Dr. Sabrina Michael Referat 52
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Humantoxikologische Wirkung und umweltmedizinische Bewertung von Luftschadstoffen
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Kolloquium „Luftqualität an Straßen“ 29. März 2017 1
Luftschadstoffe Nach aktuellen Modellrechnungen sterben jedes Jahr 3,3 Millionen Menschen weltweit an den Folgen der Luftverschmutzung Hauptquellen dieser Luftschadstoffe sind die Energieerzeugung wie auch häusliche Verbrennungsprozesse (> 30 % weltweit), wohingegen in Ländern wie Deutschland, UK oder den USA der Kfz-Verkehr (> 20 %) dominiert [Lelieveld et al., 2015].
Einteilung von Luftschadstoffe
Stoff- oder quellenbezogen, z.B. Emissionsursprung, Substanzeigenschaften oder pathogenetische Eigenschaften
Physikalisch-chemischen Eigenschaften
Gesundheitlich- und umweltschutzrelevante Luftschadstoffe z.B. SO2, NOX, O3 und Feinstaub (PM10 und PM2.5)
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Gesundheitliche Wirkung Primärer Wirkungsort : Respirationstrakt Partikeldeposition: Abhängig von der Partikelgröße Gesundheitliche Effekte: - Reizungen der Atemwege - Erhöhter Medikamentenbedarf bei Asthmatikern - Zunahme der Morbidität und Mortalität aufgrund von Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen
Quelle: Michael, S. und Dott, W. (2014): Bestimmung der Humantoxizität von Emissionen und ihre umweltmedizinische Bewertung, In: Thomé-Kozmiensky, K.J., Löschau, M. (Hrsg.): Immissionsschutz, Band 4: Recht – Anlagenbetrieb – Optimierung – Emission, Vivis - TK-Verlag, 249-266, ISBN 978-3-935317-59-7
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Umweltmedizinische Bewertung Epidemiologie
Toxikologie
Monitoring
Risikobewertung
Grenzwerte 4
Umweltmedizinische Bewertung Kurzzeiteffekte
Epidemiologie Ambientmonitoring
Gesundheitsstörungen und Erkrankungen innerhalb einer definierten Gruppe (Populations)
Nachweis von Umweltschadstoffen
Anstieg der Mortalität infolge von Herz-, Kreislauf- und Atemwegs-Erkrankungen Atemwegsbeschwerden und Entzündungen Effekte auf Herz-Kreislauf-System Anstieg von Medikamenteneinnahmen, Arztbesuchen und Krankenhauseinweisungen
Langzeiteffekte Zunahme von Atemwegssymptomen Verschlechterung der Lungenfunktion bei Kindern und Erwachsenen Zunahme chronischer Bronchitis Anstieg der Sterblichkeit an Herz- und KreislaufErkrankungen und an Lungenkrebs
Statistischen Zusammenhängen
Verringerung der Lebenserwartung
Im Jahr 2000 lag die statistische Lebenszeitverkürzung in Deutschland bei etwa 10 Monaten
Risikobewertung 5
Umweltmedizinische Bewertung Monitoring Ambientmonitoring
Biomonitoring
Effektmonitoring
Interdisziplinäres Forschungsprojekt: HumTec City 2020+
Quelle: Humtec, RWTH Aachen
Risikobewertung
Grenzwerte 6
Ambient Monitoring Stadt und Region Aachen
Probenahme Standorte und chemische Charakterisierung
Quarzfaserfilter
VACW: Aachen Wilhelmstraße - Verkehr AABU: Aachen Burtscheid - Stadtrand EIFE: Aachen Simmerath (Eifel) - Land
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Ambient Monitoring
Massenkonzentration [µg/m3]
Räumliche und zeitliche Verteilung der Feinstaub-Massenkonzentration Verkehr
Probenahmezeit: Herbst 2010 01.09 – 01.11 Sommer 2011 01.05 – 31.07
GW-Überschreitungstage Verkehr 5x MZ; 36 ± 9,5 Tage (2007-2014)
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Ambient Monitoring Verkehr [PM10]
Verkehr [PM2.5]
Deutliche Unterschiede in der Feinstaub-Zusammensetzung und Beladung der Filter Standort Verkehr: Hauptsächlich anorganische Bestandteile Standort Land:
Land [PM10]
Land [PM2.5]
Mischung aus anorganischen/organischen Bestandteil. Hoher Anteil an Pilzsporen! Zusammensetzung-EDX [WT%]
Stadt Land
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Ambient Monitoring Physikochemische Charakterisierung der Feinstaub-Zusammensetzung Saisonspezifische PM10-Zusammensetzung
Trotz geographischer Nähe zueinander (< 20km) zeigen alle 3 Standorte Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung
Hauptkomponenten: - Gesamtkohlenstoff : Sommer > Herbst - Anionen/Kationen: variable
Größenselektive PM-Zusammensetzung
Spurenstoffe - Endotoxine: Herbst > Sommer - PAK: Herbst > Sommer; PM10 > PM2.5
Deutliche partikelgrößenspezifische Unterschiede - Metalle und Ionen in PM2.5-Fraktion höher (7-55%) - Gesamtkohlenstoff in PM2.5-Fraktion bis zu 53% kleiner
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Umweltmedizinische Bewertung Toxikologie
Monitoring Ambientmonitoring
Effektmonitoring
In-vitro Testsysteme
Risikobewertung
Grenzwerte 11
Effekt Monitoring Toxikologische Charakterisierung A549: humane alveolar basal Epithelzellen RAW264.7: Murine Lungen- makrophagen HaCaT: Humane Kreatinozyten Zelllinie
A549 Zellen + Partikel
Hep G2: Humane Leberkarzinom- Zelllinie
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Effekt Monitoring Toxikologische Charakterisierung der Feinstaub-induzierten Effekte -Feinstaub-induzierte toxikologische Effekte auf verschiedene in vitro Zellsysteme-
Zytotoxizität
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Toxikologischer Wirkungsmechanismus Literatur: o
Michael, S. (2016): Umweltmedizinische Bewertung von Feinstäuben -Schadstoffmonitoring, physikochemische Einflussgrößen und in vitro Toxizität-, RWTH Publikationen, http://publications.rwthaachen.de/record/670908
o
Michael, S., Montag, M., Dott, W. (2013): Pro-inflammatory effects and oxidative stress in lung macrophages and epithelial cells induced by ambient particulate matter, Environmental Pollution, 183, 19-29
o
Merbitz, H.; Buttstädt, M.; Michael, S.; Dott, W.; Schneider, C. (2012): GISbased identification of spatial variables enhancing heat and poor air quality in urban areas, Applied Geography, 33, 94-106
Quelle:Michael, S., Montag, M., Dott, W. (2013): Pro-inflammatory effects and oxidative stress in lung macrophages and epithelial cells induced by ambient particulate matter, Environmental Pollution, 183, 19-29
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Umweltmedizinische Bewertung Epidemiologie Ambientmonitoring
Gesundheitsstörungen und Erkrankungen innerhalb einer definierten Gruppe (Populations)
Toxikologie
Monitoring Biomonitoring
Nachweis von Umweltschadstoffen
Effektmonitoring
Schadstoffnachweis in Körperflüssigkeiten, Exkrementen und Gewebeproben
Tierversuche
In-vitro Testsysteme
Toxikogenetik
Statistischen Zusammenhängen
Bioverfügbarkeit
Risikobewertung
DosisWirkungsbeziehung
Grenzwerte
Quelle: Dott, W., Michael, S. (2010): Toxikologische Wirkung und umweltmedizinische Bewertung von Luftinhaltsstoffen, In: Thomé-Kozmiensky, K.J., Hoppenberg, M. (Hrsg.): Immissionsschutz, Band 1: Planung, Genehmigung und Betrieb von Anlagen, Vivis - TK-Verlag, 245-256, ISBN 978-3-935317-59-7
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Das BMVI Expertennetzwerk
2016 ins Lebens gerufen auf Initiative des
Beteiligte Behörden:
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Das BMVI Expertennetzwerk • Schlägt eine Brücke zwischen Forschung und Anwendung • Bündelt Knowhow, Kompetenzen und dient der Entwicklung von innovativen Forschungsansätzen und Problemlösungen
http://www.bmvi-expertennetzwerk.de 17
Identifizierung und Charakterisierung der Schadstoffbelastung aus dem Schienenverkehr Erste Stufe eines bundesweiten Emissions-Charakterisierungsprogramms für den Schienenverkehr - Sammlung bestehender Umweltdaten
(Landesbehörden) für die Parameter Feinstaub Schwermetalle Herbizide - Multifaktorielle und raumbezogene Analyse und Verschneidung Quelle: Referat 52, Eisenbahn Bundesamt
GIS-Kartenmaterial - Identifizierung von Hot Spot Gebieten - Grundlage für weiterführende Untersuchungen durch Eingrenzung der Messstandorte und Untersuchungsparameter
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Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit
Quelle: S. Michael
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