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informativ www.igus.or.at Ausgabe 2 / September 2015 Hunderte Besucher beim EPU-Tag im Wifi Panoramasaal Inhalt Sichere Gemeinde mit neuen Aktivitä...
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informativ www.igus.or.at

Ausgabe 2 / September 2015

Hunderte Besucher beim EPU-Tag im Wifi Panoramasaal

Inhalt Sichere Gemeinde mit neuen Aktivitäten Seite 3 „Gesundheitsförderung in Oberösterreich“ Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer im IGuS Gespräch



Seiten 4, 5

Fotos: WKO

IGuS Firmenaktionstage Seiten 8, 9



Gesundheit und Arbeitsplatz Seiten 10-19

Im Herbst und im Winter werden die Tage kürzer, weniger Sonnenlicht erhöht die Neigung zu Depression und Niedergeschlagenheit. Das sind oft Ursachen für vermehrten Alkoholkonsum.

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Alkoholabhängigkeit entsteht nicht von einem Tag auf den anderen, sondern stellt einen Prozeß dar, der sich über 10 – 15 Jahre erstreckt. Es dauert oft sehr lange, bis sich die Betroffenen ihr Problem eingestehen, oder sie durch Leidensdruck und Angehörige zu einer adäquaten Behandlung kommen. Dabei ist Alkoholabhängigkeit eine Krankheit wie jede andere auch und kein „moralisches Versagen“. Gesundheit und Alkohol Alkohol wird in der Leber abgebaut, dadurch entsteht zunächst eine für den Körper giftige Substanz (Acetaldehyd). Diese Substanz ist die Ursache für Herzklopfen, Atembeschwerden, Übelkeit und Kopfschmerzen nach übermäßigem Alkoholkonsum.

Medizinalrat Dr. Wolfgang Marks Obmann IGuS Alkohol reizt die Schleimhäute: Entzündungen von Speiseröhre, Magen- und Darmtrakt, sowie Schädigung der Leber und Galle können die Folge sein. Weiters konnte bei einer Reihe von Krebserkrankungen, besonders im Bereich Speiseröhre, Magen - Darm - Trakt, Bauchspeicheldrüse und Leber, Alkohol als Mitverursacher erkannt werden. Nicht jeder ist durch die gleiche Alkoholmenge in gleicher Weise gefährdet. Frauen sind bereits bei geringerem Alkoholkonsum anfälliger für Erkrankungen als Männer. Möglichkeiten zur Einschränkung des Alkoholkonsums • Öfter nichtalkoholische Getränke konsumieren • alkoholische Getränke verdünnen • Alkoholfreie Tage einführen: mindestens an zwei Tagen der Woche keinen Alkohol zu sich nehmen In bestimmten Situationen sollte man auf Alkohol überhaupt verzichten Zum Beispiel während der Arbeit, beim Autofahren, während großer Hitze im Sommer, in der Sauna oder beim Schifahren. Besonders sollten Sie Alkohol meiden, wenn Sie in gedrückter Stimmung sind, Probleme vergessen wollen, sich entspannen oder beruhigen möchten. Vorbeugend wirken Aktivitäten im Freien wie Schifahren, Langlaufen, Eislaufen, Winterwanderungen etc.

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Ulrike Furtmüller Geschäftsführerin IGuS

wei Millionen Österreicher trinken Alkohol, neben Tabak weltweit die verbreiteste Ursache lebensstilbedingter Erkrankungen.

Ihr Dr. Wolfgang Marks

Sehr geehrte Leserinnen und Leser!

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ie aktuelle Ausgabe von IGuS Informativ steht ganz im Zeichen der Firmengesundheit. Viele unserer Partner haben gerade dieses Thema sehr gerne aufgegriffen und wirklich spannende Einblicke in diesen weitläufigen Themenbereich gegeben. Auch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Landesrat Mag. Dr. Michael Strugl nehmen in Interviews dazu Stellung. Wenn ich selbst auf mein doch schon längeres Berufsleben zurückblicke, hatte es für mich persönlich immer große Bedeutung, wenn ein Unternehmen Kurse für Mitarbeiter anbot, die nicht nur mit der fachlichen Qualifikation und Ausbildung zu tun hatten. Persönlichkeitsseminare, Umgang mit dem Zeitmanagement,… habe ich immer gerne besucht und waren allgemein immer gut gebucht. Man konnte immer für sich persönlich etwas mitnehmen und ich empfand diese Angebote ab vom Firmenalltag immer als Wertschätzung des Unternehmens. Man lernt gerade bei solchen Seminaren Kollegen außerhalb des Arbeitsalltages etwas näher kennen, hat auch Gelegenheit ein wenig privat zu plaudern, was mit Sicherheit zu einem besseren gegenseitigen Verständnis und Arbeitsklima beiträgt. Natürlich ist es positiv für das Unternehmen, wenn die Mitarbeiter zufrieden und motiviert sind und gestärkt durch Seminare und Workshops wieder mit viel positiver Energie an die Arbeit gehen. Sehr wichtig ist, dass der Arbeitsablauf nicht zu sehr gestört wird. Dieses Thema liegt IGuS sehr am Herzen und stellt auch einen Schwerpunkt in der täglichen Arbeit dar. Unser Firmenaktionstag bietet durch seine Flexibilität und Vielfältigkeit für jeden Betrieb das perfekte Angebot. Ich hoffe Sie unterhalten sich gut, finden gute und wichtige Informationen und ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Fotos: IGuS

Umgang mit dem Alkohol

SICHERE GEMEINDE Brandverhütung in privaten Haushalten Fotos: Gemeinde Freinberg

FREINBERG. Bezirk Schärding Vorsorge ist bekanntlich besser als Nachsorge. Auch im Bereich der Brandsicherheit hat dies oberste Priorität um Schlimmeres zu verhindern. Das zeigten die fachkundigen und praxiserprobten Fachreferenten Bezirksbrandermittler Pol. Abt. Insp. Rudolf Kasbauer und Feuerwehrkommandant HBI Johann Bauer beim Vortrag der Gesunden und Sicheren Gemeinde.

Im Laufe eines Jahres gibt es ca. 25.000 Brände in Österreich. Alte und spröde Verkabelungen sind oft Grund eines Glimmbrandes oder auch chemische Reaktionen leichtentzündlicher Reinigungsmittel im Haushalt. Kleine Hausbrände in Küchen, technische Defekte mit Brandfolge sind durch ständige Wachsamkeit und laufende Kontrollen weitgehend zu verhindern. Falls es dennoch zu einem Brand kommen sollte, sind vier not-

wendige Maßnahmen in der richtigen Reihenfolge zu treffen: 1. Alarmieren, 2. Retten, 3. Löschen, 4. Eintreffende Feuerwehr und Polizei informieren. Mit Interesse wurde der Vortrag angenommen und auf die zahlreichen Fragen der Besucher eingegangen. Brandverhütung ist Teil des täglichen Lebens und soll immer wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung gerufen werden.

„Lebst du schon oder funktionierst du noch“ Das war das Motto des diesjährigen Gesundheitsförderungsprogrammes vom Betriebsrat des OÖ Hilfswerks. Die Workshops fanden in verschiedenen Bezirken statt und erreichten eine große Anzahl an Interessenten. Mag. Toni Klein und sein Team unterstützen die MitarbeiterInnen fleißig bei der Umsetzung ihrer Ziele.

Fotos: IGuS

Begonnen hat der Workshop mit einer Austestungsphase, wo unter anderem auch Körperfett, Wasseranteil und Muskelmasse gemessen wurden. Sogar eine Stressanalyse wurde beim Hilfswerk-Team durchgeführt. Damit die Teilnehmenden die Zeit bis zum nächsten Workshop nutzen konnten um ihr Wohlbefinden zu steigern, wurden ihnen wöchentliche Ernährungstipps und Trainingsübungen zugesandt. Im 2. Workshop gingen Toni Klein und sein Team konkret auf die Ernährung ein. Sie zeigten den Hilfswerk MitarbeiterInnen, wie man schnell und trotzdem gesund kochen kann. In der 3. Phase des Projekts hieß es: Auf die Plätze, fertig, SMOVEY Ringe schnappen! Das Thema dieses Workshops war Bewegung und Mentales. Den Hilfswerk-MitarbeiterInnen gefiel dieser Workshop sehr, auch wenn manche tagelang mit einem kräftigen Muskelkater zurechtkommen mussten. Der Abschluss des Projektes war natürlich wieder die Austestung. Jede/r MitarbeiterIn bekam seine Testergebnisse mit und konnte somit auch vergleichen, was sich in diesen paar Monaten bei den Ergebnissen verändert hat.

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Fotos: Land OÖ. Fotos: Land OÖ.

GESUNDHEITSFÖRDERUNG wird in Oberösterreich groß geschrieben Landeshauptmann Josef Pühringer im Gespräch mit „IGuS informativ“

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ach dem Motto „Vorsorgen ist besser als heilen“ liegt in Oberösterreich ein besonderer Schwerpunkt auf Gesundheitsförderung und -vorsorge. Welche Rolle dabei die „Gesunden Gemeinden“ spielen und welche Initiativen es speziell für Kinder und Betriebe gibt erklärt Gesundheitsreferent Landeshauptmann Josef Pühringer im Interview mit IGuS informativ. IGuS: Herr Landeshauptmann, wie kann das Gesundheitsbewusstsein der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher gestärkt werden? LH Pühringer: Vorerst muss die Politik die richtigen Weichen stellen und gute Rahmenbedingungen schaffen. Der zentrale Punkt dabei liegt in der Gesundheitsförderung und –vorsorge, die

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werden bei uns groß geschrieben. Denn im Gesundheitswesen darf sich nicht alles um Heilungsmedizin drehen. Gefragt ist auch Eigenverantwortung, die gefordert und gefördert werden muss. Diese hat dank der vielen Informationsmöglichkeiten stark zugenommen und wird weiter steigen. Ein sehr gutes Vorzeigebeispiel ist die „Gesunde Gemeinde“. IGuS: : Wie wichtig sind die Aktivitäten wie die „Gesunde Gemeinde“ beim Ausbau der gesundheitsfördernden Maßnahmen? LH Pühringer: 435 Städte und Gemeinden dürfen sich „Gesunde Gemeinde“ nennen. Das ist ein sehr eng gestricktes und flächendeckendes Netzwerk. Trotz oder gerade wegen ihres vielfältigen und individuellen Angebots und der hohen Anzahl teilnehmender Gemeinden ist die „Gesunde Gemeinde“ österreichweit ein

absolutes Vorzeigeprojekt. IGuS: : Eine österreichweite Besonderheit? LH Pühringer: Ja, denn in keinem anderen Bundesland beteiligen sich so viele Städte und Gemeinden an einem solchen Gesundheitsprojekt. Aber um auf die vorige Frage zurückzukommen: Das Entscheidende an einem Projekt ist, dass es von der Bevölkerung selbst getragen wird. Zudem sind die Aktivitäten den örtlichen Gegebenheiten angepasst und haben eine sehr hohe Akzeptanz bei den Menschen. Prävention wird in Oberösterreich angeglichen an die örtlichen Bedürfnisse und Möglichkeiten. IGuS: Wie gelingt diese Anpassung an die jeweils regionalen Gegebenheiten? LH Pühringer: Das ist vor allem den tausenden vorrangig ehrenamtlichen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdanken. Sie sind ein bedeutender Mosaikstein in der Gesundheitsentwicklung

Jahr 4,2 Millionen gesunde Mahlzeiten von „Gesunde Küche“-Betrieben. Unser Ziel ist, dass möglichst alle Küchen, die Kindergärten, Horte und Schulen mit Mittagessen versorgen, mit dem Prädikat „Gesunde Küche“ ausgezeichnet werden können.

Von Investitionen in betriebliche Gesundheitsförderung profitieren daher alle Beteiligten, bis hin zum Sozialsystem:

Die Haltungs- und Bewegungsberatung des Landes betreut in den Bezirken rund 46.000 Kinder in 480 Volksschulen, um Schäden am Haltungs- und Bewegungsapparat vorzubeugen. Jährlich werden dabei mehr als 13.400 Bewegungsstunden durch Expertinnen und Experten angeleitet.

Oberösterreichs. Die Ergebnisse ihrer Arbeit können sich sehen lassen: Die große Anzahl, aber auch die Vielfalt der Einreichungen für den diesjährigen Gesundheitsförderungspreis sind der beste Beweis dafür. Ich werde sie daher auch weiterhin bestmöglich unterstützen. IGuS: Gesundheitsförderung beginnt ja schon im Kindesalter... LH Pühringer: Ja. Daher starten wir unsere Initiativen auch schon bei den Kleinsten, um auch Nachhaltigkeit zu erzielen. Das Projekt „Gesunder Kindergarten“ läuft hervorragend und soll sich in den nächsten Jahren flächendeckend über ganz Oberösterreich erstrecken. Schwerpunkte sind Ernährung, Bewegung und Wohlbefinden. 148 Kindergärten wurden als „Gesunde Kindergärten“ ausgezeichnet, 252 Kindergärten mit rund 4.500 Kindern beteiligen sich am Netzwerk. Ab Herbst werden es über 300 sein. Auch den Schulgesundheitsdienst haben wir auf neue Beine gestellt, um eine kontinuierliche Betreuung und eine stark verbesserte Zusammenarbeit mit dem Lehrpersonal zu garantieren. Derzeit werden damit rund 23.600 Schulkinder erreicht.

Und auch die Jüngsten machen schon Meter. Die Initiative „Wir machen Meter“ will bereits bei den Jüngsten die Freude an der Bewegung verstärken. Denn tägliche Bewegung fördert die Gesundheit und die Entwicklung der Kinder. 102 Kindergärten und 105 Volksschulen waren heuer mit Begeisterung dabei. Die Gesundheit unserer Kinder ist uns jedenfalls sehr viel wert. Sie zu erhalten und zu fördern bleibt auch in Zukunft eine unserer wichtigsten Aufgaben. IGuS: Wie steht es in Oberösterreich mit der Gesundheitsförderung in den Betrieben? LH Pühringer: Gesundheit und Wohlbefinden bei der Arbeit sind wichtige Voraussetzungen für jede einzelne Arbeitnehmerin und jeden einzelnen Arbeitnehmer und daraus resultierend auch bedeutende Faktoren für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Unternehmens.

durch mehr Lebensqualität, weniger Fehlzeiten und Kostenersparnis. In Oberösterreich gibt es zum Thema Betriebliche Gesundheitsförderung seit vielen Jahren unterschiedliche Aktivitäten verschiedener Institutionen. Auch die „Gesunden Gemeinden“ haben hier bereits Schwerpunkte gesetzt. Um alle Aktivitäten zu vernetzen und so Synergien zu nutzen, haben wir die „OÖ Plattform BGF und Prävention“ gegründet. Zu den Mitgliedern zählen neben dem Land Oberösterreich auch Arbeiterkammer OÖ, Wirtschaftskammer OÖ, AUVA und die OÖGKK, die die Plattform koordiniert. In den nächsten Jahren wollen wir die Betriebliche Gesundheitsförderung weiter ausbauen. Unser Projekt „Gesunde Küche“ richtet sich natürlich auch an Betriebe, wenn sie eigene Gemeinschaftsverpflegung anbieten. IGuS: : Danke für das Gespräch!

IGuS: : Welche Initiativen setzt das „Gesunde Oberösterreich“ noch speziell für Kinder und Jugendliche? LH Pühringer: Da ist einmal die „Gesunde Küche“. 31.200 oö. Kindergartenkinder, Schülerinnen und Schüler erhalten pro

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Foto: Wirtschaftskammer OÖ.

WKOÖ Präsident Dr. Rudolf Trauner:

PROduktivität

Faktoren der Arbeitswelt 4.0 Viele Studien und Analysen befassen sich aktuell mit der Arbeitswelt der Zukunft. Im Fokus dieser Zukunftsszenarien stehen vor allem der technologische Fortschritt und die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Keine Frage, als internationaler Spitzenreiter hinsichtlich der Produktionskosten und Abgabenbelastung ist die Technologieführerschaft zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit unumgänglich.

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n diesem Kontext ist es mir jedoch besonders wichtig, nicht auf den „Faktor Mensch“ zu vergessen. Denn die „Gesundheit“ der Betriebe ist sehr wesentlich von der Produktivität und der Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abhängig. Die WKO Oberösterreich hat unter anderem im Rahmen einer aktuellen IMAS-Studie einige Gründe für den Rückfall Österreichs bei der Produktivität erhoben: Bei bezahlten Dienstfreistellungen im europäischen Spitzenfeld Betriebliche Abwesenheitszeiten in unserem Land betragen bereits 26,5 Prozent der geleisteten Arbeitszeit. Urlaub, arbeitsfreie gesetzliche Feiertage, Krankenstände, sonstige bezahlte Freistellungen wie

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Arztbesuch oder Pflegefreistellung sowie private Tätigkeiten während der Arbeitszeit führen laut einer IMAS-Umfrage aus dem Jahr 2013 dazu, dass von 260 bezahlten Arbeitstagen nur an 191 Arbeitstagen die vertraglich vereinbarte Arbeitsleistung erbracht wird. Die Nettoarbeitsleistung liegt bei einem österreichischen Dienstnehmer somit bei nur 73,5 Prozent - das ist auch im internationalen Vergleich ein überaus niedriger Wert.

„Der Faktor Mensch ist

und bleibt ein wesentliches Kriterium für die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft!



Präsident KommR Dr. Rudolf Trauner

Bei Urlaub und Feiertagen ist Österreich weltweit unter den Top 3 Bei der Verteilung der bezahlten Dienstverhinderungen liegen der Urlaub (36,3 Prozent), der Krankenstand (19,6 Prozent), sonstige Dienstverhinderungen (21,0 Pro-

zent) sowie die Feiertage (18,9 Prozent) an der Spitze. Rechnet man zum gesetzlichen Urlaub noch die 13 gesetzlichen Feiertage hinzu, ergeben sich 38 arbeitsfreie Tage, über die sich der durchschnittliche österreichische Arbeitnehmer freuen kann. Österreich steht mit diesem Wert weltweit unter den Top 3, was sich aus einer von der Agentur Mercer erstellten Vergleichsstudie ergibt. Somit könnte man glauben, dass die heimischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch optimal erholt und arbeitsfähig sein müssten. Die aktuelle IMAS-Studie führt leider zu anderen Erkenntnissen: Freizeitstress verhindert zusehends Erholung – Urlaub wird immer mehr zweckentfremdet Neben der wichtigen Erholung und Regeneration wird der Urlaub auch für weitere Aktivitäten genützt: Jeder Zehnte geht im Urlaub häufig einem anderen Beruf nach, weitere 13 Prozent wenigstens gelegentlich. Und 17 Prozent der unselbständig Erwerbstätigen geben offen zu, dass sie - zumindest gelegentlich – im Urlaub pfuschen. Bewegung und Weiterbildung sind kaum ein Thema – und nur 45 Prozent geben voll und ganz an, sich nach dem Urlaub „bestens erholt“ zu fühlen. Dies hängt auch mit dem Urlaubs- und Freizeitstress zusammen, den nur mehr eine Minderheit – nämlich 40 Prozent der Befragten – völlig verneint. Dass der Erholungswert vor allem durch die ständige Erreichbarkeit gemindert wird, stimmt so nicht: Nur 2 Prozent der Befragten sagen, dass sie im Urlaub immer erreichbar sein müssen bzw. lesen nur 6 Prozent regemäßig die beruflichen E-Mails. Urlaubsausmaß ist ausreichend Nur zwei Drittel der unselbständig Erwerbstätigen können den zustehenden Jahresurlaub zur Gänze verbrauchen. Für 58 Prozent steht das aber nicht mit dem hohen Arbeitsaufwand, sondern vielmehr mit „Sicherheitsdenken“ im Zusammenhang. 11 Prozent meinen sogar, dass sie zu viel Urlaub haben und ihn deswegen nicht zur Gänze verbrauchen können. Nicht zuletzt aufgrund dieser Tatsachen sind den populistischen und standortschädlichen AK- und Gewerkschaftsforderungen nach einer 6. Urlaubswoche bzw. die Wochenend-Feiertage am Montag nachzuholen, eine klare Absage zu erteilen!

Seppverständlich. Je größer die Herausforderungen, desto wichtiger sind Erfahrung und Vertrauen. Darum brauchen wir einen starken Landeshauptmann, der uns versteht. Das ist doch Seppverständlich. Anmeldungen: Per E-Mail an [email protected] oder per Online Service: www.wko.at/ooe/gesund Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.

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Selbstständig und gesund als EPU

Foto: Smovey

EPU-Gesundheitsmesse ein großer Erfolg! Am 5. Mail lud das EPU Zielgruppenmanagement der WKOÖ in Kooperation mit IGuS, dem Institut für Gesundheits- und Sozialkompetenz und der SVA, Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft zu einer Gesundheitsmesse nach Linz ein. Mag. Ulrike Rabmer-Koller, Vizepräsidentin der WKOÖ eröffnete vor rund 200 Besuchern die Gesundheitsmesse im WIFI Panoramasaal.

irektor Dr. Martin Scheibenpflug gab in seinem interessanten Vortrag einen Überblick über die neuesten gesetzlichen Änderungen und aktuelle Angebote der SVA. Zahlreiche Besucher informierten sich anschließend persönlich über Optionen in der gewerblichen Sozialversicherung.

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ie betonte die Bedeutung der EinPersonen Unternehmen, von denen es viele in Oberösterreich gibt, und hob die Wichtigkeit der persönlichen Gesundheit

und des Wohlbefindens, die nicht selten zu kurz kommen hervor.

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ach dem Powervortrag „Stark im Leben“ mit dem bekannten Motivationsund Fitnesscoach Toni Klein (Titelbild) unter dem Motto „Ich will! - Ich kann! - Ich

Vorsorgetag bei der BÄKO Vorsorgeuntersuchungen sind ein einfaches Mittel, um Risikofaktoren für die Gesundheit zu vermeiden oder frühzeitig Hinweise für eine eventuelle Erkrankung zu erhalten. Solange sie nicht unter Beschwerden leiden nehmen sich aber viele Menschen nicht regelmäßig die Zeit dazu.

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ie BÄKO Österreich ist die Einkaufsgenossenschaft der Bäcker und Konditoren, die auf eine lange Firmengeschichte zurückblickt. In den letzten Jahren ist der Betrieb auf über 170 Kollegen gewachsen, doch der familiäre

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werde!“ waren alle mentalen Hürden für ein gesundes, fittes und leistungsfähiges Leben beseitigt! Viele Aussteller boten interessante Produkte zum Thema an. Im Rahmen der Gesundheitsstraße wurden unter anderem Blutdruck- und Blutzucker gemessen. Mit dabei war einmal mehr das Ohrmobil der Firma Waldstein und Optiker Andreas Pelnöcker mit einem mobilen Sehtester vor Ort. Auch unterschiedliche Fitnessgeräte standen zum Kennenlernen und Ausprobieren zur Verfügung. Verkostungen von naturbelassenen Kräutersäften und Kuchen, sowie das gesunde Buffet vom Biohof Achleitner rundeten das Angebot ab.

Gedanke beim Miteinander spielt nach wie vor eine wichtige Rolle. Die Gesundheit der Mitarbeiter wird als wichtiger Teil des Wohlbefindens gesehen und deshalb liegt es dem Unternehmen am Herzen, ein entsprechendes Angebot zu schaffen. Zusätzlich zu den Besuchen des Betriebsarztes wurde des-

Kooperation mit IGuS statt und wurde sehr gut angenommen. Für mehrere Teilnehmer lieferte es einen wertvollen Impuls und das Feedback war durchgehend positiv. Jutta Piffl, Leiterin des Personalwesens, war begeistert über die kurzfristige und professionelle Unterstützung. “Es war sehr schwierig einen Partner für unseren Vorsorgetag zu gewinnen. Trotz wochenlanger Bemühungen stieß ich immer nur

halb am 26. Juni 2015 ein Vorsorgetag veranstaltet, an dem die Mitarbeiter auf einer „Gesundheitsstraße“ an verschiedenen Stationen den Blutdruck und Blutzucker messen sowie Hör- und Sehfähigkeit testen lassen konnten. Die Veranstaltung fand in

auf Absagen, bis ich in fast schon letzter Minute auf IGuS aufmerksam gemacht wurde. Roxana Penkov sagte spontan zu und sie und ihr fachlich tolles Team haben hochprofessionell gearbeitet und den Tag mit zu einem Erfolg gemacht“.

Gesundheitsförderung im Betrieb ist ein Investment in die Zukunft. In die Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu investieren führt zu einer Win-Win-Win Situation für alle – für die MitarbeiterInnen, den Betrieb und für die Gesellschaft.

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it Unterstützung von Wirtschaftslandesrat Mag. Dr. Michael Strugl werden bereits seit einigen Jahren die IGuS Firmenaktionstage angeboten: „Gesunde und fitte Beschäftigte sind auch leistungsfähige und motivierte Mitarbeiter. Daher ist es sehr erfreulich, dass immer mehr Unternehmen erkennen, wie wichtig Gesundheitsförderung auch auf dem Arbeitsplatz ist. IGuS – das Institut für Gesundheits- und Sozialkompetenz - bietet mit seinem Firmenaktionstag individuell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Unternehmen abgestimmte Informationen und Tipps zu den wichtigen Themen Bewegung, Ernährung und psychosoziale Kompetenz an. Damit leistet IGuS einen wichtigen und wertvollen Beitrag für das persönliche Wohlbefinden, aber auch dazu, die Menschen in unserem Land länger und gesund in Beschäftigung zu halten“, erklärt Landesrat Strugl seine Motivation zur Unterstützung dieser Aktion.

bleibt, sondern dass sie auch langfristig IGuS-Angebote betreffend gesunder Ernährung, Bewegung und mentaler Fitness am Arbeitsplatz nutzen. Der IGuS Firmenaktionstag basiert auf den drei Schwerpunkten Bewegung – Ernährung – psychosoziale Kompetenz und beinhaltet Workshops zu diesen Themen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit das exklusive Hörmobil der Firma Waldstein, einen Sehtest, Blutdruck- und Blutzuckermessungen, sowie eine „gesunden Bürojause“ bzw. einen „gesunden Mittagstisch“ zu buchen. Auch die ortsansässigen Apotheken beteiligen sich mit Themenschwerpunkten, die maßgeblich zu Gesundheit und Wohlbefinden beitragen können. Der IGuS Firmenaktionstag wird individuell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Unternehmen abgestimmt und bei Bedarf werden Zusatzangebote mit einbezogen. Wichtig dabei ist, dass sich MitarbeiterInnen der Betriebe Zeit zum „Gedanken machen“ nehmen, Fragen stellen und so viele Tipps und Tricks für ihre persönliche Situation erfahren. Als sehr beliebte Einheiten haben sich Vorträge und Workshops zur „mentalen

„Gesunde und fitte Be-

schäftigte sind auch leistungsfähige und motivierte Mitarbeiter. Daher ist es sehr erfreulich, dass immer mehr Unternehmen erkennen, wie wichtig Gesundheitsförderung auch auf dem Arbeitsplatz ist.



Wirtschaftslandesrat Dr. Michael Strugl

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iele Unternehmen schätzen dieses Einsteigermodell in die Betriebliche Gesundheitsförderung so sehr, dass es nicht nur bei dem einen Tag

Foto: Land OÖ

IGuS Firmenaktionstag – ein Projekt auf Erfolgskurs!

Wirtschaftslandesrat Dr. Michael Strugl Fitness“ herausgestellt – viele MitarbeiterInnen nutzen dabei für sich die Chance, Möglichkeiten des Ausgleichs vor zu viel Stress zu finden. Sehr viele Unternehmen haben bereits die IGuS Angebote genutzt - dabei haben die Professionalität und die Flexibilität von IGuS überzeugt. IGuS bemüht sich auf die Wünsche der Unternehmen speziell einzugehen, die unterschiedlichsten Firmenstrukturen zu berücksichtigen und ein attraktives sowie maßgeschneidertes Programm anzubieten!

Das IGuS Angebot an Ihr Unternehmen D

er IGuS Firmenaktionstag wird individuell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Unternehmen abgestimmt und bei Bedarf werden Zusatzangebote mit einbezogen. Wichtig dabei ist, dass sich MitarbeiterInnen der Betriebe Zeit zum „Gedanken machen“ nehmen, Fragen stellen und so viele Tipps und Tricks für ihre persönliche Situation erfahren.

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ehr als 50 Unternehmen haben bereits unsere IGuS Angebote genutzt - dabei haben die Professionalität und die Flexibilität des Instituts für Gesundheits- und Sozialkompetenz überzeugt. Wir gehen auch auf Ihre speziellen Wünsche ein und berücksichtigen dabei unterschiedliche Firmenstrukturen. So ist es uns möglich, ein maßgeschneidertes Programm anzubieten! IGuS - Institut für Gesundheits- und Sozialkompetenz 4020 Linz, Harrachstraße 12, 3. OG Tel: 0732/77 39 36 Mail: [email protected] Rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne und freuen uns auf das Gespräch!

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Zeit für Gesundheit - auch am Arbeitsplatz Fotalia.com

Der Ort, an dem wir die meiste Zeit unter der Woche verbringen, ist das Büro beziehungsweise die Firma. Nicht nur körperliche Probleme können die Gesundheit beeinträchtigen, sondern auch Burnout, Mobbing, psychische Erkrankungen und Stress setzen der seelischen Gesundheit zu.

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Foto privat

ie betriebliche Gesundheitsförderung ist eine moderne Unternehmensstrategie mit dem Ziel, Krankheiten am Arbeitsplatz vorzubeugen, Gesundheit zu stärken und das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern. „Verhaltensprävention und Verhältnisprävention sind die entscheidenden Stichworte dafür“, sagt Dr. Maria Mayer-Weiss, Referentin für Arbeitsmedizin der Ärztekammer für OÖ. „Bei der Verhaltensprävention geht es um die Spielregeln für die Gesundheit, die jeder selber umsetzen sollte. Es gibt natürlich auch Ausnahmen wie Lehrlinge und schwangere Mitarbeiterinnen, für die eine besondere Sorgfaltspflicht gilt und die nicht verantwortlich gemacht werden können. Aber bei der Ausbildung und Unterweisung sollten ihnen die Spielregeln beigebracht und dann auch angewandt werden. Bei der Verhältnisprävention handelt es sich um die Einrichtung, die vom Arbeitsgeber zur Verfügung gestellt wird. Hier herrscht meist ein Ungleichgewicht, doch zum Wohl aller Beteiligten wäre es am besten, wenn die beiden Präventionen ineinander greifen“, so

Von Dr. Maria-Theresia Mayer Weiss die Medizinerin. Jede Berufsgruppe muss die ihr zur Sicherheit und Gesundheit zur Verfügung gestellten Gegenstände oder Einrichtungen (z.B. Schutzbrille, Helm, Dusche

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im Betrieb, …) auch wirklich benutzen. „Grundvoraussetzung ist das Hand-inHand-gehen von Mitarbeiter und Chef und der Wille von beiden Seiten, an der betrieblichen Gesundheitsförderung mitzuwirken. Eine Vorbildwirkung des Abteilungsleiters oder Firmenleiters wäre ebenfalls nützlich“, sagt Dr. Mayer-Weiss. Eine Gesundheitsförderung im Betrieb will dazu beitragen, die gesünderen und gesundsheiterhaltenden Verfahrens- und Verhaltensweisen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieb ertragreich zu machen. Krankheiten, Arbeitsunfällen und Stress am Arbeitsplatz soll vorgebeugt werden. „Jeden Tag aufs Neue sollten wir unseren Arbeitsplatz beachten und untersuchen, ob sich alles in der Position befindet, wie man selbst am besten arbeiten kann. Wir nehmen es in Kauf, dass unser Tisch verschoben oder die Bildschirmposition durch Reinigungsarbeiten verändert wird und wir arbeiten einfach weiter. Der Arbeitsplatz sollte aber täglich kontrolliert werden“, so Dr. Mayer-Weiss.

Wichtig bei der betrieblichen Gesundheits-förderung ist die Analyse eines Ist-Zustands, die von einem sogenannten „Gesundheitszirkel“, bestehend aus innerbetrieblichen Personen, Arbeitsmedizinern, Sicherheitsvertrauenspersonen und Sicherheitsfachkräften erstellt werden kann. Nun kann das Projekt gestartet und gemeinsame potenzielle Ziele und Verbesserungen her-

ausgefunden werden. „Immer öfter gibt es einen Obstkorb, der vom Betrieb zur Verfügung gestellt wird. Aber auch ein Feedback müsste möglich sein, dass man sich zum Beispiel nach der Arbeit mit seinen Mitarbeitern trifft und über den Tag redet – so kann psychisch schon einiges abgefedert werden“, sagt Dr. Mayer-Weiss. „Man sollte sich zusammensetzen und aus dem Überfluss an Ideen herausfiltern, welche Dinge für den eigenen Arbeitsalltag wichtig und brauchbar sind und wie man sie leben kann. Dabei kann es sich um einen Fitnessraum, Entspannungsraum, gemeinsames Walken nach der Arbeit oder auch um einen ,Eventmanager‘ in der Firma handeln, der gemeinsame Aktivitäten organisiert – aber alles sollte von innerbetrieblicher Dauer sein und von den Mitarbeitern auch genützt werden. Nur so können diese Aktivitäten funktionieren und ihren Zweck erfüllen“, so die Medizinerin. Integration im Betrieb, Kooperation, Bestandaufnahme der Arbeitsumwelt, die beeinflussenden Faktoren, gesundheitsgerechte Arbeitsgestaltung und der Nutzen für die Beschäftigten sowie die durchführbaren Ziele müssen als Prozess kontinuierlich weitergeführt werden. Um ein Projekt zur betrieblichen Gesundheitsförderung erfolgreich einzuführen, müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv am Projektablauf beteiligt sein. Somit können sowohl die Beschäftigten als auch das Unternehmen davon profitieren. „Doch die Unternehmensstruktur soll nicht nur geplant, sondern auch gelebt werden“, warnt die Medizinerin. Denn eines ist besonders wichtig bei der Umsetzung der Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz: sich Zeit zu nehmen.

Tipps zur gesunden Arbeit



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Kürzere, aber häufigere Arbeitspausen einlegen. Vom Bildschirm sollte man nach 50 Minuten eine Pause machen und etwas anderes tun. Aber Achtung, das kann auch kontraproduktiv und stressig sein, wenn man gerade sehr vertieft ist! Man sollte sich für Essenspausen Zeit nehmen und sich trotz Stress gesund ernähren. Am besten einen Tag vorher kochen und dann mit in die Arbeit bringen und in guter Gesellschaft verzehren (mit Kollegen, nicht mit dem Computer!). Viel trinken und Obst essen! In der Arbeit auch einmal aufstehen und sich die Beine vertreten. Jeden Tag wieder kontrollieren, ob die gegebenen Verhältnisse wie zum Beispiel die Stellung des Computerbildschirms passen. Wenn man ein Anliegen hat, sollte man sich an den richtigen Ansprechpartner wenden und darüber reden. Last but not least: Sich Zeit für die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz nehmen!

Zeitgemäße Ernährung

Foto: Privat

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für leistungsfähige Mitarbeiter Die Ernährung im Betrieb wird häufig als persönliche Verantwortung des einzelnen Mitarbeiters betrachtet. „Du bist was Du isst“ gilt aber nicht nur im privaten, sondern vor allem auch im beruflichen Kontext. Konzentrationsfähigkeit, Leistungsbereitschaft, Ausdauer und kognitive Fähigkeiten stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit bedarfsgerechter Energie- und Nährstoffversorgung. Was nützt der gesund ernährte Mitarbeiter dem Betrieb? Neben unmittelbaren Vorteilen wie konstanter Energieversorgung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit können Müdigkeit und Konzentrationsschwankungen durch die richtige Ernährung ausgeglichen werden. So konnte zum Beispiel bei Schichtarbeitern nachgewiesen werden, dass der Zeitpunkt und die Zusammensetzung der Verpflegung direkt positiv auf die Arbeitsleistung wirken. Für Mitarbeiter, die vorwiegend Kopfarbeit leisten, kommt es vor allem darauf an, dass die Denkleistung nicht durch schweres Essen behindert wird. Ein warmer (vegetarischer) Vormittagssnack bietet hier Vorteile, wie ein Versuch in einem Linzer Unternehmen zeigen konnte. Die Teilnehmer mit der warmen Vormittagsmahlzeit fühlten sich leistungsfähiger, gaben an sich besser konzentrieren zu können und mehr als 75 % blieben von Heißhunger verschont. =Zeitgemäße Ernährung als Investition in die Mitarbeitergesundheit Der Nutzen einer gesunden Ernährung summiert sich über die gesamte Lebenszeit, sodass die Folgen falscher Essgewohnheiten erst mit höherem (Arbeits-) Alter sichtbar werden. In der betrieblichen Gesundheitsvorsorge ist das Thema Ernährung aus diesem Grund nicht wegzudenken. Betriebe können an diese Aufgabe auf verschiedenste Weise herangehen: Neben Schaffung idealer Verpflegungsangebote, die den Griff zum gesunden Menü erleichtern, kann auf der individuellen Mitarbeiterebene entsprechendes Ernährungswissen vermittelt werden. Damit aus Wissen Handeln werden kann, gilt auch beim Essen und Trinken: praktische, bedürfnisgerechte Angebote, die Mitarbeiter interessieren und Spaß machen, bringen den besten Erfolg. Literaturquellen auf Anfrage bei der Verfasserin erhältlich: Erika Mittergeber, Diaetologin, Die Essperten Ernährungsberatung

Erika Mittergeber 11

Selbsteinschätzung körperlicher Fähigkeiten als Sturzprävention und zur Verbesserung der Lebensqualität Die richtige Selbsteinschätzung - auch Körperschema, in Bezug auf die Alltagsbewältigung auch Selbstwirksamkeit genannt - ist eine wichtige Fähigkeit in der gesamten Lebensspanne. Sie bewahrt vor Unfällen Verletzungen und verhindert auch die Entwicklung von Ängsten. Richtige Selbsteinschätzung bedeutet aber auch, die eigenen Grenzen zu kennen. Um diese kennen zu lernen muss man sie auch im gesicherten Rahmen überschreiten.

Fotos privat

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ie Selbsteinschätzung als motorische Kompetenz, hat im koordinativen Training eine entscheidende Bedeutung. Das Körperschema wird hier als motorisches Selbstbild verstanden, welche Vorstellung eine Person von den eigenen Ausmaßen, den eigenen Fähigkeiten und der eigenen Reichweite von sich selbst hat. Senioren aber auch inaktive jüngere Personen haben häufig ein veraltetes Selbstbild, das sich aufgrund des altersbedingten Rückzugs von Aktivitäten, des Rückgangs der Kraft, der Gelenksbeweglichkeit und sonstigen degenerativen Veränderungen ergibt (vgl. Abbildung). Selbsteinschätzung und Angst stehen in enger Beziehung zueinander. Mangelnde Selbsteinschätzung führt zu Ungewissheit in herausfordernden oder auch alltäglichen Situationen. Ungewissheit über den Ausgang einer Situation führt zu Unsicherheit in der Situation und in weiterer Folge zu Angst. Häufig betrifft diese Unsicherheit

das Gleichgewicht, was wiederum zu allgemeiner und auch ganz konkreter Sturzangst führt. Alte Menschen haben häufig Angst zu stürzen, ohne dass sie jemals gestürzt sind (ca. 40%). Die Angst vor Stürzen steigt auf bis zu 92% bei bereits gestürzten Personen an. (vgl. Jorstad, 2005). Sturzangst steht in Verbindung mit hohem Alter, weiblichem Geschlecht, Einschränkungen im Alltag, Seheinschränkungen, schlechtem Gesundheitszustand, chronischen Krankheiten, Stürzen, geringe Selbsteinschätzung (Selbstwirksamkeit), geringe Geschicklichkeit, Einsamkeit, Depressionen, Ängstlichkeit und verändertem Gangbild. (vgl. Menz et al., 2007, vgl. Kempen et al., 2009) Bei allen Übungen zum Körperschema ist darauf zu achten, dass jede

Abbildung: Auswirkungen körperlicher Veränderungen auf das Körperschema (vgl. Jansenberger, 2011)

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Person sich immer im sicheren Rahmen bewegt, da häufig überraschende Momente auftreten, wenn Personen ihre Grenzen erfahren. Doch nicht nur das Aufzeigen von unerwarteten Grenzen, sondern vor allem das Erfahren der eigenen unnötigen Einschränkungen und der noch vorhandenen Fähigkeiten steht beim Üben im Vordergrund. Übungsformen zur Verbesserung der Selbsteinschätzung können das Nachstellen alltäglicher Situationen sein, oder das Erproben von Basisfertigkeiten. Dabei werden zum Beispiel die Grenzen der maximalen Schrittlänge, maximalen Hindernishöhe und der maximalen Reichweite erfahren. Werden Übungen zur Selbsteinschätzung im Rahmen eines zwölfteiligen Kurses zur Sturzprävention eingebaut, kann das Sturzrisiko um knapp 80% reduziert werden (vgl. Jansenberger, 2015).

1. Jansenberger H.: Sturzprävention in Therapie und Training, Stuttgart, Thieme Verlag, 2011 2. Jansenberger H.: Projekt Sturzprävention der OÖGKK, Abschlussbericht der Projektphase, 2013-2015 (unveröffentlicht) 3. Jorstad EC,Hauer K, Becker C, Lamb SE, ProFaNE Group: Measuring the psychological outcomes of falling: A systematic review. Journal of American Geriatric Society. 2005;53(3): 501-510 4. Kempen G, Van Haastregt J, McKee K, Delbaere K, Zijlstra G,: Socio-demographic, health related and psychosocial Correlates of fear of falling and avoidance of activity in community-living older persons who avoid activity due to fear Of falling, 2009, BMC Public Health, 9:170 5. Menz HB, Lord SR, Fitzpatrick RC. A structural equation model relating impaired sensorimotor function, fear of falling and gait patterns in older people. Gait Posture. 2007; 25(2): 243-249

Immer öfter stoßen viele Menschen an ihre physischen und psychischen Grenzen. Die Belastungen im Privatbereich steigen, ebenso jene in der Arbeitswelt – auch weil die Grenze oftmals verschwindet. Wo bleiben die notwendigen Regenerationsphasen für Körper und Geist? Ein Akku, der niemals ans Ladegerät kommt, wird irgendwann keine Leistung mehr abgeben können. Daher: Zum Wohl der Mitarbeiter und zum Erhalt der betrieblichen Produktivität brauchen wir Lösungen! Ziel ist es, schädliche, weil auslaugende Entwicklungen zu stoppen und stressbedingte Erkrankungen und Ausfälle in Beruf und Alltag zu vermeiden. BGF-Programm entschärft Fallen Eine Lösung in diesem Zusammenhang bietet die OÖ Gebietskrankenkasse (OÖGKK) für interessierte oberösterreichische Unternehmen. Mit Hilfe von individuell angepassten „Betrieblichen GesundheitsförderungsProgrammen“ (BGF) für Unternehmen können erste Warnsignale – zumindest im betrieblichen Bereich – frühzeitig erkannt und gesundheitserhaltende Maßnahmen getroffen werden. In der Theorie versteht man unter BGF alle gemeinsamen Maßnahmen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, um mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu erreichen. In der Praxis bestätigen Betriebe den positiven Nutzen dieses Programms, wie zahlreiche Evaluierungen bestätigen. Etabliert, weil´s funktioniert! Aktuell werden von der OÖGKK knapp 240 Betriebe mit zusammen rund 80.000 Beschäftigten betreut. 141 oö. Unternehmen wurden bereits mit dem Gütesiegel des Österreichischen Netzwerkes für Betriebliche Gesundheitsförderung (ÖNBGF) ausgezeichnet. Sie sind von den messbaren Erfolgen des Programms

überzeugt und empfehlen diese Form der Gesundheitsförderung weiter. Mit BGF können (medizinische) Krankheitskosten, beispielsweise aufgrund verringerter Arztbesuche und Krankenhauseinweisungen, durchschnittlich um 26% reduziert werden. Mit jedem in BGF-Programme investierten Euro erspart sich ein Unternehmen 1,3 bis 10 Euro, die sonst durch krankheitsbedingte Fehlzeiten eines Mitarbeiters für die dafür entstehenden Überstunden etc. aufgebracht werden müssten (ROI krankheitsbedingte Fehlzeiten 1:1,3 bis 1:10). Professionelle Begleitung schafft Erfolge Ein professionelles BGF-Programm beginnt mit einer IST-Analyse. Mögliche (betriebsspezifische!) Gefährdungspotentiale werden aufgezeigt und unter Beteiligung der gesamten Belegschaft Maßnahmen für gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen entwickelt und umgesetzt. Dieses Vorgehen schützt vor „sinnlosen Initiativen“, die Probleme zu lösen suchen, die es im Betrieb vielleicht gar nicht gibt. Pointiert gesagt: Was nützt die „pfiffige“ Idee eines Obstkorbes, wenn die Rückenbeschwerden im Betrieb zunehmen? Überraschende „Kultur-Effekte“ nebenbei … Die Auswertungen von ganzheitlichen BGF-Projekten zeigen, dass die gesundheitlichen Beschwerden der Mitarbeiter sinken und die Leistungsfähigkeit und Motivation der Mitarbeiter steigt. Soweit die KernErwartung an ein BGF-Programm. Doch BGF bewirkt noch viel mehr: Da ein gesünderes Verhalten insbesondere im Betrieb aber auch in der Freizeit ermöglicht wird, verbessern sich auch das Betriebsklima sowie die Kommunikation

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Rechtzeitig Akkus aufladen

Dr. Gerhard Mayr Direktor-Stv. der OÖGKK merklich und die Zahl der „Inneren Kündigung“ wird minimiert. Der Firmenzusammenhalt wird gestärkt, die Treue der Mitarbeiter steigt und eine hohe Fluktuation wird vermieden. Das Unternehmen kann sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren und hat daher auch bessere Chancen gute Fachkräfte halten bzw. gewinnen zu können. Eine Vielzahl an Vorteilen, die einen Betrieb erfolgreich machen. Win-Win statt Wellness Wer hinter BGF eine versteckte Wellness-Kampagne für Mitarbeiter befürchtet, der irrt. BGF schafft eine Win-Win-Win-Situation, bei der alle Beteiligten – Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Gesellschaft – nachhaltig profitieren. Die OÖGKK unterstützt alle interessierten Unternehmen, die in ihrem Betrieb die Betriebliche Gesundheitsförderung in Angriff nehmen wollen. Abhängig von der Unternehmensgröße werden – 80% (Betriebe ab 50 Mitarbeiter/innen) bzw. 90% (Betriebe bis 49 Mitarbeiter/innen) der Kosten der externen Beratung aus dem qualifizierten BGF-Beraterpool der OÖGKK übernommen. Gefördert wird das Programm aus Mitteln der OÖGKK, des Landes OÖ und des Fonds Gesundes Österreich.

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Die betriebliche Gesundheitsförderung hat zum Ziel Krankheiten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorzubeugen sowie die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen am Arbeitsplatz zu stärken und vor allem langfristig zu erhalten bzw. zu erhöhen. Denn neben einer hohen Qualifizierung sind es vor allem motivierte und gesunde (hier ist sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit im Sinne eines ganzheitlichen Gesundheitsverständnis gemeint) MitareiterInnen, welche zu einer erhöhten wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von Unternehmen beitragen.

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etriebliche Gesundheitsförderung kann somit durchaus als moderne Unternehmensstrategie bezeichnet werden und bringt sowohl den Unternehmen wie auch den Beschäftigten Vorteile.

In den Unternehmen werden durchaus bereits verschiedenste Projekte zur betrieblichen Gesundheitsförderung umgesetzt. Die Umsetzung eines strategischen Stressmanagements kann ein weiterer Baustein zur Gesundheitserhaltung und Ressourcenförderung sein. Stress wird durch vielfältige Ereignisse ausgelöst, in Unternehmen ist er nicht zuletzt aufgrund des Wandels der Kommunikationskultur und dem hohen Wettbewerbsdruck ein ständiger Begleiter. Ein betriebliches Gesundheitsmanagement, in dem strategisches Stressmanagement integriert ist, kann einen wesentlichen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit von Organisationen und Unternehmen leisten. Der Umgang mit Belastungen bzw. Stress kann heute nicht mehr isoliert nur für MitarbeiterInnen oder Führungskräfte betrachtet werden – weg von einer reinen Burn-out-Prävention - sondern muss umfassender angesehen werden. Nach Hofmann et. al (2015) setzt strategisches Stressmanagement an vier Feldern an: Zum einen ist die Strategie eines Unternehmens ein wesentlicher Bestandteil, denn Veränderungen gehen meist mit einer hohen Stressbelastung einher. Das heißt durch strategisches Stressmanagement sollen Veränderungen gut gemeistert sowie nachhaltig resiliente Organisationen

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OÖ.Tourismus

Stressmanagement

Mag. Andreas Urich Fachgruppe OÖWK der Lebens- und Sozialberater entwickelt werden. Die Führung setzt am Selbstmanagement (u.a. Zeitmanagement an), führt Mitarbeitende im Stress und aus dem Stress heraus und entwickelt resiliente Teams. Durch gute Zusammenarbeit werden die Stressoren optimal gemeistert, innovative Teams entstehen und es erfolgt eine kollegiale Unterstützung. Mittels Performance werden Stressauslöser erkannt, Haltungen und positive Einstellungen entstehen, die Handlungskompetenzen werden erweitert, Entspannung und Ausgleich ist möglich. Ziel ist sowohl die individuellen als auch organisationalen Stressthemen zum gemeinsamen Nutzen (von Organisation und Beschäftigten) zu bearbeiten, damit nachhaltig die neuen Anforderungen des Marktes bewältigt werden können Strategisches Stressmanagement ist selbst ein Change-Management-Projekt und benötigt eine gute Kommunikation sowie eine hohe Beteiligung aller. Weiterführende Literatur: Hofmann, M et al. (2015). Stress-Kompass. Bon: managerSeminare.

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Arbeiten leicht gemacht:

Präventive Gesundheits-Angebote im Unternehmen effektiv gestalten „Gesundheit ist die erste Pflicht im Leben.“ Die UnternehmerInnen von morgen wissen, dass diese Weisheit von Oscar Wilde auch für den Arbeitsalltag gilt. Unzählige Studien untermauern die Wichtigkeit von gesunden MitarbeiterInnen, unter anderem für den Unternehmenserfolg. Dieses Wissen ist nicht neu, doch dessen Umsetzung ist eine andere Geschichte, die es sich durchaus näher zu betrachten lohnt.

einer aufs Unternehmen maßgeschneiderten Schulung, ansetzen.

Manchmal stellt sich die Herausforderung ein passendes Gesundheitsförderungs-Angebot zu finden, das sinnvoll ist, MitarbeiterInnen anspricht und ihnen nützt, sowie vom Preis-LeistungsVerhältnis stimmt. Hier ein paar Anregungen, die helfen können das passende Angebot für Sie zu finden:

Gesundheitsvorsorge. Gleichzeitig steigt der Unmut innerhalb der Belegschaft, da ein offensichtlicher Konflikt zwischen wichtigen Akteuren im Unternehmen erfolgreich unter den Teppich gekehrt wird. Die Wichtigkeit des Tuns

Die Kunst der Einfachheit – schenken Sie Ihren MitarbeiterInnen Gehör

Auf welches Wissen können wir in unserem Unternehmen bereits zurückgreifen?

„Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.“- Konfuzius

Die wertvollsten Anregungen für gesundheitserhaltendes Arbeiten kommen sehr häufig von den MitarbeiterInnen selbst.

Achten Sie bei der Organisation von Gesundheitsförderungsangeboten unbedingt auf aktive Mitarbeit der TeilnehmerInnen. State of the art aktueller Forschungen weisen klar in die Richtung von Methoden, die die Teilnehmer fordern aktiv über manche innere Barrieren zu gehen und so durch neue Erfahrungen zu lernen.

:-)) Achten Sie bewusst auf MitarbeiterInnen, die besonders zuverlässig und gesund ihre Arbeit verrichten. Fragen Sie nach deren „Geheimrezept“. Somit transportieren Sie einerseits eine große Portion Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Anerkennung für deren Schaffen. Andererseits erhalten Sie so vielleicht Ideen oder Anregungen, welche Teile deren Geheim-Rezepts Sie auch auf andere Abteilungen übertagen können.

Welche Projekte gab es bereits, die sich der Gesundheit der MitarbeiterInnen widmeten? Was davon lief erfolgreich, was wurde weniger gut angenommen? :-)) Erfolgsfaktoren beibehalten (z.B. methodische Vorgehensweisen, externe ExpertInnen, …) :-(( Erfolglose Herangehensweisen fortführen (z.B. aufgrund einer eingeschlichenen Routine wird eine Befragung beibehalten obwohl die Rücklaufquoten jährlich schwinden und die Ergebnisse nach Auswertung nie umgesetzt werden). Gibt es aktuelle Themen im Unternehmen, die wie „heiße Kartoffeln“ behandelt werden? …Niemand greift sie gerne aktiv an, trotzdem verbrennt sich ständig irgendjemand die Finger daran. Fangen Sie genau dort mit einer Intervention an! :-)) Ansatzpunkt dort wo am meisten Emotionen der MitarbeiterInnen (=Hinweis-Schilder!) im Spiel sind. Z.B. wenn es häufig zu fordernden Situationen im Kundenkontakt kommt – genau dort mit einem entsprechenden Angebot, z.B.

:-(( Mit einer Apfel-Verteil-Aktion und einer kostenlosen Zeckenimpfung wirbt das Unternehmen für präventive

Aller Anfang ist….leicht! Beim Start eines neuen Projektes rund ums Thema Gesundheit schwirren oft Gedanken im Kopf herum wie: „das interessiert doch eh niemanden“, „ob das bei uns angenommen wird?!“ :-)) In Anlehnung an die „Philosophie der kleinen Schritte“ nach Dr. Clemens Sedmak erreichen wir große Umgestaltungen manchmal durch nur kleine Verhaltensänderungen – diese dafür regelmäßig. Starten Sie ein neues Projekt mit einer ganz kleinen, einfach erreichbaren Verhaltensänderung und diese für mind. 30 Tage. :-(( Alles von heute auf morgen umzukrempeln, verursacht oft den gegenteiligen Effekt. Es ist mit Aufwand verbun-

den, kann Druck erzeugen und erzielt langfristig vielleicht nicht die gewünschten Erfolge.

:-(( Ein Unternehmen beauftragt einen teuren „Star-Trainer“, der den Mitarbei-

terInnen auf einem Pult stehend „von oben herab“ predigt wie sie richtig leben und arbeiten sollen, quasi nach dem Motto: „Tu nur, was ich sage, aber bloß nicht, was ich tue“.

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Gesundheit stellt einen wichtigen persönlichen und gesellschaftlichen Wert dar. Ihre Bedeutung wird oft erst bei Krankheit oder mit zunehmendem Alter erkannt. In der Arbeitswelt wird ihr Stellenwert vermehrt als wichtiger Wettbewerbsfaktor betrachtet. Gesundheit und Betrieb Diese These wird auch durch die Umfrageergebnisse des jüngsten Hernstein Management Reports gestützt, der 1079 Führungskräfte in Österreich und Deutschland zum Stellenwert von Gesundheit und Gesundheitsmanagement in Unternehmen befragt hat. Darin geben fast 90 Prozent der befragten Führungskräfte an, dass eine gesunde Belegschaft auch zu mehr Produktivität im Unternehmen führt. Rund 70 Prozent der befragten Personen bezeichnen die Gesundheit der Belegschaft als zunehmenden Wettbewerbsfaktor von Unternehmen. Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen In den letzten Jahren hat sich zunehmend das Bewusstsein durchgesetzt, dass Arbeitsbedingungen, die den Arbeitsaufgaben und Menschen angemessen sind, ein breites Spektrum an positiven Auswirkungen mit sich bringen können: Positiv gestaltete Arbeitsbedingungen... • fördern die Gesundheit der MitarbeiterInnen (MA) und damit auch ihre Produktivität und Leistungsfähigkeit • erhöhen die Arbeitsmotivation und somit die Arbeitszufriedenheit • fördern eine positive Kommunikation am Arbeitsplatz und ein positives Betriebsklima, was wiederum zu weniger Konflikte am Arbeitsplatz führt • reduzieren die Fehlerhäufigkeit und Konzentrationsprobleme • können einer negativen Kennzahlenentwicklung entgegenwirken (Krankenstände, Unfälle, Fluktuation, Qualitätsprobleme) • fördern die Bindung der MA an das Unternehmen. Arbeitswelt im Wandel Eine Arbeits- und Anforderungsverdichtung, ein zunehmender Zeit-, Kosten- und Termindruck, ein Verwischen der Grenzen zwischen Arbeit und Privat (Stichwort:

ständige Verfügbarkeit), ein Leistungs- und Konkurrenzdruck u.v.m. stellen hohe Anforderungen an die ArbeitnehmerInnen (AN). Weitere Aspekte wie die zunehmende Flexibilisierung der Arbeit, häufige Arbeitsunterbrechungen, eine dünne Personaldecke oder Arbeitsplatzunsicherheit verstärken den Druck auf die Beschäftigten zusätzlich. Immer mehr AN klagen über arbeitsbedingte psychische Belastungen. Psychische Belastungen verursachen nicht nur psychische Störungen und Erkrankungen, sondern verstärken auch andere Erkrankungen wie zum Beispiel Herz-Kreislauf- und Muskel-Skelett-Erkrankungen, Magenbeschwerden, Schlafstörungen oder Diabetes. Diese Entwicklungen in der Arbeitswelt spiegeln sich u.a. in einer Verdoppelung von Krankenstandsfällen auf Grund psychischer Erkrankungen im vergangenen Jahrzehnt wider, die im Schnitt vier Mal so lange dauern wie ein durchschnittlicher Krankenstand (z.B.: grippaler Infekt). Dies stellt Unternehmen vor großen ökonomischen Herausforderungen. Wie kann man Belastungen vorbeugen? Mit 1.1. 2013 ist eine Novelle zum ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) in Kraft getreten. Die ASchG-Novelle regelt die verbindliche Ermittlung und Beurteilung von psychischen Belastungen und Gefährdungen am Arbeitsplatz. In Österreich wurde eine solche Evaluierung somit durch rechtliche Vorgaben seitens des Arbeitsinspektorats als gesetzliche Verpflichtung verankert. Das Ziel der Arbeitsplatzevaluierung ist es, gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen zu identifizieren und durch klar definierte überprüfbare Maßnahmen zu reduzieren. In der Studie des Hernstein Instituts geben rund ein Drittel der befragten Führungskräfte an, Initiativen zur Evaluierung psychischer Belastungen in ihrem Unternehmen erlebt zu haben. Die Zahl der durchgeführten Evaluierungen ist dabei in Österreich wesentlich höher als

Foto ASZ

Gesundheit als Wert

Mag. Stefan Millinger, Arbeitspsychologe

Supervision, Coaching, Organisationsentwicklung

in Deutschland, wo die Evaluierung nicht gesetzlich verankert ist (Ö: 40% / D: 20%). Bei der Evaluierung psychischer Belastungen handelt es sich um einen vorgeschriebenen Prozess, der dem Ziel der ständigen Verbesserung der Arbeitsbedingungen dient und kann bei professioneller Durchführung eine win-win Situation für die Belegschaft und den Arbeitgeber darstellen.

Quellen: AK Oberösterreich: Daten & Fakten- Psychische Leiden verursachen lange Ausfälle und hohe Kosten (Stand: September 2014). AK Oberösterreich (Hrsg.). Hernstein Management Report. Hernstein Institut für Management und Leadership (Ausgabe Juni 2014, Gesundheitsmanagement). Klösch, J.: AK Broschüre- Verfahren zur Erhebung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz (3. Auflage, Wien 2013). AK Wien (Hrsg.).

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Kennen Sie das in Ihrem Arbeitsumfeld: Hauptsache Freitag, nichts wie weg… Ich habe wenig Lust… heute geht mich jeder an, … schon wieder diese lästige Anfrage, … so entsteht leicht der Eindruck von Arbeit als nur mehr Plage, gerade noch überstehen, Seufzer, …Was könnte man dem entgegensetzen?

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licken wir auf unsere Volksweisheiten wie: „Lachen ist die beste Medizin“ oder „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“, die jeder kennt. Doch wie kann man in Zeiten von Stress, Überbelastung und Unterbesetzung den Spaß an der Arbeit nicht verlieren? Und doch ist es gerade am Arbeitsplatz wichtig, sich den Sinn für Humor, den jeder hat, zu bewahren oder neu zu entdecken. Manchmal hat sich dieser Sinn unter der Flut von Arbeit, Verantwortung und Hektik nur versteckt und möchte gefunden werden! Denn wenn Menschen lachen können, fühlen sie sich auch wohl – „Humor ist ein soziales Schmiermittel“. Seit geraumer Zeit ist auf dem Gebiet der Gelotologie (griechisch: gelos = lachen) viel geforscht worden und die Ergebnisse sind eindeutig: Lachen ist gut für den Körper, gut für die Seele und gut für das menschliche Miteinander! Angeblich beginnen Babys bereits 2 Wochen nach der Geburt zu lächeln. Kinder lachen etwa 500mal am Tag, Erwachsene nur 20mal.

Untersuchung in Deutschland haben ergeben, dass in den 50-er Jahren man etwa 18 Minuten am Tag lachte, heute nur mehr sechs Minuten. Herzhaftes Lachen soll das Immunsystem des Organismus ankurbeln und durch das Lachen kommt es zu einer vertieften Atmung, dadurch zu einer vermehrten Sauerstoffaufnahme in der Lunge. Sauerstoffaufnahme soll während des Lachens drei- bis viermal so hoch sein wie bei einem ernsten Menschen in Ruhe. Dadurch kommt es zu einer Verbesserung der Durchblutung. Wer Lachmuskeln im Gesicht aktiviert, aktiviert einen darunter liegenden Nerv, der positive Signale ins Gehirn leitet. Im Gehirn regt Lachen das Lustzentrum (das sog. Limbische System) an. Dort werden hormonelle Botenstoffe ausgeschüttet, die Wohlbefinden, Entspannung und geistige Anregung fördern. So stimmt das Sprichwort: Das Lachen, das du aussendest, kehrt 100-fach zurück. Eine humorvolle Haltung ist

Foto: Privat

Das Lachen, das du sendest kommt 100-fach zurück

Mag. Franz Landerl DLB, Berufsgruppensprecher Supervisor (ÖVS) lernbar, denn gerade wenn wir Humor am nötigsten hätten, verlässt er uns am schnellsten - im Stress, wenn wir uns ärgern und uns gedanklich einengen. Humor kann dabei gezielt als Bewältigungsstrategie genutzt werden und Stress kann mit Humor als das angesehen werden, was es ist - eine schwierige Situation, die ich bewältigen kann. Die Zusammenhänge von Glück, Achtsamkeit, Empathie und Wertschätzung sind für den Humor sehr wichtig, denn glückliche Menschen sind humorvoller und humorvolle Menschen sind glücklicher! Gerade am Arbeitsplatz.

Impressum und Offenlegung nach § 25 MedienG Vereinsname: IGuS Institut für Gesundheits- und Sozialkompetenz, Harrachstraße 12; 4020 Linz, Tel.: +43 (0) 732/77 39 36; Fax: +43 (0) 732/77 39 36-0 E-Mail: [email protected]; Homepage: www.igus.or.at Vereinsregisterbehörde: Bundespolizeidirektion Linz, Vereinsreferat; ZVR-Zahl: 097248339. UID-Nummer: ATU 65726501 Medieninhaber und Herausgeber: IGuS Institut für Gesundheits- und Sozialkompetenz Obmann: MR Dr. Wolfgang Marks; GF: Ulrike Furtmüller; Redaktion: IGuS; Stand: SEPTEMBER 2015. Auflage: 3000 Tätigkeiten und Zweck: Der Verein, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn gerichtet ist, bezweckt die Förderung und Erhaltung der Gesundheit für alle Menschen in Oberösterreich durch Erstellung und Umsetzung von Gesundheitsmodulen wie beispielsweise die Durchführung von Mitarbeiter-Gesundheitsprogrammen für Unternehmen, die Durchführung von Informationsveranstaltungen und Informationsdruckwerken. Weiters die Entwicklung von innovativen Konzepten im Bereich der Gesundheitsförderung unter besonderer Berücksichtigung der sozialen Kompetenz und damit verbunden eine Ideenentwicklung für die Verantwortungsträger in der Politik sowie die Durchführung diverser Projekte mit unterschiedlichen Partnern. Informationen zu den Themen Gesundheits- und Sozialkompetenz mit Fokus auf die Gesundheitsförderung.

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Weil es um Menschen geht! Das OÖ Hilfswerk ist ein Anbieter von sozialen Dienstleistungen rund um Kinder, Jugend und Familie, ältere Menschen, Haushalt, Gesundheit und Pflege. Hilfe, Unterstützung und Beratung: im Haushalt, mobile Betreuung und Hilfe für

ältere Menschen, mobiler Mittagstisch, mobile Therapie, 24-Stunden-Betreuung, Notruftelefon, Krabbelstube, Kindergarten, Hort, Schülernachmittagsbetreuung für Kinder, Lernbegleitung, Berufsausbildungsassistenz, Arbeitsbegleitung für Jugendliche. Möglichkeiten ehrenamtlicher Mitarbeit.

Wir informieren Sie gerne! Telefon 0732/775111-0 www.hilfswerk.at 19

www.igus.or.at

Der Verein IGuS, Institut für Gesundheits- und Sozialkompetenz beschäftigt sich vorwiegend mit Prävention und Gesundheitsvorsorge.

...bewegt die Menschen

Herzlich

• In der Gemeindearbeit ist IGuS im Rahmen der „Gesunden Gemeinde“ und der „Sicheren Gemeinde“ tätig und hat viele Vorträge und Workshops für jede Altersgruppe im Angebot.

Willkommen!

Außerdem - gerade auf Gemeindeebene - gibt es von IGuS die Projekte Körperdetektive und HerzIGuS - zwei sensationelle Körper Kennenlernprojekte für Kindergarten- und Volksschulkinder. • Für Unternehmen, die an betrieblicher Gesundheitsförderung interessiert sind, gibt es den Firmenaktionstag, der für die klein- und mittelständischen Unternehmen einen praktikablen, kostengünstigen Einstieg darstellt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich dabei zu den Themen Bewegung – Ernährung – mentale Fitness gezielt bei unseren Spezialisten informieren. Professionelle Workshops werden abgehalten. Rufen Sie uns an oder vereinbaren Sie einen Termin mit uns und informieren Sie sich über unsere Angebote: IGuS, Harrachstraße 12, 3. OG 4020 Linz Telefon: 0732 / 77 39 36 - 0 Mail: [email protected] www.igus.or.at

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Wir freuen uns auf ein persönliches Gespräch!

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