Heavy Transport of the Year

Heavy Transport of the Year „Heavy Transport of the Year“ … so hat die die STM-Redaktion jene Wahl genannt, mit der wir uns Jahr für Jahr vor den Lei...
Author: Claudia Hofmann
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Heavy Transport of the Year

„Heavy Transport of the Year“ … so hat die die STM-Redaktion jene Wahl genannt, mit der wir uns Jahr für Jahr vor den Leistungen der Schwertransportbranche verneigen. Und auch im vergangenen Jahr wurden wieder zahlreiche spektakuläre oder besonders knifflige Schwertransporte durchgeführt. Für die STM-Redaktion war das vergangene Jahr wieder ein – im wahrsten Sinne des Wortes – bewegtes Jahr. Selten hat die Redaktion so viele Termine wahrgenommen wie 2014. Und schon jetzt füllt sich der Terminplaner der Redaktion zusehends. Doch bevor wir uns mit ganzer Kraft den kommenden Herausforde-

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rungen stellen, haben wir noch einmal die Ausgaben des vergangenen Jahres durchstöbert – auf der Suche nach den interessantesten Einsätzen. Das Ergebnis können Sie auf den folgenden Seiten nachlesen. Hier finden Sie jene Transporte, die wir als Kandidaten zum „Heavy Transport of the Year“

nominiert haben. Nun haben Sie, verehrte Leserinnen und Leser, die Wahl. Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, haben wir eine kurze Beschreibung der Transporte mitgeliefert. Doch vielleicht nutzen Sie ja auch die Gelegenheit, noch einmal in Ihren STM-Ausgaben des Jahres 2014 zu stöbern, um den voll-

ständigen Einsatzbericht nachzulesen. Auf jeden Fall: Sie haben die Wahl und können – mit etwas Glück – ein wertvolles Geschenk gewinnen. Was Sie gewinnen können? Das wird in der nächsten Ausgabe verraten!

Schwertransportmagazin

STM Nr. 61 | 2015

Heavy Transport of the Year

KRANMAGAZIN Nummer 100

ab 27.02. im Handel! Am Ende und am Anfang vieler Schwertransporte steht ein Kraneinsatz. Krane faszinieren, und die Kranbranche schreibt immer wieder spannende Geschichten und bringt atemberaubende technische Innovationen hervor. Tauchen Sie mit uns ein in die faszinierende Welt der Krane.

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STM Nr. 61 | 2015

Schwertransportmagazin

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Heavy Transport of the Year

Durch die Wüste

Nominiert zum

„Heavy Transport of the Year “ Konvoi durch die Wüste: dabei werden je 295 t schwere Mehrstoffmotoren auf Faymonville G-Modul-Reihen transportiert.

Dass der Wüsteneinsatz für Faymonville kein Problem darstellt, zeigt sich bei einem Einsatz in Jordanien. Dabei werden Mehrstoffmotoren mit Einzelgewichten von je 295 t auf Faymonville G-Modul-Reihen transportiert. Durchgeführt werden die Trans-

porte von der Firma Orient Heavy Haulage mit Sitz in Amman (Jordanien). Während mehrerer Monate realisiert man den Transport und die Installation eines IPP3-Projektes im Land. Dort wird das größte Mehrstoffkraftwerk der Welt errichtet.

3.500 t Gewicht … Nominiert zum

„Heavy Transport of the Year “

… knapp 33 km Wegstrecke, 150 Achslinien: dies sind die Zutaten für einen Schwertransport, den Mammoet im US-Bundesstaat New Mexiko durchführt. Im Auftrag von Peabody Energy, eines der größten US-amerikanische Bergbauunternehmen in der Steinkohleförderung, transportiert Mammoet einen 3.500 t schweren Schürfkübelbagger zur El Segundo-Mine. Hierfür setzt das Unternehmen insgesamt 150 Selbstfahrer-Achslinien ein, mit denen es innerhalb von 12 Tagen quer durch die Wüste geht.

Mit einer 3.500 t schweren Ladung geht es durch die Wüste New Mexicos.

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Schwertransportmagazin

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400 t-Koloss rollt durch den Hafen

Nominiert zum

„Heavy Transport of the Year “ Der Schwertransportdienstleister Maxtrans NV aus Belgien setzt beim Transport eines 74 m langen Flüsssiggastanks auf S-Module von Faymonville.

Ein stattlicher Schwertransport rollt durch ein Hafengelände nahe Genk in Belgien. 400 t schwer, 74 m lang und 8,4 m im Durchmesser – so die beeindruckenden Zahlen zu diesem Projekt. Geschultert wird das Ganze durch das Unternehmen Maxtrans NV auf S-Modul-Achslinien der Marke Faymonville sowie mit einer

aus 4-achsigen Mercedes Titan Zugmaschine. Der Transport ist nötig, weil ein fertig lackierter Flüssiggastank aus einer Fertigungshalle der Firma Ellimetal zum Kai transportiert werden muss.

Mit 260 t durch die Schweizer Berglandschaft Nominiert zum

„Heavy Transport of the Year “

Trotz einer Gesamtzuglänge von über 32 m (mit Stoßfahrzeug: 45,5 m) ist der Transport recht wendig.

Für den Transport eines 160 t schweren Druckgetriebes einer Tunnelbohrmaschine setzt das Schweizer Unternehmen Feldmann Pneukran und Transporte AG 20 Achslinien des Goldhofer-Schwerlastmodulsystem THP/ET ein. Eingesetzt wird die Tunnelbohrmaschine bei Bauarbeiten an der Schweizer Autobahn A16, der sogenannten „Transjurane“. Die Transportroute des 160 t schweren Druckgetriebes führt quer durch den SchweiSTM Nr. 61 | 2015

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zer Kanton Jura und hat es wirklich in sich: Der 4,3 m hohe Koloss mit einem Durchmesser von 6,3 m muss auf den bis zu 20 Goldhofer-Achsen teils millimetergenau über die engen Schweizer Kantonstraßen und über mehrere Autobahn-Brücken bugsiert werden.

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Heavy Transport of the Year

Schiene statt Straße Nominiert zum

„Heavy Transport of the Year “

Mit dem Tragschnabelwaggon lassen sich bis zu 250 t schwere Transformatoren transportieren.

Beim Ersteinsatz des neuen Tragschnabels der Spedition Kübler wird ein 170 t schwerer Transformator transportiert. Zunächst erfolgt aber der Transport vom Fundament bis zum Umladebahnhof. Hierfür wird der Trafo im Umspannwerk verzogen, hydraulisch angehoben und auf einen 12-achsigen Trailer verladen.

Nachdem der Transformator auf diese Weise an den Umladebahnhof gebracht worden ist, wird er hydraulisch abgesetzt und in den Tragschnabel eingehängt. Auf der Schiene erfolgt dann via Sonderfahrt im Tragschnabelwaggon die Weiterreise an den Niederrhein.

Schwerlast-Stress Down Under Nominiert zum

„Heavy Transport of the Year “

Zwei Bagger, je 250 und 36 km Transportstrecke und das Weihnachtsfahrverbot für Schwertransporte im Nacken: was Mammoet in Australien abliefert, sorgt für einen beschleunigten Pulsschlag. Für die Fortescue Metals Group (FMG) soll Mammoet einen Liebherr Raupenbagger, der es auf ein Einsatzgewicht von 660 t bringt, über eine Strecke von 250 km transportieren. Dabei gilt es ganz klaren Vorgaben zurechtzukommen. Erstens: der Liebherr R996 wird für den Transport nicht auseinandergenommen! Zweitens: erledigen Sie den Transport noch vor dem Weihnachtsfahrverbot für Schwertransporte. Den ersten und größten Teil der Reise legt der R996 auf einer Goldhofer-Transportkombination zurück. Die letzten 6 km soll es auf SPMT weitergehen. Mammoet hat den BaggerBoliden bereits auf die Selbstfahrer geladen, als von BHP Billiton Iron Ore der Auftrag reinkommt, einen ganz ähnlichen Bagger, einen Liebherr R996B, so transportieren. Dieses Mal zwar „nur“ über eine Strecke von 36 km, aber angesichts des Weihnachtsfahrverbots genauso dringend. Nun spielt das Wetter nicht mehr mit und verzögert den Transport des FMG-Baggers. Deshalb entschiedet man bei Mammoet, zuerst den BHP-Bagger zu transportieren. Nur zehn Tage vor dem Fahrverbot werden hierfür 36 Achslinien und Hilfsmaterial 500 km weiter nach Jimblebar verlagert, wo der BHP-Bagger für den Transport bereitsteht. Nachdem dieser sein Ziel erreicht hat, werden die SPMT zurückgebracht, damit auf ihnen nun der FMG-Bagger seine letzten 6 km antreten kann.

Gewaltige Bagger transportiert Mammoet in Australien und steht dabei mächtig unter Zeitdruck.

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„Heuler“-Nachfolger im Einsatz Nominiert zum

„Heavy Transport of the Year “

Mit schwerer Last geht’s mitten durch Schwaikheim – hier ist Wendigkeit gefragt.

Leise, stark, zuverlässig: der Scheuerle InterCombi bewährt sich beim Transport eines 243 t schweren Trafos. 1972 wird der legendäre „Heuler“ von Scheuerle bei der DB Schwerlastgruppe in den Dienst gestellt. Beträchtlich leiser, leistungsstärker und wartungsfreundlicher als ihr in die Jahre gekommener Vorgänger stellen die neuen Scheuerle InterCombi SP- Module mit einer Achslast von 36 t bei einem Transport von DAHER-HCS ihr Können un-

Die REVOLUTION im Schwertransportsektor

ter Beweis. Auf dem Plan steht der Transport eines 243 t schweren Transformators. Mit Hilfe des Scheuerle Hubtisch-Lastverteilers wird dieser auf 2X10 Achslinien Scheuerle InterCombi SP fixiert. Mit 10,2 m Länge, 3,4 m Breite und 4,5 m Höhe eine konzentrierte Last, die Fahrer, Meister und Transportleiter höchste Konzentration abfordert.

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Nutzlasthüne im Härtetest

Nominiert zum

„Heavy Transport of the Year “ Ein Achsausgleich von 650 mm und ein Lenkwinkel von 55° garantieren Wendigkeit und Stabilität der Nicolas-Fahrzeugkombination – wie hier in einer anspruchsvollen Kurve auf unebenem Untergrund.

Nicolas MDED und eine Nicolas Seitenträgerbrücke werden erfolgreich einem Härtetest auf schwieriger Strecke quer über den Apennin unterzogen. Die Strecke Marcianise-Rosara quer über Italiens Apenninen-Bergkette hat es in sich: 350 km, starke Steigungen, enge Kehren, schwierige Straßenverhältnisse. Aliani Pro-

ject S.r.l. transportiert entlang dieser Route einen Transformator. Dabei bewährt sich die Seitenträgerbrücke, die bei einem Eigengewicht von 41 t eine Tragfähigkeit von 230 t bietet. Die Abmessungen des Transformators sind mit 10,5 x 3,9 x 4,5 m verhältnismäßig kompakt.

Erfolgreicher Einsatz unter Open-Air-Verhältnissen Nominiert zum

„Heavy Transport of the Year “

Mehr als punktgenau: zwei Stunden vor der kalkulierten Ankunft ist der Einsatz trotz einiger Widrigkeiten abgeschlossen.

Bereits im Mai 2013 beauftragt die französische Schwerlastspedition Scales die Firma Greiner mit der Herstellung einer 500 tScherenhubbrücke, die sich ab dem 5. März 2014 beim Transport einer etwa 400 t schweren Turbine bewährt. Auf 2x14-Achslinien Nicolas MDE Achsen, die im 3-file Modus gekuppelt sind, kombiniert mit der 500 t-Scherenhubbrücke von Greiner, vier Schwerlastzugmaschinen und einem enormen Begleit- und Per24

sonalaufwand startet der Konvoi mit etwa 120 m Gesamtlänge, einem Gesamtgewicht von etwa 800 t, einer Breite von 6,7 m und einer Höhe von 5,7 m. Auf der knapp 200 km langen Transportstrecke beginnen die Herausforderungen für Mensch und Maschine schon unmittelbar nach dem Start: unter anderem müssen eine Bahnlinie gequert und mehrere Ortsdurchfahrten bewältigt werden. Schwertransportmagazin

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Mit 6 m Durchmesser durch Hamburgs City Nominiert zum

„Heavy Transport of the Year “

Herausforderung urbaner Schwertransport: Hier transportiert BigMover Seeland einen Lagerbehälter durch die Innenstadt von Hamburg.

Wenn ein Schwer- oder Großraumtransport mit derartigen Abmessungen seine Reise antritt, ist dies stets eine besondere Herausforderung. Noch anspruchsvoller wird es, wenn die Route quer durch die Innenstadt führt, wie bei einem Transport in Hamburg. Die Herausforderung des aktuellen Lagerbehälter-Transports mit 6 m Durchmesser innerhalb Hamburgs liegt dagegen bei der in-

nerstädtischen Routenplanung. Die kompletten Vermaßungen von Hamburgs Straßen liegen in Seelands Datenbank vor. Zur Genehmigungsbeantragung werden diese zwischen Start und Ziel mit den Transportmaßen und -anforderungen abgeglichen, ausgewertet und zusätzlich hinsichtlich Besonderheiten wie temporären Bau- und Engstellen überprüft.

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Heavy Transport of the Year

Hoch hinaus … Nominiert zum

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Schwertransport in XXL: ADM transportiert eine Mischbatterie mit dem größten 3+6 Pendel-X Tieflader von Nooteboom.

… ragt die gewaltige Mischbatterie, die von der Schwerlastspedition ADM Team Heavy Weight in Belgien transportiert wird. Besondere Herausforderung: der hohe Schwerpunkt der Ladung. Die Abmessungen der 60 t schweren Mischbatterie sind beeindruckend: 9,5 m lang, 5,1 m breit und 8 m hoch. Beim Transport zum nächsten Hafen kommt eine Pendel-X Tieflader Kombi-

nation von Nooteboom zum Einsatz: bestehend aus einem 3-achsigen IC Interdolly und einem Auflieger mit 6 Pendelachslinien. ADM muss die Mischbatterie zwar „nur“ von Geel zum Ladekai in Westerlo (Belgien) transportieren, das sind kaum 20 km Luftlinie, doch aufgrund der Besonderheiten des Transportguts muss eine 5 km längere Transportstrecke gewählt werden.

Innerbetrieblicher Schwertransport mit 395 t Gesamtgewicht Nominiert zum

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Für den Transport des Lagertanks wird eine 4-Achs Zugmaschine in Kombination mit zwei 11-Achs Modulplattformwagen eingesetzt. Jeder dieser Modulplattformwaren ist mit einem bis zu 200 t belastbaren Drehfuß ausgestattet.

Den nach Angaben von Universal Transport weltgrößten Lagertank transportiert das Schwertransportunternehmen in Tschechien. Bei dem zu transportierenden Behälter handelt es sich um einen horizontalen Tieftemperaturlagertank für atmosphärische Gase. Der 276 t schwere Tank ist 52,60 m lang, 5,80 m breit und 6,10 m hoch. Im Auftrag des Kunden soll Universal Transport den Tank innerbetrieblich von einer Lagerhalle zur eigenen 26

Hafenkante des angrenzenden Hafens Decin befördern. Auch wenn es sich um einen innerbetrieblichen Transport handelt, so muss zuvor trotzdem natürlich eine Streckenprüfung vorgenommen werden. Schnell wird klar, dass der Drehradius des Aufliegers in der Lagerhalle und auf dem kurvenreichen Betriebsgelände zur größten Herausforderung wird.

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Ein neues Schiff für den Markkleeberger See Nominiert zum

„Heavy Transport of the Year “

Nachdem sowohl Unter- wie auch Oberdeck am Markkleeberger See eingetroffen sind, wird das Oberdeck mit Hilfe eines Mobilkrans montiert. Das komplettierte Schiff wird dann mit zwei Zugmaschinen zur Einwasserungsstelle gezogen.

Der Markkleeberger See bei Leipzig ist um eine Attraktion reicher: ein neues und sehr großes Schiff befährt dort nun die Leipziger Neuseenplatte. Doch bevor die Neuanschaffung in See stechen kann, ist erst einmal das Können der Spedition Kübler gefragt. Die Schwertransportspezialisten bringen den „Pott“ bis in das Leipziger Umland: 165 t gilt es dabei zu transportieren. Bei einer Gesamtlänge von 42 m und einer Breite von

8,6 m kein leichtes Unternehmen, zumal es 4,50 m Transporthöhe auch nicht einfacher machen. Der Clou bei dem Einsatz: für den Transport wird das Oberdeck abgebaut und getrennt transportiert. Das Schiff ohne Oberdeck fährt auf der Elbe bis nach Dresden. Von dort geht es dann auf 21 Achslinien weiter zum Markkleeberger See.

Volle Pulle für Paulaner Nominiert zum

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Umschlag der Gär- und Lagertanks auf Hubhebelkesselbrücken der Firma Paule. 

Ab Spätsommer dieses Jahres soll in der neuen Paulaner-Brauerei in München-Langwied das erste Bier durch die Sudkessel fließen. Doch bevor die Braumeister zur Tat schreiten können, müssen erst mal Schwertransport-Profis ran. 87 Gär- und Lagertanks gilt STM Nr. 61 | 2015

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Bild: www.cam2fly.de

es, zu transportieren. Vier Monate lang rollen Woche für Woche Schertransporte. Eine logistische Herausforderung. Den ganzen Artikel lesen Sie ab Seite 46.

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580 Tonnen und brütende Hitze Nominiert zum

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Um ans Ziel zu gelangen, heben die Transportspezialisten von Hareket nicht nur 250 Strom- und Telefonkabel an und montieren 16 Ampelanlagen ab, sondern sie bauen auch zwei Fußgängerbrücken ab- und anschließend wieder auf.

Besondere Herausforderung für das türkische Unternehmen Hareket Heavy Lifting&Project Transportation GmbH: ein 580 t schwerer Gasdruckkessel muss über eine Strecke von 176 km transportiert werden. Das Schwertransportunternehmen setzt hierfür 22 Achsen des selbstfahrenden Goldhofer-Schwerlastmodulsystems mit elektronischem Lenkprogramm vom Typ PST/ SL-E ein. Aufgrund des 7 m breiten Kesseldurchmessers und der

engen Straßenführung wird eine sogenannte Split-Kombination (1+1/2) eingesetzt. Auf der Transportstrecke gilt es, mit dem circa 35 m langen und 8 m hohen Koloss elf Brücken zu umfahren, indem Behelfsbrücken errichtet werden. Auf den letzten 40 km geht es in die Bergetappe mit Serpentinen, besonders engen Kurven und Steigungen von bis zu 12 %. Und übrigens: die Mitarbeiter von Hareket legen die gesamte Strecke zu Fuß zurück!

Einer der großen seiner Art Nominiert zum

„Heavy Transport of the Year “

Geschafft! Die Last ist in die Endposition gebracht worden und die Schwerlastkombination kann vorsichtig vom Ponton fahren. 

Über 800 t schwer und über 80 m lang: in Kleve, dem Sitz der Th. Winkels GmbH & Co. KG, ist man an Schwertransporte gewöhnt. Doch mit diesen Abmessungen zählt der Ende April durchgeführte Transport zu den großen seiner Art. Am 28. April wird die etwa 7 km lange Strecke vom Winkels-Werk bis zur NATO-Rampe am Oraniendeich in Angriff genommen. Transportiert wird ein 497 t schwerer, 35,4 m langer 7,3 m breiter und 5,85 m hoher Ammoniak-Konverter. Das beauftragte Schwertransportunternehmen Mammoet setzt hierfür insgesamt vier 8x4-Mercedes28

Bild: Michael Bergmann

Benz-Schwerlastzugmaschinen ein – paarweise je als Zug- und als Schubmaschinen. Dazwischen kommenmen insgesamt 36 Scheuerle-Achslinien zum Einsatz, die zu jeweils 2 x 9 Achslinien parallelgekoppelt sind. Auf diese Weise entsteht ein Schwerlastzug mit beeindruckenden Abmessungen: 80,20 m Länge, 7,50 m Breite, 8,70 m Höhe und ein Gesamtgewicht von 816,80 t. Nachdem zahlreiche Engestellen bewältigt sind, muss zum Schluss die gesamte Kombination rückwärts auf ein bereitstehendes Ponton aufgefahren werden. Schwertransportmagazin

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Weltmeisterliche Leistung … Nominiert zum

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Von der Wasserstraße auf Selbstfahrer wird die empfindliche Fracht in Düsseldorf umgeschlagen. 

… so könnte man die Arbeit von Wagenborg Nedlift im Düsseldorfer Hafen nennen, bei dem es um die Entladung und den Transport einer 480 t schweren Gasturbine und des dazugehörigen 450 t schweren Generators für das neue GUD-Kraftwerk Lausward der Stadtwerke Düsseldorf geht. Das neue Kraftwerk wird gleich mehrere Weltrekorde brechen, was Leistung und Wirkungsgrade betrifft. Für den Umschlag setzt Wagenborg zwei

Bild: Hermann Schulte

Liebherr-Raupenkrane vom Typ LR 1750 ein, für den Transport zum Kraftwerk ein Scheuerle SPMT mit 16 Achslinien, quergekuppelt im 4-File-Modus. Die Transportstrecke der ebenso wertvollen wie empfindlichen Lasten führt durch eine enge Toreinfahrt und über eine mit Stahlplatten überbaute Bahnstrecke hinweg.

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Hafenportalkran umgesetzt: Kreiseln mit „Backup“ Nominiert zum

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Mit Hilfe der PST-Schwerlast-Module von Goldhofer wird der 630 t schwere Portalkran im Duisburger Hafen um 90 Grad gedreht und neu positioniert.

Ein 630 t schwerer Hafenportalkran wird im Zuge der Erweiterung der Container-Umschlagkapazitäten im Binnenhafen Duisburg neu positioniert. Die damit beauftrage Kahl Schwerlast GmbH setzt dafür zwei 6-achsige sowie zwei 4-achsige Goldhofer-Selbstfahrer der Baureihe PST/SL-E mit hydrostatischem Fahrantrieb, elektronischer Vielweglenkung und einer Nutzlast von 40 t je Achslinie ein. Die beiden 4-Achser werden zudem jeweils mit einem konventionellen 3-achsigen THP-SchwerlastModul gekoppelt, um so die Nutzlast nochmals zu erhöhen.

„Wir wollten nichts riskieren und gewichtstechnisch absolut auf Nummer sicher gehen“, erläutert Tim Kruse diese Entscheidung. „Die sechs zusätzlichen THP-Achsen waren deshalb so etwas wie unser Backup, mit denen wir die Achslast bei den PST-Modulen etwas verringern konnten“. Nach der hydraulischen Aufnahme des Portalkrans durch die Goldhofer-Module wird dieser um 300 mm angehoben. Die Drehung um 90 Grad und die Neu-Positionierung erfolgt in fünf Arbeitsschritten, ehe der Kran in seiner finalen Position auf Trägern abgesetzt wird.

Rekordverladung in Nahost Nominiert zum

„Heavy Transport of the Year “

Lift & Shift Engineering Middle East (LSEME) führt im Sultanat Oman einige der größten und schwersten Transportund Verladeaufträge durch. Transportiert werden unter anderem bis zu 3.600 t schwere Offshore-Module. Die technische Planung für Transport und Verladung dieser Module startet schon 2012 und wird 2014 abgeschlossen. Der Auftrag für LSEME umfasst die Planung der Transportvorgänge, seefahrttechnische Analysen zur Feststellung der passenden Frachtkähne und ein abschließender Ballast- und Ladeplan für das Verladen der Module. Insgesamt 152 Achslinien des Nicolas MHD SPE sind in Gebrauch, angetrieben von sieben PowerPacks.

Ein 3.050 t schweres Modul mit den Abmessungen 37 x 24 x 24 m auf 128 Achslinien Nicolas MHD.

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50.000 t … Nominiert zum

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Ein Schwimmkran hat sich für die Verladung vor dem Binnenschiff in Position gebracht.

… Presskraft weist die Gesenkschmiedepresse für Flugzeugteile auf, die die Bohnet GmbH in der ersten Jahreshälfte transportiert. Damit beginnt am 12. Mai der wohl spektakulärste SchwerteilTransport vom Gelände der Siempelkamp Maschinen- und Anlagenausbau in Krefeld. Die Komponenten der bislang größten in Deutschland gebauten Gesenkschmiedepresse mit einer Presskraft von 50.000 t und ihrer kleinen Schwester, einer 12.500 tPresse, werden von Bohnet zum Verschiffungshafen nach Antwerpen transportiert. Bei der ersten von insgesamt drei Lieferungen verlassen 26 Gussteile mit Stückgewichten zwischen 89 und

287 t das Werk von Siempelkamp und erreicen rund zehn Wochen später den Hafen Longkou in China. Die schwerste Fracht wird im Zug-/Schubverbund mit jeweils 680 PS transportiert. Inklusive des Nettolastgewichtes von 287 t bringt es die gesamte Transporteinheit auf ein Gesamtgewicht von 425 t. Neben der Organisation, Planung und Durchführung der Transporte ist die Spedition Bohnet bei diesem Auftrag auch für das Gestellen der Krane, das Anschlagen der Transportgüter und die Binnenschiffstransporte bis Antwerpen verantwortlich.

Schweres für China … Nominiert zum

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Wegen der enormen Breite und Höhe können die zwei Transporte nur tagsüber an einem Sonntag durchgeführt werden.

… haben im Herbst die Fahrzeuge der Bohnet GmbH geladen. Zwei Schwerteile mit bis zu 5,2 m Breite und Einzelgewichten bis 187 t müssen von Lebach zum Umschlag in den Hafen von Dillingen gebracht werden. Der sogenannte Reckkopf, mit Abmessungen von 6,65 m Länge, 5,20 m Breite und 3,30 m Höhe, wiegt 180 t. Das andere Schwerteil, der Stellkopf, hat ähnliche Abmessungen, bringt aber 187 t auf die Waage. So muss es nicht STM Nr. 61 | 2015

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Bild: Harald Schmeer

wundern, dass das Gesamtgewicht eines der Transporter stolze 338 t beträgt. Dazu gesellen sich Gesamtabmessungen von 45,50 m Länge, 5,20 m Breite und 4,50 m Höhe. Die Teile werden jeweils mit zwei 4-Achs-Zugmaschinen und einem 16-Achs-Auflieger problemlos zum Hafen transportiert. Dort werden sie auf ein Binnenschiff verladen und weiter nach Hamburg verschifft.

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Stark! Auch beim Sparen! Nominiert zum

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Jeweils vier Schwerlastraupen des Typs C250 transportieren einen Monopile im Verbund. Eines der Fahrzeuge fungiert dabei als Mastereinheit.

Kompakte Abmessungen, hohe Tragfähigkeit, geringe Bodendrücke: auf diese Formel lassen sich die Vorzüge von Schwerlastraupen bringen. Hinzu kommen hohe Steigfähigkeit sowie geringe Treibstoffverbräuche. Dies jedenfalls belegt die Einsatzpraxis. Aktuell bewähren sich acht NBR-Raupen der 250 t-Klasse bei der Steelwind Nordenham GmbH, die Monopiles für offshoreWindkraftanlagen fertigt. Es sind Röhren im XXL-Format, die es auf ein stolzes Gewicht von 966 t plus Aufnahmelager mit jeweils

25 t bringen. Die Länge dieser Giganten beträgt bis zu 71,8 m bei einem Durchmesser von bis zu 7,8 m. Um die Stahlgiganten zu transportieren, werden jeweils vier Raupen im Verbund eingesetzt, wobei eine Raupe als Mastereinheit dient. Nachdem der Monopile auf Drehböcken aus der Fertigung heraustransportiert wurde, übernehmen die NBR-Raupen den Transport zu einem Lagerplatz und später von dort zur Verladestelle.

Eine heilige Stätte … Nominiert zum

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Auf dem Weg: das Prangl-Team transportiert Österreichs größten Abriss-Bagger.

… nämlich das Gerhard-Hanappi-Stadion, wird in Österreich abgerissen. Dafür muss zuvor Österreichs größter Abrissbagger vom Kraftwerk Voitsberg nach Wien ins Stadion transportiert werden. Eine Aufgabe für Prangl. Das 10,25 m lange, 4 m breite und 96 t schwere Grundgerät transportiert Prangl mit einer 4-Achs- Zugmaschine und einer teleskopierbaren Baggerbrücke. Der Baggerarm mit einer Länge von 28 m und einem Einzelgewicht von 35 t wird mittels einer 3-Achs-Zugmaschine in Kombination mit einem Tiefbettauflieger umgesetzt. Zwei „normale“ 32

Satteltransporte bringen schlussendlich noch den kleinen Arm und das Gegengewicht auf die Baustelle. Bei den Schwertransporten ist die Transportplanung besonders anspruchsvoll. Die Gesamttransportlänge von knapp 38 m und das Gesamttransportgewicht von 171 t bringen das Prangl-Team durchaus zum Grübeln – nicht zuletzt auch deshalb, weil das Zeitfenster in Wien nur sehr begrenzt ist. Bereits um 04:00 Uhr muss die einzige Zubringerstraße zum Stadiongelände wieder für den Verkehr frei sein. Schwertransportmagazin

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Routenplanung Nominiert zum

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Herausforderung Kreisverkehr.

BigMover Geser transportiert Großbehälter von Abensberg nach Burgkirchen. Die Gesamtmaße der Straßentransportzüge liegen bei jeweils 26,5 m Länge, 5,20 m Breite und 6,15 m Höhe sowie jeweils 76 t Gesamtgewicht. Doch in Zeiten problematischer Infrastrukturverhältnisse gerät die Routenplanung für den genehmigungspflichtigen Schwertransport zu einer besonderen Herausforderung, was sich auch bei diesem Transport bestätigt. Um die acht auf der Strecke befindlichen Kreisverkehre durchfahren zu können, müssen Verkehrsschilder von erfahrenem Fachpersonal sowohl de- als auch remontiert werden. Zwei Halteverbotszonen mit 50 flexiblen Verkehrsschildern werden eingerichtet.

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Baustellenbetreiber werden im Vorfeld informiert, um eine reibungslose Durchfahrt zu gewährleisten. Notwendig ist zudem die Vermessung einer zu überfahrenden Kuppe, um die Bodenfreiheit der Tieflader zu gewährleisten. Oberleitungen müssen angehoben und zum Teil umfahren werden. Denn für das Anheben dürfen Überlandleitungen oftmals auch kurzzeitig nicht mehr abgeschaltet werden, um die regionale Energieversorgung nicht zu gefährden. So spielt nicht nur der Zustand der Infrastruktur, sondern auch der aktuelle Status der ‚Energiewende‘ bei mancher Streckenplanung wirtschaftlich eine Rolle.

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Sie haben das Wort: Wählen Sie den

„Heavy Transport of the Year“ So wird es gemacht: Sie haben 3 Stimmen! Am besten, Sie kopieren sich den Stimmzettel, schneiden die Seite aus Ihrem SCHWERTRANSPORTMAGAZIN aus oder übertragen Ihre Daten auf eine Postkarte. Geben Sie Ihren 3 Favoriten Ihre Stimme, tragen Sie Ihren Namen und Ihre Anschrift gut leserlich in das Adressfeld ein.

UND DANN AB DIE POST! Als Fax an die Nummer: +49 (o) 6155 / 82 30 32 oder an: Schwertransportmagazin Stichwort „Heavy Transport of the Year“ Eichendorffstraße 47 64347 Griesheim, Deutschland

us s l h c s e d n e Eins 5! 1 0 2 . 4 0 . 0 ist der 3

Abstimmen und gewinnen! Unter den Wählerinnen und Wählern werden wieder wertvolle Modelle verlost!

Teilnahmeformular „Heavy Transport of the Year“ Ausschneiden, kopieren oder die Daten auf ein separates Blatt übertragen!

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