HE G C RIS LUN O T CK HIS TWI EN
„In der Gestalt der Stadt zeigt jede Gesellschaft, wer sie ist und wer sie sein will. so spiegeln die Bilder der Stadt immer das soziale ökonomische und kulturelle Bewusstsein der Gesellschaft.“ Carl Fingerhuth Die uns umgebenden Räume sind ständigen Veränderungsprozessen ausgesetzt und sind damit immer Abbild des gesellschaftlichen Wandels. Städtebauliche Leitbilder- helfen uns, diese Veränderungsprozesse einzuornen und zu verstehen.
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
GEMISCHT ENTMISCHT
02 INDUSTRIALISIERUNG- ENDE 1970 Funktionsentmischung in Stadträumen durch technische Innovationen und zunehmende Mobiltät Im Zuge der Industrialisierung- Anlegung öffentlicher Parks und Plätze z.T. als Kompensation für ungesunde Lebensverhältnisse mit Erfindung des Baublock einhergehende eindeutige Abgrenzug von Öffentlichkeit uns Privatheit
MULTIFUNKTIONAL
HE G C RIS LUN O T CK HIS TWI EN
01 ANTIKE- INDUSTRIALISIERUNG öffentliche Räume Zentrum der gesellschaftlichen Sozialisation, der Begegnung, der Kommunikation und des Handels Begriff des „Privaten“ existiert nicht- öffentlicher Raum ist der Ort, in dem alle Prozesse des geselschaftlichen Zusammenlebens stattfinden
03 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN- 1980-... z.T. Rückbesinnung auf Qualitäten der dichten nutzungsgemischten europäischen Stadt Wandel von Industrie zu Diensleistungs- und Freizeitgesellschaft sich verändernde weniger ortsgebundene Arbeits- und Kommunikationswelten dadurch unterschiedlichste z.T. überlangernde Interessen und Ansprüche an ö.R.
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
AGORA im antiken Griechenland zentraler Fest-, Versammlungs- und Marktplatz einer Stadt
E
H ISC
CH E I GR TIKE AN
•
im Gegensatz zu früheren Siedlungsformen- Ort für Volks- und Gerichtsversammlung
•
Ursprung des demokratischen Systems - Mitbestimmung wichtige Rolle für „geordnetes, gemeinschaftliches Zusammenleben“
•
wichtiger Kultplatz - Veranstaltungsort religiöser Feste, sportlicher Wettbewerbe, Theater und Schauspiel
•
Ausbildung einer gemeinsamen Identität
•
bei Homer gilt das Fehlen einer Agora als ein Anzeichen für Recht- und Gesetzlosigkeit
•
Äquivalent in römischen Stadtanlagen- „Forum“
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
E
H ISC
CH E I GR TIKE AN
AGORA VON ATHEN 1 PERISTYL- Gerichtshof 2 MÜNZE- staatl Münzprägestation 3 BRUNNENHAUS 11 BULEUTERION - Rathaus 13 HEPHASTEION - Göttertempel PANATHENAIA-STRASSE Hauptverkehrsstrasse Athens
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
STADTGRÜNDUNGEN
T
MI
A
L TE
R
E LT
• 15v. Chr. 50 n.Chr. römische Kolonien und Stadtgründungen nördlich der Alpen auf Basis des Castrum Romanum- (Feldlager) • 476 Ende des weströmischen Reiches • 450-750 Völkerwanderungen- in den ehemals römischen Gebieten werden viele Städte zerstört • ab 900 Herausbildung des Mitteleuropäischen Stadtsystemsviele Stadtneugründungen ab 1100 • erfolgreichste Städte im Mittelalter- Handelsstädte (München 1158, Lübeck 1159 ) • lassen sich mit der griechischen Polis vergleichen- Zentrales Element des öffentlichen Lebens Marktplatz • ab 1500 ebbt die Welle der Stadtneugründungen des Mittelalter ab
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
T
MI
A
L TE
R
E LT
LÜBECK Stadtgründung 1159 Hansestadt Berherrscht durch Seehandel Binnenhafen Ostsee dadurch Fernhadelsplatz Lagegunst-sichere Insellage (Trave) Parallelstrassensystem -schneller Transport von Waren gerasterter Plan
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
T
MI
A
L TE
R
E LT
LÜBECK Marktplatz als Abbild des vitalen öffentlichen Lenbensdes zu Wohlstand gekommenen Bürgertums Präsenz von Kirche und Rathhaus zeigen das Nebeneinander von kirchlicher und weltlicher Macht um 1500 mit 25000 EW eine der grössten Städte Nordeuropas
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
ABSOLUTISTISCHER STÄDTEBAU
A
E C N
RE
N
S S I A
• 1420- 1560- Renaissance Kunst entdeckt Zentralperspektive - Bilder mit Flucktpunkten und Tiefenachsen • regierende Fürstentümer - benutzen Künste um Macht zum Ausdruck zu bringen • Aufkommen der Wissenschaften- Beherschung der Naturgesetze steht im Vordergrund • dadurch Geometriesierung und Formalisierung von Architektur und Städtebau • Idealstadtpläne- bleiben meist unverwirklichte Utopien • Sternstädte, zentralistisch- geschlossene Stadtsysteme, Festungsstädte • geplante geometrische Stadträume - als Gegenbewegung auf ungeplantes organisches Wachstum des Mittelalters
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
E
C N A
S S I A
N
RE
FREUDENSTADT 1599 von Herzog Friedrich I. Mühenspielartig gewinkelte Häuserreihen zwischen 4 Hauptstrassen, die vom Hauptplatz ausgehen In den Winkeln des Platzes Verwaltungsgebäude und 2 flüglige Kirche geplant Quadratischer Platz ürsprünglich für das Schloss vorgesehen
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
ABSOLTISTISCHER STÄDTEBAU
K
BA
C O R
• 1600-1770 aufkommender Barock verändert das Verhältnis von Stadt zu seinen Umland • offene Systeme mit Stadt und Landschaft beherschenden Achsen - als Ausdruck absolutistischer Macht • Möglichkeit der Öffnung duch Beseitigung der Verteitigungsmauern (Bastionen) Macht wird nun durch Heere an den Landesgrenzen verteidigt • Offenheit des Systems nach allen Seiten enthält erstmalig das Wechselverhältnis von Stadt und Land • zukunftsweisendes Prinzip- ermöglicht hiermit das Bild der Stadtlandschaften des 20. Jhdts • 1789 Sturm auf die Bastille- Abschaffung des Feudalismusin Frankreich • 1792 französische Revolution- Frankreich Republik
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
K
C O R
BA
KARLSRUHE 1715 Karl Wilhelm von Baden Durlach Zentralstadtgedankedas Schloss an der Grenzlinie zwischen Natur und Stadt im Brennpunkt der AchsenReinste Verkörperung des Absolutismus (Vorbild Versailles) Öffentliche Räume- als Lust und Ziergärten exklusiv für Herrscherschicht Wälder als Jagdrevier
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
GEOMETRISCHER STÄDTEBAU DES 19 JHDT
I-
L A I R
ST G U D IN RUN SIE
•
begann in Deutschland vor etwa 150 Jahren- erste Eisenbahnstrecke in Deutschland 1835 (Nürnberg-Fürth)
•
technische Innovationen- Industriegesellschfat- Bevölkerungsexplosion
•
damit einhergehenden Urbanisierung / starke Verdichtung in bestehenden Städten
•
Beginn einer ausdifferenzierten Nutzungsverteilung
•
Anstieg der Bodenpreise - durch Spekulation der Invenstoren
•
geschlossener Baublocks - wirtschaftliche Grundstücksausnutzung
•
dadurch- klare Trennung von öffentlichem und privaten Raum
•
weitere Anpassung an Rationalitäten von Mobilität und Ökonomie
•
neue städtebauliche Prinzipien wie Raster, Achse und lineare Strasse sind unter anderem Ausdruck dessen
•
erste öffentliche Parks und Plätze entstehen
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
I-
L A I R
ST G U D IN RUN SIE
STRASSENDURCHBRÜCHE HAUSSMANNS 1853-71 Reräsentation der Macht Napoleons III Erweiterung des Stadtgebiets von 3400 auf 7800ha Sanierung der beengten und ungesunden Stadtkerne Abriss ganze mittelalterl. Quartiere/ Seuchengafahr
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
I-
L A I R
ST G U D IN RUN SIE
STRASSENDURCHBRÜCHE HAUSSMANNS 1853-71 leistungsfähiges Verkehrsnetzmit bis heute prägenden Boulevards mögliches Eingreifen von Militär bei Aufständen Belebung des Handels erste moderne Kanalisation
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
I-
L A I R
ST G U D IN RUN SIE
BERLINER MIETSKASERNE negative Folgen von Grundstücksspekulationen durch Investoren höchstmöglichste Bebauungsdichte eintönige Bauzeilen Hinterhofbebauung für das spezifische Proletariat
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
I-
L A I R
ST G U D IN RUN SIE
BERLINER MIETSKASERNE ungesundes Wohnklima Bewohner mussten zwischen 25 bis 30 Prozent ihres Einkommens für die Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen ausgeben. Zur Finanzierung von Mieten Untervermietung von Räumen oder Betten Einen Schlafplatz teilten sich mehrere Personen „im Schichtbetrieb“. Bis zu 30 Personen lebten zusammen in einer Wohnung
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
KÜNSTLERISCHER UND RAUMBILDENDER STÄDTEBAU
NG U EG ISCH B EN LER G GE NST KÜ
•
1889 formierte sich Gegenbewegung mit revolutionärer Schrift Camillo Sittes „ der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen“
•
kritisierte neue Städtebauprinzipien als monoton und masstäblich inhuman
•
Aspekte der Perspektive der Proportion sowie Gesetze der Wahrnehmung wieder stärkere Beachtung
•
z.T. Rückbesinnung aufs Mittelalter- Unregelmässigkeiten im Stadtgrundriss führen zu lebendigen Räumen
•
Kleinräumigkeit, Enge- im Gegensatz zu geometrisierten Grossstadt
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
NG U EG ISCH B EN LER G GE NST KÜ
CAMILLO SITTE 1889 Beispiele für Unregelmässigkeiten im Stadtgrundriss die in der räumlichen Erfahrung kaum bzw. als angenehm wahrgenommen werden oder Erschlissungen über Eck zu besonderen Gebäuden VERONA I. Piazza d` Erbe II. Piazza dei Signori
PARMA I. Piazza d Steccata II. Piazza Grande
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
KÜNSTLERISCHER UND RAUMBILDENDER STÄDTEBAU
NG U EG ADT B EN NST G GE RTE GA
•
zeitgleich 2. Gegenbewegung zur industriellen Grosstadt- eher sozialpolitisch
•
aus England stammende Gartenstadtbewegung- Kombinieren von Arbeits- Wohnund Erholungsfunktionen in den Städten
•
Gartenstädte- keine cityabhängigen Vorstädte im Grünen, sondern eigenständige durchgrünte Städte in ländlicher Umgebung (für 30 000 EW)
•
Ziel regionalplanerisch ringförmiges Grosstadtwachstum umlenken
•
gesellschaftspolitisch Gegensätze von Land und Stadt aufheben
•
sozial- bodenreformerisch Spekulation und soziale Ungleichheit verhindern
•
Entwicklung radialer Systeme- Grün und Natur in Nachbarschaft zu Wohnen und Arbeiten
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
NG U EG ADT B EN NST G GE RTE GA
HOWARDS GARTENSTADT 1889 sollte Gleichgewicht zwischen Stadt und Land herstellenGarten in der Mitte (statt Kirche) dann öffentliche Nutzungen Wohnen mit eigenem Garten Industrie aussen
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
GROSSTADTBEGRIFF DER MODERNISTEN
N
IO T NK T U F AD ST
E
L EL
•
erstmal Auto in Massenproduktion- radikale Veränderungen im Städtebau der 1920er Jahre
•
Mobilitäsverhalten der Menschen änderte sich grundlegend
•
Wege, Strassen und Pätze wurde nach den Regeln der individuellen Mobilität entwickelt oder umgebaut
•
Folge- deutliche räumliche Funktionstrennung von Wohnen und Arbeiten
•
geichzeitig Durchgrünung der Stadt zentrales Anliegen der Planung
•
Wohnen- klassischer Zeilensiedlungsbau der 20er
•
Forderung nach Licht Luft und Sonne- gesunde Entwicklung/ Hygiene
•
Charakterristik der öffentlichen Räumedie autogerechte Strasse, der autogerechte Platz oder der grüne Park
•
der öffentliche Raum löst sich tendentiell auf
N
IO T NK T U F AD ST
E
L EL
LUDWIG HILBERSHEIMER Bauhauslehrer Vision einer Hochhausstadt 1924 strikt funktionsentmischte Stadt in 2 Ebenen Wohnhäuser und Fussgängerbereiche über Bürohäusern und Autoverkehr
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
N
IO T NK T U F AD ST
E
L EL
LE CORBUSIER 1925 le plan voisin 18 locker und regelmäßig angeordnete 60stöckige Hochhäuser mit kreuzfömigem Grundriss. Die Verkehrsebenen sind getrennt, eine breite Straßenachse unterstreicht die Bedeutung des Individualverkehrs.
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
N
IO T NK T U F AD ST
E
L EL
LE CORBUSIER 1925 Auflösung des öffentlichen Raumses Die Hochhäuser stehen in fliessende durchgrünten Stadtlandschaften. Die ländlich private Idylle der Gartenstädte wird als reaktionär empfunden.
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
STÄDTEBAU VON 1933-1945
IM U BA US E DT ISM Ä ST SCH FA
• kann als Zäsur in Stadtbaugeschichte bezeichnet werden • 1933- Bauhaus zur Selbstauflösung gezwungen durch Nationalsozialisten • danach- Siedlungsbau unter dem Leitbildern ländlicher Idylle • Idealmodell: Stadt mit 20 000 EW- um bessere Kontrolle zu haben • In den Grossstädten- Machtdemonstration durch riesige Achsen und Monumente (Vorbild Haussmann Paris) • „Historismus“- Anknüfung an Formensprache der klassischen Antike
STÄDTEBAU VON 1945-1980
TE R E ER D E I OCK L G L GE FGE DT AU STA TE
• nach 2. WK knüpfte man an Leitbilder der Modernisten vor dem Krieg an • Entwicklung von Funktionsentmischung und Durchgrünung setzte sich fort • Städter zogen weiter nach draussen vor die Tore der Stadt – Innenstadt nur noch „besuchsweise“ genutzt • systematisierter Zeilenbau (monofunktionales Wohnen) auf stark zerstörten Stadtgrundrissen • Autogerechtigkeit als Prämisse • in der gegliederten und aufgelockerten Stadt- die massgebend für die Wiederaufbauphase war, löste sich der öffentliche Raum tendentiell auf
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
TE R DE KER E I L LOC G GE FGE DT AU STA TE
BIELEFELD SENNESTADT 1961 Reichow- Beispiel einer Grosssiedlung nach Konzept des organischen Städtebaus. Griff auf moderne Vorbilder vor dem Krieg zurück. Zeile als vorherschende Typologein durchgrünter Landschaft Monofuntionales Wohnen Geschwungenes Strassensystem (Verkehrsfluss)
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
TE R E ER D E I OCK L G L GE FGE DT AU STA TE
BIELEFELD SENNESTADT 1961 Propagierte Funktionstrennung zwischen Wohnen und Arbeiten führte in Verbindung mit der Suburbanisierung zu einem starken Anstieg des Pendleraufkommensdem die Städte mit ihren häufig aus dem 19. Jahrhundert stammenden Strukturen nicht gewachsen waren
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
TE R E ER D E I OCK L G L GE FGE DT AU STA TE
BIELEFELD SENNESTADT 1961 Nutzungsmischung nur Vereinzeilt an Haupterschliessungsaderansonsten monofunktionales Wohnen in ZeilenbauweiseMonotonie- öffentlicher Raum zwischen den Gebäuden einsichtig und Störanfallig- Rückzug ins Private
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
STÄDTEBAU VON 1945-1980
T TÄ HTE I AN DIC B UR RCH DU
• Modernisierungsschub- zunehmende Tertiärisierung (Veränderung von Produktion in Kosum/ Handelsgesellschaft) in 60er Jahren • Stadtumbau- Zentren weiter autoverkehrsgerecht ausgebaut • Strassentrassen durchschnitten die Quartiere und öffentliche Plätze verkamen oftmals zu verarmten Verkehrsknotenpunkten und Inseln • negative Folgen auch für den Handel in den Innenstädten- dadurch weitere Funktionstrennungen • In den Zentren richtete man die ersten Fussgängerzonen ein • als städtebauliches Pendant- an der Peripherie Grosssiedlungen durch leistungsstarke Verkehrssysteme Individualverkehr/ ÖPNV an Innenstadt angebunden • die Entstehung „technischer Landschaften“ • dadurch wesentliche Qualität früherer Raumkonzeption zerstört- die Rolle des öffentlichen Raumes als verbindendes Element
T TÄ HTE I AN DIC B UR RCH DU
FRIEDRICH-ENGELS-PLATZ LEIPZIG 1971 Ausbau der Autogerechtigkeit Getrennte, konfliktarme Verkehrsflächen für Fußgänger, Autoverkehr und Straßenbahn, ferner großzügige Gestaltung des Verkehrsraumes insgesamt
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
T TÄ HTE I AN DIC B UR RCH DU
KÖLN CHORWEILER entstand in den 1970er Jahren als neuer geplanter Stadtteil -Wohnungsnot der Nachkriegszeit entgegenwirken - Wohnraum in der Nähe der Industriegebiete im Norden der Stadt schaffen - auf engem Raum eigene kleine Stadt für 100.000 Menschen entstehen, -Wohnen, Arbeiten, Handel, Freizeit und soziale Einrichtungen auf kurzen Wegen verbinden
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
T TÄ HTE I AN DIC B UR RCH DU
Eine der Grundideen für die neue Stadt war die Skyline4-30 stöckige Häuserblocks in räumlichen Klammern angeordnet sollten als geplante Hochhaussilhouette Wiedererkennungswert und Identität liefern. Statt 100000 Wohnungen 40000 umgesetztauch geplante Bürobauten wurden nicht realisiert- so dass Idee von Wohnen und Arbeiten nicht realisiert werden konnte. Heute Sanierungsgebiet.
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
RÜCKBESINNUNG- „STADTREPARATUR“
E UT
19
80
E H -
•
mit Europäischen Denkmalschutzjahr 1975 begann Paradigmenwechsel-
•
Wert historischer Innenstädte wurde wiederentdeckt- die zeitgenössischen Raumbegriffe überprüft
•
Folgen- einerseits die behutsame an der eigenen Stadtgeschichte orientierte Stadterneuerung
•
anderseits Verkehrsnetze im Aussenbereich ausgebaut- um historische Innenstädte zu entlasten
•
erst in den letzten Jahre wieder stärkere Hinwendung zum öffentlichen Raum als qualitätvolles Gut
AKTUELLE TRENDS UND HERAUSFORDERUNGEN
IT A G V I PR RUN SIE
in der Diskussion in erster Linie •
Shopping Malls, Einkaufspassagen oder andere bauliche Komplexe in privatem Eigentum
•
der Öffentlichkeit nur „selektiv“ zugänglich
•
diese Form der Privatisierung- negative Auswirkungen auf urbane Vielfalt
•
forciert eine soziale Ausgrenzung
•
Stadt wird mehr und mehr eingerichtet für den „jungen, kaufkräftigen, erwachsenen Kunden“
•
Alte, Kinder, Arme werden tendentiell ausgegrenzt
•
Konzetration grossflächiges Gewerbenachts menschenleerer Disneyland- Areale der Einkaufszentren
•
Stadt verliert wesentliches Element von Urbanität- nämlich ihre bunt gemischte Öffentlichkeit
IT A G V I PR RUN SIE
CENTRO OBERHAUSEN als Beispiel dafür wie Stadtentwicklung in Form von Grossprojekten z.T. einzelnen Investoren überlassen wirdProjektentwickler nicht nur für einzelnes Objekt verantwortlich sondern auch für Strassenbaumassnahmen, Gestalt von Grünflächen und Herstellung von PKW Stellplätzen
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
A I RZ E MM UNG O K IER LIS
AKTUELLE TRENDS UND HERAUSFORDERUNGEN •
Kommerzialisierung- steht in engem Zusammenhang mit Privatisierung
•
gemeint ist kommerzielle Nutzung öffentlicher Flächen durch private Akteure
•
Resultat- breites Spektrum an Nutzungen mit unterschiedlichsten Ansprüchen
•
Gastronomie, Festivals, Events, Ausstellungen, Sport und Kulturveranstaltungen
•
ö.R. werden in diesem Zusammenhang mit urbaner Vielfalt aufgeladen-
•
Ziel: Abgrenzung von Nachbarstädten- „Gesamterlebnis Innenstadt“
•
Kommerzialisierung vorwiegend auf neue o. hochfrequntierte Räume der Innenstadt-
•
gefährliches Gefälle zwischen kommerzialisierten Räumen und weniger bedeutenden Lagen- Leerstand und Entleerung sind die Folge
A I RZ E MM UNG O K IER LIS
BERMUDADREIECK Beispiel grösstenteils kommerzialisierter öffentlicher Raum durch Gastronomie. Uneinheitliches Erscheinungbild- Individualisierung durch Werbung/ Co Design Hausrecht der Gastronomen führt zu möglicher Ausgrenzung von Drogenabhängigen und Obdachlosen
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
AKTUELLE TRENDS UND HERAUSFORDERUNGEN
! EN
CH
C N A
•
In den letzten Jahren- Hinwendung zu mehr Qualität statt Quantität in Stadtentwicklung und Städtebau
•
im Gegensatz zu ökonomischen „Boom Zeiten“ seit etwa 10 Jahren nicht mehr räumliche Verteilung von Wachstum sondern Stagnation oder gar Schrumpfung
•
demographischer Wandel
•
durch qualitätvolle ö.R. können wieder Impulse Anreize gesetzt und somit indirekt ökonomischer Beitrag zu Standtentwicklung geleistet werden
•
Zustand, Nutzbarkeit und Nutzung öffentlicher Räume prägen ganz individuell das Bild und Qualität der Stadt- bei Bewohnern, Anlegern, Gästen (Standortfaktor)
•
Qualität hat ihren Preis- politische Bereitschaft diesen Preis zu zahlen- noch eingeschränkt
•
daher neue Organisationsformen von Handelnden und Planenden im ö.R.
•
Selbstbestimmung- Aneignung- Inanspruchnahme durch Bürger- als Ausdruck der „RENAISSANCE“ des öffentlichen Raumes!
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER
LE L UE DER T AK TBIL I LE
WAHLPFLICHTFACH DIPL.-ING. SARAH GRÄFER