Hoffnung vermitteln in der Ambulanten Psychiatrischen Pflege im Kontext traditioneller Pflegemodelle und dem Recoverymodell

Hoffnung vermitteln in der Ambulanten Psychiatrischen Pflege im Kontext traditioneller Pflegemodelle und dem Recoverymodell Dorothea Ambrosio, Dipl. ...
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Hoffnung vermitteln in der Ambulanten Psychiatrischen Pflege im Kontext traditioneller Pflegemodelle und dem Recoverymodell

Dorothea Ambrosio, Dipl. Pflegefachfrau Psychiatrie Berner Fachhochschule Gesundheit Fachbereich Gesundheit/ Weiterbildung psychiatrische Pflege

Gliederung des Vortrags

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Einleitung und Hintergrund Fragestellung Theoretischer Bezugsrahmen - Haltung - Pflegemodelle Methodik Diskussion Schlussfolgerung Literatur

Dorothea Ambrosio// www.go-for-hope.ch// Ethiksymposium September 2016

Hintergrund

„Hoffnung vermitteln“

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Gilt als zentrale Pflegekompetenz innerhalb der psychiatrischen Pflege, Erfordert Kenntnisse und Fähigkeiten zur Umsetzung Ist eine sehr subjektive, von persönlicher Erfahrung geprägte Größe, die nur schwer zu beschreiben ist Wird in Pflegemodellen erfasst, umschrieben, in Pflegekonzepten vermittelt

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Hintergrund Pflegemodelle: •

orientieren sich immer am gesellschaftlichen Kontext ihrer Zeit und den jeweils geltenden Werten und Strukturen (Stemmer, 2003):

Im deutschsprachigen Raum gelten • das Interaktionsmodell nach Hildegard Peplau (1995), welches die interpersonale Beziehung Patient – Pflege aufnimmt • das Selbstpflegemodell nach Dorothea Orem (2001), welches Selbstpflege und Selbstpflegedefizite der Patienten fokussiert Mitte der 80iger Jahre Hinwenden zu pflegephänomenologischen Theorieansätzen • Silvia Käppeli entwickelt zu kategorisierten Pflegehandlungen Pflegekonzepte, so auch zu „Hoffnung“ und „Hoffnungslosigkeit (2004)

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Hintergrund



Recovery (Wiedergenesung, Hoffnung) - vor etwa 20 Jahren aus dem angloamerikanischen Raum kommend - gilt als innovatives Behandlungskonzept innerhalb der Psychiatrie (Kammer-Spohn, 2013), mit zunehmender Präsenz



Recoveryorientierung - betont die Bedeutung der pflegerischen Beziehung und positiven Grundhaltung - nennt „Hoffnung“ und „Hoffnung vermitteln“ als Kernkompetenz, macht Pflegende zu Begleitenden

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Einleitung I Das Gezeitenmodell , „tidal-model“, nach Phil Barker (2013), •

gilt als das Pflegemodell der Recoveryorientierung, welches beschreibt, wie der Genesungsweg der Nutzenden partizipativ mit den „Helfenden“, den Pflegenden, erarbeitet und gegangen werden kann.



Voraussetzung ist eine Positive Grundhaltung Empathische und akzeptierende Grundhaltung Hoffnungsvermittelnde Grundhaltung

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Einleitung II

Ambulante Psychiatrische Pflege (APP) •

folgt ihrer Struktur: individuell, im sozialen Kontext mit den Nutzenden



hat Fördern der Selbständigkeit, der Selbstbestimmtheit

und der Sozialen Teilhabe zum Ziel

Ambulante Pflege wird wirksamer, wenn sie auf einer ziel- und ressourcenorientierten Zusammenarbeit aufbaut, die von Hoffnung getragen wird (Hemkendreis, 2014)

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Hinführung zur Fragestellung

Pflegende in der APP sagen von sich, schon immer hoffnungsvermittelnd zu arbeiten:

• Die Beziehungsgestaltung baut auf einer positiven Grundhaltung auf. • Es ist nicht immer klar, woher diese positive Grundhaltung kommt und wodurch das Rollenverhalten der Pflegenden geprägt wird? • Ist es auf einer pflegerisch-therapeutischen Haltung, die sich aus

Beobachtung und Selbstreflexion entwickelt hat, aufgebaut? •

Ist es Fachwissen und Erfahrungen aus den traditionellen Pflegemodellen?

• Ist es Erfahrungen und Kenntnisse aus der Recoveryorientierung?

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Fragestellung



Wie vermitteln Pflegende der APP Hoffnung, und auf Basis welcher pflegerischtherapeutischen Haltung und Handlungsgrundlagen geschieht dies?



Basiert diese Umsetzung auf einem Wissen, das traditionelle Haltungen und Theorien vermitteln, oder handelt es sich um eine Haltung, welche den Theorien und Konzepten der Recoveryorientierung entspricht?

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Theoretischer Bezugsrahmen - die pflegerisch-therapeutische Haltung

Die sozial – kognitive Theorie (Modelltheorie) nach Bandura (1976): • Menschliches Verhalten ist von Umwelt, sozialen, biologischen und kognitiven Fähigkeiten abhängig • Menschen lernen am Modell durch Beobachtung • Menschen sind zur Selbstreflexion, vorausschauendem Denken und Symbolisierung fähig • •



Eine therapeutische Haltung, die das Selbstmanagement der Nutzenden in den Vordergrund stellt, wird von Press & Gmelch beschrieben (2014): entsteht auf den Basisannahmen von Menschenbild Ethik, Erkenntnis und Entwicklung Hoffnungsorientierte pflegerisch-therapeutische Haltung baut auf persönlichen Erfahrungen, dem persönlichen Menschenbild auf, ist erlernbar und veränderbar.

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Theoretischer Bezugsrahmen - die Haltung in den Pflegemodellen nach H. Peplau, D. Orem und S. Käppeli Hildegard Peplau(1995): • beschreibt als Erste die Bedeutung der Beziehungspflege • stellt die Wechselbeziehung zwischen Patienten und Pflegepersonen in den Blickpunkt • definiert den Beziehungsprozess und das Rollenverständnis der Pflegenden Dorothea Orem (2001): • entwickelt das Modell der Selbstpflegekompetenz. • Selbstpflegedefizite werden mit Hilfe Dritter ausgeglichen Silvia Käppeli (2004): • entwickelt erstmalig konkrete Pflegekonzepte zu einzelnen Lerneinheiten • Pflegekonzept zu Hoffnung und Hoffnungslosigkeit mit konkreten Angaben zu Interventionen und hoffnungsfördernden Faktoren Dorothea Ambrosio// www.go-for-hope.ch// Ethiksymposium September 2016

Theoretischer Bezugsrahmen - Recovery und das Gezeitenmodell nach Phil Barker I



Erlangen und Erhalten von Hoffnung, einer positiven und dauerhaften Hoffnung, werden als Schlüssel zu Recovery beschrieben (Amering,2012)



Hoffnung wird als positive Grundhaltung gesehen. Sie dient der Selbststabilisierung und lebt aus Gedanken, die in die Zukunft gerichtet sind (Deegan,1993)



„Hoffnung vermitteln“ führt, wenn es sich zu einer verinnerlichten und überzeugend im Hier und Jetzt gelebten Haltung entwickeln kann, zu einem Paradigmenwechsel in der Haltung der begleitenden Fachpersonen, weg vom Defizitdenken (Deegan,1996)

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Theoretischer Bezugsrahmen - Recovery und das Gezeitenmodell nach Phil Barker II



Das Gezeitenmodell von Phil Barker (2013) gilt als erstes Pflegemodell, das auf den persönlichen Recovery – Prozess ausgerichtet ist.



Es ist ein Pflege - Modell zur Erlangung des „eigenen Eigentums“ und

macht die Betroffenen zu Experten ihrer Recoveryreise.



Es nennt 10 Verpflichtungen, die dem holistischen Menschenbild folgen und ordnet ihnen je zwei Befähigungen zu, die als Interventionen zu werten sind.

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Theoretischer Bezugsrahmen Kongruenz der Pflegemodelle Der Begriff „Hoffnung“ lebt in den Pflegemodellen und wird immer mehr konkretisiert und vermittelbar Im Vergleich der Pflegemodelle zeigt sich: 

erst in jüngeren Modellen werden gezielt hoffnungsvermittelnde Interventionen genannt (Käppeli/ Barker)



Nutzende werden erst jetzt einbezogen und partizipativ eingebunden

Die Rolle der Pflegefachperson ändert sich: 

Pflegefachpersonen werden immer mehr von den Bestimmenden zu Begleitenden

Die Übergänge sind fließend

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Methodik Design •

„Hoffnung“ und „Hoffnung vermitteln“ sind eine subjektive Größe und so nur schwer messbar.



Die persönliche Haltung lässt sich in konkreten Handlungssituationen abbilden,

deshalb wurde ein qualitatives Design gewählt, das die Darstellung der subjektiven Inhalte möglich macht :



Ein Leitfadengestütztes Interview, gegliedert in eine Falldarstellung einer

hoffnungsvermittelnden Situation und Fragen zu Berufsalltag und persönlicher Haltung wird •

inhaltsanalytisch nach Mayring(2015) und



nach der Q-Sort-Methode (Müller&Kals,2004) ausgewertet.

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Methodik Probanden





Interview: 5 Teilnehmende, davon zwei Frauen und drei Männer: - freiberuflich in der APP tätig, zwei einer Institution angegliedert - zwischen 6 und 28 Jahren in der Psychiatriepflege tätig - zwischen 3 und 7 Jahren in der APP tätig

Expertengruppe für die Q-Sort-Methode: 3 Teilnehmerinnen - freiberuflich bis stationär tätig - zwischen 4 und 27 Jahren in der Psychiatriepflege tätig - zwischen 6 und 12 Jahren in der APP tätig

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Methodik Leitfadengestütztes Interview , das inhaltsanalytisch nach Mayring(2015) ausgewertet wird 

1. Falldarstellung einer hoffnungsvermittelnden Situation



2. Fragen zum Berufsalltag: Wie präsent ist die Kompetenz „Hoffnung vermitteln“ in Ihrem Berufsalltag? Wie kann man Lernenden den Begriff Hoffnung vermitteln? Nennen Sie Maßnahmen, die Sie für geeignet halten, Hoffnung zu vermitteln? Wie zeigt sich, ob die Maßnahme sinnvoll ist?



3. Fragen zum eigenen Pflegeverständnis Wie haben Sie sich den Begriff Hoffnung vermitteln erarbeitet? Was wissen Sie zu Recoveryorientierung? Welche unterstützende Maßnahmen wünschen Sie sich, um Hoffnung recoveryorientiert vermitteln zu können? Dorothea Ambrosio// www.go-for-hope.ch// Ethiksymposium September 2016

Methodik Datenanalyse der Falldarstellung nach der Q-Sort-Methode (Müller et al. 2004)  Erstellen von Q-Sampels: Kärtchen mit Statements aus den Interviewaussagen zur Falldarstellung vorgängig durch die Autorin  Ranking der einzelnen Statements zwischen zwei Polen durch die Mitglieder der Expertengruppe mittels Diskussion

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Datenauswertung Interview: Fragen zum Berufsalltag 







Wie präsent ist die Kompetenz „Hoffnung vermitteln“ in Ihrem Berufsalltag? - Hoffnung ist präsent, aber nicht immer bewusst - das Positive herausholen, Ziele ernst nehmen - Zielorientiertheit, Zeit zum Umsetzen Wie kann man Lernenden den Begriff „Hoffnung“ vermitteln? - Hoffnung muss jeder für sich selbst definieren - positive Grundhaltung einnehmen, die Hoffnung nicht nehmen - mit konkreten Beispielen arbeiten, Bewusstsein und Akzeptanz entwickeln Nennen Sie Maßnahmen, die Sie für geeignet halten, Hoffnung zu vermitteln - ohne gemeinsamen Weg keine Hoffnung, an Veränderung glauben - wenn jemand sagt, dass es das ist, wie er weiterkommen will, dann gibt es für mich keinen Grund, ihn nicht zu unterstützen - Geduld, Verstehen, Verständnis, Erfolge sichtbar machen, Ressourcen erfassen, auch mal einen Schritt zurück, um den nächsten Schritt nach vorne zu ermöglichen Wie zeigt sich, dass die Maßnahmen sinnvoll ist? - Ausdruck, Mimik, Gestik, Resonanz, weniger Konsum, weniger Rückzug - Intuition Dorothea Ambrosio// www.go-for-hope.ch// Ethiksymposium September 2016

Datenauswertung Interview: Fragen zum Pflegeverständnis 

Wie haben Sie sich den Begriff „Hoffnung vermitteln“ erarbeitet? - Lebenserfahrung - Hoffnung ist eine ethische Grundhaltung - Menschenbild in der Ausbildung erarbeitet, Berufserfahrung



Was wissen Sie zu Recovery-Orientierung? - Recovery ist eine Haltung, wie ich mit Menschen umgehe - Recovery ist konstruktiv - Recovery ist ein langfristig wirksames Instrument - die wohlwollende Art muss gefestigt werden



Welche unterstützenden Maßnahmen wünschen Sie sich, um „Hoffnung“ recoveryorientiert vermitteln zu können? - bewusstes Auseinandersetzen, Selbstreflexion - Austausch mit anderen Recoveryerfahrenen - ist nicht mit der Klinik zu vergleichen - Arbeitsinstrumente erarbeiten

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Datenauswertung: Expertengruppe

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Datenauswertung: Expertengruppe Zusammenfassung des Ranking aller Falldarstellungen: Die meisten Nennungen werden bei null markiert und weisen eine klare Richtung zu Recoveryorientierung auf

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Diskussion - Haltung und Handlungsbasis in der APP



Hoffnung ist immer präsent, aber nicht immer bewusst eingesetzt



Voraussetzungen sind Selbstreflexion, Lebenserfahrung und Berufserfahrung



Persönliche Definition von Hoffnung



Die pflegerisch-therapeutische Haltung entwickelt sich für die Pflegenden aus den persönlich erfahrenen und geschulten Basisannahmen von Menschenbild, Ethik, Werte und Wissen



Für die im Berufsalltag gelebte Recoveryorientierung gilt ebenfalls der Wunsch zur Selbstreflexion, das Begegnen auf Augenhöhe mit den Nutzenden

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Diskussion - Beziehung und Beziehungsarbeit in der APP Pflegende der APP sind sich der Bedeutung der Beziehungsarbeit immer bewusst.  Positive Grundhaltung ist Voraussetzung für eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe  Fähigkeit zum bewussten positiven Denken  Fähigkeit, die Person dort abzuholen, wo sie gerade steht In den Pflegemodellen wird deutlich: von der zunehmenden Bedeutung der Beziehungspflege bei Peplau, zur Selbstbestimmung bei Orem hin zur Formulierung von Interventionen zu „Hoffnung“ und „Hoffnungslosigkeit“ bei Käppeli  Die Richtung weist von der Pflege zum Patienten, wird in der APP nur vereinzelt umgesetzt Im Gezeitenmodell wird erstmals der Nutzende zum Experten, APP lebt die partizipative Teilhabe, Hoffnung und Hoffnung vermitteln ist Grundlage der Beziehungsarbeit  Die Richtung ist wechselseitig zwischen Nutzenden und Pflegefachperson, in der APP auf Augenhöhe gelebt Dorothea Ambrosio// www.go-for-hope.ch// Ethiksymposium September 2016

Diskussion - Massnahmen und die Nachhaltigkeit von Massnahmen in der APP Maßnahmen sind: • hoffnungsfördernd, wenn sie in die Zukunft gerichtet sind • wenn sie die Geschichte der Nutzenden akzeptieren Viele Maßnahmen stehen für sich (Achtsamkeit, Rituale, Spiegeln)  In Verbindung mit einer hoffnungsvermittelnden Haltung bewirken sie eine positive Ausrichtung und Möglichkeit zur Veränderung Maßnahmen in der APP weisen eine sehr hohe Individualität auf  Die Pflegefachperson versteht sich als die Unterstützende, Begleitende, ohne die Führung zu übernehmen Wirksamkeit der Maßnahmen lässt sich an der Reaktion des Gegenübers ablesen, dazu ist Intuition und Erfahrung notwendig

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Diskussion - Kongruenz der Pflegemodelle

Das Ranking zeigt eine nicht eindeutige Zuordnung zu Recovery: 

Elemente der traditionellen Pflegemodelle fließen immer in

Handlungsabläufe ein, besonders dann, wenn Pflegende der APP den Lead übernehmen müssen, zum Beispiel in Krisensituationen.



Ein Mitschwingen der traditionellen Pflegemodelle ist immer wieder im

Ranking zu erkennen, wie die Nennungen bei Null zeigen und die Differenzierungen von Null bis +5 

Die Übergänge sind fließend

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Diskussion - Recoveryorientierung in der APP 

Die besondere, hochindividuelle Struktur der APP lässt eine grundlegende

Ausrichtung in Recoveryorientierung zu 

Im Fokus von „Hoffnung“ und „Hoffnung vermitteln“ gilt:

Die APP orientiert sich zunehmend in Richtung Recovery: •

positive, hoffnungsfördernde Haltung der Pflegenden



Bedeutung der Eigenverantwortung der Nutzenden ist stets präsent



Bedeutung der Faktoren „Zeit schenken“, die „Geschichte hören“ und



„Mut zur Veränderung“ aufrechterhalten

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Diskussion - Stärken und Schwächen  

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Pflegerisch-therapeutische Haltung wird in der APP der sozial-kognitiven Haltung, wie sie Bandura beschreibt, entsprechend umgesetzt. Recoveryorientierung wird in seiner Kernkompetenz „Hoffnung vermitteln“ in der APP umgesetzt, wie das Ranking aufzeigen konnte Das Ranking ist so gut, wie die Kenntnisse der Expertengruppe Anzahl der Interviewteilnehmenden und Größe der Expertengruppe ist nicht ausreichend, um eine repräsentative Aussage machen zu können Die von Hemkendreis beschriebene Kernkompetenz „Hoffnung vermitteln“ wird in der ressourcenorientierten Zusammenarbeit in der APP klar dargestellt (2014). Die gewählte Methode ist geeignet, subjektive Größen, wie Hoffnung und Hoffnung vermitteln sichtbar zu machen. Dank einer raschen Datensättigung war ein zunehmend besseres Ranking möglich

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Schlussfolgerung I

Recoveryorientierung: 

Ist dank des individuellen Setting innerhalb der APP besonders gut geeignet für die APP



darf nicht ohne das tradierte Fachwissen der traditionellen Pflegemodelle

angesehen werden. 

ist nicht der einzige Weg, es braucht auch den Lead



Beziehungspflege, Selbstbestimmung, Ressourcenorientierung, Hoffnung und

hoffnungsvermittelnde Interventionen erhalten mit Recoveryorientierung neue Inhalte und ermöglichen einen Paradigmenwechsel

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Schlussfolgerung II 

Fachpersonen der APP: - brauchen grundlegende Kenntnisse zu Hoffnung und Hoffnungsvermittelnden Interventionen - verfügen über die Fähigkeit zur Selbstreflexion - suchen eine gemeinsame Sprache, die den Anforderungen der APP gerecht wird



Recoveryorientierung kann in der APP gefestigt werden mittels: - Überprüfen hoffnungsvermittelnder Maßnahmen-Kataloge, die auf existierende ( traditionelle und erarbeitete) aufbauen - es braucht Recoveryorientierte Vernetzung und Schulung innerhalb der APP

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Literatur • • •

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Amering, M., Schmolke, M.(2012). Recovery, das Ende der Unheilbarkeit. (5. Auflage).Psychiatrie Verlag, Köln Bandura, A. (1976); Lernen am Modell. Stuttgart, ISBN 3-12-920590-X.; 1976 Barker, P. Buchanan – Barker, P. (2013); Das Gezeitenmodell, der Kompass für eine recoveryorientierte psychiatrische Pflege; deutschsprachige Ausgabe, 1. Auflage, Hrsg. Zuaboni,G; Burr,Ch.,Schulz, M.; Verlag Hans Huber, Bern Deegan, P. (1996) ; Recovery and the conspiracy of hope. Paper, presented at the sixth Annual Mental Health Services Conference of Australia and New Zealand ; Brisbane, Australia Deegan P. (2010) ; Transforming Mental Health Care to Support Recovery, 2007. Available at www.patdeegan.com. Accessed on Jan 25, Hemkendreis, B.; Hasslinger, V.; (2014). Ambulante Psychiatrische Pflege. Psychiatrie – Verlag, Köln Buch (Sammelwerk) Käppeli, S., Mäder, M.; Zeller-Forster, F.; (2004); Pflegekonzepte, Phänomene im Erleben von Krankheit und Umfeld, Band 1, 4. Nachdruck, Verlag Hans Huber, Bern Mayring, P. (2015). Qualitative Inhaltsanalyse, Grundlagen und Techniken; Beltz Verlag. Weinheim u. Basel Müller, Florian H. & Kals, Elisabeth (2004). Die Q-Methode. Ein innovatives Verfahren zur Erhebung subjektiver Einstellungen und Meinungen [69 Absätze]. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 5(2), Art. 34, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs0402347. Orem, D.; (2001): Selbstpflege- und Selbstpflegedefizit-Theorie ,aus dem Amerik. Von Villwock,U; 1. Auflage, Verlag Hans Huber, Bern Peplau, Hildegard E.; (1997)Zwischenmenschliche Beziehungen in der Pflege – Ausgewählte Werke; aus dem Amerikanischen von R. Raggenbass; Verlag Hans Huber, Bern Press, H. Gmelch, M. (2014); Der Klient als Experte! Eine therapeutische Haltung, die Selbstmanagement ernst nimmt; in systhema1/ 2014,28 Jahrgang, (S. 34 – 50) Stemmer, R. (2003). Pflegetheorien und Pflegeklassifikationen. In: Pflege & Gesellschaft 2, S. 51–58. •

Online verfügbar unter http://www.dg-pflegewissenschaft.de/pdf/PfleGe0203stemmer.pdf, zuletzt geprüft am 09.07.2016.

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Weiterführende Literatur • • • •

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Buchanan – Barker P, Barker Ph. (2008); Clarifying the base for menthal health recovery: The ten tidal-commitments“; Zeitschrift für Pflegewissenschaft und psychische Gesundheit, Ausgabe 2(1), S.12 – 22; ISSN 1662-503 Cutcliff, John R.; (2013); The transplantation of hope through the touching of souls: exploring, understanding, Vortrag Dreiländerkongress 2013 and mobilizing hope in mental health care. Eisold, A.; Schulz, M.; Bredthauer, D.(2009); Hoffnung als Pflegephänomen im Rahmen psychiatrischer Pflege. Ein systematischer Literaturüberblick. Zeitschrift für Pflegewissenschaft und psychische Gesundheit, 2009, 3. Jg., S. 12-28. Kammer-Spohn M.; (2013). Recovery- ein neuer Behandlungsansatz in der Psychiat-rie. In: Schweizer Ärztezeitung 94 (38), S. 1450–1452. Kirkpatrick, H; Landeen, J.; Woodside, H.; Byrne, C. („2001): How people with schizophrenia build their hope; Journal of psychosocial nursing; Vol. 39, No 1.S.46 – 53 Repper, Julie; (2009); Recovery, Psychiatry and Nursing; Zeitschrift für Pflegewissenschaft und psychische Gesundheit, 2009, 3; S. 1-11 Richter, D.; Schwarze, Th.; Hahn, S;.(2010); Merkmale guter psychiatrischer Pflege und Betreuung. Psychiatrische Pflege Heute, 16. Jg., Nr. 1, S. 17. Richter, D.; Hahn, S.; (2008). Formelles und informelles Aufgabenprofil in der ambulanten psychiatrischen Pflege: Eine MetaSynthese, Kongressband Dreiländer-kongress 2008, (S. 150 – 157) Schwarze, T., Zuaboni, G., Wolfensberger, P., Hahn, S., & Richter, D. (2013). Zielorientierte psychiatrische Pflege (ORIENT) eine Pilotinterventionsstudie. Paper presented at the 3-Länderkonferenz Pflege & -wissenschaft, Konstanz, Germany. Stefan, H. et al. ; POP – Praxisorientierte Pflegediagnostik, Pflegediagnosen – Ziele – Maßnahmen ; 2. Auflage, Springer – Verlag Wien 2013 Zuaboni,G.;Degano-Kieser,L.;Kozel,.;Glavanovits,K.;Utschakowski,J.;Behrens,J.; Recovery Self Assessment – Übersetzung und kulturelle Anpassung eines Recovery – orientierten Einschätzungsinstrumentes, Pflege Aug 2015, Vol. 28, Issue 4, S. 233-243

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