HOCH HINAUS... ODER: BESUCH BEIM AERO-CLUB BERLIN IN REINSDORF

HOCH HINAUS... ODER: BESUCH BEIM AERO-CLUB BERLIN IN REINSDORF 30.05. - 01.06.2016 WILLI WOLLTE ES WISSEN Zwei Schülerinnen und sieben Schüler sowie ...
Author: Dominic Fried
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HOCH HINAUS...

ODER: BESUCH BEIM AERO-CLUB BERLIN IN REINSDORF 30.05. - 01.06.2016 WILLI WOLLTE ES WISSEN Zwei Schülerinnen und sieben Schüler sowie drei Lehrerinnen und ein Lehrer unserer Schule besuchten den Aero-Club Berlin in Reinsdorf. Seit Januar 2016 belegten die flugwütigen Kids und Lehrerinnen und Lehrer die AG „Segelflug“. Im Zeitraum von drei Monaten wurde Theorie rund um Flugmechanik, Aerodynamik, Navigation, die Platzrunde sowie den Flugbetrieb gepaukt. Am 30.05.2016 ging es dann endlich los: Voller Vorfreude brachen die Schülerinnen und Schüler um acht Uhr in Berlin auf, um ihre Zelte im 70 km entfernten Reinsdorf südlich von Berlin aufzuschlagen. Von Montag bis Mittwoch durften sie als Flugschülerinnen und –schüler in drei Segelflugzeugen unter Anleitung der Fluglehrer fliegen. Für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer war es der erste Flug in einem Segelflugzeug. Daher war die Aufregung groß! Nach einem kurzen Briefing hielt die ersten nichts mehr am Boden: sie hoben ab! Die ersten Starts und Flüge sorgten für glückliche Gesichter. Neben der Fliegerei schrieben die Schülerinnen und Schüler täglich fleißig ihr Erlebtes auf. Hier nun einige Auszüge aus den Berichten:

Meinen ersten Flug in der ASK-21 hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt. Ich dachte, dass es total kompliziert werden würde, so ein Flugzeug zu steuern. Doch war das genaue Gegenteil der Fall. Wenn man die Steuerung verstanden hat, ist es bis auf die Thermik recht einfach. Ein Gefühl, was ich so bisher noch nicht kannte, war eine Mischung aus Unwohlsein und Freude. Das Beeindruckendste für mich war die Aussicht. Man kann kilometerweit in die Ferne schauen und die Landschaft bewundern. Im Flugzeug selbst war es ziemlich stickig und relativ beengt, aber doch irgendwie gemütlich. Durch das ständige Auf und Ab rebellierte mein Magen und mein Flug fand leider ein jähes Ende. Trotzdem konnte mich niemand von einem weiteren abhalten, denn das Fliegen ist ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Willi (16 Jahre, 10. Klasse)

Am Anfang hatte ich Angst und wollte nicht in das Flugzeug steigen, aber die anderen redeten unaufhörlich auf mich ein, so dass meine Aufregung nach und nach verflog. Der Start fühlte sich gar nicht so schrecklich an, wie es vom Boden aus aussah. Wir sind gekreist, ließen den Horizont hüpfen und testeten den Reiz der Schwerelosigkeit. Die Vogelperspektive bot ein beeindruckendes Panorama und entschädigte für so manche Schrecksekunde. Olivia (16 Jahre, 10. Klasse)

Bei meinem ersten Windenstart mit unserem Fluglehrer Martin im Twin Astir war ich aufgeregt und nervös. Die hohe Geschwindigkeit, mit der das Flugzeug in die Luft gezogen wurde, drückte mich in den harten Sitz. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel und ich schwitze nicht nur ob der Wärme wie verrückt. Von oben wirkten die Dörfer, Wiesen, Häuser und der Flugplatz wie eine kleine Miniaturwelt. Mein Flug endete holprig auf der frisch gemähten Piste beim Lande-T. Nevio (14 Jahre, 9. Klasse)

Bei meinem ersten Flug hatte ich Angst vor dem Windenstart, doch schon beim Abflug merkte ich, dass diese unbegründet war. Oben angekommen klinkte das Seil mit einem hörbaren Knall aus und wir flogen fast 900m hoch. Unter uns kreisten die anderen beiden Segelflugzeuge auf der Suche nach der perfekten Thermik. Wir winkten ihnen mit den Tragflächen des Blanik zu. Anschließend überraschte mich Valerio, der Segelfluglehrer, mit einem Parabelflug. Wir leiteten den Sinkflug ein, setzten bei ca. 200m zur Landung an und krönten diese mit einem Slip. Wir fuhren die Bremsklappen aus und setzen sauber auf. Ein Flug endet allerdings nicht mit dem Ablegen des Rettungsfallschirms, sondern zum Fliegen gehört auch das gegenseitige Helfen z.B. beim Einsteigen des Nächsten, beim Einklinken des Windenseils und beim Mitlaufen und Schieben des Seglers. Auch das macht ungeahnter Weise großen Spaß und stärkt den Teamgeist. Marc (15 Jahre, 10. Klasse)

Die meisten Schülerinnen und Schüler konnten am ersten Tag drei Mal fliegen. Am Abend fing es leider an zu regnen, so dass die Flugzeuge in den Hangar geschoben und dort auch geputzt und abgeledert werden mussten. Am nächsten Tag wurden

die Flugschülerinnen und –schüler von strahlendem Sonnenschein geweckt. Nach einem leckeren Frühstück versammelten sich alle pünktlich am Hangar zu einem kurzen Briefing und Fotoshooting.

Die Sonne strahlte vom Himmel und versprach bestes Segelflugwetter. Nachdem die Flugzeuge ausgehallt waren, starteten die ersten voller Enthusiasmus in die Luft. Der Ausblick war einfach grandios! Gute Thermik und weite Sicht sorgten für ein unvergessliches Erlebnis. Nachmittags zog ein Gewitter auf und beendete unseren zweiten Flugtag. Erneut schwangen alle Baumwolllappen, Ledertücher und Putzhandschuhe und bugsierten mit Augenmaß sowie Feingefühl alle Segelflieger zentimetergenau auf ihre vorgesehenen Parkpositionen. Am dritten und letzten Tag meinte es Petrus nicht gut mit den Flugschülerinnen und -schülern. Er schickte große, schwarze Regenwolken und verdarb ihnen damit das Fliegen. Unbeirrt packten sie die große Spielesammlung aus und vertrieben sich die Zeit mit Tabu, Dixit, Anno Domini und Rummikub. Die klatschnassen Zelte verstauten sie in den Bussen ihrer Eltern, die sie um 17 Uhr vom Flugplatz abholten.

Die Flugschülerinnen und Flugschüler aus Berlin bedanken sich für das unvergessliche Erlebnis, das ohne den großartigen und unermüdlichen Einsatz der Flugschüler und Fluglehrer des Aero-Clubs Berlin nicht möglich gewesen wäre. Die Flugschüler des Aero-Clubs vermittelten grundlegendes Wissen rund um die Abläufe des Segelflugbetriebs und zeigten sich äußerst hilfsbereit bei Starts und Landungen sowie beim Lepo fahren für das Einholen und Auslegen der Seile für die Winde. Die Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie der Schulleiter der EmanuelLasker-Schule hoffen auf eine weitere Zusammenarbeit auch im nächsten Schuljahr, damit möglichst viele junge Menschen die Faszination des Segelfliegens erfahren können. Lehrerinnen und Lehrer der Emanuel-Lasker-Schule Berlin