IMPRESS 3

Betriebshandbuch

Edition 2 / 04-2012

Inhalt Thank you for flying ADVANCE ....................................................... 4 Über ADVANCE ................................................................................ 5 Das IMPRESS 3................................................................................ 6 Willkommen an Bord! ................................................................... 6 Herausragende Merkmale des IMPRESS 3.................................. 6 Weitere wichtige Details................................................................ 7 Sicherheitshinweise.......................................................................... 8 Allgemeine Hinweise zum Gleitschirmfliegen............................... 8 Inbetriebnahme des Gurtzeugs........................................................ 9 Auslieferung.................................................................................. 9 Gurtzeug einstellen..................................................................... 10 Cockpit und Instrumentenablage............................................... 16 Material-/Ballastfach....................................................................17 Detaillösungen.............................................................................17 Einbauen des Rettungsschirms.................................................. 19 Flugbetrieb - praktische Anwendung............................................. 26 Fliegen generell........................................................................... 26 Speedbag benützen .................................................................. 26. Beschleuniger benützen ................................................................ 27 Rettungsschirm auslösen............................................................... 27 .. Kombinierbarkeit mit Gleitschirmmodellen anderer Marken ..... 27 .. Windenschlepp........................................................................... 27 Akro Fliegen................................................................................ 27 Doppelsitziges Fliegen............................................................... 28 ..

Einzelteile austauschen ................................................................. 29 Wartung, Reparatur und Pflege..................................................... 32 Wartung....................................................................................... 32 Check.......................................................................................... 33 Reparaturen................................................................................. 33 Entsorgung.................................................................................. 33 Technische Angaben...................................................................... 36 Technische Daten IMPRESS 3.................................................... 36. Verwendete Materialien................................................................... 37 Zulassung.................................................................................... 37 Service............................................................................................ 38 ADVANCE Service Center.......................................................... 38 ADVANCE Internetseite............................................................... 38 Garantie....................................................................................... 38 Grössentabelle ............................................................................... 40 Bauteile .......................................................................................... 42

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Thank you for flying ADVANCE Herzlichen Glückwunsch, dass du dich für das IMPRESS 3 und somit für ein ADVANCE Qualitätsprodukt entschieden hast. Wir sind überzeugt, dass du damit viele erlebnisreiche Stunden in der Luft verbringen wirst. In diesem Betriebshandbuch findest du eine Anleitung und wichtige Hinweise zu Sicherheit, Pflege und Wartung. Deshalb empfehlen wir dir dringend, dieses Dokument vor dem ersten Flug sorgfältig durchzulesen. Die neueste Version dieses Handbuches sowie weitere aktuelle Informationen findest du unter www.advance.ch. Dort werden auch neue, sicherheitsrelevante Erkenntnisse über das Produkt publiziert. Bei Fragen oder Problemen wende dich bitte an die Verkaufsstelle oder direkt an ADVANCE. Nun wünschen wir dir viel Freude mit dem IMPRESS 3 und immer «happy landing». Team ADVANCE

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Über ADVANCE ADVANCE ist einer der weltweit führenden Gleitschirmhersteller mit Sitz in der Schweiz. Seit der Gründung im Jahre 1988 verfolgt das Unternehmen konsequent eigene Wege und Konzepte, sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Produktion. So entstehen ausgereifte Produkte mit unverkennbaren Eigenschaften.

Bei ADVANCE hat die Betreuung der Kunden nach dem Kauf einen hohen Stellenwert. Dafür sorgt ein weltweit ausgebautes Servicenetz. Der ständige Erfahrungsaustausch mit den Kunden bringt laufend neue Erkenntnisse, die wiederum in die ADVANCE Produkte einfliessen - womit sich der «Circle of Service» schliesst.

Hinter der Marke steht ein Team von Spezialisten, das die Leidenschaft derjenigen teilt, die auf ADVANCE Produkte vertrauen. Selbst mit dem Element Luft vertraut, bringen sie wertvolle persönliche Erfahrungen und Engagement in die Arbeitsprozesse ein. Seit Jahren holt sich ADVANCE technisches Know-how aus dem Wettkampf. Ein kleines Team von auserwählten Test- und Wettkampfpiloten erzielt mit Prototypen immer wieder beachtliche sportliche Erfolge und hat dabei bereits unzählige international bedeutende Titel gewonnen. Die vollständige Kontrolle über den Produktionsprozess und die Einflussnahme auf Arbeitsabläufe in der eigenen Produktionsstätte in Vietnam garantieren eine hohe Verarbeitungsqualität. Dank langjährigen Beziehungen zu Tuch- und Leinenherstellern fliesst das Know-how von ADVANCE auch direkt in die Entwicklung neuer Materialien ein. 5

Das IMPRESS 3 Willkommen an Bord! Das IMPRESS 3 eröffnet eine neue Gurtzeuggeneration für den Thermik-, Streckenflug- und Wettkampfpiloten. Die konsequente Weiterführung des einzigartigen LIGHTNESS-Konzepts ohne Sitzbrett bietet höchsten Komfort und ist aerodynamisch perfektioniert. Das mit einem LTF zertifizierten Rückenprotektor ausgestattete IMPRESS 3 wiegt nur 4.7 kg und ist daher extrem leicht und kompakt. Herausragende Merkmale des IMPRESS 3 Basierend auf LIGHTNESS-Konzept

Gewichtsreduktion resultiert aus der Summe zahlreicher Details im Konstruktions- und Materialbereich; der Einsatz leichter Materialien und die innovative Konstruktion verkleinern zudem das Packvolumen markant. Aerodynamische Perfektion In die Entwicklung des IMPRESS 3 sind die Erkenntnisse zahlreicher Messungen im Windkanal eingeflossen. Den Fokus hat man gezielt auf den aerodynamisch entscheidenden, nämlich den angeströmten Brust- und Beinbereich gerichtet. Entstanden ist ein widerstandsarmes und geometrisch optimiertes Gurtzeug mit neuartigem Cockpit-Spoiler-Konzept.

Durch die neue Konstruktion ohne Sitzbrett wird dein Körpergewicht von einer ergonomischen, faltenfreien Sitzschale grossflächig abgestützt, wodurch du deutlich komfortabler im Gurtzeug sitzt bzw. liegst. Dass mit dieser Konstruktion auch auf langen Flügen keine Druckstellen mehr auftreten können, ist ein deutlicher Vorteil gegenüber einem herkömmlichen Gurtzeug. Enorme Gewichtsreduktion Das IMPRESS 3 wiegt nur 4.7 kg – ein Gewicht, das für ein Gurtzeug mit Speedbag und geprüftem Protektor absolut neuartig ist. Diese 6

Weitere wichtige Details

LIGHTNESS conzept

Weight reduction

• Das Gurtzeug ist mit dem bewährten, auf zwei Schnallen reduzier- ten ADVANCE Verschluss-System der Brust- und Beingurte aus- gestattet (entspricht einem Safe-T-System). • Eine durchdachte Vorrichtung für ein Trinksystem, ermöglicht be- queme Flüssigkeitszufuhr auf langen Flügen. • Der in Neigung und Länge stufenlos verstellbare Speedbag garan tiert eine angenehme Beinhaltung und hilft mit, die Aerodynamik zu optimieren. • Der Speedbag ist mit einem funktionellen Cockpit mit abnehmbarer Instrumentenablage und mit integrierten Seitentaschen ausgestattet. • Ein an idealer Position integriertes Rettungsschirmfach bietet Platz für alle gängigen Rettungsschirme inklusive Rogallo-Rettungs- schirmen. • An der Hauptaufhängung des Gurtzeugs können Quick-Out Kara- biner montiert werden. • Unter dem Sitzbereich ist ein zusätzliches Material-/Ballastfach an- gebracht. • Das Beschleunigungssystem ist mit Kugellagerrollen ausgestattet und kann im Flug jederzeit und einfach erreicht werden.

Perfect aerodynamics

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Sicherheitshinweise Gleitschirmgurtzeuge wie auch alle handelsüblichen Rettungsschirme sind aufgrund ihrer Konstruktionsmerkmale auf keinen Fall für den Freifall geeignet. Der Rettungsschirm und die Aufhängungen der Rettungsschirmverbindung sind nicht für eine abrupte Öffnung ausgelegt. Alle Einstellungen am Gurtzeug sollten unbedingt vor dem Flug erfolgen. Eine korrekte Einstellung des Gurtzeugs trägt massgeblich zur richtigen Funktion, Sicherheit und zu optimalem Flugkomfort bei. Der Schaumprotektor im Gesässbereich des Gurtzeugs bietet keinen vollständigen und absoluten Schutz vor Verletzungen. Er dient lediglich dazu, Schläge zu dämpfen und dabei Verletzungen zu mindern, welche aus einem Aufprallen aus kleiner Höhe bei missglückten Starts und Landungen resultieren können. Bei einem Sicherheitstraining über dem Wasser sollte dem Umstand Beachtung geschenkt werden, dass der Schaumprotektor im Gesässbereich sowie der Komfortschaum im Rückenbereich im Wasser Auftrieb erzeugen und den Piloten in eine „Kopf-nach-unten“-Position bringen können. Ausserdem besteht die Gefahr, dass sich der Schaumprotektor und der Komfortschaum bei längerem Aufenthalt im Wasser voll saugen und den Piloten nach unten ziehen.

Allgemeine Hinweise zum Gleitschirmfliegen Die Ausübung des Gleitschirmsports erfordert eine entsprechende Ausbildung und fundierte Kenntnisse der Materie sowie die nötigen Versicherungen und Lizenzen. Ein Pilot muss in der Lage sein, vor dem Flug die meteorologischen Bedingungen richtig einzuschätzen. Seine Fähigkeiten müssen den Anforderungen des gewählten Gleitschirms entsprechen. Das Tragen eines adäquaten Helms sowie geeigneter Schuhe und Kleidung und das Mitführen eines Rettungsschirms sind unerlässlich. Vor jedem Flug müssen alle Teile der Ausrüstung auf Beschädigungen und Flugtauglichkeit überprüft werden. Ein Startcheck ist ebenfalls durchzuführen. Jeder Pilot trägt die alleinige Verantwortung für sämtliche Risiken bei der Ausübung des Gleitschirmsports, einschliesslich Verletzung und Tod. Weder der Hersteller noch der Verkäufer der Ausrüstung können für die Sicherheit des Piloten garantieren oder dafür verantwortlich gemacht werden.

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Inbetriebnahme des Gurtzeugs Auslieferung

Lieferumfang

Jedes ADVANCE Produkt muss vor der Auslieferung durch den Vertragshändler auf die Vollständigkeit des Lieferumfangs und die korrekte Grundeinstellung überprüft werden. Das vollständig ausgefüllte Garantieformular stellt sicher, dass Mängel am Produkt, die auf einen Herstellungsfehler zurückzuführen sind, durch die ADVANCE Garantie gedeckt sind (siehe unter ‚Garantie’ im Kapitel „Service“).

Der Lieferumfang des Gurtzeugs IMPRESS 3 beinhaltet:

Die Auslieferung des Gurtzeugs IMPRESS 3 erfolgt mit eingebautem Schaumprotektor im Gesässbereich, mit eingebautem Komfortschaum im Rückenbereich sowie montiertem Speedbag, Fussbrett und Beschleunigerleinen. Die oberen und unteren Speedbaggurte sind mit dem Speedbag fest verbunden und bereits in der Hauptaufhängung eingehängt. Alle Gurte von Gurtzeug und Speedbag weisen bei der Auslieferung die Grundeinstellung auf.

• Gurtzeug und Speedbag mit Carbonfussbrett • 2 Alu-Hauptkarabiner • Rettungsschirm-Verbindungsgurt und Rettungsschrim-Auslösegriff mit fest verbundenem Vierblatt-Innencontainer • Integriertes Cockpit mit abnehmbarer Instrumentenablage • Schaumprotektor für den Gesässbereich • Komfortschaum für den Rückenbereich • Beschleunigungssystem (bestehend aus 2 Beschleunigerleinen grau mit 2 Brummelhaken, 2 Zwischenstücke orange zur Längen- justierung, 1 Beschleunigerband schwarz mit 1 Verbindungsloop grau) • Funktasche • Booklet ’Getting started’

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Gurtzeug einstellen Das IMPRESS 3 kann optimal an deine Körperform angepasst werden. Für eine effiziente und ideale Einstellung empfiehlt dir ADVANCE die IMPRESS 3 Grundeinstellung, die durch das ADVANCE Testteam definiert und optimiert wurde. Sie sollte dem grössten Teil aller Piloten eine bequeme und optimale Einstellung bieten, sofern du die Gurtzeuggrösse richtig gewählt hast (siehe ‚Technische Daten’ im Kapitel „Technische Angaben“). Gehe von der Grundeinstellung aus und führe deine individuellen Anpassungen Schritt für Schritt nach der folgenden Anleitung aus. Sie berücksichtigt alle wichtigen Kriterien, wie die Abstützung des Oberkörpers, die Verteilung des Drucks, die Speedbaglänge und den aerodynamisch optimalen Speedbagwinkel.



Achtung: Das Einstellen deines Gurtzeugs IMPRESS 3 ist weder kompliziert noch schwierig, sofern du dich Schritt für Schritt an die empfohlene Anleitung hältst. ADVANCE empfiehlt dir, bei deinen Einstellungen die beschriebene Idealposition anzustreben.



Achtung: Kleine Änderungen haben bei allen Gurten eine grosse Auswirkung auf die Einstellung. Gehe deshalb bei dei- nen individuellen Anpassungen in sehr kleinen Schritten vor und stelle alle Gurte immer symmetrisch ein, so dass dein Schirm geradeaus fliegt.



Tipp: Bepacke zum Vornehmen der Einstellungen das Rückenfach und fixiere den Rettungsschirm. So kommst du der realen Flugposition in der Luft sehr nahe.

Die Schulter- und Rückengurte sowie der Brustgurt können im Flug verstellt werden. Die restlichen Verstellsysteme lassen sich beim IMPRESS 3 ausschliesslich am Boden verstellen. ADVANCE empfiehlt dir daher, dich vor dem ersten Flug intensiv mit den Einstellungen zu befassen. Der erste Testflug sollte in jedem Fall bei ruhigen Wetterbedingungen stattfinden.

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1. Grundeinstellung wählen Stelle in einem ersten Schritt sicher, dass alle Gurte inklusive Beinstreckergurte die Grundeinstellung aufweisen. Dies ist dann der Fall, wenn das jeweilige Gurtende auf der weissen Markierung liegt. Das Gurtzeug wird serienmässig in dieser Einstellung ausgeliefert. 2. Speedbaglänge einstellen Nun kannst du die Speedbaglänge bzw. den integrierten Beinstrecker individuell anpassen. Die Länge des Speedbags und somit die Position des Körperschwerpunktes bestimmen den Winkel des Speedbags. Für einen aerodynamisch optimalen Speedbagwinkel liegt die Unterkante des Speedbags horizontal. Um die Länge einzustellen, löse zuerst die oberen Speedbaggurte (4) komplett und passe die unteren Speedbaggurte (4) - welche die Hauptlast tragen - deiner idealen Speedbaglänge an. Nun kannst du die oberen Speedbaggurte (4) soweit wie nötig nachziehen. Bei einer optimalen Speedbaglänge kannst du beide Beine mit leichtem Druck und ohne Kraftaufwand auf dem Fussbrett abstützen. Die oberen sowie die unteren Speedbaggurte stehen dabei gleichmässig unter Zug und sind symmetrisch eingestellt. 12



Erweiterte Einstellungen: Durch ein leichtes asymmetrisches Verlängern bzw. Verkürzen von den oberen zu den unteren Speedbaggurte erreichst du eine Veränderung des Fuss- brettwinkels.

Anschliessend kannst du die Schultergurte (6) so weit anziehen bzw. lösen, bis dass sie je nach Vorlieben locker aufliegen oder eine leicht stützende Funktion einnehmen, ohne dabei jedoch auf deine Schultern zu drücken.



Info: Der Beinstrecker ist im Speedbag integriert und stützt dich massgeblich in deiner Liegeposition. Der Speedbag ist abnehmbar, um allfällige Reparaturen vorzunehmen oder ihn auszutauschen (siehe Kapitel „Einzelteile austauschen“). Das Gurtzeug IMPRESS 3 funktioniert ausschliesslich mit Speed- bag.

4. Einstellungen überprüfen



Info: Im Vergleich zu seinem Vorgängermodell musst du im IMPRESS 3 deutlich weniger Kraft auf das Fussbrett auf- wenden, um deine Beine waagerecht zu halten. Grund dafür ist eine neue Winkelgeometrie.

3. Neigung des Oberkörpers anpassen Nun kannst du über die Rückengurte (5) den Winkel deines Oberkörpers verändern. Die Rückengurte liegen seitlich relativ hoch, sorgen so für eine effektive Abstützung des Rückens und nehmen den Druck von deinen Schultern weg.

Überprüfe mit Hilfe nachstehender Punkte die Einstellungen deiner Idealposition: - Die Unterkante des Speebags liegt noch immer horizontal. Ist dies nicht der Fall, dann verschiebe deinen Schwerpunkt über die Län- ge der oberen und unteren Speedbaggurten. Am besten lässt du den Speedbagwinkel von einem Beobachter prüfen. - Die Rückengurte liegen tief genug, sodass sie in deinen Achsel- höhlen nicht einschneiden. - Die Vorderkante der Gurtzeugschale drückt nicht in deine Knie- kehlen. - Der Speedbag weist keine ausgeprägten Falten auf. Wiederhole das Einstellprozedere zur Nachjustierung so oft wie nötig nach jedem Flug

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5. Feineinstellungen Entlastungsgurte Hauptgurt und Gurte im Sitzbereich anpassen Abschliessend überprüfst du die Entlastungsgurte des Hauptgurts (7) und die Gurte im Sitzbereich (8), welche deinem Körper zusammen mit dem Hauptgurt eine sehr individuelle und präzise Passform bieten. Grundsätzlich solltest du für die Idealposition die vorgegebene Grundeinstellung dieser Gurte unverändert lassen, sofern dein Gewicht gleichmässig verteilt ist, alle Gurte unter Zug stehen und dir die Gurtzeugschale keinerlei Druckstellen verschafft. Bei seitlichem Druck ziehe die Entlastungsgurte (7) leicht an. Verspürst du störende Druckstellen im Gesässbereich, dann löse die Entlastungsgurte. Druckstellen in den Kniekehlen kannst du durch Lösen der Gurte im Sitzbereich (8) entlasten. Verspürst du in den Kniekehlen ungenügende Stützung, so ziehe die Gurte im Sitzbereich (8) leicht an. Beingurte einstellen Grundsätzlich sind die Beingurte (1) so eingestellt, dass ein Verstellen nicht nötig ist. Sollten dich die Gurte jedoch stören, kannst du sie verlängern, sodass sie dich im Flug nicht mehr stören und du den Speedbag immer noch gut zu fassen kriegst.

Um an das Verstellsystem der Beingurte (1) zu gelangen, musst du das Fach des Schaumprotektors mittels Reissverschluss öffnen und den Schaumprotektor entfernen. Die Länge der Beingurte hat keinen Einfluss auf die Agilität und die Steuerung mittels Gewichtsverlagerung. Brustgurt einstellen Die Distanz zwischen den Aufhängepunkten kannst du mit Hilfe des Brustgurtes (2) variieren. Das ADVANCE-Entwicklungsteam empfiehlt als optimale Einstellung einen ‚guten schulterbreiten’ Abstand von ca. 45 cm. Der mögliche Verstellungsbereich liegt zwischen 40 und 48 cm, gemessen von und bis Mitte Karabiner. Der Brustgurt wird mittels automatischer Schnellverschlüsse geschlossen und entspricht in seiner Funktion dem Safe-T-System. Je weiter du den Brustgurt öffnest, desto agiler ist die Sitzposition und desto besser funktioniert die Steuerung mittels Gewichtsverlagerung. Eine enge Einstellung bewirkt ein ruhiges, gedämpftes Flugverhalten. Der einstellbare Bereich ist gross und du kannst die Agilität auch während des Fluges stufenlos an die Verhältnisse anpassen, respektive auf deine Vorlieben einstellen. Das IMPRESS 3 ist mit dem Closure Remember System ausgestattet. Es handelt sich dabei um eine Sicherung, die direkt mit dem 14

Brust-/Beingurt verbunden ist und den Piloten beim Start darauf aufmerksam macht, beim Schliessen des Speedbags gleichzeitig auch die Brust-/Beingurte zu schliessen. Diese Sicherung verhindert zudem, dass der Pilot auch nach einem nachträglichen Öffnen der Brust-/Beingurte bei geschlossenem Speedbag (z.B. nach einem Startabbruch) beim nächsten Start aus dem Gurtzeug rutschen kann.

Achtung: Verschliesse immer zuerst den Brustgurt, an schliessend das Closure Remember System und erst danach den Speedbag. Prüfe vor jedem Start und insbesondere nach einem Startabbruch explizit durch konkretes Hingreifen, dass du beide Schnellverschlüsse korrekt verschlossen hast. Ein Nichtverschliessen des Brustgurtes kann zur Folge haben, dass du aus dem Gurtzeug fällst.



Achtung: Achte stets auf korrektes Einrasten der Klickver- schlüsse.



Tipp: Der wichtigste Faktor für die Einstellung des Brustgur- tes ist dein Wohlbefinden im Gurtzeug.

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Fussbeschleuniger Verbinde die Beschleunigerleinen mit deinem Schirm mit den Brummelhaken oder mit einem Ankerstich. Die Länge des Beschleunigers kannst du nun über die orangenen Zwischenstücke im Innern des Speedbags einstellen. Verschiebe dazu die Überhandknoten symmetrisch. Der Fussbeschleuniger ist dann optimal eingestellt, wenn du den gesamten Beschleunigungsweg des Gleitschirms ausnützen kannst. Achte unbedingt darauf, dass der Fussbeschleuniger nicht zu kurz eingestellt und dein Schirm im Flug nicht vorbeschleunigt ist. Speedbag verschliessen Um den Speedbag zu verschliessen, lege die linke über die rechte Seite und hänge den Plastikhaken in die Schlaufe. Nach Einnehmen der Flugposition und durch Strecken deiner Beine zieht sich die Öffnung des Speedbags automatisch zu und das Cockpit wird in seine Endposition gezogen. Cockpit und Instrumentenablage Das Cockpit ist fix im Speedbag integriert und bietet ein mit Reissverschluss verschliessbares Fach. Ein Schaumspickel ist bei Auslieferung in das Cockpit-Fach eingeschoben und dient zur Stabilität des 16

Cockpits sowie zur Formerhaltung des Spoilers. Diesen Schaumspickel kannst du wahlweise im Cockpitfach lassen oder den Platz für eigenes Material nutzen. Befestige die mitgelieferte Instrumentenablage direkt auf dem Cockpit. Die Ablage bietet Platz, um GPS und/oder Variometer darauf zu platzieren, sowie seitliche Bandschlaufen für die Befestigung der Geräte. Die Ablage und Instrumente kannst du zusätzlich mit einer Leine an der Bandschlaufe des Cockpits sichern. Material-/Ballastfach Ein zusätzliches Fach mit einem Volumen von 8 Liter, an idealer Lage unter dem Sitzbereich und somit nahe dem Schwerpunkt, kannst du für zusätzliches Material oder für Ballast nutzen. Detaillösungen Schulterbefestigung Auf beiden Schultergurten des IMPRESS 3 befindet sich ein Velkro und eine Bandschlaufe. Auf diesen kannst du beispielsweise ein Notfall-Alarmierungsgerät oder ein Solario platzieren und befestigen. 17

Vorrichtung Trinksystem Im Rückenfach auf der Aussenseite des Komfortschaums befindet sich ein Fach für den Beutel eines Trinksystems. Den Trinkschlauch kannst du rechts oder links, seitlich von der Rückenfachöffnung, aus dem Rückenfach hinausführen und mittels vorhandenem Neoprenband am Schultergurt anbringen. Funktasche Um die mitgelieferte Funktasche zu fixieren, lege diese über einen der Hauptkarabiner. Vorrichtung für Urinal-Schlauch Auf Kniehöhe befindet sich auf der linken Seite im Speedbag eine Öffnung im Neopren, durch welche du den Schlauch eines Urinalsystems aus dem Speedbag hinausführen kannst.

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Einbauen des Rettungsschirms Der nachfolgende Beschrieb bezieht sich auf die Innencontainer, die nach dem 19.03.2012 ausgeliefert wurden. Erkennbar sind die neuen Innencontainer am roten Einfassband. Sofern die Kompatibilitätsprüfung korrekt ausgeführt wurde und das System einwandfrei funktioniert, kann mit dem alten Container, der vor besagtem 19.03.2012 ausgeliefert wurde, weitergeflogen werden. Grundsätzlich empfiehlt ADVANCE jedoch allen Piloten, den neuen Container zu beziehen und zu verwenden bzw. beim nächsten Falten des Rettungsschirmes einbauen zu lassen, damit keine alten Container mehr im Umlauf sind, insbesondere auch später bei Wiederverkäufen oder am Occasionsmarkt. Genereller Hinweis Jede Rettungsschirm-/Gurtzeugkombination verfügt über ihre Eigenheiten. Es ist unerlässlich, dass sich Pilot und Rettungsschirmpacker mit dem System vertraut machen bzw. sich mit der Funktionsweise auseinandersetzen – ganz besonders bei Neukombinationen (neuer Rettungsschirm in bestehendes Gurtzeug oder umgekehrt), damit das zuverlässige Funktionieren sichergestellt ist.

Passende Rettungsschirme Volumen Rettungsschirmfach Grundsätzlich sind verhältnismässig voluminöse Rettungsschirme älterer Generationen in kompakten, modernen Gurtzeugen schwieriger auszulösen, insbesondere auch unter erhöhter G Belastung. Das zulässige Volumen beim IMPRESS 3 ist abhängig von der Gurtzeuggrösse definiert: Die obere Volumengrenze für die Gurtzeuggrössen S und M liegt bei 6 Liter bzw. 6.5 Liter. Diejenige der Grösse L liegt bei 7 Liter. Als sehr grobe Annäherung kann der Volumenberechnungsfaktor (Gewicht des Rettungsschirms x 2.7 = Volumen in Liter) benutzt werden. Je nach Ausführung und Packart kann es sich aber ergeben, dass Rettungsschirme zwar ein aufgrund dieser Formel zulässiges maximales Volumen für ein Gurtzeug aufweisen, trotzdem aber nicht einwandfrei ausgelöst werden können. Am Schluss entscheidet in jedem Fall die Kompatibilitätsprüfung darüber, ob der jeweilige Rettungsschirm in Kombination mit dem jeweiligen Gurtzeug funktioniert.



Achtung: Durch das Neufalten kann sich das Rettungsschirmvolumen um bis zu 30% vergrössern. Daher empfiehlt ADVANCE dringend, nach jedem Neupacken eine erneute Kompatibilitätsprüfung durchzuführen.

Steuerbare Rettungsschirme Ein steuerbarer Rettungsschirm kann mittels zweier Schraubkarabiner mit total mindestens 2400 daN Festigkeit direkt an den farbig markierten Aufhängepunkten unter der Abdeckung der Schulterpartie verbunden werden. Die Gurte werden im vorgesehenen Kanal ins Rettungsschirmfach geführt. Der nicht verwendete Serien-Verbindungsgurt kann durch die vorhandene Öffnung ins Rückenfach und anschliessend in das Komfortschaum-Fach geführt und weggepackt werden. Auch hier entscheidet die Kompatibilitätsprüfung, ob der jeweilige Rettungsschirm mit dem IMPRESS 3 funktioniert.

Achtung: Tendenziell sind steuerbare Rettungsschirme volu- minöser.



Info: Beim IMPRESS 3 ist die Montage von Quick-Out Kara- binern möglich. 20

Rettungsschirm in das IMPRESS 3 packen Das Rettungsschirmfach befindet sich beim IMPRESS 3 an aerodynamisch idealer Position nahe dem Körperschwerpunkt. Die Verbindungsgurte von Gurtzeug zu Rettungsschirm verlaufen in dem dafür vorgesehenen Kanal seitlich des Gurtzeugs, welcher mit einem Reissverschluss verschlossen wird. Das Rettungsschirmfach ist – aufgrund der einfachen Handhabung und zuverlässigen Funktion – ebenfalls durch einen Reissverschluss komplett geschlossen; der Rettungsschirm ist somit optimal vor äusseren Einflüssen geschützt und Fehlauslösungen sind kaum mehr möglich. Ein durchdachter Mechanismus garantiert eine zuverlässige und schnelle Öffnung.

Achtung: Die Montage eines Rettungsschirms sollte durch ei- ne ausgebildete Fachperson erfolgen.

Verbindungsgurt und Rettungsschirm verbinden Verbinde den am Gurtzeug fix montierten Verbindungsgurt und den Tragegurt deines Rettungsschirms mit einem Schraubkarabiner von mindestens 2400 daN Festigkeit. Fixiere die Gurte am Schraubkarabiner, zum Beispiel mit Hilfe eines Gummi-Ringes, welcher ein Verrutschen und somit eine Querbelastung des Schraubkarabiners bei einer Rettungsschirm-Auslösung verhindert. 21

Eine Verbindung der beiden Gurte mittels Verschlaufen darf nur durch den Hersteller des Gurtzeugs oder durch eine von ihm geschulte und beauftragte Person vorgenommen werden. Bei inkorrekter Verschlaufung kann bei einer Rettungsschirmöffnung eine derart hohe Reibungshitze entstehen, dass die Verbindung reisst.

Achtung: Verwende weder Klebeband noch Kabelbinder an- stelle des Gummiringes zur Fixierung des Schraubkarabiners.

Innencontainer mit fest verbundenem Auslösegriff Der Auslösegriff und der Vierblatt-Innencontainer sind fest miteinander verbunden und so konstruiert, dass der Zug vom Auslösegriff gleichmässig auf die ganze Breite des Innencontainers erfolgt. Damit wird das Risiko einer Verkantung des Innencontainers im Rettungsschirmfach und des Verhängens von Rettungsschirmleinen mit dem Innencontainer vermindert sowie ein optimales Wurfhandling garantiert. Der verwendete Auslösegriff mit Vierblatt-Innencontainer ist Bestandteil des Gurtzeugs und entspricht den neusten Zulassungs-Anforderungen nach LTF. Es darf nur der originale Auslösegriff mit dem verbundenen Vierblatt-Innencontainer verwendet werden.

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Rettungsschirm in den Innencontainer packen Packe deinen Rettungsschirm passend auf Form und Grösse des mitgelieferten Innencontainers; im Fall des IMPRESS 3 Innencontainers bedeutet dies, dass der Rettungsschirm in langer und schmaler Form gepackt werden muss. Platziere dabei die Rettungsschirmleinen gegenüber dem Auslösegriff. Innencontainer ins Rettungsschirmfach einbauen Lege beim Einbau des Rettungsschirms zuerst den Verbindungsgurt in das Rettungsschirmfach und anschliessend den Innencontainer. Es ist zwingend erforderlich, dass der Innencontainer mit den Verschlussblättern nach oben eingebaut wird. Die Verbindung zum Auslösegriff muss ohne Verdreher verlaufen.

Achtung: Wird ein Rettungsschirm umgepackt und passt er in seiner Form nicht in den Innencontainer, so muss er neu auf die Form dieses Innencontainers gefaltet werden.

Rettungsschirmfach verschliessen Fixiere nun den Auslösegriff in die dafür vorgesehene Neoprentasche. Platziere die Verbindungsgurte in der dafür vorgesehenen Aussparung.

Führe das gelbe Kabelstück des Auslösegriffs in der Neoprentasche durch die vorhandene Öse in das Gurtzeug und anschliessend durch das Knopfloch wieder hinaus. Öffne die Reissverschlüsse bis zum Anschlag, und schliesse sie von dort aus vollständig. Verstaue die Gleiter anschliessend in die dafür vorgesehenen ‚Zippergaragen’. Verschliesse zum Schluss das Fach mittels Öse und Verschlussschlaufe und führe das gelbe Kabel in den Kanal. Kompatibilitätsprüfung durchführen Die korrekte Montage des Rettungsschirms musst du in jedem Fall mittels Probeauslösung überprüfen. Hierfür setzt du dich an einer Hängevorrichtung in das an den Karabinern aufgehängte Gurtzeug, dessen Rückenfach du zuvor bepackt hast. Es reicht nicht, nur den Rettungsschirm oder den Griff auszulösen, ohne sich in das Gurtzeug zu setzen. Die Betätigung des Rettungsschirms muss dir aus der Flugposition heraus einwandfrei und entsprechend den Vorgaben dieses Handbuchs möglich sein. Stelle dabei sicher, dass die Auslösekraft 4 daN nicht unter- und 7 daN nicht überschreitet.

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Bei Unsicherheit darfst du nicht zögern, eine Fachperson oder deinen zuständigen ADVANCE Händler zu kontaktieren.

• Bei der Auslösung tritt eine hohe G-Belastung auf (> 3G, z.B. in Spirale).

Der Rettungsschirm muss mit der richtigen Wurftechnik – beim IMPRESS 3 mit Zug in seitliche Richtung – ausgelöst werden. Ist dies nicht der Fall, kann die Auslösung erschwert sein.



Info: Die von dir selbst ausgeführte erfolgreiche Kompatibili- tätsprüfung stärkt dein Vertrauen in das Rettungssystem.



Achtung: Kontrolliere vor jedem Flug, ob der Rettungsschirmgriff die vorgesehene Position vorweist und ob das gelbe Verschlusskabel des Auslösegriffs richtig sitzt.



Tipp: Wir empfehlen dir während jedem Flug einen kurzen Kontrollgriff zum Auslösegriff; so kennst du seine Position. Wir raten dir zudem, die seitliche Wurfbewegung mental durchzuspielen.

Folgende Faktoren können eine Rettungsschirm-Öffnung erschweren oder sogar verhindern, insbesondere wenn sie sich kumulieren: • Der Rettungsschirm ist zu gross bzw. zu voluminös für das Fach bzw. den Innencontainer. • Der Rettungsschirm ist nicht auf die längliche Form des Innencon- tainers gepackt. • Der Rettungsschirm wird nicht mit der entsprechenden Wurftech- nik ausgelöst. Korrekt ist eine seitliche Wurfbewegung (Achtung: nicht nach oben ziehen). • Das Volumen des eingebauten Rettungsschirmes war beim Umpa cken ins neue Gurtzeug passend, jedoch nach einer Neufaltung des Rettungsschirmes zu gross. • Da die Armlänge entscheidend für eine erfolgreiche Rettungs- schirm-Auslösung ist, können kleinere Personen mit kurzen Armen den Rettungsschirm unter Umständen nicht auslösen.

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Flugbetrieb - praktische Anwendung Fliegen generell Das IMPRESS 3 wird in einer liegenden Position geflogen. Wenn du das Gurtzeug richtig eingestellt hast, werden die Informationen des Schirms direkt auf deinen Lendenbereich übermittelt. Dein Gewicht wird von den Oberschenkeln bis zu den Schulterblättern gleichmässig verteilt. Dadurch werden Druckstellen verhindert, die Durchblutung funktioniert einwandfrei, und deine Konzentration bleibt auch während längeren Flügen erhalten. Der aerodynamisch optimierte Speedbag bietet Schutz vor Kälte und dient gleichzeitig als Beinstrecker. Führe vor jedem Start den folgenden Start-Check aus: 1. Helm und Brustgurt des Gurtzeug geschlossen, Rettungsschirm ok 2. Leinen frei 3. Kalotte offen 4. Windrichtung und –stärke beurteilt 5. Luftraum und Sicht frei

Achtung: Verschliesse immer zuerst den Brustgurt und erst danach den Beinsack. Prüfe vor jedem Start und insbeson- dere nach einem Startabbruch explizit – durch konkretes Hingreifen –, dass du beide Schnellverschlüsse korrekt ver-



schlossen hast. Ein Nichtverschliessen des Brustgurtes kann zur Folge haben, dass du aus dem Gurtzeug fällst.

Speedbag benützen Behalte nach dem Abheben die Oberkörpervorlage der Beschleunigungsphase noch bei und erfasse mit der rechten Ferse den leicht nach hinten hängenden Speedbag, mit dessen Hilfe du dich nun in eine komfortable Liegeposition bringen kannst. Der Verschlussmechanismus des Speedbags zieht nach Einnehmen der Flugposition und durch Strecken deiner Beine die Öffnung des Speedbags automatisch zu und bringt das Cockpit in seine Endposition. Für die Landung ziehst du beide Füsse rechtzeitig aus dem Speedbag und nimmst eine aufrechte Position ein. Eine Landung sollte immer stehend erfolgen, um Körper und Material keinen Schaden zuzufügen.

Tipp: Der Speedbag bietet viel Wärme; sollte es dir einmal zu warm werden, so kannst du durch Anwinkeln eines Beines den Speedbag effizient durchlüften.

Beschleuniger benützen Dank der Abspannung nach vorn kannst du den Beschleuniger im Speedbag immer leicht erreichen. Ein Bein bleibt immer gestreckt, um die Spannung auf dem Speedbag zu erhalten. Wird die zweite Stufe eingesetzt, übernimmt das gestreckte Bein der ersten Stufe automatisch diese Funktion. Dank dem Beschleunigen mit einem Fuss spürst du den Schirm besser und kannst effizienter und aktiver beschleunigen. Während dem Beschleunigen musst du darauf achten, dass die Ferse deines angezogenen Beins nicht versehentlich am Speedbag hängen bleibt und diesen mit dem Durchdrücken des Beschleunigers überspannt. (Siehe auch ‚Fussbeschleuniger montieren’ im Kapitel „Inbetriebnahme des Gurtzeugs“.)

Achtung: Verbinde deinen Fussbeschleuniger bei jedem Flug mit dem Schirm. Herunterhängende Berschleunigerleinen können eine Rettungsschirm-Auslösung behindern.

sie füllt sich. Mit kräftigem Zug an den B- oder C-Tragegurten hinderst du den Gleitschirm am Fliegen, sodass dieser dem Rettungsschirm nicht in die Quere kommt und die beiden Schirme nicht in eine Scherstellung geraten. Kombinierbarkeit mit Gleitschirmmodellen anderer Marken Das IMPRESS 3 kannst du mit jedem Gleitschirm fliegen – es bestehen keinerlei Einschränkungen. Windenschlepp Alle ADVANCE Gurtzeuge eignen sich auch für den Windenschlepp. Beim IMPRESS 3 darfst du die Schleppklinke nur mittels Reepschnüren oder Schraubkarabiner direkt am Hauptkarabiner fixieren. Bestehen bei der Anbringung Zweifel, solltest du in jedem Fall den Windenfahrer oder eine vom Hersteller autorisierte Person konsultieren.

Rettungssystem auslösen

Akro Fliegen

In einer Notsituation löst du den Auslösegriff mit einem kräftigen Zug aus und wirfst ihn mitsamt Innencontainer in den freien Luftraum. Die Leinen werden gestreckt, wodurch sich der Innencontainer öffnet. Die Kappe des Rettungsschirms wird herausgezogen, gestreckt und

Das IMPRESS 3 eignet sich nicht zum Akro-Fliegen. Freestyle-Manöver können damit jedoch problemlos geflogen werden.

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Doppelsitziges Fliegen Das Gurtzeug IMPRESS 3 eignet sich aufgrund seiner Dimension/ Funktion grundsätzlich nicht für doppelsitziges Fliegen – weder für den Piloten noch für den Passagier.

Einzelteile austauschen Die Auslieferung des Gurtzeugs IMPRESS 3 erfolgt mit eingebautem Schaumprotektor im Gesässbereich, mit eingebautem Komfortschaum im Rückenbereich sowie montiertem Speedbag, Fussbrett und Beschleunigerleinen. Diese Einzelteile können ausgebaut bzw. weggenommen werden, um sie auszutauschen oder allfällige Reparaturen vorzunehmen. Schaumprotektor und Komfortschaum Das Fach des Schaumprotektors befindet sich unterhalb des Sitzbereichs, zwischen Rettungsschirmfach und dem Material-/Ballastfach. Öffne das Fach mittels Reissverschluss, um den Schaumprotektor zu entfernen. Der Komfortschaum befindet sich in einem separaten Fach innerhalb des Rückenfachs. Öffne das Fach mittels Reissverschluss, um den Komfortschaum zu entfernen.

Speedbag Um einen neuen Speedbag zu montieren, löse zuerst die beiden Hauptkarabiner aus den rot markierten Einhängeschlaufen. Öffne anschliessend die beiden Reissverschlüsse und den Klett und baue dann die Beschleunigerleinen aus. Nun kannst du den alten Speedbag entfernen und den neuen anbringen, indem du die Beschleunigerleinen des neuen Speedbags wieder einbaust und den Klett sowie die beiden Zipper schliesst.

Achtung: Hänge alle roten Einhängeschlaufen wieder in die Hauptkarabiner ein! Sind nicht alle roten Schlaufen einge- hängt, werden die Speedbag-Zipper bei Belastung irrepara- bel zerstört.



Info: Der Beinstrecker ist im Speedbag integriert und stützt dich massgeblich in deiner Liegeposition. Das Gurtzeug IMPRESS 3 funktioniert ausschliesslich mit Speedbag.

Fussbrett Ein neues Fussbrett wird in das dafür vorgesehene Fach im Innern des Speedbags eingeschoben. Das Fach wird mit einem Klett geschlossen. 30

Fussbeschleuniger Um einen neuen Beschleuniger zu montieren, beginne mit der grauen Fixierungsschlaufe, welche am Ende des Beschleunigers angebracht ist. Verbinde diese Fixierungsschlaufe an der elastischen Verbindung, welche vom Fussbrett im Innern des Speedbags ausgeht. Führe nun die grauen Beschleunigerleinen auf Hüfthöhe im Speedbag durch die Kugellagerrolle (1) und durch die rote Markierung (2). Ziehe sie durch die zweite Kugellagerrolle und führe sie durch die Öffnung in der Seitenverkleidung (3) aus dem Gurtzeug raus, wo du die Leine und den Schirm mit Brummelhaken oder mit einem Ankerstich verbinden kannst. Die Länge des Beschleunigers kannst du nun über die orangenen Zwischenstücke im Innern des Speedbags einstellen. Verschiebe dazu die Überhandknoten symmetrisch.

Achtung: Kontrolliere, dass sich die Beschleunigerleinen und die unteren Speedbaggurte nicht kreuzen und sich nicht ge- genseitig durchscheuern.



Achtung: Verwende nur die originalen Beschleunigerleinen. Eine andere Leine oder eine Beschleunigerstange könnten den Speedbag und das Gurtzeug durch die Reibung erheb- lich beschädigen.

2

1

Wartung, Reparatur und Pflege Wartung Die Lebensdauer deines Gurtzeugs hängt in hohem Masse von deiner Achtsamkeit ab. Wir empfehlen dir, das Gurtzeug immer wieder auf Abnutzungserscheinungen, schadhafte Nähte und Gurtbänder hin zu untersuchen und gegebenenfalls einzelne Komponenten auswechseln zu lassen. Lasse dein Gurtzeug insbesondere nach einer erhöhten Belastung (zB. ernsthaftem Aufprall) von einer Fachperson überprüfen und lasse allfällige Mängel umgehend von einem autorisierten Servicecenter beheben. (Siehe auch ‚Check’ in diesem Kapitel.)

Achtung: Führe an deinem Gurtzeug keine Modifikationen aus und fliege nie mit einem Gurtzeug, dessen Gurte in irgendeiner Weise beschädigt sind.



Achtung: Reinige das Gurtzeug nur mit Frischwasser und al- lenfalls mit neutraler Seife, keinesfalls mit Lösungsmitteln.



Info: Ultraviolette Strahlung, Hitze, Feuchtigkeit, Salzwasser, aggressive Reinigungsmittel, unsachgemässe Lagerung so- wie mechanische Belastungen (Schleifen am Boden) be- schleunigen den Alterungsprozess.



Info: Setze das verpackte Gurtzeug keinen grösseren Tem- peraturschwankungen aus und sorge für genügend Luftzir- kulation, um die Bildung von Kondenswasser zu verhindern.



Info: Setze das Gurtzeug vor und nach dem Flug nicht unnötig der Sonne (UV-Strahlung) aus.

Rettungsschirm Die meisten Rettungsschirm-Hersteller empfehlen eine Wartung bzw. Neupackung des Rettungsschirms alle 6 Monate, um ein zuverlässiges und schnelles Öffnen des Geräts jederzeit zu garantieren (siehe Herstellerangaben deines Rettungsschirms). Wird der Rettungsschirm Nässe, Feuchtigkeit oder extremer Hitze ausgesetzt, so muss er unmittelbar neu gepackt werden. Nach jeder Rettungsschirmöffnung muss der Rettungsschirm und insbesondere die Verbindung zwischen Gurtzeug und Rettungsschirm genau überprüft werden. Wir empfehlen nachdrücklich, den Rettungsschirm durch eine ausgebildete Fachperson packen zu lassen. Zusätzlich empfiehlt ADVANCE dringend, beim Rettungsschirm-Aussencontainer regelmässig das gelbe Verschluss-Kabel in der Verschluss-Schlaufe zu prüfen. Dabei reicht es, das Kabel leicht zu bewegen. 32

Schaumprotektor

Check

Der Schaumprotektor bedarf keiner besonderen Pflege, sollte jedoch nach einem Aufprall unbedingt nach möglichen Schäden untersucht werden. Im Falle einer Beschädigung der Aussenhülle muss der Protektor ersetzt werden.

Dein Gurtzeug muss alle 24 Monate einer Kontrolle unterzogen werden. Diese Überprüfung beinhaltet eine visuelle Beurteilung des Stoffes, der Gurte und Verbindungen, der wichtigsten Vernähungen sowie der Hauptkarabiner. Alle Teile werden auf Risse, Knicke, vorgeschädigte Nähte, Beschädigungen und starke Abnützungen hin untersucht.

Nasses Gurtzeug Dein nasses oder feuchtes Gurtzeug musst du bei Zimmertemperatur oder draussen im Schatten vollständig trocknen lassen. Entferne dafür den Schaumprotektor aus dem Fach im Gesässbereich sowie den Komfortschaum aus dem Fach im Rückenbereich (siehe ‚Schaumprotektor und Komfortschaum’ im Kapitel „Einzelteile austauschen“). Entferne den Speedbag vom Gurtzeug und lasse ihn separat trocknen (siehe ‚Speedbag’ im Kapitel „Einzelteile austauschen“). Baue den Rettungsschirm aus (immer neu packen) und öffne sämtliche Fächer für den Trocknungsprozess. Ist das Gurtzeug mit Salzwasser in Berührung gekommen, so musst du es vor dem Trocknungsprozess mit Frischwasser gründlich abund ausspülen.

Weitere Informationen über den Check findest du in diesem Handbuch im Kapitel «Service» oder auf www.advance.ch. Reparaturen Grundsätzlich dürfen Reparaturen an Gurtzeugen nie selber ausgeführt werden. Die verschiedenen Nähte sind mit grösster Präzision gefertigt worden. Deshalb darf nur der Hersteller oder ein autorisiertes Servicecenter Reparaturen mit Original-Material ausführen. Entsorgung Bei der Materialauswahl und der Produktion eines ADVANCE Produktes spielt der Umweltschutz eine wichtige Rolle. Wir verwenden 33

ausschliesslich unbedenkliche Materialien und Werkstoffe, die einer ständigen Qualitäts- und Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen werden. Hat dein Gurtzeug in einigen Jahren ausgedient, so entferne bitte sämtliche Metallteile und entsorge das restliche Material in einer Kehrichtverbrennungsanlage.

34

Technische Angaben IMPRESS 3

S

M

L

Pilotengrösse

cm

155-170

171-185

186-200

Breite Sitzbereich

cm

variabel *

variabel *

variabel *

Höhe Aufhängepunkte

cm

variabel *

variabel *

variabel *

Breite Brustgurt

cm

40-48

40-48

40-48

Gewicht Gurtzeug komplett mit Alukarabiner (2 Stk)

kg

4.5

4.7

4.9

Belastungstest Zulassung Rückenprotektor

DIN EN 1651 / LTF 91/09, 120 kg LTF 91/09

*) Aufgrund des Hängemattenprinzips passt sich das Gurtzeug perfekt der Körperform des Piloten an. Deshalb variiert die Breite des Sitzbereichs und folglich auch die Höhe der Aufhängepunkte.

36

Verwendete Materialien Laufend überprüfen und testen wir die Vielfalt der angebotenen Werkstoffe. Wie alle ADVANCE Produkte wurde auch das IMPRESS 3 nach neusten Erkenntnissen und Verfahren entworfen und hergestellt. Die verwendeten Materialien haben wir sehr sorgfältig und unter Berücksichtigung strengster Qualitätsansprüche ausgewählt. Aussenstoff Oxford Ripstop 210D Innenstoff Nylon Oxford 210D PU3 / Nylon Oxford Ripstop 210D

Rettungsschirm-Verbindungsgurt Dyneema 10 Zulassung Das Gurtzeug IMPRESS 3 wurde entsprechend der LTF II 91/09 und DIN EN-Norm 1651 auf 120 kg Einhängegewicht geprüft und zugelassen. Das Gurtzeug verfügt über einen LTF zertifizierten Schaumprotektor. Es darf nur der originale Auslösegriff mit dem verbundenen VierblattInnencontainer verwendet werden. Dieser entspricht den neusten Zulassungsanforderungen nach LTF.

Speedbag Neopren 1.5 mm Gurte Polyester 25 mm 800 kg Brustgurte-Verschlusssystem AustriAlpin Cobra

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Service ADVANCE Service Center ADVANCE betreibt zwei firmeneigene Servicecenter, die Checks und Reparaturen jeglicher Art ausführen. Die in der Schweiz bzw. in Frankreich ansässigen Servicecenter sind offizielle, durch den DHV geprüfte Instandhaltungsbetriebe und verfügen über eine langjährige Erfahrung sowie fundiertes produktspezifisches Know-How. Das weltweite Servicenetz von ADVANCE umfasst weitere autorisierte Servicecenter, welche die gleichen Dienstleistungen erbringen. Alle Betriebe verwenden ausschliesslich ADVANCE Originalmaterialien. Sämtliche Informationen über Checks bzw. Reparaturen und die entsprechenden Adressen findest du auf www.advance.ch. ADVANCE Internetseite Unter www.advance.ch findest du ausführliche Informationen über ADVANCE und dessen Produkte sowie hilfreiche Adressen, an die du dich bei Fragen wenden kannst. Du hast dort unter anderem auch die Möglichkeit, • die Garantiekarte bis 10 Tage nach dem Kauf online auszufüllen, um so in den vollumfänglichen Genuss der ADVANCE Garantie zu gelangen.

• dich über neue, sicherheitsrelevante Erkenntnisse von ADVANCE Produkten ins Bild zu setzen. • ein Antragsformular für den Check bei ADVANCE als PDF herunter zu laden, um deine Gleitschirmausrüstung einsenden zu können. • auf eine brennende Frage unter den FAQs (häufig gestellten Fragen) eine Antwort zu finden. • die ADVANCE Newsletter zu abonnieren, damit du regelmässig per E-Mail über Neuheiten und Produkte informiert wirst. Ein regelmässiger Besuch der ADVANCE Homepage lohnt sich, denn das Angebot an Dienstleistungen wird laufend ausgebaut. Garantie Um in den vollumfänglichen Genuss der ADVANCE Garantie zu gelangen, bitten wir dich, innerhalb von 10 Tagen nach dem Kauf das entsprechende Formular auf dem Internet unter der Rubrik «Garantie» auszufüllen. Im Rahmen der ADVANCE Garantie verpflichten wir uns zur Beseitigung allfälliger Mängel an unseren Produkten, die auf Fabrikationsfehler zurückzuführen sind. Damit Garantieansprüche geltend gemacht werden können, muss ADVANCE sofort nach der Entdeckung eines Mangels informiert und das fehlerhafte Produkt zur Prüfung 38

eingesandt werden. Anschliessend entscheidet der Hersteller darüber, wie ein allfälliger Fabrikationsfehler beseitigt wird (Reparatur, Auswechslung von Teilen oder Ersatz des Produktes). Diese Garantie gilt für 3 Jahre ab dem Kaufdatum des Produktes. Ansonsten umfasst die ADVANCE Garantie keine weiteren Ansprüche. Insbesondere werden keine Garantieleistungen für Beschädigungen gewährt, welche aus unsorgfältigem oder fehlerhaftem Gebrauch des Produktes resultieren (z.B. ungenügende Wartung, ungeeignete Lagerung, Überbelastung, Aussetzen an extreme Temperaturen usw.). Dasselbe gilt für Schäden, die auf einen Unfall oder auf normale Abnützung zurückzuführen sind.

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Grössentabelle Grösse (cm) ➔ Gewicht (kg)

45

50

55

60

65

70

75

80

85

90

95

100

105

110

115

120

155 160

S

165 170 175

M

180 185 190

L

195 200

passt in der Regel gut muss individuell getestet werden (abhängig von Rücken- und Beinlänge) / ev. Kombination von Gurtzeug mit unterschiedlicher Speedbaggrösse 40

Bauteile 1 Hauptaufhängung 2 Hauptgurt 3 Schultergurte 4 Rückengurte 5 Brustgurt 6 Safe-T-Verschluss-System 7 Beingurte 8 Entlastungsgurte Hauptgurt 9 Speedbag 10 Obere und untere Beinstreckergurte 11 Beschleunigerleine 12 Stauraum für Material/Ballast 13 Abdeckung Verbindungsgurt für Rettungssystem 14 Auslösung für Rettungssystem 15 Rückenfach 16 Vorrichtung für Trinkschlauch 17 Schaumprotektor im Gesässbereich 18 Komfortschaum im Rückenbereich 19 Klett-Befestigung für Solario-Vario / SPOT 20 Umlenkrolle für Speedsystem

42

19

3 3

16 1 15

4

5

6 2 7

13

8

10

9

10

14

20

11

18 12 17

6 43

44

45

advance thun ag u t t i g e n g s t r a s s e 87 ch 3600 thun

f o n + 41 3 3 225 70 10 f a x + 41 3 3 225 70 11

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