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'^i^fiti 100 =00 iOO =o IS ico M^i^ Digitized by the Internet Archive in 2010 with funding from University of Toronto littp://www.archive.org/...
Author: Marcus Kranz
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Digitized by the Internet Archive in

2010 with funding from University of Toronto

littp://www.archive.org/details/monatsschriftf59gese

Monatsschrift FÜR

GESCHICHTE UND WISSENSCHAFT DES JUDENTUMS BEGRÜNDET VON

Z.

FRANKEL.

Organ der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft des Judentums

Herausgegeben von

Prof. Dr.

M. BRANN.

Neunundfünfzigster Jahrgang.

NEUE FOLGE, DREIUNDZWANZIGSTEB JAHRGANG.

BRESLAU. KOEBNER'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG. (BARASCH UND RIESENFELD.) 1915.

Der jetzige Weltkrieg und Vortrag gehalten

die Bibel.

am

der Wiener »Urania«

in

von M.

Januar 1915

g.

Güdemann. I.

Nichts

wird

in

der Bibel als so

erstrebenswert hingestellt,

Gut wird mit so warmen, eindringlichen Worten als der Güter höchstes gepriesen, wie der Friede. Der Priestersegen, der in allen Gotteshäusern, welcher Konfession sie dienen mögen, in verehrungsvoller Übung steht, lautet in seiner Kürze und Einfachheit: »Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse dir Der Herr wende dir sein Antlitz leuchten und sei dir gnädig. Der ganze Satz ist bildsein Antlitz zu und gebe dir Frieden.«

kein

nur ein Gut wird ausdrücklich namhaft gemacht und

haft,

beten:

das

ist

nicht Reichtum, nicht Ehre, Herrschaft,

Größe, sondern dasjenige Gut, besitzt,

um

den Ärmsten beneidet, der

er-

Macht und

das der Mächtigste, der es nicht es besitzt



der Friede.

Wir

werden diese hohe Veranschlagung des Friedens heute mehr als je begreifen, weil wir uns in einem Weltkriege, in einem Welt-

Denn was

brande befinden.

was unter

alle

Herzen

ausfüllt,

Anwendung und

heute alle

alle

im

Gemüter

entsprechender

tiefsten

beseelt,

Innern bewegt, das

Umänderung

läßt

eines

sich

be-

Worte zusammenfassen: »Nach Frieden drängt, am Frieden hängt doch alles«. Ich habe hier Friede für Gold gesetzt, wie wir jetzt Gold für Eisen geben. Der Tausch ist also zeitgemäß. Der wissenschaftlichen Untersuchung drängt sich indessen die kannten Goetheschen Satzes

Frage auf:

»Welche Stellung mag

Bibel der Krieg

ganz

vom

in die

einnehmen?


Ruhig Jud! Halts Maul,

während

anderer

ein

dieser

Ehrenmänner ihm unmittelbar darauf im Büffet aufs freundlichste entgegengekommen war. Er selbst berauscht sich zwar gern an seinen eigenen Worten,

wenig

ein

Sie sind

philiströs,

aber ein braver Mensch, Vater,

der

alte

mit Ehrenbergs entfernt verwandt und

daß ihm das der

es,

ist

wie sein

Herr

alte

sagt.

Denn

zum Judentum

Georg

es bestand

Empfindung durchaus keine Notwendigkeit, ihm

wenn auch

Doktor Stauber. verdrießt

nach seiner

offizielle

Mitteilung

Er wußte und nahm es ihm nicht übel. Aber wo er hinkam, begegnete nur Juden, die sich schämten, daß sie Juden waren,

von

seiner Zugehörigkeit

zu machen.

es ja er

oder solchen, die darauf stolz waren und Angst hatten, man könnte glauben, sie schämten sich. Wieder eine der vielen richtigen Beobachtungen, an denen das Buch so reich ist. Aber die

ich

kann beim besten Willen nicht

alle

Gespräche

mitteilen,

über Juden, jüdische Religion, Zionismus geführt werden.

Sie sind ja oft sehr geistreich, auch richtig, aber die feste, sichere

Meinung des Dichters '>den Weg ins Freie< immer nur die Ansichten der Sprechenden.

fand

ich

Es sind

nirgends,

zum

Teil

»jüdisch-überkluge, schonungslos menschenkennerische Leute« wie

Bermann

und

Nürnberger,

Menschen, denen die

sich

es auf

Genuß-

teils

schöngeistige

Erden sehr gut oder doch

leidlich ergeht,

teils

den ärmeren Glaubensgenossen entfremdet fühlen und

umgekehrt von den höheren christlichen Kreisen für

voll

genommen werden.

dieses Buch den

Titel

So

sollte

-Großstadtjuden-

ihrerseits nicht

meiner Meinung nach^ führen,

während uns

des zwanzigsten Jahrhunderts.

Weg

Dessauer einen

ins Freie

Vom

zeigen sich bemüht hat. Schnitzlers

,

21

ob den richtigen oder

nicht,

jüdischen Standpunkt aus

Buch nicht gerade erquickhch,

zu

auch

ist

gerade wegen

vielleicht

der unbarmherzigen Wahrheit seiner Charaktere, die aber, und das

von sehr großer Bedeutung, nur eine

ist

und

Klasse,

nicht

eben die anmutendste der Juden vertreten.

Die Darstellung der Juden bei Georg Hermann. Eine Großstadtgeschichte anderer Familiengeschichte

und

E. Fleischel

476

Co., Berlin 1907.

Sie gehört, streng

trachtungen, da

Art,

genommen,

nicht Juden

nur

eigentlich

Jettchen Gebert von

ist

S.

nicht in den Kreis meiner Be-

der Gegenwart, sondern der letzten

Aber

dreißiger Jahre Berlins, die handelnden Personen sind.

glaube doch, daß man sich

in

unsere Zeit

in

Vorzüge unseres Buches, seine

treffliche

die Biedermeierzeit, seine edle Sprache,

Gefühls-

Die

kann.

Versenkung

ganz gut

betrifft,

ich

insbesondere was den

die meisten,

Gegensatz von Ost und West versetzen

eine

Georg Hermann.

wärme,

Schilderung des Einzelnen und noch andere sind, und

diesmal

mit Recht,

ist

allseitig

wieder ganz einfach.

gewürdigt worden.

Soll

und kann

Christen Dr. Friedrich Kößling heiraten? es

aus mehr

bleibt

Und

als

Aufgabe, die

in

Menschen

ist

es

dargestellt

Judenroman.

ein

Sie

sind

entgegen,

im Ganzen

und mit geringen Änderungen könnte

die Geschichte auch zwischen Christen zutragen.

und anderen Juden

ist

nicht die

daß

Demnach

Es treten uns zwei

orbe auseinanderstehende jüdische Familien

nur insofern

ist.

der Tat kunstvolle und doch

so wahre Charakterdarstellung aufzuweisen. toto

es ergibt sich,

einem Grunde nicht möglich

als

mir nur

Die Handlung

die Jüdin Jettchen den

und als

sich

Von Judentum

Rede, von ersterem höchstens

nur, insofern das innige unzerreißbare Familienleben in den Vorder-

grund uns

tritt,

ja eigentlich

kommt keiner von

meinen,'-

sagt

den Grund der Katastrophe

bildet.

»Bei

uns

nicht;

»Sie

der Familie los, bei

Onkel Jason zu Kößling,

-daß

wir doch

tolerant

Roman

Die Darstellung der Juden im deutschen

22

genug wären,

diese äußerliche Zufälligkeit zu

Aber

übersehen.

Sie vergessen dabei einen gewissen Stolz, den unsere Familie hat,

daß wir eben

als

Juden hier angesehen und geachtet

Wenn

sind.

mein Vater sich und uns hätte taufen lassen wollen, wie ihm öfter als einmal nahegelegt worden ist, wir hießen vielleicht heute von

Und gekrochen keiner Weise unsere Gesinnung verkauft

Gebert und wären Offiziere und Räte bei der Regierung.

daß wir das nicht getan haben und nicht zu Kreuze

und haben — sind

in

und

nicht so

nicht so



das

unser Stolz, und

ist

wir wollen auch für die Zukunft nicht gern, daß er Familie aufgegeben

Gebräuche; auch Jason weiß ebensogut, weswegen wir

tum hängen und uns dagegen ausstirbt,«

euch nur

ihr

»Wenn

lieb habt!
Meine

aber die Jakobys

24

Die Darstellung der Juden im deutschen

Roman

haben ihnen das beigebracht, daß ihnen nämhch zehn

Louisdor den

Tag

verdient,

mehr

ist,

ein

als

Mann, der

alle

Goethes,

und Mozarts. »Es ist ein stiller, friedfertiger Kampf auf Leben und Tod. Und die andern (die Jakobys, das Gemeine) werden Sieger. Sie sind die Schlupfwespen, die ihre Eier in die schöne, große, grüne Raupe der Geberts legen, daß kein SchmetterSchillers

daraus

ling

Das Geschmeiß wird

wird.

sie

doch

bald

unter-

kriegen.
Hört Ihr die Glocken ein Fest einläuten?

Siegesepoche.

des

Auf ihren Gesichtern begegnete

Augen

dem Eindruck einer Empfindung.

zu beobachten.

Chef

die ganze hirntolle Stelle hersetzen.

sich derselbe Ausdruck, in den sie

Silberer),

sagte finster

läuten

etwas

fragte

Monelsohn.

Menen-Räh.

Großes

ein.

Einen Ungeheuern Schritt vorwärts.


Für

Kommen

»Für den Stamm, dessen Zeit im

ist«

»Die Männer tauschten Blicke.«

*Und so

der

ist

Brahen doch der Klügste von uns

alte

gewesen?« sagte einer von ihnen. -Sollen wir nicht hingehen und den Kohn!) ansehen, wie

ausnimmt

er sich

alten

allen

Brahen (sprich Kirchen-

als Vater eines

fürsten?*

»Wir wollen ihn

wie

fragen,

gemeint

sie

Brahens

tiefe

Absicht

ist)

gehen, auch Menen-Räh mit seinem harten, ehrlichen

Sie

ganz arm und wieder sehr reich geworden

Dreimal

Gesicht

(wahrscheinlich

den Sabbath

er

»Pleite«) feiert

war der

»Er

diese Tat.«

ist,

(Die also offenbar eine geheime Verschwörung und

in

seinem Haus.

Freund, der rachsüchtigste der

treueste

Feinde.

Sein Gott war kein Gott der Liebe, aber Menen-Räh hielt ihm musterhafte Treue und seine Familie (Mutter und Schwester) lag

Menen-Räh, die anderen scheinen doch

im Staub vor ihm.«

zurückgeblieben zu sein, auf den

sich

tauft,

Tochter Agathe

ist

kommt

das

in

Haus Brahens,

Katholiken hinausspielt;

eifrigen

eine ebenso eifrige Jüdin,

der, ge-

aber seine

dem Wunsche

Mutter gemäß, obwohl sich auch diese hatte taufen lassen.

ihrer

Menen-

Räh gegenüber wird joel Brahen wieder zum Juden, d. h. er wurde er selbst«. Von ihm zur Rede gestellt, läßt er die Demut seines Wesens fallen. Sie geraten »in den alten Bibelton zurück, in dem der Mann zum Manne spricht im Banne einer Volkssache.« Natürlich, die Juden sprechen unter sich stets im alten Bibeltone.

Hören

wir,

»Wer »Das

wie dieser bist

will

der Echten.

alte

du, daß ich

Das

dir

»Er führt

sagte Joel.

bin der Sprecher der Alten,

Judentum

lebt

noch und wird nicht sterben,

der Gemeinde, die Jehowah dient,

wohin

sollte?
dem

stellen

die

schriftliche

Religionsgesetz

Treue zu bewahren« so des § 43

ist

und der

334 des Seh.

Ziffer

1

lichen

Bestimmungen gehört, denen

c.

Lebensauffassung der Ahnen

hiernach die Tatsache festzustellen, daß a.

Jore die

Dea

zu den

religionsgesetz-

jüdischen Monatshefte

3'

und

Kurze Mitteilungen und Besprechungen.

36

Anhänger den Gehorsam verweigern.

ihre

Für

die Minderheit

der

Hand haben,

be-

Leser, die den Schulchan aruch nicht sofort bei der

merke

daß die betreffende

ich,

von der

Ziffer

Strafe für die verläumde-



rische Beleidigung verstorbener Gelehrten handelt.

[3I

Jahrgangs der ZATW (1914), S. 31 ff., Menschen am letzten Tage des Hexaemerons geschaffen» worden sind. Dabei kommt er auf das Problem zu sprechen, ob dem Erzähler (seil, von Gen. c. i) zuzutrauen sei, daß »er dem Weibe die analoge Herrschaft über die Tier- und Pflanzenwelt zugeschrieben habe, wie dem Manne«, und bemerkt wörtlich: »Diese Frage stellen heißt sie verneinen, wofür das AT Zeuge

Im ersten Heft des

behandelt

J.

Böhmer

34.

die Frage, »wieviel

ist.

Eine Religion, deren Bekenner noch heute beten: n'?B'

rVH

'JtJ'y

(Sachs, Gebetbuch der

sich Piatos Sterbegebet gleichstellen;

die

Beschneidung

und der

ist,

und

Israeliten S. 6)

in

1

Kor.

femer

7,

II

7—

zu

nennen,

10 hat:

daß auch das Weib Gottes

gemäß Gen.

2,18

teiligt sei,

die noch

ja

im

NT

ff.

als

gilt,

um

Ausläufer

für eine solche Religion ist der

Bild

'"'X3

eine Religion, deren Kultzeichen

die Frau

Tieren (so oder so) gleichgeordnete »Hilfe« des Mannes einige Charakteristika

MD"!

diesem Punkte

den nur

wie

Gedanke,

und an der Herrschaft der Welt beFast möchte

schlechthin unvollziehbar.«

man

hiernach glauben,

und Doktor über das Studium der Denn ersten beiden Kapitel der Genesis nicht hinausgekommen ist. von einer Mutter wie Rebekka oder Jochebed oder Hanna, von einer daß der gelehrte Pfarrer,

Lizentiat

Schwester wie Mirjam, einer Gattin wie Abigail oder der Sunemiterin, einer Schwiegertochter wie Ruth, einer Heldin wie

Deborah oder

Jael

ober Judith, einer Prophetin wie Hulda, einer Königin wie Atalja oder Salome Alexandra und von einem Dichter wie dem am Ende des

Daß Menachoth,

Spruchbuchs, scheint er noch heute nichts zu ahnen. 43

b,

ihm unbekannt

ist,

von

versteht sich

selbst.

Denn

für einen grund-

gelehrten protestantischen Theologen gebührt sich bekanntlich eine abgrundtiefe Unwissenheit auf

Deutung von

I,

1,27

dem ganzen

im Vergleich

Joseph Bechor Schor den Nagel spricht sagt,

der Wechsel der Suffixa

übrigen

Gegenwart

II,

hat

1000

f.)

Gebiete der Halacha.

2,18

ff.

auf den Kopf in

I.

Nämlich Bände gegen

»Bände«.

Im

zu

Zscharnack gründlich und

1,27,

ihn

(in

hat

aber m. E.

getroffen.

wie Herr

und Bände

Religion

in

der

Allerdings

Böhmer für

In

bereits

(S.

34)

Bechor Schor.

Geschichte

und

überzeugend nachgewiesen, daß

Kurze Mitteilungen und Besprechungen.

37

die großen christlichen Kirchen in Sachen der religiös-sittlichen Gleich-

wertung und der sozialen Oleichstellung der Frau nach der negativen Seite hin durchaus übereinstimmen, und daß ganz andere als kirchliche Gewalten, die Umwertung hervorgerufen haben, der die großen Kirchen nur langsam und äußerst widerwillig gefolgt sind.» (a. a. O. 1007 ff., vgl. den Artikel Schians das. 1015 f.) Wozu also das Geschrei? [4[

Herderschen

der

in

Lindemann

Lektüre erscheinen lassen. leitung

ihn

die

vom

Dekret

nur von

zur will,

Hubert

hat

Schul-

und

wie er

in

Privat-

der Ein-

seine Ausgabe dem Unterricht im Ausschlaggebend für die Auswahl war

durch

leisten.

vom

apostolische Konstitution 21. Juni

Freiburg

in

hebraicum

Der Herausgeber

auseinandersetzt,

Hebräischen Dienste für

Buchhandlung

Florilegium

ein

24.

Selbstverständlich

1898.

Januar 1897 und das

mußten darum

die Texte

(dem römisch-katholischen) Gesichtswinkel aus den Gymnasiasten und Studierenden dargeboten werden. So erklärt es sich, daß die meisten Prophetenstellen ohne Rücksicht auf die Gedankendiesem

folge, in der der

Prophet

sich

geäußert

einfach nach

hat,

den Grund-

sätzen der römisch-katholischen Dogmatik ausgewählt sind. Man vgl. z. B. das Lesestück Nr. 86, in welchem die Stellen Jes. VII, 10—14, IX,

5—6 und

Jer.

XXm,

XI, 1—5, das Lesestück 92, in welchem die Stellen 5-6, XXV, 8-12 und XXXI, 31-33, das Lesestück 104, in welchem die Stellen Sech. IX, 9, XI, 12-13 und XII, 10 und das Lesestück 105, in welchem die Stellen Mal. I, 10 b. 11, III, i zusammenhanglos nebeneinander gestellt sind. Demselben Zwecke dienen

die Überschriften der ausgewählten Kapitel.

(Gen.

3,

So steht z. B. über Nr. 3 Die bereits erwähnte Nr. 86 hat die messianica«, Nr. 89 (Jes. 53, 1—2) »Messiae

1—24) Protoevangelium.

Überschrift

^Vaticinia

passio et glorias die Stücke 102 (Micha

und 105 Messiae

(s.

oben)

Tempus

,

passiones Messiae»

Psalm

Messiae^.

nativitatis

und 2

Christus

vincit

geringen

Ausnahmen

,

5, 1)

103 (Chagg.

hintereinander die Überschriften

hat

Messiae

natürlich

lauter

die

Überschrift

Messiae passio

Angaben,

die

et

vitae

et

praecursor

Christus regnat,

et resurrectio^

dem

6—9) 104 nativitatis

>Circumstantiae,

,

Sacrificium Novi Testamenti

Psalm 16

2,

^Locus

usw.

Mit

einfachen Schriftsinn

widersprechen.

Für den Kreis aber, für den diese Blumenlese beden Unterricht an katholischen Lehranstalten, sind die hervorgehobenen Mängel samt und sonders Vorzüge, die das Buch

stimmt

ist,

besonders

für

empfehlen.

Die

Stücke

sind

übrigens genau

nach

dem

Kurze Mitteilungen und Besprechungen.

38

masoretischen Texte gegeben.

Zugrunde gelegt sind die von Hahn, Letteris und Kittel besorgten Ausgaben. Selbst die masoretischen Randnoten, die Lesarten nach Ben Ascher und Ben Naphtali usw. sind sorgfältig aufgenommen.

muß

Sachlich

heißen.

Jer.

es S. 148

c.

(S.

1

kope Dn:E und nur •yDD

'E

nilSD

'S.

ist

143)

in

Druckfehler sind mir nicht aufgestoßen.

zu Ezech.

natürlich

Regel

den sehr seltenen

Für noc' 'E Hiernach

kommt

mUDH

Fällen, in

denen ni20

'S

und

die

Schlußbemerkung zu

Proben von unpunktiertem f.).

Texte

der supralinearen (Babylonischen) Punktation

c.

2 ent-

(S.

214

f.)

213)

(S.

darbieten.

Stile

des

Schrift (S. 212),

und sogar

Die Ausstattung

und, dieser entsprechend, der Preis von 3,20 M. (geb.)

kann man für Vs des Preises schon die ganze

Freilich

billig.

vom

207—210),

(S.

von der althebräischen

von den jüdisch-deutschen Lettern ist vortrefflich

Jer.

Wertvoll sind die beigegebenen Anhänge,

hebr. Sirachbuches (S. 210

sehr

mUSH)

(statt

die Haftara für die Peri-

nur im sephardischen Ritus zur Ver-

sie

auch

ist

sprechend zu berichtigen.

von

1

auf zwei verschiedene Sabbate verteilt werden, diejenige für

wendung. die

1,

in der

hebräische Bibel erwerben.

Im halte

Begriff,

ich

den Druck zu geben,

die vorstehenden Zeilen in

soeben

noch

hebraici Lexicon" von demselben Verfasser.

geber die

in

seinen Texten

betisch verzeichnet

versehen.

Darin hat der Heraus-

vorkommenden hebräischen Wörter

alpha-

und mit lateinischen und deutschen Übersetzungen

Die lateinische Übersetzung

entsprechend,

mittels

er-

im Druck vollendete „Florilegü

das jüngst

der

in

Regel

dem Zweck

folgt,

Vulgata,

der

des Lehr-

deutsche

die

den

besten und neuesten Erzeugnissen der hebräischen Lexicographie von Cassel, Gesenius-ßuhl

und König.

sind in Cursivschrift gedruckt.

durch eine Mahpach über

überall zeichnet.

merken.

S. II, Sp.

2,

im Lamed erhalten. konstruieren,

einen

solchen

ym

betreffenden

Buchstaben be-

bringt

auch

Nur

selten

ist

eine Kleinigkeit zu be-

muß sowohl r *1j als n'T";;, ein Dagesch Ob man berechtigt ist, einen st. absol Di"" (15,2) z.

B.

erscheint

nicht

von "Sy. meint, weiß gibt,

dem

Die Arbeit des Verfassers zeichnet sich auch diesmal durch

Gründlichkeit und Sorgfalt aus.

zu

Die unentbehrlichen Erläuterungen

Die Milel zu sprechenden Wörter sind

an.

mir

Was

ich nicht.

der Verfasser

(18,2) ist überflüssig

wegen

zweifelhaft.

Auch Stade

der Verfasser mit

Den Stamm HäV. den nirgends. Lev. 11,37.

Die

z.

B.

nimmt

"2Jy\~ (16,1) Nifal

eckige

es bekanntlich

Klammer um

Das Wort gehört übrigens

Kurze Mitteilungen und Besprechungen. Hinter [yJ3] (32,2) -

hinter .Til (18,]). TT

offenbar Nifal

zu

ergänzen

T

Die Ausstattung

u. dgl.

ist

39

so vortreffh'ch wie die des Florilegiums

ist

selber.

(5I

Dem Bedürfnis, über den Lebensgang berühmter Glaubensgenossen Näheres zu erfahren, will Herr S. Wininger abhelfen und hat darum ein alphabetisches Verzeichnis ^) von ihnen angelegt. Er hat

Absicht,

die

durch

geisterung für unsere ein des

seine

Arbeit »die

Kenntnis,

Liebe

und Be-

Z

weifellos

heilige Religion fördern zu helfen«.

Nur sind »unwiderund Liebe zur Sache«, wie sie der Verfasser

höchsten Lobes würdiges Unternehmen.

stehlicher

Drang,

Lust

mitbringt, leider nicht die einzigen Instanzen, Zieles nötig sind.

Es

die zur Erreichung des

immerhin noch einiges Andere, das der Ver-

ist

fasser nicht besitzt, dazu unentbehrlich.

Zuvörderst war die lich

unter

Frage zu erörtern: was versteht

»berühmten« Juden?

Ich glaube,

hundert berühmte Personen, deren

Namen

mindestens

man



C und D

mit A, B,

eigent-

sagen wir: anfängt,

zu kennen, von denen ich im Biographischen Lexikon, das mit Isaak

Abarbanel

beginnt

und

Spur finde

während

ich

,

rühmtheiten belehrt Ich

werde

ihre

mit

Ludwig Dessoir

schließt,

nicht die

über den Lebensgang von etwa sechzig Be-

Namen ich zum ersten Mal höre. nennen und ihnen keineswegs den ihnen

werde, deren

Namen

nicht

gegönnten Lorbeer der Berühmtheit rauben. Diese immerhin betrübsame Erscheinung hat aber doch offenbar nur darin ihren Grund, daß die Meinungen über die objektiven Grundlagen der Berühmtheit hier

Müßte der Verfasser

sehr verschieden sind.

den Maßstab äuUern, den Übelstand. 1)

Als Stichwort

Wininger,

Zeiten und

Länder

S.

nicht wenigstens sich über

Dazu kommt ein anderer Vorname 2), bald der Familien-

er angelegt hat? gilt

bald der

Biographisches Lexikon berühmter Juden aller

Czeriiowitz, 1914,

Selbstverlag.

1.

Heft.

64

S.

Lex.-8. '^)

Abraham

Ibn

Daud,

Abraham

b.

David,

Abraham

b.

Abraham b. David Arjeh [Portaleone], Abraham Meyer. Abraham Ibn Esra, Abraham Ibn Chasdai, Ari Jakob Jehuda ITemplo], Bonet de Lattes, Chasdai Ibn Schaprut. Von diesen werden nur die ersten drei unter A gesucht werden, während die

Isak,

übrigen zweifellos unter den hier im Text gesperrt gedruckten Bezeichnungen gesucht werden würden.

40

Kurze Mitteilungen und Besprechungen.

name^),

bald

eine

ausgewählte

beliebig

waren, verfahren werden müssen. leicht selber beraten

wäre, die zuerst jüd.-theol.

in

Noch dazu

können, wenn

Zuckermann

in

er

z.

Auch

Bezeichnung-).

hätte nach ganz bestimmten Grundsätzen, die im

hier

Vorwort zu erörtern Herr W. hier

hätte sich

den Grundsätzen gefolgt

B.

seinem Katalog der Bibliothek des

Seminars zur Anwendung gebracht hat und nachher

Roest

seinem Katalog der Rosenthaliana mit unwesentlichen Änderungen

verwendet

hat.

Im einzelnen

Sachen heraus, wie

ich einige

greife

sie

mir beim

Durchblättern des Heftes gerade begegnen: i)

Abarbanels Kommentar zum Buche Daniel

«Quelle», sondern

Quellen» des Heils.

haggadah erschien

Sein

ib}

(S.

Kommentar

heißt nicht

zur Peßach-

In dem1545). Aboth-Kommentar heraus, der aber nicht Nachlath «^Uwoith», sondern Nachlath Aboth zu transscribieren war. — 2) Das Werk des älteren Isak Aboab (S. 2 b) heißt Menorath ha-Maor (nicht Hamuor^, und derNachmanides-Kommen-

Venedig zuerst 1505 (und nicht

in

kam ebendaselbst

selben Jahr (und nicht 1545)

tar

gleichnamigen jüngeren Autors

des

1525,

und zwar erschien



Das Geschichtsbuch des

3)

(nicht Seder,

folge)

er

erschien nicht 1558,



sondern

Konstantinopel, und nicht in Venedig.

in

Abraham

sondern) Sefer ha-Kabbalah,

der Überlieferung.

sein

Abraham

4)

Ibn Daud(S. 3a; heißt Buch (nicht Reihen-

d. h. b.

David

Arjeh

(S. 3 b)

nannte sich Portal eone, sein Buch heißt nicht der Schild des Starken, sondern «die Schilder der Helden» und enthält noch ganz andere Dinge als «3 Dialoge über das Gold und dessen Verwendung in der Medizin-. Auch erschien das Buch weder 1844, noch in Venedig, sondern vielmehr 1612 in Mantua. — 5) Daß «1340 eine Zeit war, in welcher man

das ganze Gebiet des Religiösen

überhaupt bestrebt war,

graphen zu 6) Aquilar 7)

fixieren« (S.

9 b)

(S. ist

Mit Salomo Alkabir der

ha-Levi Alkabez,

6

nur

offenbar (S.

1 1

2)

Druckfehler

(!)

Dodi verfaßt

als

hat.

i.

Albargeloni

Naßi, Baalschem

(S.

Bagnols

i.

(S. 24),

d.

21},

Lewi

10),

(S.

— —

gerade -das
die

,

nichts zu

ist

Juden sind vertrieben«.

Warschau

denken konnte man ja

ist

Abwesenheit sind

alle

sein.

soll

die Stadt verlassen

dabei auf viele,



wieder

den



in

Polen

na,

ver-

hätten ihnen alles

Die Folge davon war,

Werte

im Innern halb Besonders

mußten und

fort

Bolimow,

bis

getrieben wurden.

dem Wege umgekommen,

viele

Ein Gottesdienst statt.

von

Juden, selbst Frauen und Kinder, Kranke

worden, die Synagoge,

sehen konnte,

Russen

die

die Juden

mit den Deutschen harmoniert

Dscherdew, 40 Kim. weit

große Anzahl

Synagoge

wurden

für sie Spionage getrieben.

und Gebrechliche,

rissen

da

es ihnen wirklich nicht

daß an einem Freitag

plündert

und

zurückzogen

her

einzogen,

denunziert, sie hätten

Wiskitki,

davon war

Viertel

Als nämlich wir Deutschen vor etwa 2 Monaten uns

Skiernewice

verkauft,

in

kaufen«,

000 jüdische Familien, so wurde

mir gesagt, zählte Skiernewice, und kaum ein anwesend.

von

aller

vereinzelt

waren noch geschlossen, an manchen stand

der Läden

schlechtem Deutsch angeschrieben:

oder

man nur

Polen sah

viele

in ihrer

Läden

ge-

leider

nur von außen

zerstört, ja die

Thorarollen zer-

die

findet

übel

zerstört,

Eine

ich

noch

haben

die

heute

nicht

Russen

bei

gewissen Wendland, den ich persönlich sprach, gehaust.

in

der

einem Dieser,

Ein Feldpostbrief

ein

statt

vermögender,

gebildeter,

Kommandantur

noch

junger

be-

etc.

zum Tode

den Russen

wurde von

war,

.53

Mann, der unserer ver-

Sein gesamtes be-

konnte aber noch rechtzeitig flüchten.

urteilt,

Abhandlung.

ein. wissenschaftl.

der Beschaffung von Lebensmittehi

bei

gewesen

hilfhch

der Fortsetz,

wegliches und unhewegliches Vermögen jedoch wurde von den Mit uns Deutschen

Russen beschlagnahmt.

ist

auch er

vielen anderen Juden nach Skiernewice zurückgekehrt.

nehmen

Juden

dieser

größeres Interesse

als

Ich

konnte

kunft

geben

und

darüber ihnen

wöchentlichenSidra antworten:

hto?.

gerade dazu hergeschickt,

mit

Ereignissen

Nur

ein

die Steuer-

machen manchen von ihnen schon heute

ihnen

konnte

DD"'JS'" D'rt'^s "'jn'^r

kriegerischen

so mancher unserer Soldaten.

verhältnisse in Deutschland

Sorge.

den

an

jetzt

Die meisten

'2

eine

meinte

ich,

hat

dies-

?x -ryi

,Q2'y';2 -n' ?n^ U'iyr

V^ieileicht,

um

zufriedenstellende .\us-

den Worten aus der

mit

uns Gott

Eure Lage zu verbessern.

Rundgang zurückkehrte, waren auch dieVorTannenbaum war aufgestellt, behangen mit 2 Lichtern, 2 Äpfeln und

Als ich von ineinem

bereitungen für den Weihnachtsabend beendet. Ein auf

dem

weißem

Billard

Seidenpapier. Als Unterlage diente ein Spucknapf. Die

pagnie hatte das

man

Liter)

als

Liebesgabe für jede Korporalschaft ein Fäßchen Bier,

hier in einer polnischen Brauerei kaufen konnte (40 Pfg.

waren,

die inzwischen unbestellbar

die Adressaten

weil

Aber unser

aller

tot

als Brigadereserve

gelassen

liedes

Bataillon nachmittag 3

Alles

Uhr

mußte im

nur die wenigen Eßwaren wurden noch

Unterwegs machten wir eine kleine Pause,



es

war inzwischen dunkel

aus 300 Kehlen der herrliche Choral des Weihnachts-

zum Himmel.

eigenartige

3.

wieder nach vorn abrücken.

werden,

Kaffee zu empfangen, da stieg



verteilt.

Freude auf einen gemütlichen Abend wurde zu

schnell verkonsumiert.

geworden

geworden

oder verwundet waren,

Wasser, denn unerwartet mußte unser

um

den

— etwas Wurst und Pfefferkuchen gespendet; ebenso wurden

eine große Anzahl Pakete,

Stich

Kom-

Stimmung,

Es

ergriff

als ich

auch mich

als

Juden eine ganz

dieses Lied hörte, dessen Inhalt ich

natürlich doch nicht so empfinden konnte wie meine Kameraden, während weit von vorn feindliche Raketen und Leuchtkugeln auf-

Ein Feldpostbrief

54

und

blitzten

ein. Wissenschaft!.

Abhandlung.

hinter uns unsere Artillerie ihre ehernen

Orüße zum

Wehmütig

Feinde hin übersandte.

Juden

der Fortsetz.

statt

möglich

nicht

dachte ich daran, daß es uns

ebenso

war,

dem Feinde

vor

das

nicht

minder herrliche Chanukkalied zu singen, das die Hasmonäerkämpfe welchen

mit

schildert,

so manche Ähnlich-

und das mit der zeitgemäßen,

aufweist,

keit

doch

unser Krieg

Lande und ~r~p yn* s^lBTi

hier zu

heute, erst so recht verständlichen Bitte schließt:

HD^s

T

nvM

\2b

,nytrin )v ni2^oo

Dpn

^s-

,]'[^b'i

yi2v d- nop:

nm

-ii^iK

Dipj ,nvity^n

,nynr; ^ü^h

yp

2"ipi

yp

vni

»nyits'^n

•nynB'

Doch

das Weihnachtslied

war noch

nicht

Strophen verklungen, da erscholl schon das unerbittliche

»An

Gewehre

die

und weiter ging

,

nun

es

seinen

allen

in

Kommando:

in lautloser Stille in

die

dunkle Nacht hinaus über die glitschigen Sturzäcker bis an

ein

Dorf Samice,

und

Stroh

übernachteten.

schon

nicht

zurück

Stadt

verschwunden Stelle

mußte.

Ich suchte

war,

war und

Tee.

(?)

ich

dann

Rum, Cognak. nach

die

Kameraden

wo

aufgenommen und

mitzufeiern.

hielt.

die

Ich

aber dafür

als

alle

an

werden

dem

sogleich für

mit

schnell

etc.

Nudelsuppe und Fleisch gab, und

wo

es

zwar nicht

mehr getrunken wurde: bei

es

Bier,

allen,

als

einziger eine kleine Ansprache an

führte aus,

hätte,diesmai dieses

Einmal

Existenz führen,

,

erste beiR. Hirsch

meinen Kameraden,

Besondern Anklang fand

einigen Liedern

Gründen einRecht

alles

herbeigeschafft

2 Feiern mit, die

es eine köstliche

zuging,

ich

nach

Der Nachmittag verging

wurde.

die Weihnachtsfeier mit

so splendid

Weg

wieder meinen alten Quartierwirt auf, bei

machte

Lewkowicz, wo

dann

ihnen

natürlich

langen

wo

Appellen, Gewehrreinigen, Sacheninstandsetzen

Am Abend

in

wir, da ein feind-

den Kompagnien

von

hinauszogen,

wieder freundlich

eingeladen

wieder den

unsere alten Quartiere,

Reserve

als

natürlich

ri2*^*

im Morgengrauen zogen

erfolgt

in

unserer

ich

wir Deckungsgräben auswarfen, diese durch

wohnlich wie möglich machten und

Freitag

licher Angriff

der

wo

Bretter so

habe der Krieg,

daß

ich als

Jude aus zwei

Familienfest- hier imFelde den wir

um

Deutschlands

Unterschiede politischer und konfessioneller

Ein Feldpostbrief

nur Deutsche,

und

wolle

Und

wie

es

und keine

Dänen

keine

oder

55

keine Sozial-

Lothringer,

unser Kaiser betont hätte;

schon

so gebe es

einen Unterschied machen,

man durchaus

bloß gute und

und

Polen

keine

Abhandlung.

.

Katholiken,

keine

keine Zenh-umsleute

Protestanten, keine Juden,

sondern

Felde

Es gäbe im

Art aufgehoben.

demokraten,

ein. Wissenschaft!

der Fortsetz.

statt

schlechte Soldaten, gute

und schlechte Menschen.

zweitens dürfte ich mich deshalb nicht ausschließen, weil die

gemeinsam bestandenen Kämpfe uns hätten, denn auch die

alle

so auf das engste miteinander

mache keinen

feindliche Kugel

verknüpft

Also nur

Unterschied swischen den Einzelnen.

als

Mensch

fühlte

und empfände ich an diesem Abend, und ich empfände es ebenso schmerzlich wie alle andern, diesen Abend nicht mit meinen AnDas Weihnachtsfest so führte gehörigen verleben zu können. Ihr glaubt, daß ist für Euch ein Friedensfest. ich weiter aus,
Mein Beweismaterial gegen Jahwes,

worin die schrecklichsten Beschimpfungen gegen diesen vorgebracht

wurden, und worüber das Landgericht Leipzig Gutachten von

und

jüdischen

von

Kittel,

christlichen

Obergutachten,

in

Gelehrten,

Dieser

einforderte.

unter

Verfolg dessen


Nokri aber kennt im Alten Testament keine politische noch

auf, die Liebe

volkswirtschaftliche Schranke. in

seinem Buche von der

gründung!

Er sagt



ich

Wie ganz

anders

israelitischen

urteilt

doch Cornill

Profetie über

diese Be-

habe das Buch nicht zur Hand, kann

daher die Seitenzahl nicht angeben



,

daß

er diese

Begründung

ohne Rührung lesen könne, indem darin die Israeliten trotz zu Teil gewordenen schlechten Behandlung noch zur Dankbarkeit gegen die Ägypter aufgefordert werden (\^gl. 5. Mos. nicht

der

ihnen

Eine spaßhafte Prozeügeschichte mit ernstem Hintergrund.

habe übrigens das biblische Nächstenliebegebot

Ich

23, 8.)

vor vierzig Jahren

73

bereits

einem Schriftenvvechsel mit Hilgenfeld

in

in

hier vorgetragenen Sinne dargestellt, und vor zwei Jahren habe

dem ich

Freien jüdischen

der

in

entscheidend nach-

Lehrerstimme


fisikalischen

Mit dieser

Bitte

Euer Herzoglichen Durchlaucht

Gnaden geruhen wollten, öffentlich, vorzüglich aber bei dem bekannt machen zu lassen, daß bei Besetzung der Offiziersstellen auf die Freiwilligen Rücksicht genommen, und jeder, der sich durch Kenntnisse und gute Aufführung dazu qualifiziert, ohne Unterschied der Geburt und Religion dazu fähig in

Militär,

sein V.

sollte.^

Fallois

»Jene vier sind auch sogleich

durch Empfehlung des

vom Herrn

General

nach Rostock begleitenden

sie

Bürgermeisters zu Unteroffizieren ernannt worden; allein es

ihr feurigster

Wunsch, daß

Avancement behalten, damit erwählten Stande

sie

sie

mit ganzer Seele sich

widmen können.«

jetzt ist

zum

auch die fernere Aussicht

dem

selbst-

Friederich Franz decretierte ganz

entsprechend seiner toleranten Gesinnung: >Was ihren ersten Vortrag belange, so genehmigte sich

von

selbst,

wenn

daher auch schon

ich

denselben, und der zweite verstände

sich einer

zum

Officier qualifizierte

drei Unterofficiere

zu Officiers gemacht

obgleich ich auch Rücksicht auf die Junkers haben müßte.< so ergeht des Herzogs Antwort

am



23. April

ich

hätte,

Und

1813 von Ludwigs-

lust aus:

Indem wir Bürgermeister und Rath zu Gnoien unser gnädigstes Wohlgefallen über ihr angemessenes und patriotisches Benehmen bei Absendung der Freiwilligen aus dasiger Stadt an unser Regiment zu erkennen geben, gewähren wir Ihnen ihr Gesuch um Abolition wegen der in der Fastenzeit selbigen auf dem Marsch gestatteten Musik und lassen ihnen zugleich unverhalten, wie ihr Antrag wegen des Avancements der Freiwilligen bereits früher unsere Absicht war, und solches nächstens durchs

officielle

Wochenblatt zur allgemeinen Kunde gelangen Friederich Franz

wird«. *)

Kabinettsakten im Großherz. Geh.

u.

HzM.

Hauptarchiv zu Schwerin.

Ohne

Ohne

Unterschied von Geburt und Reiigiun.

allen Unterschied

99

von Geburt und Stand erging der

und ohne Unterschied von Geburt und Religion eilten 1813 und 1870 überall im Deutschen Vaterlande die Freiwilligen zu den Waffen. Ohne Unterschied wurde tapfer gekämpft für die Ehre Aufruf,

und Rettung des

und ohne Unterschied haben

Vaterlandes,

die

Daheimgebliebenen auf dem Altar des Vaterlandes geopfert^).

Aber

Zusammengehen zum Siegen, ein so

ein solches einiges

Wille

ein so einmütiger

des ganzen Volkes, großartiger Opfer-

mut und Opfersinn in allen Schichten der Bevölkerung wie heute war nicht vorhanden. In dem vom Großen Generalstabe herausgegebenen Werke »Das Preußische Heer der Befreiungskriege die

Anschauung,

sächlich

danken Kreisen in

der

der

als

freien,

sei, als

1913, S. 321 wird

II,

ob die Befreiung des Vaterlandes 1813 hauptopferwilligen Entschließung der Massen

ungeschichtlich hingestellt.

Wenn nun

des Volkes, besonders in Ostpreußen, in

Neumark, hauptsächlich aber

aller Stände,

eine tiefe Einsicht von

in

auch

in

zu

weiten

Pommern und

den gebildeten Kreisen

der Notwendigkeit des Ent-

scheidungskampfes und von der Unabwendbarkeit großer, persön-

Opfer

licher

herrschte, so blieb

Landgebieten und auch 1)

Hardenberg

»Auch

hat

bereits

erwiesen,

in

schreibt

die Geschichte

doch die Masse

manchen

am

4.

Jan. 1815 an

unseres

in beträchtlichen

Städten, vielfach so teilnamslos,

letzten

den Grafen vonGrote:

Krieges wider Frankreich

daß die Juden des Staats, der

sie

in

seinen Schoß

aufgenommen, durch treue Anhänglichkeit würdig geworden. jungen Männer jüdischen Glaubens sind die Waffengefährten

Die ihrer

christlichen Mitbürger gewesen, spiele

und wir haben auch unter ihnen Beides wahren Heldenmutes und der rühmlichsten Verachtung der

Kriegsgefahren aufzuweisen, sowie die übrigen jüdischen Einwohner, namentlich auch die Frauen, in Aufopferung jeder Art den Christen sich angeschlossen.« Der Mecklenburg. Regierungsrat v. Lützow bemerkt in einem Pro-Memoria an den Großherz, vom 7. August 1828 (Bürgerrechtsakten im Justizminist.

III,

573):

^es hat sich nirgends er-

daß die Juden die vollen Rechte der Staatsbürger zu erfüllen nicht im Stande wären, vielmehr haben sie in Zeiten der Gefahren und der Opfer für die Erhaltung des Vaterlandes mit den Christen ge-

geben,

wetteifert.«

Ohne Unterschied von Geburt und Rehgion.

100

Zwang

mußte, was gutwiUig nicht gewährt wurde.

Form durchsetzen Ganz besonders galt

Landwehren

Mit

daß der

das

staatliche

die

für

häufig in schärfster

Provinzen.

einzelner

großen

Schwierigkeiten hatten die Behörden bei der Organisation der Land-

wehr gegen Mennoniten, Juden, Polen, Kassuben und Wenden zu Zahlreiche Untertanen in Berlin, Potsdam, kämpfen (S. 300). Brandenburg, Frankfurt

Breslau,

O. versagten auch zeitweilig.

Mecklenburg waren die Bauern, wie bisher unveröffent-

In

und unbenutzte

lichte

a.

von

Briefe

Pfarrern

Schweriner Geh. und Hauptarchiv) berichten,

Meldung

als Freiwillige

dorf, kein V^aterland;

ehrenvoller.

zu

ihrer

zu bewegen.

fast

im

gar nicht zur

Sie kannten nur ihr Vater-

Augen kein und Aberglaube trugen das Meiste

der Soldatenstand war in ihren

Leibeigenschaft

Gesinnung

(Kabinettsakten

Die Juden

bei.

dagegen

stellten

dort das

Auch 1870 standen manche Schichten der Bevölkerung abseits und konnten sich nicht für die große Sache begeistern. Trotzdem bleibt die Erhebung von 1813 ein Ruhmesblatt in der vaterländischen Geschichte und ist ebenso größte Contingent der Freiwilligen.

bewundernswert wie die von 1870.

Aber den errungenen Siegen von 1813 täuschung.

Wenige

darauf

Jahre

Kanzel seiner Gemeinde:

»Es

war

folgte die bittere Ent-

sagte Schleiermacher

dem Frieden behaglich auszuruhen. Jetzt ist eine kommen, wo nicht selten schuldlose und gute Männer nach

werden, nicht nur bei

um

ihrer

Handlungen

willen,

ihnen Absichten und Entwürfe voraussetzt.«

Führern

der

fährliche

Männer

patriotischen

Zeit ge-

verfolgt

auch weil

man

Viele von den

Bewegung von 1813 wurden

als

ge-

verfolgt.

Preußens auswärtige Politik wurde diktiert.

auf der

Irrtum, als wir hofften,

ein

in

Wien und Petersburg

Nicht lange, und sein Einfluß auf die Geschicke Europas

ward geringer,

als er

unter

dem

Kurfürsten Friedrich Wilhelm ge-

wesen war^). Es wagten

')

sich

wieder die Gegensätze hervor, die Befehdung

Freytag, Bilder aus der deutschen Vergangenheit IV.

Ohne Unterschied von Geburt und von

und

Partei

Partei,

101

Religion.

die Unterschiede von Bekenntnis

und Be-

Es kam die Reaktion, die Zersplitterung nach der EinGrößen- und Bekehrungsvvahn; die finsteren Mächte des

kenntnis. heit,

Glaubens- Klassen- und Rassenhasses waren das alles anders werden.

Jetzt soll

Denn

gemessen, und ein heiliger Bund wie der Oesterreich,

an

oft

am

26.

September 1815 von

Preußen und Rußland geschlossene, dessen oberster

Beziehungen,

für

ist

mehr zu

heute nicht

gewirkt.

hat sein Geist gar verderblich

in allen

staat-

der Juden von

Rechtsstellung

die

hängnisvollsten Folgen war,

Damals

Maße wird

mit anderem

Grundsatz, die Geltendmachung des Christentums lichen

der Arbeit.

ver-

befürchten.

Gnoien hat

In

derselbe .Magistrat, der 1813 so freisinnig gedacht, im Jahre

1817

einem verdienten Freiheitskämpfer die Aufnahme

in

Bürger verweigern wollen, weil er Jude war;

demselben Jahre

hat

man

vom

in

der Stadt als

die freisinnige Constitution für die Bürgerrechte der

Februar 1813 nach mehrjährigem

22.

Kampf

Juden

der Stände

und

einiger Städte suspendiert.

Den preußischen Juden und

brachte der heilige

Beschränkung der erworbenen

Tritt

schiebung der ihnen

feierlich

Bund

auf Schritt

und endlose Hinaus-

zugesagten Rechte').

In wichtigen

Bestimmungen wurde das Emanzipationsediki abgeändert und eingeschränkt. Die ihnen verbürgte Zulassung zu akademischen Ämtern erklärte der

ebenfalls

König

für aufgehoben; zu

Den

nicht zugelassen.

den Freiheitskriegen wurde

Gemeindeämtern wurden

sie

Kämpfern

in

tapferen jüdischen

eröffnet,

daß

sie die

ihnen

in

Aussicht

ihres Glaubens wegen nicht Nur gemeine Soldaten wurden zu den vorgeschriebenen Landwehrübungen einberufen, nicht die auf dem gestellte

geltend

Versorgung im Staatsdienste

machen könnten.

Felde der Ehre zu Offizieren ernannten,

Anblick

eines

jüdischen

zu

Befehlshabers

um

die Christen

entwöhnen.

Ja,

vom die

Inhaber des eisernen Kreuzes und Offiziersdiploms mußten aus

dem Heere ^)

ausscheiden,

wenn

sie sich

nicht zu

Vgl. Brann, die schiesische Judenheit vo:

vom u. März

1812 (Breslau, 1913), 8.23!.

Gemeinen herab-

und nach dem Edicte

Ohne Unterschied von Geburt und

102



gesetzt sehen wollten^).

1870



So nach 1813

Reh'gion.

Der Rückschlag nach

bekannt.

ist

Nun

aber hoffen wir nach

dem

Siege, der unser 'sein wird,

nach dem Siege über die Mächte der Unkultur, des Neides und da nach den Worten des Reichskanzlers

Hasses,

vom

September

2.

wie vor einer Zaubergewalt die Schranken niedergesunken

1914

sind, die wir miteinander aufgerichtet, in Mißverstand, in

Mißgunst und Mißtrauen, da es ihm »wie eine Befreiung und wie eine Beglückung ist, daß einmal dieser ganze Wust und Unrat weggefegt worden ist, daß nun nur noch der Mann gilt, einer dem
Wiederum

1914):

es

ist

Tiefe der Wirklichkeit,

Handeln

trägt

es

beseelt;

der

Unterschiede alle

und

ein

ist

starker

Religion.

103

Glaube an eine schaffende

kräftiger Idealismus,

ein

der unser

dieser Idealismus reicht weit über die

hinaus

Bekenntnisse

religiösen

und

uns

hält

zusammen.«

Und

vom

der Frankf. Zeitung

in

»Der Krieg

uns wieder

hat

zu

1.

uns

Januar 1915

selber

sagt

er:

zurückgeführt,

er

hat gezeigt, daß ein starker Idealismus jenseits aller Unterschiede

der Bekenntnisse und der Weltanschauungen das deutsche Volk

und zu größten

durchdringt

gilt es festzuhalten

bauen, ihn

^)

und

in einen

zu gestalten.«

Leistungen

macht.

Diesen

Segen und Gewinn für die ganze Menschheit

(Deutsche Gedanken und

Wünsche zur Jahreswende.)

Kopsch

Der Reichstagsabgeordnete den Frieden:

fähig

nach den verschiedensten Richtungen auszu-

>keine Unterschiede

endlich

prophezeit

mehr zwischen den

für

Parteien,

die sich in der Stunde der Gefahr alle als national bewiesen haben.

Kein Unterschied nach Geburt und Glauben!« Es ein

ist

die

dreifacher

dritte

Faden

Erhebung reißt

in

Deutschland, die wir erleben;

nicht so schnell, sagt Koheleth (4,12,)

Deshalb wird Wahrheit werden, was der Pfarrer Gottfried Traub in seiner kürzlich

erschienenen Schrift

so trefflich ausgesprochen hat:

der Krieg

und

die Seele«

>Heute leuchtet die Sonne des Vater-

lands über jedem Menschenkind, das

vom Morgen

bis

zum Abend

^) Heinrich Hoffmann-Bern vermißt in einer neuesten Besprechung von P. Friedrichs Schrift Paul de Lagarde und die deutsche Renaissance (Leipzig, Xenien-Verlag 1Q12)« eine Kritik des Verfassers, der Lagardes Bitterkeit in verstärktem Maße besitzt, und in dessen leideiischaftlich empfindender Seele sich Lagardes Gedanken widerspiegeln, an Lagarde und lehnt Friedrichs scharfen Antisemitismus ganz »Wenn die Aufgabe herantreten wird, nach dem Kriege ein neues ab. Deutschland zu bauen, soll der Geist Lagardes unter den Bauenden sein aber nur einige große Grundgedanken und -gefühle Lagardes können übernommen werden, während eine Fülle von einzelnem zum Teil von vornherein schrullenhaft war, zum Teil für die Gegenwart .

nicht 40.

.

.

mehr taugt

Jahrgang Nr.

(Theologische Literaturzeitung 6.

Sp. 141.)

vom

20.

März

1915.

Ohne

104

Unterschied von Geburt und Religion.

seine Pflicht emsiglich erfüllt, .

.

.

und segnet

es.

Es gehört

zum Ganzen

die Seele ahnt eine letzte Entscheidung der Völker.

Die Welt-

geschichte macht einen Fortschritt vorwärts ... Es wird sich nicht

handeln

um

einige Fetzen

um

handelt sich

kugel

.

.

Land oder einige Festungen und

Eine große Aufgabe wird uns zu

.

Städte, es

die Auseinandersetzung der Geister auf der Erd-

Deutschland

teil.

hat für die Welt zu sorgen, wir haben ihr etwas zu sagen, etwas

Darum müssen

zu bringen.

mit reichem Gut und

rüstung Deutschlands steht in die

die Seelen

in Frage.

Hand genommen werden,

unkirchlichen

doppelt gefüllt werden,

Die geistige Waffen-

voller geistiger Frucht.

Sie

wird nicht von denen

die nach engen, kirchlichen oder

Maßstäben vorgehen.

Eins

ist

Volkes

des

not:

Wiedergeburt anzuerkennen und keine Unterschiede zu machen zwischen gläubigem und ungläubigem Geist. das,

was wir von ihm denken, und

Gott

er stellt jetzt

ist

größer

als

nebeneinander

und Katholiken, Monisten und Protestanten, Heilsarmee und Juden und begräbt sie unter einem Rasen. Sie alle kämpfen Aus Das ist ihre Welt, ihr Glück um das Vaterland diesem blutgetränkten Boden wird ein neuer Glaube aufstehen, Atheisten

.

.

.

.

Wir werden Gottes aber in wundersamem

der Berge versetzt.

hundert Strahlen,

wir stark zur Weltmission, nicht

um

hetzen, sondern

zu unserer

auch

sie

Art,

sie

um

.

.

Herrlichkeit schauen Licht.

So

die Völker

zu beglücken, nicht

um

allein

in

werden

auseinanderzusie

zu bekehren

aber aus ihrer Art das beste herauszuholen, damit

über sich selbst Hinauswachsen zu einem neuen Geschlecht.

Wir sehen das Morgenrot: und Religion

Ohne

LInterschied von Geburt

,

Anhang.

Salomon Roses weitere Schicksale. Über Salomon Rose, der im September 1785 in Alt-Streiitz geboren ist und um 1800 nach Gnoien kam (s. Volkszählungsh'sten-Gnoien 1819), erfahren wir Näheres aus den vjudenakten der Stadt Wolgastie

Hofrat,

von Prof. Winter, Dresden.

Vertretung

Besprechung

ist

Orion-

im Winter igij ge-

Monumenta Talmudica.

108

beide

seit

ihrem

jeher auch darin das gleiche Geschick, daß

inneren

und organischen Aufbau,

Wiesen

die

sie,

gemäß

Grundlage

tausendfacher Untersuchungen nach allen Richtungen menschlicher

Erkenntnis wurden. bemächtigt.

nach

Tatenjudentum,

die Urquelle religiösen Forschens

einst

sie

Richtung

der

der

Halacha



Haggada

der

Gedankenjudentum:

betrachtende einigen

Die exakte Wissenschaft hat sich der Talmude

Bildeten

Jahrzehnten



das

für

so

praktisch -geübte

ethisch-philosophisch

sind

den Mittelpunkt

in

das

für

diese

Talmude

kritisch-historischer

seit

Be-

trachtung für beide Richtungen getreten unbeschadet der früheren

Bewertung und Verwendung.

und Jünger über den

Noch immer

sitzen tausende

ehrwürdigen Folianten

das Dickicht der verwickelten Diskussionen;

Lehrer

und durchwühlen noch immer bauen

gelehrte Rabbiner komplizierte Responsen aktuelle

Ritualfragen

Gleichzeitig jedoch

auf

Grund

behandeln wir strengen Wissenschaftler das

leben-atmende

Werk,

V'ivisektoren

und

Darin

hat

Lanzette.

Methode und der

Keim zur

die

sich

Häufigkeit

ihnen

Ordnung

gleich,

mit

kritischer

Sonde

genommen nur die Anwendung geändert. Denn

im Grunde der

wissenschaftlichen historisch-philologischen Zerlegung

und Beurteilung der Materien in

über akademische und Talmude und Dezisoren.

der

aufgehäufte

Stoff

lag

in

den Talmuden

forderte

klare

stets

selbst.

Der

Köpfe heraus,

das Chaos zu bringen. Auf dem Gebiete der Halacha Maimuni der Fackelträger und Bahnbrecher, und nach ihm kamen Große und Kleine sonder Zahl bis in die Neuzeit hinein, die auch in dieses Gebiet mit geschichtlichen und philoDas sophischen Waffen ausgerüstete Männer eintreten sah.

war

in

hier

kolossale

Realienmaterial

fand

in

tüchtigen

Archäologen

Meister und Kärrner, der unabsehbare Haggadastoff

Herrschern

in

dieser gestaltenreichen

in

seine

souveränen

Welt seine Schilderer und

Darsteller.

Aus meiner

Studienzeit

ist

mir erinnerlich, daß unser inzwischen

verstorbener Altmeister Professor Berliner als ein

pium desiderium

in

seinen Literaturvorträgen

die wissenschaftliche

schen Tahnudstoffes bezeichnete.

Ordnung

des histori-

Soweit es die Geschichte der

Monumenta Talmudica. selbst anlangt,

Halachaentwicklung

worden. Von

leistet

Scherira bisj.



die



Archäologen

nenne

ich

dem Gelehrten neben

geben

eventuellem

Neubruch.

in

Riesenarbeit ge-

ja unstreitig

H.Weiß und

Das Quellen-

weiter.



und Methodiker

material legten die Halachisten

den Modernsten nur Schwarz

ist

109

nenne von

ich

der Regel in toto vor

als

und auch

den bedeutendsten Krauß



den Rohstoff

zu

der Bearbeitung

wie

Einzelgebiete,

Medizin,

Botanik,

Zoologie, Mathematik, Astronomie haben ihre spruchbefugten Dar-

Und auch

gefunden.

steller

den

wie

Leistungen der Pfadfinder,

Monumenta

Die

der Urform

Bacher einen un-

in

Talmudica

und Ursprache

Zacharias

übrig.

wollen

in

Neuzeit

der

in

mehr Nachlese

Frankel einer war, nur

in

Haggada fand

die

Für manche dieser Gebiete bleibt nach

übertroffenen Bearbeiter.

das

Original-Material

gesäubertem, systematisch -ge-

ordnetem Texte mit sorgsamer Übersetzung und Kommentierung

dem Gelehrten

bringen,

die Quellen

ihrer Ursprünglichkeit

in

Das

Originale fließen.

mit

vorweggenommenes

kein abschließendes

im Gewand zusammenhängender Darstellung

Urteil

dem

haben

Stoffe

bei

setzt

dem

und

Bearbeiter

als

der an

sondern sie

Monumenta Nachdem M. Alt-

vereint, die

den Initiatoren war, bald ausgeschieden war,

Hauptmitarbeiter

ein

meine

und

Stelle

trat

im

Drei Konfessionen

voraus.

Harmonie

herauszugeben: Juden, Katholiken, Protestanten.

ich

wie

naturgemäß lückenlose Vertrautheit

sich in anerkennenswerter

schüler, der unter

bieten,

Frische,

und

führte bald

Funk

trat

ins Treffen,

die Bearbeitung des ersten

Bandes

mit der Stelle als Herausgeber und Vertreter des Judentums über-

nahm.

Als

Katholik

zeichnet

Hofrat

Professor

Neumann von

der Wiener Universität, als Protestant der inzwischen verstorbene

Wünsche, der

sich

durch

seinen

Arbeitsgenossen

Winter während seiner Krankheit vertreten

ließ.

und Freund Diese

trinitas

literarum soll für absolute Objektivität Bürgschaft leisten, die

auch bei der Auswahl der Quellenstücke Konfessionen schließlich sei.

haben

ein

lebhaftes

wissenschaftliche

Man kann

in

Interesse

Wahrheit

die

doch

Frage kommt.

Alle

daß

aus-

daran,

Tendenz des Werkes

die ängstliche Besorgnis über diesen

Punkt gerade

Monumenta Talmudica.

110

verwöhnt

nicht

darin,

und neuester

Auch

Zeit.

Die

viel geändert.

waren bei Pfefferkorn

Resultate

und

licher

ältester

im Grunde genommen nicht

sich

hat

als

Phänomen, noch

als geschichtliches

unseren literaischen Produklen

darin

sind

behandelt zu werden, weder

objektiv

Gegenwartserscheinung, noch in

Wir

jüdischen Gelehrtenkreisen nur allzugut begreifen.

in

und Eisenmenger wohl gefährSchürer, Bousset, Harnack und den

sind bei

roher,

Religionsphilosophen gegenwärtigster Gegenwart, wie bei Deussen





»Philosophie der Bibel:

aber nicht weniger gefahr-

feiner,

Objektiv aber sind sie nicht. Sie sind es nicht bei der Auswahl

voll.

und noch weniger

bei der

nichtjüdische Gelehrte

Was

Benutzung der Quellen.

von Weltruf

leisten

dürfen,

voraussetzungslosen Forschung geradezu Hohn. die Stelle, Beispiele anzuführen.

da

spricht aller

Es

hier nicht

ist

Wo

Sie füllen Bände.

sich

die sonst

so rigorosen Quellenforscher, die mit deutschester Gründlichkeit arbeiten,

an die Pforte des Christentums gelangen und an seine

dem Judentum,

Entstehungsgeschichte aus schaftliche

alle

Haltung und werden zu eifervollen Missionaren, ver-

geradezu den Blick für das Wahre und Falsche.

lieren

sich

nun gar

um

die Persönlichkeit des Stifters,

Geschichtlichkeit

getan.

Deussens oben erwähnte

und

über Christentum

>

zum Wort.

Forscher

Babel-

bearbeitet.

Umfang

Funk Das

Gebotenen

Babel' wurde der dieses Ich


Weltanschauung

Funk

wegkommen.

,

die auch

im Kommentar

der Behandlung des zu

in

ist

so-

Land und Leute«

ergebnisreichsten Abschnitte sind unstreitig:

»Weitbild

Die

ist,

Die interessantesten und

Ganzen gewahrt.

weit ich blicken kann, im

113

»Land und Leute« gesammelten und behandehen

Materials un-

und oft originell. Die geographischen Beiträge und Funde sind sehr schätzenswert, wie überhaupt in dem ganzen Hier kamen ihm seine eigenen Kapitel ein frischer Zug herrscht.

abhängig

gründlichen Vorarbeiten zugute, die Grundlagen seiner Geschichte

Wir

lernen in diesem Kapitel wirklich

Wenn

auch die Quellen aus weit jüngerer

der Juden in Babylonien.

Land und Leute kennen. stammen,

Zeit

als die Zeit

werden,

so

hältnisse

dem Wechsel

als

occidentalische

brauch und

ist,

verwendet

für deren Schilderung sie

vergessen werden, daß orientalische Ver-

nicht

darf

in

Jahrhunderten weniger unterworfen sind,

in Jahrzehnten.

Im Orient

erhielten sich

Ge-

durch Jahrtausende; sogar Sprachausdrücke, Be-

Sitte

zeichnungen für Gegenstände, Personen, Orte, bleiben sich ebensolange gleich.

Das erkennt man deutlich an Einzelheiten, die

im Leben und Verkehr aus

sich

ältester

babylonischer Zeit bis in

das Zeitalter der Amoräer erhalten haben.

Sklaven durch eine Sklavenmarke,

gekennzeichnet waren, worauf ich Artikel (Babylonisches

und was auch Funk eines

(Funk

Dammbruchs S.

in

die

am

So

z.

B. die Sitte,

daß

Halse getragen wurde,

einem vor Jahren erschienenen

im babylonischen Talmud) hingewiesen habe

(S.

283 oben) anführt; ferner die Bezeichnung

mit

712, das dem

assyr.

Butuktu gleich

265); weiter die Erklärung des Viehfutters nVk'T, aus

ist.

dem

Assyrischen Hasalu als zerschlagene Gerste; endlich das ganze Verhältnis der Pächter

ständen hergeleitet in

und Pflanzer u. v. a.

(S.

281) aus altbabylonischen Zu-

Völlig unter

dem Banne Wincklers

Weltbild und Weltanschauung.

Wincklers

ist

vielfach

Denn im Ganzen

hat

angegriffen dieser

Der Panbabylonismus

worden.

überaus

Oft

mit

scharfsinnige,

Assyriologe richtig geurteilt und gesehen. Monatsschrift, 50. Jahrgang

steht er

Unrecht.

geistreiche

Neben Winckler 8

ist

Monumenta Talmudica.

114

Jeremias

der Cicerone

lonischen,

und

Funks im

Reiche

des Assyrisch-baby-

auch Jastrow.

selbstverständlich

So gut und

man

verläßlich diese ausgezeichneten Führer sind, blindlings darf

Man

ihnen nicht folgen.

wenn auch

lieferte, hebraisierte,

korrigieren. für

*,"':-d;

die

darf keinesfalls so weit gehen, gutüber-

assyrisch-babylonische

Es geht nicht an für

wegen

•"'i"

Lesung r~"f nx

Assyr.

|'':"1D

Rasunu

die

"jiä"!

vorzuschlagen.

Namen, zu

Lesung und Schreibung

(S.

In

und

311)

dem

für

Kapitel

rir^ns >

Kulte«

Komment. S. 304, bringt Funk bekannte, aber bisher nicht genügend gedeutete und ausgebeutete Quellen, aus denen er interessante Identifizierungen ableitet. Es sind Stellen über die Tempel babylonische Götter in Samaria und die babyin Babylonien, S.

80

ff.,

lonischen Feste, über babylonische Götternamen in samaritanischen

Überlieferungen,

=

Ester

Abraham und

Ischtar.

Wenn

die Tierkreisbilder, Josef

auch

wir

nicht

in

allem

= Serapis,

zustimmen

können und manche oberflächliche Übereinstimmung durchaus zurückweisen müssen, so sieht

erhalten

von

sn-'jpN

Gelungen

haben. mit

dem

doch, wie

Wurzel

babylonischen Vorstellungen sich

man

tief

gefaßt,

die altheidnisch-

und wie lange

sie

unbedingt die Gleichsetzung

ist

Akitu- Feste

(nach

Zimmern

KAT

^371,)

und Auferstehungsfeste des Gottes Marduk; weniger sicher die Zusammenstellung von "Tijnn OJü^) mit Bu-ni-ni, ganz unwahrscheinlich die Ausführung über nniuD und vieles in der Note über die Mütter Abrahams, Davids, Simsons und Hamans einem

Neujahrs-

(S. 306. 307.)

Für ebenso interessant

als wichtig,

liegend halte ich die Gleichstellung von

und Nusku,

Sarpanit

Wie

hat,

Istar

und wie

oft er richti;4

gesehen und emp-

zeigt die Tatsache, daß die Gleichstellung von Ester

schon

von ihm vorgenommen wurde, also nicht

von Winckler und Jensen

Der große Abschnitt bis 176)

erscheint

liegt

der

in

und p*: mit

die ich selbst niemals anders gedeutet habe.

sehr der Midrasch

funden

und

aber auch für nahe-

n'j's'?^*

Natur

mir

als

(S.

erst

309.)

Babylonische Geschichte< der

am

der Sache.

geschichtlich gerichtetes Interesse.

wenigsten ertragreiche.

Die Talmudlehrer hatten

(S.

87

Das

wenig

Trotzdem finden sich manche,

Monumenta Talmudica. von Funk herangezogene und

115

interessant ausgebeutete Stellen,

die

mit scharfem Spürsinn herausgefunden worden sind. Zu dem schon vor Jahrzehnten zwischen Schrader und v. Gutschmid aus-

getragenen Streite

schön,

Stelle

Es

ist

in

um der

Pul-Tiglatpileser

zum

überhaupt

ist

die (Nr. 282) angeführte

werden.

beiden einander gleichgesetzt

die

Staunen,

wie Vieles die alten Tradenten

doch eigentlich schon gewußt oder geahnt haben, obzwar sie in der Regel schlechte Historiker waren. Die von Funk gesammelten

und geordneten 164 Quellenstücke legendären

Materials

Herrscher.

Keinem

über

genannt, wie er denn in der

Namen

überhaupt

Das

ganz

Tradition ist

als

die

so

Nennung

der biblischen babylonischen

konsequent die babyl. Aussprache

begreiflich.

wichtig

wie

Denn

kein

König

Das von

er.

F.

ist

vorzieht.)

für die jüdische

gesammelte Material

deshalb besonders wertvoll. Ich

zu

schenkte

wie dem Nebu-

Aufmerksamkeit,

soviel

(Von Funk mit etwas Pedanterie immer Nabukudrossor

kadnezar.

ist

Könige

babylonischen

der

jüdische Überlieferung

Fülle historisch-

eine

liefern

assyrisch -babylonisch -persischen

die

habe

bereits erwähnt,

daß mir der Abschnitt »Weltbild«,

welchem Funk 159 Stellen anführt und ordnet, und zu dem Ergänzung der Abschnitt Weltanschauung mit 102 Stellen

gehört,

einer der gelungensten

und

originellsten zu sein scheint.

Hier erkennen wir mit untrüglicher Sicherheit, wie mächtig die babylonische Kultur eingewirkt hat und wie ausgreifend und weitreichend

gewesen

ihr Einfluß

ist.

wohlsten und sichersten.

nomische Boden zu

sein

scheint,

Wahrung und in allen

— so

So schwankend der

astrologisch-astro-

wenn man vom Himmel so sagen klar

am

Hier fühlt sich Funk auch offenbar

sind

hier

die

darf

Kulturdiffusionen

— bei

scharfer Herausstellung des monotheistischen Prinzips

noch so heidnisch klingenden jüdischen Überlieferungen.

Das bemerkt auch Funk (S. 317). In der Ausmalung von Himmel und Hölle sind die jüdischen Tradenten, ob alter oder neuerer Zeit, völlig

abhängig von Babel.

Und

da zeigt sich denn, daß im

jungen Sohar tatsächlich uralte mythologische Überlieferung auf-

bewahrt

ist.

In der Schilderung der sieben Himmelspaläste 8*

und

Monumenta Talmudica.

116

sieben alter

Höllenabteilungen

684—706)

(Nr.

Mythen aufgezeichnet

ein

ist

habe vor Jahren

Ich

für Assyriologie über die Höllenvorstellung bei

und bin

schrieben

dabei

Erubin i9a über die 7 den

Einfluß

sechzehnten

man

bab.

von der (auch von

Namen

der Zeitschrift

den Hebräern geF. zitierten) Stelle

und

der Hölle ausgegangen

Vorstellungen

Jahrhunderts

ganzer Schatz

in

(ZA.

bis

auf

jüdische

1890

pg.

41

ff.).

zeigte

Dichter

Soweit

des

kann

jene uralten Spuren verfolgen.

Die Lehren über die Gestirne, Sonne, Mondfinsternisse, Kometen, die Planeten

iMond,

und

Sonnen- und

Fixsterne,

sonders die Bedeutung des Tierkreises zeigt sich

in

ganz be-

der jüdischen

und durch von Babylonien abhängig. Die von Funk gesammelten und bearbeiteten Stellen und die daraus gezogenen Schlüsse sind schlagend. Kein Wunder; die Tradition Tradition durch

selbst bezeichnet diese Kenntnisse als

>Weisheit des Ostens«, die

schon Salomo oder gar Abraham besessen und von den Völkern des Ostens die

vier

überkommen haben

Weltrichtungen,

die

der

Erde

Form der Erde und ganz besonders über

die

Irdischen durch das Himmlische, d. Parallel ismus irdischer und ist

Die Anschauungen über

sollen.

Lage

h.

in

Welt,

der

die Bedingtheit des

die Entsprechung

und den

himmlischerVorgänge und Einrichtungen,

gänzlich durchsetzt von Babylonismen.

Die babylonische Auf-

fassung von der Harmonie des Kosmos, insofern

als die

Erde, bezie-

hungsweise dasStammland mit seinenEinrichtungen, eineParallele im

Himmel haben müssen, machten

sich

und offenbar auch das Volk zu das Heiligtum eingeteilt

und

auch die jüdischen Gelehrten,

eigen.

Palästina, Jerusalem

und

wurden diesen Entsprechungen gemäß symbolisch ihrer geografischen

Lage nach, und, soweit

es

den

Tempel angeht, nach ihren Gerätschaften und heiligen Handlungen geordnet und gedeutet. Dabei spielen immerdieTierkreiszeichen

Stämme im Wüstenlager, die Urim und Thumim, kurz überall, wo die Zwölfangewendet werden. Der Mensch als Mikrokos-

die größte Rolle, die schon auf die 12

Schaubrote, die zahl

sich

mos

ist

zeigt,

nicht

minder

religionsgeschichtlich

ein Spiegelbild des

Himmels.

Für

alle diese

und kuUurhislorisch gleichwichtigen Gedanken

Monumenta Talmudica. von Funk gesammelten, überaus reichen Quellen,

die

liefern

117

ein

Forschungsmaterial, das noch vielen Gelehrten reiche Anregung

Über den

geben wird. in

gedenke

Tierkreis

selbst

ich

demnächst

dieser Zeitschrift zu schreiben^).

Für

heiligen Zahlen

die

und Zeiten

bringt

F.

reiches

Material und zeigt, wie diese selbst bei der Einsetzung der Richterkollegien niedrigster (3)

und höchster

von Einfluß

(72) Kategorien

Die 7 Besten (216) und die 36 Gerechten sind

gewesen waren.

ebenfalls Ausstrahlungen solcher

Anschauungen über

heilige Zahlen:

Fünf, Sieben, Zwölf, Vierundzwanzig, Dreißig, Fünfzig, Sechzig,

Hundertzwanzig, Dreihundertsechzig und 365, sie alle sind Symbole astral mythisch er, im letzten Grunde astronomischer Bedeutung.

Auch

darin wird allerdings übertrieben.

Funk namentlich in seinem Kommentar zu den Texten, der eine Fülle von Arbeit, Gelehrsamkeit und geistreicher Kombination aufweist, durch zahllose Länder, Völker und Verhältnisse, So

führt uns

durch Jahrtausende geistiger Entwicklung, die ihren literarischen Niederschlag

in

den Aufzeichnungen der Talmude, Midrasche und

verwandter Werke gefunden

dem

reichen Notizen anführen:

um"? wohl der Welt

besser

sollen

kommen und kaufen

Im einzelnen möchte

hat.

ich

zu

Erwähnten noch Weniges aus meinen überaus zahl-

bereits

als

sie sie

>

S.

25 Nr. 18 wären

Von

verkaufen;

sollen sie (die

Sie

:

npk Nt2"'V^ gekommen und

n:d~v"":

der Welt sind sie

sind von auswärts ge-

Körbe) von auswärts

Gekommenen

ver-

zweite

die

.

66,18 (Die Nr.) heißt:

abgerissen 91,487.

erste

"''^^'l

Zahl

bezeichnet

p'^DST xp'ats

die Seite,

die

wohl: eine Peitsche, deren Ende

ist.

müßte von deiner Mutter

als

Exegese
Jeschurun

II, 2,

86ff.

der

!

Monumenta Talmudica.

118

warum ncrn piz2 >Zur Osterzeit


Bedeutung auf

findet sich in dieser

sei

er,

die Adelskette zu

-schwer erscheint es vor Gott, die

Abstammungskette zu zerreißen«! 175,039. fehlt die Numerierung. 185,661.

und

199,699

wäre "72^^

öfter

könnte und :

~:j3

sollte

besser

im Texte

mit

"a*:"i

wegbleiben.

»entsprechend,

parallel«

wiederzugeben. 210,728.

ist

natürlich

bei

dem

Bilde C~

^r /~^n

gehende Sonne auf den Menstruations-Blutstropfen heißt:

228,770.

VP'""^ ^'^'

*T^ro SD^' nnz ab

für die unter-

angespielt.

die Welt

hat

nie weniger (oder kann nie weniger haben) als 36 Gerechte. 251,882.

des

anstatt

mißverständlichen

Bildung des Rindes«

Entwicklung oder Wachstum. 278. Die Gleichsetzung

von r-j mit näru esu

ist

sehr unwahr-

scheinlich.

279.

S2C xr'^o nn:

Königs- sondern 287.

Über

alter

bz^.'^n

heißt

denn

doch

nicht

»Kanal

des alten

Königskanal.

Amurapi sind

die Akten

noch immer nicht

geschlossen. 305. Die Ausführungen über r"J2 r",2D sind als

und bleiben weniger

hypothetisch.

Es

Was

ist

klar,

daß diese Notizen vervielfacht werden könnten.

bedeuten aber diese Kleinigkeiten bei einem so merkwürdig

zusammengesetzten Buche? Sie

sollten

nur beweisen,

wie sehr

iMonumenta Talmudica.

ich

mich

Funk und tung

dieses

in

und

fühle,

trage,

beginn, bis

Werk

für das ich

vertieft habe,

zum

Entstehung und Entwicklung von An-

sich sehen lassen

der

Unternehmens

und wir dürfen aufrichtig

ist

und

lobt seinen Meister.

um

ein tüchtiges

durchaus würdig

Förderung

;>Monumenta Talmudica, den gerechtfertigt,

mich verwandt

Berkowicz gewissermaßen Verantwor-

ich der

geschichtliche Quellenforschung

das

ich

vorläufigen Abschlüsse^) mit Teilnahme gefolgt bin.

Das Werk kann reicher,

dem

durch die Einführung des Hauptverfassers

Texthersteliers

zumal

zu

119

ich

im Eingang

ist

Die

Sammelwerk Der

Titel

stolz genannt,

ist

die Weiterführung des bedeutenden

wünschen.

Dem

Verlag Orion geziemt

die wärmste Anerkennung. ^)

Unterdessen sind weitere Bände erschienen, nämlich:

Recht, und

Krauß: Griechen und Römer.

Gandz,

Bemerkungen zum Sefer Scha'aschn'im. Von E. Baneth.

Das Buch der Unterhaltungen von Josef Ibn Zabara von Israel Davidson in einer vorzüglichen Aus-

neuhch

ist

gabe

veröffentlicht worden').

uns der Herausgeber mit

In einer lichtvollen Einleitung

dem Verfasser und

bekannt, mit den Quellen, aus denen Schriften, die er sonst

ihm

noch verfaßt

er geschöpft hat,

und mit denen,

hat,

Der Text

zuschreibt.

fälschlich

macht

seinen Zeitverhältnissen

mit den

man

die

nach den beiden vor-

ist

handenen, stark von einander abweichenden Editionen (Konstantinopel

und Paris) mit großem Sachverständnis hergestellt und sorgfältig von Fehlern gereinigt, die Varianten sind gewissenhaft verzeichnet, dunkle Stellen in lehrreichen Anmerkungen beleuchtet und erEs sind nur v/enige Punkte,

klärt.

denen meine Auffassung

in

von der des gelehrten Herausgebers abweicht. 1. In der dem Werke vorangehenden Zueignung läßt Davidson den Verfasser von einem Buche seines Gönners sagen: vnpB'J

Anmerkung

einer es

msr^ ryn

'»T

""S^

^~'

p'^T.

wohl sagen

:

's 'rx

inrp'^:

nicht

'S"?

einen

hält

das

dittographischen indes

dem

Mir

'scheint

es

näher zu

für

PlKiri^

ist

"11"'

Ed. K.

Z.

2,

und

(s.

Bem.

Dort aber heißt

vrpTi

liest:

ist

eine

ris^sr

rya

rV3 steht, für niXÜ, eine Lesart,

vorher

statt

3)

'i'

gerecht

nicht

wird.

r":xt3r

ein

metathetischer

Wie dem auch

sei,

auf jeden Fall

liegen, ist.

daß

In

16).

Man kann demgemäß

weil

Schreibfehler

Metrum

beizubehalten

(S.

31, 27.

psj'Si.

sinnlose n'X^r,

die

Druckfehler

n^

piroi

'T oder vnptyj "Ta, aber rnps'J "T

ganz unmögliche Konstruktion. Davidson

rai^

verweist er auf Ijob

und

I

vra^rn

nicht in

'T umzuändern.

*) Sepher Shaashuini, a book of mediaeval Meir ibn Zabara, edited by Israel Davidson, Ph.

lore,

D.,

Der Sinn

ist

by Joseph ben

New-York,

1Q14.

Bemerkungen zum Sefer Scha'aschu'im.

meinem Verlangen, des fernen Freundes Hand zu küssen Hand geschrieben,

In

klar:

121

(iT^ niKDü), küsse ich das Buch, das seine und, so süßer

oft ich es

Von seinem "ürn

*rv ]2

"it:

TTDS" no

den

Reisebegleiter,

wegen

er

es

Nin dnt tjx

Das

i'tsd.

er aber

vervijdi

":iDn

bemerkt:

10)

das genaue

jedoch

ist

'12'?

*''

i\'^s^n-

Z. 25):

(S. 3,

^x axi pino xim, wozu D. (Anm. t'S pin*D

seiner Bosheit

wahren Namen

"jns nennt, dessen

schweigt, sagt der Verfasser

vriDDH

Mund

Honig.

als

2. i*Z'7\

an die Lippen drücke, findet mein

Gegenteil von dem, was Ibn Zabara wirklich sagt. In Wahrheit meint

Wenn

er: ist

dieser

ich

ihm auch einen

immer noch zu süß

S. 4, Z. 36:

3.

Namen einen Mann

bittern

für

1^X5

rno^i pTi

und

gegen das Metrum (n 'vun ^nri

Aber

1ÜS2

nyum

und pT» gibt auch in der denn DOn bedeutet nicht »füllen

Sinn,

rn^V^

ist

iptt'

n ?3^ T-rip

Distichon mittels mancherlei nicht

unbedenklicher und, wie wir bald sehen werden, ziemlich über-

Bemerkungen zum Sefer Scha'aschu'im.

122

flüssiger

Textänderungen nach einem willkürlich angenommenen

Metrum (ny.'r

tk", -r"i r-.y'jr

der zweiten das ohnehin störende

in

kommt im

aber

nyur

nr^i

anderer Rhythmus

von Davidson

tc')

Folgerecht hätte er in der ersten Zeile fiviD

zurechtgezimmert.

und

Tri

zum

im

wie

zweiten

Vorschein

vierten

(je

streichen sollen.

So

Halbvers wieder

ein

"*"'

zweimal

"»""'"

\'^c*'

nV'Jr

''nts'

myür), den der überlieferte Text, wenn man ihn nur richtig liest, auch im ersten und im dritten Hemistich deutlich erkennen In

läßt.

und

beiden Ausgaben lautet jenes:

7''

'^N

":i2 VZ-ixV*, ryi b^b "^'p.

dieses:

"i*," '21'

nur

daß

Man

braucht

und das Gleichmaß

ist

Zu

Ü von

beachten

während 71 6.

S.

daß

ist,

in

14,

m.

89

Z.

als

titJ''

'^N

in

'"

ge-

"iiJ3

zu verbessern,

•'TN

Ed. K.

hat

mit 7 von "p'r einen

"y'jr

heißt es

f

*''"'

gerettet:

V2~"iN^".

p^^ö t:yö 2"im.

bloß

jetzt

^x der

hier

Abschreiber oder Setzer von P. das Wort 'uiz fälschlich lesen hat.

'^'2^^-

"ir"»

bildet,

gilt.

vom Weine:

ijot^ an

Stelle

b'v:*2

von

i:y2 cy;:" L^yo.

Das

^d ist

E. die bessere Lesart. 7.

S.

41,

Z.

10

ff:

n^"^-.

rs

mt: irosra

-^Vr -^ün nasi

T"t:N .nasni ^'rin citr^ p':ö DnVn •;*sb' ,12 m'^tri nanoi ncD rz 7s ^2 rz ""i^tt'l (!) ''tn B'TS. Beide Ausgaben haben

^3-1

"':"-N

v'tn

N^ und nicht 'X'l'Z; statt rz *\S' '2 liest P. (wo "'"N fehlt): CN T. Demnach dürfte der ursprüngliche Text entweder nano". rr^ rz -'s —rx ex HS -i'^tr*. ittd xV ^21 (nach P.) oder n2^"!t:i "CD ,-2 v^^ '- ~- "'''^'' ^^^^' t^n*r x^r "2- (nach K.) gelautet haben. — An die Stelle von pvr.2 möchte D. n'2*jj setzen.

ir"l"'E

na

"iC^'X

'':

Wenn '^in^ sie

aber das, was eine Krankheit mildert oder beseitigt, ist

(s.

z.

B. S. 12, Z. 67), so

kann man wohl auch

verschlimmert oder herbeiführt,

ncD

wäre

man

Schreibfehler für

geneigt

als

einen

als

''"".n':

p"»*»

durch Ex.

7^yiO

das,

was

bezeichnen.



17, 7 veranlaßten

"StD anzusehen, wenn es nicht auch sonst

in

Bemerkungen zum Sefer Scha'aschu'im.

diesem Buche

synonnym mit

B. S. 144, Z. 34 u. 40)

(z.

123

und

z^'

gebraucht würde.

•jno

"~C"X

S. 47, Z. 37:

8.

haben -r""»«. D.

Hinweis

-pcx nach

I

Kon.

Dieser

11.

12,

einer Textänderung nicht aus, zumal in

aber zu

reicht

— wenigstens

jener Zeit die Diebe

Beide Ausgaben

inxr.

czj:."!* D'IDd'?"

dafür

setzt



die kleinen

ge-

tatsächh'ch

hängt wurden. 9. S. 48, Z.

merkung

Auswahl

letzteres

B.



"'

Lesart

r'ur

Z.

haben, er

im Vorher-

weder

er

setzt

N'*i:!:*;2

liest:

unten Be-

(s.

hat

fehlt,

einzige

daß s~t;s:;2

zusammen

*,*r,

die

hat,

zusammen denselben halte eine Änderung der '2

Ich

vermute aber, daß dieses Scherzrätsel •;::t:r

gelautet

hat

und

der Aus-

in

zwei Wörter zerlegt wurde: ha-menaggen.

in

an zur

kann.

befriedigen

keine

•;:

r.iiic'

Erklärungen

zwei

meint,

aufweist.

ri:rif

rxr

•;:!2r

fehlt

den Zahlenwert von "tivr (320)

für überflüssig,

ursprünglich

sprache

rxr

Hai per), daß ""

"ISDO (23) wie

pp

Ed. K.

'nos^ -^b.

aber, wie D. meint,

indem

Ginzberg)

L.

ohne

(von

andere

Da

*;:.

denen

von

bietet,

Die eine (von



für

Wortes

dieses

Stelle

'2

Die Antwort

der die ganze Stelle

in

•*"

Zahlenwert von

den

]:n

die

rc^.

'"^2H'

Ed. R,

38.)

gehenden überall noch

ru"c* x-t:ö^;3 'in

52:

]:j '2

n^i'C N'"t:^*;z

Die

5 (n) mal ]::i2 (143) hat den Zahlenwert von Sollte jedoch, wie D. (S. 46, Anm. 4) mit Recht an-

Lösung wäre dann: mt:»'

(715).

nimmt, "n die bessere Lesart sein so

ist

die

buchstaben

Lösung noch

Verse üTV*? rz'l

^ünf letzten,

'n

Da

ryo

vjs b:^

b"'i

"irD'j

D-"'^trüa

psD

anrDn nax^i. Dazu

Dem

"»Vm.

vorher ein arabisches Sprichwort

mitgeteilt

zweifeln.

ist

kann

bemerkt D.:

ich nicht

zustimmen.

hebräischer Übersetzung

in

dieses hier aber in aramäischer Sprache ange-

wurde,

führt wird, so

'myn lasn

i^^o ain

v:v

an der Richtigkeit der Lesart an*^Dn kaum zu

Übrigens würde

des Reimes wie des Sinnes

ich nicht

wegen

KSVÄ

lieber

(Ehebrecher), sondern

XpV5, (Unzucht)

vokali-

sieren.

31. S. 145, Z. 52: Tl-TKl

kennt

yi^ in IL

yaX Dljra-

die hebräische Sprache nicht; steht hier für

Kön.

yi3X

23, 18 rr2"iv

(vgl.

es

123? yri

v'^'bn r^s (Schluß

^^T«

Tl^X") zu lesen.

'" Jes. 7, 2;

Hif'il).

folgt.,;

m

ist

Ein Wort wie

dagegen

— ist

.

Aus der Zeit von vor hundert Jahren. Von M. Brann. Die hundertste Wiederkehr des Tages von Belle-Alhance

mich an den heißen Sommertag, an dem

innert

Gedenkfeier

des

Sieges

in

der

jüdischen

seliger Vater'),

hielt die Festrede,

er-

an der fünfzigsten

Volksschule

meiner

Der Ortsschulinspektor,

Vaterstadt Schneidemühl teilnehmen durfte.

mein

ich

und von den

patriotischen

Gedichten, die der Ansprache vorangingen und folgten, machten

den

tiefsten

Eindruck M. M. Haarbleichers wohl gemeinte, wenn

auch nicht immer wohlgelungene Verse, die Schlacht bei Belle-Alliance^

^)

-Zum

überschrieben sind.

Jahrestage der

Darin heißt

es:

»Öffnet die geweihten Hallen, stimmt zur Andacht Eure Herzen, Lasset vor der Lade

flammen fünfundfünfzig

Hunderttausendstimmig steige

laut ein

Jahrzeitskerzen,

Kaddisch heut empor.

Schmetternd an der niedern Menschen, an der hohen Gottheit

Denn

ein Jahrzeitstag

ist

heute,

wie wir

Ohn

selten ihn gefeiert.

Wir, die Greise der Geschichte, die wir ihren Strom durchsteuert

.

Er war meines Wissens unter den Glaubensgenossen der erste Schon im Jahre 1846, als er noch RabbinatsAssessor in Rawitsch war, betraute ihn die Regierung, nach dem Tode des Oberrabbiners Josua Beer Herzfeld, mit der Aufsicht über den 1)

Kgl. Preuß. Schulinspektor.

Religions-Untericht an der Volksschule

meinde Rawitsch, 2)

Sie

sind

Familienbuch«,

2.

(Cohn, Gesch. der

jüd.

Ge-

S. 88).

gedruckt

in L. A.

verm. Aufl.

Wien

Frankls

>Libanon.

1855, 8. S. 95

f.

Ein poetisches

Haarbleicher

ist

auch der Verf. des weit verbreiteten Gedichtes Hagbaha, welches mit den Worten: Dies ist die Thora, dies das Wort, das Gott uns hat gegeben beginnt und keinem geringeren als seinem berühmten Hamburger Landsmann Gabriel Rießer zugeschrieben worden ist. ,

Aus der

132

Und dann

Zeit von vor hundert Jahren.

weiter:

»Vaterland und Freiheit!

Und zum

mächtig widerhallten diese Töne

Waffengange drängten

ernsten

schnell

[nämlich:

Immer

sich

Israels]

unsere

Söhne:

den ersten Reihen, freudig im Gewühl der Schlachten

in

Sah man unsere jungen Helden Tod und Wundenschmerz verachten,

.

.

.

Manchen hocherkauften Sieg noch teilten sie in Preußens Heeren Unter hohen Kriegesfürsten, deren Taten wir verehren,

Und

bei Belle-Alliance,

Blieben ihrer

wo Scharen fraß

des Krieges Flammenzahn,

fünfundfünfzig Offiziere

auf

dem

Plan.-

Mit Staunen und Bewunderung stand ich damals vor der hohen Ziffer und dem außergewöhnlichen Ehrenstand meiner tapferen Giaubensbrüder und glaubte ohne Weiteres an die Wahrheit der Erzählung.

Erst vor etwa

preußischen Oftiziers^)

noch einmal, der Juden

nachzugehen. Berlin

als

ich

herausgab,

vom

Als

3,

hatte

Anlaß

ich

ergab

sich

Julius 1815, die David

Darin heißt

es,

zwei Briefe eines

als ich

meinem Jahrbuch 2) druckte, und dann den elften Band von Graetzens Geschichte

solche

Franzschule in Dessau, hat.

zwanzig Jahren,

in

der Quelle des Berichtes eine Privatmitteilung

Franke 1,

in seiner Zeitschrift

daß

aus

der Direktor der

Sulamith^) veröffentlicht

aus der preußischen Gesamtliste der in

der Schlacht bei Belle-Alliance gefallenen Krieger hervorgeht, daß allein

von der jüdischen Konfession 55 Landwehroffiziere

Leben

für

König und Vaterland geopfert haben.

ihr

Graetz*) hat diese

Nämlich des Leutnants Siegismund Pleßner, der als Christ die Friedrich Wilhelm annahm, nach den Freiheitskriegen in Erfurt in Garnison stand, an den dortigen Militärschulen in der Mathematik unterrichtete, eine Reihe häufig aufgelegter mathematischer und geographischer Lehrbücher verfaßte und als Hauptmann seinen Abschied nahm. Er war 1787 in Pleü geboren und starb 1865 in Berlin. ^) Jahrg. 1897, S. 23—35. ')

Vornamen

3)

Jahrg. IV, Bd.

*)

XI, S. 334,

dadurch, daß

in

11,

Anm.

Heft 1.

1,

S.

48.

wurde der

Veranlaßt

derselben Zeitschrift

a.

a.

O.

S.

44

Irrtum ff

in

vermutlich

der Tat eine

Aus der

Zeit von vor hundert Jahren.

für

versehentlich

Mitteilung

Äußerung des

eine

133

Staatskanzlers

Fürsten von Hardenberg gehalten, und ihr dadurch eine Autorität

ohne

verliehen, die ihr nicht

Eine

zvv'eite

zukommt.

v/eiteres

Quelle für die Nachricht findet sich

nicht beachteten

in

den bisher

^Randglossen, die M. Fränkel zu dem Aufsatz

ȟber die Juden

Deutschland

in

Anzeigers der Deutschen

in

Nr. 125

veröffentlicht

glossen wendet sich der Verfasser

u. a.

hat').

des

-Allgemeinen

In

diesen Rand-

gegen den Vorwurf des

Mangels an Vaterlandsliebe, der seinen Glaubensgenossen gemacht

worden war und weist auf

eine Reihe

Daß

gerade Gegenteil bezeugen.

gemäß

ist«

,

von Tatsachen

dieses der

hin, die das

Wahrheit vollkommen

bewiesen unter anderm die jüdischen

sagt er wörtlich,

Einwohner zu Wilna im Spätherbst 1812 den französischen Garden



bewiesen die jüdischen Krieger

bey allen Gelegenheiten mosaischen Glaubens

dem

sonders an offizieller

Angabe



in

den österreichischen Heeren

bewiesen die preußischen Unterthanen

während

der

beyden

letzten

Kriege,

folgenreichen Tage bey Belle-AUiance, in

wo

be-

nach

der Berliner Zeitung-), nicht weniger als fünf

und fünfzig jüdische Officiere von der preußischen

Landwehr für Deutschland des Staatskanzlers

schreiben

Thema Bd. XI

(S.

304}

tun

habe

hat.

Leben ausgehaucht haben.

erwähnt In

der

ich das bereits

freilich

erschienenen

mit unserem 2.

Aufi.

des

angemerkt.

vom Oktober

1815 erschienen sind, besaß ich und habe ihn vor

einiger Zeit der Stadtbibliotek in Frankfurt

über

das

ist,

igoo

Die An-

Einen Sonderabdruck dieser Randglossen, die im Allgem. An-

')

zeiger

zu

nichts

ihr

Fränkel weiß ich zur Stunde nicht.

iV\.

a.

M. überlassen. Näheres Eine andere Entgegnung 125 des Allgemein. An-

Vorwürfe, die den Juden in Nr. von einem Ungenannten gemacht wurden, erschienen in der Zeitschrift Sulamith a. a. O. S. 52 ff von M. Heß, der damals Oberlehrer an der Israelitischen Bürger- und Realschule in Frankfurt a. M.

auf

die

zeigers

gewesen

ist,

vom

13.

Juni 1815 datiert.

Herren Biblothekare Dr. Löwe und Dr. Pick in Berlin haben die Freundlichkeit gehabt, den Jahrg. 1815 der Spenerschen und der Vossischen Zeitung durchzusehen. Sie haben aber eine Be^)

Die

stätigung der

Angabe

nicht gefunden.

Aus der

134

von vor hundert Jahren.

Zeit

zahl der gebliebenen jüdischen Soldaten läßt sich hiernach leicht be-

rechnen.Leider

hat

»die offizielle

Es

kommt

Angabe

la

noch

belle Alliance gefallenen Krieger«

Berliner Zeitung nachweisen lassen.

in der

hinzu, daß der zeitgenössische Dichter G. A. Adersbach,

>Ode an die

der eine

weder eine ^Preußische Gesamtliste

bisher

sich

der in der Schlacht bei

Krieger aus

bei Belle-Alliance gefallenen

dem deutschen

Heere-

und

gefallenen jüdischen Soldaten

M. Philippson

verfaßt

Offiziere

hat,

israelitischen

keine Ziffer der

angegeben

Auch

hat.

hat in seiner sehr gründlichen quellenmäßigen Zu-

sammenstellung über die Teilnahme der Juden an den Freiheitskriegen') Entscheidendes über diese Frage nicht beibringen können.

solchen Umständen

Unter

muß

die Angelegenheit bis

zur Auf-

findung weiterer geschriebener oder gedruckter Urkunden

Schwebe

dieselbe

in

die

in

der

bleiben.

soeben H.

unterricht öffentlicht.

Zeit

gehört

Jahrhunderterinnerung,

eine

Vogel stein im

Bericht über den Religions-

>48.

der Synagogen-Gemeinde bezieht

Sie

sich

in

Königsberg

i.

ver-

Pr.-

auf die Einweihung der alten Ge-

meindesynagoge und die damit verbundene Weihe der jüdischen Kriegsfreiwilligen,

Doppelfeier fand

die

am

Große Wandlungen gemacht.

neuen

Sie

hatte

Vorstand

großen Synagoge

zum Feldzuge von 1815 April 1815

19.

hatte gerade

sich

gegeben gelegt-).

1811

und

damals die Gemeinde durch-

neue Satzungen

Im Jahre 1814

der Oberrabiner Josua Beer Herzfeld

und 1812 einen

den Grundstein

1813

%

verließ die

der durch

In dieser Monstsschrift, Jahrg.

Vogel stein a. a. O. S. 12. Vgl. Landsbut, cr 'r:x rh^b2, 11, 6b Cohn, a. a. O. S.

kjoö, S.

ig

ff,

zu

242

einer

Gemeinde

seinen

den Glogauer Oberrabiner, der Enkel des berühmten

';

Die

auszogen.

statt.

R.

Vater,

Hirsch

ff.

^)

'^)

'Dr

r'r>^^r, S. 32. 58.

123.

60 und oben

Dembitzer,

S. 131,

Anm.

1.

Aus der

Charif

Halbcrstadt

in

von vor hundert Jahren.

Zeil

und durch

135

seine Mutter i)

ein

Enkel

des

nicht minder berühmten Frankfurter Rabbiners R. Jacob Josua, des Verfassers des Werkes Pne Jehoschua gewesen ist und selbst zu

den wenigen erleuchteten Theologen jener Tage gehört hat, die Umständen abgeneigt waren, den Anforderungen

nicht unter allen

der Neuzeit

wurde der

Zuständnisse zu machen-).

einige

Dajjan, d. h. >Assessor

der die Amtsbezeichnung eines

Saalschutz^),

Joseph

Sein Nachfolger

beim jüdischen Gericht^ Lewin >interi-

mistischen Vice-Rabbiners erhielt. Denn für die Aufklärer, des 19. Jahrhunderts die Geschicke der Großdie um die Wende gemeinden lenkten, war der Hass gegen das rabbinische Amt ein Er kam zum wesentliches Bestandstück ihrer Gemeinde- Politik. Ausdruck in dem Bemühen, jede Erledigung eines Rabbinats dazu zu

um

benutzen,

das Ansehen

nach

dem Tode

noch

einen

des

Besem

oder ein

")

Breslau 1793

in

Berlin 1801

des Oberlandesrabbiners Hirschel Lewin''),

Sie

in

st.

meinem Jahrbuch

Ravvitsch

am

7.

Juni 1795.

nur

Ihre Grabschrift

Cohn

a. a.

August 1846 und war

drei

für 1897, S. 28 u.

nur

Fränckel

Haupt des Hauses der

Gerechtigkeit', wie es in den Akten heißt*),

dem Tode

in

des Landrabbiners Joseph Jonas

»Rosch

und

herabzusetzen

Am.tes

Darum wählte man

zu brechen.

seinen Einfluß

von neuem bei

O.

nach

noch ist

S.

in

108

abgedruckt. -;

Er

st.

in

zuerst

heiratet,

Rawitsch mit

am

Schöndei,

25.

einer

Tochter

jMal ver-

Salomo Chelm und dann mit zwei

des

R.

(Vfs. des rj'^'t^r: rzr*^) st. 12. October 1793, Enkehnnen des Berliner Oberlandesrabbiners Hirschel Lewin, nämlich mit Esther st. 22. September 1820 und Debora st. 27. November 1843). Seine Grabschrift teilt Cohn a. a. O. S. 110 mit. Über seine Kinder vgl. Landshut a. a. O. u. mein Jahrb. a. a. O. ^) Sein Familienname ist offenbar nichts anders als der Städtename Zalosce Kr. Zloczow in Galizieni, der bei den Juden in den

'""N'TN"/ *,'"'":'~N'; und 'j^*'*2""N'; — vgl. z. B. die Approbation des Aharon zum S*.;',' .""'"N "'^E T, d. d. 15. Chechwan 1708 vorkommt. *} Vgl. meine Gesch. d, Landrabbinats in Schlesien, S.-A., S. 48.

Formen R.



'^)

August

Landshut a. a. O. S. 69. 109. Er starb übrigens am wie irrtümlich bei Zunz, Monatstage, S. 47, angegeben

Vgl.

(nicht 26.

1800.

25. ist)

Aus der

136

Zeit von vor hundert Jahren.

einen Vice-Oberiandesrabbiner') oder ließ das

lang

Jahrzehnte

oder minder geeigneten Privatmanns, eine gediegene rabbinische Bildung wesen"^)jungeii Freunde, die den rühmlichen Entschluß gefaßt haben, zu gehen in den Kampf für

König und Vaterland!

Gott,

KinderLebendig hätten

nicht

richtig

bemerke

bei

uns ein

Nur durch wahre Gottesfurcht

König. .

Herr

der

sich aufmachte wieder

Rabbi (Megiliah

entgangen Voglers

Mensch

ein

durch acht

sich zu bereichern, von uns erpreßt? Hat er

verschlungen,

wäre,

es

>Hat nicht der Feind

Glogau.

nicht viele zwecklose Zerstörungen angerichtet? sie

ihrem Gottver-

in

beiden Arten von Regenten auseinander.

die

nur seinen bösen Begierden.

aber fröne

festzustellen. In dreierlei

4— 6),

(S.

sei

rechtmäßigen

in ihrem Verhalten gegen die Untertanen

und

gingen

Anleitung (Spr. 21,

Jahre

und gerade heute

den Unterschied zwischem einem

es angebracht,

Schlingen

durch

ist

des

uns gewesen (Ps. 124, 2

f.),

Mensch*, und seien wir ihnen

entgangen wie ein Vögelein des

Herren

Hilfe,

des Schöpfers

des

Himmels und der Erden^ (Ps. 124, 7 f.). Ferner zeichne den angestammten Monarchen vor dem angemaßten die echte Gottesfurcht aus. Nach jedem Siege habe unser frommer König uns angefeuert, dem Herrn der Heerscharen zu danken,

weil

er

durchdrungen

sei

von dem

Bewußtsein,

nicht das Schwert den Sieg verschaffe, sondern der Hilfe gesendet habe. selbst

Gottes

Wie

aber der Tyrann?

Arm

Hat

er

daß

Gottes die sich nicht

den Unbesiegbaren, den Unüberwindlichen genannt? Aber

Macht

zeigte

sich

wider

ihn,

wie wir bei Jesaias lesen

Aus d^r

140

(41

,

4-

Wer

7):

erste

Sieg im Norden

hat



sammen

sie

>Einer

an.

auch der

Sie

dem

nähern

sich,

der zu-

andern,

Bruder spricht

der

die ganze deutsche Nation als Brüder

Der eine

Mut dem macht ge-

Der Zimmermann umarmt den Gold-

Sache.

habene Mitglied der



Alliierten trägt das Seinige bei

Menschen, der andere

stellt

Nägeln, daß es unvergänglich

sei
Du sollst lieben Gott deinen Herrn von ganzem Herzen usw. Dies ist das vornehmste und größte Gebot usw. Es hat mir immer scheinen wollen, daß die Antwort hätte lauten müssen: >Höre Israel, der Ewige unser Gott

ist

ein einziger Gott,

und daß

Jesus,

oder der Evan-

Die Liebe, die Grundlage des hebräischen Gebetes.

152

Fundamentalsatz

gelist diesen

mit der christlichen Lehre un-

als

vereinbar absichtlich übergangen

Nachdem

sich

mir aber

die Erkenntnis aufgedrängt hat, daß die Benediktionen

nicht zu

sondern zu rn~x*

yotr

habe.

Antwort Jesu der damaligen jüdischen Anschauung, nämlich der Betonung des das durch TXZ' nur eingeleitet wird, zu entsprechen und

n2i"ix:,

sie

scheint mir die

überleiten,

zu bestätigen.

V. -in""

Nachdem nun einmal

zum

yar zum Symbolum, d. h. und Wahrzeichen des Judentums,

das "^xir*

sanktionierten Erkennungs-

erhoben worden war, mußte diese Wandlung auch der Benediktion

lierung

geschah

durch

Formu-

der

in

notwendig geltend machen.

sich

gewisse Zusätze

in

Dies

der Morgen-Benediktion, in

denen das Einheitsbekenntnis neben der Liebe betont wurde.

nanN3

bezeichnender Weise

die Benediktion

schließt

"in''?",

wodurch

also die

Anerkennung der Einheit Gottes

("ün")

neben der Liebe hervorgehoben wird.

es in

der Mussaf-Keduscha D'"i^:x

Ich

verweise

hier

Monatsschrift 1910,

auch den Passus

in

auf

einbezogen

Zeltwort:

Läutere

"Nl"'?

um

ff,

Herz

unser

wobei

ich

u.

nx""''?/

das

"X""'^';

man

bei

daß auch

in

unterlassen

nicht

in

Anwendung

dieser Benediktion

ursprünglich einzig und allein die Liebe

daß

erst nachträglich die

der Morgenbenediktion

der

Ps.

86, 11

den

will,

der Benediktion, und des Psalmverses nicht

wie

in

ist.

Man

ersieht

der abendlichen

zum Ausdruck kam, und

symptomatische Bedeutung des

'^X'i*-:"

yott'

Diese gewissermaßen die Geschichte

darin zur Geltung gelangte.

des ^XT^" yosr reflektierende

in

bedeutet das

nach

weglassen konnte, das Wort "z-x':^ eingeschoben hieraus,

A.

-^rs"? '.2227 "n'i

Stelle

w.
' '"''^ps-

r'jU Boi>neojs == ^npi2 1^2

Gesch. Galiläas

Mittwoch

schon

(übrigens

\yrn

s.

meine -Beiträge zur

=

Eooai-o^i vor Jahren

ZfAssyr.: r2~"' vgl. meine oben genannte Schrift S. 50;

157

Hebräische Ortsnamen bei Josephus.

Außer

D'-iN

Seh.

bei

Anm.

lo,

S.

angeführten

i

c'-s in der talmudiwie sich Seh. nicht sehr ge-

(beim

Literatur

Rabbinat
tt*"'

w

r.

Mit einer gering-

hat.

Emmaus war Badeort (Koh.

und der kränkelnde

so zu lesen:

s.

Joch b

auch hier an einen

14 g. E),

das. 63

107; riEt::

R.

ist

meiner Notiz 711

dieser Ort

jüdischen Ortschaften (Jerusalem, Jabne, Bernr-

eine Zeit lang dort aufgehalten.

ist

Jahr-

ist

fügigen Änderung erhalten wir daraus c^lO''N/

AbdRN

1.

im galiläischen 2T; (bei >Beiträge zur Geogr. u. Ge-

(mit c, wie Seh. angibt), sondern

(Seh. S. 18,

n -

ergibt sich

in

nur

Chöl) und so

denken.

ist,

Zeit lang

Leipzig 1909,

liegt allzuweit entfernt S. später

La.

Dieser Gelehrte des

b. Sakkai.

wohnte zwar eine

schichte Galiläas,

z. St. liest statt •jm*'

unmittelbar vorher angeführten Erzählungen

über denselben R.Joch, hunderts

Jalkut

die richtige

dies

s.

=

es-safirije

schon

Neubauer,

Geogr.

d.

Talm.

81.

Hebräische Ortsnamen bei Josephus.

158

r>aus

E.« vor

601

Zeile 6,

'msx

1912,20.

O. gehört aber kaum hierher.

a.

Es

zu vergleichen. (Näheres an anderer

ist

Stelle.)

Vs^x nyp2 meint Seh. weise auf das von Euseb. genannte

'Agßri?.

das

hin,

von Legeon

q Meilen

Eine genaue Untersuchung aber

^3nx nyp3 nur Ebene gemeint

Anm. selbst

daß

unzweifelhaft,

wo

3

die bei ist,

s.

dem

meine Beiträge

ortskundig«



unter

Literatur

galiläischen Arbel sich befindliche

Ebene nach Galiläa

diese

»Ebene« für

talmudischen

ZDPV, XIX, 223

auf

ich

der

in

der Ebene lag.

in

bezüglichen Stellen zeigt

aller hierauf

52

S.

ff.,

verweise,

verlegl

und

bes. das. 55

s.

wo Schlatter Bezeichnung

die

erklärt.

yS2 Die Deutung

des Wortes als »Stück« [der Stadt] ist sicher und eine Zusammenstellung njr^ynysan unmöglich. - V T VT

unrichtig,

-

Sing,

von

Variante

•"'Vin

in

j.

nys3 »Sumpf«.

ist

Sanh.

HiS (Hiob8,ii),

3(19^):

D"'Än

= xry

"in

ist

erklärt sich

]^";:i

bibl.

Die

(Jerem. 38,22).

übrigens nicht neu,

Seh. gibt die sehr bestechende Gleichung mit

yp2/ vp2

nur die

im Anschluß an das

r;Xj:2_(Ezech. 47,11),

Deutung von Be^eiJa bauer, Geogr. 138 f. Jos. b. 3,

I

Daraus

s.

Neu-

dem

bei

39 genannten Baua, Grenzort von Obergaliläa gegen

Die Höhle, in der sich R. Simon b. Jochaj während derVerfolgungunterHadrian verborgen hielt (ypai Nmyo) läge danach in Obergaliläa. Dagegen spricht aber die Fort-

das tyrische Gebiet.

in PesdRK 89 af ['hd^Ji] (-Dn"'J".) mn'J nox Er sprach (zu seinem Sohne): »gehen wir Knn^ü"; mpo innn herunter und wir wollen uns baden in dieser Quelle von

setzung der Erzählung

Tiberias.«

Er geht dann nach Tiberias (zur

träge« S. 83). Jene in

Höhle

ist

also in der

St.

Nähe von

s.

meine

Dazu kommt noch, daßdieLa: ypni xnyo Wie B u b e r PesdRK. 88 b, Anm. 55 bemerkt,

Obergaliläa)gelegen.

nicht sicher feststeht.

Bei-

Tiberias (nicht

,

1

Hebräische Ortsnamen bei Josephus.

160

das

sich

findet

(y~En) (in den

Hschr.,

'•:*,

Wort nur

^:"!:r

r.

Daß die F'^: ypzrx' sr~v.: N-r:2 zeigt ein Blick auf den Text: •j"'-i"'ö*L: "lay

ist

>

r^v"* "V ]'2"r> v^-« vpsi Nny^ x-rn ... wo das des Johannisbrotes und das Rostigwerden des Körpers

rr:h~

•£*:

Essen in

Koh.

in

dagegen hat eine andere

"'"'?

v-"'"

La. der Pes. falsch

und

einer Handschrift

in

Parallelstellen fehlet es),

gar keinem

Dagegen

Zusammenhange Buber

sagt die bei

die Erde

in

und

spaltete sich

mit dem Vorhergehenden steht. Anm. 155 angeführte La. richtig:

Johannisbrotbaum aus

stieg ein

es

der Erde empor, damit sie zu essen haben;

m'hn

sr^-isz •"•pcy "lüm Aus dem Worte ypzrx' nach xriyo Lesung ypz" sriyt:.

'Eü rhv^'^' 'V-

entstand die falsche

BagßvQa a 17,26 und

vergleicht Seh. mit

n~iir~2 T

führt als Beleg-

:

echten Ortsnamen

stellen für diesen

lange eine Judenschaft bezeugt Stellen an:

»j.

m

Baba

i2b

(IX, 12]:

wo

,

(S.

ist
R.

nach,

Stellen

",2: ü'j2'j

»noch

Chanina aus Barthora.«

ein arges Mißverständnis vor.

folgendes:



R. Simai aus Barthora

R. Ismael aus Barthora, b. sanh. 32 a R.

Hier

nach Seh.

32) folgende talmudische

Gesetz derThora geht ist

b.

-2-.

der Schuldner

Sanh. 32a aufzufassen: rirj-

n nox

Kurz gesagt, aus »rTr "12> (»nach

den Worten der Thora^ hat Seh. einen neuen Ortsnamen sich Für den Ausdruck -Tr 12' könnte man zu zurechtgelegt!

Hunderten Beweise aus der sich

auch

was Seh.

Wortes (n-nn2) 1, 4,

und

sagt.

sonst, vgl.

Bacher, Ag. Tan.

S. 31



nnr-i^2

1

über

kommt

440) aber

2"n-2

die

erledigt

Vokalisation

des

allerdings vor (M. Orla

schon Schürer, Theol. I'

Damit

talm. Lit. anführen.

Anm.

in

Litzt,

tos.

1882, Col. 3i6f.^

Menach.

9, 2

ist

:

Hebräische Ortsnamen bei Josephus.

sicher

und

Nur

falsch.

Raschi

die Tosefta

Aus

selben Antn.

auf die diesen

beruft

Namen

S.

2,

aus

Es

kommt

"53 (oft

der

rp'?!



heißt.

daß so

Analogie

eine

es

Was

zur Geogr.

>Beitr.

'

:

'r.2

V

die

Delaja

X2N

bei Seh.

der

La.

in Jos.

r~T3

*J3

Bacher, Ag. Tan.

ff.

r.

Stellen aramäisch

richtige

Namen

Büchler, dasSynedrion usw. 144

(s.

vor (Schir

'1

'

die

dem

sondern

Worten geschrieben)

Priesterfamilie

in

~I3. TT::-

r,''b~

er kein Orts-,

in 2

auch: rrh~ '2

Zu BadvQa,

der-

nlna

Vokalisation

cler

während derselbe Gelehrte an anderen

"13

Zu

entstanden.

meinen

in

igi2, 40)

vieler Stellen der tannaitischen

TT

14 § ö),

gibt

-">':'"

ist;

j^einer

s.v.)

41

S.

Grund

auf

f.

Literatur bewiesen,

Familienname

bedeutet:

SS

ZDPV

dem Ortsnamen

in

so habe ich

betrifft,

und amoräischen ein

•'mz

5ch. betreffs

sicii

^gesicherte Analogie«

Gesch. Gal.«

j.

853

b.

Evangeh"en

der

meine Ausführungen

vgl.

durch Kopierfehler

ist

n"*~i2

Chorazin

i.

t:



(Mt 1125, Luc 1013;

dagegen bieten

hat so,

d.

C'^nr, -

St.

z.

161

ist,

(vgl.

F' 374)

wie dies schon längst erkannt wurde. der

In

'^a:,

die

mischnischen

Gebalene vorkommen.

M. Sota9,i6: (bei

IF,

PJ

B.

(z.

35

545 ff., Deut 1

Ketubb. 112a}: T T

:

soll

Meines Wissens

nach Seh.

und nrr. TT

meine Abhandlung

vgl.

-jH:/

44 u.

s.)

in

Für Gabalene findet sich

bes. 549). 7,

und Talmud

für

'^•,2:,

das nicht zu.

trifft

»Vn: bezeichnet nicht Gabalene, sondern

Seh. S.

series,

n"i2:.

Überlieferung

Gaulana

JQR, new im Targum

Jebam. 46a, Abs. 59 b

(b.

x'"^;.

Das erstgenannte Wort aus

j.

Taanit 6S d [IV,

5]

:

den Ortsnamen Faßaga bei Josephus. Das Wort rn^^ bedeutet aber hier -"12:; »Mann«!! S. meine »Beiträge^ S. gff., -

hält Seh. für

T

wo

ich

die

ganze

*~

:

Stelle

eingehend

besprach.

niED kann unmöglich mit Gabara identisch wie

Jos. (Vita c. 25)

während -"r: folgenden

ein

Stellen

Monatsschrift, 59. Jahrgang

Aber auch Gabara war

sein.

eine der 3 großen Städte Galiläas,

angibt,

Vorort

zeigen:

-

j.

von Tiberias Meg,

I

70a

;

»R.

war,

wie

Jochanan '

1

die las

1

Hebräische Ortsnamen bei Josephus.

162

Synagoge von ü'Z'2

in der

ursprüngliche

die

wohnenden

Tiberias

von

-

]-:2D,

und

"j'jD'D

^jdid

in

Synagoge

in der

ZDPV

1910, 39;

a, a.

196b (Anhang):

xnn'jfr 12: b'Z' rc:2 genannt. XVI, 7 (15^), Nedar. IV 9 (38 d läßt R. Ammi Tiberias (dort waren die -N-Jinsi "»p'^^' [Gassen der Heiden]) Sabb.

Jer.

in

j

Bewohner

die heidnischen in

am

isD

Ein

Sabbat

Kollege

d. A.

II.

j.

Sachnin,

wogegen

(eigentlich:

Es 1

Stelle

:

st.

'

S.

M

Para

DSin Egaöauos

3,

Josua

vgl.

von

12, 13.

4 Vespasian badete in Gofna.«

:

nijnT

ist

unmöglich; es könnte eventuell

:

aberHaefeli, Samaria

[Avovaü wäre etwa

63.

»verletzt«

5 soll

aus 'Avavrj/L sein.

umgekehrt? ^xajn kommt ist

I

ja

Ghron

11,

13

Vielleicht

auch Jerem. 32,6 vor.

DDnn2 entstanden

nicht aus

Verschreibung

D'Dl DSS, also:

m^ts T

1,

sc.

»Quellen«.]

verhält es sich

eine

»Rabba zu Klagel.

Dorf«

»das

lag.

zu vokalisieren,

"1";!

ist

constr. cpis) -

nijn heißen.

^xajn

mcD/

ist 1, 5.

T

ni:;v

msD

auch Hildesheimer, Beiträge Faßaga mit Gh. Kabra nördl. von

NJ?^; Anm.

Ein

in

Bacher, Ag

vgl.

Pal. S. 15 A. 118)

FaöaQa.

riijn.

48d;

vgl.

wie gezeigt, neben Tiberias

Tiberias),

Die

V7

kommen.

zu

Vorsteher

bestellt

Seh. selber identifiziert (nach der

154,5).

Namenliste der engl. Karte,

Geogr.

Assi

R.

Schekalim

150,2;

93, 1;

auffordern, zur Löscharbeit bei einer

ausgebrochenen Feuersbrunst

Ammis:

R.

Pea VIII 6 21a,

"IT-;

wir

finden

ist

Denselben

Tiberias.
^r lautete. Dies zeigt Aruch Komm. >j^^ir aus vit:"^tr) s. V. r:b^2ü: '^:'"-^ und jer. marg.

Burg Alexandreion bezeichne. Keinesidentisch, denn falls ist •!2:Vtt* mit Salem, südlich von Besan, nach der Angabe der oben zitierten Quellen lag -^rr gegendas bibl. nnj^J (Num. 32, 3), heute Teil Nimrin über ^'^:, d.

und

die durch sie erbaute

i.

(etwas nördlicher als Jericho, im Ostjordanlande).

S.

116 ••:s 'zZi'':'i.2 möchte ich mit

Süden

Sees

des

[KaJnaQayapaioi,

von das

:

(Seh.)



S.

in

Namen

talmudischen

Literatur

mit

dem

Büchler, der

galiläische

'Am

haares, S. 332

Namen in Galiläa diese Annahme liefert

diesem

nachgewiesen.

für



des R. Josua b. Chananja 2,

8 §

wo

2,

heißt:

In euerer

Chananja:

dem

es

= Julias

hat einen Ort mit



das Gespräch in

Kohel

Kaiser Hadrian fragte den

Fasanen und Seide bringen?

es,

Erez

Israel

sei

r.

R. josua

zu b.

Land,

ein

du mir nun aus demselben R.

der

Als sichersten Beweis

so sagt Büchler

Thora heißt

in

vorkommt.

•-;"•*

mit Kaiser Hadrian

es an nichts fehlt; kannst

am

jüdischer Überlieferung nicht

vermute aber daß Bethsaida

Ich

mit

ein heidnisches

Brfioaiba

117.

im.

nicht

(also

und

nördlicher lag



Dschunije

gleichsetzen

Tiberias

weit

Dorf war, zu vergleichen). Einfluß des Jordans in den See, nachgewiesen.

Umm

Pfeffer,

Josua brachte Pfeffer aus N:r'iJ,





und Seide aus nach Anderen aus *;-22V (Seh. 36) sind Guschhalab Achbarin (Seh. 87) und 3^n tt'-;. galiläische Orte; und da es sich um die Vorzüge des Landes Lande Israels handelt, kann unter ^iv-^ nicht Sidon, das nie zum Fasanen aus •--*



Israel gehörte,

1)

Auch

verstanden werden

rzrri:

ist

in dieser

zu suchen: keinesfalls darf das

').

Wie

der

Name

•-'•*

zeigt,

Gegend, also im nördlichen Galiläa

Wort

in

T'-ä:

=-

Nazareth korrigiert

Hebräische Ortsnamen bei Josephus.

168

wurde im Orte Fischerei betrieben. Dies beweist auch ein anderer Bericht, wonach der Patriarch R. Simon b. Gamiiel, der in GaHläa wohnte, den Ort p-i^ besucht und bei dieser Gelegenheit eine Schüssel voll verschiedenartiger Fische (mehr als

300 Arten sollen diesem

der

hervorgeht, Sees, dort,

gewesen

es

vorangehenden

Berichte

wo

am

der Ort

lag

vorangestellt

Namen

Daß dem Namen

Ortsnamen

bietet

ist,

identisch

als

des

Stelle

Wie

i).

aus

Talmud

jer.

Ufer des fischreichen Genezaret-

der Jordan in den See einfließt-).

der Lage von Bethsaida. nicht

sein) vorgesetzt erhält

Dies entspricht

•-"•i

das

keine Schwierigkeit,

Wort

ri'3

beiden

die

zu erklären, da ähnliches bei galiläischen

öfter anzutreffen

ist

und '^rr-aiiin^

('iya

u. 't^n'n).

Zwei Schriftgelehrte des 2. Jahrhunderts: Abbajudanaus «T'-i und R. Jose x^jt'ü waren wohl auch aus diesem galiläischen Orte 3). S.

Namen

117 BrjoaQa führt Sch. unter den griechische Schreibung überliefert

Erjoaga auch in der hebr.-aram.

Form

das in der tannaitischen Literatur oft "'nB'"'2

ib:

Br]dooi

wo

St. vgl. ';

j.

noch

Berach.

b.

Schekaiim

VI, 2:

.nnx 'int:n2 2^:1 ^ro 2)

riTin

Tos Sukka

c:':'"':^

III

nämlich

s.

der oben

in

S.

s. v.



aiVa'

6—8.

Seah Getreide gesät werden kann).

ein

werden. Nazareth heißt PTij (Beiträge»

Zur

ist

die

aber

ist

Jerusalems halte ich für hebr. nxa r'3 (ein

Stadtteil

Stück Feld,

Es

bekannt.

Abhandlung -Zur Palästinakunde
Nebenbuhlerinnen

"-i2't^

Zu den beiden anderen

31,

17)

und

gar

in

der Be-

weil der eine Saft heiß, der andere

geistreichen Dichter

wäre dergleichen schon zu-

zutrauen, 36. S.

ipni

167, V, 113:

*,t2Ea?t:: 'h '^-y^v

rrhvp "J'-' 2r\s'£^2 rrbn^ r'y;'" c,-"!22m So die Lesart in beiden Handschriften. D.

aber streicht des

Metrums wegen

Wortes,

liest

denn

er

DrT'Öpn

(s.

(!).

Bern. 3)

das

Das

selbstverständlich

ist

:

des

ersten

Bemerkungen zum Sefer Scha'aschu'im.

172

nur ein Irrtum xn^nn 2:x

darum muß Ferner in

gerade des Metrums wegen Dri"'?DDri1 stehen.

hier

setzt D., ebenfalls

in^yn

,

denn

er meint,

des Metrums wegen, x an Stelle des V

während das Versmaß

nicht

richtig. lautet,

Wenn

IriyyJI

HDia/ my^/ npy-i, nV""p/

emendiert

die Stelle

und

"'IHKI

der Krankheit

rnJX/

ntDix*

B.:

z.

myo/

-"'^^y,

it^'y*

aber,

will

sehr st.

"pjx

mjy/

r^p-^'i,

n^m. Endlich Aus

in ti^3?-V

"inHi

daß man

an

ItTV"!!

wie der Herausgeber

nicht,

es

(Spr, 3, 8) oder

37.

S.

172,

Inf.

einer Zwitterbildung, die D. aus

DS5*n5

rnit

dem

DpIXQ'lS

weibl.

würde ich, da jede dieser beiden Metrum ausgeschlossen ist, DrilXpl?

scheint,

noch besser

mK^Ö

und kunstgerecht anwenden.

"i'ij''^'' )

DrilKD^lSl'

gewonnen zu haben Formen durch das

sie,

ihrem Heilverfahren die geeigneten

in

ir'ryn

des monströsen

der Bibel

vielmehr sagen, daß

(in'^Nr;) beurteilen; er will

der Vereinigung des männl.

in

constr.

st.

116 und auch sonst

Der Verfasser

Leiden entsprechend,

Mittel bereiten (lies: Statt

der

Genesung

die Adjj. n^sDn,

Er meint auch

lese.

=

ist

daß die Ärzte nach dem Zustande des Herzens die Schwere

auffaßt,

dem

So

das. V.

setzt er

von mx";.

ebenfalls

Kanal

wiederum des Metrums wegen

demselben Grunde

Das

Wörter dieser Form den

alle

fast

myp/ ra^i und auch

D.,



~""i~/ "2ij, -^pj, n^^rj/

r^-p';:>

iD?!/?!

doch von n'^yr

er

gleicher Weise bilden.

in

müsse man

fordert.

auch von ~'?vr.

so kann

wohl TwVT\ heißen, zumal constr.

Tv7VT\)

(v.

in'?';»'^

lesen,

Tw%T\

DiT'Ü.Sn' und

Es heißt bekanntlich

mxVö,

und

Anm.

DPIXQIS

x'^.riD

1:

vokalisieren.

aber kein nicht

ist

Wir haben

nlK^Ö^

das

Geschwür

selbst,

sondern der Eiter im Geschwüre, wie aus der von D. hier angeführten Stelle

in

Chullin

hervorgeht.

48 a

Wenn

(-T^'D

Rasch

i

'D*

a^'.3

dort sagt:

n^T.: x^:r_>

N'?:.»

entweder nicht wörtlich zu nehmen, oder es

und muß

lauten:

x^:'0

•'«"'•J

U'T

vn^'i.

s'^^.3)

"J'^n "j^no*. ist

deutlich

so

ist

das

ein Schreibfehler

Bemerkungen zum Sefer Scha'aschu'im.

38,

früher

selbst auf

Hier

198:

S.

Anm.

(S. 48,

Es

wort wußte.

ist

N"'^t:!:":2

in

dessen

Wie kommt

daß

aber,

rax^

^2

Lösung ihm

diese

folgende Bewandtnis

könnte es

*,;:

keine Ant-

r,üb

der Tat nicht zu glauben, daß jemand ein

Rätsel aufgeben sollte, es

die

ausgesprochene Vermutung, daß Ibn Zabara

1)

Frage rr^r

die

widerruft D.

Berichtigungen

den

in

173

unbekannt

selbst

ist

uns vorenthalten wird? Damit

haben.

Es wurde schon

oben

9) erwähnt, daß ed. P. in diesem ganzen Abschnitt überall da, wo ed. K. V*J hat, dafür *in schreibt, und daß diese

(Bemerkung

Lesart zweifellos die richtige •;";*;

wohl auf "n, aber nicht auf

'Z (S. 46)

D.

(das.

daß

Abgesehen davon, daß

ist.

Anm.

4)

aufmerksam macht,

ist

•;::

wo ihm

der bekanntere Ausdruck

landläufige Bezeichnung

]'r\

*;:^

aus

K.,

gekehrt irgend ein Abschreiber aus

Spielmann

in

15)

Es

um

und ist

werden, nicht zu

Haß gegen

einen Kantor verwandelt hätte.

der Synagogensänger zu der Stelle gelangte,

hat,

die

auch

den ehren-

als größtenteils scheinheilige

geschildert

Vorbeter einen Musikanten gemacht

dem

3,

bedient hat,

zur Verfügung standen.

werten Stand der n^y^Ui die hier

Schurken

]|l3

Kön.

eher anzunehmen, daß der Herausgeber der ed.

heuchlerische

wahrscheinlich,

Form

(11

worauf schon

reimt,

es nicht

sich Ibn Zabara der ungebräuchlichen

':^S''t;'?s

als

und

verletzen,

daß um-

jenen Beruf den

Als nun der Freund

wo

-jy ]2 ''N*t5'7S

auf

"n reimt und jetzt auf ";;: reimen mußte, konnte er sich leicht helfen, indem er den bösen '"i

Gemeindeverfassung wurde verkümmert; keine

Stadtverordnete

betitelt,

gewählt werden;

sie sollten ferner-

von den Magistraten

bestellt

werden,

die bisher in den widerstreitenden wirtschaftlichen Interessen gegen die Juden Partei zu

nehmen gewohnt waren,

der

wurde im wesentlichen

ments.

In

den Mediatstädten,

zweite Instanz war,

Die

gleichfalls

ein

erwiesen

Judenschaft

feinde barkeit

ja sich

hatten.

oft als

eigene

Opfer des Regle-

denen bisher die Grundherrschaft

in

nach einer maßgebenden Auslegung an

trat

die Stelle der Ältesten der Magistrat in erster Instanz; herrschaft

^)

wurde

Tod-

Gerichts-

die

Grund-

ausgeschaltet').

Das. Kap. IV, § 1—3,

9, 12;

vgl.

Geschichte der Juden

in

Lissa

Südpreußen Ortsch. Tit. LXXIl, Nr. 562, Krotoschin, Bl. 37 ff., 43. Die Rabbinate waren bis 1730 und 175g in Großpolen, von dem Südpreußen ein Teil war, nicht Einen klassischen käuflich, s. Gesch. der Juden in Lissa. S. 187— 1S9. Beleg für die v.'ahre Gesinnung in Südpreußen bildet der Beschluß des Posener Kollegiums der Eif-Männer vom Jahre 1730: T'^p 'JITICJ' S. 162

ff.,

Berh'ner Geh. Staatsarchiv, Gen. Direktorium

[Präsident

mioj nyue'n '?'''?."n'''i

vn""^ [r.iiab^

n-^'npr

Landessynode "J'"^"

großpolnischen

der

";j\-''^rp2

ns'cxn nnintD

'^27^

^i"

nnn^

b-; ny-i •jr'V

DJ'IB

=J

my^ ann a^-yn "n'iy d-s

nr^* "^v n'-^v

i^b'i;

xVr D'y.'^Tr u'r^pr. ''"; \iip *c"jn" "'•^•n v't moin arü D^r;o i^nd 'DB' u^^ ^in rx i^ap? p^ 'idi

p]D3 'pKs V'n ]}2 z'\p' y/jj,

irrtTip

C-T 2r;^::'VQ (Posener handschr. Sefer hasichronoth 11 153 [:63] a\ Darum durfte auch seit altersher in Posen kein Autochihone RabEin Organ der biner werden (Perles in MS. XiV 87 Anm. 15).

D'*^"'

preußischen

Regierung,

wo

die

Breslauer

Kammer,

gibt

ein

lehni-eiches

Rabbinate Polen zu suchen war. Am 17. Siv/an 1776 stellte die Krotoschiner Gemeinde den Rabbiner R. Zebi Hirsch ben Reiae! Cohen an (Posener Staatsarchiv Krotoschin C6 Bi. 126). An die polnische GrundSchulbeispiel,

die

Ursache

für

die

Käuflichkeit

der

in

Hiermußte er 150 Dukaien Konzessionsgelder zahlen. wurde ihm eine Bestallung auf Lebenszeit gegeben (das. B!. 143, 16).

herrschaft für

Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen.

186

Das Mißtrauen der

in

Kleczewo Versammelten gegen

das

Gesetz war aber auch noch aus anderen Gründen nicht unberechtigt.

Sah man doch sierten, in

in Kreisen,

die mit

dem Widerstände

Die Gemeinde

trat

dem Judenreglement sympathi-

der Rabbiner gegen Schulreformen

mit ihm ein Übereinkommen, daß,

wenn

innerhalb

werde, dem Rabbiner zur Erlangung eines neuen Konsenses loo Dukaten beige-

der

nächsten

drei

werden

steuert

Jahre

sollen,

die Herrschaft

später

die Herrschaft Krotoschin unter

nicht kgl.

eine

andere

mehr (das. Bl. 122). 1783 stand preußischer Administration. Der

Goerne forderte nun 300 Dukaten von dem Rabbiner, der Zahlung verweigerte. Die Administration fragte den Minister in Breslau an, ob sie sich mit 200 oder 100 Dukaten zufrieden geben JVlinister v.

die

solle,

bestritt

der früheren Grundherrschaft das Recht, ein lebensläng-

und beantragte, den Rabbiner zu zwingen, neue Konfirmation seines Amtes zu erlangen, ihm mit der Anstellung eines anderen Rabbiners zu drohen, ihm Amtshandlungen zu untersagen und seine Einkünfte zu sequestrieren. Die Breslauer Kriegs- und Domänenkammer, als vorgesetzte Behörde, gestattete diese Zwangsmaßregeln und beauftragte die Administration, sich mit dem Rabbiner über die Summ.e zu einigen. Letztere belegte die Rabbinats-Einnahmen mit Inhibition und drohte mit weiteren Zwangsmitteln. Am 2g. Okt. 1783 wandte sich der Rabbiner unter Darlegung der Verhähnisse und Beilegung eines Empfehlungsbriefes Goerne's an Zebi liches Privileg auszustellen,

eine

Hirsch Bitte,

's Vater,

von

AAinister

v.

den Hamburger Rabbiner

R. Refael

der Beitreibung Abstand zu nehmen,

Hoym.

übernahm

Das geschah auch

Cohen,

mit der

an den schlesischen

vorläufig (das. Bl.

5,

14,

16).

Herr das Lehen der Krotoschiner Güter und forderte vom Rabbiner 500 Dukaten Bestätigungsgelder für das Privileg. ^Aus Furcht übler und thätlicher Behandlungen< flüchtete er nach Breslau. Am 9. Febr. 1788 »ermäßigte« der Minister Schulenburg die Summe für die Privileg-Erteilung auf 200 Dukaten (= 3600 polnische Gulden) (das. C VI! Bl. 131). 1791 hatte der Rabbiner zwei Raten dieser Summe bezahlt und schuldete noch 150 Dukaten in sechs 17S7

ein

neuer

Terminen (das. Bl. 143). Dieser enormen Ausgabe stand eine Jahreseinnahme von 135 Talern gegenüber (= 810 p. Gulden) (das. Bl. 152)Ähnlich lagen die Dinge in Rawitsch, wo 1793 an den Grundherrn 100 Dukaten Anstellungsgeld für den Rabbiner entrichtet werden mußten Cohn, Gesch. d. jüd. Gem. Rawitsch, Berlin 1915, S. 59), in Kempen belief es sich anfangs auf 30 Dukaten (Archiv d. j. Gem. Kempen Fach 19 Vol. V) und stieg auf 200 Dukaten (das.).

Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen.

nur eine >Kabale

,

hatten

sie

187

doch die schh'eßliche Abschaffung

Talmud aus der Schule im Auge und wollten nur aus Man hoffte, daß tischen Gründen ihn vorläufig beibehalten. des

Anhänglichkeit an die rabbinische Gelehrsamkeit

Man

werde.

Sicher

verfiel auf

ist

es,

.

.

>die

verschwinden«

den seltsamen Gedanken, ein zu gründen-

daß die Gemeinde

dem Woyewoden Bloch-Posen vom lo. V.

heit

.

tak-

ein 15).

[in

Posen] bei solcher Gelegen(Mitt. d. H. Prof. Dr. hatte der letzte Rabbiner

Geschenk machteAuch in Bialystok

zu polnischer Zeit an die Grundherrschaft 200 Dukaten »Rekognitionsgebühr zu zahlen (Altpr. Monatsschrift a. a. O. S. 437, Anm. 2), und als

Gemeinde Krakau und der Landesbezirk R. Jonathan das Rabbinat anboten, war die Zustimmung des Woyeohne Geldopfer seitens der Gemeinde nicht zu beschaffen die

1751

Eibenschütz

woden

Wenn bei der Rabbinerwah! in Posen von dem Gewählten verlangt wurde, er solle Posener handschr. Sefer in die Oemeindekasse zahlen hasichronoth II 263 [272] h\ so muß auch hier gleichwie in Krotoschin, Kempen, Rawitsch und Krakau für diese bisher nicht erhörte Forderung als Grund der angesprochen werden, daß sie für den Woyewoden, Unterwoyewoden oder einen anderen Posener Machthaber gestellt wurde. Auch die Posener Judenältesten mußten für ihre Bestätigung Gebühr in jener Zeit dem Unterwoyewoden entrichten (Hist. eine Monatsbll. III, 44; vgl. noch MS. XIV 136 und Pos. Sef. has. II 157 [169] a, b, III 261 [274] bff.). Jakob Emdens spitze und scharfe Feder würde gewiß von einem solchen Unfuge gemeldet haben, vvcnn man ihm das von ihm abgelehnte Posener Landesrabbinat unter solcher Bedingung angeboten hätte riN^p" ""iT/ Lemberg 1870, S. 129). Sein Schwiegervater R. Jakob Mordechai hatte dieses Rabbinat gleichfalls keinerlei Bestechung sondern dem Einflüsse eines Lissaer Landesältesten zu verdanken (Gesch. der Juden in Lissa, S. 310, .WS. Bd. 41 Auch als der Posener Rabbiner R. Samuel 1806 sich darum S. 364). bemühte, daß sein Schwiegersohn das Tirschtiegeler Rabbinat erhalte, war von irgend einem Kauf keine Rede Handschrift Nr. 23 meiner (r",~V rn*':,

am

Adar 300 Dukaten 26.

Sammlung).

Prag II

1788, S. 54a).

1780

Alan stand

schaft nicht an,

die

(1655—9; zum Teil Biblioth. Friedland.,

Aus

R.

in

den besten Kreisen der polnischen Juden-

furchtbaren Folgen des zweiten Schwedenkrieges als Strafe für erkaufte

Lippmanii Hellers

sichtlich,

Rabbinate anzusehen (Wiener,

Petersburg iSgsff., Nr. 36S8;

vgl. das. Nr. 3690).

,-2*N TTV*: '.Breslau 1837) S. 29

f.

ist

er-

daß gerade die polnischen Rabbiner, Landessynoden und die

;

188

Eiii

judentag aus Süd- und Neuostpreußen.

des Lehrerseminar aus der Besteuerung von Privatsynagogen und

Esrogim zu speisen,

man

glaubte,

und



Österreichs

schreckte

Beispiel

kümmere dem man sich

der Rabbiner

sich

um

nicht

nicht



Schulsachen

Mann, bei lediglich »in Ansehung der erlaubten und unerlaubten Speisen Rats erholt« ^). Auch die besondere Besteuerung und Erschwerung des Heiratens, durch die »ihrer Vermehrung Einhalt getan werden sollte« 2), mußte mit ein

sei

auch

Recht

als

Verletzung

empfunden

Vorschriften

religiöser

werden.

Die Härten und Seltsamkeiten des Reglements kamen aus der

Unkenntnis der

polnischen

Vierländersynode

bereits

jüdischen Verhältnisse

der ersten Hälfte des siebzehnten Jahr-

in

hunderts energisch gegen das Übel kämpften;

und s. Sekten III, Leipzig meine »neuen Materialien

Judent. 271 .11,

d.

ff.,

Frankf.

Juden

"1302

a./M. in

1906,

Polen,

S.

und aus den

ig,

1859, z.

Gesch.

Wetstein,

Krakau 1892, S. 8 mit Hinweis auf

vgl.

S. 244,

der

Gesch. des

Jost,

Brann

REJ. XXI Vierländersynodein

Quellenschriften f.,

Landshuth,

z.

Gesch.

handschr.

]'i2^i 1 f. Paris 1866, S. 279 f., Übers, der Orae tz'schen Gesch. VII, Warschau 1899, Feinstein, n'?nn "]'>'/ Warschau 1885, S. 160. Das S. 2t

*|TID'

Rabbinowitz, Anh.

S. 17,

codificirte jüdische

Recht verbot den Rabbinern gegen den Willen ihrer

Gemeinden die Rechtsprechung auszuüben (tD^wV^n iCin § 3 Schluß und Kommentar ü£r'.D~ ru'^j das.). R. Samuel Edels erhob b, Kethubboth 17 a) schwere Vorwürfe gegen die polnischen Rabbiner seiner Zeit, jedoch nicht den, daß sie ihr Amt durch Bestechung erhielten. Nach Emden, nNJp," mir, S. 121 f., tat 1751 die Vierländersynode in Constantinow den Lubliner Rabbiner R. Chajjim in den Bann, unter anderem auch deshalb, weil er sein Amt durch Gewalt und Bestechung erlangt habe; vgl. auch das aus dem Kreise Emdens hervorgegangene ÜTV nns S. 15a. Das in der Zeitung des Judentums 1913S. 2oof. 1) Jacobson Reglement begegnet sich mit David Friedl ander (Über die Verbesserimg der Israeliten im Königreich Pohlen, Berlin 1819, S. 61; in der Forderung eines Religions-Lehrbuches und im Kampfe gegen die Rabbiner (S. 70); vgl. auch meine Gesch. der Juden in Inowrazlaw« Über die in der Zeitsciir. der bist. Gesellsch. f. d. Pr, Posen XV, 63. Esrogim-Steuer s. Jahrb. 1. d. Gesch. der Juden und des Judent. IV

(Sabbat 116

203

Anm. '-')

1.

Reglement Kap. V,

S?

9,

10,

Altpr. MS., a.

a.

O.

S. 573.

Ein Jndenlag aus Süd- und Neuostpreußen.

Informationen,

der

Einseitigkeiten

Regierung

der

die

189

zu

teil

wurden, die allem Anscheine nach eine erschöpfende Umfrage bei den Gemeinden

und ihren legalen Vertretern nicht vorAugust 1795 befahl der Minister für Schlesien und Südpreußen der Posener Kammer eine umfassende Untersuchung über den Stand der südpreußischen Judenschaft. >Die

genommen

selbst

Am

hat.

16.

Regulirung des südpreußischen Judenwesens accrochiret hieran.«

Am

7.

ging

April 1797

erschien

bereits

man

überstürzter Eile, daß

genutzt

ließ.

an

sie

Drucke

im

ihn

einen

so

Kein Wunder, daß ein Gesetz, das so völlig seine

zum

Wie wenig

Judenwesen eingefordert.

Boden

sicheren

das Reglement bot,

für

aus

dem

nis

gefrübte Gutachten des dortigen

Beispiel

Teil verfehlt war.

Bereits

höheren Behörde von den Magistraten

der

seitens

ein Urteil über das

dieses

in

die mühseligen Vorarbeiten völlig un-

natürlichen Grundlagen ignorirte,

1794 wurde

Aber zehn Tage später

ab.

das General-Judenregleinent

von Rawitsch.

Das durch

aber auch sieht

man

keinerlei Sachkennt-

Magistrats über die Lehrer

des hebräischen, über die sogenannte >:jüdisch-teutsche Sprache»,

über das

Studium des Talmud und den

despotisirten

gemeinen Mann

von den Rabbinern

einen erschreckenden Beweis

liefert

für die Mangelhaftigkeit der Vorarbeiten für das Reglement.

sorgnisse herrschten

nicht

nur auf jüdischer

Be-

Auch außer-

Seite.

halb dieser Kreise gab es Klagen und Beschwerden ob der Ver-

ordnungen des neuen Regimes, die den polnischen Verhältnissen

aufgezwungen wurden, ohne zu

immer

ihnen

Die Bialystoker Kammerkommission fand befürchtete,

Städte

»daß

sie

gerechtfertigt

neuen Konsumtionssteuern

die

den

herbeiführen,

Bürger

den

an

recht zu passen.

den Ruin

Bettelstab

und der

bringen

möchten*!).

Der Kleczewoer

Könige

Judentag

bittend zu nahen,

setzte

der jüdischen Verhältnisse stattfinde. ')

.\\itteilungen

42

ff.,

Er

S.

sich

hoffte,

dem Gesamiarchiv

65 ff., Cohn, Gesch. d. Altpr. Monatsschr. a. a. O. S. 575.

Leipzig 1914, S.

aus

es

zum

Ziele,

dem

daß durch seine Räte eine Untersuchung daß die Berater der

der deutschen Juden IV, jüu.

Gemeinde

Rawitsch

Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen.

190

Krone

Gnade

»die Fittige ihrer

werden, die Säulen der

entfalten

Religion auf ihren Grundlagen aufrecht erhalten, die Quellen der

Nahrung

Die Wünsche der Juden nach

nicht verstopft werden.»

Niederreißung der

einengenden Schranken

sie

König

Ansicht

gegenteiligen

Friedrich

Beamtenschaft und der Bürgerschaft Verständnis^).

Verhandlungen

für

die

die

jüdischen

mit

Delegirten

trotz der

bei

III

Zu

Posener

seit

der

Sachwaltern ernannten

Regierungsorganen

den

die

fanden

Wilhelms

langem

bewährten

Gemeindevorsteher Jakir Wolf und Pinkus jakob, sowie einen von den letzteren zu nominierenden, der dem als ha-Zaddik^ gefeierten

Posener Gemeinderabbiner R. Josef genehm sein müßte, die Lissaer R. David Landau, später Rabbiner in Flatow und Dresden, und Itzig

ben Samuel, einen

seit drei

Jahrzehnten bewährten Gemeinde-

vorsteher, den Rawitscher R. Josua Herzfeld, den späteren Rabbiner

Königsberg i. Pr. und Rawitsch, den Dzialoszyner greisen und hochangesehen Mose ben Baruch Katz und den Grätzer Gelehrten Sie sollten in Berlin vorstellig werden; der Issachar ben Samuel. in

dortige Rabbiner R. Hirsche! Lewin stand ihnen fördernd zur Seite,

ebenso der Breslauer Rabbiner R. Jesaja Berlin bei ihrer Tätigkeit Eine freiwillige Kopffsteuer

in Breslau.

aller

Gemeinden

sollte die

erforderlichen Kosten aufbringen.

Nicht

alle

Wünsche konnten

in

Kleczewo besprochen werden.

Die Versammelten beschlossen, im kommenden Monate Cheschwan anläßlich der Messe in Frankfurt an der Oder zusammenzukommen

und dort

die

Verhandlungen zum Abschluß zu

bringen.

Die

dortigen Beschlüsse sollten gleichfalls bindende Kraft haben.

Gründe, die wir nicht mehr kennen, gaben der nach Berlin eine andere

entsandten Deputation setzung.

Bereits

am

Generaldirektorium

2.



heutigen Ministeriums



')

f.

d.

Pr.

seit

Zusammen-

Jahren als Vorsteher ver-

f. d. Pr. Posen XII 82, Posen XXVII gq Anm. 1.

Histor. Monatsbll.

Ges.

die geplante

und zwar der genannte Mose Katz ben

Baruch aus Dzialoszyn, der Lissaer

d. hist.

als

Oktober 1797 erschien sie beim dortigen diese Bezeichnung entspricht der des

XV

71

ff.,

Zeitschr.

Ein Jiidentag aus Süd- und Neuostpreußen.

diente Isaak ben

Abraham, der genannte

und der Posener

Beniach Le\vin)

-

b.

Ber.

Vgl. b. ^)

r.

z.

Stelle.

Sebachim 54

Aus TiV

Ber. 53b.

") HL. 2,3.

r.212.

-

'i) '^)

Da

finden.



-)

a.



III. II.

s)

M.

Ri.

b.

*)

der Buchdrucker 5.

M.

Her. 53

6,2t.

Kö. 4.3-



28.

V.

— —



a.

'2) ^'^)

Vgl.

^)

23,15. »)

— V.

Koh. 11,7. ']'

37.24-

Die Kontinentalsperre und die deutschen Juden.

211

andere Holzschnitte, welche Mahlzeiten darstellen, nicht zur Ver-

füdung

so benutzte er eben diesen, ganz in der Weise, wie

hatte,

Buchdrucker

die

seit

dem

15.

ausgestatteten

herrlich

der

Jahrhundert,

seit

dem

Erscheinen

Hartmann Schedeischen Weltchronik

überall verfahren sind').

Gedruckte Festkarten mit graphischen Verzierungen sind nun

vom

Jahrhundert an,

16.

und Frankreich üblich

zuerst in Italien

geworden,

und zwar zunächst

vornehmen

privaten

in

später auch in

den höfischen,

Seit

Kreisen'-).

der

Hälfte des

2.

17. Jahr-

hundert haben dann allmählich auch die bürgerlichen Kreise sich der

Sitte

sehen,

angeschlossen, und die Juden sind hinter ihnen, wie wir

Kreise

ist

und

Buchdrucker-

der

nissen

Von den

zurückgestanden.

nicht

wahrscheinlich

dieser Seltenheiten

ist

nicht

Holzschneidekunst viel

auf

Erzeug-

einschlägigen

jüdische

für

uns gekommen^).

Eine

Es war

das hier wiedergegebene Fragment.

offenbar bei den Festmahlzeiten, die aus Anlaß einer Beschneidung

oder der sind,

Auslösung eines Erstgeborenen

nach und nach

vorzusetzen. 1)

rituell

vorgeschrieben

geworden, den Gästen eine Tasse Kaffee

Sitte

Diese meine

Annahme wird mir von Herrn

I.

S.

da

Es bedarf im Grunde keines besonderen Nachweises, daß die Mode folgten. Für Amsterdam

jüdischen Buchdrucker der allgemeinen

und

für diese Zeit sei aber

dennoch

z.

B. auf die

Ausgaben des Jüdisch-

deutschen Josippon, die von 1743 an, öfter in Amsterdam herausgekommen sind, hingewiesen. Dort ist in der Oktav-Ausgabe von 1765 dasselbe Gliche für den Perser-König Darius I' (fol. 6 a), für den König Philipp von Mazedonien (24 b) und für Scipio Africanus (58 ein für das 18. Jahrhundert charakteristisches Schlachtenbild

b),

ferner

(fol.

14

a,

43 b usw.) für ganz verschiedene Situationen verwendet. "-) Vgl. Forrer in der Ztschr. für Bücherfreunde, Bd. III, 2. Hälfte, S. 375, und das Vorwort von v. zum Westen zum 2. Bde. seines Buches: »Berlin in der graphischen Kunst

(Berlin 1912).

diesem Bereich nur eine aus dem 1. Jahrzehnt des 18. Jahrunderts stammende Einladung zur Feier der Hochzeit des R. Isak aus Jungbunzlau mit der Tochter des berühmten Krakauer Talmudmeisters R. Saul. Einige Einzelheiten im Lebensgang des hervorragenden Mannes werden durch dieses, auch sonst interessante 3)

Ich

besitze in

Dokument, das

ich gelegentlich

einmal veröffentlichen

will, aufgeklärt.

14*

Die Kontinentalsperre und die deutschen Juden.

212

Rosa

Silva

der

in

Amsterdam, einem gründlichen Kenner der

sephardischen Juden

am

schrieb mir

27.

in

August

den d. J.:

Niederlanden i),

»Es

die

verbunden

uns den Gästen

in

eines Erstgeborenen

der Regel Kaffee gereicht

wurde und noch gereicht wird. Der hiesige Verein »Pidjon Ben« gibt den armen Leuten unter anderm ein gewisses Maß, glaube,

1

Unzen, Kaffee. Gleiches

Va

für die Festmahlzeiten, die mit einer

tut

Er

mir bekannt, daß bei

mit der Auslösung

den Festmahlzeiten, sind, bei

ist

Sitten

bestätigt,

haich

der Verein »Berith Jizchak«

Beschneidung verbunden sind«.

Hiermit wäre auch dieses literarische Erzeugnis richtig ein-

>Sie mischten sich unter die

zwar nicht nur,

wie der

sondern auch

bonam

ließen

und so sind sie geblieben. Völker und lernten ihre Taten«, und

So waren also die Juden,

gereiht.

sie

in

sich

Psalmist

partem.

gar zu gern

von

(106,35)

In

ihrer

Sie verstanden es dabei aber zugleich,

Umgebung

selbst in

fremde äußere Form mit jüdischem Geiste zu ')

in

rneint,

malam,

den äußeren Lebensformen beeinflussen.

Kleinigkeiten die

erfüllen.

Eine sehr wertvolle Abhandlung darüber hat er erst jüngst im »Weekblad voor Israelietische Huisgezinnen« unter dem

46. Jhrg. des Titel

-Uit

Amsterdam

het

Heden en Verleden der Portug.

veröffentlicht.

Israel.

Gemeente

te

Die Darstellung der Juden im deutschen

Roman

des zwanzigsten Jahrhunderts. Von Joseph Bass. (Fortsetzung.)

Die Darstellung der Juden bei Adalbert Grafen Sternberg. Den Roman:

Der Christengott und der Judengott von Adalbert Grafen Sternberg, Wiener Verlag, Wien und Leipzig 1907. 142

würde

S.

wenn

da er

ich,

literarisch

wegen

nicht der Verfasser

also auch die Juden,

im

so berüchtigt wäre.

Das

ganz wertlos

Abgeordnetenhause

letzten österreichischen allein

nicht erwähnen,

ist,

seiner Schimpfereien über Alles,

aber

natürlich kein

ist

Grund, wohl

aber sind es einige Bemerkungen, die zu dieser schroffen, unfreundlichen

Haltung im

öffentlichen

den

Leben

größten

Gegensatz

bilden.

Held der Handlung

ist

im Anfang Graf Schwandorf, der

des Barons Blaumeier

durch Vermittlung

Geheimratswürde erhalten

hat;

Rothschild)

(lies:

denn Blaumeier

ist

eben allmächtig.

Er hat einen gewaltigen Einfluß auf die Presse, und transaktionen

hängen von seinem Willen

Äußern und des meier

Macht;

kaiserlichen

es gestattet.

er

man über

ist

Aber

ein guter

ihn

Hauses

selten

alle

solange Blau-

Gebrauch von seiner

Mensch, der nur die eine Angst

schimpfen

könnte; das

Geld-

Der Minister des

existiert nur,

macht nur

er

ab.

die

kann

hat,

daß

er nicht vertragen.

Schon Schwandorfs Großvater hatte enge Geschäftsbeziehungen zum Bankhause Blaumeier, Graf Schwandorf hält sie weiter aufrecht,

und weil der

jetzige

Wohltaten erwiesen

wogegen

Chef des Hauses ihm sehr

hat,

ist

die Gräfin, die

in

ihrer

viele geschäftliche

und dankbarer Freund, katholischen Gesinnung etwas

er sein aufrichtiger

Unfeines

einem Juden

in

Schwandorf

in

ein

jüdischer

reicher,

Grünbaum er

Roman

Die Darstellung der Juden im deutschen

214

kommt

die

namens Grünbaum,

Industrieller,

aushält.

und schäbig und wird von ihr mißhandelt, aber alles und ist dabei glücklich. Ihm

der Graf ins Gehege, und da dieser infolge des lieder-

lichen Lebens

wird

fällt

In

da und bleibt da, zahlt

ist

also

alt

ist

Wien

einer Schauspielerin Martha,

vergeblich kämpft.

sieht,

Schlingen

die

in

Schulden gerät und sich an Blaumeier wendet,

Nun

er abgewiesen.

Grünbaum

tritt

dem Zusammenbruch wonach

Er weiß

auf den Plan.

verleiten.

Vor

Grünbaum

einen

Schwandorf zu gewagten Börsenspekulationen zu stehend, schließt der Graf mit

Engagement und alle Schulden gegen die Überlassung der Herschaft Schwandorf übernimmt und überdies eine Rente von 12000 Gulden zahlt. Bedingung ist, daß Vertrag,

er

Martha

Gut

das

dieser das ganze

aufgibt. folgt,

tragenden

ist

Er

tut es.

Als ihm aber die Schauspielerin auf

Unter den erschienenen Leid-

erschießt er sich.

auch Grünbaum.

Er

spielt eine klägliche Rolle

und

wird von den stolzen Aristokraten mit verächtlichen Blicken ge-

Nur der zwölfjährige Karl, Mannes an.

messen.

der gräfliche

nimmt

Erbe,

ihm ging eine Wandder ihn verachtete, wohl Wohl haßte er den Adel, vor sich. lung war sein Herz voll Widerwillen gegen diese Menschen, die ihn aber war dieses Kind daran schuld? von Jugend an verfolgten

sich des verlassenen alten

>In



Sollte

seine Rache sich gerade gegen den Unschuldigen richten?

Warum

haßte er diese Leute? Weil sie ihn unschuldig verfolgten, weil sie ihm seine Geburt verübelten, für die er nichts konnte. daß ist

ungerecht

sie

Und

handelten,

das, sollte

will,

der Bruder der Gräfin.

nimmt

Empörung

voll Mitleid

auf.

Isaks

fest

hier?
Er

>War

ihr gar nicht zürnen.

diesen Vorur-

sie nicht in

teilen erzogen, hatte sie je etwas anderes gehört?-

überwindet sich

und

wieder

Geh

sagt zu Karl:

noch

jetzt

Er ein-

mal hinauf und sage Mama, daß dein Glück davon abhängt, ob sie

mich empfängt oder

ja nicht

und hassen

er

ohne

Interesse handle.

Das

uns.

hassen nur unsere Feinde.

Von

Wiege

wenn man uns Gutes

Ja,


Aber ihre Religion lehrt

Andern, weil wir dankbarer sind. die Rache!

>Sie

Märchen, Exzellenz, wir

ein

ist

der

wir nur Verachtung und Beschimpfung. hassen? Aber

Die Gräfin

Er wird vorgelassen.

nicht.Sie

er

nimmt

sind ge-

216

Die Darstellung der Juden im deutschen

So wäre

man

also der Judengott besser als der Christengott,

dem

mit

hervortritt,

wenn

Verfasser diesen Gegensatz, der übrigens sonst nicht

gelten

stereot}'pen

Roman

lassen

Immerhin,

will.

Charakterisierung,

ganz

ein

abgesehen

annehmbarer

von

der

V'^ersuch

eines Judenfeindes, gerecht zu sein.

Als Österreich zerfiel

(Buchhandlung

L.

Dieses Buch

hoch,

ist

.

.

.

erschien

Wien

1848.

Rosner) Verlag.

387

anonym

1905.

und

steht

und



Es

ist,

aus einem Gegner ist

d. h. seine

in

ich

nämlich kein anderer

als

der

Das Buch fand

ja es

»Elisabeth Kött

von den Juden gekauft und



selbst seinerzeit

gelobt.

So mochte Bartsch ge,

andererseits reifer geworden, hat der ehemalige Offizier seine

Volk wesentlich,

geändert, wie sich ergeben wird.

im

von den Antisemiten abgelehnt,

wir Wilden doch bessere Menschen sind

sichten über das jüdische

die

,

seinem Erscheinen ge-

bei

wurde, wie Bartsch

Berliner Tageblatt erzählte, gerade

funden haben, daß

heute vielleicht berühmteste

H. R. Bartsch, der Verfasser

und der

der Steiermark


Nation

Weg

von

Sie nicht ab-

den Tiefen Ihrer Seele weniger Jude aber

möchte

eigentlich?

ich

fragen.)

Ge-

tönte es gewichtig neben uns, Gottschalk hatte sich ins

spräch gemengt und fuhr

fort:

kenne die Juden, welche an

>Ich

Rasse eingewachsenen Makel bis zur Unkenntlichkeit weggeschliffen haben. Aus solcher Seele ihrer

großen Seele die

konnte

ein

ihrer

Mendelssohn Lieder von herzdeutscher Innigkeit wie

und schlicht, so fromm und gewaltig in Töne setzen. Diese Renegaten (?!) sollen wir lieben und ihnen die Arme weit entgegenbreiten ... Deutsch tun und Jude sein! lachte der Hauptmann Ihre Gier nach den Rost- und Mottengütern, ihre Geschäfte und Profite und vor allem ihre Lüsternheit auf unsere herben Bodenpflanzen und fortwährend dabei rufen: Wir sind die Euren! Was, Herr Hirsch?

die Eichendorffschen Waldlieder so stolz

.

Und

haltet

dabei eure Brandfackeln

in

den Krügen versteckt wie

eure Vorväter, als sie Schlafende überfielen eure perfiden Heuchelblätter lesen, (eine 1905!) werdet ihr in 50 Jahren die

.

.

.

.

.

Allen denen, die

Prophezeiung 1848 für

Meinung eingeflößt haben, das steige und falle mit dem Kurs-

Thermometer menschlichen Glückes zettel.

Ihr

werdet

Schiller

vom

jagen

Theater

und

mit

dem

schwülen Parfüm eurer uns noch fremden Lüsternheit darauf ziehen.

ein-

(Das schreibt Bartsch, dessen Bücher gerade lüstern sind.)

Mir brennen die Schläfen, wenn Schmarotzerdistel

ich

daran denke!

an der deutschen Eiche

.

.

.

Erst

Ihr

seid die

schmückt

ihr

220

dann bedeckt

sie beinahe,

und

anstatt ihres eigenen

um

eurer

sie

.

.

.

.

Nehmen

doch wenigstens

ist

.

.

ab

sie trägt zuletzt iWistellaub

Um

eurer guten Gelehrten,

Brauchen wir denn jene eure wirklich bedeutenden

Ärzte, Juristen, Künstler?

Platz? (Das

und

ihr sie,

stirbt

liebenswürdigen Künstler willen sollen wir euch

paar

Alle dulden?

wir

Roman

Die Darstellung der Juden im deutschen

unsern Talenten den

sie nicht

Was wären

offen!)

euch Alle nicht hätten!

wir

wenn

erst,

Ein großer Gott helfe uns

von euch!« So geht

nun

es

seit

Nun war

sprang empor.

dreitausend Jahren er

rief

,

Hirsch und

der erregte, begeisterte Jude,

Jude:

Wehes um den Mund. Wie bedeutsam ist es, daß uns der Jude am jüdischesten vorkommt, wenn er wehklagt! Soll das sein liebstes Wesen sein? (Merkwürdig, wenn auch nicht neu!) Und Hirsch klagte und schrie mit einem herben klagevollen Zuge des

fassungslos, leidenschaftlich, alttestamentarisch seit

Wir wandern

3000 Jahren.

>Gebts uns Erde,

Völkern;

stärkeren

So geht

(!):

es

nun

ewige Nomaden gehetzt unter

als

Und

gebt uns Wasser!;

Der Jude hinaus! Wir aber wandern mit zerrissenen Schuhen weiter. Kanaaniter, Ägypter, Assyrer, Römer,

überall

ruft

es:

Spanier,

Deutsche,

der

Ruf:

alte

Russen, jedes Jahrhundert

Hinaus mit den Juden!



und jüdisch fühlen,

Juden sind

in

Wenn

wer

neuer Sprache,

wir immer noch

hat uns

denn ewiglich

traulichen

und uns angeschrieen mit Schlägen: Und wenn ich ehrlich Ihr! Ihr! Deutscher sein, ich dürfte nicht! Wenn ich beim Halbdunkel des deutschen Herdes mich wollte wärmen,

wer

mir

gemahnt, daß wir

es

sind

Jude, bleib bei deinem Pinkel! wollte

ein

hält

sagt mir:

Feuerbrand

den

»Du

auch einer

bist

vor .

meine verhöhnte Nas' und

Und wenn

ich

lobsingen will

aus dankbarem Herzen für das liebe Land, das mir Heimat

worden: Was

hepp?

ob

Leute,

ich will

ist

des Deutschen V^aterland?

wie

Sie,

Herr Hauptmann.

oder nicht, und

wo

Wer

schreit da:

Jude

muß

ich

möglich gleich Saujud!
Schamasch vor mir, hinter mir Sin, schwörung ist: Nergal zur Rechten, Ninib zur Linken«; oder »der gute Schedu gehe zu meiner Rechten, der gute Lamassu zu meiner Linken« »Vor mir mögen sie sein und Heil stiften, hinter mir mögen sie folgen €; oder: Möge sich mein Gott an meine

auch

möge sich meine Göttin an meine linke Ea schreite zu meiner Rechten, begleite mich zur Linken«'); auch dann nicht, wenn mitiÜberwindung

rechte Seite

Seite

stellen:

stellen;

der heidnischen Götter und Geister vor die Anrufung jener Engel gesetzt

her

ist:

zu

')

Im Namen des Ewigen, des Gottes

Israels-

meinen Häupten die Herrlichkeit Gottes

Jastrovv .Religion der Bab.

u.

Ass.

I

356

ff.

.

und nach-

Und

selbst

Der Tierkreis

in

der Tradition und im Synagogenritus,

243

die hohe HeiUgkeit des Versöhnungstags öffnet vor der Zeit des Torschlusses, Neilah,

vom

~ auch dies eine antik-heidnische Vorstellung



Schließen der Himmelspforte

die

Tür den Mittlem und

zur Rechten preiset Michael, zur im Himmel wer gleicht dem spricht: Gabriel Linken nicht zu reden von der Zahlenmystik, Allmächtigen«. Gar Engeln im Mincharitus:

die

im Ritus so

bei

schon

in

sondere

und wiederum auf

den

ältester

Stämmen

zwölf

Bischoff,

ihre Herrschaft aus.

und jüngerer

Zeit auf Schritt

Vermutet doch die kritische Forschung

zu begegnen.

(Zimmern,

Ver-

Anrufungen

dem Tierkreis, der astronomisch-astrologischen Annahmen

im hebräischen Schrifttum Tritt

Verdoppelung,

erstaunt sein,

nicht

eine der wichtigsten antiken

und

spielt

verschiedener

Dinge zurückgehenden, Zahlgewalten

Wir werden deshalb ist,

Rolle

eine

Hier üben unbewußt die uralten,

Benedeiungen. astrale

oft

Versiebenfachung

dreifachung,

Jeremias,

im Jakobsegen

die

deutliche

Zwölfzahl

astronomische

Stucken,

Winckler)

Spuren

und

insbe-

der Sternbilder des

Wir sehen, daß die jüdischen Gelehrten der Vorzeit diesen Gedanken mit aller Deutlichkeit aussprechen. Alle diese sind die Stämme Israels, zwölf«, (Genes. Tierkreises.

48,28).

Nicht ohne Grund.

Dies

sind

Stämme; aber weiter

die

»zwölf Fürsten wird er zeugen. der

Ordnung

bei Israel

heißt es:

Die Stämme richten sich nach

Der Tag hat zwölf Stunden, die Nacht

der Welt.

zwölf Stunden, das Jahr zwölf Monate, die Tierkreiszeichen sind zwölf;

deshalb

heißt

es:

Alle

diese

zwölf« (Tanch. Buber, Abschn. Wajchi,

sind

Stämme

die

Diese Anschauung wurzelt grundtief und

ist

herrschend

den ältesten wie jüngsten Schichtungen der Überlieferung. Pinchas ben

Jair sagte:

Israels,

16^).

zwölf silberne Schüsseln,

in

Rabbi

zwölf silberne

1) Zum Ganzen vgl. Funk, Monumenta Talmudica: Texte und Kommentar zu den Abschnitten; Weltbild, Weltanschauung; Bischoff: Babylonisch Astrales im Weltbilde des Talmud und Midrasch, sowie bes. S. 48ff über den Tierkreis. Zimmern, Der Jakobsegen und der Tierkreis (ZA. VII 161—172). Stucken, MVAG. 1902,4, Beiträge zur oriental. Mythologie (S. u. S. 60 ff.^

16*

Der Tierkreis

244

in

der Tradition und im Synagogenritus.

Schalen, zwölf goldene Löffel, zwölf Rinder, zwölf Widder, zwölf

Lämmer, zwölf Ziegen; entsprechend den zwölf Tier kr ei sb 11 dem, den zwölf Monaten des Jahres, den zwölf Stämmen, den zwölf Fürsten und den zwölf Führern der Seele« (Num. r. 14, 18). wir die

haben

Hier

schön angedeutet

direkte Identifizierung

ist in

dem

ausgesprochen,

poetischen Gedanken:

die

»Israel lagert

an Gewässern, sagt R. Josua; R. Elieser ha-Mudai sagt: Als

stets

Gott die Welt erschuf, erschuf er auch die zwölf Quellen (von

den zwölf Stämmen« (Mech. Beschall. I, 5). Wunder, daß in den zwölf Rindern, die das eherne Meer tragen, die zwölf Stämme und Tierkreiszeichen erblickt wurden. (Midr. Tadsche II; Jalk. Kön. 7,165.) So wird denn auch die Elim)

entsprechend

Da

es kein

ist

1

Weltordnung^in direkten Zusammenhang gebracht mit den zwölf

Stämmen, die den zwölf Tagesstunden und den zwölf Tierkreiszeichen entsprechen (Midr. Ber. r. 100,9). Die Midrasche begleiten den ganzen Jakobsegen durchgehend mit Betrachtungen über die Massaloth-Tierkreisbilder. Die astrologische, schicksalbestimmende

Bedeutung dieser Sternbilder im Zusammenhang mit den Stämmen kommt auch deutlich zum Ausdruck in dem Gebrauch: »Wenn

man Gott lobt (bei der Weihe des Neumondes), tut man es vor den zwölf Stadtvorstehern, welche den zwölf Stämmen und zwölf Die Stämme (Soferim 19,10). Tierkreiszeichen entsprechen«. lagern

unter

ihren

Fahnen

in

wohlgeordneten

Gruppen

und

auch diese Lagerordnung steht im Zeichen des Tierkreises, (vgl. Demgemäß ist auch die Bischoff, Praktische Kabbala, S. 120 ff.). Stelle,

im Traktat Chagiga (11b) mitten

die

in

einer auch

sonst

hochinteressanten, langwierigen Diskussion kosmologischen Inhalts steht, aufzufassen:

usw.

Die Weisen sagen, die Erde

nicht wisssen,

(Deuter.

es

heißt

gemäß

32,12);

den Geschöpfen, die

was; stehen und nicht wissen, worauf

und

fest

Wehe

Rabbi Jose sagte:

sehen

Er

stellt

steht auf

die

der Zahl der Kinder Israels

zwölf Säulen, denn

Grenzgebiete der Völker

womit

die zwölf

Stämme

gemeint sind und auf die zwölf Tierkreiszeichen angespielt wird (Chag. 12 b Mitte). Gunkel (Genes. S. 21, 300, ;

Voll

und im Frühling: »Mein' Äcker stehn in Üppigkeit,

Daß

sich der

Landmann

ihrer freut,

Mit Harfen, Lauten, Paukenschlägen,

Gehn

Um

wir des Feldbaus

Ahn

entgegen,

zu erbitten süßen Regen.
Königs-

Gestirne besungen werden, finden

Wer kann

wir den Tierkreis.

du den sieben Wandelsternen

in

ihrer Schwester, der

Wage

Löwen

Jungfrau,

und dem Skorpion.

gleich an Kraft der

Und

von deinem

Und

die ihnen als

neunter

Bogenschütze. Böcklein und

Der Tierkreis

Eimer

in

der Tradition und im Synagogenritus.

erschaffen

sind

durch

deine

und

Kraft,

zu tun, die Strömungen zu zeigen, die

dann

allein

als

darum auch das jüdische Denken

Uns war

der große Fisch, den Gott gesandt.«

letzter

267

es

und Dichten während vieler Jahrhunderte nach einer Richtung beherrschten, die im Grunde ihres Wesens unjüdisch, heidnisch aber menschlich gewesen ist. Die »Weisheit des Orientalen' waren und Astrologie xax' e^o/K^v, wie es schon und Interpreten der heiligen Schrift deuten; Weisheit Salomos wird als Sternkunde bezeichnet;

die Astronomie

eben

die ältesten Exegeten

und auch

die

dem Volke

selbst die

zugesprochene

>

Einsicht

und Weisheit«

den alten Erklärern Kenntnisse auf astrologischem Gebiete.

sind

Da

Israel

weder Polemik noch Geringschätzung, die

helfen

auch

dem

in

und

>Rabbi Eleasar

zeigen:

Satze

ben

sich vielleicht

Chisma

sagt:

und Niddaanfänge) sind die wesentlichsten Traditionen; Berechnungen der Sonnenwenden und Kinn in

Niddah

(Vogelopfer

Geometrie (nisn^öJn msipn) sind nur die Peripherie der Weisheit (Aboth

III,

bleiben

Zu

23).

Astronomie

sehr waren

Verstand

gefangen genommen,

können.

Sie

ist

ein

als

und Gefühl von der

daß

sie hätte

constitutiver Bestandteil,

unbeachtet ein Stück

Leben des antiken Orients, ohne welches man ihn weder denken noch verstehen

Wenn nun

könnte.

in

der

Urgeschichte

der

Väter

Abraham hinaustritt und den Sternenhimmel betrachtet, so tut was zu seiner Zeit und viele Jahrhunderte nach ihm jeder Orientale mit tiefster Ehrfurcht und Andacht getan hat; und wenn^

er das,

anschließend an

diese Überlieferung,

Worte

ihn hinaustreten«

»Er ließ

erblickt:

(Genes,

r.

Auslegung

15,5)

die

in

sollst ein

Prophet

44),

dann

gerade darin ein klarer Beweis, welche

liegt

wurde eben nur

(vgl.

sein, aber kein Astrolog«

Bischoff

theoretisch

a. a.

O.

S. 131,

überwunden.

Baeck

a. a. O.).

Im Leben blieb

bis in das siebzehnte nachchristliche Jahrhundert Herrscherin ist

es

zum

dem

Bedeutung

Du

Macht die Astrologie war Sie

spätere

(Genes.

Teile

noch heute.

sie

und

Berichtigungen

zum Sklavenrechte

talmudischen Archäologie von

S.

der

in

Krauß.

Von Simon Rubin. Mit richtigem Blick hat die Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft des Judentums erkannt, welche Bedeutung eine talmudische Archäologie für die Wissenschaft des Judentums hat und dies

Werk

in ihr

Programm aufgenommen. Und Prof. Krauß, der

Arbeit betraut seiner

Aufgabe

füllende

worden

entledigt.

mit dieser

hat sich mit anerkennenswertem Eifer

ist,

Betrachtet

man

Bände

dieses drei dicke

Werk, so müssen Fleiß und Belesenheit des Verfassers

auch demjenigen Achtung einflößen, der mit den Ausführungen

immer einverstanden

nicht

selbst in

ist.

Nun

daß

er sich

seinem Vorworte,

schreibt aber der Verfasser

»bezüglich der Kenntnis

so verschiedenartiger Realien keiner Täuschung hingebe

.

.

kann nicht zugleich Theologe, Philologe, Archäologe usw.

Es

ist

daher nur

gungen

seinem Sinne, wenn Spezialforscher Berichti-

in

Da ich nun seit Jahren mich mit dem und römischen Rechte und ihren Beziehungen zu

einander beschäftige

und dabei auch

die betreffenden Teile der

genannten Archäologie benützt habe, so war ich Teile genau zu prüfen

in

der Lage, diese

und glaube daher nur im Sinne des Ver-

zu handeln, wenn ich das Ergebnis veröffentliche.

von den erwähnten Studien vorläufig nur die über das Sklavenrecht bei mir druckreif ich

seine

veröffentlichen.

talmudischen

fassers

Man

.

erste

vorliegt,

Da

aber

größere Arbeit so beschränke

mich mit meinen Berichtigungen vorläufig auf diesen

Teil der

Archäologie. 1.

Archäologie

11,

Zeile 8

S. 83,

v.

u.

»Frauen und Proselyten

durften keinen hebräischen Sklaven kaufen; sie nicht in

Verruf kämen

-

doch brachte

Frauen

nicht,

damit

es die Kasuistik zu-

Berichtig,

Sklavenrechte in

z.

Archäologie von

d. talm.

269

S. Kraiiss,

Stande, zu dekretieren, daß sie einen heidnischen Sklaven, gerade

weil

von lasciven

er

Sitten

ist,

halten dürfen

«

zwischen einem hebräischen und einem wurde im Talmud nur nach R. Simon b. Gamaliel gemacht, während nach dem p'T die jüdische Frau auch einen heidnischen Sklaven nicht halten darf. Daher sagt Maimonides Abadim 1, 2 *i^nr, ^jBt3 ^m^ ^^y «'?'i 'i-V "J^y nb njip nr«v. Diese

Distinktion

heidnischen Sklaven

S. 88, Z.

2.

19

»er

ist

auch

von jedem Leibesfehler und

frei

von Krätze, von da an rückwärts auf

vier Jahre (pers. in'iVi) ge-

rechnet«

Die Bürgschaft bezieht sich nicht auf »rückwärts« sondern auf die

Krätze, tare

in

Zukunft ausbrechen würde.

Vgl.

Kommen-

die

z. St.

S. 89, Z. 5. v. o.

3.

»bei

Sklavinnen

freilich

ist

der Leibesfehler

(auch Krankheit, Irrsinn, Epilepsie) schwerer zu beurteilen

Der Talmud macht schied zwischen Sklaven

10—11. :2

n

V''"?

Die

Stelle

cn^yn

Fehler,

Rede

ist.

die Sklavinnen S. 493,

4.

auch

.

.

.

5.

«

Nun

nnsB' noi

den Ausspruch c^"i3V3 'psö^D

hier

versteht

Irrsinn

ri^jyjs

"fXiJ'

nonnn nn^^Dxo hbdd nonna man

nicht

in

unter p^ö'c nur solche

der Arbeit gehindert

oder Epilepsie auch bei Sklaven

der

Tossifta in

Maimonides Mechira XV, 12—13 den Sklaven gleich

ausdrücklich

stellt

dieser Beziehung.

V. u.

»Hingegen nnsB'

«••'Vtr«.

Tatsächlich

A. 603, Z. 2

HTi n^DZJ iH''

in

KTi r'Eij xt; N"ytr eine Erläuterung

gemein

.

Kauf rückgängig gemacht werden Baba bathra 403 von nnstr spricht, dem Umstände, daß vorher von nmyö nnsts'

wodurch

Daß die seinen Grund

kann.

die

Wir haben

psö'D«.

Hingegen sind

wird. ein

>-rV'2JO nrs^2

durch welche der Sklave

Fehler,

hat

lautet

auf nnsB' bezogen.

H2''b

.

in Bezug auf Leibesfehler keinen Unterund Sklavinnen. Das erhellt aus Kidduschin

"pBD'D^ p^ty^'n sVi

]2^

.

zum Worte

.

,

.

sind "fOiO/

außer die

"i^oiD

Worte

das zu

all-

ist.

S. 424, A. 618,

Z. 4 V. u.

>

Dagegen M. Nedar.

6,

4 vizvi

270

zum

Berichtigungen

Sklavenrechte

DriTTurön n^ns' s'^yx D'JV2Dn.< Uns

Dagegen

s]^Diöcs'

^DB'

p nxots

nnnu

^^n

sieht

man, daß

ünny« zu

aber

er

VI, 4

näher

zu,

sich

gar

die

Be-

3'"'nB' s'^yX'^

Denn

beziehen können.

von dem

denjenigen bildet,

man

Schaut

tonung, daß die Verpflegungspflicht des für

Mischna unbekannt.

n^ ^nx ünuntsn a^n

"jit'

Worte ȟmjnaa

die

D^jyjDH iV^sx innyi

auf

nicht

diese

Maimonides Nedarim

inona nx

piNl t'^ yjnty n^^^n x^^ -T^a3'. so

ist

diese Stelle bei

findet sich

der talmudischen

in

piX"i

keinen

kein

Hindernis

Genuß haben

darf,

würde beim •nny lay« einen viel größeren Effekt erzielen als beim »"»jyjD l^y«. Hält man sich aber die Quellen vor Augen, so sieht man sofort, daß die Worte »Dn*iJi?03 2"n Ni~B* '2 bv ^X' sich nur auf »TJn nxi iriB'X« beziehen. Die Quellen sind folgende: Mischna Nedarim IV,3 ina'X nx iti. seine

'on^nunoa

ernähren,

n^^n xihb' ^s

bv ^x VJn nxi. DannBaraitha Nedarim S.38:

V3 "inönn nx ',1^ x^i G'jyjDn rmnstri riny 1: "io*x xny b^'x yts'i.T x':n. nana 'i^'^y xnnmDt' D^r;jDn vnins^'i riny x»ya 'xo nii-a iu "xtDU .'XT'ay xaiüS*? Es hat, als die

ȟmri^aa

Worte

nun

ist

klar,

daß Maimonides nichts anderes getan

Mischna und Baraitha zusammengezogen, wobei die Worte

a^^n^r s'^yx« sich auf rJ2

»D"'jyjDn

rxi intrx beziehen, während die

riayr hervorheben

"i'?''DX

sollen,

daß die heidnischen

obwohl der Eigentümer über sie geradeso, wie über »nxaiD nan3' verfügt, um sie nach Belieben zu veräußern, dennoch

Sklaven,

verpflegt

werden

dürfen,

weil

bei

ihnen auf

'die

Mästung kein

Gewicht gelegt wird. 6.

S.91, Z. 14 »wie

tatsächliche

denn die Rabbinen nicht

verfehlten,

auch die

Bedrückung (nny^) von heidnischen Sklaven zu rügen.

Dazu wird in Anm. 619 ein Beleg aus Thr. R. angeführt: Thr. R. 1, 3 nDJ "laya inayp'ro rnr ^y des Textes may aitD«. In den uns vorliegenden Texten heißt es aber überall »nay laya«. 7.

Das. Z. 14

dazu Anm. 620

V. u.

iSiiD

»jemandes Sklave

mx

^r nay

b.

Bk

ist

identisch mit

27a.

doch b

ihm

selbst«

rr'^Jp la'S): "j^x

b.Nasiröia. Hier liegt ein zweifaches Mißverständnis vor.

Weder

sagt

Archäologie von

die

271

was der Verfasser behauptet, noch

das,

erste Stelle

Krauss.

S.

Die

zweite Stelle das Gegenteil.

erste

B.

Stelle

npbob \b n'Ein Spruch der Väter lautet

S. 92, Z. 5.

Raub

'

ein Urteil, das viel milder

»Soviele Sklaven,

soviele

der Verfasser selbst '\h:w\

....

»DD''J"nK 12.

r.

so

84, 7

Beleg für spätere Verhältnisse nicht herangezogen werden.

als 11.

folgt,

Genesis

sind ja Kinder der Sklavinnen tatsächlich Sklaven.

rs

r:^''

Feinde«.

die Stelle

(als

in

ist

als die

römische Sentenz

Einige Zeilen

weiter,

führt

die

lautet

ms ün^T

nK'on«

Peßachim 113:

Stammvater der Sklaven]

iyj2

Viele Sklaven

an,

die ja mit der römischen Sentenz übereinstimmt.

Das. Z. 16

V.

u.

-Es

ist

merkwürdig, daß

sie

andere

Archäologie des Prof. Dr.

Diese Stelle im Sifra

können.«

Sklaven besitzen

n^KJr

r\'b imn n3 « »oder läßt usw.«

Da

ist

— — hier

ja

das

wem

»hb'^n •«•B'n«

277

Krauss.

er ihn verheiratet.

Im

auf das ursprüngliche

ihn in der Thora lesen, Phylakterien anlegen

haben wir wieder die ursprüngliche

Passivität.

doch Maimonides, den der Verfasser ganz zu vernach-

lässigen scheint, konsequenter VIII, 17

S.

>ix la'xia v^^sn

».nn»n^ xs'

ins

'js3

m

und

klarer.

Er schreibt

i? n^^r^'r ix ]''l^n

nn

m

min nsoa yp'iOE) n^bv nnp?

B

in

Abadim

ix^tyniz'

m

"b

i2y

loxiy

Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen. Von Louis Lewin. (Schluß.)

Eine

Beschwerde

dritte

fünften Paragraphen

jedem Orte nur

des

zession

besagte,

daß an

jüdische Krämer und Kaufleute geduldet

soviel

Kaufleute

christlichen

der

Kapitels,

werden, wie die Nahrungsverhältnisse

handenen

gegen den verderblichen

richtete sich

dritten

es

in

Rücksicht auf die vor-

Wer

gestatten.

Kon-

keine

wird mit Konfiszierung der Waaren, Verlust des

besitze,

Schutzes und Landesverweisung bedroht.

Auch der

elfte

Paragraph des dritten Kapitels wurde von den

Er

Delegierten angefochten.

dekretierte,

pdischen Handwerksbeflissenen »von

daß das Meisterstück eines

christlichen Sachverständigen

unpartheyisch, jedoch strenge zu beurtheilen als

wandten

laubniß von der

Der

dritte

ihnen

teils

die

gestattete,

Christen

nur

>auf

gegebene Er-

Paragraph des vierten Kapitels nahm den Rabbinern

in Zivil-

weil

teils

bevor der Jude

Kammer. Die Bevollmächtigten der Judenschaft baten,

die Gerichtsbarkeit. sie

,

>einländische Juden« als Lehrburschen

der nur

sie sich,

und Gesellen ihnen

sei
Die Vor-

des General-Juden-Reglements lassen sich nicht sogleich



Posener Staatsarchiv Das. f. 120—122.

a. a.

Vgl. Zeitschrift

historischen GeselJschatt

X

März 1798 an

Steuerräte ihres Departements:

250, 252, 256,

unterzeichneien

sie

der

Register

O.

S.

f.

223:

118

mit

i

ig.

für

die Provinz

Ausnahme Struensees

auch das General-Juden-Reglemen;.

280

in

Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen

Ausübung

stimmte

Es sollen daher solchen Juden auf eine be-

setzen.

Konzessionen

Zeit

zum Hausierhandel

erteilt

damit derselbe gehörig kontrolliert werden kann. das 50 te Jahr noch

nicht

nur auf 5 Jahre erhalten«.

haben, sollen die Konzession

erreicht

vEs zeigte sich gar bald, daß sich gerade

des Gesetzes

Vorschriften

diese

werden,

Diejenigen, die

[über den Hausierhandel]

noch

nicht in

der ganzen Strenge durchführen ließen, und so wurden

denn

Süd- und auch

in

in

Neuostpreußen den Juden nicht un-

wesentliche Zugeständnisse hinsichtlich dieses von ihnen so stark betriebenen Nahrungszweiges gemacht.
wo

daß,

9),

35 Familien wohnen, nicht über zwei Schlächter und ein solle. zu publiquen Bedienten nachgegeben werden

Sie scheiterte

wohl

gleichfalls

an der Macht der Tatsachen

Das

').

Stirnrunzeln der geistigen Väter des Reglements (Einleitung) darob,

daB

5

sehr

ihre

große Menge die Anzahl der Juden

andern Provinzen, und christlichen

in

christlichen

allen

Einwohner so außerordentlich

Unsern

in

gegen die

Staaten,

hat keine

übersteigt*,

numerische Einbuße der jüdischen Bevölkerung Süd- und Neuostpreußens hervorgerufen.

aus

der Ghettibewohner.

Jene gleichfalls

Gegenteil.

bekannte Besorgnis

pharaonischer Aera

Zunahme

Ganz im

eine

erlebte

starke

Sie stieg beispielsweise in Posen

im Jahre 1797 auf 4430 im Jahre 1801/2, in Kempen von 1308 am Ausgange des 18. Jahrhunderts auf 1653 im Jahre 1804, im Jahre 1796 auf 3677 im Jahre 1804, in in Lissa von 3311

von 3021

Koschmin von 68 Familien im Jahre 1796 auf 88 Familien im Jahre 1804-).

Dem

durch das Reglement (Kap.

schränkten

Hausierhandel

geständnisse gemacht*

2.

Dezember 1799

Voß

in

Brot fand.

Es half

nichts,

*)

n Lissa ^;

S. 242, 328,

Bergmann, Zur

völlige Vernichtung

O.,

in dieser Art sein .

.

aut der

.

Anfangs 1802 wurde »nochmals

C

Xll

A

4,

Gesch. der Juden

VQ:. Dyhernfurth 1822, S. 23a, 30b.

Gesch.

d.

Entwickl.

Bevölk. in d. Pr. Posen, Tübingen 1SS3,

S. 134,

am

dem Lande zwecks Ausübung

Vgl. Posener Staatsarchiv Dep. Lissa "rS'it^'fcr

erging

Publikandum,

ein

daß >Land- und Steuerrat

Seite der Juden zu finden waren.«

Zu-

Anzeige eines

Südpreußen, insbesondere den

großen Teiles dieses Handwerks, der nur

eines

a. a.

unwesentliche einer

Das bedeutete die

verbot.

auf Jahrmärkte be-

Schneidermeisters

Kurniker

das Herumziehen auf

ihrer Profession

7)

>nicht

seitens des Ministers v.

das den jüdischen Handwerkern

Schneidern,

§

111

Aus Anlaß

werden.

beleumundeten

übel

mußten

Posener Staatsarchiv

Heppner-Herzberg

S. 26,

Kempen C S. 544.

1,

deutsch.,

Holsche

IF

poln.

319,

Gesch. der Juden

u.

jüd.

Wuttke in

Lissa

Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen.

284

besonderer Energie

mit

ist

begegnet.

Soweit sichere

der jüdischen Schneider

betrug

Sie

sichtlich.

Rawitsch 1799: 1799: 21,

in

11,

Jahrhunderts 27,

die 50 Schneider

Gemeinde

nur

derselben erin

1804: 10, in Koschmin

1804/5

in

Kempen zu

mindestens

28.

die etwa die kleinere Hälfte

Kurnik,

in

die Zahl

1804/5 hingegen 10,

9,

1802 auf 10, stieg aber 1804 auf 26,

fiel

Ende des achzehnten

Wenn

Zunahme

eine

Grätz 1798:

An-

verwiesen.«

Schlage mit Erfolg

allen Fällen nicht

in

ist

1800—3 und 1805—6:

9,

dem

Aufnahmen über

statistische

vorliegen,

dauernde Abnahme sondern

keine

der

das Publikandum

auf

aber doch die Judenschaft

scheinend

von den furchtbaren Härten des

bildeten, ernstlich

Publikandums getroffen worden wären, wäre die dortige judenschaft

1803

nicht

Lage gewesen, mit 70 Talern

der

in

und

Nahrungsmitteln der abgebrannten Posener Schwestergemeinde zu

kommen, ebensowenig

Hilfe zu

diejenige in Schrimm, deren aller-

größter Teil aus diesen bedrohten Handwerkern sich rekrutierte.

wurden entweder dadurch

des Publikandums

Die Schädigungen

überwunden, daß die jüdischen Schneider nunmehr die Jahrmärkte mit den Produkten ihres Fleißes bezogen oder

»daß nicht überall

auf die Durchführung des Publikandums gesehen wurde
ivr:, -j^ün zb 2"».: Dtrn («mnya i^irn nisi^ onsyn ^j-"; (^npB'»j no^ts' c^!3't: y^n innoa btii^^ dt; miürn -'jy c^izb djox nn' •ED rinjnn nii («B'inrr nx'?m nnyoi dx3id* dxiIiO sr'no ':sixi mn -pjv^ nein V'n nösn ^on :jxoy'?j>n -pra -'ispjis nrxn 3irDn ^'on njno ^trjx lotr "p^ v^n di^ UBionm urrnoV nyijo vn 3310^1 t:cx

-jVön

s"-"]

i^'^y^H

ijix

(-i3n t'xo .T'io

Sämtliche hier genannten

des R. Sabbatai Cohen

(T''-^'),

Namen

vgl.

frdl.

r\"n d^'di

finden sich

Friedberg,

"jn^*

mitteilte:

a^'^'-i

n^x

"mn^ in

y'Ei

crnyn

der Familie

»'''^^'^'

Frankf.

Kahan, nux yv f^Jy, Krakau 1903, S. XXll Anh. Da R. Sabbatais Bruder R. Jona Nahum Rabbiner in Sochaczew war, mag der Vermutung Raum gegeben werden, dali auch Salomo zu

a.

M.

1904, S. 90f.,

dieser Familie möglicherweise gehörte.

Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen.

K'i\T 'r

"«ns

y'bi2 ^'s: ^pr

.(*^:>j:o

Vt nth'

('a'ü''iixi!3 b^n":

roa

ma

.("':

297

it^so yv: np"'?«

.cyjynyns'O

apy^

iiy^jir

.(»m^ssr y^ST

n^on

"^x n"a

1) Über diesen Rabbiner in Birnbaum s. ^21 mxsn n"1B', Warschau 1807, Teil n"iX und "T"*'' Nr. 45, 46, 53, 54, 73, Responsen

des R. Akiba Eger

Der

2)

prediger

in

I

Nr. 149,

Meseritz

11

Nr. 13, 149.

R. Jechiel Michel b. R.

gelehrte^ seit

Jehuda Lob war Vereins-

1790 und starb daselbst 1830 oder 183t (Chebra-

buch der dortigen Bikkur-Cholim-Chebra, Oesamtarchiv Meseritz 5

S.

1

1 1

und unpaginierte

a

Ell.,

a.

a.

O.

Dep.

Subskribentenverzeichnisse

^^^D, Breslau 1820;. a. a. O. und mxsn nach einer Mitteilung des H. Weltsman-Kalisch möglicherbru- 2i7\ ]2 DD113Ü 731 «^nn rnir.i b^'\i r^ m^n^ n ain

n^XK' 'OäH ^)

weise

Ist

'1

7''3''B XJItt'.

fasser des

dessen Sohn der Czenstochauer Rabbiner R. Issachar, Ver-

ü'iya'

"Tins,

eines

Baba mezia,

schnitten von

ist,

Kalisch und starb in XS'IJ bei

Kommentars zu den letzten drei Abhieß R. Lob Weingott, lebte 1820 in Warschau. H. E. Qutf reund-Kalisch

hält in einer Zuschrift an mich es für ausgeschlossen, daß er 1797 am Judentaee teilgenommen habe. R. Issachar st. in Breslau 9. Elul 1852 (Pinner, D^J3nn nnnp mri'^, Berlin 1861, S.99; falsch bei Lewenstein, VB^im Till "ITT, Warschau 1899, S. 76;. Er war mit R. Mordechai Michael Jaffe verschwägert, vgl. des letzteren HS^ D"'10 n'QlBTl,

Hamburg

1852, Nr. 30.

Nach geben manche *)

einer in

Mitteilung

des

H.

Rabbiners

Kantor-Peisern

P. einen R. Eljakim Götz, der dort Rabbinatsassessor

war, als ihren Großvater an. ^) Muß heißen '?""i" '?''"ia ^D\\ wie seine Unterschrift im Berliner Geh. Staatsarchiv a.a.O. Nr. 291 Gnesen Bl. 1,8 und 21 ^''12 = n'? '1 ]2. Joseph Lewin Kurnitzki wird als Gnesener Gemeindeältester 1794 und 1797 bis 1799 (das. und Bl. 34,49) genannt. ^) »Hirsch Simon« wurde 1796 zum Ältesten in Schwersenz gewählt (Posener Staatsarchiv Schwersenz C 98). '"02. ') Lies Der Rawitscher rii V'^oa apx^ inmo T:jn war ;

Schwiegervater des 3nnn ümax Mi nnx 'JD naitrn l^nor; px:-.

Timo

'pn Dt'trion ':ann -jnaxn

Abraham

wird

in

Rawitsch

von

*797— 1808 genannt, zeichnet zuweilen mit dem Familiennamen Löwenstamm (R.'er Chebrabuch S. 94 [95lb, 96 [97]b, to6[io7lb, 124 [i25Jb, »37 l'38]a) 146b), war 1811 Rabbiner in Meseritz (Wiener, Bibliotheca Friedlandiana

a. a.

O. Nr. 2435), 1818 Rabbiner

in

Emden

(ü"''?*'?n

trip,

Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen.

298

1818, Titelbl.) und starb dort 1839 (Jahrb. der jüd.-lit. Ges. Anscheinend Jakobs Brüder in R, waren 'l"'Xö "l'inv.^ l^^ljn *"1J 'S *'^D3, Schwiegervater des R. Abraham Eger, des ältesten Sohnes des R. Akiba Eger (R.'er Chebrabuch S. 94[95]b, 96[97]b), der 1797 als Ältester Meyer Juda und 1798 als Stadtverordneter- Meyer Jüdel Littau bezeichnet wird (Berliner Geh. Staatsarch. a.a.O. Nr. 1176 Rawitsch Bl. 27,31), r^D2 3^^ TnniD pn 'im (Chebrabuch S. 145a), v'^03 pi'H prri' nmnö yipn ':ninn (das. S. 147b) und »i^xri n-^ts ^n^ r^t?2 (das. S. 126 Ii27]b), auch als T'^03 P]'?S*1 imn-p -j^^pn bezeichnet (das. S. 108 (i09]a). Danach wäre '"^^2 = '?": NTi' 'O p, und wir hätten es mit einer durch Gelehrsamkeit und Reichtumsich hervortuenden Familie zu tun.

Amsterdam III 26).

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Im Rawitscher Chebrabuche a. a. O. wird 1799 ""^ 'S*'' S^' b",'"' 'HD 'J3in (S. 107 [io8]a, 117 [118] a). Sein Grabstein, dessen Abschrift ich H. Dr. Cohn- Rawitsch verdanke, und auf dem eine Krone gemeißelt ist, besagt: ^)

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