2 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

I.

Inhaltsverzeichnis

I.

Inhaltsverzeichnis......................................................................... 2

II.

Abkürzungsverzeichnis................................................................. 3

III.

Impressum.................................................................................... 4

IV.

Vorwort........................................................................................ 5

1.

Das Unternehmen………............................................................... 7

2.

Leistungsspektrum........................................................................ 11 2.1 Arbeitsförderung als aktiver Beitrag zur Stadtentwicklung .. 15 2.1.1 Leitbild – Teilbereich Wohnen………………………………..16 2.1.2 Leitbild – Teilbereich Wirtschaft …………………………….17 2.1.3 Leitbild – Teilbereich Städtebau………………………………20 2.1.4 Leitbild – Teilbereich Tourismus……………………………..21 2.1.5 Leitbild – Teilbereich Kultur………………………………….25 2.1.6 Leitbild – Teilbereich Kinder und Jugendliche………………26 2.1.7 Leitbild – Teilbereich Gesundheit…………………………… 27 2.1.8 Leitbild – Teilbereich Bildung………………………………. 27 2.1.9 Leitbild – Teilbereich Soziales………………………………. 28 2.2. „Jugend für Brandenburg“....…………………………........... 29 2.3. Soziale Dienste der Justiz und Jugendgerichtshilfe ............. 30 2.4. Gender Mainstreaming …………………………………….… 31

3.

Zielgruppenförderung................................................................... 35 3.1. Regionale Rahmenbedingungen........................................... 35 3.2. Befristete Beschäftigung in Projekten.................................. 37 3.3. Arbeitsmarktpolitisches Controlling.................................... 41 3.4. Individuelle und zielgerichtete Vermittlung......................... 44

4.

Ergebnisse.................................................................................... 45 4.1. Personalentwicklung........................................................... 45 4.2. Wertschöpfung für die Kommune........................................ 46 4.3. Wirkungseffekte für die Kommune...................................... 48

5.

Qualitätskriterien ......................................................................... 49

6.

Ausblick 2006………………………………………………………… 54

7.

Öffentlichkeitsarbeit .................................................................... 55

2

3 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

II.

Abkürzungsverzeichnis

ABM AfL AG bzw. € FS gGmbH GM GmbH GzA HLU HS LASA MAE SVV ZIS

Arbeitsbeschaffungsmaßnahme Arbeit für Langzeitarbeitslose ArbeitgeberIn beziehungsweise Euro Fachschule gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung Gender Mainstreaming Gesellschaft mit beschränkter Haftung Gemeinnützige zusätzliche Arbeit Hilfe zum Lebensunterhalt Hochschule Landesagentur für Struktur und Arbeit Brandenburg GmbH Arbeiten mit Mehraufwandsentschädigung Stadtverordnetenversammlung Förderprogramm „Zukunft im Stadtteil“

ABM

Förderung der Beschäftigung von zugewiesenen Arbeitslosen durch die Agentur für Arbeit

MAE

Förderung der Agentur für Arbeit von gemeinnützigen, zusätzlichen Arbeiten, die im öffentlichen Interesse liegen. Die Arbeitslosen erhalten eine Mehraufwandsentschädigung in Höhe von 1,30 € pro Stunde

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4 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

III.

Impressum

Herausgeber:

BAS Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungsund Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH) Jacobstraße 13 14776 Brandenburg an der Havel Tel.: 03381 250680 Fax: 03381 250685 Internet: www.bas-brandenburg.de E-Mail: [email protected]

Redaktion:

René Günther, Dipl.-Betriebswirt (FH), Assistent der Geschäftsführung Frank Brekow, Dipl.-Lehrer, Fachbereichsleiter Tourismus Sunris Ebeling, Dipl.-Ing. Ökonom, Fachbereichsleiterin Finanzen/Verwaltung Cornelia Kirchner, Dipl.-Ingenieurin, Fachbereichsleiterin Projektentwicklung Karola Wendt, Ing.-Ökonom, Fachbereichsleiterin Ökologie und Umweltschutz

Fotos:

Archiv der BAS gGmbH

Erscheinungsdatum:

März 2006 © BAS gGmbH

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5 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

IV.

Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Stadtverordnete,

in dem vor Ihnen liegenden Bericht für das vergangene Jahr stellen wir Ihnen ausführlich die für die Stadt Brandenburg an der Havel realisierten Projekte und erreichten Ergebnisse dar. Seit mehr als zwölf Jahren verknüpfen wir als kommunales Unternehmen erfolgreich befristete Beschäftigung und Qualifizierung von Arbeitslosen mit Infrastrukturförderung für die Stadt Brandenburg an der Havel. Zu Beginn des Jahres 2005 trat das SGB II in Kraft. Damit verbunden war die größte Reform am Arbeitsmarkt und Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe wurden zu einer einheitlichen Leistung der Grundsicherung für Erwerbsfähige zusammengeführt. Die kommunale Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft BAS gGmbH hatte sich auf diese Umstellung der Förderlandschaft in enger Kooperation mit der Stadtverwaltung sowie der „Arbeitsgemeinschaft der Stadt Brandenburg für Integration und Grundsicherung“ (kurz: ARGE) gründlich vorbereitet. Der Grundgedanke des SGB II ist das „Fordern und Fördern“. Damit kommt der Aktivierung von arbeitslosen, erwerbsfähigen Menschen durch Integration in Arbeit, durch Beschäftigungsangebote und durch Maßnahmen zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit ein hoher Stellenwert zu. Bei den Förderinstrumenten dominierten im vergangen Jahr eindeutig die Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung. Im Jahresverlauf wurden dann sowohl ABM, Vergabe-ABM als auch Sonderprojekte bewilligt. In diesem Umstellungsprozess ist es der BAS gGmbH gelungen, eine Vielzahl von Projektinhalten auf die Qualitätsanforderungen des neuen Leistungsrechts umzustellen und die Dienstleistungen im kommunalen Konsens und sozialem Bereich zu stabilisieren und zu erweitern. Zielgerichtet wurden die Stärken und Beiträge der BAS gGmbH zur kommunalen Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung sowie zur Stabilisierung und Unterstützung sozialer Dienstleistungen ausgebaut. Zur Umsetzung dieser ergebnisund produktorientierten Ausrichtung auf regional strukturwirksame gemeinwohlorientierte Ziele werden Langzeitarbeitslose im Rahmen von Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen eingesetzt. Innerhalb der Projektarbeit wird auf eine beruflich qualifizierende und integrationsfördernde Personalentwicklung abgezielt.

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6 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

Die wichtigsten Projekte, die wir im vergangen Jahr realisiert haben, waren:   

Unterstützung der Initiative „Saubere Stadt“ Weiterführen der Arbeiten im „Slawendorf Brandenburg an der Havel“ Spezielle Projekte für Jugendliche

Im Rahmen des Projektbündels „Saubere Stadt“ unterstützt die BAS gGmbH die Initiative der Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann, Brandenburg an der Havel zur attraktivsten Stadt im Land zu machen. In der Stadt und in den Ortsteilen werden dazu vielfältige Projekte umgesetzt. Die einzelnen Vorhaben sind im Kapitel 2.2 beschrieben. Größtes Teilprojekt im Bereich der Tourismus- und Infrastrukturförderung ist die Weiterführung der Arbeiten im „Slawendorf Brandenburg an der Havel“. Bis zum Jahr 2008 soll auf dem Gelände des ehemaligen Schulgartens eine slawische Dorfsiedlung aus dem Jahre 1.000 entstehen, die das Leben unserer slawischen Vorfahren erlebbar macht. Das Slawendorf wird sich zu einem Tourismusziel entwickeln und helfen, Arbeitsplätze in der Stadt zu schaffen bzw. zu halten. Für die arbeitslosen Jugendlichen der Stadt hat die BAS gGmbH auch im Jahr 2005 ein spezielles, anspruchsvolles Jugendprojekt entwickelt und umgesetzt, da gerade für diese Zielgruppe alle Anstrengungen zu tätigen sind, um eine erfolgreiche Integration in Arbeit zu ermöglichen. Neben der praktischen Arbeit in verschiedenen Arbeitsgruppen erfolgt eine zielgerichtete Unterstützung bei der Vermittlung in Ausbildung oder Arbeit. Eine detaillierte Darstellung des Projektes finden Sie im Kapitel 3.5. Für ihr Engagement möchte ich mich ganz herzlich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie bei unseren Geschäftspartner und Unterstützern, unserem Beirat, den städtische Ämter, besonders bei dem Amt für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Liegenschaften als auch beim Amt für Umwelt- und Naturschutz bedanken. Mit unseren Partnern und Ihnen gemeinsam werden wir auch in Zukunft daran arbeiten, Brandenburg an der Havel lebenswerter zu gestalten.

Margitta Scholz Geschäftsführerin

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7 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

1.

Das Unternehmen

Nachfolgend werden die zum Berichtszeitpunkt maßgeblichen rechtlichen Grundlagen der Gesellschaft überblickhaft dargestellt.

Rechtliche Grundlagen Firma

BAS Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH

Rechtsform

Gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Sitz

Jacobstraße 13 14776 Brandenburg an der Havel

Handelsregister

Amtsgericht Potsdam – HRB-Nr. 7186

Gründung

24.01.1994 (27.06.1994 Handelsregistereintrag)

Stammkapital

25.564,59 € (50.000,- DM)

Gesellschafter

100% Stadt Brandenburg an der Havel Vertreter der Alleingesellschafterin in der Gesellschafterversammlung: Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann

Geschäftsführung

Geschäftsführerin Frau Dipl.-Ing. Ök. Margitta Scholz

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8 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

Gegenstand des Unternehmens gemäß Gesellschaftsvertrag Der Gegenstand des Unternehmens ist laut Gesellschaftsvertrag vom 03.06.1997 die Hilfe für Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Frauen und Männern mittels sozialpädagogischer Betreuung, Beratung, Orientierung und Qualifizierung, Beschäftigung, mit dem Ziel der Einzelfallhilfe und der Förderung und Wiederherstellung der Eingliederungsfähigkeit des genannten Personenkreises in den Arbeitsmarkt. Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige bzw. mildtätige Zwecke im Sinne des Abschnittes „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung in der jeweils gültigen Fassung.

Unternehmenszweck a) sozialpädagogische und sozialarbeiterische Hilfestellung und Begleitung gegenüber einzelnen Personen; b) Maßnahmen zur Wiederherstellung bzw. Förderung der Voraussetzungen zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt; c) Konzipierung und Durchführung von Maßnahmen, die auf Qualifizierung und Beschäftigung vorbereiten bzw. Qualifizierung und Beschäftigung vermitteln oder leisten; d) Erprobung und Entwicklung neuer, zusätzlicher Arbeitsfelder, soweit sie die vorstehend genannten Ansätze des Konzeptes der Gesellschaft unterstützen bzw. als Voraussetzung hierfür erforderlich sind. Hierbei bemüht sich die Gesellschaft auch um Beiträge der regionalen Strukturentwicklung.

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9 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

Der Beirat Die Arbeit der BAS gGmbH wird durch einen ehrenamtlichen Beirat unterstützt. Er ist beratend tätig und steht als Sachverständiger der Geschäftsführung und der Gesellschafterversammlung mit seinem Wissen und seiner Erfahrung zur Verfügung. Der Beirat nimmt folgende Aufgaben wahr:     

Beratung in Fragen der Arbeitsmarktentwicklung sowie der beruflichen Bildung und Qualifizierung Beratung bei der Planung und Ausführung von Maßnahmen und Projekten der Arbeitsbeschaffung sowie der Nutzung von Fördermöglichkeiten Unterstützung bei der Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Beratung in Fragen der regionalen Strukturförderung Clearingstelle bei Schnittstellenproblemen zwischen 1. und 2. Arbeitsmarkt

Der Beirat setzt sich zusammen aus:  Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege, Herr Rohde (Vorsitzender)  Stadt Brandenburg an der Havel, Oberbürgermeisterin Frau Dr. Tiemann, Vertreter: Leiter des Amtes für kommunale Beteiligungen, Herr Reckow  Stadt Brandenburg an der Havel, Leiterin des Amtes für Jugend, Soziales und Wohnen, Frau Schöbe  Stadt Brandenburg an der Havel, Gleichstellungsbeauftragte, Frau Schönwälder  Stadt Brandenburg an der Havel, Amt für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Liegenschaften, Herr Arndt  BAS gGmbH, Geschäftsführerin Frau Scholz  Industrie- und Handelskammer, Regionalcenter Brandenburg an der Havel, Herr Meier  Handwerkskammer Potsdam, Präsident Herr Windeck  Fachhochschule Brandenburg, Präsident Herr Prof. Dr. Janisch  Deutscher Gewerkschaftsbund, Herr Baer  Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Herr Dr. Morio  Fremdenverkehrsverein Brandenburg/Havel e.V., Herr Schwinzert  Arbeitsgemeinschaft selbständiger Unternehmer e.V., Herr Krause  Landesagentur für Struktur und Arbeit Brandenburg GmbH, Frau Hofmann  Jugendhilfeausschuss, Herr Simon

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10 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

Facheinordnung der BAS gGmbH in den Geschäftsverteilungsplan der Verwaltung der Stadt Brandenburg an der Havel

Oberbürgermeisterin Frau Dr. Tiemann

Fachbereich II Finanzen und Wirtschaft: Amt für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Liegenschaften

BAS – Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

Fachbereich V Jugend, Soziales, Schule und Sport: Amt für Jugend, Soziales und Wohnen

weitere Fachämter

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11 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

2.

Leistungsspektrum

Das Leistungsspektrum der BAS gGmbH leitet sich aus den im Unternehmenskonzept definierten Unternehmenszielen ab. 1.

Integration von aus dem Arbeitsmarkt Ausgegrenzten in Arbeit (Marktintegration) und soziale Zusammenhänge (Sozialintegration)

2.

Zuverlässiger und kompetenter Partner bei Entwicklungs- und Entscheidungsprozessen im Bereich regionaler Strukturpolitik in Verknüpfung mit Arbeitsförderung

3.

Sicherung der langfristigen Existenz, auch durch fördermittelunabhängige Erträge

Das Kerngeschäft der BAS gGmbH ist darauf gerichtet, Personen, die durch Ausgrenzung aus dem Arbeitsmarkt und ihrer daraus resultierenden finanziellen Situation entsprechend hilfebedürftig sind, selbstlos zu unterstützen.

Beitrag zur Entwicklung einer veränderten Arbeits- und Lernkultur durch öffentlich geförderte Beschäftigung

BAS gGmbH: Arbeitsmarktpolitischer Dienstleister

Infrastruktur/ Stadtentwicklung * Stärkung kommunaler Bereiche durch gezielte Maßnahmen zur Infrastrukturentwicklung * Realisierung kommunaler Projekte in Kooperation mit Ämtern, Organisationen & Vereinen im Sinne kommunaler Entwicklungsdokumente * Generierung lokaler Wertschöpfung

Wirtschaftsförderung

*Stärkung der regionalen Wirtschaft durch gezielte Auftragsvergabe * lokale Kooperation * Stärkung von Wirtschaftsunternehmen durch realisierte Infrastrukturmaßnahmen

11

Arbeitsmarkt entwicklung * marktgerechte Personalentwicklung * Erhalten & Entwickeln individueller Fähigkeiten * Verbesserung des lokalen Qualifikationsniveaus * enge Kooperation mit der ARGE/ Agentur für Arbeit * Einsatz von international erfolgreicher Personalanalyse- und Management- Methodik und Software * individuelle Gestaltung von Übergangsprozessen * Integration in Arbeit

12 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

Die BAS gGmbH beschäftigt zweckbefristet arbeitsuchende Brandenburger und Brandenburgerinnen, um ihnen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen zu vermitteln. In MAE- und ABM-Projekten sowie im Rahmen von Sonderprojekten werden sie individuell gefördert und gefordert und auf eine Re-Integration in Arbeitsprozesse vorbereitet. Sie werden so nicht nur qualifiziert, sondern auch sozial stabilisiert. Während ihrer Beschäftigung werden die MitarbeiterInnen einzelfallbezogen sozialpädagogisch betreut und begleitet. Ein Nachsorgeangebot steht im Rahmen der JOB-Agentur bereit. Bei der Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt werden sie durch die BAS gGmbH-eigene JOB-Agentur unterstützt, die neben einer zielgerichteten Vermittlung auch Bewerbungshilfe und Berufsorientierung leistet.

Beschäftigungsfelder innerhalb der BAS gGmbH Über die ARGE/Agentur für Arbeit gefördert: Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung

Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen

Arbeitgeberprojekt „Entgeltvariante“

In Kooperation mit der Justiz: Soziale Dienste der Justiz

Jugendgerichtshilfe

In Kooperation mit Unternehmen: Vermittlung und Betreuung durch die JOB-Agentur

Integration von Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt

Vergabe-ABM

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13 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

Die Arbeit der BAS gGmbH führt in der Stadt Brandenburg an der Havel zu einer Entlastung des regionalen Arbeitsmarktes und zu einer Stabilisierung des sozialen Gefüges der Kommune. Die passiven Ausgaben für Bezieher von Arbeitslosengeld II können gesenkt und das regionale Qualifikationsniveau wird verbessert. Darüber hinaus wird durch die Realisierung von Projekten ein Beitrag zur Stadtentwicklung geleistet, die Infrastruktur gestärkt und die Entwicklung von Tourismus, Ökologie, Kultur und Bildung vor Ort unterstützt. Gegenüber der ARGE/Agentur für Arbeit tritt die BAS gGmbH als Träger für die verschiedenen MAE- und ABM-Projekte auf. Auch bei Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung (MAE) verbindet die BAS gGmbH erfolgreich Beschäftigungsförderung mit kommunaler Wertschöpfung und Personalentwicklung und leistet so einen nicht unerheblichen Beitrag zur Stadtentwicklung. Um mit dem ersten Arbeitsmarkt nicht in Konkurrenz zu treten, erfüllen alle Arbeitsgelegenheiten die gesetzlich vorgeschriebenen Kriterien: Realisierung im öffentlichen Interesse, gemeinnützig und zusätzlich. Des Weiteren bereitet die BAS gGmbH potentielle MitarbeiterInnen auf die Tätigkeit in Unternehmen vor. Neben der Vermittlung und Stabilisierung von fachpraktischen Kenntnissen und Fähigkeiten werden die gegenwärtig stärker bedeutsam werdenden „soft skills“, die „weichen“ Potenziale der Arbeitspersönlichkeit, entwickelt. Die BAS gGmbH leistet einen aktiven Beitrag zur zielgerichtet zwischen Arbeitsuchenden und Unternehmen und kooperiert im Rahmen von Projekten und Infrastrukturmaßnahmen mit zahlreichen Unternehmen. Durch die Erteilung von Aufträgen wird die regionale Wirtschaft im Allgemeinen gestärkt. Die Arbeit der BAS gGmbH, die Planung, Vorbereitung und Realisierung von Einzelprojekten orientiert sich an den Aufgaben der Stadtentwicklung, wie sie sich aus den städtischen Dokumenten ableiten. Zu diesen zentralen Unterlagen gehören:    

Leitbild der Stadt Brandenburg Tourismus – Konzept Wassertourismus – Konzeption Einzelplanungen zur Entwicklung in den Stadtteilen

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14 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

Portfolio der Einsatzfelder Größter Schwerpunkt der Arbeit der BAS gGmbH ist die Unterstützung der Stadtentwicklung durch gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der städtischen Infrastruktur sowie durch die Vorhaben, die im Projektbündel „Saubere Stadt“ zusammengefasst wurden. Dies spiegelt sich auch darin wider, dass in diesem Bereich rund zwei Drittel aller TeilnehmerInnen beschäftigt waren. Eine zweite Säule sind die Maßnahmen, die unter der Überschrift „Wirtschaftsförderung“ durchgeführt wurden. Rund 22 Prozent aller Beschäftigten der BAS gGmbH waren in diesem Bereich tätig. Die dritte Säule der Arbeit der BAS gGmbH bilden die sozialen Maßnahmen. Hier waren knapp 13 Prozent aller TeilnehmerInnen eingesetzt. Grafisch lässt sich dies wie folgt darstellen:

100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30%

65% 22%

20% 10%

13%

0% Stadtentwicklung

Wirtschaftsförderung

14

Soziales

15 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

2.1. Arbeitsförderung als aktiver Beitrag zur Stadtentwicklung Die BAS gGmbH orientiert sich in der Vorbereitung und Realisierung ihrer Einzelvorhaben an der regionalen Arbeitsmarktsituation sowie in enger Kooperation und Abstimmung mit dem Amt für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Liegenschaften an den Vorgaben folgender kommunaler Dokumente bzw. gesellschaftlicher Grundsätze:     

Leitbild der Stadt Brandenburg an der Havel Tourismus- und Wassertourismuskonzept Handlungskonzept „Zukunft im Stadtteil – Brandenburg an der Havel“ Fachwissenschaftliche Vorgaben Gender-Mainstreaming-Ansatz

Die Wirtschafts- und Strukturentwicklung der Stadt Brandenburg an der Havel wird durch die Entwicklung der Projekte in folgender Weise berücksichtigt:     

Stärkung der oberzentralen Funktion der Stadt Brandenburg an der Havel Erhöhung der Attraktivität und Aufwertung der historischen Innenstadt Verbindung von kommunalem, gewerblichem, arbeitsmarktpolitischem und privatem Engagement als Modellprojekt Belebung des örtlichen Gewerbes Beitrag zur Entwicklung der Stadt als überregional wirkendes touristisches Anziehungsziel

Im einzelnen leistet die BAS gGmbH Beiträge zur Umsetzung des Leitbildes der Stadt Brandenburg in folgenden Einzelbereichen: (entsprechend der detaillierten Formulierungen der Leitbilder für die einzelnen Bereiche), wobei die Projekte jeweils nur einem Teilbereich zugeordnet worden sind, obwohl darüber hinaus inhaltlich weitere vielfältige Anknüpfungspunkte zu anderen Teilbereichen des Leitbildes der Stadt Brandenburg an der Havel bestehen.

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16 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

2.1.1 Leitbild der Stadt Brandenburg / Teilbereich: Wohnen Ortsbildverbesserung auf öffentlichen kommunalen Flächen/Uferbereichen Im Rahmen des Gesamtvorhabens „Saubere Stadt“ und in Umsetzung des Leitbildes bezüglich Verbesserung des Wohnumfeldes reihen sich verschiedene Projekte der BAS gGmbH ein. Die Vorhaben des Projektbündels wurden unter einem eigenen Logo zusammengefasst. Schwerpunkt ist die Säuberung öffentlicher Flächen, Randstreifen, Böschungen und Brückenköpfe, die maschinell nicht erreichbar bzw. schwer zugänglich sind, sowie die Beseitigung von Spontangrün und Laub. Neben den öffentlichen Flächen umfasst das Aufgabengebiet auch kleinere Flächen, die keiner Anliegerpflicht unterliegen.

Zusätzliche Erfassung und Beseitigung von wilden Müllablagerungen im Auftrag des zuständigen Amtes Inhalt dieses Projektes ist die Aufnahme von verunreinigten Stellen. Aber auch die Feststellung und Belehrung von Umweltverschmutzern ist ein wichtiger Bestandteil dieser Arbeit.Verunreinigte Stellen werden in Absprache mit dem zuständigen Fachamt beräumt und nach der Sortierung des Mülls erfolgt der Transport zur Deponie.

Maßnahmen zur Einhaltung von Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit Die TeilnehmerInnen nehmen Müll- und Schmutzecken, wilde Plakatierungen, Farbschmiereien sowie Verstöße gegen die Stadtordnung auf, registrieren diese und führen eine Beseitigungsnachkontrolle durch. Weiterhin sollen auch gezielt Bürger angesprochen werden. Sie sollen für eine aktive Mitwirkung bei der Gewährleistung von Ordnung und Sauberkeit bzw. zu einem gesteigerten Ordnungsverhalten motiviert werden.

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17 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

2.1.2. Leitbild der Stadt Brandenburg / Teilbereich: Wirtschaft Verzahnung von Infrastrukturvorhaben und Arbeitsmarktförderung Die Verzahnungsförderung dient, ausgehend von den beschäftigungspolitischen Leitlinien der EU, mit den vier Grundpfeilern:    

Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit, Entwicklung des Unternehmergeistes, Förderung der Anpassungsfähigkeit von Unternehmen und Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen,

dem strukturwirksamen Einsatz und der integrierten Nutzung der Mittel der Wirtschafts- und Arbeitsförderung durch die Verzahnung der Instrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik mit strukturbildenden Vorhaben. Die inhaltliche Verantwortung und Umsetzung liegt beim Amt für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Liegenschaften, während die technische Umsetzung der personellen Organisation dieser Maßnahme über die BAS gGmbH erfolgt (Anstellung von vier Mitarbeitern bei der BAS gGmbH, die im Amt für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Liegenschaften Aufgaben wahrnehmen.).

Vergabe-ABM: Sanierung denkmalgeschützter Industriehallen Kirchmöser Mit dieser Maßnahme wurden Dächer, Fassaden und Fenster saniert, um den witterungsbedingten Verfall der Objekte zu verhindern sowie die Vermarktungschancen zu verbessern. Es wurden an vier Objekten umfangreichere Instandsetzungsarbeiten und an einer Anzahl weiterer Gebäude kleinere Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Für die Umsetzung der Projektziele wurden insgesamt 8 geförderte Arbeitskräfte in einer Fachfirma über den Zeitraum 10.10.2005 bis 09.10.2006 eingestellt.

Vergabe-ABM: Baubegleitende Maßnahmen, zum Um- und Ausbau des St. Pauli-Klosters Ausgehend von der Gesamtmaßnahme des Um- und Ausbaus der Ruine des ehemaligen St. Pauli-Klosters zum Archäologischen Landesmuseum erlangen der Standort und seine zukünftige Nutzung eine herausragende öffentliche Bedeutung. Daher wird eine optimale Verknüpfung von Arbeitsmarkt, sozialem Umfeld und Bauvorhaben angestrebt. Ein weiterer Schritt für die Verzahnung von Mitteln der Arbeitsförderung mit diesem Vorhaben war die Vergabe-ABM als Weiterführung der vorhergegangenen ABM.

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18 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

Durch die Arbeiten konnten arbeitslosen Bauarbeiter/innen Möglichkeiten zum Wiedereinstieg in ihr Tätigkeitsfeld und zur Erweiterung ihrer Fähigkeiten unter Anleitung einer regionalen Fachfirma geboten werden. Es ist davon auszugehen, dass die Arbeitskräfte nach Abschluss der Arbeiten Chancen zur Vermittlung in eine der Fachfirmen haben, die im Laufe der kommenden Jahre an diesem Projekt arbeiten werden. In dieser ABM wurden vorrangig bauvorbereitende Arbeiten ausgeführt. Es werden 3 Arbeitnehmer im Zeitraum vom 22.08.2005 – 21.08.2006 für 12 Monate beschäftigt.

Vergabe-ABM: Beräumung, Entkernung & Abbruch im Bereich Innenstadt Als erstes Projekt im Rahmen der Aufwertung von Stadtbrachen wurde mit dem Abbruch der Gebäude des Fischereigeländes begonnen. Diesem Objekt werden noch weitere folgen. Mit diesem Projekt werden Gebäude und bauliche Anlagen beräumt, entkernt und abgerissen. Im Wesentlichen umfasst das Projekt mit 13 Arbeitnehmern folgende Leistungen:  

Rückbau von Gebäuden und baulichen Anlagen samt angrenzenden Nebengebäuden einschließlich Tiefenenttrümmerung bis 30 cm u. GOK, Verfüllung der Baugruben mit organischem Füllboden Manuelle Beräumung des Geländes, Wildwuchs- und Todholzbeseitigung

Regie-ABM: Vorbereiten von Industriebrachen in Kirchmöser zur Verbesserung der Vermarktungsfähigkeit Als erstes Projekt im Rahmen der Aufwertung von Industriebrachen wurde mit der Beräumung begonnen. Dieser Maßnahme werden noch weitere folgen. Mit diesem Projekt wurde die Vermarktungsfähigkeit dieser Flächen wesentlich verbessert. Im Wesentlichen umfasst das Projekt folgende Leistungen: Manuelle Beräumung des Geländes, Wildwuchs- und Todholzbeseitigung und Herstellung eines Lichtraumprofils. Die Dauer der Maßnahme beträgt 12 Monate mit 15 geförderten Arbeitnehmer/innen.

Beräumungsarbeiten auf kommunalen Flächen Zielstellung dieser Maßnahme ist es, die Vermarktungschancen für noch ungenutzte Gewerbeflächen der Stadt Brandenburg zu verbessern. Dadurch können neue Investoren in der Stadt angesiedelt werden und somit neue Arbeitsplätze entstehen. Es geht nicht nur um die Entkernungsarbeiten auf Industrie- und Gewerbeflächen, sondern auch um die Beseitigung von Wildwuchs, illegalen Müllablagerungen und Laub.

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19 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

Gestaltung des Industrielehrpfades Kirchmöser Anliegen des Projektes „Industrielehrpfad Kirchmöser“ ist die Erschließung der wechselvollen Geschichte des Standortes als militärischer und ziviler Wirtschaftsstandort für den Besucher und die Einbindung in die märkische Landschaft. Maßnahmeschwerpunkte sind u. a. die visuelle Information der Besucher, die Errichtung eines zentralen Informationspunktes, die Ausschilderung eines Rundweges zur Industriegeschichte, die Erarbeitung von Informationsmaterialien zur Industriegeschichte (Anfertigung von Flyern) und die Gestaltung von Präsentations- und „Aktivelementen“.

Brandenburger Miniaturbauten Im Projekt Brandenburger Miniaturbauten geht es hauptsächlich um die Beschäftigung von Schwerbehinderten. Dazu gehören die Anfertigung eines Modells des Stadtteils Kirchmöser zur Ergänzung des „Industrielehrpfades“ sowie die Gestaltung des Infopoints im Eingangsbereich des Industrie- und Gewerbegebietes Kirchmöser.

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2.1.3 Leitbild der Stadt Brandenburg / Teilbereich: Städtebau Stadtteilarbeit bei gemeinnützigen Vereinen In der Stadtteilarbeit bei gemeinnützigen Vereinen geht es hauptsächlich um die Organisation, Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen, um die Öffentlichkeitsarbeit sowie um die Betreuung und Information von Bürgern und Besuchern.

Zusätzliche Aufwertungsarbeiten im Umfeld kommunaler Denkmäler Die Maßnahme dient der Erhaltung eines sauberen und ansprechenden Umfeldes von kommunalen Denkmälern und Sehenswürdigkeiten der Stadt Brandenburg. Um eine Verschmutzung dieser Objekte zu vermeiden, muss mit ständigen Säuberungsarbeiten entgegengewirkt werden. Somit ist die Bereinigung des Umfelds von Müll Schwerpunkt dieser Arbeit. Aber auch die Laubbeseitigung und Kompostierung sowie die Beseitigung von Schmierereien und kleinen Vandalismusschäden gehören dazu.

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2.1.4 Leitbild der Stadt Brandenburg / Teilbereich: Tourismus „Slawendorf Brandenburg an der Havel“ Im früheren Schulgarten der Stadt entsteht die historische Schauanlage „Slawendorf Brandenburg an der Havel“. Diese Siedlung stellt anhand von weitestgehend originalgetreu nachgearbeiteten Schaustücken das Leben der im Havelland lebenden Slawen in der Zeit um 1000 dar. Die Ausstellungsstücke werden mit den in dieser Zeit gebräuchlichen Werkzeugen und Arbeitsgeräten angefertigt. Neben dem „Slawendorf“ wird ein Teil der Anlage anschaulich das Leben in der Mark Brandenburg um 1400 darstellen. Bisher entstanden für das „Slawendorf“ mehr als 700 Schaustücke. Dazu zählen u.a. Keramiken, Bekleidungsstücke, Bänke, Tische, Truhen, Mollen, Regale, Arbeitsgeräte (Scheren, Messer, Dechsel, Holzhämmer, Leitern, Töpferscheiben), Pflüge, Brunnen, Wagen, Schlitten sowie vier Einbäume und ein Floß. Außerdem wurde das Slawenschiff „Dragomira“ in Anlehnung an ein historisches Vorbild fertig gestellt. Das Schiff befindet sich seit Mai 2003 in Nutzung und wurde bei zahlreichen Fahrten mit Gästen und zu Stadtfesten präsentiert. Im Jahr 2005 konnte das ehemalige Schulungsgebäude zu einem modernen Seminargebäude mit Seminarraum, Sanitärräumen, Teeküche und Kasse umgebaut werden. Im Ausstellungsbereich wurden drei Hütten (eine Flechtwandhütte und zwei Spaltbohlenhütten) fertig gestellt. Des Weiteren konnten die Schmiede ausgestattet sowie der Slawenweg und die Sliprampe eingeweiht werden. Bis zum Jahr 2007/2008 wird auf dem rund 11.000 Quadratmeter großen Gelände ein slawisches Dorf mit rund einem Dutzend Hütten, 36 einfachen Übernachtungsmöglichkeiten für Schulklassen, Familien, Vereine und Projektbesucher sowie Aktionsbereich entstehen, das einen für das Land Brandenburg einzigartigen Einblick in das Leben unserer slawischen Vorfahren vor rund eintausend Jahren ermöglicht. Damit entsteht eine historisch ausgerichtete Freizeiteinrichtung, die eine „lebendige“ historische Präsentation mit starker Interaktivität der BesucherInnen bietet.

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22 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

Der Bildungsaspekt findet im Projekt auf folgende Weise seinen Niederschlag:       

Element der „Bildungsstadt Brandenburg“ durch Realisierung spezifischer Bildungsprojekte und Vernetzung mit Vorhaben anderer Einrichtungen Bildungseinrichtung mit historischer Orientierung Museumspädagogische Einrichtung der regionalen Geschichte und Archäologie Umfassende und anschauliche Darstellung vieler Facetten slawischen Lebens Potentielle Ausbildungseinrichtung für regionale Tourismusausbildung Synergien mit wissenschaftlichen Präsentationen des Landesmuseums für Ur- und Frühgeschichte Realisierung von Elementen der experimentellen Archäologie (Begleitung des Projektes durch Archäologen, u.a. den Landesarchäologe Dr. Kersting, Bild unten)

Aufarbeitung historischer Schaustücke für Technikausstellungen Im Alten Straßenbahndepot in der Bauhofstraße werden neben Exponaten der Luftfahrttechnik auch seltene Kraftfahrzeuge aufgearbeitet und zu besonderen Anlässen sowie in musealen Präsentationen gezeigt. Es wurden verschiedene historische Fahrzeuge, darunter ein LKW Opel „Blitz“, ein LKW S 4000, ein Traktor „Pionier“ sowie ein Traktor „Aktivist“ restauriert. Außerdem wurden zwei in Brandenburg an der Havel gebaute Dreschkästen aufgearbeitet.

Gestaltung und Betreuung der Luftfahrtausstellung Die Luftfahrtausstellung präsentiert die Geschichte der Luftfahrt der Stadt Brandenburg, die facettenreichste des gesamten Landes, vom Jahr 1914 bis in die Gegenwart. Die Ausstellung ist zweisprachig gestaltet, die erste dieser Art in der Stadt. Im Jahre 2005 besuchten etwa 1.100 Besucher die Präsentation, darunter Fachbesucher und Gäste aus dem Ausland.

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Besucherbetreuung am Wasserwanderrastplatz Den Wasserwanderrastplatz nutzten 2005 1.277 Boote mit 2.750 Touristen. In den Sommermonaten ist der Steg vollständig ausgebucht, so dass nicht alle Anlegewünsche erfüllt werden können. Eine Erweiterung der Anlage wird durch viele Wassertouristen gewünscht und ist realisierbar. Über die Bootsvermietung wurden Boote und Fahrräder zusätzlich verliehen.

Realisierung tertiärer touristische Dienstleistungen Im Rahmen des Projekts werden folgende Dienstleistungen von der BAS gGmbH realisiert: Der Wassertourismus, die zusätzlichen Waldarbeiten im Forstbereich der Stadt Brandenburg und ihrer Ortsteile, der Fahrradtourismus, die Wanderwege, die Hinweisschilder und die Inventare. Aufgaben dieser Dienstleistungen sind unter anderem die Betreuung und Reinigung von öffentlichen Badestränden, Wasserwanderrastplätzen, Schiffsanlegestellen, Wanderwegen und Hundebadestellen, die Holzwerbung zur Ausführung von Reparaturen an Rast- und Ruheplätzen und die Unterstützung beim Anlegen des „Fontane-Rundweges“. Aber ebenso wichtig sind die Bewirtschaftung von Fahrraderlebnisinseln und die Beschilderung von Naturlehrpfaden.

Unterstützung der Umsetzung kommunaler touristischer Infrastrukturaufgaben Im Rahmen der Unterstützung und Umsetzung kommunaler touristischer Infrastrukturaufgaben realisiert die BAS gGmbH verschiedene touristische Dienstleistungen. Diese umfassen die Öffentlichkeitsarbeit sowie die Planung und Umsetzung von Inhalten der touristischen Infrastruktur.

Hierzu gehören u. a. die Planungen und Vorarbeiten für verschiedene öffentliche touristische Vorhaben, die Planungen für das wassertouristische Leitsystem „Gelbe Welle“ und die Unterstützung bei der Erarbeitung eines Radwege-Leitund Informationssystems. Aber auch die Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit zur touristischen Infrastrukturentwicklung ist ein wichtiger Bestandteil dieser Arbeit.

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24 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

Installation des wassertouristischen Leitsystems „Die Gelbe Welle“ Im durch die SVV verabschiedeten Wassertourismuskonzept (WTK) ist unter anderem die wasserseitige Besucherinformation und Lenkung vorgesehen. Wassertouristen haben ein großes Informations- und Orientierungsbedürfnis. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für eine standortgebundene Information und Lenkung der Wassertouristen ist ein wasserseitiges Leitsystem zur Lenkung und Information der Besucher. Im Wassertourismuskonzept der Stadt Brandenburg an der Havel wird davon ausgegangen, dass bei entsprechender Ausschilderung wesentlich mehr Boote durch die Innenstadt fahren und auch hier anlegen würden. Wesentlicher Bestandteil des zu entwickelnden Konzeptes ist die Festlegung von Standorten und Inhalten der Beschilderung sowie des Beschilderungssystems. Für die Umsetzung des wasserseitigen Leit- und Informationssystems wird das Konzept „Die Gelbe Welle“ übernommen. Dieses Beschilderungssystem ist ein anerkanntes Markenzeichen und steht für Gastlichkeit, Wiedererkennbarkeit, Sicherheit, Freizeit- und Erholungswert sowie Umweltschutz. Per 31.12.2003 gab es 132 Standorte in 7 Bundesländern. Der Tourismusausschuss des Bundestages und der „Bund-Länder-Ausschuss“ empfehlen „Die Gelbe Welle“ als einheitliches System für eine freiwillige bundesweite Einführung. Das wasserseitigen Leit- und Informationssystem „Die Gelbe Welle“ wurde im Jahr 2005 vollendet. Derzeit sind zwölf übergeordnete Leitsystemschilder und zehn bei Leistungsträgern installiert. Die Stadt Brandenburg an der Havel ist die erste Stadt mit einem solchen umfangreichen wassertouristischen Leitsystem. Die Wassertouristen werden an den Einfahrten unseres Wassersportreviers „Brandenburger Havelseen“ begrüßt und anschließend in die Innenstadt und zu den Leistungsträgern geführt. Für den wachsenden Markt des Wassertourismus wurden dadurch in der Stadt optimale Voraussetzungen geschaffen. Die Umsetzung wurde durch die MAE Öffentlichkeitsarbeit, Planung und Umsetzung von Inhalten der touristischen Infrastruktur bei BAS gGmbH unterstützt.

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2.1.5 Leitbild der Stadt Brandenburg / Teilbereich: Kultur Kulturtourismus Durch die Unterstützung bei historischen Ausstellungen, Stadtfesten in der Besucherbetreuung und bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt die BAS gGmbH die Entwicklung von Kultur und Tourismus. Die Arbeiten umfassten u. a. die Reinigungsarbeiten sowie die Unterstützung des Auf- und Abbaus bei Stadtfesten und die Dekoration auf den Weihnachtsmärkten.

Unterstützung des Ehrenamtes für gemeinnützige Vereine und Verbände im Bereich soziales und kulturelles Gemeinwesen Die MitarbeiterInnen unterstützen die Organisation, Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen der Vereine und Verbände für unterschiedliche Zielgruppen (u.a. behinderte MitbürgerInnen und Touristen) und betreuen die Besucher. Zum Teil werden auch im Rahmen der Vereinsarbeit notwendige Bürotätigkeiten erledigt.

Unterstützung von Museen und Kirchen bei der Kulturarbeit Das Projekt beinhaltet nicht nur die Unterstützung bei der Organisation, Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen, sondern auch Bürger und Besucher zu informieren und zu betreuen und die Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen.

Unterstützung der Kulturarbeit Brandenburger Vereine Die MitarbeiterInnen helfen bei der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen informieren und betreuen Besucher und unterstützen bei der Öffentlichkeitsarbeit. Die MitarbeiterInnen arbeiten aktiv mit den Vereinen bei Sonderausstellungen zusammen und beteiligen sich an Stadtfesten.

Unterstützung des Technischen Hilfswerks Die TeilnehmerInnen sind aktiv an der Unterstützung bei der Pflege und Wartung von Fahrzeugen und technischen Geräten und bei der Kontrolle der Vollständigkeit und Haltbarkeitsdauer von Lebensmitteln auf den Fahrzeugen beteiligt. Assistierende Hausmeistertätigkeiten und die Organisation des Büroablaufes gehören ebenfalls zum Tätigkeitsfeld.

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2.1.6 Leitbild der Stadt Brandenburg: Teilbereich Kinder und Jugendliche Gestaltung des Märchenwaldes Der Märchenwald im Gördenwald stellt Szenen aus deutschen Volksmärchen dar. Mittlerweile wurden 19 Märchen szenisch auf kindgerechte Art gezeigt. Den Märchenwald besuchten mehr als 1.500 Gäste, vorwiegend Kindergruppen aber auch Familien. Im Jahr 2005 wurde das Projekt um 4 neue Szenen erweitert: Rumpelstilzchen, Der Fischer und seine Frau, Hänsel und Gretel und Rotkäppchen.

Umweltpädagogische Maßnahmen im Naturschutzzentrum Krugpark und Artenschutz Eine wesentliche Aufgabe ist, unter fachlicher Begleitung der unteren Naturschutzbehörden, Abgrenzungen durch Waldschranken und Poller, illegale Zufahrten in geschützte Biotope zu verhindern. Hauptaufgabe ist aber die Unterstützung der Tierwelt hinsichtlich der Artenvielfalt. Der Bau von Nisthilfen, das Aufstellen und Betreuen der Amphibienzäune, sowie die Unterstützung der Vorhaben zur Agenda 21 und die Durchführung der Schutzmaßnahmen zum Erhalt der Fledermausbunker stehen hierbei im Vordergrund.

Zusätzliche Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr Ziel und Zweck dieser Maßnahme ist es, die Sicherheit für Kinder und Jugendliche im Straßenverkehr zu erhöhen. Hierzu zählen die Schwerpunkte Verkehrserziehung, Verkehrssicherheit und radverkehrsbezogene Neuerungen. Der Schwerpunkt liegt in der Präventionsarbeit in Kindereinrichtungen und Schulen. Die MitarbeiterInnen unterstützen das Stadtplanungsamt bei der Erstellung von Schulwegsanalysen und Verkehrszählungen.

Unterstützung von Schulen und Sportstätten Inhalte dieses Projektes sind die assistierenden Hausmeistertätigkeiten in Schulen, die Beräumung der Freiflächen und Wege von Müll sowie die Laubbeseitigung. Daneben stehen die manuelle Beseitigung von Spontangrün und die Beseitigung von Schmierereien und kleinen Vandalismusschäden im Vordergrund.

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2.1.7 Leitbild der Stadt Brandenburg / Teilbereich: Gesundheit Zusätzliche Patientenbetreuung im Klinikum Die zusätzliche Patientenbetreuung dient der Unterstützung von Patienten bei der Verrichtung von Dingen des täglichen Lebens sowie der Unterstützung bei der körperlichen und geistigen Aktivierung. Ebenfalls werden die Patienten bei wichtigen Behördengängen unterstützt und bei Spaziergängen und Ausfahrten begleitet. Die wichtigste Aufgabe aber ist die Kommunikation mit den Patienten, ihre Probleme zu verstehen und ihnen Hilfe in unterschiedlichster Form anzubieten.

Unterstützung von sozialen Einrichtungen Die Arbeiten bei der Unterstützung von sozialen Einrichtungen umfassen u. a. die Betreuung von älteren, behinderten, kranken, altersverwirrten und/oder psychisch kranken Menschen sowie die Unterstützung von Einrichtungen, die Kinder- und Jugendarbeit leisten. Die TeilnehmerInnen geben ebenfalls Hilfe bei der sozialen Betreuung von Jugendlichen.

2.1.8 Leitbild der Stadt Brandenburg / Teilbereich: Bildung Im Rahmen aller Einzelvorhaben der BAS gGmbH werden Bildungs- und Qualifizierungselemente realisiert, die die TeilnehmerInnen in die Lage versetzen bzw. besser befähigen sollen, die gestellten Aufgaben umzusetzen. Zusätzlich dazu bietet die Arbeit der Einzelprojekte, u.a. durch die Gestaltung von Ausstellungen und Informationsmaterialien allen Brandenburgern und Gästen der Stadt die Möglichkeit, Kenntnisse zu erweitern und am „lebenslangen Lernen“ teilzuhaben.

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2.1.9 Leitbild der Stadt Brandenburg / Teilbereich: Soziales „Soziale Stadt“ Im Rahmen des Projekts „Soziale Stadt“ wird von der BAS gGmbH folgende Maßnahme durchgeführt: Die Koordinierung und das Betreiben der Anwohnerbüros Hohenstücken. Aufgabe dieser Anwohnerbüros ist die Pflege der Kontakte zu den Hohenstückener Einwohnern. In den täglichen Bürgersprechstunden wird Unterstützung bei Fragen und Problemen mit Ämtern und Behörden gegeben und es erfolgt eine Weitervermittlung der Ratsuchenden. Schwerpunkt ist die Vermittlung von Informationen auf Quartiers- und Stadtteilebene durch Öffentlichkeitsarbeiten und Mitwirkung bei der „Hohenstückener Stadtteilzeitung“. Zusätzlich wurden verschiedene Kleinteilige Maßnahmen nach dem Förderprogrammen realisiert:     

Kleinteilige Maßnahmen „Textile Deko für ihre vier Wände“ Kleinteilige Maßnahmen „Keramikgestaltung für Haus und Garten“ Kleinteilige Maßnahmen „Wanderausstellung Hohenstücken und Brandenburgs Soldaten“ Kleinteilige Maßnahmen „Mal- und Gestaltungswettbewerb Kinder in Hohenstücken“ Kleinteilige Maßnahmen „Figurenkeramik“.

Diese Kleinteiligen Maßnahmen sind niedrigschwellige Angebote für Migranten, Jugendliche und hauptsächlich für Langzeitarbeitslose BrandenburgerInnen, um ihnen ein Herauskommen aus der sozialen Isolation zu ermöglichen. Die Anwohnerbüros informieren und beraten ebenfalls zu dem „LOS“-Projekt. „LOS“ steht für „Lokales Kapital für soziale Zwecke“ und beinhaltet das folgende Projekt: „Entwicklung eines Kräuterlehrpfades zum Themengarten Mensch“.

Betreuung von Straftätern bei Ableistung von Sozialstunden Ziel und Zweck dieser Maßnahme soll es sein, arbeitsorganisatorische Aufgaben für die Erfüllung der Ableistung der Stafstunden für die straffällig gewordenen Bürger der Stadt Brandenburg durchzuführen. Bei der Betreuung von Straftätern wird allgemeine Lebens- und Sozialberatung und Hilfe bei der Bewältigung persönlicher Konfliktsituationen gegeben. (Weitere Erläuterungen zu diesem Thema erfolgen im Kapitel 2.3)

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2.2. „Jugend für Brandenburg“ Mit dem Projekt „Jugend für Brandenburg“ wurden im touristischen Bereich 20 anspruchsvolle Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung geschaffen, deren Inhalte in der Zeit vom 01.07. bis 31.12.2005 von 37 hilfebedürftigen jugendlichen Arbeitslosengeld II EmpfängerInnen umgesetzt wurden. Sie arbeiteten in vier unterschiedlichen Arbeitsgruppen Produkt orientiert an der Realisierung konkreter, sinnvoller und nachhaltiger Aufgabenstellungen. Die gemeinnützige Tätigkeit erfolgte in den Arbeitsgruppen:  Öffentlichkeitsarbeit  Marketing und Management  Handwerkliche Arbeiten  Besucherbetreuung Im Folgenden fassen wir die konkreten Produkte, die sich bis 31.12.2005 in der Realisierung befanden, zusammen:  Arbeit an der Erstellung eines Stadtführers für die Stadt  Entwicklung von Vermarktungsstrategien für den Stadtführer sowie die Luftfahrtausstellung, den Märchenwald und das Slawendorf  Bau eines Grubenhauses im Slawendorf  Besucherbetreuung in der Luftfahrtausstellung im Alten Straßenbahndepot, im Brandenburger Märchenwald und im Slawendorf Besonders wichtig bei der Projektrealisierung waren auch eine durchgehende fachpraktische und soziale Betreuung und vor allem Berufsorientierungsveranstaltungen und Bewerbungsseminare sowie Fachqualifikationsveranstaltungen. Die TeilnehmerInnen erhielten 168 Stunden Berufsorientierung/ Bewerbungsseminare und 80 Stunden Fachqualifizierung. Vorrangig geht es darum, jeden Jugendlichen bei der Planung und Realisierung seiner weiteren beruflichen Entwicklung zu unterstützen. In einer Vielzahl von Gesprächen und Veranstaltungen haben wir die Jugendlichen dabei aktiv unterstützt. Sechs der TeilnehmerInnen wurden in eine Bildungsmaßnahme vermittelt, die für ihre berufliche Entwicklung erforderlich ist und vier in Arbeit und Ausbildung. Das bedeutet, dass auf die Projektplätze gerechnet, 50% der Jugendlichen in Bildung, Ausbildung oder Arbeit vermittelt wurden. Auch Praktika sind ein wichtiger Bestandteil der Projektarbeit. Sie helfen Arbeitserfahrung zu erwerben und sich beruflich zu profilieren, Kompetenzen werden gestärkt und erworben, berufliche Kontakte geknüpft. Drei TeilnehmerInnen haben ein Praktikum in Brandenburger Firmen aufgenommen und weitere sind in Vorbereitung.

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30 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

2.3. Soziale Dienste der Justiz und Jugendgerichtshilfe Die gesellschaftliche Integration sozial benachteiligter Menschen, zu denen auch Straftäter gehören, macht es erforderlich, Hilfe und Beratung für diese Personengruppen anzubieten. Soziale Ausgrenzung wird von vielfältigen Problemen (z. B. Mutlosigkeit, mangelndes Selbstwertgefühl, Schulden, familiäre Situation usw.) geprägt und führt dazu, dass ständig die Gewalt und Kriminalität steigt. Die zu betreuenden Personen werden durch die Jugendgerichtshilfe und die sozialen Dienste der Justiz für die Ableistung der Sozialstunden zugewiesen. Die Unterbreitung der unterschiedlichsten Angebote im Bereich der Ableistung der Sozialstunden werden gemeinsam mit dem Hilfebedürftigen besprochen, damit seine Interessenslagen, seine Fähigkeiten und Eignungen, aber auch seine gesundheitlichen Einschränkungen berücksichtigt werden. So können Hilfebedürftige lernen, eigene Stärken und Schwächen zu erkennen. Im Rahmen der gemeinnützig zusätzlichen Arbeit haben sie hier die Möglichkeit, ihre Auflagen (Ableistung von Sozialstunden), welche sie vom Gericht erhalten haben, abzugelten. Im Berichtszeitraum wurden von 97 Straffälligen 11.889 Stunden abgeleistet. Hauptbetätigungsfeld von straffällig gewordenen Bürgern ist im Bereich des Projektes „Saubere Stadt“ die Sauberhaltung von öffentlichen Parkanlagen. Dazu gehörten unter anderem der Humboldthain, der Nicolaiplatz, das Salzhofund das Heinrich-Heine-Ufer, Am Rosenhag, die Wallpromenade und andere Flächen.

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2.4. Gender Mainstreaming Umsetzung der Gender Mainstreaming Doppelstrategie Gender Mainstreaming langfristig in alle Initiativen der Regionalentwicklung zu integrieren, ist das Hauptanliegen des Wirkens im Rahmen des Verzahnungsund Chancengleichheit-Teams. Gender Mainstreaming definiert eine Strategie, die die Anliegen von Frauen und Männern in die Planung, Durchführung, Überwachung und Auswertung aller gesellschaftlichen Maßnahmen selbstverständlich einbezieht. Die Gender-Stelle wurde im Rahmen der Projektförderung „Verzahnung und Chancengleichheit“ beim Amt für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Liegenschaften integriert. Die Aufgabe bestand darin, einen Beitrag zur Stärkung wirtschaftlich orientierter Projekte der Frauenerwerbstätigkeit zu leisten. Des Weiteren galt es, die Querschnittsaufgabe Gender Mainstreaming schrittweise in regionale Projekte und Beschäftigungsprogramme zu integrieren, sowie regionale Chancengleichheitsziele und Netzwerke mit zu gestalten. Das Aufgabengebiet der Gender-Stelle unterteilt sich in drei Bereiche: Amt für Wirtschaftsförderung Aufgabengebiet Verzahnung & Chancengleichheit Gender-Stelle

Entwicklung von Unterstützungsangeboten zur Integration von Gender Mainstreaming (GM)

Beitrag zur Integration von GM in kommunales Handeln im Rahmen von Mikroprojekten

Beitrag zur Stärkung des regionalen Wirtschaftspotenziales

Individuelle Beratung von regionalenTrägern sowie kommunalen AkteurInnen

Integration in das "Handlungskonzept Hohenstücken" über die Förderprogramme "Soziale Stadt" sowie LOS (Lokales Kapital für soziale Zwecke)

Mitwirkung im B.F.B.M. e.V. Involvierung von Gender Mainstreaming Bundesverband der Frau im Freien in Projekte touristischer Infrastruktur Beruf und Management

Entwicklung von Arbeitsgrundlagen für den kommunalen Gender Prozess

MultiplikatorInnenSchulung

Koordination des regionalen Existenzgründungsnetzwerkes

Öffentlichkeitsarbeit zu Gender Mainstreaming

Initiierung, Begleitung, Umsetzung von Mikroprojekten

Entwicklung von Trainingsmaßnahmen für ExistenzgründerInnen

Regionalgruppe Brandenburg

Mitwirkung im landesweiten Netzwerk "Frauenwirtschaftskuratorium"

Mitwirkung beim Fachaustausch regional und überregional

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Ausgewählte Projekte Öffentlichkeitsarbeit: Broschüre „Wegweiser (nicht nur) für Frauen“ Die Gender Stelle wirkte bei der von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Brandenburg an der Havel herausgegebenen Broschüre „Wegweiser (nicht nur) für Frauen“ hinsichtlich der Gestaltung und Umsetzung mit. Die Broschüre beinhaltet Informations- und Beratungsangebote von verschiedenen Trägern, Vereinen, Institutionen, Kontakt- und Informationsstellen. Der Wegweiser bietet Angebote für Hilfe und Unterstützung in persönlichen Problemsituationen, zeigt Anlaufmöglichkeiten zu arbeitsmarktpolitischen Initiativen und gibt Anregungen zur Freizeitgestaltung.

Initiierung, Begleitung und Umsetzung von Mikroprojekten Zur Umsetzung der Genderfachspezifik vor Ort führte der Weg über den Arbeitsprozess in Hohenstücken und zwar in Kopplung mit den Fördergrundsätzen von „LOS“ (Lokales Kapital für soziale Zwecke). Die Genderstelle begleitete einige Projekte. Unter anderem: 

„Bänke – Orte der Begegnung im Stadtteil“

In Gruppenarbeit wurden Ton-Reliefs gestaltet, in die die einzelnen TeilnehmerInnen ihre Erfahrungen durch individuelle Gestaltungsmöglichkeiten einarbeiten können. Ein Ziel des Projektes ist die Förderung der Kommunikation zwischen den Kulturen, da die Zielgruppen der Teilnehmer arbeitslose Erwachsene verschiedener Nationalitäten sind. 

„Filmgrundlage, Drehbuch, Aufnahme, Schnitt für Jugendliche“

Die Zielstellung dieses Projektes ist die Vermittlung berufsbezogener Kenntnisse im Bereich Journalismus, Medienarbeit, Film- und Bildgestaltung. Die Zielgruppe sind russischsprechende Jugendliche. Für die Schulung der Teilnehmer beider Projekte ist ein GM - Seminar „Geschlechterbewusstes Handeln“ in Vorbereitung.

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Projekte touristischer Infrastruktur 

„Plauer Fontaneweg“

Die Gender-Stelle wirkt projektsteuernd bei der Verwirklichung des vom Unabhängigen Bürgerverein Plaue e.V. entwickelten Konzeptes des „ Plauer Fontaneweges“. Auf einem nach Theodor Fontane benannten Rundwanderweg sollen die vom Dichter in seinem Band fünf der „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ beschriebenen Orte von Plaue vorgestellt werden. Für die Genderstelle galt es die Involvierung der Genderfachspezifik in das Projekt zu vollziehen. Bei der Projektgestaltung wurden die Zugangs- und Teilhabechancen von Frauen als auch von Männern sowie von benachteiligten Gruppen sichergestellt. Durch die Schaffung eines entsprechenden Ambientes für die NutzerInnen des Wanderweges wurde bei der Projektplanung die Genderspezifik berücksichtigt. Mit der Errichtung des Wanderweges wird einerseits die Erschließung der touristischen Infrastrukturen verbessert, andererseits soll der Rundweg weitere Impulse für die Entwicklung des Ortsteiles geben. Hierbei erfolgen die Gestaltung des Wanderweges und die Herstellung der Info- und Schautafeln sowie der Holzsitzbänke über Arbeitsförderprojekte . 

„Industrielehrpfad Kirchmöser“

Für die Umsetzung der Gender Mainstreaming Doppelstrategie, Entwicklung, Begleitung, Beratung von spezifischen Projekten zur Stärkung der Frauenerwerbstätigkeit und systematische Integration des Aspektes der Chancengleichheit von Frauen und Männern wird das Projekt „Industrielehrpfad Kirchmöser“ als Modellprojekt erarbeitet.

„Existenzgründung, Existenzsicherung, Unternehmensnachfolge“ Das in 2003 geschaffene regionale Netzwerk „Existenzgründung, Existenzsicherung, Unternehmensnachfolge“ als Plattform des Austausches sowie der Zusammenarbeit wurde durch die Gender-Stelle auch 2005 im Technologie- und Gründerzentrum koordiniert und moderiert. Das Ziel der Kooperation besteht darin, über die aktuelle Situation der Projekte zu informieren und bei Weiterentwicklungen Synergien zu erzielen. Zu den Akteur/innen zählen:   

die IHK /RegionalCenter Brandenburg an der Havel/Havelland; die Kreishandwerkerschaft Brandenburg an der Havel/Belzig Institut für angewandte mittelstandsorientierte Betriebswirtschaftslehre Brandenburg an der Havel e.V./Projekt Lotsendienst/Equal

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Fachhochschule Brandenburg Gesellschaft für innovative Qualifizierung e.V./Projekt Enterprise Demokratischer Frauenbund Landesverband Brandenburg e.V./ Initiativbüro ARGE der Stadt Brandenburg an der Havel Agentur für Arbeit Brandenburg

Zu den Themen, die in den Netzwerktreffen aufgerufen wurden, zählten u.a. die Arbeit des Initiativbüros im Land Brandenburg; Fördermodalitäten und Förderregionen sowie eine Überprüfung der regionalen Angebote für Existenzgründer/innen und deren zeitliche und inhaltliche Schnittstellen. Im Ergebnis soll mittelfristig eine verstärkte koordinierte Öffentlichkeitsarbeit in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung angestrebt werden. Der überarbeitete Flyer der Netzwerkpartner wurde zur Verfügung gestellt und öffentlichkeitswirksam ausgelegt.

Frauenwirtschaftskuratorium Land Brandenburg e.V. Das „Frauenwirtschaftskuratorium Land Brandenburg“ resultiert in seiner Entwicklung aus internationalen sowie regionalen Initiativen wie „Enterprising woman“ und der Konferenz „Zukunftsregion für Gründerinnen und Unternehmerinnen im Land Brandenburg“. Durch die Zusammenarbeit von Unternehmerinnen, Beraterinnen und landes- sowie bundesweiter Initiativen im Wirtschaftsförderungsbereich wurde das „Frauenwirtschaftskuratorium“ weiterentwickelt. Als Partnerinnen standen fachkompetente Vertreterinnen des deutschen Gründerinnenforums e.V., des Verbandes deutscher Unternehmerinnen sowie des BIAW Potsdam zur Seite. Die Ziele des Frauenwirtschaftskuratoriums liegen u.a.  in der Entwicklung geschlechtergerechter Wirtschaftsstrategien,  der Bündelung unternehmerischer weiblicher Kompetenzen  sowie in der Vernetzung von Frauen in der Wirtschaft Unterstützt durch einen 2-jährigen Diskussionsprozess mit 174 Expert/innen, Unternehmerinnen und Gründerinnen wurde die Bildung eines flächendeckenden Netzwerkes für das Land Brandenburg als Ziel definiert. Dieses Netzwerk muss der Komplexität weiblichen Unternehmertums von der Existenzgründung über Existenzsicherung und Existenzwachstum bis zur Unternehmensnachfolge Rechnung tragen. Im Jahr 2005 wurde ein Qualifizierungsnetzwerk für BeraterInnen und TrainerInnen mit verschiedenen Qualifizierungsbausteinen durchgeführt. Die Genderstelle nahm am Weiterbildungsbaustein „Training, Coaching, Beratung“ teil.

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35 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

3.

Zielgruppenförderung

3.1. Regionale Rahmenbedingungen Auch im Jahr 2005 war die Stadt Brandenburg an der Havel von einer anhaltend hohen, strukturell bedingten Arbeitslosigkeit betroffen. Mit rund 45 % im Dezember 2005 stagnierte die Quote der Langzeitarbeitslosen auf sehr hohem Niveau. Arbeitslosigkeit in der Stadt Brandenburg an der Havel 1

Arbeitslosenquote Arbeitslosenquote Frauen davon: Jugendl. unter 25 J. älter als 55 Jahre Langzeitarbeitslose Freie Stellen Monatsende

Dez. 2000 22,2% 23,3%

Dez. 2001 21,9% 22,4%

Dez. 2002

Dez. 2003

Nov. 2004

Dez. 2005

23,4% 22,6%

22,4% 21,7%

20,3% 19,8%

20,6% 19,4%

10,3% 20,2% 48,3%

11,5% 16,2% 45,5%

11,5% 13,0% 45,7%

9,8% 10,1% 50,7%

10,4% 10,8% 47,9%

15,9% 9,5% 44,7%

204

439

528

749

367

k.A.

Arbeitslosenquoten für Brandenburg an der Havel 25,0% 20,0%

2000 2001 2002 2003 2004 2005

15,0% 10,0% 5,0% 0,0%

AL-Quote

1

Frauen

Jgdl. 55 J.

Quelle: Statistikstelle Stadt Brandenburg an der Havel, Statistische Berichte

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Arbeitslosigkeit in den Oberzentren des Landes Brandenburg 2 1999

2000

2001

2002

2003

2004

Brandenburg / H.

23,6%

22,2%

21,9%

23,4%

22,4%

22,5%

Cottbus

19,2%

18,0%

18,3%

18,9%

19,9%

20,8%

Frankfurt / Oder

20,0%

18,8%

19,6%

21,1%

21,2%

21,2%

Potsdam

12,3%

11,9%

12,2%

13,1%

12,8%

13,3%

25,0% 20,0% Brandenburg / H. Cottbus Frankfurt / Oder Potsdam

15,0% 10,0% 5,0% 0,0% 1999

2000

2001

2002

2003

2004

Im Gegensatz zu Auffang- oder Transfergesellschaften widmet sich die BAS gGmbH seit ihrer Gründung speziellen Zielgruppen des Arbeitsmarktes, die weitgehend von den Zuschussgebern bestimmt werden. Das bedeutet, dass für Menschen, die arbeitslos sind, und die durch ihre individuelle Situation aus dem Arbeitsmarkt ausgegrenzt sind ein Angebot zur Integration in den Arbeitsmarkt bereitgehalten wird. Die Besetzung der geförderten Arbeitsplätze erfolgt auf der Basis der Kriterien und mittels Zuweisung durch die Zuwendungsgeber, die ARGE bzw. die Agentur für Arbeit der Stadt Brandenburg. Besondere Zielgruppen der BAS gGmbH:     

2

Langzeitarbeitslose, Frauen, Jugendliche unter 25 Jahren, Schwerbehinderte, Arbeitslose über 55 Jahren.

Quelle: Statistischer Jahresbericht 2005 der Stadt Brandenburg an der Havel, jeweils Dez.

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3.2. Befristete Beschäftigung in Projekten Die BAS gGmbH unterstützt die genannten Personenkreise aktiv bei der ReIntegration in Arbeit durch die Vermittlung und den Ausbau von Kompetenzen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen im Rahmen von zeitlich befristeten Arbeitsförderprojekten.

Erreichte TeilnehmerInnen im Jahr 2005 Erreichte TeilnehmerInnen im Jahr 2005 1096

1200 1000 800 600 400 200

84

5

97

21

2

0 Regie ABM

Sonderprojekte

Vergabe ABM

MAE

SDJ/JGH

SAM

Insgesamt wurden 1.243 Personen im Jahr 2005 betreut bzw. beschäftigt. Die Summe ergibt sich aus dem Bestand der am 1. Januar 2005 bereits zugewiesenen TeilnehmerInnen und den im Verlauf des Jahres in den verschiedenen Förderinstrumenten neu eingetretenen TeilnehmerInnen. Teilnehmereintritte im Jahr 2005 Teilnehmereintritte in 2005 983

1200 1000 800 600 400 200

29

14

76

21

0

Regie ABM

Entgelt-Variante

Vergabe ABM

37

MAE

SDJ/JGH

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Insgesamt sind 29 Teilnehmer in öffentlich geförderte, sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse (Regie-ABM) zugewiesen worden. In den Arbeitsgelegenheiten nach der Entgeltvariante wurden 14 MitarbeiterInnen mit Lohnkostenzuschüssen in Stellen des ersten Arbeitsmarktes vermittelt. Höchstens ein Jahr beträgt die Unterstützung für den Unternehmer, mit dem Ziel, dass diese ehemaligen Arbeitslosen in eine Festeinstellung übernommen werden. Bei vergleichbaren Vorgängerprojekten betrug die Vermittlungsquote bis zu 40 %. In Vergabe–Maßnahmen bei Unternehmen waren 21 TeilnehmerInnen befristet angestellt. Die Vergabe-Projekte in Kooperation mit dem Amt für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Liegenschaften wurden im Rahmen des Sonderprojektes „Verzahnung und Chancengleichheit“ entwickelt und eingeführt. Im Rahmen von so genannten 1,-€-Jobs (Arbeitssgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung) waren 983 BrandenburgerInnen beschäftigt. 76 Personen leisten aufgrund von Auflagen der Sozialen Dienste der Justiz bzw. der Jugendgerichtshilfe gemeinnützige Arbeit. Im Jahr 2005 sind somit insgesamt 1123 Teilnehmereintritte zu verzeichnen.

Übersicht zu den Beschäftigtenzahlen zum Stichtag Quartalsende

31.03.2005 30.06.2005 30.09.2005 31.12.2005

Regie ABM 49 13 24 25

EntgeltVariante 0 0 0 14

MAE 0 561 707 591

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Sonderprojekte 5 5 5 5

Summe 54 579 736 635

39 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

Übersicht über die bisher durchgeführten Projekte 1994-2005 Bisher durchgeführte Projekte 1994-2005 57

60 40

35

32

36

34

57

55

47

55

42

43

40

20 0 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005

Seit 1994 hat die BAS gGmbH zwischen 32 und 57 Projekten pro Jahr erfolgreich durchgeführt. Im Jahr 2005 wurden 55 verschiedene Projekte realisiert. Teilnehmer-Plätze in der BAS gGmbH gesamt 1994-2005 3 Teilnehmerplätze in der BAS gGmbH gesamt 1994-2005 928

1000 800 600 400 200

249

273

1995

1996

356

445 315

340

1999

2000

371

324

350

404

2003

2004

110

0 1994

1997

1998

2001

2002

2005

Pro Jahr wurden zwischen 110 und 928 Teilnehmerplätze realisiert. Im Jahr 2005 wurden 928 Teilnehmerplätze bereitgestellt. Teilnehmer-Plätze in der BAS gGmbH SAM 1994-2005 Teilnehm erplätze in der BAS gGm bH SAM 1994-2005 92

100 80 49

60 40 20

20 3

56

64

56 42 28

19 7

2

0 1994 1995

1996 1997

1998 1999

2000 2001

2002 2003 2004

2005

Die Teilnehmer-Plätze in SAM schwankten zwischen 2 und 92 Plätzen. Im Jahr 2005 wurden keine Plätze mehr zur Verfügung gestellt, da das Instrument „StrukturAnpassungsMaßnahme“ mit der Einführung der Hartz IVGesetze ausgelaufen ist. Die 2 Teilnehmerplätze 2005 waren Maßnahmen, die im Jahr 2000 auf 5 Jahre bewilligt wurden. Bei SAM handelte es sich um einen Lohnkostenzuschuss, so dass verstärkt Eigen- und Drittmittel zur Durchführung der Projekte akquiriert werden mussten. 3

Ohne Vergabe-ABM

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Teilnehmer-Plätze in der BAS gGmbH ABM 1994-2005

Teilnehmerplätze in der BAS gGmbH ABM 1994-2005 325

350 293

300

247

231

250

192

194

200

166

162

150 100

80

95

81

81

50 0 1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

Von 1994 bis 2005 wurden zwischen 80 und 325 Teilnehmer-Plätze im ABMBereich bereitgestellt. Im Jahr 2005 standen 81 Plätze zur Verfügung.

Teilnehmer-Plätze in der BAS gGmbH MAE 2004-2005 Teilnehmerplätze in der BAS gGmbH MAE 2004-2005 732 800 600 400

113

200 0 2004

2005

Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung (MAE) werden seit dem Jahr 2004 durch die BAS gGmbH angeboten. Im Jahr 2004 wurden 113 Plätze zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2005 stieg die Anzahl der Plätze in diesem Bereich auf 732.

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41 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

3.3. Arbeitsmarktpolitisches Controlling Geschlechterverteilung im Durchschnitt des Jahres 2005 4 Geschlechterverteilung 56% 44% 60% 40% 20% 0% weiblich

männlich

Frauen und Männer sind von Arbeitslosigkeit annähernd gleich stark betroffen. Daher ist auch die Geschlechterverteilung der durch die BAS gGmbH betreuten Personen annähernd ausgeglichen.

Altersstruktur der Beschäftigten im Jahr 2005 27%

30%

22% 19%

20%

16% männlich weiblich

10% 3%

5%

2%

6%

0% bis 24 Jahre

25-44 Jahre

45-54 Jahre

ab 55 Jahre

Die über 50-Jährigen sind von der Arbeitslosigkeit nicht mehr so stark betroffen wie im Vorjahr. Aber auch die Jugendlichen bis 24 Jahre sind 2005 nicht mehr überrepräsentiert, wie es noch 2004 der Fall war. Die Kernzielgruppe bildeten 2005 die Beschäftigten von 25 bis 54 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl dieser um etwa 10 % angestiegen.

4

Ohne Vergabe-ABM

41

42 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

Familienstand der Beschäftigten im Jahr 2005 Familienstand der Beschäftigten 35% 32% 35%

26%

30% 25% 20% 15%

6%

10%

1%

5% 0%

verwitwet

verheiratet

ledig

geschieden

allein erziehend

Nur 32 Prozent der TeilnehmerInnen waren verheiratet. Rund sechs Prozent der geförderten Beschäftigten der BAS gGmbH waren allein erziehend, etwa 26 Prozent waren geschieden oder lebten von ihrem Partner getrennt.

Qualifizierungsniveau der Beschäftigten 64%

70% 60% 50% 40%

28%

30% 20%

7% 1%

10% 0% Hochschul-, Fachschulabschluss

Meister

Facharbeiter

ohne Berufsabschluss

Fast 30% der geförderten ArbeitnehmerInnen haben keinen Berufsabschluss und fast zwei Drittel der TeilnehmerInnen verfügen über einen Facharbeiterabschluss. Im Jahr 2004 lag dieser Wert noch bei 52 Prozent. Selbst TeilnehmerInnen mit einem Facharbeiterabschluss finden zum Teil aus eigener Kraft keine Arbeit, da die Abschlüsse auf dem aktuellen Arbeitsmarkt nicht mehr nachgefragt werden und/oder die Dauer der Arbeitslosigkeit bereits sehr lang ist.

42

43 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

Dauer der Arbeitslosigkeit der Beschäftigten Dauer der Arbeitslosigkeit 38% 33%

40% 35% 30% 25%

15%

14%

20% 15% 10% 5% 0% < 1 Jahr

1-2 Jahre

2-5 Jahre

> 5 Jahre

Mehr als 86 % der Beschäftigten der BAS gGmbH waren vor ihrer Zuweisung länger als ein Jahr arbeitslos und zählen daher zur Gruppe der Langzeitarbeitslosen, die mit besonderen Vermittlungshemmnissen belastet ist. (Jugendliche unter 25 Jahren zählen per Definition ab einer Arbeitslosigkeitsdauer von mehr als 6 Monaten zur Gruppe der Langzeitarbeitslosen.) Im Vorjahresvergleich ist der Anteil der Langzeitarbeitslosen (> 1 Jahr) von 76 auf 86 Prozent angestiegen. Besonders diese Zielgruppe hat aufgrund der Länge der Arbeitslosigkeit Schwierigkeiten, aus eigener Kraft wieder Arbeit zu finden. Weitere Vermittlungshemmnisse weitere Vermittlungshemmnisse 55%

60% 50% 40% 30%

20% 20%

13%

15%

13%

10% 0% gesundheitl. P ro bleme

mangelnde M o bilität

fehlende A usbildung

mangelnde B erufserfahrung

mangelnde Schulbildung

Ein erheblicher Teil der geförderten Beschäftigten der BAS gGmbH ist mit individuell bedingten zusätzlichen Vermittlungshemmnissen, wie gesundheitlichen Problemen, fehlendem Führerschein oder mangelnder Berufserfahrung behaftet.

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44 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

3.4. Individuelle und zielgerichtete Vermittlung Die seit 1999 bestehende JOB-Agentur der BAS gGmbH ist eine wichtige Komponente, um das Unternehmensziel - die arbeitsmarkt- orientierte Arbeit mit den eigenen MitarbeiterInnen - zielgerichtet umzusetzen. Dabei geht es um die Verbesserung der individuellen Vermittlungsfähigkeit der Arbeitsuchenden. Für viele Langzeitarbeitlose ist es wichtig, sich der eigenen Kompetenzen bewusst zu sein bzw. diese auszuprägen, um sich überzeugend beim Arbeitgeber vorzustellen. Im Rahmen der Kompetenzermittlung werden verschiedene allgemein geforderte arbeitsmarktrelevante Basiskompetenzen und deren Entwicklung während der Projektlaufzeit in den folgenden Kompetenzfeldern gemessen:    

Analyse und Beschlussfassung Kommunikation Persönlichkeit Motivation

Ein weiteres Element unserer Arbeit ist die angebotsorientierte Vermittlungsmethodik - ein intensives persönliches Herangehen an die Arbeitsuchenden, um Vertrauen aufzubauen und eine valide Diagnose zu erstellen. Diese ist die Grundlage einer individuellen Strategie zur (Re-) Integration in Arbeit. Die individuellen Beratungsgespräche werden mit dem Hintergrund geführt, den Kenntnisstand der Arbeitsuchenden, ihre sozialen Kompetenzen, sowie ihre Berufserfahrungen zu ermitteln. Dabei arbeiten wir nach dem Prinzip fördern und fordern. Die Arbeitsuchenden erhalten Aktivierungsimpulse, um wieder eigene Aktivitäten auszulösen. Der Umfang der Unterstützung richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen der Klienten. Sie reicht von der Unterstützung bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen über die Internetrecherche bis zur Auswertung von Absagen. Hier spielt die Motivation eine wichtige Rolle. Die zielorientierte, methodische Arbeitsweise führte zu folgenden Vermittlungsergebnissen:   

75 MitarbeiterInnen in den 1. Arbeitsmarkt 11 Jugendlichen in ein Ausbildungsverhältnis 1 MitarbeiterIn in ein geringfügiges Beschäftigungsverhältnis 75 80 70 60 50 40

11

30 20

1

10 0 1. Arbeitsmarkt

Ausbildung

44

geringfügige Beschäftigung

45 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

4. Ergebnisse 4.1. Personalentwicklung Die MitarbeiterInnen können ihre individuellen Benachteiligungen durch die Teilnahme an Projekten der BAS gGmbH abbauen, die bisher ein Vermittlungshemmnis darstellten. Durch modulare Qualifizierung, gezielte fachliche Anleitung und individuelle sozialpädagogische Betreuung und Unterstützung werden den TeilnehmerInnen die nötigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt. Somit können sie individuelle Kompetenzen auf- und ausbauen und sich so für eine erfolgreiche (Re-) Integration in Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt vorbereiten. Um den MitarbeiterInnen die Vermittlung in bestimmten Berufszweigen zu ermöglichen, erhalten sie sowohl Schlüsselqualifikationen, die eine Grundlage für jede Beschäftigung sind, als auch fachspezifische Kenntnisse. Konkret erfolgt die Betreuung und Qualifizierung in folgenden Modulen:   



Soziale Betreuung Fachpraktische Betreuung Allgemeine Qualifizierung o Grundlagen PC o Workshop „Stärken stärken“ o Stellenrecherche im Internet und in den Printmedien o Erstellen individueller Bewerbungsunterlagen o Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch o Berufsorientierung Fachspezifische Qualifizierung, z.B.: o Funktionsweise eines Wirtschaftsunternehmens o Umweltbildung / Einführung in die Ökologie o Umgang mit Freischneidern und Kettensägen o Holzbearbeitung

Um den Lebensalltag (wieder) besser zu strukturieren und mit auftretenden Konflikten positiv umzugehen, erfahren die MitarbeiterInnen Wege, ihre sozialen Defizite in diesem Bereich zu stabilisieren. Hierbei lernen sie, beschäftigungsfreie Zeiten zu bewältigen und die regional vorhandenen Hilfsnetzwerke kennen. Die angebotsorientierte Vermittlungsmethodik, die in den vergangenen Jahren schrittweise eingeführt wurde, wird unternehmensweit konsequent umgesetzt und kontinuierlich weiterentwickelt. Für diese zugewiesenen arbeitsmarktlichen Zielgruppen, gerade für Jugendliche und Langzeitarbeitslose, ermöglicht dieser innovative Ansatz eine noch systematischere Betreuung und Unterstützung.

45

46 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

4.2. Wertschöpfung für die Kommune Verknüpfung von städtischen Infrastrukturvorhaben mit Arbeitsförderung über Projekte und Erprobung neuer Modelle     

Erhalt und Weiternutzung städtischer Immobilien (Altes Straßenbahndepot, Am Hafen 1) Slawendorf Brandenburg an der Havel Luftfahrtausstellung Märchenwald Wasserwanderrastplatz und Boots- und Fahrradvermietung

Direkte Besucherbetreuung           

Besucherbetreuung Historisches Handwerk/Slawendorf 2.100 Besucher Besucher Luftfahrtausstellung 1.100 Besucher Besucherbetreuung im Märchenwald 1.500 Besucher Betreuung von Wassertouristen 2.750 Besucher Aufbau von künftigen Anziehungspunkten für Touristen (Slawendorf, Märchenwald, Technikausstellung) Betreuung von Gästen der Stadt im Stadtbüro Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung des Rahmenprogramms der Junioren – Ruder - Weltmeisterschaften Unterstützung Brandenburger Museen durch Museums-Servicepersonal Erarbeitung von Angeboten und Informationsmaterial für Besucher Information von Besuchern der Fouqué-Bibliothek und Artothek Unterstützung des event-theater e.V.

Projekte mit sozialem Inhalt     

Zusätzliche soziale Betreuung von Patienten des Städtischen Klinikums Unterstützung, Betreuung bei der sozialen Integration von Hilfebedürftigen Unterstützung der Arbeit des Frauenhauses Brandenburg Koordinierung und Betreibung der Anwohnerbüros in Hohenstücken Unterstützung des Jugendrechtshauses e.V.

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Unterstützung der Stadt auf Messen und Festen

Reinigungsleistungen       

Rolandfest 2005 Dominselfest 2005 42. Havelfest 2005 Junioren Ruder WM 2005 Historisches Hafenfest 2005 7. Weihnachtmannparade 2005 Umfeld Weihnachtsmarkt 2005 Vorbereitung des Festgeländes



Fischerjacobi 2005 Schaffung von zusätzlichen Parkmöglichkeiten



Havelfest 2005

Unterstützung der materiellen Ausstattung bzw. Programmangebote       

Rolandfest 2005 Dominselfest 2005 42. Havelfest 2005 Junioren Ruder WM 2005 Historisches Hafenfest 2005 7. Weihnachtmannparade 2005 Umfeld Weihnachtsmarkt 2005

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4.3. Wirkungseffekte für die Kommune

Zuschuss: 923,4 T€ pro Jahr

Stadt BRB

Mieten mit Nebenkosten

183 T€ Waren u. Dienstleistungen

Steuervorteil Stadt

207 T€

12 T€

SVBeiträge 539 T€

BAS gGmbH EDVLohnabrechnung

6 T€ Deponiekosten

0,4 T€ Gas, Strom, Wasser

Lohn- u. Umsatzsteuer 141 T€

12 T€

Rückflüsse und Wirkungseffekte: Stadt Brandenburg Summe: 420,4 T€

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Weitere Rückflüsse Summe: 680 T€

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5.

Qualitätskriterien

Ganzheitliche zielorientierte Teilnehmerbetreuung Die BAS gGmbH wendet seit dem Jahr 2003 mit großem Erfolg die international erfolgreiche „angebotsorientierte Vermittlungsmethodik“ an. Sukzessive wurden die Fachlichen AnleiterInnen und Sozialpädagogischen BetreuerInnen geschult und die Methode im Unternehmen implementiert. Im vergangenen Jahr wurde die Methode weiter verfeinert und auf die Bedürfnisse der BAS gGmbH verstärkt angepasst. Sie wird unternehmensweit erfolgreich eingesetzt. Kernelemente der Methode sind: 

    

das Erstellen eines individuellen Kompetenzprofils mit der Bewertung der konkreten Ausprägung von allgemeinen, am Arbeitsmarkt nachgefragten Schlüsselqualifikationen, basierend auf mehreren intensiven und strukturierten Einzelgesprächen mit dem persönlichen Betreuer, das Ableiten von konkreten Empfehlungen, die in konkreten, genau definierten Teilschritten die Wiedereingliederungsaktivitäten auflisten, die individuell passende Vermittlung durch das Suchen eines konkreten Arbeitsplatzes für einen konkreten Teilnehmer (Non-Konkurrenz-Situation), Offenheit, Verbindlichkeit, Transparenz gegenüber allen Beteiligten, Ein fester Ansprechpartner begleitet und steuert den gesamten Prozess, Enge, vertrauensvolle Kooperation mit Partnern und Zuwendungsgebern.

Stadtentwicklung und kommunale Wertschöpfung Als kommunale Beschäftigungsgesellschaft orientiert die BAS gGmbH ihre Projekte an kommunalen Entwicklungskonzepten. Dazu verknüpft die BAS gGmbH durch innovative, gemeinwesenorientierte Projekte in den Bereichen Soziales, Kultur, Sport, Ökologie und Tourismus, kommunale strukturfördernde Wertschöpfung mit individueller Arbeitsförderung. Durch den Einsatz der Hilfebedürftigen bei der praktischen Umsetzung gemeinnütziger infrastruktureller Aufgaben im öffentlichen Interesse und der damit verknüpften Schaffung von Erfolgen für den Hilfebedürftigen kann die Beschäftigungsfähigkeit erhalten bzw. wieder hergestellt werden.

EDV-gestützte Teilnehmerverwaltung Durch eine professionelle, unternehmensweit vernetzte Software wird der individuelle Personalentwicklungsprozess effizient gesteuert und dokumentiert.

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Langjährige Erfahrungen Seit mehr als zwölf Jahren gestaltet die BAS gGmbH erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik. Sie hat dadurch eine hohe Zielgruppenkompetenz mit unterschiedlichsten Förderinstrumenten, einen erfahrenen, gut ausgebildeten Mitarbeiterstamm und eine hohe regionale Verankerung durch langjährige Kooperationsbeziehungen.

Sozialpädagogische Betreuung und Unterstützung Die BAS gGmbH bietet allen in den Projekten beschäftigten TeilnehmerInnen eine individuelle sozialpädagogische Betreuung und Unterstützung zu den vielfältigsten Problemen. Im Folgenden einige Beispiele: Stabilisierung und Förderung Unterstützung in der Strukturierung des Alltags, positiver Umgang mit Konflikten, Beratungsgespräche zu Problemen des Alltags, Fähigkeit zur sozialen Kommunikation Unterstützung und Weitervermittlung bei finanziellen Problemen Kontaktaufnahme zu Ämtern und Behörden sowie zu Gläubigern, Hilfe und Unterstützung bei Rückzahlungsforderungen, Schulden, Pfändungen, Forderungen von Versicherungen, Kündigung von Verträgen, Unterhaltsansprüche Hilfe rund um die Wohnung Hilfe bei Mietrückständen, Beschaffung von Wohnraum, Organisation von Fahrzeugen und Helfern zur Beräumung der Altwohnung und Umzug in die neue Wohnung, Gespräche mit dem Vermieter und Kontakt zum Gerichtsvollzieher, Beschaffung von Mobiliar, Kontakt zum Vermieter Soziale Betreuung Herstellung von Kontakten zu Beratungsstellen wie Abhängigenhilfe Brandenburg e.V., dem Sozial-psychiatrischen Dienst, der Landesklinik und Selbsthilfegruppen, Gespräche über Therapiemöglichkeiten, gegebenenfalls Begleitung zu entsprechenden Einrichtungen Hilfe und Unterstützung zur beruflichen Entwicklung Hilfe bei der Wiederbeschaffung von Schulzeugnissen, Erstellung von Bewerbungsunterlagen, Stellensuche, Auswertung von Stellenangeboten, Erarbeitung beruflicher Perspektiven, Angebot der Betreuung auch über das Projektende hinaus

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Gender Mainstreaming Der Begriff Gender Mainstreaming beschreibt die Einbeziehung der geschlechterbezogenen Sichtweise in alle Prozesse innerhalb der BAS gGmbH. Gender Mainstreaming soll die Chancengleichheit von Frauen und Männern herstellen und ist eine Vorgabe der Europäischen Union. Die Geschäftsführung der BAS gGmbH sowie zahlreiche fachliche AnleiterInnen und SozialpädagogenInnen wurden für dieses Thema sensibilisiert und bemühen sich, den Genderansatz bei ihrer Arbeit einfließen zulassen und weiter zu tragen. Nachbetreuung Aufbauend auf den individuellen Bedarf der/des Einzelnen; aufgebautes Vertrauensverhältnis wird nicht abrupt abgebrochen, schrittweise Überleitung zu externen Hilfe- und Betreuungseinrichtungen.

Befragung der TeilnehmerInnen Im Anschluss an ihr Projekt werden alle TeilnehmerInnen befragt um eventuelle Hinweise und Verbesserungsvorschläge aufnehmen zu können. Im Folgenden finden Sie eine Auswertung der Befragung: Persönlicher Erfolg in der Maßnahme

nein; 15,10%

ja; 84,90%

Soziale Unterstützungsangebote

60,00% 50,00% 40,00%

57,00%

30,00% 20,00% 10,00%

19,00%

16,50%

5,10% 0,00% sehr gut

gut

befriedigend

51

genügend

2,50% ungenügend

52 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

Methodische Qualität nein; 11,00% teilw eise; 13,70%

ja; 75,30%

Lernbereitschaft nein; 10,20% teilweis e; 21,60%

ja; 68,20%

Lerneffekt nein; 17%

ja; 83%

Bedeutung des Moduls „Bewerbungsseminar“ für die TeilnehmerInnen 50,00% 45,00% 40,00% 35,00% 30,00% 25,00% 20,00% 15,00% 10,00% 5,00% 0,00%

50% 28,90% 17,10% 1,30% sehr wichtig

wichtig

überwiegend wichtig

52

überwiegend nicht wichtig

2,60% gar nicht wichtig

53 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

Persönlicher Nutzen der Arbeit    

Man ist wieder unter Menschen gewesen: Es wurde ein Wert für die Stadt Brandenburg geschaffen: Man hatte das Gefühl, gebraucht zu werden: Man hat neue Tätigkeitsfelder kennen gelernt:

53

98,8% 85,9% 84,1% 80,7%

54 Brandenburg an der Havel Arbeitsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (gGmbH)

6.

Ausblick 2006

Umsetzung von Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung Die BAS gGmbH arbeitet auch in diesem Jahr eng mit der Brandenburger Arbeitsgemeinschaft für Integration und Grundsicherung für Arbeitssuchende (ARGE), in der Agentur für Arbeit und die Stadt Brandenburg an der Havel paritätisch vertreten sind, zusammen und realisiert erfolgreich mit der Stadt abgestimmte MAE-Projekte in den folgenden Projektbündeln:     

Unterstützung städtischer Ämter bei der Stadtentwicklung Initiative „Saubere Stadt“ Wirtschaftsfördernde Dienstleistungen Tourismus Sonstige Dienstleistungen für Dritte.

Alle Beschäftigungsplätze erfüllen die gesetzlich vorgeschriebenen Voraussetzungen:    

integrationsfördernd zusätzlich gemeinnützig im öffentlichen Interesse.

Sie sind mit den kommunalen Ämtern abgestimmt und beinhalten keine städtischen Pflichtaufgaben. Um eine Gefährdung des ersten Arbeitsmarktes auszuschließen, werden alle Beschäftigungsplätze einem Beirat zum Votum vorgelegt.

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7.

Öffentlichkeitsarbeit

Tag der offenen Tür Jedes Jahr veranstaltet die BAS gGmbH einen „Tag der offenen Tür“. Der Tag ist Anlass, Bilanz zu ziehen und aktuelle Projekte dem interessierten Publikum zu präsentieren. Zum „Tag der offenen Tür“ sind die derzeitigen und ehemaligen MitarbeiterInnen ebenso eingeladen wie Geschäftspartner, Vertreter der Landes, der Kommune und der Zuwendungsgeber sowie die Presse. Nachdem der „Tag der offenen Tür“ bisher zum Firmengeburtstag am 24. Januar stattgefunden hat, soll er künftig im Sommer im Slawendorf stattfinden, um noch eine größere Publikumswirksamkeit zu erzielen.

Imagebroschüre Eine hochwertig gestaltete Imagebroschüre informiert Partner und Entscheidungsträger über die Arbeit der BAS gGmbH. Sie zeigt die verschiedenen Projekte, nennt Ansprechpartner und beleuchtet die Geschichte des Unternehmens.

Homepage Seit Ende des Jahres 2002 präsentiert sich die BAS gGmbH auf einer umfangreichen Homepage im Internet. Unter der Adresse www.bas-brandenburg.de wird das Unternehmen umfassend dargestellt. Für das Slawendorf wurde im Jahr 2004 die Internetadresse www.slawendorfbrandenburg.de gesichert. Auf der Internetseite werden wir künftig die Entwicklung des Slawendorfes darstellen.

Mitarbeiterzeitung „Lichtblick“ Monatlich erscheint die Unternehmenszeitung „Lichtblick“. Die Zeitung ist vor allem an die Kooperationspartner der BAS gGmbH gerichtet, informiert aber auch andere interessierte LeserInnen über aktuelle Entwicklungen innerhalb der BAS gGmbH sowie allgemeine Informationen zu Fördermaßnahmen.

Städtische Veranstaltungen Die BAS gGmbH unterstützt die Volkfeste und den Weihnachtsmarkt der Stadt nicht nur durch Transport- und Reinigungsarbeiten, sondern auch durch eigene Stände, auf denen sie beispielsweise mittelalterliches Leben präsentiert.

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Umfangreiches Informationsmaterial Die BAS gGmbH hat für ihre öffentlichkeitswirksamen Projekte professionell gestaltetes Infomaterial erstellt. So sind u.a. Flyer zu folgenden Arbeitsförderprojekten erhältlich:      

Slawendorf Slawenschiff „Dragomira“ Arbeitsvermittlung JOB-Agentur Märchenwald Wasserwanderrastplatz Radtouren in und um Brandenburg an der Havel

Verkaufsprodukte Besondere, durch die BAS gGmbH entwickelte Produkte, werden zum Verkauf angeboten. Dazu zählen:  

Webgewichte Broschüre „Dragomira – Nachbau eines slawischen Plankenbootes“

Präsentation auf Messen Zahlreiche Projekte der BAS gGmbH sind auf die Verbesserung der touristischen Infrastruktur der Stadt Brandenburg an der Havel ausgerichtet. Mit diesen Vorhaben präsentiert sich die BAS gGmbH auf regionalen, aber auch auf ausgewählten überregionalen Messen, wie der Internationalen Tourismus Börse in Berlin. Um dem internationalen Klientel gerecht zu werden, liegen ausgewählte Materialien auch in Englisch vor.

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