Holen Sie Ihr Geld zurück! AK-Steuerspartage 2016

Pressegespräch, Donnerstag, 25. Februar 2016 „Holen Sie Ihr Geld zurück!“ – AK-Steuerspartage 2016 TEILNEHMER: Günther Goach, Präsident Dr. Gerwin M...
Author: Hermann Grosser
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Pressegespräch, Donnerstag, 25. Februar 2016

„Holen Sie Ihr Geld zurück!“ – AK-Steuerspartage 2016

TEILNEHMER: Günther Goach, Präsident Dr. Gerwin Müller, Direktor-Stellvertreter Dr. Bernhard Sapetschnig, Leiter Finanzen und Förderungen Joachim Rinösl, Referatsleiter Steuerrecht

Pressegespräch: „Holen Sie Ihr Geld zurück!“

Klagenfurt, 25. Februar 2016

AK-Steuerspartage: Knapp fünf Millionen Euro vom Finanzamt für Kärntner Arbeitnehmer zurückgeholt (AK) – Die Arbeitnehmerveranlagung zahlt sich aus: Im Jahr 2015 haben die AKSteuerexperten 19.847 Beratungen durchgeführt. Bei den zurückgeholten Millionen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wurde ein Plus von rund 160.000 Euro verzeichnet gegenüber dem Vorjahr. Nach rund 19.300 im Jahr 2014 wurden nun bereits 19.847 Beratungen abgehalten. Die häufigste Form der Beratung ist noch immer telefonisch durchgeführt worden. Mit 9.722 führt diese vor der persönlichen Beratung mit 8.832 die Beratungsliste an. An dritter Stelle steht die schriftliche Beratung (E-Mail, Briefe, etc.) mit 1.293. In den vergangenen fünf Jahren wurden insgesamt 85.446 Beratungen durchgeführt. Die schriftliche Hilfeleistung ist mit einem Plus von rund 66 Prozent am stärksten gestiegen, gefolgt von persönlichen Terminen mit 61 Prozent. Alleine im Jahr 2015 ist Anzahl der geleisteten Gesprächs-, Mail- und Briefberatungen um 2,8 Prozent gestiegen, was sich auch verstärkt auf die vom Finanzamt zurückgewonnene Summe auswirkt. Mit einem Rekordergebnis von 4,96 Millionen Euro wurde so viel wie noch nie für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern reingeholt. „Wir sind der kostenlose Steuerberater für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, sagt AK-Präsident Günther Goach. Im Durchschnitt brachte der Lohnsteuerausgleich 250 Euro. „250 Euro für jede Arbeitnehmerin und jeden Arbeitnehmer und die Tendenz steigt, sodass jeder wieder mehr in der 1/3

Brieftasche hat“, sagt der Leiter der Abteilung Finanzen und Förderungen, Bernhard Sapetschnig. Man kann davon ausgehen, dass um die 120.000 Kärntnerinnen und Kärntner noch keine Arbeitnehmerveranlagung beantragt haben. In Kärnten sind noch 30 Millionen Euro zu holen. „Es liegt also noch eine beträchtliche Lohnsteuersumme beim Fiskus, die den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gehört“, sagt AK-Steuerexperte Joachim Rinösl.

Kein verschenktes Geld Steuerausgleiche zahlen sich aus, das zeigen auch folgende Beispiele: § Junges Ehepaar mit drei Kindern: Die Frau arbeitet als Teilzeitkraft mit einer Behinderung von 30 Prozent. Der Ehemann hat ein gutes Einkommen, welches zusammen mit seiner Frau 55.000 Euro nicht übersteigt. Das Ehepaar hat seit fünf Jahren keinen Steuerausgleich gemacht und wandte sich an die AK-Bezirksstelle Villach. Geltend gemacht wurden die Kosten für Heilbehandlung der Frau inklusive der Negativsteuer. Für ihn wurden der Mehrkindzuschlag, Kinderbetreuungskosten, das Pendlerpauschale sowie die erhöhten Sonderausgaben für den Hauskredit abgesetzt. Gutschrift beider Elternteile: 13.000 Euro §

Rechtmäßiges Geld für Angestellte: Geltend gemacht wurden die Unfall- und Krankenversicherungsbeiträge (910 Euro), der Kirchenbeitrag (105 Euro), das Pendlerpauschale und der Pendlereuro (vom Arbeitgeber noch nicht berücksichtigt), der Freibetrag für eigenen Pkw bei Gehbehinderung (2.280 Euro), der Freibetrag für 70 Prozent Behinderung und die Kosten für Heilbehandlung (Therapien, Medikamente) Gutschrift 3.409 Euro

§

Bares für Angestellten: Der Pkw des Mannes wurde anlässlich einer Dienstreise durch Hagel beschädigt (keine Kaskoversicherung). Geltend gemacht wurden die Reparaturkosten (3.248 Euro), die Betriebsratsumlage und andere Werbungskosten (329 Euro), die Behinderung im Ausmaß von 30 Prozent, die notwendige Diätverpflegung wegen Nierenleiden und die Kosten der Heilbehandlung (Medikamente 156 Euro) Gutschrift 1.853 Euro

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§

Veranlagung für Pensionisten: Der Mann ist Witwer und wandte sich für seinen Lohnsteuerausgleich an die AK-Bezirksstelle Spittal/Drau. Geltend gemacht wurde der pauschalierte Freibetrag wegen Behinderung des Mannes sowie dessen Frau; Kosten für die Pflege der Ehefrau und der eigenen Pflege; Kosten für Heilbehandlungen; Begräbniskosten der, im selben Jahr verstorbenen, Ehefrau. Gutschrift: 7.261 Euro

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Arbeiterkammer Kärnten | 9021 Klagenfurt am Wörthersee | Bahnhofplatz 3 Tel. 050 477- 2402 | ö[email protected] | kaernten.arbeiterkammer.at

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Pressegespräch: „Holen Sie Ihr Geld zurück!“

Klagenfurt, 25. Februar 2016

AK-Goach: Steuerreform 2016 – Mehr Geld für ArbeitnehmerInnen wird die Wirtschaft ankurbeln (AK) - 90 Prozent der Forderungen des AK/ ÖGB-Steuermodells wurden von der Regierung übernommen. Den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bleibt dadurch spürbar mehr Geld, vor allem den Klein- und Mittelverdienern: Wer 2.200 Euro monatlich brutto verdient, dem bleiben zukünftig jährlich rund 900 Euro mehr (monatlich rund 76 Euro), bei einem Verdienst von 3.000 Euro erspart man sich jährlich rund 1.300 Euro. AK-Präsident Goach: „Diese Lohnsteuerreform ist ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Gerechtigkeit.“ Mit der Steuerreform 2016 ist die größte Steuerreform seit über 40 Jahren in Kraft getreten, die ein Entlastungsvolumen von fünf Milliarden Euro für rund 6,5 Mio. Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmer, Pensionistinnen und Pensionisten mit sich bringt. Wesentlicher Bestandteil des Steuermodells, das von Arbeiterkammer und ÖGB ausgearbeitet und mit 882.000 Unterschriften, 54.000 davon in Kärnten, unterstützt wurde, ist die Senkung des Eingangssteuersatzes und nunmehr sechs anstelle drei Steuerstufen. Wichtig vor allem für kleinere Einkommen: Bis 11.000 Euro steuerpflichtiges Jahreseinkommen zahlt man keine, zwischen 11.000 und 18.000 25 Prozent Steuer. Bis zum Dezember des Vorjahres hat der Steuersatz zwischen 11.000 und 25.000 Euro 36,5 Prozent betragen. „Das ist ein wesentlicher Schritt in Richtung mehr Gerechtigkeit“, analysiert AK-Präsident Günther Goach, der vor allem stolz darauf ist, dass die Gegenfinanzierung in hohem Maße nicht von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bestritten werden muss: „Es ist ein großer Verhandlungserfolg, dass die Finanzierung der Lohnsteuerreform nicht auf dem Rücken der arbeitenden Menschen ausgetragen wird, die durch Lohnsteuer und Umsatzsteuer ohnehin schon doppelt zur Kasse gebeten werden. Endlich wurden Maßnahmen gegen Steuerbetrug ergriffen, die 1,9 Milliarden in den Budgettopf spülen werden – vorsichtigen Schätzungen zufolge. Bei der Verwaltung sollen 1,1 Milliarden eingespart werden.“

Wirtschaftsfördernde Aspekte Ein besonders wichtiger und wirtschaftsfördernder Effekt wird durch das „Mehr netto vom Brutto“ erzielt, wie Goach betont: „54 Prozent des Bruttoinlandsproduktes werden durch Privatkonsum erbracht. Wer mehr Geld in der Tasche hat, gibt es auch aus. Davon wird die lokale Wirtschaft angekurbelt und Arbeitsplätze gesichert und geschaffen.“ Den scharfen Kritikern der Registrierkassenpflicht erteilt Goach eine Rüge: „Es ist nur würdig und recht, wenn die Steuern, die die Konsumenten zahlen auch beim Fiskus ankommen. Wir sind 1/2

eines der letzten Länder, die die Registrierkassenpflicht umsetzt und machen einen unvorstellbaren Wirbel.“ Auch wenn die Tarifreform endlich umgesetzt werden konnte und in Kraft getreten ist, bleibt für die Arbeiterkammer viel zu tun: „Gerechtigkeit wird immer auf unserer Agenda stehen, vermögensbezogene Steuern sind für uns nicht vom Tisch. Die, die das Vermögen besitzen, werden früher oder später ihren Anteil leisten müssen.“

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Pressegespräch: „Holen Sie Ihr Geld zurück!“

Klagenfurt, 25. Februar 2016

AK-Steuerspartage: Sichern Sie sich Ihren Termin! (AK) – Verschenken Sie kein Geld: Die AK Kärnten veranstaltet ab 29. Februar wieder die Steuerspartage, die mit einem Team aus Steuerexperten die Kärntnerinnen und Kärntner bei der Arbeitnehmerveranlagung unterstützen. Terminvereinbarungen beginnen ab sofort. Hilfreiche Tipps gibt es auch im Internet und in kostenlosen AKBroschüren. Auch heuer gibt es wieder die Steuerspartage der Arbeiterkammer Kärnten mit dem Motto: „Holen Sie Ihr Geld zurück!“. In allen Bezirksstellen der AK können persönliche Beratungstermine vereinbart werden. Die Termine der Steuerspartage 2016: AK-Klagenfurt, Montag, 29. Februar, Tel. 050 477-3000 AK-Villach, Dienstag, 1. März, Tel. 050 477-5115 AK-Spittal, Mittwoch, 2. März, Tel. 050 477-5315 AK-Hermagor, Donnerstag, 3. März, Tel. 050 477-5132 AK-Feldkirchen, Montag, 7. März, Tel. 050 477-5615 AK-St. Veit, Dienstag, 8. März, Tel. 050 477-5415 AK-Völkermarkt, Mittwoch, 9. März, Tel. 050 477-5515 AK-Wolfsberg, Donnerstag, 10. März, Tel. 050 477-5215

Hilfe im Web und in Broschüren Geboten wird auch Hilfe zur Selbsthilfe. Verschiedene Angebote im Web wie Kurzvideos, Online-Rechner, Formulare und Musterbriefe werden ergänzt durch vier kostenlose Broschüren, die eigens für die Steuerspartage bereitliegen. Broschüren zum Steuersparen: § „Steuer sparen 2016“ § „Steuertipps für Eltern 2016“ § „Steuertipps für Pendler 2016“ § „Steuerrecht auf einen Blick 2016“ Bestelltelefon: 050 477-2553

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Kurz-Videos: § „Hol dir dein Geld zurück“ § „Ausfüllhilfe: So geht’s“ – Was sie wo eintragen müssen, erklären Ihnen unsere Filme. Brutto-Netto-Rechner: § Zur Kontrolle, ob die Abzüge auf dem Lohn- oder Gehaltszettel stimmen. Steuertipps § Zum Nachlesen für Arbeitnehmer, Pendler, Familien, Studenten und Lehrlinge.

Web-Tipp: kaernten.arbeiterkammer.at/steuer

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