Hinter Schranken. AusrufeZeichen. Ihre IHK Nord Westfalen

2|2017 K 5060 1. Februar 2017 Informationen der IHK Nord Westfalen Nord Westfalen KARNEVAL Keine Narrenfreiheit KONJUNKTUR 29 Viel Zuversicht 4...
Author: Roland Vogt
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2|2017 K 5060 1. Februar 2017 Informationen der IHK Nord Westfalen

Nord Westfalen

KARNEVAL

Keine Narrenfreiheit

KONJUNKTUR

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Viel Zuversicht

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AusrufeZeichen

Hinter Schranken Die Entscheidung Großbritanniens, aus der EU auszutreten, und die Präsidentschaft von Donald Trump mit seinem Programm „America first“ verändern das Klima für offene Volkswirtschaften. Die Unternehmen in Nord-Westfalen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten mit großem Erfolg in die weltweite Arbeitsteilung eingeklinkt haben, könnten das zu spüren bekommen – vielleicht noch nicht in 2017, aber vermutlich in den Folgejahren. Die USA und Großbritannien sind zwei wichtige Absatzmärkte unserer außenhandelsorientierten Unternehmen. 20 Prozent des Außenhandelsumsatzes der nordwestfälischen Industrie konzentrieren sich auf diese beiden Staaten. Entscheidungen über die Handelspolitik dort haben Einfluss auf schätzungsweise drei Milliarden Euro Auslandsumsatz. Die Bedeutung des internationalen Erfolges unserer Unternehmen darf nicht unterschätzt werden: 40 Prozent des Industrieumsatzes wird jenseits der deutschen Grenzen erzielt, insgesamt mehr als Rund 40 Prozent ihres Umsatzes erzielt die nord-west15 Milliarden Euro pro Jahr. Davon hänFoto: Rubens/Fotolia fälische Industrie im Ausland. gen etwa 200 000 Arbeitsplätze ab. Die Industrie, die mit Recht als Kernsektor für die Region angesehen wird, ist vor allem deshalb so stark, weil sie bislang so erfolgreich auch ausländische Kunden gefunden hat: Rund 70 Prozent des Umsatzzuwachses der letzten beiden Jahrzehnte kamen aus dem Ausland. Das hat erhebliche Effekte auch in Zulieferbereichen, bei unternehmensnahen Dienstleistern wie Werbeagenturen, Ingenieurbüros oder Kanzleien, und auch im Einzelhandel, wo das verdiente Geld von Beschäftigten und ihren Familien ausgegeben wurde. Im Augenblick scheint es einen Trend zu geben, dass sich Länder wirtschaftlich abschotten – nicht nur die USA und Großbritannien, sondern zum Beispiel auch Russland und Staaten in Lateinamerika. Es mag auf kurze Sicht verlockend erscheinen, Importrestriktionen zu verhängen, um die eigene Industrie zu fördern und zu schützen. Langfristig ist allerdings vielfach durch Studien belegt, dass dieses „künstliche Hegen“ des eigenen Standorts oft zu verkrusteten Strukturen und mangelnder Innovationsfähigkeit führt. Vielleicht auch ein Aspekt, den die Länder berücksichtigen sollten, die gerade darüber nachdenken, Schranken zu errichten, meint

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Inhalt

„Wir kommen da nicht hinterher“ Als Social Leader können mittelständische Unternehmen den Spielraum nutzen, den die digitalen Supermächte ihnen lassen, meint Internetexperte Ibrahim Evsan. .................................................Seite 54

Viele Unternehmer fragen sich, wohin sich die Handelspolitik der USA entwickeln wird und welche Auswirkungen das auf ihr Unternehmen in Nord-Westfalen haben wird.

................................................. Seite 12

Titelthema 12____Wie entwickelt sich die US-Wirtschaft? Die neue US-Handelspolitik kann auch Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft haben

16____„Protektionismus ist schon da“ Unternehmer aus Nord-Westfalen und ihre – sehr unterschiedlichen – Einschätzungen des US-Geschäfts

19____„Nirgendwo sonst“ Carlo Jesse hat die Präsidentenwahl in Kalifornien erlebt, wo er die Gründung seines US-Unternehmens vorbereitet hat

20____Fünf Tipps für die USA Sonja Groneweg nennt häufige Fallen bei Gründungen in den USA

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Wirtschaft auf Wachstumskurs Die IHK-Konjunkturumfrage zeigt: Die Unternehmen sind zuversichtlich, doch die Investitionen ziehen nur leicht an. .................................................Seite 40

Themen 31____Erfolgreicher Markenaufbau Marketingclub zeichnet P&M Cosmetics aus

32____Einsatz für den Abschluss 3505 Frauen und Männer prüfen die Azubis bei den IHK-Prüfungen

36____Grünes Licht Helge Blischke kam wegen eines Gründungszuschusses zur IHK – und fand weitere gute Angebote

54____„Kommen nicht hinterher“ Internetexperte Ibrahim Evsan über die Vorherrschaft bei der Digitalisierung

56____Schwächer im Export Der Welthandel verliert an Dynamik

61____Mehr Drehkreuze Interview mit FMO-Geschäftsführer Prof. Dr. Rainer Schwarz

WIRTSCHAFTSSPIEGEL ALS APP

38____Saatgut für morgen fehlt In Nord-Westfalen wird zu wenig investiert

40____Auf Wachstumskurs IHK-Konjunkturumfrage

52____Neues Design Die neue IHK-Website ist für mobile Geräte optimiert

Mehr: www.ihk-nw.de/app www.ihk-nordwestfalen.de

Inhalt

Kamelle im Büro Auch in der sogenannten fünften Jahreszeit gelten klare Regeln am Arbeitsplatz. ............................................................ Seite 29

Spezialisten

Einsatz für Azubis IHK-Prüfer helfen Azubis beim Start ins Berufsleben oder prüfen Mitarbeiter, die sich fortbilden. Drei von ihnen, die im Februar für ihr langjähriges Engagement geehrt werden, erzählen von ihren Erfahrungen und ihrer Motivation.

......................................................................................Seite 32

Rubriken

IHK-Profil

3____Ausrufezeichen

22

Standortpolitik

6____TerminBörse

24

Existenzgründung | Unternehmensförderung

26

Aus- und Weiterbildung

28

Recht

42____BetriebsWirtschaft

30

International

58____Wirtschaftsjunioren

59

Steuern

8____BlickFang 10____NachrichtenPool 21____KonsumGut

60____Neues aus Berlin und Brüssel 80____LebensWert 82____SchlussPunkt

www.ihk-nordwestfalen.de

VerlagsSpezial 62____Wirtschaftsraum Steinfurt • • • • • • • • • •

Exzellente Anbindung Eine echte Steuer-Oase Antworten auf viele Fragen Ein Standort mit Visionen Aufgestocktes Angebot Pioniergeist im Münsterland Strategische Allianz Den Nachwuchs fördern Visionen für die Zukunft Gemeinsam zur Energiewende

74____Umwelttechnik/Energie/ Recycling

78____KarriereZukunft 81____Spezialisten

Petra Voosholz kleidet Tänzerinnen und Tänzer professionell ein – für Training und Turnier und für alle Arten des Tanzsports. ....................... Seite 81

TELEFONNUMMERN IHK Nord Westfalen 0251 7070 (Münster) 0209 3880 (Gelsenkirchen) 02871 99030 (Bocholt)

• Trend zu mehr Recycling • Gute Aussichten für Schrottexporteure • Energie aus alten Bäumen

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TerminBörse

Messe zur Inklusion

SPRECHTAGE

Finanzierung Experten der IHK, NRW.Bank und Bürgschaftsbank beraten zu Finanzierung, Förderung und Anträgen.

Integration | Über 100 Firme präsentieren sich bei der 4. LWL-Messe der Integrationsunternehmen. Unternehmer, die Menschen mit Behinderungen beschäftigen möchten, oder solche, die wiederum Aufträge an diese Unternehmen geben möchten, werden beraten.

8. Februar IHK in Bocholt www.ihk-nw.de

Erfinder Ein Patentanwalt zeigt Unternehmern, wie sie gewerbliche Schutzrechte aufbauen und was dabei zu beachten ist. 16. Februar EWG in Rheine IHK in Bocholt www.ihk-nw.de

Mentoren Im IHK-MentorenNetz Nord Westfalen beraten erfahrene Führungskräfte Existenzgründer, Jungunternehmer und Nachfolger. 16. Februar IHK in Münster www.ihk-nw.de

WEITERE TERMINE IHK Nord Westfalen: www.ihk-nw.de/ veranstaltungen Veranstaltungen der IHKs im Ruhrgebiet: www.ruhr-ihks.de

Die Aktionstage der IHK-Akademie richten sich mit ihren Beratungsangeboten an Unternehmen und Arbeitnehmer.

Foto: Busch/IHK

Impulse zur Karriereplanung Siebte Aktionstage Weiterbildung der IHK-Akademie der Wirtschaft Bei ihren „Aktionstagen Weiterbildung“ berät die IHK-Akademie der Wirtschaft an den Standorten Münster, Bocholt und Gelsenkirchen sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmer, die sich in ihrem Beruf weiterentwickeln wollen. „Wir wollen gezielt Impulse für die Karriereplanung setzen“, sagt IHK-Teamleiter Stephan Hols. Zum siebten Mal stellt die IHK-Akademie an Informationsständen und in Vorträgen die gesamte Palette ihrer Angebote vor:

von Meister- und Fachwirtlehrgängen über diverse Studiengänge, Angebote für Studienabbrecher bis zum Modell „Ausbildung kompakt“, das die direkte Verbindung von betrieblicher Lehre und Weiterbildung ermöglicht. Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich. www.ihknw.de/weiterbildungstag 17. Februar, 14 Uhr, Bocholt 2. März, 17.30 Uhr, Gelsenkirchen 24. März, 14 Uhr, Münster

IHK-ADRESSEN: 48151 Münster, Sentmaringer Weg 61 45894 Gelsenkirchen-Buer, Rathausplatz 7 46395 Bocholt, Willy-Brandt-Straße 3

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Digitalisierung als Chance Welche Möglichkeiten bietet das digitale Marketing Einzelhändlern vor Ort? Fragen rund um Internetseiten, Facebook und Co. klärt Holger Rohde auf einer Veranstaltung der IHK Nord West-

falen in Waltrop. Anmeldungen bis 17. Februar: [email protected] 21. Februar, 19.30 Uhr Art Café Five Seasons, Waltrop

1. März, 9 bis 17 Uhr, Halle Münsterland, Münster

Vorteile und Synergien Umweltmanagement | Umwelt- und Energiemanagement-Systeme haben für Unternehmen an Bedeutung gewonnen. Hinzu kommen neue Regelungen zur Nachhaltigkeit. Bei einer Vortragsveranstaltung der IHK Nord Westfalen in Münster werden die Bereiche vorgestellt, Vorteile und Synergieeffekte dargestellt. 2. März, 15 bis 17 Uhr, IHK in Münster

Karten für die E-world Messe | Für die E-world in Essen vom 6. bis 9. Februar steht IHK-Mitgliedern ein Kontingent an Freikarten zur Verfügung. Mit dem Code: IHK-EW17 können Karten unter: www.eworld-essen.com/de/aktion heruntergeladen werden. 6. bis 9. Februar Messegelände Essen www.ihk-nordwestfalen.de

TerminBörse

Neue Vorgaben

Impulse an der Ruhr

Registrierkassen | Seit Anfang des Jahres gelten höhere Standards für elektronische Registrierkassen. So müssen sämtliche Geschäftsfälle nun einzeln aufgezeichnet und gespeichert werden und zudem digital exportierbar sein. Zwar ist auch die „offene“ Ladenkasse weiterhin erlaubt, jedoch schaut das Finanzamt in Zukunft genauer hin. Was das konkret für Einzelhändler oder auch Hotel- und Gaststättenbetreiber bedeutet, klärt die IHK Nord Westfalen auf einer kostenlosen Informationsveranstaltung in Dülmen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldungen sind per E-Mail möglich: [email protected].

Wissensgipfel | Die Metropole Ruhr lädt gemeinsam mit den Ruhr-IHKs zum vierten Wissensgipfel nach Duisburg ein. Das Thema: Wie kann das InnovationsLabor-Ruhr gestärkt werden und was könnten Grundzüge einer regionalen Innovationsstrategie sein? Der Wissensgipfel bringt Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik zusammen, initiiert Austauschprozesse und gibt der Region neue Impulse. Die Input-Vorträge zeigen, wie das Ruhrgebiet die Digitalisierung nutzen und wie ein breites Innovationsverständnis die Region voranbringen kann. Das Living-Lab-Ruhr lädt die Teilnehmer zudem zum Ausprobieren und Mitmachen ein. www.metropoleruhr.de

9. März, 9.30 Uhr, AlexTagWerk, Kapellenweg 75, Dülmen

Außenhandel |

Die Digitalisierung im internationalen Geschäft ist Veranstaltungsthema am 28. Februar ab 15 Uhr bei Emsa in Emsdetten. So wird die Software „Lawforce“ zur Auftragsbearbeitung und Vertragsgestaltung vorgestellt. Die IHK demonstriert live, wie Ursprungszeugnisse digital ausgestellt werden. Außerdem geht es um den sinnvollen Einsatz von Software im Außenhandel. Anmeldung bis zum 17. Februar: Foto: Scarletus/fotolia [email protected].

Jungforscher besuchen Ausstellung | Einen Blick auf die Kreativität möglicher Nachwuchskräfte können Unternehmen am 16. und 17. Februar in der Stadthalle Münster-Hiltrup werfen. Beim 31. Regional-

wettbewerb „Jugend forscht/ Schüler experimentieren“ der IHK Nord Westfalen und BASF Coatings stellen jeweils zwischen 10 und 12.30 Uhr rund 300 Jugendliche ihre Arbeiten vor. _____

9. Februar, 12.30 Uhr, Mercatorhalle, Duisburg

      

                   

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BlickFang

Arbeitgeber: Handel Rund 128 000 Menschen in der IHK-Region arbeiten im Handel, so wie Roger Brandts und Rudolf Scheben hier bei „Fynch-Hatton“ in den Münster Arkaden. Damit ist dieser Wirtschaftszweig in der Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der zweitgrößte Arbeitgeber nach der Industrie mit rund 173 000 Beschäftigten.

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BlickFang

Foto: Tronquet/Münsterview Foto: Muensterview

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NachrichtenPool

Fürsprecher der Sozialen Marktwirtschaft die heutige Zangenfabrik Paul E. Groten | Als „wahren Fürsprecher der So- OrbisWill, mit der er 1956 nach Ahaus zog. Gemeinzialen Marktwirtschaft“ hat sam mit seinem die IHK Nord Bruder Karl entWestfalen den wickelte Paul E. Unternehmer Paul Groten das UnterE. Groten in nehmen zu seiner ihrem Nachruf heutigen Größe geehrt. Der ehemalige Geschäftsund Bedeutung. führer der ZanMitte der genfabrik Orbis1960er-Jahre beWill ist am 31. gann seine ehrenDezember 2016 amtliche LaufPaul E. Groten im Alter von 87 bahn in der IHK. Foto: privat Jahren gestorben. Über drei JahrGeboren und aufgewachzehnte prägte er die Arbeit sen ist Groten in Solingen. der IHK-Gremien - im KamDort hatte sein Vater ein merausschuss Ahaus, später Unternehmen gegründet – im Regionalausschuss für

den Kreis Borken sowie in den Ausschüssen für Industrie und für Außenwirtschaft. 21 Jahre war er Mitglied der Vollversammlung. Von 1970 bis 1976 stand er als Vizepräsident mit an der Spitze der wirtschaftlichen Selbstverwaltung. Paul E. Groten war Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft junger Unternehmer in der Region, den heutigen Wirtschaftsjunioren Nord Westfalen. In Würdigung seiner großen Verdienste zeichnete ihn die IHK-Vollversammlung mit der goldenen Ehrennadel aus und wählte ihn zu ihrem Ehrenmitglied.

Trauer um Jürgen Altevogt

Von Bartenwerffer im WDR-Rundfunkrat

Spedition | Die IHK Nord Vierzehn Jahre lang war Westfalen trauert um Jürgen er öffentlich bestellter und Altevogt, der am 30. Devereidigter Sachverständiger zember 2016 im Alter von für den Bereich Möbelspedi82 Jahren gestorben ist. Der tion. Unternehmer Sein besondeaus Lengerich res Interesse galt war nicht nur der Ausbildung ein erfolgreicher junger MenSpediteur, er hat schen: 2001 ehrsich auch „in te ihn die IHK beispielhafter für seine 20-jähWeise ehrenrige ehrenamtliamtlich für die che PrüfertätigBelange der keit. Wirtschaft en„Diese große gagiert“, würBereitschaft zur digte ihn die Mitwirkung im IHK in einem Interesse aller ist Nachruf. keineswegs Jürgen Altevogt 17 Jahre lang selbstverständFoto: privat vertrat Altevogt lich, wenn man das Speditionsgewerbe im sich die zeitliche Belastung Verkehrsausschuss der IHK. in der Führung eines UnterÜber viele Jahre war er zunehmens vor Augen hält“, dem Mitglied im IHK-Regio- so der stellvertretende IHKnalausschuss für den Kreis Hauptgeschäftsführer Dr. Steinfurt. Bodo Risch. _________________

IHK NRW | Michael von stellvertretenden VorsitzenBartenwerffer aus Münster den gewählt worden ist. engagiert sich weiterhin ehNeuer Vorsitzender des renamtlich im WDR-RundWDR-Rundfunkrats ist schon funkrat. Die Landesarbeitsge- seit 2. Dezember der gebürtimeinschaft der ge Ahlener Andnordrhein-westfäreas Meyerlischen IndustrieLauber. Er ist und Handelskamentsandt vom mern (IHK NRW) Deutschen Geentsendet den 66werkschaftsbund jährigen UnterNordrhein-Westnehmer erneut in falen, dessen Vordas Aufsichtsgresitzender er seit mium des WDR. sechs Jahren ist. Von BartenwerfVon Bartenfer ist Ehrenmitwerffer freut sich glied der Vollverüber die erneute sammlung der Entsendung: IHK Nord Westfa- Michael von Barten„Kontinuität ist len und war sechs werffer eine gute VorausFoto: IHK Jahre IHK-Vizesetzung, um die präsident. Im Rundfunkrat Sicht der Wirtschaft in den ist er ständiger Vertreter von Rundfunkrat einzubringen Dr. Dagmar Gaßdorf (Mitund ihre Rolle in der Gesellglied des Präsidiums der IHK schaft in diesem Gremium zu Essen), die im Dezember zu erläutern“, sagte von 2016 zu einer der beiden Bartenwerffer. _______________

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Auch über die IHK hinaus engagiert er sich: im Stadtrat von Ahaus ebenso wie später im Kreistag. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde Groten mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Nach dem Ende seiner beruflichen Laufbahn galt sein besonderes Engagement der AFOS-Stiftung, die Afrikanern vor Ort den Einstieg in die Selbstständigkeit ermöglicht. Hier war er der Initiator und Mitbegründer. Als Gründungsmitglied des LIONS Clubs Ahaus setzte er sich aber auch örtlich für soziale Projekte zugunsten Bedürftiger ein. _____________

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Berechenbar. Münster:garantiert business Die Strom und Erdgas-Festpreispakete 9 Planungssicherheit durch festen

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Der Energiepreis erhöht sich um Preiskomponenten (Entgelte des Netz- und Messstellenbetreibers und weitere staatliche Abgaben), die nicht Bestandteil des Festpreises sind. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.stadtwerke-muenster.de

Titel | USA

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Titel | USA

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onald Trumps Kür zum 45. Präsidenten der USA ze: einmal stiege die Staatsverschuldung weit über bedeutet einen größeren Einschnitt für die die 100 Prozent vom Sozialprodukt, die heute schon Weltwirtschaft, als es bei bisherigen US-Wahlen der erreicht sind; zum anderen dürfte die Trump-AdmiFall war. Auch für nord-westfälische Unternehmen nistration einen eher protektionistischen Kurs steuwird es schwieriger werden, ern. Das wird auf mittlere mit amerikanischen Kunden Sicht auch den USA selbst oder Lieferanten ins Geschäft Der Autor dieses Artikels, Prof. Dr. Bodo schaden, aber auf jeden Fall zu kommen. Risch, ist stellvertretender Hauptgeallen deutschen Unterneh„Donald Trump ist sicher- schäftsführer der IHK Nord Westfalen. men, die an US-Kunden lielich einer der ungewöhnlichs- Er leitet den Geschäftsbereich Internafern wollen. Das transpaziten und schillerndsten Wahl- tional und Unternehmensförderung. fische Handelsabkommen sieger, den die USA je hatten“, TPP will Trump sofort kündimeint Dennis Snower, Präsigen. Vom transatlantischen dent des Kieler Instituts für Weltwirtschaft und Gegenstück TTIP ist noch nichts zu hören, was vielselbst Amerikaner. Umso genauer wird derzeit in der leicht Ausdruck einer Geringschätzung seiner Wirtschaft verfolgt, wie sich dessen tatsächliche ohnehin schon reduzierten Bedeutung ist. Politik von der Rhetorik im Wahlkampf unterscheiden mag. Keine allzu vertrauenerweckende Politik Protektionismus trifft Deutschland ist jedenfalls der Umgang mit den Automobilherstellern – massiver Druck, Arbeitsplätze in die USA Deutschland insgesamt wie auch Nord-Westfalen zu verlagern, ersetzt auf Dauer keine handelspoliti- werden von einem erschwerten Zugang zum USsche Strategie. Markt besonders betroffen sein: 왘 Selbst wenn die Außenzölle der USA nicht über die heute circa drei Prozent hinaus steigen werden, Ökonomen rechnen mit Wachstum gibt es doch eine große Zahl von sonstigen HandelsDas Ziel, die US-Wirtschaft durch eine Kombination hemmnissen, die genauso wirkungsvoll denselben von kräftigen Steuersenkungen und höheren Infra- Zweck erfüllen. Es lassen sich immer Zertifiziestrukturinvestitionen anzukurbeln, könnte dennoch rungsvorschriften finden, die nur sehr kostspielig zu zu einer Stimulierung des Wachstums in den USA erfüllen sind, oder Sicherheitsstandards, die auslänführen – das meinen jedenfalls 80 Prozent der vom dische Anbieter vom Markt fernhalten. Sollte der Münchener Ifo-Institut befragten deutschen Ökono- amerikanische Zoll alle Container bei der Einfuhrmen. Die USA als Lokomotive der Weltwirtschaft? abfertigung scannen wollen, könnte das den Import Schon die letzten Konjunkturumfragen der IHK Nord spielend leicht zu einem Rinnsal machen. Westfalen haben gezeigt, dass die US-Konjunktur zu den Hoffnungsträgern zählt, was aufnahmefähige Absatzmärkte angeht. Die Statistiken der jüngeren BEDEUTUNG DER USA GESTIEGEN Vergangenheit belegen das eindrücklich: Die USA ist £ä zum wichtigsten Exportland aufgestiegen, inzwi£ä]™ ££]™ ™ schen deutlich vor dem französischen Markt. À`° À`° ™]Ó n À`° Die Zuwachsraten sind beeindruckend: Der AusÇ landsumsatz mit den USA legte 2014 gegenüber È]n È dem Vorjahr um 7,4 Prozent zu, im vergangenen À`° x Jahr lag der Zuwachs sogar bei 19 Prozent. Der Ge{ samtumsatz zwischen den USA und Deutschland Î belief sich auf 174 Milliarden Euro – keine „PeaÓ

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ˆ˜vՅÀ ÕÃvՅÀ ÕÃvՅÀ nuts“, sondern eine gewaltige Summe, die im Feuer £ Óä£{ Óä£x Óä£{ Óä£x steht, einschließlich der betroffenen Arbeitsplätze. >˜`iÃ«>À̘iÀ 1- vØÀ ,7 Die befragten Ökonomen sehen dennoch zwei Prob+Õii\ /° ,7 lemzonen der Reagan-ähnlichen Wachstumsspritwww.ihk-nordwestfalen.de

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Titel | USA

Die USA sind für Nordrhein-Westfalen der viertgrößte Exportmarkt, aber nur der siebtwichtigste Importmarkt. Foto: ake1150/Fotolia

왘 Damit wird der Zugang noch schwieriger, als er ohnehin heute schon ist. Angeblich scheitert mehr als Hälfte der Anläufe auf dem amerikanischen Markt, unter anderem weil Entfernungen und die Rolle von Mentalitätsunterschieden unterschätzt werden. In der DIHK-Umfrage „Going Global 2016“ haben die IHKs eine Rangfolge der Beratungsthemen zusammengetragen – nach „Iran“ und „Unionszollkodex“ kamen die USA auf die dritte Stelle in den Geschäftsbereichen International. Das ist ein Indikator für das große Absatzinteresse, aber auch für einen schwierigen Marktzugang.

ZIELREGIONEN DER AUSLANDSINVESTITIONEN Fast ein Viertel der nord-westfälischen Unternehmen, die im Ausland investieren, wollen nach Nordamerika.

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14 wirtschaftsspiegel 2 · 2017

왘 Selbst wenn es bilateral zwischen Deutschland und den USA keine größeren Probleme geben sollte, kann es dennoch zu einschränkenden Drittlandswirkungen kommen. Sollte Trump das Iran-Atomabkommen aus 2015 wirklich aufkündigen, würde das die deutschen Exportaussichten mit beeinträchtigen. Denn amerikanische Sanktionen gelten für Unternehmen aus anderen Ländern, wenn diese amerikanische Produkte in ihren Maschinen oder Anlagen einbauen. Zudem würden deutsche Banken, die in den USA Geschäftsinteressen haben, noch zurückhaltender bei der finanziellen Abwicklung sein.

10 000 Arbeitsplätze 왘 Deutschland steht nicht zuletzt deshalb auf der amerikanischen „Watch-List“, weil es einen hohen Handelsbilanzüberschuss erzielt. Das gilt für NRW gleichermaßen: Einem Export von 11,9 Milliarden Euro (Platz 4 unter den Absatzmärkten) stehen Importe aus den USA in Höhe von 9,2 Milliarden Euro (Platz 7 unter den Einfuhrländern) gegenüber. Schätzungsweise 1,5 Milliarden Euro Export kommen aus dem Münsterland und der Emscher-LippeRegion. In den etwa 300 Unternehmen sichert der US-Export um die 5000 Arbeitsplätze (und dieselbe Zahl indirekt über die Vorleistungsverflechtungen). 왘 Die Unternehmen, die in die USA exportieren oder dort Niederlassungen haben, gehören meist www.ihk-nordwestfalen.de

Titel | USA

In Stein gemeißelt? – Rund drei Viertel der Unternehmen in Nord-Westfalen erwarten nicht, dass sich durch einen anderen US-Präsidenten ihr eigenes US-Geschäft verändert.

zum „gehobenen Mittelstand“. Sie sind tendenziell größer als Exporteure, die nur in den europäischen Binnenmarkt liefern. Ausbleibende Fortschritte beim Abbau von Importhemmnissen treffen daher vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen, wenn sie amerikanische Kunden beliefern wollen. Mit einem fairen TTIP-Abkommen wäre für sie das Regulierungsumfeld leichter zu bewältigen und kein „Knock-out-Kriterium“. Für große Konzerne sind Handelshemmnisse lästig und teuer, aber meist nicht wirklich ein Grund, sich vom Markt fernzuhalten. Siemens etwa hat 70 Tochtergesellschaften in den USA und ist damit praktisch ein nationaler Anbieter.

Widerspruch in den Zielen „Die Handelsmaßnahmen würden sowohl den USA, aber noch mehr Deutschland wirtschaftlich schaden“, meint denn auch die große Mehrheit der deutschen Ökonomen. Auch die US-Ausfuhren wären von Importrestriktionen betroffen, weil wegen der internationalen Wertschöpfungsketten in den Exporten viele ausländische Importe stecken (in Deutschland etwa 40 Prozent). Daher ist zunächst offen und am Ende abhängig von der konkreten Politik, wie per Saldo nord-westfälische Unternehmen betroffen sein werden: positiv vom TrumpAufschwung, negativ von der stärker protektionistischen Grundfärbung der Handelspolitik. Es bleibt www.ihk-nordwestfalen.de

Foto: Frame/Fotolia

ein fundamentaler Widerspruch in den politischen Zielsetzungen. Wirtschaftliches Wachstum und Abschottung passen nicht zusammen. Dieser Konflikt hilft dem neuen Präsidenten nicht, seine Wähler zufrieden zu stellen. Aber die Konsequenzen inneramerikanischer Widersprüche und Wahlversprechen sind auch „unser“ Problem. Wie schon der amerikanische Finanzminister John Connally im Jahr 1971 anmerkte, als Präsident Nixon die feste Wechselkursbindung des US-Dollar aufgab: „The dollar is our currency, but your problem.“ BODO RISCH

GROßE BETRIEBE SKEPTISCHER Erwarten Sie durch die Amtsübernahme von Donald Trump Veränderungen für Ihr USA-Geschäft?

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wirtschaftsspiegel 2 · 2017 15

Titel | USA

„Protektionismus ist schon da“ Alarmstimmung, Gelassenheit oder gemischte Gefühle? Unternehmenslenker der Region verraten, wie sie die künftigen Entwicklungsmöglichkeiten ihres USAGeschäftes einschätzen.

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ie USA, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten? Nicht ganz. Golfspieler etwa, die am liebsten in einem schicken Shirt aus der Kollektion der Xfore Golfwear GmbH & Co. KG zum Abschlag gehen würden, wissen, dass auch in den Staaten nicht alles zu haben ist. „Wir werden auf Messen immer wieder von Interessenten angesprochen, ob wir in die USA liefern, aber wir vertreiben unsere Produkte bisher dort nicht“, erzählt Oliver Vauth.

„Aufwand wäre höher als Ertrag“ Nur einmal hat der Geschäftsführer des Olfener Unternehmens ein Muster-Paket über den Atlantik geschickt – an die Senior-Legends-Tour-Teilnehmerin Avis Brown. „Diese Golfbekleidung hat ein tolles Design und ist qualitativ sehr schön verarbeitet, die würde ich gern ausprobie-

ren“, gibt Vauth das Urteil der ehemaligen Profispielerin wieder. Was wäre, wenn auch nur ein kleiner Bruchteil der circa 25 Millionen Golfbegeisterten in den USA die Meinung dieses Champions teilte? „Wir haben gesehen, dass da ein enormes Potenzial besteht“, sagt Vauth, der inzwischen aber weiß, dass nicht nur im Golf, sondern auch im Handel mit den USA Handicaps eine Rolle spielen. „Für jedes Produkt wird ein anderer Einfuhrzoll gefordert. Es werden Steuersätze bis über 50 Prozent aufgerufen, dazu der Wust an Regularien bis hin zur Produkthaftung“, zählt Vauth Hürden auf. „Für einen sofortigen Eintritt in den amerikanischen Markt müssten wir den gesamten Lagerbestand neu etikettieren, verpacken und zudem gesonderte Zertifikate, etwa zur Entflammbarkeit beantragen“, erklärt Vauth. „Wer hochwertige Bekleidung auf den US-Markt bringen will, die nachhaltig und in Europa produziert worden ist, dem wird das Leben nicht w einfach gemacht“, sagt der Unternehmer und fügt hinzu: „Aus meiner

Sicht ist der Protektionismus in den USA keine Zukunftsvision, sondern schon da.“ Deshalb hat sich Xfore, zumindest vorerst, dagegen entschieden, auf diesem Markt tätig zu werden. „Zurzeit wäre der Aufwand für das Engagement höher als der Ertrag, obwohl die USA uns eigentlich fantastische Perspektiven bieten“, sagt er.

Beumer Group gelassen Ein gutes Verhältnis von Aufwand zu Ertrag im USA-Geschäft verbucht dagegen die Beumer Group GmbH & Co. KG – ein Hersteller von Intralogistik wie beispielsweise Sortier- und Verteilsystemen, die weltweit in vielen Branchen zum Einsatz kommt. Das Unternehmen ist seit mehreren Jahrzehnten im Land tätig, hat eigene Gesellschaften gegründet und gekauft und produziert auch dort. „Aufgrund der Größe des Marktes sind die USA eine wichtige Region, in der wir gerne Geschäfte machen“, erklärt der kaufmännische Geschäftsführer des Unternehmens, Wolfgang Hoss. Zwar stellten unterschiedliche Normen und Maßeinheiten eine Herausforderung dar. „Dadurch wird das USA-Geschäft beispielsweise im Vergleich zum Geschäft innerhalb Europas etwas komplizierter“, räumt Hoss ein. Als Vorteil wertet er, dass die Beumer Group fest in den USA verankert ist: „Mit einer Produktion im Land und den langjährigen Kundenbeziehungen stehen wir sehr stabil und haben derzeit keinerlei Grund zu der Annahme, dass diese Geschäftsbeziehungen sich verändern werden“, sagt der Geschäftsführer. Weder ihre Kunden noch ihre Produkte will die Beumer Group jenseits des Atlantiks allein lassen: „Als Systemlieferant setzen wir auf einen intensiven Customer-Support, außerdem wird sich das Geschäft im E-Commerce weiter intensivieren“, erklärt Hoss, bevor er sein Fazit zieht: „Wir sehen der weiteren Entwicklung in den USA gelassen entgegen.“ Dr. Andreas Bastin sieht es ähnlich: „Wir wollen unser US-Geschäft massiv ausbauen; daran hindert uns hoffentlich auch kein Regierungswechsel“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Masterflex Group – eine international aufgestellte Unternehmensgruppe, die High-TechSchläuche und Verbindungssysteme beispielsweise für Klima- und Lüftungsanwww.ihk-nordwestfalen.de

Titel | USA

wendungen herstellt, ihren Stammsitz in Gelsenkirchen und ihre Amerika-Zentrale in Houston, Texas, hat. Seit mehr als 15 Jahren produziert das Unternehmen auch in den USA, weil es somit Kundenwünsche schneller erfüllen kann, gegen Wechselkursschwankungen weitgehend abgesichert ist und Transportkosten spart. „Gerade bei schweren Schläuchen wird ja sozusagen viel Luft transportiert“, erklärt Bastin, der im USA-Geschäft also auf Heimvorteil setzen kann: „Grundsätzlich haben wir keine großen Sorgen vor Protektionismus – ohne diesen gutheißen zu wollen –, da unsere Gesellschaft als rein amerikanisches Unternehmen wahrgenommen wird“, erklärt er. Wie immer käme es darauf an, wie solche Dinge in die Tat umgesetzt werden: „Meist sind Sprüche aus dem Wahlkampf doch schneller Schnee von gestern als man anfangs erwartet“, sagt der Vorstandsvorsitzende, der die USA bisher als liberalen Markt mit guten Erschließungsmöglichkeiten erlebt hat. „Gleichwohl gelten für eine Reihe von Anwendungsfeldern, die wir bedienen, bestimmte Zulassungskriterien“, berichtet Bastin und erklärt weiter: „Oft sind sie nicht grundsätzlich anders als etwa in Europa. Aber man muss eben explizit diese Zertifikate und Zulassungen erlangen, und das bedeutet Aufwand und vor allem viel Zeit.“ Beides scheint sich für die Masterflex Group zu lohnen: „Aktuell investieren wir in die Weiterentwicklung unseres Vertriebes sowie in den Ausbau und die Modernisierung unserer Ferti-

gung in USA“, verrät Dr. Andreas Bastin, der zurzeit weitaus mehr Chancen als Risiken im USA-Geschäft seines Unternehmens sieht: „Ohne Frage ist die Infrastruktur in den USA sehr in die Jahre gekommen, und wenn nun tatsächlich investiert wird, vielleicht auch in zusätzliche Industrieansiedlungen oder Re-Industrialisierungsmaßnahmen, dann freuen wir uns, weil diese Investitionen alle direkt oder indirekt unsere Absatzpotenziale befeuern.“

Robers beleuchtet andere Märkte Nur noch auf kleiner Flamme läuft zurzeit das USA-Projektgeschäft der RobersLeuchten GmbH & Co. KG. Die Manufaktur, die in Südlohn ansässig ist und Unikate für Gastronomie, Gewerbe und Privathaushalte schmiedet, will sich mit

ihrem Export auf europäische, russische und asiatische Auslandsmärkte konzentrieren. Nicht etwa Handelsschranken haben die USA-Pläne gestoppt. „Bislang waren die Auflagen nicht unser Problem, denn wer grundsätzlich bereit ist, viel Geld für ein hochwertiges Produkt auszugeben, kalkuliert die Mehrkosten für Prüfungen und Zertifizierungen und auch die Verzollung mit ein“, erklärt Regina Robers und fährt fort: „Wir glauben, dass der Markt für uns im Zuge der allgemeinwirtschaftlichen Entwicklungen in den USA zusammengebrochen ist.“ Sogar im kaufkräftigen Kalifornien habe in den vergangenen Jahren ein Shopping-Center nach dem anderen die Tore geschlossen, berichtet Robers. Dabei hatte alles so gut angefangen: Auf der Hauptmesse der Branche in Frankfurt ist das Unternehmen vor 15 Jahren von einem Vertreter eines weltweit aufgestellten Freizeitpark-Unternehmens angesprochen worden. Seitdem setzen die handgefertigten Leuchten aus dem Münsterland in einigen Dependancen Glanz-

Oliver Vauth vertreibt seine

Wolfgang Hoss, Prokurist der

Dr. Andreas Bastin, Vorstands-

Stefan Liesner, Marketing-Leiter

Ware nicht in den USA, obwohl

BEUMER Maschinenfabrik GmbH

vorsitzender der Masterflex

bei 2G Energy AG, hofft, dass die

er sich sicher ist, dass die Nach-

& Co. KG, sieht „der weiteren

Group, will das „US-Geschäft

USA die Klimaschutzziele nicht

frage da wäre.

Entwicklung gelassen entgegen“.

massiv ausbauen“.

aus den Augen verlieren.

Foto: xfore

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Foto: Grundmann/IHK

Foto: Masterflex

Foto: 2G

wirtschaftsspiegel 2 · 2017 17

Titel | USA

Dr. Marcus Wirtz, Geschäftsführer der Jöst GmbH + Co. KG, hofft, dass weiter an TTIP gearbeitet wird. Foto: Jöst

punkte – auch in den USA. Doch künftig will Robers wohl eher andere Märkte beleuchten. „Wenn man in den USA mit den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen noch restriktiver wird, werden wir darüber nachdenken, uns ganz von diesem Markt zurückzuziehen und die Energie anders zu nutzen“, sagt Robers. Leicht fiele ihr der Rückzug vom USA-Geschäft allerdings nicht: „Die Mentalitäten sind sich nah, die Verständigung ist einfach und die Zusammenarbeit mit den Handelspartnern entsprechend unkompliziert.“

2G sieht 1A-Chancen Bereits seit acht Jahren ist die 2G Energy AG auf dem US-Markt aktiv. Inzwischen betreibt der Entwickler und Produzent von Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung ein eigenes Werk in St. Augustine, Florida, 18 wirtschaftsspiegel 2 · 2017

und baut im gesamten Land ein Netzwerk ren gesenkt“, betont Dr. Marcus Wirtz, von Distributoren und Vertriebspartnern Geschäftsführer der in Dülmen ansässiaus. „Wir stellen Blockheizkraftwerke her, gen Jöst GmbH + Co. KG. Die Auswirkunmit denen Nachhaltigkeit, Versorgungssi- gen nichttarifärer Handelshemmnisse cherheit und Wirtschaftlichkeit bei der wie Zulassungsvorschriften habe man Energieversorgung garantiert werden unterschätzt: „Gäbe es sie nicht, hätten können“, beschreibt Marketing-Leiter wir die Produktion für den US-Markt und Stefan Liesner das Geschäft des Unterneh- somit Arbeitsplätze stärker in Deutschmens. Sein naheliegender Wunsch an die land gehalten“, erklärt Wirtz. Er ist soneue US-Administration: „Ich hoffe, dass wohl deutscher als auch Staatsbürger der die neue Regierung die Klimaschutzziele Vereinigten Staaten und hat selbst 2006 nicht vollständig aus den Augen verliert.“ die Tochtergesellschaft in der Nähe von Und die Ankündigung, den inländischen Chicago gegründet. Hier werden SchwinMarkt noch mehr zu schützen? „Das treibt gungsmaschinen und komplette Spezialmir keine Sorgenfalten auf die Stirn, weil lösungen für die Bereiche Bergbau, Rewir durch unsere Produktion in Florida zu cycling, Gießereien, Stahlindustrie und den Unternehmen gehören, die geschützt chemische Industrie designt und fast werden sollen“, zeigt sich Liesner gelas- über die ganze Fertigungstiefe produsen. Mehr noch: Der Marketing-Manager ziert. Das USA-Geschäft also wird aller wittert gute Chancen, dass das ohnehin Voraussicht nach für die über Jahrzehnte aussichtsreiche USA-Geschäft der 2G AG im Land aktive Jöst-Gruppe erfolgreich zusätzlichen Antrieb erhält. „Wenn das weiterlaufen. Doch Wirtz denkt weiter – produzierende Gewerbe tatsächlich wie auch und gerade weil er in den Staaten angekündigt zurückgeholt wird, müssen quasi zu Hause ist. „So gut wir in den die Unternehmen ja mit Strom und Wärme USA auch aufgestellt sind, ich glaube, versorgt werden, somit wäre unser Markt dass Trump auf dem falschen Wege ist, noch größer“, erläutert Liesner. Dass je weil Protektionismus nicht dazu führt, nach Bundesstaat die Anforderungen an dass eine internationale Volkswirtschaft die technische Ausführung der Kraftwer- boomt“, bezieht der Unternehmer Stelke der Anlagen variieren, sieht er eben- lung. „Wir befinden uns im internationafalls als Chance: len Handel einer glo„Das Know-how bal vernetzten Weltin den USA im Erfolgreich in den USA wirtschaft und nicht Hinblick auf die Bei einer kostenfreien Informationsverin den 50er-Jahren, marktgerechte wo man stark lokal anstaltung in der IHK diskutieren VerAnpassung der treter der Deutsch-Amerikanischen IHK oder regional agiert Technologie an sowie Rechts- und Steuerexperten der hat.“ Wirtz´ Freunde lokale Anforde- Kanzlei Rödl u. Partner aus Atlanta die in den USA sagen, rungen ist noch Chancen oder auch Risiken beim US„dass das Schlimmste nicht so groß, Geschäft. die Unberechenbarzum Teil sind IHK Nord Westfalen in Münster keit ist“, berichtet er wir als Entwick- 30. März 2017, 14.00 Uhr und fährt fort: „Wenn lungshelfer Trump umsetzt, was Anmeldung: [email protected] unterwegs und www.ihk-nw.de, Dok.-Nr. 15696185 er angekündigt hat, können mit schadet er dem eigeunserer techninen Land, aber weil schen Erfahrung punkten“, erklärt Lies- die USA die größte Volkswirtschaft ist, ner. würde das zwangsläufig auch negative Folgen für die Weltwirtschaft haben.“ Wirtz’ Wunsch für 2017: „Nicht aufgeJöst gut aufgestellt ben, sondern weiter an TTIP arbeiten und „Leider hat man in Europa nicht gesehen, im aktiven Dialog mit der neuen Admiwie wichtig TTIP für den Mittelstand, ge- nistration die Handelsbeziehungen mit rade in der Maschinenbaubranche, ge- den USA selber mitgestalten.“ wesen wäre, denn das Freihandels-Abkommen hätte die MarkteintrittsbarrieDOMINIK DOPHEIDE www.ihk-nordwestfalen.de

Titel | USA

Traumstraßen für Autofahrer – hier in den USA wird ein Unternehmer aus Ibbenbüren sein in Deutschland bereits erfolgreiches Konzept vom Onlineautohandel verwirklichen.

Foto: Forcdan/Fotolia

„Nirgendwo sonst diese Möglichkeiten“ Carlo Jesse ist Gründer und Geschäftsführer der Jesse & Company GmbH. Das Unternehmen entwickelte innovative Onlinekonzepte für den Autokauf und will auch auf der anderen Seite des Atlantiks durchstarten. Geht Jesse nach der Präsidentschaftswahl mit einem guten Gefühl an den US-Markt? Herr Jesse, Sie waren von September bis Januar in den Vereinigten Staaten zu Gast, konnten den Verlauf der Präsidentschaftswahl von Kalifornien aus verfolgen. Was war Anlass für Ihren USABesuch?

CARLO JESSE: Wir hatten das Glück, im Rahmen des German Accelerator Programms der Bundesregierung als eines der innovativsten und am schnellsten wachsenden Start-ups ausgewählt worden zu sein. Ziel dieses Programms ist es, deutsche Ideen in die USA zu exportieren, um zum einen dort zu lernen und zum anderen zu testen, ob der Eintritt in den weltweit größten Markt möglich ist. Wir sind sehr dankbar dafür, dass uns die Bundesregierung Weltklasse-US-Mentoren zur Seite stellt, die uns dabei helfen. Und ja, wir haben die Wahl hautnah miterlebt. Das Silicon Valley ist jedoch eine abgeschirmte Blase in den USA, daher ist www.ihk-nordwestfalen.de

die Wahrnehmung dort wahrscheinlich ganz anders als im Rest des Landes. Zum einen leben hier sehr viele „Internationals“, die an progressiven Innovationen in den unterschiedlichsten Bereichen arbeiten, zum anderen sind die Amerikaner, die hier leben, nicht mit der durchschnittlichen Bevölkerung zu vergleichen. 50 Prozent der Menschen im Silicon Valley arbeiten in der Tech-Industrie, und das Einkommensniveau hier ist weitaus höher als das durchschnittliche. Der Großteil der Menschen in der BayArea und in San Francisco hat durch die Globalisierung gewonnen. Viele Amerikaner haben jedoch verloren – unter anderem der sogenannte „Rust Belt“, die Region in und um Michigan, in der es mit der Autoindustrie und mit der Wirtschaft allgemein rapide abwärts gegangen ist. Dieser Staat war als einer der „Swing States“ mitentscheidend für die Wahl.

Welche Pläne schmieden Sie denn im Hinblick auf ein Engagement in den USA?

JESSE: Mit der Onlineplattform wirkaufen-ihrauto.de haben wir ein neues Kundenerlebnis entwickelt: Bisher hat man sein Auto privat verkauft, was mit viel Aufwand, Zeit als auch Risiko verbunden ist. Alternativ ist man zu einem Vertragshändler gefahren, um sein Auto in der Regel zu einem sehr niedrigen Preis in Zahlung zu geben. Wir kaufen das Auto online zu einem garantierten und höheren Preis, holen es am nächsten Tag oder zum Wunschtermin kostenlos deutschlandweit ab und gewährleisten eine sofortige und sichere Zahlung. Unsere Vision ist es, dieses erfolgreiche Modell aus Deutschland in den USA zu etablieren. Welche Auswirkungen hätten protektionistische Maßnahmen für Ihr Vorhaben?

JESSE: Ich glaube nicht, dass die USA wirtschaftsspiegel 2 · 2017 19

Titel | USA

ihren Markt vollständig abschirmen werden. Ein großes Thema ist die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland, was in den USA viele Arbeitsplätze gekostet hat. Das Ziel ist es, die Produktion wieder zurück ins Land zu holen. Davon ist der Handel jedoch nicht betroffen. Unsere Plattform ist ein Serviceprodukt, das wir vor Ort als US-Unternehmen starten. Wir haben bereits eine amerikanische Firma gegründet.

existiert kein anderer Ort auf der Welt mit diesen Möglichkeiten. Welche Chancen – Stichwort Investitionsschub – könnte das Wahlergebnis für Ihr Unternehmen in den USA eröffnen?

JESSE: Unser Ziel ist es, hier mit Venture Capital, also mit Risikokapital zu starten. Dies ist die Voraussetzung für ein nationales Ausrollen von webuyyourcar.com auf dem US-Markt. Die Wahl hat nicht unbedingt Einfluss darauf.

Sie halten also fest an Ihren Plänen ...

JESSE: Der amerikanische ist sowohl der größte, als auch der am weitesten entwickelte Markt der Welt. Somit bieten sich hier sehr große Möglichkeiten für eine Expansion. Alle Einwohner sprechen die gleiche Sprache, was eine Expansion leichter möglich macht als in Europa. Der Hauptpunkt ist jedoch der Zugang zu entscheidenden Ressourcen hier im Silicon Valley. Talent, Offenheit,

Ihre drei Wünsche an die Wirtschaftspolitik der USA lauten?

Carlo Jesse

Foto: Schweighardt

Innovationsfreudigkeit, Risikobereitschaft, die komprimierte Ansammlung aller führenden Technologieunternehmen, dazu Netzwerke und Kapital. Es

Fünf Tipps für die USA Sonja Groneweg nennt häufige Gründungsfallen für Unternehmen, die in den USA eine Niederlassung gründen. 1) Standort Überlegen Sie genau, wo Sie sich niederlassen. Punkte, die Sie berücksichtigen sollten, sind die Erreichbarkeit aus Deutschland, der Zeitunterschied, der Mietspiegel, die durchschnittlichen Löhne sowie Lagerkapazitäten und Häfen. Eine Stunde Fahrt kann viel Geld sparen.

Sonja Groneweg betreut operativ Unternehmen bei ihren ersten Schritten in den USA. Sie hat nicht nur vor Ort gelebt, sondern inzwischen mehr als ein halbes Dutzend Unternehmen in den USA gegründet. www.sgberatung.de

20 wirtschaftsspiegel 2 · 2017

2) Mitarbeiter Vermeiden Sie die Zahlung von Überstunden durch die richtige Klassifizierung. Mitarbeiter sind entweder ‚exempt‘ oder ‚non-exempt‘. Um „exempt“ zu sein, muss der Mitarbeiter unter eine der Ausnahmeregeln fallen, die beispielsweise für Führungskräfte oder IT-Fachleute gelten. Außerdem muss er ein festes Gehalt beziehen in einer Mindesthöhe, die von Staat zu Staat variiert. Alle anderen Mitarbeiter werden auf Stundenbasis bezahlt mit den entsprechenden Overtime Rules und Minimum Wage Rules. 3) Versicherungen Employment Practices Liability ist eine Versicherung, die die Risiken einer Klage wegen unrechtmäßiger Kündigung, sexueller Belästigung, Diskriminierung,

JESSE: Auch in Zukunft freier Handel, keine Sanktionen, und der Transfer vom neo-amerikanischen zu einem leicht sozialeren und besser koordiniertem Kapitalismus, in dem die Sozialsysteme weiter ausgebaut werden. Das Interview führte Dominik Dopheide _____

Verletzung der Privatsphäre, Vertragsverletzungen oder emotionalem Stress abdeckt. Workers‘ Compensation ist eine Versicherung, die Lohnausfälle und medizinische Versorgung für Mitarbeiter abdeckt, die während der Arbeitszeit einen Unfall hatten. 4) Kreditwürdigkeit Ein hohes Guthaben heißt nicht, dass Sie kreditwürdig sind. Beantragen Sie eine Dun&Bradstreet Nummer (DNB), bezahlen Sie Ihre Rechnungen immer innerhalb der Zahlungsbedingungen und schließen Sie sobald als möglich einen kleinen Ratenvertrag ab. Stellen Sie umgekehrt aber auch sicher, dass Ihre Kunden zahlungskräftig sind. Setzen Sie Kreditlimits für Ihre Kunden! 5) Controlling Kontrollieren Sie die Ausgaben Ihrer Mitarbeiter, entwickeln Sie eine Spesenabrechnung und vergeben Sie auf keinen Fall eine Firmenkreditkarte. Unterschätzen Sie nicht die Größe des Landes: Firmenautos sind nicht üblich – in Amerika wird geflogen. Stellen Sie Reiserichtlinien auf.

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KonsumGut

Spezialität in Anlehnung an den Westfälischen Frieden: Überliefert ist, dass beim Ringen um das Ende des Dreißigjährigen Krieges dem italienischen Unterhändler Fabio Chigi das für ihn ungenießbare Pumpernickel bei seinem Besuch in Münster vorgesetzt worden war, An der heutigen Kreation des Lüdinghauser Wein- und Spezialitätenhändler RICORDO, dem Brot Pannero mit Mandeln, Cashewkernen, Honig, Orangeat, Kakao und Gewürzen hätte Chigi wohl eher Geschmack gefunden.

Ein bequemer Sessel, der Geräusche „schluckt“? Unter dem Titel „The calm office“ fertigt die Firma PONGS aus Stadtlohn Akustiktextilien, die als Wandbespannungen oder Deckenpaneele vor allem in Büros für einen besseren Ton sorgen. Und auch der Lounge Sessel kann für störungsfreie Unterom s.c haltungen, ng o w.p Denkpausen ww oder einfach als Designelement genutzt werden.

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Noch nicht fit für die Piste? Kein Problem! Das ALPINCENTER BOTTROP bietet in seiner Halle noch bis April verschiedene Ski- und Snowboardkurse für Neulinge und Wiedereinsteiger an, zum Beispiel das Paket „Schneetreiben“ für sportliche und feierfreudige Gruppen. www.alpincenter.com

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IHK-PROFIL

Standortpolitik

Für Einkauf im Ort werben Die Aktion „Heimat shoppen“ war im Herbst 2016 so erfolgreich, dass sie 2017 wiederholt wird.

Die Gewerbetreibenden in Senden wollen auf jeden Fall auch in 2017 wieder bei „Heimat shoppen“ mitmachen, wie die Gewerbevereinsvorsitzenden, Peter Moll und Monika Eckmann, bestätigen.

Foto: Grundmann/IHK

Rund 1100 Einzelhändler nahmen im vergangenen Herbst an der Aktion „Heimat shoppen“ teil. Die Vollversammlung der IHK Nord Westfalen hat sich erneut dafür ausgesprochen, die Imagekampagne für den stationären Handel in der Region zu unterstützen. „Ziel der Kampagne ist es, das Bewusstsein dafür zu stärken, wie wichtig die Angebote vor Ort für lebendige und attraktive Innenstädte und Ortszentren sind“, so IHK-Vizepräsident Michael Radau. Gemeinsam mit dem Handelsverband NRW Westfalen-Münsterland und weiteren Sponsoren werden die Kaufleute im Münsterland und in der Emscher-Lippe Region am 8. und 9. September wieder für den Einkauf vor Ort werben. „Wir können schon jetzt absehen, dass sich in diesem Jahr noch mehr Orte beteiligen werden“, freut sich Radau.

Auch der Gewerbeverein Senden e.V. wird erneut mitmachen. „Geschlossen und branchenunabhängig haben alle Geschäfte im Ortskern die Kampagne im September mitgetragen“, berichtet der Vereinsvorsitzende Peter Moll. Für Moll ist eine hohe Aufenthaltsqualität im Ortskern der entscheidende Faktor für die benötigte Kundenfrequenz. „Die emotional besetzte Marke „Heimat shoppen“ rückt die Bedeutung des lokalen Handels, aber auch der Dienstleister, Handwerksbetriebe und Gastronomen in Senden stärker ins Bewusstsein der Kunden.“ Interessierte können sich bis zum 30. April 2017 melden bei Christian Korte ([email protected], 0251 707-212) oder Heike Budzyk ([email protected], 0209 388-209). www.heimat-shoppen.de

Neuer SchnellBus von Datteln nach Münster

Landesmittel für Kohleregion Ibbenbüren

RVM | Ab Juli fährt ein durchgehender SchnellBus von Datteln nach Münster. Der Bus sammelt auf dem Weg Fahrgäste unter anderem in Olfen und Lüdinghausen ein. Wer von Münster nach Datteln möchte,

Nachfolgenutzung | Mit rund 650 000 Euro unterstützt die Landesregierung die Entwicklung der Bergbauflächen in der Kohleregion Ibbenbüren. Ziel der Fördermaßnahmen ist unter anderem, einen städtebauli-

22 wirtschaftsspiegel 2 · 2017

fährt bislang mit dem SchnellBus bis Lüdinghausen. Hier endet die SchnellBuslinie, und der Fahrgast steigt in den Bus nach Olfen, wo er erneut umsteigt. www.rvm-online.de

chen Plan und ein Haldenkonzept zu erarbeiten. Darüber hinaus soll die Arbeit des Koordinierungsbüros fortgeführt werden. Das Steinkohlebergwerk auf Anthrazit Ibbenbüren schließt Ende 2018. __________________ www.ihk-nordwestfalen.de

Standortpolitik

   

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Kraftwerk Datteln 4 genehmigt Bezirksregierung | Die Uniper Kraftwerke GmbH (vormals E.ON Kraftwerke GmbH) hat im Januar von der Bezirksregierung die Genehmigung für den Bau und Betrieb des Kraftwerks Datteln 4 bekommen. Der Bau war zwischenzeitlich gestoppt worden. Die Genehmigung wurde mit einer Reihe von Auflagen und Nebenbestimmungen erteilt, um Anforderungen des Umweltschutzes zu erfüllen, insbesondere im Hinblick auf die Rauchgasreinigung und Abwasserbehandlung. „Wir haben mit der größt-

möglichen Sorgfalt geprüft und die Belange der Menschen und des Umweltschutzes sehr ernst genommen“, sagte Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke. Das Steinkohlekraftwerk erzeugt Strom und Fernwärme mit einer Feuerungswärmeleistung von 2400 Megawatt thermisch und einer elektrischen Nettoleistung von 1052 Megawatt. Neben dem Strom für die öffentliche Versorgung soll das Kraftwerk auch Strom für die Bahn erzeugen und mehr als 100 000 Haushalte mit Fernwärme versorgen. __

Autobahnbau erleichtern Klageeinschränkung | In Nordrhein-Westfalen sollen weitere Autobahn-Bauprojekte durch eine Beschränkung der Klagemöglichkeiten beschleunigt werden, wie das Bundesverkehrsministerium mitteilt. Darunter fällt auch der Umbau des Autobahndreiecks Bottrop (A 2 / A 31). Mögliche Klagen gegen die Baumaßnahmen werden dann sofort vor dem Bundesverwaltungsgericht

verhandelt statt in den sonst üblichen zwei Gerichtsinstanzen. Die Verkürzung des Rechtswegs bei bedeutenden Infrastrukturprojekten geht auf eine Projektliste zum Bundesfernstraßengesetz aus 2006 zurück, die nun aktualisiert werden soll. In dieser Liste ist bereits der sechsstreifige Ausbau der A 1 zwischen dem Kreuz Lotte/ Osnabrück und MünsterNord enthalten. ______________

   

     

           

    

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NRW-WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG

94 Investoren aus China Die Wirtschaftsförderung des Landes NRW, NRW.INVEST, akquirierte im Jahr 2016 insgesamt 94 Investitionsprojekte aus der Volksrepublik China. Diese Investitionsprojekte schaffen im ersten Schritt rund 640 neue Arbeitsplätze. Insgesamt stieg die Anzahl der chinesischen Unternehmen in NRW nun auf über 1000. Damit ist Nordrhein-Westfalen Investitionsstandort Nummer eins in Europa für Unternehmen aus der Volksrepublik China.

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  wirtschaftsspiegel 2 · 2017 23

IHK-PROFIL

Existenzgründung | Unternehmensförderung

Formular im Netz

Transporte für Dritte

Berufskraftfahrer | Das Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz (BKrFQG) und die Berufskraftfahrerqualifikationsverordnung (BKrFQV) wurden geändert. Das BKrFQG wurde im Bundesgesetzblatt vom 16. Dezember 2016, S. 2861, veröffentlicht und die BKrFQV im Bundesgesetzblatt vom 21. Dezember 2016, S. 2920. Beide Rechtsnormen sind am Tag nach ihrer Verkündung in Kraft getreten. Inhalt des Gesetzes sind im Wesentlichen die neuen Paragrafen 7a und 7b. Paragraf 7a legt die Bedingungen für die Untersagung der Tätigkeit/Widerruf der Anerkennung und der Paragraf 7b Details zur Überwachung der Ausbildungsstätten fest. Die BKrFQV enthält nunmehr eine Konkretisierung der von den Ausbildungsstätten auszustellenden Bescheinigungen für die beschleunigte Grundqualifikation (Anlage 2 a) und für die Weiterbildung (Anlage 2b). Diese Bescheinigungen sind seit 22. Dezember 2016 zu verwenden. Die bis zum 21. Dezember 2016 ausgestellten Nachweise über die Weiterbildung bleiben bis zum 21. Dezember 2021 gültig. Muster der Bescheinigungen für die Schulung beschleunigte Grundqualifikation sind im Internet hinterlegt. Sie sind vom verantwortlichen Vertreter der Ausbildungsstätte zu unterschreiben.

Güterkraftverkehr | Nach dem Güterkraftverkehrsgesetz (GüKG) ist der gewerbliche Güterverkehr die geschäftsmäßige oder entgeltliche Beförderung von Gütern mit Kfz mit mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Dies gilt auch für Lohnunternehmen, die Gütertransporte für Dritte durchführen. Diese Rechtslage wurde bei einer Besprechung zwischen Bundesverkehrsministerium, dem Bundesamt für Güterverkehr, dem Bundesverband Lohnunternehmen e.V. und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen klargestellt. Da die landwirtschaftlichen Verbände ihre Mitglieder falsch beraten hatten, wurde zur Umsetzung der geltenden Vorschriften eine Übergangsregelung bis zum 31. Mai 2017 vereinbart.

www.ihk-nw.de, Dok.-Nr. 3596848 24 wirtschaftsspiegel 2 · 2017

Auch für kleinere Hotels und Pensionen sind Rauchmelder jetzt Pflicht.

Foto: Jackson/Fotolia

Rauchmelder auch in kleinen Hotels Sonderbauverordnung | Am 5. Januar 2017 ist die neue Verordnung über den Bau und Betrieb von Sonderbauten (Sonderbauverordnung NRW) in Kraft getreten. Darin enthalten ist die neue Regelung, dass Beherbergungsstätten – auch mit weniger als 12 Betten – einen Rauchwarnmelder in jedem Raum angebracht haben müssen. Dieser muss so eingebaut oder angebracht und betrieben werden, dass

Brandrauch frühzeitig erkannt und gemeldet wird. Die Sonderbauverordnung NRW enthält zusätzliche Anforderungen zur Landesbauordnung (BauO NRW) für sogenannte Sonderbauten, die aufgrund ihrer Art und Nutzung, ihrer Größe oder hoher Besucherzahlen ein erhöhtes Gefahrenpotenzial bergen. Hierzu zählen etwa Versammlungs-, Verkaufs- und Beherbergungsstätten. _______________________

WETTBEWERB

Ecodesign Der vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt ausgelobte Bundespreis Ecodesign zeichnet nachhaltige und herausragend gestaltete Produkte, Dienstleistungen und Konzepte aus. Der Wettbewerb

ist in vier Kategorien ausgeschrieben: Produkt, Service, Konzept und Nachwuchs. Unternehmen aller Größen und Branchen sowie Studierende können sich bis zum 10. April bewerben.

www.ihk-nw.de, Dok.-Nr. 3607578

Hilfe für Gründer Umweltbranche | Jungen Unternehmen der Umweltbranchen hilft das vom NRW-Umweltministerium geförderte Projekt „KUER fly+ grow“, wie der Verein pro Ruhrgebiet mitteilt. Jeder Teilnehmer bekommt zunächst ein Power Coaching, Training für die Präsentation vor Kapitalgebern sowie eine Teilnahme am KUERinvestforum NRW.

www.bundespreis-ecodesign.de

www.proruhrgebiet.de www.ihk-nordwestfalen.de

Existenzgründung | Unternehmensförderung

Weisungen austauschen

Foto: thomaslerch/Fotolia

der Klasse 9 (Gefahrzettel Gefahrgut | Fahrer von Nr. 9A). kennzeichnungspflichtigen Nach Ende der ÜberGefahrguttransporten müsgangsfrist, das heißt spätessen sogenannte schriftliche tens ab 1. Juli 2017, muss Weisungen mitführen, die der Fahrer die schriftlichen Hinweise enthalten, welche Weisungen geMaßnahmen bei Unfällen mit gemäß ADR 2017 fährlichen Gütern mitführen. Wer ergriffen werden die schriftlichen müssen. Weisungen ausDie Änderung tauscht, sollte des ADR zum 1. dabei die alten Januar 2017 beschriftlichen inhaltet auch eine Weisungen unÄnderung der mittelbar verPflichten für schriftlichen Wei- Gefahrgutfahrer. nichten. Dann sungen. Geändert kann es nicht wurden sie unter anderem zu Verwechslungen kombei der Klasse 4.1 (polymemen, insbesondere bei Konrisierende Stoffe) und bei trollen. _______________________

Duldung geregelt GGVSEB | Verschiedene Änderungen in Gefahrgutvorschriften wie dem ADR, dem RID und dem ADN sind zum 1. Januar 2017 in Kraft getreten. Ihre Umsetzung erfolgt aber durch die Gefahrgutverordnung Straße, Schiene, Binnenschiff (GGVSEB), die voraussichtlich erst im März 2017 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wird. Daher hat das Bundesverkehrsministerium am 24. November 2016 im Vkbl. 23-2016 vom 15. Dezember 2016 (S. 718) eine Duldungsregelung veröffentlicht. Danach werden die

Neue Regelungen beim Gefahrgut Foto: IHK

zuständigen Behörden bei der Anwendung der neuen Vorschriften, die nicht mit den Vorschriften des ADR/ RID/ADN 2015 übereinstimmen, auf eine Verfolgung von sich daraus ergebenden Verstößen verzichten. _______

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IHK-PROFIL

Aus- und Weiterbildung

„Sprache schnell lernen“ Erfahrungsaustausch beim bundesweiten Netzwerktreffen „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“. Das bundesweite NETZWERK „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ unterstützt Unternehmen bei der Integration von Flüchtlingen in Ausbildung. Auf der ersten Tagung des NETZWERKs in BerDIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin lin im Dezember Wansleben und Jeannine Budelmann. 2016 referierte JeanFoto: pd nine Budelmann, Geschäftsführerin des Münsteginn ein großes Hemmnis raner Unternehmens Budelfür beide Seiten, weiß sie. In ihrem Unternehmen sind mann Elektronik, über das Thema „Berufsbezogenes Flüchtlinge drei Tage in der Deutsch“. Budelmann legt in Woche im Betrieb und zwei Tage in der Sprachschule. ihrem Betrieb besonderen Wert auf die Erleichterung www.unternehmendes Spracherwerbs. Die integrieren-fluechtlinge.de Sprache sei gerade zu Be-

Wer bildet wo aus? Ausbildungsatlas | Mit dem interaktiven Ausbildungsatlas stellt die IHK Informationen zu Ausbildungsberufen und Ausbildungsbetrieben in NordWestfalen zur Verfügung. Das geografische Informationssystem vermittelt einen detaillierten Überblick über die Zahl der Ausbildungsbe-

Familienfreundlich | Was passiert, wenn zum Beispiel die Auszubildende während der Ausbildung schwanger wird oder ein Elternteil pflegebedürftig? Mit der Teilzeitberufsausbildung ist es für Betriebe möglich, die Ausbildung flexibler zu gestalten. Betrieb und Auszubildende einigen sich auf eine reduzierte wöchentliche Ausbildungszeit. Die Berufsschulzeit muss in Vollzeit abgeleistet werden. Die Vergütung reduziert sich ent-

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sprechend der vereinbarten Ausbildungszeit. Auch für Unternehmen ergeben sich Vorteile. Sie können so einen Auszubildenden halten oder mit dem Angebot neue gewinnen. Dadurch gezeigte Familienfreundlichkeit ist auch ein Wettbewerbsvorteil. Oft bringen Teilzeit-Azubis außerdem eine große Motivation und ein hohes Maß an Sozialkompetenz mit, da sie die Chance auf eine abgeschlossene Berufsausbildung erhalten. ______________

Spaß an Sprache

Betriebsgeheimnisse solche Betriebsgeheimnisse weitererzählen oder als Kopie weitergeben, müssen mit einer Abmahnung oder Kündigung rechnen. Wenn dem Arbeitgeber ein Schaden entsteht, muss hierfür der Azubi aufkommen. Ein Betriebsgeheimnis liegt dann vor, wenn die Informationen nur einem bestimmten Personenkreis bekannt sind und nicht ohne Weiteres herausgefunden werden können. Es muss ein berechtigtes wirtschaftliches

www.ihk-nw.de, Dok.-Nr. 3616566

Ausbildung in Teilzeit

1×1 DER AUSBILDUNG

Auch als Auszubildender muss man nach § 13 Berufsbildungsgesetz über Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse schweigen, gegenüber Außenstehenden, aber gegebenenfalls auch gegenüber Kollegen. Darunter fallen bestimmte einmalige Rezepte, spezielle technische Verfahren, geplante Unternehmensvorhaben und -strategien sowie persönliche Daten von Kunden und Mitarbeitern. Azubis, die

triebe im IHK-Bezirk und den Teilregionen. Außerdem wird in der Karte angezeigt, in welchen Orten und wie viele Ausbildungsbetriebe den jeweiligen Ausbildungsberuf anbieten.

Interesse an der Geheimhaltung bestehen. Zudem muss der Auszubildende erkennen können. dass eine Information geheim gehalten werden soll. Nächste Ausgabe: ausbildungs- und praxisintegrierte duale Studiengänge. www.ihk-nw.de/ ausbildungsberatung

Wettbewerb | Im Bundeswettbewerb Fremdsprachen können sprachbegeisterte Azubis und Berufsschüler zeigen, dass sie sich international präsentieren können. Im Team sollen ein Film oder ein Hörspiel erarbeitet werden. Angesprochen sind Jugendliche in erster Ausbildung, die nicht älter als 25 Jahre sind. Anmeldung bis 28. Februar. www.bundeswettbewerbfremdsprachen.de/ www.ihk-nordwestfalen.de

Aus- und Weiterbildung

Prüfer bilden sich weiter Seminare | Auch für Prüfer der IHK Nord Westfalen ist lebenslanges Lernen nötig. Neueinsteiger werden umfassend auf ihren ersten Einsatz vorbereitet. Aber auch erfahrene Mitglieder der Prüfungsausschüsse können in den Aufbauseminaren zu Themen wie Bewertung, Kommunikation, Mündliche|Praktische Prüfungen, Projektarbeiten oder Rechtliche Grundlagen ihre Kompetenzen ausbauen. Die kostenlosen Seminare sind nur für berufene Prüfer. Anmeldung online.

Weiterbildung für Prüfer. Foto: Young/Fotolia

www.ihk-nw.de/ prueferseminare

EINE FRAGE AN DIE IHK

Weiter- oder Fortbildung

Duale Studiengänge machen Unternehmen für Nachwuchs attraktiv. Foto: cervo/Fotolia

Lernen und arbeiten IHK informiert Unternehmen über das duale Studium. Das duale Studium bietet gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen eine gute Möglichkeit, engagierte junge Leute auf sich aufmerksam zu machen. Die Westfälische Hochschule und die IHK Nord Westfalen erläutern am 16. Februar ab 17 Uhr in der IHK in Gelsenkirchen das Konzept und den Ablauf des dualen Studiums an der Westfälischen Hochschule. Unternehmensvertreter berichten von ihren Erfahrungen und er-

Ausbildung ist attraktiv Analyse | Lange Zeit war die Berufsausbildung vor allem eine Domäne von Haupt- und Realschulabsolventen. Dies hat sich inzwischen grundlegend geändert. Schon 2015 schlossen die Betriebe mehr Ausbildungsverträge mit Studienberechtigten als mit Hauptschulabsolventen ab. Dies belegt eine neue Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). www.ihk-nordwestfalen.de

Auch im IHK-Bezirk Nord-Westfalen hatten 2016 gut 50 Prozent der neuen Azubis mindestens eine Fachhochschulreife. 17 Prozent der Azubis hatten einen Hauptschulabschluss, dies entsprach genau dem Anteil der Hauptschüler an allen Schulabgängern. Von der deutlich größeren Zahl an Ausbildungsinteressierten, die auch ein Studium beginnen könnten, profitie-

läutern, warum sie sich bei ihren Nachwuchskräften für das Duale Studium entschieden haben. Praxisnah werden folgende Fragen geklärt: Wie läuft ein solches Studium ab? Wer wählt die Bewerber aus? Wie wird man Kooperationsbetrieb? Welche Ausbildungsberufe können mit welchen Studiengängen und wie kombiniert werden? www.ihk-nw.de Dok.-Nr. 15696192

ren nicht nur für eher klassische Berufe wie Bankoder Industriekaufleute, Steuerfachangestellte, Mediengestalter Digital und Print oder Chemielaboranten. Auch in bislang typischen „Hauptschülerberufen“ wie Maurer, Koch oder Zimmerer werden im Vergleich zu 2010 spürbar mehr Studienberechtigte unter den neuen Auszubildenden gezählt.

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Frage einer Personalbetreuerin eines Unternehmens aus Münster: Gibt es einen Unterschied zwischen Fortbildung und Weiterbildung?

Die Antwort der IHK: Ja, den gibt es, auch wenn die Begriffe oft als Synonyme verwendet werden. Bei einer Fortbildung steht eine konkrete Weiterqualifizierung im Fokus, die sich auf den derzeit ausgeübten Arbeitsplatz bezieht. Es geht es um den gezielten Erwerb weiterführender Fähigkeiten für neue Aufgaben des Arbeitsplatzes. Deshalb gibt es für alle IHK-Fortbildungsprüfungen Zulassungsvoraussetzungen (zum Beispiel Berufserfahrung), die in dem jeweiligen Arbeitsbereich nachgewiesen werden müssen. Eine Weiterbildung muss dagegen nicht in direktem Bezug zum bestehenden Arbeitsplatz stehen. Wer sich in seinem Beruf zusätzlich qualifizieren möchte, einen bestimmten Abschluss erwerben will oder eine Umschulung durchführen muss, um sich beruflich neu orientieren zu können, nutzt grundsätzlich eine Weiterbildung ES ANTWORTETE: Andrea Kirchmaier, 0251 707-289 [email protected]

www.ihk-nw.de/ fortbildung

www.bibb.de wirtschaftsspiegel 2 · 2017 27

 

 

     

IHK-PROFIL

Recht

 

 

Urlaubsstaffelung gekippt

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Anschreiben sind wettbewerbswidrig

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Angebliche Verträge | Auf die Unachtsamkeit insbesondere vielbeschäftigter Geschäftsleute und Selbstständiger spekulieren dubiose Firmen mit dem Versenden von Formularen, in denen um Bestätigung oder Korrektur eines (angeblich) bereits bestehenden Interneteintrags gebeten wird. Derartige Anschreiben verstoßen laut Landgericht (LG) Ulm gegen das Verschleierungsverbot des Para-

       

   

         

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grafen 4 Nr. 3 im Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) sowie gegen das Irreführungsverbot des Paragrafen 5 Abs. 1 UWG. Dies gilt auch für Folgeschreiben in Form von Rechnungen und Mahnungen, mit denen die angeblichen Rechte aus den zuvor geschlossenen Verträgen durchgesetzt werden sollen. Urteil des LG Ulm vom 13. Mai 2016. Aktenzeichen 10 O 15/16 __________________

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handlungsgesetzes (AGG) Benachteiligung | Eine und ist deshalb unwirksam. Urlaubsstaffelung, nach der Der bloße pauschale Hinweis Arbeitnehmer vor Voldes Arbeitgebers, mit höhelendung des 50. Lebensjahrs rem Alter bestehe ein größeeinen um drei Tage kürzeren res Erholungsbedürfnis, Urlaub erhalten als Beschäfreichte dem tigte, die das Gericht als 50. LebensRechtfertijahr bereits gung für die vollendet haBenachteiliben, verstößt nach Auffasgung jüngerer Arbeitsung des nehmer nicht Bundesaus. arbeitsgeUrteil des richts (BAG) BAG vom gegen das Be12. April nachteili2016, Aktengungsverbot zeichen 9 des Allgemei- Ältere haben nicht mehr AZR 659/14_ nen Gleichbe- Anspruch auf Urlaub. Foto: Falkjohann/Fotolia

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Handelsrichter wiederernannt Auf Vorschlag der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen hat der Präsident des Oberlandesgerichts in Hamm Julius Fabian Roberg, Geschäftsführer der Coler GmbH & Co. KG, Münster, zum Handelsrichter beim Landgericht Münster wiederernannt. Die Amtszeit beträgt fünf Jahre.

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Recht

Helau am Arbeitsplatz Auch in der so genannten fünften Jahreszeit gelten klare Regeln am Arbeitsplatz. Die Karnevalszeit setzt das Arbeitsrecht nicht außer Kraft. Zwar gibt es – insbesondere im Rheinland – zahlreiche Betriebe, die der Belegschaft großzügig eine Feier erlauben, doch ob der Arbeitgeber Feier, Verkleidung oder Karnevalsmusik zulässt, ist branchen- und ortsabhängig. Einen rechtlichen Anspruch darauf, im Büro Karneval zu feiern, gibt es nicht. Weiberfastnacht, Rosenmontag und Faschingsdienstag mögen zwar für Karnevalsfans Feiertage sein. Laut Gesetz sind sie aber ganz normale Werktage. Wer feiern will, muss Urlaub nehmen. Wer ohne Zustimmung des Arbeitgebers seinen Arbeitsplatz verlässt, zu Hause bleibt oder grundlos „krank feiert“, muss mit einer Abmahnung oder sogar mit einer Kündigung rechnen. Wenn jedoch der Arbeitgeber in der Vergangenheit solche Tage regelmäßig von der Arbeitspflicht ausgenommen und nicht klargestellt hat, dass er dies freiwillig tut, kann nach der so genannten betrieblichen Übung auch für die Zukunft ein Anspruch auf den freien Tag für die Arbeitnehmer

IHK-KONTAKT Hille Tiemann Tel. 0251 707-241 [email protected]

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Verkleiden, feiern, Krawatten abschneiden – was Karneval im Büro geht, ist branchen- und ortsabhängig.

entstehen. Arbeitgeber, die das vermeiden wollen, sollten beispielsweise folgende Formulierung wählen: „In diesem Jahr haben wir uns dazu entschieden, den Betrieb an Rosenmontag (eventuell mit zeitlicher Einschränkung) zu schließen. Für das kommende Jahr behalten wir uns eine andere Entscheidung ausdrücklich vor.“ Bei Berufen, in denen eine bestimmte Kleiderordnung vorgeschrieben ist, zum Beispiel die Schutzbekleidung bei Bauarbeitern, muss diese auch Karneval eingehalten werden. Auch bei Kundenkontakten kann ein Arbeitgeber von seinen Mitarbeitern erwarten, sich dem Charakter des Betriebes und dessen Kundenstamms entsprechend zu kleiden. So darf der Bankangestellte seine Kunden nicht einfach mit Pappnase bedienen. Verkleidungen sollten immer zwischen Unternehmensleitung und Mitarbeitern abgestimmt werden. Ist im Be-

Foto: Picture-Factory/Fotolia

trieb eine Verkleidung möglich, empfiehlt sich ein möglichst dezentes Kostüm, das keinen Anstoß erregt, beleidigend oder unangemessen freizügig ist. Vorsicht ist außerdem bei manchen typischen Karnevalsbräuchen angebracht. So ist etwa das Abschneiden der Krawatte eines Arbeitskollegen nur dann erlaubt, wenn das „Opfer“ einverstanden ist. Ob das Zerschneiden eines Schlipses Ansprüche auf Schadensersatz auslöst, hängt davon ab, in welcher Branche und Region man sich diesen Scherz erlaubt. Im Rheinland gilt das Tragen einer Krawatte an Weiberfastnacht eher als stillschweigende Einwilligung. Außerhalb der Karnevalshochburgen jedoch muss ein Schlipsträger nicht mit dem Abschneiden rechnen. In weniger karnevalistisch geprägten Regionen kam es daher auch schon zu Verurteilungen über die Zahlung von Schadensersatz. _______________________

EINE FRAGE AN DIE IHK

Vorab qualifizieren

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Frage eines Unternehmers aus Bocholt: Ich beteilige mich häufiger an öffentlichen Ausschreibungen. Gibt es dafür erleichterte Verfahren?

Die Antwort der IHK: Wenn Sie sich regelmäßig an öffentlichen Ausschreibungen beteiligen, ist eine Präqualifizierung sinnvoll. Dabei werden Eignungsnachweise vorgelagert und auftragsunabhängig nach der Vergabeund Vertragsordnung für Lieferungen und Dienstleistungen (VOL) geprüft und zertifiziert. In NRW gibt es eine gemeinsame Präqualifizierungsstelle der IHKs bei der IHK Mittlerer Niederrhein. Nach dem Präqualifizierungsverfahren erhalten Sie ein für ein Jahr gültiges Zertifikat und sind in der bundesweiten Datenbank www.pq-vol.de gelistet, über die alle öffentlichen Auftraggeber in Deutschland unterrichtet sind. Mit der Präqualifizierung gehen Sie sicher, dass immer alle Eignungsnachweise vorliegen und ein Ausschluss wegen fehlender Unterlagen vermieden wird. Sie sparen auch Zeit und Kosten, weil Sie nicht bei jedem Verfahren neue Eignungsnachweise einholen müssen. Einmal jährlich werden die Nachweise aktualisiert. Die Vergabestellen benötigen dafür nur das Zertifikat. Informationen unter www.ihk-nw.de Dok-Nr. 3617066

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IHK-PROFIL

Foto: Fotolia

International EINE FRAGE AN DIE IHK

Holzkisten behandeln

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Frage eines Maschinenbauunternehmens aus Marl: Ich möchte Ersatzteile nach Chile exportieren, die in Holzkisten verpackt werden. Muss ich etwas beachten, wie das Holz behandelt werden muss?

Manche Waren nach China müssen vorab zertifiziert werden.

Der Schritt nach Fernost Eine IHK-Veranstaltung behandelt Zertifizierungspflichten beim Export nach China. Seit Jahren wagen deutsche Exporteure den Schritt ins „Reich der Mitte“. Die Volksrepublik China gehört zu den bedeutendsten Wirtschaftsregionen weltweit. Doch Unternehmen müssen beachten, dass neben den üblichen Exportpapieren möglicherweise auch chinesische Zertifizierungs- und Kennzeichnungspflichten bestehen und die eigene Ware vorab zertifiziert werden muss. Das wohl be-

kannteste Zulassungsverfahren ist das „China Compulsory Certification“- (CCC) Verfahren. Der TÜV-Rheinland als akkreditiertes Unternehmen informiert am 15. März von 14 bis 17 Uhr in der IHK Nord Westfalen in Gelsenkirchen zu diesem Thema. Anmeldungen bis 9. März unter [email protected].

Die Antwort der IHK: Ja, bei jeder Ausfuhr von Waren in Holzverpackungen müssen die jeweiligen Einfuhrbestimmungen des Empfängerlandes erfüllt werden. Hat ein Land den „International Plant Protection Convention IPPC“, ein internationales Pflanzenschutzübereinkommen der

Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation anerkannt, so müssen die Holzverpackungen nach entsprechenden Vorgaben behandelt sein. Laut diesem internationalen Standard für PflanzenschutzMaßnahmen (ISMP Nr. 15) muss das Verpackungsholz hitzebehandelt werden, bevor es exportiert werden darf. Hierbei wird der Kern des Holzes mindestens 30 Minuten auf mindestens 56 Grad erhitzt. Als Nachweis der Hitzebehandlung wird das Holz mit einem Siegel versehen. Dieses Siegel dürfen nur zertifizierte Unternehmen anbringen. Eine Übersicht der HolzimportBestimmungen der EU sowie weitere Informationen zum Thema Holztransport finden Sie im Internet.

Holzverpackungen müssen vor dem Export in einige Länder

www.ihk-nw.de/ veranstaltungen

ANTWORT: Markus Krewerth, Tel. 0209 388-304 [email protected]

behandelt werden.

www.waldschutz.nrw.de

Foto: IHK

Messeförderung erhöht

China im Wandel

Auslandsmessen | Das Auslandsmesseprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums wurde aufgestockt. Mit der Erhöhung auf 44 Millionen Euro können einige deutsche Pavillons mehr geplant und die Kostenstei-

Wirtschaftsbeziehungen Den heutigen Stand und die Perspektiven der deutschchinesischen Wirtschaftsbeziehungen beleuchtet eine Publikation des DIHK. Themen sind die Auswirkungen der chinesischen Investi-

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gerungen auf wichtigen Auslandsmärkten abgefangen werden. Das ist interessant gerade für mittelständische Unternehmen. Informationen gibt es online. www.german-pavilion.com

tionstätigkeiten sowie die Entwicklung Chinas vom Schwellen- zum Hochtechnologieland. Die Broschüre kann online heruntergeladen werden. http://bit.ly/2k48bxY www.ihk-nordwestfalen.de

Marketing-Preis Land und dem südlichen Emsland. Das Münsteraner Unternehmen ist spezialisiert auf die Begleitung und Unterstützung dermatologischer Behandlungen durch auf das Hautproblem abgestimmte Pflegelösungen. „Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung“, erklärte Isermann. „Nicht nur, weil sie honoriert, welche Marktposition wir uns mit viel Herzblut für unsere Sache erarbeitet haben. Sondern auch, weil sie dem Thema medizinische Hautpflege eine Bühne gibt und ins öffentliche BeDiese Auszeichwusstsein rückt, dass sie für breite nung honoriert, welche MarktposiKundengruppen einen wertvollen tion wir uns mit Beitrag zur Lebensqualität leis- viel Herzblut erarbeitet haben. ten kann.“ Als Schlüssel Detlef Isermann zum Erfolg identifizierte die Jury aus Marketing- und Kommunikationsexperten den intensiven und nachhaltigen Markenaufbau. Mutig und mit einem für das Wettbewerbsumfeld großen Budget habe das mittelständische Unternehmen erfolgreich integrierte Online- und Offline-Kampagnen mit einer passgenauen Ansprache der Kernzielgruppen entwickelt und umgesetzt, heißt es in einer Pressemitteilung des Marketing-Clubs. Dermasence sei es gelungen, sich als Marke erfolgreich im Wettbewerb zu behaupten und konsequent Marktanteile zu gewinnen und zu halten.



Preisübergabe beim Neujahrsempfang des Marketing-Clubs (v. l.): Thomas Hans und Gerburgis A. Niehaus (Präsident und Geschäftsführerin Marketing-Club), Gudrun Hams-Weinecke und Detlef Isermann (Marketingleiterin und Geschäftsführer Dermasence) sowie Albert Hirsch (Vizepräsident Marketing-Club).

Foto:Oberheim



Erfolgreicher Markenaufbau P&M Cosmetics gewinnt im Wettbewerb des Marketing-Clubs Münster/Osnabrück

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ür den Aufbau der Marke „Dermasence – medizinische Hautpflege“ wurde das Herstellerunternehmen P&M Cosmetics mit dem achten Marketing-Preis Münster/Osnabrück ausgezeichnet. Mit

dem Preis würdigt der Marketing-Club jährlich bei seinem Neujahrsempfang regionale, nationale oder internationale Marketingleistungen von Unternehmen aus dem Münsterland, dem Osnabrücker

          

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IHK-Prüfer

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o die Grenze zwischen heißer Luft und Fachwissen verläuft, das weiß Dieter Werner ganz genau. Vor dem Chef der Kaldewei-Ausbildungswerkstatt sitzen seit drei Jahrzehnten viele Auszubildende. „Etwas erzählen können alle.“ Die jungen Werkzeugmechaniker und Industriemechaniker müssen am Ende der Ausbildung die Prüfung schaffen. Sie sind dann „IHK-geprüft“, Ausweis des weltweit anerkannten deutschen dualen Ausbildungssystems. Auch Ferdinand Vortmann prüft seit über 30 Jahren und ist selbst ebenfalls oft geprüft worden. „Es ist eine ehrenvolle Aufgabe sicherzustellen, dass Prüfungen fair und hochwertig ablaufen“, sagt der frühere Recruiting-Manager von Infracor in Marl ganz ohne Pathos. Die Experten aus den IHK-Prüfungsausschüssen haben allein im vergangenen Jahr in Nord-Westfalen gut 10 500 Abschluss- und über 2250 Fortbildungsprüfungen durchgeführt.

Theorie und Praxis am Tisch

Der ständige Kontakt mit den Kollegen ist für Floristin Sibylle Böttcher Ansporn, sich für die Prüfungen in ihrer Branche einzusetzen.

Foto: Gerharz/IHK

Einsatz für den Abschluss 3505 Frauen und Männer sind als ehrenamtliche Prüfer in der Aus- und Weiterbildung der IHK Nord Westfalen aktiv. Am 21. Februar werden 122 für ihren langjährigen Einsatz geehrt. Drei von ihnen erzählen, warum sie sich engagieren. 32 wirtschaftsspiegel 2 · 2017

IHK-Prüfer sind gut in ihrem Fach, bringen viel Erfahrung mit - und können auch die richtigen Fragen stellen. Wie die Floristmeisterin Sibylle Böttcher, die jungen Menschen ebenfalls im eigenen Blumenladen in Telgte gerne eine Chance zum qualifizierten Einstieg ins Berufsleben gibt. Für sie ist es eine Auszeichnung, als IHK-Prüferin berufen worden zu sein. Auch nach 20 Jahren noch. Über 20 Winter und Sommer ist Sibylle Böttcher schon dabei und prüft Floristik-Auszubildende. Theoretisch und praktisch am Bindetisch. Damals hatte sie gerade vier Jahre zuvor das Blumengeschäft im traditionsreichen „Böttcherhus“ mitten in der Stadt am Marktplatz von Vater Karl-Erich gekauft. Es besteht seit 1776. „Ein bisschen alles“ – das ist ihr Sortiment. Natürlich Blumen. Und dann noch Dekoration, Modeschmuck und Accessoires. Eine florale Warenwelt, die Sibylle Böttcher, Jahrgang 1962, mit elf Frauen und einem Mann betreibt. Ihr macht heute so schnell keiner mehr in der BlumenBranche etwas vor. Sie hat in Münster Floristin gelernt, ist dann viel gereist. Ein Jahr mit dem Rucksack durch Neuseewww.ihk-nordwestfalen.de

IHK-Prüfer

land und Australien. In Kanada hat sie nach dem Abitur Käufer mit gebundenen Sträußen verblüfft, denn die waren dort nicht üblich. Sibylle Böttcher hat noch die Meisterschule in Xanten besucht, die heute in Gelsenkirchen angesiedelt ist. Sie erzählt bei einer Tasse Kaffee in der Upkammer mit Blick auf den Bindetisch unten, wie sie sich heute über ihre Mitarbeiter die Welt ins Geschäft holt. Dort unten bindet gerade Anna Bajcinca. Sie ist Auszubildende, 18 Jahre alt und stammt aus dem Kosovo. Aus dem Punjab in Indien kommt Kaur Mandeep, seit zwei Monaten ist sie Aushilfe. Und Jalini Raventhiran aus Sri Lanka ist vor fünf Jahren erfolgreich durch die IHK-Prüfung gegangen.

Austausch mit den Kollegen Wer einmal IHK-Prüfer geworden ist, bleibt lange dabei. Neun bis zehn Prüfer stellt die Branche pro Prüfungsdurchgang. Erst für die Zwischenprüfungen. Dann für die Abschlussprüfungen. Sibylle Böttcher zählt an den Fingern ihre PrüferKollegen ab. „Wolfgang, Elisabeth, Denise...“ Man kennt sich in der Floristik Nord-Westfalens. Es gibt die drei Schulstandorte Borken, Münster und Recklinghausen. Ja, sagt Sibylle Böttcher, Floristin ist ein „sterbender Beruf“. In gut einem Jahrzehnt hat sich die Zahl der Prüfungs-

„Ich habe Freude daran, Ausbildungen ganzheitlich mitzugestalten. Das hat auch Vorteile für den Arbeitgeber.



FERDINAND VORTMANN

teilnehmer halbiert, die ausgebildet werden. „Beim letzten Termin waren es nur noch 14 Prüfungen.“ Warum sie als Prüferin Nach 32 Jahren als Prüfer in IHK-Ausschüssen weiß Ferdidabeibleibt? „Man ist mit nand Vortmann ,,wie Jugendliche denken“. Foto: Gerharz/IHK Kollegen zusammen.“ Es ist dieser ständige Kontakt mit der Branche, jahraus, jahrein, der Si- dinand Vortmann. Der Halterner ist eine bylle Böttcher die Freude am anstren- Art Prüfungs-Profi. In seinem Arbeitslegenden Prüfer-Ehrenamt gibt. Und sie ben hat er sich selbst oft prüfen lassen. schaut durch die Prüfungsteilnehmer Erst zum staatlich geprüften Landwirt, hinter die Kulissen. „Man erlebt den Be- denn er hatte mit dreizehneinhalb Jahren trieb auch über den Auszubildenden“, eine Lehre auf dem elterlichen Bauernhof sagt sie. Die Prüfungen erinnern Sibylle begonnen. Danach wechselte er vom Hof Böttcher daran, dass Noten Ansporn sein ins benachbarte Marl, zu den damaligen können. Denn sie hatte in der Zwischen- Chemischen Werken Hüls. Dort machte er prüfung die Note drei. Die Gesellenprü- die Ausbildung zum Apparatebauer, nafung war eine Zwei. Und die Meisterprü- türlich mit Facharbeiterprüfung. Mit fung dann eine Eins. dem Fachabitur, das er während der AusWenn jemand Prüfungsausschüsse bildung nachholte, war der Grundstein von beiden Seiten kennt, dann ist es Fer- für weitere Prüfungen gelegt.

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IHK-Prüfer

Dieter Werner und seine Auszubildenden bei Kaldewei. Er prüft seit 30 Jahren Absolventen in verschiedenen industriell-technischen Berufen. Foto: Gerharz/IHK

Der Flaesheimer absolvierte 1980 die Meisterprüfung im Schlosserhandwerk vor der Handwerkskammer Münster und wurde gleichzeitig von der damaligen Hüls AG zum Ausbilder berufen. Im Laufe seines Berufslebens hat sich noch ein Richtungswechsel ergeben, eine Fortbildung, die mit der Prüfung zum „Industriemeister Chemie“ endete. Zu der Zeit

prüfte Ferdinand Vortmann, längst selbst IHK-Prüfer, Anlagen- und Konstruktionsmechaniker und von 2010 an auch Werkfeuerwehrleute. Ganze 32 Jahre ist er nun schon als Prüfer für die IHK tätig. Ferdinand Vortmann hat auch bei der Entwicklung neuer Berufe auf Bundesebene mitgewirkt. „Dass die Werkfeuerwehren heute über qualifizierten Nachwuchs verfügen, ist auch ein Stück weit mein VerPrüferehrung dienst“, sagt VortRegelmäßig würdigt die IHK Nord Westfalen das große ehmann. Die Mitrenamtliche Engagement der langjährigen Mitglieder in den arbeit in überrePrüfungsausschüssen. 122 Prüferinnen und Prüfer, die seit gionalen IHK-Aus20 und 30 Jahren die Abschlüsse in der beruflichen Ausschüssen hat auch und Fortbildung abnehmen, werden am 21. Februar geehrt. Vorteile für den Im GOP Varieté-Theater in Münster überreichen IHK-PräsiArbeitgeber, da er dent Dr. Benedikt Hüffer und die IHK-Vizepräsidenten vor Einfluss auf den über 200 Gästen die goldenen und silbernen Ehrennadeln Umfang des Gesowie persönliche Urkunden. schehens nehmen Ferdinand Vortmann und Dieter Werner werden für ihr kann. Er habe 30 Jahre währendes Engagement mit Gold ausgezeichnet. Freude daran, Sibylle Böttcher erhält für ihre 20-jährige Arbeit im Prü„Ausbildungen fungsausschuss die silberne Ehrennadel. ganzheitlich mitzugestalten“. Für

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den Betrieb, die Auszubildenden sowie deren Betreuer, sagt Vortmann, ist es von Vorteil, wenn es im Unternehmen Prüfer gibt, die Ablauf und Vorbereitung von IHK-Prüfungen kennen. Weil er in der Ausbildungsleitung in den vergangenen zehn Jahren bei der Evonik Ausbildung in Marl zuständig für das Einstellen von Azubis war, „wusste ich, wie Jugendliche denken und konnte dadurch gute Berufsberatung leisten“. Im Mai des vorigen Jahres ist er nach 43 Jahren in die vom Unternehmen angebotene Altersteilzeit gegangen. Was er jetzt mehr an freier Zeit hat, nutzt er für die Familie, den Sport - und natürlich auch für weitere IHK-Prüfungen.

Unterstützung im Unternehmen An die 1500 Auszubildende muss Dieter Werner in den vergangenen 30 Jahren schon geprüft haben. „Grob geschätzt“, schränkt der Abteilungsleiter Technische Ausbildung beim Badewannen-Hersteller Kaldewei in Ahlen aber sofort ein. Denn Werner ist schon von Beruf her ein www.ihk-nordwestfalen.de

IHK-Prüfer

PRÜFER WERDEN Fachleute aus Unternehmen in Nord-Westfalen, die sich für eine Tätigkeit als Prüfer interessieren, können sich an diese IHK-Ansprechpartner wenden: industriell-technische Berufe:

Fortbildungen:

kaufmännische Berufe:

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Stefan Brüggemann

Andreas Brochtrup

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Genauer. Er ist Werkzeugmechanikermeister und seit 1984 „Chef“ der Ausbildungswerkstatt.

Aber er hat auch schon Zerspanungsmechaniker geprüft, nach der Reform der Ausbildungsberufe in den 1990er-Jahren. Oder er saß im Prüfungsausschuss für Mechatroniker. „Wenn ich die UnterPrüfer seit 1985 stützung hier im Hause nicht hätte, dann Kaldewei hat heute weltweit rund 700 wäre das nicht möglich“, sagt der fast 60 Mitarbeiter, davon über 50 Auszubilden- Jahre alte Ausbildungsleiter. Franz-Diede am Standort Ahlen. Und mit den dual ter Kaldewei war die Teilnahme ein groStudierenden sind es 63 Mitarbeiter, die ßes Anliegen, erzählt Dieter Werner. auch Werner betreut. Prüfen frisst naBis 2019 ist Dieter Wertürlich auch Zeit. ner noch als IHK-Prüfer Prüfer erstellen und „Eine Woche reicht berufen. Für das Gespräch nicht“, sagt Dieter hat er zurückgeblättert. bewerten PrüfungsWerner. Für jeden Am 8. November 1985 hat aufgaben sowie PrüfAusschuss müssen er zum ersten Mal im Prü- stücke oder Präsentawenigstens drei Tage fungsausschuss Metall in angesetzt werden, Oelde gesessen. „Man ist tionen. Sie führen und rechnet er vor. „Plus damals gefragt worden.“ beurteilen Fachgedem, was du noch zu Ein Jahr zuvor war er „als spräche und beaufHause machen musst, junger Meister“ Ausbilder zum Beispiel Prüsichtigen Prüfungen. bei Kaldewei geworden. fungsgespräche und die Mappen mit den praktischen Aufgaben vorbereiten und Das Fachwissen herausholen die Dokumentation der betrieblichen Werner war damals der erste Prüfer, den Aufträge lesen.“ Kaldewei für die IHK-Prüfungen der Das Jahr des IHK-Prüfers Werner hat Auszubildenden abstellte. Heute gibt es inzwischen vier Prüfungszeiträume. insgesamt fünf Prüfer für industriell- Aber das schreckt ihn nicht ab. „Wenn die technische und kaufmännische IHK-Prü- mich nach 2019 noch haben wollen, fungen im Unternehmen. Werner wurde mach’ ich wohl noch weiter.“ Was ihm schnell stellvertretender Prüfungsaus- der ehrenamtliche Job bringt? Besonders schuss-Vorsitzender bei den Werkzeug- den „fachlichen Austausch mit Kollegen“ mechanikern und Industriemechanikern schätzt Werner sehr. WERNER HINSE – und ist das immer noch. www.ihk-nordwestfalen.de

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IHK hilft

Grünes Licht für Gründerzuschuss Helge Blischke will vor dem Sprung in die Selbstständigkeit jede Starthilfe nutzen, auch den Gründungszuschuss. Die IHK befürwortet den Antrag – und hat noch weitere lohnende Angebote für den Gründer. „

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er Entschluss, beruflich selbstständig zu werden, hat oft etwas damit zu tun, ob die Arbeit, die man für andere macht, wertgeschätzt wird“, findet Helge Blischke. Der Kaufmann war für vier Handelsunternehmen tätig, bevor er vor drei Jahren entschied, die fünfte E-Com-

DER GRÜNDUNGSZUSCHUSS Die Agentur für Arbeit kann Arbeitslose, die sich selbstständig machen möchten, mit dem Gründungszuschuss unterstützen. Die IHK hat dazu Stellung zu nehmen. Der Zuschuss beträgt sechs Monate lang Arbeitslosengeld plus 300 Euro für die Sozialversicherungen. Danach können für weitere neun Monate 300 Euro für die Sozialversicherungen beantragt werden. Eine Voraussetzung ist der Restanspruch auf mindestens 150 Tage Arbeitslosengeld. Ansprechpartner in der IHK sind:

Michaela Ehm

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0209 388 416

Schulten

Seega

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02871 9903-13

0251 707-246

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ihk-nw.de

ihk-nw.de Fotos: Morsey/IHK

36 wirtschaftsspiegel 2 · 2017

merce-Abteilung nicht mehr als Arbeitnehmer, sondern als Unternehmer an den Markt zu bringen. Er plant, einen eigenen Online-Shop mit einem ausgefeilten Warengruppenmanagement zu entwickeln, damit die Kunden auf schnellstem Weg zu genau den Büchern, Spielwaren, Computerspielen, Tonträgern, Software-Produkten und Kalendern finden, die ihr Herz begehrt. Mit seiner Geschäftsidee und reichlich Know-how im Gepäck meldet sich Blischke bei der IHK Nord Westfalen. „Er hat uns um eine Stellungnahme gebeten, die wir für die Agentur für Arbeit abgeben, wenn ein Gründungszuschuss beantragt wird“, erklärt Christian Seega, Gründungsberater bei der IHK Nord Westfalen in Münster. Mit dieser Aufgabe ist die IHK im gesetzlichen Auftrag unterwegs. Gemäß Sozialgesetzbuch III sei zu bewerten, ob die Unternehmer in spe ihr Gründungskonzept plausibel und realitätsnah aufgestellt haben und ob sie die fachliche, aber auch die persönliche Eignung mitbringen, das Vorhaben umzusetzen, so Seega. „Der Gründer hat zuvor schon erfolgreich Shops aufgebaut und weiß, wie im Onlinehandel der Hase läuft“, gewinnt Seega schnell einen positiven Eindruck. „Es kommt eben nicht nur darauf an, die Internetseite zu haben, sondern das ganze Drumherum professionell zu planen“.

Kein Rechtsanspruch Voraussetzung für den Gründungszuschuss ist der Anspruch auf Arbeitslo-

Moluna GmbH Greven Gründungsjahr: 2013 Geschäftsfeld: Onlinehandel mit Büchern, Spielwaren, Computerspielen, Software, Kalender

sengeld, aber „ein Recht darauf besteht nicht, und man muss sich schwer dahinterklemmen, um das Antragsformular von der Agentur für Arbeit überhaupt zu bekommen“, erzählt Blischke. „Hartnäckig nachfragen und gute Argumente vorbringen“, empfiehlt er. „Die Bewilligung des Zuschusses ist für die Agentur für Arbeit eine Ermessensfrage, das war früher anders“, bestätigt Seega. „Heute kommen viele Gründer - so wie Herr Blischke - nicht allein wegen der Förderung zu uns, sondern weil sie den Businessplan nochmal durchgehen und eine externe Meinung einholen wollen“, berichtet Gründungsberater Christian Seega. „Es gibt die Tendenz, dass die Gründer entschlossener und noch besser vorbereitet sind als früher.“

Kennzahlen verdoppelt Diese Starthilfe durch den Gründungszuschuss wird Helge Blischke von der Agentur für Arbeit bewilligt. „Das war schon sehr wichtig, um vor dem Bankgespräch gewisse Lücken im Finanzierungsplan zu schließen“, erklärt Blischke. Der Gründungszuschuss war für ihn „keine tragende Säule, aber ein wichtiger Baustein“ im Gründungskonzept. Die Verhandlungen mit der Bank, erinnert sich Blischke, waren trotz schlüssigem Geschäftskonzept und Stellungnahme der IHK nicht ganz einfach. „Die Bank hat große Augen bekommen, dass wir im Businessplan für das erste Jahr Verluste ausgewiesen haben“, erzählt der Unternehmer und fügt hinzu: „Dass dies für ein digitales Start-up ganz normal ist, hat sich in unserer Region noch nicht überall herumgesprochen.“ In ganz Deutschland herumgesprochen hat sich indes, dass Blischkes Shop www.moluna.de in seinem Segment offensichtlich einiges zu bieten hat. „Wir vertreiben rund 3,3 Millionen Artikel“, sagt der Geschäftsführer – vor gut einem Jahr waren www.ihk-nordwestfalen.de

IHK hilft

kaum einen Weg, um sich und es noch 2,7 Millionen. Gesein Unternehmen immer weiwachsen ist seit der Gründung ter zu vernetzen, sei es im nicht nur der Kundenkreis, Rahmen von Visitenkartensondern auch das Moluna-TePartys, die von der IHK orgaam: „Aktuell sind wir hier sonisiert werden, oder neuerzusagen 4,5 Köpfe“, meldet dings bei den VeranstaltunArbeitgeber Helge Blischke. gen der Wirtschaftsjunioren Auf Empfehlung Seegas Nord Westfalen. Bereut hat nimmt Blischke ein weiteres Blischke seine Entscheidung Angebot der IHK Nord Westpro Selbstständigkeit noch falen wahr: „In den ersten Gekeine Sekunde. „Kunden, Umsprächstermin mit dem Mensatz, Aufträge: Stand Ende torenNetz Nord-Westfalen bin 2016 haben wir alle wesentliich mit Vorbehalt gegangen, chen Kennzahlen verdoppelt“, was sollten mir denn Unterfreut er sich. Den Kontakt zur nehmer aus dieser Generation Helge Blischke fand über den Gründungszuschuss den Kontakt zur IHK will er auch in Zukunft über den E-Commerce erzäh- IHK und zu deren Angeboten für ihn. Foto: Grundmann/IHK halten. „Ich fühle mich da gut len?“, begründet Blischke. „Dann habe ich aber gemerkt, dass es da- Tipps.“ Noch heute weiß der Gründer aufgehoben, aber man muss die Leistunrum gar nicht geht, sondern um den ge- einen der Mentoren an seiner Seite: „Das gen der IHK auch aktiv einfordern“, sagt nerellen Gründungsprozess und seine funktioniert aber nur, wenn man offen Helge Blischke und fügt hinzu: „Man ist branchenübergreifenden Anforderun- ist, wenn man weiß, dass andere Leute ja auch ein Unternehmer, und kein gen, und da kamen viele richtig gute auch gute Ideen haben.“ Blischke scheut ‚Unterlasser‘.“ DOMINIK DOPHEIDE

  

      

   

     

      

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wirtschaftsspiegel 2 · 2017 37

Investitionsschwäche

Investitionen sind Wetten auf die Zukunft – quasi das Saatgut für zukünftige wirtschaftliche Erfolge. Die Unternehmen in Nord-Westfalen investieren derzeit wenig.

Foto: BillionPhotos/Fotolia

Das Saatgut für morgen fehlt Mit der Konjunktur geht es weiter bergauf – ein schöner Erfolg, der sich in der ausgezeichneten Beschäftigungslage und den Einnahmerekorden der öffentlichen Haushalte zeigt. Warum dennoch so wenig investiert wird, bleibt ein Mysterium.

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as, was vom täglichen Konsum abgezweigt und zurückgelegt wird, um die Leistungsfähigkeit in der Zukunft zu sichern und zu verbessern, sind die Investitionen. Insofern sind die Investitionen der Betriebe die Vorsorge, mit der die Wettbewerbsfähigkeit und damit das Überleben auf den Märkten dieser Welt

Prof. Dr. Bodo Risch Der Autor dieses Artikels ist stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen. Er leitet den Geschäftsbereich International und Unternehmensförderung.

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gesichert werden – das Saatgut für die Erfolge von morgen.

Das „Investitionsmysterium“ Die Frankfurter Allgemeine Zeitung macht indes ein „Investitionsmysterium“ aus: Die Industrie startet die nächste industrielle Revolution unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“. Die Unternehmensberatung Boston Consulting hat einen enormen zusätzlichen Investitionsbedarf in Höhe von 250 Milliarden Euro bis 2025 diagnostiziert, um die hohen Erwartungen erfüllen zu können. Aber die Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen ziehen kaum an, trotz eines guten wirtschaftlichen Umfelds.

Die Fakten: Die Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen sind in 2015 um 3,7 Prozent gestiegen, aber in 2016 gerade mal um 1,2 Prozent, so das Münchener Ifo-Institut. Nächstes Jahr sollen es 1,3 Prozent sein. Und Thomas Mayer, Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Instituts, stellt fest: „In Deutschland ist das gesamtwirtschaftliche Nettoanlagevermögen in der Zeit von 2008 bis 2014 mit gerade mal 0,6 Prozent pro Jahr gestiegen.“ In Nord-Westfalen sieht es nicht besser aus: In 2015 lagen die Unternehmensinvestitionen mit 1,3 Milliarden Euro noch deutlich unter dem Maximum von 2007 und immer noch acht Prozent unter dem Wert des Jahres 2000. Real gerechnet, also wenn die Inflation mit einbezogen wird, wurde also ein Drittel weniger investiert als noch vor 15 Jahren. Bezogen auf das Jahr 2007, dem Referenzjahr in der offiziellen Statistik, beläuft sich das aktuelle Investitionsniveau gerade mal auf 72 Prozent des Ausgangswertes. Kein Wunder, dass der frühere Präsident des VDMA und Chef des Oelder Maschinenbauer Haver & Boecker, Reinhold Festge, die „Investitionslaune“ vermisst.

Ein Messfehler? Es gibt also einen offensichtlichen Widerspruch zwischen der offiziellen Statistik, also der faktischen Investitionstätigkeit, und dem vermuteten Investitionsbedarf. Was sind mögliche Erklärungen? Zunächst einmal könnte falsch oder unzureichend gemessen worden sein. Das Problem der statistischen Erhebungen liegt darin, dass viele Produkte durch den Fortschritt der IT ungleich produktiver und preiswerter sind als vor 15 Jahren. Das Motto wäre also „mehr mit weniger“. Hinzu kommt der Strukturwandel hin zur Dienstleistungsgesellschaft – auch in Nord-Westfalen arbeiten inzwischen rund 70 Prozent der Arbeitnehmer im Servicesektor – und der braucht pro Arbeitsplatz weniger Investitionen als ein Industriebetrieb. Außerdem: Wenn ein Unternehmen ein neues IT-System einführt, dann werden die Gehaltskosten der damit beschäftigten Mitarbeiter als Aufwand unter laufende Kosten verwww.ihk-nordwestfalen.de

Investitionsschwäche

Therapie als Teil des Problems Da helfen auch keine niedrigen Zinsen – sie verbilligen zwar die Fremdfinanzierung, sind aber selbst ein Teil des Problems: Solange die EZB sogar Negativzinsen für Einlagen für nötig hält, ist dies ein

Die Betriebe in Nord-Westfalen haben im vergangenen Jahr nur 72 Prozent dessen investiert, was sie noch 2007 in ihre Zukunft investiert hatten.

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Allerdings können Messprobleme nicht der alleinige Grund sein. Denn die Zeitreihen zeigen einen deutlichen Knick nach der Finanzkrise 2009. Zudem ist die schwache Entwicklung zu ausgeprägt, als dass sie nur als statistisches Erfassungsproblem gesehen werden kann. Ein weiterer Grund für schwache Investitionen liegt im weltwirtschaftlichen Umfeld – nach dem Brexit-Votum und der Wahl von Donald Trump steigt die globale Verunsicherung, wie das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln feststellt: „Eskalierende Unsicherheit lähmt Investitionen“. Investitionen sind ein (noch ungedeckter) Scheck auf die Zukunft – wenn die Risiken zunehmen und schwerer zu kalkulieren sind, dann hält man sich mit Wetten auf den weiteren Konjunkturverlauf zurück.

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„Eskalierende Unsicherheit“

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Zeichen, dass die Krise im Euroraum noch nicht zu Ende ist. Da kann man es den Unternehmen nicht verdenken, dass sich mit Investitionsentscheidungen eher zurückhalten. Damit wird die geldpolitische Therapie zum Teil des Problems. Investitionen sind eine wichtige Voraussetzung zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit, sie stehen für Innovationskraft und Zukunftsvertrauen. Die geringe Investitionsneigung hat fraglos

viele Gründe. Aber eine regionale Investitionsquote von gerade einmal 1,8 Prozent (Investitionen der nord-westfälischen Unternehmen als Anteil an der regionalen Bruttowertschöpfung 2014) kann nicht als Ausweis von Zukunftsvertrauen gelten. Ein stimulierendes Investitionsklima, geringere Standortkosten und ausreichende Flächen wären wichtige Voraussetzungen für eine Wende. BODO RISCH

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IHK-Konjunkturumfrage

Wirtschaft auf Wachstumskurs

„Das spiegelt sich auch in den gesamtwirtschaftlichen Daten, die auf ein insgesamt eher schwächeres viertes Quartal 2016 hindeuten“, so Schulte-Uebbing. Auch die Industriedaten für Nord-Westfalen legten diesen Schluss nahe: „In der Endabrechnung dürften Umsatz und Export der Industrie etwa zwei Prozent unter den Vorjahreswerten liegen.“

Die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage zeigt: Die Unternehmen in Nord-Westfalen sind zuversichtlich, die Investitionen ziehen jedoch nur leicht an. ie Unternehmen im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region zeigen sich weiter wenig beeindruckt von möglichen Konjunkturrisiken. Nach einer Umfrage der IHK Nord Westfalen bleibt das Wirtschaftsklima in der Region stabil: „Die Unternehmen sind zuversichtlich, die regionale Wirtschaft wird weiter moderat wachsen“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Karl-Friedrich Schulte-Uebbing, der den IHKKonjunkturbericht am 25. Januar in Münster präsentierte. Der IHK-Konjunkturklimaindikator, der in einem Wert die aktuelle Geschäftslage und die Erwartung der befragten Unternehmen für die nächsten Monate ausdrückt, ist wieder auf 126 Punkte gestiegen. Schulte-Uebbing: „Nach einem kleinen Durchhänger im Herbst steht er damit auf demselben 40 wirtschaftsspiegel 2 · 2017

Stand wie vor einem Jahr“ – und deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von 110 Punkten.

Geschäftslage 95 Prozent der Betriebe beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage zum Jahreswechsel mit gut (43,5 Prozent) oder zumindest befriedigend (51 Prozent). „Besonders zufrieden sind kleinere Betriebe und die Bauwirtschaft“, betont der IHKHauptgeschäftsführer den Zusammenhang zur starken Binnennachfrage. Bis auf den Handel gebe es allerdings leichte Abstriche in allen größeren Wirtschaftsbereichen, da in der zweiten Jahreshälfte 2016 die konjunkturelle Dynamik etwas an Tempo verloren habe.

Für die nächsten Monate sind die Unternehmen durchweg zuversichtlich: 22 Prozent erwarten eine bessere konjunkturelle Entwicklung, nur acht Prozent, dass es weniger gut laufen wird. Gut 70 Prozent rechnen mit einem gleich bleibenden Konjunkturverlauf. „Dabei sind die Unternehmen aus dem Münsterland generell optimistischer als die aus der

„Die größten Konjunkturrisiken liegen im Fachkräftemangel und im internationalen Umfeld.

Foto: Mensing/IHK

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Geschäftsaussichten



KARL-FRIEDRICH SCHULTE-UEBBING

www.ihk-nordwestfalen.de

IHK-Konjunkturumfrage

Emscher-Lippe-Region“, betont SchulteUebbing. Allerdings gebe es auch in der Emscher-Lippe-Region einen markanten Stimmungsumschwung zum Besseren. Dass die Erwartungen der Dienstleistungsbranchen gedämpfter ausfallen als der Durchschnitt aller Wirtschaftsbereiche, liegt nach Meinung des IHK-Hauptgeschäftsführers vor allem an den Kreditinstituten, die nach wie vor großen Verwerfungen ausgesetzt seien.

Außenwirtschaft Trotz der leicht rückläufigen Auslandsumsätze im vergangenen Jahr geben sich die Unternehmen zuversichtlich, 2017 wieder bessere Ergebnisse auf den internationalen Märkten zu erzielen. Ein gutes Viertel erwartet steigende Exportumsätze, nur jedes achte Unternehmen rechnet mit geringeren Absatzzahlen. „Das passt zu den wieder besseren Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft insgesamt“, erläutert Schulte-Uebbing. Bei den Konjunkturrisiken rangiert die Auslandsnachfrage entsprechend nur auf dem sechsten von sieben Plätzen. „Dennoch“, sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer, „liegen einige der größten Konjunkturrisiken im internationalen Umfeld.“ Das gilt vor allem für die Industrie, wo 45 Prozent der Unternehmen dieses Risiko am höchsten bewerteten. Dazu zählen mögliche Veränderungen in der Handelspolitik der USA und die Auswirkungen des Brexit genauso wie die instabile Lage im Nahen Osten, die politische Entwicklung in der Türkei, die Handelsbeziehungen zu Russland und die Transformationspolitik in China.

Konjunkturrisiken Konjunkturrisiko Nummer 1 insgesamt ist aber weiterhin der Fachkräftemangel. Inzwischen hält die Hälfte der Unternehmen es für das größte Risiko, nicht liefern oder produzieren zu können, weil ihnen qualifizierte Arbeitskräfte fehlen. Erstmals sehen überdurchschnittlich viele Großbetriebe den Fachkräftemangel als eines ihrer Hauptprobleme an. „Die größten Schwierigkeiten, Nachwuchs für sich zu rekrutieren, haben aber offensichtlich die kleineren Unternehmen“, betont Schultewww.ihk-nordwestfalen.de

Uebbing. Da sei es besonders tragisch, auf der einen Seite von der Binnenkonjunktur stark zu profitieren, aber auf der anderen Seite nicht das nötige Personal zu finden. Besonders Unternehmen in den Kreisen Coesfeld, Borken und Steinfurt machen sich Sorgen, auch im Emscher-Lippe Raum verstärkt sich das Problem.

Investitionen Die Investitionsneigung zieht leicht an, ohne aber deutlich an Dynamik zu gewinnen. 30 Prozent der Unternehmen planen steigende, 17 Prozent geringere Ausgaben für Anlagen und Bauten. Angesichts der aktuellen Ergebnisse rechnet SchulteUebbing nicht damit, „dass die Investitionen zu einer tragenden Säule der Konjunktur werden“. Sie dürften zwar zunehmen, „aber nur vergleichsweise verhalten“. Für eine hoch entwickelte Volkswirtschaft mit alterndem Kapitalstock reiche das nicht. Besonders zurückhaltend ist die Industrie. „Mit dem langgezogenen Aufschwung und der steigenden Kapaztätsauslastung wäre es eigentlich an der Zeit, dass die Unternehmensinvestitionen deutlich zulegen“, zeigt sich Schulte-Uebbing besorgt.

Die Bauwirtschaft ist mit der Geschäftslage besonders zufrieden.

Foto: sculpies/Fotolia

Beschäftigung Aufgrund des anhaltend guten konjunkturellen Umfelds wollen nach wie vor mehr Unternehmen Personal einstellen als abbauen, vor allem im Münsterland (24 zu 17 Prozent). „Allerdings ist zu erkennen, dass die Einstellungsbereitschaft zurückgeht“, sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer. Das könne einerseits an einem leergeräumten Arbeitsmarkt liegen, andererseits aber auch an einer vorsichtigeren Personalpolitik, die auf die steigenden Risiken reagiere. Somit bestätige die Umfrage die Einschätzung der Arbeitsagenturen, die für 2017 ein leicht geringeres Beschäftigungsplus in Nord-Westfalen prognostizierten. „Aber mit rund 12 000 neuen Jobs, die erwartet werden, könnte das immer noch mehr als stattlich ausfallen“, betont GUIDO KRÜDEWAGEN Schulte-Uebbing.

Im Handel ist die Stimmung zur Jahreswende wieder besser geworden.

Foto: Industrieblick/Fotolia

Die Industrie rechnet mit Schwierigkeiten im inter-

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nationalen Geschäft.

Foto: industrieblick/Fotolia

wirtschaftsspiegel 2 · 2017 41

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BetriebsWirtschaft

Praktische Hilfe Unternehmen engagierten sich in der Weihnachtszeit mit Spenden oder mit ganz handfester Hilfe. Auf Präsente zu Weihnachten verzichtete unter anderem der Logistikspezialist Greiwing aus Greven. Stattdessen freut sich der Förderverein Kinderpalliativmedizin Löwenzahn und Pusteblume in Wesel über 15 000 Euro. Mitarbeiter des Greiwing-Standortes Duisburg arbeiteten zudem einen Samstag lang unentgeltlich für den Verein Gänseblümchen, der sich ebenfalls um krebskranke Kinder kümmert. Den eigentlichen Betrag für diesen Arbeitstag stockte die Geschäftsführung auf 1500 Euro auf. Auf persönliches Engagement setzten auch 65 Mitarbeiter von LR Health &

Beauty in Ahlen. Sie krempelten die Ärmel hoch und leisteten über 275 Stunden ehrenamtliche Arbeit. Unter anderem halfen sie bei Renovierungsarbeiten in einem Flüchtlingsheim in Münster oder unterstützten das lokale Hilfsprojekt Lunch Club, indem sie Ausflüge ins Museum, Kanufahrten, Bücherreibesuche und das gemeinsame Kochen mit Kindern begleiteten. 2500 Euro überwies der Finanz- und Versicherungsmakler pma aus Münster an das Brücken-Team der Uniklinik Münster. Dieses spezialisiert sich auf die ambulante Palliativ-Versorgung für Kinder und Jugendliche.

Das Zurbrüggen WohnZentrum Oelde spendete 2000 Euro an den Oelder Tisch, der bedürftigen Menschen nicht mehr benötigte, aber noch genießbare Nahrungsmittel sowie Dinge des täglichen Bedarfs zur Verfügung stellt. Waisenkinder in Rumänien profitieren von 12 000 Euro, die Spaleck aus Bocholt, dessen rumänisches Tochterunternehmen sowie dessen Geschäftsführer Leonard Leinstein spendeten. Leinstein engagiert sich seit vielen Jahren für das Hilfsprojekt „Casa Dorca“, das 22 Kindern und Jugendlichen ohne Eltern ein Zuhause bietet. ________________________

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42 wirtschaftsspiegel 2 · 2017

3000 Essen bereiten die Alexianer in Münster täglich in ihrer neuen Großküche zu und kühlen sie direkt auf vier Grad Celsius herunter. „Cook and chill“ nennt sich das Verfahren, das für mehr Vitamine und Frische sorgen soll. Bewohner und Patienten in den Einrichtungen der Alexianer bekommen nicht mehr warmgehaltene, sondern vor Ort erhitzte Mahlzeiten. Ab Herbst werden auch die Einrichtungen der Misericordia, das Clemenshospital und die Raphaelsklinik in Münster, Foto: Echelmeyer aus der Großküche beliefert.

Masterflex | Der Spezialschlauchhersteller Masterflex aus Gelsenkirchen hat die APT Advanced Polymer Tubing GmbH in Neuss gekauft. Das neue Tochterunternehmen ist ein Spezialist für die Herstellung von High-Tech-Kunststoffen, insbesondere Fluorpolymere. APT verhilft Masterflex, so der Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Bastin, „zu einem größeren Sprung nach vorn“ bei dem Vorhaben, „durch Internationalisierung und Innovation zu wachsen“. Der Kaufpreis lag im oberen einstelligen Millionen-Euro-Bereich. _________________________ www.ihk-nordwestfalen.de

BetriebsWirtschaft

Gemeinsam stärker Stadtlohner Reycling / Geuking | Die Unternehmen Stadtlohner Recycling kooperiert mit dem Entsorgungsfachbetrieb Geuking in Südlohn. Nicht zuletzt durch die räumliche Nähe versprechen sich beide Unternehmen eine gegenseitige Stärkung und Ausweitung des Geschäfts. Gemeinsam bieten sie nun ein Komplettkonzept für die Entsorgung und Verwertung von Müll und Schrott an. Stadtlohner Recycling verwertet Metalle wie Aluminium, Kupfer, Messing, Blei, Zink und Edelstahl, bietet aber auch Neueisen sowie Container an und ist im Anund Verkauf gebrauchter Maschinen tätig. Der Geuking Containerdienst entsorgt darüber hinaus private und gewerbliche Abfälle wie Restmüll, Folie, Papier, Gartenabfälle, Bauschutt und Altreifen, aber auch asbesthaltiges Material und Mineralwolle. __

KURZMELDUNGEN

Dämmstoffe | Armacell

Helen und Ralf Swetlik übernehmen die Leitung des Druckhauses von Andrea und Rainer Betz (v. l.).

Foto: Druckhaus Dülmen

Staffelstab übergeben

aus Münster, ein weltweit führender Hersteller von flexiblen Dämmstoffen für die Isolierung von Anlagen, hat das Isolierungsgeschäft von Nomaco übernommen und die Produktionsstätte in Yukon (Oklahoma) erworben. Das US-Unternehmen ist einer der führenden Produzenten extrudierter PEDämmstoffe. 2016 erzielte Nomaco 28 Millionen Dollar Umsatz. _______________________________

Schatz gehoben | Ein

Druckhaus Dülmen | Nach 16 Jahren im „Druckhaus Dülmen – Betz Vertriebs GmbH“ haben Geschäftsführerin Andrea Betz und ihr Ehemann Rainer Betz den Staffelstab an den neuen geschäftsführenden Gesellschafter Ralf Swetlik weitergegeben. Während sich das Ehepaar Betz künftig neuen beruflichen Herausforderungen widmet, freut sich Ralf Swetlik darauf, „ein motiviertes, ein-

gespieltes und erfahrenes Team im Bereich Druckerzeugnisse und Werbemittel“ zu übernehmen. Das Druckhaus Dülmen erstellt Flyer, Broschüren, Briefbögen, Faltschachteln und andere Werbemittel. Darüber hinaus unterstützt es seine Kunden im Bereich Mailing-, Konfektionierungsund Versandservice inklusive einer kundenspezifischen Lagerhaltung und Logistik. _____________________

Jahr nach einem Feuer im Restaurant in der Gelsenkirchener Fußgängerzone hat MrChicken sein Lokal wiedereröffnet und dabei einen „verborgenen Schatz“ gehoben: Sieben Stützen aus Gussstahl sind nun in ihrer vollen Schönheit zu sehen. MrChicken betreibt 16 Restaurants, die meisten davon in NRW. Ein neuer FlagshipStore wurde jetzt auch in Mannheim eröffnet.

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wirtschaftsspiegel 2 · 2017 43

BetriebsWirtschaft

KURZMELDUNGEN

Mehr Platz | Das IT-Systemhaus Netgo hat ein 20 900 Quadratmeter großes Grundstück von der Stadt Borken erworben. Dort will das Unternehmen in drei Abschnitten einen Neubau errichten. Bereits mit dem ersten Bauabschnitt schafft Netgo auf rund 5000 Quadratmetern Platz für über 100 Mitarbeiter. Vorgesehen sind auch eine Kindertagesstätte, ein Fitnessraum und ein Gastronomiebereich. ___________

Münsters erster Whisky Sasse / Finne | Münster bekommt seinen ersten Whisky: Möglich macht es die Kooperation einer Bren-

nerei und einer Brauerei, der Spirituosenmanufaktur Sasse aus Schöppingen und des Start-ups Finne aus

Messebauer | Mit Agravis aus Münster, Eimermacher aus Nordwalde und dem Landwirtschaftsverlag aus Münster präsentierten sich drei heimische Unternehmen auf der EuroTier, die ihren Messestand von Schendel & Pawlaczyk konzipieren und umsetzen ließen. Insgesamt baute das münstersche Unternehmen in Hannover 17 Messestände für zehn Kunden.

Stoßen mit Bier und Lagerkorn an, doch in drei Jahren kommt Whisky hinzu: Daran arbeiten Rüdiger Sasse, Frank Sibbing und Florian Böckermann (v. l.).

Foto: Matthias Höing

Münster. Eine speziell von der Craft Beer-Brauerei Finne hergestellte Würze wurde dafür in der Feinbrennerei destilliert. Unter Aufsicht des Zolls wird das Destillat nun nach Münster gebracht. In der Finne-Brauerei entsteht im zweiten Brennvorgang dann der „New Make Spirit“, der dort mindestens drei Jahre in Holzfässern reift. Die Geschäftsführer der Finne, Florian Böckermann und Frank Sibbing, tummeln sich zusammen mit Jörn Mertins seit Juni in der Craft Beer Szene. „Finne bedeutet Flasche und stammt aus Münsters Geheimsprache Masematte“, erklärt Florian Böckermann. ___________

Guter Ort zum Lernen Fiducia & GAD IT | Aubiplus, das Karriereportal für Ausbildungs- und Studienplätze, hat Fiducia & GAD IT aus Münster und Karlsru-

he mit dem Zertifikat „Best place to learn“ ausgezeichnet. Der IT-Dienstleister der genossenschaftlichen Finanzgruppe bildet Fach-

informatiker, Informatikkaufleute sowie Maschinenund Anlagenführer aus. Außerdem bietet das Unternehmen duale Studiengänge an.

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Zufriedene Firmen demnach mit der Entwicklung ihres Unternehmens in 2016 sehr zufrieden, 44 Prozent sind zufrieden. 48 Prozent erwarten 2017 eine noch bessere Entwicklung. Allerdings zeigten sich die Befragten für die Zukunft zurückhaltend: Fast 57 Prozent planen keine größeren Investitionen, 61,5 Prozent wollen keine weiteren Mitarbeiter einstellen. Zur Jahresmitte steht ein Wachwechsel bei den Volksbank-Sprechern an: FranzJosef Konermann, der altersbedingt aus dem Vorstand der VR-Bank Kreis Steinfurt ausscheidet, und sein Stellvertreter Peter Gaux von der Volksbank Ochtrup legen ihre Ämter nieder. Neuer Bankensprecher wird Ulrich Weßeler von der VR-Bank Kreis Steinfurt, als Stellvertreter steht ihm Andreas Hartmann von der Volksbank Greven zur Seite. ___________

Vorstand komplett Sparda-Bank Münster | Der Aufsichtsrat der SpardaBank Münster hat Martin Dietz mit Wirkung zum 1. Januar zum neuen Vor-

Martin Dietz

Foto: Sparda-Bank

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standsmitglied bestellt. Damit besteht der Vorstand der Genossenschaftsbank mit dem Vorstandsvorsitzenden Johann Kapl und seiner Stellvertreterin Silke Schneider-Wild wieder aus drei Personen. Der 47-jährige Dietz kam 2000 zur SpardaBank Münster und ist seit Anfang 2016 Generalbevollmächtigter sowie Bereichsdirektor Betrieb und Recht. Mit seiner Ernennung zum Vorstand verantwortet er die Bereiche Organisation und Verwaltung, die Organisation der Informationstechnologie sowie die Rechtsabteilung. ______________________

    

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Volksbanken im Kreis Steinfurt | Die sechs Volksbanken im Kreis Steinfurt ziehen eine positive Bilanz für 2016. Die Gruppe, zu der die Volksbanken Greven, Laer-Horstmar-Leer, Ochtrup, Saerbeck, Westerkappeln-Wersen und die VR-Bank Kreis Steinfurt gehören, legte bei der addierten Bilanzsumme um 5,7 Prozent auf 4,142 Milliarden Euro zu. Die Kundeneinlagen stiegen um 3,6 Prozent auf 2,855 Milliarden Euro. Gefragt waren die Kreditgenossenschaften als Geldgeber: Die addierten Kundenforderungen an Firmen- und Privatkunden kletterten um 5,6 Prozent auf 2,926 Milliarden Euro. Außerdem legten die Institute eine repräsentative Konjunkturumfrage unter 359 Unternehmern und Entscheidungsträgern im Kreis Steinfurt vor. Fast 45 Prozent der Befragten sind

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Azubis wählen aus

KURZMELDUNGEN

Portfolio ergänzt | Matthews International Corporation, das Mutterunternehmen von Saueressig aus Vreden, hat A.+E. Ungricht aus Mönchengladbach und Dornbusch Engraving aus Kempen gekauft. Ungricht ist ein international agierender Anbieter von speziellen Großzylindern, Dornbusch gilt als Experte in der Fertigung von Prägewalzen für die Echtleder und Glasindustrie. Damit ergänzen beide Unternehmen das bestehende Portfolio von Saueressig. _________________________

Mittlerer Osten | Seinen mittlerweile 16. Standort hat Hengst aus Münster eröffnet: Die neue Hengst Middle East hat ihren Sitz in Dubai. Vom dortigen Vertriebsbüro aus wird der Hersteller von Filterprodukten die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi Arabien, Katar, Bahrain und Oman betreuen.

IHK-Regionalbeauftragter Markus Lübbering (l.) gratuliert Birgit Dehling und Horst Kremser zum Jubiläum.

Foto: Kariger

50 Jahre Autovermietung Kremser | Die Autovermietung Kremser hat ihr 50jähriges Betriebsjubiläum gefeiert. Sowohl im Firmenund Privatkundenbereich als auch im Mobilitätsbereich in Autohäusern und Werkstätten ist das Unternehmen aus Gelsenkirchen nahezu im gesamten Ruhrgebiet, am Niederrhein und Münsterland tätig. Der Fuhrpark umfasst ständig zwischen

100 und 150 Fahrzeuge, darunter Kleinstwagen und Kleintransporter ebenso wie Luxusfahrzeuge, Kleinbusse und 7,5-Tonner. Vor einem Jahr hat Birgit Dehling, die langjährige kaufmännische Leiterin, die Geschäftsführung vom Unternehmensgründer Horst Kremser übernommen. Das Team der Autovermietung besteht derzeit aus acht Mitarbeitern. __

Huesker | Von der ersten Sichtung der Bewerbungen bis zur Einstellung der Auszubildenden haben üblicherweise die Führungskräfte eines Unternehmens das Sagen. Anders bei Huesker Synthetic in Gescher: Beim Spezialisten für Geokunststoffe und Technische Textilien steuerten erstmals Azubis im zweiten und dritten Ausbildungsjahr den gesamten Prozess. Ausgewählt wurden drei neue angehende Industriekaufleute. Die Auszubildenden sichteten Bewerbungen, trafen eine Vorauswahl und bereiteten ein Assessmentcenter vor, um die Kandidaten besser kennenzulernen. Im Anschluss führten sie selbst die Vorstellungsgespräche der für geeignet befundenen Spitzenkandidaten. Damit möchte das Unternehmen seine Azubis motivieren sowie die fachlichen und sozialen Kompetenzen stärken.

Heimtextil | Sehr präsent waren Bocholter Firmen auf der internationalen Heimtextilmesse in Frankfurt. Olbrich präsentierte seine neue Produktionsanlage zur Tapetenherstellung, die digital druckt. Herzstück der rund 60 Meter langen Anlage ist der Druckkopf mit der neuen Technik, die Olbrich gemeinsam mit dem Druckkopfhersteller Ricoh entwickelt hat. „Handstickgarne sind voll im Trend“, stellte Martin Schmänk, Geschäftsführer von Wollkontor, auf der 46 wirtschaftsspiegel 2 · 2017

Messe fest. Hochwertige Heimtextilien produziert Ibena. Zwar wachse der Druck ausländischer Hersteller, doch „die heimische Produktion war 2016 voll ausgelastet“, so Vertriebsleiter Stephan Overbeck. Die Firmen Brinkhaus und Lück ließen Besucher im interaktiven Showroom in eine virtuelle Welt eintauchen, in der sie ihr Boxspringbett nach eigenen Wünschen in verschiedenen, anpassbaren Räumen, Farben und Mustern konfigurierten. Nachhaltige Artikel

Foto: Wirtschafttsförderung Bocholt

Stark vertreten

Thomas Platz (l.) und Josef Döing (r.) von der Firma Olbrich zeigen Wendelin Knuf (Wirtschaftsförderung Bocholt) die digital erstellten Tapetendrucke der neuen Produktionsanlage.

waren bei Dibella gefragt, das in diesem Segment einen Rekordumsatz erzielte. Die Bocholter Unternehmen

Bimeco Garnhandel und Saul waren vor Ort, um Geschäftsbeziehungen anzubahnen. ______________________ www.ihk-nordwestfalen.de

BetriebsWirtschaft

Stadtwerke Münster | Ihre Jahresspende über 5000 Euro haben die Stadtwerke Münster Anfang 2017 an den Verein FRÜZ „Frühstück zusammen!“ übergeben. FRÜZ engagiert sich dafür, dass Kinder an jetzt sechs Schulen in Münster vor dem Unterricht kostenfrei ein gesundes Frühstück bekommen. „Viele Kinder gehen hungrig zur Schule. Dann fehlt ihnen oft die nötige Energie für einen anstrengenden Tag“, weiß Vorstandsmitglied Adelgund Schmitz. „Mit dem Frühstück fördert der Verein auch soziale und kommunikative Kompetenzen. Diese Ziele möchten wir unterstützen“, so Dr. Henning Müller-Tengelmann und Dr. Dirk Wernicke von den Stadtwerken. ________________

Stadtwerke Tecklenburger Land | Drei neue Gesichter gibt es seit Jahresbeginn in der Geschäftsführung der Stadtwerke Tecklenburger Land GmbH & Co. KG (SWTE): Geschäftsführer der Holding sind jetzt Christoph Marx als Vertreter des Gesellschafters innogy SE und Jörg Risse. Der Kämmerer der Gemeinde Lotte ist auch Geschäftsführer der Vertriebsgesellschaft Stadtwerke Tecklenburger Land Energie. Dr. Peter Brautlecht ebenfalls von innogy, ist seit 1. Januar in der Geschäftsführung der Netzgesellschaft SWTE Netz GmbH & Co. KG aktiv. Wie alle Geschäftsführer der SWTE arbeiten die drei nebenberuflich. Ihre Vorgänger Walter Roppes und Wilhelm Peters schieden Ende 2016 aus. ______________

Erfahrener Manager

Top-Ten der Restaurants

neubourg skin care Lothar Guske (Foto), bisher Vice President Foto: pd Generics von Stada Arzneimittel und Geschäftsführer der Stadapharm, ist neuer Geschäftsführer von neubourg skin care in Greven. Dr. Thomas Neubourg hatte den Spezialisten für Haut- und Fußpflege bisher allein geführt. Die Grevener sind durch Schaum-Cremes unter der Marke Allpresan bekannt.______________________

Gerolsteiner | Das Gourmet 1895 im Hotel Kaiserhof ist Münsters bestes Restaurant und steigt im Deutschland-Ranking auf Platz 140. Dies ergibt die Gerolsteiner Restaurant-Bestenliste, die auf Grundlage der sieben großen bundesweiten Restaurantführer ermittelt wurde. Außerdem unter Münsters besten Zehn: Villa Medici, Brust oder Keule, Giverny, Spitzner im Oer’schen Hof, Gabriel’s im Kaiserhof, Von Rhemen/ Schloss Wilkinghege, Hof zur Linde, Deckenbrocks Kleiner Kiepenkerl und das Restaurant Krautkrämer. ____

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• Industrie- und Produktionshallen • Landwirtsch. Stall- und Gerätehallen • Sport- und Reithallen

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Neue Gesichter

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BetriebsWirtschaft

Näher am Kunden MC-Bauchemie | In einem riesigen Land nah am Kunden zu sein, ist nicht einfach. MC-Bauchemie aus Bottrop ist seit 20 Jahren in Russland präsent und hat von der Zentrale in St. Petersburg aus vier weitere Standorte eröffnet – in Krasnodar, Moskau und zuletzt in Samara und Tjumen. „Damit wurde das Vertriebsnetz ausgebaut und die Basis für weiteres Wachstum der MC Russland gelegt“, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter Dr.-Ing. Claus-Michael Müller. Anlässlich des runden Geburtstags wurde das Programm „20 gute Taten“ ins Leben gerufen, bei dem die Mitarbeiter der MC Russland an ihren Standorten zum Beispiel Wohltätigkeitsfrühstücke organisierten und für Kinderheime spendeten. MC selbst stellte Geld zur Verbesserung von Kinderspielplätzen bereit. _______________

Consulting gegründet Geuer | Der Umzugsspezialist Geuer aus Münster hat seine Sparte Consulting ausgegliedert und in ein eigenständiges Unternehmen überführt. Geuer Consulting soll Firmen- und Laborumzüge planen und organisieren. Außerdem wird das Unternehmen künftig bei betrieblichen Veränderungsprozessen beraten. Perspektivisch soll das Portfolio um die Planung von Laboren und die Baubegleitung erweitert werden. _____________ 48 wirtschaftsspiegel 2 · 2017

Edles Pflaster Heimische Firmen an Elbphilharmonie beteiligt Traumschloss, Architekturikone und Jahrhundertbau – nach allen Diskussionen sammelt die Hamburger Elbphilharmonie heute Superlative, an denen mit den Betonwerken Klostermann aus Coesfeld und dem Ziegelwerk Schüring in Gescher auch heimische Betriebe ihren Anteil haben. Selbst der Pflasterbelag ist ohnegleichen, stellt Klostermann fest. Der neue Pflasterstein vom Typ Scada ist ein Unikat, das die Betonwerke Klostermann in Coesfeld eigens für den „Superbau“ entwickelt und produziert haben. Der fast schwarze Stein liegt Parterre im Konzerthaus, auf dem Vorplatz und auf Zuwegen. Etwas ViolettBraun schimmert im dunklen Kolorit durch. Damit trifft der Belag die Ent-

Dem traditionellen Hamburger Belag nachempfunden sind die neuen Pflastersteine aus Coesfeld.

Foto: Klostermann

wurfsidee der PhilharmonieArchitekten Herzog & de Meuron und der Land-

Kühle Botschaften dapper engineering | Einen Großauftrag des Auswärtigen Amts führte jetzt dapper engineering, ein Anbieter von Kaltwassereinsätzen und Wärmepumpen, aus. Das Unternehmen aus Senden lieferte Komponenten an die deutschen Botschaften in Teheran, Riad und Jakarta. Während dapper engineering seine Geräte in Deutschland selbst in Betrieb nimmt, übernahmen das in diesem Fall geschulte Partnerfirmen vor Ort. Auch in der Schweiz plant dapper Projekte. Dabei

gilt es, dortige KältemittelVerordnungen umzusetzen, die teilweise weiter als die neuen EU-Vorgaben gehen. „Know-how schafft Wachstum“, kommentiert Geschäftsführer Heinz-H. Dapper, der gemeinsam mit dem technischen Leiter Lars Gierse das Unternehmen Anfang 2015 gegründet hat. Seitdem konnten einige Geräte, die sowohl mit konventionellen als auch mit natürlichen Kältemitteln arbeiten, bereits an Kunden aus der Großindustrie verkauft werden. ______________________

schaftsarchitektin Evelyn Brenn. Demnach sollten „Teile der alten Hafentradition in die heutige Zeit der Hafencity hinübergerettet und sichtbar gemacht werden.“ Denn bis ins vorige Jahrhundert wurden die Straßen im Hafengebiet nahezu flächendeckend mit praktisch „unkaputtbaren“ Kupferschlackensteinen befestigt. Diese sind heute nicht mehr zu haben, sodass der Scada den Klassiker neu interpretiert. Ein 4000 Quadratmeter großes Areal auf der Plaza ist mit einer Viertelmillion Klinker des Ziegelwerks Schüring in Gescher gepflastert. Eigens für diesen Auftrag, für den alle Ziegeleien Deutschlands angeschrieben worden waren, hatte Schüring seinen Tunnelofen auf Brand mit Kohle umgerüstet. So knüpfen die rötlichen Steine an die Farbe und Struktur klassischer Backsteine an. Drei Jahre lang lieferte Schüring die Steine aus Gescher an die Elbe. _________________________

Tanklager geplant Westfalen | Die Westfalen Gruppe aus Münster plant, in den nächsten Jahren für 16 Millionen Euro ein Flüssiggas-Tanklager im Krefelder Hafen zu bauen. Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2019 geplant. Hintergrund dieser Investition: Das Flüssiggas-Geschäft sei in den vergangenen Jahren stark gewachsen, nun solle die Logistik optimiert werden, erklärte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang FritschAlbert. _______________________ www.ihk-nordwestfalen.de

BetriebsWirtschaft

Studenten forschen Wessling | Die Wessling Gruppe aus Altenberge kooperiert mit der Hochschule Hamm-Lippstadt. Gemeinsam mit der Hochschule möchte das Analytik- und Beratungsunternehmen dem Fachkräftemangel im naturwissenschaftlich-analytischen Bereich entgegenwirken. Studierende des Fachs „Umweltmonitoring und Forensische Chemie“ sollen optimal auf eine spätere berufliche Tätigkeit vorbereitet werden, unter anderem durch Praktika und Abschlussarbeiten im Unternehmen. Wissenschaftler und Studierende forschen gemeinsam zu Themen wie Luft, Wasser sowie Mikroschadstoffe und gesundheitliche Auswirkungen. ________

Smartes Zuhause prämiert Provinzial | Für ihr neues Smart Home-Produkt hat die Provinzial NordWest aus Münster die Auszeichnung „Digitaler Leuchtturm Versicherungen“ erhalten. Partner der Initiative, die vorbildliche Digitalisierungsprojekte der Versicherungsbranche auszeichnet, sind

die Süddeutsche Zeitung und Google. 43 Projekte wurden für den Wettbewerb angemeldet. Entscheidende Bewertungskriterien waren neben dem Mehrwert für die Nutzer auch der Innovationsgrad des Projekts sowie sein Einfluss auf die Versicherungsbranche.

Das Technikpaket der Provinzial enthält Sensoren, die vor Wasserschäden, Einbrüchen und Feuer warnen. Schlagen die Gefahrenmelder Alarm, ist ein angeschlossenes Notfallcenter in der Lage, bei Bedarf direkt Rettungsdienste zu alarmieren. __________________________

   

    

   

   

Prof. Reinhard Klenke (Mitte) mit den Stiftern Christian

Premiere auf Messe

Möninghoff (r.) und Jan Papenbrock.

Möllers Group | Eine Weltpremiere zeigte die Möllers Group auf der Kunststoffmesse „K“: Der Beckumer Spezialist fürs Abfüllen, Palettieren und Verpacken präsentierte ein palettenloses Vier-Wege-Paket. Dieses ermöglicht die Aufnahme durch den Gabelstapler von allen Seiten und optimiert den Kombi-Transport von See-, Bahn- und Lkw-Fracht. Außerdem brachte das Unternehmen volle Auftragsbücher bis ins zweite Halbjahr 2017 und ein großes Interesse an Schulungsangeboten mit aus Düsseldorf. Die Möllers Group verpackt 55 Millionen Tonnen Polymer-Granulate pro Jahr.

Blue Safety | Die neue Stiftung Water.Foundation von Christian Mönninghoff und Jan Papenbrock ist vom Regierungspräsidium Münster anerkannt worden. Die beiden Geschäftsführer des münsterschen Unternehmens Blue Safety nehmen mit ihrer Stiftung „die globale Herausforderung an, veraltete Technologien durch innovative Verfahren zu ersetzen, um den Bereich der Wasserhygiene zu stärken“, so Regierungspräsident Prof. Reinhard Klenke. Die Stiftung wird mit

www.ihk-nordwestfalen.de

Foto: Bezirksregierung

Mehr Wasserhygiene einem Anfangsvermögen in Höhe von 50 000 Euro ausgestattet. Bei Blue Safety, ein 2010 gegründetes Medizintechnologie-Unternehmen, dreht sich alles um das Thema Wasser und Wasserhygiene. Im September wurde Blue Safety von Ranga Yogeshwar erneut als „Top 100 Innovator“ ausgezeichnet. In der Zahnmedizin haben sich die Wasserhygiene-Technologie-Konzepte durchgesetzt, nun will Blue Safety nach eigenen Angaben „auch andere Anwendungsgebiete revolutionieren“.

   

   

     



    

 

 

    

      

wirtschaftsspiegel 2 · 2017 49

BetriebsWirtschaft

Aktiv in der Forschung J. W. Ostendorf | Die WirtschaftsWoche hat J. W. Ostendorf (JWO) unter die 50 innovativsten deutschen Mittelständler auf Rang 34 gewählt. Dazu waren zunächst die Daten von 3500 deutschen Unternehmen ausgewertet und 400 in die engere Auswahl genommen worden. Innovativ ist das Coesfelder Unternehmen dank seiner Forschungsaktivitäten. JWO ist mittelständischer Industriepartner in zwei EUHorizont-2020-Förderprojekten mit dem Ziel, die Prozesseffizienz und die ITSicherheit zu steigern. Im

Interreg-Projekt „Sustainable Surfaces & Membranes“ trägt JWO zur Entwicklung antimikrobieller Oberflächen bei. Im Bereich des Gesundheitsmanagements berichtete zuletzt das Handelsblatt über die Coesfelder als Sieger des „Corporate Health Awards“ in der Kategorie „Chemie / Pharma“. Als erster Farbenhersteller wurde JWO zudem vom BundesWirtschaftsministerium als „Klimaschutzunternehmen“ ausgezeichnet. Seit Mai ist JWO Mitglied des IndustrieClubs des „VDI Zentrums für Ressourceneffizienz“. ___

Vertrieb umgebaut F.O.S. | Die F.O.S Unternehmensgruppe aus Ahlen baut ihre Vertriebsstruktur um und setzt eigene Mitarbeiter auch europaweit ein. Um den Kunden mehr Service zu bieten, vertreiben Angestellte statt externer Ver-

    

triebspartner die Produkte und Dienstleistungen des Filtertechnik-Spezialisten. Mit eigenen Mitarbeitern hat F.O.S. in Österreich, in der Schweiz und in den Benelux-Ländern gute Erfahrungen gesammelt. __________

Oliver Graf (2. v. l.) von MeinReisering Rosi Reisen sowie Hans-Peter Macholz (l.) und Marc Maubach (r.) von MAN übergaben den Bus an Sportvorstand Christian Hochstätter (Mitte) und Fahrer Jürgen Zimmer.

Foto: MeinReisering

Bus für Bochum MeinReisering Rosi Reisen | Nach acht Jahren Dienstzeit macht der alte Mannschaftsbus des Fußball-Zweitligisten VfL Bochum einem neuen Fahrzeug Platz. Gestellt wird der MAN Lion‘s Coach mit 440 PS von MeinReisering Rosi Reisen aus Marl. Der komfortable Bus verfügt über

Sicherheitsfunktionen wie Abstandsregeltempomat, Spurhalteassistent und Notbremsassistent. Mein Reisering Rosi Reisen gehört seit einem Jahr mit dem Reiseveranstalter H.I.N.-Touristik und dem Busunternehmen Reisebüro Növermann aus Mettmann zur Unternehmensgruppe MeinReisering. _

    

   

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wirtschaftsspiegel 2 · 2017 73

VerlagsSpezial

Umwelttechnik/ Energie/ Recycling

Das VerlagsSpezial „Umwelttechnik/Energie/ Recycling“ ist eine Veröffentlichung der Anzeigenabteilung des Verlages Aschendorff. Redaktion: Unternehmensgruppe Aschendorff Telefon 0251 690-574

Trend zu mehr Recycling

Deutschland besitzt eine Vorreiterrolle bei der ressourcenschonenden Entsorgung von Kunststoffen.

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ies zeigen die Ergebnisse der im Oktober 2016 erschienenen Studie „Produktion, Verarbeitung und Verwertung von Kunststoffen in Deutschland 2015“. Die wesentlichen Daten der Studie: In Deutschland wurden im Jahr 2015 rund 18,5 Millionen Tonnen Kunststoff erzeugt. Zur Herstellung von Kunststoffprodukten wurden 12,1 Millionen Tonnen eingesetzt. Die Kunststoffabfallmenge betrug im gleichen Jahr 5,9 Millionen Tonnen. Mehr als 99 Prozent wurden wie folgt verwertet: 45 Prozent werkstofflich, ein Prozent rohstofflich und 53 Prozent energetisch. Die Studie belegt damit erneut, dass im Bereich der Kunststoffverwertung die etablierten Marktstrukturen funktionieren und zukunftsfähig sind. So erklärt sich auch die signifikante Zunahme der werkstofflichen Verwertung bei gleichzeitigem Rückgang der energetischen. Die Studie erläutert unter anderem auch anhand unterschiedlicher

74 wirtschaftsspiegel 2 · 2017

Fotos: Colourbox

Die stoffliche und energetische Verwertung von gebrauchten Kunststoffen funktioniert in Deutschland auf sehr hohem Niveau und wird immer mehr zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor.

Anwendungsbereiche, weshalb die Kunststoffabfallmenge deutlich unter der Verbrauchsmenge liegt. Auch zeigt die Studie auf, wo Rezyklate aus Produktions-, Verarbeitungs- und Endverbraucher-Abfällen verwendet werden. Haupteinsatzgebiete sind der Baubereich, die Verpackungsbranche sowie landwirtschaftliche und technische Anwendungen. Die in der Branche als „ConsulticStudie“ bekannte Erhebung wird alle zwei Jahre durchgeführt und liefert seit 1998 belastbare Zahlen und Fakten zu Produktion, Verarbeitung und Verwertung von Kunststoffen. Auftraggeber sind die BKV GmbH, PlasticsEurope Deutschland e.V.,

der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse), der Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA sowie die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. Die Kunststoffindustrie verfügt damit als einzige Branche über ein durchgängiges Stoffstrombild für ihren Werkstoff. Und sie liefert damit die Basis für einen faktenbasierten Dialog zur Kreislaufwirtschaft. Seit Beginn der Datenerhebung hat sich die werkstoffliche Verwertung von 1,2 Millionen Tonnen im Jahr 1994 auf 2,7 Millionen Tonnen in 2015 mehr als verdoppelt. Über die ConsulticStudie hinaus nehmen die Kunststoff- und Entsorgungsindustrien in Deutschland eine Vorreiterrolle beim Wissenstransfer in die Länder Europas und in andere Teile der Welt ein, um aktiv zu einer geordneten und ressourcenschonenden Entsorgung beizutragen.

Umwelttechnik/Energie/Recycling VerlagsSpezial

Gute Aussichten für Schrottexporteure Das Jahr 2017 könnte deutschen und europäischen Schrottexporteuren eine gute Auslastung bringen.

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ünstige Schrotteinkaufspreise und ungünstige Knüppelimportpreise haben den Schrottverbrauch des weltweit größten Schrottimporteurs und drittgrößten Stahlproduzenten Türkei in 2016 positiv beeinflusst. Für die im Zeitraum Januar bis November 2016 erzeugten 30,3 Millionen

Tonnen Rohstahl setzten die türkischen Stahlwerke rund 24,4 Millionen Tonnen Schrott ein. Davon wurden nach den Daten des türkischen Statistikbüros steel data rund 16,1 Millionen Tonnen aus Drittländern eingeführt. „Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres, in dem türkische

Containerdienst Städtereinigung ●

Schrottabnehmer rund 14,5 Millionen Tonnen importierten, ist dies eine Steigerung von 10,7 Prozent. Das bedeutet, dass die Schrottanbieter einen Teil des verloren gegangenen Anteils an der türkischen Stahlproduktion zurückerobern konnten“, ist das erfreute Fazit des Vizepräsidenten und stellvertretenden Vorsitzenden des bvse-Fachverbandes Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling Sebastian Will. Sofern die aktuelle wirtschaftliche und politische Lage stabil bleibt, könnte das Jahr 2017 für die Schrottexporteure vielversprechend werden, glaubt der bvse. Denn sowohl in der Türkei, aber auch in China können die Stahlerzeuger durch die angekündigten öffentlich finanzierten Großprojekte auf gut gefüllte Auftragsbücher hoffen. Solange der Schrottpreis zu den Primärrohstoffen wettbewerbsfähig bleibt, wird sein Verbrauch zunehmen. Die größten europäischen Lieferanten waren im Zeitraum Januar bis November 2016 mit 2,3 Millionen Tonnen das Vereinigte Königreich, gefolgt von den Niederlanden mit 2,2 Millionen. Tonnen, Belgien mit 1,8 Millionen Tonnen, Frankreich mit 0,6 Millionen Tonnen und Dänemark mit 0,5 Millionen Tonnen. Damit konnten die Europäer ihren Lieferanteil als wichtigste Beschaffungsregion für türkische Stahlwerke auf 58,6 Prozent ausbauen. Im gleichen Zeitraum hatten US-Lieferanten einen Anteil von 19,3 Prozent und GUS-Exporteure von 15,9 Prozent. Der Exportanteil deutscher Schrottlieferanten lag für den Monat November 2016 bei rund 100 000 Tonnen.

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wirtschaftsspiegel 2 · 2017 75

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