ICD - Aktuell. Der Landesverband-Sachsen zu Gast bei Freunden. Newsletter Ausgabe 21 Dezember 2016

ICD - Aktuell Newsletter Ausgabe 21 Dezember 2016 Der Landesverband-Sachsen zu Gast bei Freunden Wir als Landesverband Sachsen schauen sehr gerne üb...
Author: Dagmar Sauer
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ICD - Aktuell Newsletter Ausgabe 21

Dezember 2016

Der Landesverband-Sachsen zu Gast bei Freunden Wir als Landesverband Sachsen schauen sehr gerne über den sogenannten Tellerrand und haben dabei viele interessante Kontakte und Gespräche mit lieben Menschen, die mit uns Ihre Motivation zur Selbsthilfearbeit teilen! Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben. (Wilhelm von Humboldt) Getreu diesem Motto arbeiten wir nicht nur in unseren regionalen sächsischen Selbsthilfegruppen, sondern auch mit all denjenigen Defi-Trägern und deren Angehörigen, die außerhalb der sächsischen ICD und Defi Gruppen Informationen, Rat und Hilfestellung suchen! Mit großer Neugierde sowie viel Vorfreude auf Gespräche mit Gleichgesinnten besuchen wir deshalb die jährliche Bundestagung von Defibrillator Deutschland mit Ihren Vorträgen und Weiterbildungsveranstaltungen, und ebenfalls die Tagung der Landesverbände, die regelmäßig in Rotenburg a. d. Fulda stattfinden. Diese Veranstaltungen bilden für uns verbandsintern die Möglichkeit und eine sehr breite Plattform, uns mit langjährigen und auch neuen Freunden und Kollegen in sehr angenehmer Umgebung zu unterhalten und Erfahrungen auszutauschen. Selbstverständlich ist neben dem laufenden Austausch von Erfahrungen auch das persönliche Gespräch sehr wichtig, um im Gedankenaustausch zu erfahren was anderen wichtig erscheint und was sie beschäftigt. Dieser Austausch von Gedanken und Empfindungen kann uns kreativ stark beflügeln! Denn er unterstützt uns bei der Suche, aber natürlich auch bei der Findung neuer oder veränderter Konzepte in der Selbsthilfearbeit. Ich denke dabei besonders an neue Aspekte und Betrachtungsweisen, vor allem aber auch an veränderte und ergänzende Angebote unserer Selbsthilfeangebote in der Zukunft! In diesem Jahr hatten wir ebenfalls nicht nur in unserem Bundesverband die Möglichkeiten zu vielseitigen Gesprächen mit anderen Menschen. So boten sich für uns auch die Möglichkeiten über die Grenzen der Bundesländer hinweg, einmal mehr anderen sehr aktiven und motivierten Menschen der Defi-Selbsthilfe über die Schultern zu schauen, sowie von deren Erfahrungen und Gedanken zu den vielfältigsten Themen zu profitieren.

Blick ins amüsierte Publikum anlässlich der Eröffnungsansprache bei der Patientenveranstaltung der Defi-Liga e.V.

… zu Gast bei Freunden einer NordrheinWestfälischen Selbsthilfe-Institution, der "HERZ IN TAKT Defi-Liga e.V." in Münster Westfalen. Bereits Ende vergangenen Jahres erhielt ich per Post die Einladung zur jährlichen Patientenveranstaltung der DefiLiga e. V. in Münster mit dem Thema " LEBEN MIT DEM DEFIBRILLATOR - Medizinische und psychosoziale Aspekte bei chronischen Herzkreislauferkrankungen". Die Veranstaltung fand vom Samstag dem 27. bis Sonntag den 28. Februar 2016 statt und ich habe mich auch gleich und prompt angemeldet. Es waren einige sehr interessante Vortragsthemen und Workshops an denen ich gerne teilnehmen wollte. Hier einige Beispiele, "Anästhesie beim Herz-Patienten"; "Passt das auch alles zusammen? - Wechselwirkungen von Arzneimitteln" oder auch das Thema " Vom Umgang mit der Angst". Schon seit dem Patiententag im Juni 2015, der von der Firma Biotronik in Berlin veranstaltet wurde, stand ich vor allem mit Herrn und Frau Duchna und der ersten Vorsitzenden der Defi-Liga e.V., Frau Angelika Däne, in einem freundschaftlichen Erfahrungs- und Gedankenaustausch. Was mich besonders bei dieser Veranstaltung freute war die Tatsache, dass wir bereits am Freitagabend, kurz nach meiner Ankunft, sowie Samstag- und Sonntagfrüh unsere Gespräche, die bei der Fa. Biotronik in Berlin begonnen hatten weiterführen konnten. Ebenfalls wurde auch meine Einladung zum 5. Sächsischen Landestreffen für Funktionsträger und Gruppenaktive im Oktober in Chemnitz begrüßt und angenommen.

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Aus dem Landesverband Sachsen

…zu Gast bei Freunden in der Defi-Selbsthilfegruppe Harz und ihrem Gruppensprecher Herrn Walter Hennige Begonnen hat der Erfahrungsaustausch mit Herrn Walter Hennige über Gruppenarbeit in der Defi-Selbsthilfe erst einmal nur telefonisch. Nach einigen Gesprächen sind Herr Walter Hennige und seine Frau Waltraud, sowie das Ehepaar Michael und Sieglinde Hübner aus der Defi-SHG Harz, meiner Einladung zu einer Gruppenveranstaltung der Defi-SHG Leipzig nachgekommen. Wir trafen uns bereits drei Stunden vor der eigentlichen Veranstaltung im Foyer des Herzzentrum Leipzigs zu einer ausgedehnten Gesprächsrunde und einem sehr ausgedehnten Erfahrungs- und Gedankenaustausch über Defi-Selbsthilfe. Getrennt haben wir uns an diesem Tag nach der Gruppenveranstaltung der Defi-SHG Leipzig mit dem Vorsatz, die einmal begonnenen Gespräche in der kulturhistorischen Stadt Quedlinburg in Sachsen-Anhalt fortzusetzen. So bin ich als Repräsentant des Landesverbandes Sachsen im August 2016 der Einladung von Herrn Hennige und seiner Defi-Selbsthilfegruppe Harz gefolgt und habe an der jährlichen Grillparty der Mitglieder teilgenommen. Diese war nicht nur hervorragend organisiert, sondern aufgrund der vielen Gespräche mit den zahlreich anwesenden Gruppenmitgliedern und dem Selbsthilfegruppensprecher Herrn Walter Hennige sehr interessant für mich. Ich selbst habe diese Gelegenheit zum Anlass genommen, noch ein paar Urlaubstage im schönen Harz und dem sehr idyllischem Quedlinburg anzuhängen. Deshalb konnten Herr Walter Hennige und ich ein paar Tage später noch einmal die Gelegenheit beim Schopfe packen und uns ein paar Stunden lang über die mögliche Gründung eines rechtlich unselbstständigen Landesverbandes Sachsen-Anhalt für Defibrillator (ICD) Deutschland e.V. unterhalten. Am Ende dieser Gespräche steht als Erfolg die bevorstehende Gründung eines neuen Sachsen-anhaltinischen Landesverbandes. Auch hat Herr

Eröffnungsansprache und Vorstellung des neuen Gruppenflyers durch den Sprecher der Defi-SHG Harz Walter Hennige (am Kopfende des Tisches)

Hennige meine Einladung anlässlich des 5. Sächsischen Landestreffens für Funktionsträger und Gruppenaktive im Oktober nach Chemnitz begrüßt und mit einem Besuch wahrgenommen. An dieser Stelle möchte ich den Beitrag " Der Landesverband Sachsen zu Gast bei Freunden" beenden und Sie auf meinen Folgebeitrag mit dem Thema "Freunde zu Gast in Sachsen" in der nächsten ICD-Aktuell hinweisen. Im Mittelpunkt steht dann ein Bericht über das 5. Sächsische Landestreffen für Funktionsträger und aktive Mitglieder unserer regionalen ICD- und Defi-Selbsthilfegruppen. Mit lieben Grüßen von meinen Stellvertreter Wolfgang Schnellhard und mir, wünschen wir Ihnen allen aus Sachsen Gesundheit und tägliches Wohlbefinden! Ihr Hans-Peter Kühn aus Chemnitz Landesvorsitzender Defibrillator (ICD) Deutschland e.V. - Landesverband Sachsen -

Editorial! Liebe Mitglieder, Förderer und Interessenten, das Jahr 2016 neigt sich dem Ende…Zeit sich bei allen für die Unterstützung, Mitarbeit und Kritik zu bedanken. Denn nur: “Gemeinsam sind wir stark!“ Ein erfolgreiches Jahr, mit vielen Gruppengründungen, interessanten Gesprächen und Erfahrungen. Stolz schauen wir auf das Erreichte zurück und freuen uns, auf das was kommt. Nächstes Jahr dürfen wir ein Jubiläum feiern: 10 Jahre Defibrillator (ICD) Deutschland e.V. Dafür haben wir uns schon so einiges ausgedacht…Sie dürfen gespannt sein! Nun bleibt mir noch, Ihnen eine schöne, geruhsame Adventszeit zu wünschen. Mit Optimismus ins Neue Jahr! Gerade in düsteren Zeiten gilt: Spot an, Licht ins Dunkel, die Dinge richtig in Schwung bringen und nach den Sternen greifen! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und für das kommende Jahr Gesundheit, Kraft und Zuversicht! Herzlichst Ihr Matthias Kollmar, 1.Vorsitzender

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Jahrestagung und Mitgliederversammlung 2017 Liebe Mitglieder, sehr geehrte Damen und Herren,

Bitte Termin notieren

Wir möchten Sie zur Offenen Jahrestagung und Mitgliederversammlung vom 11. bis 12. März 2017 in Rotenburg an der Fulda einladen. Im Rahmen einer Abendveranstaltung feiern wir auch an diesem Wochenende das 10-jährige Bestehen von Defibrillator (ICD) Deutschland e.V. Ihre persönliche Einladung und das Anmeldeformular erhalten Sie im Januar per Post. Teilnahmegebühr für die Jahrestagung und Mitgliederversammlung: Bei einer Übernachtung beträgt die Teilnahmegebühr 50 € Bei zwei Übernachtungen beträgt die Teilnahmegebühr 80 € Für Teilnehmer die keine Übernachtung wünschen, beträgt die Teilnahmegebühr 20 € Nichtmitglieder zahlen für die Teilnahme 200 €. Wir freuen uns auf Ihr Kommen. Der Vorstand Defibrillator (ICD) Deutschland e.V.

Gruppengründung im Sana HANSE Klinikum in Wismar Nachdem Matthias Kollmar mit Chefarzt Dr. med. Henrik Schneider vom Sana HANSE-Klinikum Wismar schon einige Monate zuvor Kontakt hatte, wurde er an Herr Dr. Köpping verwiesen. Nach ein paar Telefonaten und einem Besuch konnte die Veranstaltung konkret geplant werden. Das Sana HANSE-Klinikum lud dann am 8. September zur Gründung einer Defi Selbsthilfegruppe ein. Dr. Schneider begrüßte ca. 80 interessierte Patienten und Angehörige, die trotz großer Hitze der Einladung ins Klinikum gefolgt waren. Um die Teilnehmer zu informieren war auch hier der Defibrillator (ICD) das Thema des Abends. Dr. Köpping Leitender Oberarzt der Kardiologie, hielt einen Kurzvortrag mit dem Inhalt ICD-Indikationen und Zahlen. Selbstverständlich war auch Defibrillator (ICD) Deutschland e. V. vertreten. Der 1. Vorsitzende Matthias Kollmar war dazu aus Eppelheim an die Ostsee gereist und stellte die Ziele und Arbeit des Bundesverbandes vor. Der Bundesverband konnte seit nun fast 10 Jahren, mit der Unterstützung von Kliniken und Kardiologischen Praxen, deutschlandweit viele neue SHG´s gründen. Ebenso ist die Zusammenarbeit mit Medizinern, Herstellern und Patientenorganisationen für den Bundesverband enorm wichtig, um die Interessen der Defi-Träger zu vertreten. In einer offenen Diskussionsrunde nutzten die Besucher die Gelegenheit Fragen an die Referenten zu stellen. An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei dem Sana HANSE-Klinikum Wismar für die gelungene Veranstaltung und auch für das reichhaltige Buffet bedanken. Auch

an Medtronic Deutschland ein herzliches Dankeschön, sie hatten die Getränke gesponsert, die an diesem heißen Sommertag gerne angenommen wurden. Nun das besonders erfreuliche zum Schluss. Auch in Wismar wurde jetzt eine Gruppe gegründet. 38 Teilnehmer hatten ihr Interesse bekundeten, an der SHG teilzunehmen. Das erste Treffen fand dann am 1. November im Sana HANSE-Klinikum Wismar statt. Es fanden sich 19 interessierte Patienten ein und es erklärten sich zwei Teilnehmer bereit, die Gruppe zu leiten. -Y.N.-

von links nach rechts im Bild: Matthias Kollmar Dr. med. Nils. Köpping, Leitender Oberarzt/Kardiologie Chef Arzt PD Dr. med. habil. Henrik Schneider Stefan Schwerin, Außendienstmitarbeiter von Medtronic

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Auftaktveranstaltung zur Gruppengründung in Lübeck Das Leben mit dem Defi bedeutet für viele herzkranke Patienten Veränderungen in ihrem Leben, viele Fragen, Sorgen oder Ängste beschäftigen die Betroffenen. Es hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppen den Patienten und deren Angehörige eine große Unterstützung bietet mit dieser Situation besser zu Recht zu kommen. Aus diesem Grund lud das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein am 19. September zur Gründung einer Defi Selbsthilfegruppe ein. PD Dr. Roland Richard Tilz konnte an diesem Abend ca. 58 interessierte Patienten begrüßen. Um den Zuhörern das Thema Defibrillator (ICD) näher zu bringen, hielt Dr. Stefan Rausch, Kardiologe der Medizinischen Klinik II am UKSH Campus Lübeck, einen Vortrag zum Thema Geschichte der ICD Therapie. PD Dr. Roland Richard Tilz referierte zum Thema ICD Therapie - Fluch und Segen, Komplikationen der Therapie und Therapieoptionen. Nicht nur über medizinische Themen, sondern auch über Selbsthilfe konnten sich die Besucher informieren. Torsten Schippmann, selbst Defi-Träger, stellte sein Internetforum www.defi-forum.de vor und erklärte die Notwendigkeit eines ICD Forums aus Patientensicht. Interessierte haben in diesem Forum die Möglichkeit sich

mit anderen Betroffenen austauschen und zu informieren. Als Vertreter des Bundesverbands war der 1. Vorsitzende Matthias Kollmar wieder in den hohen Norden gereist um an der Veranstaltung teilzunehmen. Auch hier stellte er die Ziele und Aufgaben des Bundesverbandes vor und berichtete über die geleistete Arbeit der vergangenen 10 Jahre. Viele Informationen bedeuten auch viele Fragen… Im Anschluss hatten die Besucher Gelegenheit mit den Referenten zu sprechen und sich weiter zu informieren. Wir möchten uns herzlich beim Universitätsklinikum Schleswig-Holstein für die gelungene Veranstaltung bedanken. Das erste Treffen der SHG-Lübeck fand am 31. Oktober 2016 im Uniklinikum Lübeck statt. Dieser Einladungen folgten 25 Interessierte. Es war ein erfolgreiches erstes Treffen, denn es fanden sich direkt vier Teilnehmer, die sich bereit erklärten gemeinsam die Gruppe zu leiten. Wir freuen uns, dass auch in Lübeck jetzt eine Gruppe gegründet wurde! -Y.N.-

Gründungsveranstaltung im Katholischen Klinikum Oberhausen Im Rahmen eines Vortrags der Herzwochen 2016 mit dem Thema „Herzschrittmacher und Defibrillatoren - Was Sie wissen sollten“ lud die Klinik am 25. Oktober interessierte Patienten in die Bibliothek Sterkrade in Oberhausen ein. Chefarzt PD Dr. Thomas Butz und Oberarzt Dr. Lutz Lefringhausen, beide an der Klinik in Oberhausen tätig, hielten die Vorträge und Matthias Kollmar präsentierte unseren Bundesverband. Es zeigte sich wieder, dass ein beträchtlicher Bedarf an mehr Information zu diesem Thema besteht. Zur Veranstaltung hatten sich 87 Teilnehmer angemeldet, die großes Interesse an einer Selbsthilfegruppe zeigten und nach den Vorträgen Fragen stellten. Es ist besonders erfreulich, dass die Klinik bereits ein erstes Treffen organisiert hatte! Es fand bereits am 16. November in der Cafeteria im St. Clemens-Hospital in Oberhausen statt. Wir wünschen der Gruppe einen guten Start

Die Infoveranstaltung in Oberhausen wurde sehr gut besucht

-Y.N.-

Weitere Gruppengründungen sind geplant Matthias Kollmar berichtete, das für 2017 weitere Gründungen geplant sind und er bereits Kontakt zu Kliniken und Ärzten aufgenommen hat. In Planung sind Informations- und Gründungsveranstaltungen in Kaiserslautern, Rheinland Pfalz, und Völklingen im Saarland. Elke Kilian, Sprecherin des Landesverbands Bayern, bereitet gemeinsam mit dem Klinikum Memmingen die Gründung einer Selbsthilfegruppe vor. Voraussichtlich wird es im 1. Quartal 2017 soweit sein. Wir werden Sie auf unserer Internetseite www.defibrillator-deutschland.de und über Facebook über Termine und Ansprechpartner der neuen SHGs informieren. -Y.N.-

Aus dem Verband

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Neues Mitglied im Beirat Sehr geehrte Mitglieder, gerne nutze ich die Gelegenheit mich in dieser Ausgabe der ICDAktuell kurz vorzustellen. Mein Name ist Achim Schneider und ich bin 44 Jahre alt. Geboren und aufgewachsen bin ich in Weinheim an der Bergstraße im schönen Baden–Württemberg, wohne aber jetzt schon fast vier Jahre im hessischen Wetteraukreis. Nach meiner Berufsausbildung im Kfz-Bereich war ich acht Jahre lang bei der Bundeswehr als Soldat auf Zeit tätig. Während dieser Zeit absolvierte ich auch zwei Auslandseinsätze in Bosnien und im Kosovo. Danach war ich der persönliche Fahrer eines in Heidelberg im NATO-Hauptquartier stationierten 4-Sterne-Generals. Nach meiner Bundeswehrzeit arbeitete ich als Kraftfahrer in verschiedenen Berufszweigen. Da die Computer Technik aber schon immer eine große Leidenschaft von mir war, bildete ich mich neben meiner alltäglichen Arbeit in diesem Gebiet immer weiter fort. Letztendlich hing ich das Fahrerdasein an den Nagel und wagte den Schritt in die Selbständigkeit der IT-Branche. Erfreulicherweise lief es mit dem „Geschäft“ sehr gut; ich hatte viele Kunden - auch große namhafte Firmen wie z. B. IBM, HP, Konica Minolta, um hier nur einige zu nennen. Doch der 27. Oktober 2011 veränderte auf einen Schlag mein komplettes Leben - ein Herzstillstand! Diesen über-

lebte ich nur dank meiner als Ersthelfer geschulten Arbeitskollegen und der überaus schnell reagierenden Werksambulanz. Doch aufgrund meiner „neuen“ gesundheitlichen Situation konnte ich als Ein-Mann-Betrieb meine Geschäfte leider nicht weiterführen. Später erfuhr ich durch einen wahrlichen Zufall von Matthias Kollmar, mit dem ich früher einmal zusammengearbeitet hatte, dass er ein ähnliches Erlebnis hatte und er sagte damals zu mir „Schaue dir doch einmal die Homepage von ICDDeutschland e.V. an, das ist eine gute Sache“. Er hatte mich neugierig gemacht und schnell bemerkte ich, dass es wirklich eine „Gute Sache“ ist, für die dieser Verein steht. Ich beschloss kurzerhand Mitglied zu werden, um als Betroffener auf dem Laufenden zu bleiben, um Erfahrungen und/oder auch Ängste austauschen zu können. Kurz nach der diesjährigen Mitgliederversammlung wurde ich vom 1. Vorsitzenden angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, im Verein mitzuarbeiten. Ich musste gar nicht lange überlegen und sagte zu, denn es ist für mich eine Ehrensache, in diesem Gebiet zu unterstützen, wo ich kann. Nun stehe ich als „Technischer Berater“ rund um die Informationstechnologie (IT) zur Verfügung und bitte scheuen Sie sich nicht, mich anzusprechen. Ich werde versuchen Ihnen bestmöglich weiter zu helfen und freue mich schon jetzt auf den gemeinsamen Austausch. Mit herzlichen Grüßen Achim Schneider

„Dankeschön“ - Ehrenamt ist nicht selbstverständlich Das Ehrenamt hat in unserem täglichen Leben eine enorme Bedeutung bekommen. Es ist heute praktisch nicht mehr vorstellbar, dass „eine Einzelperson oder eine Gruppe freiwillig und unentgeltlich Arbeit leistet“, wie es bei Wikipedia heißt. Ein herzliches Dankeschön an: Alle Sprecher der Selbsthilfegruppen für Ihre ehrenamtliche Tätigkeit in den Gruppen. Ohne ihr Engagement kann eine Gruppe nicht bestehen. Alle Landesverbands-Sprecher, die viel Zeit und Arbeit für die Gründung von neuen SHGs und die Betreuung der bestehenden SHGs aufwenden. An unseren Medizinischen Koordinator Dr. Klaus Edel und unseren Medizinischen Berater Dr. Stefan Steiner. Dankeschön für die Zeit und Mühen, die Sie in den vergangenen Jahren aufgewendet haben, um zu helfen, wo Hilfe nötig war. An unsere Ehrenvorsitzenden Peter Esterl und Karl-Heinz Westphal, den Gründern des Bundesverbands. Sie sind immer zur Stelle wenn Unterstützung und Beratung nötig sind. Nicht zuletzt auch ein großes Dankeschön an Matthias Kollmar, der seit nun vier Jahren die Geschäftstelle leitet, Kontakt zu Kliniken, Ärzten, Förderer und SHGs hält und den Bundesverband bei den unterschiedlichsten Terminen in ganz Deutschland vertritt. Dankeschön auch an Diana und Uwe Katzenberger, die viele Aufgaben im Bundesverband übernehmen und Matthias Kollmar unterstützen. Ein super Team! Selbstverständlich ist mir bewusst, dass mit einem einfachen Dank nichts von dem wirklich gewürdigt wird, was Sie alle tatsächlich geleistet haben. Selbstverständlich ist nichts von dem, was Sie alle ehrenamtlich für Defi-Patienten tun. -Y.N.-

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Aus dem Landesverband Bayern

Neue Defi SHG Rhön/Grabfeld Auch in Bad Neustadt wurde 2016 eine neue Defi SHG gegründet. Nach der Infoveranstaltung n der Herz und Gefäßklinik Bad Neustadt am 23.06.2016, mit ca. 60 Interessierten, wurde bereits am 04.07.2016 mit Unterstützung von Elke Kilian, Sprecherin des Landesverbands Bayern und Herrn Roland Hesselbach die Defibrillator SHG Rhön/Grabfeld gegründet. Beim 1. Treffen nach der Gründungsveranstaltung konnten Herr Roland Hesselbach und Herr Emil Herchet zur Gruppenleitung gewählt werden. Frau Kilian stand der Gruppe für Fragen zu Organisation, Gruppenarbeit und Antragstellung für Fördermittel zur Verfügung und wünscht der neuen SHG einen guten Start und viel Erfolg!! Bericht dazu aus der Main Post: Leben mit einem implantierten Defibrillator Elke Kilian vom Landesverband Bayern leistete Starthilfe für die Defi-Selbsthilfegruppe, deren Sprecher Roland Hesselbach und Emil Herchet sind. Wenn das Herz aus dem Takt und das Leben des Menschen dadurch akut bedroht ist, kann ein Defibrillator mit elektrischen Impulsen den richtigen Rhythmus wieder herstellen. Für die Notfallhilfe von außen wurden vor einiger Zeit in Bad Neustadt an verschiedenen Punkten solche lebensretten-

v. li. nach re.: Roland Hesselbach, Elke Kilian und Emil Herchet; Foto: Karin Nerche-Wolf

den Geräte angebracht. Bei bekannten Herzproblemen werden aber immer häufiger auch Defibrillatoren (Defi) im Kleinstformat implantiert. Herz in richtige Bahnen gelenkt Mittlerweile gibt es eine Reihe von Patienten aus Bad Neustadt und der näheren und weiteren Umgebung, die an der Herz- und Gefäßklinik (HGK) einen Defi „eingebaut“ bekamen. Ist ihr Herzrhythmus viel zu schnell oder zu langsam, erkennt der Defi das Problem und steuert dagegen. Auf der einen Seite kann sich der Betroffene dadurch sicherer fühlen, er kann beruhigt darauf vertrauen, dass sein Herz in die richtigen Bahnen gelenkt wird. Auf der anderen Seite geht mit der Abhängigkeit von einem Defi aber auch eine gewisse Verunsicherung einher. Fragen tauchen auf, wie man sich unter den geänderten Bedingungen verhalten kann, wie belastbar man beim Autofahren oder bei sportlichen Aktivitäten ist. Weil sich solche Probleme im Austausch mit ebenfalls Betroffenen gut besprechen lassen und dadurch mehr Sicherheit und Selbstverständlichkeit für den Alltag mit Defi entstehen, wurde jetzt an der Herz- und Gefäßklinik eine Selbsthilfegruppe gegründet. Starthilfe für die DefiSHG Rhön-Grabfeld leistete Elke Kilian (München) vom Landesverband Bayern. Sie lotete die Bedürfnisse aus, erfragte, welche Probleme am meisten unter den Nägeln brennen und von Fachleuten bei einem Vortrag erläutert werden sollen. Für die künftige Leitung der Gruppe wählten die Mitglieder aus ihren Reihen Roland Hesselbach zum Sprecher, Emil Herchet zu seinem Stellvertreter. Die beiden werden die monatlichen Treffen, die an jedem ersten Montag im Monat von 18 bis 20 Uhr in der Herz- und Gefäßklinik stattfinden, organisieren und leiten. Die nächste Zusammenkunft wird am 5. September sein, im Oktober fällt sie wegen des Feiertags ausnahmsweise auf den zweiten Montag, 10. Oktober. Kontakt für die Defi-SHG über: Roland Hesselbach, Tel. 0174 2488149, und Emil Herchet, Tel. 09773 233 (Quelle: Main Post)

Defi SHG in der Sana Klinik in Hof gegründet Am 04.05.2016 fand in der Sana Klinik in Hof die Informationsveranstaltung zur Gründung einer Defi SHG statt. Es waren ca. 70 Defi-Patienten und Angehörige gekommen. Die interessierten Defi Patienten wurden von mir noch mal persönlich zur Gründungsveranstaltung der neuen Defi SHG Hochfranken/Hof im Juni 2016 eingeladen. Mit Unterstützung des Sprecher der Defi SHG Bayreuth/Oberfranken Karl Höreth, der mich sehr intensiv bei den Vorbereitungen vor Ort unterstützt hat, gestalteten wir die ersten zwei Treffen. Zu unserer großen Freude fanden sich schon bald Herr Schilling und Frau Hohberger, die wir für die Gruppenleitung gewinnen konnten. Wir wünschen der neuen Defi-SHG viel Spaß und gutes Gelingen. Elke Kilian

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Aus dem Landesverband Brandenburg

Landesverbandstag der SHG „Implantierter Defibrillator“ in Lübben Zum 2. Landesverbandstag Brandenburgs trafen sich vom 25.05. bis 27.05.16 in Lübben/Spreewald Vertreter der im Landesverband Bandenburg tätigen SHGs „Implantierter Defibrillator“ zu ihrer Jahrestagung. Der Landessprecher Brandenburgs Udo Syniewsky hatte mit dem Sprecher der SHG Lübben Herrn Olaf Stobernack diese Veranstaltung vorbereitet. Am 25.05. ab 17:00 Uhr wurde den schon angereisten Teilnehmern beim Arbeiter-SamariterBund Lübben ein Vortrag von Marga Morgenstern (Bild li.) zum Thema: „Sagenhaftes über den Spreewald um die Stadt Lübben“ geboten, der sehr interessant gestaltet war und bei den Teilnehmern sehr gut angekommen ist. Dieser Vortrag wurde natürlich in Spreewaldtracht gehalten. Die Teilnehmer des LV-Tages hatte danach bei einem gemütlichen Zusammensein die Gelegenheit die ersten Erfahrungen auszutauschen. Am 26.05. ab 10.00 Uhr wurden erste Gespräche beim AB Lübben geführt. Diese Veranstaltung war nur für Mitglieder des LV Bandenburg. Die Tagung wurde vom Sprecher des LV Brandenburg Udo Syniewsky und vom Chefarzt der inneren Abteilung des Klinikums Dahme-Spreewald GmbH, Herrn Dipl.med. Frank Schwertfeger eröffnet.

Faden hängt -Angst vor den Tod spielt für den Patienten eine entscheidende Rolle Zentrale Botschaft: „Kommen sie zu uns, zögern sie nicht, wir lachen nicht über ihre Beschwerden. Lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig.

Dr. Judith Umbach

„Möglichkeiten der kardiovaskulären Diagnostik und Therapie“ (Dipl.med. Frank Schwertfeger, FA für innere Medizin) Außer den üblichen Untersuchungen in der Diagnose gibt es noch andere Untersuchungsmethoden. Der 2. Schritt in der Diagnose Wenn nötig: - Ultraschall - Untersuchung - Nuklearmedizinische Verfahren - Kardio - CT - Stress - MRT - Herzkatheter mit Darstellung der Herzkranzgefäße Möglichkeiten der Therapie - Ausschaltung der Risikofaktoren und Umstellung auf einen gesunden Lebensstil - Medikamente - Stents - Bypass - Operation Abschließend konnte das Katheterlabor besichtigt werden. Bei einer Kahnfahrt lernten wir die Umgebung von Schlepzig kennen. Es hat allen sehr gut gefallen. Am 27.05. hörten wir noch einen Vortrag von Dr. Jörg Nothroff, FA für innere Medizin über das Thema: „Herzerkrankung und Sport“ Gegen 12:30 Uhr wurde die Tagung beendet.

von li.: Dipl. med. Frank Schwertfeger und Udo Sypniewsky

Leider mussten wegen Erkrankung die geplanten Berichte von Mathias Kollmar und dem Landesvertreter von Sachsen ausfallen. Ab 13:00 Uhr fanden im Klinikum Dahme-Spreewald Vorträge statt, die öffentlich waren. Wir hörten Vorträge zum Thema: „Leben mit dem Defibrillator“ (Dr. Judith Umbach, FÄ für Psychiatrie und Psychotherapie) Einige Punkte des Vortrages: -Ständige Erinnerung an eine lebensbedrohliche Erkrankung -Mit der Implantation des Defibrillator trägt der Patient das Bewusstsein in sich, dass sein Leben an einen seidenen

Unser Dank für die freundliche Unterstützung dieser Veranstaltung geht an die BARMER GEK, ASB Lübben, das Klinikum Dahme-Spreewald und an alle Ärzte, die Vorträge gehalten haben. Unser besonderer Dank gilt Herrn Olaf Stobernack vom ASB Lübben) für die gute Vorbereitung dieser Veranstaltung. Jürgen Mädel, 2. Vorsitzender LV Brandenburg Kontakt zum LV Brandenburg: Udo Sypniewsky, Landesvorsitzender Tel: 033835 40316 [email protected] www.defi-lvbrandenburg.de

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Aus dem Landesverband Brandenburg

Tag der Offenen Tür im Klinikum Lübben Am 31.05.2016, kurz nach dem Brandenburger Landesverbandstag 2016 in Lübben, waren Udo Sypniewsky und Jürgen Mädel wieder in Lübben. Zum Tag der offenen Tür im Klinikum Lübben stellten wir den Landesverband Brandenburg zusammen mit dem Arbeiter-Samariter-Bund Lübben vor. Wir trafen und erst beim ASB und fuhren dann gemeinsam zum Klinikum, wo wir unseren gemeinsamen Stand einrichteten. Unser Werbematerial und unsere Ausstellungsstücke hatten wir nach Abschluss des Landesverbandstages schon in Lübben eingelagert. Es waren auch andere SHGs und Unternehmen vor Ort. Die Funktionsbereiche des Klinikum waren auch geöffnet, die auch von Udo Spyniewsky besichtigt wurden. Er hat auch einige Anregungen für unsere Arbeit mitnehmen können. Es gab auch einige Punkte die sehr positiv bewertet wurden. Der Infobus Schlaganfall und Diabetes hatte ihn sehr beeindruckt. Den Besuchern wurde angeboten ein EKG erstellen zu lassen, Blutdruck und BMI messen zu lassen. Wir hatten an unserem Stand viele Besucher, auch von

Udo Sypniewsky am Infostand

den anderen Interessengruppe, die von uns ausführlich beraten wurden. Wir besichtigten ebenso die Stände der anderen Aussteller. Es konnten gute Gespräche geführt und neue Kontakte geschlossen werden. Die Zusammenarbeit der einzelnen Gruppen sollte angeregt werden, um gemeinsame Projekte besser gestalten zu können. Der Landesverband Brandenburg ist immer an Veranstaltungen rund ums Herz interessiert, um sich in der Öffentlichkeit besser darstellen zu können. Der nördliche Teil des Landes ist für die Defibrillator Selbsthilfegruppen noch nicht ausreichend erschlossen, da noch nicht die passenden Partner gefunden wurden. In der Region um Berlin sind wir schon gut aufgestellt, es könnten natürlich auch noch einige Gruppen gegründet werden, falls Bedarf besteht. Nach diesem ereignisreichen Tag fuhren wir wieder in Richtung Brandenburg. Wieder hat sich gezeigt, dass der Besuch sich für unseren Landesverband gelohnt hat. Jürgen Mädel, 2. Vorsitzender LV Brandenburg

Der Infobus hat beeindruckt

Jürgen Mädel beim BMI messen

Behindertenberatung der Stadt Brandenburg Die Vertreter des LV Brandenburg Udo Sypniewsky und Jürgen Mädel besuchten den Vortrag von Frau Linnert, Sozialarbeiterin in der Behindertenberatung der Stadt Brandenburg, im Pflegestützpunkt Brandenburg an der Havel. Bereits 2015 war Frau Linnert zum gleichen Thema bei der Gruppe 1 im Bürgerhaus Hohenstücken zu Gast. Diese Veranstaltung wurde für chronisch kranke Menschen veranstaltet, um ihnen aufzuzeigen, welche Möglichkeiten der Antragstellung bestehen. Es waren Sozialarbeiter und Angestellte der Verwaltung anwesend, die über die Möglichkeiten in der Arbeit mit Behinderten informierten. Ebenso nahmen behinderte Menschen an der Veranstaltung teil , die auch über ihre Erfahrungen mit Ämtern berichteten und Frau Linnert Fragen zum Thema stellten. Es gab auch Kritik - es wurde die mangelhafte Erreichbarkeit der Ämter kritisiert. Der Hilfesuchende wird oft schon am Empfang enttäuscht. Es ist sehr schwierig zu den einzelnen Sachbearbeitern durchzukommen. Telefonisch ist es ähnlich, selten ist ein Ansprechpartner zu erreichen. Das ist gleichfalls ein

Problem für die Angestellten der Ämter, die Informationen über Schwerbehindertenrecht benötigen. Hier besteht Handlungsbedarf, denn es sind gerade behinderte Menschen die Hilfe und Beratung dringend benötigen. Jürgen Mädel, 2. Vorsitzender LV Brandenburg

Udo Sypniewsky im Gespräch mit Frau Linnert

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Medizinischer Bericht

SALZ im Essen – früher und heute Ist Salz im Essen kann man den Blutdruck vergessen? Ist das Herz schwach rüttelt Salz es wieder wach? Zunächst die Ernährungsstrategie

Gesundes Ernährungsprofil Legen Sie Ihren Fokus auf die Qualität der Lebensmittel. (Ernährungsmuster in Anlehnung an Mediterrane Kost) Tauschen sie „leere“ Kalorien” gegen Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte aus. --moderater Alkoholgenuss (Erwachsene) Geringer Konsum von: verarbeitetem und rotem Fleisch - mit Zucker gesüßten Lebensmitteln und Getränken - weißen Mehlen - gesättigtem Fett

Die originäre Aufgabe des Fettgewebes stellt die Speicherung von Neutralfetten dar, wenn die Energieaufnahme den Energieverbrauch übersteigt, bzw. im umgekehrten Fall die Freisetzung freier Fettsäuren. Bislang sind die zugrunde liegenden Mechanismen bezüglich des Zusammenhangs zwischen (zentraler) Adipositas, Insulinresistenz und dem metabolischen Syndrom bzw. der Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen nicht endgültig aufgedeckt. Die Entscheidung über die Wahl der Kost sollte individuell getroffen werden, da KEINE ausreichenden Studiendaten für eine Empfehlung vorliegen. Neue Leitlinien-Empfehlung aus den USA (2016):

Hoher Konsum von: - Gemüse - Obst in Maßen - Vollkorn - Vollmilchprodukten - Fisch - Hülsenfrüchten - Nüssen Ein Ernährungsmuster kann auf vielfältige Weise erreicht werden und richtet sich nach den Vorlieben des Einzelnen. (Keine Verbannung bestimmter Lebensmittel) Lupine (Eiweißreich), Sojaersatz. *Bagel = (manchmal auch Beigel) ist ein handtellergroßes rundes Gebäck aus Hefeteig mit einem Loch in der Mitte) Was Sie beachten sollten: Der größte Anteil der täglich konsumierten Salzmenge stammt nicht aus dem Salzstreuer, sondern aus Fertigprodukten der Lebensmittelindustrie, besonders aus Konserven, aber auch aus Brot, Gebäck, Wurstwaren und Käse. Das Salz In der Natur kommt Speisesalz oder NaCl in zwei Formen vor: gelöst in Wasser - als Sole oder Meerwasser - oder in fester Form als Steinsalz Bad Reichenhaller Salz ist *Siedesalz *Siedesalz wird aus Sole - durch das Verdampfen des Wassers - gewonnen. Das getrocknete Salz ist Speisesalz von höchster Reinheit. Wieviel Salz hat der Körper? Wir können Salz nicht selbst produzieren! Salz- und Wasserhaushalt hängen eng zusammen. Regulator: Nieren, Knochen, Blut, Gewebe, Nerven Der Körper eines Erwachsenen enthält je nach Gewicht und Größe etwa 150 bis 300 Gramm Salz, der eines Neu-

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geborenen ca. 14 Gramm. In einem Liter menschlichem Blut sind 9 Gramm Kochsalz gelöst. Der Salzgehalt des Blutes und der sonstigen Körperflüssigkeiten beträgt also 0,9 Prozent. Wofür braucht der Körper Salz? Salz hält die Flüssigkeits- und Blutmenge im Gleichgewicht. Salzmangel fördert Entzündungen im Körper. Salzverzehr & Blutdruck: Nur bei Salzempfindlichkeit bedeutend. Der Blutdruck wird eher durch Stressbelastung, das Körpergewicht oder Bewegungsmangel beeinflusst. Streng kochsalzarme Diät: Niedriger Salzkonsum bewirkt nur eine geringe Senkung des Blutdrucks. Der systolische Wert sinkt im Durchschnitt lediglich um 1,27 mmHg, der diastolische Wert um 0,05 mmHg. Bei salzarmer Ernährung steigen hingegen die Stresshormone an. Wie viel Salz braucht der Körper? Was schätzen Sie? Wie hoch ist der tägliche Salzbedarf? A) 1 Gramm B) 3 Gramm C) 6 Gramm D) 9 Gramm E) 12 Gramm ? Die richtige Antwort ist: C - 6 g pro Tag (entsprechend etwa einem Teelöffel Salz täglich) Eine US Studie kalkuliert erstmals das Ausmaß des Präventionserfolges durch reduzierten Salzkonsum: Kochsalzrestriktion könnte tausende Leben retten – Konsequenzen für europäische Gesetzgebung gefordert Durch Reduktion der Kochsalzzufuhr um drei Gramm täglich ließen sich allein in den USA jedes Jahr 60.000 bis 120.000 neue Fälle von koronarer Herzerkrankung, 32.000 bis 66.000 Schlaganfälle und 54.000 bis 99.000 Infarkte verhindern. Zwischen 44.000 und 92.000 Todesfälle jährlich wäre so vermeidbar, hat eine Arbeitsgruppe aus Ärzten, Epidemiologen und Biostatistikern der Universität von Kalifornien in San Francisco berechnet. Die durch eine solche Salzbeschränkung zu erzielenden Präventionserfolge bei Herzerkrankungen seien ähnlich wie bei einer 50%igen Reduktion des Nikotinabusus, einer 5%igen Senkung des Body-Mass-Index in der adipösen Bevölkerung oder wie durch den Einsatz von Statinen bei Menschen mit niedrigem und moderatem kardiovaskulärem Risiko. Es ließen sich so zwischen 10 und 24 Milliarden US-Dollar bei den jährlichen Gesundheitskosten sparen. Quelle: 1. NEJM, Online-Publikation am 20. Januar 2010, verfügbar unter http://content.nejm.org/cgi/content/full/NEJMoao9o7355 2. ESC Pressemitteilung vom 26. Januar, verfügbar unter www.escardio.org/about/press/press-release Salz: SEHR sparsam verwenden!

Medizinischer Bericht Weltgesundheitstag 2013 - Kopenhagen, 4. April 2013 Verringerung der Salzaufnahme ist der Schlüssel zur wirksamen Bekämpfung von Bluthochdruck und Schlaganfall-Risiko. Die Verringerung der Salzzufuhr gehört zu den am leichtesten durchführbaren Wegen zur Senkung eines erhöhten Blutdrucks und damit der Gefahr eines Schlaganfalls oder einer Erkrankung von Herz oder Nieren. Bei einer Senkung der Salzzufuhr auf weniger als 5 g pro Tag (entspricht etwa einem Teelöffel) verringert sich das Schlaganfall-Risiko um 23% und sinken die allgemeinen Raten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 17%. Der meisten Menschen in der Europäischen Region der WHO konsumieren täglich etwa 8 bis 11 g Salz, was deutlich über dem empfohlenen Wert liegt. Alles andere als Käse - Die „Alles-Käse-Studie“: Mit einer prospektiven Untersuchung wollten wir prüfen ob der ausschließliche Verzehr von Milchprodukten aus nachhaltiger Viehwirtschaft einen positiven Einfluss auf das kardiovaskuläre Risikoprofil hat. Parmesankäse hemmt das ACE-System und senkt den Blutdruck! Hypertonie-Therapie kann auch ein Genuss sein, wie italienische Wissenschaftler auf dem europäischen Hochdruckkongress berichteten: Der tägliche Verzehr von 30 gramm Grana Padano senkte den Blutdruck in beachtlichem Ausmaß. Der mittelreife Käse senkt den Blutdruck am besten. Der Reifungsgrad des Käses ist auch für den blutdrucksenkenden Effekt von Relevanz. Denn mittelreifer, etwa 9 bis 12 Monate alter Grana Padano enthält die höchste Konzentration von bestimmten Tripeptiden, welche im Zuge des Fermentations-Prozesses durch Lactobacillus helveticus anfallen. Parmesan senkt den Blutdruck 45 Patienten ohne BlutdruckPillen: Systolischer wie diastolischer Wert verbesserten sich signifikant um 8 bzw. 7 mmHg (randomisierte, kontrollierte Studie). Nach den Aussagen der Studie ist die blutdrucksenkende Wirkung des Käses vergleichbar mit der gängiger Blutdrucktabletten. Trotz der zusätzlichen Zufuhr von 128 bis 189 mg Natrium pro 30g-Portion Hartkäse, war die blutdrucksenkende Wirkung deutlich effektiver als eine Salzrestriktion. Quelle: Crippa G, Bosi M, Cassi A. et al. Dietary integration with Grana Padano cheese effectively reduces blood pressure in hypertensive patients. J Hypertens 2012: 30 (e-Supplement A): e376. Verantwortlich für die blutdrucksenkende Wirkung sind zwei Tripeptide, die bei der Fermentation der Kuhmilch mit Lactobacillus helveticus entstehen: Sie hemmen in vivo

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das Angiotesin-konvertierende Enzym (ACE). Die italienischen Wissenschaftler konnten zeigen, dass die regelmäßige Zufuhr einer kleinen Portion des Hartkäses von täglich 30 g über einen Zeitraum von zwei Monaten den Blutdruck von Patienten mit mildem Bluthochdruck zu senken vermag. Der Genuss von Biomilchprodukten: 60 g Pfaffenberger Käse, 20 g Butter, 125 g Joghurt, 125 g Quark. Dies entspricht 686 Kcal/Tag Der Genuss von Biomilchprodukten hat über einen Zeitraum von 6 Wochen einen positiven Effekt: Trotz salzreicher Produkte kam es zu einer Senkung des Serum-Natrium-Spiegels. Der Cholesterinspiegel erhöht sich geringfügig, aber ohne signifikante Effekte auf HDL- und LDL-Cholesterin Die Körperfettanalyse ergab eine positive Veränderung des Ernährungszustandes. Der Streit um die richtige Prise Salzkonsum und kardiovaskuläres Risiko - Plädoyer für eine Salzreduktion Infobox 1 Kardiale, vaskuläre und renale Effekte einer erhöhten Kochsalzzufuhr Verdickung von Myokardzellen Zunahme der Herzmuskelmasse Erhöhte AT-1-Rezeptorenexpression im Herzmuskel Verdickung von Gefäßmuskelzellen Abnahme der Geschmeidigkeit der Arterien Erhöhung des Pulsdrucks Endotheliale Dysfunktion Verminderte Herstellung von Stickoxid (Botenstoff der unsere Arterien weit stellen kann) Abschwächung des Barorezeptorenreflexes Erhöhung der Filtrationsrate der Nieren Zunahme der Eiweiß-Ausscheidung über die Niere

Medizinischer Bericht Sollten sich ABER alle Menschen an diese Vorgabe halten? In der Health-ABC-Studie mit 2642 Senioren, die im Januar 2015 veröffentlicht wurde, hatten diejenigen mit einem mäßigen Salzkonsum das geringste Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Prof. Salim Yusuf: nicht nur zu viel Salz erhöht generell das Sterberisiko, sondern auch zu wenig! PURE-Studie, N = 101.945 Teilnehmer aus 19 Ländern. Die deutsche Salz-Studie „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS): Wie viel Salz essen die Deutschen? Frauen im Alter von 18 - 79 Jahren: mittlere Speisesalzzufuhr 8,4 g/Tag. In der Altersgruppe 50 bis 59 Jahre ist die Zufuhr mit 9,2 g/Tag am höchsten. Männer im Alter von 18 bis 79 Jahren: mittlere Speisesalzzufuhr 10,0 g/Tag. 30- 39-jährige Männer haben den höchsten Speisesalzkonsum: 10,6g/Tag. 9,2 g Kochsalz entsprechen 3,7 g Natrium und 10,6 g Kochsalz entsprechen 4,2 g Natrium. Frühere Untersuchungen: Laut Robert Koch-Institut liegt die tgl. Salz-Aufnahme in Deutschland bei Frauen bei 8,4 Gramm, bei Männern bei 10 Gramm pro Tag. 8,4 g NaCl entspricht 3,3 g Natrium 10 g NaCl entspricht 3,9 g Natrium Quelle: http://www.degs-studie.de/deutsch/ergebnisse/degs1/ degs1-basispublikation.html - Zugriff: 10.07.2016

Die Effekte können auch unabhängig von einer Blutdruckerhöhung auftreten (experimentelle und klinische Befunde). Quelle: Middeke, M. Internist 2012 · 53: 14–19; DOI 10.1007/s00108-011-2888-2 Online publiziert: 17. November 2011 © Springer-Verlag 2011

Bayern & Salz, Gott erhalt`s … Aktuelle Studien zeigen, dass bei Gesunden kein präventiver Effekt einer Minderung der Salzzufuhr zu erwarten ist und dass eine Senkung auf weniger als 6 g Kochsalz pro Tag gesundheitlich sogar eher bedenklich ist. Tatsächlich zeigen Meta-Analysen, dass bei einer Zufuhr von 3-5 g Natrium (7,6-12,7 g Kochsalz) pro Tag das geringste Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse und Sterblichkeit beobachtet wird. Damit konsumieren die Deutschen im Durchschnitt offenbar im optimalen SalzZufuhr-Bereich aber das mit sehr schlechtem Gewissen ... Einen weiteren Rückschlag erlitt die Salzhypothese durch eine besonders umfangreiche Metaanalyse von dänischen Cochrane-Experten die zeigte, dass der Verzicht auf Salz bei Gesunden den Blutdruck kaum beeinflusst.

Neue Daten: Generelle Salzrestriktion nicht sinnvoll Die aktuellen Empfehlungen: American Heart Association (AHA): 1,5 Gramm Natrium pro Tag = 3,8 Gramm Kochsalz. Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention DHL® e. V. und DGE: Obergrenze von 6 Gramm Kochsalz pro Tag (= 2 Teelöffel). (Umrechnungsfaktor = 2,54) Für Menschen mit Bluthochdruck gilt der Nutzen einer Restriktion des Salzkonsums bei den meisten Experten als unumstritten. Quelle: http://www.kardiologie.org/neue-analyse-generelle-salzrestriktion-doch-nicht-sinnvoll/10209730 Zugriff: 13.07.2016

Salzbombe oder nicht? Welches Gericht hat den höchsten Salzgehalt? A) Kartoffelsalat mit Wiener Würstchen B) Pizza aus der Tiefkühltruhe C) Fertig-Nudelgericht D) 2 Stück Matjesfilet E) 1 Lachsbrötchen Antwort: A) Kartoffelsalat mit Wiener Würstchen 4,2 Gramm B) Pizza aus der Tiefkühltruhe 5 Gramm C) Fertig-Nudelgericht 3,6 Gramm D) 2 Stück Matjesfilet 7,9 Gramm E) 1 Lachsbrötchen 3,4 Gramm

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Quelle: www.apotheken-umschau.de/Ernaehrung/10Salzbomben-und-salzarme-Alternativen-163227.html ACHTUNG: Salzfalle Etwa 80 Prozent unserer täglichen Salzzufuhr stammt aus verarbeiteten Lebensmitteln: Brot und Brötchen (27 bis 28 Prozent der Salzzufuhr), Fleisch- und Wurstwaren (15 bis 21 Prozent), Milchprodukte und Käse (10 bis 11 Prozent). Und Achtung: auf den Verpackungen ist oft der Natriumgehalt in Gramm angegeben, multiplizieren sie den Wert mit 2,54 = Kochsalzgehalt. Zusammenfassung Die Schädlichkeit von Salz ist keineswegs eindeutig erwiesen, und seine Auswirkungen auf den Blutdruck sind minimal, ergaben neue Studien. Und damit nicht genug: Streng salzarme Diäten können sogar die Gesundheit gefährden und die Sterblichkeit erhöhen. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen" (IQWiG): Die Einschränkung des Salzverzehrs senkt zwar tatsächlich den Blutdruck in unterschiedlichem Ausmaß. Aber: "Ein Nutzen oder ein Schaden einer kochsalzreduzierten Diät bei Patienten mit hohem Blutdruck ist auf Basis randomisierter kontrollierter Studien bislang nicht belegt". TAKE HOME MESSAGE - Eine Beschränkung beim Salzkonsum bewirkt eine minimale Blutdrucksenkung. - Diese minimale Verringerung des Blutdrucks wird jedoch

Medizinischer Bericht durch eine signifikante Zunahme an Stresshormonen erkauft (Renin, Aldosteron, Adrenalin und Noradrenalin). - 2 Teelöffel Salz täglich sind erlaubt. - Durch klare Studien ist belegt, dass Übergewicht, Rauchen oder zu wenig körperliche Bewegung das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfälle erhöhen! - Statt sich mühsam das Salzen zu verkneifen, sollte man sich vielleicht lieber öfter an der frischen Luft bewegen. Wichtig: Lebensstiländerung mit mehr Bewegung (4 Stunden/Woche)! Auf geht’s …. Verfasser: Dr. med. Klaus Edel Internist, Kardiologe, Diabetologe, Hypertensiologe DHL, Sportmediziner, Notfallmediziner Mitglied des Vorstandes von Defibrillator (ICD) Deutschland e. V. Landessportarzt Präventions- und Rehabilitationssport in Hessen Leitender Landessportarzt Deutscher Behindertensport-verband e.V. - National Paralympic Committee Germany Leitender Arzt des Ambulanz-Zentrums Herz-Kreislaufzentrum Heinz-Meise-Str. 100, 36199 Rotenburg Telefon +49 (0)66 23-88-0 [email protected] [email protected]

Sexuelle Gesundheit bei Patienten mit implantiertem Cardioverter Defibrillator (ICD) Sexualität ist ein fundamentales Bedürfnis des Menschen - eine psychische Energie, die das gesamte Lebensgefühl eines Menschen bedeutsam mitbestimmt und dazu beiträgt, Nähe und Verbundenheit zu einem Partner zu schaffen und zu erhalten. Zwischenmenschliche Konflikte, Überforderungen im Alltagsleben sowie körperliche und seelische Erkrankungen können jedoch zu andauernden sexuellen „Funktionsstörungen“ führen, die die Lebensqualität der Betroffenen messbar reduzieren kann. Trotz dieser unmittelbar gesundheitsrelevanten Bedeutung einer gestörten Sexualität spielt dieses Thema leider weder in der Forschung noch in den Arztpraxen eine wesentliche Rolle. Dies gilt auch für die Kardiologie. Optimistisch geschätzt, wird dieses Thema allenfalls mit ungefähr 40 % der Patienten diskutiert (Rothenbacher et al. JACC, 2015). Ältere Veröffentlichungen sprechen gar von einem Anteil von höchstens 15 % (Bedell et al. Am Heart J 2002). Dabei sind vermutlich gerade kardiologische Patienten besonders gefährdet, bedeutsame Einbußen in ihrer Sexualität zu erleben. Gründe dafür sind der durch die Erkrankung bedingte Vertrauensverlust in den eigenen Körper sowie die Einnahme von herzwirk-

samen Medikamenten, von denen gerüchteweise vermutet wird, dass sie an sexuellen Funktionsstörungen als Nebenwirkungen beteiligt sind. Bei den Patienten mit ICD kommen noch besonders erschwerend DysstressErfahrungen mit realen oder erwarteten Schockauslösungen sowie Angst vor inadäquaten Schocks dazu. Die Amerikanische Herzgesellschaft (AHA) hat 2012 in einem Positionspapier zu sexueller Aktivität bei kardiovaskulären Erkrankungen auch Empfehlungen speziell für Patienten mit ICD erarbeitet (Levine et al., Circulation 2012). Die Kernaussage lautet, dass die ICD-Implantation keine Kontraindikation für sexuelle Aktivität darstellt ‒ für die Mehrzahl der ICD Patienten wird empfohlen, das der Erkrankung vorausgehende sexuelle Leben aufrechtzuerhalten. Das Risiko von ventrikulären Arrhythmien während sexueller Aktivität bei KHK Patienten, einschließlich von ICD-Trägern, ist vergleichbar mit dem Risiko von mäßiger körperlicher Aktivität. Damit haben alle Patienten, bei denen die Teilnahme an so charakterisierten sportlichen Aktivitäten als sicher gilt, keine Kontraindikation für sexuelle Betätigung. Für die primäre und sekundäre Hauptindikation der ICD Implantation gibt das Positionspapier geringfügig differen-

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zierte Empfehlungen: sexuelle Aktivität bei primärer Indikation wird empfohlen, sofern die Patienten bislang keine multiplen adäquaten Schocks erlebt haben und für die sekundäre Indikation gilt, dass sichergestellt ist, dass ein vergleichbares Maß an körperlicher Aktivität keine ventrikulären Tachykardien/Flimmern auslöst. Aber auch eine Anamnese multipler Schockabgaben ist nicht per se ein Hinderungsgrund. Natürlich sollte bei diesen Patienten die Rhythmuslage zunächst stabilisiert und optimal eingestellt sein. Das ist ein guter Zeitpunkt, mit dem ICD-Patienten über dieses Thema ins Gespräch zu kommen. Oftmals reicht schon ein kurzes Gespräch, um dem Patienten zu helfen, aus dem Teufelskreis herauszukommen. Hierbei könnte der Arzt eingangs darstellen, dass Probleme mit der Sexualität sehr schnell zu einem belastend erscheinenden Konflikt im Leben des Patienten werden können - einem Leben, das bereits durch die Bewältigung der schweren Herzerkrankung und den Umgang mit der ICD-Technik Probleme genug bereitstellt, weswegen viele Patienten „aufgeben“ und Sexualität ganz aus ihrem Leben streichen. Was sollte der Arzt dem ICD-Patienten an konkretem Wissen vermitteln? 1. Was ist Sexualität? Sex bedeutet Nähe, Intimität und Verbundenheit mit dem Partner, eine körperliche liebevolle Kommunikation - darauf sollte keine Partnerschaft verzichten. Ein Koitus ist schön, aber unter dieser Perspektive auch entbehrlich. 2. Was ist „…ein vergleichbares Maß an körperlicher Aktivität“? Allgemein wird angenommen, dass ein Koitus mit 3 bis 4 metabolischen Äquivalenten (METS) assoziiert ist - das entspricht schnellem Gehen in der Ebene für eine sehr kurze Zeit oder dem Treppensteigen von 2 Etagen. 3. Sind Betablocker ein Risiko für erektile Dysfunktion? Tatsächlich stehen Betablocker im Verdacht, erektile Dysfunktionen auszulösen. Dies lässt sich allerdings nicht

durch empirische Befunde erhärten. Ko et al. (JAMA, 2002) analysierten die Daten von sechs Studien mit annähend 15.000 eingeschlossenen KHKPatienten und fanden, dass sexuelle Dysfunktionen (ED) bei 5 von 1.000 Patienten pro Jahr dokumentiert werden. Aber auch hier ist ein Nocebo-Effekt nicht ausgeschlossen: Silvestri et al. (Eur Heart J, 2003) ermittelten, dass Berichte von Patienten über ED mit dem Patientenwissen über mögliche Nebenwirkungen assoziiert sind und mit Hilfe einer Placebo-Medikation rückgängig gemacht werden konnten. 4. Ist der Partner bei einer möglichen Schockauslösung gefährdet? Nein, ist er/sie nicht und selbst eine mögliche Schockabgabe ist für den Partner nicht mit Schmerzen verbunden. Schlussfolgerung Probleme mit der Sexualität werden nicht kleiner dadurch, dass man sie nicht anspricht, sondern dadurch, dass man Lösungsmöglichkeiten eröffnet und Alternativen anspricht. Einmal das Tabu durchbrochen, hat man dem Patienten geholfen, eine ungeheure unaussprechliche Last von den Schultern zu nehmen. Was hilft - einfach alles, was ansonsten gesund macht: sportliche Bewegung, gesundes Essen, mäßiger Alkohol- und kein Nikotinkonsum - nützt auch der Sexualität. Und bitte bedenken: Sexuelle Funktionsstörungen fangen zuallererst im Kopf an - und da müssen sie auch als erstes raus! Verfasser: Prof. Dr. Karl-Heinz Ladwig Helmholtz Zentrum Muenchen Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH) Ingolstädter Landstr. 1 85764 München www.helmholtz-muenchen.de

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Aus den SHGs

10-Jähriges Bestehen der Defi-Selbsthilfegruppe OWL-Bielefeld Am 23 September 2016 konnten wir im Klinikum Bielefeld das 10-jährige Bestehen der Defi Selbsthilfegruppe OWLBielefeld feiern.

Herr Prof. Dr. Christoph Stellbrink, Chefarzt der Kardiologie und Internistische Intensivmedizin im Klinikum Bielefeld, begrüßte uns herzlich zu unserer Jubiläumsfeier. Nach einem kurzen Kennenlernen durften wir als erstes Herrn Wolfgang Kaymar, Oberarzt der Klinik für Kardiologie, zu einem spannenden Vortrag begrüßen. Er schilderte uns die historische Entstehung und Entwicklung des Defibrillators und führte uns dabei auf eine Reise von 1899 bis heute und erörterte die wichtigsten Stationen der medizinischen Schritte als wären wir Live dabei gewesen. Anschließend thematisierte PD Dr. Bert Hansky, Oberarzt der Klinik für Kardiologie, in seinem Vortrag den aktuellen Stand der Defibrillator-Implantation. Zunächst ging er der oft gestellten Frage nach, in wie weit

eine Untersuchung im Kernspintomographen (MRT) mit einem ICD möglich ist. Des Weiteren informierte er uns über das Home-Monitoring bevor er abschließend implantierbare Defibrillatoren ohne Elektroden beschrieb. Im Anschluss hatten wir bei Kaffee und Kuchen die Gelegenheit an Infoständen von St. Jude Medical , Biotronik , Boston Scientific, Medtronic, der Deutsche Herzstiftung und der Selbsthilfe Kontaktstelle Bielefeld uns auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Ein ganz besonderer Dank gilt auch dem Patienteninformationszentrum des Klinikum Bielefeld, vertreten durch Frau Sandra Knicken und Frau Alwine Berg. Ohne die engagierten Mitarbeiter des Klinikum Bielefeld und die Mithilfe der Gruppenmitglieder hätten wir die Veranstaltung nicht durchführen können. Sven Ossenkopp

Infofahrt der Freisinger SHG zum REHA-Zentrum Klinik Hochstaufen in Bayrisch Gmain Nachdem wir in den letzten Jahren Defigruppen in Bayern und Baden-Württemberg besucht hatten, war unser diesjähriges Ziel das REHA-Zentrum Klinik Hochstaufen in Bayerisch Gmain. Unser Gruppenmitglied Maria Wilhelm, die unsere Infofahrten plant, hatte bereits im Frühjahr Kontakt zu Dr. Edel in Bayerisch Gmain aufgenommen. Schnell war ein Termin festgelegt und am 1. August ging es dann per Bus in Richtung Berchtesgadener Land. Unser erster Halt war zunächst das Freilichtmuseum in Großgmain. Das Freilichtmuseum liegt inmitten eines Natur- und Landschaftsschutzgebiets. Historische Häuser aus den Landesteilen des Bundeslandes Salzburg sind hier wieder aufgebaut worden. Ein wenig die Füße zu vertreten tat nach der Fahrt wirklich gut und wer nicht laufen wollte oder konnte, fuhr mit der Museumsbahn durch das Gelände. Anschließend, nach nur einigen Minuten Fahrt, erreichten wir dann unser hauptsächliches Ziel, Bayerisch Gmain. Hier wurden wir nicht nur von Dr. Edel herzlich in Empfang genommen, zu unserer Überraschung war auch Matthias Kollmar zu Besuch bei Dr. Edel und begrüßte unsere Gruppe. Wie im Voraus besprochen, hatte Dr. Edel einen Vortrag mit dem Thema „Ist Salz im Essen kann man den Blutdruck vergessen? Ist das Herz schwach rüttelt Salz es wieder wach?“ für uns vorbereitet. Sehr anschaulich erklärte er uns warum zu wenig oder zu

Die Defigruppe Freising besucht Dr. Edel

viel Salz in der Ernährung eine negative Auswirkung hat, in welchen Lebensmitteln Salz, zum Teil in großen Mengen, enthalten ist. „Sehr einleuchtend und gut erklärt, man lernt immer wieder etwas Neues“ war die einhellige Meinung unserer Gruppenmitglieder. Natürlich interessierte uns auch die Klinik selbst, wir konnten uns Behandlungsräume, Schwimmbad, Speisesaal und auch ein Patientenzimmer anschauen. Die Defigruppe Freising möchte sich ganz besonders für den herzlichen Empfang und den tollen Vortrag bei Dr. Edel bedanken. Auch an Maria Wilhelm ein großes Dankeschön für die super Planung dieser Fahrt. -Y.N.-

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Aus den SHGs

Behindertenprotest-Tag am 10.05.16 in Brandenburg an der Havel Die einzelnen Behindertengruppen hatten sich am Nicolaiplatz versammelt und gingen durch Plauer Straße, die Ritterstraße und die Hauptstraße zum Neustädtischen Markt. Die SHG „Implantierter Defibrillator“, vertreten durch den Sprecher Udo Sypniewsky und den Schriftführer Jürgen Mädel, warteten am Zielort auf den Protestzug. Schon von Weitem hörten wir den Zug durch laute Trillerpfeifen und andere Geräusche. Am Markt angekommen wurde sachlicher argumentiert. Einige Vertreter der verschiedenen Gruppe äußerten ihre Meinung zu den dringendsten Fragen welche die Behinderten bewegen. Die Barrierefreiheit in der Stadt für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte war und ist ein Thema. Es ist in den letzten Jahren schon viel geschehen, Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel wurden umgebaut. Es ist aber nicht möglich alle Haltestellen behindertengerecht auszubauen. Im Fokus der Wahrnehmung von Behinderte stehen ja immer die körperlichen und geistigen Behinderungen, die für jeden sichtbar sind. Diesen Gruppen gehört natürlich die Aufmerksam-keit der Bevölkerung. Es gibt auch andere Gruppen, die nicht so wahrgenommen werden. Hörbehinderte, die nicht ohne Dolmetscher für Gebärdensprache am öffentlichen Leben teilnehmen können. Diese Dolmetscher müssen auch bezahlt werden, was einen großen finanziellen Aufwand bedeutet. Behinderte mit Krankheiten wie Herz, Krebs und andere innere Krankheiten werden oft von den Behörden und Ämter nicht ihrer Behinderung entsprechend wahrgenommen. Ein Problem bei solchen Veranstaltungen ist auch immer die Teilnahme von Verantwortlichen der Stadt Brandenburg und Vertretern den Landes und des Bundes. Es wurden Herr Kretschmer von den Linken und Herr Dr.

Beigeordneter für Kultur Dr. Erlebach

Erlebach, zuständig unter anderem für Kultur, Behinderte, Vereine und für Flüchtlinge gesehen. Dr. Erlebach war der einzige Vertreter der Stadt, der eine Rede gehalten hat und sich den Fragen und Kritiken der Behinderten gestellt hatten. Das sollte erwähnt werden. Es wäre wünschenswert gewesen, mehr Vertreter aus Politik und dem Gesundheitswesen bei diesem Protesttag anzutreffen. Erwähnenswert ist auch, dass unser Stadtkanal von dieser Veranstaltung berichtet hatte. Es war eine gut vorbereitete Veranstaltung, die leider zu wenig nichtbehindertes Publikum angezogen hatte. Daran sollte noch gearbeitet werden! Nächstes Jahr werden die Defi-Gruppen Brandenburg wieder an dem Protesttag teilnehmen. Jürgen Mädel, 2. Vorsitzender LV Brandenburg

Stadtteilfest in Brandenburg - Hohenstücken am 10.09.2016 Die Vertreter des Landesverbandes Brandenburg Udo Sypniewsky und Jürgen Mädel, haben sich am 10.09.16 mit einen Stand an Stadtteilfest im Rahmen des Vereinstages beteiligt.

Zum Aufbau des Standes hatte sich H.-J Kitzke, von der Defibrillator-Gruppe 1, eingefunden und half dabei die Besucher über die Arbeit der Selbsthilfegruppen zu informieren. Die Beteiligung von verschiedenen Vereinen und Interessengruppe war gut, könnte aber auch noch erweitert werden. Publikum war genügend anwesend - natürlich am stärksten bei den Gruppen, die etwas für Kinder anboten. Unser Stand hatte leider nur wenig Zulauf, was an unserem speziellen Angebot lag. Das Stadtteilfest wird am Nachmittag besonders von viele Familien mit Kindern besucht, die „Gott sei Dank“ noch keine Informationen über Herzerkrankungen brauchen. Wir waren mit dem Ablauf der Veranstaltung jedoch zufrieden, hatten wir doch nicht mit großem Andrang gerechnet. Wir werden uns nächstes Jahr 2017 wieder auf dem Stadtteilfest präsentieren. Jürgen Mädel, 2. Vorsitzender LV Brandenburg

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Weihnachtsbrief 2016

Vom Herzeleid zur Herzensfreud

Liebe Mitglieder! Liebe Angehörige! Liebe Freunde, Förderer und Gönner! „Wunderbar geborgen“ - so feierten wir in einer Oekumenischen Morgenandacht unsere 10. Mitgliederversammlung und Jahrestagung. „Wunderbar geborgen leben können seit 10 Jahren“ - das können wir mit Hilfe von Defibrillator (ICD) Deutschland e.V. - wer hätte das gedacht? Gott sei Dank erleben wir dieses Jubiläum! Eine segensreiche Zeit und Arbeit. Und Gott sei Dank leben wir noch - auch mit den Verstorbenen - die bleiben in unseren Herzen lebendig, sind nicht vergessen! Die Symbolzahl 10 steht für „Das runde Ganze“ – und wenn etwas „rund läuft“, dann kommt unser Leben ins Gleichgewicht. Körperlich erinnern unsere zehn Finger an etwas wertvolles Ganzes. Und biblisch gesprochen erinnern die Zehn Gebote an das „Große Ganze“, woran sich alle Menschen orientieren können. Zehn Jahre sind uns geschenkt worden. Welch eine Gnade! Und inzwischen schreibe ich den zehnten Weihnachtsbrief – wie schnell ist doch die Zeit vergangen. Gerne erinnere ich an die Themen der vergangenen Jahre: 2007 - Manchmal brauchst du einen Engel 2008 - Eine wunderbare Zeit 2009 - „Wie geht es Dir?“ 2010 - „…wenn`s wieder warm wird ums Herz“ 2011 - „Wie schön, dass du geboren bist…“ 2012 - Vom Licht der Hoffnung 2013 - Wo sich Himmel und Erde berühren 2014 - Wovon wir leben 2015 - „O du gnadenreiche Zeit“ Ich habe mich gefragt: Was könnte wohl der rote Faden aller Weihnachtsbriefe sein? So wie es ja den roten Faden der Ariadne im griechischen Mythos gibt, den Überlebensfaden in Todesgefahr! Vielleicht ist dies der rote Faden für uns alle: Unser Leben ist uns geschenkt worden! Inmitten von Krankheit, Angst und Leid, begleitet von guten Menschen, im Gebet gesunde Zeiten erfleht - mit dem Schutzengel „Defi“ unterwegs…so haben wir überlebt.

Und deshalb heißt mein Weihnachtsbrief 2016/2017: „Vom Herzeleid zur Herzensfreud!“ Wir können das vertrauensvoll sagen, weil uns Weihnachten daran erinnert: „Fürchtet euch nicht…denn euch ist heute der Heiland geboren!“ So feiern wir nicht nur Weihnachten, sondern wir selbst werden jeden Tag neu geboren. Das zu glauben und zu erleben ist nicht selbstverständlich, ist oft schwer in dieser schwierigen Zeit. Denn vor allem wir Deutschen denken vermutlich oft: Früher war alles besser. Wenigstens sind nach einer aktuellen Umfrage 41 Prozent dieser Ansicht. Verständlich in Zeiten von Kriegen, Terror und Flüchtlingskrise. Der Zukunftsforscher Horst Opaschowski sagte kürzlich, in den 80er Jahren „war ein Goldenes Jahrzehnt des Wohlstandslebens in Deutschland. Den Menschen ging es gut und immer besser…“ Heute aber sei die „German Angst“ wieder da, so Opaschowski. Für uns Defi-Patienten und für unsere Angehörigen und Freunde sind Ängste und Sorgen vertraute Begleiter. Ob arm oder reich, ob Wohlstand oder Erfolg - wir alle kennen dunkle und helle Zeiten. Wie die Heilige Familie bedrohliche Zeiten erlebte und überlebte - so hofften und hoffen wir Tag für Tag auf ein Weiterleben. Und ich sage als Pastor ausdrücklich: Mit Gottes Hilfe! Davon erzählt eine weihnachtliche Geschichte von Ernst Lange aus leidvollen Zeiten. Da erleben Menschen, was ein Sprichwort sagt: „Und wenn die Not am größten, ist Gott am allernächsten.“ Weihnachten stand vor der Tür…aber die letzten Kriegstage hatten unsere Kirche fast zerstört. Und mein Freund Theo, der Pfarrer, und ich wollten unsere Kirche wieder herrichten…“Was ihr da machen?“ fragte eine rauhe, tiefe Stimme. Wir erschraken. Da stand... Ein russischer Soldat, die Maschinenpistole unter dem Arm. Und wir hatten damals alle Angst vor den Russen… Und wir wußten, daß die kommunistischen Soldaten von Gott und der Kirche gar nichts wissen wollten. „Wir räumen auf“, sagte Theo. „Wir wollen hier Weihnachten Gottesdienst halten.“ „Nicht gutt“, sagte der Soldat. „Die Menschen draußen haben keine Häuser, Häuser wichtiger

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als Kirchen.“ „Die Menschen draußen haben keinen Mut, ihre Häuser wieder aufzubauen“, sagte Theo. „Hier werden sie Mut gewinnen.“ „Mut hier?“ sagte der Soldat. „Warum hier?“ „Der da“, sagte Theo und zeigte auf den Gekreuzigten über dem Altar, „war auch kaputt, genau wie wir. Und Gott hat ihm geholfen.“ Der Soldat sah zum Altar hin. Dann brummelte er etwas Unverständliches, drehte sich um und stapfte hinaus. Eine Stunde später hörten wir ein Auto vor der Kirche stoppen. „He, Pfarrer!“ schrie es. Da stand unser Soldat vor einem Lastauto, und auf dem Wagen - wir trauten unseren Augen nicht ! - waren Schubkarren, Schaufeln, grobe Besen, ein Stapel Bretter…lauter Dinge, die wir für unsere Kirche so nötig brauchten…“Komm, faß an!“ sagte der Soldat zu mir und lachte… „Vielen Dank“, sagte Theo und wollte dem Soldaten die Hand geben. „Nix“, sagte der, „los, arbeiten, arbeiten!“ Und damit fing er an zu arbeiten. Wir waren einfach sprachlos. Später sagte Theo: „Schluß für heute!“, und wir stellten unser Gerät fort. Draußen drehte der Soldat sich eine Zigarette. „Ich Sergej“, sagte er. Auch wir stellten uns vor. Dann fragte Theo: „Warum hilfst du uns, Sergej? Glaubst du auch an Gott?“ Sergej lachte. „Ich, nein. Ich Kommunist. Aber meine Mutter. Alte Leute sind so.“ „Und von dem da“, Theo zeigte zum Altar hin, „hat dir deine Mutter erzählt?“ Sergej nickte. - „Deine Mutter ist eine gute Frau. Sie hat einen guten Sohn.“ „Nicht gut,“ meinte Sergej leise, „gar nicht gut!“ Von nun an half Sergej uns jeden Tag. Aber eines Tages holte Sergej einen länglichen, offenbar ziemlich schweren Gegenstand aus dem Auto. „Ich habe etwas…wie sagt ihr?...organisiert.“ Er lachte verlegen und doch glücklich wie ein Junge, der eine Überraschung vorhat. Er packte sein Paket aus - wie ein Weihnachtspaket. Zum Vorschein kamen vier riesige Wachskerzen, über einen Meter lang und dicker als ein Männerarm… Dann tat Sergej etwas sehr Merkwürdiges. Er trug die vier Kerzen auf den geöffneten Händen wie eine Opfergabe zum Altar und legte sie dort nieder. Dann beugte er sich und küßte den Altartisch. Er sah sehr schön aus, der Soldat, als er sich vor dem Gekreuzigten neigte. Dann kam er zu uns zurück und war sehr verlegen. Aber er sagte leise: „Für euren Altar, für…für den da!“ Und gab uns die Hand und verschwand. Was Menschen in schwierigen Zeiten brauchen sagt Sergej leise „…den da“. Der macht Mut, der am Kreuz, der in der Krippe…Und so verkünden die Engel den Hirten auf dem Felde „Fürchtet euch nicht! Denn euch ist heute der Heiland geboren!“ Und das sagen Gottes Engel auch uns. So verwandeln sich dunkle Stunden in helle Stunden. So kann Herzeleid verwandelt werden in Herzensfreud. Oder mit einem Gedicht gesagt: So wie nach vielen trüben Wintertagen die Frühlingssonne durch die Wolken bricht, so wird es auch nach Schmerzen, Angst und Zagen

Weihnachtsbrief 2016 in deiner Seele wieder hell und licht. Frag nicht bekümmert nach der Last von morgen. Leb heute! Nur der Augenblick ist dein. Der neue Tag wird für das seine sorgen, und Gott wird immer bei dir sein. Weihnachten 2016 - und das Neue Jahr 2017 - Vom Herzeleid zur Herzensfreud? Ermutigen wir einander, hoffen wir miteinander und beten wir für gute gesunde Zeiten. Wer sonst, wenn nicht Gott selbst, schenkt uns Tag und Nacht das Leben. Das möge so bleiben. Und so grüße ich uns mit einem Neujahrswunsch aus Südmähren Ich bringe euch zum neuen Jahr Die allerbesten Wünsche dar Und hoffe, daß es bis zum Ende Euch lauter gute Tage wende! Es schenke euch der Januar Und ebenso der Februar Und auch der Frühlingsbote März Gesundheit und ein frohes Herz! Dann führe euch April und Mai Die schönste Frühlingszeit herbei. Im Juni, Juli und August Erfreuet euch an Sommerlust. September und Oktoberzeit Vergehe euch in Freudigkeit. Dann mögt ihr im Dezember sagen November lasse sich ertragen, Als Lob und Preis des ganzen Jahres: „Gottlob, recht schön und glücklich war es!“ Ich wünsche uns allen, besonders den Defi-Trägern und allen Angehörigen, allen Defi - Selbsthilfegruppen, aber auch dem engagierten Vorstand, von ganzem Herzen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes, von Gott behütetes neues Jahr. Möge Gottes segnende Hand uns alle schützen, begleiten und vor Leid bewahren - so Gott will und wir uns hoffentlich auf der Jahrestagung im März 2017 wiedersehen. Euer Defi - Mitglied Pastor Oskar Jakob Kandel Klinikseelsorger i.R.

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Aus dem Verband

Wir bedanken uns bei folgenden Firmen und Organisationen für ihre Unterstützung 2016 Förderung durch Non-Profit-Organisation:

Firmenspenden durch:

GKV - Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene:

Förderung der Landesverbände:

Projektförderungen:

GKV - Baden-Württemberg, GKV - Sachsen GKV - Bayern, GKV - Brandenburg GKV - Hessen

BKK Bayern

Ein herzliches Dankeschön an unsere ärztlichen Beiräte für Ihre Unterstützung in 2016 Dr. med. Kai Adler - Kardiologische Gemeinschaftspraxis Freising u. Erding Dr. med. Gabriele Augsten - Knappschaftsklinik, Bad Driburg Dr. med. Caroline Berndt - Zentrum für ganzheitliche Kardiologie, Aschaffenburg Prof. Dr. med. Michael Block - Klinik Augustinum, München Prof. Dr. med. Hendrik Bonnemeier - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus, Kiel Dr. med. Klaus Edel - Herz- und Kreislaufzentrum, Rotenburg a. d. Fulda Prof. Dr. med. Andreas Götte - St. Vincenz - Krankenhaus GmbH, Paderborn Prof. Dr. med. Karl-Heinz Ladwig - Institute of Epidemiology Helmholtz Zentrum München Dr. Frank-Karsten Pohle - Krankenhaus Martha-Maria, Nürnberg Prof. Dr. med. Ardawan Rastan - Herz- und Kreislaufzentrum, Rotenburg a. d. Fulda Dr. Karin Ryback - Dessau-Roßlau /OT Dessau Prof. Dr. med. Patrick Schauerte - Herzmedizin Berlin Prof. Dr. med. Uwe Schirmer - Institut für Anästhesiologie, im Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen Dr. med. Albrecht Schmidt-Thrun - Celle Dr. med. Jörn Schmitt - Universitätsklinikum Gießen Dr. med. Frank Schwertfeger - Klinikum Dahme-Spreewald Dr. med. Eckhard Sorges - St. Ansgar-Krankenhaus, Höxter Dr. med. Johannes Sperzel - Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim, Bad Nauheim Dr. med. Stefan Steiner - Herz- und Kreislaufzentrum, Rotenburg a. d. Fulda PD Dr. med. Stephan Steiner - St. Vincenz-Krankenhaus, Limburg Prof. Dr. med. Christoph Stellbrink - Klinikum Bielefeld Mitte, Bielefeld PD Dr. Martin Stockburger - Havelland-Klinik, Nauen Dr. Martina Trümmel - Quedlinburg

Öffentlichkeitsarbeit

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Notfall-Stick und Notfall-Scheckkarte Defibrillator (ICD) Deutschland e. V. empfiehlt den NotfallUSB-Stick und die Notfall-USB-Card. Häufig fehlen gerade auf der Intensiv-Station oder in der Notaufnahme wesentliche Daten, was eine endgültig korrekte Einschätzung der Gesamtsituation des Patienten verhindert und damit unnötige Zeit verstreichen lässt oder eventuell zusätzliche, unnötige Doppel-Untersuchungen verursacht. Der Patient kopiert die Daten selbst - oder lässt kopieren - und speichert diese auf den USBDatenträger. Der USB Stick kann am Schlüsselbund befestigt werden, oder man trägt ihn an einer Halskette oder im Geldbeutel mit sich. Wir empfehlen folgendes auf den Datenträger zu speichern: • Persönliche Daten (Allergien, Adresse der Angehörigen etc.) -ein Formular dafür befindet sich bereits auf dem Datenträger• Arztbrief des letzten stationären Krankenhausaufenthaltes • Befund der letzten ambulanten Untersuchung bzw. ICD-

Kontrolle, aktueller Medikamenten-Plan • falls vorhanden, Patientenverfügung bzw. VorsorgeVollmacht. Ältere Arztbriefe oder sonstige Befunde und Dokumente sollten in einem gesonderten Ordner abgelegt werden, um die Übersichtlichkeit nicht zu gefährden. Kosten: Karte 12,50 €; Stick 13,50 €, bei Sammelbestellung jeweils 10 Stück: Karte 110,00 €; Stick 120,00 € -Bestellen über Geschäftsstelle: Defibrillator (ICD) Deutschland e.V. Richard-Wagner-Straße 4, 69214 Eppelheim [email protected] Vorkasse: Sparkasse Heidelberg BIC: SOLADES1HDB IBAN: DE76672500200009216260 Kontoinhaber: Defibrillator (ICD) Deutschland e. V.

Impressum Defibrillator (ICD) Deutschland e. V. Verantwortlich für Ausgabe 21, Dezember 2016: Diana Katzenberger, Schatzmeisterin, Diamantweg 3, 69181 Leimen [email protected], Tel.: 06226-429232 Namentlich gekennzeichnete Beiträge verantworten die Verfasser/innen Satz & Gestaltung: Yvonne Naujocks Erdinger Straße 18, 85356 Freising Druck: Wir machen Druck, Auflage: 2.000 Stück Im Mitgliedsbeitrag für Selbsthilfegruppen, Kliniken und Praxen sind jeweils 10 und bei Einzelmitgliedern jeweils 1 Freiexemplar/e enthalten. Mehrexemplare können zum Preis von 2,50 € je Exemplar bei der Geschäftsstelle, solange der Vorrat reicht, nachbestellt werden. [email protected] Bildquellen: Autoren der Artikel und fotolia.com

Aufnahmeantrag hier bitte abtrennen

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Wir empfehlen diese Seite Ihrer besonderen Aufmerksamkeit! Werden Sie Mitglied bei Defibrillator (ICD) Deutschland e. V. Unser Bundesverband hat in der kurzen Zeit seines Bestehens eine beachtliche Wegstrecke geschafft. Dies gibt uns Mut, unsere Ziele konsequent weiter zu verfolgen. Heute erfolgreiche und viel beachtete Selbsthilfeorganisationen haben wie wir in kleinen Schritten begonnen. Wichtig für uns ist nicht nur die Anerkennung, dass unser Engagement hilft, das Problembewußtsein in der Öffentlichkeit zu steigern. Wichtig ist, dass wir vielen Ratsuchenden helfen können. Dies gelingt umso besser, je mehr uns darin unterstützen.

Deshalb: Stärken Sie uns mit Ihrer Mitgliedschaft! Es ist uns sehr wichtig, dass auch bereits bestehende Defi-SHGs Mitglied werden. Unten befindet sich ein Aufnahmeantrag. Bitte füllen Sie ihn aus, schneiden ihn aus und stecken ihn in ein Fensterkuvert. Auf unserer Website www.defibrillator-deutschland.de können Sie aber auch das Formular zur Mitgliedschaft online ausfüllen.

Herzlichen Dank!

Mitgliedsbeiträge Einzelmitglied

12,00 € jährlich

Mitgliedschaft einer Defi-Selbsthilfegruppe

50,00 € jährlich

Mitgliedschaft einer Klinik

200,00 € jährlich

Aufnahmeantrag hier bitte abtrennen Aufnahmeantrag Hiermit beantrage/n ich/wir die Mitgliedschaft im Defibrillator (ICD) Deutschland e.V. Gruppe / Klinik usw.

Personenzahl

Vorname

Nachname

Geb.

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PLZ / Ort

Straße / Nr.

Tel.

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Einzugsermächtigung Gleichzeitig erteile ich hiermit dem Defibrillator (ICD) Deutschland e.V. (bis auf Widerruf) die Einzugsermächtigung für meinen/unseren Jahresbeitrag. Natürliche Personen 12,00 €, Gruppen oder Fördermitgliedschaft mindestens 50,00 €, Kliniken usw. 200,00 € Bank

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