Hautschutz, -reinigung und -pflege Richtlinien, Anwendungstipps, Rezepturen, Produkte

Hautschutz, -reinigung und -pflege Richtlinien, Anwendungstipps, Rezepturen, Produkte Mit umfassenden Wirksamkeitsnachweisen und einer wissenschaftsb...
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Hautschutz, -reinigung und -pflege Richtlinien, Anwendungstipps, Rezepturen, Produkte

Mit umfassenden Wirksamkeitsnachweisen und einer wissenschaftsbasierten Forschung und Entwicklung gewährleisten wir bei unseren Produkten zur Hygiene und Desinfektion einen bestmöglichen Qualitätsstandard. Wir forschen für den Infektionsschutz.

Hautschutz, -reinigung und -pflege Gesunde Haut im Fokus Immer noch führen Hautleiden die Liste der Berufskrankheiten bei Beschäftigten im Gesundheitsdienst an. Das wäre nicht nötig, würden Risiken gemieden und Hautschutzmaßnahmen konsequent umgesetzt werden. Tätigkeiten im Gesundheitsdienst stellen besonders hohe Ansprüche an die persönliche Hygiene der Beschäftigten. Wer beruflich erhöhten Hygieneansprüchen gerecht werden muss, wird täglich mit vielen potenziellen Risikofaktoren für eine gesunde Haut konfrontiert. Dabei sind vor allem die Hände vielen äußeren Einflüssen ausgesetzt. Der häufige Kontakt mit Wasser, das zu lange Tragen von Handschuhen und mangelnde Pflege gehören zu den häufigsten Gefahren für die Haut. In den meisten Fällen führt ein zunächst unter der Irritationsschwelle liegender, wie-

derholter Kontakt zu Hautschäden. Bei regelmäßigem Einfluss schädigender Substanzen, können sich die natürlichen Schutzfunktionen der Haut nicht regenerieren. Viele, wenn auch kleine Irritationen, summieren sich und führen dazu, dass die Haut sichtbar geschädigt ist. Wirken die Schadstoffe weiterhin ein, entsteht ein irritatives, kummulativ-toxisches Handekzem – im Gesundheitsdienst die häufigste Hauterkrankung.

Hautschutz mit System Besonders problematisch sind Handekzeme, wenn sie bereits einen chronischen Verlauf genommen haben. Daher ist – neben der Gefahrenanalyse und dem weitgehenden Meiden von Schadstoffen – ein präventiver Hautschutz im Rahmen eines aufeinander abgestimmten Händehygiene-Systems von großer Bedeutung. Zum Schutz der Haut im Beruf kommen unter anderem folgende drei Produktklassen zur Anwendung: ■ Hautschutzmittel (Hautschutz vor der Arbeit auf der Basis von Salben, Cremes, Lotionen und Gelen) ■ Hautreinigungsmittel (keine alkalischen Seifen) ■ Hautpflegemittel (Pflegeemulsionen, z. B. für die trockene und beanspruchte Haut)

Rechtliche Voraussetzungen Rechtsgrundlage des beruflichen Hautschutzes ist die EG-Rahmen-Richtlinie "Arbeitsschutz" (89/391/ EWG), die den Arbeitgeber verpflichtet, arbeitsplatzspezifische Schutzmaßnahmen und Schutzmittel festzulegen. In Verbindung mit der EG-Richtlinie zur persönlichen Schutzausrüstung (89/656/EWG) gehören zu diesen Schutzmitteln auch Hautschutzprodukte. Die EG-Richtlinien werden auf verschiedenen Ebenen in den Mitgliedsstaaten in nationales Recht umgesetzt. 2

In Deutschland sind neben den Berufsgenossenschaften für medizinische Einrichtungen die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts von großer Bedeutung. In seiner Empfehlung „Händehygiene“ erklärt das RKI „die Hautpflege an Händen und Unterarmen ist eine berufliche Pflicht“. Bei der Auswahl der geeigneten Produkte zur Händedesinfektion sowie zur Reinigung, Pflege und zum Hautschutz ist neben der „nachgewiesenen Wirksamkeit und einem akzeptablen Preis auch die Akzeptanz durch das Personal“ zu berücksichtigen.

Motivation fördern Die rechtlichen Voraussetzungen allein stellen noch keine Prävention sicher. Immer noch unterschätzen viele Beschäftigte die negativen Auswirkungen schädigender Substanzen bzw. mangelnder Hautpflege für ihre Gesundheit oder akzeptieren ihren Hautzustand – ohne Konsequenzen. Mangelnde Kenntnis der Entstehungsursachen von Hautkrankheiten und der Maßnahmen zur Vorbeugung sind häufige Gründe für die schlechte Compliance beim Hautschutz. Die viel versprechendste Strategie zur Verbesserung des Hautzustandes der Beschäftigten ist die so genannte Primärprävention – bevor sich erste Symptome überhaupt zeigen. So haben Studien gezeigt,

HARTMANN Hände Hygiene System

Gesunde Hände schützen

dass in Sachen Hautschutz aufgeklärte Beschäftigte um 50 Prozent weniger Hautkrankheiten entwickeln.

Hautschutz-, -reinigung und -pflege Gesunde Haut im Fokus Seite 2

Forschung und Aufklärung

Hautschutz Belastungen entgegentreten

Als einer der führenden Hersteller von Hochleistungsprodukten zur Infektionsprävention mit besonderer „Händekompetenz“, verbinden wir eine intensive Forschungsarbeit mit einer kundenorientierten Philosophie. Unsere Produkte zum Hautschutz, zur Reinigung und Pflege sind wissenschaftlich umfassend begutachtet und erfüllen die besonderen Ansprüche, die mit einer berufsbedingten Anwendung verbunden sind. Dabei wurde Wert auf die Kompatibilität der Produkte untereinander gelegt, um eine optimale Wirksamkeit und Anwenderfreundlichkeit zu gewährleisten. Die mikrobiologisch-hygienische Unbedenklichkeit der Produkte in Zusammenhang mit einer Händedesinfektion bietet die Voraussetzung für eine mehrmalige Anwendung von Pflegeprodukten während der Arbeit – eine wesentliche Maßnahme zur Vorbeugung von Hauterkrankungen. Die Qualität unserer Produkte ist untrennbar mit einer umfassenden, produktübergreifenden Wissensvermittlung verbunden. Zum vielfältigen Informationsangebot zum Thema Haut- gesundheit gehören Broschüren, Hautschutzpläne, Poster, Aufkleber und eine Vielzahl weiterer qualifizierter Fortbildungsmedien. Die vorliegende Broschüre stellt die Eckpfeiler des beruflichen Hautschutzes, den Hautschutz, die Hautreinigung und -pflege vor, informiert über Inhaltsstoffe, gibt Anwendungstipps und geht auf besondere Hautzustände, z. B. bei Duft- und Farbstoffallergien, ein.

Hautschutzprodukte für die Hände

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Hautreinigung So schonend wie möglich

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Reinigung der Hände

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Parfüm- und farbstofffreie Reinigung

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Antimikrobielle Hautreinigung

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Produkte für die Händereinigung

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Produkte für die antimikrobielle Körperwaschung Seite 13 Hautpflege Wichtige Regeneration

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Pflege der Hände

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Produkte für die Händepflege Seite 17 Produkte für die spezielle Hautpflege Produktübersicht

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Gern beantworten wir Ihnen weitere Fragen oder beraten Sie zu konkreten Hygienethemen. Wenden Sie sich an Ihren HartmannAußendienstmitarbeiter.

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Hautschutz Belastungen entgegentreten Die Hände sind vielen äußeren Einflüssen ausgesetzt. Damit nur ein möglichst geringer Teil gefährdender Substanzen an die Haut gelangt, werden vor einer die Haut belastenden Tätigkeit Hautschutzmittel auf die Hände aufgetragen. Von allen Regionen unseres Körpers fordern die Hände die Schutzfunktion der Haut am häufigsten und intensivsten heraus. Als wichtigste Werkzeuge des Menschen verrichten sie tagtäglich unzählige Tätigkeiten – im Büro, in der Werkstatt, in der Produktion, bei der Pflege von Patienten und Bewohnern, in Haushalt und Garten. Die natürlichen Schutzmechanismen der Haut sind durchaus in der Lage, Einwirkungen von außen über einen gewissen Zeitraum zu widerstehen. Ein Spielraum, der jedoch an den Händen mit ihren physiologischen Besonderheiten schneller ausgereizt ist.

Besonderheiten der Hände Die Haut des Handrückens erscheint dünner, da der Unterhaut (Subcutis) fast völlig das Fettgewebe fehlt. Sie weist nicht nur wesentlich weniger Schweißdrüsen, sondern auch eine geringere Talgdrüsendichte auf. Der natürliche Säureschutzmantel der Haut

gerät an den Händen schneller aus der Balance als an talgdrüsenreicheren Körperpartien. Besonders störanfällig ist auch die so genannte Permeabilitätsbarriere. Ein Zellverbund, bei dem sich die Fettmoleküle wie ein „Backstein-Zement-Modell“ zwischen die Hornzellen der Oberhaut setzen. Wird die Barriere gestört, können Schadstoffe von außen eindringen. Die physiologischen Besonderheiten der Hände erfordern spezielle Schutzmaßnahmen, insbesondere vor Kontakt mit potenziell schädlichen Stoffen. Als Bestandteil des beruflichen Hautschutzes werden vor einer die Haut belastenden Tätigkeit Hautschutzmittel auf die Hände aufgetragen. Die Produkte stellen sicher, dass nur ein möglichst geringer Teil der gefährdenden Substanzen an die Haut gelangt und entlasten gleichzeitig die natürlichen Schutzfunktionen der Haut.

Schutz der Haut bei Feuchtarbeit Wasser Öl Wasser

Mehrphasiges Wasser-in-Öl-in-Wasser-System Baktolan® protect+ pure: Die äußere Wasserphase verdunstet schnell (Einzieheffekt), die unpolaren Öle der inneren Phase verfügen über Pflege- und Barriereeigenschaften.

Wir forschen für den Infektionsschutz.

Risikofaktor Feuchtarbeit Hautschutzmittel sollten immer auf den hautschädigenden Stoff abgestimmt sein, d. h., das Präparat sollte auf der Haut eine Schutzschicht gegen den jeweiligen Stoff bilden. Im Gesundheitsdienst gilt der eigentlich harmlose Stoff Wasser als Hauptfeind Nr. 1 für die Entstehung von Hautkrankheiten. Ständiger ungeschützter Kontakt mit Wasser – zumal in Verbindung mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln – wirkt sich auf vielfältige Weise negativ auf die natürliche Barrierefunktion der Haut aus: Zunächst quillt die Hornschicht auf und der Zellverbund wird gelockert. In der Permeabilitätsbarriere entstehen erste Lücken. Gleichzeitig werden die wichtigen hauteigenen Lipide des Hydrolipidfilmes gelöst und teilweise abgespült. Als Folge der schadhaften Barrierefunktion kommt es zu einem stärkeren transepidermalen Wasserverlust (TEWL) und zu einer höheren Durchlässigkeit der Haut gegenüber Schadstoffen von außen.

Hautirritationen sind in Pflegeberufen weit verbreitet. Hauptursache ist die sogenannte Feuchtarbeit, d.h., wenn regelmäßig mehr als 2 Stunden pro Tag in Summe folgende Tätigkeiten durchgeführt werden (1): I Häufiges, intensives Händewaschen I Tragen feuchtigkeitsdichter Handschuhe I Ungeschützter Kontakt mit Reinigungsmitteln Zur Vorbeugung von Hauterkrankungen durch Feuchtarbeit ist die Anwendung einer Hautschutzcreme vor hautbelastenden Tätigkeiten und eine Händepflege zur Regeneration nach hautbelastenden Tätigkeiten notwendig. Mehrphasige Emulsionstypen können sowohl protektive als auch regenerative Eigenschaften in einer Creme vereinen. Es handelt sich dabei um ein neues galenisches System, bei dem Fett und Feuchtigkeit in einem optimalen Verhältnis stehen (Wasser-in-Öl-inWasser, W/O/W). Hautcremes dieses Emulsionstyps können entsprechend der Technischen Regel für Gefahrstoffe TRGS 401 “Gefährdung durch Hautkontakt - Ermittlung, Beurteilung, Maßnahmen Hautgefährdung” zum Hautschutz eingesetzt werden (1). Gleichzeitig dienen W/O/W-Emulsionstypen der Pflege der normalen Haut sowie der Regeneration beanspruchter und rissiger Hände (2). 1 Technische Regel für Gefahrstoffe 401. Gefährdung durch Hautkontakt - Ermittlung, Beurteilung, Maßnahmen. Ausgabe: Juni 2008. Zuletzt berichtigt GMBl 2011 S. 175 [Nr. 9] (30.03.2011). 2 Klotz A, Mangen T. Untersuchung der Schutzwirkung von Baktolan® protect + pure unter Nutzung des repetitiven, okklusiven Irritationstest. Evonik Stockhausen GmbH, Krefeld, 04.02.2011

Hautschutz Hautschutzprodukte für die Hände Baktolan® protect Pflegende Wasser-in-Öl-Salbe zum Schutz vor wässrigen Lösungen und für trockene, stark beanspruchte Haut Charakteristik

Anwendungsgebiete

■ Verstärkt die natürliche Schutzfunktion gesunder Haut ■ Schützt langanhaltend vor wasserlöslichen Schadstoffen ■ Frei von Konservierungsstoffen ■ Wirksame Prophylaxe gegen rissige und spröde Haut ■ silikonfrei

Überall dort, wo gezielter Hautschutz nötig ist. Bei häufigem Kontakt mit Seifen und Laugen. Beim Einsatz von Flächen- und Instrumenten-Desinfektionsmitteln. Sinnvolle Ergänzung zu Schutzhandschuhen in vielen Bereichen des Gesundheitswesens und der Industrie.

Baktolan® protect+ pure Schutz vor wässrigen Lösungen – und regenerierende Pflege für rissige und stark beanspruchte Haut Charakteristik

Anwendungsgebiete

■ Innovative W/O/W Emulsion ■ Schützt langanhaltend vor wasserlöslichen Schadstoffen ■ Regeneration und Stärkung der Hautbarriere ■ Parfüm-, farbstoff- und silikonfrei

Überall dort, wo gezielter Hautschutz für stark beanspruchte und rissige Haut nötig ist. Bei der Arbeit mit wässrigen Lösungen. Unter dem Handschuh anzuwenden in Bereichen des Gesundheitswesens und der Industrie, um Hautirritationen vorzubeugen. Besonders geeignet zur täglich mehrfachen Anwendung.

Unsere Haut im Blickpunkt Mehr über den Aufbau und die Funktionen der Haut erfahren Sie in der Broschüre „Unsere Haut im Blickpunkt“. Fragen Sie Ihren Hartmann-Außendienstmitarbeiter oder wenden Sie sich an: [email protected] Stichwort: Broschüre „Unsere Haut im Blickpunkt“.

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Hautreinigung So schonend wie möglich Zu häufiges Waschen, vor allem mit ungeeigneten Präparaten, kann der Haut schwerwiegende Schäden zufügen. Waschprodukte sollten auf die Verschmutzungsart und den Hautzustand des Anwenders abgestimmt sein. Als Faustregel gilt: Reinigung von Händen nur bei sichtbaren Verschmutzungen und vor Dienstbeginn. Auf hautmilde Produkte achten.

Vorteile von Syndets Alkalische Produkte, wie die klassische Stückseife, greifen in die Schutzfunktion der Haut ein. Der natürliche pH-Wert der Haut verschiebt sich aus dem leicht sauren Bereich von ca. 5,5 in den alkalischen Bereich mit pH-Werten um 9. Der Säureschutzmantel gerät aus dem Gleichgewicht. Zwar kann eine gesunde Haut den natürlichen pH-Wert innerhalb einer Stunde wieder herstellen, bei ständigem Kontakt mit alkalischen Substanzen kann dieses so genannte Alkalineutralisationsvermögen jedoch verloren gehen. Ein weiterer Nachteil alkalischer Seifen ist die so genannte Kalkseifenbildung bei Anwendung mit hartem Wasser. Folge: Die Reinigungswirkung wird beeinträchtigt. Auch lagern sich auf der Haut Kalksalze ab, die Haut kann nicht richtig nachfetten und wird rau.

Eine häufige Hautreinigung und die Verwendung ungeeigneter Hautreinigungsprodukte spielen bei der Entstehung von Hautkrankheiten eine große Rolle. Die Hautreinigung sollte grundsätzlich so hautschonend wie möglich erfolgen und gleichzeitig die jeweiligen Verschmutzungen nachhaltig entfernen. Während vor 30 Jahren zur Hautreinigung überwiegend klassische Stückseife zum Einsatz gelangte, werden heute fast ausschließlich Waschlotionen bzw. Syndets (synthetische Detergentien) mit einem auf die Haut abgestimmten pH-Wert verwendet.

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Gegenüber Seifen verfügen Syndets über zahlreiche Vorteile: ■ bessere Reinigungswirkung, da Syndets nicht in Abhängigkeit vom Härtegrad des Wassers zu unlöslichen Kalkseifen reagieren ■ keine alkalisierende Wirkung, da der pHWert von Syndets sauer (physiologischer pH-Wert 5,5) eingestellt werden kann ■ nur geringe Quellung der Hornschicht Syndets eignen sich aufgrund ihrer hautverträglicheren Eigenschaften auch bei einem verminderten Alkalineutralisationsvermögen. Die Verträglichkeit von Syndets kann durch sorgfältige Tensidauswahl und hochwertige pflegende Inhaltsstoffe weiter verbessert werden.

Hautmilde Tenside Tenside gehören zu den wichtigsten Bestandteilen in Wasch- und Reinigungsmitteln. Als waschaktive Substanzen reduzieren sie die Oberflächenspannung des Wassers. Dadurch können Gegenstände besser benetzt werden. Tenside schieben sich zwischen Schmutz und andere Materialien und lösen Verunreinigungen. Chemisch gesehen werden Tenside nach ihrer elektrischen Ladung in verschiedene Klassen eingeteilt. Durch sorgfältige Auswahl der Substanzklassen und ihre Kombination untereinander, kann die Hautverträglichkeit von Waschlotionen optimiert und das Hautgefühl positiv beeinflusst werden. Für die Waschlotionen und Reinigungsschäume von HARTMANN wurden aus der Vielzahl am Markt befindlicher Tenside diejenigen ausgewählt, die ein Optimum an Reinigungsleistung, Verträglichkeit und ökologischer Unbedenklichkeit bieten.

Bisabolol Bisabolol ist ein Wirkstoff des ätherischen Öls der Kamille und für seine entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften bekannt. Gleichzeitig wirkt Bisabolol beruhigend auf die Haut. Mandelprotein Mandelprotein ist ein aus Mandelmehl gewonnenes pflanzliches Eiweiß, das in Rezepturen als Schutzprotein und Filmbildner zur besseren Verträglichkeit von Tensiden eingesetzt wird. Urea Harnstoff ist eine der wichtigsten löslichen Substanzen der Hornschicht und ein natürlicher, sehr effektiver Feuchthaltefaktor. Urea führt zu einer Steigerung des Feuchtigkeitsgehaltes in der obersten Epidermisschicht. Die Haut bleibt glatt und geschmeidig. Die Wasser bindenden Eigenschaften von Urea wirken auch als natürlicher Weichmacher auf verhornter Haut. Darüber hinaus verfügt Harnstoff über Juckreiz stillende Eigenschaften.

Pflegende Inhaltsstoffe Auch eine Waschlotion, die als Rinse-offProdukt nicht auf der Haut verbleibt, sondern abgespült wird, kann über zusätzliche pflegende Eigenschaften verfügen. Hamamelis Hamamelis wird aus dem nordamerikanischen Zaubernussstrauch gewonnen und verfügt über entzündungshemmende, hautschonende und durchblutungsfördernde Eigenschaften.

Panthenol Panthenol oder auch Provitamin B5, wird aus einer Vorstufe eines der B-Vitamine gebildet. Panthenol verbessert und erhöht das Feuchthaltevermögen der Haut, wirkt entzündungshemmend, Reiz mildernd, stimuliert die Gewebebildung und glättet die Haut. Je strapazierter die Haut, desto wichtiger sind hochwertige Inhaltstoffe. Für die Wahl des richtigen Reinigungsproduktes sollte daher neben der Verschmutzungsart auch der aktuelle Hautzustand des Anwenders maßgeblich sein.

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Hautreinigung Reinigung der Hände – weniger, aber richtig In den meisten hygienerelevanten Bereichen werden die Hände zu oft gewaschen. Dabei führt das Händewaschen nicht zu einer ausreichenden Keimminderung und belastet auch noch die Haut. Das Händewaschen sollte in hygienerelevanten Einrichtungen und besonders in der Krankenpflege eine untergeordnete Rolle spielen: Waschen mit Wasser und Syndets führt nicht zu einer ausreichenden Keimreduzierung und kann das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern nicht verhindern. Studien haben gezeigt, dass eine Händedesinfektion mit alkoholischen Einreibepräparaten in der Regel verträglicher ist als eine Händereinigung. In der Praxis werden die Hände dennoch häufiger gewaschen als nötig. Mit Konsequenzen für die Hautgesundheit. In Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses empfiehlt das RKI in seiner Empfehlung „Händehygiene“ das Händewaschen lediglich vor Arbeitsbeginn und nach Arbeitsende.

Anwendungsempfehlungen Je kürzer die Händereinigung, desto weniger wird die Haut belastet. Das Produkt wird

vorzugsweise aus einem Spendersystem entnommen, mit wenig Wasser aufgeschäumt und anschließend gut abgespült. Die Hände sollten sorgfältig mit dem Einmalhandtuch abgetrocknet werden, bevor eine Pflege erfolgt oder Handschuhe angezogen werden. Für die Händereinigung sind folgende Empfehlungen zu beachten: ■ möglichst großen Zeitabstand zwischen Händereinigung und Händedesinfektion einhalten ■ nur kaltes oder lauwarmes Wasser verwenden. Heißes Wasser hat eine stark aufquellende und entfettende Wirkung ■ auf ausgiebige Reinigungsprozeduren und den Einsatz von Bürsten verzichten ■ bei starken Verschmutzungen die Hände zunächst vorsichtig abspülen und dann waschen. Kleidung und Umgebung dürfen dabei möglichst nicht bespritzt werden. Andernfalls ist anschließend der Kontaminationsbereich zu desinfizieren und der Kittel zu wechseln ■ bei strapazierter Haut rückfettende, pflegende Waschlotionen einsetzen

Große Auswahl Für die schonende Reinigung der Hände stellt HARTMANN ein umfassend begutachtetes Sortiment für verschiedene Anwendungsbereiche und Hautzustände zur Verfügung. Anwender können darüber hinaus zwischen Waschlotionen und Reinigungsschäumen wählen. Waschlotionen lassen sich in ihrer Rezeptur auf vielfältige hautverträgliche Eigenschaften einstellen. Bei Reinigungsschäumen steht neben der guten Hautverträglichkeit die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Für Reinigungsschäume ist ein Spendersystem mit spezieller Schaumpumpe erforderlich. Die von der Pumpe angesogene Luft verwirbelt die Waschlotion in der Kammer zu einem feinporigen, weißen Schaum. 8

Hautreinigung Parfüm- und farbstofffreie Reinigung Hautpflegeprodukte sollten auf den individuellen Hautzustand des Anwenders abgestimmt sein. Unverzichtbar ist dies beim Vorliegen einer Duftstoff- oder Farbstoffallergie. Die Auswahl typgerechter, bzw. auf den aktuellen Hautzustand abgestimmter Produkte ist eine Voraussetzung für den wirksamen Hautschutz. Liegt eine Duftstoff- oder Farbstoffallergie vor, muss die auslösende Substanz unbedingt gemieden werden. Grundsätzlich kann jeder Stoff bei einem entsprechend veranlagten Menschen eine Allergie, also eine krankhafte Abwehrreaktion des Immunsystems, hervorrufen. Wie dermatologische Studien zeigen, spielen bei Kosmetika vor allem Parfümstoffe – und weniger Konservierungs- oder Farbstoffe – als Auslöser einer Allergie eine Rolle.

Umfangreiche Deklaration Die Kosmetikverordnung enthält in ihrer aktuellen Version (7. Änderung der Kosmetikverordnung) die Deklarationspflicht für 26 Parfümstoffe. Es handelt sich dabei um jene Parfümstoffe, die häufiger als alle anderen Riechstoffe im Zusammenhang mit allergischen Reaktionen stehen. Ab einer bestimmten Konzentration (ab 100 ppm (parts per million) bzw. 0,01 Prozent je Duftstoff für Produkte, die abgespült werden) müssen die 26 Duftstoffe unter Angabe ihrer INCIBezeichnung (International Nomenclature Cosmetic Ingredient, siehe Kasten) auf den entsprechenden Packungen vermerkt sein. Die neue Deklaration bietet allerdings nur

jenen Duftstoffallergikern Sicherheit, die ihr Allergen kennen. Und selbst dann besteht keine Garantie, da im Einzelfall Spuren von Substanzen auch unterhalb des Grenzwertes Allergien auslösen können.

Vollsortiment pur Dermatologen empfehlen bei Unverträglichkeiten, auf komplett parfümfreie Produkte auszuweichen. Für Anwender von Hautschutzprodukten mit Farbstoff- und Duftstoffunverträglichkeit bietet HARTMANN ein parfüm- und farbstofffreies Sortiment mit umfassend begutachteten Produkten zur Händedesinfektion, Hautreinigung und pflege (siehe auch Seiten 12 und 19). Die Produkte sind sorgfältig aufeinander abgestimmt und tragen unterschiedlichen Hautbedürfnissen Rechnung. Parfüm- und farbstofffreie Produkte sind speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit entsprechender Unverträglichkeit ausgerichtet. Für die Hautverträglichkeit von Produkten sind auch Faktoren wie Emulsionstyp und enthaltene Pflegesubstanzen entscheidend. Darüber hinaus maskieren Duftstoffe den Eigengeruch vieler kosmetischer Inhaltsstoffe, der von einigen Anwendern als unangenehm empfunden wird. Da subjektive Kriterien, wie z. B. ein angenehmer Duft, überdies wichtig für die Compliance beim Hautschutz sind, ist eine generelle Umstellung auf parfüm- und farbstofffreie Produkte nicht empfehlenswert.

INCI Die Kennzeichnung der Inhaltsstoffe (Ingredients) eines Kosmetikums nach INCI (International Nomenclature Cosmetic Ingredient) gilt für alle bei der Herstellung verwendeten und im Fertigprodukt vorhandenen Bestandteile. Die Angabe erfolgt in abnehmender Reihenfolge der Konzentration. Inhaltsstoffe, die zu weniger als 1 Prozent enthalten sind, erscheinen am Ende in ungeordneter Reihenfolge. 9

Hautreinigung Antimikrobielle Hautreinigung Wenn eine Händedesinfektion nicht zwingend vorgeschrieben oder die Haut von Patienten mit speziellen Erregern kolonisiert ist, kommen antimikrobielle Reinigungsprodukte zum Einsatz.

In einigen hygienerelevanten Bereichen, wie z. B. in Großküchen und lebensmittelverarbeitenden Betrieben oder in bestimmten Situationen, in denen keine Händedesinfektion indiziert ist, kann eine so genannte hygienische Händewaschung durchgeführt werden. Bei der hygienischen Händewaschung, früher auch als Händedekontamination bezeichnet, erfolgen Reinigung und Dekontamination in einem Arbeitsgang. Sie ist wirksamer als eine einfache Händewaschung, aber weniger wirksam als die hygienische Händedesinfektion.

Hygienische Händewaschung Das RKI überlässt in seiner Empfehlung „Händehygiene“ in folgenden Situationen risikoabhängig die Entscheidung zwischen hygienischer Händedesinfektion oder Händewaschung dem Anwender: ■ vor Essenzubereitung und Essenverteilung ■ vor und nach der Pflege bzw. Versorgung von Patienten, sofern nicht die zuvorgenannten Indikationen für die hygienische Händedesinfektion zutreffen ■ nach Toilettenbenutzung (sofern keine Gastroenterititis vorliegt) ■ nach dem Naseputzen (sofern keine Rhinitis vorliegt) Produkte zur hygienischen Händewaschung enthalten antimikrobielle Zusätze und erreichen so ihre keimreduzierende Wirkung – oft mit breitem bakteriellem Wirkungsspektrum und Langzeiteffekt. Die Wirksamkeit wird entsprechend den Europäischen Normen prEN 13727 (ehemals prEN 12054) und EN 1499 geprüft.

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Antimikrobielle Körperhygiene Weltweit stellen nosokomiale Infektionen eines der größten Probleme stationärer Einrichtungen dar. Bei einer Besiedlung der Haut mit MRSA (Multiresistente S. aureus) z. B. empfiehlt das RKI als Teil des Sanierungskonzeptes eine Ganzkörperwaschung inkl. Haare. Die einzusetzenden antiseptisch wirkenden Seifen und Lösungen müssen über eine nachgewiesene Wirksamkeit verfügen.

Die Produkte der Stellisept-Range zeichnen sich durch ein umfassendes Wirkungsspektrum gegenüber den nationalen MRSA-Epidemiestämmen und klinischen Isolaten aus. Weitere Vorteile: Die sehr gute Haut- und Schleimhautverträglichkeit konnte in mehreren Gutachten nachgewiesen werden. Stellisept® med und Stellisept® med foam eignen sich sowohl zur Sanierung bei MRSA-Kolonisation als auch zur hygienischen Händewaschung.

Für diese Indikation bietet HARTMANN Produkte an, die nach den Europäischen Normen EN 1499 und prEN 12054 geprüft und VAH-zertifiziert sind.

Hautverträgliche MRSA-Sanierung

REM: Staphylococcus aureus

Körperreinigungspräparate mit nachgewiesener MRSA/ORSA-Wirksamkeit sind Bestandteil des Sanierungskonzeptes bei einer MRSA-Kolonisation (1). Neben dem Nachweis der Bakterizidie (2), spielt auch die Hautverträglichkeit bei der Auswahl der Präparate eine wichtige Rolle.

Einen entsprechenden Beleg erbringen Anwendungstests unter fachärztlicher, dermatologischer Kontrolle zur Hautverträglichkeit auf der Schleimhaut (3, 4). Reinigungspräparate, die auf der Haut verbleiben – so genannte Leave-on-Produkte –, müssen nach der EU Kosmetik-Richtlinie (5) ihre Hautverträglichkeit nachweisen. Die Auswahl entsprechender Inhaltsstoffe stellt sicher, dass die Haut trotz der antimikrobiellen Wirkung der Reinigungspräparate geschont wird.

Ein weiterer Vorteil von Leave-on-Präparaten besteht darin, dass die Produkte nicht abgespült werden müssen. Dadurch werden Patient und Personal entlastet. Außerdem wird die Einwirkzeit bei Leave-onProdukten praktisch nicht unterschritten. 1 Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am RKI: „Empfehlungen zur Kontrolle von Methicillinresistenten Staphylococcus aureus-Stämmen (MRSA) in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen“, Bundesgesundheitsbl-Gesundheitsforsch-Gesundheitsschutz (42) 1999, 954-958. 2 Bakterizidie-Nachweis gemäß den Anforderungen der EN 1499 und EN 13727 sowie gegenüber den national auftretenden MRSA-Epidemiestämmen sowie klinischen MRSA-Isolaten. 3 Dr. med. Werner Voss: Anwendungstest Stellisept® med foam. Dermatest GmbH, Münster; 2009. 4 Dr. med. Werner Voss: Anwendungstest Stellisept® med tissues. Dermatest GmbH, Münster; 2009. 5 EU Kosmetik-Rictlinie 76/ 768/ EEC

Wir forschen für den Infektionsschutz. www.bode-science-center.de

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Hautreinigung Produkte für die Händereinigung Baktolin® basic Standard-Waschlotion zur gründlichen Händereinigung Charakteristik

Anwendungsgebiete

■ Reinigt gründlich ■ Mit modernen, hautmilden Tensiden ■ Farbstofffrei

Als seifen- und alkalifreie Waschlotion mit intensiv reinigenden und gleichzeitig schonenden Eigenschaften, empfiehlt sich Baktolin® basic vorzugsweise zur Händereinigung.

Baktolin® basic pure Parfüm- und farbstofffreie Waschlotion zur gründlichen Händereinigung der besonders empfindlichen Haut. Charakteristik

Anwendungsgebiete

■ Angenehm milde Reinigung ■ Seifen- und alkalifrei ■ Farbstoff- und parfümfrei*1

Baktolin® basic pure eignet sich besonders zur Händereinigung empfindlicher Haut. *1 Hautneutraler pH-Wert 5,5

Baktolin® classic Waschlotion für die schonende Reinigung von Händen. Charakteristik

Anwendungsgebiete

■ Reinigt gründlich und mild ■ Ausgezeichnet hautverträglich ■ besonders geeignet in Verbindung mit den Hartmann Hände-Desinfektionsmitteln ■ pflegende Wirkung durch Weizenproteine und Allantoin

Die klassische Waschlotion Baktolin® classic eignet sich besonders zur Händereinigung.

Baktolin® sensitive Premium-Waschlotion für die besonders pflegende Reinigung stark strapazierter Haut. Charakteristik ■ Sehr gute Hautverträglichkeit ■ Pflegestoffe Bisabolol und Hamamelis unterstützen wirksam die Regeneration der Haut und wirken beruhigend und entzündungshemmend

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■ Urea pflegt die Haut spürbar und hält sie geschmeidig ■ Hautneutraler pH-Wert 5.5

Anwendungsgebiete Baktolin® sensitive eignet sich besonders zur Händereinigung strapazierter und empfindlicher Haut.

Hautreinigung Produkte für die antimikrobielle Körperwaschung Stellisept® med Antimikrobielle Körperwaschung – Umfassend wirksam gegen MRSA, ORSA Charakteristik

Anwendungsgebiete

■ Breites Wirkungsspektrum bei den nationalen MRSA-Epidemiestämmen und klinischen MRSA-Isolaten ■ Schnelle Wirkung innerhalb 30 Sekunden ■ Hautpflegende Eigenschaften ■ Sehr gute Haut- und gute Schleimhautverträglichkeit ■ Frei von Alkohol und Farbstoffen

Zur antimikrobiellen Ganzkörperwaschung bei MRSA/ORSA inkl. Haarwäsche. Auch zur hygienischen Händewaschung geeignet.

Stellisept® med foam Antimikrobieller Reinigungsschaum mit hautmilden Eigenschaften und breitem Wirkungsspektrum Charakteristik

Anwendungsgebiete

■ Breites Wirkungsspektrum bei den nationalen MRSA-Epidemiestämmen und klinischen MRSA-Isolaten ■ Sehr gute Haut- und gute Schleimhautverträglichkeit ■ Kein Nachspülen mit Wasser nötig ■ Farbstoff- und parfümfrei

Zur antimikrobiellen Ganzkörperwaschung bei MRSA/ORSA inkl. Haarwäsche. Ideale Lösung zur Behandlung immobiler Patienten, einfach und schnell.

Stellisept® med gloves Antimikrobielle Waschhandschuhe mit hautmilden Eigenschaften und breitem Wirkungsspektrum Charakteristik

Anwendungsgebiete

■ Praktische Waschhandschuhe für einfache Anwendung ■ Breites Wirkungsspektrum bei den nationalen MRSA-Epidemiestämmen und klinischen MRSA-Isolaten ■ Sehr gute Haut- und gute Schleimhautverträglichkeit ■ Kein Nachspülen mit Wasser nötig ■ Farbstoff- und parfümfrei ■ Mikrowellen-geeignet

Zur antimikrobiellen Ganzkörperwaschung bei MRSA/ORSA inkl. Haarwäsche. Ideale Lösung zur Behandlung immobiler Patienten, einfach und schnell.

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Hautpflege Wichtige Regeneration Hautpflegeprodukte werden nach einer hautbelastenden Tätigkeit angewendet. Dabei steht die Erhaltung und Regeneration des natürlichen Hydrolipidfilmes im Vordergrund. Bei der Anwendung von Hautpflegeprodukten steht – anders als bei Hautschutzprodukten – nicht der gezielte Schutz vor spezifischen Belastungen im Vordergrund. Nach hautbelastenden Tätigkeiten aufgetragen, dienen Pflegepräparate in erster Linie der Erhaltung und Wiederherstellung körpereigener Schutzfunktionen der Haut. Im Rahmen des beruflichen Hautschutzes werden Pflegepräparate oft zu Unrecht als weniger wichtige Kosmetik bewertet. Häufiges Händewaschen und Feuchtarbeit führen auf der Haut langfristig zu Schädigungen, denen jedoch mit Pflegeprodukten vorgebeugt und die in gewissem Umfang auch korrigiert werden können. Regelmäßige Hautpflege spielt eine wichtige Rolle. Die Hautpflege sollte sich am aktuellen Hautzustand orientieren.

Fett- und Feuchtigkeitszufuhr Im Mittelpunkt der Hautpflege steht die Zufuhr von Feuchtigkeit und – abhängig vom Hautzustand – von Fetten. Neben dem Verlust körpereigener Lipide, gehen der Haut als Folge einer berufsbedingten Feuchtarbeit auch wichtige Feuchthaltefaktoren verloren. Kann die Haut die ihr zugeführte Feuchtigkeit nicht mehr speichern, entwickelt sich leichter ein trocken-fettarmer Hautzustand – der Wegbereiter eines Abnutzungsekzems. Für die Hautpflege stehen hauptsächlich zwei Emulsionstypen zur Verfügung, die in Abhängigkeit vom Hautzustand zum Einsatz gelangen. Die Emulsionstypen unterscheiden sich durch die jeweilige Anordnung ihrer Wasser- und Ölphase zueinander: Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W-Emulsion) Die O/W-Emulsion ist hauptsächlich durch Wasser geprägt. Die Wassermoleküle umschließen die Fettmoleküle, so dass die Öltröpfchen verteilt im Wasser vorliegen. Das Wasser befindet sich dabei in der Außenphase. Durch das schnelle Verdunsten des Wassers scheint die Creme besser einzuziehen und zusätzlich entsteht ein kühlender Effekt. Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O-Emulsion) Bei W/O-Emulsionen dominiert die Ölphase. Die Fettmoleküle umschließen als äußere Phase kleinste Wassertröpfchen. Da sich die Öle in der Außenphase befinden, zieht die Emulsion nicht so schnell ein und es bildet sich auf der Hautoberfläche ein schützender Film.

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Pflegende Inhaltsstoffe

Konservierungsstoffe

Die Grundeigenschaften der beiden wichtigsten Emulsionstypen lassen sich durch verschiedene Inhaltsstoffe weiter modifizieren. Wichtige Stoffe mit hautpflegenden Eigenschaften sind z. B. Feuchthaltesubstanzen, die das Wasserbindevermögen der Haut fördern und spezielle Fette zur Regeneration. Für klassische Feuchthaltefaktoren wie Glycerin und Urea (Harnstoff) konnte eine hautbefeuchtende und hautschützende Wirkung nachgewiesen werden. Natürliche Wachse und Öle, wie z. B. Bienen- und Paraffinwachs, schützen die trocken-strapazierte Haut vor weiterer Austrocknung.

Eine Konservierung von Hautschutzmitteln ist in vielen Fällen unumgänglich, um den mikrobiellen Verderb eines Produktes während des Verwendungszeitraums zu verhindern. Kosmetika sind in ungeöffnetem Zustand frei von pathogenen Keimen. Die Einbringung von Mikroorganismen erfolgt in der Regel erst bei Entnahme des Produktes durch den Verwender. Besonders in feuchtwarm klimatisierten Räumen kommt es in der Folge zu einer Keimvermehrung im Produkt. Eine Weiterverbreitung von Keimen auf der Haut kann ernsthafte Gesundheitsschäden (Infektionen, Pilzerkrankungen) zur Folge haben. Konserviert werden müssen vor allem jene Produkte, die über einen hohen Wasseranteil verfügen. Die eingesetzten Konservierungsmittel wurden sorgfältig ausgewählt und von Experten unter Einbeziehung neuester Erkenntnisse auf Verträglichkeit und Wirksamkeit bewertet. Die Konzentration wurde möglichst so gering gewählt, dass die Konservierung gerade ausreichend ist, um eine Keimvermehrung zu hemmen.

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Hautpflege Pflege der Hände – erholsame Handarbeit Die Hände sind besonders regenerationsbedürftig. Die Anwendung geeigneter Cremes sollte sich daher nicht allein auf die Arbeitszeit beschränken. Die Hände verrichten tagtäglich unzählige Tätigkeiten und sind im Beruf und in der Freizeit vielfältigen Einflüssen ausgesetzt. Neben dem gezielten Hautschutz und der schonenden Reinigung übernimmt die regelmäßige Hautpflege als Teil des beruflichen Hautschutzes wichtige Hautschutzaufgaben. Als regenerativer Schutz werden Cremes für die Hände nach belastenden Tätigkeiten aufgetragen. Hautpflege ist wichtig: ■ nach jedem Händewaschen ■ in den Pausen und nach Arbeitsende ■ nach Belastungen in der Freizeit und im Haushalt

Anwendungstipps Bei der Wahl des geeigneten Produktes gilt die Faustregel: Je höher die Hautbelastung, je trockener der Hautzustand, desto höher die Zufuhr von Fetten. Auch die Tätigkeit spielt bei der Produktwahl eine Rolle: Sollen die Hände während der Arbeit griffig bleiben, empfiehlt sich eine leichtere O/WEmulsion. Generell sollte der Einsatz der Emulsionstypen nach folgendem Schema erfolgen:

■ W/O-Emulsionen bei trocken-strapazierter Haut, nach Arbeitsende und bei längeren Pausen ■ O/W-Emulsionen bei normaler Hautkonstitution und während der Arbeit zwischendurch mehrmals angewendet Da die Compliance auch in der Hautpflege eine wichtige Rolle spielt, sind Kriterien wie angenehmer Duft, Einziehverhalten und Hautgefühl ebenfalls bei der Auswahl der Präparate zu beachten.

Richtig cremen Damit die regelmäßige Hautpflege Erfolg zeigt, ist auf ein sorgfältiges Eincremen zu achten (siehe Abbildung): ■ Creme zuerst auf die Handrücken auftragen ■ Handrücken gegeneinander reiben ■ Creme gründlich in die Finger, Fingerzwischenräume, Fingerkuppen und Nagelfalze einreiben Je nach Bedarf, nach häufigem Händewaschen, in den Pausen, und nach Arbeitsende: Haut-Pflegeprodukt entnehmen und gründlich in die sauberen, trockenen Hände einreiben. Besonderes Augenmerk auf Fingerzwischenräume und Nagelbetten legen.

Kompatibilität erhöht die Sicherheit von Personal und Patient. Hautirritationen können ein Infektionsrisiko darstellen, weil bereits kleinste Risse bzw. Mikrotraumen potentielle Erregerreservoire sind und sich eine nicht gepflegte Haut nicht sicher desinfizieren lässt. Werden die Hände mehrmals täglich während der Arbeitszeit eingecremt, verringert sich das Risiko von Hautirritationen wesentlich (1). Weil Hautschutzmittel und Hände-Pflegeprodukte die Effizienz von Hände-Desinfektionsmitteln beeinträchtigen Wir forschen für den Infektionsschutz.

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können (2), stellen Produkte, deren Kompatibilität wissenschaftlich geprüft ist, die sicherste Alternative dar. 1 Kampf G., Ennen J. Die regelmäßige Anwendung einer Handcreme kann durch häufige Händewaschungen verursachte Hauttrockenheit und -rauigkeit reduzieren. BMC Dermatology; 2006; 6:1. 2 Schubert R. Zur Kompatibilität von Hautpflege-Cremes mit Hautdesinfektions-Präparaten. Umweltmed; 1982; 3: 56-58

Händepflege O/W- und W/O-Emulsionen Öl-in-Wasser-Emulsionen (O/W)

Baktolan® lotion O/W-Emulsion zur Pflege normaler Haut Charakteristik

Anwendungsgebiete

■ Pflanzliche Öle und Panthenol pflegen die Haut ■ Feuchtigkeitsgehalt der Haut wird erhöht ■ Haut wird glatt und geschmeidig gehalten ■ Zieht schnell ein ohne einen Film zu hinterlassen ■ Besonders ergiebig

Feuchtigkeitsspende und schnell einziehende Handpflege für die tägliche Anwendung bei normaler Haut. Besonders für Bereiche geeignet, wo ein schnelles weiterarbeiten erforderlich ist.

Baktolan® lotion pure Parfümfreie O/W-Emulsion zur Pflege normaler Haut Charakteristik

Anwendungsgebiete

■ besonders hautverträglich ■ zieht schnell und ohne störenden Fettfilm ein ■ pH-Wert von ca. 5,5

Baktolan® lotion pure lässt sich leicht und gut verteilen und zieht schnell ein.

Wasser-in-Öl-Emulsionen (W/O)

Baktolan® cream W/O-Emulsion für die trockene und fettarme Haut Charakteristik

Anwendungsgebiete

■ Schützt vor Austrocknung ■ Säureschutzmantel der Haut wird stabilisiert ■ Frei von Konservierungsstoffen ■ Angenehm dezenter Duft

Rückfettende und feuchtigkeitsspendende Handcreme zur Regeneration stark beanspruchter Haut

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Händepflege W/O-Emulsionen Baktolan® balm W/O-Emulsion für die trockene und empfindliche Haut Charakteristik

Anwendungsgebiete

■ Allantoin, Vitamin E, Panthenol und Bisabolol pflegen die empfindliche und beanspruchte Haut ■ Hochwertige, rückfettende Pflegesubstanzen wirken hautberuhigend ■ Lindert Hautreizungen und Rötungen ■ Säureschutzmantel der Haut wird stabilisiert ■ Zieht schnell ein ohne einen Film zu hinterlassen

Reichhaltige Handpflege für die tägliche Anwendung bei trockener und empfindlicher Haut.

Baktolan® balm pure Parfümfreie W/O-Emulsion für die trockene und empfindliche Haut Charakteristik

Anwendungsgebiete

■ wirksame Pflege für stark beanspruchte und empfindliche Haut ■ wirkt hautberuhigend ■ stabilisiert den Säureschutzmantel

Baktolan® balm pure wird aufgrund seiner rückfettenden Eigenschaften überall dort eingesetzt, wo es auf die Pflege empfindlicher und gefährdeter Haut ankommt. Es lässt sich gut verteilen und zieht schnell ein, ohne einen störenden Fettfilm zu hinterlassen.

Spezielle Hautpflege Baktolan® vital Belebendes Hydro-Gel zum Einreiben

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Charakteristik

Anwendungsgebiete

■ durchblutungsfördernd ■ bewahrt die Elastizität der Haut ■ enthält hochwertige ätherische Öle

Baktolan® vital empfiehlt sich als unterstützende Maßnahme bei der Behandlung von allgemein mangelnder Hautdurchblutung. Durch den Zusatz ausgewählter Öle fördert Baktolan® vital verstärkt die Durchblutung und kann damit Verspannungen mindern.

Cutasept® feet Vital-Fußpflege und Fußpilzprophylaxe Charakteristik

Anwendungsgebiete

■ belebende Frische für beanspruchte Füße ■ parfüm- und farbstofffrei ■ hautverträglich

Das alkoholische Fußspray Cutasept® feet belebt und erfrischt beanspruchte Füße und wird zur Fußpilzprophylaxe eingesetzt. Cutasept® feet kann als treibgasfreies Pumpspray oder in Zusammenhang mit der BODE Fußsprühanlage eingesetzt werden.

Hautschutz,-reinigung und -pflege

Hautzustand normal trocken-strapaziert sensibel Eigenschaften ohne Konservierungsstoffe ohne Parfumstoffe ohne Farbstoffe antiseptisch hautneutraler pH-Wert Pflegewirkung feuchtigkeitsspendend belebend Pflegesubstanzen Allantoin Bisabolol Glycerin Hamamelis Panthenol Urea Vitamin E Produktcharakter O/W-Emulsion W/O-Emulsion W/O/W-Emulsion Flüssigprodukt / Gel Schaum Waschhandschuh

Produktübersicht

Hautschutz Baktolan® protect

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Baktolan® protect+ pure

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Baktolin® basic

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Händereinigung ■







Baktolin basic pure

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Baktolin® classic

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Baktolin® sensitive

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Stellisept med foam

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Stellisept® med Gloves

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Baktolan® lotion

















Baktolan® lotion pure





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Baktolan® balm

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Antimikrobielle Körperwaschung Stellisept® med ®















Händepflege

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Baktolan balm pure Baktolan® cream

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Spezielle Pflege Baktolan® vital

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hilft heilen. PAUL HARTMANN AG Postfach 14 20 89504 Heidenheim Deutschland Telefon +49 7321 36-0 Telefax +49 7321 36-3636 [email protected] www.hartmann.de

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Mehr Informationen zu diesen und anderen Produkten erhalten Sie auf den Websites www.bode-chemie.de und www.hartmann.info, auf denen Sie auch kostenlos unsere Sortimentsübersichten anfordern können.

BODE SCIENCE CENTER. Wissenschaftliche Kompetenz – sichere Anwendungen. Unter dem Dach der HARTMANN GRUPPE wird sich die BODE Chemie künftig noch stärker als bisher auf ihre wissenschaftliche Kompetenz und anwenderorientierte Expertise fokussieren. Das BODE SCIENCE CENTER steht für die Qualitätssicherung und die Erforschung von Lösungen für den Infektionsschutz. Wissenschaftliche Publikationen zu grundlegenden Themen, die Entwicklung neuer Standards und ein hohes fachliches Beratungsniveau gehören auch im BODE SCIENCE CENTER zu den Kernleistungen. Wir forschen für den Infektionsschutz.

BODE SCIENCE CENTER • Melanchthonstr. 27 • 22525 Hamburg • Tel. +49 40 54006-111 • Fax -777 www.bode-science-center.de • [email protected]

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