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PFARRBLATT März 2016 Für die Gemeinde Oberwaltersdorf

HIMMLISCHE AUSSICHTEN Rein irdisch gesehen klangen die Zukunftsaussichten für uns schon besser: Ob Klimawandel, Kriegsgefahr, Flüchtlingsströme, „Freisetzungen“(=Entlassungen) von arbeitenden Menschen oder „Reformen“ aller Art, die den Spielraum des Einzelnen immer weiter einschränken - in den Zeitungen steht derzeit viel Unerfreuliches. Kein Wunder, dass sich Resignation breit macht, verbunden mit Zukunftsangst und Pessimismus. Die herrschenden „Eliten“ versuchen das Volk mit „Brot und Spielen“ bei Laune zu halten, doch das dumpfe Gefühl in der Magengrube bleibt. Wohin geht die Reise? Doch ganz abgesehen von aktuellen Bedrohungen. Wenn ich nur irdisch denke - was habe ich vom Leben zu erwarten? Jahre, die schnell vergehen, Befriedigungen, die schnell vorbei sind und dann? Alter, Leiden, Krankheit, Tod! Eine mehr oder weniger ergreifende Trauerfeier - „Er/Sie wird uns immer unvergessen bleiben“ - und das war es schon. Kurze Zeit später kräht schon kein Hahn mehr nach Dir! Soll das alles gewesen sein? Die Frohbotschaft dieser Welt lautet daher: „Lasset uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!“ Kein Wunder, dass die Lebensgier ins Unermessliche anwächst! Doch bringt sie wirklich das Glück? Wenn man die Gesichter allzu vieler Zeitgenossen ansieht, sieht man darin das Gegenteil. So viele verlebte, seelisch kaputte Typen überall - gerade auch schon bei jungen Menschen! Unsere Gesellschaft lebt sich wirklich zu Tode! GOTT SEI DANK hat uns unser HEILAND JESUS CHRISTUS eine andere Sicht der Dinge angeboten. ER möchte uns nicht mit kurzfristigen Befriedigungen abspeisen, sondern uns reif für ein Glück machen, das niemals endet, weil es unvergänglich ist. Denn der Mensch ist nicht nur für die kurzen Momente geschaffen, in denen er „jung, reich und schön“ ist, sondern für die Ewigkeit. Und das Leben ist eine Schule, in der wir uns vorbereiten dürfen für die entscheidende Reifeprüfung - die Reifeprüfung für das unvergängliche Reich der Liebe, das der HERR denen angeboten hat, die IHN lieben. Die Fächer dieser Schule heißen LIEBE ZU GOTT und LIEBE ZUM MENSCHEN! In ihr geht es nicht ums Raffen, sondern ums Verschenken! Denn je mehr ich an Liebe meinen Nächsten (gerade auch denen, die mir nicht so liegen) schenke, desto offener werde ich für die göttliche Liebe, die dann vom unendlichen Liebeskraftwerk GOTTES in mich einströmen und mich vom innersten Wesenskern her verwandeln und veredeln kann. Habe ich diese Haltung GOTT und DEM NÄCHSTEN gegenüber, dann wird mir alles zum Segen. Auch das Kreuz, das GOTT mir zumutet. JESUS hat das Leid und das Kreuz nicht aus dieser Welt genommen, er hat es auf SICH genommen und damit für mich die Möglichkeit eröffnet, dass aus dem „Minus“ ein „Plus“, aus dem Leid von heute der Segen von morgen, aus der Trauer der Gegenwart unermessliche Freude entstehen kann. Ob diese Möglichkeit in meinem Leben für mich ganz persönlich zur Wirklichkeit wird, hängt nicht von äußeren Umständen, sondern einzig und allein von einer Person ab - von mir. Das Zauberwort dafür lautet: JA HERR, DEIN WILLE GESCHEHE! Habe ich diese Haltung, dann brauche ich nicht mehr zu fürchten, im Leben zu kurz zu kommen. Dann brauche ich auch nicht mehr neidisch, eifersüchtig oder frustriert zu sein! Dann weiß ich, dass - ganz gleich was kommen mag - ich wahrhaft himmlische Aussichten habe. Dann lebe ich mich nicht mehr zu Tode, sondern ersterbe mir täglich das ewige Leben. Ich werde immer jünger, weil ich mich der ewigen Jugend nähere! HALLELUJA! In diesem Sinne - frohe Ostern! Ihr Pfarrer Andreas Hornig

Eine Sendergruppe der besonderen Art. RADIO

MARIA

Die einen reden von der Verbreitung des katholischen Glaubens, die anderen praktizieren sie Tag für Tag: Zu letzteren gehört die Weltfamilie von Radio Maria. Ohne Zwangsbeiträge, - allein durch Spenden finanziert - und dank der Hilfe unzähliger ehrenamtlicher Mitarbeiter verbreitet diese katholische Sendergruppe die Frohbotschaft unseres HERRN und HEILANDES in 65 Ländern auf allen Kontinenten. Lizenzgeber und Koordinator dieser Sendergruppe ist die „World Family of Radio Maria“ mit Sitz im norditalienischen Erba (Provinz Como, Lombardei) unweit der Schweizer Grenze. Im deutschsprachigen Raum gehören zur Sendergruppe Radio Maria Österreich, Radio Maria Südtirol, Radio Horeb (mit Sitz in Alberschwang) und Radio Maria Deutschschweiz. Es begann in einem Kirchturm Am 19. Februar 1983 setzte der lombardische Landpfarrer Don Mario Galbiati vom Kirchturm seiner Pfarrkirche Arcellasco d`Erba (Provinz Como) „Radio Maria“ erstmals in Betrieb, um alten und kranken Pfarrmitgliedern Anteil an den hl. Messen, an Volksmissionen und an den liturgischen Gebeten haben zu lassen. In Italien war das vom Gesetz her damals kein Problem. Bis 1987 sendete „Radio Maria“ als Pfarrradio vom Kirchturm aus und verbreitete auch regelmäßig - als erstes in Italien - die Botschaften der Marienerscheinungen von Medjugorje (Bosnien-Herzegovina). Anfangs 1 9 8 7 übergab Don Galbiati die Ve r a n t wortung für Radio Maria einer Gruppe von Weltchristen („Laien“), teils wegen Arbeitsüberlastung, teils, um Schwierigkeiten mit der kirchlichen Obrigkeit wegen Medjugorje auszuweichen. Es entstand die „Associatione Radio Maria“ Ein großer Krach öffnet den Weg zum Aufstieg Die Leitung der „Associazione Radio Maria“ übernahm der Molkereiunternehmer Emanuele Ferrario aus dem nahen Farese. Ebenfalls durch Medjugorje geprägt und 1984 verwitwet übergab er kurzerhand sein Unter-

nehmen seinen Söhnen und widmete sein weiteres Leben in totaler Hingabe dem Aufbau von Radio Maria. Zwei Jahre vorher hatte ein anderer Priester die Mitarbeit begonnen, der Piaristenpater Livio Fanzaga. Auch dieser hatte neuen Glaubensschwung in Medjugorje bekommen - er verbrachte seit 1984 jeden Sommerurlaub dort und lernte sogar Kroatisch, um mit den Sehern direkten Kontakt halten zu können. Don Galbiati wollte „Radio Maria“ nach Art eines Pfarrradios weiterführen, dem Unternehmer Ferrario stand ein weitergehendes Apostolat vor Augen. Dieser seit 1987 schwelende Auffassungsunterschied expodierte im September 1991: Presidente Ferrario fällte eine harte, aber offensichtlich richtige Entscheidung: Don Galbiati musste gehen und gründetet darauf nach seinen Vorstellungen das regionale „Radio Mater“. Nachfolger als Programmdirektor von Radio Maria wurde Don Galbiatis bisherige „rechte Hand“, Don Livio Faganza.

beraubenden Aufschwung. Erst breitete sich Radio Maria über ganz Italien aus, dann begann man auch Sender für die Italiener jenseits der Grenzen einzurichten, so in New York 1992. Doch dann kamen Anfragen aus anderen Nationen, oft durch Priesterstudenten, die Radio Maria in Rom kennengelernt hatten und Ähnliches in ihrer Heimat einführen wollte. Den Anfang machte Spanien, dann kam Peru und Burkina Faso und es ging rasant weiter: 1998 wurde schließlich die Dachorganisation „World Family of Radio Maria“ gegründet. Heute sendet „Radio Maria“ in 40 Sprachen. Beim Aufbau zum weltweiten Sendernetz hatte von 19942003 auch ein Österreicher tatkräftig mitgewirkt. „Padre“ Leo Maasburg, ab 2005 Direktor der päpstlichen Missionswerke in Wien.

Auf dem Weg zum weltumspannenden Sendernetz Unter dem Tandem Emilio Ferrario (Kaufmännische Leitung, Organisation) und P. Livio a (Programmgestaltung) n a h m „Radio Maria“ einen atem-

Radio Maria im deutschsprachigen Raum „Padre“ Leo Maasburg brachte auch 1998 Radio Maria über „Radio Maria Südtirol“ nach Österreich. Erster Programmdirektor war P. Columban Reichl, Göttweig, erste Präsidentin Alexa Gaspari („Vision 2000“). Gesendet wurde vom Sonntagsberg. Seit 2005 ist der Hauptsitz von „Radio Maria Österreich“ in Wien, geführt wird es ab diesem Jahr von Andreas Schätzle (Programmdirektor) und

Christian Schmid (Geschäftsführer). Der deutsche Ableger „Radio Horeb“ wurde im Mai 1994 in Balderschwang/ Allgäu (nahe der Vorarlberger Grenze) von Mag. Anton Lässer gegründet. 1995 wurde Pfarrer Dr. Richard Kocher Präsident und Programmdirektor, Anton Lässer trat in den Passionistenorden ein und ist heute Rektor des interdiözesanen Priesterseminares „Leopoldinum“ in Heiligenkreuz, welches aus allen Nähten platzt und sich vor Studenten kaum retten kann. Radio Maria Deutschschweiz sendet

Bischof Laun besucht Oberwaltersdorf

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iner der Bischöfe im deutschen Sprachraum, die wirklich „Deutsch“ reden, ist der bekannte Moraltheologe und Salzburger Weihbischof P. Dr. Andreas Laun. Neben vielen interessanten Veröffentlichungen insbesondere zum Thema Ehe und Familie hat er auch wirklich inhaltsreiche Religionsbücher für Volksschulkinder herausgebracht, die bedauerlicherweise noch nimmer nicht von der österreichischen Bischofskonferenz approbiert sind. Bei uns sprach Bischof Laun zum Thema „Aktuelles aus Kirche und Gesellschaft“ und feierte dann mit unseren Firmlingen und der Sonntag Abendgemeinde die heilige Messe.

seit 2010 und hat seinen Sitz in Adliswil/Kanton Zürich. Programmdirektor ist Thomas Rellstab, Pfarrer von Oberurnen im Kanton Glarus. Radio Maria und Oberwaltersdorf bzw. die Justizseelsorge Hirtenberg Der erste Kontakt zu Radio Maria entstand, als Pfarrer Hornig Presidente Ferrario zu einem Jubiläum eine Sr Restituta Biographie auf Italienisch sandte. Wider Erwarten schrieb Presidente Ferrario sofort zurück und organisierte, dass

von Italien aus 50 Radiogeräte für die Insassen von Hirtenberg nach Wien geschickt wurden. Daraus ergab sich eine Radiosendung, die bei der Hörerschaft so gut ankam, dass bereits etliche weitere folgten. Ein wirklicher Grund zur Freude und Dankbarkeit, denn dank „Radio Maria“ entstand ein Kontakt mit vielen verborgenen Beterfreunden, deren Mithilfe im Gebet für die Seelsorge von unschätzbarem Wert ist.

Was sonst noch geschah ... • „Männermesse“ mit der Herrengilde Oberwaltersdorf: Am Abend des Stefanitages organisierte unser KMB Obmann Stefan Lath zusammen mit dem Präsidenten des Kulturvereines „Herrengilde“ eine Männermesse. Die Kirche konnte die Teilnehmer kaum fassen, die dann anschließend am Europaplatz bei einem Punsch noch lange zusammenstanden. Eine beglückende Feier für alle, die dabei waren. • Krippenspiel im Pfarrheim: Auch heuer organisierten Frau Jagiello und ihr Team vor der Kindermette ein beeindruckendes Krippenspiel im Pfarrheim. Die „Nachwuchsschauspieler“ übertrafen sich selbst und bereiteten die Zuschauer in beeindruckender Weise auf das Weihnachtsgeschehen vor. • Diavortrag von P. Eduard Deffner: P. Eduard, der öfters bei uns zu Gast ist, hielt einen sehr informativen Diavortrag über seinen Einsatz bei den Mutter Theresa Schwestern in Armenien. • Kinderfasching im Pfarrheim: Dank des unermüdlichen Einsatzes unserer Helferfreunde konnte auch heuer wieder der beliebte Kinderfasching am Faschingsonntag durchgeführt werden. Groß und Klein kamen auf ihre Rechnung. • Suppentag der katholischen Frauenbewegung: Wieder ein Höhepunkt unseres Pfarrlebens.

„Wie gut, das es die Pfarre gibt!“

Pfarraktivisten lösen Probleme und Flüchtlinge lernen Deutsch im Pfarrheim!

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er Ansturm von Flüchtlingen aus „einer anderen Welt“ nach Mitteleuropa stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Nicht wenige Probleme sind zu lösen, Hürden verschiedenster Art sind zu überwinden, damit es zu einem gedeihlichen Miteinander kommen und Spannungen vermieden werden können. Das bedeutet viel „Kno-

chenarbeit“, von der so mancher „Gutmensch“ nicht die geringste Ahnung hat. Gott sei Dank haben sich in unserem Ort Pfarrmitglieder und der Pfarre nahe stehende Persönlichkeiten gefunden, die diese „Knochenarbeit“ auf sich genommen haben und damit nicht nur den 50 Flüchtlingen einen großen Dienst leisten, die in Oberwaltersdorf untergebracht

sind, sondern auch unserem Ort und seiner Bevölkerung. Die Grundvoraussetzung schlechthin für ein gedeihliches Zusammenleben ist das Erlernen der deutschen Sprache! Unser Helferkreis hat auch dies möglich gemacht und Deutschkurse für die Flüchtlinge organisiert, die seit dem 1. Februar im Pfarrheim täglich durchgeführt werden

KALENDARIUM So. 13. März um 10:00 Uhr: Familienmesse

Die Karwoche

So. 20. März, PALMSONNTAG 10:00 Uhr: Palmweihe am Europaplatz, anschl. Festmesse in der Kirche 14:00 Uhr: Kreuzweg 19:00 Uhr: Abendmesse Do. 24. März, GRÜNDONNERSTAG 19:00 Uhr: Abendmahlfeier, anschl. Nachtanbetung Fr. 25. März, KARFREITAG 15:00 Uhr: letzter Kreuzweg 19:00 Uhr: Karfreitagsgottesdienst mit Grablegung. Stille Anbetung Sa. 26. März, KARSAMSTAG 08:00 Uhr: Schmerzhafter Rosenkranz Tagsüber Möglichkeit zur stillen Anbetung am hl. Grab. 20:00 Uhr: OSTERNACHTFEIER So. 27. März, OSTERSONNTAG 10:00 Uhr: Osterhochamt mit Speisenweihe 19:00 Uhr: Abendmesse Mo. 28. März, OSTERMONTAG 06:00 Uhr: Emmausgang, ca. 07:00 Uhr hl. Messe bei der Cholerakapelle (Richtung Ebreichsdorf) 10:00 Uhr: Hl. Messe in der Pfarrkirche So. 01. Mai 15.00 Uhr Restitutamesse am Schloßsee (bei Schlechtwetter Kirche) So. 08. Mai 09:30 Uhr Feuerwehrmesse in der Sicherheitszentrale So. 11. Mai 10:00 Uhr ERSTKOMMUNION 2a Klasse Sa. 21. Mai 17:00 Uhr FIRMUNG So. 22: Mai 10:00 Uhr ERSTKOMMUNION 2b Klasse Do. 26.Mai FRONLEICHNAM: 09:00 Hl. Messe, anschl. Prozession Die Fußwallfahrt von Oberwaltersdorf nach Mariazell findet heuer vom 16. bis 19. Mai statt. Neue Teilnehmer sind herzlich willkommen. Anmeldung bis 30. April bei Sepp Binder, Tel. 02253/6304.

Auch sie schützt uns: Die Oberwaltersdorfer Freiwillige Feuerwehr

„Dachschaden“ in der Kirche behoben

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uch sie schützt uns - die Oberwaltersdorfer Feuerwehr mit ihren über 80 ehrenamtlichen Mitarbeitern, die im Notfall bis hin zum Einsatz des eigenen Lebens sich für den Nächsten einzusetzen bereit sind. Wir sind ihnen zu Dank verpflichtet, ihnen und ihren Familien! Auch die Pfarre ist sehr dankbar, nicht zuletzt für die Ordnerdienste bei Prozessionen und kirchlichen Veranstaltungen. Als Zeichen dieses Dankes überreichte Pfarrer Hornig bei der letzten Generalversammlung der Feuerwehr ein Bild der Heiligen Familie für das Feuerwehrhaus.

ank der großzügigen Hilfe unserer Helferfreunde (Fa. MAGNA International, Bücherflohmarkt, Herrengilde, Fa. LIMA - Franz Trink, Kranzablöse Fr. Direktor Schuster u.a.) konnte der Kuppelriss der Kirche saniert und auch das Gewölbe oberhalb der Sakristei in Ordnung gebracht und frisch ausgemalt werden. Von der Firma Hrabal, Ebreichsdorf wurden Stahlverstrebungen in den Dachstuhl eingebaut, sodass für die nächsten Jahre die Stabilität der Dachkonstruktion gesichert ist. Herzliches Vergelt´s Gott allen, die dieses ermöglicht haben.

Kein „Gutmensch“, sondern ein guter Mensch:

JEAN VANIER und die ARCHE „Geistig Behinderte sind nicht „lebensunwertes Leben“, wie Nazis und Verfechter des „Gnadentodes“ (Euthanasie) meinten und meinen. Auch herablassende Gutmenschlichkeit wird ihnen nicht gerecht und ihr Lebenssinn besteht ebenso wenig darin, das Funktionieren einer wachsenden

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ean wurde 1928 in Genf als viertes von 5 Kindern geboren. Seine Eltern waren der kanadische Kriegsheld, Diplomat und spätere kanadische Generalgouverneur Georges Vanier und dessen Frau Pauline. Jean wuchs in einer vom katholischen Glauben und christlicher Nächstenliebe geprägten Familie auf. Mit 13 Jahren trat er - mitten im zweiten Weltkrieg - erst in die britische, dann in die kanadische Marine ein und brachte es bis zum Offizier. Eine viel versprechende Karriere stand ihm offen. Doch eine innere Unruhe ließ ihn gehen. Jahre des Suchens und Studierens folgten. 1962 beendete er in Frankreich das Studium der aristotelischen Philosophie mit dem Doktorat. Anschließend lehrte er in Toronto/Kanada Philosophie. Während seines Studiums hatte er den Dominikanerpater Thomas Philippe (1905-1993) kennen gelernt, den älteren Bruder des späteren Gründers der Johannesgemeinschaften MarieDominique Philippe (1912-2006):

Wohltätigkeitsindustrie zu ermöglichen. Geistig Behinderte gehören vielmehr zu den Unmündigen des Evangeliums, die der HERR selig preist, weil ER Ihnen Geheimnisse offenbart hat, die den ach so selbstsicheren „Weisen und Klugen“ verborgen bleiben. Ja mehr noch: diese „Armen im Geiste“

können durch ihr Teilhaben am erlösenden Kreuz Christi auf geheimnisvolle Weise vieles von dem gutmachen, was die „Planer und Macher“ aller Schattierungen in ihrem Hochmut kaputtgemacht haben. Ein Mann, der dies in besonderer Weise erkannt hat, ist der Frankokanadier Jean Vanier.

Dieser machte ihn auf die Not geistig Behinderter aufmerksam. Angeleitet durch dessen Beispiel gründete Jean Vanier 1964 mit den beiden geistig Behinderten Raphael Simi und Philippe Seux eine Wohngemeinschaft im französischen Trosly-Breuil, bei Compiègne, 80 km nordöstlich von Paris. Die Geburtsstunde der Arche hatte geschlagen. Daraus entwickelten sich 147 Gemeinschaften in 5 Kontinenten, in denen Behinderte und Nichtbehinderte gleichberechtigt zusammenleben. Basis dieser Gründungen ist Vaniers Überzeugung, dass Behinderte ein Schatz und nicht eine Last für die Gesellschaft sind, ein Schatz, dessen Wert es zu entdecken gilt. Besonders für die Familien und Freunde der Behinderten ist es wichtig, dies so zu sehen und zur ‚Bewältigung der praktischen Probleme die Kräfte des Himmels in Anspruch zu nehmen. Jean Vanier organisierte daher 1971 zusammen mit der Sonderpädagogin Marie-Hélène Matthieu (geb. 1929, geprägt von der Mystikerin Marthe Robin) eine große Wallfahrt für Behinderte und deren Angehörige nach Lourdes, der Stätte der berühmten Marienerscheinun-

gen. Aus dieser Wallfahrt entstand die Gemeinschaft „Glaube und Licht („Foi et Lumière), bestehend aus „Freundschaftskreisen“, die sich um Behinderte, deren Familien und Freunde gebildet haben. Heute zählt man 1500 solcher Kreise in 85 Ländern der Welt. Jean Vanier lebt bis heute in der Archegemeinschaft Trosly-Breuil, die er nur zu Vortragsreisen verlässt. Er hat seine Gedanken auch in etlichen Büchern niedergelegt. In Deutschland gibt es inzwischen drei Gemeinschaften der Arche, in Österreich eine, und zwar in Gries am Brenner bei Innsbruck. Die Gemeinschaften sind grundsätzlich offen für Behinderte und „Betreuer“ aller Völker, Kulturen und Religionen, die im vom Gründer vorgelebtem Geiste des Miteinander gemeinsam unterwegs sein wollen.

Die besten Beschützer für Leib und Seele: DIE SCHUTZENGEL!

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n Zeiten wachsender Gefahren und Unsicherheiten tun wir gut daran, Freundschaft mit den wirksamsten Beschützern zu schließen, die man sich nur vorstellen kann, und die uns die LIEBE GOTTES auf unserem Lebensweg zur Seite gestellt hat. Wie wirksam ihr Schutz auch in gefährlichsten Lebenslagen sein kann, bezeugt der deutsche Franziskaner und Japanmissionar P. Gereon Goldmann. P. Gereon, Sohn eines Tierarztes, war Realist durch und durch. In Japan baute er aus dem Nichts eine große Pfarre auf, errichtete das größte Kirchenmusikinstitut Ostasiens und legte „so nebenbei“ die finanzielle Grundlage für Klöster, Spitäler und Schulen in Südindien. Vor seiner Priesterweihe mußte er fast den gesamten zweiten Weltkrieg als Sanitätssoldat mitwachen, war einer der letzten im Kloster Monte Cassino vor dessen Zerstörung durch allierte Bomber und geriet dann gegen Ende des Krieges in französische Gefangenschaft. Während der schrecklichen Kämpfe in Italien Ende 1943 erlebte er - zum Unteroffizier befördert - Folgendes, als er sich nach einem ermüdenden Rückzug gerade erschöpft zum Schlafen niedergelegt hatte:

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lötzlich wurde ich hellwach, weil ich hörte, dass mir jemand etwas zurief. Schlaftrunken glaubte ich „schnell“ und „graben“ vernommen zu haben. Aber das war ja ganz unmöglich. Ich sah noch, ob sich ein Verwundeter gemeldet hatte. Doch alle waren ruhig. ..Wieder legte ich mich hin und hörte im gleichen Moment rufen: „Sofort aufstehen, schnell, schnell ein Splitterloch graben!“ Ich wurde böse, weil ich glaubte, ein Kamerad wollte mich necken. „Aber hier hat doch keiner gerufen!“ Was war los? Ich hatte doch ganz deutlich die Worte verstanden! Hellwach lehnte ich mich zurück. Aller Schlaf war verflogen. Und dann zum dritten Mal der Ruf, noch dringender, fast drohend: „Höchste Zeit! Sofort ein Splitterloch graben!“ Es war 2 Uhr nachts. Keiner der Wachposten hatte etwas gehört. Ich aber konnte nicht daran zweifeln, diese Stimme gehört zu haben. Angst und Unruhe packten mich aufs Neue. In meiner Verwirrung begann ich etwas, was ich im ganzen Feldzug nicht ein einziges Mal getan hatte. Ich ergriff Pickel und Spaten und begann wie wild ein Splitterloch aufzuhacken. Nicht gewohnt, solche Arbeit zu tun, hatte ich nach kurzer

Zeit Blasen in den Händen. Bei Tagesanbruch kamen die Kameraden und sparten nicht mit spöttischen Kommentaren. Meinem Fahrer sagte ich ebenfalls, er solle so schnell wie möglich für sich ein Splitterloch graben. Da er mich als besonnenen ruhigen Mann kannte, der keine überstürzten Befehle gab, tat er es auch. Der Spott bei den anderen wuchs dementsprechend. Mein Fahrer war ein geübter Arbeiter, sein Splitterloch nahm viel schneller als meines die nötige Form an. Es war 9 Uhr Morgens. Ich wollte mich etwas ausruhen und legte mich, wohlig ausgestreckt, in das soeben gegrabene Loch. Da sah ich plötzlich zwölf Bomber im Anflug. Ich rief noch „Alarm“, dann

drehte ich mich schnell auf den Bauch. Schon regnete es Stahl, Steine, Erde und Staub, dann verlor ich das Bewusstsein. Nach 20 Minuten wurde ich von anderen Soldaten, die aus der Ferne das Geschehen beobachtet hatten, aus dem Loch gezogen. Nach langer künstlicher Beatmung kam ich zu mir und sah, dass nur mein Fahrer und ich unverletzt waren. Alle anderen waren tot oder schwer verletzt. 3 Wochen später erhielt ich einen Brief von einer Ordensschwester, die ständig für mich betete. „Ich konnte nachts nicht schlafen und hatte schreckliche Angst um Dich! Da ging ich in die Kapelle und habe stundenlang für Dich gebetet. Das war um 2 Uhr nachts! Schreib mir bitte, ob etwas passiert ist.“ Dieser Brief war am Morgen nach der Nacht geschrieben, in der ich das laute Rufen gehört hat. Von diesen Tag an begann ich mehr als zuvor mich an den Schutzengel im Gebet zu wenden, den die gute Schwester, wie ich wusste, so innig verehrte. Aus Gereon Goldmann, Tödliche Schatten, Tröstendes Licht, leicht gekürzt.