"Herr, vor dein Antlitz treten zwei"

"Herr, vor dein Antlitz treten zwei" Kleines Traubüchlein der Evangelischen Kirchengemeinde Gerstetten "Und auf Flügeln, wie Adler, getragen von Got...
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"Herr, vor dein Antlitz treten zwei"

Kleines Traubüchlein der Evangelischen Kirchengemeinde Gerstetten

"Und auf Flügeln, wie Adler, getragen von Gott, so soll eure Liebe nun allezeit sein,

und mit Kräften des Himmels in Freude und Not seid ihr in der Ehe vereint."

Heiraten - Die kirchliche Trauung Nach der Bibel (1. Mose 1,27f.) hat Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen. Menschen sind zur Gemeinschaft bestimmt: Als sein „Abbild“ sind sie Gottes Gegenüber, als Frau und Mann sind sie einander partnerschaftlich zugeordnet. Als Menschen gestalten sie im Auftrag Gottes die ihnen anvertraute Welt, als Mann und Frau sorgen sie dafür, dass diese Weltverantwortung in der Folge der Generationen fortgesetzt wird. Dazu segnet sie Gott. Das christliche Verständnis der Ehe beruht auf dem biblischen Zeugnis. Die Ehe gründet in Liebe und Vertrauen, sie zielt auf Treue und Dauerhaftigkeit des Zusammenlebens1. Die Eheleute leben in gegenseitiger Verantwortung und nehmen gemeinsam Verantwortung wahr: für ihre Kinder, für ihre Angehörigen, für das soziale Geflecht, in dem sie leben. Die Ehe wird in freier Entscheidung beider Partner füreinander eingegangen. Rechtliche Ordnungen dienen ihrem Schutz. Nach evangelischem Verständnis ist die Ehe eine von Gott gewollte und bejahte, aber gleichwohl weltliche Einrichtung. Deshalb wird eine Ehe auf dem Standesamt geschlossen, also bei einer staatlichen Stelle. Das Brautpaar kommt nach evangelischer Überzeugung als ein gültig verheiratetes Ehepaar zur kirchlichen Trauung und zieht aus diesem Grund i.d.R. auch als solches gemeinsam mit dem Pfarrer in die Kirche ein. Doch wozu dann noch die kirchliche Trauung? Was geschieht dort? „Kirchlich“ bezieht sich nicht nur auf das Gebäude, sondern vor allem auf die Gemeinde, die hier zum Gottesdienst zusammenkommt. Jede kirchliche Trauung ist ein Gottesdienst, in dem eine Gemeinde auf Gottes Wort hört und antwortet. So wird dem Ehepaar zuerst Gottes Wort und sein Wille für das Zusammenleben von Mann und Frau verkündet. Das Ja-Wort, das die Partner einander daraufhin sagen, ist zugleich ihre Antwort auf das Ja-Wort, das Gott zu Ihnen und zu Ihrer Ehe gesprochen hat. Danach wird um Gottes Segen gebetet, und der von Gott erbetene Segen wird dem Paar mit Auflegen der Hände persönlich zugesprochen. Im Trausegen wird der Schöpfungssegen und der Taufsegen als Segen für die Ehe erneuert.

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Eine wunderbare Lektüre zur Verbindung von Ehe und dem christlichen Glauben ist das Buch "Liebe" von Henriette & Johannes Kuhn (ISBN 3-7918-2611-5).

FAQ zur kirchlichen Trauung Sind kirchliche Trauungen jederzeit möglich, oder geht das nur samstags? Grundsätzlich sind kirchliche Trauungen an jedem Wochentag (auch sonntags im regulären Gemeindegottesdienst) möglich – ausgenommen sind die Woche vor Ostern, die Karwoche, sowie die Adventszeit. Wir können uns eine große Hochzeit nicht leisten. Können wir aber trotzdem heiraten? Eine Trauung muss nicht die große Feier im Rahmen der Festgemeinde sein. Es geht auch kleiner, ohne deswegen weniger feierlich zu sein. Grundsätzlich muss die Trauung in einem öffentlichen Gottesdienst der Gemeinde stattfinden. Müssen für eine evangelische Trauung beide Ehepartner der Kirche angehören? An sich sollten beide Ehepartner einer christlichen Kirche angehören. Einer der beiden sollte evangelisch sein. Wozu auch sonst „evangelisch“ heiraten? Gehört einer der Partner keiner christlichen Kirche an, dann sollte er oder sie das christliche Eheverständnis achten und der kirchlichen Trauung auch innerlich zustimmen können. Dem evangelischen Verständnis von Partnerschaft und Ehe entspricht es nicht, wenn ein Ehepartner den Trauwunsch des anderen bloß erduldet und die Trauung über sich ergehen lässt. Wir würden gerne ökumenisch heiraten. Geht das und was müssen wir dafür beachten? Was landläufig „ökumenische Trauung“ genannt wird, ist entweder eine katholische oder eine evangelische

Trauung, bei der jeweils ein Geistlicher der anderen Konfession mitwirkt. Je nachdem wird die Trauung nach katholischem oder evangelischem Ritus entsprechend dem jeweiligen Rechtsverständnis vollzogen. Katholischerseits ist die Trauung ein Rechtsakt, evangelischerseits wird sie als Segenshandlung verstanden. Das katholische Eherecht erkennt eine auch nach anderem Ritus vollzogene Trauung an, wenn dafür zuvor ein so genannter Dispens über das zuständige Gemeindepfarramt eingeholt wurde. Sowohl das Einholen eines Dispenses als auch die terminliche Verabredung einer ökumenischen Trauung benötigen einen längeren Vorlauf. Wir sind schon länger standesamtlich verheiratet und haben seit einem Jahr ein Kind. Können wir Taufe und Trauung miteinander verbinden? Nach evangelischem Verständnis wird einem verheirateten Ehepaar in einer Trauung Gottes Segen für die Ehe zugesprochen, nachdem sie im Hören auf Gottes Wort einander eine von christlichen Werten bestimmte Partnerschaft versprochen haben. Das kann unmittelbar nach der standesamtlichen Eheschließung in der Kirche geschehen. Die kirchliche Trauung kann aber auch Wochen, Monate oder Jahre nach dem standesamtlichen „Ja“ gefeiert werden. Das lässt sich dann zum Beispiel auch mit der Taufe des Kindes verbinden.

Der Traugottesdienst Die Trauung ist ein öffentlicher Gottesdienst. Er findet in einer Kirche oder an einem anderen für Gottesdienste bestimmten Ort statt. Er wird meistens von dem zuständigen Gemeindepfarrer geleitet. Gottesdienst bedeutet nach evangelischem Verständnis: Menschen kommen öffentlich zusammen, um gemeinsam Gottes Wort zu hören und darauf in Form von Gebeten und Liedern zu antworten. So ist es auch im Traugottesdienst, der aus Anlass einer Eheschließung gefeiert wird und welcher i.d.R. im Sonntagsgottesdienst vor der kirchlichen Trauung im Rahmen einer Fürbitte für das Brautpaar der versammelten Gemeinde öffentlich bekanntgegeben wird.

Elemente des Gottesdienstes Im Traugespräch spricht der Pfarrer mit dem Brautpaar über den Ablauf des Traugottesdienstes. Gemeinsam wählen sie die biblischen Texte und die Lieder aus, die gelesen bzw. gesungen werden sollen. Aus evangelischer Sicht ist es sehr zu wünschen, dass sich Angehörige und Freunde in die Gestaltung des Gottesdienstes einbringen. Daher können Sie gerne vor dem Traugespräch überlegen, welche ihrer Gäste Sie bitten wollen, eine Lesung aus der Bibel zu übernehmen oder sich am Fürbittengebet zu beteiligen. Die Musikwünsche werden nach Absprache mit dem Pfarrer dann am besten nochmals mit der Kantorin oder dem Organisten besprochen.

Der Trauspruch Der Trauspruch ist ein Vers aus der Bibel, den Brautpaare gemeinsam aussuchen und über den Beginn ihrer Ehe setzen. Der Spruch wird in der Predigt für das Paar und die ganze Gemeinde ausgelegt. Die Suche nach dem Trauspruch ist manchmal die erste Gelegenheit, gemeinsam darüber nachzudenken und zu besprechen, was die Ehepartner glauben, woran sie zweifeln und was sie hoffen lässt. Über Fragen, Zweifel und Ihre Assoziationen können wir uns dann im Traugespräch gerne unterhalten.

Im Folgenden finden Sie eine kleine Auswahl möglicher Trausprüche: Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen. (Psalm 36,6) Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass die Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben. (Psalm 36,8) Ich will dir danken, HERR, unter den Völkern, ich will Dir lobsingen unter den Leuten, denn Deine Gnade reicht so weit der Himmel ist, und Deine Treue so weit die Wolken gehen. (Psalm 57,10f.) Herr, du bist unsere Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. (Psalm 90,1-2) Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. (Psalm 91,1-2) Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. (Psalm 121,1-2) Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit. (Psalm 121,8) Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. (Psalm 139,5) So ist´s ja besser zu zweien als allein; denn sie haben guten Lohn für ihre Mühe. Fällt einer von ihnen, so hilft ihm sein Gesell auf. Weh dem, der allein ist, wenn er fällt! Dann ist kein anderer da, der ihm aufhilft. (Prediger 4,9-10) Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Mt 28,20b) Christus spricht: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. (Johannes 15,5) Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat, zu Gottes Lob. (Römerbrief 15,7) Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Die Liebe hört niemals auf. (1. Korintherbrief 13, 4-8a) Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. (1. Kor 13,13) Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen! (1. Kor 16,14)

Ertragt einander in Liebe und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens. (Epheser 4,2b-3) Seid untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem anderen, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus. (Epheser 4,32) Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. (Kolosserbrief 3,14) Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. (2. Timotheusbrief 1,7) Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. (1. Johannesbrief 4,16) Lasst uns aufeinander achten und uns zur Liebe und zu guten Taten anspornen. (Hebräer 10,24)

Das Trauversprechen Nach der herkömmlichen Form fragt der Pfarrer die Eheleute nacheinander gleichlautend: "Willst du mit N.N. als deiner/m Ehefrau/mann nach Gottes Gebot und Verheißung leben, sie/ihn als Gottes Gabe lieben und ehren und ihr/ihm in Freud und Leid treu bleiben, bis der Tod euch scheidet, so antworte: Ja, und Gott helfe mir." Es ist aber auch möglich, dass sich die Partner das Eheversprechen gegenseitig zusprechen: „Ich nehme dich als meine Ehefrau/meinen Ehemann aus Gottes Hand. Ich will dich lieben und achten, dir vertrauen und treu sein. Ich will dir helfen und für dich sorgen, will dir vergeben, wie Gott uns vergibt. Ich will zusammen mit dir Gott und den Menschen dienen. Solange wir leben. Dazu helfe mir Gott.“

Fürbitten Schon im Segensgebet, das Teil der Trauhandlung ist, wird Gott gebeten, die geschlossene Ehe und die Eheleute mit Glück und Gelingen zu segnen. Die Fürbitten gegen Ende des Gottesdienstes nehmen diese Bitten auf. Oft möchten Angehörige und Freunde ihre guten Wünsche für das Paar im Gebet an Gott richten. Wenn sie sich am Beten beteiligen, erleben sich die versammelten Hochzeitsgäste in besonderer Weise als christliche Gemeinde. Manche trauen sich, selbst Gebete zu formulieren, andere fragen nach Gebeten, die sie so vortragen oder umformulieren können. Die Fürbitten sollten aber nicht auf das frisch verheiratete Paar beschränkt bleiben, sondern die nähere und weitere Welt einbeziehen, in der es lebt.

Zwei Beispiele für Fürbitten im Traugottesdienst: Sprecher/in 1: Wir bitten dich für N.N. und N.N.: dass sie in deiner Liebe bleiben, dass ihre Liebe weiter wächst, sich im Alltag bewährt und im Wandel vertieft. Sprecher/in 2 (aus der Verwandtschaft): Wir bitten dich für uns, die Angehörigen von N.N. und N.N.: dass wir ihnen zugetan bleiben im rechten Maß von Nähe und Abstand; dass auch uns die Liebe gelingt im Umgang miteinander und in der Begegnung mit anderen Menschen. Sprecher/in 3 (aus dem Freundeskreis): Wir bitten dich für uns, die wir mit N.N. und N.N. verbunden sind: dass auch wir ihnen wohltun und dazu beitragen, dass ihre Ehe glückt; dass wir weiter ihre Freundschaft erfahren. Sprecher/in 4: An diesem Festtag der Liebe bitten wir dich für alle, die einsam und vergessen sind, die übersehen oder abgelehnt werden: dass sie Menschen finden, die auf sie achten. An diesem Festtag, an dem wir die Fülle der Güter genießen, bitten wir für alle, denen das Notwendige zum Leben fehlt: dass sie bekommen, was sie brauchen. Gib auch uns einen neuen Blick für die Bedürftigen und für unsere Möglichkeiten, ihnen Gutes zu tun. A: Er ist an ihrer Seite, schon eine kleine Weile. // B: Sie ist an seiner Seite, schon eine kleine Weile. A: Wir sind an eurer Seite, hier und heute, aus unterschiedlichen Entfernungen, mit unterschiedlicher Nähe, aus unterschiedlichen Bezügen, und doch alle: an eurer Seite. B: Wir sind heute an eurer Seite, N.N. und N.N., um mit euch zu feiern, uns an eurer Liebe zu freuen, euch auf eurem Weg gute Wünsche mitzugeben, euch zu begleiten. A: Gott ist an seiner Seite, schon immer, Gott ist an ihrer Seite, schon immer, Gott ist an unserer Seite. Darum beten wir: B: Gehend, hüpfend, stolpernd sind wir unterwegs, tanzend hilfst Du uns auf die Sprünge, mitten in unseren kleinen und großen Schritten bist du, Gott. A: Begleite N.N. und N.N., dass sie ihren Weg finden, Seite an Seite in der Balance zwischen Nähe und Distanz. Entfache immer wieder ihre Lust und ihre Neugier einander. B: Begleite uns, die wir an der Seite von N.N. und N.N. sind. Lass uns für sie da sein, wenn sie uns brauchen, zum Feiern wie zum Trösten. A: Begleite uns alle, die wir in unterschiedlicher Weise leben und lieben, an Grenzen stoßen und Grenzen überwinden. Begleite uns auf den Pfaden der Liebe und der Achtsamkeit. B: Begleite alle, die heute unterwegs sind, die heute heiraten, und die sich heute trennen, die sich heute verlieben und die einsam sind, die gewaltsam auseinander gerissen werden und die Angst haben, sich zu binden.

Schriftlesung - Biblische Texte zur Ehe Im Traugottesdienst werden biblische Texte, auf die das christliche und evangelische Eheverständnis gründen, gelesen. Welche Texte genau verlesen werden und von wem, kann im Traugespräch besprochen werden: Biblische Texte die gelesen werden müssen: "Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm ein Gegenüber machen, das um ihn sei." (Genesis 1,27 und 2,18) "Gott, der im Anfang den Menschen geschaffen hat, schuf sie als Mann und Frau und sprach: Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden." (Matthäus 19,4-6) Biblische Texte die gelesen werden können: "So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; und ertrage einer den anderen und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch Ihr! Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. Und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid in einem Leibe, regiere in euren Herzen." (Kolosser 3,12-15a) Von der Liebe, die Gott schenkt, wird gesagt: "Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott. Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen. Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden. Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben. Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm." (1. Johannes 4, 7.9-11.16b) "Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen und hätte die Liebe nicht, so wäre mir‘s nichts nütze. Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles. Die Liebe hört niemals auf. Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen." (1. Kor 13,1-8a.13)

Musik im Traugottesdienst "Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich wäre." (Viktor Hugo) Was wäre eine kirchliche Trauung ohne feierliche Kirchenmusik? Bei Traugottesdiensten spielt die Musik eine besonders wichtige Rolle, da sie die Atmosphäre in der Kirche maßgeblich bestimmt und wesentlich zum Gelingen eines festlichen Gottesdienstes beiträgt. Die Kirchenmusik berührt tiefe Schichten des menschlichen Gemüts, die das gesprochene Wort allein nicht erreicht. Sie spricht Kirchenbesucher ganzheitlich an, Gefühl, Verstand und Sinne zugleich. So entfaltet sie eine vielfältige, weitreichende Kraft und bringt Menschen auf einladende Weise mit Glauben und Kirche in Berührung. Aus diesem Grund ist für den Traugottesdienst nicht jede Form von Musik geeignet. Wenn Sie besondere Wünsche die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes betreffend haben, sollten Sie diese unbedingt im Vorfeld mit den Beteiligten (Pfarrer und Organist_in) absprechen. Bei gesungener oder instrumental vorgetragener zeitgenössischer Musik (Pop- und Rockmusik, o.ä.) sollten Sie ggf. den Text des Liedes zum Traugespräch mitbringen. Musik, deren Texte den Grundsätzen christlichen Glaubens dezidiert widersprechen, ist für die Aufführung in einem Gottesdienst nicht geeignet. Da die anwesende Gemeinde in einem Gottesdienst anlässlich einer Eheschließung möglichst oft beteiligt werden sollte, werden in diesem i.d.R. auch mindestens drei Lieder gesungen. Beliebte Lieder sind z.B.: Komm, Herr, segne uns - EG 170

Bewahre uns Gott - EG 171

Herr, vor dein Antlitz treten zwei - EG 238

Du meine Seele, singe - EG 302

Lobe den Herren, den mächtigen K. - EG 316 (ö)

Nun danket alle Gott - EG 321 (ö)

Großer Gott, wir loben dich - EG 331 (ö)

Ach bleib mit deiner Gnade - EG 347

Befiehl du deine Wege - EG 361

Jesu, geh voran - EG 391

Vertraut den neuen Wegen - EG 395

Gott gab uns Atem, damit wir leben - EG 432

Lobet den Herren, alle die ihn ehren - EG 447 (ö)

Geh aus, mein Herz und suche Freud - EG 503 (ö)

Der Herr segne und behüte dich - EG 563

Segne uns, o Herr - EG 564

Herr, wir bitten: Komm und segne uns - EG 565

Auf Seele, Gott zu loben - EG 602

Dass du mich einstimmen lässt - EG 609

Meine Zeit steht in deinen Händen - EG 628

Ins Wasser fällt ein Stein - EG 637

Ich bete an die Macht der Liebe - EG 641

Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer - EG 643

Liebe ist nicht nur ein Wort - EG 650

Es gibt bedingungslose Liebe - NL 36

Und auf Flügeln wie Adler - NL 83

Wichtige Information zum Gottesdienst Das Fotografieren während des Gottesdienstes ist in evangelischen Kirchen grundsätzlich verboten. Ich bitte Sie, Ihre Angehörigen und Freunde dahingehend zu informieren. Sie können gerne vor und nach dem Gottesdienst in großem Umfang Fotos machen. Sollten Sie das dringende Bedürfnis haben, den Gottesdienst in digitaler Form festzuhalten, können Sie eine ausgewählte Person damit beauftragen, für Sie und alle weiteren Anwesenden Fotos oder ein Video zu machen – dies aber nur in Absprache mit mir. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Kollekte Die Kollekte des Gottesdienstes ist in der Regel für Zwecke der eigenen Kirchengemeinde bestimmt. Sollten Sie einen besonderen Wunsch für den Verwendungszweck des gottesdienstlichen Opfers (bspw. diakonische Zwecke, Jugendarbeit o.ä.) haben, können wir diesen im Traugespräch gerne miteinander absprechen.

Traubibel "Gott ist Liebe." Dieser Satz kann ein abstraktes und unverbindliches Schlagwort bleiben. In dem Buch der Bibel wird dieser Satz aber nach vielen Richtungen hin und bis in konkrete Lebensfragen hinein entfaltet: Versucht man, in dieses Buch einzudringen, lässt man sich auf die vielen Geschichten und Bilder der Bibel ein, so merkt man schon bald, dass "Liebe" hier kein Schlagwort ist, sondern die Wirklichkeit Gottes meint, die auch zu unserer eigenen Wirklichkeit werden soll. Was Jesus gelebt und gesagt hat, ist eine Anleitung dazu, wie wir in dieser Wirklichkeit Gottes leben und seine Liebe im eigenen Zusammenleben verwirklichen können. Aus diesem Grund bekommen Sie anlässlich Ihres kirchlichen Traugottesdienstes von Ihrer Kirchengemeinde dieses Buch als Geschenk überreicht - zum gesegneten Gebrauch und zur nützlichen sowie erbaulichen Lektüre. "DIE BIBEL GLEICHT EINEM ACKER, DER NIE ABGEERNTET WERDEN KANN UND DESHALB NIE ÖDE UND LEER DALIEGT. SIE GLEICHT EINER QUELLE, DIE BESTÄNDIG FLIEßT UND UMSO REICHLICHER STRÖMT, JE MEHR MAN DARAUS SCHÖPFT!" (Ephräm der Syrer)

Bei Fragen, die Sie vor dem Traugespräch noch klären möchten, wenden Sie sich entweder an unsere Pfarramtssekretärin Frau Weller (Mo-Mi 8-12 Uhr sowie Do 15-18 Uhr) 07 323 / 61 56 [email protected] oder an mich persönlich: Pfarrer Michael Maisenbacher Böhmenstraße 61 89547 Gerstetten 07 323 / 61 56 [email protected]