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IS ico
M^i^
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Monatsschrift FÜR
GESCHICHTE UND WISSENSCHAFT DES JUDENTUMS BEGRÜNDET VON
Z.
FRANKEL.
Organ der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft des Judentums
Herausgegeben von
Prof. Dr.
M. BRANN.
Neunundfünfzigster Jahrgang.
NEUE FOLGE, DREIUNDZWANZIGSTEB JAHRGANG.
BRESLAU. KOEBNER'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG. (BARASCH UND RIESENFELD.) 1915.
Der jetzige Weltkrieg und Vortrag gehalten
die Bibel.
am
der Wiener »Urania«
in
von M.
Januar 1915
g.
Güdemann. I.
Nichts
wird
in
der Bibel als so
erstrebenswert hingestellt,
Gut wird mit so warmen, eindringlichen Worten als der Güter höchstes gepriesen, wie der Friede. Der Priestersegen, der in allen Gotteshäusern, welcher Konfession sie dienen mögen, in verehrungsvoller Übung steht, lautet in seiner Kürze und Einfachheit: »Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse dir Der Herr wende dir sein Antlitz leuchten und sei dir gnädig. Der ganze Satz ist bildsein Antlitz zu und gebe dir Frieden.«
kein
nur ein Gut wird ausdrücklich namhaft gemacht und
haft,
beten:
das
ist
nicht Reichtum, nicht Ehre, Herrschaft,
Größe, sondern dasjenige Gut, besitzt,
um
den Ärmsten beneidet, der
er-
Macht und
das der Mächtigste, der es nicht es besitzt
—
der Friede.
Wir
werden diese hohe Veranschlagung des Friedens heute mehr als je begreifen, weil wir uns in einem Weltkriege, in einem Welt-
Denn was
brande befinden.
was unter
alle
Herzen
ausfüllt,
Anwendung und
heute alle
alle
im
Gemüter
entsprechender
tiefsten
beseelt,
Innern bewegt, das
Umänderung
läßt
eines
sich
be-
Worte zusammenfassen: »Nach Frieden drängt, am Frieden hängt doch alles«. Ich habe hier Friede für Gold gesetzt, wie wir jetzt Gold für Eisen geben. Der Tausch ist also zeitgemäß. Der wissenschaftlichen Untersuchung drängt sich indessen die kannten Goetheschen Satzes
Frage auf:
»Welche Stellung mag
Bibel der Krieg
ganz
vom
in die
einnehmen?
Ruhig Jud! Halts Maul,
während
anderer
ein
dieser
Ehrenmänner ihm unmittelbar darauf im Büffet aufs freundlichste entgegengekommen war. Er selbst berauscht sich zwar gern an seinen eigenen Worten,
wenig
ein
Sie sind
philiströs,
aber ein braver Mensch, Vater,
der
alte
mit Ehrenbergs entfernt verwandt und
daß ihm das der
es,
ist
wie sein
Herr
alte
sagt.
Denn
zum Judentum
Georg
es bestand
Empfindung durchaus keine Notwendigkeit, ihm
wenn auch
Doktor Stauber. verdrießt
nach seiner
offizielle
Mitteilung
Er wußte und nahm es ihm nicht übel. Aber wo er hinkam, begegnete nur Juden, die sich schämten, daß sie Juden waren,
von
seiner Zugehörigkeit
zu machen.
es ja er
oder solchen, die darauf stolz waren und Angst hatten, man könnte glauben, sie schämten sich. Wieder eine der vielen richtigen Beobachtungen, an denen das Buch so reich ist. Aber die
ich
kann beim besten Willen nicht
alle
Gespräche
mitteilen,
über Juden, jüdische Religion, Zionismus geführt werden.
Sie sind ja oft sehr geistreich, auch richtig, aber die feste, sichere
Meinung des Dichters '>den Weg ins Freie< immer nur die Ansichten der Sprechenden.
fand
ich
Es sind
nirgends,
zum
Teil
»jüdisch-überkluge, schonungslos menschenkennerische Leute« wie
Bermann
und
Nürnberger,
Menschen, denen die
sich
es auf
Genuß-
teils
schöngeistige
Erden sehr gut oder doch
leidlich ergeht,
teils
den ärmeren Glaubensgenossen entfremdet fühlen und
umgekehrt von den höheren christlichen Kreisen für
voll
genommen werden.
dieses Buch den
Titel
So
sollte
-Großstadtjuden-
ihrerseits nicht
meiner Meinung nach^ führen,
während uns
des zwanzigsten Jahrhunderts.
Weg
Dessauer einen
ins Freie
Vom
zeigen sich bemüht hat. Schnitzlers
,
21
ob den richtigen oder
nicht,
jüdischen Standpunkt aus
Buch nicht gerade erquickhch,
zu
auch
ist
gerade wegen
vielleicht
der unbarmherzigen Wahrheit seiner Charaktere, die aber, und das
von sehr großer Bedeutung, nur eine
ist
und
Klasse,
nicht
eben die anmutendste der Juden vertreten.
Die Darstellung der Juden bei Georg Hermann. Eine Großstadtgeschichte anderer Familiengeschichte
und
E. Fleischel
476
Co., Berlin 1907.
Sie gehört, streng
trachtungen, da
Art,
genommen,
nicht Juden
nur
eigentlich
Jettchen Gebert von
ist
S.
nicht in den Kreis meiner Be-
der Gegenwart, sondern der letzten
Aber
dreißiger Jahre Berlins, die handelnden Personen sind.
glaube doch, daß man sich
in
unsere Zeit
in
Vorzüge unseres Buches, seine
treffliche
die Biedermeierzeit, seine edle Sprache,
Gefühls-
Die
kann.
Versenkung
ganz gut
betrifft,
ich
insbesondere was den
die meisten,
Gegensatz von Ost und West versetzen
eine
Georg Hermann.
wärme,
Schilderung des Einzelnen und noch andere sind, und
diesmal
mit Recht,
ist
allseitig
wieder ganz einfach.
gewürdigt worden.
Soll
und kann
Christen Dr. Friedrich Kößling heiraten? es
aus mehr
bleibt
Und
als
Aufgabe, die
in
Menschen
ist
es
dargestellt
Judenroman.
ein
Sie
sind
entgegen,
im Ganzen
und mit geringen Änderungen könnte
die Geschichte auch zwischen Christen zutragen.
und anderen Juden
ist
nicht die
daß
Demnach
Es treten uns zwei
orbe auseinanderstehende jüdische Familien
nur insofern
ist.
der Tat kunstvolle und doch
so wahre Charakterdarstellung aufzuweisen. toto
es ergibt sich,
einem Grunde nicht möglich
als
mir nur
Die Handlung
die Jüdin Jettchen den
und als
sich
Von Judentum
Rede, von ersterem höchstens
nur, insofern das innige unzerreißbare Familienleben in den Vorder-
grund uns
tritt,
ja eigentlich
kommt keiner von
meinen,'-
sagt
den Grund der Katastrophe
bildet.
»Bei
uns
nicht;
»Sie
der Familie los, bei
Onkel Jason zu Kößling,
-daß
wir doch
tolerant
Roman
Die Darstellung der Juden im deutschen
22
genug wären,
diese äußerliche Zufälligkeit zu
Aber
übersehen.
Sie vergessen dabei einen gewissen Stolz, den unsere Familie hat,
daß wir eben
als
Juden hier angesehen und geachtet
Wenn
sind.
mein Vater sich und uns hätte taufen lassen wollen, wie ihm öfter als einmal nahegelegt worden ist, wir hießen vielleicht heute von
Und gekrochen keiner Weise unsere Gesinnung verkauft
Gebert und wären Offiziere und Räte bei der Regierung.
daß wir das nicht getan haben und nicht zu Kreuze
und haben — sind
in
und
nicht so
nicht so
—
das
unser Stolz, und
ist
wir wollen auch für die Zukunft nicht gern, daß er Familie aufgegeben
Gebräuche; auch Jason weiß ebensogut, weswegen wir
tum hängen und uns dagegen ausstirbt,«
euch nur
ihr
»Wenn
lieb habt!
Meine
aber die Jakobys
24
Die Darstellung der Juden im deutschen
Roman
haben ihnen das beigebracht, daß ihnen nämhch zehn
Louisdor den
Tag
verdient,
mehr
ist,
ein
als
Mann, der
alle
Goethes,
und Mozarts. »Es ist ein stiller, friedfertiger Kampf auf Leben und Tod. Und die andern (die Jakobys, das Gemeine) werden Sieger. Sie sind die Schlupfwespen, die ihre Eier in die schöne, große, grüne Raupe der Geberts legen, daß kein SchmetterSchillers
daraus
ling
Das Geschmeiß wird
wird.
sie
doch
bald
unter-
kriegen.
Hört Ihr die Glocken ein Fest einläuten?
Siegesepoche.
des
Auf ihren Gesichtern begegnete
Augen
dem Eindruck einer Empfindung.
zu beobachten.
Chef
die ganze hirntolle Stelle hersetzen.
sich derselbe Ausdruck, in den sie
Silberer),
sagte finster
läuten
etwas
fragte
Monelsohn.
Menen-Räh.
Großes
ein.
Einen Ungeheuern Schritt vorwärts.
•
Für
Kommen
»Für den Stamm, dessen Zeit im
ist«
»Die Männer tauschten Blicke.«
*Und so
der
ist
Brahen doch der Klügste von uns
alte
gewesen?« sagte einer von ihnen. -Sollen wir nicht hingehen und den Kohn!) ansehen, wie
ausnimmt
er sich
alten
allen
Brahen (sprich Kirchen-
als Vater eines
fürsten?*
»Wir wollen ihn
wie
fragen,
gemeint
sie
Brahens
tiefe
Absicht
ist)
gehen, auch Menen-Räh mit seinem harten, ehrlichen
Sie
ganz arm und wieder sehr reich geworden
Dreimal
Gesicht
(wahrscheinlich
den Sabbath
er
»Pleite«) feiert
war der
»Er
diese Tat.«
ist,
(Die also offenbar eine geheime Verschwörung und
in
seinem Haus.
Freund, der rachsüchtigste der
treueste
Feinde.
Sein Gott war kein Gott der Liebe, aber Menen-Räh hielt ihm musterhafte Treue und seine Familie (Mutter und Schwester) lag
Menen-Räh, die anderen scheinen doch
im Staub vor ihm.«
zurückgeblieben zu sein, auf den
sich
tauft,
Tochter Agathe
ist
kommt
das
in
Haus Brahens,
Katholiken hinausspielt;
eifrigen
eine ebenso eifrige Jüdin,
der, ge-
aber seine
dem Wunsche
Mutter gemäß, obwohl sich auch diese hatte taufen lassen.
ihrer
Menen-
Räh gegenüber wird joel Brahen wieder zum Juden, d. h. er wurde er selbst«. Von ihm zur Rede gestellt, läßt er die Demut seines Wesens fallen. Sie geraten »in den alten Bibelton zurück, in dem der Mann zum Manne spricht im Banne einer Volkssache.« Natürlich, die Juden sprechen unter sich stets im alten Bibeltone.
Hören
wir,
»Wer »Das
wie dieser bist
will
der Echten.
alte
du, daß ich
Das
dir
»Er führt
sagte Joel.
bin der Sprecher der Alten,
Judentum
lebt
noch und wird nicht sterben,
der Gemeinde, die Jehowah dient,
wohin
sollte?
dem
stellen
die
schriftliche
Religionsgesetz
Treue zu bewahren« so des § 43
ist
und der
334 des Seh.
Ziffer
1
lichen
Bestimmungen gehört, denen
c.
Lebensauffassung der Ahnen
hiernach die Tatsache festzustellen, daß a.
Jore die
Dea
zu den
religionsgesetz-
jüdischen Monatshefte
3'
und
Kurze Mitteilungen und Besprechungen.
36
Anhänger den Gehorsam verweigern.
ihre
Für
die Minderheit
der
Hand haben,
be-
Leser, die den Schulchan aruch nicht sofort bei der
merke
daß die betreffende
ich,
von der
Ziffer
Strafe für die verläumde-
•
rische Beleidigung verstorbener Gelehrten handelt.
[3I
Jahrgangs der ZATW (1914), S. 31 ff., Menschen am letzten Tage des Hexaemerons geschaffen» worden sind. Dabei kommt er auf das Problem zu sprechen, ob dem Erzähler (seil, von Gen. c. i) zuzutrauen sei, daß »er dem Weibe die analoge Herrschaft über die Tier- und Pflanzenwelt zugeschrieben habe, wie dem Manne«, und bemerkt wörtlich: »Diese Frage stellen heißt sie verneinen, wofür das AT Zeuge
Im ersten Heft des
behandelt
J.
Böhmer
34.
die Frage, »wieviel
ist.
Eine Religion, deren Bekenner noch heute beten: n'?B'
rVH
'JtJ'y
(Sachs, Gebetbuch der
sich Piatos Sterbegebet gleichstellen;
die
Beschneidung
und der
ist,
und
Israeliten S. 6)
in
1
Kor.
femer
7,
II
7—
zu
nennen,
10 hat:
daß auch das Weib Gottes
gemäß Gen.
2,18
teiligt sei,
die noch
ja
im
NT
ff.
als
gilt,
um
Ausläufer
für eine solche Religion ist der
Bild
'"'X3
eine Religion, deren Kultzeichen
die Frau
Tieren (so oder so) gleichgeordnete »Hilfe« des Mannes einige Charakteristika
MD"!
diesem Punkte
den nur
wie
Gedanke,
und an der Herrschaft der Welt beFast möchte
schlechthin unvollziehbar.«
man
hiernach glauben,
und Doktor über das Studium der Denn ersten beiden Kapitel der Genesis nicht hinausgekommen ist. von einer Mutter wie Rebekka oder Jochebed oder Hanna, von einer daß der gelehrte Pfarrer,
Lizentiat
Schwester wie Mirjam, einer Gattin wie Abigail oder der Sunemiterin, einer Schwiegertochter wie Ruth, einer Heldin wie
Deborah oder
Jael
ober Judith, einer Prophetin wie Hulda, einer Königin wie Atalja oder Salome Alexandra und von einem Dichter wie dem am Ende des
Daß Menachoth,
Spruchbuchs, scheint er noch heute nichts zu ahnen. 43
b,
ihm unbekannt
ist,
von
versteht sich
selbst.
Denn
für einen grund-
gelehrten protestantischen Theologen gebührt sich bekanntlich eine abgrundtiefe Unwissenheit auf
Deutung von
I,
1,27
dem ganzen
im Vergleich
Joseph Bechor Schor den Nagel spricht sagt,
der Wechsel der Suffixa
übrigen
Gegenwart
II,
hat
1000
f.)
Gebiete der Halacha.
2,18
ff.
auf den Kopf in
I.
Nämlich Bände gegen
»Bände«.
Im
zu
Zscharnack gründlich und
1,27,
ihn
(in
hat
aber m. E.
getroffen.
wie Herr
und Bände
Religion
in
der
Allerdings
Böhmer für
In
bereits
(S.
34)
Bechor Schor.
Geschichte
und
überzeugend nachgewiesen, daß
Kurze Mitteilungen und Besprechungen.
37
die großen christlichen Kirchen in Sachen der religiös-sittlichen Gleich-
wertung und der sozialen Oleichstellung der Frau nach der negativen Seite hin durchaus übereinstimmen, und daß ganz andere als kirchliche Gewalten, die Umwertung hervorgerufen haben, der die großen Kirchen nur langsam und äußerst widerwillig gefolgt sind.» (a. a. O. 1007 ff., vgl. den Artikel Schians das. 1015 f.) Wozu also das Geschrei? [4[
Herderschen
der
in
Lindemann
Lektüre erscheinen lassen. leitung
ihn
die
vom
Dekret
nur von
zur will,
Hubert
hat
Schul-
und
wie er
in
Privat-
der Ein-
seine Ausgabe dem Unterricht im Ausschlaggebend für die Auswahl war
durch
leisten.
vom
apostolische Konstitution 21. Juni
Freiburg
in
hebraicum
Der Herausgeber
auseinandersetzt,
Hebräischen Dienste für
Buchhandlung
Florilegium
ein
24.
Selbstverständlich
1898.
Januar 1897 und das
mußten darum
die Texte
(dem römisch-katholischen) Gesichtswinkel aus den Gymnasiasten und Studierenden dargeboten werden. So erklärt es sich, daß die meisten Prophetenstellen ohne Rücksicht auf die Gedankendiesem
folge, in der der
Prophet
sich
geäußert
einfach nach
hat,
den Grund-
sätzen der römisch-katholischen Dogmatik ausgewählt sind. Man vgl. z. B. das Lesestück Nr. 86, in welchem die Stellen Jes. VII, 10—14, IX,
5—6 und
Jer.
XXm,
XI, 1—5, das Lesestück 92, in welchem die Stellen 5-6, XXV, 8-12 und XXXI, 31-33, das Lesestück 104, in welchem die Stellen Sech. IX, 9, XI, 12-13 und XII, 10 und das Lesestück 105, in welchem die Stellen Mal. I, 10 b. 11, III, i zusammenhanglos nebeneinander gestellt sind. Demselben Zwecke dienen
die Überschriften der ausgewählten Kapitel.
(Gen.
3,
So steht z. B. über Nr. 3 Die bereits erwähnte Nr. 86 hat die messianica«, Nr. 89 (Jes. 53, 1—2) »Messiae
1—24) Protoevangelium.
Überschrift
^Vaticinia
passio et glorias die Stücke 102 (Micha
und 105 Messiae
(s.
oben)
Tempus
,
passiones Messiae»
Psalm
Messiae^.
nativitatis
und 2
Christus
vincit
geringen
Ausnahmen
,
5, 1)
103 (Chagg.
hintereinander die Überschriften
hat
Messiae
natürlich
lauter
die
Überschrift
Messiae passio
Angaben,
die
et
vitae
et
praecursor
Christus regnat,
et resurrectio^
dem
6—9) 104 nativitatis
>Circumstantiae,
,
Sacrificium Novi Testamenti
Psalm 16
2,
^Locus
usw.
Mit
einfachen Schriftsinn
widersprechen.
Für den Kreis aber, für den diese Blumenlese beden Unterricht an katholischen Lehranstalten, sind die hervorgehobenen Mängel samt und sonders Vorzüge, die das Buch
stimmt
ist,
besonders
für
empfehlen.
Die
Stücke
sind
übrigens genau
nach
dem
Kurze Mitteilungen und Besprechungen.
38
masoretischen Texte gegeben.
Zugrunde gelegt sind die von Hahn, Letteris und Kittel besorgten Ausgaben. Selbst die masoretischen Randnoten, die Lesarten nach Ben Ascher und Ben Naphtali usw. sind sorgfältig aufgenommen.
muß
Sachlich
heißen.
Jer.
es S. 148
c.
(S.
1
kope Dn:E und nur •yDD
'E
nilSD
'S.
ist
143)
in
Druckfehler sind mir nicht aufgestoßen.
zu Ezech.
natürlich
Regel
den sehr seltenen
Für noc' 'E Hiernach
kommt
mUDH
Fällen, in
denen ni20
'S
und
die
Schlußbemerkung zu
Proben von unpunktiertem f.).
Texte
der supralinearen (Babylonischen) Punktation
c.
2 ent-
(S.
214
f.)
213)
(S.
darbieten.
Stile
des
Schrift (S. 212),
und sogar
Die Ausstattung
und, dieser entsprechend, der Preis von 3,20 M. (geb.)
kann man für Vs des Preises schon die ganze
Freilich
billig.
vom
207—210),
(S.
von der althebräischen
von den jüdisch-deutschen Lettern ist vortrefflich
Jer.
Wertvoll sind die beigegebenen Anhänge,
hebr. Sirachbuches (S. 210
sehr
mUSH)
(statt
die Haftara für die Peri-
nur im sephardischen Ritus zur Ver-
sie
auch
ist
sprechend zu berichtigen.
von
1
auf zwei verschiedene Sabbate verteilt werden, diejenige für
wendung. die
1,
in der
hebräische Bibel erwerben.
Im halte
Begriff,
ich
den Druck zu geben,
die vorstehenden Zeilen in
soeben
noch
hebraici Lexicon" von demselben Verfasser.
geber die
in
seinen Texten
betisch verzeichnet
versehen.
Darin hat der Heraus-
vorkommenden hebräischen Wörter
alpha-
und mit lateinischen und deutschen Übersetzungen
Die lateinische Übersetzung
entsprechend,
mittels
er-
im Druck vollendete „Florilegü
das jüngst
der
in
Regel
dem Zweck
folgt,
Vulgata,
der
des Lehr-
deutsche
die
den
besten und neuesten Erzeugnissen der hebräischen Lexicographie von Cassel, Gesenius-ßuhl
und König.
sind in Cursivschrift gedruckt.
durch eine Mahpach über
überall zeichnet.
merken.
S. II, Sp.
2,
im Lamed erhalten. konstruieren,
einen
solchen
ym
betreffenden
Buchstaben be-
bringt
auch
Nur
selten
ist
eine Kleinigkeit zu be-
muß sowohl r *1j als n'T";;, ein Dagesch Ob man berechtigt ist, einen st. absol Di"" (15,2) z.
B.
erscheint
nicht
von "Sy. meint, weiß gibt,
dem
Die Arbeit des Verfassers zeichnet sich auch diesmal durch
Gründlichkeit und Sorgfalt aus.
zu
Die unentbehrlichen Erläuterungen
Die Milel zu sprechenden Wörter sind
an.
mir
Was
ich nicht.
der Verfasser
(18,2) ist überflüssig
wegen
zweifelhaft.
Auch Stade
der Verfasser mit
Den Stamm HäV. den nirgends. Lev. 11,37.
Die
z.
B.
nimmt
"2Jy\~ (16,1) Nifal
eckige
es bekanntlich
Klammer um
Das Wort gehört übrigens
Kurze Mitteilungen und Besprechungen. Hinter [yJ3] (32,2) -
hinter .Til (18,]). TT
offenbar Nifal
zu
ergänzen
T
Die Ausstattung
u. dgl.
ist
39
so vortreffh'ch wie die des Florilegiums
ist
selber.
(5I
Dem Bedürfnis, über den Lebensgang berühmter Glaubensgenossen Näheres zu erfahren, will Herr S. Wininger abhelfen und hat darum ein alphabetisches Verzeichnis ^) von ihnen angelegt. Er hat
Absicht,
die
durch
geisterung für unsere ein des
seine
Arbeit »die
Kenntnis,
Liebe
und Be-
Z
weifellos
heilige Religion fördern zu helfen«.
Nur sind »unwiderund Liebe zur Sache«, wie sie der Verfasser
höchsten Lobes würdiges Unternehmen.
stehlicher
Drang,
Lust
mitbringt, leider nicht die einzigen Instanzen, Zieles nötig sind.
Es
die zur Erreichung des
immerhin noch einiges Andere, das der Ver-
ist
fasser nicht besitzt, dazu unentbehrlich.
Zuvörderst war die lich
unter
Frage zu erörtern: was versteht
»berühmten« Juden?
Ich glaube,
hundert berühmte Personen, deren
Namen
mindestens
man
—
C und D
mit A, B,
eigent-
sagen wir: anfängt,
zu kennen, von denen ich im Biographischen Lexikon, das mit Isaak
Abarbanel
beginnt
und
Spur finde
während
ich
,
rühmtheiten belehrt Ich
werde
ihre
mit
Ludwig Dessoir
schließt,
nicht die
über den Lebensgang von etwa sechzig Be-
Namen ich zum ersten Mal höre. nennen und ihnen keineswegs den ihnen
werde, deren
Namen
nicht
gegönnten Lorbeer der Berühmtheit rauben. Diese immerhin betrübsame Erscheinung hat aber doch offenbar nur darin ihren Grund, daß die Meinungen über die objektiven Grundlagen der Berühmtheit hier
Müßte der Verfasser
sehr verschieden sind.
den Maßstab äuUern, den Übelstand. 1)
Als Stichwort
Wininger,
Zeiten und
Länder
S.
nicht wenigstens sich über
Dazu kommt ein anderer Vorname 2), bald der Familien-
er angelegt hat? gilt
bald der
Biographisches Lexikon berühmter Juden aller
Czeriiowitz, 1914,
Selbstverlag.
1.
Heft.
64
S.
Lex.-8. '^)
Abraham
Ibn
Daud,
Abraham
b.
David,
Abraham
b.
Abraham b. David Arjeh [Portaleone], Abraham Meyer. Abraham Ibn Esra, Abraham Ibn Chasdai, Ari Jakob Jehuda ITemplo], Bonet de Lattes, Chasdai Ibn Schaprut. Von diesen werden nur die ersten drei unter A gesucht werden, während die
Isak,
übrigen zweifellos unter den hier im Text gesperrt gedruckten Bezeichnungen gesucht werden würden.
40
Kurze Mitteilungen und Besprechungen.
name^),
bald
eine
ausgewählte
beliebig
waren, verfahren werden müssen. leicht selber beraten
wäre, die zuerst jüd.-theol.
in
Noch dazu
können, wenn
Zuckermann
in
er
z.
Auch
Bezeichnung-).
hätte nach ganz bestimmten Grundsätzen, die im
hier
Vorwort zu erörtern Herr W. hier
hätte sich
den Grundsätzen gefolgt
B.
seinem Katalog der Bibliothek des
Seminars zur Anwendung gebracht hat und nachher
Roest
seinem Katalog der Rosenthaliana mit unwesentlichen Änderungen
verwendet
hat.
Im einzelnen
Sachen heraus, wie
ich einige
greife
sie
mir beim
Durchblättern des Heftes gerade begegnen: i)
Abarbanels Kommentar zum Buche Daniel
«Quelle», sondern
Quellen» des Heils.
haggadah erschien
Sein
ib}
(S.
Kommentar
heißt nicht
zur Peßach-
In dem1545). Aboth-Kommentar heraus, der aber nicht Nachlath «^Uwoith», sondern Nachlath Aboth zu transscribieren war. — 2) Das Werk des älteren Isak Aboab (S. 2 b) heißt Menorath ha-Maor (nicht Hamuor^, und derNachmanides-Kommen-
Venedig zuerst 1505 (und nicht
in
kam ebendaselbst
selben Jahr (und nicht 1545)
tar
gleichnamigen jüngeren Autors
des
1525,
und zwar erschien
—
Das Geschichtsbuch des
3)
(nicht Seder,
folge)
er
erschien nicht 1558,
—
sondern
Konstantinopel, und nicht in Venedig.
in
Abraham
sondern) Sefer ha-Kabbalah,
der Überlieferung.
sein
Abraham
4)
Ibn Daud(S. 3a; heißt Buch (nicht Reihen-
d. h. b.
David
Arjeh
(S. 3 b)
nannte sich Portal eone, sein Buch heißt nicht der Schild des Starken, sondern «die Schilder der Helden» und enthält noch ganz andere Dinge als «3 Dialoge über das Gold und dessen Verwendung in der Medizin-. Auch erschien das Buch weder 1844, noch in Venedig, sondern vielmehr 1612 in Mantua. — 5) Daß «1340 eine Zeit war, in welcher man
das ganze Gebiet des Religiösen
überhaupt bestrebt war,
graphen zu 6) Aquilar 7)
fixieren« (S.
9 b)
(S. ist
Mit Salomo Alkabir der
ha-Levi Alkabez,
6
nur
offenbar (S.
1 1
2)
Druckfehler
(!)
Dodi verfaßt
als
hat.
i.
Albargeloni
Naßi, Baalschem
(S.
Bagnols
i.
(S. 24),
d.
21},
Lewi
10),
(S.
— —
gerade -das
die
,
nichts zu
ist
Juden sind vertrieben«.
Warschau
denken konnte man ja
ist
Abwesenheit sind
alle
sein.
soll
die Stadt verlassen
dabei auf viele,
—
wieder
den
—
in
Polen
na,
ver-
hätten ihnen alles
Die Folge davon war,
Werte
im Innern halb Besonders
mußten und
fort
Bolimow,
bis
getrieben wurden.
dem Wege umgekommen,
viele
Ein Gottesdienst statt.
von
Juden, selbst Frauen und Kinder, Kranke
worden, die Synagoge,
sehen konnte,
Russen
die
die Juden
mit den Deutschen harmoniert
Dscherdew, 40 Kim. weit
große Anzahl
Synagoge
wurden
für sie Spionage getrieben.
und Gebrechliche,
rissen
da
es ihnen wirklich nicht
daß an einem Freitag
plündert
und
zurückzogen
her
einzogen,
denunziert, sie hätten
Wiskitki,
davon war
Viertel
Als nämlich wir Deutschen vor etwa 2 Monaten uns
Skiernewice
verkauft,
in
kaufen«,
000 jüdische Familien, so wurde
mir gesagt, zählte Skiernewice, und kaum ein anwesend.
von
aller
vereinzelt
waren noch geschlossen, an manchen stand
der Läden
schlechtem Deutsch angeschrieben:
oder
man nur
Polen sah
viele
in ihrer
Läden
ge-
leider
nur von außen
zerstört, ja die
Thorarollen zer-
die
findet
übel
zerstört,
Eine
ich
noch
haben
die
heute
nicht
Russen
bei
gewissen Wendland, den ich persönlich sprach, gehaust.
in
der
einem Dieser,
Ein Feldpostbrief
ein
statt
vermögender,
gebildeter,
Kommandantur
noch
junger
be-
etc.
zum Tode
den Russen
wurde von
war,
.53
Mann, der unserer ver-
Sein gesamtes be-
konnte aber noch rechtzeitig flüchten.
urteilt,
Abhandlung.
ein. wissenschaftl.
der Beschaffung von Lebensmittehi
bei
gewesen
hilfhch
der Fortsetz,
wegliches und unhewegliches Vermögen jedoch wurde von den Mit uns Deutschen
Russen beschlagnahmt.
ist
auch er
vielen anderen Juden nach Skiernewice zurückgekehrt.
nehmen
Juden
dieser
größeres Interesse
als
Ich
konnte
kunft
geben
und
darüber ihnen
wöchentlichenSidra antworten:
hto?.
gerade dazu hergeschickt,
mit
Ereignissen
Nur
ein
die Steuer-
machen manchen von ihnen schon heute
ihnen
konnte
DD"'JS'" D'rt'^s "'jn'^r
kriegerischen
so mancher unserer Soldaten.
verhältnisse in Deutschland
Sorge.
den
an
jetzt
Die meisten
'2
eine
meinte
ich,
hat
dies-
?x -ryi
,Q2'y';2 -n' ?n^ U'iyr
V^ieileicht,
um
zufriedenstellende .\us-
den Worten aus der
mit
uns Gott
Eure Lage zu verbessern.
Rundgang zurückkehrte, waren auch dieVorTannenbaum war aufgestellt, behangen mit 2 Lichtern, 2 Äpfeln und
Als ich von ineinem
bereitungen für den Weihnachtsabend beendet. Ein auf
dem
weißem
Billard
Seidenpapier. Als Unterlage diente ein Spucknapf. Die
pagnie hatte das
man
Liter)
als
Liebesgabe für jede Korporalschaft ein Fäßchen Bier,
hier in einer polnischen Brauerei kaufen konnte (40 Pfg.
waren,
die inzwischen unbestellbar
die Adressaten
weil
Aber unser
aller
tot
als Brigadereserve
gelassen
liedes
Bataillon nachmittag 3
Alles
Uhr
mußte im
nur die wenigen Eßwaren wurden noch
Unterwegs machten wir eine kleine Pause,
—
es
war inzwischen dunkel
aus 300 Kehlen der herrliche Choral des Weihnachts-
zum Himmel.
eigenartige
3.
wieder nach vorn abrücken.
werden,
Kaffee zu empfangen, da stieg
—
verteilt.
Freude auf einen gemütlichen Abend wurde zu
schnell verkonsumiert.
geworden
geworden
oder verwundet waren,
Wasser, denn unerwartet mußte unser
um
den
— etwas Wurst und Pfefferkuchen gespendet; ebenso wurden
eine große Anzahl Pakete,
Stich
Kom-
Stimmung,
Es
ergriff
als ich
auch mich
als
Juden eine ganz
dieses Lied hörte, dessen Inhalt ich
natürlich doch nicht so empfinden konnte wie meine Kameraden, während weit von vorn feindliche Raketen und Leuchtkugeln auf-
Ein Feldpostbrief
54
und
blitzten
ein. Wissenschaft!.
Abhandlung.
hinter uns unsere Artillerie ihre ehernen
Orüße zum
Wehmütig
Feinde hin übersandte.
Juden
der Fortsetz.
statt
möglich
nicht
dachte ich daran, daß es uns
ebenso
war,
dem Feinde
vor
das
nicht
minder herrliche Chanukkalied zu singen, das die Hasmonäerkämpfe welchen
mit
schildert,
so manche Ähnlich-
und das mit der zeitgemäßen,
aufweist,
keit
doch
unser Krieg
Lande und ~r~p yn* s^lBTi
hier zu
heute, erst so recht verständlichen Bitte schließt:
HD^s
T
nvM
\2b
,nytrin )v ni2^oo
Dpn
^s-
,]'[^b'i
yi2v d- nop:
nm
-ii^iK
Dipj ,nvity^n
,nynr; ^ü^h
yp
2"ipi
yp
vni
»nyits'^n
•nynB'
Doch
das Weihnachtslied
war noch
nicht
Strophen verklungen, da erscholl schon das unerbittliche
»An
Gewehre
die
und weiter ging
,
nun
es
seinen
allen
in
Kommando:
in lautloser Stille in
die
dunkle Nacht hinaus über die glitschigen Sturzäcker bis an
ein
Dorf Samice,
und
Stroh
übernachteten.
schon
nicht
zurück
Stadt
verschwunden Stelle
mußte.
Ich suchte
war,
war und
Tee.
(?)
ich
dann
Rum, Cognak. nach
die
Kameraden
wo
aufgenommen und
mitzufeiern.
hielt.
die
Ich
aber dafür
als
alle
an
werden
dem
sogleich für
mit
schnell
etc.
Nudelsuppe und Fleisch gab, und
wo
es
zwar nicht
mehr getrunken wurde: bei
es
Bier,
allen,
als
einziger eine kleine Ansprache an
führte aus,
hätte,diesmai dieses
Einmal
Existenz führen,
,
erste beiR. Hirsch
meinen Kameraden,
Besondern Anklang fand
einigen Liedern
Gründen einRecht
alles
herbeigeschafft
2 Feiern mit, die
es eine köstliche
zuging,
ich
nach
Der Nachmittag verging
wurde.
die Weihnachtsfeier mit
so splendid
Weg
wieder meinen alten Quartierwirt auf, bei
machte
Lewkowicz, wo
dann
ihnen
natürlich
langen
wo
Appellen, Gewehrreinigen, Sacheninstandsetzen
Am Abend
in
wir, da ein feind-
den Kompagnien
von
hinauszogen,
wieder freundlich
eingeladen
wieder den
unsere alten Quartiere,
Reserve
als
natürlich
ri2*^*
im Morgengrauen zogen
erfolgt
in
unserer
ich
wir Deckungsgräben auswarfen, diese durch
wohnlich wie möglich machten und
Freitag
licher Angriff
der
wo
Bretter so
habe der Krieg,
daß
ich als
Jude aus zwei
Familienfest- hier imFelde den wir
um
Deutschlands
Unterschiede politischer und konfessioneller
Ein Feldpostbrief
nur Deutsche,
und
wolle
Und
wie
es
und keine
Dänen
keine
oder
55
keine Sozial-
Lothringer,
unser Kaiser betont hätte;
schon
so gebe es
einen Unterschied machen,
man durchaus
bloß gute und
und
Polen
keine
Abhandlung.
.
Katholiken,
keine
keine Zenh-umsleute
Protestanten, keine Juden,
sondern
Felde
Es gäbe im
Art aufgehoben.
demokraten,
ein. Wissenschaft!
der Fortsetz.
statt
schlechte Soldaten, gute
und schlechte Menschen.
zweitens dürfte ich mich deshalb nicht ausschließen, weil die
gemeinsam bestandenen Kämpfe uns hätten, denn auch die
alle
so auf das engste miteinander
mache keinen
feindliche Kugel
verknüpft
Also nur
Unterschied swischen den Einzelnen.
als
Mensch
fühlte
und empfände ich an diesem Abend, und ich empfände es ebenso schmerzlich wie alle andern, diesen Abend nicht mit meinen AnDas Weihnachtsfest so führte gehörigen verleben zu können. Ihr glaubt, daß ist für Euch ein Friedensfest. ich weiter aus,
Mein Beweismaterial gegen Jahwes,
worin die schrecklichsten Beschimpfungen gegen diesen vorgebracht
wurden, und worüber das Landgericht Leipzig Gutachten von
und
jüdischen
von
Kittel,
christlichen
Obergutachten,
in
Gelehrten,
Dieser
einforderte.
unter
Verfolg dessen
Nokri aber kennt im Alten Testament keine politische noch
auf, die Liebe
volkswirtschaftliche Schranke. in
seinem Buche von der
gründung!
Er sagt
—
ich
Wie ganz
anders
israelitischen
urteilt
doch Cornill
Profetie über
diese Be-
habe das Buch nicht zur Hand, kann
daher die Seitenzahl nicht angeben
—
,
daß
er diese
Begründung
ohne Rührung lesen könne, indem darin die Israeliten trotz zu Teil gewordenen schlechten Behandlung noch zur Dankbarkeit gegen die Ägypter aufgefordert werden (\^gl. 5. Mos. nicht
der
ihnen
Eine spaßhafte Prozeügeschichte mit ernstem Hintergrund.
habe übrigens das biblische Nächstenliebegebot
Ich
23, 8.)
vor vierzig Jahren
73
bereits
einem Schriftenvvechsel mit Hilgenfeld
in
in
hier vorgetragenen Sinne dargestellt, und vor zwei Jahren habe
dem ich
Freien jüdischen
der
in
entscheidend nach-
Lehrerstimme
fisikalischen
Mit dieser
Bitte
Euer Herzoglichen Durchlaucht
Gnaden geruhen wollten, öffentlich, vorzüglich aber bei dem bekannt machen zu lassen, daß bei Besetzung der Offiziersstellen auf die Freiwilligen Rücksicht genommen, und jeder, der sich durch Kenntnisse und gute Aufführung dazu qualifiziert, ohne Unterschied der Geburt und Religion dazu fähig in
Militär,
sein V.
sollte.^
Fallois
»Jene vier sind auch sogleich
durch Empfehlung des
vom Herrn
General
nach Rostock begleitenden
sie
Bürgermeisters zu Unteroffizieren ernannt worden; allein es
ihr feurigster
Wunsch, daß
Avancement behalten, damit erwählten Stande
sie
sie
mit ganzer Seele sich
widmen können.«
jetzt ist
zum
auch die fernere Aussicht
dem
selbst-
Friederich Franz decretierte ganz
entsprechend seiner toleranten Gesinnung: >Was ihren ersten Vortrag belange, so genehmigte sich
von
selbst,
wenn
daher auch schon
ich
denselben, und der zweite verstände
sich einer
zum
Officier qualifizierte
drei Unterofficiere
zu Officiers gemacht
obgleich ich auch Rücksicht auf die Junkers haben müßte.< so ergeht des Herzogs Antwort
am
—
23. April
ich
hätte,
Und
1813 von Ludwigs-
lust aus:
Indem wir Bürgermeister und Rath zu Gnoien unser gnädigstes Wohlgefallen über ihr angemessenes und patriotisches Benehmen bei Absendung der Freiwilligen aus dasiger Stadt an unser Regiment zu erkennen geben, gewähren wir Ihnen ihr Gesuch um Abolition wegen der in der Fastenzeit selbigen auf dem Marsch gestatteten Musik und lassen ihnen zugleich unverhalten, wie ihr Antrag wegen des Avancements der Freiwilligen bereits früher unsere Absicht war, und solches nächstens durchs
officielle
Wochenblatt zur allgemeinen Kunde gelangen Friederich Franz
wird«. *)
Kabinettsakten im Großherz. Geh.
u.
HzM.
Hauptarchiv zu Schwerin.
Ohne
Ohne
Unterschied von Geburt und Reiigiun.
allen Unterschied
99
von Geburt und Stand erging der
und ohne Unterschied von Geburt und Religion eilten 1813 und 1870 überall im Deutschen Vaterlande die Freiwilligen zu den Waffen. Ohne Unterschied wurde tapfer gekämpft für die Ehre Aufruf,
und Rettung des
und ohne Unterschied haben
Vaterlandes,
die
Daheimgebliebenen auf dem Altar des Vaterlandes geopfert^).
Aber
Zusammengehen zum Siegen, ein so
ein solches einiges
Wille
ein so einmütiger
des ganzen Volkes, großartiger Opfer-
mut und Opfersinn in allen Schichten der Bevölkerung wie heute war nicht vorhanden. In dem vom Großen Generalstabe herausgegebenen Werke »Das Preußische Heer der Befreiungskriege die
Anschauung,
sächlich
danken Kreisen in
der
der
als
freien,
sei, als
1913, S. 321 wird
II,
ob die Befreiung des Vaterlandes 1813 hauptopferwilligen Entschließung der Massen
ungeschichtlich hingestellt.
Wenn nun
des Volkes, besonders in Ostpreußen, in
Neumark, hauptsächlich aber
aller Stände,
eine tiefe Einsicht von
in
auch
in
zu
weiten
Pommern und
den gebildeten Kreisen
der Notwendigkeit des Ent-
scheidungskampfes und von der Unabwendbarkeit großer, persön-
Opfer
licher
herrschte, so blieb
Landgebieten und auch 1)
Hardenberg
»Auch
hat
bereits
erwiesen,
in
schreibt
die Geschichte
doch die Masse
manchen
am
4.
Jan. 1815 an
unseres
in beträchtlichen
Städten, vielfach so teilnamslos,
letzten
den Grafen vonGrote:
Krieges wider Frankreich
daß die Juden des Staats, der
sie
in
seinen Schoß
aufgenommen, durch treue Anhänglichkeit würdig geworden. jungen Männer jüdischen Glaubens sind die Waffengefährten
Die ihrer
christlichen Mitbürger gewesen, spiele
und wir haben auch unter ihnen Beides wahren Heldenmutes und der rühmlichsten Verachtung der
Kriegsgefahren aufzuweisen, sowie die übrigen jüdischen Einwohner, namentlich auch die Frauen, in Aufopferung jeder Art den Christen sich angeschlossen.« Der Mecklenburg. Regierungsrat v. Lützow bemerkt in einem Pro-Memoria an den Großherz, vom 7. August 1828 (Bürgerrechtsakten im Justizminist.
III,
573):
^es hat sich nirgends er-
daß die Juden die vollen Rechte der Staatsbürger zu erfüllen nicht im Stande wären, vielmehr haben sie in Zeiten der Gefahren und der Opfer für die Erhaltung des Vaterlandes mit den Christen ge-
geben,
wetteifert.«
Ohne Unterschied von Geburt und Rehgion.
100
Zwang
mußte, was gutwiUig nicht gewährt wurde.
Form durchsetzen Ganz besonders galt
Landwehren
Mit
daß der
das
staatliche
die
für
häufig in schärfster
Provinzen.
einzelner
großen
Schwierigkeiten hatten die Behörden bei der Organisation der Land-
wehr gegen Mennoniten, Juden, Polen, Kassuben und Wenden zu Zahlreiche Untertanen in Berlin, Potsdam, kämpfen (S. 300). Brandenburg, Frankfurt
Breslau,
O. versagten auch zeitweilig.
Mecklenburg waren die Bauern, wie bisher unveröffent-
In
und unbenutzte
lichte
a.
von
Briefe
Pfarrern
Schweriner Geh. und Hauptarchiv) berichten,
Meldung
als Freiwillige
dorf, kein V^aterland;
ehrenvoller.
zu
ihrer
zu bewegen.
fast
im
gar nicht zur
Sie kannten nur ihr Vater-
Augen kein und Aberglaube trugen das Meiste
der Soldatenstand war in ihren
Leibeigenschaft
Gesinnung
(Kabinettsakten
Die Juden
bei.
dagegen
stellten
dort das
Auch 1870 standen manche Schichten der Bevölkerung abseits und konnten sich nicht für die große Sache begeistern. Trotzdem bleibt die Erhebung von 1813 ein Ruhmesblatt in der vaterländischen Geschichte und ist ebenso größte Contingent der Freiwilligen.
bewundernswert wie die von 1870.
Aber den errungenen Siegen von 1813 täuschung.
Wenige
darauf
Jahre
Kanzel seiner Gemeinde:
»Es
war
folgte die bittere Ent-
sagte Schleiermacher
dem Frieden behaglich auszuruhen. Jetzt ist eine kommen, wo nicht selten schuldlose und gute Männer nach
werden, nicht nur bei
um
ihrer
Handlungen
willen,
ihnen Absichten und Entwürfe voraussetzt.«
Führern
der
fährliche
Männer
patriotischen
Zeit ge-
verfolgt
auch weil
man
Viele von den
Bewegung von 1813 wurden
als
ge-
verfolgt.
Preußens auswärtige Politik wurde diktiert.
auf der
Irrtum, als wir hofften,
ein
in
Wien und Petersburg
Nicht lange, und sein Einfluß auf die Geschicke Europas
ward geringer,
als er
unter
dem
Kurfürsten Friedrich Wilhelm ge-
wesen war^). Es wagten
')
sich
wieder die Gegensätze hervor, die Befehdung
Freytag, Bilder aus der deutschen Vergangenheit IV.
Ohne Unterschied von Geburt und von
und
Partei
Partei,
101
Religion.
die Unterschiede von Bekenntnis
und Be-
Es kam die Reaktion, die Zersplitterung nach der EinGrößen- und Bekehrungsvvahn; die finsteren Mächte des
kenntnis. heit,
Glaubens- Klassen- und Rassenhasses waren das alles anders werden.
Jetzt soll
Denn
gemessen, und ein heiliger Bund wie der Oesterreich,
an
oft
am
26.
September 1815 von
Preußen und Rußland geschlossene, dessen oberster
Beziehungen,
für
ist
mehr zu
heute nicht
gewirkt.
hat sein Geist gar verderblich
in allen
staat-
der Juden von
Rechtsstellung
die
hängnisvollsten Folgen war,
Damals
Maße wird
mit anderem
Grundsatz, die Geltendmachung des Christentums lichen
der Arbeit.
ver-
befürchten.
Gnoien hat
In
derselbe .Magistrat, der 1813 so freisinnig gedacht, im Jahre
1817
einem verdienten Freiheitskämpfer die Aufnahme
in
Bürger verweigern wollen, weil er Jude war;
demselben Jahre
hat
man
vom
in
der Stadt als
die freisinnige Constitution für die Bürgerrechte der
Februar 1813 nach mehrjährigem
22.
Kampf
Juden
der Stände
und
einiger Städte suspendiert.
Den preußischen Juden und
brachte der heilige
Beschränkung der erworbenen
Tritt
schiebung der ihnen
feierlich
Bund
auf Schritt
und endlose Hinaus-
zugesagten Rechte').
In wichtigen
Bestimmungen wurde das Emanzipationsediki abgeändert und eingeschränkt. Die ihnen verbürgte Zulassung zu akademischen Ämtern erklärte der
ebenfalls
König
für aufgehoben; zu
Den
nicht zugelassen.
den Freiheitskriegen wurde
Gemeindeämtern wurden
sie
Kämpfern
in
tapferen jüdischen
eröffnet,
daß
sie die
ihnen
in
Aussicht
ihres Glaubens wegen nicht Nur gemeine Soldaten wurden zu den vorgeschriebenen Landwehrübungen einberufen, nicht die auf dem gestellte
geltend
Versorgung im Staatsdienste
machen könnten.
Felde der Ehre zu Offizieren ernannten,
Anblick
eines
jüdischen
zu
Befehlshabers
um
die Christen
entwöhnen.
Ja,
vom die
Inhaber des eisernen Kreuzes und Offiziersdiploms mußten aus
dem Heere ^)
ausscheiden,
wenn
sie sich
nicht zu
Vgl. Brann, die schiesische Judenheit vo:
vom u. März
1812 (Breslau, 1913), 8.23!.
Gemeinen herab-
und nach dem Edicte
Ohne Unterschied von Geburt und
102
—
gesetzt sehen wollten^).
1870
—
So nach 1813
Reh'gion.
Der Rückschlag nach
bekannt.
ist
Nun
aber hoffen wir nach
dem
Siege, der unser 'sein wird,
nach dem Siege über die Mächte der Unkultur, des Neides und da nach den Worten des Reichskanzlers
Hasses,
vom
September
2.
wie vor einer Zaubergewalt die Schranken niedergesunken
1914
sind, die wir miteinander aufgerichtet, in Mißverstand, in
Mißgunst und Mißtrauen, da es ihm »wie eine Befreiung und wie eine Beglückung ist, daß einmal dieser ganze Wust und Unrat weggefegt worden ist, daß nun nur noch der Mann gilt, einer dem
Wiederum
1914):
es
ist
Tiefe der Wirklichkeit,
Handeln
trägt
es
beseelt;
der
Unterschiede alle
und
ein
ist
starker
Religion.
103
Glaube an eine schaffende
kräftiger Idealismus,
ein
der unser
dieser Idealismus reicht weit über die
hinaus
Bekenntnisse
religiösen
und
uns
hält
zusammen.«
Und
vom
der Frankf. Zeitung
in
»Der Krieg
uns wieder
hat
zu
1.
uns
Januar 1915
selber
sagt
er:
zurückgeführt,
er
hat gezeigt, daß ein starker Idealismus jenseits aller Unterschiede
der Bekenntnisse und der Weltanschauungen das deutsche Volk
und zu größten
durchdringt
gilt es festzuhalten
bauen, ihn
^)
und
in einen
zu gestalten.«
Leistungen
macht.
Diesen
Segen und Gewinn für die ganze Menschheit
(Deutsche Gedanken und
Wünsche zur Jahreswende.)
Kopsch
Der Reichstagsabgeordnete den Frieden:
fähig
nach den verschiedensten Richtungen auszu-
>keine Unterschiede
endlich
prophezeit
mehr zwischen den
für
Parteien,
die sich in der Stunde der Gefahr alle als national bewiesen haben.
Kein Unterschied nach Geburt und Glauben!« Es ein
ist
die
dreifacher
dritte
Faden
Erhebung reißt
in
Deutschland, die wir erleben;
nicht so schnell, sagt Koheleth (4,12,)
Deshalb wird Wahrheit werden, was der Pfarrer Gottfried Traub in seiner kürzlich
erschienenen Schrift
so trefflich ausgesprochen hat:
der Krieg
und
die Seele«
>Heute leuchtet die Sonne des Vater-
lands über jedem Menschenkind, das
vom Morgen
bis
zum Abend
^) Heinrich Hoffmann-Bern vermißt in einer neuesten Besprechung von P. Friedrichs Schrift Paul de Lagarde und die deutsche Renaissance (Leipzig, Xenien-Verlag 1Q12)« eine Kritik des Verfassers, der Lagardes Bitterkeit in verstärktem Maße besitzt, und in dessen leideiischaftlich empfindender Seele sich Lagardes Gedanken widerspiegeln, an Lagarde und lehnt Friedrichs scharfen Antisemitismus ganz »Wenn die Aufgabe herantreten wird, nach dem Kriege ein neues ab. Deutschland zu bauen, soll der Geist Lagardes unter den Bauenden sein aber nur einige große Grundgedanken und -gefühle Lagardes können übernommen werden, während eine Fülle von einzelnem zum Teil von vornherein schrullenhaft war, zum Teil für die Gegenwart .
nicht 40.
.
.
mehr taugt
Jahrgang Nr.
(Theologische Literaturzeitung 6.
Sp. 141.)
vom
20.
März
1915.
Ohne
104
Unterschied von Geburt und Religion.
seine Pflicht emsiglich erfüllt, .
.
.
und segnet
es.
Es gehört
zum Ganzen
die Seele ahnt eine letzte Entscheidung der Völker.
Die Welt-
geschichte macht einen Fortschritt vorwärts ... Es wird sich nicht
handeln
um
einige Fetzen
um
handelt sich
kugel
.
.
Land oder einige Festungen und
Eine große Aufgabe wird uns zu
.
Städte, es
die Auseinandersetzung der Geister auf der Erd-
Deutschland
teil.
hat für die Welt zu sorgen, wir haben ihr etwas zu sagen, etwas
Darum müssen
zu bringen.
mit reichem Gut und
rüstung Deutschlands steht in die
die Seelen
in Frage.
Hand genommen werden,
unkirchlichen
doppelt gefüllt werden,
Die geistige Waffen-
voller geistiger Frucht.
Sie
wird nicht von denen
die nach engen, kirchlichen oder
Maßstäben vorgehen.
Eins
ist
Volkes
des
not:
Wiedergeburt anzuerkennen und keine Unterschiede zu machen zwischen gläubigem und ungläubigem Geist. das,
was wir von ihm denken, und
Gott
er stellt jetzt
ist
größer
als
nebeneinander
und Katholiken, Monisten und Protestanten, Heilsarmee und Juden und begräbt sie unter einem Rasen. Sie alle kämpfen Aus Das ist ihre Welt, ihr Glück um das Vaterland diesem blutgetränkten Boden wird ein neuer Glaube aufstehen, Atheisten
.
.
.
.
Wir werden Gottes aber in wundersamem
der Berge versetzt.
hundert Strahlen,
wir stark zur Weltmission, nicht
um
hetzen, sondern
zu unserer
auch
sie
Art,
sie
um
.
.
Herrlichkeit schauen Licht.
So
die Völker
zu beglücken, nicht
um
allein
in
werden
auseinanderzusie
zu bekehren
aber aus ihrer Art das beste herauszuholen, damit
über sich selbst Hinauswachsen zu einem neuen Geschlecht.
Wir sehen das Morgenrot: und Religion
Ohne
LInterschied von Geburt
,
Anhang.
Salomon Roses weitere Schicksale. Über Salomon Rose, der im September 1785 in Alt-Streiitz geboren ist und um 1800 nach Gnoien kam (s. Volkszählungsh'sten-Gnoien 1819), erfahren wir Näheres aus den vjudenakten der Stadt Wolgastie
Hofrat,
von Prof. Winter, Dresden.
Vertretung
Besprechung
ist
Orion-
im Winter igij ge-
Monumenta Talmudica.
108
beide
seit
ihrem
jeher auch darin das gleiche Geschick, daß
inneren
und organischen Aufbau,
Wiesen
die
sie,
gemäß
Grundlage
tausendfacher Untersuchungen nach allen Richtungen menschlicher
Erkenntnis wurden. bemächtigt.
nach
Tatenjudentum,
die Urquelle religiösen Forschens
einst
sie
Richtung
der
der
Halacha
—
Haggada
der
Gedankenjudentum:
betrachtende einigen
Die exakte Wissenschaft hat sich der Talmude
Bildeten
Jahrzehnten
—
das
für
so
praktisch -geübte
ethisch-philosophisch
sind
den Mittelpunkt
in
das
für
diese
Talmude
kritisch-historischer
seit
Be-
trachtung für beide Richtungen getreten unbeschadet der früheren
Bewertung und Verwendung.
und Jünger über den
Noch immer
sitzen tausende
ehrwürdigen Folianten
das Dickicht der verwickelten Diskussionen;
Lehrer
und durchwühlen noch immer bauen
gelehrte Rabbiner komplizierte Responsen aktuelle
Ritualfragen
Gleichzeitig jedoch
auf
Grund
behandeln wir strengen Wissenschaftler das
leben-atmende
Werk,
V'ivisektoren
und
Darin
hat
Lanzette.
Methode und der
Keim zur
die
sich
Häufigkeit
ihnen
Ordnung
gleich,
mit
kritischer
Sonde
genommen nur die Anwendung geändert. Denn
im Grunde der
wissenschaftlichen historisch-philologischen Zerlegung
und Beurteilung der Materien in
über akademische und Talmude und Dezisoren.
der
aufgehäufte
Stoff
lag
in
den Talmuden
forderte
klare
stets
selbst.
Der
Köpfe heraus,
das Chaos zu bringen. Auf dem Gebiete der Halacha Maimuni der Fackelträger und Bahnbrecher, und nach ihm kamen Große und Kleine sonder Zahl bis in die Neuzeit hinein, die auch in dieses Gebiet mit geschichtlichen und philoDas sophischen Waffen ausgerüstete Männer eintreten sah.
war
in
hier
kolossale
Realienmaterial
fand
in
tüchtigen
Archäologen
Meister und Kärrner, der unabsehbare Haggadastoff
Herrschern
in
dieser gestaltenreichen
in
seine
souveränen
Welt seine Schilderer und
Darsteller.
Aus meiner
Studienzeit
ist
mir erinnerlich, daß unser inzwischen
verstorbener Altmeister Professor Berliner als ein
pium desiderium
in
seinen Literaturvorträgen
die wissenschaftliche
schen Tahnudstoffes bezeichnete.
Ordnung
des histori-
Soweit es die Geschichte der
Monumenta Talmudica. selbst anlangt,
Halachaentwicklung
worden. Von
leistet
Scherira bisj.
—
die
—
Archäologen
nenne
ich
dem Gelehrten neben
geben
eventuellem
Neubruch.
in
Riesenarbeit ge-
ja unstreitig
H.Weiß und
Das Quellen-
weiter.
—
und Methodiker
material legten die Halachisten
den Modernsten nur Schwarz
ist
109
nenne von
ich
der Regel in toto vor
als
und auch
den bedeutendsten Krauß
—
den Rohstoff
zu
der Bearbeitung
wie
Einzelgebiete,
Medizin,
Botanik,
Zoologie, Mathematik, Astronomie haben ihre spruchbefugten Dar-
Und auch
gefunden.
steller
den
wie
Leistungen der Pfadfinder,
Monumenta
Die
der Urform
Bacher einen un-
in
Talmudica
und Ursprache
Zacharias
übrig.
wollen
in
Neuzeit
der
in
mehr Nachlese
Frankel einer war, nur
in
Haggada fand
die
Für manche dieser Gebiete bleibt nach
übertroffenen Bearbeiter.
das
Original-Material
gesäubertem, systematisch -ge-
ordnetem Texte mit sorgsamer Übersetzung und Kommentierung
dem Gelehrten
bringen,
die Quellen
ihrer Ursprünglichkeit
in
Das
Originale fließen.
mit
vorweggenommenes
kein abschließendes
im Gewand zusammenhängender Darstellung
Urteil
dem
haben
Stoffe
bei
setzt
dem
und
Bearbeiter
als
der an
sondern sie
Monumenta Nachdem M. Alt-
vereint, die
den Initiatoren war, bald ausgeschieden war,
Hauptmitarbeiter
ein
meine
und
Stelle
trat
im
Drei Konfessionen
voraus.
Harmonie
herauszugeben: Juden, Katholiken, Protestanten.
ich
wie
naturgemäß lückenlose Vertrautheit
sich in anerkennenswerter
schüler, der unter
bieten,
Frische,
und
führte bald
Funk
trat
ins Treffen,
die Bearbeitung des ersten
Bandes
mit der Stelle als Herausgeber und Vertreter des Judentums über-
nahm.
Als
Katholik
zeichnet
Hofrat
Professor
Neumann von
der Wiener Universität, als Protestant der inzwischen verstorbene
Wünsche, der
sich
durch
seinen
Arbeitsgenossen
Winter während seiner Krankheit vertreten
ließ.
und Freund Diese
trinitas
literarum soll für absolute Objektivität Bürgschaft leisten, die
auch bei der Auswahl der Quellenstücke Konfessionen schließlich sei.
haben
ein
lebhaftes
wissenschaftliche
Man kann
in
Interesse
Wahrheit
die
doch
Frage kommt.
Alle
daß
aus-
daran,
Tendenz des Werkes
die ängstliche Besorgnis über diesen
Punkt gerade
Monumenta Talmudica.
110
verwöhnt
nicht
darin,
und neuester
Auch
Zeit.
Die
viel geändert.
waren bei Pfefferkorn
Resultate
und
licher
ältester
im Grunde genommen nicht
sich
hat
als
Phänomen, noch
als geschichtliches
unseren literaischen Produklen
darin
sind
behandelt zu werden, weder
objektiv
Gegenwartserscheinung, noch in
Wir
jüdischen Gelehrtenkreisen nur allzugut begreifen.
in
und Eisenmenger wohl gefährSchürer, Bousset, Harnack und den
sind bei
roher,
Religionsphilosophen gegenwärtigster Gegenwart, wie bei Deussen
—
—
»Philosophie der Bibel:
aber nicht weniger gefahr-
feiner,
Objektiv aber sind sie nicht. Sie sind es nicht bei der Auswahl
voll.
und noch weniger
bei der
nichtjüdische Gelehrte
Was
Benutzung der Quellen.
von Weltruf
leisten
dürfen,
voraussetzungslosen Forschung geradezu Hohn. die Stelle, Beispiele anzuführen.
da
spricht aller
Es
hier nicht
ist
Wo
Sie füllen Bände.
sich
die sonst
so rigorosen Quellenforscher, die mit deutschester Gründlichkeit arbeiten,
an die Pforte des Christentums gelangen und an seine
dem Judentum,
Entstehungsgeschichte aus schaftliche
alle
Haltung und werden zu eifervollen Missionaren, ver-
geradezu den Blick für das Wahre und Falsche.
lieren
sich
nun gar
um
die Persönlichkeit des Stifters,
Geschichtlichkeit
getan.
Deussens oben erwähnte
und
über Christentum
>
zum Wort.
Forscher
Babel-
bearbeitet.
Umfang
Funk Das
Gebotenen
Babel' wurde der dieses Ich
Weltanschauung
Funk
wegkommen.
,
die auch
im Kommentar
der Behandlung des zu
in
ist
so-
Land und Leute«
ergebnisreichsten Abschnitte sind unstreitig:
»Weitbild
Die
ist,
Die interessantesten und
Ganzen gewahrt.
weit ich blicken kann, im
113
»Land und Leute« gesammelten und behandehen
Materials un-
und oft originell. Die geographischen Beiträge und Funde sind sehr schätzenswert, wie überhaupt in dem ganzen Hier kamen ihm seine eigenen Kapitel ein frischer Zug herrscht.
abhängig
gründlichen Vorarbeiten zugute, die Grundlagen seiner Geschichte
Wir
lernen in diesem Kapitel wirklich
Wenn
auch die Quellen aus weit jüngerer
der Juden in Babylonien.
Land und Leute kennen. stammen,
Zeit
als die Zeit
werden,
so
hältnisse
dem Wechsel
als
occidentalische
brauch und
ist,
verwendet
für deren Schilderung sie
vergessen werden, daß orientalische Ver-
nicht
darf
in
Jahrhunderten weniger unterworfen sind,
in Jahrzehnten.
Im Orient
erhielten sich
Ge-
durch Jahrtausende; sogar Sprachausdrücke, Be-
Sitte
zeichnungen für Gegenstände, Personen, Orte, bleiben sich ebensolange gleich.
Das erkennt man deutlich an Einzelheiten, die
im Leben und Verkehr aus
sich
ältester
babylonischer Zeit bis in
das Zeitalter der Amoräer erhalten haben.
Sklaven durch eine Sklavenmarke,
gekennzeichnet waren, worauf ich Artikel (Babylonisches
und was auch Funk eines
(Funk
Dammbruchs S.
in
die
am
So
z.
B. die Sitte,
daß
Halse getragen wurde,
einem vor Jahren erschienenen
im babylonischen Talmud) hingewiesen habe
(S.
283 oben) anführt; ferner die Bezeichnung
mit
712, das dem
assyr.
Butuktu gleich
265); weiter die Erklärung des Viehfutters nVk'T, aus
ist.
dem
Assyrischen Hasalu als zerschlagene Gerste; endlich das ganze Verhältnis der Pächter
ständen hergeleitet in
und Pflanzer u. v. a.
(S.
281) aus altbabylonischen Zu-
Völlig unter
dem Banne Wincklers
Weltbild und Weltanschauung.
Wincklers
ist
vielfach
Denn im Ganzen
hat
angegriffen dieser
Der Panbabylonismus
worden.
überaus
Oft
mit
scharfsinnige,
Assyriologe richtig geurteilt und gesehen. Monatsschrift, 50. Jahrgang
steht er
Unrecht.
geistreiche
Neben Winckler 8
ist
Monumenta Talmudica.
114
Jeremias
der Cicerone
lonischen,
und
Funks im
Reiche
des Assyrisch-baby-
auch Jastrow.
selbstverständlich
So gut und
man
verläßlich diese ausgezeichneten Führer sind, blindlings darf
Man
ihnen nicht folgen.
wenn auch
lieferte, hebraisierte,
korrigieren. für
*,"':-d;
die
darf keinesfalls so weit gehen, gutüber-
assyrisch-babylonische
Es geht nicht an für
wegen
•"'i"
Lesung r~"f nx
Assyr.
|'':"1D
Rasunu
die
"jiä"!
vorzuschlagen.
Namen, zu
Lesung und Schreibung
(S.
In
und
311)
dem
für
Kapitel
rir^ns >
Kulte«
Komment. S. 304, bringt Funk bekannte, aber bisher nicht genügend gedeutete und ausgebeutete Quellen, aus denen er interessante Identifizierungen ableitet. Es sind Stellen über die Tempel babylonische Götter in Samaria und die babyin Babylonien, S.
80
ff.,
lonischen Feste, über babylonische Götternamen in samaritanischen
Überlieferungen,
=
Ester
Abraham und
Ischtar.
Wenn
die Tierkreisbilder, Josef
auch
wir
nicht
in
allem
= Serapis,
zustimmen
können und manche oberflächliche Übereinstimmung durchaus zurückweisen müssen, so sieht
erhalten
von
sn-'jpN
Gelungen
haben. mit
dem
doch, wie
Wurzel
babylonischen Vorstellungen sich
man
tief
gefaßt,
die altheidnisch-
und wie lange
sie
unbedingt die Gleichsetzung
ist
Akitu- Feste
(nach
Zimmern
KAT
^371,)
und Auferstehungsfeste des Gottes Marduk; weniger sicher die Zusammenstellung von "Tijnn OJü^) mit Bu-ni-ni, ganz unwahrscheinlich die Ausführung über nniuD und vieles in der Note über die Mütter Abrahams, Davids, Simsons und Hamans einem
Neujahrs-
(S. 306. 307.)
Für ebenso interessant
als wichtig,
liegend halte ich die Gleichstellung von
und Nusku,
Sarpanit
Wie
hat,
Istar
und wie
oft er richti;4
gesehen und emp-
zeigt die Tatsache, daß die Gleichstellung von Ester
schon
von ihm vorgenommen wurde, also nicht
von Winckler und Jensen
Der große Abschnitt bis 176)
erscheint
liegt
der
in
und p*: mit
die ich selbst niemals anders gedeutet habe.
sehr der Midrasch
funden
und
aber auch für nahe-
n'j's'?^*
Natur
mir
als
(S.
erst
309.)
Babylonische Geschichte< der
am
der Sache.
geschichtlich gerichtetes Interesse.
wenigsten ertragreiche.
Die Talmudlehrer hatten
(S.
87
Das
wenig
Trotzdem finden sich manche,
Monumenta Talmudica. von Funk herangezogene und
115
interessant ausgebeutete Stellen,
die
mit scharfem Spürsinn herausgefunden worden sind. Zu dem schon vor Jahrzehnten zwischen Schrader und v. Gutschmid aus-
getragenen Streite
schön,
Stelle
Es
ist
in
um der
Pul-Tiglatpileser
zum
überhaupt
ist
die (Nr. 282) angeführte
werden.
beiden einander gleichgesetzt
die
Staunen,
wie Vieles die alten Tradenten
doch eigentlich schon gewußt oder geahnt haben, obzwar sie in der Regel schlechte Historiker waren. Die von Funk gesammelten
und geordneten 164 Quellenstücke legendären
Materials
Herrscher.
Keinem
über
genannt, wie er denn in der
Namen
überhaupt
Das
ganz
Tradition ist
als
die
so
Nennung
der biblischen babylonischen
konsequent die babyl. Aussprache
begreiflich.
wichtig
wie
Denn
kein
König
Das von
er.
F.
ist
vorzieht.)
für die jüdische
gesammelte Material
deshalb besonders wertvoll. Ich
zu
schenkte
wie dem Nebu-
Aufmerksamkeit,
soviel
(Von Funk mit etwas Pedanterie immer Nabukudrossor
kadnezar.
ist
Könige
babylonischen
der
jüdische Überlieferung
Fülle historisch-
eine
liefern
assyrisch -babylonisch -persischen
die
habe
bereits erwähnt,
daß mir der Abschnitt »Weltbild«,
welchem Funk 159 Stellen anführt und ordnet, und zu dem Ergänzung der Abschnitt Weltanschauung mit 102 Stellen
gehört,
einer der gelungensten
und
originellsten zu sein scheint.
Hier erkennen wir mit untrüglicher Sicherheit, wie mächtig die babylonische Kultur eingewirkt hat und wie ausgreifend und weitreichend
gewesen
ihr Einfluß
ist.
wohlsten und sichersten.
nomische Boden zu
sein
scheint,
Wahrung und in allen
— so
So schwankend der
astrologisch-astro-
wenn man vom Himmel so sagen klar
am
Hier fühlt sich Funk auch offenbar
sind
hier
die
darf
Kulturdiffusionen
— bei
scharfer Herausstellung des monotheistischen Prinzips
noch so heidnisch klingenden jüdischen Überlieferungen.
Das bemerkt auch Funk (S. 317). In der Ausmalung von Himmel und Hölle sind die jüdischen Tradenten, ob alter oder neuerer Zeit, völlig
abhängig von Babel.
Und
da zeigt sich denn, daß im
jungen Sohar tatsächlich uralte mythologische Überlieferung auf-
bewahrt
ist.
In der Schilderung der sieben Himmelspaläste 8*
und
Monumenta Talmudica.
116
sieben alter
Höllenabteilungen
684—706)
(Nr.
Mythen aufgezeichnet
ein
ist
habe vor Jahren
Ich
für Assyriologie über die Höllenvorstellung bei
und bin
schrieben
dabei
Erubin i9a über die 7 den
Einfluß
sechzehnten
man
bab.
von der (auch von
Namen
der Zeitschrift
den Hebräern geF. zitierten) Stelle
und
der Hölle ausgegangen
Vorstellungen
Jahrhunderts
ganzer Schatz
in
(ZA.
bis
auf
jüdische
1890
pg.
41
ff.).
zeigte
Dichter
Soweit
des
kann
jene uralten Spuren verfolgen.
Die Lehren über die Gestirne, Sonne, Mondfinsternisse, Kometen, die Planeten
iMond,
und
Sonnen- und
Fixsterne,
sonders die Bedeutung des Tierkreises zeigt sich
in
ganz be-
der jüdischen
und durch von Babylonien abhängig. Die von Funk gesammelten und bearbeiteten Stellen und die daraus gezogenen Schlüsse sind schlagend. Kein Wunder; die Tradition Tradition durch
selbst bezeichnet diese Kenntnisse als
>Weisheit des Ostens«, die
schon Salomo oder gar Abraham besessen und von den Völkern des Ostens die
vier
überkommen haben
Weltrichtungen,
die
der
Erde
Form der Erde und ganz besonders über
die
Irdischen durch das Himmlische, d. Parallel ismus irdischer und ist
Die Anschauungen über
sollen.
Lage
h.
in
Welt,
der
die Bedingtheit des
die Entsprechung
und den
himmlischerVorgänge und Einrichtungen,
gänzlich durchsetzt von Babylonismen.
Die babylonische Auf-
fassung von der Harmonie des Kosmos, insofern
als die
Erde, bezie-
hungsweise dasStammland mit seinenEinrichtungen, eineParallele im
Himmel haben müssen, machten
sich
und offenbar auch das Volk zu das Heiligtum eingeteilt
und
auch die jüdischen Gelehrten,
eigen.
Palästina, Jerusalem
und
wurden diesen Entsprechungen gemäß symbolisch ihrer geografischen
Lage nach, und, soweit
es
den
Tempel angeht, nach ihren Gerätschaften und heiligen Handlungen geordnet und gedeutet. Dabei spielen immerdieTierkreiszeichen
Stämme im Wüstenlager, die Urim und Thumim, kurz überall, wo die Zwölfangewendet werden. Der Mensch als Mikrokos-
die größte Rolle, die schon auf die 12
Schaubrote, die zahl
sich
mos
ist
zeigt,
nicht
minder
religionsgeschichtlich
ein Spiegelbild des
Himmels.
Für
alle diese
und kuUurhislorisch gleichwichtigen Gedanken
Monumenta Talmudica. von Funk gesammelten, überaus reichen Quellen,
die
liefern
117
ein
Forschungsmaterial, das noch vielen Gelehrten reiche Anregung
Über den
geben wird. in
gedenke
Tierkreis
selbst
ich
demnächst
dieser Zeitschrift zu schreiben^).
Für
heiligen Zahlen
die
und Zeiten
bringt
F.
reiches
Material und zeigt, wie diese selbst bei der Einsetzung der Richterkollegien niedrigster (3)
und höchster
von Einfluß
(72) Kategorien
Die 7 Besten (216) und die 36 Gerechten sind
gewesen waren.
ebenfalls Ausstrahlungen solcher
Anschauungen über
heilige Zahlen:
Fünf, Sieben, Zwölf, Vierundzwanzig, Dreißig, Fünfzig, Sechzig,
Hundertzwanzig, Dreihundertsechzig und 365, sie alle sind Symbole astral mythisch er, im letzten Grunde astronomischer Bedeutung.
Auch
darin wird allerdings übertrieben.
Funk namentlich in seinem Kommentar zu den Texten, der eine Fülle von Arbeit, Gelehrsamkeit und geistreicher Kombination aufweist, durch zahllose Länder, Völker und Verhältnisse, So
führt uns
durch Jahrtausende geistiger Entwicklung, die ihren literarischen Niederschlag
in
den Aufzeichnungen der Talmude, Midrasche und
verwandter Werke gefunden
dem
reichen Notizen anführen:
um"? wohl der Welt
besser
sollen
kommen und kaufen
Im einzelnen möchte
hat.
ich
zu
Erwähnten noch Weniges aus meinen überaus zahl-
bereits
als
sie sie
>
S.
25 Nr. 18 wären
Von
verkaufen;
sollen sie (die
Sie
:
npk Nt2"'V^ gekommen und
n:d~v"":
der Welt sind sie
sind von auswärts ge-
Körbe) von auswärts
Gekommenen
ver-
zweite
die
.
66,18 (Die Nr.) heißt:
abgerissen 91,487.
erste
"''^^'l
Zahl
bezeichnet
p'^DST xp'ats
die Seite,
die
wohl: eine Peitsche, deren Ende
ist.
müßte von deiner Mutter
als
Exegese
Jeschurun
II, 2,
86ff.
der
!
Monumenta Talmudica.
118
warum ncrn piz2 >Zur Osterzeit
Bedeutung auf
findet sich in dieser
sei
er,
die Adelskette zu
-schwer erscheint es vor Gott, die
Abstammungskette zu zerreißen«! 175,039. fehlt die Numerierung. 185,661.
und
199,699
wäre "72^^
öfter
könnte und :
~:j3
sollte
besser
im Texte
mit
"a*:"i
wegbleiben.
»entsprechend,
parallel«
wiederzugeben. 210,728.
ist
natürlich
bei
dem
Bilde C~
^r /~^n
gehende Sonne auf den Menstruations-Blutstropfen heißt:
228,770.
VP'""^ ^'^'
*T^ro SD^' nnz ab
für die unter-
angespielt.
die Welt
hat
nie weniger (oder kann nie weniger haben) als 36 Gerechte. 251,882.
des
anstatt
mißverständlichen
Bildung des Rindes«
Entwicklung oder Wachstum. 278. Die Gleichsetzung
von r-j mit näru esu
ist
sehr unwahr-
scheinlich.
279.
S2C xr'^o nn:
Königs- sondern 287.
Über
alter
bz^.'^n
heißt
denn
doch
nicht
»Kanal
des alten
Königskanal.
Amurapi sind
die Akten
noch immer nicht
geschlossen. 305. Die Ausführungen über r"J2 r",2D sind als
und bleiben weniger
hypothetisch.
Es
Was
ist
klar,
daß diese Notizen vervielfacht werden könnten.
bedeuten aber diese Kleinigkeiten bei einem so merkwürdig
zusammengesetzten Buche? Sie
sollten
nur beweisen,
wie sehr
iMonumenta Talmudica.
ich
mich
Funk und tung
dieses
in
und
fühle,
trage,
beginn, bis
Werk
für das ich
vertieft habe,
zum
Entstehung und Entwicklung von An-
sich sehen lassen
der
Unternehmens
und wir dürfen aufrichtig
ist
und
lobt seinen Meister.
um
ein tüchtiges
durchaus würdig
Förderung
;>Monumenta Talmudica, den gerechtfertigt,
mich verwandt
Berkowicz gewissermaßen Verantwor-
ich der
geschichtliche Quellenforschung
das
ich
vorläufigen Abschlüsse^) mit Teilnahme gefolgt bin.
Das Werk kann reicher,
dem
durch die Einführung des Hauptverfassers
Texthersteliers
zumal
zu
119
ich
im Eingang
ist
Die
Sammelwerk Der
Titel
stolz genannt,
ist
die Weiterführung des bedeutenden
wünschen.
Dem
Verlag Orion geziemt
die wärmste Anerkennung. ^)
Unterdessen sind weitere Bände erschienen, nämlich:
Recht, und
Krauß: Griechen und Römer.
Gandz,
Bemerkungen zum Sefer Scha'aschn'im. Von E. Baneth.
Das Buch der Unterhaltungen von Josef Ibn Zabara von Israel Davidson in einer vorzüglichen Aus-
neuhch
ist
gabe
veröffentlicht worden').
uns der Herausgeber mit
In einer lichtvollen Einleitung
dem Verfasser und
bekannt, mit den Quellen, aus denen Schriften, die er sonst
ihm
noch verfaßt
er geschöpft hat,
und mit denen,
hat,
Der Text
zuschreibt.
fälschlich
macht
seinen Zeitverhältnissen
mit den
man
die
nach den beiden vor-
ist
handenen, stark von einander abweichenden Editionen (Konstantinopel
und Paris) mit großem Sachverständnis hergestellt und sorgfältig von Fehlern gereinigt, die Varianten sind gewissenhaft verzeichnet, dunkle Stellen in lehrreichen Anmerkungen beleuchtet und erEs sind nur v/enige Punkte,
klärt.
denen meine Auffassung
in
von der des gelehrten Herausgebers abweicht. 1. In der dem Werke vorangehenden Zueignung läßt Davidson den Verfasser von einem Buche seines Gönners sagen: vnpB'J
Anmerkung
einer es
msr^ ryn
'»T
""S^
^~'
p'^T.
wohl sagen
:
's 'rx
inrp'^:
nicht
'S"?
einen
hält
das
dittographischen indes
dem
Mir
'scheint
es
näher zu
für
PlKiri^
ist
"11"'
Ed. K.
Z.
2,
und
(s.
Bem.
Dort aber heißt
vrpTi
liest:
ist
eine
ris^sr
rya
rV3 steht, für niXÜ, eine Lesart,
vorher
statt
3)
'i'
gerecht
nicht
wird.
r":xt3r
ein
metathetischer
Wie dem auch
sei,
auf jeden Fall
liegen, ist.
daß
In
16).
Man kann demgemäß
weil
Schreibfehler
Metrum
beizubehalten
(S.
31, 27.
psj'Si.
sinnlose n'X^r,
die
Druckfehler
n^
piroi
'T oder vnptyj "Ta, aber rnps'J "T
ganz unmögliche Konstruktion. Davidson
rai^
verweist er auf Ijob
und
I
vra^rn
nicht in
'T umzuändern.
*) Sepher Shaashuini, a book of mediaeval Meir ibn Zabara, edited by Israel Davidson, Ph.
lore,
D.,
Der Sinn
ist
by Joseph ben
New-York,
1Q14.
Bemerkungen zum Sefer Scha'aschu'im.
meinem Verlangen, des fernen Freundes Hand zu küssen Hand geschrieben,
In
klar:
121
(iT^ niKDü), küsse ich das Buch, das seine und, so süßer
oft ich es
Von seinem "ürn
*rv ]2
"it:
TTDS" no
den
Reisebegleiter,
wegen
er
es
Nin dnt tjx
Das
i'tsd.
er aber
vervijdi
":iDn
bemerkt:
10)
das genaue
jedoch
ist
'12'?
*''
i\'^s^n-
Z. 25):
(S. 3,
^x axi pino xim, wozu D. (Anm. t'S pin*D
seiner Bosheit
wahren Namen
"jns nennt, dessen
schweigt, sagt der Verfasser
vriDDH
Mund
Honig.
als
2. i*Z'7\
an die Lippen drücke, findet mein
Gegenteil von dem, was Ibn Zabara wirklich sagt. In Wahrheit meint
Wenn
er: ist
dieser
ich
ihm auch einen
immer noch zu süß
S. 4, Z. 36:
3.
Namen einen Mann
bittern
für
1^X5
rno^i pTi
und
gegen das Metrum (n 'vun ^nri
Aber
1ÜS2
nyum
und pT» gibt auch in der denn DOn bedeutet nicht »füllen
Sinn,
rn^V^
ist
iptt'
n ?3^ T-rip
Distichon mittels mancherlei nicht
unbedenklicher und, wie wir bald sehen werden, ziemlich über-
Bemerkungen zum Sefer Scha'aschu'im.
122
flüssiger
Textänderungen nach einem willkürlich angenommenen
Metrum (ny.'r
tk", -r"i r-.y'jr
der zweiten das ohnehin störende
in
kommt im
aber
nyur
nr^i
anderer Rhythmus
von Davidson
tc')
Folgerecht hätte er in der ersten Zeile fiviD
zurechtgezimmert.
und
Tri
zum
im
wie
zweiten
Vorschein
vierten
(je
streichen sollen.
So
Halbvers wieder
ein
"*"'
zweimal
"»""'"
\'^c*'
nV'Jr
''nts'
myür), den der überlieferte Text, wenn man ihn nur richtig liest, auch im ersten und im dritten Hemistich deutlich erkennen In
läßt.
und
beiden Ausgaben lautet jenes:
7''
'^N
":i2 VZ-ixV*, ryi b^b "^'p.
dieses:
"i*," '21'
nur
daß
Man
braucht
und das Gleichmaß
ist
Zu
Ü von
beachten
während 71 6.
S.
daß
ist,
in
14,
m.
89
Z.
als
titJ''
'^N
in
'"
ge-
"iiJ3
zu verbessern,
•'TN
Ed. K.
hat
mit 7 von "p'r einen
"y'jr
heißt es
f
*''"'
gerettet:
V2~"iN^".
p^^ö t:yö 2"im.
bloß
jetzt
^x der
hier
Abschreiber oder Setzer von P. das Wort 'uiz fälschlich lesen hat.
'^'2^^-
"ir"»
bildet,
gilt.
vom Weine:
ijot^ an
Stelle
b'v:*2
von
i:y2 cy;:" L^yo.
Das
^d ist
E. die bessere Lesart. 7.
S.
41,
Z.
10
ff:
n^"^-.
rs
mt: irosra
-^Vr -^ün nasi
T"t:N .nasni ^'rin citr^ p':ö DnVn •;*sb' ,12 m'^tri nanoi ncD rz 7s ^2 rz ""i^tt'l (!) ''tn B'TS. Beide Ausgaben haben
^3-1
"':"-N
v'tn
N^ und nicht 'X'l'Z; statt rz *\S' '2 liest P. (wo "'"N fehlt): CN T. Demnach dürfte der ursprüngliche Text entweder nano". rr^ rz -'s —rx ex HS -i'^tr*. ittd xV ^21 (nach P.) oder n2^"!t:i "CD ,-2 v^^ '- ~- "'''^'' ^^^^' t^n*r x^r "2- (nach K.) gelautet haben. — An die Stelle von pvr.2 möchte D. n'2*jj setzen.
ir"l"'E
na
"iC^'X
'':
Wenn '^in^ sie
aber das, was eine Krankheit mildert oder beseitigt, ist
(s.
z.
B. S. 12, Z. 67), so
kann man wohl auch
verschlimmert oder herbeiführt,
ncD
wäre
man
Schreibfehler für
geneigt
als
einen
als
''"".n':
p"»*»
durch Ex.
7^yiO
das,
was
bezeichnen.
—
17, 7 veranlaßten
"StD anzusehen, wenn es nicht auch sonst
in
Bemerkungen zum Sefer Scha'aschu'im.
diesem Buche
synonnym mit
B. S. 144, Z. 34 u. 40)
(z.
123
und
z^'
gebraucht würde.
•jno
"~C"X
S. 47, Z. 37:
8.
haben -r""»«. D.
Hinweis
-pcx nach
I
Kon.
Dieser
11.
12,
einer Textänderung nicht aus, zumal in
aber zu
reicht
— wenigstens
jener Zeit die Diebe
Beide Ausgaben
inxr.
czj:."!* D'IDd'?"
dafür
setzt
—
die kleinen
ge-
tatsächh'ch
hängt wurden. 9. S. 48, Z.
merkung
Auswahl
letzteres
B.
—
"'
Lesart
r'ur
Z.
haben, er
im Vorher-
weder
er
setzt
N'*i:!:*;2
liest:
unten Be-
(s.
hat
fehlt,
einzige
daß s~t;s:;2
zusammen
*,*r,
die
hat,
zusammen denselben halte eine Änderung der '2
Ich
vermute aber, daß dieses Scherzrätsel •;::t:r
gelautet
hat
und
der Aus-
in
zwei Wörter zerlegt wurde: ha-menaggen.
in
an zur
kann.
befriedigen
keine
•;:
r.iiic'
Erklärungen
zwei
meint,
aufweist.
ri:rif
rxr
•;:!2r
fehlt
den Zahlenwert von "tivr (320)
für überflüssig,
ursprünglich
sprache
rxr
Hai per), daß ""
"ISDO (23) wie
pp
Ed. K.
'nos^ -^b.
aber, wie D. meint,
indem
Ginzberg)
L.
ohne
(von
andere
Da
*;:.
denen
von
bietet,
Die eine (von
—
für
Wortes
dieses
Stelle
'2
Die Antwort
der die ganze Stelle
in
•*"
Zahlenwert von
den
]:n
die
rc^.
'"^2H'
Ed. R,
38.)
gehenden überall noch
ru"c* x-t:ö^;3 'in
52:
]:j '2
n^i'C N'"t:^*;z
Die
5 (n) mal ]::i2 (143) hat den Zahlenwert von Sollte jedoch, wie D. (S. 46, Anm. 4) mit Recht an-
Lösung wäre dann: mt:»'
(715).
nimmt, "n die bessere Lesart sein so
ist
die
buchstaben
Lösung noch
Verse üTV*? rz'l
^ünf letzten,
'n
Da
ryo
vjs b:^
b"'i
"irD'j
D-"'^trüa
psD
anrDn nax^i. Dazu
Dem
"»Vm.
vorher ein arabisches Sprichwort
mitgeteilt
zweifeln.
ist
kann
bemerkt D.:
ich nicht
zustimmen.
hebräischer Übersetzung
in
dieses hier aber in aramäischer Sprache ange-
wurde,
führt wird, so
'myn lasn
i^^o ain
v:v
an der Richtigkeit der Lesart an*^Dn kaum zu
Übrigens würde
des Reimes wie des Sinnes
ich nicht
wegen
KSVÄ
lieber
(Ehebrecher), sondern
XpV5, (Unzucht)
vokali-
sieren.
31. S. 145, Z. 52: Tl-TKl
kennt
yi^ in IL
yaX Dljra-
die hebräische Sprache nicht; steht hier für
Kön.
yi3X
23, 18 rr2"iv
(vgl.
es
123? yri
v'^'bn r^s (Schluß
^^T«
Tl^X") zu lesen.
'" Jes. 7, 2;
Hif'il).
folgt.,;
m
ist
Ein Wort wie
dagegen
— ist
.
Aus der Zeit von vor hundert Jahren. Von M. Brann. Die hundertste Wiederkehr des Tages von Belle-Alhance
mich an den heißen Sommertag, an dem
innert
Gedenkfeier
des
Sieges
in
der
jüdischen
seliger Vater'),
hielt die Festrede,
er-
an der fünfzigsten
Volksschule
meiner
Der Ortsschulinspektor,
Vaterstadt Schneidemühl teilnehmen durfte.
mein
ich
und von den
patriotischen
Gedichten, die der Ansprache vorangingen und folgten, machten
den
tiefsten
Eindruck M. M. Haarbleichers wohl gemeinte, wenn
auch nicht immer wohlgelungene Verse, die Schlacht bei Belle-Alliance^
^)
-Zum
überschrieben sind.
Jahrestage der
Darin heißt
es:
»Öffnet die geweihten Hallen, stimmt zur Andacht Eure Herzen, Lasset vor der Lade
flammen fünfundfünfzig
Hunderttausendstimmig steige
laut ein
Jahrzeitskerzen,
Kaddisch heut empor.
Schmetternd an der niedern Menschen, an der hohen Gottheit
Denn
ein Jahrzeitstag
ist
heute,
wie wir
Ohn
selten ihn gefeiert.
Wir, die Greise der Geschichte, die wir ihren Strom durchsteuert
.
Er war meines Wissens unter den Glaubensgenossen der erste Schon im Jahre 1846, als er noch RabbinatsAssessor in Rawitsch war, betraute ihn die Regierung, nach dem Tode des Oberrabbiners Josua Beer Herzfeld, mit der Aufsicht über den 1)
Kgl. Preuß. Schulinspektor.
Religions-Untericht an der Volksschule
meinde Rawitsch, 2)
Sie
sind
Familienbuch«,
2.
(Cohn, Gesch. der
jüd.
Ge-
S. 88).
gedruckt
in L. A.
verm. Aufl.
Wien
Frankls
>Libanon.
1855, 8. S. 95
f.
Ein poetisches
Haarbleicher
ist
auch der Verf. des weit verbreiteten Gedichtes Hagbaha, welches mit den Worten: Dies ist die Thora, dies das Wort, das Gott uns hat gegeben beginnt und keinem geringeren als seinem berühmten Hamburger Landsmann Gabriel Rießer zugeschrieben worden ist. ,
Aus der
132
Und dann
Zeit von vor hundert Jahren.
weiter:
»Vaterland und Freiheit!
Und zum
mächtig widerhallten diese Töne
Waffengange drängten
ernsten
schnell
[nämlich:
Immer
sich
Israels]
unsere
Söhne:
den ersten Reihen, freudig im Gewühl der Schlachten
in
Sah man unsere jungen Helden Tod und Wundenschmerz verachten,
.
.
.
Manchen hocherkauften Sieg noch teilten sie in Preußens Heeren Unter hohen Kriegesfürsten, deren Taten wir verehren,
Und
bei Belle-Alliance,
Blieben ihrer
wo Scharen fraß
des Krieges Flammenzahn,
fünfundfünfzig Offiziere
auf
dem
Plan.-
Mit Staunen und Bewunderung stand ich damals vor der hohen Ziffer und dem außergewöhnlichen Ehrenstand meiner tapferen Giaubensbrüder und glaubte ohne Weiteres an die Wahrheit der Erzählung.
Erst vor etwa
preußischen Oftiziers^)
noch einmal, der Juden
nachzugehen. Berlin
als
ich
herausgab,
vom
Als
3,
hatte
Anlaß
ich
ergab
sich
Julius 1815, die David
Darin heißt
es,
zwei Briefe eines
als ich
meinem Jahrbuch 2) druckte, und dann den elften Band von Graetzens Geschichte
solche
Franzschule in Dessau, hat.
zwanzig Jahren,
in
der Quelle des Berichtes eine Privatmitteilung
Franke 1,
in seiner Zeitschrift
daß
aus
der Direktor der
Sulamith^) veröffentlicht
aus der preußischen Gesamtliste der in
der Schlacht bei Belle-Alliance gefallenen Krieger hervorgeht, daß allein
von der jüdischen Konfession 55 Landwehroffiziere
Leben
für
König und Vaterland geopfert haben.
ihr
Graetz*) hat diese
Nämlich des Leutnants Siegismund Pleßner, der als Christ die Friedrich Wilhelm annahm, nach den Freiheitskriegen in Erfurt in Garnison stand, an den dortigen Militärschulen in der Mathematik unterrichtete, eine Reihe häufig aufgelegter mathematischer und geographischer Lehrbücher verfaßte und als Hauptmann seinen Abschied nahm. Er war 1787 in Pleü geboren und starb 1865 in Berlin. ^) Jahrg. 1897, S. 23—35. ')
Vornamen
3)
Jahrg. IV, Bd.
*)
XI, S. 334,
dadurch, daß
in
11,
Anm.
Heft 1.
1,
S.
48.
wurde der
Veranlaßt
derselben Zeitschrift
a.
a.
O.
S.
44
Irrtum ff
in
vermutlich
der Tat eine
Aus der
Zeit von vor hundert Jahren.
für
versehentlich
Mitteilung
Äußerung des
eine
133
Staatskanzlers
Fürsten von Hardenberg gehalten, und ihr dadurch eine Autorität
ohne
verliehen, die ihr nicht
Eine
zvv'eite
zukommt.
v/eiteres
Quelle für die Nachricht findet sich
nicht beachteten
in
den bisher
^Randglossen, die M. Fränkel zu dem Aufsatz
ȟber die Juden
Deutschland
in
Anzeigers der Deutschen
in
Nr. 125
veröffentlicht
glossen wendet sich der Verfasser
u. a.
hat').
des
-Allgemeinen
In
diesen Rand-
gegen den Vorwurf des
Mangels an Vaterlandsliebe, der seinen Glaubensgenossen gemacht
worden war und weist auf
eine Reihe
Daß
gerade Gegenteil bezeugen.
gemäß
ist«
,
von Tatsachen
dieses der
hin, die das
Wahrheit vollkommen
bewiesen unter anderm die jüdischen
sagt er wörtlich,
Einwohner zu Wilna im Spätherbst 1812 den französischen Garden
—
bewiesen die jüdischen Krieger
bey allen Gelegenheiten mosaischen Glaubens
dem
sonders an offizieller
Angabe
—
in
den österreichischen Heeren
bewiesen die preußischen Unterthanen
während
der
beyden
letzten
Kriege,
folgenreichen Tage bey Belle-AUiance, in
wo
be-
nach
der Berliner Zeitung-), nicht weniger als fünf
und fünfzig jüdische Officiere von der preußischen
Landwehr für Deutschland des Staatskanzlers
schreiben
Thema Bd. XI
(S.
304}
tun
habe
hat.
Leben ausgehaucht haben.
erwähnt In
der
ich das bereits
freilich
erschienenen
mit unserem 2.
Aufi.
des
angemerkt.
vom Oktober
1815 erschienen sind, besaß ich und habe ihn vor
einiger Zeit der Stadtbibliotek in Frankfurt
über
das
ist,
igoo
Die An-
Einen Sonderabdruck dieser Randglossen, die im Allgem. An-
')
zeiger
zu
nichts
ihr
Fränkel weiß ich zur Stunde nicht.
iV\.
a.
M. überlassen. Näheres Eine andere Entgegnung 125 des Allgemein. An-
Vorwürfe, die den Juden in Nr. von einem Ungenannten gemacht wurden, erschienen in der Zeitschrift Sulamith a. a. O. S. 52 ff von M. Heß, der damals Oberlehrer an der Israelitischen Bürger- und Realschule in Frankfurt a. M.
auf
die
zeigers
gewesen
ist,
vom
13.
Juni 1815 datiert.
Herren Biblothekare Dr. Löwe und Dr. Pick in Berlin haben die Freundlichkeit gehabt, den Jahrg. 1815 der Spenerschen und der Vossischen Zeitung durchzusehen. Sie haben aber eine Be^)
Die
stätigung der
Angabe
nicht gefunden.
Aus der
134
von vor hundert Jahren.
Zeit
zahl der gebliebenen jüdischen Soldaten läßt sich hiernach leicht be-
rechnen.Leider
hat
»die offizielle
Es
kommt
Angabe
la
noch
belle Alliance gefallenen Krieger«
Berliner Zeitung nachweisen lassen.
in der
hinzu, daß der zeitgenössische Dichter G. A. Adersbach,
>Ode an die
der eine
weder eine ^Preußische Gesamtliste
bisher
sich
der in der Schlacht bei
Krieger aus
bei Belle-Alliance gefallenen
dem deutschen
Heere-
und
gefallenen jüdischen Soldaten
M. Philippson
verfaßt
Offiziere
hat,
israelitischen
keine Ziffer der
angegeben
Auch
hat.
hat in seiner sehr gründlichen quellenmäßigen Zu-
sammenstellung über die Teilnahme der Juden an den Freiheitskriegen') Entscheidendes über diese Frage nicht beibringen können.
solchen Umständen
Unter
muß
die Angelegenheit bis
zur Auf-
findung weiterer geschriebener oder gedruckter Urkunden
Schwebe
dieselbe
in
die
in
der
bleiben.
soeben H.
unterricht öffentlicht.
Zeit
gehört
Jahrhunderterinnerung,
eine
Vogel stein im
Bericht über den Religions-
>48.
der Synagogen-Gemeinde bezieht
Sie
sich
in
Königsberg
i.
ver-
Pr.-
auf die Einweihung der alten Ge-
meindesynagoge und die damit verbundene Weihe der jüdischen Kriegsfreiwilligen,
Doppelfeier fand
die
am
Große Wandlungen gemacht.
neuen
Sie
hatte
Vorstand
großen Synagoge
zum Feldzuge von 1815 April 1815
19.
hatte gerade
sich
gegeben gelegt-).
1811
und
damals die Gemeinde durch-
neue Satzungen
Im Jahre 1814
der Oberrabiner Josua Beer Herzfeld
und 1812 einen
den Grundstein
1813
%
verließ die
der durch
In dieser Monstsschrift, Jahrg.
Vogel stein a. a. O. S. 12. Vgl. Landsbut, cr 'r:x rh^b2, 11, 6b Cohn, a. a. O. S.
kjoö, S.
ig
ff,
zu
242
einer
Gemeinde
seinen
den Glogauer Oberrabiner, der Enkel des berühmten
';
Die
auszogen.
statt.
R.
Vater,
Hirsch
ff.
^)
'^)
'Dr
r'r>^^r, S. 32. 58.
123.
60 und oben
Dembitzer,
S. 131,
Anm.
1.
Aus der
Charif
Halbcrstadt
in
von vor hundert Jahren.
Zeil
und durch
135
seine Mutter i)
ein
Enkel
des
nicht minder berühmten Frankfurter Rabbiners R. Jacob Josua, des Verfassers des Werkes Pne Jehoschua gewesen ist und selbst zu
den wenigen erleuchteten Theologen jener Tage gehört hat, die Umständen abgeneigt waren, den Anforderungen
nicht unter allen
der Neuzeit
wurde der
Zuständnisse zu machen-).
einige
Dajjan, d. h. >Assessor
der die Amtsbezeichnung eines
Saalschutz^),
Joseph
Sein Nachfolger
beim jüdischen Gericht^ Lewin >interi-
mistischen Vice-Rabbiners erhielt. Denn für die Aufklärer, des 19. Jahrhunderts die Geschicke der Großdie um die Wende gemeinden lenkten, war der Hass gegen das rabbinische Amt ein Er kam zum wesentliches Bestandstück ihrer Gemeinde- Politik. Ausdruck in dem Bemühen, jede Erledigung eines Rabbinats dazu zu
um
benutzen,
das Ansehen
nach
dem Tode
noch
einen
des
Besem
oder ein
")
Breslau 1793
in
Berlin 1801
des Oberlandesrabbiners Hirschel Lewin''),
Sie
in
st.
meinem Jahrbuch
Ravvitsch
am
7.
Juni 1795.
nur
Ihre Grabschrift
Cohn
a. a.
August 1846 und war
drei
für 1897, S. 28 u.
nur
Fränckel
Haupt des Hauses der
Gerechtigkeit', wie es in den Akten heißt*),
dem Tode
in
des Landrabbiners Joseph Jonas
»Rosch
und
herabzusetzen
Am.tes
Darum wählte man
zu brechen.
seinen Einfluß
von neuem bei
O.
nach
noch ist
S.
in
108
abgedruckt. -;
Er
st.
in
zuerst
heiratet,
Rawitsch mit
am
Schöndei,
25.
einer
Tochter
jMal ver-
Salomo Chelm und dann mit zwei
des
R.
(Vfs. des rj'^'t^r: rzr*^) st. 12. October 1793, Enkehnnen des Berliner Oberlandesrabbiners Hirschel Lewin, nämlich mit Esther st. 22. September 1820 und Debora st. 27. November 1843). Seine Grabschrift teilt Cohn a. a. O. S. 110 mit. Über seine Kinder vgl. Landshut a. a. O. u. mein Jahrb. a. a. O. ^) Sein Familienname ist offenbar nichts anders als der Städtename Zalosce Kr. Zloczow in Galizieni, der bei den Juden in den
'""N'TN"/ *,'"'":'~N'; und 'j^*'*2""N'; — vgl. z. B. die Approbation des Aharon zum S*.;',' .""'"N "'^E T, d. d. 15. Chechwan 1708 vorkommt. *} Vgl. meine Gesch. d, Landrabbinats in Schlesien, S.-A., S. 48.
Formen R.
—
'^)
August
Landshut a. a. O. S. 69. 109. Er starb übrigens am wie irrtümlich bei Zunz, Monatstage, S. 47, angegeben
Vgl.
(nicht 26.
1800.
25. ist)
Aus der
136
Zeit von vor hundert Jahren.
einen Vice-Oberiandesrabbiner') oder ließ das
lang
Jahrzehnte
oder minder geeigneten Privatmanns, eine gediegene rabbinische Bildung wesen"^)jungeii Freunde, die den rühmlichen Entschluß gefaßt haben, zu gehen in den Kampf für
König und Vaterland!
Gott,
KinderLebendig hätten
nicht
richtig
bemerke
bei
uns ein
Nur durch wahre Gottesfurcht
König. .
Herr
der
sich aufmachte wieder
Rabbi (Megiliah
entgangen Voglers
Mensch
ein
durch acht
sich zu bereichern, von uns erpreßt? Hat er
verschlungen,
wäre,
es
>Hat nicht der Feind
Glogau.
nicht viele zwecklose Zerstörungen angerichtet? sie
ihrem Gottver-
in
beiden Arten von Regenten auseinander.
die
nur seinen bösen Begierden.
aber fröne
festzustellen. In dreierlei
4— 6),
(S.
sei
rechtmäßigen
in ihrem Verhalten gegen die Untertanen
und
gingen
Anleitung (Spr. 21,
Jahre
und gerade heute
den Unterschied zwischem einem
es angebracht,
Schlingen
durch
ist
des
uns gewesen (Ps. 124, 2
f.),
Mensch*, und seien wir ihnen
entgangen wie ein Vögelein des
Herren
Hilfe,
des Schöpfers
des
Himmels und der Erden^ (Ps. 124, 7 f.). Ferner zeichne den angestammten Monarchen vor dem angemaßten die echte Gottesfurcht aus. Nach jedem Siege habe unser frommer König uns angefeuert, dem Herrn der Heerscharen zu danken,
weil
er
durchdrungen
sei
von dem
Bewußtsein,
nicht das Schwert den Sieg verschaffe, sondern der Hilfe gesendet habe. selbst
Gottes
Wie
aber der Tyrann?
Arm
Hat
er
daß
Gottes die sich nicht
den Unbesiegbaren, den Unüberwindlichen genannt? Aber
Macht
zeigte
sich
wider
ihn,
wie wir bei Jesaias lesen
Aus d^r
140
(41
,
4-
Wer
7):
erste
Sieg im Norden
hat
—
sammen
sie
>Einer
an.
auch der
Sie
dem
nähern
sich,
der zu-
andern,
Bruder spricht
der
die ganze deutsche Nation als Brüder
Der eine
Mut dem macht ge-
Der Zimmermann umarmt den Gold-
Sache.
habene Mitglied der
—
Alliierten trägt das Seinige bei
Menschen, der andere
stellt
Nägeln, daß es unvergänglich
sei
Du sollst lieben Gott deinen Herrn von ganzem Herzen usw. Dies ist das vornehmste und größte Gebot usw. Es hat mir immer scheinen wollen, daß die Antwort hätte lauten müssen: >Höre Israel, der Ewige unser Gott
ist
ein einziger Gott,
und daß
Jesus,
oder der Evan-
Die Liebe, die Grundlage des hebräischen Gebetes.
152
Fundamentalsatz
gelist diesen
mit der christlichen Lehre un-
als
vereinbar absichtlich übergangen
Nachdem
sich
mir aber
die Erkenntnis aufgedrängt hat, daß die Benediktionen
nicht zu
sondern zu rn~x*
yotr
habe.
Antwort Jesu der damaligen jüdischen Anschauung, nämlich der Betonung des das durch TXZ' nur eingeleitet wird, zu entsprechen und
n2i"ix:,
sie
scheint mir die
überleiten,
zu bestätigen.
V. -in""
Nachdem nun einmal
zum
yar zum Symbolum, d. h. und Wahrzeichen des Judentums,
das "^xir*
sanktionierten Erkennungs-
erhoben worden war, mußte diese Wandlung auch der Benediktion
lierung
geschah
durch
Formu-
der
in
notwendig geltend machen.
sich
gewisse Zusätze
in
Dies
der Morgen-Benediktion, in
denen das Einheitsbekenntnis neben der Liebe betont wurde.
nanN3
bezeichnender Weise
die Benediktion
schließt
"in''?",
wodurch
also die
Anerkennung der Einheit Gottes
("ün")
neben der Liebe hervorgehoben wird.
es in
der Mussaf-Keduscha D'"i^:x
Ich
verweise
hier
Monatsschrift 1910,
auch den Passus
in
auf
einbezogen
Zeltwort:
Läutere
"Nl"'?
um
ff,
Herz
unser
wobei
ich
u.
nx""''?/
das
"X""'^';
man
bei
daß auch
in
unterlassen
nicht
in
Anwendung
dieser Benediktion
ursprünglich einzig und allein die Liebe
daß
erst nachträglich die
der Morgenbenediktion
der
Ps.
86, 11
den
will,
der Benediktion, und des Psalmverses nicht
wie
in
ist.
Man
ersieht
der abendlichen
zum Ausdruck kam, und
symptomatische Bedeutung des
'^X'i*-:"
yott'
Diese gewissermaßen die Geschichte
darin zur Geltung gelangte.
des ^XT^" yosr reflektierende
in
bedeutet das
nach
weglassen konnte, das Wort "z-x':^ eingeschoben hieraus,
A.
-^rs"? '.2227 "n'i
Stelle
w.
' '"''^ps-
r'jU Boi>neojs == ^npi2 1^2
Gesch. Galiläas
Mittwoch
schon
(übrigens
\yrn
s.
meine -Beiträge zur
=
Eooai-o^i vor Jahren
ZfAssyr.: r2~"' vgl. meine oben genannte Schrift S. 50;
157
Hebräische Ortsnamen bei Josephus.
Außer
D'-iN
Seh.
bei
Anm.
lo,
S.
angeführten
i
c'-s in der talmudiwie sich Seh. nicht sehr ge-
(beim
Literatur
Rabbinat
tt*"'
w
r.
Mit einer gering-
hat.
Emmaus war Badeort (Koh.
und der kränkelnde
so zu lesen:
s.
Joch b
auch hier an einen
14 g. E),
das. 63
107; riEt::
R.
ist
meiner Notiz 711
dieser Ort
jüdischen Ortschaften (Jerusalem, Jabne, Bernr-
eine Zeit lang dort aufgehalten.
ist
Jahr-
ist
fügigen Änderung erhalten wir daraus c^lO''N/
AbdRN
1.
im galiläischen 2T; (bei >Beiträge zur Geogr. u. Ge-
(mit c, wie Seh. angibt), sondern
(Seh. S. 18,
n -
ergibt sich
in
nur
Chöl) und so
denken.
ist,
Zeit lang
Leipzig 1909,
liegt allzuweit entfernt S. später
La.
Dieser Gelehrte des
b. Sakkai.
wohnte zwar eine
schichte Galiläas,
z. St. liest statt •jm*'
unmittelbar vorher angeführten Erzählungen
über denselben R.Joch, hunderts
Jalkut
die richtige
dies
s.
=
es-safirije
schon
Neubauer,
Geogr.
d.
Talm.
81.
Hebräische Ortsnamen bei Josephus.
158
r>aus
E.« vor
601
Zeile 6,
'msx
1912,20.
O. gehört aber kaum hierher.
a.
Es
zu vergleichen. (Näheres an anderer
ist
Stelle.)
Vs^x nyp2 meint Seh. weise auf das von Euseb. genannte
'Agßri?.
das
hin,
von Legeon
q Meilen
Eine genaue Untersuchung aber
^3nx nyp3 nur Ebene gemeint
Anm. selbst
daß
unzweifelhaft,
wo
3
die bei ist,
s.
dem
meine Beiträge
ortskundig«
—
unter
Literatur
galiläischen Arbel sich befindliche
Ebene nach Galiläa
diese
»Ebene« für
talmudischen
ZDPV, XIX, 223
auf
ich
der
in
der Ebene lag.
in
bezüglichen Stellen zeigt
aller hierauf
52
S.
ff.,
verweise,
verlegl
und
bes. das. 55
s.
wo Schlatter Bezeichnung
die
erklärt.
yS2 Die Deutung
des Wortes als »Stück« [der Stadt] ist sicher und eine Zusammenstellung njr^ynysan unmöglich. - V T VT
unrichtig,
-
Sing,
von
Variante
•"'Vin
in
j.
nys3 »Sumpf«.
ist
Sanh.
HiS (Hiob8,ii),
3(19^):
D"'Än
= xry
"in
ist
erklärt sich
]^";:i
bibl.
Die
(Jerem. 38,22).
übrigens nicht neu,
Seh. gibt die sehr bestechende Gleichung mit
yp2/ vp2
nur die
im Anschluß an das
r;Xj:2_(Ezech. 47,11),
Deutung von Be^eiJa bauer, Geogr. 138 f. Jos. b. 3,
I
Daraus
s.
Neu-
dem
bei
39 genannten Baua, Grenzort von Obergaliläa gegen
Die Höhle, in der sich R. Simon b. Jochaj während derVerfolgungunterHadrian verborgen hielt (ypai Nmyo) läge danach in Obergaliläa. Dagegen spricht aber die Fort-
das tyrische Gebiet.
in PesdRK 89 af ['hd^Ji] (-Dn"'J".) mn'J nox Er sprach (zu seinem Sohne): »gehen wir Knn^ü"; mpo innn herunter und wir wollen uns baden in dieser Quelle von
setzung der Erzählung
Tiberias.«
Er geht dann nach Tiberias (zur
träge« S. 83). Jene in
Höhle
ist
also in der
St.
Nähe von
s.
meine
Dazu kommt noch, daßdieLa: ypni xnyo Wie B u b e r PesdRK. 88 b, Anm. 55 bemerkt,
Obergaliläa)gelegen.
nicht sicher feststeht.
Bei-
Tiberias (nicht
,
1
Hebräische Ortsnamen bei Josephus.
160
das
sich
findet
(y~En) (in den
Hschr.,
'•:*,
Wort nur
^:"!:r
r.
Daß die F'^: ypzrx' sr~v.: N-r:2 zeigt ein Blick auf den Text: •j"'-i"'ö*L: "lay
ist
>
r^v"* "V ]'2"r> v^-« vpsi Nny^ x-rn ... wo das des Johannisbrotes und das Rostigwerden des Körpers
rr:h~
•£*:
Essen in
Koh.
in
dagegen hat eine andere
"'"'?
v-"'"
La. der Pes. falsch
und
einer Handschrift
in
Parallelstellen fehlet es),
gar keinem
Dagegen
Zusammenhange Buber
sagt die bei
die Erde
in
und
spaltete sich
mit dem Vorhergehenden steht. Anm. 155 angeführte La. richtig:
Johannisbrotbaum aus
stieg ein
es
der Erde empor, damit sie zu essen haben;
m'hn
sr^-isz •"•pcy "lüm Aus dem Worte ypzrx' nach xriyo Lesung ypz" sriyt:.
'Eü rhv^'^' 'V-
entstand die falsche
BagßvQa a 17,26 und
vergleicht Seh. mit
n~iir~2 T
führt als Beleg-
:
echten Ortsnamen
stellen für diesen
lange eine Judenschaft bezeugt Stellen an:
»j.
m
Baba
i2b
(IX, 12]:
wo
,
(S.
ist
R.
nach,
Stellen
",2: ü'j2'j
»noch
Chanina aus Barthora.«
ein arges Mißverständnis vor.
folgendes:
—
R. Simai aus Barthora
R. Ismael aus Barthora, b. sanh. 32 a R.
Hier
nach Seh.
32) folgende talmudische
Gesetz derThora geht ist
b.
-2-.
der Schuldner
Sanh. 32a aufzufassen: rirj-
n nox
Kurz gesagt, aus »rTr "12> (»nach
den Worten der Thora^ hat Seh. einen neuen Ortsnamen sich Für den Ausdruck -Tr 12' könnte man zu zurechtgelegt!
Hunderten Beweise aus der sich
auch
was Seh.
Wortes (n-nn2) 1, 4,
und
sagt.
sonst, vgl.
Bacher, Ag. Tan.
S. 31
—
nnr-i^2
1
über
kommt
440) aber
2"n-2
die
erledigt
Vokalisation
des
allerdings vor (M. Orla
schon Schürer, Theol. I'
Damit
talm. Lit. anführen.
Anm.
in
Litzt,
tos.
1882, Col. 3i6f.^
Menach.
9, 2
ist
:
Hebräische Ortsnamen bei Josephus.
sicher
und
Nur
falsch.
Raschi
die Tosefta
Aus
selben Antn.
auf die diesen
beruft
Namen
S.
2,
aus
Es
kommt
"53 (oft
der
rp'?!
—
heißt.
daß so
Analogie
eine
es
Was
zur Geogr.
>Beitr.
'
:
'r.2
V
die
Delaja
X2N
bei Seh.
der
La.
in Jos.
r~T3
*J3
Bacher, Ag. Tan.
ff.
r.
Stellen aramäisch
richtige
Namen
Büchler, dasSynedrion usw. 144
(s.
vor (Schir
'1
'
die
dem
sondern
Worten geschrieben)
Priesterfamilie
in
~I3. TT::-
r,''b~
er kein Orts-,
in 2
auch: rrh~ '2
Zu BadvQa,
der-
nlna
Vokalisation
cler
während derselbe Gelehrte an anderen
"13
Zu
entstanden.
meinen
in
igi2, 40)
vieler Stellen der tannaitischen
TT
14 § ö),
gibt
-">':'"
ist;
j^einer
s.v.)
41
S.
Grund
auf
f.
Literatur bewiesen,
Familienname
bedeutet:
SS
ZDPV
dem Ortsnamen
in
so habe ich
betrifft,
und amoräischen ein
•'mz
5ch. betreffs
sicii
^gesicherte Analogie«
Gesch. Gal.«
j.
853
b.
Evangeh"en
der
meine Ausführungen
vgl.
durch Kopierfehler
ist
n"*~i2
Chorazin
i.
t:
•
(Mt 1125, Luc 1013;
dagegen bieten
hat so,
d.
C'^nr, -
St.
z.
161
ist,
(vgl.
F' 374)
wie dies schon längst erkannt wurde. der
In
'^a:,
die
mischnischen
Gebalene vorkommen.
M. Sota9,i6: (bei
IF,
PJ
B.
(z.
35
545 ff., Deut 1
Ketubb. 112a}: T T
:
soll
Meines Wissens
nach Seh.
und nrr. TT
meine Abhandlung
vgl.
-jH:/
44 u.
s.)
in
Für Gabalene findet sich
bes. 549). 7,
und Talmud
für
'^•,2:,
das nicht zu.
trifft
»Vn: bezeichnet nicht Gabalene, sondern
Seh. S.
series,
n"i2:.
Überlieferung
Gaulana
JQR, new im Targum
Jebam. 46a, Abs. 59 b
(b.
x'"^;.
Das erstgenannte Wort aus
j.
Taanit 6S d [IV,
5]
:
den Ortsnamen Faßaga bei Josephus. Das Wort rn^^ bedeutet aber hier -"12:; »Mann«!! S. meine »Beiträge^ S. gff., -
hält Seh. für
T
wo
ich
die
ganze
*~
:
Stelle
eingehend
besprach.
niED kann unmöglich mit Gabara identisch wie
Jos. (Vita c. 25)
während -"r: folgenden
ein
Stellen
Monatsschrift, 59. Jahrgang
Aber auch Gabara war
sein.
eine der 3 großen Städte Galiläas,
angibt,
Vorort
zeigen:
-
j.
von Tiberias Meg,
I
70a
;
»R.
war,
wie
Jochanan '
1
die las
1
Hebräische Ortsnamen bei Josephus.
162
Synagoge von ü'Z'2
in der
ursprüngliche
die
wohnenden
Tiberias
von
-
]-:2D,
und
"j'jD'D
^jdid
in
Synagoge
in der
ZDPV
1910, 39;
a, a.
196b (Anhang):
xnn'jfr 12: b'Z' rc:2 genannt. XVI, 7 (15^), Nedar. IV 9 (38 d läßt R. Ammi Tiberias (dort waren die -N-Jinsi "»p'^^' [Gassen der Heiden]) Sabb.
Jer.
in
j
Bewohner
die heidnischen in
am
isD
Ein
Sabbat
Kollege
d. A.
II.
j.
Sachnin,
wogegen
(eigentlich:
Es 1
Stelle
:
st.
'
S.
M
Para
DSin Egaöauos
3,
Josua
vgl.
von
12, 13.
4 Vespasian badete in Gofna.«
:
nijnT
ist
unmöglich; es könnte eventuell
:
aberHaefeli, Samaria
[Avovaü wäre etwa
63.
»verletzt«
5 soll
aus 'Avavrj/L sein.
umgekehrt? ^xajn kommt ist
I
ja
Ghron
11,
13
Vielleicht
auch Jerem. 32,6 vor.
DDnn2 entstanden
nicht aus
Verschreibung
D'Dl DSS, also:
m^ts T
1,
sc.
»Quellen«.]
verhält es sich
eine
»Rabba zu Klagel.
Dorf«
»das
lag.
zu vokalisieren,
"1";!
ist
constr. cpis) -
nijn heißen.
^xajn
mcD/
ist 1, 5.
T
ni:;v
msD
auch Hildesheimer, Beiträge Faßaga mit Gh. Kabra nördl. von
NJ?^; Anm.
Ein
in
Bacher, Ag
vgl.
Pal. S. 15 A. 118)
FaöaQa.
riijn.
48d;
vgl.
wie gezeigt, neben Tiberias
Tiberias),
Die
V7
kommen.
zu
Vorsteher
bestellt
Seh. selber identifiziert (nach der
154,5).
Namenliste der engl. Karte,
Geogr.
Assi
R.
Schekalim
150,2;
93, 1;
auffordern, zur Löscharbeit bei einer
ausgebrochenen Feuersbrunst
Ammis:
R.
Pea VIII 6 21a,
"IT-;
wir
finden
ist
Denselben
Tiberias.
^r lautete. Dies zeigt Aruch Komm. >j^^ir aus vit:"^tr) s. V. r:b^2ü: '^:'"-^ und jer. marg.
Burg Alexandreion bezeichne. Keinesidentisch, denn falls ist •!2:Vtt* mit Salem, südlich von Besan, nach der Angabe der oben zitierten Quellen lag -^rr gegendas bibl. nnj^J (Num. 32, 3), heute Teil Nimrin über ^'^:, d.
und
die durch sie erbaute
i.
(etwas nördlicher als Jericho, im Ostjordanlande).
S.
116 ••:s 'zZi'':'i.2 möchte ich mit
Süden
Sees
des
[KaJnaQayapaioi,
von das
:
(Seh.)
—
S.
in
Namen
talmudischen
Literatur
mit
dem
Büchler, der
galiläische
'Am
haares, S. 332
Namen in Galiläa diese Annahme liefert
diesem
nachgewiesen.
für
—
des R. Josua b. Chananja 2,
8 §
wo
2,
heißt:
In euerer
Chananja:
dem
es
= Julias
hat einen Ort mit
—
das Gespräch in
Kohel
Kaiser Hadrian fragte den
Fasanen und Seide bringen?
es,
Erez
Israel
sei
r.
R. josua
zu b.
Land,
ein
du mir nun aus demselben R.
der
Als sichersten Beweis
so sagt Büchler
Thora heißt
in
vorkommt.
•-;"•*
mit Kaiser Hadrian
es an nichts fehlt; kannst
am
jüdischer Überlieferung nicht
vermute aber daß Bethsaida
Ich
mit
ein heidnisches
Brfioaiba
117.
im.
nicht
(also
und
nördlicher lag
—
Dschunije
gleichsetzen
Tiberias
weit
Dorf war, zu vergleichen). Einfluß des Jordans in den See, nachgewiesen.
Umm
Pfeffer,
Josua brachte Pfeffer aus N:r'iJ,
—
—
und Seide aus nach Anderen aus *;-22V (Seh. 36) sind Guschhalab Achbarin (Seh. 87) und 3^n tt'-;. galiläische Orte; und da es sich um die Vorzüge des Landes Lande Israels handelt, kann unter ^iv-^ nicht Sidon, das nie zum Fasanen aus •--*
—
Israel gehörte,
1)
Auch
verstanden werden
rzrri:
ist
in dieser
zu suchen: keinesfalls darf das
').
Wie
der
Name
•-'•*
zeigt,
Gegend, also im nördlichen Galiläa
Wort
in
T'-ä:
=-
Nazareth korrigiert
Hebräische Ortsnamen bei Josephus.
168
wurde im Orte Fischerei betrieben. Dies beweist auch ein anderer Bericht, wonach der Patriarch R. Simon b. Gamiiel, der in GaHläa wohnte, den Ort p-i^ besucht und bei dieser Gelegenheit eine Schüssel voll verschiedenartiger Fische (mehr als
300 Arten sollen diesem
der
hervorgeht, Sees, dort,
gewesen
es
vorangehenden
Berichte
wo
am
der Ort
lag
vorangestellt
Namen
Daß dem Namen
Ortsnamen
bietet
ist,
identisch
als
des
Stelle
Wie
i).
aus
Talmud
jer.
Ufer des fischreichen Genezaret-
der Jordan in den See einfließt-).
der Lage von Bethsaida. nicht
sein) vorgesetzt erhält
Dies entspricht
•-"•i
das
keine Schwierigkeit,
Wort
ri'3
beiden
die
zu erklären, da ähnliches bei galiläischen
öfter anzutreffen
ist
und '^rr-aiiin^
('iya
u. 't^n'n).
Zwei Schriftgelehrte des 2. Jahrhunderts: Abbajudanaus «T'-i und R. Jose x^jt'ü waren wohl auch aus diesem galiläischen Orte 3). S.
Namen
117 BrjoaQa führt Sch. unter den griechische Schreibung überliefert
Erjoaga auch in der hebr.-aram.
Form
das in der tannaitischen Literatur oft "'nB'"'2
ib:
Br]dooi
wo
St. vgl. ';
j.
noch
Berach.
b.
Schekaiim
VI, 2:
.nnx 'int:n2 2^:1 ^ro 2)
riTin
Tos Sukka
c:':'"':^
III
nämlich
s.
der oben
in
S.
s. v.
•
aiVa'
6—8.
Seah Getreide gesät werden kann).
ein
werden. Nazareth heißt PTij (Beiträge»
Zur
ist
die
aber
ist
Jerusalems halte ich für hebr. nxa r'3 (ein
Stadtteil
Stück Feld,
Es
bekannt.
Abhandlung -Zur Palästinakunde
Nebenbuhlerinnen
"-i2't^
Zu den beiden anderen
31,
17)
und
gar
in
der Be-
weil der eine Saft heiß, der andere
geistreichen Dichter
wäre dergleichen schon zu-
zutrauen, 36. S.
ipni
167, V, 113:
*,t2Ea?t:: 'h '^-y^v
rrhvp "J'-' 2r\s'£^2 rrbn^ r'y;'" c,-"!22m So die Lesart in beiden Handschriften. D.
aber streicht des
Metrums wegen
Wortes,
liest
denn
er
DrT'Öpn
(s.
(!).
Bern. 3)
das
Das
selbstverständlich
ist
:
des
ersten
Bemerkungen zum Sefer Scha'aschu'im.
172
nur ein Irrtum xn^nn 2:x
darum muß Ferner in
gerade des Metrums wegen Dri"'?DDri1 stehen.
hier
setzt D., ebenfalls
in^yn
,
denn
er meint,
des Metrums wegen, x an Stelle des V
während das Versmaß
nicht
richtig. lautet,
Wenn
IriyyJI
HDia/ my^/ npy-i, nV""p/
emendiert
die Stelle
und
"'IHKI
der Krankheit
rnJX/
ntDix*
B.:
z.
myo/
-"'^^y,
it^'y*
aber,
will
sehr st.
"pjx
mjy/
r^p-^'i,
n^m. Endlich Aus
in ti^3?-V
"inHi
daß man
an
ItTV"!!
wie der Herausgeber
nicht,
es
(Spr, 3, 8) oder
37.
S.
172,
Inf.
einer Zwitterbildung, die D. aus
DS5*n5
rnit
dem
DpIXQ'lS
weibl.
würde ich, da jede dieser beiden Metrum ausgeschlossen ist, DrilXpl?
scheint,
noch besser
mK^Ö
und kunstgerecht anwenden.
"i'ij''^'' )
DrilKD^lSl'
gewonnen zu haben Formen durch das
sie,
ihrem Heilverfahren die geeigneten
in
ir'ryn
des monströsen
der Bibel
vielmehr sagen, daß
(in'^Nr;) beurteilen; er will
der Vereinigung des männl.
in
constr.
st.
116 und auch sonst
Der Verfasser
Leiden entsprechend,
Mittel bereiten (lies: Statt
der
Genesung
die Adjj. n^sDn,
Er meint auch
lese.
=
ist
daß die Ärzte nach dem Zustande des Herzens die Schwere
auffaßt,
dem
So
das. V.
setzt er
von mx";.
ebenfalls
Kanal
wiederum des Metrums wegen
demselben Grunde
Das
Wörter dieser Form den
alle
fast
myp/ ra^i und auch
D.,
—
~""i~/ "2ij, -^pj, n^^rj/
r^-p';:>
iD?!/?!
doch von n'^yr
er
gleicher Weise bilden.
in
müsse man
fordert.
auch von ~'?vr.
so kann
wohl TwVT\ heißen, zumal constr.
Tv7VT\)
(v.
in'?';»'^
lesen,
Tw%T\
DiT'Ü.Sn' und
Es heißt bekanntlich
mxVö,
und
Anm.
DPIXQIS
x'^.riD
1:
vokalisieren.
aber kein nicht
ist
Wir haben
nlK^Ö^
das
Geschwür
selbst,
sondern der Eiter im Geschwüre, wie aus der von D. hier angeführten Stelle
in
Chullin
hervorgeht.
48 a
Wenn
(-T^'D
Rasch
i
'D*
a^'.3
dort sagt:
n^T.: x^:r_>
N'?:.»
entweder nicht wörtlich zu nehmen, oder es
und muß
lauten:
x^:'0
•'«"'•J
U'T
vn^'i.
s'^^.3)
"J'^n "j^no*. ist
deutlich
so
ist
das
ein Schreibfehler
Bemerkungen zum Sefer Scha'aschu'im.
38,
früher
selbst auf
Hier
198:
S.
Anm.
(S. 48,
Es
wort wußte.
ist
N"'^t:!:":2
in
dessen
Wie kommt
daß
aber,
rax^
^2
Lösung ihm
diese
folgende Bewandtnis
könnte es
*,;:
keine Ant-
r,üb
der Tat nicht zu glauben, daß jemand ein
Rätsel aufgeben sollte, es
die
ausgesprochene Vermutung, daß Ibn Zabara
1)
Frage rr^r
die
widerruft D.
Berichtigungen
den
in
173
unbekannt
selbst
ist
uns vorenthalten wird? Damit
haben.
Es wurde schon
oben
9) erwähnt, daß ed. P. in diesem ganzen Abschnitt überall da, wo ed. K. V*J hat, dafür *in schreibt, und daß diese
(Bemerkung
Lesart zweifellos die richtige •;";*;
wohl auf "n, aber nicht auf
'Z (S. 46)
D.
(das.
daß
Abgesehen davon, daß
ist.
Anm.
4)
aufmerksam macht,
ist
•;::
wo ihm
der bekanntere Ausdruck
landläufige Bezeichnung
]'r\
*;:^
aus
K.,
gekehrt irgend ein Abschreiber aus
Spielmann
in
15)
Es
um
und ist
werden, nicht zu
Haß gegen
einen Kantor verwandelt hätte.
der Synagogensänger zu der Stelle gelangte,
hat,
die
auch
den ehren-
als größtenteils scheinheilige
geschildert
Vorbeter einen Musikanten gemacht
dem
3,
bedient hat,
zur Verfügung standen.
werten Stand der n^y^Ui die hier
Schurken
]|l3
Kön.
eher anzunehmen, daß der Herausgeber der ed.
heuchlerische
wahrscheinlich,
Form
(11
worauf schon
reimt,
es nicht
sich Ibn Zabara der ungebräuchlichen
':^S''t;'?s
als
und
verletzen,
daß um-
jenen Beruf den
Als nun der Freund
wo
-jy ]2 ''N*t5'7S
auf
"n reimt und jetzt auf ";;: reimen mußte, konnte er sich leicht helfen, indem er den bösen '"i
Gemeindeverfassung wurde verkümmert; keine
Stadtverordnete
betitelt,
gewählt werden;
sie sollten ferner-
von den Magistraten
bestellt
werden,
die bisher in den widerstreitenden wirtschaftlichen Interessen gegen die Juden Partei zu
nehmen gewohnt waren,
der
wurde im wesentlichen
ments.
In
den Mediatstädten,
zweite Instanz war,
Die
gleichfalls
ein
erwiesen
Judenschaft
feinde barkeit
ja sich
hatten.
oft als
eigene
Opfer des Regle-
denen bisher die Grundherrschaft
in
nach einer maßgebenden Auslegung an
trat
die Stelle der Ältesten der Magistrat in erster Instanz; herrschaft
^)
wurde
Tod-
Gerichts-
die
Grund-
ausgeschaltet').
Das. Kap. IV, § 1—3,
9, 12;
vgl.
Geschichte der Juden
in
Lissa
Südpreußen Ortsch. Tit. LXXIl, Nr. 562, Krotoschin, Bl. 37 ff., 43. Die Rabbinate waren bis 1730 und 175g in Großpolen, von dem Südpreußen ein Teil war, nicht Einen klassischen käuflich, s. Gesch. der Juden in Lissa. S. 187— 1S9. Beleg für die v.'ahre Gesinnung in Südpreußen bildet der Beschluß des Posener Kollegiums der Eif-Männer vom Jahre 1730: T'^p 'JITICJ' S. 162
ff.,
Berh'ner Geh. Staatsarchiv, Gen. Direktorium
[Präsident
mioj nyue'n '?'''?."n'''i
vn""^ [r.iiab^
n-^'npr
Landessynode "J'"^"
großpolnischen
der
";j\-''^rp2
ns'cxn nnintD
'^27^
^i"
nnn^
b-; ny-i •jr'V
DJ'IB
=J
my^ ann a^-yn "n'iy d-s
nr^* "^v n'-^v
i^b'i;
xVr D'y.'^Tr u'r^pr. ''"; \iip *c"jn" "'•^•n v't moin arü D^r;o i^nd 'DB' u^^ ^in rx i^ap? p^ 'idi
p]D3 'pKs V'n ]}2 z'\p' y/jj,
irrtTip
C-T 2r;^::'VQ (Posener handschr. Sefer hasichronoth 11 153 [:63] a\ Darum durfte auch seit altersher in Posen kein Autochihone RabEin Organ der biner werden (Perles in MS. XiV 87 Anm. 15).
D'*^"'
preußischen
Regierung,
wo
die
Breslauer
Kammer,
gibt
ein
lehni-eiches
Rabbinate Polen zu suchen war. Am 17. Siv/an 1776 stellte die Krotoschiner Gemeinde den Rabbiner R. Zebi Hirsch ben Reiae! Cohen an (Posener Staatsarchiv Krotoschin C6 Bi. 126). An die polnische GrundSchulbeispiel,
die
Ursache
für
die
Käuflichkeit
der
in
Hiermußte er 150 Dukaien Konzessionsgelder zahlen. wurde ihm eine Bestallung auf Lebenszeit gegeben (das. B!. 143, 16).
herrschaft für
Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen.
186
Das Mißtrauen der
in
Kleczewo Versammelten gegen
das
Gesetz war aber auch noch aus anderen Gründen nicht unberechtigt.
Sah man doch sierten, in
in Kreisen,
die mit
dem Widerstände
Die Gemeinde
trat
dem Judenreglement sympathi-
der Rabbiner gegen Schulreformen
mit ihm ein Übereinkommen, daß,
wenn
innerhalb
werde, dem Rabbiner zur Erlangung eines neuen Konsenses loo Dukaten beige-
der
nächsten
drei
werden
steuert
Jahre
sollen,
die Herrschaft
später
die Herrschaft Krotoschin unter
nicht kgl.
eine
andere
mehr (das. Bl. 122). 1783 stand preußischer Administration. Der
Goerne forderte nun 300 Dukaten von dem Rabbiner, der Zahlung verweigerte. Die Administration fragte den Minister in Breslau an, ob sie sich mit 200 oder 100 Dukaten zufrieden geben JVlinister v.
die
solle,
bestritt
der früheren Grundherrschaft das Recht, ein lebensläng-
und beantragte, den Rabbiner zu zwingen, neue Konfirmation seines Amtes zu erlangen, ihm mit der Anstellung eines anderen Rabbiners zu drohen, ihm Amtshandlungen zu untersagen und seine Einkünfte zu sequestrieren. Die Breslauer Kriegs- und Domänenkammer, als vorgesetzte Behörde, gestattete diese Zwangsmaßregeln und beauftragte die Administration, sich mit dem Rabbiner über die Summ.e zu einigen. Letztere belegte die Rabbinats-Einnahmen mit Inhibition und drohte mit weiteren Zwangsmitteln. Am 2g. Okt. 1783 wandte sich der Rabbiner unter Darlegung der Verhähnisse und Beilegung eines Empfehlungsbriefes Goerne's an Zebi liches Privileg auszustellen,
eine
Hirsch Bitte,
's Vater,
von
AAinister
v.
den Hamburger Rabbiner
R. Refael
der Beitreibung Abstand zu nehmen,
Hoym.
übernahm
Das geschah auch
Cohen,
mit der
an den schlesischen
vorläufig (das. Bl.
5,
14,
16).
Herr das Lehen der Krotoschiner Güter und forderte vom Rabbiner 500 Dukaten Bestätigungsgelder für das Privileg. ^Aus Furcht übler und thätlicher Behandlungen< flüchtete er nach Breslau. Am 9. Febr. 1788 »ermäßigte« der Minister Schulenburg die Summe für die Privileg-Erteilung auf 200 Dukaten (= 3600 polnische Gulden) (das. C VI! Bl. 131). 1791 hatte der Rabbiner zwei Raten dieser Summe bezahlt und schuldete noch 150 Dukaten in sechs 17S7
ein
neuer
Terminen (das. Bl. 143). Dieser enormen Ausgabe stand eine Jahreseinnahme von 135 Talern gegenüber (= 810 p. Gulden) (das. Bl. 152)Ähnlich lagen die Dinge in Rawitsch, wo 1793 an den Grundherrn 100 Dukaten Anstellungsgeld für den Rabbiner entrichtet werden mußten Cohn, Gesch. d. jüd. Gem. Rawitsch, Berlin 1915, S. 59), in Kempen belief es sich anfangs auf 30 Dukaten (Archiv d. j. Gem. Kempen Fach 19 Vol. V) und stieg auf 200 Dukaten (das.).
Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen.
nur eine >Kabale
,
hatten
sie
187
doch die schh'eßliche Abschaffung
Talmud aus der Schule im Auge und wollten nur aus Man hoffte, daß tischen Gründen ihn vorläufig beibehalten. des
Anhänglichkeit an die rabbinische Gelehrsamkeit
Man
werde.
Sicher
verfiel auf
ist
es,
.
.
>die
verschwinden«
den seltsamen Gedanken, ein zu gründen-
daß die Gemeinde
dem Woyewoden Bloch-Posen vom lo. V.
heit
.
tak-
ein 15).
[in
Posen] bei solcher Gelegen(Mitt. d. H. Prof. Dr. hatte der letzte Rabbiner
Geschenk machteAuch in Bialystok
zu polnischer Zeit an die Grundherrschaft 200 Dukaten »Rekognitionsgebühr zu zahlen (Altpr. Monatsschrift a. a. O. S. 437, Anm. 2), und als
Gemeinde Krakau und der Landesbezirk R. Jonathan das Rabbinat anboten, war die Zustimmung des Woyeohne Geldopfer seitens der Gemeinde nicht zu beschaffen die
1751
Eibenschütz
woden
Wenn bei der Rabbinerwah! in Posen von dem Gewählten verlangt wurde, er solle Posener handschr. Sefer in die Oemeindekasse zahlen hasichronoth II 263 [272] h\ so muß auch hier gleichwie in Krotoschin, Kempen, Rawitsch und Krakau für diese bisher nicht erhörte Forderung als Grund der angesprochen werden, daß sie für den Woyewoden, Unterwoyewoden oder einen anderen Posener Machthaber gestellt wurde. Auch die Posener Judenältesten mußten für ihre Bestätigung Gebühr in jener Zeit dem Unterwoyewoden entrichten (Hist. eine Monatsbll. III, 44; vgl. noch MS. XIV 136 und Pos. Sef. has. II 157 [169] a, b, III 261 [274] bff.). Jakob Emdens spitze und scharfe Feder würde gewiß von einem solchen Unfuge gemeldet haben, vvcnn man ihm das von ihm abgelehnte Posener Landesrabbinat unter solcher Bedingung angeboten hätte riN^p" ""iT/ Lemberg 1870, S. 129). Sein Schwiegervater R. Jakob Mordechai hatte dieses Rabbinat gleichfalls keinerlei Bestechung sondern dem Einflüsse eines Lissaer Landesältesten zu verdanken (Gesch. der Juden in Lissa, S. 310, .WS. Bd. 41 Auch als der Posener Rabbiner R. Samuel 1806 sich darum S. 364). bemühte, daß sein Schwiegersohn das Tirschtiegeler Rabbinat erhalte, war von irgend einem Kauf keine Rede Handschrift Nr. 23 meiner (r",~V rn*':,
am
Adar 300 Dukaten 26.
Sammlung).
Prag II
1788, S. 54a).
1780
Alan stand
schaft nicht an,
die
(1655—9; zum Teil Biblioth. Friedland.,
Aus
R.
in
den besten Kreisen der polnischen Juden-
furchtbaren Folgen des zweiten Schwedenkrieges als Strafe für erkaufte
Lippmanii Hellers
sichtlich,
Rabbinate anzusehen (Wiener,
Petersburg iSgsff., Nr. 36S8;
vgl. das. Nr. 3690).
,-2*N TTV*: '.Breslau 1837) S. 29
f.
ist
er-
daß gerade die polnischen Rabbiner, Landessynoden und die
;
188
Eiii
judentag aus Süd- und Neuostpreußen.
des Lehrerseminar aus der Besteuerung von Privatsynagogen und
Esrogim zu speisen,
man
glaubte,
und
—
Österreichs
schreckte
Beispiel
kümmere dem man sich
der Rabbiner
sich
um
nicht
nicht
—
Schulsachen
Mann, bei lediglich »in Ansehung der erlaubten und unerlaubten Speisen Rats erholt« ^). Auch die besondere Besteuerung und Erschwerung des Heiratens, durch die »ihrer Vermehrung Einhalt getan werden sollte« 2), mußte mit ein
sei
auch
Recht
als
Verletzung
empfunden
Vorschriften
religiöser
werden.
Die Härten und Seltsamkeiten des Reglements kamen aus der
Unkenntnis der
polnischen
Vierländersynode
bereits
jüdischen Verhältnisse
der ersten Hälfte des siebzehnten Jahr-
in
hunderts energisch gegen das Übel kämpften;
und s. Sekten III, Leipzig meine »neuen Materialien
Judent. 271 .11,
d.
ff.,
Frankf.
Juden
"1302
a./M. in
1906,
Polen,
S.
und aus den
ig,
1859, z.
Gesch.
Wetstein,
Krakau 1892, S. 8 mit Hinweis auf
vgl.
S. 244,
der
Gesch. des
Jost,
Brann
REJ. XXI Vierländersynodein
Quellenschriften f.,
Landshuth,
z.
Gesch.
handschr.
]'i2^i 1 f. Paris 1866, S. 279 f., Übers, der Orae tz'schen Gesch. VII, Warschau 1899, Feinstein, n'?nn "]'>'/ Warschau 1885, S. 160. Das S. 2t
*|TID'
Rabbinowitz, Anh.
S. 17,
codificirte jüdische
Recht verbot den Rabbinern gegen den Willen ihrer
Gemeinden die Rechtsprechung auszuüben (tD^wV^n iCin § 3 Schluß und Kommentar ü£r'.D~ ru'^j das.). R. Samuel Edels erhob b, Kethubboth 17 a) schwere Vorwürfe gegen die polnischen Rabbiner seiner Zeit, jedoch nicht den, daß sie ihr Amt durch Bestechung erhielten. Nach Emden, nNJp," mir, S. 121 f., tat 1751 die Vierländersynode in Constantinow den Lubliner Rabbiner R. Chajjim in den Bann, unter anderem auch deshalb, weil er sein Amt durch Gewalt und Bestechung erlangt habe; vgl. auch das aus dem Kreise Emdens hervorgegangene ÜTV nns S. 15a. Das in der Zeitung des Judentums 1913S. 2oof. 1) Jacobson Reglement begegnet sich mit David Friedl ander (Über die Verbesserimg der Israeliten im Königreich Pohlen, Berlin 1819, S. 61; in der Forderung eines Religions-Lehrbuches und im Kampfe gegen die Rabbiner (S. 70); vgl. auch meine Gesch. der Juden in Inowrazlaw« Über die in der Zeitsciir. der bist. Gesellsch. f. d. Pr, Posen XV, 63. Esrogim-Steuer s. Jahrb. 1. d. Gesch. der Juden und des Judent. IV
(Sabbat 116
203
Anm. '-')
1.
Reglement Kap. V,
S?
9,
10,
Altpr. MS., a.
a.
O.
S. 573.
Ein Jndenlag aus Süd- und Neuostpreußen.
Informationen,
der
Einseitigkeiten
Regierung
der
die
189
zu
teil
wurden, die allem Anscheine nach eine erschöpfende Umfrage bei den Gemeinden
und ihren legalen Vertretern nicht vorAugust 1795 befahl der Minister für Schlesien und Südpreußen der Posener Kammer eine umfassende Untersuchung über den Stand der südpreußischen Judenschaft. >Die
genommen
selbst
Am
hat.
16.
Regulirung des südpreußischen Judenwesens accrochiret hieran.«
Am
7.
ging
April 1797
erschien
bereits
man
überstürzter Eile, daß
genutzt
ließ.
an
sie
Drucke
im
ihn
einen
so
Kein Wunder, daß ein Gesetz, das so völlig seine
zum
Wie wenig
Judenwesen eingefordert.
Boden
sicheren
das Reglement bot,
für
aus
dem
nis
gefrübte Gutachten des dortigen
Beispiel
Teil verfehlt war.
Bereits
höheren Behörde von den Magistraten
der
seitens
ein Urteil über das
dieses
in
die mühseligen Vorarbeiten völlig un-
natürlichen Grundlagen ignorirte,
1794 wurde
Aber zehn Tage später
ab.
das General-Judenregleinent
von Rawitsch.
Das durch
aber auch sieht
man
keinerlei Sachkennt-
Magistrats über die Lehrer
des hebräischen, über die sogenannte >:jüdisch-teutsche Sprache»,
über das
Studium des Talmud und den
despotisirten
gemeinen Mann
von den Rabbinern
einen erschreckenden Beweis
liefert
für die Mangelhaftigkeit der Vorarbeiten für das Reglement.
sorgnisse herrschten
nicht
nur auf jüdischer
Be-
Auch außer-
Seite.
halb dieser Kreise gab es Klagen und Beschwerden ob der Ver-
ordnungen des neuen Regimes, die den polnischen Verhältnissen
aufgezwungen wurden, ohne zu
immer
ihnen
Die Bialystoker Kammerkommission fand befürchtete,
Städte
»daß
sie
gerechtfertigt
neuen Konsumtionssteuern
die
den
herbeiführen,
Bürger
den
an
recht zu passen.
den Ruin
Bettelstab
und der
bringen
möchten*!).
Der Kleczewoer
Könige
Judentag
bittend zu nahen,
setzte
der jüdischen Verhältnisse stattfinde. ')
.\\itteilungen
42
ff.,
Er
S.
sich
hoffte,
dem Gesamiarchiv
65 ff., Cohn, Gesch. d. Altpr. Monatsschr. a. a. O. S. 575.
Leipzig 1914, S.
aus
es
zum
Ziele,
dem
daß durch seine Räte eine Untersuchung daß die Berater der
der deutschen Juden IV, jüu.
Gemeinde
Rawitsch
Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen.
190
Krone
Gnade
»die Fittige ihrer
werden, die Säulen der
entfalten
Religion auf ihren Grundlagen aufrecht erhalten, die Quellen der
Nahrung
Die Wünsche der Juden nach
nicht verstopft werden.»
Niederreißung der
einengenden Schranken
sie
König
Ansicht
gegenteiligen
Friedrich
Beamtenschaft und der Bürgerschaft Verständnis^).
Verhandlungen
für
die
die
jüdischen
mit
Delegirten
trotz der
bei
III
Zu
Posener
seit
der
Sachwaltern ernannten
Regierungsorganen
den
die
fanden
Wilhelms
langem
bewährten
Gemeindevorsteher Jakir Wolf und Pinkus jakob, sowie einen von den letzteren zu nominierenden, der dem als ha-Zaddik^ gefeierten
Posener Gemeinderabbiner R. Josef genehm sein müßte, die Lissaer R. David Landau, später Rabbiner in Flatow und Dresden, und Itzig
ben Samuel, einen
seit drei
Jahrzehnten bewährten Gemeinde-
vorsteher, den Rawitscher R. Josua Herzfeld, den späteren Rabbiner
Königsberg i. Pr. und Rawitsch, den Dzialoszyner greisen und hochangesehen Mose ben Baruch Katz und den Grätzer Gelehrten Sie sollten in Berlin vorstellig werden; der Issachar ben Samuel. in
dortige Rabbiner R. Hirsche! Lewin stand ihnen fördernd zur Seite,
ebenso der Breslauer Rabbiner R. Jesaja Berlin bei ihrer Tätigkeit Eine freiwillige Kopffsteuer
in Breslau.
aller
Gemeinden
sollte die
erforderlichen Kosten aufbringen.
Nicht
alle
Wünsche konnten
in
Kleczewo besprochen werden.
Die Versammelten beschlossen, im kommenden Monate Cheschwan anläßlich der Messe in Frankfurt an der Oder zusammenzukommen
und dort
die
Verhandlungen zum Abschluß zu
bringen.
Die
dortigen Beschlüsse sollten gleichfalls bindende Kraft haben.
Gründe, die wir nicht mehr kennen, gaben der nach Berlin eine andere
entsandten Deputation setzung.
Bereits
am
Generaldirektorium
2.
—
heutigen Ministeriums
—
')
f.
d.
Pr.
seit
Zusammen-
Jahren als Vorsteher ver-
f. d. Pr. Posen XII 82, Posen XXVII gq Anm. 1.
Histor. Monatsbll.
Ges.
die geplante
und zwar der genannte Mose Katz ben
Baruch aus Dzialoszyn, der Lissaer
d. hist.
als
Oktober 1797 erschien sie beim dortigen diese Bezeichnung entspricht der des
XV
71
ff.,
Zeitschr.
Ein Jiidentag aus Süd- und Neuostpreußen.
diente Isaak ben
Abraham, der genannte
und der Posener
Beniach Le\vin)
-
b.
Ber.
Vgl. b. ^)
r.
z.
Stelle.
Sebachim 54
Aus TiV
Ber. 53b.
") HL. 2,3.
r.212.
-
'i) '^)
Da
finden.
—
-)
a.
—
III. II.
s)
M.
Ri.
b.
*)
der Buchdrucker 5.
M.
Her. 53
6,2t.
Kö. 4.3-
—
28.
V.
— —
—
a.
'2) ^'^)
Vgl.
^)
23,15. »)
— V.
Koh. 11,7. ']'
37.24-
Die Kontinentalsperre und die deutschen Juden.
211
andere Holzschnitte, welche Mahlzeiten darstellen, nicht zur Ver-
füdung
so benutzte er eben diesen, ganz in der Weise, wie
hatte,
Buchdrucker
die
seit
dem
15.
ausgestatteten
herrlich
der
Jahrhundert,
seit
dem
Erscheinen
Hartmann Schedeischen Weltchronik
überall verfahren sind').
Gedruckte Festkarten mit graphischen Verzierungen sind nun
vom
Jahrhundert an,
16.
und Frankreich üblich
zuerst in Italien
geworden,
und zwar zunächst
vornehmen
privaten
in
später auch in
den höfischen,
Seit
Kreisen'-).
der
Hälfte des
2.
17. Jahr-
hundert haben dann allmählich auch die bürgerlichen Kreise sich der
Sitte
sehen,
angeschlossen, und die Juden sind hinter ihnen, wie wir
Kreise
ist
und
Buchdrucker-
der
nissen
Von den
zurückgestanden.
nicht
wahrscheinlich
dieser Seltenheiten
ist
nicht
Holzschneidekunst viel
auf
Erzeug-
einschlägigen
jüdische
für
uns gekommen^).
Eine
Es war
das hier wiedergegebene Fragment.
offenbar bei den Festmahlzeiten, die aus Anlaß einer Beschneidung
oder der sind,
Auslösung eines Erstgeborenen
nach und nach
vorzusetzen. 1)
rituell
vorgeschrieben
geworden, den Gästen eine Tasse Kaffee
Sitte
Diese meine
Annahme wird mir von Herrn
I.
S.
da
Es bedarf im Grunde keines besonderen Nachweises, daß die Mode folgten. Für Amsterdam
jüdischen Buchdrucker der allgemeinen
und
für diese Zeit sei aber
dennoch
z.
B. auf die
Ausgaben des Jüdisch-
deutschen Josippon, die von 1743 an, öfter in Amsterdam herausgekommen sind, hingewiesen. Dort ist in der Oktav-Ausgabe von 1765 dasselbe Gliche für den Perser-König Darius I' (fol. 6 a), für den König Philipp von Mazedonien (24 b) und für Scipio Africanus (58 ein für das 18. Jahrhundert charakteristisches Schlachtenbild
b),
ferner
(fol.
14
a,
43 b usw.) für ganz verschiedene Situationen verwendet. "-) Vgl. Forrer in der Ztschr. für Bücherfreunde, Bd. III, 2. Hälfte, S. 375, und das Vorwort von v. zum Westen zum 2. Bde. seines Buches: »Berlin in der graphischen Kunst
(Berlin 1912).
diesem Bereich nur eine aus dem 1. Jahrzehnt des 18. Jahrunderts stammende Einladung zur Feier der Hochzeit des R. Isak aus Jungbunzlau mit der Tochter des berühmten Krakauer Talmudmeisters R. Saul. Einige Einzelheiten im Lebensgang des hervorragenden Mannes werden durch dieses, auch sonst interessante 3)
Ich
besitze in
Dokument, das
ich gelegentlich
einmal veröffentlichen
will, aufgeklärt.
14*
Die Kontinentalsperre und die deutschen Juden.
212
Rosa
Silva
der
in
Amsterdam, einem gründlichen Kenner der
sephardischen Juden
am
schrieb mir
27.
in
August
den d. J.:
Niederlanden i),
»Es
die
verbunden
uns den Gästen
in
eines Erstgeborenen
der Regel Kaffee gereicht
wurde und noch gereicht wird. Der hiesige Verein »Pidjon Ben« gibt den armen Leuten unter anderm ein gewisses Maß, glaube,
1
Unzen, Kaffee. Gleiches
Va
für die Festmahlzeiten, die mit einer
tut
Er
mir bekannt, daß bei
mit der Auslösung
den Festmahlzeiten, sind, bei
ist
Sitten
bestätigt,
haich
der Verein »Berith Jizchak«
Beschneidung verbunden sind«.
Hiermit wäre auch dieses literarische Erzeugnis richtig ein-
>Sie mischten sich unter die
zwar nicht nur,
wie der
sondern auch
bonam
ließen
und so sind sie geblieben. Völker und lernten ihre Taten«, und
So waren also die Juden,
gereiht.
sie
in
sich
Psalmist
partem.
gar zu gern
von
(106,35)
In
ihrer
Sie verstanden es dabei aber zugleich,
Umgebung
selbst in
fremde äußere Form mit jüdischem Geiste zu ')
in
rneint,
malam,
den äußeren Lebensformen beeinflussen.
Kleinigkeiten die
erfüllen.
Eine sehr wertvolle Abhandlung darüber hat er erst jüngst im »Weekblad voor Israelietische Huisgezinnen« unter dem
46. Jhrg. des Titel
-Uit
Amsterdam
het
Heden en Verleden der Portug.
veröffentlicht.
Israel.
Gemeente
te
Die Darstellung der Juden im deutschen
Roman
des zwanzigsten Jahrhunderts. Von Joseph Bass. (Fortsetzung.)
Die Darstellung der Juden bei Adalbert Grafen Sternberg. Den Roman:
Der Christengott und der Judengott von Adalbert Grafen Sternberg, Wiener Verlag, Wien und Leipzig 1907. 142
würde
S.
wenn
da er
ich,
literarisch
wegen
nicht der Verfasser
also auch die Juden,
im
so berüchtigt wäre.
Das
ganz wertlos
Abgeordnetenhause
letzten österreichischen allein
nicht erwähnen,
ist,
seiner Schimpfereien über Alles,
aber
natürlich kein
ist
Grund, wohl
aber sind es einige Bemerkungen, die zu dieser schroffen, unfreundlichen
Haltung im
öffentlichen
den
Leben
größten
Gegensatz
bilden.
Held der Handlung
ist
im Anfang Graf Schwandorf, der
des Barons Blaumeier
durch Vermittlung
Geheimratswürde erhalten
hat;
Rothschild)
(lies:
denn Blaumeier
ist
eben allmächtig.
Er hat einen gewaltigen Einfluß auf die Presse, und transaktionen
hängen von seinem Willen
Äußern und des meier
Macht;
kaiserlichen
es gestattet.
er
man über
ist
Aber
ein guter
ihn
Hauses
selten
alle
solange Blau-
Gebrauch von seiner
Mensch, der nur die eine Angst
schimpfen
könnte; das
Geld-
Der Minister des
existiert nur,
macht nur
er
ab.
die
kann
hat,
daß
er nicht vertragen.
Schon Schwandorfs Großvater hatte enge Geschäftsbeziehungen zum Bankhause Blaumeier, Graf Schwandorf hält sie weiter aufrecht,
und weil der
jetzige
Wohltaten erwiesen
wogegen
Chef des Hauses ihm sehr
hat,
ist
die Gräfin, die
in
ihrer
viele geschäftliche
und dankbarer Freund, katholischen Gesinnung etwas
er sein aufrichtiger
Unfeines
einem Juden
in
Schwandorf
in
ein
jüdischer
reicher,
Grünbaum er
Roman
Die Darstellung der Juden im deutschen
214
kommt
die
namens Grünbaum,
Industrieller,
aushält.
und schäbig und wird von ihr mißhandelt, aber alles und ist dabei glücklich. Ihm
der Graf ins Gehege, und da dieser infolge des lieder-
lichen Lebens
wird
fällt
In
da und bleibt da, zahlt
ist
also
alt
ist
Wien
einer Schauspielerin Martha,
vergeblich kämpft.
sieht,
Schlingen
die
in
Schulden gerät und sich an Blaumeier wendet,
Nun
er abgewiesen.
Grünbaum
tritt
dem Zusammenbruch wonach
Er weiß
auf den Plan.
verleiten.
Vor
Grünbaum
einen
Schwandorf zu gewagten Börsenspekulationen zu stehend, schließt der Graf mit
Engagement und alle Schulden gegen die Überlassung der Herschaft Schwandorf übernimmt und überdies eine Rente von 12000 Gulden zahlt. Bedingung ist, daß Vertrag,
er
Martha
Gut
das
dieser das ganze
aufgibt. folgt,
tragenden
ist
Er
tut es.
Als ihm aber die Schauspielerin auf
Unter den erschienenen Leid-
erschießt er sich.
auch Grünbaum.
Er
spielt eine klägliche Rolle
und
wird von den stolzen Aristokraten mit verächtlichen Blicken ge-
Nur der zwölfjährige Karl, Mannes an.
messen.
der gräfliche
nimmt
Erbe,
ihm ging eine Wandder ihn verachtete, wohl Wohl haßte er den Adel, vor sich. lung war sein Herz voll Widerwillen gegen diese Menschen, die ihn aber war dieses Kind daran schuld? von Jugend an verfolgten
sich des verlassenen alten
>In
—
Sollte
seine Rache sich gerade gegen den Unschuldigen richten?
Warum
haßte er diese Leute? Weil sie ihn unschuldig verfolgten, weil sie ihm seine Geburt verübelten, für die er nichts konnte. daß ist
ungerecht
sie
Und
handelten,
das, sollte
will,
der Bruder der Gräfin.
nimmt
Empörung
voll Mitleid
auf.
Isaks
fest
hier?
Er
>War
ihr gar nicht zürnen.
diesen Vorur-
sie nicht in
teilen erzogen, hatte sie je etwas anderes gehört?-
überwindet sich
und
wieder
Geh
sagt zu Karl:
noch
jetzt
Er ein-
mal hinauf und sage Mama, daß dein Glück davon abhängt, ob sie
mich empfängt oder
ja nicht
und hassen
er
ohne
Interesse handle.
Das
uns.
hassen nur unsere Feinde.
Von
Wiege
wenn man uns Gutes
Ja,
Aber ihre Religion lehrt
Andern, weil wir dankbarer sind. die Rache!
>Sie
Märchen, Exzellenz, wir
ein
ist
der
wir nur Verachtung und Beschimpfung. hassen? Aber
Die Gräfin
Er wird vorgelassen.
nicht.Sie
er
nimmt
sind ge-
216
Die Darstellung der Juden im deutschen
So wäre
man
also der Judengott besser als der Christengott,
dem
mit
hervortritt,
wenn
Verfasser diesen Gegensatz, der übrigens sonst nicht
gelten
stereot}'pen
Roman
lassen
Immerhin,
will.
Charakterisierung,
ganz
ein
abgesehen
annehmbarer
von
der
V'^ersuch
eines Judenfeindes, gerecht zu sein.
Als Österreich zerfiel
(Buchhandlung
L.
Dieses Buch
hoch,
ist
.
.
.
erschien
Wien
1848.
Rosner) Verlag.
387
anonym
1905.
und
steht
und
—
Es
ist,
aus einem Gegner ist
d. h. seine
in
ich
nämlich kein anderer
als
der
Das Buch fand
ja es
»Elisabeth Kött
von den Juden gekauft und
—
selbst seinerzeit
gelobt.
So mochte Bartsch ge,
andererseits reifer geworden, hat der ehemalige Offizier seine
Volk wesentlich,
geändert, wie sich ergeben wird.
im
von den Antisemiten abgelehnt,
wir Wilden doch bessere Menschen sind
sichten über das jüdische
die
,
seinem Erscheinen ge-
bei
wurde, wie Bartsch
Berliner Tageblatt erzählte, gerade
funden haben, daß
heute vielleicht berühmteste
H. R. Bartsch, der Verfasser
und der
der Steiermark
Nation
Weg
von
Sie nicht ab-
den Tiefen Ihrer Seele weniger Jude aber
möchte
eigentlich?
ich
fragen.)
Ge-
tönte es gewichtig neben uns, Gottschalk hatte sich ins
spräch gemengt und fuhr
fort:
kenne die Juden, welche an
>Ich
Rasse eingewachsenen Makel bis zur Unkenntlichkeit weggeschliffen haben. Aus solcher Seele ihrer
großen Seele die
konnte
ein
ihrer
Mendelssohn Lieder von herzdeutscher Innigkeit wie
und schlicht, so fromm und gewaltig in Töne setzen. Diese Renegaten (?!) sollen wir lieben und ihnen die Arme weit entgegenbreiten ... Deutsch tun und Jude sein! lachte der Hauptmann Ihre Gier nach den Rost- und Mottengütern, ihre Geschäfte und Profite und vor allem ihre Lüsternheit auf unsere herben Bodenpflanzen und fortwährend dabei rufen: Wir sind die Euren! Was, Herr Hirsch?
die Eichendorffschen Waldlieder so stolz
.
Und
haltet
dabei eure Brandfackeln
in
den Krügen versteckt wie
eure Vorväter, als sie Schlafende überfielen eure perfiden Heuchelblätter lesen, (eine 1905!) werdet ihr in 50 Jahren die
.
.
.
.
.
Allen denen, die
Prophezeiung 1848 für
Meinung eingeflößt haben, das steige und falle mit dem Kurs-
Thermometer menschlichen Glückes zettel.
Ihr
werdet
Schiller
vom
jagen
Theater
und
mit
dem
schwülen Parfüm eurer uns noch fremden Lüsternheit darauf ziehen.
ein-
(Das schreibt Bartsch, dessen Bücher gerade lüstern sind.)
Mir brennen die Schläfen, wenn Schmarotzerdistel
ich
daran denke!
an der deutschen Eiche
.
.
.
Erst
Ihr
seid die
schmückt
ihr
220
dann bedeckt
sie beinahe,
und
anstatt ihres eigenen
um
eurer
sie
.
.
.
.
Nehmen
doch wenigstens
ist
.
.
ab
sie trägt zuletzt iWistellaub
Um
eurer guten Gelehrten,
Brauchen wir denn jene eure wirklich bedeutenden
Ärzte, Juristen, Künstler?
Platz? (Das
und
ihr sie,
stirbt
liebenswürdigen Künstler willen sollen wir euch
paar
Alle dulden?
wir
Roman
Die Darstellung der Juden im deutschen
unsern Talenten den
sie nicht
Was wären
offen!)
euch Alle nicht hätten!
wir
wenn
erst,
Ein großer Gott helfe uns
von euch!« So geht
nun
es
seit
Nun war
sprang empor.
dreitausend Jahren er
rief
,
Hirsch und
der erregte, begeisterte Jude,
Jude:
Wehes um den Mund. Wie bedeutsam ist es, daß uns der Jude am jüdischesten vorkommt, wenn er wehklagt! Soll das sein liebstes Wesen sein? (Merkwürdig, wenn auch nicht neu!) Und Hirsch klagte und schrie mit einem herben klagevollen Zuge des
fassungslos, leidenschaftlich, alttestamentarisch seit
Wir wandern
3000 Jahren.
>Gebts uns Erde,
Völkern;
stärkeren
So geht
(!):
es
nun
ewige Nomaden gehetzt unter
als
Und
gebt uns Wasser!;
Der Jude hinaus! Wir aber wandern mit zerrissenen Schuhen weiter. Kanaaniter, Ägypter, Assyrer, Römer,
überall
ruft
es:
Spanier,
Deutsche,
der
Ruf:
alte
Russen, jedes Jahrhundert
Hinaus mit den Juden!
—
und jüdisch fühlen,
Juden sind
in
Wenn
wer
neuer Sprache,
wir immer noch
hat uns
denn ewiglich
traulichen
und uns angeschrieen mit Schlägen: Und wenn ich ehrlich Ihr! Ihr! Deutscher sein, ich dürfte nicht! Wenn ich beim Halbdunkel des deutschen Herdes mich wollte wärmen,
wer
mir
gemahnt, daß wir
es
sind
Jude, bleib bei deinem Pinkel! wollte
ein
hält
sagt mir:
Feuerbrand
den
»Du
auch einer
bist
vor .
meine verhöhnte Nas' und
Und wenn
ich
lobsingen will
aus dankbarem Herzen für das liebe Land, das mir Heimat
worden: Was
hepp?
ob
Leute,
ich will
ist
des Deutschen V^aterland?
wie
Sie,
Herr Hauptmann.
oder nicht, und
wo
Wer
schreit da:
Jude
muß
ich
möglich gleich Saujud!
Schamasch vor mir, hinter mir Sin, schwörung ist: Nergal zur Rechten, Ninib zur Linken«; oder »der gute Schedu gehe zu meiner Rechten, der gute Lamassu zu meiner Linken« »Vor mir mögen sie sein und Heil stiften, hinter mir mögen sie folgen €; oder: Möge sich mein Gott an meine
auch
möge sich meine Göttin an meine linke Ea schreite zu meiner Rechten, begleite mich zur Linken«'); auch dann nicht, wenn mitiÜberwindung
rechte Seite
Seite
stellen:
stellen;
der heidnischen Götter und Geister vor die Anrufung jener Engel gesetzt
her
ist:
zu
')
Im Namen des Ewigen, des Gottes
Israels-
meinen Häupten die Herrlichkeit Gottes
Jastrovv .Religion der Bab.
u.
Ass.
I
356
ff.
.
und nach-
Und
selbst
Der Tierkreis
in
der Tradition und im Synagogenritus,
243
die hohe HeiUgkeit des Versöhnungstags öffnet vor der Zeit des Torschlusses, Neilah,
vom
~ auch dies eine antik-heidnische Vorstellung
—
Schließen der Himmelspforte
die
Tür den Mittlem und
zur Rechten preiset Michael, zur im Himmel wer gleicht dem spricht: Gabriel Linken nicht zu reden von der Zahlenmystik, Allmächtigen«. Gar Engeln im Mincharitus:
die
im Ritus so
bei
schon
in
sondere
und wiederum auf
den
ältester
Stämmen
zwölf
Bischoff,
ihre Herrschaft aus.
und jüngerer
Zeit auf Schritt
Vermutet doch die kritische Forschung
zu begegnen.
(Zimmern,
Ver-
Anrufungen
dem Tierkreis, der astronomisch-astrologischen Annahmen
im hebräischen Schrifttum Tritt
Verdoppelung,
erstaunt sein,
nicht
eine der wichtigsten antiken
und
spielt
verschiedener
Dinge zurückgehenden, Zahlgewalten
Wir werden deshalb ist,
Rolle
eine
Hier üben unbewußt die uralten,
Benedeiungen. astrale
oft
Versiebenfachung
dreifachung,
Jeremias,
im Jakobsegen
die
deutliche
Zwölfzahl
astronomische
Stucken,
Winckler)
Spuren
und
insbe-
der Sternbilder des
Wir sehen, daß die jüdischen Gelehrten der Vorzeit diesen Gedanken mit aller Deutlichkeit aussprechen. Alle diese sind die Stämme Israels, zwölf«, (Genes. Tierkreises.
48,28).
Nicht ohne Grund.
Dies
sind
Stämme; aber weiter
die
»zwölf Fürsten wird er zeugen. der
Ordnung
bei Israel
heißt es:
Die Stämme richten sich nach
Der Tag hat zwölf Stunden, die Nacht
der Welt.
zwölf Stunden, das Jahr zwölf Monate, die Tierkreiszeichen sind zwölf;
deshalb
heißt
es:
Alle
diese
zwölf« (Tanch. Buber, Abschn. Wajchi,
sind
Stämme
die
Diese Anschauung wurzelt grundtief und
ist
herrschend
den ältesten wie jüngsten Schichtungen der Überlieferung. Pinchas ben
Jair sagte:
Israels,
16^).
zwölf silberne Schüsseln,
in
Rabbi
zwölf silberne
1) Zum Ganzen vgl. Funk, Monumenta Talmudica: Texte und Kommentar zu den Abschnitten; Weltbild, Weltanschauung; Bischoff: Babylonisch Astrales im Weltbilde des Talmud und Midrasch, sowie bes. S. 48ff über den Tierkreis. Zimmern, Der Jakobsegen und der Tierkreis (ZA. VII 161—172). Stucken, MVAG. 1902,4, Beiträge zur oriental. Mythologie (S. u. S. 60 ff.^
16*
Der Tierkreis
244
in
der Tradition und im Synagogenritus.
Schalen, zwölf goldene Löffel, zwölf Rinder, zwölf Widder, zwölf
Lämmer, zwölf Ziegen; entsprechend den zwölf Tier kr ei sb 11 dem, den zwölf Monaten des Jahres, den zwölf Stämmen, den zwölf Fürsten und den zwölf Führern der Seele« (Num. r. 14, 18). wir die
haben
Hier
schön angedeutet
direkte Identifizierung
ist in
dem
ausgesprochen,
poetischen Gedanken:
die
»Israel lagert
an Gewässern, sagt R. Josua; R. Elieser ha-Mudai sagt: Als
stets
Gott die Welt erschuf, erschuf er auch die zwölf Quellen (von
den zwölf Stämmen« (Mech. Beschall. I, 5). Wunder, daß in den zwölf Rindern, die das eherne Meer tragen, die zwölf Stämme und Tierkreiszeichen erblickt wurden. (Midr. Tadsche II; Jalk. Kön. 7,165.) So wird denn auch die Elim)
entsprechend
Da
es kein
ist
1
Weltordnung^in direkten Zusammenhang gebracht mit den zwölf
Stämmen, die den zwölf Tagesstunden und den zwölf Tierkreiszeichen entsprechen (Midr. Ber. r. 100,9). Die Midrasche begleiten den ganzen Jakobsegen durchgehend mit Betrachtungen über die Massaloth-Tierkreisbilder. Die astrologische, schicksalbestimmende
Bedeutung dieser Sternbilder im Zusammenhang mit den Stämmen kommt auch deutlich zum Ausdruck in dem Gebrauch: »Wenn
man Gott lobt (bei der Weihe des Neumondes), tut man es vor den zwölf Stadtvorstehern, welche den zwölf Stämmen und zwölf Die Stämme (Soferim 19,10). Tierkreiszeichen entsprechen«. lagern
unter
ihren
Fahnen
in
wohlgeordneten
Gruppen
und
auch diese Lagerordnung steht im Zeichen des Tierkreises, (vgl. Demgemäß ist auch die Bischoff, Praktische Kabbala, S. 120 ff.). Stelle,
im Traktat Chagiga (11b) mitten
die
in
einer auch
sonst
hochinteressanten, langwierigen Diskussion kosmologischen Inhalts steht, aufzufassen:
usw.
Die Weisen sagen, die Erde
nicht wisssen,
(Deuter.
es
heißt
gemäß
32,12);
den Geschöpfen, die
was; stehen und nicht wissen, worauf
und
fest
Wehe
Rabbi Jose sagte:
sehen
Er
stellt
steht auf
die
der Zahl der Kinder Israels
zwölf Säulen, denn
Grenzgebiete der Völker
womit
die zwölf
Stämme
gemeint sind und auf die zwölf Tierkreiszeichen angespielt wird (Chag. 12 b Mitte). Gunkel (Genes. S. 21, 300, ;
Voll
und im Frühling: »Mein' Äcker stehn in Üppigkeit,
Daß
sich der
Landmann
ihrer freut,
Mit Harfen, Lauten, Paukenschlägen,
Gehn
Um
wir des Feldbaus
Ahn
entgegen,
zu erbitten süßen Regen.
Königs-
Gestirne besungen werden, finden
Wer kann
wir den Tierkreis.
du den sieben Wandelsternen
in
ihrer Schwester, der
Wage
Löwen
Jungfrau,
und dem Skorpion.
gleich an Kraft der
Und
von deinem
Und
die ihnen als
neunter
Bogenschütze. Böcklein und
Der Tierkreis
Eimer
in
der Tradition und im Synagogenritus.
erschaffen
sind
durch
deine
und
Kraft,
zu tun, die Strömungen zu zeigen, die
dann
allein
als
darum auch das jüdische Denken
Uns war
der große Fisch, den Gott gesandt.«
letzter
267
es
und Dichten während vieler Jahrhunderte nach einer Richtung beherrschten, die im Grunde ihres Wesens unjüdisch, heidnisch aber menschlich gewesen ist. Die »Weisheit des Orientalen' waren und Astrologie xax' e^o/K^v, wie es schon und Interpreten der heiligen Schrift deuten; Weisheit Salomos wird als Sternkunde bezeichnet;
die Astronomie
eben
die ältesten Exegeten
und auch
die
dem Volke
selbst die
zugesprochene
>
Einsicht
und Weisheit«
den alten Erklärern Kenntnisse auf astrologischem Gebiete.
sind
Da
Israel
weder Polemik noch Geringschätzung, die
helfen
auch
dem
in
und
>Rabbi Eleasar
zeigen:
Satze
ben
sich vielleicht
Chisma
sagt:
und Niddaanfänge) sind die wesentlichsten Traditionen; Berechnungen der Sonnenwenden und Kinn in
Niddah
(Vogelopfer
Geometrie (nisn^öJn msipn) sind nur die Peripherie der Weisheit (Aboth
III,
bleiben
Zu
23).
Astronomie
sehr waren
Verstand
gefangen genommen,
können.
Sie
ist
ein
als
und Gefühl von der
daß
sie hätte
constitutiver Bestandteil,
unbeachtet ein Stück
Leben des antiken Orients, ohne welches man ihn weder denken noch verstehen
Wenn nun
könnte.
in
der
Urgeschichte
der
Väter
Abraham hinaustritt und den Sternenhimmel betrachtet, so tut was zu seiner Zeit und viele Jahrhunderte nach ihm jeder Orientale mit tiefster Ehrfurcht und Andacht getan hat; und wenn^
er das,
anschließend an
diese Überlieferung,
Worte
ihn hinaustreten«
»Er ließ
erblickt:
(Genes,
r.
Auslegung
15,5)
die
in
sollst ein
Prophet
44),
dann
gerade darin ein klarer Beweis, welche
liegt
wurde eben nur
(vgl.
sein, aber kein Astrolog«
Bischoff
theoretisch
a. a.
O.
S. 131,
überwunden.
Baeck
a. a. O.).
Im Leben blieb
bis in das siebzehnte nachchristliche Jahrhundert Herrscherin ist
es
zum
dem
Bedeutung
Du
Macht die Astrologie war Sie
spätere
(Genes.
Teile
noch heute.
sie
und
Berichtigungen
zum Sklavenrechte
talmudischen Archäologie von
S.
der
in
Krauß.
Von Simon Rubin. Mit richtigem Blick hat die Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft des Judentums erkannt, welche Bedeutung eine talmudische Archäologie für die Wissenschaft des Judentums hat und dies
Werk
in ihr
Programm aufgenommen. Und Prof. Krauß, der
Arbeit betraut seiner
Aufgabe
füllende
worden
entledigt.
mit dieser
hat sich mit anerkennenswertem Eifer
ist,
Betrachtet
man
Bände
dieses drei dicke
Werk, so müssen Fleiß und Belesenheit des Verfassers
auch demjenigen Achtung einflößen, der mit den Ausführungen
immer einverstanden
nicht
selbst in
ist.
Nun
daß
er sich
seinem Vorworte,
schreibt aber der Verfasser
»bezüglich der Kenntnis
so verschiedenartiger Realien keiner Täuschung hingebe
.
.
kann nicht zugleich Theologe, Philologe, Archäologe usw.
Es
ist
daher nur
gungen
seinem Sinne, wenn Spezialforscher Berichti-
in
Da ich nun seit Jahren mich mit dem und römischen Rechte und ihren Beziehungen zu
einander beschäftige
und dabei auch
die betreffenden Teile der
genannten Archäologie benützt habe, so war ich Teile genau zu prüfen
in
der Lage, diese
und glaube daher nur im Sinne des Ver-
zu handeln, wenn ich das Ergebnis veröffentliche.
von den erwähnten Studien vorläufig nur die über das Sklavenrecht bei mir druckreif ich
seine
veröffentlichen.
talmudischen
fassers
Man
.
erste
vorliegt,
Da
aber
größere Arbeit so beschränke
mich mit meinen Berichtigungen vorläufig auf diesen
Teil der
Archäologie. 1.
Archäologie
11,
Zeile 8
S. 83,
v.
u.
»Frauen und Proselyten
durften keinen hebräischen Sklaven kaufen; sie nicht in
Verruf kämen
-
doch brachte
Frauen
nicht,
damit
es die Kasuistik zu-
Berichtig,
Sklavenrechte in
z.
Archäologie von
d. talm.
269
S. Kraiiss,
Stande, zu dekretieren, daß sie einen heidnischen Sklaven, gerade
weil
von lasciven
er
Sitten
ist,
halten dürfen
«
zwischen einem hebräischen und einem wurde im Talmud nur nach R. Simon b. Gamaliel gemacht, während nach dem p'T die jüdische Frau auch einen heidnischen Sklaven nicht halten darf. Daher sagt Maimonides Abadim 1, 2 *i^nr, ^jBt3 ^m^ ^^y «'?'i 'i-V "J^y nb njip nr«v. Diese
Distinktion
heidnischen Sklaven
S. 88, Z.
2.
19
»er
ist
auch
von jedem Leibesfehler und
frei
von Krätze, von da an rückwärts auf
vier Jahre (pers. in'iVi) ge-
rechnet«
Die Bürgschaft bezieht sich nicht auf »rückwärts« sondern auf die
Krätze, tare
in
Zukunft ausbrechen würde.
Vgl.
Kommen-
die
z. St.
S. 89, Z. 5. v. o.
3.
»bei
Sklavinnen
freilich
ist
der Leibesfehler
(auch Krankheit, Irrsinn, Epilepsie) schwerer zu beurteilen
Der Talmud macht schied zwischen Sklaven
10—11. :2
n
V''"?
Die
Stelle
cn^yn
Fehler,
Rede
ist.
die Sklavinnen S. 493,
4.
auch
.
.
.
5.
«
Nun
nnsB' noi
den Ausspruch c^"i3V3 'psö^D
hier
versteht
Irrsinn
ri^jyjs
"fXiJ'
nonnn nn^^Dxo hbdd nonna man
nicht
in
unter p^ö'c nur solche
der Arbeit gehindert
oder Epilepsie auch bei Sklaven
der
Tossifta in
Maimonides Mechira XV, 12—13 den Sklaven gleich
ausdrücklich
stellt
dieser Beziehung.
V. u.
»Hingegen nnsB'
«••'Vtr«.
Tatsächlich
A. 603, Z. 2
HTi n^DZJ iH''
in
KTi r'Eij xt; N"ytr eine Erläuterung
gemein
.
Kauf rückgängig gemacht werden Baba bathra 403 von nnstr spricht, dem Umstände, daß vorher von nmyö nnsts'
wodurch
Daß die seinen Grund
kann.
die
Wir haben
psö'D«.
Hingegen sind
wird. ein
>-rV'2JO nrs^2
durch welche der Sklave
Fehler,
hat
lautet
auf nnsB' bezogen.
H2''b
.
in Bezug auf Leibesfehler keinen Unterund Sklavinnen. Das erhellt aus Kidduschin
"pBD'D^ p^ty^'n sVi
]2^
.
zum Worte
.
,
.
sind "fOiO/
außer die
"i^oiD
Worte
das zu
all-
ist.
S. 424, A. 618,
Z. 4 V. u.
>
Dagegen M. Nedar.
6,
4 vizvi
270
zum
Berichtigungen
Sklavenrechte
DriTTurön n^ns' s'^yx D'JV2Dn.< Uns
Dagegen
s]^Diöcs'
^DB'
p nxots
nnnu
^^n
sieht
man, daß
ünny« zu
aber
er
VI, 4
näher
zu,
sich
gar
die
Be-
3'"'nB' s'^yX'^
Denn
beziehen können.
von dem
denjenigen bildet,
man
Schaut
tonung, daß die Verpflegungspflicht des für
Mischna unbekannt.
n^ ^nx ünuntsn a^n
"jit'
Worte ȟmjnaa
die
D^jyjDH iV^sx innyi
auf
nicht
diese
Maimonides Nedarim
inona nx
piNl t'^ yjnty n^^^n x^^ -T^a3'. so
ist
diese Stelle bei
findet sich
der talmudischen
in
piX"i
keinen
kein
Hindernis
Genuß haben
darf,
würde beim •nny lay« einen viel größeren Effekt erzielen als beim »"»jyjD l^y«. Hält man sich aber die Quellen vor Augen, so sieht man sofort, daß die Worte »Dn*iJi?03 2"n Ni~B* '2 bv ^X' sich nur auf »TJn nxi iriB'X« beziehen. Die Quellen sind folgende: Mischna Nedarim IV,3 ina'X nx iti. seine
'on^nunoa
ernähren,
n^^n xihb' ^s
bv ^x VJn nxi. DannBaraitha Nedarim S.38:
V3 "inönn nx ',1^ x^i G'jyjDn rmnstri riny 1: "io*x xny b^'x yts'i.T x':n. nana 'i^'^y xnnmDt' D^r;jDn vnins^'i riny x»ya 'xo nii-a iu "xtDU .'XT'ay xaiüS*? Es hat, als die
ȟmri^aa
Worte
nun
ist
klar,
daß Maimonides nichts anderes getan
Mischna und Baraitha zusammengezogen, wobei die Worte
a^^n^r s'^yx« sich auf rJ2
»D"'jyjDn
rxi intrx beziehen, während die
riayr hervorheben
"i'?''DX
sollen,
daß die heidnischen
obwohl der Eigentümer über sie geradeso, wie über »nxaiD nan3' verfügt, um sie nach Belieben zu veräußern, dennoch
Sklaven,
verpflegt
werden
dürfen,
weil
bei
ihnen auf
'die
Mästung kein
Gewicht gelegt wird. 6.
S.91, Z. 14 »wie
tatsächliche
denn die Rabbinen nicht
verfehlten,
auch die
Bedrückung (nny^) von heidnischen Sklaven zu rügen.
Dazu wird in Anm. 619 ein Beleg aus Thr. R. angeführt: Thr. R. 1, 3 nDJ "laya inayp'ro rnr ^y des Textes may aitD«. In den uns vorliegenden Texten heißt es aber überall »nay laya«. 7.
Das. Z. 14
dazu Anm. 620
V. u.
iSiiD
»jemandes Sklave
mx
^r nay
b.
Bk
ist
identisch mit
27a.
doch b
ihm
selbst«
rr'^Jp la'S): "j^x
b.Nasiröia. Hier liegt ein zweifaches Mißverständnis vor.
Weder
sagt
Archäologie von
die
271
was der Verfasser behauptet, noch
das,
erste Stelle
Krauss.
S.
Die
zweite Stelle das Gegenteil.
erste
B.
Stelle
npbob \b n'Ein Spruch der Väter lautet
S. 92, Z. 5.
Raub
'
ein Urteil, das viel milder
»Soviele Sklaven,
soviele
der Verfasser selbst '\h:w\
....
»DD''J"nK 12.
r.
so
84, 7
Beleg für spätere Verhältnisse nicht herangezogen werden.
als 11.
folgt,
Genesis
sind ja Kinder der Sklavinnen tatsächlich Sklaven.
rs
r:^''
Feinde«.
die Stelle
(als
in
ist
als die
römische Sentenz
Einige Zeilen
weiter,
führt
die
lautet
ms ün^T
nK'on«
Peßachim 113:
Stammvater der Sklaven]
iyj2
Viele Sklaven
an,
die ja mit der römischen Sentenz übereinstimmt.
Das. Z. 16
V.
u.
-Es
ist
merkwürdig, daß
sie
andere
Archäologie des Prof. Dr.
Diese Stelle im Sifra
können.«
Sklaven besitzen
n^KJr
r\'b imn n3 « »oder läßt usw.«
Da
ist
— — hier
ja
das
wem
»hb'^n •«•B'n«
277
Krauss.
er ihn verheiratet.
Im
auf das ursprüngliche
ihn in der Thora lesen, Phylakterien anlegen
haben wir wieder die ursprüngliche
Passivität.
doch Maimonides, den der Verfasser ganz zu vernach-
lässigen scheint, konsequenter VIII, 17
S.
>ix la'xia v^^sn
».nn»n^ xs'
ins
'js3
m
und
klarer.
Er schreibt
i? n^^r^'r ix ]''l^n
nn
m
min nsoa yp'iOE) n^bv nnp?
B
in
Abadim
ix^tyniz'
m
"b
i2y
loxiy
Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen. Von Louis Lewin. (Schluß.)
Eine
Beschwerde
dritte
fünften Paragraphen
jedem Orte nur
des
zession
besagte,
daß an
jüdische Krämer und Kaufleute geduldet
soviel
Kaufleute
christlichen
der
Kapitels,
werden, wie die Nahrungsverhältnisse
handenen
gegen den verderblichen
richtete sich
dritten
es
in
Rücksicht auf die vor-
Wer
gestatten.
Kon-
keine
wird mit Konfiszierung der Waaren, Verlust des
besitze,
Schutzes und Landesverweisung bedroht.
Auch der
elfte
Paragraph des dritten Kapitels wurde von den
Er
Delegierten angefochten.
dekretierte,
pdischen Handwerksbeflissenen »von
daß das Meisterstück eines
christlichen Sachverständigen
unpartheyisch, jedoch strenge zu beurtheilen als
wandten
laubniß von der
Der
dritte
ihnen
teils
die
gestattete,
Christen
nur
>auf
gegebene Er-
Paragraph des vierten Kapitels nahm den Rabbinern
in Zivil-
weil
teils
bevor der Jude
Kammer. Die Bevollmächtigten der Judenschaft baten,
die Gerichtsbarkeit. sie
,
>einländische Juden« als Lehrburschen
der nur
sie sich,
und Gesellen ihnen
sei
Die Vor-
des General-Juden-Reglements lassen sich nicht sogleich
—
Posener Staatsarchiv Das. f. 120—122.
a. a.
Vgl. Zeitschrift
historischen GeselJschatt
X
März 1798 an
Steuerräte ihres Departements:
250, 252, 256,
unterzeichneien
sie
der
Register
O.
S.
f.
223:
118
mit
i
ig.
für
die Provinz
Ausnahme Struensees
auch das General-Juden-Reglemen;.
280
in
Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen
Ausübung
stimmte
Es sollen daher solchen Juden auf eine be-
setzen.
Konzessionen
Zeit
zum Hausierhandel
erteilt
damit derselbe gehörig kontrolliert werden kann. das 50 te Jahr noch
nicht
nur auf 5 Jahre erhalten«.
haben, sollen die Konzession
erreicht
vEs zeigte sich gar bald, daß sich gerade
des Gesetzes
Vorschriften
diese
werden,
Diejenigen, die
[über den Hausierhandel]
noch
nicht in
der ganzen Strenge durchführen ließen, und so wurden
denn
Süd- und auch
in
in
Neuostpreußen den Juden nicht un-
wesentliche Zugeständnisse hinsichtlich dieses von ihnen so stark betriebenen Nahrungszweiges gemacht.
wo
daß,
9),
35 Familien wohnen, nicht über zwei Schlächter und ein solle. zu publiquen Bedienten nachgegeben werden
Sie scheiterte
wohl
gleichfalls
an der Macht der Tatsachen
Das
').
Stirnrunzeln der geistigen Väter des Reglements (Einleitung) darob,
daB
5
sehr
ihre
große Menge die Anzahl der Juden
andern Provinzen, und christlichen
in
christlichen
allen
Einwohner so außerordentlich
Unsern
in
gegen die
Staaten,
hat keine
übersteigt*,
numerische Einbuße der jüdischen Bevölkerung Süd- und Neuostpreußens hervorgerufen.
aus
der Ghettibewohner.
Jene gleichfalls
Gegenteil.
bekannte Besorgnis
pharaonischer Aera
Zunahme
Ganz im
eine
erlebte
starke
Sie stieg beispielsweise in Posen
im Jahre 1797 auf 4430 im Jahre 1801/2, in Kempen von 1308 am Ausgange des 18. Jahrhunderts auf 1653 im Jahre 1804, im Jahre 1796 auf 3677 im Jahre 1804, in in Lissa von 3311
von 3021
Koschmin von 68 Familien im Jahre 1796 auf 88 Familien im Jahre 1804-).
Dem
durch das Reglement (Kap.
schränkten
Hausierhandel
geständnisse gemacht*
2.
Dezember 1799
Voß
in
Brot fand.
Es half
nichts,
*)
n Lissa ^;
S. 242, 328,
Bergmann, Zur
völlige Vernichtung
O.,
in dieser Art sein .
.
aut der
.
Anfangs 1802 wurde »nochmals
C
Xll
A
4,
Gesch. der Juden
VQ:. Dyhernfurth 1822, S. 23a, 30b.
Gesch.
d.
Entwickl.
Bevölk. in d. Pr. Posen, Tübingen 1SS3,
S. 134,
am
dem Lande zwecks Ausübung
Vgl. Posener Staatsarchiv Dep. Lissa "rS'it^'fcr
erging
Publikandum,
ein
daß >Land- und Steuerrat
Seite der Juden zu finden waren.«
Zu-
Anzeige eines
Südpreußen, insbesondere den
großen Teiles dieses Handwerks, der nur
eines
a. a.
unwesentliche einer
Das bedeutete die
verbot.
auf Jahrmärkte be-
Schneidermeisters
Kurniker
das Herumziehen auf
ihrer Profession
7)
>nicht
seitens des Ministers v.
das den jüdischen Handwerkern
Schneidern,
§
111
Aus Anlaß
werden.
beleumundeten
übel
mußten
Posener Staatsarchiv
Heppner-Herzberg
S. 26,
Kempen C S. 544.
1,
deutsch.,
Holsche
IF
poln.
319,
Gesch. der Juden
u.
jüd.
Wuttke in
Lissa
Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen.
284
besonderer Energie
mit
ist
begegnet.
Soweit sichere
der jüdischen Schneider
betrug
Sie
sichtlich.
Rawitsch 1799: 1799: 21,
in
11,
Jahrhunderts 27,
die 50 Schneider
Gemeinde
nur
derselben erin
1804: 10, in Koschmin
1804/5
in
Kempen zu
mindestens
28.
die etwa die kleinere Hälfte
Kurnik,
in
die Zahl
1804/5 hingegen 10,
9,
1802 auf 10, stieg aber 1804 auf 26,
fiel
Ende des achzehnten
Wenn
Zunahme
eine
Grätz 1798:
An-
verwiesen.«
Schlage mit Erfolg
allen Fällen nicht
in
ist
1800—3 und 1805—6:
9,
dem
Aufnahmen über
statistische
vorliegen,
dauernde Abnahme sondern
keine
der
das Publikandum
auf
aber doch die Judenschaft
scheinend
von den furchtbaren Härten des
bildeten, ernstlich
Publikandums getroffen worden wären, wäre die dortige judenschaft
1803
nicht
Lage gewesen, mit 70 Talern
der
in
und
Nahrungsmitteln der abgebrannten Posener Schwestergemeinde zu
kommen, ebensowenig
Hilfe zu
diejenige in Schrimm, deren aller-
größter Teil aus diesen bedrohten Handwerkern sich rekrutierte.
wurden entweder dadurch
des Publikandums
Die Schädigungen
überwunden, daß die jüdischen Schneider nunmehr die Jahrmärkte mit den Produkten ihres Fleißes bezogen oder
»daß nicht überall
auf die Durchführung des Publikandums gesehen wurde
ivr:, -j^ün zb 2"».: Dtrn («mnya i^irn nisi^ onsyn ^j-"; (^npB'»j no^ts' c^!3't: y^n innoa btii^^ dt; miürn -'jy c^izb djox nn' •ED rinjnn nii («B'inrr nx'?m nnyoi dx3id* dxiIiO sr'no ':sixi mn -pjv^ nein V'n nösn ^on :jxoy'?j>n -pra -'ispjis nrxn 3irDn ^'on njno ^trjx lotr "p^ v^n di^ UBionm urrnoV nyijo vn 3310^1 t:cx
-jVön
s"-"]
i^'^y^H
ijix
(-i3n t'xo .T'io
Sämtliche hier genannten
des R. Sabbatai Cohen
(T''-^'),
Namen
vgl.
frdl.
r\"n d^'di
finden sich
Friedberg,
"jn^*
mitteilte:
a^'^'-i
n^x
"mn^ in
y'Ei
crnyn
der Familie
»'''^^'^'
Frankf.
Kahan, nux yv f^Jy, Krakau 1903, S. XXll Anh. Da R. Sabbatais Bruder R. Jona Nahum Rabbiner in Sochaczew war, mag der Vermutung Raum gegeben werden, dali auch Salomo zu
a.
M.
1904, S. 90f.,
dieser Familie möglicherweise gehörte.
Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen.
K'i\T 'r
"«ns
y'bi2 ^'s: ^pr
.(*^:>j:o
Vt nth'
('a'ü''iixi!3 b^n":
roa
ma
.("':
297
it^so yv: np"'?«
.cyjynyns'O
apy^
iiy^jir
.(»m^ssr y^ST
n^on
"^x n"a
1) Über diesen Rabbiner in Birnbaum s. ^21 mxsn n"1B', Warschau 1807, Teil n"iX und "T"*'' Nr. 45, 46, 53, 54, 73, Responsen
des R. Akiba Eger
Der
2)
prediger
in
I
Nr. 149,
Meseritz
11
Nr. 13, 149.
R. Jechiel Michel b. R.
gelehrte^ seit
Jehuda Lob war Vereins-
1790 und starb daselbst 1830 oder 183t (Chebra-
buch der dortigen Bikkur-Cholim-Chebra, Oesamtarchiv Meseritz 5
S.
1
1 1
und unpaginierte
a
Ell.,
a.
a.
O.
Dep.
Subskribentenverzeichnisse
^^^D, Breslau 1820;. a. a. O. und mxsn nach einer Mitteilung des H. Weltsman-Kalisch möglicherbru- 2i7\ ]2 DD113Ü 731 «^nn rnir.i b^'\i r^ m^n^ n ain
n^XK' 'OäH ^)
weise
Ist
'1
7''3''B XJItt'.
fasser des
dessen Sohn der Czenstochauer Rabbiner R. Issachar, Ver-
ü'iya'
"Tins,
eines
Baba mezia,
schnitten von
ist,
Kalisch und starb in XS'IJ bei
Kommentars zu den letzten drei Abhieß R. Lob Weingott, lebte 1820 in Warschau. H. E. Qutf reund-Kalisch
hält in einer Zuschrift an mich es für ausgeschlossen, daß er 1797 am Judentaee teilgenommen habe. R. Issachar st. in Breslau 9. Elul 1852 (Pinner, D^J3nn nnnp mri'^, Berlin 1861, S.99; falsch bei Lewenstein, VB^im Till "ITT, Warschau 1899, S. 76;. Er war mit R. Mordechai Michael Jaffe verschwägert, vgl. des letzteren HS^ D"'10 n'QlBTl,
Hamburg
1852, Nr. 30.
Nach geben manche *)
einer in
Mitteilung
des
H.
Rabbiners
Kantor-Peisern
P. einen R. Eljakim Götz, der dort Rabbinatsassessor
war, als ihren Großvater an. ^) Muß heißen '?""i" '?''"ia ^D\\ wie seine Unterschrift im Berliner Geh. Staatsarchiv a.a.O. Nr. 291 Gnesen Bl. 1,8 und 21 ^''12 = n'? '1 ]2. Joseph Lewin Kurnitzki wird als Gnesener Gemeindeältester 1794 und 1797 bis 1799 (das. und Bl. 34,49) genannt. ^) »Hirsch Simon« wurde 1796 zum Ältesten in Schwersenz gewählt (Posener Staatsarchiv Schwersenz C 98). '"02. ') Lies Der Rawitscher rii V'^oa apx^ inmo T:jn war ;
Schwiegervater des 3nnn ümax Mi nnx 'JD naitrn l^nor; px:-.
Timo
'pn Dt'trion ':ann -jnaxn
Abraham
wird
in
Rawitsch
von
*797— 1808 genannt, zeichnet zuweilen mit dem Familiennamen Löwenstamm (R.'er Chebrabuch S. 94 [95lb, 96 [97]b, to6[io7lb, 124 [i25Jb, »37 l'38]a) 146b), war 1811 Rabbiner in Meseritz (Wiener, Bibliotheca Friedlandiana
a. a.
O. Nr. 2435), 1818 Rabbiner
in
Emden
(ü"''?*'?n
trip,
Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen.
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1818, Titelbl.) und starb dort 1839 (Jahrb. der jüd.-lit. Ges. Anscheinend Jakobs Brüder in R, waren 'l"'Xö "l'inv.^ l^^ljn *"1J 'S *'^D3, Schwiegervater des R. Abraham Eger, des ältesten Sohnes des R. Akiba Eger (R.'er Chebrabuch S. 94[95]b, 96[97]b), der 1797 als Ältester Meyer Juda und 1798 als Stadtverordneter- Meyer Jüdel Littau bezeichnet wird (Berliner Geh. Staatsarch. a.a.O. Nr. 1176 Rawitsch Bl. 27,31), r^D2 3^^ TnniD pn 'im (Chebrabuch S. 145a), v'^03 pi'H prri' nmnö yipn ':ninn (das. S. 147b) und »i^xri n-^ts ^n^ r^t?2 (das. S. 126 Ii27]b), auch als T'^03 P]'?S*1 imn-p -j^^pn bezeichnet (das. S. 108 (i09]a). Danach wäre '"^^2 = '?": NTi' 'O p, und wir hätten es mit einer durch Gelehrsamkeit und Reichtumsich hervortuenden Familie zu tun.
Amsterdam III 26).
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Im Rawitscher Chebrabuche a. a. O. wird 1799 ""^ 'S*'' S^' b",'"' 'HD 'J3in (S. 107 [io8]a, 117 [118] a). Sein Grabstein, dessen Abschrift ich H. Dr. Cohn- Rawitsch verdanke, und auf dem eine Krone gemeißelt ist, besagt: ^)
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