Harz der Kreissparkasse Peine

Geschäftsbericht 2016 der Sparkasse Hildesheim der Sparkasse Goslar/Harz der Kreissparkasse Peine Mit freundlicher Empfehlung überreichen wir Ihnen ...
Author: Sophia Müller
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Geschäftsbericht 2016 der Sparkasse Hildesheim der Sparkasse Goslar/Harz der Kreissparkasse Peine

Mit freundlicher Empfehlung überreichen wir Ihnen die Geschäftsberichte 2016 der Sparkasse Hildesheim, der Sparkasse Goslar/Harz und der Kreissparkasse Peine.

Sparkasse Hildesheim Goslar Peine Der Vorstand

Sparkasse Hildesheim Bericht über das Geschäftsjahr 2016

Rechtsform Über den Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverband ist die Sparkasse Hildesheim Mitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes e. V. Für die Verbindlichkeiten der Sparkasse haftet neben dem Vermögen der Sparkasse der Träger im Rahmen des § 32 NSpG in der Fassung vom 16. Dezember 2004. Träger der Sparkasse Hildesheim ist der Sparkassenzweckverband Hildesheim, dem die Stadt Hildesheim und der Landkreis Hildesheim als Verbandsmitglieder angehören.

Lagebericht Grundlagen der Sparkasse Die Sparkasse Hildesheim ist gemäß § 3 NSpG eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie ist Mitglied des Sparkassenverbands Niedersachsen (SVN), Hannover, und über diesen dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V. (DSGV), Berlin und Bonn, angeschlossen. Sie ist beim Amtsgericht Hildesheim unter der Nummer A 2564 im Handelsregister eingetragen. Träger der Sparkasse ist der Sparkassenzweckverband Hildesheim, dem die Stadt Hildesheim und der Landkreis Hildesheim als Verbandsmitglieder angehören. Das Geschäftsgebiet der Sparkasse umfasst das Gebiet ihres Trägers, die Gemeinden Baddeckenstedt, Groß Heere und Sehlde. Die Sparkasse ist Mitglied im bundesweiten institutsbezogenen Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Sparkasse ist ein regionales Wirtschaftsunternehmen mit der Aufgabe, die geld- und kreditwirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft insbesondere im satzungsrechtlichen Geschäftsgebiet sicherzustellen. Daneben ist das soziale und kulturelle Engagement der Sparkasse zu nennen. Die Grundsätze der geschäftspolitischen Ausrichtung der Sparkasse sind in der Geschäftsstrategie zusammengefasst und in die operativen Planungen eingearbeitet. Durch die zielorientierte Bearbeitung der strategischen Geschäftsfelder soll die Aufgabenerfüllung der Sparkasse über die Ausschöpfung von Ertragspotenzialen sowie Kostensenkungen sichergestellt werden. Darüber hinaus hat der Vorstand eine Risikostrategie beschlossen. Die Strategien wurden mit dem Verwaltungsrat der Sparkasse erörtert und innerhalb des Hauses kommuniziert. Die Vertretungen der Träger der Sparkasse Hildesheim, der Sparkasse Goslar/Harz und der Kreissparkasse Peine haben am 16. bzw. 17. März 2016 die Vereinigung der Sparkassen zum 1. Januar 2017 beschlossen. Die Genehmigung der Zusammenlegung durch das Niedersächsische Finanzministerium als Sparkassenaufsichtsbehörde erfolgte am 9. September 2016. Die Vermögen der Sparkasse Goslar/Harz und der Kreissparkasse Peine sind durch Gesamtrechtsnachfolge zum 1. Januar 2017 auf die Sparkasse Hildesheim übergegangen. Die neue Sparkasse führt den Namen „Sparkasse Hildesheim Goslar Peine“ und hat ihren Sitz in Hildesheim. Der Sparkassenzweckverband Hildesheim ist mit Wirksamwerden der Zu-

sammenlegung in alle Rechte und Pflichten des bisherigen Trägers der Sparkasse Goslar/Harz, des Sparkassenzweckverbands Goslar/Harz, sowie des bisherigen Trägers der Kreissparkasse Peine, des Landkreises Peine, eingetreten. Gleichzeitig sind die Landkreise Goslar und Peine sowie die Stadt Goslar dem Sparkassenzweckverband beigetreten. Dieser führt zukünftig den Namen „Sparkassenzweckverband Hildesheim Goslar Peine“. Am Sparkassenzweckverband sind die Landkreise Hildesheim, Goslar und Peine sowie die Städte Hildesheim und Goslar beteiligt. Während sich die nachfolgenden Betrachtungen des Jahres 2016 ausschließlich auf die Sparkasse Hildesheim beziehen, gibt der abschließende Prognose- und Chancenbericht einen Überblick über die Planungen der neuen Sparkasse Hildesheim Goslar Peine.

Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2016 Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung 2016 war von sehr vielen politischen und geostrategischen Überraschungen geprägt. Militärische Konflikte, Bürgerkriege und Terror dauerten an. Dazu kam im Frühsommer das überraschende Votum für das Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union. Im Herbst wurde Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt. Schließlich fand in Italien die nicht im Sinne der dortigen Regierung ausgegangene Volksabstimmung statt. Diese Ereignisse haben die Unsicherheit über die weitere politische und wirtschaftliche Entwicklung stark erhöht. Kurzfristig haben sie sich aber noch nicht wachstumsmindernd ausgewirkt. Die Weltwirtschaft erreichte 2016 in der Definition und Gewichtung des Internationalen Währungsfonds (IWF) ein Wachstum von 3,1 %. Das entspricht fast genau dem Tempo des Vorjahres. In der Länderstruktur setzte sich das Wachstum 2016 anders zusammen als im Jahr davor. Die Dynamik in den Industrieländern ließ 2016 gegenüber 2015 deutlich nach. Dagegen präsentierten sich die Schwellenländer recht stabil. Die Anfang 2016 noch sehr ausgeprägten Sorgen um die Situation in China sind im abgelaufenen Jahr nicht schlagend geworden. Zwar hat das Land viele Devisenreserven abgebaut, und die private Verschuldung in China ist weiterhin hoch. Doch zumindest der offizielle Wachstumsausweis blieb 2016 auf Zielniveau. Ähnlich stark, mit fast 7 %, wuchs auch die Wirtschaft des indischen Subkontinents. 5

Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bLagebericht

Bei den Emerging Markets der – größenmäßig – zweiten Reihe hatten Brasilien und Russland 2016 noch aus dem Vorjahr fortgesetzte Rezessionen zu verkraften. Im Jahresverlauf zeichneten sich dort aber Stabilisierungen ab. Dafür geriet die Türkei, sicherlich auch in Reaktion auf die angespannte politische Situation, in zunehmende Schwierigkeiten, ihr Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren. Die Folgen waren eine deutliche Abwertung der türkischen Lira und eine anziehende Inflation. In den USA lag das Wachstum nach ersten offiziellen Schätzungen 2016 bei 1,6 %. Das ist für dieses Land im zeitlichen Rückblick nur eine moderate Wachstumsrate. Der Aufschwung präsentierte sich dennoch intakt. Die Kapazitätsauslastung war gut. Der USArbeitsmarkt brachte weitere Beschäftigungsgewinne und bewegte sich zuletzt nahe an der Vollbeschäftigung. Auch die Preisentwicklung zog in dem zyklisch am weitesten fortgeschrittenen Land unter den großen Industrieländern zuletzt an. Gleichwohl zögerte die Federal Reserve fast das ganze Jahr hindurch, ihre Ende 2015 begonnene Leitzinserhöhung fortzusetzen. Erst im Dezember 2016 entschloss sie sich erneut zu einer Anhebung um einen viertel Prozentpunkt. Im Euroraum hat sich die seit 2014 laufende gesamtwirtschaftliche Erholung 2016 fortgesetzt. Alle großen Länder waren an der Erholung beteiligt. Allerdings blieb das Feld weiter zu einem gewissen Grade inhomogen aufgefächert. Die Besserung schlägt sich in den überproportional wachsenden Ländern wie Spanien zunehmend auch am Arbeitsmarkt nieder. Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung im Bundesgebiet Im oberen Mittelfeld der europäischen Wachstumsraten konnte sich einmal mehr die deutsche Wirtschaft platzieren. Die erreichten 1,9 % liegen deutlich über dem Potenzialwachstum des Landes. Getragen wurde das insgesamt gute Wachstum der deutschen Wirtschaft allein von der Binnennachfrage. Die Investitionstätigkeit gab dabei ein gemischtes Bild ab. Die Bruttoanlageinvestitionen haben 2016 real um 2,5 % zugelegt. Die darin enthaltenen Ausrüstungsinvestitionen erreichten nur ein Plus von 1,7 %. Das ist für die zyklische Situation und die inzwischen herrschende leichte Überauslastung der deutschen Volkswirtschaft recht verhalten. Die Bauinvestitionen sind mit einem realen Zuwachs von 3,1 % stärker gewachsen. Doch auch hier war die Entwicklung uneinheitlich. Hinter der Gesamtziffer für den Bau verbirgt sich vor allem eine überproportionale Entwicklung bei den Wohnbauten (+4,3 %). Der öffentliche Bau und die Bauinvestitionen der Unternehmen blieben dahinter zurück. 6

Die Konsumausgaben des Staates steuerten 2016 mit einem Plus von 4,2 % noch einmal einen starken Impuls bei. Dazu führten auch die Mehrausgaben für die Zuwanderung von Flüchtlingen. Der Höhepunkt der Zuwanderung lag zwar schon im zweiten Halbjahr 2015. Doch erst 2016 waren die Ausgaben über das ganze Jahr in vollem Umfang wirksam. Der private Konsum bildete 2016 wie schon im Jahr davor die wichtigste Basis für die binnenwirtschaftliche Expansion. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte erhöhten sich 2016 um 2,0 %. Die Sparquote der privaten Haushalte blieb 2016 mit 9,8 % gegenüber dem Vorjahr fast unverändert. Der private Verbrauch stützt sich auf die weiterhin gute Lage am Arbeitsmarkt und auf steigende Lohneinkommen. Die Zahl der in Deutschland Erwerbstätigen erhöhte sich noch einmal um 1,0 % auf knapp 43,5 Millionen. Die amtliche Arbeitslosenquote reduzierte sich auf 6,1 %. Wie schon 2014 und 2015 legten die Reallöhne in Deutschland 2016 erneut kräftig zu. Neben den Nominallohnsteigerungen von durchschnittlich 2,3 % pro Arbeitnehmer trug zu dem Kaufkraftgewinn der Löhne vor allem die niedrige Inflationsrate bei. In nationaler Definition erhöhten sich die Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt 2016 nur um 0,5 %. In der europäisch harmonisierten Abgrenzung war es ein moderater Anstieg von nur 0,4 %. Dies war vor allem auf die sehr niedrigen Energiepreise zurückzuführen. Die Kernrate der Verbraucherpreise unter Herausrechnung der schwankungsanfälligen Preise für Energie, Lebensmittel, Tabak und Alkohol lag 2016 in Deutschland bei 1,1 %. Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsgebiet Der Großteil der Unternehmen in der Region Hildesheim sind Dienstleistungsunternehmen, 73,1 % der Erwerbstätigen arbeiten in diesem Sektor. Die Anzahl der Erwerbstätigen insgesamt war leicht rückläufig. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2016 mit 6,6 % fast auf Vorjahresniveau (6,5 %). Weiterhin liegen sowohl das regionale Bruttoinlandsprodukt als auch der Kaufkraftindex unterhalb des Bundes- und Landesdurchschnitts. Die Kaufkraftverteilung in der Region ist dabei heterogen und nimmt nach Süden hin ab. Die negative Bevölkerungsentwicklung im Geschäftsgebiet in den vergangenen Jahren hat sich abgeschwächt, übertrifft aber immer noch die Entwicklung auf Bundes- und Landesebene. Aktuelle Prognosen gehen auch für die nächsten Jahre von einem Bevöl-

kerungsrückgang aus. Der negative Geburtensaldo wird durch einen leicht positiven Wanderungssaldo abgemildert. Insgesamt führt die Entwicklung zu einer sich verkleinernden und überalternden Bevölkerung mit der Folge eines geänderten Nachfrageverhaltens. Entwicklung der Kreditwirtschaft Das Drei-Säulensystem der deutschen Kreditwirtschaft, bestehend aus Sparkassen, Genossenschaftsund Privatbanken, hat in den vergangenen Jahrzehnten dazu beigetragen, dass sich alle Kreditinstitute den Anforderungen eines wachsenden Wettbewerbs permanent anpassen mussten. Dieser Anpassungsdruck führte auch dazu, dass den Kunden in Deutschland qualitativ hochwertige Finanzdienstleistungen zu attraktiven Preisen angeboten werden. Der intensive Wettbewerb führte mit dem aggressiven Marktauftritt der Direktbanken zu Mittelabflüssen insbesondere bei Sparkassen, die als Marktführer eine besonders große Angriffsfläche bieten. Die Sparkasse stellt sich diesem Wettbewerb mit dem aktiven Angebot einer ganzheitlichen, auf die persönlichen Wünsche und Anforderungen eines Kunden abgestellten Beratung sowie mit innovativen Anlageprodukten. So profitiert letztlich der Verbraucher von dem Wettbewerb, den die bewährten kreditwirtschaftlichen Strukturen in Deutschland ermöglichen. Die Sparkassen-Finanzgruppe ist einerseits regional verwurzelt und dezentral organisiert; andererseits verfügt sie über einen leistungsstarken Verbund mit erfolgreichen überregionalen Partnern. Diese effiziente Arbeitsteilung ermöglicht es der Sparkasse, ihren Kunden auch künftig die gesamte Breite der Finanzdienstleistungen flächendeckend anzubieten.

einzelne Unternehmensbereiche aus. Aufgaben, die aus den neuen Regeln entstehen, sowie regulatorische Kosten belasten die Betriebsergebnisse der Kreditinstitute. Die aufsichtlichen Anforderungen erschweren darüber hinaus die Bankenrefinanzierung. Marktstellung der Sparkasse Die Sparkasse ist der regionale Marktführer – sowohl bei den Privat- als auch bei den Unternehmenskunden. Der Marktanteil an den Hauptbankverbindungen von Privatkunden ist in den letzten Jahren um 4 %-Punkte auf 49 % gesunken, der Marktanteil bei Unternehmenskunden liegt stabil bei 54 %. Größte regionale Konkurrenten sind die Genossenschaftsbanken. Diese konnten ihren Marktanteil bei Privatkunden und Unternehmenskunden leicht verbessern. Bei Privatkunden steht die Sparkasse insbesondere im kurzfristigen Einlagengeschäft in einem verschärften Wettbewerb mit regionalen und überregionalen Finanzdienstleistern. Der Wettbewerb um die boomende Baufinanzierung ist weiterhin hoch. Die Preispolitik der Sparkasse orientiert sich am oberen Drittel der regionalen Wettbewerber. Bei Unternehmenskunden ist die Wettbewerbsintensität insgesamt geringer. Allerdings hat der Wettbewerb um die Gewerbekunden durch die Aktivitäten der Volksbanken und der Commerzbank zugenommen.

Im März 2016 hat die EZB ihren Zins für die Einlagefazilität noch tiefer ins Negative abgesenkt, von zuvor -0,3 % auf bis heute gültige -0,4 %. Außerdem hat sie ihr „Quantitative Easing“ verlängert und beschleunigt. Die weiter anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB stellt die Sparkasse zunehmend vor Herausforderungen. Die künstlich herbeigeführten dauerhaft niedrigen Zinsen wirken sich auf das Geschäft der Sparkasse aus und belasten das Ergebnis. Sie schädigen Versicherungsunternehmen, Bausparkassen, Sparkassen und alle anderen Unternehmen, die auf eine gleichzeitig sichere und rentierliche Kapitalanlage angewiesen sind.

Eine Herausforderung im Kundengeschäft besteht in der angemessenen Reaktion auf den Mega-Trend des ökonomisch-technologischen Wandels und der mit ihm einhergehenden Virtualisierung und Digitalisierung des Lebens. Betroffen sind sowohl traditionelle Produkte und Dienstleistungen wie Bargeldversorgung und Zahlungsverkehr als auch das Kundenverhalten an sich. Die Nutzung von Produkten und Dienstleistungen erfolgt immer mehr kundenselbstbedient. Die klassischen SB-Geräte haben dabei Konkurrenz durch neue, internetbasierte Kanäle und mobile Endgeräte bekommen. Im Retailbanking stellt der Einsatz von mobilen Banking-Lösungen die Sparkasse vor große Herausforderungen. Nur mit angepassten Geschäftsprozessen und Leistungsmerkmalen kann die Sparkasse den neuen Kanal erfolgreich für Kommunikation, Transaktion und Vertrieb nutzen. Die Einbindung in das bereits bestehende Multikanalmanagement ist eine weitere Herausforderung.

Die Kreditinstitute werden mit einer immer strengeren Regulierung der Finanzmärkte konfrontiert. Tiefe und Umfang der aufsichtlichen und verbraucherschutzrechtlichen Vorgaben wirken sich stark auf

Der zunehmende Wettbewerbsdruck erfordert eine konsequente Ausrichtung als Qualitätsanbieter und gleichzeitig die Erhöhung der Produktivität seitens der Sparkasse, um durch Kostensenkungen Preisspiel7

Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bLagebericht

räume zu schaffen. Auch das Nachfrageverhalten und die Loyalität vieler Privat- und Unternehmenskunden haben sich verändert. Bankdienstleistungen werden selektiv und bedarfsorientiert bei unterschiedlichen Finanzdienstleistern und über verschiedene Vertriebswege erworben. Eine steigende Anzahl von Kunden hat eine hohe Preissensibilität und gleichzeitig ein stärkeres Bedürfnis nach qualitativ hochwertiger Beratung. Die Anforderungen an die Kompetenz der Berater steigen und werden dadurch zu einer Herausforderung für den Personalbereich. Die Sparkasse trug auch im Berichtsjahr dazu bei, als Finanzierungspartner die Investitionen der klein- und mittelständischen Unternehmen zu ermöglichen und damit das wirtschaftliche Wachstum mitzutragen. Neben dem originären Kreditgeschäft betreibt die Sparkasse zusammen mit ihren Tochterunternehmen (z. B. der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hildesheim Region (HI-REG) mbH, Hildesheim) eine lokale Wirtschafts- und Standortförderung mit dem Ziel, die Wirtschaftskraft der Region Hildesheim zu erhalten und zu entwickeln. In der mittelständisch geprägten Wirtschaftsregion kommt der Förderung und Begleitung von Existenzgründern eine besondere Bedeutung zu. Entwicklung des Zinsniveaus Die EZB hat im Jahr 2016 den Kurs extrem niedriger Leitzinsen weiter fortgesetzt. Der Satz für den Hauptrefinanzierungstender wurde am 16.03.2016 auf 0,00 % gesenkt. Zur gleichen Zeit wurde der bereits negative Zinssatz für die Einlagefazilität nochmals von -0,30 % auf -0,40 % gesenkt. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen wurde auch das Anleihenkaufprogramm der EZB weiter fortgesetzt. Das Zinsniveau ist im Verlauf des Jahres weiter gesunken, dies gilt insbesondere für den Geldmarkt. Die EZB lässt weiterhin keinen Zweifel daran, dass die Zinsen über einen längeren Zeitraum auf einem sehr niedrigen Niveau verharren werden. Die langfristigen Zinsen waren größeren Schwankungen unterworfen, allerdings begrenzt die EZB das Zinssteigerungspotenzial durch die oben genannten Maßnahmen. Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2016 Im Rahmen des aufsichtsrechtlichen Überprüfungsund Bewertungsprozesses (Supervisory Review and Evaluation Process – SREP) haben die BaFin und die Deutsche Bundesbank im Frühjahr 2016 die Grundzüge für die Festsetzung von Kapitalzuschlägen bei den 8

Eigenmitteln der Kreditinstitute bekannt gegeben. Der SREP-Kapitalzuschlag dient der Unterlegung des Zinsänderungsrisikos sowie weiterer wesentlicher Risiken, die von der BaFin definiert werden. Daneben werden weitere Eigenmittelanforderungen zur Unterlegung von Risiken in Stresssituationen festgelegt. Die Deutsche Bankenaufsicht wird die SREP-Kapitalzuschläge für die unter ihrer Aufsicht stehenden Institute in den Jahren 2016 bis 2018 festsetzen. Kreditinstitute, die noch keinen SREP-Kapitalzuschlag erhalten haben, müssen bis zu diesem Zeitpunkt die Allgemeinverfügung der BaFin vom 23. Dezember 2016 zum Zinsänderungsrisiko beachten. Ferner ist mit Wirkung vom 21. März 2016 die Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR) mit umfangreichen Neuregelungen für die Vergabe von Immobiliardarlehen in Kraft getreten. Die WIKR setzt die mit der Verbraucherrechterichtlinie begonnene Regulierung der Kreditvergabe an Verbraucher fort. Das länderübergreifende Ziel der Richtlinie ist es, einen transparenten, effizienten und wettbewerbsfähigen EU-Binnenmarkt zu schaffen. Als Nebenziele sind eine nachhaltige und verantwortungsvolle Kreditvergabe sowie die Verbesserung der Beratungsqualität definiert. Im Zusammenhang mit der Umsetzung der WIKR wurden weitergehende Regelungen zum Umgang mit Dispositionskrediten (Informationspflichten, Umschuldungsangebot) und Konsumentenkrediten (keine grundpfandrechtliche Besicherung durch weite Sicherungszweckerklärung) eingeführt. Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs Bilanzsumme und Geschäftsvolumen Mit der Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Jahr ist die Sparkasse insgesamt zufrieden. Die Bilanzsumme ist wie erwartet leicht gestiegen. Auf der Aktivseite ist die positive Entwicklung des Kundenkreditvolumens und die Zunahme der Guthaben bei der Deutschen Bundesbank insgesamt deutlich höher ausgefallen als die Verringerung des Wertpapiervermögens. Auf der Passivseite konnte die geplante Rückführung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten durch die Zuwächse im Kundengeschäft mehr als ausgeglichen werden. Die Sparkasse bleibt weiterhin der regionale Marktführer, sowohl bei den Privat- als auch bei den Unternehmenskunden. Dabei erfordert der zunehmende Wettbewerbsdruck eine konsequente Ausrichtung als Qualitätsanbieter. Der Anspruch der Sparkasse ist es, der Qualitätsführer in der Region Hildesheim zu sein.

Aktivgeschäft Kundenkreditvolumen Im Jahr 2016 konnten die Forderungen an Kunden um 61,7 Mio. EUR bzw. 2,0 % auf 3.087,9 Mio. EUR gesteigert werden. Der Zuwachs ist rd. 9,6 Mio. EUR geringer ausgefallen als im Vorjahr. Ursächlich hierfür war, dass das sehr hohe Niveau bei den neuen Darlehenszusagen aus dem Jahr 2015 nicht vollständig wiederholt werden konnte. Insgesamt wurden 596,8 Mio. EUR Neuzusagen erteilt. Das Bestandswachstum im Jahr 2016 wurde wieder von dem Privatkundengeschäft getragen. Bei den Krediten an Privatpersonen ist ein Bestandszuwachs von 5,1 % zu verzeichnen. Besonders nachgefragt wurden Baufinanzierungen mit langfristigen Festzinsvereinbarungen. Die Kredite an Unternehmen und Selbstständige weisen dagegen einen Rückgang von 1,7 % aus. Die Bestände der öffentlichen Haushalte sind im Berichtsjahr um 16,4 % abgeschmolzen. Auch das Volumen der von der Sparkasse erworbenen Schuldscheindarlehen hat sich aufgrund von Fälligkeiten und der Nutzung von Kündigungsrechten seitens der Kreditnehmer um 8,5 % reduziert. Forderungen an Kreditinstitute Die Forderungen an Kreditinstitute sind deutlich gestiegen (+122,3 Mio. EUR). Das ist im Wesentlichen auf hohe Guthaben bei der Deutschen Bundesbank zurückzuführen. Wertpapiervermögen Der Gesamtbestand an Wertpapiervermögen hat sich im Berichtsjahr um 33,6 Mio. EUR verringert. Die Anlagen in Spezialfonds wurden durch Anteilscheinrückgaben um 16,1 Mio. EUR reduziert, hierbei wurde Liquidität entnommen. Fällige festverzinsliche Wertpapiere wurden nicht reinvestiert, insgesamt sind 17,7 Mio. EUR fällig geworden. Grundlegende Änderungen in der Ausrichtung des Portfolios haben sich nicht ergeben. Beteiligungen/Anteilsbesitz Der Anteilsbesitz der Sparkasse per 31.12.2016 von 73,0 Mio. EUR entfiel im Wesentlichen mit 39,8 Mio. EUR auf die Beteiligung an der Sparkasse Hildesheim Holdinggesellschaft mbH & Co. KG und mit 32,7 Mio. EUR auf die Beteiligung am SVN. Die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 0,4 Mio. EUR resultieren insbesondere aus abgerufenen Einzahlungsverpflichtungen der Sparkasse Hildesheim gegenüber der Holdinggesellschaft mbH & Co. KG.

Passivgeschäft Mittelaufkommen von Kunden Das Mittelaufkommen von Kunden entwickelte sich im Berichtsjahr sehr positiv. Der Bestand konnte um 294,6 Mio. EUR bzw. 10,2 % auf 3.179,8 Mio. EUR ausgeweitet werden. Die Zunahme des Mittelaufkommens resultiert aus der Entwicklung der täglich fälligen Gelder (+15,4 %). Vor dem Hintergrund der unklaren wirtschaftlichen Entwicklung sowie des weiterhin niedrigen Zinsniveaus bevorzugten die Kunden diese liquide Anlageform. Der Bestand der Spareinlagen ist um 14,0 Mio. EUR bzw. 2,3 % auf 634,7 Mio. EUR angewachsen. Die Sparkassenbriefe sind im abgelaufenen Jahr um 21,6 Mio. EUR bzw. 29,3 % zurückgegangen. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind weiter zurückgeführt worden (-169,5 Mio. EUR). Im Berichtsjahr fällige Refinanzierungen wurden nicht ersetzt. Dienstleistungen und außerbilanzielle Geschäfte Dienstleistungen Die Wertpapierumsätze nahmen gegenüber dem Vorjahr um 10,0 % ab. Aufgrund der Marktunsicherheiten haben sich die Kunden mit Wertpapierkäufen in allen Wertpapierklassen merklich zurückgehalten. Das vermittelte Beitragsvolumen im Lebensversicherungsgeschäft ist im Vergleich zum Vorjahr um 4,7 % zurückgegangen. Dieser Rückgang betraf sowohl Renten- als auch Risikolebensversicherungen. Dementgegen konnte bei den Sachversicherungen das vermittelte Beitragsvolumen sehr erfolgreich um 32,9 % ausgebaut werden. Im Bauspargeschäft wurden im Geschäftsjahr 3.408 Bausparverträge mit einem Volumen von insgesamt 105,9 Mio. EUR abgeschlossen. Im Immobilienvermittlungsgeschäft wurden im Geschäftsjahr insgesamt 231 Objekte mit einem Kaufpreisvolumen von 36,0 Mio. EUR vermittelt. Derivate Derivative Finanzinstrumente dienten der Sicherung eigener Positionen sowie der Kundengeschäfte und nicht spekulativen Zwecken. Eine Übersicht, wie sich die Kontrakte nach Art und Umfang sowie nach Fristigkeiten und Kontrahenten gliedern, ist dem Anhang zum Jahresabschluss zu entnehmen. 9

Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bLagebericht

Nicht bilanzielle Leistungsindikatoren Investitionen/Wesentliche Baumaßnahmen und technische Veränderungen Die Geschäftsstellen der Sparkasse befinden sich in einem guten Zustand. Die modernen Vertriebskonzeptionen sind flächendeckend realisiert worden. Im Rahmen eines vom Verwaltungsrat verabschiedeten Standortkonzeptes und der stärkeren digitalen Nutzung von Bankdienstleistungen wurden sieben Geschäftsstellen geschlossen. In diesem Kontext hat sich die Sparkasse von einem Teil ihres nicht mehr betrieblich genutzten Immobilienvermögens getrennt. Größere Umbauten im Bestand erfolgten nicht. Neben der laufenden Instandhaltung konzentrierten sich die Maßnahmen auf die Modernisierung von brandschutzrechtlichen Einrichtungen und sicherheitstechnische Nachrüstungen. Der Serverbetrieb wurde in das Rechenzentrum der Sparkassen (FI) verlagert. Einige im bisherigen Eigenbetrieb erforderliche risikomindernde Maßnahmen (bauliche/technische Sicherungsmaßnahmen) entfallen dadurch künftig. Die Leistungsqualität des Rechenzentrums wird im Rahmen der Dienstleistersteuerung laufend überwacht. Personal- und Sozialbereich Auch im Berichtsjahr 2016 ist der Erfolg der Sparkasse maßgeblich auf den hohen Einsatz und die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückzuführen. Die Förderung der Leistungsbereitschaft und der Mitarbeiterzufriedenheit sind der Sparkasse daher sehr wichtig. Zum Jahresende 2016 beschäftigte die Sparkasse insgesamt 966 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 581 Vollzeitbeschäftigte und 385 Teilzeitbeschäftigte. Zusätzlich wurden 62 Auszubildende/Trainees beschäftigt. In 2016 hat sich der moderate Personalabbau fortgesetzt, um dem wachsenden Kostendruck zu begegnen. Die Gesamtzahl der Beschäftigten bzw. Mitarbeiterkapazitäten verringerte sich im Berichtsjahr plangemäß, wobei der Abbau weiterhin sozialverträglich überwiegend durch Ausnutzung der natürlichen Fluktuation erfolgte. Die Sparkasse ist weiterhin der größte Ausbildungsbetrieb im Berufsbild Bankkaufmann in der Region Hildesheim. In 2016 wurden 12 Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt. Die Attraktivität der Sparkasse als Ausbildungsbetrieb zeigt sich in der gleichbleibend hohen Anzahl an qualifizierten Bewerbern. 10

Ende 2016 waren 58 Auszubildende im Berufsbild für Bankkaufleute in der Sparkasse beschäftigt. Zusätzlich befanden sich 4 Nachwuchskräfte im Traineeund Studienprogramm zum Sparkassenbetriebswirt. Im Berichtszeitraum wurden 11 Auszubildende in ein unbefristetes Angestelltenverhältnis übernommen. Die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an Kreditinstitute sowie die Weiterentwicklung der Sparkassengeschäfte, gepaart mit technischen Wandlungen, nehmen stetig zu. Die fachliche und persönliche Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Festigung und zum Ausbau ihrer Qualifikationen ist daher eine der Kernaufgaben der Personalentwicklung. Hierzu steht ein umfangreiches Angebot an externen und internen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen zur Verfügung. In 2016 haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an rd. 2.760 Seminartagen neue Fähigkeiten und Kenntnisse erworben bzw. gefestigt. Die regelmäßige Evaluation der Bildungsmaßnahmen sichert dabei die hohe Qualität der Bildungsinvestitionen. Die Sparkasse bietet zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Reihe von Maßnahmen an. Neben dem Angebot von Kinderbetreuungen während der Schulferien ist die Möglichkeit der Teilzeitbeschäftigung besonders hervorzuheben. Die Teilzeitbeschäftigungsquote lag Ende 2016 bei über 39 %. Die bisherigen Bemühungen der Sparkasse wurden durch die erneute Auszeichnung mit dem Familiensiegel 2016 durch das Lokale Bündnis für Familie gewürdigt. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebührt für ihr Engagement und ihre Leistungen ein herzlicher Dank. Dieser Dank gilt auch dem Personalrat für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Kundenbeziehungen Die persönliche Beratung und Betreuung der Kunden durch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse hat zu engen Verbindungen und zu einem ausgeprägten Vertrauensverhältnis geführt. Sie ist die Basis für den geschäftlichen Erfolg der Sparkasse. Die Sparkasse begegnet der zunehmenden Digitalisierung mit einer konsequenten Multikanalausrichtung. Hierfür baut sie sukzessive die Funktionalitäten der medialen Kanäle aus und bietet ihren Kunden somit ein umfassendes Serviceangebot flexibel von Zeit und Ort. Im Geschäftsjahr 2016 wurde das e-Postfach als neue digitale Funktion integriert. Damit haben die Kunden die Möglichkeit, wichtige Bankdokumen-

te elektronisch im Online-Banking zu archivieren. Kontoauszüge können digital abgelegt werden. Der Verzicht auf Ausdrucke ist eine Erleichterung für den Kunden und zudem ein Beitrag zum Umweltschutz. In ausgewählten Geschäftsstellen wurde das Servicezeitenangebot an die Nachfrage angepasst, um berufstätigen Kunden mehr Servicezeit anzubieten. Das Angebot für Beratungen besteht unverändert von acht bis zwanzig Uhr. Mit diesen Maßnahmen wird beabsichtigt, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Soziales Engagement Als Ausdruck ihrer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung engagiert sich die Sparkasse in erheblichem Maße in ihrem Geschäftsgebiet. Mit Spenden, Sponsoring, Ausschüttungen der eigenen Kulturstiftung und der Jugendstiftung sowie dem Reinertrag der Lotterie Sparen+Gewinnen fördert die Sparkasse die Entwicklung und die Attraktivität der Region. Die Sparkasse hat im vergangenen Jahr für zahlreiche Projekte in ihrem Geschäftsgebiet in den Bereichen Sport, Kultur, Bildung, Wissenschaft, Infrastrukturund Wirtschaftsförderung, Umwelt und Soziales über 900.000 EUR zur Verfügung gestellt. Hinzu kamen Ausschüttungen der niedersächsischen Sparkassenstiftung in Höhe von rund 23.250 EUR. Darüber hinaus wurde das Stiftungskapital der in 2011 gegründeten Jugendstiftung der Sparkasse Hildesheim um 600.000 EUR aufgestockt. Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage Vermögenslage Gegenüber dem Vorjahr ergaben sich auf der Aktivseite der Bilanz keine bedeutsamen Strukturänderungen. Das Wachstum auf der Passivseite ist auf gestiegene täglich fällige Kundengelder (+15,4 %) zurückzuführen. Diese Entwicklung ist stärker als geplant ausgefallen und hat den Abbau institutioneller Refinanzierung mehr als ausgeglichen. Durch das passivseitige Wachstum konnte auf der Aktivseite das Kundenkreditvolumen finanziert werden. Überschüssige Liquidität wurde bei der Deutschen Bundesbank kurzfristig angelegt. Im Vergleich mit den niedersächsischen Sparkassen liegt die Bilanzstruktur der Sparkasse im Verbandsdurchschnitt. Die Bewertung des Wertpapierbestandes erfolgte un-

ter Anwendung des strengen Niederstwertprinzips. Mit den gebildeten Wertberichtigungen und Rückstellungen wurde den Risiken im Kreditgeschäft und den sonstigen Verpflichtungen ausreichend Rechnung getragen. Darüber hinaus hat die Sparkasse in den Vorjahren zur Sicherung gegen die besonderen Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute gemäß § 340f HGB zusätzlich Vorsorge getroffen. Die übrigen Vermögensgegenstände wurden vorsichtig bewertet. Nach der durch den Verwaltungsrat noch zu beschließenden Verwendung des Jahresergebnisses wird die Sicherheitsrücklage zum 31. Dezember 2016 319,5 Mio. EUR betragen. Dies entspricht einer Steigerung von 3,2 % gegenüber dem Vorjahr. Neben der Sicherheitsrücklage verfügt die Sparkasse über einen Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB in Höhe von 43,9 Mio. EUR. Die Vermögenslage der Sparkasse ist geordnet. Die gemäß CRR ermittelte Gesamtkapitalquote als Relation der Eigenmittel zum Gesamtrisikobetrag, insbesondere bestehend aus Kreditrisiken, Marktrisiken und operationellen Risiken, liegt wie im Vorjahr bei 12,9 % und damit deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen Wert von 8,0 % und dem als Mindestgröße festgelegten Zielwert von 10,5 % und bildet damit eine solide Basis. Die Kernkapitalquote beträgt 12,9 % und übersteigt damit ebenfalls den gesetzlich vorgeschriebenen Wert von 6,0 % deutlich. Die Eigenmittelanforderungen wurden auch unter Berücksichtigung der Kapitalpuffer-Anforderung sowie des im Rahmen einer Allgemeinverfügung im SREP von der BaFin zum Zinsänderungsrisiko festgelegten Kapitalzuschlags jederzeit eingehalten. Finanzlage Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse war im Berichtsjahr aufgrund einer planvollen und ausgewogenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Zur Überwachung der Zahlungsbereitschaft bedient die Sparkasse sich, ergänzt um Erfahrungswerte, kurz-, mittelund langfristiger Finanzpläne. Diese enthalten fällige Geldanlagen und -aufnahmen sowie die statistisch aus der Vergangenheit entwickelten Prognosewerte des Kundengeschäftes. Die eingeräumte Kreditlinie bei der Landesbank wurde an einem Tag in Anspruch genommen. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften unterhielt die Sparkasse entsprechende Guthaben bei der Deutschen Bundesbank. Die Vorschriften zur Einhaltung der Liquiditätskennziffer gemäß Liquiditätsverordnung (LiqV) waren stets 11

Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bLagebericht

erfüllt (31.12.2016: 2,02). Im Jahresverlauf bewegte sich die Auslastung der Liquiditätskennziffer in einer Bandbreite zwischen 1,88 und 2,29 deutlich über dem vorgeschriebenen Mindestwert von 1,00 und durchgängig über dem in der Risikostrategie festgelegten Mindestwert von 1,15. Auch die Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio – LCR) lag mit 105 % bis 132 % oberhalb des im Jahre 2016 zu erfüllenden Mindestwerts von 70 %. An einem Geschäftstag lag die LCR-Quote mit 99,6 % knapp unter dem in der Risikostrategie festgelegten Mindestwert von 100 %, was eine Ad-hoc-Berichterstattung auslöste. Insgesamt ist die Liquidität für das gesamte Geschäftsjahr 2016 als ausreichend anzusehen. Auch die für die weiteren Beobachtungszeiträume (Laufzeitbänder bis zu zwölf Monaten) zu berechnenden Kennzahlen gemäß LiqV deuten nicht auf zu erwartende Engpässe hin. Weitere Angaben zu den Liquiditätsrisiken enthält der Risikobericht. Von der Möglichkeit, sich bei der Europäischen Zentralbank über Offenmarktgeschäfte zu refinanzieren, wurde kein Gebrauch gemacht. Bei Bedarf wurden kurzfristige Refinanzierungsgeschäfte in Form von Tages- und Termingeldaufnahmen bei Kreditinstituten vorgenommen. Nach der derzeitigen Finanzplanung ist die Zahlungsbereitschaft auch für die absehbare Zukunft gesichert. Ertragslage Der Zinsüberschuss bleibt die bedeutendste Ertragsquelle der Sparkasse. Bei dauerhaft niedrigen Zinsen steht die Zinsspanne weiter unter Druck. Der Rückgang bei den Zinserträgen aus dem Kundenkreditgeschäft konnte durch höhere Erträge aus Finanzinstrumenten teilweise abgefedert werden. Durch weitere marktbedingte Zinsanpassungen hat sich der Zinsaufwand günstiger als erwartet entwickelt. Aperiodische Aufwendungen für den vorzeitigen Rückkauf von derivativen Finanzinstrumenten belasten die Ertragslage. Die Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren sind durch höhere Ausschüttungen gestiegen. Dagegen haben sich die Erträge aus Beteiligungen sowie aus Anteilen an verbundenen Unternehmen rückläufig entwickelt.

gegen der Erwartung zurückgegangen (-6,3 Mio. EUR). Bei den Personalaufwendungen (-7,2 Mio. EUR) waren gegenüber dem Vorjahr deutlich geringere Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen notwendig. Auch wirken sich im Berichtsjahr umgesetzte Maßnahmen zur Reduzierung der Personalkosten entlastend aus. Die Erhöhung bei den anderen Verwaltungsaufwendungen (+0,9 Mio. EUR) ist u. a. auf höhere Kosten der Finanz Informatik sowie die Inanspruchnahme weiterer Dienstleistungen Dritter zurückzuführen. Das niedrige Zinsniveau entlastet den Aufwand für die Refinanzierung von Verbandsbeteiligungen. Neben der Darstellung der Ertragslage nach den Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung setzt die Sparkasse den Betriebsvergleich der Sparkassenorganisation ein. Dieser zeigt eine detaillierte Aufspaltung und Analyse des Ergebnisses in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme. Nach diesen Kriterien beträgt das Ergebnis vor Bewertung 0,80 % (33,3 Mio. EUR). Es liegt leicht unter dem Vorjahresniveau, ist aber besser ausgefallen als erwartet. Der Wert liegt weiterhin unter dem Durchschnittswert der niedersächsischen Sparkassen. Zur Unternehmenssteuerung setzt die Sparkasse die Zielgröße Cost-Income-Ratio ein (Verhältnis von Aufwendungen zu Erträgen). Im Berichtsjahr hat sich die Cost-Income-Ratio mit 72,0 % besser als erwartet (78,5 %) entwickelt. Das strategische Ziel der Sparkasse ist mittel- bis langfristig eine Cost-Income-Ratio von unter 70,0 %. Der negative Saldo aus sonstigen ordentlichen Erträgen und Aufwendungen (GuV-Posten 8, 11 und 12) war im Vorjahr insbesondere durch eine Sonderumlage sowie durch außerplanmäßige Abschreibungen auf Grundstücke und Gebäude geprägt. Er hat sich im Berichtsjahr deutlich reduziert (-6,9 Mio. EUR). Abschreibungen und Wertberichtigungen (Saldo aus GuV-Posten 13, 14, 15 und 16) werden mit einem Ertrag in Höhe von 1,0 Mio. EUR abgeschlossen (Vorjahr Aufwand 5,2 Mio. EUR). Das Bewertungsergebnis ist damit deutlich günstiger ausgefallen als erwartet.

Der Provisionsüberschuss bewegt sich entgegen der Erwartung leicht unter dem Vorjahresniveau. Dem Rückgang aus der Vermittlung und Betreuung von Bausparverträgen und Versicherungen sowie aus dem Wertpapiergeschäft stehen gestiegene Erträge aus dem Giroverkehr gegenüber.

Die Sparkasse hat im Berichtsjahr auf der Basis guter Vertriebserfolge ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis erzielt, das besser als erwartet ausgefallen ist. Nach Einbeziehung aller Erfolgskomponenten liegt das Ergebnis vor Steuern bei 19,4 Mio. EUR. Der ausgewiesene Jahresüberschuss von 10,6 Mio. EUR liegt auf Vorjahresniveau.

Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen sind ent-

Die gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG offenzulegende

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Kapitalrendite, berechnet als Quotient aus Jahresüberschuss und Bilanzsumme, beträgt 0,3 %. Die wirtschaftliche Lage der Sparkasse ist insgesamt gesehen zufriedenstellend. Bei geordneten Finanzund Vermögensverhältnissen verfügt die Sparkasse über eine ausreichende Ertragskraft, um das für eine stetige Geschäftsentwicklung erforderliche Eigenkapital zu erwirtschaften. Damit sind die Voraussetzungen gegeben, dass die Sparkasse ihren Kunden auch künftig in allen Finanz- und Kreditangelegenheiten ein leistungsstarker Geschäftspartner sein kann.

Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ergeben.

Prognose-, Chancen- und Risikobericht Risikobericht Grundlagen Der professionelle und verantwortungsbewusste Umgang mit Risiken ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für ein Kreditinstitut. Daher nimmt ein aktives Risikomanagement in der Geschäftspolitik der Sparkasse einen hohen Stellenwert ein. Die Sparkasse verfügt zu diesem Zweck über Strategien und Verfahren zur Identifizierung, Bewertung, Messung, Steuerung und Überwachung sowie zur Kommunikation von Risiken. Geschäfts- und Risikostrategie Der Vorstand hat die strategische Ausrichtung der Geschäftstätigkeit der Sparkasse in der Geschäftsstrategie festgelegt und hieraus die Risikostrategie abgeleitet. Die Risikostrategie der Sparkasse konkretisiert die in der Geschäftsstrategie benannten Risiken. Die Zielsetzungen und Limitierungen wurden aufgrund der Fusion zum 1. Januar 2017 mit der Sparkasse Goslar/Harz und der Kreissparkasse Peine auf das Geschäftsjahr 2016 beschränkt. Die Geschäftsstrategie legt Ziele fest, die realisiert werden müssen, um im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld erfolgreich zu sein. Die konsequente Nutzung von Wachstumsund damit Ertragschancen im Vertrieb, die frühzeitige Erkennung und der angemessene Umgang mit Risiken stehen dabei ebenso im Vordergrund wie der kostenorientierte Einsatz von Ressourcen. Außerdem definiert die Sparkasse ihre Erwartungen an die Mitarbeiter sowie die generellen Anforderungen an die Gestaltung von Produkten und Prozessen.

Risikomanagement Organisation Die Zuständigkeiten für das Risikomanagement sind eindeutig geregelt. Der Vorstand beschließt die Risikopolitik einschließlich der anzuwendenden Methoden und Verfahren zur Risikosteuerung, -überwachung und -kommunikation. Er trägt die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement. Die in den Mindestanforderungen an das Risikomanagement der Kreditinstitute geforderte Funktionstrennung zwischen dem Markt- und Marktfolgebereich ist auf allen Ebenen gegeben. Wesentliche Aufgaben des Risikomanagements der Sparkasse werden durch die Risikosteuerung wahrgenommen, die organisatorisch von den Marktbereichen getrennt ist. Die für die Überwachung und Steuerung von Risiken zuständige Risikocontrolling-Funktion wird durch die Mitarbeiter der Risikosteuerung wahrgenommen. Die Leitung der Risikocontrolling-Funktion obliegt dem Leiter der Unternehmensentwicklung, dem die Risikosteuerung zugeordnet ist. Die Risikosteuerung ist verantwortlich für die Erfassung und Messung der Risiken sowie die laufende Ermittlung des Risikodeckungspotenzials. Sie überwacht die Einhaltung von Risikolimiten. Außerdem obliegt ihr die konzeptionelle Weiterentwicklung des Risikomanagements. Der Vorsitzende des Verwaltungsrats kann nach der Geschäftsordnung für den Verwaltungsrat direkt Auskünfte beim Leiter der Risikocontrolling-Funktion einholen. Die Sparkasse hat einen Anlageausschuss eingerichtet, dem neben dem Gesamtvorstand der stellvertretende Überwachungsvorstand (Leiter der Unternehmensentwicklung), der Leiter des Vorstandsstabs und der Leiter des Treasury angehören. Aufgabe dieses Ausschusses ist es insbesondere, den Vorstand hinsichtlich der Risikosteuerung und bei Anlageentscheidungen zu beraten. Außerdem bereitet der Anlageausschuss einen Vorschlag zur Festlegung der Zinsmeinung der Sparkasse vor. Der Vorstand hat eine Compliance-Funktion eingerichtet. In der OE sind die Aufgaben im Zusammenhang mit der Verhinderung der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sowie sonstiger strafbarer Handlungen mit der Compliance-Funktion gemäß WpHG zusammengefasst. Der Compliance Beauftragte ist unmittelbar dem Vorstand unterstellt und ihm gegenüber berichtspflichtig.

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Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bLagebericht

Die interne Revision gewährleistet im Auftrag des Vorstands die unabhängige Prüfung und Beurteilung sämtlicher Aktivitäten und Prozesse der Sparkasse. Sie achtet dabei insbesondere auf die Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanagements. Neben der laufenden Berichterstattung werden der Vorstand und der Verwaltungsrat vierteljährlich informiert. Für den Abschluss und die Genehmigung von Geschäften gelten eindeutige Kompetenzregelungen. Vor Einführung neuer Produkte und Geschäftsabschlüssen in neuen Märkten werden zwingend formalisierte Prüfprozesse durchlaufen. Prozesse Die Basis des Risikomanagementprozesses bildet das Risikohandbuch, das aus einer Bestandsaufnahme und Bewertung sämtlicher erkennbarer Risiken hervorgegangen ist. Das Risikohandbuch wird regelmäßig aktualisiert und gibt damit jeweils einen aktuellen Überblick über den Risikomanagementprozess der Sparkasse. Im Risikohandbuch sind Ziele und Aufgaben, Instrumente der Risikoerkennung, der Risikobewertung sowie die eingesetzten Risikomessverfahren, die Risikosteuerung, die Risikoüberwachung und die Berichtspflichten beschrieben. Darüber hinaus sind die organisatorischen Einheiten, die am Risikomanagementprozess beteiligt sind, definiert. Jedes Risiko wird, abhängig von der Bedeutung für die Sparkasse, in geeigneter Weise laufend gesteuert und überwacht. Wo dies sinnvoll ist, sind Schwellenwerte festgelegt, die bei Über- bzw. Unterschreitung bestimmte Handlungen auslösen. Die Risikosteuerung erfolgt primär in der periodischen Sichtweise und wird durch die vermögens- bzw. wertorientierte Perspektive ergänzt. In der periodischen Sichtweise werden die Risiken danach gemessen, ob und in welcher Höhe ihr Eintritt Auswirkungen auf die nächsten 12 Monate hat (rollierende 12-Monatsbetrachtung). Die Ermittlung der Risiken in der periodischen Sichtweise erfolgt nach dem Going-Concern-Ansatz. Als Risiko wird in dieser Sichtweise eine negative Abweichung von den Planwerten verstanden. Als Risikodeckungspotenzial werden bei der an der Gewinn- und Verlustrechnung orientierten Betrachtungsweise die ungebundenen versteuerten Vorsorgereserven (Reserven gemäß § 340f HGB sowie § 26a KWG alt) und die Mittel des Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB zur Verfügung ge14

stellt. Das erwartete Jahresergebnis wird nur im Verlustfall potenzialmindernd in der Risikodeckungsmasse berücksichtigt. Für die Ermittlung der Marktpreis- und Adressenausfallrisiken wird als Risikomaß der Value at Risk verwendet, wobei grundsätzlich eine am Betrachtungszeitraum orientierte Haltedauer von einem Jahr und ein Konfidenzniveau von 99,0 % für den unerwarteten Verlust zu Grunde gelegt wird. Die Ermittlung der weiteren Risiken erfolgt zum Teil auf Basis von Schätzungen. Zur weiteren Informationsgewinnung besteht eine wertorientierte Risikotragfähigkeitsrechnung. Das wertorientierte Risikodeckungspotenzial wird auf Basis des sogenannten Vermögensbarwertes festgelegt. Aus dem Risikodeckungspotenzial werden für alle wesentlichen Risiken Limite abgeleitet, deren Auslastung sich aus den ermittelten unerwarteten Verlusten ergibt. Die vermögens-/wertorientierte Betrachtung ermittelt als Risiko die innerhalb eines festgelegten Zeitraums und mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit eintretende maximale Vermögensminderung. Für die wertorientierte Ermittlung der Marktpreisund Adressenausfallrisiken wird als Risikomaß der Value at Risk verwendet, wobei grundsätzlich ein Planungshorizont von einem Jahr (250 Handelstage) und ein Konfidenzniveau von 99,0 % für den unerwarteten Verlust zu Grunde gelegt wird. Die Ermittlung der weiteren Risiken erfolgt zum Teil auf Basis von Schätzungen. Mit Hilfe der periodischen und wertorientierten Betrachtung wird gewährleistet, dass die Risiken jederzeit sowohl aus dem handelsrechtlichen Ergebnis als auch aus vorhandenem Vermögen der Sparkasse getragen werden können. Daneben werden die aufsichtsrechtlich vorgegebenen Relationen gemäß Eigenmittel- und Liquiditätsanforderungen als strenge Nebenbedingung regelmäßig ermittelt und überwacht. Für die wesentlichen Risiken werden quartalsweise risikoartenübergreifende Stresstests durchgeführt, die durch spezifische Stresstests in den Risikoarten ergänzt werden. Die risikoartenübergreifenden Stresstests werden in Form von Szenarien aus historisch beobachteten gravierenden Marktereignissen bzw. darüber hinausgehenden hypothetischen Annahmen abgeleitet. Dabei wird auch das Szenario eines schwe-

ren konjunkturellen Abschwungs analysiert sowie inverse Stressszenarien durchgeführt. Die Stresstests berücksichtigen dabei auch Risikokonzentrationen innerhalb und zwischen einzelnen Risikoarten. Diversifikationseffekte, die das Gesamtrisiko mindern würden, werden nicht berücksichtigt. Die Wirksamkeit der zur Risikoabsicherung und -minderung getroffenen Maßnahmen wird insbesondere anlässlich der jährlichen Überprüfung der Strategien danach beurteilt, ob die festgelegten Ziele erreicht worden sind. Darüber hinaus werden unterjährig geeignete Maßnahmen ergriffen, soweit sich Entwicklungen abzeichnen, die den Planungen zuwiderlaufen oder markante Risikoerhöhungen mit sich bringen. Durch die regelmäßige Berichterstattung werden der Vorstand und der Verwaltungsrat über die Risikoentwicklung einschließlich der Risikotragfähigkeit der Sparkasse informiert. Zusätzlich werden dem eingerichteten Kreditausschuss ergänzende Informationen zum Kundenkreditgeschäft kommuniziert. Die Einhaltung der Risikolimite wird regelmäßig überwacht. Die Sparkasse hat Limite für die im Folgenden beschriebenen Risikokategorien definiert. Die Sparkasse hat einen Prozess zur Planung des zukünftigen Kapitalbedarfs eingerichtet. Der Planungsprozess umfasst einen Zeitraum von drei Jahren. Aufgrund der erwarteten Geschäftsentwicklung bzw. der prognostizierten Ertragsentwicklung plant die Sparkasse sowohl die Entwicklung der regulatorischen als auch der wirtschaftlichen Eigenmittel. Aus den Plandaten lassen sich insbesondere die zukünftige Erfüllung der Kapitalquoten nach der CRR sowie das zukünftig zur Abdeckung von Risiken in der Risikotragfähigkeit zur Verfügung stehende interne Kapital ermitteln. Darüber hinaus werden u. a. adverse Entwicklungen (z. B. Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld) simuliert. Strukturierte Darstellung der wesentlichen Risiken Unter Risiko versteht die Sparkasse die negative Abweichung von einem erwarteten Wert. Dabei werden Adressenausfallrisiken aus Kundenkrediten, Beteiligungen und Eigengeschäften, Marktpreisrisiken, die aus Schwankungen von Zinssätzen, Aktienkursen, Spreads und Immobilienwerten resultieren sowie Liquiditätsrisiken und operationelle Risiken einschließlich der Rechtsrisiken als wesentlich bewertet. Für diese Risiken verfügt die Sparkasse über ein Risikofrüherkennungssystem. Es gewährleistet, dass sich abzeichnende Risiken frühzeitig und laufend aufgezeigt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden können.

Adressenausfallrisiko im Kreditgeschäft Unter Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft wird der potenzielle Verlust verstanden, der durch den Ausfall eines Geschäftspartners sowie aus der Verwertung von Sicherheiten oder durch Wertminderungen, die aus Verschlechterungen der Bonität von Geschäftspartnern resultieren, entstehen kann. Ihrer Aufgabenstellung entsprechend sind für die Sparkasse die Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft von hoher Bedeutung. Im Rahmen einer Portfolioanalyse wurde das Kreditportfolio nach den wesentlichen strukturellen Merkmalen (Größenklassen, Branchen, Sicherheiten, Risikoklassen) analysiert. Daraus abgeleitet wurden Strukturlimite bzw. Zielwerte definiert, die Leitlinien und Limite für das Kreditgeschäft, die unter anderem zur Vermeidung von Risikokonzentrationen beitragen und deren Einhaltung eine nachhaltige Stabilisierung der Risikoaufwandsquote bewirken soll. Dies schließt auch die Begrenzung von Einzelrisiken ein, welche durch die Definition von Leitlinien im operativen Geschäft etabliert wurden. Größen-, Branchen- und Ratingstruktur weisen insgesamt eine ausreichende Diversifizierung auf. Die Einhaltung dieser Vorgaben wird laufend überwacht und ist quartalsweise Gegenstand der Berichterstattung. Zur Beurteilung der Adressenausfallrisiken bei Krediten erfolgen vor der Kreditvergabe eine individuelle Bonitätsbeurteilung sowie nachfolgend eine laufende Bonitätsüberwachung. Hierfür nutzt die Sparkasse die Risikoklassifizierungsverfahren der SparkassenFinanzgruppe. Die detaillierte Kreditrisikoeinstufung bildet im gewerblichen Kreditgeschäft gleichzeitig die Basis für eine risikoadjustierte Preisfindung. Zur frühzeitigen Identifizierung der Kreditnehmer, bei deren Engagements sich erhöhte Risiken abzuzeichnen beginnen, setzt die Sparkasse das „OSPlusFrühwarnsystem“ ein. Im Rahmen dieses Verfahrens wurden quantitative und qualitative Indikatoren festgelegt, die eine Früherkennung von Kreditrisiken ermöglichen. Zum Jahresende 2016 wurden 46,2 % des Gesamtkreditvolumens an Unternehmen, Selbstständige und die öffentliche Hand sowie 53,8 % an Privatpersonen vergeben. Die regionale Wirtschaftsstruktur spiegelt sich auch im Kreditgeschäft der Sparkasse wider. Den Schwer15

Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bLagebericht

punktbereich bildet die Branche Grundstücks- und Wohnungswesen mit einem Anteil von 8,6 % am Kundenkreditvolumen. Darüber hinaus entfallen 4,5 % auf Alten- und Pflegeheimfinanzierungen aus der Hauptbranche Dienstleistungen. Die Größenklassenstruktur zeigt insgesamt eine breite Streuung. 83,0 % des Kundenkreditvolumens entfallen auf Kreditengagements mit einem Kreditvolumen unter 5,0 Mio. EUR. 17,0 % betreffen Kreditengagements mit einem Kreditvolumen ab 5,0 Mio. EUR. Kredite werden grundsätzlich dem Risiko angemessen besichert. Es wird darauf geachtet, dass die Sicherheitenwirkung größer ist als die Kosten der Sicherheitenbestellung und -verwaltung. Die Arten der akzeptierten Sicherheiten, Bewertungsverfahren, Bewertungsgrundlagen und die Wertansätze für die in Betracht kommenden Sicherheiten sind in den risikobegrenzenden Maßgaben nach § 29 Abs. 1 Satz 2 NSpG bzw. in den internen Organisationsrichtlinien festgelegt. Erwartungsgemäß bilden die Grundpfandrechte mit einem Anteil von über 90,0 % am besicherten Kundenkreditvolumen die größte Sicherheitenart. Aufgrund der regionalen Ausrichtung ergibt sich für das Geschäftsmodell der Sparkasse per se eine Konzentration. Durch die regionale Spezialisierung werden gleichzeitig Know-how-Effekte generiert, die dazu beitragen, geringe Ausfallquoten zu erreichen. Darüber hinaus verteilen sich die beliehenen Immobilien grundsätzlich auf eine Vielzahl von Einzelobjekten. Zum Jahresende 2016 waren 99,8 % des Kundenkreditvolumens im Risikobewertungssystem erfasst. Auf die Risikogruppe I (Kredite ohne erkennbare besondere Risiken) entfällt ein Anteil von 93,6 %. Die Anteile der Kredite mit erhöhten Risiken betragen 4,5 % und mit Ausfallrisiken 1,7 %. Das Gesamtrisiko des Kreditportfolios wird auf der Grundlage der Risikoklassifizierungsverfahren ermittelt. Den einzelnen Risikoklassen werden jeweils vom

DSGV validierte Ausfallwahrscheinlichkeiten zugeordnet. Die Verlustverteilung des Kreditportfolios wird in einen „erwarteten Verlust“ und einen „unerwarteten Verlust“ unterteilt. Der „erwartete Verlust“ als statistischer Erwartungswert wird in der Kalkulation als Risikoprämie in Abhängigkeit von der ermittelten Ratingstufe und den Sicherheiten berücksichtigt. Der „unerwartete Verlust“ (ausgedrückt als Value at Risk) spiegelt die möglichen Verluste wider, die unter Berücksichtigung eines Konfidenzniveaus von 99,0 % innerhalb der nächsten zwölf Monate voraussichtlich nicht überschritten werden. Mit Hilfe dieser Informationen werden auch die Veränderungen des Kreditportfolios analysiert. Soweit einzelne Kreditengagements festgelegte Kriterien aufweisen, die auf erhöhte Risiken hindeuten, werden sie einer gesonderten Beobachtung unterzogen (Intensivbetreuung). Kritische Kreditengagements werden von spezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf der Grundlage eines Sanierungs- bzw. Abwicklungskonzeptes betreut (Problemkredite). Risikovorsorgemaßnahmen sind für alle Engagements vorgesehen, bei denen nach umfassender Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Kreditnehmer davon ausgegangen werden muss, dass die fälligen Zins- und Tilgungszahlungen voraussichtlich nicht gemäß den vertraglich vereinbarten Kreditbedingungen erbracht werden können. Bei der Bemessung der Risikovorsorgemaßnahmen werden die voraussichtlichen Realisationswerte der gestellten Sicherheiten berücksichtigt. Von dem Gesamtbetrag an Einzelwertberichtigungen und Rückstellungen entfällt der überwiegende Teil auf Unternehmen und wirtschaftlich selbstständige Personen. Die Direktabschreibungen, Eingänge auf abgeschriebene Forderungen, Kredite in Verzug (ohne Wertberichtigungsbedarf) und Nettozuführungen/ Auflösungen von EWB entfallen nahezu ausschließlich auf im Inland ansässige Privatpersonen und Unternehmen. Das Geschäftsjahr schließt mit einem Auflösungsbetrag in Höhe von saldiert 0,9 Mio. EUR.

Entwicklung der Risikovorsorge: Art der Risikovorsorge EWB Rückstellungen PWB Gesamt

16



Anfangsbestand per 01.01.2016 TEUR

Zuführung

TEUR

Verbrauch

Auflösung

TEUR



TEUR



Endbestand per 31.12.2016 TEUR



16.264

19.126



4.478

5.478

1.862

569



9

377

0

201

4.524



0

592

0

3.932

24.219



4.487

6.447

1.862

20.397

Der Anteil von Forderungen in Verzug (ohne Wertberichtigungen) außerhalb Deutschlands ist von untergeordneter Bedeutung. Wechselkursbedingte und sonstige Veränderungen lagen zum Jahresende 2016 nicht vor. Die Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft bewegen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr innerhalb der vorgegebenen und auf die Risikotragfähigkeit der Sparkasse abgestimmten Grenzen. Das Bewertungsergebnis Kreditgeschäft liegt im Berichtsjahr deutlich unter dem Planwert. Adressenausfallrisiken der Beteiligungen Das Beteiligungsrisiko stellt auf das Risiko möglicher Verluste aus der Bereitstellung von Eigenkapital für Dritte und aus Ergebnisabführungsverträgen (Verlustübernahmen) ab. Beteiligungen werden zur Unterstützung des Verbundgedankens (sog. Verbundbeteiligungen) oder zur Unterstützung des Sparkassenbetriebes und -vertriebes und der Unterstützung des Trägers der Sparkasse zur Förderung des regionalen Wirtschaftsraums oder zur Erschließung und Vermarktung von Baugebieten eingegangen. Darüber hinaus geht die Sparkasse Beteiligungen zur Erzielung von Erträgen bei angemessenem Risiko ein. Die Risikoüberwachung für die Verbundbeteiligungen wird durch den SVN wahrgenommen; die Sparkasse wird über die Ergebnisse informiert. Aus der Beteiligung am SVN und weiteren Unternehmen der Finanzbranche resultieren Risiken hinsichtlich der weiteren Wertentwicklungen, die in das Risikomanagement der Sparkasse ebenso einbezogen werden wie die Risiken aus sonstigen Beteiligungen. Basis hierfür bildet die Risikostrategie der Sparkasse, in der qualitative Anforderungen für Beteiligungen festgelegt sind. Darüber hinaus wurden Limite für Beteiligungen in bestimmten Branchen fixiert. Außerdem ist das Beteiligungsrisiko in das gesamtbankbezogene Limitsystem eingebunden. Wertansätze für Beteiligungsinstrumente Gruppen von Beteiligungsinstrumenten

Buchwert

TEUR

Strategische Beteiligungen

32.744

Funktionsbeteiligungen (inkl. Kapitalbeteiligungen)

40.245

Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften Unter den Adressenausfallrisiken aus Eigengeschäften wird die Gefahr von Bonitätsverschlechterungen oder vom Ausfall eines Emittenten oder Kontrahenten verstanden.

Den Adressenausfallrisiken aus Eigengeschäften wird durch die Auswahl von Kontrahenten und Emittenten auf der Basis einer Risikobeurteilung sowie durch die Auswahl der Märkte Rechnung getragen. Für eventuelle Adressenausfallrisiken werden Volumenlimite und Risikolimite einschließlich Parameter zur Risikomessung und -begrenzung festgelegt. Die Limitfestlegung erfolgt unter Berücksichtigung des Risikodeckungspotenzials der Sparkasse. Ein möglicher Ausfall wird sowohl auf Emittenten- als auch auf Kontrahentenebene limitiert. Die Einhaltung der Limite wird durch eine vom Handel unabhängige Abteilung überwacht. Die Risikoeinstufung der Emittenten und Kontrahenten wird mindestens jährlich überprüft. Der Bestand der Wertpapiere entfällt auf Schuldverschreibungen und Anleihen (347,2 Mio. EUR) sowie Wertpapier-Spezialfonds (einschließlich Immobilienspezialfonds 300,9 Mio. EUR). Die von der Sparkasse direkt gehaltenen und von Kreditinstituten und Unternehmen emittierten Wertpapiere weisen überwiegend ein Rating aus dem Investmentgradebereich auf. Bei den Wertpapieren ohne Rating handelt es sich überwiegend um Anteile an Investmentfonds. Für die im Wertpapier-Spezialfonds gehaltenen Anlagen bestehen Anlagerichtlinien, die insbesondere das Anlageuniversum, die Volumina für Einzelinvestments sowie bei Rentenfonds die erlaubten Ratingstrukturen definieren. Darüber hinaus wird der Geschäftsumfang durch die vom Vorstand vorgegebene Asset Allokation festgelegt. Die Adressenausfallrisiken aus Eigengeschäften werden über Leitlinien und Limite begrenzt, die u. a. der Steuerung von Konzentrationsrisiken dienen. In der internen Steuerung werden zur Berechnung der Adressenausfallrisiken die historischen Ausfallwahrscheinlichkeiten von Moodys und S&P zugrunde gelegt. Falls einzelne Papiere über kein Rating verfügen, greifen definierte Regeln, um die Adressenausfallrisiken abzubilden. Konzentrationen bestehen hinsichtlich der Forderungen an Landesbanken (Geldanlagen, Wertpapiere), die zum Jahresende 2016 rund 182,1 Mio. EUR ergaben. Aufgrund der guten Bonität der Landesbanken und angesichts des gemeinsamen institutsbezogenen Sicherungssystems der Sparkassen-Finanzgruppe sieht die Sparkasse derzeit in den Konzentrationen keine gravierenden Risiken. Zum Jahresende 2016 beträgt der Buchwert der Finanzanlagen der Sparkasse in Staatsanleihen der PIIGS-Staaten insgesamt 45,6 Mio. EUR. Davon entfallen auf Italien 27,4 Mio. EUR, auf Spanien 17

Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bLagebericht

13,2 Mio. EUR und auf Irland 5,0 Mio. EUR. Darüber hinaus werden Anleihen von Kreditinstituten und Unternehmen aus Italien, Spanien und Irland mit einem Buchwert von insgesamt 11,7 Mio. EUR gehalten. Die Adressenausfallrisiken aus Eigengeschäften bewegten sich im Berichtsjahr innerhalb der vorgegebenen und auf die Risikotragfähigkeit der Sparkasse abgestimmten Grenzen. Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften Das Marktpreisrisiko bezeichnet potenzielle Verluste, die aus der nachteiligen Marktwertveränderung von Positionen entstehen können. Dies betrifft z. B. Zinssätze (Zinsrisiko), Spreads, Aktienkurse und Aktienindizes, Preise für Immobilienfonds und sonstige Handelsobjekte (sonstige Preisrisiken) sowie ihre Volatilitäten. Das Vorgehen zur Steuerung der Marktpreisrisiken hat der Vorstand in der Risikostrategie festgelegt, die mindestens jährlich überprüft wird. Der Bestand der bilanzwirksamen Eigengeschäfte hat sich zum Bilanzstichtag wie folgt entwickelt: Anlagekategorie

Buchwerte 31.12.2015

Anlageausschusses, den Vorstandsver1) Tages- und Termingelder tretern und verschiedenen leitenden 2) Namenspfandbriefe/Schuldscheindarlehen* Mitarbeitern zur Kenntnis gegeben. 3) Schuldverschreibungen und Anleihen 4) Aktien 5) Wertpapier-Spezialfonds 6) Sonstige Investmentfonds Summe

Auswirkungen auf das Jahresergebnis der Sparkasse, so dass ggf. Steuerungsmaßnahmen ergriffen werden können. Durch die Vorgabe verschiedener Parameter ist es auch in einer Phase nicht funktionierender Märkte möglich, realistische Kurse zu ermitteln. Die Überwachung des Marktpreisrisikos wird in der Risikosteuerung mit Hilfe des Systems SimCorp Dimension unter strenger Beachtung der Funktionstrennung zum Handel wahrgenommen. Es wird monatlich geprüft, ob sich die Adressenausfall- und Marktpreisrisiken innerhalb der vorgegebenen periodischen Limite bewegen. Bei Überschreitung von Limiten bzw. der vordefinierten Frühwarngrenzen ist vorgesehen, dass der Gesamtvorstand über Maßnahmen zur Verringerung der Marktpreisrisiken entscheidet. Die angewandten Risikoparameter werden mindestens jährlich validiert, um deren Vorhersagekraft einschätzen zu können. Die Struktur der Eigengeschäfte wird von der Sparkasse durch jährliche Optimierungsrechnungen mit Hilfe des Systems S-KARISMA hergeleitet, um eine aus Mio. EUR 0,0

Buchwerte 31.12.2016

Mio. EUR 20,0

0,0

0,0

364,9

347,2

0,0

0,0

316,0

299,9

0,7

1,0

681,6

668,1

* Schuldscheindarlehen sind Bestandteil des Kreditportfolios

Zur Begrenzung der Marktpreisrisiken werden Risikolimite definiert. Die Limite werden unter Berücksichtigung der Ertrags- und Substanzkraft der Sparkasse sowohl GuV- als auch wertorientiert festgelegt. Die Messung der Marktpreisrisiken der bewertungsrelevanten Eigengeschäfte (Position 3 bis 6) erfolgt anhand von Value at Risk-Szenarien und durch Szenariosimulationen. Das Konfidenzniveau im Risikoszenario beträgt 99,0 %. Der Risikobetrachtungshorizont beträgt grundsätzlich 250 Handelstage, berücksichtigt aber in Teilen davon abweichende kürzere Steuerungszeiträume bestimmter Portfolien. Ursächlich hierfür ist, dass es sich um hochliquide Assets mit einer externen Risikosteuerung handelt. Die Auswirkungen von Zinsänderungen und anderen Marktveränderungen auf die Marktpreise eigener Wertpapiere werden täglich bewertet und das daraus entstehende Bewertungsergebnis ermittelt. Diese täglich durchgeführten Berechnungen zeigen mögliche 18

strategischen Gesichtspunkten optimale Kapitalallokation zu erreichen. Das Portfolio der Sparkasse ist über verschiedene Anlageklassen breit diversifiziert. Innerhalb der abgebildeten Assetklassen ist eine Vielzahl von Emittenten enthalten, die wiederum durch Emittentenlimite und Anlagerichtlinien weiteren Restriktionen unterworfen sind. Bei den im Rahmen der Risikoinventur durchgeführten Untersuchungen und bei den Analysen der Ergebnisse der Stressszenarien wurden keine Risikokonzentrationen identifiziert. Zinsänderungsrisiko Aufgrund der Geschäftsstruktur und der Nachfrage im Kundengeschäft ist ein wesentlicher Teil der Vermögensanlagen, insbesondere Forderungen an Kunden und Kreditinstitute sowie Wertpapiere, mit überwiegend langfristigen Zinsbindungen ausgestattet. Demgegenüber sind die Finanzierungsmittel in

einem geringeren Umfang festzinsgebunden. Zudem ist die Laufzeit der Zinsbindungen auf der Passivseite überwiegend kürzer als auf der Aktivseite. Ein bedeutender Teil der Einlagen von Kunden ist variabel verzinslich. Das Zinsänderungsrisiko liegt darin, dass bei einem steigenden Zinsniveau sowie einer Veränderung der Zinsstrukturkurve höhere Zinsaufwendungen entstehen können, denen keine entsprechend gestiegenen Zinserträge gegenüberstehen, da die Zinssätze für die Vermögensanlagen aufgrund der Festzinsbindungen überwiegend nicht angehoben werden können. Dieses Risiko ist allerdings weitgehend durch derivative Finanzinstrumente in Form von Zinsswaps abgesichert. Die Sparkasse geht in ihren Annahmen davon aus, dass sich das allgemeine Zinsniveau im laufenden Jahr nicht bedeutend verändern wird. Die Zinsstrukturkurve weist nach der Einschätzung der Sparkasse ebenfalls keine wesentlichen Änderungen auf. Die Entwicklung des Geld- und Kapitalmarktes wird laufend beobachtet, um sofort angemessen auf Veränderungen reagieren und mögliche negative Auswirkungen des Zinsänderungsrisikos eingrenzen zu können. Zur Beurteilung des Zinsänderungsrisikos werden vierteljährlich Simulationsrechnungen erstellt. Grundlage der Ermittlung des zukünftigen Zinsüberschusses bilden die Zahlungsströme des Zinsbuchs (periodische Ermittlung). Für festverzinsliche Geschäfte werden die Zahlungsströme auf der Grundlage von Zinsbindungsbilanzen mit den zugehörigen Tilgungsplänen und Zinszahlungsterminen bestimmt. Den Zahlungsströmen der variablen Geschäfte liegen hinsichtlich der Zinsanpassungen und der Kapitalbindung Fiktionen zugrunde. Die Bestimmung der dafür festzulegenden Parameter erfolgt nach der Methode der gleitenden Durchschnitte. Bei dieser Methode wird zur Ermittlung der fiktiven Zinsanpassung und Kapitalbindung auf historische Zinssätze am Geld- und Kapitalmarkt zurückgegriffen. Im Ergebnis wird das variable Geschäft fiktiv durch eine Kombination von Festzinsgeschäften ersetzt. Neben dem historischen ist auch das künftig erwartete Zinsanpassungsverhalten Basis der Festlegung der Mischungsverhältnisse. Ausgehend von den ermittelten Zahlungsströmen wird unter Berücksichtigung der für die einzelnen Bilanzpositionen geplanten Margen und Bestandsentwicklungen der Zinsüberschuss des laufenden Jahres und der Folgejahre prognostiziert. Anschließend werden die Auswirkungen aus angenommenen bzw. erwarteten Änderungen des Marktzinsniveaus und Bestandsentwicklungen auf den Zinsüberschuss analysiert.

Vorzeitige Kreditrückzahlungen haben nach den bisherigen Erfahrungen keine wesentliche Bedeutung für das Zinsänderungsrisiko der Sparkasse. Sie werden aber trotzdem in der Risikomessung berücksichtigt, um eine vollständige Abbildung des Zinsänderungsrisikos zu erhalten. Täglich fällige Einlagen von Anlegern bei der Sparkasse sind in den letzten Jahren im Bestand angestiegen. Dieser Zuwachs des Volumens wird durch eine Verkürzung der entsprechenden Ablauffiktionen bei diesen Produkten berücksichtigt. Zusätzlich wird eine wertorientierte Betrachtung des Zinsänderungsrisikos vorgenommen. Ziel der wertorientierten Zinsbuchsteuerung ist es, alle Wertveränderungen der zinsabhängigen Vermögens- und Schuldposten aufgrund von Marktzinsänderungen zu erfassen. Dadurch soll eine Steuerungsgrundlage geschaffen werden, die es ermöglicht, die Erträge zu optimieren und die Risiken aus der Fristentransformation zu begrenzen. Bei der wertorientierten Zinsbuchsteuerung werden sämtliche Zahlungsströme des variabel- und festverzinslichen Geschäfts zu einem Summenzahlungsstrom aggregiert und dessen Barwert ermittelt. Auf Basis von Risikokennzahlen (Value at Risk) und Risiko-Ertrags-Kennzahlen (RORAC) wird sowohl in der Ex-post- als auch in der Ex-ante-Betrachtung das Zinsänderungsrisiko bestimmt und beurteilt. Dabei orientiert sich die Sparkasse bezüglich der Steuerung des Zinsänderungsrisikos an einem als effizient ermittelten Summenzahlungsstrom als Benchmark. Die Einräumung von Abweichungslimiten soll sicherstellen, dass von definierten Zielstrukturen nur innerhalb des gewünschten Rahmens abgewichen wird. Durch diese Limitierung wird der Bedarf von Risikoabsicherungen frühzeitig signalisiert und im Rahmen der definierten Steuerungsprozesse geregelt. Nach § 25 Abs. 1 und 2 KWG i. V. m. § 2 Abs. 1 Nr. 4 Finanz- und Risikotragfähigkeitsinformationenverordnung (FinaRisikoV) sind Finanzinstitute verpflichtet, der Bankenaufsicht regelmäßig im Rahmen der FinaRisikoV die Barwertveränderungen im Anlagebuch infolge eines standardisierten Zinsschocks mitzuteilen. Die Sparkasse hat zum Stichtag 31.12.2016 die barwertige Auswirkung einer Ad-hoc-Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um + bzw. -200 Basispunkte errechnet. Die Verminderung des Barwertes gemessen an den regulatorischen Eigenmitteln betrug 26,5 %. Vor dem Hintergrund der weiterhin guten Kapitalausstattung und der damit verbundenen Risikotragfähigkeit sowie der zufriedenstellenden Risikolage wird das Zinsänderungsrisiko als vertretbar 19

Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bLagebericht

angesehen. Zinsänderungsrisiken

Währung

TEUR

Zinsschock + 200 Bp. Vermögensrückgang

90.414

Zinsschock - 200 Bp. Vermögenszuwachs

13.745

Das Zinsänderungsrisiko der Sparkasse lag im Jahr 2016 innerhalb der vorgegebenen Limite. Konzentrationen bei den Zinsänderungsrisiken ergeben sich bei langfristigen Wohnungsbaudarlehen. Diese unterliegen der benchmarkorientierten Steuerung des Zinsbuches (wertorientiertes Zinsrisiko). Die Einräumung eines Abweichungslimits stellt sicher, dass von den als Ziel definierten Cashflow-Strukturen nur innerhalb einer gewissen Bandbreite abgewichen wird. Aktienrisiken und Immobilienrisiken geht die Sparkasse nur in Spezialfonds ein. Sie werden dort besonders überwacht und gesteuert. Die Anlage in spreadrisikobehafteten Produkten erfolgt sowohl innerhalb der Spezialfonds (Corporates) als auch in der Direktanlage (EU-Staatsanleihen). Die Begrenzung dieser übrigen Marktpreisrisiken erfolgt durch Risikolimite für Aktienkurs-, Immobilien- und Spreadrisiken und wird durch Leitlinien für die Eigenanlagen ergänzt. Konzentrationsrisiken wurden nicht identifiziert. Währungsrisiken sind bei der Sparkasse nur von untergeordneter Bedeutung. Liquiditätsrisiko Unter Liquiditätsrisiko wird das Risiko verstanden, dass Zahlungsverpflichtungen im Zeitpunkt ihrer Fälligkeiten nicht oder nur zu erhöhten Refinanzierungskosten erfüllt werden können. Oberstes Ziel der Überwachung und Steuerung der Liquiditätsrisiken ist die Gewährleistung einer jederzeitigen Zahlungsfähigkeit der Sparkasse. Zur Sicherstellung der Solvenz hat die Sparkasse für die Liquiditätskennzahlen nach § 2 Abs. 1 LiqV eine Warngrenze von 1,25 definiert und für die Liquidity Coverage Ratio (LCR) nach DelVO eine Warngrenze von 30 Basispunkten auf die aktuell gültige Mindest-LCR festgelegt. Beim Erreichen der Limite können mittel- und langfristige Refinanzierungsmittel aufgenommen werden. Zur Sicherstellung ihrer Solvenz ermittelt die Sparkasse quartalsweise den kumulierten Zahlungsstrom der nächsten drei Jahre in verschiedenen Szenarien. Zur Steuerung des Liquiditätsrisikos werden die relevanten Zahlungsströme aus Aktiva und Passiva nach ihrer Laufzeit in Zeitbänder (Liquiditätsablaufbilanz) eingestellt. Auf dieser Grundlage wird eine Liquidi20

tätsplanung erstellt, die eine angemessene Liquiditätsvorsorge gewährleistet. Der kurzfristige Liquiditätsbedarf der Sparkasse kann über den Geldmarkt sichergestellt werden. Als zusätzliches Instrument der Liquiditätssicherung dienen die eigenen Wertpapieranlagen, insbesondere der Bestand an bei der Europäischen Zentralbank beleihbaren Sicherheiten. Hierdurch verfügt die Sparkasse über einen ausreichenden Zugang zu Zentralnotenbankgeld. Zur verursachungsgerechten internen Verrechnung der Liquiditätskosten und des Liquiditätsnutzens setzt die Sparkasse ein einfaches Kostenverrechnungsverfahren ein, das den aufsichtsrechtlichen Anforderungen entspricht. Operationelle Risiken Operationelle Risiken werden als die Gefahr von Schäden definiert, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, von Mitarbeitern, der internen Infrastruktur oder infolge externer Einflüsse eintreten. Sie beinhalten auch die Rechtsrisiken. Ziel ist die Begrenzung der operationellen Risiken und der mit ihnen einhergehenden Schäden auf ein nicht beeinflussbares Restrisiko, sofern die dafür erforderlichen Maßnahmen ökonomisch gerechtfertigt sind. Den operationellen Risiken wird mit zahlreichen Maßnahmen entgegengewirkt. Branchentypisch werden hohe Anforderungen an die Sicherheit der eingesetzten IT-Systeme gestellt. Dies gilt für die Verfügbarkeit und Integrität der Systeme und Daten im Rechenzentrum, für die in der Sparkasse betriebenen Systeme und für die betriebenen Netzwerke, und zwar sowohl für die Sicherheit des laufenden Betriebes als auch für die Notfallvorsorge. Zur Regelung der Arbeitsabläufe im Hause bestehen zentrale Vorgaben durch Arbeitsanweisungen. Rechtliche Risiken werden durch Verwendung von rechtlich geprüften Vertragsformulierungen begrenzt. Risiken im jeweiligen Sachgebiet werden durch den Einsatz der auch gesetzlich geforderten Sicherheits-, Compliance-, Datenschutz- und Geldwäschebeauftragten begrenzt. Schließlich werden operationelle Risiken durch die laufende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter reduziert. Versicherbare Gefahrenpotenziale werden durch Versicherungsverträge in banküblichem Umfang abgeschirmt.

Um für die Quantifizierung von operationellen Risiken eine geeignete empirische Basis zu schaffen, wird eine Schadensfalldatenbank eingesetzt. Die operationellen Risiken werden nach derzeitiger Einschätzung die künftige Entwicklung der Sparkasse nicht wesentlich beeinträchtigen. Sie sind jedoch in die Überwachung der Gesamtrisikosituation im Zuge der Risikotragfähigkeit mit einbezogen. Sonstige Risiken Unter den „Sonstigen Risiken“ fasst die Sparkasse alle Risiken zusammen, die den anderen Risikoarten nicht zugeordnet werden können. Die unter diese Kategorie fallenden Planungs- und Managementrisiken sowie Vertriebs-, Kosten und Reputationsrisiken werden als nicht wesentlich bewertet. Der Fokus liegt bei der Risi-

kosteuerung auf der Identifizierung der wesentlichen Erfolgstreiber des Geschäftsmodells der Sparkasse, um Veränderungen im Umfeld und Planabweichungen frühzeitig erkennen und darauf reagieren zu können. Berichtswesen Vierteljährlich wird von der Risikosteuerung ein Risikotragfähigkeitsreport erstellt, in dem die Auslastung der bereitgestellten Risikolimite und somit auch die gesamte Risikotragfähigkeit der Sparkasse dargestellt werden. Der Bericht wird dem Vorstand, den Vorstandsvertretern und verschiedenen leitenden Mitarbeitern sowie dem Verwaltungsrat zur Kenntnis gegeben. Über die Risiken wird turnusmäßig wie folgt berichtet:

Risiken

Berichtsturnus

Zuständige Abteilung

Adressat

Risikotragfähigkeit

vierteljährlich

Risikosteuerung

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

vierteljährlich

Risikosteuerung

Verwaltungsrat

monatlich ab Ende

Risikosteuerung,

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

1. Quartal und viertel-

Kreditmanagement

Adressenausfallrisiko im Kreditgeschäft

jährlich bzw. jährlich vierteljährlich

Risikosteuerung,

Verwaltungsrat und Kreditausschuss

Kreditmanagement Adressenausfallrisiko aus Beteiligungen

halbjährlich

Vorstandssekretariat

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter



halbjährlich

Vorstandssekretariat

Verwaltungsrat

Adressenausfallrisiken

monatlich und viertel-

Risikosteuerung

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

aus Handelsgeschäften

jährlich jeweils in erwei-



terter Form Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften

monatlich

Risikosteuerung

Zinsänderungsrisiken

vierteljährlich

Risikosteuerung

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter





vierteljährlich

Risikosteuerung

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

vierteljährlich

Risikosteuerung

Verwaltungsrat

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

(GuV-orientierte Betrachtung) Zinsänderungsrisiken (wertorientierte Betrachtung) (auszugsweise) Liquiditätsrisiken

vierteljährlich

Risikosteuerung

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

Operationelle Risiken

vierteljährlich

Risikosteuerung

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

Planungs- und Managementrisiko

halbjährlich

Unternehmenssteuerung

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

21

Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bLagebericht

Bei unter Risikogesichtspunkten wesentlichen Informationen ist, über die regelmäßige Berichterstattung hinaus, eine unverzügliche Unterrichtung des Vorstands, des jeweiligen Verantwortlichen sowie ggf. der internen Revision und des Verwaltungsrats geregelt (Ad-hoc-Berichterstattung). Die vorgelegten Berichte enthalten neben der Darstellung auch eine Beurteilung der Risiken sowie bei Bedarf Handlungsvorschläge und somit alle erforderlichen Informationen. Der Verwaltungsrat wird durch den Vorstand vierteljährlich über die Risikosituation der Sparkasse unterrichtet. Wertung Die Gesamtrisikosituation der Sparkasse wird aufgrund ihres kreditgeschäftlichen Engagements in der mittelständischen Wirtschaft vor allem durch Adressausfallrisiken im Kreditgeschäft geprägt. Ein lang anhaltendes Niedrigzinsumfeld wird tendenziell zu Ertragsrückgängen in der Sparkasse führen. Die Sparkasse begegnet dieser Entwicklung mit einer kombinierten Ertrags- und Kostenstrategie. Darüber hinaus sind die Marktpreisrisiken, die Liquiditätsrisiken und die operationellen Risiken von Bedeutung. Die sonstigen Risiken der Sparkasse sind für das Geschäftsmodell der Sparkasse relevant, werden jedoch als nicht wesentlich bewertet. Risiken der künftigen Entwicklung, die für die Sparkasse bestandsgefährdend sein könnten, sind nach der Risikoinventur nicht erkennbar. Bei den Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können, wird ein wirksames Verfahren der Risikosteuerung und -kontrolle eingesetzt. Die Sparkasse steuert ihre Risiken in einer Weise, die dem Geschäftsumfang und der Komplexität angemessen ist. Sie sieht sich durch das implementierte Risikomanagement für das bestehende Geschäft und für die kommenden Herausforderungen gut gerüstet. Für das Jahr 2017 ist die Bildung eines internen Risikoausschusses vorgesehen, um noch zielgerichteter über die Risikosituation und -entwicklung in der Sparkasse zu informieren. Grundsätzliches Ziel der 2016 beschlossenen und fortgeführten Geschäftsstrategie ist ein langfristiger, nachhaltiger Unternehmenserfolg.

22

Einlagensicherung Die Sparkasse ist als Mitglied im Sparkassenstützungsfonds des Sparkassenverbandes Niedersachsen dem Sicherungssystem der Deutschen Sparkassenorganisation angeschlossen. Dieses Sicherungssystem ist von der BaFin als Einlagensicherungssystem nach dem EinSiG anerkannt worden. Prognose- und Chancenbericht Die folgenden Aussagen zur voraussichtlichen Entwicklung der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine im Jahr 2017 stellen Einschätzungen dar, die auf der Grundlage der zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts zur Verfügung stehenden Informationen getroffen werden. Prognosen sind naturgemäß mit Unsicherheit behaftet. Treten die zugrunde gelegten Annahmen nicht ein, können die tatsächlichen von den erwarteten Ergebnissen abweichen. Geschäftsentwicklung Für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft bestehen in der aktuellen Situation besonders große Risiken. Sie beziehen sich nicht nur auf die kurzfristigen konjunkturellen Perspektiven, sondern auch auf grundlegende strukturelle Weichenstellungen. Das Leitbild des Freihandels, das in den letzten Dekaden allen sich offen beteiligenden Ländern so große Wohlstandsgewinne beschert hat, steht in Frage. Zunehmende protektionistische Bestrebungen könnten Effizienz und internationale Arbeitsteilung sowie die entstandenen differenzierten Wertschöpfungsketten gefährden. Dies gilt nach dem eingeleiteten Brexit in besonderem Maße für die Europäische Union. Das wirtschaftspolitische Programm der neuen US-Administration unter Donald Trump wird erst rudimentär erkennbar. Für eine umfassende Bewertung ist es noch zu früh. Positive Reaktionen der Finanzmärkte haben bisher einzelne Aspekte betont: Kurzfristig könnte eine zusätzliche Stimulierung aus zusätzlichen Ausgabenprogrammen zu einem Wachstumsschub führen. Aber langfristig drohen Schäden aus einer Überhitzung oder aus einer Abschottung für die USA und auch für die Handelspartner. Noch können diese Gefahren in den einschlägigen Prognosen nicht konkret gefasst werden. Wenn die Risiken durch besonnene Reaktionen beherrschbar bleiben, ist eine fortgesetzte Erholung der großen Wirtschaftsregionen möglich. Dies bleibt bei aller Betonung der gewachsenen Risiken das Hauptszenario. So stellt der Internationale Währungsfonds im Januar-Update seines Weltwirtschaftsausblicks für 2017 ein leicht auf 3,4 % beschleunigtes Wirtschafts-

wachstum in Aussicht. Der Welthandel soll mit 3,8 % sogar wieder überproportional anziehen. Auch im Euroraum soll sich die wirtschaftliche Erholung in etwa mit dem Tempo des Vorjahres fortsetzen. Dies könnte helfen, die Arbeitslosigkeit in den Krisenländern der letzten Jahre allmählich weiter zu reduzieren. Allerdings bleiben weitere begleitende Strukturreformen nötig. Auch die Staatsfinanzen sind noch nicht in allen Ländern auf einem nachhaltigen Kurs, insbesondere für den Fall, dass die Zinsen irgendwann wieder steigen. Für 2017 hat sich die europäische Geldpolitik allerdings schon sehr weitgehend festgelegt. Das Ankaufprogramm wird zwar ab April 2017 auf ein monatliches Kaufvolumen von 60 Mrd. EUR reduziert. Die Käufe an sich sollen aber mindestens bis zum Ende des Jahres 2017 fortgeführt werden. Vor dem Ende der Käufe ist auch eine Anhebung der Leitzinsen praktisch ausgeschlossen, zumal die EZB im Rahmen ihrer „Forward Guidance“ entsprechende Signale gegeben hat. Anders als in den USA, wo eine langsame Fortsetzung der Leitzinsanhebungen im Laufe von 2017 wahrscheinlich ist, bleibt im Euroraum der Negativzins der EZB als Vorgabe für alle kurzfristigen Geldmarktkonditionen vorerst erhalten. Bei der Preisentwicklung ist 2017 zumindest eine weitere Normalisierung weg von den sehr niedrigen Raten der letzten Jahre wahrscheinlich. Im Januar 2017 erreichte die Zwölfmonatsrate der harmonisierten Verbraucherpreise im Euroraum sogar schon recht sprunghaft 1,8 %. Dieser Wert dürfte aber nur eine kurzfristige Zwischenspitze markiert haben. Im Januar war ein starker Basiseffekt wirksam, weil die Ölpreise ein Jahr zuvor besonders niedrig lagen. Im Jahresverlauf und Jahresdurchschnitt dürfte sich die Rate zunächst wieder etwas niedriger einstellen. In ähnlicher Weise wie im Euroraum insgesamt dürfte bei den Preisen auch die Entwicklung in Deutschland verlaufen. Strukturell dürfte in den nächsten Jahren der Preisauftrieb in Deutschland eher über dem Schnitt des Euroraums liegen. In Deutschland ist inzwischen eine leicht über dem Normalniveau liegende Kapazitätsauslastung erreicht. Die Sparkasse geht für Deutschland von einer weiter leicht steigenden Erwerbstätigkeit und von weiter leicht rückläufiger Arbeitslosigkeit aus und erwartet für 2017 einen Anstieg des realen Bruttoinlandsproduktes Deutschlands um 1,3 %. Dieser Wert ordnet sich ein in ein Feld anderer einschlägiger aktueller Prognosen, die in ähnlichem Rahmen liegen. Das

kalenderbereinigte BIP würde 2017 rund 1,6 % betragen. Getragen werden soll das Wachstum erneut ausschließlich von der Binnenkonjunktur. In der Binnennachfrage fallen die Wachstumsbeiträge des Konsums etwas schwächer aus als im Vorjahr, weil 2016 noch wirksame Sonderfaktoren inzwischen ausgelaufen sind bzw. sich jetzt sogar umdrehen. So profitiert die Kaufkraft der privaten Haushalte nicht mehr von einer erneuten Verbilligung der Energierechnung. Dennoch soll der private Verbrauch real um 1,4 % zulegen. Der staatliche Konsum wird nicht mehr so stark von der Flüchtlingszuwanderung getrieben, wächst aber mit 2,4 % nochmal überproportional zum BIP. Die Bauinvestitionen dürften weiterhin vor allem im Bereich des Wohnungsbaus zulegen. Doch die anderen Investitionskategorien sind einmal mehr die am schwierigsten zu prognostizierende Verwendungskomponenten des BIP. Hier werden die politischen Unsicherheiten am direktesten wirksam. Für die Ausrüstungsinvestitionen veranschlagen die Chefvolkswirte im Mittel einen Zuwachs von 1,6 %. Doch hier bestehen Risiken und Chancen in beide Richtungen. Bei stabiler Entwicklung und wachsendem Optimismus sowie immer noch sehr niedrigen Zinsen wäre auch eine stärkere Entwicklung denkbar. Andererseits würden sich neue politische Erschütterungen oder eine Konkretisierung der protektionistischen Bedrohungen zuallererst bei der Investitionstätigkeit negativ niederschlagen. Die Sparkasse muss sich dem durch die zunehmende Digitalisierung verändernden Nachfrageverhalten stellen. Zudem wird für die nächsten Jahre ein weiterer Rückgang der Bevölkerungszahlen erwartet. Der Arbeitsmarkt konnte in den letzten Jahren von der wirtschaftlichen Entwicklung profitieren, im vergangenen Jahr sind die Arbeitslosenzahlen im Geschäftsgebiet jedoch leicht gestiegen. Die Sparkasse erwartet eine Stagnation bei den Arbeitslosenzahlen und den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Geschäftsgebiet. Insgesamt wird das geschäftliche Umfeld der Kreditinstitute weiter durch verstärkten Wettbewerb zwischen den Instituten, die Unsicherheit an den Finanzmärkten aufgrund der politischen Situation sowie durch die rasch fortschreitende technologische Entwicklung bestimmt. Margen, aber auch die Preise im Dienstleistungsgeschäft, werden unter Druck bleiben. Unter Berücksichtigung dieser Rahmenbedingungen 23

Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bLagebericht

erwartet die Sparkasse einen leichten Anstieg der Bilanzsumme im Jahresdurchschnitt. Die Sparkasse erwartet danach sowohl eine Ausweitung des Kreditvolumens als auch der Kundeneinlagen, insbesondere mit variabler Verzinsung. Die beabsichtigte Einführung von Verwahrentgelten auf große Einlagen kann dieser Entwicklung auf der Passivseite aber entgegenstehen. Auch Wertpapierfälligkeiten werden dabei mangels Anlagealternativen weiterhin bilanzwirksam geparkt. Die Entwicklung des Kreditgeschäfts ist vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen und regionalen Wirtschaftsentwicklung zu sehen. Der Zuwachs dürfte im Wesentlichen vom Privatkundengeschäft, insbesondere für wohnwirtschaftliche Verwendungszwecke, getragen werden. Im Kreditgeschäft mit im Geschäftsgebiet ansässigen Firmen- und Gewerbekunden werden dagegen kurzfristig keine nennenswerten Bestandserhöhungen erwartet. Im Dienstleistungsgeschäft geht die Sparkasse für 2017 insgesamt von einer Ausweitung des Wertpapier-, Versicherungs- und Bauspargeschäfts aus. Als Risiken im Sinne des Prognoseberichts werden künftige Entwicklungen oder Ereignisse gesehen, die zu einer für die Sparkasse negativen Prognose- bzw. Zielabweichung führen können. Die Risiken liegen – neben den in der Risikoberichterstattung dargestellten unternehmerischen und banküblichen Gefahren – hauptsächlich im Nachlassen der Weltwirtschaft durch mögliche protektionistische Entwicklungen. Im Euroraum können ausbleibende Strukturreformen die erwartete Erholung gefährden. Zudem könnte ein starker Zinsanstieg die Finanzkrise im Euroraum wieder verschärfen. Daneben wird die Rentabilität der Bankenbranche nachhaltig durch die steigende Regulierung belastet. Als Chancen im Sinne des Prognoseberichts werden künftige Entwicklungen oder Ereignisse gesehen, die zu einer für die Sparkasse positiven Prognose- bzw. Zielabweichung führen können. Chancen werden insbesondere in einer besser als erwartet laufenden Konjunktur gesehen. Dies würde zu einer stärkeren Kreditnachfrage und einem Anstieg des Zinsüberschusses führen. Weiterhin sind Chancen im Zinsbuch bei einer steileren Zinsstrukturkurve und einem anhaltend niedrigen Zinsniveau des Geldmarktes zu sehen. Die sich aus dem Anstieg der Beschäftigung ergeben 24

den Einkommenszuwächse könnten zu einer Binnenkonjunkturnachfrage führen, die höher ausfällt als angenommen. Von den verbesserten Bedingungen am Arbeitsmarkt könnte im Zusammenhang mit dem Niedrigzinsumfeld auch der Wohnungsbau profitieren. Den Herausforderungen aus der Digitalisierung des Bankgeschäfts wird in der Sparkassen-Finanzgruppe mit zukunftsträchtigen Konzepten begegnet, mit denen die Sparkasse ihre Kunden langfristig an sich binden will. Finanzlage Für das Jahr 2017 plant die Sparkasse, die Umbauund Sanierungsmaßnahmen in der Geschäftsstelle Breite Straße in Peine abzuschließen. Daneben sind an weiteren Standorten Investitionen, insbesondere in den Brandschutz, vorgesehen. Vor dem Hintergrund der Fusion werden sich in 2017 noch umzugsbedingte Baumaßnahmen an den drei Hauptstandorten Hildesheim, Goslar und Peine ergeben, deren Umfang gegenwärtig noch nicht vollumfänglich absehbar ist. Die Vorgaben für die Liquiditätsdeckungsquote und die Liquiditätskennziffer sollen durchgängig eingehalten werden. Hierfür sind Warngrenzen deutlich über den aufsichtlichen Anforderungen festgelegt. Ertragslage Das Zinsniveau dürfte auf absehbare Zeit nur moderat ansteigen. Dieses Zinsniveau in Verbindung mit einem sich verstärkenden Wettbewerb in der Kreditwirtschaft hält die Zinsspanne weiter unter Druck. Die Sparkasse rechnet damit, dass sich der Zinsüberschuss gegenüber dem Berichtsjahr spürbar verringert. Für das Provisionsergebnis erwartet die Sparkasse im Hinblick auf die neu entwickelten strategischen Anlagekonzepte im Wertpapiergeschäft und die hohe Leistungsfähigkeit ihrer Partner im Bereich Versicherungen, Immobilien, Bausparen und Leasing leicht steigende Erträge. Beim Verwaltungsaufwand rechnet die Sparkasse im Fusionsjahr 2017 bereits mit der Hebung erster Synergiepotenziale, insbesondere im Sachaufwand. Während die Personalkosten in 2017 fusionsbedingt und wegen eines Sondereffektes in 2016 noch steigen, werden sich die Sachaufwendungen reduzieren. Insgesamt wird für 2017 ein Anstieg des Verwaltungsaufwandes um 1,3 % erwartet. Die sich durch die Fusion ergebenden Synergieeffekte sollen in den kommenden Jahren konsequent zur Reduzierung des Personalbestandes genutzt werden. Gleichwohl plant

die Sparkasse auch künftig Investitionen in zukunftsweisende Informationstechnologien und Produkte als Voraussetzung für den Ausbau der Marktanteile. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft wird durch die Konjunktur- sowie die regionale Wirtschaftsentwicklung erheblich beeinflusst. Aufgrund wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sind negative Auswirkungen auf die finanzielle Lage der Privat- und Firmenkunden der Sparkasse und damit auf die Höhe des Risikoaufwandes nicht auszuschließen. Damit einhergehende Beeinträchtigungen der Jahresergebnisse sind allerdings nicht vorhersehbar. Für Bewertungsaufwendungen im Kundenkreditgeschäft wurde deshalb ein Wert berücksichtigt, der sich in etwa auf dem Planniveau des Vorjahres bewegt.

erwartet. Die Sparkasse ist zuversichtlich, trotz weiterhin erschwerten Marktbedingungen durch das niedrige Zinsniveau, dem steigenden Wettbewerb und der demografischen Entwicklung, nachhaltig die notwendigen Ergebnisse zur angemessenen Dotierung des Eigenkapitals erzielen zu können. Im Prognosezeitraum wird auf Basis der Finanzplanung die Zahlungsbereitschaft jederzeit gewährleistet sein.

Bei den eigenen Wertpapieren rechnet die Sparkasse saldiert mit moderaten Einlösungsgewinnen. Für die übrigen Geschäftsbereiche sind nach derzeitigem Erkenntnisstand keine nennenswerten Bewertungserfordernisse zu erwarten. Die Ertragslage im Jahr 2017 wird vor allem durch die notwendigen Fusionsarbeiten geprägt sein. Die technische Zusammenführung der drei Althäuser Ende des dritten Quartals, Beanspruchungen einer Vielzahl an Mitarbeitern, der gemeinsame Marktauftritt und weitere Effekte werden zu erhöhten neutralen Aufwendungen führen. Zudem werden Aufwendungen für personalwirtschaftliche Maßnahmen entstehen, um weitere Personalkapazitäten sozialverträglich abzubauen. Im neutralen Ergebnis wird deshalb ein negativer Saldo von 11,5 Mio. EUR erwartet. Insgesamt erwartet die Sparkasse für das laufende Geschäftsjahr ein gegenüber dem Vorjahr deutlich geringeres Ergebnis vor Bewertung und auch einen deutlich niedrigeren Jahresüberschuss. Diese Erwartungen sind im Wesentlichen abhängig von der Entwicklung des Zinsniveaus. Für das Jahr 2017 wird ein Verhältnis von Kosten zu Erlösen in Höhe von 77,9 % erwartet. Insgesamt ist das Jahr 2017 als Jahr der Zukunftsinvestition zu sehen. Mit dem gemeinsamen Marktauftritt und der Stärkung der Vertriebskraft will die Sparkasse ihre regionale Marktführerschaft stärken und ausbauen. Letztlich sollen dadurch die vertrieblichen Erträge – insbesondere im Dienstleistungsgeschäft – gesteigert werden. Nach Abschluss der Fusionsarbeiten werden positive betriebswirtschaftliche Effekte sowohl auf der Kosten- als auch auf der Ertragsseite 25

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 der Sparkasse Hildesheim Sitz Hildesheim eingetragen beim Amtsgericht Hildesheim Handelsregister-Nr. HRA 2564

Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bJahresbilanz zum 31. Dezember 2016

Aktivseite 31.12.2015 EUR EUR EUR TEUR 1. Barreserve a) Kassenbestand 33.773.198,13 33.194 b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 153.793.919,19 58.308 187.567.117,32 91.502 2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzan weisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen – , – – b) Wechsel – , – – – , – – 3. Forderungen an Kreditinstitute a) täglich fällig 35.183.731,47 8.186 b) andere Forderungen 2.702.874,53 2.880 37.886.606,00 11.066 4. Forderungen an Kunden 3.087.944.603,94 3.026.240 darunter: durch Grundpfandrechte gesichert 1.210.690.940,44 EUR ( 1.178.401) Kommunalkredite 167.605.159,38 EUR ( 173.941) 5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a) Geldmarktpapiere aa) von öffentlichen Emittenten – , – – darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank – , – EUR ( –) ab) von anderen Emittenten – , – – darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank – , – EUR ( –) – , – – b) Anleihen und Schuldverschreibungen ba) von öffentlichen Emittenten 322.324.014,76 329.873 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 322.324.014,76 EUR ( 329.873) bb) von anderen Emittenten 24.921.335,11 35.075 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 24.921.335,11 EUR ( 35.075) 347.245.349,87 364.948 c) eigene Schuldverschreibungen – , – – Nennbetrag – , – EUR ( –) 347.245.349,87 364.948 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 300.853.172,35 316.772 6a. Handelsbestand – , – – 7. Beteiligungen 32.706.416,29 32.706 darunter: an Kreditinstituten – , – EUR ( –) an Finanzdienstleistungsinstituten – , – EUR ( –) 8. Anteile an verbundenen Unternehmen 40.282.284,51 39.878 darunter: an Kreditinstituten – , – EUR ( –) an Finanzdienstleistungsinstituten – , – EUR ( –) 9. Treuhandvermögen 306.792,96 363 darunter: Treuhandkredite 306.792,96 EUR ( 363) 10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch – , – – 11. Immaterielle Anlagewerte a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte – , – – b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 110.757,95 213 c) Geschäfts- oder Firmenwert – , – – d) geleistete Anzahlungen – , – – 110.757,95 213 12. Sachanlagen 59.356.675,83 65.019 13. Sonstige Vermögensgegenstände 5.249.735,82 8.228 14. Rechnungsabgrenzungsposten 568.708,54 1.224 Summe der Aktiva 4.100.078.221,38 3.958.158

Passivseite 31.12.2015 EUR EUR EUR TEUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) täglich fällig 2.221.755,08 71.037 b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 495.953.363,40 596.642 498.175.118,48 667.679 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) Spareinlagen aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten 620.068.955,67 ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 14.586.478,22 634.655.433,89 b) andere Verbindlichkeiten ba) täglich fällig 2.477.462.684,55 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 52.534.826,29 2.529.997.510,84 3.164.652.944,73 3. Verbriefte Verbindlichkeiten a) begebene Schuldverschreibungen – , – b) andere verbriefte Verbindlichkeiten – , – darunter: Geldmarktpapiere – , – EUR ( eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf – , – EUR ( – , – 3a. Handelsbestand – , – 4. Treuhandverbindlichkeiten 306.792,96 darunter: Treuhandkredite 306.792,96 EUR ( 5. Sonstige Verbindlichkeiten 2.140.334,30 6. Rechnungsabgrenzungsposten 1.235.827,36 6a. Passive latente Steuern – , – 7. Rückstellungen a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 36.118.518,00 b) Steuerrückstellungen 628.000,00 c) andere Rückstellungen 17.608.974,79 54.355.492,79 8. (weggefallen) 9. Nachrangige Verbindlichkeiten 15.141.527,77 10. Genussrechtskapital – , – darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig – , – EUR ( 11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 43.900.000,00 12. Eigenkapital a) gezeichnetes Kapital – , – b) Kapitalrücklage – , – c) Gewinnrücklagen ca) Sicherheitsrücklage 309.532.756,63 cb) andere Rücklagen – , – 309.532.756,63 d) Bilanzgewinn 10.637.426,36 320.170.182,99 Summe der Passiva 4.100.078.221,38 1. Eventualverbindlichkeiten a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln – , – b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 70.991.161,02 Über weitere, nicht quantifizierbare Eventual verbindlichkeiten wird im Anhang berichtet. c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten – , – 70.991.161,02 2. Andere Verpflichtungen a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften – , – b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen – , – c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 209.129.565,47 209.129.565,47

606.538 14.094 620.631 2.146.598 85.901 2.232.499 2.853.130 – –

–) –) – – 363

363) 4.124 1.552 –

37.231 1.868 18.084 57.183 32.105 – –) 31.800 – – 299.639 – 299.639 10.584 310.223 3.958.158

– 73.161

– 73.161

– – 228.471 228.471

Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bGewinn- und Verlustrechnung

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 1.1.  –  31.12. 2015 EUR EUR EUR TEUR 1. Zinserträge aus a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 109.622.126,03 114.428 b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 3.260.903,62 4.264 112.883.029,65 118.692 2. Zinsaufwendungen 39.907.177,63 41.403 darunter: aus der Aufzinsung von Rückstellungen 1.656.439,67 EUR ( 1.782) 72.975.852,02 77.289 3. Laufende Erträge aus a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 9.299.805,13 8.251 b) Beteiligungen 229.838,96 2.012 c) Anteilen an verbundenen Unternehmen 3.300.000,00 4.300 12.829.644,09 14.563 4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinn abführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen – , – – 5. Provisionserträge 32.729.651,07 32.694 6. Provisionsaufwendungen 1.501.258,01 1.428 31.228.393,06 31.266 7. Nettoertrag oder Nettoaufwand des Handelsbestands – , – – darunter: Zuführungen zum oder Entnahmen aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken – , – EUR ( –) 8. Sonstige betriebliche Erträge 6.248.832,96 6.565 9. (weggefallen) 123.282.722,13 129.683 10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a) Personalaufwand aa) Löhne und Gehälter 43.096.630,82 45.838 ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 10.136.438,78 14.590 darunter: für Altersversorgung 2.276.971,82 EUR ( 6.306) 53.233.069,60 60.428 b) andere Verwaltungsaufwendungen 29.404.676,87 28.527 82.637.746,47 88.955 11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 5.822.378,63 8.137 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.179.090,98 9.060 13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 171.010,31 6.950 14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft – , – – 171.010,31 6.950 15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere – , – – 16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 1.126.707,84 1.714 1.126.707,84 1.714 17. Aufwendungen aus Verlustübernahme 122.273,80 186 18. Zuführungen zum Fonds für allgemein Bankrisiken 12.100.000,00 – 19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 19.376.929,78 18.110 20. Außerordentliche Erträge – , – – 21. Außerordentliche Aufwendungen – , – – 22. Außerordentliches Ergebnis – , – –

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 1.1.  –  31.12. 2015 EUR EUR EUR TEUR 23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 8.456.505,39 7.244 24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 282.998,03 282 8.739.503,42 7.526 25. Jahresüberschuss 10.637.426,36 10.584 26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr – , – – 10.637.426,36 10.584 27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen a) aus der Sicherheitsrücklage – , – – b) aus anderen Rücklagen – , – – – , – – 10.637.426,36 10.584 28. Einstellungen in Gewinnrücklagen a) in die Sicherheitsrücklage – , – – b) in andere Rücklagen – , – – – , – – 29. Bilanzgewinn 10.637.426,36 10.584

Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bAnhang zur Jahresbilanz

Anhang Vorbemerkung Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV) aufgestellt. Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung richtet sich nach den vorgeschriebenen Formblättern. Hierbei waren erstmals die Änderungen durch das Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) vom 23. Juli 2015 zu beachten. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden entspricht den allgemeinen Bewertungsvorschriften der §§ 252 ff. HGB unter Berücksichtigung der für Kreditinstitute geltenden Sonderregelungen (§§ 340 ff. HGB). Die Forderungen an Kunden und Kreditinstitute einschließlich Schuldscheindarlehen wurden mit ihrem Nennwert angesetzt. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Nennwert und dem niedrigeren Auszahlungsbetrag wurde unter den Rechnungsabgrenzungsposten der Passivseite aufgenommen. Er wird grundsätzlich laufzeit- und kapitalanteilig aufgelöst. Im Falle von Festzinsvereinbarungen erfolgt die Verteilung auf die Dauer der Festzinsbindung. Für erkennbare Ausfallrisiken bei den Forderungen bestehen Einzelwertberichtigungen in Höhe des zu erwartenden Ausfalls. Dem latenten Kreditrisiko wird durch Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen, die nach Erfahrungswerten (durchschnittliche Ausfälle der letzten 5 Jahre) bemessen worden sind. Der Anschaffungswert der Wertpapiere wird zum gewogenen Durchschnittswert ermittelt. Die Wertpapiere sind mit ihren Anschaffungskosten bzw. den niedrigeren Börsenkursen oder beizulegenden Zeitwerten nach dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Dies gilt auch für die Wertpapiere des Anlagevermögens. Wertaufholungen werden durch Zuschreibungen auf den höheren Kurswert, maximal aber bis zu den Anschaffungskosten, berücksichtigt. Die Anteile an Investmentvermögen wurden zum investmentrechtlichen Rücknahmepreis angesetzt. Die unter Aktiva Posten 6 ausgewiesenen Anteile an einer Personengesellschaft, die sich als AIF qualifiziert haben, haben wir zu Anschaffungskosten angesetzt.

32

Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen sind zu Anschaffungskosten bzw. im Falle vorübergehender sowie dauernder Wertminderungen zum niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt. Das Sachanlagevermögen und die immateriellen Anlagewerte werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen nach höchsten steuerlich zulässigen Sätzen bilanziert, soweit dies auch handelsrechtlich vertretbar ist. Vermögensgegenstände von geringem Wert (Anschaffungskosten bis 150 EUR) werden sofort als Sachaufwand erfasst; bei Anschaffungskosten bis zu 1.000 EUR und immateriellen Anlagewerten (Software bis 410 EUR) im Einzelfall (ohne Mehrwertsteuer) erfolgt analog zur steuerlichen Regelung des § 6 Abs. 2a EStG die Einstellung in einen Sammelposten, der linear mit je einem Fünftel jährlich abgeschrieben wird. Die sonstigen Vermögensgegenstände, die nicht dazu bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen, werden nach den für das Umlaufvermögen geltenden Vorschriften bewertet. Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Unterschied zwischen Rückzahlungs- und Ausgabebetrag wird unter den Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen. Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt; sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Beträgt die Zeitspanne bis zum erwarteten Erfüllungszeitpunkt mehr als ein Jahr, erfolgt eine Abzinsung mit einem laufzeitadäquaten Zinssatz gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV). Die Erfolge aus der Abzinsung werden im Zinsbereich ausgewiesen. Die Erfolge aus Zinseffekten einer geänderten Schätzung der Restlaufzeit werden in dem GuV-Posten ausgewiesen, in dem auch die Aufwendungen zur Rückstellungsdotierung ausgewiesen werden. Auch bei der Ermittlung der Aufzinsungserfolge dieser Rückstellungen haben wir unterstellt, dass eine Änderung des Abzinsungssatzes erst zum Ende der Periode eintritt. Für das allgemeine Zinsänderungsrisiko ist eine Gesamtbetrachtung aller zinstragender Aktiva und Passiva des Bankbuchs einschließlich der Derivate vorgenommen worden. Hierbei ist die Ermittlung anhand einer barwertigen Betrachtung erfolgt. Eine verlustfreie Bewertung des Zinsbuchs ist gewährleis-

tet. Zum 31. Dezember 2016 ergab sich kein Rückstellungsbedarf. Die Pensionsrückstellungen wurden nach dem modifizierten Teilwertverfahren unter Zugrundelegung der Richttafeln Heubeck 2005 G bewertet. Aufgrund der im März 2016 erfolgten gesetzlichen Neuregelung für die Bewertung der Rückstellungen für Altersvorsorgeverpflichtungen haben wir unsere Pensionsrückstellungen nicht mehr mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre, sondern mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen zehn Jahre abgezinst. Für die Abzinsung wurde der von der Deutschen Bundesbank gemäß RückAbzinsV nach dem Stand von Ende Dezember 2016 bekannt gegebene Zinssatz in Höhe von 4,01 % verwendet, der auf einer pauschal angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren beruht. Die bis zur voraussichtlichen Erfüllung zu erwartenden Gehalts- und Rentensteigerungen haben wir mit jährlich 2,00 % berücksichtigt. Die Sparkasse ist tarifvertraglich verpflichtet, für ihre Beschäftigten eine zu einer Betriebsrente führende Versicherung bei einer kommunalen Zusatzversorgungskasse abzuschließen. Sie erfüllt diese Verpflichtung durch Anmeldung der betreffenden Mitarbeiter bei der Emder Zusatzversorgungskasse für Sparkassen (ZVK-Sparkassen) mit Sitz in Emden. Die ZVK-Sparkassen ist eine kommunale Zusatzversorgungseinrichtung im Sinne des § 1 des AltersvorsorgeTV-Kommunal (ATV-K) vom 1. März 2002. Träger der ZVK-Sparkassen ist der Niedersächsische Sparkassen- und Giroverband in Hannover, der das Kassenvermögen der ZVK-Sparkassen als Sondervermögen getrennt von seinem übrigen Vermögen verwaltet. Nachdem die Tarifvertragsparteien des öffentlichen Dienstes sich mit Wirkung vom 1. Januar 2002 auf eine Abkehr vom seit 1967 bestehenden Gesamtversorgungssystem verständigt hatten, hat die ZVKSparkassen zum 1. Januar 2003 den Versicherten- und Rentnerbestand in zwei getrennte Abrechnungsverbände unterteilt, den Abrechnungsverband P für die zu diesem Zeitpunkt Pflichtversicherten bzw. den Abrechnungsverband R für die sog. Altrentner. Seit diesem Zeitpunkt ist der Abrechnungsverband P unter Zugrundelegung der Bewertungsparameter gem. ATV-K vom 1. März 2002 kapitalgedeckt. Diese tarifliche Bewertungsmethodik erfasste den voraussichtlich zu erwartenden Verpflichtungsumfang nicht vollständig. Hierauf hat die ZVK-Sparkassen bereits mit kontinuierlicher Stärkung ihrer Deckungsrückstellung reagiert. Seit dem 31. Dezember 2011 erfolgt eine realistische und von den tarifvertraglichen Vor-

gaben abweichende kassenspezifische Ermittlung der Deckungsrückstellung, die sämtliche künftig zu erwartenden Kosten und Risiken einbezieht. Der bisherige Beitragssatz von 4 % erschien hiernach und unter zusätzlicher Berücksichtigung der derzeitigen Kapitalmarktlage nach aktuariellen Ermittlungen nicht mehr auskömmlich. Dem wurde durch eine mit Wirkung zum 1. Januar 2012 eintretende Anhebung auf 5 % Rechnung getragen; in diesem Zusammenhang wurde hinsichtlich der künftigen Kapitalerträge eine langfristig erzielbare Rendite von 4,25 % zugrunde gelegt. Bemessungsgrundlage für den Beitrag sind die zusatzversorgungspflichtigen Entgelte; sie beliefen sich im Geschäftsjahr 2016 auf 39.826 TEUR. Bei den Verpflichtungen des Abrechnungsverbandes R ergab sich zum 1. Januar 2003 eine Deckungslücke, die den einzelnen Beteiligten zugeordnet worden ist und die jährlich nach versicherungsmathematischen Grundsätzen bewertet wird. Hierbei wird ein Rechnungszins in Höhe von 3,25 % zugrunde gelegt, die Sterblichkeit wird entsprechend den für die Versicherten der ZVK-Sparkassen festgestellten Wahrscheinlichkeiten berücksichtigt. Nachdem bereits in Vorjahren Sonderzahlungen geleistet worden waren, wurde im laufenden Geschäftsjahr auch die restliche Deckungslücke beim Abrechnungsverband R in Höhe von 159 TEUR vorläufig ausfinanziert. Restrisiken der Ausfinanzierung bestehen allerdings in Abhängigkeit von der Biometrie sowie der Verzinsung der Anlagen der ZVK-Sparkassen. Für die bei der Deutschen Bundesbank und der Norddeutschen Landesbank unterhaltenen Guthaben wurden uns Zinsen in Höhe von 109 TEUR berechnet, die wir mit den unter GV Posten 1a ausgewiesenen Zinserträgen aus Kredit- und Geldmarktgeschäften verrechnet haben. Für die von anderen Kreditinstituten bei uns angelegten Gelder wurden uns Zinsen in Höhe von 36 TEUR vergütet, die wir mit den unter GV Posten 2 ausgewiesenen Zinsaufwendungen verrechnet haben. Die zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken abgeschlossenen Zinsswapgeschäfte wurden in die Gesamtbetrachtung des Zinsänderungsrisikos einbezogen. Die Forward-Darlehen als strukturiertes Produkt 33

Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bAnhang zur Jahresbilanz

wurden einheitlich ohne Abspaltung der Nebenrechte bilanziert und bewertet. Die auf Fremdwährung lautenden Posten des Jahresabschlusses sind zum EZB-Referenzkurs in Euro umgerechnet worden.

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Erläuterungen zur Jahresbilanz Aktiva in TEUR Posten 3: Forderungen an Kreditinstitute Die unter Posten 3 b) ausgewiesenen Forderungen *) haben folgende Restlaufzeiten: - bis drei Monate 24 - mehr als drei Monate bis ein Jahr 71 - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 387 - mehr als fünf Jahre 1.916 Forderungen an die eigene Girozentrale: 35.176 Posten 4: Forderungen an Kunden Die unter Posten 4 ausgewiesenen Forderungen *) haben folgende Restlaufzeiten: - bis drei Monate 96.320 - mehr als drei Monate bis ein Jahr 184.659 - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 836.407 - mehr als fünf Jahre 1.914.417 - mit unbestimmter Restlaufzeit 54.967 Forderungen an verbundene Unternehmen: Bestand am Bilanzstichtag 5.072 Bestand am 31.12. des Vorjahres 7.426 Forderungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: Bestand am Bilanzstichtag 5.072 Bestand am 31.12. des Vorjahres 5.072 Nachrangige Forderungen: Bestand am Bilanzstichtag 5.157 Bestand am 31.12. des Vorjahres 7.538 davon an verbundene Unternehmen: Bestand am Bilanzstichtag 5.072 Bestand am 31.12. des Vorjahres 7.426 davon an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: Bestand am Bilanzstichtag – Bestand am 31.12. des Vorjahres – Posten 5: Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Von den ausgewiesenen Beständen *) werden 24.454 im kommenden Geschäftsjahr fällig. Von den unter Posten 5 enthaltenen börsenfähigen Wertpapieren sind: börsennotiert 347.245 nicht börsennotiert – Die Angabe erfolgt einschließlich abgegrenzter Zinsen. Posten 6: Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere In diesem Posten sind Anteile an zwei Spezial-AIF mit einem Buchwert von insgesamt 299.885 enthalten. Alleinige Anteilsinhaberin ist die Sparkasse. Die Anteilscheine der zwei Fonds sind nur mit Zustimmung der Investmentgesellschaft übertragbar. Die Sparkasse kann Sachauskehrung der in den Fonds enthaltenen Vermögens werte verlangen. Zu Investmentvermögen, an denen die Sparkasse mehr als 10 % der Anteile hält, geben wir folgende Informationen: Bezeichnung des Investment- Wert nach § 278 KAGB Unterschiedsbetrag zum Ausschüttungen im Unterlassene vermögens/Anlageziele am 31.12.2016 Buchwert am 31.12.2016 Geschäftsjahr 2016 Abschreibungen in TEUR in TEUR in TEUR HI-DSF 1-Fonds 159.282 0 988 nein Europäisch ausgerichteter Mischfonds mit Aktien und Renten HI-DSF 2-Fonds 140.603 0 8.312 nein International (überwiegend Europa) ausgerichteter Mischfonds mit über wiegend Immobilienfonds und Mezzanine-Kapitalbeteiligungen Die Anleger können grundsätzlich von der Gesellschaft die Rücknahme der Anteile verlangen. Der Gesellschaft bleibt jedoch vorbehalten, die Rücknahme der Anteile auszusetzen, wenn außergewöhnliche Umstände vorliegen, die eine Aussetzung unter Berücksichtigung der Interessen der Anleger erforderlich erscheinen lassen.

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Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bAnhang zur Jahresbilanz

Erläuterungen zur Jahresbilanz Aktiva Posten 7 und Posten 8: Anteilsbesitz Anteilsbesitz der Sparkasse Hildesheim an anderen Unternehmen – soweit er nicht von lediglich untergeordneter Bedeutung (§ 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB) ist: I. Beteiligungen Name Sitz Anteil am Kapital in v. H. Eigenkapital 2015 in TEUR Hannover 5,13 – Sparkassenverband Niedersachsen 1)

II. Verbundene Unternehmen Sparkasse Hildesheim Holdinggesellschaft mbH & Co. KG SVS Sparkassen-Versicherungsservice GmbH 2) Sparkassen Hildesheim Immobilien GmbH mittelbare Beteiligungen bzw. verbundene Unternehmen Grundstücksgesellschaft Weingärten mbH 2) NORD Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH NORD KB Dachfonds II Beteiligungsgesellschaft mbH NORD KB Dachfonds III Beteiligungsgesellschaft mbH SGEG Sparkasse Hildesheim Grundstücksentwicklungs GmbH & Co. KG

1)

Angaben zum Eigenkapital und zum Jahresergebnis unterbleiben aufgrund von § 286 Abs. 3 Satz 2 HGB Angaben aus dem Geschäftsbericht 2016

2)

in TEUR

Ergebnis 2015 in TEUR –

Hildesheim

100

42.261

726

Hildesheim

100

322

800

Hildesheim

100

112

-379

0

-160

Hildesheim

51

Hannover

10

107.013

15.556

Hannover

6,19

786

-462

Hannover

3,71

9.678

-1.666

Hildesheim

100

3.464

54

Auf die Erstellung eines Konzernabschlusses wurde verzichtet, weil die Einbeziehung der Tochterunternehmen für die Verschaffung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung ist (§ 296 Abs. 2 HGB).

Posten 9: Treuhandvermögen Das Treuhandvermögen besteht aus: Forderungen an Kunden (Posten 4 des Formblattes) Posten 12: Sachanlagen Die für sparkassenbetriebliche Zwecke genutzten Grundstücke und Gebäude belaufen sich auf (Bilanzwert) Der Bilanzwert der Betriebs- und Geschäftsausstattung beträgt Posten 13: Sonstige Vermögensgegenstände Forderungen an verbundene Unternehmen: Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres Vermögensgegenstände mit Nachrangabrede: Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres davon Forderungen an verbundene Unternehmen: Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres Posten 14: Rechnungsabgrenzungsposten In den Rechnungsabgrenzungsposten sind enthalten: Unterschiedsbetrag zwischen dem Erfüllungs- und dem niedrigeren Ausgabebetrag bei Verbindlichkeiten oder Anleihen Bestand am 31.12. des Vorjahres Der Gesamtbetrag der auf Fremdwährung lautenden Vermögensgegenstände beläuft sich auf

36

307 46.886 5.378

383 357 383 357 383 357

299 532 221

Anlagenspiegel Entwicklung des Anlagevermögens (Angaben in TEUR) Entwicklung der Anschaffungs-/Herstellungskosten

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Beteiligungen Anteile an verbundenen Unternehmen Immaterielle Anlagewerte Sachanlagen

Zugänge

Stand am 1.1. des Geschäftsjahres 134.999





Umbuchungen

Abgänge

17.917





Stand am 31.12. des Geschäftsjahres 117.082

998



30



968

46.960 39.878

– 404

– –

– –

46.960 40.282

3.268

54





3.322

190.864

980

6.465



185.379

Entwicklung des Anlagevermögens (Angaben in TEUR) Entwicklung der kumulierten Abschreibungen

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Beteiligungen Anteile an verbundenen Unternehmen Immaterielle Anlagewerte Sachanlagen

Änderungen der gesamten Abschreibungen im Zusammenhang mit Zugängen Abgängen Umbuchungen – 22 –

Stand am 1.1. des Geschäftsjahres

Abschreibungen im Geschäftsjahr

Zuschreibungen im Geschäftsjahr

408

145

215

260



260









14.254 –

– –

– –

– –

– –

– –

14.254 –

3.055

156









3.211

125.845

5.666





5.489



126.022

Stand am 31.12. des Geschäftsjahres 316

Entwicklung des Anlagevermögens (Angaben in TEUR) Buchwerte



Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Beteiligungen Anteile an verbundenen Unternehmen Immaterielle Anlagewerte Sachanlagen

Stand am 31.12. des Geschäftsjahres 116.766

Stand am 31.12. des Vorjahres 134.591

968

738

32.706 40.282

32.706 39.878

111

213

59.357

65.019

37

Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bAnhang zur Jahresbilanz

Erläuterungen zur Jahresbilanz Passiva Posten 1: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die unter Posten 1 b) ausgewiesenen Bestände *) haben folgende Restlaufzeiten: - bis drei Monate - mehr als drei Monate bis ein Jahr - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre - mehr als fünf Jahre - mit unbestimmter Laufzeit Verbindlichkeiten gegenüber der eigenen Girozentrale: Gesamtbetrag der als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten übertragenen Vermögensgegenstände: Posten 2: Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Die unter Posten 2 a) Unterposten ab) ausgewiesenen Bestände *) haben folgende Restlaufzeiten: - bis drei Monate - mehr als drei Monate bis ein Jahr - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre - mehr als fünf Jahre Die unter Posten 2 b) Unterposten bb) ausgewiesenen Bestände *) haben folgende Restlaufzeiten: - bis drei Monate - mehr als drei Monate bis ein Jahr - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre - mehr als fünf Jahre Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen: Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres Posten 4: Treuhandverbindlichkeiten Die Treuhandverbindlichkeiten bestehen aus: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Posten 1 des Formblattes) Posten 5: Sonstige Verbindlichkeiten Gegenüber verbundenen Unternehmen bestehende Verbindlichkeiten Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres Posten 6: Rechnungsabgrenzungsposten Unterschiedsbeträge zwischen dem Auszahlungsbetrag bzw. den Anschaffungskosten von Forderungen gegenüber dem höheren Nominalbetrag sind enthalten mit Bestand am 31.12. des Vorjahres Posten 7: Rückstellungen Aus der Abzinsung der Rückstellungen für Pensionen mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von Dieser Unterschiedsbetrag unterliegt nach § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB einer Ausschüttungssperre. Unter Posten 7 c) andere Rückstellungen ausgewiesene Rückstellungen für verbundene Unternehmen Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12.des Vorjahres Posten 9: Nachrangige Verbindlichkeiten Für nachrangige Verbindlichkeiten sind im Berichtsjahr Zinsen und andere Aufwendungen in Höhe von angefallen. Folgende nachrangige Verbindlichkeiten (ohne außerordentliches Kündigungsrecht) übersteigen 10 % des Gesamt betrages der nachrangigen Verbindlichkeiten: Betrag TEUR Zinssatz % fällig am 5.000 4,60 31.01.2017 7.000 4,60 06.02.2017 Die sonstigen nachrangigen Verbindlichkeiten sind im Durchschnitt mit 4,02 % verzinslich. Die Ursprungslaufzeiten betragen 5 – 11 Jahre. Innerhalb des nächsten Geschäftsjahres werden aus diesen Mittelaufnahmen zur Rückzahlung fällig.

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in TEUR

109.451 35.675 87.860 259.613 – 292.371 278.337

2 14.361 116 108 2.976 23.070 12.006 14.360 23.453 21.669 28.332 34.847

307

677 2.021

1.236 1.549

3.409

200 200 1.177

12.368

Erläuterungen zur Jahresbilanz Passiva in TEUR Erläuterung zu Posten 1 b) unter dem Bilanzstrich Für die Darlehensschuld eines Dritten mit unbestimmter Laufzeit haftet die Sparkasse anteilig für den Zinsdienst (zurzeit 5,206 % auf einen Kapitalbetrag von 10.246 TEUR) und für ggf. anfallende Steuern sowie ggf. Kosten. Für die Sparkasse Hildesheim Holdinggesellschaft mbH & Co. KG, Hildesheim tragen wir durch eine Patronatserklärung dafür Sorge, dass diese ihre Verpflichtungen aus einem Vertrag über den Verkauf von Geschäfts- und Kommanditan teilen erfüllen kann. Bei den unter Posten 1 b) unter der Bilanz ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten handelt es sich um übernommene Bürgschafts- und Gewährleistungsverpflichtungen. Auf Basis der regelmäßigen Bonitätsbeurteilungen der Kunden im Rahmen unserer Kreditrisikomanagementprozesse gehen wir für die hier ausgewiesenen Beträge davon aus, dass sie nicht zu einer wirtschaftlichen Belastung der Sparkasse führen werden. Erläuterung zu Posten 2 c) unter dem Bilanzstrich Durch die künftige Inanspruchnahme der unter Posten 2 c) ausgewiesenen unwiderruflichen Kreditzusagen entstehen nach den Erkenntnissen des Bilanzstichtages werthaltige Forderungen. Insoweit bestehen auch hier keine Anhalts punkte dafür, dass sich mit einer Inanspruchnahme seitens der Kreditnehmer bereits Vermögensbelastungen der Sparkasse verbinden. Sollte im Ausnahmefall aus einer Eventualverbindlichkeit ein Verlust drohen, werden hierfür Rückstellungen gebildet und die unter der Bilanz ausgewiesenen Beträge entsprechend gekürzt. *) ohne anteilige Zinsen und ähnliche das Geschäftsjahr betreffende Beträge, die erst nach dem Bilanzstichtag fällig werden

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Die periodenfremden Erträge belaufen sich insgesamt auf und entfallen überwiegend auf Vorfälligkeitsentschädigungen. Die periodenfremden Aufwendungen in Höhe von werden durch Close-out-Zahlungen aus der Beendigung von Derivaten zur Zinsbuchsteuerung geprägt. Die in früheren Jahren vorgenommenen steuerrechtlich bedingten Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen wirkten sich im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 in geringeren planmäßigen Abschreibungen aus; dies hat zu einem entsprechend höheren Steueraufwand geführt. Der verbleibende Differenzbetrag hat das Jahresergebnis um 2,0 % erhöht. Bilanzgewinn Der Verwaltungsrat wird den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 in seiner für den 16. Juni 2017 vorgesehenen Sitzung feststellen. Der Vorschlag für die Verwendung des Ergebnisses sieht vor, von dem Bilanzgewinn einen Betrag von 690.000 EUR auszuschütten und 9.947.426,36 EUR der Sicherheitsrücklage zuzuführen.

4.719 4.888



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Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bAnhang zur Jahresbilanz

Sonstige Angaben Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsregelungen zwischen Handels- und Steuerbilanz bestehen zum 31. Dezember 2016 Steuerlatenzen. Dabei wird der Gesamtbetrag der künftigen Steuerbelastungen in Höhe von 654 TEUR durch absehbare Steuerentlastungen über deckt. Die Steuerentlastungen resultieren aus bilanziellen Ansatzunterschieden. Eine passive Steuerabgrenzung war demzufolge nicht erfor derlich, auf den Ansatz aktiver latenter Steuern wurde verzichtet. Die Ermittlung der Differenzen erfolgte bilanzpostenbezogen und unter Z ugrundelegung eines Steuersatzes von 30,77 %. Aus Beteiligungen an Personengesellschaften resultierende, lediglich der Körperschaftsteuer und dem Solidaritätszuschlag unterliegende Differenzen wurden bei den Berechnungen mit 15,83 % bewertet. Termingeschäfte Die am Bilanzstichtag noch nicht abgewickelten Termingeschäfte sind Geschäfte außerhalb des Handelsbestands. Bei den Geschäften handelt es sich um Zinsswapgeschäfte mit anderen Kreditinstituten: Nominalwert Zeitwert Den negativen Zeitwerten von den in die Zinsbuchsteuerung einbezogenen Zinsswapgeschäften stehen noch nicht realisierte Wertsteigerungen im bilanziellen Bankenbuch in mindestens gleicher Höhe gegenüber. Bei den Kontrahenten der derivativen Finanzinstrumente handelt es sich um deutsche Kreditinstitute. Die zinsbezogenen Termingeschäfte (Zinsswaps) sind Deckungsgeschäfte. Davon hat ein Volumen von 30 Mio. EUR Restlaufzeiten bis 1 Jahr, 290 Mio. EUR Restlaufzeiten von 1 bis 5 Jahren und 705 Mio. EUR Restlaufzeiten von über 5 Jahren. Die Zeitwerte enthalten keine Abgrenzungen und Kosten. Sie stellen bei Börsenprodukten den Marktwert dar. Bei den nicht an der Börse gehandelten derivativen Finanzinstrumenten wurde der jeweilige Zeitwert unter Anwendung aner kannter Bewertungsmodelle ermittelt. Für Zinsswaps wurden die Zeitwerte als Barwert zukünftiger Zahlungsströme auf Marktzinsen basierend ermittelt. Dabei fanden die Swap-Zinskurven per 31. Dezember 2016 Verwendung. Abschlussprüferhonorar Für Prüfungs- und weitere Leistungen des Abschlussprüfers sind im Geschäftsjahr 2016 folgende Aufwendungen angefallen: - für Abschlussprüfungsleistungen 334 TEUR - für andere Bestätigungsleistungen 74 TEUR Für Abschlussprüferleistungen wurde das Honorar im letzten Geschäftsjahr um 44 TEUR zu hoch angegeben; der Auf lösungsertrag aus der Rückstellung wird unter Posten 8 der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.



40

in Mio. EUR

1.025,0 -61,3



Organe der Sparkasse Verwaltungsrat (bis 17.01.2017)

Verwaltungsrat (ab 17.01.2017)

Vorsitzender Reiner Wegner Landrat

Vorsitzender Dr. Ingo Meyer Oberbürgermeister der Stadt Hildesheim

Mitglieder Dr. Ingo Meyer Oberbürgermeister, 1. stv. Vorsitzender Christian Berndt Ministerialrat, Referatsleiter im Niedersächsischen Kultusministerium Corinna Finke Hausfrau, geringfügig beschäftigt als Floristin Irene Hartmann Rentnerin Marcus Hollenbach Diplom-Sozialpädagoge Ottmar von Holtz Mitglied des Landtages Dr. Eva Möllring Juristin, Lehrbeauftragte an der Universität Potsdam August-Ludolf Ohlms Landwirt Iris Siekiera Personalsachbearbeiterin, Cluster Sozialagentur Volker Spieth Geschäftsführer Rechtsberatung beim Mieterverein Hildesheim e. V. Frank Wodsack Rechtsanwalt

Mitglieder Olaf Levonen Landrat des Landkreises Hildesheim, 1. stv. Vorsitzender Franz Einhaus Landrat des Landkreises Peine, 2. stv. Vorsitzender Thomas Brych Landrat des Landkreises Goslar Petra Emmerich-Kopatsch Mitglied des Landtages Frank Hoffmann Diplomingenieur, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Dr. Oliver Junk Oberbürgermeister der Stadt Goslar Dr. Christof Klinke Rechtsanwalt und Notar Bernd Lynack Mitglied des Landtages Friedhelm Prior Pensionär Iris Siekiera Personalsachbearbeiterin, Cluster Sozialagentur Frank Wodsack Rechtsanwalt

Beschäftigtenvertreter Michael Wegener Sparkassenangestellter, 2. stv. Vorsitzender Dirk Flindt Sparkassenangestellter Ilona Heitmann Diplom-Sozialpädagogin Schuldnerberatung Stefanie Kandulski Sparkassenangestellte Peter Kook Sparkassenangestellter Rainer Kuhn Gewerkschaftssekretär

Beschäftigtenvertreter Stefanie Kandulski Sparkassenangestellte Kathrin Kemper Syndikusrechtsanwältin ver.di Bezirk Region Südniedersachsen Rainer Kuhn Gewerkschaftssekretär Marcel Schmidt Sparkassenangestellter Michael Wegener Sparkassenangestellter Thomas Weitling Sparkassenangestellter

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Geschäftsbericht Sparkasse Hildesheim 2016bAnhang zur Jahresbilanz

Organe der Sparkasse Vorstand Jürgen Twardzik Vorsitzender (ab 01.11.2016) Jürgen Twardzik stv. Vorsitzender (bis 31.10.2016) Peter Block Vorsitzender (bis 31.10.2016) Dominikus Penners (ab 01.01.2017) Michael Senft Dirk Vorderstemann (ab 01.01.2017)

Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen sind zum 31.12.2016 insgesamt 12.653 TEUR zurückgestellt; die laufenden Bezüge betrugen im Geschäftsjahr 836 TEUR.

Vorstandsvertreter Andreas Jäkel (bis 31.12.2016) Steffen Lange Christian Schnabel

Wir beschäftigten im Jahresdurchschnitt:

Zum Abschlussstichtag bestanden folgende Mandate in Aufsichtsgremien eines Kreditinstitutes und von Versicherungsgesellschaften (§ 340a Abs. 4 Nr. 1 HGB in Verbindung mit § 267 Abs. 3 HGB bzw. 340a Abs. 1 HGB):

Die Kredite und Vorschüsse an den Vorstand sowie die zu seinen Gunsten eingegangenen Haftungsverhältnisse betragen 360 TEUR, die entsprechenden Kreditgewährungen an die Mitglieder des Verwaltungsrates 998 TEUR.

Vollzeitbeschäftigte

517 376 893 57 950

Teilzeitbeschäftigte Auszubildende Insgesamt

Hildesheim, den 16. März 2017 Sparkasse Hildesheim Goslar Peine vormals Sparkasse Hildesheim Der Vorstand

Jürgen Twardzik Landesbausparkasse Berlin-Hannover, Berlin/Hannover Für die Sparkasse Hildesheim betrugen die Gesamtbezüge des Vorstands im Geschäftsjahr 1.104 TEUR, die des Verwaltungsrates 149 TEUR.

Twardzik

Senft

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Penners

Vorderstemann

Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG zum 31. Dezember 2016 („Länderspezifische Berichterstattung“) Die Sparkasse Hildesheim hat keine Niederlassungen im Ausland. Sämtliche nachfolgende Angaben entstammen dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 und beziehen sich ausschließlich auf ihre Geschäftstätigkeit als regional tätige Sparkasse in der Bundesrepublik Deutschland. Die Tätigkeit der Sparkasse Hildesheim besteht im Wesentlichen darin, Einlagen oder andere rückzahlbare Gelder von Privatund Firmenkunden entgegenzunehmen und Kredite für eigene Rechnung zu gewähren.

Die Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger in Vollzeitäquivalenten beträgt im Jahresdurchschnitt 734. Der Gewinn vor Steuern beträgt 19.377 TEUR. Die Steuern auf den Gewinn betragen 8.457 TEUR. Die Steuern betreffen laufende Steuern. Die Sparkasse Hildesheim hat im Geschäftsjahr keine öffentlichen Beihilfen erhalten.

Die Sparkasse Hildesheim definiert den Umsatz aus der Summe folgender Komponenten der Gewinn- und Verlustrechnung nach HGB: Zinserträge, Zinsaufwendungen, laufende Erträge aus Aktien etc., Erträge aus Gewinngemeinschaften etc., Provisionserträge, Provisionsaufwendungen, Nettoertrag/ -aufwand des Handelsbestands und sonstige betriebliche Erträge. Der Umsatz beträgt für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 123.283 TEUR.

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Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Sparkasse Hildesheim für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Sparkasse. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Sparkasse. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse Hildesheim und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine zutreffend dar.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Sparkasse sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Hannover, den 3. Mai 2017

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

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Prüfungsstelle des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes

Lange Wirtschaftsprüfer

Bericht des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat der Sparkasse Hildesheim unterrichtete sich anhand der Berichte des Vorstands regelmäßig über die Lage und die Entwicklung der Sparkasse. Er überwachte in geeigneter Weise die Geschäftsführung des Sparkassenvorstands. Die Prüfungsstelle des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes in Hannover hat den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 und den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2016 geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Verwaltungsrat billigt den Lagebericht des Vorstands für das Geschäftsjahr 2016. Er hat von dem schriftlichen und in seiner Sitzung am 16. Juni 2017 zusätzlich vom mündlichen Bericht der Prüfungsstelle des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes Kenntnis genommen und daraufhin den Jahresabschluss 2016 in der geprüften Fassung festgestellt.

In Übereinstimmung mit dem Vorschlag des Vorstands wurde beschlossen, von dem Bilanzgewinn einen Betrag von 690.000,00 EUR an den Sparkassenzweckverband Hildesheim Goslar Peine als Träger auszuschütten und 9.947.426,36 EUR der Sicherheitsrücklage zuzuführen. Hildesheim, den 16. Juni 2017 Der Vorsitzende des Verwaltungsrates

Dr. Meyer, Oberbürgermeister

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Sparkasse Goslar/Harz Bericht über das Geschäftsjahr 2016

Geschäftsbericht Sparkasse Goslar/Harz 2016bLagebericht

Lagebericht Grundlagen der Sparkasse Die Sparkasse ist gemäß § 3 NSpG eine mündelsichere, gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie ist Mitglied des Sparkassenverbands Niedersachsen (SVN), Hannover, und über diesen dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V. (DSGV), Berlin und Bonn, angeschlossen. Sie ist beim Amtsgericht Braunschweig im Handelsregister unter HRA 110914 eingetragen. Träger der Sparkasse ist der Sparkassenzweckverband Goslar/Harz, dem der Landkreis Goslar und die Stadt Goslar als Verbandsmitglieder angehören. Die Sparkasse betreibt ihre Geschäfte im Gebiet des Trägers und in der Stadt Salzgitter, der Gemeinde Schladen-Werla sowie der Gemeinde Haverlah. Für die Verbindlichkeiten der Sparkasse haftet neben dem Vermögen der Sparkasse deren Träger im Rahmen des § 32 NSpG in der Fassung vom 16. Dezember 2004. Sie ist Mitglied im bundesweiten institutsbezogenen Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Sparkasse ist ein regionales Wirtschaftsunternehmen mit der Aufgabe, die geld- und kreditwirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft insbesondere im Geschäftsgebiet sicherzustellen. Daneben ist das soziale und kulturelle Engagement der Sparkasse zu nennen. Im Rahmen der Geschäftsstrategie sind die Grundsätze unserer geschäftspolitischen Ausrichtung zusammengefasst und in die operativen Planungen eingearbeitet. Darüber hinaus hat der Vorstand die Risikostrategie beschlossen. Die Strategien wurden mit dem Verwaltungsrat der Sparkasse erörtert und innerhalb des Hauses kommuniziert. Die Sparkasse Goslar/Harz wurde mit öffentlichrechtlichem Vertrag zwischen dem Sparkassenzweckverband Hildesheim, dem Sparkassenzweckverband Goslar/Harz, dem Landkreis Goslar, der Stadt Goslar und dem Landkreis Peine vom 18. April 2016 zum 1. Januar 2017 mit der Sparkasse Hildesheim (Zweckverbandssparkasse) und der Kreissparkasse Peine zusammengelegt. Das Vermögen der Sparkasse Goslar/Harz ist durch Gesamtrechtsnachfolge zum 1. Januar 2017 auf die Sparkasse Hildesheim übergegangen. Die zusammengelegte Sparkasse führt den Namen „Sparkasse Hildesheim Goslar Peine“ und hat ihren Sitz in Hildesheim. Die Genehmigung der Übernahme der Trägerschaft und der Zusammenlegung gemäß §§ 1 und 2 Niedersächsisches Sparkassengesetz zum 1. Januar 2017 durch das Niedersächsische Finanzministerium als Sparkassenaufsichtsbehörde 48

erfolgte am 9. September 2016. Der Landkreis Goslar und die Stadt Goslar als Mitglieder des bisherigen Sparkassenzweckverbands Goslar/ Harz sind zum 1. Januar 2017 dem Sparkassenzweckverband Hildesheim beigetreten. Dieser führt nun den Namen „Sparkassenzweckverband Hildesheim Goslar Peine“. Am Sparkassenzweckverband sind nunmehr die Stadt Hildesheim, der Landkreis Hildesheim, die Stadt Goslar, der Landkreis Goslar und der Landkreis Peine beteiligt. Während sich die nachfolgenden Betrachtungen des Jahres 2016 ausschließlich auf die Sparkasse Goslar/ Harz beziehen, gibt der abschließende Prognose- und Chancenbericht einen Überblick über die Planungen der neuen Sparkasse Hildesheim Goslar Peine.

Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2016 Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung 2016 war von sehr vielen politischen und geostrategischen Überraschungen geprägt. Militärische Konflikte, Bürgerkriege und Terror dauerten an. Dazu kam im Frühsommer das überraschende Votum für das Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union. Im Herbst wurde Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt. Schließlich fand in Italien die nicht im Sinne der dortigen Regierung ausgegangene Volksabstimmung statt. Diese Ereignisse haben die Unsicherheit über die weitere politische und wirtschaftliche Entwicklung stark erhöht. Kurzfristig haben sie sich aber noch nicht wachstumsmindernd ausgewirkt. Die Weltwirtschaft erreichte 2016 in der Definition und Gewichtung des Internationalen Währungsfonds (IWF) ein Wachstum von 3,1 %. Das entspricht fast genau dem Tempo des Vorjahres. In der Länderstruktur setzte sich das Wachstum 2016 anders zusammen als im Jahr davor. Die Dynamik in den Industrieländern ließ 2016 gegenüber 2015 deutlich nach. Dagegen präsentierten sich die Schwellenländer recht stabil. Die Anfang 2016 noch sehr ausgeprägten Sorgen um die Situation in China sind im abgelaufenen Jahr nicht schlagend geworden. Zwar hat das Land viele Devisenreserven abgebaut, und die private Verschuldung in China ist weiterhin hoch. Doch zumindest der offizielle Wachstumsausweis blieb 2016 auf Zielniveau. Ähnlich stark, mit fast 7 %, wuchs auch die Wirtschaft des indischen Subkontinents.

Bei den Emerging Markets der – größenmäßig – zweiten Reihe hatten Brasilien und Russland 2016 noch aus dem Vorjahr fortgesetzte Rezessionen zu verkraften. Im Jahresverlauf zeichneten sich dort aber Stabilisierungen ab. Dafür geriet die Türkei, sicherlich auch in Reaktion auf die angespannte politische Situation, in zunehmende Schwierigkeiten, ihr Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren. Die Folgen waren eine deutliche Abwertung der türkischen Lira und eine anziehende Inflation. In den USA lag das Wachstum nach ersten offiziellen Schätzungen 2016 bei 1,6 %. Das ist für dieses Land im zeitlichen Rückblick nur eine moderate Wachstumsrate. Der Aufschwung präsentierte sich dennoch intakt. Die Kapazitätsauslastung war gut. Der USArbeitsmarkt brachte weitere Beschäftigungsgewinne und bewegte sich zuletzt nahe an der Vollbeschäftigung. Auch die Preisentwicklung zog in dem zyklisch am weitesten fortgeschrittenen Land unter den großen Industrieländern zuletzt an. Gleichwohl zögerte die Federal Reserve fast das ganze Jahr hindurch, ihre Ende 2015 begonnene Leitzinserhöhung fortzusetzen. Erst im Dezember 2016 entschloss sie sich erneut zu einer Anhebung um einen viertel Prozentpunkt. Im Euroraum hat sich die seit 2014 laufende gesamtwirtschaftliche Erholung 2016 fortgesetzt. Alle großen Länder waren an der Erholung beteiligt. Allerdings blieb das Feld weiter zu einem gewissen Grade inhomogen aufgefächert. Die Besserung schlägt sich in den überproportional wachsenden Ländern wie Spanien zunehmend auch am Arbeitsmarkt nieder. Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung im Bundesgebiet Im oberen Mittelfeld der europäischen Wachstumsraten konnte sich einmal mehr die deutsche Wirtschaft platzieren. Die erreichten 1,9 % liegen deutlich über dem Potenzialwachstum des Landes. Getragen wurde das insgesamt gute Wachstum der deutschen Wirtschaft allein von der Binnennachfrage. Die Investitionstätigkeit gab dabei ein gemischtes Bild ab. Die Bruttoanlageinvestitionen haben 2016 real um 2,5 % zugelegt. Die darin enthaltenen Ausrüstungsinvestitionen erreichten nur ein Plus von 1,7 %. Das ist für die zyklische Situation und die inzwischen herrschende leichte Überauslastung der deutschen Volkswirtschaft recht verhalten. Die Bauinvestitionen sind mit einem realen Zuwachs von 3,1 % stärker gewachsen. Doch auch hier war die Entwicklung uneinheitlich. Hinter der Gesamtziffer für den Bau verbirgt sich vor allem eine überproportionale Entwicklung bei den Wohnbauten (+4,3 %). Der öffentliche Bau und die Bauinvestitionen der Unternehmen blieben dahinter zurück.

Die Konsumausgaben des Staates steuerten 2016 mit einem Plus von 4,2 % noch einmal einen starken Impuls bei. Dazu führten auch die Mehrausgaben für die Zuwanderung von Flüchtlingen. Der Höhepunkt der Zuwanderung lag zwar schon im zweiten Halbjahr 2015. Doch erst 2016 waren die Ausgaben über das ganze Jahr in vollem Umfang wirksam. Der private Konsum bildete 2016, wie schon im Jahr davor, die wichtigste Basis für die binnenwirtschaftliche Expansion. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte erhöhten sich 2016 um 2,0 %. Die Sparquote der privaten Haushalte blieb 2016 mit 9,8 % gegenüber dem Vorjahr fast unverändert. Der private Verbrauch stützt sich auf die weiterhin gute Lage am Arbeitsmarkt und auf steigende Lohneinkommen. Die Zahl der in Deutschland Erwerbstätigen erhöhte sich noch einmal um 1,0 % auf knapp 43,5 Millionen. Die amtliche Arbeitslosenquote reduzierte sich auf 6,1 %. Wie schon 2014 und 2015 legten die Reallöhne in Deutschland 2016 erneut kräftig zu. Neben den Nominallohnsteigerungen von durchschnittlich 2,3 % pro Arbeitnehmer trug zu dem Kaufkraftgewinn der Löhne vor allem die niedrige Inflationsrate bei. In nationaler Definition erhöhten sich die Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt 2016 nur um 0,5 %. In der europäisch harmonisierten Abgrenzung war es ein moderater Anstieg von nur 0,4 %. Dies war vor allem auf die sehr niedrigen Energiepreise zurückzuführen. Die Kernrate der Verbraucherpreise unter Herausrechnung der schwankungsanfälligen Preise für Energie, Lebensmittel, Tabak und Alkohol lag 2016 in Deutschland bei 1,1 %. Wirtschaftslage im Geschäftsgebiet Das Geschäftsgebiet der Sparkasse Goslar/Harz umfasst eine Fläche von rd. 460 qkm mit ca. 110 000 Einwohnern und erstreckt sich über große Teile des Landkreises Goslar, etwa 1/3 der Stadt Salzgitter und einen kleinen Teil des Landkreises Wolfenbüttel. Es entzieht sich damit einer eindeutigen Zuordnung sowohl zu den Wirtschaftsregionen Braunschweig oder Harz wie auch zu den Verwaltungs- und Kammerbezirken und den auf dieser Ebene vorliegenden Wirtschaftsdaten. Tendenziell prägen Industrie- und Dienstleistungsbetriebe das Wirtschaftsleben. Schwerpunkte liegen im Landkreis Goslar neben der chemischen Industrie in der Metallverarbeitung und der Kunststofftechnik, im Tourismus und in den Kurbetrieben. Mit der Technischen Universität Clausthal-Zellerfeld, dem Energie-Forschungszentrum Niedersachsen und dem Fraunhofer Institut in Goslar gilt die Region zudem als 49

Geschäftsbericht Sparkasse Goslar/Harz 2016bLagebericht

moderner Wissenschaftsstandort, um den sich verschiedene Forschungseinrichtungen und innovative Ausgründungen gruppieren. In Salzgitter, als drittgrößtem Industriestandort Niedersachsens, dominiert die Stahlerzeugung und -verarbeitung. Neben großen Betrieben zur Herstellung von Motoren, Schienen- und Straßenfahrzeugen sowie Steuerungs- und Regeltechnik finden sich hier zahlreiche Zulieferer der Automobilindustrie, Pharmaunternehmen sowie kunststoff- und holzverarbeitende Betriebe. Im Verhältnis zu anderen Regionen weist die Wirtschaftsstruktur des Geschäftsgebietes einige Schwachpunkte auf, die sich u. a. an leicht überdurchschnittlichen Arbeitslosenzahlen und Empfängern von Transferleistungen ablesen lassen. Eine weitere Belastung für die Region resultiert aus der bisherigen und zukünftigen demografischen Entwicklung. Alle Prognosen gehen davon aus, dass die Einwohnerzahlen zurückgehen werden, bei einem gleichzeitig überdurchschnittlichen Anteil nicht mehr Berufstätiger. Laut einer Umfrage der IHK Braunschweig zum Jahresende 2016 hat sich die regionale Konjunktur, nach einer Schwächephase im Herbst, wieder stabilisiert. Die heimischen Unternehmen beurteilten ihre geschäftliche Lage wieder erkennbar besser als im Vorquartal. Der Konjunkturklimaindikator stieg auf den zweithöchsten Wert der letzten zweieinhalb Jahre. Dagegen verharrten die Unternehmensmeldungen zu ihren Geschäftserwartungen für 2017 auf relativ bescheidenem Niveau. Zum Jahreswechsel zeigte sich eine deutliche Mehrheit der Unternehmen mit ihrer laufenden Geschäftstätigkeit zufrieden. Am besten laufen die Geschäfte im Dienstleistungssektor. Mit einigem Abstand folgen das Kreditgewerbe, die Industrie und der Großhandel, die mit ihrer aktuellen Geschäftstätigkeit ebenfalls weitgehend zufrieden sind. Merkliche Unzufriedenheit herrscht allein im Einzelhandel, bei dem die negativen Lageeinschätzungen deutlich überwiegen. Die Wirtschaft im Braunschweiger Wirtschaftsraum profitiert von Rahmenbedingungen, die grundsätzlich immer noch stimulierend wirken. So erleichtern etwa die niedrigen Zinsen, die geringen Inflationsraten, der hohe Beschäftigungsstand, die exportfördernde EuroSchwäche und der immer noch relativ moderate Ölpreis vielen Betrieben das Geschäft. Dagegen schlagen die zahlreichen Sorgen, die die heimischen Unternehmen plagen, noch nicht auf das laufende Geschäft, wohl aber auf die Geschäftsaussichten durch. Die Unternehmen des Braunschweiger Wirtschaftsrau50

mes blicken wegen der vielfältigen krisenhaften Entwicklungen mit merklicher Skepsis auf die zukünftige Geschäftsentwicklung. Neben die noch längst nicht ausgestandene Euro-Staatsschuldenkrise, die Geldschwemme im Euro-Raum, die unerledigten Strukturreformen in großen EU-Staaten, die innere Erosion Europas, die Flüchtlingsproblematik, das angespannte Verhältnis zu Russland oder der Türkei, die geopolitischen Krisen etwa in der Ukraine und im Nahen Osten oder die mittlerweile allgegenwärtige Terrorgefahr sind nun Sorgen über den zunehmenden Nationalismus und Protektionismus, die Unklarheit über den künftigen handelspolitischen Kurs der USA oder die Gestaltung des Brexit getreten. Hinzu kommt die für den Braunschweiger Wirtschaftsraum besonders prekäre VW-Abgasaffäre, die nach Einschätzung zahlreicher Unternehmenslenker ihre Spuren hinterlassen wird. Angesichts dieses Sorgenpakets verwundert es nicht, dass die Investitionsneigung der regionalen Wirtschaft weiterhin von Vorsicht geprägt ist. Noch zurückhaltender sind die heimischen Unternehmen derzeit bei ihren Beschäftigungsplanungen. Ein Viertel aller befragten Betriebe erwartet in den kommenden zwölf Monaten eine Reduzierung seines Personalbestandes. Auch in der längerfristigen Betrachtung weisen die Beschäftigungspläne der regionalen Wirtschaft eine nachlassende Dynamik auf. In der Herbstumfrage der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade zur Konjunktur zeigte sich das regionale Handwerk mit der Geschäftsentwicklung und der Auftragslage sehr zufrieden. Rund 95 Prozent der befragten Betriebe beurteilten ihre Geschäftslage als gut oder zufriedenstellend. Die gute Auftragslage wirkte sich auch positiv auf Umsatz und Beschäftigung aus. Auch die Zukunftserwartungen sind bei den Handwerkern nach wie vor optimistisch. Sorge bereitet den Handwerkern der Fachkräftemangel. Die Arbeitslosenquote in der Region Braunschweig ist in 2016 um 0,3 %-Punkte auf 6,2 % angestiegen. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf die Zahl der Flüchtlinge, die sich arbeitslos meldeten. Dagegen ist die Quote in Niedersachsen um 0,1 %-Punkte auf 5,8 % gesunken. Bundesweit war sogar ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um 0,3 %-Punkte auf ebenfalls 5,6 % zu verzeichnen. Belastend für den regionalen Durchschnittswert waren nach wie vor die Arbeitslosenzahlen in unserem Geschäftsgebiet. Im Landkreis Goslar stieg die Arbeitslosenquote um 0,1 %-Punkte auf 7,5 %, in der Stadt Salzgitter um 1,5 %-Punkte auf 10,8 %.

Entwicklung der Kreditwirtschaft Das Drei-Säulensystem der deutschen Kreditwirtschaft, bestehend aus Sparkassen, Genossenschaftsund Privatbanken, hat in den vergangenen Jahrzehnten dazu beigetragen, dass sich alle Kreditinstitute den Anforderungen eines wachsenden Wettbewerbs permanent anpassen mussten. Dieser Anpassungsdruck führte auch dazu, dass den Kunden in Deutschland qualitativ hochwertige Finanzdienstleistungen zu attraktiven Preisen angeboten werden. Der intensive Wettbewerb führte mit dem aggressiven Marktauftritt der Direktbanken zu Mittelabflüssen insbesondere bei Sparkassen, die als Marktführer eine besonders große Angriffsfläche bieten. Die Sparkasse stellt sich diesem Wettbewerb mit dem aktiven Angebot einer ganzheitlichen, auf die persönlichen Wünsche und Anforderungen eines Kunden abgestellten Beratung sowie mit innovativen Anlageprodukten. So profitiert letztlich der Verbraucher von dem Wettbewerb, den die bewährten kreditwirtschaftlichen Strukturen in Deutschland ermöglichen. Die Sparkassen-Finanzgruppe ist einerseits regional verwurzelt und dezentral organisiert; andererseits verfügt sie über einen leistungsstarken Verbund mit erfolgreichen überregionalen Partnern. Diese effiziente Arbeitsteilung ermöglicht es der Sparkasse, ihren Kunden auch künftig die gesamte Breite der Finanzdienstleistungen flächendeckend anzubieten. Im März 2016 hat die EZB ihren Zins für die Einlagefazilität noch tiefer ins Negative abgesenkt, von zuvor -0,3 % auf bis heute gültige -0,4 %. Außerdem hat sie ihr „Quantitative Easing“ verlängert und beschleunigt. Die weiter anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB stellt die Sparkasse zunehmend vor Herausforderungen. Die künstlich herbeigeführten dauerhaft niedrigen Zinsen wirken sich auf das Geschäft der Sparkasse aus und belasten das Ergebnis. Sie schädigen Versicherungsunternehmen, Bausparkassen, Sparkassen und alle anderen Unternehmen, die auf eine gleichzeitig sichere und rentierliche Kapitalanlage angewiesen sind. Die Kreditinstitute werden mit einer immer strengeren Regulierung der Finanzmärkte konfrontiert. Tiefe und Umfang der aufsichtlichen und verbraucherschutzrechtlichen Vorgaben wirken sich stark auf einzelne Unternehmensbereiche aus. Aufgaben, die aus den neuen Regeln entstehen, sowie regulatorische Kosten belasten die Betriebsergebnisse der Kreditinstitute. Die aufsichtlichen Anforderungen erschweren darüber hinaus die Bankenrefinanzierung.

Entwicklung des Zinsniveaus Die EZB hat im Jahr 2016 den Kurs extrem niedriger Leitzinsen weiter fortgesetzt. Der Satz für den Hauptrefinanzierungstender wurde am 16.03.2016 auf 0,00 % gesenkt. Zur gleichen Zeit wurde der bereits negative Zinssatz für die Einlagefazilität nochmals von -0,30 % auf -0,40 % gesenkt. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen wurde auch das Anleihenkaufprogramm der EZB weiter fortgesetzt. Das Zinsniveau ist im Verlauf des Jahres weiter gesunken, dies gilt insbesondere für den Geldmarkt. Die EZB lässt weiterhin keinen Zweifel daran, dass die Zinsen über einen längeren Zeitraum auf einem sehr niedrigen Niveau verharren werden. Die langfristigen Zinsen waren größeren Schwankungen unterworfen, allerdings begrenzt die EZB das Zinssteigerungspotenzial durch die oben genannten Maßnahmen. Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2016 Im Rahmen des aufsichtsrechtlichen Überprüfungsund Bewertungsprozesses (Supervisory Review and Evaluation Process – SREP) haben die BaFin und die Deutsche Bundesbank im Frühjahr 2016 die Grundzüge für die Festsetzung von Kapitalzuschlägen bei den Eigenmitteln der Kreditinstitute bekannt gegeben. Der SREP-Kapitalzuschlag dient der Unterlegung des Zinsänderungsrisikos sowie weiterer wesentlicher Risiken, die von der BaFin definiert werden. Daneben werden weitere Eigenmittelanforderungen zur Unterlegung von Risiken in Stresssituationen festgelegt. Die Deutsche Bankenaufsicht wird die SREP-Kapitalzuschläge für die unter ihrer Aufsicht stehenden Institute in den Jahren 2016 bis 2018 festsetzen. Kreditinstitute, die noch keinen SREP-Kapitalzuschlag erhalten haben, müssen bis zu diesem Zeitpunkt die Allgemeinverfügung der BaFin vom 23. Dezember 2016 zum Zinsänderungsrisiko beachten. Ferner ist mit Wirkung vom 21. März 2016 die Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR) mit umfangreichen Neuregelungen für die Vergabe von Immobiliardarlehen in Kraft getreten. Die WIKR setzt die mit der Verbraucherrechterichtlinie begonnene Regulierung der Kreditvergabe an Verbraucher fort. Das länderübergreifende Ziel der Richtlinie ist es, einen transparenten, effizienten und wettbewerbsfähigen EU-Binnenmarkt zu schaffen. Als Nebenziele sind eine nachhaltige und verantwortungsvolle Kreditvergabe sowie die Verbesserung der Beratungsqualität definiert. Im Zusammenhang mit der Umsetzung der WIKR wurden weitergehende Regelungen zum Umgang mit Dispositionskrediten (Informationspflichten, Umschuldungsangebot) und Konsumentenkrediten (keine grundpfandrechtliche Besicherung durch 51

Geschäftsbericht Sparkasse Goslar/Harz 2016bLagebericht

weite Sicherungszweckerklärung) eingeführt.

Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs

Bestand Veränderungen Bestand in % des

Geschäftsvolumens

31.12.



Berichtsjahr



Mio. Euro

Mio. Euro

Mio. Euro

%

%

Geschäftsvolumen 1)

1.547,4

1.490,3

57,1

3,8

Bilanzsumme

1.525,9

1.467,7

58,2

964,7

960,5

481,6

511,5

Kommunalkredite

71,1

66,9

Liquide Mittel 4)

72,8

31,1

Kreditinstitute

136,8

115,5

21,3

18,4

2,8

8,8

7,8

Wertpapiervermögen

330,5

341,0

-10,5

-3,1

15,2

21,4

22,9

36,6

40,8

-4,2

-10,3

14,9

2,4

2,7

5,8

1,5

4,3

286,7

-6,3

0,4

0,1

1.241,5

1.179,2

62,3

5,3

2,5

80,2

79,1

Spareinlagen

366,9

375,0

-8,1

-2,2

-2,4

23,7

25,2

Andere Verbindlichkeiten

874,3

803,4

70,9

8,8

5,0

56,5

53,9

0,3

0,8

-0,5

-62,5

-52,9

0,0

0,1

100,1

135,2

-35,1

-26,0

12,8

6,5

9,1

Kundenkreditvolumen 2)

31.12.

Berichtsjahr

Berichtsjahr

Vorjahr

31.12.

31.12.

Vorjahr

Berichtsjahr

Vorjahr

%

%

3,0





4,0

3,3





4,2

0,4

-0,3

62,3

64,5

-29,9

-5,8

-0,1

31,1

34,3

4,2

6,3

-12,2

4,6

4,5

41,7

134,1

-17,9

4,7

2,2

darunter: durch Grundpfandrechte gesichert 3)

Forderungen an

Anlagevermögen sonstige Vermögenswerte Mittelaufkommen von Kunden darunter:

Verbriefte Verbindlich keiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sonstige Passivposten (einschl. Eventualver bindlichkeiten und Rückstellungen) eigene Mittel



47,8

48,2

-0,4

-0,8

-9,9

3,1

3,2

158,0

127,6

30,4

23,8

3,4

10,2

8,6

1) Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten/Avalkredite 2) Kundenkreditvolumen ohne unwiderrufliche Kreditzusagen 3) Forderungen, die grundpfandrechtlich im Rahmen von 60 % des Beleihungswertes abgesichert sind. 4) Kassenbestand und Guthaben bei der Deutschen Bundesbank

Bilanzsumme und Geschäftsvolumen Mit der Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr sind wir zufrieden. Als größtes regionales Kreditinstitut vor Ort konnten wir unsere Marktführerschaft behaupten. Entgegen den ursprünglichen Erwartungen haben sich Geschäftsvolumen und Bilanzsumme erhöht. Wachstumsimpulse resultierten insbesondere aus der Erhöhung der Kundeneinlagen um 5,3 %. In den Planungen war ein Rückgang von 4,9 % unterstellt worden. Da die Mittelzuflüsse im Kundenkreditge52

schäft trotz Neuzusagen von 237,1 Mio. EUR nicht vollständig platziert werden konnten, haben wir stichtagsbedingt unsere liquiden Mittel ausgebaut. Aktivgeschäft (einschließlich Passiv-Posten 1 unter dem Strich) Kundenkreditvolumen Im abgelaufenen Geschäftsjahr erhöhte sich das Kundenkreditvolumen geringfügig um 0,4 %. Dabei verzeichneten wir in den einzelnen Segmenten eine differenzierte Entwicklung.

Im gewerblichen Kreditgeschäft mussten wir trotz Neuzusagen von 164,4 Mio. EUR einen Bestandsrückgang hinnehmen. Diese Entwicklung verlief leicht ungünstiger als erwartet. Der Bestand an Privatkundenkrediten erhöhte sich dagegen und übertraf damit unsere Planung, die von einem Bestandsrückgang ausging. Die Neuzusagen von 72,7 Mio. EUR reichten hier aus, die hohen Regeltilgungen und vertraglich vereinbarten Sondertilgungen zu kompensieren. Im Kommunalkreditgeschäft rechneten wir aufgrund der ausgeprägten Wettbewerbssituation mit keinen wesentlichen Ergebnisbeiträgen. Bei Neuzusagen von 56,5 Mio. EUR erhöhte sich der Bestand moderat. Forderungen an Kreditinstitute Unsere Forderungen an Kreditinstitute bestehen aus operativen Einlagen sowie Termingeldern und Schuldscheindarlehen innerhalb der SparkassenFinanzgruppe. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir aufgrund der Liquiditätsentwicklung den Umfang unserer Forderungen an Kreditinstitute ausgebaut. Wertpapiervermögen Das Wertpapiervermögen dient der Liquiditätsreserve und setzt sich überwiegend aus verzinslichen Wertpapieren von Emittenten der Sparkassen-Finanzgruppe zusammen. Wertpapiere halten wir daneben in Dauerbesitzabsicht und verzichten weitgehend auf die Erzielung von Zinserträgen aus Bonitätsrisiken. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir den Bestand des Wertpapiervermögens durch den Verkauf von Investmentfonds abgesenkt. Beteiligungen/Anteilsbesitz Unser Anteilsbesitz beläuft sich Ende 2016 auf 19,5 Mio. EUR. Gegenüber dem Vorjahr hat er sich um 2,7 Mio. EUR verringert. Dieser Rückgang resultiert nahezu vollständig aus der Veräußerung der Beteiligung an der NORD Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH an die Sparkasse Hildesheim Holdinggesellschaft mbH & Co. KG im Rahmen der Fusion mit der Sparkasse Hildesheim und der Kreissparkasse Peine. Der Anteilsbesitz verteilt sich im Wesentlichen auf unsere Beteiligungen am Sparkassenverband Niedersachsen (13,1 Mio. EUR) und an der Goslarer Wohnstätten GmbH (5,1 Mio. EUR).

Passivgeschäft Mittelaufkommen von Kunden Unsere Kunden präferierten im abgelaufenen Geschäftsjahr eindeutig kurzfristig verfügbare Produkte. Saldiert haben sie ihre Einlagen entgegen unseren Erwartungen um 80,2 Mio. EUR erhöht. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Als wesentliches Instrument zur institutionellen Refinanzierung setzen wir derzeit Weiterleitungsmittel ein, die wir zweckgebunden von Förderbanken des Bundes oder der Länder aufnehmen und an unsere Kunden weiterreichen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich der Umfang durch planmäßige Tilgungsrückführungen im Kundenkreditgeschäft verringert. Im begrenzten Umfang (20,0 Mio. EUR) refinanzierten wir uns innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe langfristig in Form von Sparkassenbriefen. Kurzfristige Liquiditätsspitzen decken wir grundsätzlich über Tages- und Termingeldaufnahmen ab. Stichtagsbedingt ergab sich hier kein Refinanzierungsbedarf. Dienstleistungen und außerbilanzielle Geschäfte Dienstleistungen Im Wertpapiergeschäft mit unseren Kunden, das sich nicht in den Bilanzbeständen niederschlägt, hat sich das Umsatzvolumen gegenüber dem Vorjahr auf 95,5 Mio. EUR deutlich reduziert. Der positive Nettoabsatz (Saldo aus Käufen und Verkäufen) von 0,4 Mio. EUR spiegelt das Kundeninteresse an Wertpapierprodukten wider. Aufgrund der positiven Kursentwicklungen des vergangenen Jahres erhöhte sich der nach Kurswerten bewertete Wertpapierbestand unserer Kunden auf 370,9 Mio. EUR. Der klassische Vorteil des Bausparens, zu fest kalkulierten, niedrigen Zinsen zu finanzieren, tritt in der Kundenwahrnehmung aufgrund der Niedrigzinsphase in den Hintergrund. Das Bauspargeschäft ist mit 639 abgeschlossenen Verträgen und einer kumulierten Bausparsumme von 15,8 Mio. EUR weiter rückläufig. Im Immobilienmaklergeschäft konnten wir 63 Immobilienkäufe mit einem Gesamtvolumen von 5,8 Mio. EUR vermitteln. Die Provisionseinnahmen verringerten sich auf 0,3 Mio. EUR. Die Versicherungsabschlüsse sind auf 2.435 Stück (-16,7 %) und das damit verbundene Beitragsvolumen im Versicherungsgeschäft auf 7,8 Mio. EUR (-15,2 %) zurückgegangen. Der niedrige Garantiezins führte zu 53

Geschäftsbericht Sparkasse Goslar/Harz 2016bLagebericht

einem deutlich geringeren Absatz an kapitalbildenden Lebensversicherungsverträgen. Insgesamt entwickelte sich das Dienstleistungsgeschäft ungünstiger als erwartet. Derivate Mit Zinsswapgeschäften schirmen wir unsere variabel verzinslichen Kundeneinlagen gegen Zinssteigerungen ab. Das Nominalvolumen dieser Zinsswapgeschäfte belief sich zum Jahresultimo auf 24,0 Mio EUR.

Gezielte und an den spezifischen Anforderungen des Arbeitsplatzes orientierte Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen stellen einen Schwerpunkt unserer Personalarbeit dar. Damit ist gewährleistet, dass sich die Kompetenz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem immer intensiveren Wettbewerb im Kreditgewerbe, den technischen Neuerungen und nicht zuletzt den sich ändernden rechtlichen Rahmenbedingungen anpasst. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebührt für ihren Einsatz und für die erbrachten Leistungen ein ausdrücklicher Dank.

Nicht bilanzielle Leistungsindikatoren Produktpolitik Im Einklang mit den bundesweiten Marketingaktivitäten der Sparkassen-Finanzgruppe konzentrieren wir uns auf etablierte Produkte. Aufgrund unseres ganzheitlichen Beratungsansatzes standen 2016 daher keine einzelnen Produkte in einem besonderen Fokus. Investitionen sowie wesentliche Baumaßnahmen und technische Veränderungen Die wesentlichen Aktivitäten des Jahres 2016 beschränkten sich auf Maßnahmen zur Modernisierung der technischen Ausstattung sowie zur Erhaltung der baulichen Substanz und der Betriebsfähigkeit. Personal- und Sozialbereich Die Gesamtzahl der Beschäftigten verringerte sich gegenüber dem Vorjahr von 407 auf 389 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; davon 210 in Vollzeit, 156 in Teilzeit, 16 in Ausbildung und sieben in ruhenden Arbeitsverhältnissen. Die Zahl der bankspezifisch beschäftigten Mitarbeiter – umgerechnet auf Vollzeitkräfte – ging auf 300 leicht zurück. Von den sechs Auszubildenden, die 2016 ihre Ausbildung erfolgreich beendeten, haben wir fünf in ein Angestelltenverhältnis übernommen. Die Quote der Auszubildenden einschließlich eines Trainees, bezogen auf Mitarbeiterkapazitäten, betrug 5,7 %. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird durch das Angebot von flexiblen und unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen unterstützt. Besondere Vereinbarungen im Rahmen der Altersteilzeit bestanden zum Ende des Geschäftsjahres mit drei Beschäftigten. 54

Kundenbeziehungen Wir verfolgen einen ganzheitlichen Beratungsansatz auf Basis der unterschiedlichen Module des Sparkassen-Finanzkonzepts. Nach Analyse der Kundenbedürfnisse bieten wir etablierte Produkte und individuelle Lösungen an. Die historische Niedrigzinsphase stellte die Anlageberatung auch 2016 vor besondere Herausforderungen. Daher entwickeln wir mit unseren Kunden auf Basis der persönlichen Chancen-Risiko-Orientierung individuelle Konzepte zur Vermögensstrukturierung. Soziales Engagement Auch im abgelaufenen Jahr förderten wir in erheblichem Maße – aus der in der Sparkassensatzung verankerten Aufgabe, dem Gemeinwohl zu dienen – die Entwicklung und die Attraktivität der Region durch Spenden und Sponsoringmaßnahmen in den Bereichen Kunst und Kultur, Wissenschaft und Umwelt, Sport und Soziales sowie Jugend, Kindergärten, Schulen und Kirche. Unter dem Dach der gemeinnützigen Stiftergesellschaft der Sparkasse Goslar/Harz können Stifter aus unserem Kundenkreis ihr eigenes Stiftungsvorhaben realisieren und auf diese Weise Teile ihres Vermögens in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Ebenso wie die Sparkasse wollen auch die Stifter mit ihrem Engagement die Region und ihre Bevölkerung in vielen Bereichen fördern und unterstützen, in denen die öffentlichen Hände an ihre finanziellen Grenzen stoßen. Im vergangenen Jahr haben die Sparkasse und die gemeinnützige Stiftergesellschaft Projekte und Einrichtungen in der Region mit insgesamt 378 TEUR unterstützt und vielfach damit überhaupt erst ermöglicht.

Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage Vermögenslage Im Vergleich zu vielen anderen niedersächsischen Sparkassen weist unsere Bilanz höhere Kundeneinlagen aus und demzufolge geringere institutionelle Mittelaufnahmen. Sämtliche Vermögensgegenstände und Rückstellungen wurden vorsichtig bewertet. Einzelheiten zur Bewertung sind dem Anhang zum Jahresabschluss, Abschnitt Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, zu entnehmen. In den Aktivwerten, insbesondere dem Grundvermögen, dem Wertpapierbestand sowie den Beteiligungspositionen, sind stille Reserven enthalten. Nach der durch den Verwaltungsrat der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine noch zu beschließenden Zuführung aus dem Bilanzgewinn beträgt die Sicherheitsrücklage 109,0 Mio. EUR. Dies entspricht einer Zunahme von 3,2 %. Daneben verfügen wir über einen Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340 g HGB von 49 Mio. EUR, den wir in 2016 um 27 Mio. EUR aufgestockt haben (davon 22,5 Mio. EUR aus der Umwidmung unserer Vorsorgereserven nach § 340 f HGB).

Auch hier überschritten wir deutlich sowohl den gesetzlich vorgegebenen Wert als auch unseren als Mindestgröße festgelegten Zielwert von 11,75 %. Die Eigenmittelanforderungen wurden auch unter Berücksichtigung der Kapitalpuffer-Anforderungen sowie des im Rahmen einer Allgemeinverfügung im SREP von der BaFin zum Zinsänderungsrisiko festgelegten Kapitalzuschlags jederzeit eingehalten. Somit verfügten wir über ein solides Fundament für unsere Geschäftsentwicklung. Finanzlage Die Zahlungsfähigkeit war im Geschäftsjahr aufgrund einer planvollen und ausgewogenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Die Finanz- und Liquiditätsplanung basiert auf einem Prognosesystem der Sparkasse und den feststehenden Daten. Der Planungshorizont beträgt zwölf Monate; in regelmäßigen Soll-/Ist-Vergleichen werden die Ergebnisse analysiert. Die eingeräumten Dispositionslinien bei der Norddeutschen Landesbank sind bedarfsweise in Anspruch genommen worden. Refinanzierungen in Form von Offenmarktgeschäften mit der Deutschen Bundesbank haben wir nicht getätigt. Das zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften notwendige Guthaben wurde in der erforderlichen Höhe bei der Deutschen Bundesbank unterhalten.

Unsere Vermögenslage ist geordnet. Die Eigenkapitalanforderungen wurden jederzeit eingehalten. Die gemäß CRR ermittelte Gesamtkapitalquote als Relation der Eigenmittel zum Gesamtrisikobetrag, bestehend aus Kreditrisiken, Marktrisiken sowie operationellen Risiken, betrug am 31.03.2016

30.06.2016

30.09.2016

31.12.2016

19,32 %

19,99 %

19,81 %

20,08 %

Wir überschritten deutlich sowohl den gesetzlichen vorgeschriebenen Wert als auch unseren als Mindestgröße festgelegten Zielwert von 14,25 %.

Die Vorschriften zur Einhaltung der Liquiditätskennziffer gemäß Liquiditätsverordnung (LiqV) waren stets erfüllt. Im Jahresverlauf bewegte sich die Auslastung in einer Bandbreite zwischen 2,53 und 3,14 und damit deutlich über dem vorgeschriebenen Mindestwert von 1,00. Die für die weiteren Beobachtungszeiträume (Laufzeitbänder bis zu zwölf Monaten) zu berechnenden Kennzahlen deuten ebenfalls nicht auf zu erwartende Engpässe hin. Auch die Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio – LCR) lag mit 84 % bis 187 % ebenfalls oberhalb des im Jahr 2016 zu erfüllenden Mindestwerts von 70 %. Nach unserer Finanzplanung ist die Zahlungsbereitschaft auch für die absehbare Zukunft gesichert.

Die nach der zuvor genannten Berechnungsmethodik ermittelte Kernkapitalquote gemäß CRR betrug am 31.03.2016

30.06.2016

30.09.2016

31.12.2016

16,89 %

17,55 %

17,37 %

17,63 %

55

Geschäftsbericht Sparkasse Goslar/Harz 2016bLagebericht

Ertragslage Darstellung nach der Gewinn- und Verlustrechnung:

Berichtsjahr

Zinsüberschuss (einschließlich GV-Position 3, 4 und 17)

Mio. EUR 30,5

Vorjahr

Mio. EUR 35,3

Provisionsüberschuss

10,0

10,5

Verwaltungsaufwand

-32,1

-33,8

darunter: a) Personalaufwand

(-21,7)

(-23,4)



(-10,4)

(-10,4)

0,0

0,0

-1,8

-4,3

b) Sachaufwand

Nettoergebnis des Handelsbestands sonstige ordentliche Erträge und Aufwendungen

6,6

7,7

Bewertungsergebnis

25,4

-0,4

Ergebnis nach Bewertung

32,0

7,3

0,0

0,0

Ergebnis vor Bewertung

Außerordentliches Ergebnis Steuern Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken Jahresüberschuss

1,7

-3,1

27,0

-1,0

3,3

3,2

(eventuelle Abweichungen in den Summen sind auf Rundungen zurückzuführen)

Der Zinsüberschuss bleibt weiterhin die bedeutendste Einnahmequelle. Innerhalb des Zinsüberschusses verringerten sich sowohl die Zinserträge als auch die Zinsaufwendungen. Dabei nahmen die periodischen Zinserträge aus dem Kundengeschäft sowie aus unseren Eigenanlagen stärker ab als die entsprechenden Zinsaufwendungen. Für das abgelaufene Geschäftsjahr hatten wir mit einer deutlichen Verringerung des Zinsüberschusses um 12,1 % gerechnet. Tatsächlich fiel der Rückgang leicht ungünstiger aus (-4,8 Mio. EUR bzw. -13,6 %). Die Abnahme unseres Provisionsüberschusses um 0,5 Mio. EUR (bzw. -4,8 %) wird maßgeblich geprägt durch geringere Erträge aus der Vermittlung von Bausparverträgen und Versicherungen sowie niedrigeren Courtageerträgen aus der Immobilienvermittlung. Auch in diesem Geschäftsfeld konnten wir unsere Ziele, die eine Reduzierung von -1,9 % vorsahen, nicht vollständig erreichen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr nahm unser Verwaltungsaufwand deutlich um 1,7 Mio. EUR (bzw. –5,0 %) ab. Der darin enthaltene Personalaufwand verringerte sich aufgrund reduzierter Beitragserfordernisse zur Altersversorgung. Ein konsequentes Sachkostenmanagement konnte den prognostizierten Anstieg des Sachaufwands (+1,0 %) verhindern. Der negative Saldo aus sonstigen ordentlichen Erträgen sowie aus sonstigen ordentlichen Aufwendungen und Abschreibungen, der sich aus einer Vielzahl von Einzelposten zusammensetzt, belastet unsere Ertragslage mit 1,8 Mio. EUR und damit um 2,5 Mio. EUR geringer als der durch Sondereffekte belastete Saldo

56

des Vorjahres. Hervorzuheben für das abgelaufene Geschäftsjahr sind fusionsbedingte Abfindungszahlungen von 0,8 Mio. EUR im Zuge getroffener Individualvereinbarungen. Nach der Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung enthält das Bewertungsergebnis die saldierten Ergebnisse aus der Bewertung unseres Kreditbestandes, unserer Wertpapiereigenanlagen sowie der Beteiligungen. Außerdem fließen in diesen Saldo Veränderungen unserer Vorsorgereserven nach § 340 f HGB ein. Insgesamt hat sich das Bewertungsergebnis erneut sehr erfreulich entwickelt, da die Bewertung des Kreditbestandes einen saldierten Ertrag ergab und es damit der risikomodellbasiert ermittelten Risikovorsorge nicht bedurfte. Bei unseren Wertpapieranlagen verzeichneten wir Abschreibungen auf einem vertretbaren und im Vergleich zu unseren Annahmen deutlich niedrigeren Niveau. Durch den Verkauf einer Beteiligung haben wir aus der Bewertung unserer Beteiligungen einen Ertrag erzielt. Die günstige Entwicklung des Bewertungsergebnisses im abgelaufenen Geschäftsjahr ermöglichte uns, neben der Umwidmung unserer Vorsorgereserven nach § 340 f HGB (in Höhe von 22,5 Mio. EUR) die Aufstockung des Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340 g HGB um insgesamt 27 Mio. EUR. Nach Abzug des Steueraufwands verbleibt ein Jahresüberschuss von 3,3 Mio. EUR.

Die Kapitalrendite, die wir nach den Vorgaben des § 26 a Abs. 1 Satz 4 KWG als Quotient aus Jahresüberschuss und Bilanzsumme berechnen, beträgt 0,22 %. Zusammengefasst verfügten wir im abgelaufenen Geschäftsjahr über eine insgesamt noch zufriedenstellende Ertragslage. Unsere geschäftspolitischen Ziele haben wir insgesamt übertroffen. Zur weiteren Analyse der Ertragslage unseres Hauses setzen wir für interne Zwecke den sogenannten „Betriebsvergleich“ der Sparkassen-Finanzgruppe ein, in dem eine detaillierte Aufspaltung und Analyse des Ergebnisses unserer Sparkasse in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) erfolgt. Zur Ermittlung eines Betriebsergebnisses vor Bewertung werden die Erträge und Aufwendungen um periodenfremde und außergewöhnliche Posten bereinigt, die in der internen Darstellung dem neutralen Ergebnis zugeordnet werden. Auf dieser Basis beträgt unser Betriebsergebnis vor Bewertung 0,53 % der DBS. Es liegt damit um 0,14 %-Punkte über unserem Planwert (0,39 % der DBS), aber um 0,15 %-Punkte unter dem Vorjahreswert (0,68 % der DBS). Die übrigen niedersächsischen Sparkassen haben dagegen ein durchschnittliches Betriebsergebnis vor Bewertung von 0,85 % der DBS erzielt (0,09 %-Punkte unter dem Vorjahreswert). Im Vergleich zum Verbandsdurchschnitt verfügen wir über leichte Vorteile beim Provisionsüberschuss (Vorteile von 0,02 %-Punkten). Diese werden aber weiterhin überkompensiert durch unsere über dem Durchschnitt liegenden Personal- und Sachaufwendungen (Nachteile von 0,25 %- Punkten bzw. von 0,08 %-Punkten). Folglich liegt auch unsere CostIncome-Ratio (als Verhältnis von ordentlichen Aufwendungen und Erträgen) mit 80,6 % über den Durchschnittswerten der übrigen niedersächsischen Sparkassen (68,8 %). Nach der Gliederung des „Betriebsvergleiches“ enthält das Bewertungsergebnis die saldierten Ergebnisse aus der Bewertung unseres Kreditbestandes, unserer Wertpapiereigenanlagen, der Beteiligungen sowie der Sonstigen Bewertungsmaßnahmen. Außerdem fließen in diesen Saldo die Veränderungen unserer Vorsorgereserven nach § 340 f HGB sowie die Dotierungen unseres Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340 g HGB ein. Auf dieser Basis beträgt unser Bewertungsergebnis 0,09 % der DBS. Es liegt damit unter dem Niveau des Verbandsdurchschnitts (0,35 % der DBS). Unser unterdurchschnittliches Betriebsergebnis

vor Bewertung und unsere unterdurchschnittlichen Belastungen aus dem Bewertungsergebnis führen zu einem Betriebsergebnis nach Bewertung von 0,44 % der DBS, das um 0,06 %-Punkte unter dem Verbandsdurchschnitt (0,50 % der DBS) ausläuft. Unter Berücksichtigung der saldierten Aufwendungen aus dem neutralen Ergebnis (0,10 % der DBS) sowie des Steueraufwandes verbleibt ein Jahresüberschuss von 0,22 % der DBS. Wir sind mit dem erreichten Ergebnis insgesamt zufrieden. Die wirtschaftliche Lage der Sparkasse Goslar/Harz stellt in Gewichtung der wesentlichen Facetten ein insgesamt zufriedenstellendes Bild dar. Bei geordneten Finanz-, Vermögens- und Ertragsverhältnissen haben wir das für eine stetige Geschäftsentwicklung erforderliche Eigenkapital erwirtschaftet.

Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ergeben.

Prognose-, Chancen- und Risikobericht Risikobericht Grundlagen Der verantwortungsbewusste Umgang mit Geschäftsrisiken stellt für uns einen entscheidenden Erfolgsfaktor dar, weil der Ertrag bankbetrieblicher Tätigkeit in einer engen Wechselbeziehung zu den eingegangenen Risiken steht. Daher nimmt ein aktives Risikomanagement in unserer Geschäftspolitik einen hohen Stellenwert ein. Da risikolose Gewinne über einen längeren Zeitraum kaum erwirtschaftet werden können, müssen wir im Rahmen der Geschäftstätigkeit Risiken eingehen. Die kalkulierte Übernahme, aktive Steuerung und gezielte Transformation von Risiken zählen zu den Kernfunktionen von Kreditinstituten. Somit ist das überlegte Eingehen von Risiken integraler Bestandteil auch unserer Aktivitäten. Wir verfügen über Verfahren zur Identifizierung, Beurteilung, Steuerung, Kommunikation und Überwachung von Risiken, die sich auf alle Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse einschließlich der von Dritten bezogenen Dienstleistungen im Sinne des 57

Geschäftsbericht Sparkasse Goslar/Harz 2016bLagebericht

§ 25 b KWG beziehen. Geschäfts- und Risikostrategie Grundlage unserer Steuerung und Überwachung der Risiken ist die vom Verwaltungsrat nach § 16 Abs. 4 Ziffer 2 NSpG beschlossene Risikostrategie, deren Ausgestaltung von der Geschäftsstrategie bestimmt wird und das Unternehmensumfeld sowie unsere interne Ausgangslage berücksichtigt. Im Geschäftsjahr 2016 galten die Geschäfts- bzw. Risikostrategie für die Geschäftsjahre 2016 bis 2018, die vom Verwaltungsrat am 17. Dezember 2015 mit Wirkung zum 1. Januar 2016 beschlossen worden sind. In der Risikostrategie haben wir die Ziele, Planungen und Maßnahmen im Bereich des Risikomanagements und Risikocontrollings definiert. Damit die Vermögens-, Ertrags- und Liquiditätssituation nicht gefährdet wird, müssen Risiken vermieden bzw. beschränkt werden. Über die jeweiligen Teilstrategien im Zusammenhang mit den einzelnen Risikokategorien berichten wir in den folgenden Abschnitten. Risikomanagement Organisation Die Zuständigkeiten für das Risikomanagement sind eindeutig geregelt. Der Gesamtvorstand beschließt die Risikoausrichtung einschließlich der anzuwendenden Methoden und Verfahren zur Risikomessung, -steuerung, -überwachung und -kommunikation. Er trägt die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement. Der aufsichtsrechtlich geforderten Funktionstrennung zwischen dem Markt- und dem Marktfolgebereich tragen wir in allen erforderlichen Bereichen, insbesondere bei der Abwicklung von Handelsgeschäften wie auch im Kreditgeschäft, auf allen Ebenen Rechnung. Wesentliche Aufgaben im Rahmen des Risikomanagements werden durch die Direktion Unternehmenssteuerung wahrgenommen, die organisatorisch von den Marktbereichen getrennt ist. Die für die Überwachung und Steuerung von Risiken zuständige Risikocontrolling-Funktion wird durch die Mitarbeiter der OE Controlling (als gesonderte Organisationseinheit innerhalb der Direktion Unternehmenssteuerung) wahrgenommen. Die Leitung der Risikocontrolling- Funktion obliegt dem Direktor der Unternehmenssteuerung. Dieser ist bei wichtigen risikopolitischen Entscheidungen des Vorstands zu beteiligen. Hierzu gehören u. a. Entscheidungen, die gemäß AT 4.4.1 Tz. 2 MaRisk in den Zuständigkeitsbereich der Risikocontrolling-Funktion fallen, Entschei58

dungen, die darüber hinaus grundlegende Auswirkungen auf das Gesamtrisikoprofil haben könnten, sowie Kreditbewilligungen der Kompetenzstufe „Vorstand“ oder höher, sofern diese nicht im Einklang zur Risikostrategie stehen bzw. Entscheidungen über Eigenanlagen. Der Vorsitzende des Verwaltungsrates verfügt über ein unmittelbares Auskunftsrecht beim Leiter der Risikocontrolling-Funktion. Bei Ausnutzung dieses Auskunftsrechtes ist der Vorstand hierüber zu informieren. Für den Abschluss und die Genehmigung von Geschäften gelten eindeutige Kompetenzregelungen. Vor Einführung neuer Produkte und vor Geschäftsabschluss in neuen Märkten sind geregelte Einführungsprozesse zu durchlaufen, sofern mit ihnen wesentliche Prozess- bzw. Strukturveränderungen verbunden sind. Außerdem sind bei wesentlichen Veränderungen in der Aufbauorganisation, den IT-Systemen oder der Ablauforganisation sowie bei Veränderungen, für die ein Projekt durchgeführt werden soll, die Auswirkungen der geplanten Veränderungen auf die Kontrollverfahren sowie die Kontrollintensität zu analysieren. Gleiches gilt für den Neuabschluss oder die Neueinstufung einer wesentlichen Auslagerung bzw. dem Insourcing von Tätigkeiten, die bisher als wesentliche Auslagerung eingestuft wurden. Der Vorstand hat eine Compliance-Funktion eingerichtet, deren Aufgaben von den Mitarbeitern der Zentralen Stelle wahrgenommen werden. In der Zentralen Stelle sind die Aufgaben im Zusammenhang mit der Verhinderung der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sowie sonstiger strafbarer Handlungen und mit der Compliance-Funktion gemäß WpHG zusammengefasst. Der Leiter ist unmittelbar dem Vorstand unterstellt und ihm gegenüber berichtspflichtig. Die Innenrevision gewährleistet als Instrument des Vorstands die unabhängige Prüfung und Beurteilung sämtlicher Aktivitäten und Prozesse. Sie achtet dabei insbesondere auf die Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanagements. Neben der laufenden Berichterstattung werden der Vorstand und der Verwaltungsrat vierteljährlich informiert. Prozesse Innerhalb des Risikomanagementsystems sind die Aktivitäten zur Risikoidentifizierung, -beurteilung, -steuerung und -kommunikation auf verschiedene Stellen verteilt. Die Dokumentationen der einzelnen Komponenten der Steuerungssysteme fassen wir im vom Vorstand erlassenen Risikohandbuch zusammen. Daneben erfolgen konkretisierende Darstellun-

gen der Risikomanagementaktivitäten in Arbeitsanweisungen, Fachkonzepten, Vorstandsbeschlüssen und anderen institutsinternen Veröffentlichungen. Grundlage für die operative Umsetzung der risikopolitischen Vorgaben bilden die funktionale und aufbauorganisatorische Trennung zwischen risikosteuernden und risikoüberwachenden Organisationseinheiten. Alle Risiken werden regelmäßig erkannt, bewertet, gesteuert und überwacht. Zur Risikofrüherkennung setzen wir quantitative risikoartenbezogene Risikofrüherkennungsindikatoren für alle wesentlichen Risiken sowie risikoartenübergreifend qualitative Risikofrüherkennungsindikatoren ein. Turnusmäßig jährlich führen wir eine Risikobewertung für sämtliche Risikoarten durch. Dabei erheben wir auch systematisch Risikokonzentrationen und bewerten diese anschließend hinsichtlich ihrer Auswirkungen. Risikokonzentrationen liegen dann vor, wenn aus einzelnen oder Gruppen von Risiken und/oder Erträgen, die beim Eintreten bestimmter Entwicklungen oder eines bestimmten Ereignisses in gleicher Weise reagieren, Verluste entstehen können, deren Gegenwert mehr als 1,5 % des Kernkapitals ausmachen; hieraus leiten wir eine sinnvoll gerundete Risikokonzentrationsgrenze von 1,5 Mio. EUR ab. Außerdem berücksichtigen wir Auswirkungen auf die Liquiditätslage, die bei ansonsten gleichen Bedingungen zu einer negativen Veränderung der Liquiditätskennziffer von 0,35 -Punkten bzw. der Liquiditätsdeckungsquote (LCR) um 30 %-Punkte führen. Risikokonzentrationen werden in den jeweiligen Verfahren zur Identifizierung, Beurteilung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation der Risikoart bzw. -kategorie berücksichtigt.

koverhältnis ausweisen. Bestehende Risiken transferieren oder reduzieren wir dann, wenn sich konkrete Anzeichen für Risikoverdichtungen ergeben, die sich in der Folge zu drohenden Verlusten entwickeln können. Die Risikotragfähigkeit begrenzt als übergeordnetes Prinzip die Geschäftstätigkeit und stellt unser zentrales Beurteilungs- und Steuerungsinstrument auf der Gesamtbankebene dar. Mit ihrer Hilfe aggregieren wir die Einzelrisiken zum Risikopotenzial und stellen dieses dem verfügbaren Risikodeckungspotenzial gegenüber. Wir ermitteln unsere Risikotragfähigkeit nach dem Going-Concern-Ansatz. Die Risikotragfähigkeit ist daher so auszugestalten, dass unsere Sparkasse unter Einhaltung einer Mindestkernkapitalquote (gemäß CRR) von 10,5 % noch fortgeführt werden könnte, selbst wenn alle Positionen des definierten Risikodeckungspotenzials durch schlagend werdende Risiken aufgezehrt werden würden. Dabei berücksichtigen wir eine an der Gewinn- und Verlustrechnung orientierte Betrachtungsweise und gewährleisten die Einhaltung aufsichtsrechtlich vorgegebener Relationen als strenge Nebenbedingung. Bei den Risiken quantifizieren wir das jeweilige Risikopotenzial als Summe der erwarteten und unerwarteten Verluste mittels zweier Szenarien: - Für den Normalbelastungsfall legen wir ein Real- Case-Szenario fest. - Die Gefahr eines deutlich ungünstigeren Geschäfts- verlaufs mit seltenen Verlustausprägungen er fassen wir über ein Risiko-Szenario (Risk-Case). Bei der Parametrisierung dieser Sichtweisen berücksichtigen wir unterschiedliche Zeitreihen und stellen dadurch sicher, dass wir in ausreichendem Umfang sowohl Konjunkturzyklen als auch aufgetretene Risikoentwicklungen unserer Sparkasse berücksichtigen.

Aus der Zusammenführung unserer Risikoinventurergebnisse leiten wir das Gesamtrisikoprofil ab. Dieses wird unterjährig bei besonders bedeutsamen Sachverhalten, Ereignissen und Vorkommnissen angepasst.

Unser Risikodeckungspotenzial gliedern wir in zwei Ebenen (Risikodeckungspotenziale aus dem laufenden Ergebnis bzw. aus der Substanz) mit vier unterschiedlichen Abstufungen.

Auf Basis des Gesamtrisikoprofils legen wir unsere Risikoneigung fest. Für unsere Aktivitäten haben wir derzeit eine risikoneutrale Risikoneigung festgelegt. Demzufolge muss die Übernahme neuer Risiken grundsätzlich mindestens ein günstiges Chance-/Risi-

Für das Real-Case-Szenario und für das Risiko-Szenario leiten wir aus unserem Risikodeckungspotenzial Gesamtrisikolimite ab. Die Festlegungen der Gesamtrisikolimite sind Bestandteil der Beschlussfassung des Verwaltungsrates nach § 16 Abs. 4 Ziffer 2 NSpG. 59

Geschäftsbericht Sparkasse Goslar/Harz 2016bLagebericht

Sie werden über die Unternehmensplanung konkretisiert.

wärtsszenarios berücksichtigt, und ein Stress-Szenario berechnet werden.

Anknüpfend an die Gesamtrisikolimite legt der Vorstand für die einzelnen Risikoarten Teilrisikolimite mit der Maßgabe fest, dass in beiden Sichtweisen die Summe der Teilrisikolimite nicht höher sein darf als die Gesamtrisikolimite.

Alle durchgeführten Szenarien sind bezüglich ihrer Auswirkungen auf das bilanzielle Eigenkapital, die Gesamt- und die Kernkapitalquote gemäß CRR, das Risikodeckungspotenzial sowie die Großkreditgrenze zu bewerten und Handlungsmaßnahmen abzuleiten.

Wir steuern unsere Risikotragfähigkeit primär über das Real-Case-Szenario.

Aufgrund der Zusammenlegung der Sparkasse Goslar/Harz mit der Sparkasse Hildesheim und der Kreissparkasse Peine haben wir uns im abgelaufenen Geschäftsjahr auf eine monatliche Überwachung der Kapitalgrundlagen beschränkt und auf eine gesonderte Kapitalplanung verzichtet. Anhaltspunkte über besonders bedeutsame Sachverhalte, Entwicklungen und Vorkommnisse, die eine anlassbezogene Aktualisierung unserer Kapitalplanung erfordert hätten, haben wir dabei nicht festgestellt.

Die Entwicklung unserer Risikotragfähigkeit überwachen wir turnusmäßig vierteljährlich. Den Berechnungen liegt ein Prognosezeitraum bis zum Ende des jeweils laufenden Geschäftsjahres bzw. – ab dem 30.06. – bis zum Folgejahresende zugrunde. Stresstests dienen der Früherkennung von Risiken, die aus unwahrscheinlichen, aber plausibel möglichen und unter Umständen gravierenden Ereignissen erwachsen können. In diesem Sinne sehen wir Stresstests als zukunftsorientierte Analysen an, die wir in Ergänzung zur regulären Risikofrüherkennung und -steuerung anwenden und mit denen wir die Auswirkungen schockartiger Entwicklungen simulieren und Inter-Risikokonzentrationen nachweisen wollen. Die Auswirkungen der Stresstestergebnisse auf unsere Risikotragfähigkeit bilden wir in gesonderten Ergebnisreports ab. Zur Planung des zukünftigen Kapitalbedarfs haben wir einen gesonderten Planungsprozess eingerichtet. Die Kapitalplanung wird turnusmäßig jährlich bzw. bei besonders bedeutsamen Sachverhalten, Entwicklungen und Vorkommnissen anlassbezogen aktualisiert. Ziel des Kapitalplanungsprozesses ist die Ableitung von strategischen Festlegungen zur Eigenkapitalpolitik und, daran anknüpfend, von Steuerungsmaßnahmen. Bei der Kapitalplanung legen wir einen Planungshorizont von fünf Jahren zugrunde und berücksichtigen sowohl unsere Strategiegrundlagen als auch die daraus abgeleiteten Ziele und Maßnahmen der Geschäfts- bzw. der Risikostrategie sowie die Unternehmensplanung, die Risikotragfähigkeit und die Liquiditätslage. Wir führen die Kapitalplanung szenariobasiert durch, indem ein Basis-Szenario, ein Negativ- Szenario, das adverse Entwicklungen eines wirtschaftlichen Ab60

Strukturierte Darstellung der wesentlichen Risikoarten Unter Risiko im weiteren Sinne verstehen wir ungünstige zukünftige Entwicklungen, die sich nachteilig auf die Vermögens-, Ertrags- und Liquiditätslage unserer Sparkasse auswirken können. Dieser weit gefasste Risikobegriff wird für die einzelnen, nachfolgend aufgeführten Kategorien näher konkretisiert: - Adressenrisiko - Marktpreisrisiko - Liquiditätsrisiko - Operationelles Risiko - Vertriebsrisiko - Sonstiges Risiko Dabei behandeln wir das Adressenrisiko, das Marktpreisrisiko, das Liquiditätsrisiko und das operationelle Risiko als wesentliche Risiken. Für diese Risiken verfügen wir über ein risikoartenbezogenes Risikofrüherkennungssystem. Es gewährleistet, dass sich abzeichnende Risiken frühzeitig und laufend aufgezeigt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden können. Außerdem haben wir qualitative risikoartenübergreifende Risikofrüherkennungsindikatoren festgelegt. Als Pflichtmitglied im Sparkassenverband Niedersachsen sind wir sehr eng mit der Sparkassen-Finanzgruppe und deren Sicherungseinrichtungen verbunden. Diese Verbundkonzentration kann sich risikokategorie- bzw. risikoartenübergreifend auswirken auf das Adressenrisiko (Risikoarten: Kontrahentenrisiko, Emittentenrisiko, Beteiligungsrisiko), das Marktpreisrisiko (Risikoarten: Zinsänderungsrisiko, Kursrisiko)

sowie das Liquiditätsrisiko. Wir stufen die Verbundkonzentration nicht als Inter-Risikokonzentration ein. Adressenrisiko Das Adressenrisiko umfasst Bonitätsveränderungen und/oder Forderungsausfälle gegen Personen oder Unternehmen, die zu Verlusten führen können. Wir erfassen und bewerten es anhand einer detaillierten und umfangreichen Adressenrisikostrategie (als Bestandteil der Risikostrategie). Dabei gliedern wir das Adressenrisiko in das Kreditrisiko, das Kontrahentenrisiko, das Emittentenrisiko sowie das Beteiligungsrisiko.

Kreditrisiko Das Kreditrisiko materialisiert sich im Kundenkreditgeschäft auf Einzelkreditnehmerebene und dort über die Risikofaktoren Kreditausfallrisiken und Sicherheitenrisiken. Aufbauend auf einer Risikoklassifizierung der einzelnen Prozesse im Kreditgeschäft haben wir differenzierte Risikosteuerungsstrategien für das Kommunalkreditgeschäft, das Mengenkreditgeschäft, für Wohnungsbaufinanzierungen, für gewerbliche Kreditengagements, für Intensivbetreuungsengagements, für Sanierungsengagements sowie für Abwicklungsfälle festgelegt. Innerhalb der einzelnen Prozesse stellen wir dabei ab auf eine Kombination von Ratingnoten und Kapitaldienstauslastung bzw. -deckung. Zur einzelengagementbezogenen Begrenzung von Risikokonzentrationen haben wir festgelegt, bei Neukundenfinanzierungen oberhalb festgelegter Betragsgrenzen für das Zusagevolumen sowie der darin enthaltenen wirtschaftlich ungedeckten Kreditteile grundsätzlich die Risikoteilung mit einem Konsortialpartner anzustreben. Bei Finanzierungsanträgen bestehender Kreditengagements über diese Grenzen hinaus ist eine Prüfung der Zweckmäßigkeit der Risikotransferierung durch Einbindung eines Konsortialpartners durchzuführen. Davon unabhängig werden sämtliche Kreditengagements, die eine der beiden Betragsgrenzen überschreiten, gesondert beobachtet. Hiervon nehmen wir diejenigen Unternehmen aus, die wir in der Kreditgruppe Sparkasse Goslar/Harz zusammenfassen. Für diese Unternehmen haben wir gesonderte risikobegrenzende Grundsätze festgelegt. Auf Portfolioebene steuern wir Risikokonzentrationen – mit Ausnahme der Kreditgruppe Sparkasse

Goslar/Harz – über quantitative Ziel- und Schwellenwerte für die Größenstruktur, die Branchenstruktur, die Absicherungsquote sowie die Risikostruktur. Daneben beschränkt das sparkassenrechtliche Regionalprinzip die geschäftliche Betätigung. Aufgrund des Einsatzes standardisierter Produkte und Verträge sowie der unbedeutenden Länderrisiken haben wir hierfür keine besonderen Steuerungsmaßnahmen festgelegt. Zum 31.12.2016 entfielen 42,3 % des Kundenkreditvolumens auf das Privatkundengeschäft, wo sich branchenspezifische Einflüsse nur indirekt über die Arbeitgeber auswirken. Weitere 8,6 % verteilten sich auf das Kommunalkreditgeschäft, sodass der Anteil unseres gewerblichen Kreditgeschäfts 49,1 % betrug. Die Größenstruktur des Kundenkreditgeschäfts erfüllt die Zielvorgaben. Sie zeigt zwar insgesamt eine breite Streuung der Kredite, lässt aber auch die Bedeutung größerer gewerblicher Kreditengagements erkennen. Die regionale Wirtschaftsstruktur spiegelt sich in unserem Kreditgeschäft wider. Den Schwerpunktbereich bilden mit 8,5 % die Ausleihungen an die Einzelbranche „Vermietung eigener Gebäude“. Das für diese Einzelbranche festgelegte Limitvolumen halten wir ein. Die Aufteilung des Gesamtbetrages der Forderungen und Hauptbranchen nach kreditrisikotragenden Instrumenten bilden wir in unserem Offenlegungsbericht zum 31.12.2016 ab. Der Absicherungsgrad unserer Kundenkredite durch die nach sparkassenrechtlichen Kriterien bewerteten Sicherheiten erfüllt die Zielvorgaben. Die bewerteten Sicherheiten konzentrierten sich zum 31.12.2016 auf die Grundpfandrechte an wohnwirtschaftlichen Immobilien sowie an gewerblichen Immobilien. Die verbleibenden Sicherheiten verteilen sich auf finanzielle bzw. fiduziarische Sicherheiten sowie auf Gewährleistungen von öffentlich-rechtlichen Instituten. Vor der Kreditvergabe werden die Kreditrisiken individuell beurteilt sowie nachfolgend laufend überwacht. Als Basis hierfür nutzen wir die einheitlichen Rating- und Scoringverfahren der Sparkassen-Finanzgruppe. Das Gesamtrisiko unseres Kreditportfolios wird auf der Grundlage der Risikoklassifizierungsverfahren ermittelt. Dabei werden die gerateten Kreditnehmer 61

Geschäftsbericht Sparkasse Goslar/Harz 2016bLagebericht

einzelnen Ratingklassen zugeordnet und diese jeweils vom DSGV validierte Ausfallwahrscheinlichkeiten zugewiesen. Die Verlustverteilung des Kreditportfolios wird in einen „erwarteten Verlust“ und einen „unerwarteten Verlust“ unterteilt. Der „erwartete Verlust“ als statistischer Erwartungswert wird im Rahmen der Kalkulation als Risikoprämie in Abhängigkeit von der ermittelten Ratingstufe und den Sicherheiten berücksichtigt. Der „unerwartete Verlust“ spiegelt die möglichen Verluste wider, die unter Berücksichtigung eines Konfidenzniveaus von 80 % (im Real-Case-Szenario unserer Risikotragfähigkeit) bzw. von 99 % (im Risikoszenario unserer Risikotragfähigkeit) innerhalb der nächsten zwölf bis maximal 18 Monate (in der Jahresendbetrachtung Folgejahr) voraussichtlich nicht überschritten werden. Dabei berücksichtigen wir sowohl geplante Bestandsveränderungen als auch mögliche ungünstige konjunkturelle Entwicklungen (so genannte systemische Faktoren) über Erhöhungen der Standardausfallwahrscheinlichkeiten. Zum 31.12.2016 war nahezu das gesamte Bruttokundenkreditvolumen im Risikobewertungssystem erfasst. Sämtliche Kommunalkreditgewährungen erfassen wir in der Risikoklasse I. Die Risikostruktur der risikotragenden Kundenkredite (Privatkunden, gewerbliche Kunden) verteilt sich auf unsere Risikoklassen wie folgt:

Es sind konkrete Richtlinien festgelegt, nach denen für ein Kreditengagement eine Risikovorsorge zu bilden ist. Diese ist insbesondere dann erforderlich, wenn der Kapitaldienst aus den laufenden Einnahmen nicht tragbar ist und/oder der erwartete Liquidationserlös des Vermögens nicht zur Rückzahlung der Kredite ausreicht. Die Höhe der im Einzelfall notwendigen Risikovorsorge orientiert sich dabei an der Wahrscheinlichkeit, mit der der Kreditnehmer seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Basis hierfür sind die Beurteilung der wirtschaftlichen Verhältnisse, das Zahlungsverhalten des Kunden sowie die Höhe der zu erwartenden Sicherheitenerlöse. Zur Überwachung der Risikovorsorge im Kundenkreditgeschäft haben wir ein monatliches Berichtswesen institutionalisiert. Stichtagsbezogen zu jedem Monatsultimo ab dem dritten Kalendermonat eines jeden Jahres wird eine vollständige Forderungsbewertung für nahezu das komplette Kreditgeschäft durchgeführt. Die Fortschreibung erfolgt dabei turnusmäßig und anlassbezogen und bietet Analysemöglichkeiten hinsichtlich der unterjährigen Entwicklung der Risikovorsorge. Uneinbringlich gewordene Forderungen schreiben wir zu Lasten der Gewinn- und Verlustrechnung bzw. zu Lasten bestehender Risikovorsorge ab.

Aufgliederung der risikotragenden Kundenkredite

Zusagevolumen

in %

Wirtschaftlich ungedeckte Kreditteile in %

Risikoklasse I (Ratingklassen 1 – 4)



61,7



59,6

Risikoklasse II (Ratingklassen 5 – 8)



27,4



27,8

Risikoklasse II (Ratingklassen 9 – 12)

7,8

Risikoklasse IV (Ratingklassen 13 oder schlechter)

3,1

3,0

100,0

100,0

Gesamt

Zur frühzeitigen Identifizierung der Kreditnehmer, bei deren Engagements sich erhöhte Risiken abzuzeichnen beginnen, setzen wir eine DV-Anwendung ein. Im Rahmen dieses Verfahrens sind qualitative und quantitative Indikatoren festgelegt worden, die eine Früherkennung von Kreditrisiken ermöglichen. Soweit einzelne Kreditengagements festgelegte Kriterien aufweisen, die auf erhöhte Risiken hindeuten, werden diese Kreditengagements einer gesonderten Beobachtung unterzogen (Intensivbetreuung). Kritische Kreditengagements werden von spezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf der Grundlage eines Sanierungs- bzw. Abwicklungskonzeptes betreut (Problemkredite). Die Kreditengagements werden regelmäßig auch daraufhin untersucht, ob Risikovorsorgebedarf besteht. 62

9,6

Tritt in den wirtschaftlichen Verhältnissen der Kreditnehmer eine nachhaltige Verbesserung ein, sodass kein Wertberichtigungsbedarf mehr besteht, lösen wir die Risikovorsorge auf. Mit Forderungen, bei denen akute Ausfallrisiken nicht ersichtlich sind, verbinden sich erfahrungsgemäß gleichwohl latente Ausfallrisiken. Hierfür bilden wir in Anlehnung an das BMF-Schreiben vom 10. Januar 1994 Pauschalwertberichtigungen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich unser Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft besonders günstig entwickelt:

Art der Risikovorsorge

Zuführung

Verbrauch

Anfangsbestand per 01.01.2016 Mio. EUR



Mio. EUR

Mio. EUR



Endbestand per 31.12.2016 Mio. EUR

7,0



1,5

1,5

1,8



5,2

0



0,1

0

0

PWB

2,3



0

0,3

0

2,0

Gesamt

9,3



1,6

1,8

1,8

7,3

EWB Rückstellungen



Auflösung

Mio. EUR



0,1

Kontrahenten- und Emittentenrisiko Das Kontrahentenrisiko setzt sich bei uns zusammen aus dem Wiedereindeckungsrisiko und dem Abwicklungsrisiko.

Unsere Beteiligungen setzen sich schwerpunktmäßig aus Verbundbeteiligungen sowie strategischen Beteiligungen zur Förderung des regionalen Wirtschaftsraums zusammen.

Das Wiedereindeckungsrisiko kennzeichnet das Risiko, dass ein Geschäft vom Kontrahenten nicht erfüllt wird und dadurch ein Neugeschäft zu ungünstigeren Konditionen abgeschlossen werden muss. Für Derivate besteht das Wiedereindeckungsrisiko über die gesamte Laufzeit des Derivates.

Die (Pflicht-)Beteiligungen an Unternehmen der Sparkassenorganisation dienen der Förderung des Sparkassenwesens. Gewinnerzielungsabsichten stehen dabei nicht im Vordergrund. Aus dem Landesbankensektor (insbesondere aufgrund verschärfter regulatorischer Vorgaben) können daher auch Risikopositionen entstehen, die einzeln oder zusammengefasst die Risikokonzentrationsgrenze überschreiten können. Mit einem vollständigen Ausfall der Landesbanken, anderer Institute der Sparkassen-Finanzgruppe oder der gesamten Gruppe rechnen wir realistischerweise nicht.

Das Abwicklungsrisiko (Erfüllungsrisiko) tritt bei Geschäften auf, die nach Ablauf des Erfüllungszeitpunktes noch nicht erfüllt sind. Aus der verzögerten Abwicklung entstehen Verluste, wenn sich der Marktwert zwischenzeitlich zu unseren Ungunsten entwickelt hat. Im Emittentenrisiko erfassen wir Adressenrisiken aus Eigenanlagen, die wie Kreditforderungen behandelt werden (Liquide Anlagen und Schuldscheindarlehen bei Kreditinstituten). In Abgrenzung dazu erfassen wir Adressenrisiken aus unseren Wertpapieranlagen sowie durch allgemeine Marktentwicklungen ausgelöste Credit-Spread-Veränderungen im Kursrisiko. Die Risikosteuerung des Kontrahenten- bzw. des Emittentenrisikos erfolgt über qualitative Grundsätze. Aus unserem Kontrahentenrisiko erwarten wir keine Risikokonzentrationen. Derzeit besteht unser SwapPortfolio aus ausschließlich mit der Norddeutschen Landesbank abgeschlossenen Payer-Swaps. Unsere liquiden Anlagen und Schuldscheindarlehen haben einen Anteil an den gesamten Eigenanlagen von 21,2 % und werden ausschließlich innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe platziert. Risikokonzentrationen erwarten wir daher nicht. Beteiligungen Das Beteiligungsrisiko stellt auf mögliche Verluste aus der Bereitstellung von Eigenkapital an Dritte ab.

Die Beteiligungen an regionalen Unternehmen sind strategische Beteiligungen, die dem öffentlichen Auftrag dienen. Gewinnerzielungsabsichten stehen dabei nicht im Vordergrund. Aufgrund ihrer regionalen Ausrichtung (mit Schwerpunkt Wohnungsbaugesellschaften) sind sie in hohem Maße von der Entwicklung unseres Geschäftsgebietes abhängig. Die tendenziell ungünstige Ausgangslage (Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaftskraft) kann sich voraussichtlich auch auf die Beteiligungsgesellschaften auswirken. Wertansätze für Beteiligungsinstrumente Gruppen von Beteiligungsinstrumenten

Buchwert Mio.EUR

Strategische Beteiligungen



19,3

Funktionsbeteiligungen



0,1

Kapitalbeteiligungen



0,6

Sonstige Beteiligungen



0,0 1

1

Einzelbetrag < 50 TEUR

Die Risikoüberwachung für die Verbundbeteiligungen wird durch den Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverband wahrgenommen. Die Ergebnisse sowie die Risiken aus den strategischen Beteiligungen bilden wir in unserem Beteiligungscontrolling ganzheitlich ab.

Für unser Beteiligungsgeschäft haben wir qualitative Grundsätze festgelegt. 63

Geschäftsbericht Sparkasse Goslar/Harz 2016bLagebericht

Marktpreisrisiko Das Marktpreisrisiko bezeichnet die grundsätzliche Gefahr, dass sich Marktpreise von Sachgütern oder Finanztiteln aufgrund von Änderungen der Marktlage zu unseren Ungunsten entwickeln. Wir erfassen und bewerten es anhand einer gesonderten Marktpreisrisikostrategie (als Bestandteil der Risikostrategie). Dabei gliedern wir das Marktpreisrisiko in das Zinsänderungsrisiko, das Kursrisiko (inklusive der Adressenrisiken aus unseren Wertpapieranlagen), das Währungsrisiko, das Optionsrisiko sowie das Rohwarenrisiko. Zinsänderungsrisiko Aufgrund der Geschäftsstruktur und der Nachfrage im Kundengeschäft ist ein wesentlicher Teil unserer Vermögensanlagen, insbesondere der Forderungen an Kunden, mit überwiegend langfristigen Zinsbindungen ausgestattet. Demgegenüber sind die Finanzierungsmittel in einem geringeren Umfang festzinsgebunden. Zudem ist die Laufzeit der Zinsbindungen auf der Passivseite überwiegend kürzer als auf der Aktivseite. Ein bedeutender Teil der Einlagen von Kunden ist variabel verzinslich. Das Zinsänderungsrisiko liegt zum einen darin, dass bei einem stark steigenden Zinsniveau sowie einer Veränderung der Zinsstrukturkurve hin zu einer Inversität höhere Zinsaufwendungen entstehen können, denen keine entsprechend gestiegenen Zinserträge gegenüberstehen, da die Zinssätze für die Vermögensanlagen aufgrund der Festzinsbindungen überwiegend nicht angehoben werden können. Dieses Risiko ist weitgehend durch derivative Finanzinstrumente in Form von Zinsswaps und hohen Volumina variabel verzinslicher Wertpapiereigenanlagen abgesichert. Zum anderen würde ein weiteres Absinken des Zinsniveaus bzw. Verharren des Zinsniveaus auf dem aktuell niedrigen Zinsniveau zu sinkenden Zinserträgen führen, denen keine entsprechenden rückläufigen Zinsaufwendungen gegenüber stünden, da die Zinssätze für Kundeneinlagen nur bis zu einer „Nullverzinsung“ und damit deutlich weniger als im Kundenkreditgeschäft gesenkt werden könnten. Vorzeitige Kreditrückzahlungen und Ausnutzung von Kündigungsrechten bei befristeten sowie unbefristeten Spareinlagen beeinflussen aufgrund der daraus resultierenden Bestandsschwankungen und schnelleren Anpassung an Zinsniveauveränderungen (Kündigung und Wiederanlage zu höheren Konditionen) das Zinsänderungsrisiko. 64

In unseren Annahmen gehen wir davon aus, dass das längerfristige Zinsniveau in 2017 leicht ansteigen wird. Nach unseren Einschätzungen dürfte in 2017 die Steilheit der Zinsstrukturkurve gegenüber dem Niveau vom 31.12.2016 bedingt durch einen Zinsanstieg in den längerfristigen Laufzeiten zunehmen. Die Entwicklung des Geld- und Kapitalmarktes beobachten wir laufend, um sofort angemessen auf Veränderungen reagieren und mögliche negative Auswirkungen des Zinsänderungsrisikos eingrenzen zu können. Wir steuern die Zinsänderungsrisiken einschließlich der im Zinsüberschuss enthaltenen Vertriebsrisiken über quantitative Ziel- und Schwellenwerte. Dabei stellen wir primär auf die handelsrechtliche Ergebnisbeeinflussung (periodenorientiert) ab. Zusätzlich ziehen wir Informationen aus der barwertigen Risikomessung zur Beurteilung des Umfangs bzw. der Auswirkungen von Steuerungsmaßnahmen heran. Im Kundenkreditgeschäft streben wir eine Stabilisierung der Margen bei gleichzeitigem Abbau von Sonderkonditionen an. Im Kundeneinlagengeschäft ist eine Begrenzung der Margenrückgänge wegen der bestehenden Referenzzinsmodelle nur eingeschränkt möglich. Neugeschäfte werden nahezu ausschließlich zu Standardkonditionen angestrebt. Zur Absicherung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos auf Ebene der Gesamtbank setzen wir bedarfsweise Swaps ein. Zur Beurteilung des Zinsänderungsrisikos erstellen wir turnusmäßig vierteljährlich sowie anlassbezogen Simulationsrechnungen. Grundlage der Ermittlung des zukünftigen Zinsüberschusses bilden die Zahlungsströme des Zinsbuchs. Für festverzinsliche Geschäfte werden die Zahlungsströme auf der Grundlage von Zinsbindungsbilanzen mit den zugehörigen Tilgungsplänen und Zinszahlungsterminen bestimmt. Den Zahlungsströmen der variablen Geschäfte liegen hinsichtlich der Zinsanpassungen und der Kapitalbindung institutsspezifische Fiktionen zugrunde. Die Bestimmung der dafür festzulegenden Parameter erfolgt nach der Methode der gleitenden Durchschnitte. Bei dieser Methode wird zur Ermittlung der fiktiven Zinsanpassung und Kapitalbindung auf historische Zinssätze am Geld- und Kapitalmarkt zurückgegriffen. Im Ergebnis wird das variable Geschäft fiktiv durch eine Kombination von Festzinsgeschäften ersetzt. Dabei wird berücksichtigt, inwieweit

das Zinsanpassungsverhalten der Vergangenheit vor dem Hintergrund der hausindividuellen Einschätzung zur künftigen Zins-, Markt- und Wettbewerbsentwicklung in der Zukunft fortgesetzt werden kann. Ausgehend von den ermittelten Zahlungsströmen werden unter Berücksichtigung der für die einzelnen Bilanzpositionen geplanten Margen und Bestandsentwicklungen die Zinsüberschüsse des laufenden Jahres und der Folgejahre prognostiziert. Anschließend werden die Auswirkungen aus angenommenen bzw. erwarteten Änderungen des Marktzinsniveaus und Bestandsentwicklungen auf den Zinsüberschuss analysiert. Zusätzlich nehmen wir eine wertorientierte Betrachtung des Zinsänderungsrisikos vor. Ziel der wertorientierten Zinsrisikomessung ist es, alle Wertveränderungen der zinsabhängigen Vermögens- und Schuldposten aufgrund von Marktzinsänderungen zu erfassen. Dadurch sollen ergänzende Informationen geschaffen werden, die es uns ermöglichen, die Erträge zu optimieren und die Risiken aus der Fristentransformation zu begrenzen. Bei der wertorientierten Ermittlung des Zinsänderungsrisikos werden sämtliche Zahlungsströme des variabel- und festverzinslichen Geschäfts zu einem Summenzahlungsstrom aggregiert und dessen Barwert ermittelt. Auf Basis von Risikokennzahlen (Value-at-Risk) und Risiko-Ertrags-Kennzahlen (RORAC) wird sowohl in der Ex-post- als auch in der Ex-ante-Betrachtung das Zinsänderungsrisiko bestimmt und beurteilt. Nach § 25 Abs. 1 und 2 KWG i. V. m. § 2 Abs. 1 Nr. 4 Finanz- und Risikotragfähigkeitsinformationenverordnung (FinaRisikoV) sind Finanzinstitute verpflichtet, der Bankenaufsicht regelmäßig im Rahmen der FinaRisikoV die Barwertveränderungen im Anlagebuch infolge eines standardisierten Zinsschocks mitzuteilen. Auf Basis des Rundschreibens 11/2011 der BaFin vom 09.11.2011 haben wir zum Stichtag 31.12.2016 die barwertige Auswirkung einer Ad-hoc-Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um + bzw. –200 Basispunkte errechnet. Die Verminderung des Barwertes, gemessen an den regulatorischen Eigenmitteln, betrug 22,2 % und lag damit oberhalb der Meldeschwelle von 20 %. Vor dem Hintergrund der angemessenen Kapitalausstattung und der damit verbundenen Risikotragfähigkeit sowie der zufriedenstellenden Risikolage halten wir das Zinsänderungsrisiko für vertretbar.

Zinsänderungsrisiken

Währung

TEUR

Zinsschock + 200 Bp. Vermögensrückgang

32.225

Zinsschock - 200 Bp. Vermögenszuwachs

1.276

Das periodenorientiert ermittelte Zinsänderungsrisiko der Sparkasse lag im Jahr 2016 ebenfalls innerhalb der vorgegebenen Limite. Unser Kundengeschäft ist weitgehend granular strukturiert. Ende 2016 bestand keine Ertragskonzentration. Auch traten keine Risikokonzentrationen in unserem Kundengeschäft auf. Bei unseren Eigenanlagen haben wir eine Ertragskonzentration (Norddeutsche Landesbank). Hier überwachen wir auf Ebene der Gesamtbank die einzelnen Risikofaktoren sowohl turnusmäßig als auch anlassbezogen. Bewertungseinheiten Wir sind keine Sicherungsbeziehungen, die die Voraussetzungen des § 254 HGB erfüllen, eingegangen. Die abgeschlossenen Derivate dienen als Sicherungsgeschäfte im Rahmen der Zinsbuchsteuerung. Die Bewertung dieser Sicherungsgeschäfte im Zinsbuch erfolgt nach den gesetzlichen Vorschriften und den Interpretationen des Rechnungslegungsstandards IDW RS BFA 3. Eine verlustfreie Bewertung des Zinsbuches ist gewährleistet. Kursrisiken Wir verstehen Kursrisiken allgemein als Verlustrisiko, das sich aufgrund jeder Änderung der Kurse zins- und anteilswertbezogener Finanzinstrumente ergibt. Zur Steuerung unserer Eigenanlagen haben wir allgemeine Rahmenbedingungen erlassen und daraus einen konkreten Handlungsrahmen mit quantitativen Schwellenwerten abgeleitet. Um unseren Status als Nicht-Handelsbuchinstitut zu wahren, streben wir keinen Abschluss von Geschäften an, die dem Handelsbuch zuzuordnen sind. Gleichzeitig wird der Gesamtumfang möglicher Handelsbuchgeschäfte intern begrenzt. Bei der Auswahl der Laufzeiten unserer Eigenanlagen berücksichtigen wir die Zahlungsprofile aus dem Kundengeschäft. Bei unseren Wertpapieranlagen streben wir mittlere Laufzeiten von bis zu sechs Jahren (maximal jedoch von zehn Jahren) mit fester oder variabler Verzinsung an. Wir beschränken unser Anlageuniversum grundsätzlich auf Europa und hier auf in Euro denominierte Titel. Das Anlageuniversum kann über die Anlagestruktur in unseren Publikumsfonds geringfügige 65

Geschäftsbericht Sparkasse Goslar/Harz 2016bLagebericht

Anteile außerhalb Europas und in Fremdwährung enthalten, die kumuliert die Grenze von 2,0 Mio. EUR nicht überschreiten sollen. Unsere Eigenanlagen in Pfandbriefen beschränken wir auf deutsche Titel und berücksichtigen die verschärften Transparenzanforderungen für unsere Gesamtkapitalquote gemäß CRR. Die Wertpapieranlagen sollen börsenfähig oder marktfähig sein und vorrangig aus bei uns im Hause etablierten Produkten bestehen, die in aktiven Märkten gehandelt werden. In Bezug auf die Risikosteuerung der Adressenrisiken aus Wertpapieranlagen verweisen wir auf unsere Ausführungen zum Emittentenrisiko. Wertpapieranlagen, bei denen bereits bei Erwerb eine Durchhalteabsicht besteht, können zur Begrenzung der Kursrisiken dem Anlagevermögen zugeordnet werden. Für die mit Kursrisiken behafteten Geschäfte werden regelmäßig die Auswirkungen künftiger Abschreibungsrisiken simuliert. Zur Begrenzung der Kursrisiken führen wir eine tägliche Bewertung zu Marktpreisen durch, bei der die erzielten Handelsergebnisse quantifiziert werden. Darüber hinaus führen wir zur Beurteilung unserer Kursrisiken turnusmäßig und anlassbezogen Simulationen auf das Jahresende des laufenden Jahres und des Folgejahres durch, die alle identifizierten Risikofaktoren (Veränderungen der Zinsstruktur, der Bonitätsspreads, der Ratings unserer Wertpapieranlagen sowie von Aktien, Währungen und Sachwerten) berücksichtigen. Hierbei erfassen wir auch die voraussichtlichen Kursrisiken aus den im Rahmen der Eigenanlagenplanung festgelegten Bestandsveränderungen. Gleichzeitig wird die Einhaltung der Limite durch eine vom Handel unabhängigen Stelle überwacht. Unsere Wertpapieranlagen verteilten sich zum Stichtag 31.12.2016 zu 63,5 % auf Schuldverschreibungen von Kreditinstituten (überwiegend der SparkassenFinanzgruppe), zu 7,8 % auf offene Investmentfonds (Immobilienfonds), zu 20,8 % auf öffentliche Emittenten, zu 1,9 % auf Unternehmensanleihen sowie zu 6,0 % auf Pfandbriefe. Sämtliche verzinslichen Wertpapieranlagen weisen ein Rating im Investmentgradebereich aus. Innerhalb der Assetklasse „Öffentliche Emittenten“ führen wir zwei mittelfristige Anleihen des Königreiches Spanien (Nominalvolumen von 11,0 Mio. EUR) und der Republik Italien (Nominalvolumen von 9,0 Mio. EUR). Bei unseren Wertpapieranlagen erwarten wir auf66

grund der guten Bonität der Landesbanken und angesichts des gemeinsamen institutsbezogenen Sicherungssystems der Sparkassen-Finanzgruppe keine gravierenden Auswirkungen aus bestehenden Risikokonzentrationen. Währungsrisiko Währungsrisiken erlangen bei uns nur eine untergeordnete Bedeutung und werden aktuell nur im Bereich der Bereitstellung des mittelbaren Eintritts in auf Fremdwährung lautende Eurex-Geschäfte von Kunden und innerhalb der Publikumsfonds (Fremdmanagement) eingegangen. Devisengeschäfte im Kundeninteresse führen wir ausschließlich als Bote der Norddeutschen Landesbank durch, sodass keine offenen Positionen entstehen. Optionsrisiko Optionsrisiken spielen bei uns derzeit ebenfalls nur eine untergeordnete Rolle und werden ausschließlich mittelbar im Zusammenhang mit Eurex-Geschäften von Kunden und innerhalb der Publikumsfonds (Fremdmanagement) eingegangen. Rohwarenrisiko Auch Rohwarenrisiken werden lediglich innerhalb der Publikumsfonds (Fremdmanagement) eingegangen. Sie sind von untergeordneter Bedeutung. Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko beinhaltet im Allgemeinen die Gefahr, dass wir unseren gegenwärtigen oder zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht, nicht mehr vollständig oder nicht fristgerecht nachkommen können. Außerdem berücksichtigen wir die Gefahr, dass Vermögenswerte nicht oder nur mit Verlusten liquidiert werden können bzw. das Risiko, dass die fortlaufende Aufnahme kurzfristiger Mittel nicht oder nur noch zu erhöhten Marktpreisen möglich sein kann. Wir haben unsere Grundsätze zur Steuerung und Überwachung der Liquiditätsrisiken in der Liquiditätsrisikostrategie (als Bestandteil der Risikostrategie) festgelegt. Hauptziel unserer Strategie zum Management von Liquidität ist die Vermeidung eines Liquiditätsengpasses, der zur Zahlungsunfähigkeit und somit zur Insolvenz der Sparkasse führt. Zur Sicherstellung der Solvenz setzen wir eine Risikofrüherkennung mit quantitativer Steuerung ein. Dabei legen wir den Schwerpunkt zurzeit auf die Sicherstellung einer ausreichenden Liquidität über einen Planungshorizont von bis zu einem Jahr. Zur

Beurteilung der Zahlungsfähigkeit wird auf die Entwicklung der LCR-Quote gemäß CRR (spezifiziert durch die delVO), der Liquiditätskennzahl und die Beobachtungskennzahlen gemäß Liquiditätsverordnung (LiqV) sowie ergänzend die Survival Periode als Indikator für eine Verschlechterung der Liquiditätslage zurückgegriffen. Die Schwellenwerte werden so gewählt, dass ausreichend Zeit zum Ergreifen geeigneter Maßnahmen zum Abwenden eines Liquiditätsengpasses verbleibt.

flüssen eintreten können.

Durch die Tagesdisposition ist eine unter Rentabilitätsgesichtspunkten optimale Steuerung der Liquidität sicherzustellen. Negativ verzinste Liquiditätsüberschüsse sind zu vermeiden, Liquiditätsbedarfe entsprechend der erwarteten Fristigkeit laufzeitgerecht zu refinanzieren. Erkenntnisse aus den bekannten Fälligkeiten der Steuerungsgeschäfte sowie aus steuerungserheblichen Kundengeschäften (z. B. größere Kreditabrufe) sind dabei zu berücksichtigen.

Branchentypisch stellen wir hohe Anforderungen an die Sicherheit der eingesetzten IT-Systeme. Dies gilt für die Verfügbarkeit und Integrität der Systeme und Daten im Rechenzentrum, für die in unserer Sparkasse betriebenen Systeme und für die betriebenen Netzwerke, und zwar sowohl im laufenden Geschäftsbetrieb als auch in der Notfallvorsorge.

Wir orientierten unsere Aktivitäten zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit in 2016 an einer LCR-Quote von 100 % und einer Liquiditätskennziffer von 1,5. Zur verursachungsgerechten internen Verrechnung der Liquiditätskosten und des Liquiditätsnutzens setzen wir ein einfaches Kostenverrechnungssystem ein, das den aufsichtsrechtlichen Anforderungen entspricht. Aufgrund der hohen Granularität der Kundengeschäfte können aus einzelnen Positionen keine Risikokonzentrationen entstehen. Auf Ebene der Gesamtbank berücksichtigen wir in unseren Szenarioanalysen institutsspezifische und marktspezifische Ursachen für eine mögliche Zahlungsunfähigkeit. Basierend auf unserer Bestandsplanung sowohl im Kundengeschäft als auch im Eigengeschäft sind die avisierten Liquiditätsabflüsse durch Zuflüsse vollumfänglich gedeckt. Bei der LCR ist im Rahmen der derzeit bestehenden Grundgesamtheit liquider Aktiva eine Intra-Risikokonzentration durch fällige großvolumige Refinanzierungsmittel gegeben. Im Rahmen der Eigengeschäftsplanung und insbesondere durch die tägliche Disposition über Tages- und Termingeldaufnahmen können wir derartige Volumina aussteuern. Operationelle Risiken Operationelle Risiken sind als Teil der allgemeinen Bankrisiken nicht bankspezifisch. Wir verstehen sie als die Gefahr von Verlusten, die in Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von Infrastruktur, Mitarbeitern, internen Verfahren oder externen Ein-

Ziel der Teilstrategie operationelles Risiko (als Bestandteil der Risikostrategie) ist die Vermeidung von Schadensfällen oder Reduzierung von Risiken auf ein Restrisiko, sofern die dafür zu ergreifenden Maßnahmen und Kosten-Nutzen-Aspekte gerechtfertigt sind. Den operationellen Risiken wirken wir mit zahlreichen Maßnahmen entgegen.

Zur Regelung der Arbeitsabläufe im Hause bestehen zentrale Vorgaben durch Arbeitsanweisungen. Rechtliche Risiken begrenzen wir durch Verwendung von rechtlich geprüften Vertragsformulierungen. Risiken im jeweiligen Sachgebiet dämmen wir durch Einsatz der – auch gesetzlich geforderten – Sicherheits-, Compliance-, Datenschutz- und Geldwäschebeauftragten ein. Schließlich reduzieren wir operationelle Risiken durch die laufende Aus- und Weiterbildung der Sparkassenmitarbeiter. Versicherbare Gefahrenpotenziale schirmen Versicherungsverträge in banküblichem Umfang ab. Um für die Quantifizierung eine geeignete empirische Basis zu schaffen, setzen wir eine Schadenfalldatenbank ein. Dem systematischen Umgang mit dieser Risikokategorie liegt eine Strategie zugrunde, die frühzeitiges Erkennen und die strukturierte Erfassung in den Vordergrund stellt. Die Operationellen Risiken werden nach unserer derzeitigen Einschätzung die künftige Entwicklung nicht wesentlich beeinträchtigen. Das vorgegebene Limit wurde jederzeit eingehalten. Risikokonzentrationen im Bereich der operationellen Risiken bestehen nicht. Berichtswesen Unser Berichtswesen setzt sich aus turnusmäßigen Regelberichten und anlassbezogenen Ad-hoc-Meldungen zusammen.

67

Geschäftsbericht Sparkasse Goslar/Harz 2016bLagebericht

Die vierteljährliche Quartals- und Risikoberichterstattung an den Vorstand bzw. den Verwaltungsrat fasst die wesentlichen Ergebnisse der Einzelberichte zu den Risikoarten zusammen, enthält zudem eine Darstellung und Beurteilung der Risikotragfähigkeit und berücksichtigt die Ergebnisse von durchgeführten Stresstests. Für die turnusmäßige Berichterstattung über die wesentlichen Risikoarten setzen wir Regelberichte ein:

Risikotragfähigkeit hinausgehenden, Risiken. Einlagensicherung Die Sparkasse ist als Mitglied im Sparkassenstützungsfonds des Sparkassenverbandes Niedersachsen dem Sicherungssystem der Deutschen Sparkassenorganisation angeschlossen. Dieses Sicherungssystem ist von der BaFin als Einlagensicherungssystem nach dem EinSiG anerkannt worden.

Risiken

Berichtsturnus

zuständige OE

Adressaten

Adressenausfallrisiko im Kreditgeschäft

monatlich bzw.

Controlling

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

vierteljährlich Adressenausfallrisiko aus Beteiligungen

jährlich

Controlling

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

Adressenausfallrisiken aus

monatlich

Controlling

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

Marktpreisrisiken – Kursrisiken

monatlich

Controlling

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

Marktpreisrisiken – Zinsänderungsrisiken

vierteljährlich

Controlling

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

Liquiditätsrisiken

monatlich

Controlling

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

Operationelle Risiken

jährlich

Controlling

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

Eigengeschäften

Daneben bestehen folgende risikoartenübergreifende Berichte: Report

Berichtsturnus

zuständige OE

Adressaten

Risikotragfähigkeit

vierteljährlich

Controlling

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

Stresstestdokumentationen

vierteljährlich

Controlling

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

Eigenmittelreport

vierteljährlich

Rechnungswesen

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

Gesamtreport Auslagerungen

jährlich

Dienstleistersteuerung/

Vorstand sowie verschiedene leitende Mitarbeiter

Risikomanagementsystem

Darüber hinaus stellt ein Ad-hoc-Meldeverfahren sicher, dass über besonders bedeutsame Sachverhalte, Ereignisse und Vorkommnisse innerhalb der jeweiligen Berichtsrhythmen der Vorstand, weitere interne Funktionsträger und gegebenenfalls der Verwaltungsrat zu informieren sind. Die vorgelegten Berichte enthalten neben der Darstellung auch eine Beurteilung der Risiken sowie bei Bedarf Handlungsvorschläge und somit alle erforderlichen Informationen. Wertung Wir steuern unsere Risiken in einer Weise, die dem Geschäftsumfang und der Komplexität angemessen ist. Bei allen Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können, wird ein wirksames Risikomanagement und -controlling eingesetzt. Wir sind für die kommenden Herausforderungen gut gerüstet und erwarten keine besonderen, über unsere 68

Prognose- und Chancenbericht Die folgenden Aussagen zur voraussichtlichen Entwicklung der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine im Jahr 2017 stellen Einschätzungen dar, die auf der Grundlage der zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts zur Verfügung stehenden Informationen getroffen werden. Prognosen sind naturgemäß mit Unsicherheit behaftet. Treten die zu-grunde gelegten Annahmen nicht ein, können die tatsächlichen von den erwarteten Ergebnissen abweichen. Geschäftsentwicklung Für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft bestehen in der aktuellen Situation besonders große Risiken. Sie beziehen sich nicht nur auf die kurzfristigen konjunkturellen Perspektiven, sondern auch auf grundlegende strukturelle Weichenstellungen. Das Leitbild des Freihandels, das in den letzten Dekaden allen sich offen beteiligenden Ländern so große Wohlstandsgewinne beschert hat, steht in Frage. Zunehmende protektionistische Bestrebungen könnten Effizienz und internationale Arbeitsteilung sowie die

entstandenen differenzierten Wertschöpfungsketten gefährden. Dies gilt nach dem eingeleiteten Brexit in besonderem Maße für die Europäische Union. Das wirtschaftspolitische Programm der neuen US-Administration unter Donald Trump wird erst rudimentär erkennbar. Für eine umfassende Bewertung ist es noch zu früh. Positive Reaktionen der Finanzmärkte haben bisher einzelne Aspekte betont: Kurzfristig könnte eine zusätzliche Stimulierung aus zusätzlichen Ausgabenprogrammen zu einem Wachstumsschub führen. Aber langfristig drohen Schäden aus einer Überhitzung oder aus einer Abschottung für die USA und auch für die Handelspartner. Noch können diese Gefahren in den einschlägigen Prognosen nicht konkret gefasst werden. Wenn die Risiken durch besonnene Reaktionen beherrschbar bleiben, ist eine fortgesetzte Erholung der großen Wirtschaftsregionen möglich. Dies bleibt bei aller Betonung der gewachsenen Risiken das Hauptszenario. So stellt der Internationale Währungsfonds im Januar-Update seines Weltwirtschaftsausblicks für 2017 ein leicht auf 3,4 % beschleunigtes Wirtschaftswachstum in Aussicht. Der Welthandel soll mit 3,8 % sogar wieder überproportional anziehen. Auch im Euroraum soll sich die wirtschaftliche Erholung in etwa mit dem Tempo des Vorjahres fortsetzen. Dies könnte helfen, die Arbeitslosigkeit in den Krisenländern der letzten Jahre allmählich weiter zu reduzieren. Allerdings bleiben weitere begleitende Strukturreformen nötig. Auch die Staatsfinanzen sind noch nicht in allen Ländern auf einem nachhaltigen Kurs, insbesondere für den Fall, dass die Zinsen irgendwann wieder steigen. Für 2017 hat sich die europäische Geldpolitik allerdings schon sehr weitgehend festgelegt. Das Ankaufprogramm wird zwar ab April 2017 auf ein monatliches Kaufvolumen von 60 Mrd. EUR reduziert. Die Käufe an sich sollen aber mindestens bis zum Ende des Jahres 2017 fortgeführt werden. Vor dem Ende der Käufe ist auch eine Anhebung der Leitzinsen praktisch ausgeschlossen, zumal die EZB im Rahmen ihrer „Forward Guidance“ entsprechende Signale gegeben hat. Anders als in den USA, wo eine langsame Fortsetzung der Leitzinsanhebungen im Laufe von 2017 wahrscheinlich ist, bleibt im Euroraum der Negativzins der EZB als Vorgabe für alle kurzfristigen Geldmarktkonditionen vorerst erhalten. Bei der Preisentwicklung ist 2017 zumindest eine weitere Normalisierung weg von den sehr niedrigen Raten der letzten Jahre wahrscheinlich. Im Januar

2017 erreichte die Zwölfmonatsrate der harmonisierten Verbraucherpreise im Euroraum sogar schon recht sprunghaft 1,8 %. Dieser Wert dürfte aber nur eine kurzfristige Zwischenspitze markiert haben. Im Januar war ein starker Basiseffekt wirksam, weil die Ölpreise ein Jahr zuvor besonders niedrig lagen. Im Jahresverlauf und Jahresdurchschnitt dürfte sich die Rate zunächst wieder etwas niedriger einstellen. In ähnlicher Weise wie im Euroraum insgesamt dürfte bei den Preisen auch die Entwicklung in Deutschland verlaufen. Strukturell dürfte in den nächsten Jahren der Preisauftrieb in Deutschland eher über dem Schnitt des Euroraums liegen. In Deutschland ist inzwischen eine leicht über dem Normalniveau liegende Kapazitätsauslastung erreicht. Die Sparkasse geht für Deutschland von einer weiter leicht steigenden Erwerbstätigkeit und von weiter leicht rückläufiger Arbeitslosigkeit aus und erwartet für 2017 einen Anstieg des realen Bruttoinlandsproduktes Deutschlands um 1,3 %. Dieser Wert ordnet sich ein in ein Feld anderer einschlägiger aktueller Prognosen, die in ähnlichem Rahmen liegen. Das kalenderbereinigte BIP würde 2017 rund 1,6 % betragen. Getragen werden soll das Wachstum erneut ausschließlich von der Binnenkonjunktur. In der Binnennachfrage fallen die Wachstumsbeiträge des Konsums etwas schwächer aus als im Vorjahr, weil 2016 noch wirksame Sonderfaktoren inzwischen ausgelaufen sind bzw. sich jetzt sogar umdrehen. So profitiert die Kaufkraft der privaten Haushalte nicht mehr von einer erneuten Verbilligung der Energierechnung. Dennoch soll der private Verbrauch real um 1,4 % zulegen. Der staatliche Konsum wird nicht mehr so stark von der Flüchtlingszuwanderung getrieben, wächst aber mit 2,4 % nochmal überproportional zum BIP. Die Bauinvestitionen dürften weiterhin vor allem im Bereich des Wohnungsbaus zulegen. Doch die anderen Investitionskategorien sind einmal mehr die am schwierigsten zu prognostizierende Verwendungskomponenten des BIP. Hier werden die politischen Unsicherheiten am direktesten wirksam. Für die Ausrüstungsinvestitionen veranschlagen die Chefvolkswirte im Mittel einen Zuwachs von 1,6 %. Doch hier bestehen Risiken und Chancen in beide Richtungen. Bei stabiler Entwicklung und wachsendem Optimismus sowie immer noch sehr niedrigen Zinsen wäre auch eine stärkere Entwicklung denkbar. Andererseits würden sich neue politische Erschütterungen oder eine Konkretisierung der protektionistischen Bedrohungen zuallererst bei der Investitionstätigkeit negativ 69

Geschäftsbericht Sparkasse Goslar/Harz 2016bLagebericht

niederschlagen.

Die Risiken liegen – neben den in der Risikoberichter

Die Sparkasse muss sich dem durch die zunehmende Digitalisierung verändernden Nachfrageverhalten stellen. Zudem wird für die nächsten Jahre ein weiterer Rückgang der Bevölkerungszahlen erwartet.

stattung dargestellten unternehmerischen und banküblichen Gefahren – hauptsächlich im Nachlassen der Weltwirtschaft durch mögliche protektionistische Entwicklungen. Im Euroraum können ausbleibende Strukturreformen die erwartete Erholung gefährden. Zudem könnte ein starker Zinsanstieg die Finanzkrise im Euroraum wieder verschärfen. Daneben wird die Rentabilität der Bankenbranche nachhaltig durch die steigende Regulierung belastet.

Der Arbeitsmarkt konnte in den letzten Jahren von der wirtschaftlichen Entwicklung profitieren, im vergangenen Jahr sind die Arbeitslosenzahlen im Geschäftsgebiet jedoch leicht gestiegen. Die Sparkasse erwartet eine Stagnation bei den Arbeitslosenzahlen und den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Geschäftsgebiet. Insgesamt wird das geschäftliche Umfeld der Kreditinstitute weiter durch verstärkten Wettbewerb zwischen den Instituten, die Unsicherheit an den Finanzmärkten aufgrund der politischen Situation sowie durch die rasch fortschreitende technologische Entwicklung bestimmt. Margen, aber auch die Preise im Dienstleistungsgeschäft, werden unter Druck bleiben. Unter Berücksichtigung dieser Rahmenbedingungen erwartet die Sparkasse einen leichten Anstieg der Bilanzsumme im Jahresdurchschnitt. Die Sparkasse erwartet danach sowohl eine Ausweitung des Kreditvolumens als auch der Kundeneinlagen, insbesondere mit variabler Verzinsung. Die beabsichtigte Einführung von Verwahrentgelten auf große Einlagen kann dieser Entwicklung auf der Passivseite aber entgegenstehen. Auch Wertpapierfälligkeiten werden dabei mangels Anlagealternativen weiterhin bilanzwirksam geparkt. Die Entwicklung des Kreditgeschäfts ist vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen und regionalen Wirtschaftsentwicklung zu sehen. Der Zuwachs dürfte im Wesentlichen vom Privatkundengeschäft, insbesondere für wohnwirtschaftliche Verwendungszwecke, getragen werden. Im Kreditgeschäft mit im Geschäftsgebiet ansässigen Firmen- und Gewerbekunden werden dagegen kurzfristig keine nennenswerten Bestandserhöhungen erwartet. Im Dienstleistungsgeschäft geht die Sparkasse für 2017 insgesamt von einer Ausweitung des Wertpapier-, Versicherungs- und Bauspargeschäfts aus. Als Risiken im Sinne des Prognoseberichts werden künftige Entwicklungen oder Ereignisse gesehen, die zu einer für die Sparkasse negativen Prognose- bzw. Zielabweichung führen können.

70

Als Chancen im Sinne des Prognoseberichts werden künftige Entwicklungen oder Ereignisse gesehen, die zu einer für die Sparkasse positiven Prognose- bzw. Zielabweichung führen können. Chancen werden insbesondere in einer besser als erwartet laufenden Konjunktur gesehen. Dies würde zu einer stärkeren Kreditnachfrage und einem Anstieg des Zinsüberschusses führen. Weiterhin sind Chancen im Zinsbuch bei einer steileren Zinsstrukturkurve und einem anhaltend niedrigen Zinsniveau des Geldmarktes zu sehen. Die sich aus dem Anstieg der Beschäftigung ergebenden Einkommenszuwächse könnten zu einer Binnen konjunkturnachfrage führen, die höher ausfällt als angenommen. Von den verbesserten Bedingungen am Arbeitsmarkt könnte im Zusammenhang mit dem Niedrigzinsumfeld auch der Wohnungsbau profitieren. Den Herausforderungen aus der Digitalisierung des Bankgeschäfts wird in der Sparkassen-Finanzgruppe mit zukunftsträchtigen Konzepten begegnet, mit denen die Sparkasse ihre Kunden langfristig an sich binden will. Finanzlage Für das Jahr 2017 plant die Sparkasse, die Umbauund Sanierungsmaßnahmen in der Geschäftsstelle Breite Straße in Peine abzuschließen. Daneben sind an weiteren Standorten Investitionen, insbesondere in den Brandschutz, vorgesehen. Vor dem Hintergrund der Fusion werden sich in 2017 noch umzugsbedingte Baumaßnahmen an den drei Hauptstandorten Hildesheim, Goslar und Peine ergeben, deren Umfang gegenwärtig noch nicht vollumfänglich absehbar ist. Die Vorgaben für die Liquiditätsdeckungsquote und die Liquiditätskennziffer sollen durchgängig eingehalten werden. Hierfür sind Warngrenzen deutlich über den aufsichtlichen Anforderungen festgelegt.

Ertragslage Das Zinsniveau dürfte auf absehbare Zeit nur moderat ansteigen. Dieses Zinsniveau in Verbindung mit einem sich verstärkenden Wettbewerb in der Kreditwirtschaft hält die Zinsspanne weiter unter Druck. Die Sparkasse rechnet damit, dass sich der Zinsüberschuss gegenüber dem Berichtsjahr spürbar verringert. Für das Provisionsergebnis erwartet die Sparkasse im Hinblick auf die neu entwickelten strategischen Anlagekonzepte im Wertpapiergeschäft und die hohe Leistungsfähigkeit ihrer Partner im Bereich Versicherungen, Immobilien, Bausparen und Leasing leicht steigende Erträge. Beim Verwaltungsaufwand rechnet die Sparkasse im Fusionsjahr 2017 bereits mit der Hebung erster Synergiepotenziale, insbesondere im Sachaufwand. Während die Personalkosten in 2017 fusionsbedingt und wegen eines Sondereffektes in 2016 noch steigen, werden sich die Sachaufwendungen reduzieren. Insgesamt wird für 2017 ein Anstieg des Verwaltungsaufwandes um 1,3 % erwartet. Die sich durch die Fusion ergebenden Synergieeffekte sollen in den kommenden Jahren konsequent zur Reduzierung des Personalbestandes genutzt werden. Gleichwohl plant die Sparkasse auch künftig Investitionen in zukunftsweisende Informationstechnologien und Produkte als Vorausset-zung für den Ausbau der Marktanteile. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft wird durch die Konjunktur- sowie die regionale Wirtschaftsentwicklung erheblich beeinflusst. Aufgrund wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sind negative Auswirkungen auf die finanzielle Lage der Privat- und Firmenkunden der Sparkasse und damit auf die Höhe des Risikoaufwandes nicht auszuschließen. Damit einhergehende Beeinträchtigungen der Jahresergebnisse sind allerdings nicht vorhersehbar. Für Bewertungsaufwendungen im Kundenkreditgeschäft wurde deshalb ein Wert berücksichtigt, der sich in etwa auf dem Planniveau des Vorjahres bewegt.

an Mitarbeitern, der gemeinsame Marktauftritt und weitere Effekte werden zu erhöhten neutralen Aufwendungen führen. Zudem werden Aufwendungen für personalwirtschaftliche Maßnahmen entstehen, um weitere Personalkapazitäten sozialverträglich abzubauen. Im neutralen Ergebnis wird deshalb ein negativer Saldo von 11,5 Mio. EUR erwartet. Insgesamt erwartet die Sparkasse für das laufende Geschäftsjahr ein gegenüber dem Vorjahr deutlich geringeres Ergebnis vor Bewertung und auch einen deutlich niedrigeren Jahresüberschuss. Diese Erwartungen sind im Wesentlichen abhängig von der Entwicklung des Zinsniveaus. Für das Jahr 2017 wird ein Verhältnis von Kosten zu Erlösen in Höhe von 77,9 % erwartet. Insgesamt ist das Jahr 2017 als Jahr der Zukunftsinvestition zu sehen. Mit dem gemeinsamen Marktauftritt und der Stärkung der Vertriebskraft will die Sparkasse ihre regionale Marktführerschaft stärken und ausbauen. Letztlich sollen dadurch die vertrieblichen Erträge – insbesondere im Dienstleistungsgeschäft – gesteigert werden. Nach Abschluss der Fusionsarbeiten werden positive betriebswirtschaftliche Effekte sowohl auf der Kosten- als auch auf der Ertragsseite erwartet. Die Sparkasse ist zuversichtlich, trotz weiterhin erschwerten Marktbedingungen durch das niedrige Zinsniveau, dem steigenden Wettbewerb und der demografischen Entwicklung, nachhaltig die notwendigen Ergebnisse zur angemessenen Dotierung des Eigenkapitals erzielen zu können. Im Prognosezeitraum wird auf Basis der Finanzplanung die Zahlungsbereitschaft jederzeit gewährleistet sein.

Bei den eigenen Wertpapieren rechnet die Sparkasse saldiert mit moderaten Einlösungsgewinnen. Für die übrigen Geschäftsbereiche sind nach derzeitigem Erkenntnisstand keine nennenswerten Bewertungserfordernisse zu erwarten. Die Ertragslage im Jahr 2017 wird vor allem durch die notwendigen Fusionsarbeiten geprägt sein. Die technische Zusammenführung der drei Althäuser Ende des dritten Quartals, Beanspruchungen einer Vielzahl 71

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 der Sparkasse Goslar/Harz Sitz Goslar eingetragen beim Amtsgericht Braunschweig Handelsregister-Nr. HRA 110914

Geschäftsbericht Sparkasse Goslar/Harz 2016bJahresbilanz zum 31. Dezember 2016

Aktivseite 31.12.2015 EUR EUR EUR TEUR 1. Barreserve a) Kassenbestand 21.394.154,14 16.755 b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 51.447.736,46 14.306 72.841.890,60 31.061 2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzan weisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen – , – – b) Wechsel – , – – – , – – 3. Forderungen an Kreditinstitute a) täglich fällig 47.254.092,91 45.898 b) andere Forderungen 89.577.827,23 69.611 136.831.920,14 115.509 4. Forderungen an Kunden 943.303.713,68 937.836 darunter: durch Grundpfandrechte gesichert 481.558.873,82 EUR ( 511.539) Kommunalkredite 71.051.752,44 EUR ( 66.925) 5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a) Geldmarktpapiere aa) von öffentlichen Emittenten – , – – darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank – , – EUR ( –) ab) von anderen Emittenten – , – – darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank – , – EUR ( –) – , – – b) Anleihen und Schuldverschreibungen ba) von öffentlichen Emittenten 48.250.689,14 53.288 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 48.250.689,15 EUR ( 53.288) bb) von anderen Emittenten 256.137.921,31 251.083 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 255.588.733,64 EUR ( 251.083) 304.388.610,45 304.371 c) eigene Schuldverschreibungen 71.948,01 54 304.460.558,46 304.425 Nennbetrag 70.000,00 EUR ( 53) 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 26.050.791,04 36.546 6a. Handelsbestand – , – – 7. Beteiligungen 14.245.112,34 16.953 darunter: an Kreditinstituten – , – EUR ( –) an Finanzdienstleistungsinstituten – , – EUR ( –) 8. Anteile an verbundenen Unternehmen 5.213.337,61 5.213 darunter: an Kreditinstituten – , – EUR ( –) an Finanzdienstleistungsinstituten – , – EUR ( –) 9. Treuhandvermögen 14.817,74 30 darunter: Treuhandkredite 14.817,74 EUR ( 30) 10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch – , – – 11. Immaterielle Anlagewerte a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte – , – – b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 49.248,98 90 c) Geschäfts- oder Firmenwert – , – – d) geleistete Anzahlungen – , – – 49.248,98 90 12. Sachanlagen 17.119.537,85 18.526 13. Sonstige Vermögensgegenstände 5.780.983,94 1.176 14. Rechnungsabgrenzungsposten 33.354,01 351 15. Aktive latente Steuern – , – – 16. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung – , – – Summe der Aktiva 1.525.945.266,39 1.467.716

Passivseite 31.12.2015 EUR EUR EUR TEUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) täglich fällig 7.649,79 6 b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 100.071.317,17 135.202 100.078.966,96 135.208 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) Spareinlagen aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten 359.144.122,93 351.993 ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 7.742.088,68 23.049 366.886.211,61 375.042 b) andere Verbindlichkeiten ba) täglich fällig 839.182.927,94 788.553 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 35.077.050,07 14.854 874.259.978,01 803.407 1.241.146.189,62 1.178.449 3. Verbriefte Verbindlichkeiten a) begebene Schuldverschreibungen 337.155,48 800 b) andere verbriefte Verbindlichkeiten – , – – darunter: 337.155,48 800 Geldmarktpapiere – , – EUR ( –) eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf – , – EUR ( –) 3a. Handelsbestand – , – – 4. Treuhandverbindlichkeiten 14.817,74 30 darunter: Treuhandkredite 14.817,74 EUR ( 30) 5. Sonstige Verbindlichkeiten 1.775.228,49 1.548 6. Rechnungsabgrenzungsposten 168.102,03 208 6a. Passive latente Steuern – , – – 7. Rückstellungen a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 17.356.324,00 17.728 b) Steuerrückstellungen 1.841.170,00 1.264 c) andere Rückstellungen 5.259.081,85 4.836 24.456.575,85 23.828 8. weggefallen – , – – 9. Nachrangige Verbindlichkeiten – , – – 10. Genussrechtskapital – , – – darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig – , – EUR ( –) 11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 49.000.000,00 22.000 darunter: Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB – , – EUR ( –) 12. Eigenkapital a) gezeichnetes Kapital – , – – b) Kapitalrücklage – , – – c) Gewinnrücklagen ca) Sicherheitsrücklage 105.644.384,87 102.448 cb) andere Rücklagen – , – – 105.644.384,87 102.448 d) Bilanzgewinn 3.323.845,35 3.197 108.968.230,22 105.645 Summe der Passiva 1.525.945.266,39 1.467.716 1. Eventualverbindlichkeiten a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln – , – b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 21.440.185,99 c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten – , – 21.440.185,99 Über weitere, nicht quantifizierbare Eventual verbindlichkeiten wird im Anhang berichtet. 2. Andere Verpflichtungen a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften – , – b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen – , – c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 107.578.811,90 107.578.811,90

– 22.585 – 22.585

– – 57.655 57.655

Geschäftsbericht Sparkasse Goslar/Harz 2016bGewinn- und Verlustrechnung

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 1.1.  –  31.12. 2015 EUR EUR EUR TEUR 1. Zinserträge aus a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 33.334.607,30 38.689 darunter: aus der Abzinsung von Rückstellungen – , – EUR ( –) b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 2.701.724,96 3.096 36.036.332,26 41.785 2. Zinsaufwendungen 7.458.374,50 8.679 darunter: aus der Aufzinsung von Rückstellungen 746.303,99 EUR ( 827) 28.577.957,76 33.106 3. Laufende Erträge aus a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 996.639,28 792 b) Beteiligungen 753.599,89 1.444 c) Anteilen an verbundenen Unternehmen – , – – 1.750.239,17 2.236 4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinn abführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen 144.660,69 – 5. Provisionserträge 10.648.928,29 11.066 6. Provisionsaufwendungen 641.438,71 570 10.007.489,58 10.496 7. Nettoertrag des Handelsbestands – , – – 8. Sonstige betriebliche Erträge 1.230.507,02 1.188 darunter: aus der Fremdwährungsumrechung – , – EUR ( –) aus der Abzinsung von Rückstellungen – , – EUR ( –) 9. weggefallen – , – – 41.710.854,22 47.026 10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a) Personalaufwand aa) Löhne und Gehälter 17.317.599,64 17.505 ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 4.409.489,39 5.849 darunter: für Altersversorgung 1.239.134,07 EUR ( 2.433) 21.727.089,03 23.354 b) andere Verwaltungsaufwendungen 10.360.483,02 10.420 32.087.572,05 33.774 11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 1.522.463,89 2.234 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.473.564,43 3.218 darunter: aus der Fremdwährungsumrechung – , – EUR ( –) aus der Aufzinsung von Rückstellungen – , – EUR ( –) 13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft – , – 309 14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 23.253.388,06 – 23.253.388,06 309 15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere – , – 95 16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 2.192.141,64 – 2.192.141,64 95 17. Aufwendungen aus Verlustübernahme – , – 52 18. Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken 27.000.000,00 1.000 19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 5.072.783,55 6.344 20. Außerordentliche Erträge – , – – darunter: Übergangseffekte aufgrund des Bilanzrechts modernisierungsgesetzes – , – EUR ( –) 21. Außerordentliche Aufwendungen – , – – darunter: Übergangseffekte aufgrund des Bilanzrechts modernisierungsgesetzes – , – EUR ( –) 22. Außerordentliches Ergebnis – , – –

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 1.1.  –  31.12. 2015 EUR EUR EUR TEUR 23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.676.916,60 3.075 darunter: Veränderung der Steuerabgrenzung nach § 274 HGB – , – EUR ( –) 24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 72.021,60 72 1.748.938,20 3.147 25. Jahresüberschuss 3.323.845,35 3.197 26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr – , – – 3.323.845,35 3.197 27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen a) aus der Sicherheitsrücklage – , – – b) aus anderen Rücklagen – , – – – , – – 3.323.845,35 3.197 28. Einstellungen in Gewinnrücklagen a) in die Sicherheitsrücklage – , – – b) in andere Rücklagen – , – – – , – – 29. Bilanzgewinn 3.323.845,35 3.197

Geschäftsbericht Goslar/Harz 2016bAnhang zur Jahresbilanz

Anhang

gen nicht mehr bestehen, werden Zuschreibungen (Wertaufholungen) bis zum beizulegenden Zeitwert vorgenommen.

Vorbemerkung Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV) aufgestellt. Hierbei waren erstmals die Änderungen durch das Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) vom 23. Juli 2015 zu beachten.

Der Anschaffungswert der Wertpapiere wird zum gewogenen Durchschnittswert ermittelt. Die Wertpapiere werden nach dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Zum Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung mit den Anschaffungskosten bzw. den niedrigeren Börsenkursen. Wertaufholungen haben wir durch Zuschreibungen auf den höheren Kurswert, maximal aber bis zu den Anschaffungskosten berücksichtigt.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden entspricht den allgemeinen Bewertungsvorschriften der §§ 252 ff. HGB unter Berücksichtigung der für Kreditinstitute geltenden Sonderregelungen (§§ 340 ff. HGB). Die Forderungen an Kunden und Kreditinstitute (einschließlich Schuldscheindarlehen) werden mit ihrem Nennwert angesetzt, der Unterschiedsbetrag zwischen dem Nennwert und dem niedrigeren Auszahlungsbetrag wird unter den Rechnungsabgrenzungsposten der Passivseite aufgenommen. Er wird grundsätzlich im langfristigen Neugeschäft auf fünf Jahre, bei längeren Festzinsvereinbarungen auf die Laufzeit der Zinsbindung, längstens auf zehn Jahre, verteilt. Im kurz- und mittelfristigen Neugeschäft erfolgt eine Verteilung auf die Darlehenslaufzeit bzw. auf die Dauer der Festzinsvereinbarung. Bei erneuten Festzinsvereinbarungen bestehender Darlehen wird das Disagio generell auf die Dauer der neuen Zinsbindungsfrist, längstens auf zehn Jahre, verteilt. Abweichend hiervon werden Disagien, Bearbeitungsgebühren und ähnliche Beträge im Zusammenhang mit so genannten Weiterleitungsmitteln angesichts der jeweiligen Betragskongruenz zwischen den aktivischen und passivischen Unterschiedsbeträgen im Jahr ihres Anfalls vollständig erfolgswirksam erfasst. Für akute Ausfallrisiken bei den Forderungen bestehen Einzelwertberichtigungen in Höhe des zu erwartenden Ausfalls. Dem latenten Kreditrisiko wird durch Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen, die in Anlehnung an die im Schreiben vom 10. Januar 1994 des Bundesministeriums der Finanzen genannten Grundsätze bemessen worden sind. Für die besonderen Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute wird Vorsorge getroffen. Soweit die Gründe für eine Abwertung von Forderun78

Die Anteile an Sondervermögen werden zum investmentrechtlichen Rücknahmepreis angesetzt. Bei einem Sondervermögen sind mit der Kapitalanlagegesellschaft Rücknahmeabschläge vereinbart. Diese werden bei der Zuordnung zum Anlagevermögen nicht berücksichtigt. Die unter Aktiva Posten 6 ausgewiesenen Anteile an Gesellschaften haben wir zu Anschaffungskosten angesetzt. Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen sind zu Anschaffungskosten bzw. im Falle vorübergehender sowie voraussichtlich dauernder Wertminderungen zum niedrigeren Zeitwert angesetzt. Bei Gebäuden wurde eine Nutzungsdauer von höchstens 50 Jahren zugrunde gelegt. Die Abschreibungen wurden überwiegend linear, in der Vergangenheit zum Teil degressiv, vorgenommen. Im Falle voraussichtlich dauernder Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Bei Bauten auf fremden Grundstücken sowie Einbauten in gemieteten Räumen erfolgt die Verteilung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten entsprechend der Dauer des jeweiligen Mietverhältnisses, wenn diese kürzer ist als die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Die Abschreibung der Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung einschließlich der Betriebsvorrichtungen erfolgt generell linear. Für die Bemessung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der Gegenstände werden die von der Finanzverwaltung veröffentlichten AfA-Tabellen für die Kreditwirtschaft bzw. für die allgemein verwendbaren Anlagegüter zugrunde gelegt. Für nach dem 31. Dezember 2003 angeschaffte Wirtschaftsgüter wird die pro rata temporisAbschreibungsregelung gemäß § 7 Abs. 1 Satz 4 EStG angewandt. Vermögensgegenstände von geringem

Wert (Anschaffungskosten bis 150 EUR) werden sofort als Sachaufwand erfasst; bei Anschaffungswerten von bis zu 1.000 EUR (ohne Mehrwertsteuer) und immateriellen Anlagewerten (Software bis zu 410 EUR ohne Mehrwertsteuer im Einzelfall) erfolgt im Jahr der Anschaffung eine Vollabschreibung. Für die immateriellen Anlagewerte (Software mit Anschaffungswerten über 410 EUR im Einzelfall ohne Mehrwertsteuer) wird generell ein Abschreibungszeitraum von fünf Jahren zugrunde gelegt. Das Beibehaltungswahlrecht für in Vorjahren vorgenommene ausschließlich steuerlich bedingte Abschreibungen (§ 254 HGB a. F.) wurde im Rahmen der BilMoG-Umstellung vollständig ausgeübt (Artikel 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB). Die Sortenbestände sind zum Bankenankaufskurs der NORD/LB am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet worden. Für die bei der Deutschen Bundesbank und bei der NORD/LB unterhaltenen Guthaben wurden uns Zinsen in Höhe von 34 TEUR berechnet, die wir mit den unter GV Posten 1 a ausgewiesenen Zinserträgen aus Kredit- und Geldmarktgeschäften verrechnet haben. Für die von der NORD/LB bei uns angelegten Gelder wurden uns Zinsen in Höhe von 11 TEUR vergütet, die wir mit den unter GV Posten 2 ausgewiesenen Zinsaufwendungen verrechnet haben. Die sonstigen Vermögensgegenstände, die nicht dazu bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen, werden nach den für das Umlaufvermögen geltenden Vorschriften bewertet. Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Unterschied zwischen Erfüllungsund Ausgabebetrag bei Anleihen wird unter den Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen.

worden. Hierbei ist die Ermittlung anhand einer barwertigen Betrachtung erfolgt. Als Zinsstrukturkurve wurde je nach Teilmarktzuordnung die DSGV Standardkurve, die Swapkurve oder die Pfandbriefkurve zugrunde gelegt. Zum 31. Dezember 2016 ergab sich kein Rückstellungsbedarf. Die Pensionsrückstellungen sind nach dem modifizierten Teilwertverfahren unter Zugrundelegung der Richttafeln Heubeck 2005 G ermittelt worden. Aufgrund der im März 2016 erfolgten gesetzlichen Neuregelung für die Bewertung der Rückstellungen für Altersvorsorgeverpflichtungen haben wir unsere Pensionsrückstellungen nicht mehr mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre, sondern mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen zehn Jahre abgezinst. Für die Abzinsung wurde der von der Deutschen Bundesbank gemäß RückAbzinsV nach dem Stand von Ende Dezember 2016 bekannt gegebene Zinssatz in Höhe von 4,01 % verwendet. Dieser beruht auf einer pauschal angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren. Die bis zur voraussichtlichen Erfüllung zu erwartenden Gehalts- und Rentensteigerungen wurden mit jährlich 2,00 % berücksichtigt. Die Sparkasse ist tarifvertraglich verpflichtet, für ihre Beschäftigten eine zu einer Betriebsrente führende Versicherung bei einer kommunalen Zusatzversorgungskasse abzuschließen. Sie erfüllt diese Verpflichtung durch Anmeldung der betreffenden Mitarbeiter bei der Emder Zusatzversorgungskasse für Sparkassen (ZVK-Sparkassen) mit Sitz in Emden. Die ZVK-Sparkassen ist eine kommunale Zusatzversorgungseinrichtung im Sinne des § 1 des AltersvorsorgeTV-Kommunal (ATV-K) vom 1. März 2002. Träger der ZVK-Sparkassen ist der Sparkassenverband Niedersachsen in Hannover, der das Kassenvermögen der ZVK-Sparkassen als Sondervermögen getrennt von seinem übrigen Vermögen verwaltet.

Die Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt, sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Beträgt die Zeitspanne bis zum erwarteten Erfüllungszeitpunkt mehr als ein Jahr, erfolgt eine Abzinsung mit einem laufzeitadäquaten Zinssatz gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV).

Nachdem sich die Tarifvertragsparteien des öffentlichen Dienstes mit Wirkung vom 1. Januar 2002 auf eine Abkehr vom seit 1967 bestehenden Gesamtversorgungssystem verständigt hatten, hat die ZVK-Sparkassen zum 1. Januar 2003 den Versicherten- und Rentnerbestand in zwei getrennte Abrechnungsverbände unterteilt, den Abrechnungsverband P für die zu diesem Zeitpunkt Pflichtversicherten bzw. den Abrechnungsverband R für sogenannte Altrentner.

Für das Zinsänderungsrisiko ist eine Gesamtbetrachtung aller zinstragender Aktiva und Passiva des Bankbuchs einschließlich der Derivate vorgenommen

Seit diesem Zeitpunkt ist der Abrechnungsverband P unter Zugrundelegung der Bewertungsparameter gemäß ATV-K vom 1. März 2002 kapitalgedeckt. Diese 79

Geschäftsbericht Goslar/Harz 2016bAnhang zur Jahresbilanz

tarifliche Bewertungsmethodik erfasste den voraussichtlich zu erwartenden Verpflichtungsumfang nicht vollständig. Hierauf hat die ZVK-Sparkassen bereits mit kontinuierlicher Stärkung ihrer Deckungsrückstellung reagiert. Seit dem 31. Dezember 2011 erfolgt eine realistische und von den tarifvertraglichen Vorgaben abweichende kassenspezifische Ermittlung der Deckungsrückstellung, die sämtliche künftig zu erwartenden Kosten und Risiken einbezieht. Der bisherige Beitragssatz von 4 % erschien hiernach und unter zusätzlicher Berücksichtigung der damaligen Kapitalmarktlage nach aktuariellen Ermittlungen nicht mehr auskömmlich. Dem wurde durch eine mit Wirkung zum 1. Januar 2012 eintretende Anhebung auf 5 % Rechnung getragen; in diesem Zusammenhang wurde hinsichtlich der künftigen Kapitalerträge eine langfristig erzielbare Rendite von 4,25 % zugrunde gelegt. Bemessungsgrundlage für den Beitrag sind die zusatzversorgungspflichtigen Entgelte; sie beliefen sich im Geschäftsjahr 2016 auf 16,5 Mio. EUR. Bei den Verpflichtungen des Abrechnungsverbandes R ergab sich zum 1. Januar 2003 eine Deckungslücke, die den einzelnen Beteiligten zugeordnet worden ist und die jährlich nach versicherungsmathematischen Grundsätzen bewertet wird. Hierbei wird ein Rechnungszins in Höhe von 3,25 % zugrunde gelegt, die Sterblichkeit wird entsprechend den für die Versicherten der ZVK-Sparkassen festgestellten Wahrscheinlichkeiten berücksichtigt. Die Sparkasse hat die Deckungslücke beim Abrechnungsverband R bereits in früheren Jahren durch Sonderzahlungen vorläufig ausfinanziert. Restrisiken der Ausfinanzierung bestehen allerdings in Abhängigkeit von der Biometrie sowie der Verzinsung der Anlagen der ZVK-Sparkassen. Rechnerisch wurde zum Bilanzstichtag erneut eine auf unser Haus entfallende Deckungslücke in Höhe von 317 TEUR ermittelt, die im Berichtsjahr geschlossen wurde. Die strukturierten Produkte (Forwarddarlehen im Kundengeschäft) wurden einheitlich (ohne Abspaltung der Nebenrechte) bilanziert und bewertet.

80

Erläuterungen zur Jahresbilanz Für die im Anhang vorzunehmende Fristengliederung für bestimmte Aktiva und Passiva nach Restlaufzeiten wird die Erleichterungsregelung gem. § 11 Satz 3 RechKredV in Anspruch genommen. Aktiva Posten 3: Forderungen an Kreditinstitute Die unter Posten 3 b) andere Forderungen ausgewiesenen Bestände gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt: - bis drei Monate - mehr als drei Monate bis ein Jahr - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre - mehr als fünf Jahre

0 TEUR 40.000 TEUR 29.000 TEUR 20.000 TEUR

Forderungen an die eigene Girozentrale:

111.686 TEUR

Posten 4: Forderungen an Kunden Die Forderungen an Kunden gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt: - bis drei Monate - mehr als drei Monate bis ein Jahr - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre - mehr als fünf Jahre - unbestimmte Laufzeit

27.691 TEUR 75.513 TEUR 312.391 TEUR 508.534 TEUR 18.517 TEUR

Forderungen an verbundene Unternehmen: Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres

70.407 TEUR 83.985 TEUR

darunter nachrangige Vermögensgegenstände: Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres

70.407 TEUR 83.985 TEUR

Forderungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres darunter nachrangige Vermögensgegenstände: Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres

7.025 TEUR 7.136 TEUR

0 TEUR 0 TEUR

Posten 5: Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Von den hier ausgewiesenen Anleihen und Schuldverschreibungen werden in dem auf den Bilanzstichtag folgenden Jahr fällig: 67.194 TEUR Von den unter Aktiva Posten 5 enthaltenen börsenfähigen Wertpapieren sind börsennotiert 293.383 TEUR nicht börsennotiert 10.072 TEUR

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Geschäftsbericht Goslar/Harz 2016bAnhang zur Jahresbilanz

Wertpapiere mit Nachrangabrede sind in diesem Bilanzposten enthalten in Höhe von am 31.12. des Vorjahres

534 TEUR 534 TEUR

Posten 6: Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Von den unter Aktiva Posten 6 enthaltenen börsenfähigen Wertpapieren sind börsennotiert 0 TEUR nicht börsennotiert 19.623 TEUR Posten 9: Treuhandvermögen Das Treuhandvermögen gliedert sich wie folgt: Forderungen an Kunden (Posten 4 des Formblatts) Posten 12: Sachanlagen Die für sparkassenbetriebliche Zwecke genutzten Grundstücke und Bauten belaufen sich auf (Bilanzwert) Der Bilanzwert der Betriebs- und Geschäftsausstattung beträgt Posten 13: Sonstige Vermögensgegenstände Forderungen an verbundene Unternehmen: Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres Posten 14: Rechnungsabgrenzungsposten In den Rechnungsabgrenzungsposten sind enthalten: Unterschiedsbetrag zwischen dem Erfüllungs- und dem niedrigeren Ausgabebetrag bei Verbindlichkeiten oder Anleihen Bestand am 31.12. des Vorjahres Der Gesamtbetrag der auf Fremdwährung lautenden Vermögensgegenständebeläuft sich auf

82

15 TEUR

13.280 TEUR

1.943 TEUR

145 TEUR 0 TEUR

1 TEUR 1 TEUR

96 TEUR

Entwicklung des Anlagevermögens (Angaben in TEUR) Entwicklung der Anschaffungs-/Herstellungskosten

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Beteiligungen Anteile an verbundenen Unternehmen 1) Immaterielle Anlagewerte Sachanlagen Sonstige Vermögensgegenstände 1)

Stand am 01.01. des Geschäfts- jahres 104.243

Zugänge

Entwicklung der kumulierten Abschreibungen

Abgänge

Umbuchungen

Buchwerte

14.565

10.320



Stand am 31.12. des Geschäftsjahres 108.488

22.627

3.424





26.051















26.051

22.627

22.899 7.236

– –

3.540 2.023

– –

19.359 5.213

5.946 2.023

– –

– –

– –

832 2.023

– –

5.114 –

14.245 5.213

16.953 5.213

1.331







1.331

1.242

40









1.282

49

89

58.218 –

502 –

3.301 –

– –

55.419 –

39.692 –

1.482 –

120 –

– –

2.754 –

– –

38.300 –

17.119 –

18.526 –



Stand am AbschreiZuschrei- Änderungen der gesamten Abschrei01.01. des bungen bungen bungen im Zusammenhang mit Geschäftsim Geim GeUmbujahres schäftsjahr schäftsjahr Zugängen Abgängen chungen 529 43 203 – 258 –

Die dargestellten Abgänge betreffen Vorjahre, weil seinerzeit bei Abgängen nur die Buchwerte, nicht jedoch die ursprünglichen Anschaffungskosten berücksichtigt wurden.

Stand am 31.12. des Geschäftsjahres 111

Stand am 31.12. des Geschäftsjahres 108.377

Stand am 31.12. des Vorjahres 103.714

83

Geschäftsbericht Goslar/Harz 2016bAnhang zur Jahresbilanz

Passiva Posten 1: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die unter Posten 1 b) ausgewiesenen Bestände gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt: - bis drei Monate - mehr als drei Monate bis ein Jahr - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre - mehr als fünf Jahre

1.705 TEUR 4.945 TEUR 22.308 TEUR 70.327 TEUR

Verbindlichkeiten gegenüber der eigenen Girozentrale:

76.975 TEUR

Der Gesamtbetrag der als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten übertragenen Vermögensgegenstände beträgt

70.205 TEUR

Posten 2: Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Die unter Posten 2 a) Unterposten ab) ausgewiesenen Bestände gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt: - bis drei Monate - mehr als drei Monate bis ein Jahr - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre - mehr als fünf Jahre

1.519 TEUR 5.853 TEUR 370 TEUR 0 TEUR

Die unter Posten 2 b) Unterposten bb) ausgewiesenen Bestände gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt: - bis drei Monate - mehr als drei Monate bis ein Jahr - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre - mehr als fünf Jahre

1.271 TEUR 5.742 TEUR 27.288 TEUR 773 TEUR

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen: Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres

6.566 TEUR 6.970 TEUR

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres

6.633 TEUR 6.279 TEUR

Posten 4: Treuhandverbindlichkeiten Die Treuhandverbindlichkeiten gliedern sich wie folgt: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Posten 1 des Formblatts)

15 TEUR

Posten 5: Sonstige Verbindlichkeiten Die Sparkasse ist an einem geschlossenen Immobilienfonds in der Rechtsform der Kommanditgesellschaft beteiligt, der Liquiditätsausschüttungen im Hinblick auf erst künftig entstehende Gewinnanteile geleistet hat. Diese unter Passiva Posten 5 ausgewiesenen Vorschüsse belaufen sich auf insgesamt 167 TEUR. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen: Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres

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0 TEUR 52 TEUR

Posten 6: Rechnungsabgrenzungsposten Unterschiedsbeträge zwischen dem Auszahlungsbetrag bzw. den Anschaffungskosten von Forderungen gegenüber dem höheren Nominalbetrag sind enthalten mit Bestand am 31.12. des Vorjahres

166 TEUR 204 TEUR

Posten 7: Rückstellungen Aufgrund einer gesetzlichen Neuregelung wurde bei den Pensionsrückstellungen für die Abzinsung erstmals ein Durchschnittszinssatz angewendet, dem ein zehnjähriger Betrachtungszeitraum zugrunde liegt. Aus der Abzinsung der Rückstellungen für Pensionen mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 1.558 TEUR. Dieser Unterschiedsbetrag ist für die Ausschüttung gesperrt.

Passiva unter dem Bilanzstrich Posten 1: Eventualverbindlichkeiten Zu Unterposten 1 b): Für die Darlehensschuld eines Dritten mit unbestimmter Laufzeit haftet die Sparkasse anteilig für den Zinsdienst (derzeit 5,206 % auf einen Kapitalbetrag von 3.674 TEUR) und für gegebenenfalls anfallende Steuern sowie eventuelle Kosten. Bei den unter Posten 1 b) unter der Bilanz ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten handelt es sich um übernommene Bürgschafts- und Gewährleistungsverpflichtungen. Auf Basis der regelmäßigen Bonitätsbeurteilungen der Kunden im Rahmen unserer Kreditrisikomanagementprozesse gehen wir für die hier ausgewiesenen Beträge davon aus, dass sie nicht zu einer wirtschaftlichen Belastung der Sparkasse führen werden. Auch haben sich in den letzten Jahren nur geringfügige Ansprüche Dritter ergeben. Zum Abschlussstichtag bestanden keine Rückgriffsforderungen, Regress- oder Erstattungsansprüche aus Bürgschaften und Gewährleistungen. Sollte im Ausnahmefall aus einer Eventualverbindlichkeit ein Verlust drohen, werden hierfür Rückstellungen gebildet und die unter der Bilanz ausgewiesenen Beträge entsprechend gekürzt. Posten 2: Andere Verpflichtungen Zu Unterposten 2 c): In diesem Posten treten folgende Einzelgeschäfte mit wesentlicher Bedeutung für die Gesamttätigkeit der Sparkasse hervor: Kassenkredit befristet bis 30.06.2017 Kassenkredit befristet bis 31.07.2017

34.948 TEUR 11.900 TEUR

Durch die künftige Inanspruchnahme der unter Posten 2 c) ausgewiesenen unwiderruflichen Kreditzusagen entstehen nach den Erkenntnissen des Bilanzstichtages werthaltige Forderungen. Insoweit bestehen auch hier keine Anhaltspunkte dafür, dass sich mit einer Inanspruchnahme seitens der Kreditnehmer bereits Vermögensbelastungen der Sparkasse verbinden. Sollte im Ausnahmefall aus unwiderruflichen Kreditzusagen ein Verlust drohen, werden hierfür Rückstellungen gebildet und die unter der Bilanz ausgewiesenen Beträge entsprechend gekürzt.

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Geschäftsbericht Goslar/Harz 2016bAnhang zur Jahresbilanz

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Posten 12: Sonstige betriebliche Aufwendungen Aus den unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (insgesamt 1.474 TEUR) ausgewiesenen Einzelposten tritt insbesondere folgender Einzelbetrag von Bedeutung hervor: Fusionsbedingte Abfindungszahlungen im Zuge getroffener Individualvereinbarungen 756 TEUR Periodenfremde Aufwendungen und Erträge von Bedeutung Die periodenfremden Erträge belaufen sich auf insgesamt 1.188 TEUR und entfallen im Wesentlichen auf folgende Erfolgsbereiche: Posten 1 a) Zinserträge

996 TEUR

Es handelt sich hierbei insbesondere um erhaltene Vorfälligkeitsentschädigungen für vorzeitige Auflösungen von Festzinsvereinbarungen im Darlehensgeschäft. Die periodenfremden Aufwendungen belaufen sich auf insgesamt 1.752 TEUR. Hervorzuheben sind hier die bereits bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen genannten fusionsbedingten Abfindungszahlungen von

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756 TEUR

Sonstige Angaben

Die Sparkasse ist am Stammkapital des Sparkassenverbandes Niedersachsen, Hannover, mit einem Anteil von 2,06 % beteiligt. Angaben zum Eigenkapital und zum Jahresergebnis unterbleiben aufgrund von § 286 Abs. 3 Satz 2 HGB. Angaben nach § 285 Nr. 11 entfallen, weil sie gemäß § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse von untergeordneter Bedeutung sind. Aus demselben Grunde wurde auf eine Erstellung eines Konzernabschlusses unter Einbeziehung der verbundenen Unternehmen verzichtet (§ 296 Abs. 2 HGB). Die Sparkasse hat im Rahmen der Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos Termingeschäfte abgeschlossen. Die am Bilanzstichtag noch nicht abgewickelten Geschäfte betreffen Zinsswapgeschäfte mit einem Nominalwert von 24 Mio. EUR und einem negativen Zeitwert von 2,7 Mio. EUR, wobei positive und negative Zeitwerte gleichartiger Produkte saldiert wurden. Abgrenzungen und Kosten wurden in die Zeitwerte nicht einbezogen. Für Zinsswaps wurden die Zeitwerte als Barwert zukünftiger Zahlungsströme auf Basis der Marktzinsmethode ermittelt. Dabei fanden die Swapzinskurven per 30. Dezember 2016 Verwendung. Bei den Kontrahenten der derivativen Finanzinstrumente handelt es sich ausschließlich um die eigene Girozentrale. Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsregelungen zwischen Handels- und Steuerbilanz bestehen zum 31. Dezember 2016 Steuerlatenzen. Dabei wird der Gesamtbetrag der künftigen Steuerbelastungen in Höhe von 1.771 TEUR durch absehbare Steuerentlastungen aus bilanziellen Ansatzunterschieden überdeckt. Eine passive Steuerabgrenzung war demzufolge nicht erforderlich, auf den Ansatz aktiver latenter Steuern wurde verzichtet. Die Ermittlung der Differenzen erfolgte bilanzpostenbezogen und unter Zugrundelegung eines Steuersatzes von rund 30 %. Aus Beteiligungen an Personengesellschaften resultierende, lediglich der Körperschaftsteuer und dem Solidaritätszuschlag unterliegende Differenzen wurden bei den Berechnungen mit 15,825 % bewertet. Für Prüfungs- und weitere Leistungen des Abschlussprüfers sind im Geschäftsjahr 2016 folgende Aufwendungen angefallen: - für Abschlussprüfungsleistungen 239 TEUR - für andere Bestätigungsleistungen 20 TEUR Der Verwaltungsrat wird den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 in seiner für den 16. Juni 2017 vorgesehenen Sitzung feststellen. Der Vorschlag für die Verwendung des Ergebnisses sieht vor, den Bilanzgewinn in Höhe von 3.323.845,35 Euro insgesamt der Sicherheitsrücklage zuzuführen.

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Geschäftsbericht Goslar/Harz 2016bAnhang zur Jahresbilanz

Organe der Sparkasse Verwaltungsrat (bis 31.12.2016) Vorsitzender Thomas Brych Landrat des Landkreises Goslar Stellvertretende Vorsitzende: Dr. Oliver Junk Oberbürgermeister der Stadt Goslar Thomas Blanke Sparkassenfachwirt Mitglieder Jochen Baldauf Geschäftsführer eines Projektentwicklungsbüros für neue Energien Almut Broihan Geschäftsführerin einer Fleischerei Petra Emmerich-Kopatsch Mitglied des Niedersächsischen Landtages Dr. Oliver Junk Oberbürgermeister der Stadt Goslar Dr. Manfred Klose Geschäftsführer von Unternehmen zur Herstellung von Baubedarfsartikeln Renate Lucksch Vertriebsleiterin eines IT-Dienstleisters Carlos Mateo Facharzt für Allgemeinmedizin Gerhard Niessner Realschullehrer Monique Wilfling Verwaltungsfachangestellte

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Betriebsangehörige Beschäftigtenvertreter Thomas Blanke Sparkassenfachwirt Michael Niehoff Sparkassenfachwirt Marcel Schmidt Diplom-Kaufmann (FH) Undine Wassermann Sparkassenkauffrau Sonstige Beschäftigtenvertreter Thomas Starmann Gewerkschaftssekretär

Vorstand (bis 31.12.2016) Vorstandsvorsitzender Hermann Mehrens Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Dirk Vorderstemann Vorstandsvertreter Im Falle der Verhinderung wurde der Vorstand vertreten durch: Holger Sielaff Lutz Poguntke Lutz Lehmann Jens Müller

Wir beschäftigten im Jahresdurchschnitt: Vollzeitbeschäftigte (ohne Vorstand) Teilzeitbeschäftigte Auszubildende Insgesamt

2016 207 161 15 383

2015 218 161 18 397

Goslar, 24. Februar 2017 Sparkasse Hildesheim Goslar Peine als Rechtsnachfolgerin der Sparkasse Goslar/Harz Der Vorstand

Die Aufwandsentschädigung des Verwaltungsrates betrug im Geschäftsjahr insgesamt 90 TEUR. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren Hinterbliebenen sind zum 31. Dezember 2016 10.315 TEUR zurückgestellt; die laufenden Bezüge betrugen im Geschäftsjahr 630 TEUR. Die Kredite und Vorschüsse an den Vorstand sowie die zu seinen Gunsten eingegangenen Haftungsverhältnisse betragen 1 TEUR, die entsprechenden Kreditgewährungen an Mitglieder des Verwaltungsrates 1.179 TEUR

Twardzik

Senft



Penners

Vorderstemann

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Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG zum 31. Dezember 2016 („Länderspezifische Berichterstattung“) Die Sparkasse Goslar/Harz hat keine Niederlassungen im Ausland. Sämtliche nachfolgende Angaben entstammen dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 und beziehen sich ausschließlich auf ihre Geschäftstätigkeit als regional tätige Sparkasse in der Bundesrepublik Deutschland. Die Tätigkeit der Sparkasse Goslar/Harz besteht im Wesentlichen darin, Einlagen oder andere rückzahlbare Gelder von Privatund Firmenkunden entgegenzunehmen und Kredite für eigene Rechnung zu gewähren. Die Sparkasse Goslar/Harz definiert den Umsatz aus der Summe folgender Komponenten der Gewinn- und Verlustrechnung nach HGB: Zinserträge, Zinsaufwendungen, laufende Erträge aus Aktien etc., Erträge aus Gewinngemeinschaften etc., Provisionserträge, Provisionsaufwendungen, Nettoertrag/-aufwand des Handelsbestands (Erträge und Aufwendungen saldiert) und sonstige betriebliche Erträge. Der Umsatz beträgt für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 41.711 TEUR.

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Die Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger in Vollzeitäquivalenten beträgt im Jahresdurchschnitt 302. Der Gewinn vor Steuern beträgt 5.073 TEUR. Die Steuern auf den Gewinn betragen 1.677 TEUR. Die Steuern betreffen laufende Steuern. Die Sparkasse Goslar/Harz hat im Geschäftsjahr keine öffentlichen Beihilfen erhalten.

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Sparkasse Goslar/Harz für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine als Rechtsnachfolgerin der Sparkasse Goslar/Harz. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Sparkasse. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse Goslar/ Harz und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine zutreffend dar. Hannover, 9. März 2017

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Sparkasse sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Prüfungsstelle des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes

Tiemann Wirtschaftsprüfer

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

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Bericht des Verwaltungsrates Der Vorstand der Sparkasse Goslar/Harz hat den Verwaltungsrat der Sparkasse Goslar/Harz in den regelmäßig stattfindenden Sitzungen über die Geschäftsentwicklung und die Lage der Sparkasse sowie über wichtige Geschäftsvorgänge eingehend unterrichtet. Der Verwaltungsrat überwachte die Geschäftsführung und fasste die erforderlichen Beschlüsse. Die Prüfungsstelle des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes hat den Jahresabschluss 2016 der Sparkasse Goslar/Harz geprüft. Der Jahresabschluss entspricht den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse Goslar/Harz und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine zutreffend dar.

Der Verwaltungsrat der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine billigt den Lagebericht des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2016. Er hat von dem schriftlichen und in seiner Sitzung vom 16. Juni 2017 zusätzlich von dem mündlichen Bericht der Prüfungsstelle des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes Kenntnis genommen und daraufhin den Jahresabschluss 2016 in der geprüften Fassung festgestellt. In Übereinstimmung mit dem Vorschlag des Vorstandes wurde beschlossen, den Bilanzgewinn in Höhe von 3.323.845,35 EUR der Sicherheitsrücklage zuzuführen. Der Verwaltungsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sparkasse Goslar/Harz für die erfolgreiche Arbeit im Geschäftsjahr 2016. Hildesheim, 16. Juni 2017 Der Vorsitzende des Verwaltungsrates der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine als Rechtsnachfolgerin der Sparkasse Goslar/Harz

Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer

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Kreissparkasse Peine Bericht über das Geschäftsjahr 2016

Rechtsform und Träger Die Kreissparkasse Peine wurde im Jahre 1866 gegründet. Sie ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts und Mitglied des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes; über diesen ist sie damit gleichzeitig dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V. in Berlin und Bonn angeschlossen Für die Verbindlichkeiten der Sparkasse haftet neben dem Vermögen der Sparkasse der Landkreis Peine als Träger nach Maßgabe des § 32 NSpG in der Fassung vom 16. Dezember 2004.

Lagebericht Grundlagen der Sparkasse Die Sparkasse ist gemäß § 3 NSpG eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie ist Mitglied des Sparkassenverbandes Niedersachsen (SVN), Hannover, und über diesen dem Deutschen Sparkassen und Giroverband e. V. (DSGV), Berlin und Bonn, angeschlossen. Sie ist beim Amtsgericht Hildesheim unter der Nummer A 100789 im Handelsregister eingetragen. Träger der Sparkasse ist der Landkreis Peine. Das Geschäftsgebiet der Sparkasse ist mit Ausnahme der Gemeinde Vechelde deckungsgleich mit dem Landkreis Peine. Die Sparkasse ist Mitglied im bundesweiten institutsbezogenen Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Sparkasse ist ein regionales Wirtschaftsunternehmen mit der Aufgabe, die geld- und kreditwirtschaftliche Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft, insbesondere im Geschäftsgebiet, sicherzustellen. Daneben ist das soziale und kulturelle Engagement der Sparkasse zu nennen. Im Rahmen der Geschäftsstrategie sind die Grundsätze der geschäftspolitischen Ausrichtung zusammengefasst und in die operativen Planungen eingearbeitet. Durch die zielorientierte Bearbeitung der strategischen Geschäftsfelder soll die Aufgabenerfüllung der Sparkasse über die Ausschöpfung von Ertragspotenzialen sowie über Kostensenkungen sichergestellt werden. Darüber hinaus hat der Vorstand die Risikostrategien beschlossen. Die Strategien wurden mit dem Verwaltungsrat der Sparkasse erörtert und innerhalb des Hauses kommuniziert. Die Kreissparkasse Peine wurde mit öffentlich-rechtlichem Vertrag zwischen dem Sparkassenzweckverband Hildesheim, dem Sparkassenzweckverband Goslar/Harz, dem Landkreis Goslar, der Stadt Goslar und dem Landkreis Peine vom 18. April 2016 zum 01. Januar 2017 mit den Sparkassen Hildesheim (Zweckverbandssparkasse) und Goslar/Harz (Zweckverbandssparkasse) zusammengelegt. Das Vermögen der Kreissparkasse Peine ist durch Gesamtrechtsnachfolge zum 01. Januar 2017 auf die Sparkasse Hildesheim übergegangen. Die zusammengelegte Sparkasse führt den Namen „Sparkasse Hildesheim Goslar Peine“ und hat ihren Sitz in Hildesheim. Die Genehmigung der Übernahme der Trägerschaft und der Zusammenlegung gemäß §§ 1 und 2 Niedersächsisches Sparkassengesetz zum 01. Januar 2017 durch das Niedersächsische Finanzministerium als Sparkassenaufsichtsbehörde erfolgte am 09. September 2016.

Der Landkreis Peine als bisheriger Träger der Kreissparkasse Peine ist zum 01. Januar 2017 dem Sparkassenzweckverband Hildesheim beigetreten. Dieser führt nun den Namen „Sparkassenzweckverband Hildesheim Goslar Peine“. Am Sparkassenzweckverband sind nunmehr die Stadt Hildesheim, der Landkreis Hildesheim, die Stadt Goslar, der Landkreis Goslar und der Landkreis Peine beteiligt. Während sich die nachfolgenden Betrachtungen des Jahres 2016 ausschließlich auf die Kreissparkasse Peine beziehen, gibt der abschließende Prognose- und Chancenbericht einen Überblick über die Planungen der neuen Sparkasse Hildesheim Goslar Peine.

Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2016 Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung 2016 war von vielen politischen und geostrategischen Überraschungen geprägt. Militärische Konflikte, Bürgerkriege und Terror dauerten an. Dazu kam im Frühsommer das überraschende Votum über das Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union. Im Herbst wurde Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt. Schließlich fand in Italien die nicht im Sinne der dortigen Regierung ausgegangene Volksabstimmung statt. Diese Ereignisse haben die Unsicherheit über die weitere politische und wirtschaftliche Entwicklung stark erhöht. Kurzfristig haben sie sich aber noch nicht wachstumsmindernd ausgewirkt. Die Weltwirtschaft erreichte 2016 in der Definition und Gewichtung des Internationalen Währungsfonds (IWF) ein Wachstum von 3,1 %. Das entspricht nahezu dem Tempo des Vorjahres. In der Länderstruktur setzte sich das Wachstum 2016 anders zusammen als im Jahr davor. Die Dynamik in den Industrieländern ließ 2016 gegenüber 2015 deutlich nach. Dagegen präsentierten sich die Schwellenländer recht stabil. Die Anfang 2016 noch ausgeprägten Sorgen um die Situation in China sind im abgelaufenen Jahr nicht schlagend geworden. Zwar hat das Land viele Devisenreserven abgebaut, und die private Verschuldung in China ist weiterhin hoch. Doch zumindest der offizielle Wachstumsausweis blieb 2016 auf Zielniveau. Ähnlich stark, mit annähernd 7,0 %, wuchs auch die Wirtschaft des indischen Subkontinents. Bei den Emerging Markets der – größenmäßig – zweiten Reihe hatten Brasilien und Russland 2016 noch 97

Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bLagebericht

aus dem Vorjahr fortgesetzte Rezessionen zu verkraften. Im Jahresverlauf zeichneten sich dort aber Stabilisierungen ab. Dafür geriet die Türkei, sicherlich auch in Reaktion auf die angespannte politische Situation, in zunehmende Schwierigkeiten, ihr Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren. Die Folgen waren eine deutliche Abwertung der türkischen Lira und eine anziehende Inflation. 2016 lag das Wachstum in den USA nach ersten offiziellen Schätzungen bei 1,6 %. Das ist für dieses Land im zeitlichen Rückblick nur eine moderate Wachstumsrate. Der Aufschwung präsentierte sich dennoch intakt. Die Kapazitätsauslastung war gut. Der USArbeitsmarkt brachte weitere Beschäftigungsgewinne und bewegte sich zuletzt nahe der Vollbeschäftigung. Auch die Preisentwicklung zog in dem zyklisch am weitesten fortgeschrittenen Land unter den großen Industrieländern zuletzt an. Gleichwohl zögerte die Federal Reserve fast das ganze Jahr hindurch, ihren Ende 2015 begonnenen Leitzinserhöhungszyklus fortzusetzen. Erst im Dezember 2016 entschloss sie sich erneut zu einer Anhebung um einen viertel Prozentpunkt. Im Euroraum hat sich die seit 2014 laufende gesamtwirtschaftliche Erholung 2016 fortgesetzt. Alle großen Länder waren an der Erholung beteiligt. Allerdings blieb das Feld weiter zu einem gewissen Grade heterogen aufgefächert. Die Verbesserung schlägt sich in den überproportional wachsenden Ländern wie Spanien zunehmend auch am Arbeitsmarkt nieder. Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung im Bundesgebiet Im oberen Mittelfeld der europäischen Wachstumsraten konnte sich einmal mehr die deutsche Wirtschaft platzieren. Die erreichten 1,9 % liegen deutlich über dem Potenzialwachstum des Landes. Getragen wurde das insgesamt gute Wachstum der deutschen Wirtschaft allein von der Binnennachfrage. Die Investitionstätigkeit gab dabei ein gemischtes Bild ab. Die Bruttoanlageinvestitionen haben 2016 real um 2,5 % zugelegt. Die darin enthaltenen Ausrüstungsinvestitionen erreichten nur ein Plus von 1,7 %. Das ist für die zyklische Situation und die inzwischen herrschende leichte Überauslastung der deutschen Volkswirtschaft recht verhalten. Die Bauinvestitionen sind mit einem realen Zuwachs von 3,1 % stärker gewachsen. Doch auch hier war die Entwicklung uneinheitlich. Hinter der Gesamtziffer für den Bau verbirgt sich vor allem eine überproportionale Entwicklung bei den Wohnbauten (+4,3 %). Der öffentliche Bau und die Bauinvestitionen der Unternehmen blieben dahinter zurück.

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Die Konsumausgaben des Staates steuerten 2016 mit einem Plus von 4,2 % noch einmal einen starken Impuls bei. Dazu führten auch die Mehrausgaben für die Zuwanderung von Flüchtlingen. Der Höhepunkt der Zuwanderung lag zwar schon im zweiten Halbjahr 2015, doch erst 2016 waren die Ausgaben in vollem Umfang wirksam. Der private Konsum bildete 2016 wie schon im Jahr davor die wichtigste Basis für die binnenwirtschaftliche Expansion. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte erhöhten sich 2016 um 2,0 %. Die Sparquote der privaten Haushalte blieb 2016 mit 9,8 % gegenüber dem Vorjahr fast unverändert. Der private Verbrauch stützt sich auf die weiterhin gute Lage am Arbeitsmarkt und auf steigende Lohneinkommen. Die Zahl der in Deutschland Erwerbstätigen erhöhte sich noch einmal um 1,0 % auf knapp 43,5 Millionen. Die amtliche Arbeitslosenquote reduzierte sich auf 6,1 %. Wie schon 2014 und 2015 legten die Reallöhne in Deutschland 2016 kräftig zu. Neben den Nominallohnsteigerungen von durchschnittlich 2,3 % pro Arbeitnehmer trug zu dem Kaufkraftgewinn der Löhne vor allem die niedrige Inflationsrate bei. In nationaler Definition erhöhten sich die Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt 2016 um 0,5 %. In der europäisch harmonisierten Abgrenzung war es ein moderater Anstieg von 0,4 %. Dies war vor allem auf die sehr niedrigen Energiepreise zurückzuführen. Der Anstieg der Kernrate der Verbraucherpreise unter Herausrechnung der schwankungsanfälligen Preise für Energie, Lebensmittel, Tabak und Alkohol lag 2016 in Deutschland bei 1,1%. Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsgebiet Die Industrie- und Handelskammer Braunschweig führte in ihrem Gebiet, zu dem auch der Landkreis Peine gehört, auch in 2016 quartalsweise Konjunkturumfragen bei den ansässigen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen durch. Der so ermittelte Konjunkturklimaindikator spiegelt die Stimmung in den Unternehmen wider und zeigt Prognosen für die Zukunft auf. Die Ergebnisse der Befragung zum Jahresende 2016 zeigten, dass die Konjunktur in unserem Wirtschaftsraum wieder angezogen hat. Die noch im Herbst 2016 zu verzeichnende Schwächephase konnte mittlerweile überwunden werden. Bei näherem Hinsehen zeigten sich allerdings noch einige Unwuchten. Der von der IHK ermittelte Konjunkturklimaindikator, der als Stimmungswert sowohl die aktuelle geschäftliche Lage der Unternehmen als auch ihre Geschäftserwar-

tungen abbildet, stieg um 7 Punkte auf einen Wert von 107 an. Dies ist der zweithöchste Wert innerhalb der letzten zweieinhalb Jahre. Ursächlich für den Indikatoranstieg sind in erster Linie die Rückmeldungen der heimischen Unternehmen zu ihrer geschäftlichen Lage, die aktuell wieder erkennbar besser beurteilt wird als im Vorquartal. Zu dieser beachtlichen Aufhellung der Geschäftslage konnten alle genannten Wirtschaftszweige mit Ausnahme des Einzelhandels beitragen. Die Wirtschaft im Braunschweiger Wirtschaftsraum profitiert dabei von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die grundsätzlich weiterhin stimulierend wirken. So erleichtern etwa die niedrigen Zinsen, die geringen Inflationsraten, der hohe Beschäftigungsstand, die exportfördernde EuroSchwäche oder der relativ moderate Ölpreis zahlreichen Betrieben das Geschäft. Hingegen schlagen die zahlreichen Sorgen, die die heimischen Unternehmen plagen, noch nicht auf das laufende Geschäft, wohl aber auf die Geschäftsaussichten durch. Zu nennen sind hier die nicht ausgestandene Euro-Staatsschuldenkrise, die Geldschwemme im Euro-Raum, die unerledigten Strukturreformen in großen EU-Staaten, die innere Erosion Europas, die Flüchtlingsproblematik, das angespannte Verhältnis zu Russland und der Türkei, die geopolitischen Krisen etwa in der Ukraine und im Nahen Osten sowie die mittlerweile allgegenwärtige Terrorgefahr. Dazu kommen Sorgen über den zunehmenden Nationalismus und Protektionismus, die Unklarheit über den künftigen handelspolitischen Kurs der USA oder die Gestaltung des Brexit. Dass sich in all diesen Angelegenheiten keine durchgreifenden Lösungen abzeichnen, hat eine anhaltende Verunsicherung der Wirtschaft zur Folge. Hinzu kommt die für unseren Wirtschaftsraum besonders prekäre VW-Abgasaffäre, die nach Einschätzung zahlreicher Unternehmenslenker ihre Spuren hinterlassen wird. Allgemeine Entwicklungen im Landkreis Der Landkreis Peine ist gekennzeichnet durch seine Lage zwischen zwei Oberzentren, Hannover und Braunschweig. Durch die direkte Anbindung an die Autobahn A2 haben sich größere Gewerbegebiete in Autobahnnähe gebildet. Auch die Anbindung an das Schienennetz, den Mittellandkanal als Wasserstraße und den in weniger als einer Stunde erreichbaren Flughafen Hannover machen den Landkreis Peine interessant für Gewerbeansiedlungen. Aufgrund der räumlichen Nähe zur Volkswagen AG haben sich unter anderem Zulieferbetriebe für die Automobilindustrie niedergelassen. Dies bringt naturgemäß auch eine erhöhte Abhängigkeit von der Entwicklung des Automobilmarktes mit sich, so dass auch hier die Folgen des VW-Abgasskandals nicht unbemerkt bleiben dürften. Prägend für den Landkreis Peine ist

seit jeher die Stahlindustrie. Die Salzgitter AG ist einer der bedeutendsten Arbeitgeber vor Ort. Bezüglich der Entwicklung des Grundstücksmarktes unter anderem im Landkreis Peine kann auf Aussagen des Grundstücksmarktberichts 2016 zurückgegriffen werden, den der Gutachterausschuss für Grundstückswerte Braunschweig-Wolfsburg herausgegeben hat. Betrachtet werden hier die Zahlen aus 2015. Danach ist festzustellen, dass die Immobilienpreise weiter gestiegen sind. Auch die Nachfrage nach Baugrundstücken, aber auch nach Ein- und Zweifamilienhäusern bewegt sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Dies wird durch die anhaltend niedrigen Darlehenszinsen weiter begünstigt. Peine profitiert dabei von seiner zentralen Lage mit guten Verkehrsanbindungen zu den Oberzentren Hannover und Braunschweig. Die von der Sparkasse begleiteten Existenzgründungsvorhaben bewegten sich in 2016 auf Vorjahresniveau. Es wurden 14 Gründungen mit einem zugesagten Finanzierungsvolumen von 2.616,0 TEUR begleitet. Damit wurden 214 Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen. Entwicklung der Kreditwirtschaft Das Drei-Säulensystem der deutschen Kreditwirtschaft, bestehend aus Sparkassen, Genossenschaftsund Privatbanken, hat in den vergangenen Jahrzehnten dazu beigetragen, dass sich alle Kreditinstitute den Anforderungen eines wachsenden Wettbewerbs permanent anpassen mussten. Dieser Anpassungsdruck führte auch dazu, dass den Kunden in Deutschland qualitativ hochwertige Finanzdienstleistungen zu attraktiven Preisen angeboten werden. Der intensive Wettbewerb führte mit dem aggressiven Marktauftritt der Direktbanken zu Mittelabflüssen insbesondere bei Sparkassen, die als Marktführer eine besonders große Angriffsfläche bieten. Die Sparkasse stellt sich diesem Wettbewerb mit dem aktiven Angebot einer ganzheitlichen, auf die persönlichen Wünsche und Anforderungen eines Kunden abgestellten Beratung sowie mit innovativen Anlageprodukten. So profitiert letztlich der Verbraucher von dem Wettbewerb, den die bewährten kreditwirtschaftlichen Strukturen in Deutschland ermöglichen. Die Sparkassen-Finanzgruppe ist einerseits regional verwurzelt und dezentral organisiert; andererseits verfügt sie über einen leistungsstarken Verbund mit erfolgreichen überregionalen Partnern. Diese effiziente Arbeitsteilung ermöglicht es der Sparkasse, ihren Kunden auch künftig die gesamte Breite der Finanzdienstleistungen flächendeckend anzubieten. 99

Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bLagebericht

Die EZB hat ihr „Quantitative Easing“ verlängert und beschleunigt. Die weiter anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB stellt die Sparkasse zunehmend vor Herausforderungen. Die künstlich herbeigeführten dauerhaft niedrigen Zinsen wirken sich auf das Geschäft der Sparkasse aus und belasten das Ergebnis. Sie schädigen Versicherungsunternehmen, Bausparkassen, Sparkassen und alle anderen Unternehmen, die auf eine gleichzeitig sichere und rentierliche Kapitalanlage angewiesen sind. Die Kreditinstitute werden mit einer immer strengeren Regulierung der Finanzmärkte konfrontiert. Tiefe und Umfang der aufsichtlichen und verbraucherschutzrechtlichen Vorgaben wirken sich stark auf einzelne Unternehmensbereiche aus. Aufgaben, die aus den neuen Regeln entstehen, sowie regulatorische Kosten belasten die Betriebsergebnisse der Kreditinstitute. Die aufsichtlichen Anforderungen erschweren darüber hinaus die Bankenrefinanzierung. Entwicklung des Zinsniveaus Die EZB hat im Jahr 2016 den Kurs extrem niedriger Leitzinsen weiter fortgesetzt. Der Satz für den Hauptrefinanzierungstender wurde am 16.03.2016 auf 0,00 % gesenkt. Zur gleichen Zeit wurde der bereits negative Zinssatz für die Einlagefazilität nochmals von -0,30 % auf -0,40 % gesenkt. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen wurde auch das Anleihenkaufprogramm der EZB weiter fortgesetzt. Das Zinsniveau ist im Verlauf des Jahres weiter gesunken, dies gilt insbesondere für den Geldmarkt. Die EZB lässt weiterhin keinen Zweifel daran, dass die Zinsen über einen längeren Zeitraum auf einem sehr niedrigen Niveau verharren werden. Die langfristigen Zinsen waren größeren Schwankungen unterworfen, allerdings begrenzt die EZB das Zinssteigerungspotenzial durch die oben genannten Maßnahmen. Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2016 Im Rahmen des aufsichtsrechtlichen Überprüfungsund Bewertungsprozesses (Supervisory Review and Evaluation Process – SREP) haben die BaFin und die Deutsche Bundesbank im Frühjahr 2016 die Grundzüge für die Festsetzung von Kapitalzuschlägen bei den Eigenmitteln der Kreditinstitute bekannt gegeben. Der SREP-Kapitalzuschlag dient der Unterlegung des Zinsänderungsrisikos sowie weiterer wesentlicher Risiken, die von der BaFin definiert werden. Daneben werden weitere Eigenmittelanforderungen zur Unterlegung von Risiken in Stresssituationen festgelegt. Die Deutsche Bankenaufsicht wird die SREP-Kapitalzuschläge für die unter ihrer Aufsicht stehenden Institute in den Jahren 2016 bis 2018 festsetzen. Kreditinstitute, die 100

noch keinen SREP-Kapitalzuschlag erhalten haben, müssen bis zu diesem Zeitpunkt die Allgemeinverfügung der BaFin vom 23. Dezember 2016 zum Zinsänderungsrisiko beachten. Ferner ist mit Wirkung vom 21. März 2016 die Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR) mit umfangreichen Neuregelungen für die Vergabe von Immobiliardarlehen in Kraft getreten. Die WIKR setzt die mit der Verbraucherrechterichtlinie begonnene Regulierung der Kreditvergabe an Verbraucher fort. Das länderübergreifende Ziel der Richtlinie ist es, einen transparenten, effizienten und wettbewerbsfähigen EU-Binnenmarkt zu schaffen. Als Nebenziele sind eine nachhaltige und verantwortungsvolle Kreditvergabe sowie die Verbesserung der Beratungsqualität definiert. Im Zusammenhang mit der Umsetzung der WIKR wurden weitergehende Regelungen zum Umgang mit Dispositionskrediten (Informationspflichten, Umschuldungsangebot) und Konsumentenkrediten (keine grundpfandrechtliche Besicherung durch weite Sicherungszweckerklärung) eingeführt.

Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs

Bestand Veränderungen Bestand in % des

Geschäftsvolumens

31.12.



Berichtsjahr



Vorjahr

31.12.

31.12.

Vorjahr

31.12.

Berichtsjahr

Berichtsjahr

Berichtsjahr

Vorjahr

Mio. Euro

Mio. Euro

Mio. Euro

%

%

%

%

Geschäftsvolumen 1)

1.619,4

1.506,0

113,4

7,5

0,3





Bilanzsumme

1.594,2

1.476,2

118,0

8,0

-0,6





Kundenkreditvolumen

1.023,0

953,7

69,3

7,3

6,0

63,2

63,3

33,3

36,3

-3,0

-8,3

-20,2

2,1

2,4

Kreditinstitute

104,6

73,9

30,7

41,5

-53,0

6,5

4,9

Wertpapiervermögen

415,7

431,7

-16,0

-3,7

8,2

25,7

28,7

20,4

21,4

-1,0

-4,7

-0,5

1,3

1,4

55,8

25,4

30,4

119,7

3,7

3,4

1,7

949,3

870,9

78,4

9,0

3,4

58,6

57,8

341,4

326,9

14,5

4,4

5,2

21,1

21,7

darunter: Kommunalkredite Forderungen an

Anlagevermögen sonstige Vermögenswerte Mittelaufkommen von Kunden darunter: Sparkapital davon: Sondersparformen täglich fällige Einlagen

66,5

71,2

-4,7

-6,6

14,5

4,1

4,7

607,8

543,9

63,9

11,7

2,3

37,5

36,1

436,7

432,4

4,3

1,0

-10,7

27,0

28,7

136,3

107,0

29,3

27,4

32,1

8,4

7,1

95,6

1,4

1,5

1,6

6,0

6,3

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sonstige Passivposten (einschl. Eventualver bindlichkeiten und Rückstellungen)

eigene Mittel 97,0 (Eventuelle Abweichungen sind auf Rundungen zurückzuführen.)

1) Bilanzsumme zuzüglich Avalkredite

Bilanzsumme und Geschäftsvolumen Mit der Entwicklung des Jahres 2016 konnten wir an das zufriedenstellende Ergebnis des Vorjahres anknüpfen. Während die Bilanzsumme um 8,0 % anstieg, erhöhte sich das Geschäftsvolumen um 7,5 %. Das Kundenkreditvolumen sowie das Mittelaufkommen von Kunden wurden deutlich ausgeweitet. Forderungen an Kreditinstitute sowie die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich ebenfalls. Aktivgeschäft (einschließlich Passiv-Posten 1 unter dem Strich) Kundenkreditvolumen Das Kundenkreditvolumen konnte um 69,3 Mio. EUR bzw. 7,3 % gegenüber dem Vorjahr ausgebaut werden. Der Zuwachs lag damit über dem Vorjahreswert (+6,0 %) und bewegte sich über dem Vergleichsniveau des SVN (Durchschnitt der Sparkassen des niedersächsischen Verbandsgebietes). Die Entwicklung des

Kreditvolumens übertraf damit unsere Erwartungen. Beigetragen hat dazu auch der Sondereffekt aus der Auflösung von Vorsorgereserven. Der Bestandszuwachs wurde dabei im Wesentlichen vom privaten Wohnungsbaukreditgeschäft (+5,8 %) getragen. Die Neuausleihungen im privaten Wohnungsbau (105,0 Mio. EUR) lagen insgesamt betrachtet unter dem Vorjahreswert (-12,5 %) und bewegten sich ebenfalls unter der von uns geplanten Größenordnung. Im Kreditgeschäft mit unseren gewerblichen Kreditnehmern konnten die Neuausleihungen einschließlich der Prolongation auslaufender Zinsfestschreibungen (66,6 Mio. EUR) im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden (+48,7 %). Forwarddarlehen mit Privatkunden wurden im Berichtsjahr in wesentlich geringerem Umfang (-43,6 %) nachgefragt. Mit einem Volumen von insgesamt 9,5 101

Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bLagebericht

Mio. EUR sicherten sich unsere Kunden die niedrigen Zinssätze für die Prolongation von Wohnungsbaudarlehen mit auslaufender Zinsbindung in den nächsten drei Jahren. Für die Finanzierung von privaten Anschaffungen wurden Darlehen in Höhe von 17,0 Mio. EUR ausgereicht. Damit bewegte sich das Absatzvolumen über dem Vorjahresniveau (+21,6 %). Unsere Erwartungen an diesen Produktbereich wurden jedoch nicht erreicht. Die Kredit- und Darlehenszusagen in Höhe von insgesamt 207,0 Mio. EUR konnten das Niveau des Vorjahres (215,5 Mio. EUR) nicht ganz erreichen. Sie bewegten sich allerdings weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Forderungen an Kreditinstitute Stichtagsbezogen erhöhten sich die Forderungen an Kreditinstitute gegenüber dem Vorjahr um 30,7 Mio. EUR bzw. 41,5 %. Dieser Zuwachs resultiert im Wesentlichen aus dem Liquiditätsüberschuss der im Berichtsjahr zugeflossenen Kundeneinlagen sowie aus dem Verkauf von Investmentfonds im Zuge der Bereinigung unseres Eigenanlagenportfolios aufgrund der Fusion mit den Sparkassen Hildesheim und Goslar/ Harz. Wertpapiervermögen Mit der strategischen Ausrichtung der Vermögensstrukturierung unserer eigenen Anlagen (strategische Asset Allocation) wird festgelegt, in welchen Anlageklassen (Assets) und in welchem Verhältnis zueinander diese Anlagen vorzunehmen sind. Die Asset Allocation beschreibt die strukturierte Auswahl und Kombination von Anlagemöglichkeiten. Neben der Rendite wird dabei auch stets das Risiko der jeweiligen Anlage betrachtet. Es ist bei jeder Investition zwischen der Chance auf Rendite und dem möglichen Verlustrisiko abzuwägen. Die Modelle der Asset Allocation nach Markowitz haben gezeigt, dass das Risiko-Ertrags-Verhältnis verbessert werden kann, wenn Investitionen in ein diversifiziertes Anlageportfolio erfolgen. Die Reduzierung des Risikos hängt dabei von den Eigenschaften der jeweiligen Anlagen sowie der Zusammensetzung und Struktur des Portfolios ab. Im Rahmen der strategischen Asset Allocation haben wir in Anlehnung an den Markowitz-Ansatz eine Vermögensstruktur für die Eigenanlagen festgelegt, die überwiegend auf historischen Analysen basiert. Zum Bilanzstichtag bestanden Investitionen in den 102

Assetklassen Zinsen (Rentenpapiere und Zinsswaps), Immobilien, Aktien sowie „Alternative Investments“. Wir haben die Wertpapieranlagen im Rahmen unserer oben beschriebenen, strategischen Asset Allocation verändert. Mit Blick auf die Fusion mit den Sparkassen Hildesheim und Goslar/Harz zum 01. Januar 2017 wurden bereits zum Ende des Berichtsjahres Weichenstellungen für eine gemeinsame Anlagepolitik vorgenommen. Das in den vergangenen Jahren sukzessive über einen Sparplan aufgebaute Engagement in einem Aktien-Publikumsfonds wurde ebenso beendet wie das Engagement in zwei Renten-Laufzeitfonds. Das Wertpapiervermögen reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 16,0 Mio. EUR bzw. 3,7 % auf 415,7 Mio. EUR. Dieses setzte sich zu einem großen Teil aus Anlagen in Publikums- und Spezialfonds zusammen und diente überwiegend der Anlage freier Mittel. Maßgeblich für die dargestellte Entwicklung war unter anderem der Abbau der Bilanzposition Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere um 10,8 Mio. EUR. Die Kreissparkasse Peine hat im Berichtsjahr einen im Wertpapiervermögen enthaltenen Wertpapierhandelsbestand unterhalten, der ausschließlich aus mehreren Immobilienpublikumsfonds bestand. Dieser war zum Weiterverkauf im Wertpapiergeschäft mit unseren Kunden bestimmt. Dieser Bestand reduzierte sich durch Verkäufe an unsere Kunden in Höhe von 7,7 Mio. EUR. Zum Jahresende hat die Kreissparkasse Peine die Handelstätigkeit komplett eingestellt. Die vorhandenen Papiere wurden vor dem Bilanzstichtag in die Bilanzposition Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere umgewidmet. Im Berichtsjahr lag der Nettoertrag des Handelsbestandes bei 395,8 TEUR. Nachinvestitionen erfolgten unter anderem in zwei Spezialfonds in der Assetklasse „Alternative Investments“, in vier Spezialfonds in der Assetklasse „Immobilien“ sowie einem Spezialfonds der Assetklasse „Zinsen“. Beteiligungen/Anteilsbesitz Der Anteilsbesitz der Kreissparkasse Peine per 31. Dezember 2016 in Höhe von 14,4 Mio. EUR entfiel im Wesentlichen auf die Beteiligung am SVN (10,7 Mio. EUR), auf die Beteiligung an der Deutschen Mittelstandsholding für Industriebeteiligungen GmbH & Co. KG (DMH) und auf die Beteiligung an der TLN Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG (0,9 Mio. EUR).

Passivgeschäft Mittelaufkommen von Kunden Das Mittelaufkommen von Kunden entwickelte sich im Berichtsjahr ebenfalls positiv. Der Bestand konnte um 78,4 Mio. EUR bzw. 9,0 % auf 949,3 Mio. EUR ausgeweitet werden. Die Entwicklung lag damit in unserem Hause über dem Verbandsvergleichswert. Der für das Geschäftsjahr erwartete Wert wurde deutlich übertroffen. Aufgrund des weiterhin vorherrschenden Niedrigzinsumfeldes wurden fällig gewordene Gelder nicht vollumfänglich wieder in Wertpapieren angelegt. Stattdessen präferierten unsere Kunden liquide bilanzwirksame Anlageformen als Zwischenanlage. Zusammengefasst stiegen die täglich fälligen Einlagen im Berichtsjahr um 63,9 Mio. EUR bzw. 11,7 % auf 607,8 Mio. EUR an. Das Sparkapital nahm um 14,5 Mio. EUR bzw. 4,4 % auf 341,4 Mio. EUR zu. Insbesondere die Bestände der Sicht-, Spar- und Geldmarkteinlagen lagen im Jahresdurchschnitt zum Teil spürbar über den Plangrößen, während die Zielwerte für Sparkassenbriefe nicht erreicht werden konnten. Unsere eigenen Altersvorsorgeprodukte wurden auch in 2016 von unseren Kunden gut angenommen. Die Bestände konnten im Vergleich zum Vorjahr um rund 3,9 Mio. EUR ausgebaut werden. Neben Umschichtungen aus dem Kundenwertpapierbestand aufgrund von Fälligkeiten konnten auch Neuanlagen gewonnen werden. Längerfristige Anlagen waren dabei sowohl bilanzwirksam als auch in Form von Wertpapieranlagen nur in Ausnahmefällen platzierbar. Die Gesamtersparnisbildung, die sowohl die oben genannte, erfreuliche Sparkapitalentwicklung der Privatkundschaft als auch die Veränderung des Kundenwertpapierbestandes umfasst, wies im Geschäftsjahr einen negativen Wert in Höhe von 1,7 Mio. EUR auf (Vorjahr +8,7 Mio. EUR). Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich im Berichtsjahr nur unwesentlich um 4,3 Mio. EUR auf 436,7 Mio. EUR. Dienstleistungen und außerbilanzielle Geschäfte Dienstleistungen Die Ertragslage im Dienstleistungsgeschäft war im Geschäftsjahr 2016 geprägt durch den Giroverkehr sowie das Wertpapiergeschäft.

und Geschäftsgirokonten konnten im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 4,5 % gesteigert werden. Vor dem Hintergrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus ging das Umsatzvolumen im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere weiter zurück. Aber auch der Absatz von Aktien und Investmentfonds erreichte nicht das Vorjahresniveau. Als positive Ausnahme ist an dieser Stelle die spürbare Ausweitung der über Wertpapiersparverträge generierten Umsätze zu erwähnen. Die gesamten Wertpapierumsätze erreichten ein Volumen von 139,3 Mio. EUR und lagen damit um 25,2 % unter dem Wert des Vorjahres. Die Bruttoerträge sanken im Vergleich zum Vorjahr um 11,9 %. Im Versicherungsgeschäft wurden die Absatzergebnisse des Vorjahres übertroffen. Insgesamt betrachtet lagen die Erträge um 8,8 % über denen des Vorjahres. Das Beitragsvolumen im Lebensversicherungsgeschäft erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 21,3 %. Diese Ausweitung betraf sowohl Kapital- als auch Risikolebensversicherungen. Bilanzsummengewichtet bewegten wir uns damit in diesem Produktbereich im oberen Drittel aller niedersächsischen Sparkassen. Schwächer zeigte sich die Vertriebsleistung im Bereich der Sachversicherungen. Hier ging das Beitragsvolumen um 11,1 % zurück. Im Bauspargeschäft wurde das Absatzvolumen des Vorjahres leicht übertroffen. Im Geschäftsjahr wurden 991 Bausparverträge mit einem Volumen von insgesamt 35,1 Mio. EUR abgeschlossen. Die Courtageeinnahmen aus der Immobilienvermittlung konnten nicht an das starke Ergebnis des Vorjahres anknüpfen (-19,4 %). Der Wert lag jedoch deutlich über dem Planwert. Die Vermittlung konzentrierte sich hauptsächlich auf Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen. Insgesamt betrachtet, konnten die Erträge aus dem Dienstleistungsgeschäft unsere Erwartungen im Berichtsjahr nicht erfüllen. Derivate Derivative Finanzinstrumente wurden überwiegend zur Zinsbuchsteuerung abgeschlossen. Diese dienten nicht spekulativen Zwecken. Eine Gliederung der Kontrakte nach Art und Umfang ist dem Anhang zum Jahresabschluss zu entnehmen.

Die Erträge aus der Kontoführung für unsere Privat103

Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bLagebericht

Nicht bilanzielle Leistungsindikatoren Produktpolitik Der Kunde mit seinen individuellen Bedürfnissen steht im Mittelpunkt unserer Beratungsphilosophie. Wir entwickeln maßgeschneiderte Lösungen, die wir mit Blick auf die jeweilige Lebenssituation und die Umfeldbedingungen regelmäßig überprüfen und bei Bedarf anpassen. Grundlage der Beratung ist das Sparkassen-Finanzkonzept. Gemeinsam mit unseren Verbundpartnern, zum Beispiel der Versicherungsgruppe Hannover (VGH), der DekaBank, der Deutschen Leasing oder der Landesbausparkasse Nord (LBS), bieten wir ein umfassendes Produktportfolio, das Grundlage der individuellen Finanzkonzepte für unsere Kunden ist. Unsere eigenen Sparkassenprodukte überprüfen wir regelmäßig, passen sie an und entwickeln sie weiter. Dabei setzen wir auf hohen Marktstandard und faire und marktgerechte Konditionen. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung verändern sich das Kundenverhalten und die Ansprüche an digitale Services der Sparkasse. Mit den BankingApps der Sparkassenorganisation, deren Funktionalitäten regelmäßig erweitert werden, bieten wir unseren Kunden einen modernen und sicheren Weg für die Abwicklung der alltäglichen Bankgeschäfte. Darüber hinaus haben wir in 2016 das ePostfach im gesicherten Online-Banking-Bereich eingeführt, über das wir dem Kunden seine Kontoauszüge, Abrechnungen, Angebote, aber auch allgemeine Informationen papierlos zur Verfügung stellen. Der Kunde kann seinerseits das ePostfach zur geschützten Kommunikation mit seinem Berater nutzen. Im April 2016 hat die Sparkassenorganisation das Internet-Bezahlverfahren paydirekt eingeführt. Investitionen/Wesentliche Baumaßnahmen und technische Veränderungen Im Jahr 2016 wurden zwei Projekte begleitet, die wesentliche Auswirkungen auf die Vertriebsprozesse im privaten Wohnungsbaukreditgeschäft haben. Die webbasierte Plattform FINMAS steht der S-Finanzgruppe nunmehr zur Verfügung und eröffnet eine Vielzahl von neuen strategischen Optionen zur Erhöhung der Absatzchancen. Auf die Live-Schaltung dieses Angebotes wurde letztendlich im Hinblick auf die Fusion vorerst verzichtet. Die Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR) war vom Gesetzgeber eng terminiert und musste mit verhältnismäßig hohen Aufwänden bundesweit in allen Kreditinstituten umgesetzt werden. 104

Zur Ergänzung unserer Multikanalstrategie hatten wir eine Maßnahme initiiert und erfolgreich pilotiert, um das Medium Videotelefonie künftig im Rahmen unserer persönlichen Beratung als Option – insbesondere zur Einbeziehung von Spezialisten – anbieten zu können. Mit der Baumaßnahme zur Umgestaltung und Sanierung unserer Filiale Breite Straße in Peine wird an diesem exponierten Standort eine Sparkassenfiliale mit Flaggschiffcharakter entstehen, die moderne Technik mit einem erweiterten Beratungsangebot für unsere Privatkunden vereint. Personal- und Sozialbereich Die Gesamtzahl der Beschäftigten verringerte sich gegenüber dem Vorjahr von 400 auf 382, von denen 214 voll- und 141 teilzeitbeschäftigt sowie 25 in der Ausbildung waren. Ferner wurden in 2016 zwei Praktikanten beschäftigt. Von den 12 Auszubildenden, die 2016 ihre Ausbildung mit Erfolg beendeten, wurden vier in ein befristetes Angestelltenverhältnis übernommen. Die Ausbildungsquote, gemessen am gesamten Personalbestand, betrug 10 %. Die Qualitätssicherung unserer Kundenberatung stand 2016 im Mittelpunkt der Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Themenschwerpunkte waren die Praxisumsetzung der Vorschriften der neuen „Wohnimmobilienkreditrichtline (WIKR)“, die Fortsetzung der individuellen Beratercoachings im Unternehmensbereich Firmen sowie die Qualifizierung von weiteren 17 Privat- und Individualkundenbetreuern zum Versicherungsspezialisten (VGH). Daneben haben wir im Rahmen der ganzheitlichen Beratung nach erfolgreicher Pilotierung in unseren Geschäftsstellen das Beratungstool OSPlus neo flächendeckend eingeführt. Im Rahmen des Gesundheitsmanagements wurde ein weiteres Seminar „Gesundes Sehen“ angeboten. Vor dem Hintergrund der Fusion mit den Sparkassen Hildesheim und Goslar/Harz wurden Schulungen zur Projektarbeit mit der Projektmanagement-Software „ibo netProject“ durchgeführt. Wir danken unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die andauernde Weiterbildungsbereitschaft und den gelungenen Praxistransfer, mit dem sie zum Erfolg der Kreissparkasse Peine maßgeblich beigetragen haben.

Kundenbeziehungen In unserer Beratungsphilosophie steht der Kunde mit seinen individuellen Bedürfnissen im Mittelpunkt. Wir wollen den Kunden durch sein Leben begleiten. Die Geschäftsbeziehungen sind auf Langfristigkeit angelegt. Dadurch entstehen enge Verbindungen zwischen Kunden und ihren Beratern, die von einem ausgeprägten Vertrauensverhältnis gekennzeichnet sind. Um auch tatsächlich unserem Anspruch und dem unserer Kunden gerecht zu werden, setzen wir verschiedene Instrumente des Qualitätsmanagements ein. So befragen wir in regelmäßigen Abständen unsere Kunden nach ihrer Zufriedenheit mit uns und unseren Leistungen. Auch stehen wir im Rahmen von sogenannten Fokusgruppen im Dialog. Dort diskutieren wir mit Kunden über ihre Wahrnehmung der Sparkasse und über Verbesserungsvorschläge. Ein professionelles Beschwerdemanagement sorgt für eine zeitnahe Bearbeitung der eingehenden Beschwerden und trägt damit ebenfalls zur Zufriedenheit unserer Kunden bei. Umweltschutz Der verantwortliche Umgang mit Ressourcen hat für uns eine besondere Bedeutung. Dies gilt bei Investitionsentscheidungen, aber auch bei der täglichen Arbeit. In 2015 haben wir mit Unterstützung des zertifizierten Energieauditors Dipl-Ing. (FH) Olaf Brokate von der Bau- und Energieberatung Brokate den nach DIN EN 16247-1 erforderlichen Energieaudit durchgeführt. Mit der Umsetzung daraus resultierender Maßnahmen wurde in 2016 begonnen. So haben wir zum Beispiel bei allen Geschäftsstellen die Beleuchtung auf LED-Leuchtmittel umgestellt. Außerdem wurde ein Energiemanagement eingeführt und eine entsprechende Mitarbeiterschulung zur Sensibilisierung angeboten. Der Umbau der Geschäftsstelle Breite Straße in Peine folgt dem Grundgedanken der Energieeffizienz. Soziales Engagement Zu unserem Selbstverständnis als kommunale Sparkasse gehört es, zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger und des Wirtschaftslebens in unserem Geschäftsgebiet beizutragen. Ein wesentlicher Ausdruck unserer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung ist die Förderung der Entwicklung und die Steigerung der Attraktivität des Peiners Landes. Mit Spenden, durch Sponsoring, aus Mitteln der Lotterie Sparen und Gewinnen sowie der Sparkassenstiftung für den Kreis Peine fördern wir eine Vielzahl von Vorhaben und Projekten sozialer Einrichtungen, der Vereine und gemeinnützigen Organisationen. Aus Anlass unseres 150-jährigen Jubiläums im Jahr 2016 haben wir unse-

re jährliche Nutzenstiftung einmalig um die Summe von 150.000 Euro erhöht. Diese Summe haben wir im Rahmen eines Förderwettbewerbs als Spende an verschiedene Institutionen zur Unterstützung klar umrissener Projekte vergeben. Die Gesamtsumme unserer Förderungen belief sich in 2016 auf rund 483 TEUR. Mit einem breiten Förderspektrum tragen wir zur Vielfältigkeit des kulturellen und sportlichen Lebens in unserem Geschäftsgebiet bei. Eine besondere Herzensangelegenheit ist und bleibt dabei die Förderung von Jugend und Bildung. Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage Vermögenslage Im Vergleich mit den Sparkassen des niedersächsischen Verbandsgebietes ist unsere Bilanzstruktur durch überdurchschnittliche Anteile beim Wertpapiervermögen, bei Forderungen an Kreditinstitute sowie bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gekennzeichnet. Demgegenüber sind das Mittelaufkommen von Kunden und das Kundenkreditvolumen in unserer Bilanzstruktur unterdurchschnittlich ausgeprägt. Sämtliche Vermögensgegenstände und Rückstellungen werden vorsichtig bewertet. Die Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Einzelheiten sind dem Anhang zum Jahresabschluss, Abschnitt Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, zu entnehmen. Für besondere Risiken aus dem Bankgeschäft ist weiterhin eine Vorsorgereserve gemäß § 26a KWG a. F. vorhanden. In den bilanzierten Aktivwerten, insbesondere dem Wertpapierbestand, sind stille Reserven enthalten. Außerdem haben wir gemäß § 340f HGB zur Sicherung gegen die besonderen Risiken des Geschäftszweiges der Kreditinstitute zusätzlich Vorsorge getroffen. Nach der durch den Verwaltungsrat noch zu beschließenden Verwendung des Jahresergebnisses wird die Sicherheitsrücklage 97,0 Mio. EUR betragen – dies entspricht einer Steigerung in Höhe von 1,5 % gegenüber dem Vorjahr. Neben der Sicherheitsrücklage verfügen wir über einen Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB in Höhe von 97,4 Mio. EUR. Die Zuführung zu dem Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB resultiert überwiegend aus der Umwandlung von Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB zur Stärkung des aufsichtsrechtlichen Kernkapitals. Die Vermögenslage der Kreissparkasse Peine ist geordnet.

105

Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bLagebericht

Die gemäß CRR ermittelte Gesamtkapitalquote als Relation der Eigenmittel zum Gesamtrisikobetrag, insbesondere bestehend aus Kreditrisiken, Marktpreisrisiken und operationellen Risiken, liegt bei 18,32 % (Vorjahr 16,31%) und damit deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen Wert von 8,0 % und bildet damit eine solide Basis. Die Kernkapitalquote beträgt 15,52 % und übersteigt den gesetzlich vorgeschriebenen Wert von 6,0 % ebenfalls deutlich. Die Eigenmittelanforderungen wurden auch unter Berücksichtigung der Kapitalpuffer-Anforderung sowie des im Rahmen einer Allgemeinverfügung im SREP von der BaFin zum Zinsänderungsrisiko festgelegten Kapitalzuschlags jederzeit eingehalten. Finanzlage Die Zahlungsfähigkeit der Kreissparkasse Peine war im Geschäftsjahr aufgrund einer planvollen und ausgewogenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Zur Überwachung unserer Zahlungsbereitschaft bedienen wir uns kurz- und mittelfristiger Finanzpläne, die – nach Monaten gestaffelt – die fälligen Geldanlagen und -aufnahmen sowie die statistisch aus der Vergangenheit entwickelten Prognosewerte des Kundengeschäfts enthalten. Gegebenenfalls werden die Plandaten in einem weiteren Schritt um zusätzliche Erfahrungs- und Zielwerte ergänzt. Größere Planabweichungen werden in regelmäßigen Soll-Ist-Vergleichen analysiert und zusammen mit neueren Erkenntnissen in den turnusmäßig zu erstellenden Finanzplänen (Planungshorizont 12 Monate) entsprechend berücksichtigt. Der Prognosezeitraum der Finanzplanung beginnt am 1. Januar des Geschäftsjahres und endet zum Jahresultimo des Geschäftsjahres.

Die eingeräumten Kredit- bzw. Dispositionslinien bei der Deutschen Bundesbank und der Norddeutschen Landesbank wurden nicht in Anspruch genommen. Das zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften notwendige Guthaben wurde in der erforderlichen Höhe bei der Deutschen Bundesbank unterhalten. Von der Möglichkeit, sich bei der Europäischen Zentralbank über Offenmarktgeschäfte zu refinanzieren, wurde kein Gebrauch gemacht. Zum Bilanzstichtag bestand ein kurzfristiges Refinanzierungsgeschäft in Form einer Termingeldaufnahme bei einer Landesbank. Daneben haben wir an einem gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäft der Europäischen Zentralbank (EZB) teilgenommen. Die Vorschriften zur Einhaltung der Liquiditätskennziffer gemäß Liquiditätsverordnung (LiqV) waren stets erfüllt. Im Jahresverlauf bewegte sich die Auslastung der Liquiditätskennziffer in einer Bandbreite zwischen 2,68 und 3,54 und damit deutlich über dem vorgeschriebenen Mindestwert von 1,00. Auch die Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio – LCR) lag mit 1,38 bis 2,31 oberhalb des im Jahr 2016 zu erfüllenden Mindestwertes von 0,70. Am Jahresende erreichte die Liquiditätskennziffer einen Wert von 3,15, die LCR-Quote lag bei 1,57. Damit ist die Liquidität, wie auch im gesamten Geschäftsjahr 2016, als ausreichend anzusehen. Auch die für die weiteren Beobachtungszeiträume (Laufzeitbänder bis zu zwölf Monaten) zu berechnenden Kennzahlen gemäß LiqV deuten nicht auf zu erwartende Liquiditätsengpässe hin. Weitere Angaben zu den Liquiditätsrisiken enthält der Risikobericht.

Ertragslage Darstellung nach der Gewinn- und Verlustrechnung:

Anlageausschusses, den VorstandsverZinsüberschuss (einschließlich GuV-Posten 3, 4 und 17) tretern und verschiedenen leitenden Provisionsüberschuss Mitarbeitern zur Kenntnis gegeben. Verwaltungsaufwand

Berichtsjahr Mio. Euro

Vorjahr Mio. EUR

36,1

39,4

10,5

10,9

34,8

34,7

a) Personalaufwand

21,8

21,4

b) Sachaufwand

13,0

13,3

Teilergebnis

11,8

15,6

0,4

0,1

Nettoergebnis des Handelsbestands Sonstige ordentliche Erträge und Aufwendungen

-1,3

-2,6

Ergebnis vor Bewertung

10,9

13,1

für allgemeine Bankrisiken

-4,6

-7,0

Ergebnis nach Bewertung

6,3

6,1

Bewertungsergebnis einschl. Zuführung zum Fonds





Steuern

4,7

4,5

Jahresüberschuss und Bilanzgewinn

1,5

1,6

Außerordentliches Ergebnis

(Eventuelle Abweichungen sind auf Rundungen zurückzuführen)

106

Der Zinsüberschuss als bedeutendste Ertragsquelle unseres Hauses lag deutlich unter dem Ergebnis des Vorjahres. Der Planwert wurde jedoch übertroffen. Der Zinsüberschuss war vor allem durch das anhaltend sehr niedrige Zinsniveau am Geld- und Kapitalmarkt geprägt. Die Zinserträge sanken dabei stärker als die Zinsaufwendungen. Insgesamt betrachtet lag der Zinsüberschuss deutlich über dem Durchschnittswert des SVN. Im Kundengeschäft sanken insbesondere die Zinserträge aus Darlehen von Privat- und Geschäftskunden sowie aus der Inanspruchnahme von Kontokorrentkrediten. Auch die Erträge aus Beteiligungen und dem Eigengeschäft, insbesondere aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren, waren rückläufig. Ebenso wurden aufgrund von Fälligkeiten niedrigere Erträge aus unserem Swapportfolio vereinnahmt. Die im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr deutlich gesunkenen Zinsaufwendungen waren vorwiegend auf Fälligkeiten bei institutionellen Refinanzierungsmitteln zurückzuführen. Notwendige Prolongationen konnten zu deutlich niedrigeren Zinssätzen abgeschlossen werden. Zudem waren im Kundengeschäft aufgrund des Niedrigzinsniveaus geringere Zinsaufwendungen, insbesondere bei den variabel verzinslichen Produkten, zu erbringen. Der Provisionsüberschuss lag unter dem Ergebnis des Vorjahres. Insgesamt wurden unsere Erwartungen für das Berichtsjahr nicht erreicht. Die Erträge aus dem Giroverkehr, aus Bürgschaften sowie aus der Vermittlung von Versicherungsverträgen übertrafen das Ergebnis des Vorjahres, während die Erträge aus dem Kundenwertpapiergeschäft, der Immobilienvermittlung und dem Bauspargeschäft teils deutlich hinter den Vergleichswerten des vorhergehenden Geschäftsjahres zurücklagen. Im Bauspar-, Versicherungs- und Kundenwertpapiergeschäft blieben die Erträge hinter den Erwartungen zurück. Wie im Vorjahr wies das Nettoergebnis des Handelsbestandes einen positiven Wert auf. Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr nur unwesentlich, lag allerdings deutlich unter dem vorgesehenen Planwert. Höhere Aufwendungen ergaben sich bei den Personalaufwendungen. Ausschlaggebend waren hier höhere Aufwendungen für die Dotierung der Rückstellung für Pensionsanwartschaften. Die Dotierung dieser Rückstellung wäre noch um 0,6 Mio. EUR höher ausgefallen, wenn nicht

im März 2016 eine gesetzliche Neuregelung für die Bewertung der Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen erfolgt wäre. Einzelheiten sind dem Anhang zum Jahresabschluss, Abschnitt Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, zu entnehmen. Dagegen lagen die Sachaufwendungen unter dem Wert des Vorjahres. Maßgeblich hierfür waren niedrigere Aufwendungen für Pflichtbeiträge an unseren regionalen Sparkassenverband, resultierend aus dem anhaltend niedrigen Zinsniveau. Da sich der Baubeginn der geplanten Umbau- und Sanierungsmaßnahme der Geschäftsstelle in der Breiten Straße in Peine zeitlich deutlich verzögert hat, verschieben sich auch die hierfür vorgesehenen Aufwendungen entsprechend. Die Belastung aus dem Unterschiedsbetrag zwischen den sonstigen ordentlichen Aufwendungen und den sonstigen ordentlichen Erträgen verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Mio. EUR. Dies war vorwiegend durch den Wegfall einer Sonderumlage des SVN begründet. Das Ergebnis vor Bewertung lag unter dem Wert des Vorjahres. Der Planwert für das Berichtsjahr wurde deutlich übertroffen, sodass ein zufriedenstellendes Ergebnis vor Bewertung erzielt werden konnte. Das Bewertungsergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr erheblich. Diese Verbesserung ist dabei auf ein im Vergleich zum Vorjahr wesentlich günstigeres Bewertungsergebnis sowohl im Kundenkredit- als auch im Wertpapiergeschäft zurückzuführen. Daneben wirkte sich maßgeblich die Auflösung von Vorsorgereserven aus. Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken wurden 35,9 Mio. EUR zugeführt. Die gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG offenzulegende Kapitalrendite, berechnet als Quotient aus Jahresüberschuss und Bilanzsumme, beträgt 0,1 %. Zur weiteren Analyse unserer Ertragslage setzen wir für interne Zwecke den so genannten „Betriebsvergleich“ der Sparkassen-Finanzgruppe ein, in dem eine detaillierte Aufspaltung unseres Ergebnisses in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme erfolgt. Zur Ermittlung eines Betriebsergebnisses vor Bewertung werden die Erträge und Aufwendungen um periodenfremde und außergewöhnliche Posten bereinigt, die in der internen Darstellung dem neutralen Ergebnis zugerechnet werden. Auf dieser Basis beträgt das Betriebsergebnis vor Bewertung 0,79 % (Vorjahr 0,94 %) der durchschnittlichen Bilanzsumme des Jahres 2016 und liegt damit über dem Planwert von 0,48 %. Im Vergleich mit den niedersächsischen Sparkassen wurde ein unterdurchschnittlicher Wert erzielt. Bei den auf 107

Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bLagebericht

Betriebsvergleichsbasis zur Unternehmenssteuerung eingesetzten Zielgrößen Eigenkapitalrentabilität und Cost-Income-Ratio (Verhältnis von Aufwendungen und Erträgen) haben wir etwas schlechtere Werte als der Durchschnitt der niedersächsischen Sparkassen erzielt. Im Jahr 2016 haben sich diese Kennzahlen wie folgt entwickelt: Die wirtschaftliche Eigenkapitalrentabilität vor Steuern (bezogen auf das offen ausgewiesene durchschnittliche Eigenkapital des Berichtsjahres) lag mit 6,89 % über dem Vorjahreswert von 5,99 %. Das Verhältnis von Aufwendungen und Erträgen verschlechterte sich von 71,1 % auf 73,7 %, lag damit aber deutlich unter dem Planwert des Berichtsjahres.

sowie zur Kommunikation von Risiken.

Nach Berücksichtigung aller Bewertungsmaßnahmen haben wir weiterhin ein befriedigendes Betriebsergebnis nach Bewertung erzielt. Es konnte ein gegenüber dem Vorjahr in etwa gleichbleibender Jahresüberschuss ausgewiesen werden.

Über die originäre Tätigkeit der Sparkasse als Kreditinstitut und ihren unmittelbaren Auftrag zur Unterstützung des Trägers im Rahmen bestimmter kommunaler Aufgaben hinaus gehört es zum Selbstverständnis der Sparkasse, zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger und des Wirtschaftslebens im Geschäftsgebiet beizutragen.

Die wirtschaftliche Lage der Kreissparkasse Peine kann insgesamt gesehen zufriedenstellen. Bei geordneten Finanz- und Vermögensverhältnissen verfügt sie über eine ausreichende Ertragskraft, die es erlaubt, das für eine stetige Geschäftsentwicklung erforderliche Eigenkapital zu erwirtschaften. Nachtragsbericht Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ergeben.

Prognose-, Chancen- und Risikobericht Risikobericht Grundlagen Der Erfolg bankbetrieblicher Tätigkeit steht in einer engen Wechselbeziehung zu den eingegangenen Risiken. Das Erwirtschaften risikoloser Gewinne über einen längeren Zeitraum ist kaum möglich. Diese Tatsache macht es erforderlich, im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit Risiken einzugehen. Sie sind somit Bestandteil unserer Geschäftstätigkeit und bedeuten eine Gefahr, sind aber gleichzeitig eine notwendige Voraussetzung für den unternehmerischen Erfolg. Ein systematisches Risikomanagement nimmt in der Geschäftspolitik der Kreissparkasse Peine einen hohen Stellenwert ein. Maßgebliche Bestandteile unseres Risikomanagements sind die Festlegung von Strategien sowie die Einrichtung von Prozessen zur Identifizierung, Beurteilung, Steuerung und Überwachung 108

Geschäfts- und Risikostrategie Das Selbstverständnis leitet sich u. a. aus § 2 (1) der Satzung der Kreissparkasse Peine ab. Aus dieser satzungsgemäßen Aufgabe ergeben sich „Mehrwerte“ für unsere Kunden und Bürger im Geschäftsgebiet. Wichtig erscheinen in diesem Zusammenhang vor allem die persönliche Kompetenz vor Ort, die flächendeckende Grundversorgung der Kunden mit Finanzdienstleistungen, die innovative und fortschrittliche Ausrichtung unseres Hauses sowie die Qualität unserer Dienstleistungen. Wir streben für das Peiner Land die Qualitätsführerschaft an.

Der Vorstand hat die strategische Ausrichtung der Geschäftstätigkeit der Kreissparkasse Peine unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit in einer Geschäftsstrategie festgelegt sowie hieraus geschäftsfeldbezogen verschiedene Teilstrategien abgeleitet. Daneben besteht die Kreditrisikostrategie als eigenständige Strategie. Die Strategien werden mindestens jährlich überprüft und ggf. angepasst. Über die jeweiligen Ziele bzw. Teilstrategien im Zusammenhang mit den einzelnen Risikoarten wird in späteren Abschnitten berichtet. Risikomanagement Organisation Das Risikomanagement umfasst Leitungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse und ist Bestandteil einer ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation. Es gewährleistet einen einheitlichen Umgang mit allen wesentlichen Risikoarten. Die Zuständigkeiten für das Risikomanagement sind eindeutig geregelt. Der Gesamtvorstand beschließt die Risikoausrichtung einschließlich der anzuwendenden Methoden und Verfahren zur Risikomessung, -steuerung, -überwachung und -kommunikation. Er trägt die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement. Der bankaufsichtsrechtlich geforderten Funktionstrennung zwischen dem Markt- und Marktfolgebereich tragen wir sowohl bei der Abwicklung von Handelsgeschäften als auch im Kreditgeschäft auf allen Ebenen Rechnung.

Wesentliche Aufgaben im Rahmen des Risikomanagements werden durch die Bereiche Gesamtbankcontrolling und Kreditsekretariat wahrgenommen, die organisatorisch von den marktnahen Bereichen getrennt sind. Die für die Überwachung und Steuerung von Risiken zuständige Risikocontrolling-Funktion wird im Wesentlichen durch Mitarbeiter der vorgenannten Bereiche Gesamtbankcontrolling sowie Kreditsekretariat wahrgenommen. Beide Bereiche unterstehen dem Marktfolgevorstand und sind damit von den Bereichen getrennt, die Geschäfte initiieren bzw. abschließen. Die Leitung der Risikocontrolling-Funktion obliegt dem Leiter des Unternehmensbereichs Unternehmensentwicklung. Er ist bei allen wichtigen risikopolitischen Entscheidungen des Vorstandes zu beteiligen. Zu diesen Entscheidungen gehören u. a. die Entwicklung der Risikostrategie sowie die Einbindung bei wesentlichen, von der Geschäftsstrategie abweichenden, Geschäften. Daneben fungiert er als sogenannter „Unabhängiger Bereich“ im Rahmen des Neu-Produkt-Prozesses gemäß MaRisk. Die Aufgaben der Risikocontrolling-Funktion umfassen insbesondere die Ausgestaltung eines Systems zur Begrenzung der Risiken sowie die Errichtung und Weiterentwicklung der Risikosteuerungs- und Controllingprozesse. Darüber hinaus sind die Mitarbeiter der Risikocontrolling-Funktion verantwortlich für die Durchführung der Risikoinventur (Risikohandbuch), die Einrichtung und Weiterentwicklung eines Systems von Risikokennzahlen, die Ausgestaltung der Risikofrüherkennungsverfahren, die laufende Überwachung der Risikosituation der Kreissparkasse Peine und der Risikotragfähigkeit sowie die Einhaltung der eingerichteten Risikolimite. Der Vorsitzende des Verwaltungsrats kann nach der Geschäftsordnung für den Verwaltungsrat unter Einbeziehung des Vorstandes direkt Auskünfte beim Leiter der RisikocontrollingFunktion einholen. Der Vorstand hat einen Ausschuss für Risikomanagement (sogenannter Fachkreis Eigengeschäfte) eingerichtet. Diesem Fachkreis gehören neben dem Vorstand die Leiter der Unternehmensbereiche Vermögensanlagen, Kredite, Firmen, Unternehmensentwicklung und Revision sowie der Fachbereichsleiter Wertpapiere/Treasury und ein Mitarbeiter des Bereiches Gesamtbankcontrolling an. Aufgabe dieses Fachkreises ist es insbesondere, den Vorstand hinsichtlich der Risikosteuerung bei Anlageentscheidungen sowie bei der Festlegung der Eigengeschäftsstrategie zu beraten. Außerdem bereitet der Fachkreis einen Vorschlag zur Einschätzung der Zinsentwicklung an den Geld- und Kapitalmärkten (Hauszinsmeinung)

vor. Im Geschäftsjahr 2016 haben 11 Sitzungen des Fachkreises Eigengeschäfte stattgefunden. Für den Abschluss und die Genehmigung von Geschäften gelten eindeutige Kompetenzregelungen. Vor Einführung neuer Produkte und vor Geschäftsabschlüssen in neuen Märkten sind geregelte Einführungsprozesse zu durchlaufen. Dies gilt auch, sofern mit ihnen wesentliche Prozess- und Strukturveränderungen verbunden sind. Der Vorstand hat eine Compliance-Funktion eingerichtet, deren Aufgaben von den Mitarbeitern des Beauftragtenwesens wahrgenommen werden. In dieser Organisationseinheit sind die Aufgaben im Zusammenhang mit der Verhinderung der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sowie sonstiger strafbarer Handlungen und mit der Compliance-Funktion gemäß WpHG zusammengefasst. Der Leiter der Organisationseinheit als Compliance-Beauftragter ist unmittelbar dem Gesamtvorstand unterstellt und ihm gegenüber berichtspflichtig. Die interne Revision gewährleistet als Instrument des Vorstands die unabhängige Prüfung und Beurteilung sämtlicher Aktivitäten und Prozesse. Sie achtet dabei insbesondere auf die Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanagements. Neben der laufenden Berichterstattung werden der Vorstand und der Verwaltungsrat vierteljährlich informiert. Prozesse Basis des Risikomanagementprozesses bildet das Risikohandbuch, das aus einer Bestandsaufnahme und Bewertung sämtlicher erkennbarer Risiken hervorgegangen ist (Risikoinventur). Das Risikohandbuch wird regelmäßig angepasst und gibt damit einen aktuellen Überblick über den Risikomanagementprozess. Im Risikohandbuch sind Ziele, Aufgaben und Instrumente des Risikomanagements sowie die eingesetzten Risikomessverfahren, die Risikosteuerung, die Risikoüberwachung und die Berichtspflichten in komprimierter Form beschrieben. Darüber hinaus sind die organisatorischen Einheiten, die an den Prozessen des Risikomanagements beteiligt sind, definiert. Grundsatz ist, dass jedes Risiko, abhängig von der Bedeutung für die Kreissparkasse Peine, in geeigneter Weise laufend gesteuert und überwacht wird. Wo dies sinnvoll ist, sind Schwellenwerte festgelegt, bei deren Über- bzw. Unterschreitung ggf. Maßnahmen zur Risikominderung zu ergreifen sind. Die Risikomessung erfolgt für die in der Risikotragfähigkeitsrechnung einbezogenen wesentlichen Risiken aus der periodischen Sichtweise heraus. Die Risiken 109

Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bLagebericht

werden danach gemessen, ob und in welcher Höhe ihr Eintritt Auswirkungen auf den Jahresüberschuss unseres Hauses hat. Die Beurteilung der Risikotragfähigkeit erfolgt in dieser Sichtweise nach einem Going-Concern-Ansatz. Das Risikodeckungspotenzial wird auf Basis von Ergebnisgrößen, bilanzieller Eigenkapitalbestandteile und stiller Reserven ermittelt. Ein Teil dieses so ermittelten Risikodeckungspotenzials wird zur Deckung der wesentlichen Risiken der Kreissparkasse Peine bereitgestellt. Die Ermittlung der Risiken in der periodischen Sichtweise erfolgt auf den Planungshorizont von jeweils einem Jahr. Als Risiko wird in dieser Sichtweise eine negative Abweichung von den Planwerten verstanden. Die Sparkasse führt in der periodischen Sichtweise darüber hinaus auch eine Risikotragfähigkeitsrechnung für das Folgejahr durch. Insgesamt hat die Kreissparkasse Peine für die wesentlichen Risiken ein Risikobudget in Höhe von 42,9 Mio. EUR zur Verfügung gestellt. Dieses Risikobudget wurde in Höhe von 42,5 Mio. EUR zur Limitierung der wesentlichen Risiken eingesetzt. Daneben werden die aufsichtsrechtlich vorgegebenen Relationen gemäß CRR als strenge Nebenbedingung regelmäßig ermittelt und überwacht. Unter Berücksichtigung der laufenden Ergebnisprognose, der bilanziellen Eigenkapitalbestandteile sowie der vorhandenen Reserven wird eine Risikodeckungsmasse und daraus Limite für die wesentlichen Risikoarten abgeleitet. Auf die Limite werden die erwarteten und die unerwarteten Verluste, auf das Risikodeckungspotenzial alle wesentlichen Risiken der Sparkasse angerechnet. Mit Hilfe der periodischen Betrachtung wird gewährleistet, dass die Risiken jederzeit sowohl aus dem handelsrechtlichen Ergebnis als auch aus vorhandenem Vermögen der Sparkasse getragen werden können. Neben der Risikotragfähigkeitsrechnung werden regelmäßig Stressszenarien berechnet, bei denen die Anfälligkeit der Sparkasse gegenüber unwahrscheinlichen, aber plausiblen Ereignissen analysiert wird. Dabei werden auch die Auswirkungen eines schweren konjunkturellen Abschwungs analysiert sowie ein inverser Stresstest durchgeführt. Für das Risikomanagement relevante Risikokonzentrationen liegen nach Einschätzung der Sparkasse nicht vor. Diversifikationseffekte, die das Gesamtrisiko mindern würden, werden nicht berücksichtigt. Die Wirksamkeit der zur Risikoabsicherung und -min110

derung getroffenen Maßnahmen wird insbesondere anlässlich der jährlichen Überprüfung der Strategien danach beurteilt, ob die festgelegten Ziele erreicht worden sind. Darüber hinaus werden unterjährig rechtzeitig geeignete Maßnahmen ergriffen, sobald sich Entwicklungen abzeichnen, die den Planungen zuwiderlaufen oder markante Risikoerhöhungen erwarten lassen. Die Kreissparkasse Peine hat einen Prozess zur Planung des künftigen Kapitalbedarfs eingerichtet. Der Planungsprozess umfasst einen Zeitraum von fünf Jahren. Aufgrund der erwarteten Geschäftsentwicklung bzw. der prognostizierten Ertragsentwicklung plant die Sparkasse sowohl die Entwicklung der regulatorischen als auch der wirtschaftlichen Eigenmittel. Aus den Plandaten lassen sich insbesondere die zukünftige Erfüllung der Kapitalquoten nach der CRR sowie das zukünftig zur Abdeckung von Risiken in der Risikotragfähigkeit zur Verfügung stehende interne Kapital ermitteln. Darüber hinaus werden u.a. adverse Entwicklungen (z. B. Veränderungen der Geschäftstätigkeit oder Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld) simuliert. Strukturierte Darstellung der wesentlichen Risiken Unter Risiko verstehen wir ungünstige zukünftige Entwicklungen, die sich nachteilig auf die Vermögens-, Ertrags- und Liquiditätslage der Kreissparkasse Peine auswirken können. Dabei werden das Adressenausfallrisiko, das Marktpreisrisiko einschließlich Zinsänderungsrisiko, das Liquiditätsrisiko, das Beteiligungsrisiko und das operationelle Risiko einschließlich der Rechtsrisiken als wesentliche Risiken unterschieden. Für diese Risiken verfügen wir über ein Risikofrüherkennungssystem. Es gewährleistet, dass sich abzeichnende Risiken frühzeitig und laufend aufgezeigt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden können. Adressenausfallrisiko im Kreditgeschäft Unter dem Adressenausfallrisiko im Kreditgeschäft verstehen wir die Gefahr, dass ein Kreditnehmer die ihm gewährten Kredite nicht bzw. nur eingeschränkt oder nicht vertragsgemäß zurückzahlen kann oder will. Zur Steuerung der Adressenausfallrisiken auf Basis der geschäftspolitischen Ausrichtung hat der Vorstand eine gesonderte Kreditrisikostrategie festgelegt. In der Kreditrisikostrategie wird zunächst das Kreditportfolio nach den wesentlichen strukturellen Merkmalen (z. B. Größenklassen, Branchen, Sicherheiten, Ratingklassen) analysiert. Sie enthält Aussagen zur angestrebten Zusammensetzung des Portfolios und zum angestrebten Besicherungsniveau. Insbesondere wird auf eine angemessene Risikostruktur abgestellt.

Ferner gibt sie vor, wie die Steuerung erfolgt und welche Maßnahmen zur Erreichung des gewünschten Risikoprofils zu ergreifen sind. Dabei steht die Vermeidung von Konzentrationsrisiken im Vordergrund. Des Weiteren wurden Kreditleitlinien erlassen, in denen risikostrategische Maßnahmen definiert sind.

wirtschaftlich selbstständige Privatpersonen sowie öffentliche Haushalte. Im Vergleich zum Verbandsdurchschnitt entfiel damit in unserem Hause ein wesentlich höherer Anteil des Kundenkreditgeschäftes auf private Kreditnehmer. Der Gesamtbetrag der Forderungen sowie der Hauptbranchen gliedert sich nach den kreditrisikotragenden Instrumenten, wie in der folgenden Tabelle dargestellt.

Zum Stichtag 31. Dezember 2016 wurden rund 69,1 % der zum Jahresende ausgelegten Kreditmittel an wirtschaftlich unselbstständige und sonstige Privatpersonen vergeben. 30,9 % entfielen auf Unternehmen,

2016 Kredite, Zusagen und andere Wertpapiere nicht derivative außerbilanzielle Aktiva Mio. EUR*

Derivative Instrumente

Mio. EUR

Mio. EUR

1.280,9

391,9

34,3

157,3

44,5

34,3

(einschl. Geldmarktfonds)

21,7

311,3

0,0

Öffentliche Haushalte

6,9

15,4

0,0

Privatpersonen

755,3

0,0

0,0

330,5

20,7

0,0

Gesamtbetrag der Forderungen Verteilung der Forderungsarten nach Hauptbranchen Banken Offene Investmentvermögen

Unternehmen und wirtschaftlich selbständige Privatpersonen davon : Finanz- und Versicherungsdienstleistungen

68,4

5,7

0,0

Grundstücks- und Wohnungswesen

69,3

15,0

0,0

Sonstige Dienstleistungen

54,1

0,0

0,0

übrige, nicht aufgeführte Branchen

138,7

0,0

0,0

Sonstige

9,2

0,0

0,0

* nach Abzug von Einzelwertberichtigungen, Rückstellungen und der Pauschalwertberichtigung (Eventuelle Abweichungen sind auf Rundungen zurückzuführen)

Die Größenklassenstruktur zeigt insgesamt eine breite Streuung des Ausleihgeschäftes. 87,0 % des Gesamtkreditvolumens im Sinne des §19 Abs. 1 KWG entfallen auf Kreditengagements mit einem Kreditvolumen bis 3,0 Mio. EUR. 13,0 % des Gesamtkreditvolumens betreffen Kreditengagements mit einem Kreditvolumen von mehr als 3,0 Mio. EUR.

Auf dieser Basis ermittelt die Kreissparkasse Peine die Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft.

Das Länderrisiko, das sich aus unsicheren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen eines anderen Landes ergeben kann, ist für die Kreissparkasse Peine von untergeordneter Bedeutung.

Firmenkunden, Gewerbekunden, Freiberufler und Existenzgründer werden danach mit dem StandardRating bewertet. Für Investoren, Wohnungsbaugesellschaften und Bauträger wird das ImmobiliengeschäftsRating eingesetzt. Gewerbe- und Geschäftskunden mit kleineren Engagements bis 250 TEUR im Neugeschäft bzw. 500 TEUR im Bestandsgeschäft werden automatisiert durch das KundenKompaktRating bewertet.

Für die Risikoklassifizierung setzen wir die von der Sparkassen-Finanzgruppe entwickelten Rating- und Scoringverfahren ein. Mit diesen Verfahren werden die einzelnen Kreditnehmer zur Steuerung des Gesamtkreditportfolios und grundsätzlich zur Preisfindung entsprechend ihrer individuellen Ausfallwahrscheinlichkeiten einzelnen Ratingklassen zugeordnet.

Im Privatkundengeschäft erfolgt die regelmäßige Bestandsbewertung automatisch durch das von der SR GmbH entwickelte KundenScoring. Für den Prozess Konsumentenkredit und den Prozess der privaten Baufinanzierung wird jeweils im KundenScoring ein eigenes Antragsmodul zur Entscheidungsunterstützung genutzt. 111

Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bLagebericht

Zur Steuerung des Gesamtkreditportfolios werden die gerateten Kreditnehmer einzelnen Ratingklassen zugeordnet. Das Gesamtrisiko unseres Kreditportfolios wird auf Grundlage der Risikoklassifizierungsverfahren ermittelt. Den einzelnen Risikoklassen werden jeweils vom DSGV validierte Ausfallwahrscheinlichkeiten zugeordnet. Die Verlustverteilung des Kreditportfolios wird in einen „erwarteten Verlust“ und einen „unerwarteten Verlust“ unterteilt. Der „erwartete Verlust“ als statistischer Erwartungswert wird im Rahmen der Kalkulation als Risikoprämie in Abhän-

Sicherheitenart

gigkeit von der ermittelten Ratingstufe und den Sicherheiten berücksichtigt. Der „unerwartete Verlust“ (ausgedrückt als Value at Risk) spiegelt die möglichen Verluste wider, die unter Berücksichtigung eines Konfidenzniveaus von 99 % innerhalb der nächsten zwölf Monate voraussichtlich nicht überschritten werden. Mit Hilfe dieser Informationen werden auch die Veränderungen des Kreditportfolios analysiert. Die Verlustverteilung wird unter der Annahme folgender Risikoparameter durchgeführt:.

Verwertungsquote

Grundpfandrechte Gewerbeimmobilie, Verwertungsklasse 3

58,4 %

Grundpfandrechte Gewerbeimmobilie, Verwertungsklasse 2

68,4 %

Grundpfandrechte Gewerbeimmobilie, Verwertungsklasse 1

82,3 %

Grundpfandrechte Wohnimmobilie, 1 Wohneinheit (WE), Verwertungsklasse 3

64,4 %

Grundpfandrechte Wohnimmobilie, 1 WE, Verwertungsklasse 2

78,3 %

Grundpfandrechte Wohnimmobilie, 1 WE, Verwertungsklasse 1

90,8 %

Grundpfandrechte Wohnimmobilie, > 1 WE, Verwertungsklasse 3

56,1 %

Grundpfandrechte Wohnimmobilie, > 1 WE, Verwertungsklasse 2

70,6 %

Grundpfandrechte Wohnimmobilie, > 1 WE, Verwertungsklasse 1

85,2 %

Sichere Sicherheiten (Guthaben, Geldforderungen)

95,1 %

Labile Sicherheiten (fiduziarische Sicherheiten)

47,0 %

Für unbesicherte Kredite wird eine Einbringungsquote von 25,2 % und für besicherte Kredite von 15,0 % angenommen. Die Bonitätsentwicklung des Kreditportfolios im Zeitverlauf wird auf der Grundlage von Migrationsmatrizen simuliert. Diese werden für jedes eingesetzte Risikoklassifizierungsverfahren jährlich durch den DSGV validiert und der Sparkasse zur Verfügung gestellt. Zum 31. Dezember 2016 war fast das gesamte Bruttokundenkreditvolumen im Risikobewertungssystem erfasst. 93,3 % waren der Risikogruppe I (Kredite ohne erkennbare besondere Risiken) zugeordnet. Die Anteile der Kredite mit erhöhten Risiken betragen 3,4 % und mit Ausfallrisiken 1,5 %. Zur frühzeitigen Identifizierung der Kreditnehmer, bei deren Engagements sich erhöhte Risiken abzuzeichnen beginnen, setzen wir u. a. das „OSPlus-Frühwarnsystem“ ein. Im Rahmen dieses Verfahrens sind quantitative und qualitative Indikatoren festgelegt worden, die eine Früherkennung von Kreditrisiken ermöglichen. Soweit einzelne Kreditengagements festgelegte Kriterien aufweisen, die auf erhöhte Risiken hindeuten, 112

werden diese Kreditengagements einer gesonderten Beobachtung unterzogen (Intensivbetreuung). Kritische Kreditengagements werden von spezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf der Grundlage eines Sanierungs- bzw. Abwicklungskonzeptes betreut (Problemkredite). Risikovorsorgemaßnahmen sind für alle Engagements vorgesehen, bei denen nach umfassender Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Kreditnehmer davon ausgegangen werden kann, dass die fälligen Zins- und Tilgungszahlungen voraussichtlich nicht gemäß der vertraglich vereinbarten Kreditbedingungen erbracht werden können. Bei der Bemessung der Risikovorsorgemaßnahmen werden die voraussichtlichen Realisationswerte der gestellten Sicherheiten berücksichtigt. Kredite werden dem Risiko angemessen besichert. Die Arten der akzeptierten Sicherheiten, Bewertungsverfahren, Bewertungsgrundlagen und die Wertansätze für die in Betracht kommenden Sicherheiten sind in den Risikobegrenzenden Maßgaben nach § 29 Abs. 1 Satz 2 NSpG bzw. in den internen Organisationsrichtlinien festgelegt. Von dem Gesamtbetrag an Einzelwertberichtigungen und Rückstellungen entfällt der überwiegende Teil auf Unternehmen und wirtschaftlich selbstständige

Personen. Die Direktabschreibungen, Eingänge auf abgeschriebene Forderungen und Nettozuführungen/ Auflösungen von Einzelwertberichtigungen (EWB) entfallen nahezu vollständig auf im Inland ansässige Privatpersonen und Unternehmen. Forderungen in

Verzug (ohne Wertberichtigungen) außerhalb Deutschlands bestanden zum Bilanzstichtag nicht. Wechselkursbedingte und sonstige Veränderungen lagen zum Berichtsstichtag nicht vor.

Entwicklung der Risikovorsorge: Art der Risikovorsorge

Anfangsbestand per 01.01.2016 Mio. EUR

EWB

7,8

Rückstellungen *) PWB Gesamt



Zuführung

Mio. EUR 1,7 0,1

Auflösung Mio. EUR 2,3

Verbrauch Mio. EUR



Endbestand per 31.12.2016 Mio. EUR

1,1



6,0

0,0



0,2

0,2



3,1



0,0

0,9

0,0



2,1

11,0



1,7

3,3

1,1



8,3

0,0

(Eventuelle Abweichungen sind auf Rundungen zurückzuführen.) *) Auflösungswert liegt gerundet unter 0,1 Mio. EUR

Risikokonzentrationen bestehen aufgrund der regionalen Begrenzung des Geschäftsgebietes sowie im Bereich der regionalen, grundpfandrechtlichen Sicherheiten. Insgesamt ist unser Kreditportfolio sowohl nach Branchen und Größenklassen als auch nach Ratingklassen gut diversifiziert. Das Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft hat sich in 2016 nochmals verbessert. Für das Berichtsjahr wurde für das Adressenausfallrisiko im Kreditgeschäft ein Risikolimit von 8,0 Mio. EUR zur Verfügung gestellt, das nicht in Anspruch genommen wurde. Bezogen auf das potenzielle Ausfallrisiko (Konfidenzniveau 99 % /250 Tage Haltedauer) ergab sich zum Bilanzstichtag ein Value at Risk (VaR) von 8,2 Mio. EUR. Dies entspricht einer Limitauslastung im Risikoszenario von 102,1%. Hierbei handelt es sich um eine stichtagsbedingte Limitüberschreitung aufgrund noch nicht verschlüsselter Sicherheiten bei einem einzelnen Kreditnehmer. Insgesamt betrachtet bewegten sich die Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft im Geschäftsjahr innerhalb der vorgegebenen und auf die Risikotragfähigkeit abgestimmten Grenzen. Adressenausfallrisiken aus Beteiligungen Unter dem Adressenausfallrisiko aus Beteiligungen verstehen wir die Gefahr einer bonitätsbedingten Wertminderung des Unternehmenswertes. Für die Beteiligungen besteht eine eigenständige Strategie. Beteiligungen werden überwiegend zur Unterstützung des Verbundgedankens (sog. Verbundbeteiligungen) oder zur Erfüllung von Verpflichtungen innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe und zur Erschließung und Vermarktung von Baugebieten eingegan-

gen. Darüber hinaus werden Beteiligungen zur Erzielung von Erträgen bei angemessenem Risiko eingegangen. Das Risikocontrolling für die Verbundbeteiligungen wird durch den SVN wahrgenommen; wir werden über die Ergebnisse informiert. Die Risiken aus sonstigen Beteiligungen werden durch den Fachbereich Gesamtbankcontrolling gesteuert. Basis für die Steuerung (Beteiligungscontrolling) bildet unter anderem die Beteiligungsstrategie der Kreissparkasse Peine, in der qualitative sowie quantitative Anforderungen für Beteiligungen festgelegt sind. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Beteiligungsstrategie auch Limite für das gesamte Beteiligungsportfolio fixiert. Für das Berichtsjahr wurde für das Adressenrisiko aus Beteiligungen ein Risikolimit von 5,8 Mio. EUR zur Verfügung gestellt. Bezogen auf die tatsächliche Belastung in der GuV der Kreissparkasse Peine wurde dieses Limit zum Jahresende nicht in Anspruch genommen. Aus der Beteiligung am SVN und weiteren Beteiligungen in der Finanzbranche resultieren Risiken hinsichtlich der weiteren Wertentwicklungen, die wir in unser Risikomanagement einbeziehen. Konzentrationen bestehen im Beteiligungsportfolio aufgrund der Bündelung strategischer Verbundbeteiligungen.

113

Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bLagebericht

Wertansätze für Beteiligungsinstrumente Gruppen von Beteiligungsinstrumenten

Buchwert

Strategische Beteiligungen



11,9

Funktionsbeteiligungen



0,0

Kapitalbeteiligungen



2,5

Mio.EUR

Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften Unter dem Adressenausfallrisiko aus Handelsgeschäften verstehen wir die Gefahr von Bonitätsverschlechterungen oder des Ausfalls eines Emittenten, Kontrahenten oder eines Referenzschuldners. Für die Limitierung des Adressenausfallrisikos aus Eigenanlagegeschäften setzt die Kreissparkasse Peine individuelle Emittenten- und Kontrahentenlimite in Form von Volumenslimiten fest. Darüber hinaus existiert ein übergreifendes Limit für die Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften und für nicht bilanzwirksame Zahlungsansprüche (z. B. derivative Finanzinstrumente). Hierbei werden externe Ratings und die damit verbundenen Ausfallwahrscheinlichkeiten zur Gewichtung der bestehenden Volumina herangezogen. Der Bestand der Wertpapiere entfällt auf Schuldverschreibungen und Anleihen (58,8 Mio. EUR), Wertpapier-, Immobilien- und sonstige Spezialfonds (307,1 Mio. EUR), sonstige Investmentfonds (27,5 Mio. EUR) sowie Aktien (18,9 Mio. EUR). Die von uns direkt gehaltenen und von Kreditinstituten emittierten Wertpapiere weisen ein Rating aus dem Investmentgradebereich auf. Bei den Wertpapieren ohne Rating handelt es sich um Anteile an Investmentfonds. Für die in Wertpapier- und Immobilienspezialfonds gehaltenen Anlagen bestehen Anlagerichtlinien, die insbesondere das Anlageuniversum, die Volumina für Einzelinvestments sowie bei Rentenfonds die erlaubten Ratingstrukturen definieren. Darüber hinaus wird der Geschäftsumfang durch die vom Vorstand vorgegebene Marktpreisrisikostrategie und durch Rahmengrundsätze begrenzt. Das Adressenausfallrisiko aus Handelsgeschäften wird über Mindestratings und Limite für einzelne Emittenten und Kontrahenten begrenzt. Das Limitsystem dient u. a. der Steuerung von Konzentrationsrisi-

ken. In der internen Steuerung werden zur Berechnung des Adressenausfallrisikos die historischen einjährigen Ausfallwahrscheinlichkeiten von S&P bzw. Moody’s zugrunde gelegt. Daneben bestehen Regelungen für den Fall, dass einzelne Papiere über kein Rating verfügen oder aufgrund zwischenzeitlich aufgetretener Sachverhalte eine vorgezogene Herabstufung des internen Ratings erforderlich ist, um das Adressenausfallrisiko abzubilden. Konzentrationen bestehen hinsichtlich der Forderungen an Institute der S-Finanzgruppe (insbesondere Geldanlagen, Wertpapiere und Schuldscheindarlehen), die zum Jahresende rund 104,6 Mio. EUR ergaben. Aufgrund der zufriedenstellenden Bonität dieser Institute und angesichts des gemeinsamen institutsbezogenen Sicherungssystems der S-Finanzgruppe sehen wir derzeit in den Konzentrationen keine gravierenden Risiken. Zum Stichtag 31. Dezember 2016 hatte die Kreissparkasse Peine weder Staats- noch Unternehmens- oder Bankanleihen der PIIGS-Staaten sowie von Slowenien und Zypern im Bestand. Die Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften bewegten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr innerhalb der vorgegebenen und auf die Risikotragfähigkeit der Sparkasse abgestimmten Grenzen. Im Hinblick auf den geringen Umfang und die guten Länderratings der Wertpapiere von Emittenten mit Sitz im Ausland ist das Länderrisiko aus dem Handelsgeschäft von untergeordneter Bedeutung. Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften Marktpreisrisiken beschreiben die Gefahren negativer Entwicklungen der Geld- und Kapitalmärkte für die Sparkasse. Diese ergeben sich aus Veränderungen der Marktpreise von z. B. Wertpapieren, Währungen, Immobilien und Rohstoffen sowie aus Schwankungen der Zinssätze. Zur Steuerung der Marktpreisrisiken hat der Vorstand der Kreissparkasse Peine eine gesonderte Marktpreisrisikostrategie festgelegt, die mindestens jährlich überprüft wird. Der Bestand der bilanzwirksamen Handelsgeschäfte hat sich zum Bilanzstichtag wie folgt entwickelt:

Anlagekategorie

Buchwerte 31.12.2016

1) Tages- und Termingelder



Mio EUR 0,0

Buchwerte 31.12.2015

Mio EUR 0,0

2) Schuldscheindarlehen

22,0

28,0

3) Schuldverschreibungen und Anleihen

58,8

69,2

4) Aktien (einschl. Aktienspezialfonds)

18,9

17,6

307,1

278,2

27,5

62,7

434,3

455,7

5) Übrige Wertpapier-/Immobilien- und sonstige Spezialfonds 6) Sonstige Investmentfonds Summe

114

In der Eigengeschäftsstrategie hat der Vorstand die grundlegende Anlagestrategie festgelegt. Zur Begrenzung von Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften wird eine tägliche Bewertung zu Marktpreisen (Markto-Market) durchgeführt und die erzielten Handelsergebnisse werden bestimmt. Durch die Vorgabe verschiedener Parameter ist es auch in einer Phase nicht funktionierender Märkte möglich, realistische Kurse zu ermitteln. Zusätzlich wird das potenzielle Verlustrisiko (Value at Risk) ermittelt. Dabei wenden wir für das Rentenportfolio die Methode der Szenariosimulation an. Für das Risikoszenario wird danach die ungünstigste Entwicklung bei Anwendung der DSGVGrenzzinsszenarien herangezogen. Für alle übrigen Anlagen verwenden wir zur Bestimmung des Value at Risk die seitens der Emittenten bereitgestellten Risikoparameter. Die angenommene Haltedauer liegt bei 250 Handelstagen. Der Value at Risk wird mit einem Konfidenzniveau von 99 % ermittelt. Im Rahmen der Überwachung der Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften werden sowohl das bereits erzielte Handelsergebnis als auch das Verlustrisiko berücksichtigt. Die angewandten Risikoparameter werden mindestens vierteljährlich einem Backtesting unterzogen, um deren Vorhersagekraft einschätzen zu können.

Bezüglich der Konzentrationsrisiken wird auf unsere Ausführungen unter dem vorhergehenden Kapitel „Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften“ verwiesen.

Darüber hinaus wird der Wert des Portfolios unter Zugrundelegung unterschiedlicher Annahmen über die künftige Zinsentwicklung simuliert, wobei eines der Szenarien einen Ad-hoc-Zinsanstieg um 100 Bp (Basispunkte) darstellt. Diese monatlich bzw. vierteljährlich durchgeführten Simulationen zeigen mögliche Auswirkungen auf das Jahresergebnis der Kreissparkasse Peine, sodass ggf. Steuerungsmaßnahmen ergriffen werden können.

Vorzeitige Kreditrückzahlungen beeinflussen das Zinsänderungsrisiko nach den bisherigen Erfahrungen nicht wesentlich. Unbefristete Einlagen von Anlegern sind nach unserer Einschätzung relativ konstant im Bestand. Wir gehen davon aus, dass sich das allgemeine Zinsniveau bis Ende 2017 nur moderat erhöhen wird. Die Zinsstrukturkurve dürfte nach unserer Einschätzung etwas steiler werden.

Die Überwachung des Marktpreisrisikos wird im Controlling mit Hilfe des Systems SimCorp Dimension unter strenger Beachtung der Funktionstrennung zum Handel wahrgenommen. Es wird täglich (Adressenausfallrisiken, Handelsbestandspositionen (bis zur Aufgabe der Handelstätigkeit) bzw. monatlich (Marktpreisrisiken) geprüft, ob die vorgegebenen periodischen Limite eingehalten werden. Bei Überschreitung von Limiten bzw. der vordefinierten Frühwarngrenzen ist vorgesehen, dass der Gesamtvorstand über Maßnahmen zur Verringerung der Marktpreisrisiken entscheidet. Für das Berichtsjahr wurde für das Marktpreisrisiko aus Handelsgeschäften ein Risikolimit von 17,5 Mio. EUR zur Verfügung gestellt, das bezogen auf die GuVBelastung zum 31. Dezember 2016 nicht in Anspruch genommen wurde.

Zinsänderungsrisiko Aufgrund der Geschäftsstruktur und der Nachfrage im Kundengeschäft ist ein wesentlicher Teil der Vermögensanlagen, insbesondere die Forderungen an Kunden und Kreditinstitute, mit überwiegend langfristigen Zinsbindungen ausgestattet. Demgegenüber sind die Finanzierungsmittel in einem geringeren Umfang festzinsgebunden. Zudem ist die Laufzeit der Zinsbindungen auf der Passivseite überwiegend kürzer als auf der Aktivseite. Ein bedeutender Teil der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden ist variabel verzinslich. Das Zinsänderungsrisiko liegt darin, dass bei einem steigenden Zinsniveau sowie einer Veränderung der Zinsstrukturkurve höhere Zinsaufwendungen entstehen können, denen keine entsprechend gestiegenen Zinserträge gegenüberstehen, da die Zinssätze für die Vermögensanlagen aufgrund der Festzinsbindungen zum Teil nicht angehoben werden können.

Die Entwicklung des Geld- und Kapitalmarktes wird laufend beobachtet, um sofort angemessen auf Veränderungen reagieren und mögliche negative Auswirkungen des Zinsänderungsrisikos eingrenzen zu können. Zur Beurteilung des Zinsänderungsrisikos erstellen wir vierteljährlich Simulationsrechnungen. Grundlage der Ermittlung des zukünftigen Zinsüberschusses bilden die Zahlungsströme des Zinsbuchs (periodische Ermittlung). Für festverzinsliche Geschäfte werden die Zahlungsströme auf der Grundlage von Zinsbindungsbilanzen mit den zugehörigen Tilgungsplänen und Zinszahlungsterminen bestimmt. Den Zahlungsströmen der variablen Geschäfte liegen hinsichtlich der Zinsanpassungen und der Kapitalbindung Fiktionen zugrunde. Die Bestimmung der dafür festzulegenden Parameter erfolgt nach der Methode der gleitenden Durchschnit115

Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bLagebericht

te. Bei dieser Methode wird zur Ermittlung der fiktiven Zinsanpassung und Kapitalbindung auf historische Zinssätze am Geld- und Kapitalmarkt zurückgegriffen. Im Ergebnis wird das variable Geschäft fiktiv durch eine Kombination von Festzinsgeschäften ersetzt. Bei dieser Vorgehensweise wird unterstellt, dass sich das Zinsanpassungsverhalten der Vergangenheit auch zukünftig fortsetzt. Im Rahmen der Überprüfung der Ablauffiktionen haben wir im Berichtsjahr erstmals auch mögliche Entwicklungen im Verfügungsverhalten der Kunden berücksichtigt (Zukunftsanalyse). Ausgehend von den ermittelten Zahlungsströmen wird unter Berücksichtigung der für die einzelnen Bilanzpositionen geplanten Margen und Bestandsentwicklungen der Zinsüberschuss des laufenden Jahres und der Folgejahre prognostiziert. Anschließend werden die Auswirkungen aus angenommenen bzw. erwarteten Änderungen des Marktzinsniveaus und von Bestandsentwicklungen auf den Zinsüberschuss analysiert. Ergänzend wird eine wertorientierte Betrachtung des Zinsänderungsrisikos vorgenommen. Ziel der wertorientierten Zinsbuchsteuerung ist es, alle Wertveränderungen der zinsabhängigen Vermögens und Schuldposten aufgrund von Marktzinsänderungen zu erfassen. Dadurch soll eine Steuerungsgrundlage geschaffen werden, die es ermöglicht, die Erträge zu optimieren und die Risiken aus der Fristentransformation zu begrenzen. Bei der wertorientierten Zinsbuchsteuerung werden sämtliche Zahlungsströme des variablen und festverzinslichen Geschäfts zu einem Summenzahlungsstrom aggregiert und dessen Barwert ermittelt. Auf Basis der Risikokennzahl Value at Risk wird sowohl in der Ex-post- als auch in der Ex-ante-Betrachtung das Zinsänderungsrisiko bestimmt und beurteilt. Dabei orientieren wir uns bezüglich der Steuerung unseres Zinsänderungsrisikos an einem als effizient anerkannten Summenzahlungsstrom (gleitender 10-Jahres-Durchschnitt) als Benchmark. Die Einräumung eines Abweichungslimits soll sicherstellen, dass von einem definierten Risikoniveau nur innerhalb des gewünschten Rahmens abgewichen wird. Durch diese Limitierung wird der Bedarf von Risikoabsicherungen frühzeitig signalisiert und im Rahmen der definierten Steuerungsprozesse geregelt. Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken und zur Steuerung des Gesamtbank-Cash-Flows werden neben den bilanziellen Instrumenten auch derivative Finanzinstrumente in Form von Zinsswaps bzw. Forward-Zinsswaps eingesetzt.

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Nach § 25 Abs. 1 und 2 KWG i. V. m. § 2 Abs. 1 Nr. 4 Finanz- und Risikotragfähigkeitsinformationenverordung (FinaRisikoV) sind Finanzinstitute verpflichtet, der Bankenaufsicht regelmäßig im Rahmen der FinaRisikoV die Barwertveränderungen im Anlagebuch infolge eines standardisierten Zinsschocks mitzuteilen. Auf Basis des Rundschreibens 11/2011 der BaFin vom 09.11.2011 (Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch; Ermittlung der Auswirkungen einer plötzlichen und unerwarteten Zinsänderung) haben wir zum Stichtag 31. Dezember 2016 die barwertige Auswirkung einer Ad-hoc-Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um + bzw. - 200 Basispunkte errechnet. Bei der Parallelverschiebung um -200 BP haben wir berücksichtigt, dass durch den prognostizierten Zinsrückgang je Stützstelle maximal ein Wert von 0,00 % erreicht werden kann. Sofern eine Stützstelle bereits einen negativen Zinssatz aufweist, darf kein zusätzlicher Zinsrückgang zugrunde gelegt werden. Die Verminderung des Barwertes, gemessen an den regulatorischen Eigenmitteln, betrug 15,3 %. Vor dem Hintergrund der angemessenen Kapitalausstattung und der damit verbundenen Risikotragfähigkeit sowie der zufriedenstellenden Risikolage halten wir das Zinsänderungsrisiko für vertretbar. Zinsänderungsrisiken

Währung

TEUR

Zinsschock + 200 Bp. Vermögensrückgang

27.774

Zinsschock - 200 Bp. Vermögenszuwachs

6.752

Das Zinsänderungsrisiko lag im Jahr 2016 innerhalb der vorgegebenen Limite. Eine Konzentration liegt im Zinsänderungsrisiko insbesondere im hohen Anteil variabel verzinslicher Kundeneinlagen infolge des Niedrigzinsniveaus vor. Dieses Risiko analysieren wir regelmäßig im Rahmen unserer Zinsüberschusssimulationen. Anlass zur Begrenzung dieses Risikos sehen wir derzeit nicht. Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko bezeichnet die Gefahr, dass Zahlungsverpflichtungen im Zeitpunkt ihrer Fälligkeit nicht oder nicht vollständig erfüllt werden können (Liquiditätsrisiko im engeren Sinne), zusätzliche Refinanzierungsmittel nur zu erhöhten Marktzinsen beschafft werden können (Refinanzierungsrisiko) oder vorhandene Vermögenswerte nur mit Preisabschlägen verwertet werden können (Marktliquiditätsrisiko). Oberstes Ziel unserer Überwachung und Steuerung der Liquiditätsrisiken ist die Gewährleistung einer jederzeitigen Zahlungsfähigkeit der Sparkasse. Zur Sicherstellung der Solvenz haben wir für die Liquidi-

täts- und Beobachtungskennzahlen nach § 2 Abs. 1 LiqV eine Warnmarke von 2,0 definiert. In Abhängigkeit von der Ausprägung des Liquiditätsengpasses können beispielsweise Wertpapiere veräußert, Kreditlinien in Anspruch genommen sowie mittel- und langfristige Refinanzierungsmittel aufgenommen werden.

ren ein, das den aufsichtsrechtlichen Anforderungen genügt.

Die relevanten Zahlungsströme der Aktiva und Passiva werden nach ihrer Laufzeit in Zeitbänder (Liquiditätsablaufbilanz) eingestellt und münden in eine Liquiditätsplanung, die eine angemessene Liquiditätsvorsorge gewährleistet. Daneben wird regelmäßig überprüft, inwieweit die Kreissparkasse Peine in der Lage ist, einen auftretenden Liquiditätsbedarf zu decken. Grundlage dafür bildet eine Liquiditätsliste, in der jene Liquiditätsquellen aufgeführt sind, die zur Deckung des Liquiditätsbedarfs herangezogen werden können. Hierzu gehört im Wesentlichen der Bestand an Wertpapieren, insbesondere der Bestand an bei der Europäischen Zentralbank beleihbaren Sicherheiten. Hierdurch verfügen wir über einen ausreichenden Zugang zu Zentralnotenbankgeld. Für den Fall des Eintritts eines Liquiditätsengpasses ist ein Notfallplan erlassen worden, der die in der Liquiditätsliste aufgeführten Liquiditätsquellen zugrunde legt.

Operationelle Risiken Operationelle Risiken werden als die Gefahr von Schäden definiert, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, von Mitarbeitern, der internen Infrastruktur oder infolge externer Einflüsse eintreten. Diese Definition schließt Rechtsrisiken sowie Reputationsrisiken als Folgerisiken ein.

Im Berichtsjahr wurde die Steuerung des Liquiditätsrisikos vierteljährlich über eine sogenannte Zahlungsstrombilanz durchgeführt. Durch die Simulation von definierten Risiko- und Extremszenarien ist es möglich, negative Entwicklungen auf die Zahlungsfähigkeit der Kreissparkasse Peine frühzeitig zu erkennen, um bei Bedarf geeignete Steuerungsmaßnahmen einleiten zu können. Neue Erkenntnisse ergaben sich in 2016 nicht. Konzentrationen bestehen bei dem Liquiditätsrisiko in dem hohen Anteil von lediglich kurzfristig gebundenen Bilanzpassiva, insbesondere den Sichteinlagen und den Normalspareinlagen von Kunden. Wesentliche betragsmäßige Konzentrationen liegen in diesen Produkten nicht vor.

Das vorgegebene Risikolimit zur Abdeckung erhöhter Refinanzierungskosten von 250,0 TEUR wurde im Geschäftsjahr 2016 jederzeit eingehalten. Das Limit war zum Jahresende nicht in Anspruch genommen.

Ziel ist die Begrenzung der operationellen Risiken und der mit ihnen einhergehenden Schäden auf ein nicht beeinflussbares Restrisiko, sofern die dafür erforderlichen Maßnahmen unter Kosten-/Nutzenaspekten gerechtfertigt sind. Den operationellen Risiken wird mit zahlreichen Maßnahmen entgegengewirkt. Branchentypisch werden hohe Anforderungen an die Sicherheit der eingesetzten IT-Systeme gestellt. Dies gilt für die Verfügbarkeit und Integrität der Systeme und Daten im Rechenzentrum, für die in der Sparkasse betriebenen Systeme und für die betriebenen Netzwerke, und zwar sowohl für die Sicherheit des laufenden Betriebes als auch für die Notfallvorsorge. Zur Regelung der Arbeitsabläufe bestehen zentrale Vorgaben durch Arbeitsanweisungen. Rechtliche Risiken werden durch Verwendung von juristisch geprüften Vertragsformulierungen begrenzt. Risiken im jeweiligen Sachgebiet werden begrenzt durch den Einsatz der – auch gesetzlich geforderten – Sicherheits-, Compliance-, Datenschutz-, Fraud-, IT-Sicherheits- und Geldwäschebeauftragten. Schließlich werden operationelle Risiken durch die laufende Ausund Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reduziert.

In der Liquiditätsrisikostrategie hat der Vorstand festgelegt, dass die Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit von wesentlicher Bedeutung ist. Dieses gewährleisten wir durch quantitative Vorgaben in Form eines Liquiditätsfrühwarnsystems sowie durch Definition von angestrebten Liquiditätsreichweiten.

Versicherbare Gefahrenpotenziale sind durch Versicherungsverträge in banküblichem Umfang abgeschirmt. Zusätzlich hat die Kreissparkasse Peine ein Notfallkonzept entwickelt, das unter anderem Vorkehrungen gegen Datenverlust der IT-Systeme oder für den Ausfall des öffentlichen Stromnetzes vorsieht. Darüber hinaus sind Regelungen für das Verhalten im Krisenfall erarbeitet worden.

Zur verursachungsgerechten internen Verrechnung der Liquiditätskosten und des Liquiditätsnutzens setzen wir ein einfaches Kostenverrechnungsverfah-

Um für die Quantifizierung von operationellen Risiken eine geeignete empirische Basis zu schaffen, wird eine Schadenfalldatenbank gepflegt. 117

Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bLagebericht

Die operationellen Risiken werden nach unserer derzeitigen Einschätzung unsere künftige Entwicklung nicht wesentlich beeinträchtigen. Das vorgegebene Risikolimit von 2,0 Mio. EUR wurde im Geschäftsjahr 2016 jederzeit eingehalten. Zum Jahresende betrug die Inanspruchnahme 0,3 Mio. EUR bzw. 13,0 %. Gemäß der jährlich aktualisierten Risikolandkarte ist der Faktor Mensch das wesentliche operationelle Risiko in der Sparkasse. Die tatsächlich eingetretenen Schäden gaben allerdings bislang keinen Anlass zur Initiierung von vorbeugenden Maßnahmen. Zunehmend kritisch betrachten wir die sich ständig ändernde Rechtsprechung zulasten der Kreditwirtschaft, der vorausschauend nicht begegnet werden kann. Sofern notwendig und möglich, haben wir für potentielle Belastungen aufgrund der herrschenden Rechtsprechung entsprechende Vorsorge getroffen.

Berichtswesen Vierteljährlich wird ein Gesamtrisikobericht erstellt, der insbesondere eine Gegenüberstellung der festgesetzten Risikolimite und deren Auslastung im Zeitverlauf beinhaltet. Außerdem ist in dem Bericht die Entwicklung der stillen Reserven der Kreissparkasse Peine dargestellt. Zuständig für die Erstellung des Gesamtrisikoberichts ist der Fachbereich Gesamtbankcontrolling. Der Bericht wird dem Vorstand sowie den Mitgliedern des Fachkreises Eigengeschäfte und dem Verwaltungsrat zur Kenntnis gegeben. Daneben erstellt die Sparkasse detaillierte Risikoberichte zu den einzelnen Risikoarten. Für die turnusmäßige Berichterstattung bestehen folgende Regelungen:

Risiken

Berichtsturnus

Zuständiger Bereich

Adressat

Adressenausfallrisiko im Kreditgeschäft

vierteljährlich

Kreditsekretariat

Vorstand sowie verschiedene Fachbereiche

Beteiligungen

vierteljährlich

Gesamtbankcontrolling

Vorstand sowie verschiedene Fachbereiche

Länderrisiken

vierteljährlich

Gesamtbankcontrolling

Vorstand sowie verschiedene Fachbereiche

Adressenausfallrisiken aus Handels-

vierteljährlich

Kreditsekretariat

Vorstand sowie verschiedene Fachbereiche

monatlich

Gesamtbankcontrolling

Vorstand sowie verschiedene Fachbereiche

vierteljährlich (GuVorientiert)

Gesamtbankcontrolling

Vorstand sowie verschiedene Fachbereiche

geschäften Marktpreisrisiken (Anlage- und Handelsbuch) Zinsänderungsrisiken

bzw. monatlich (wertorientiert) Liquiditätsrisiken

vierteljährlich

Gesamtbankcontrolling

Vorstand sowie verschiedene Fachbereiche

Operationelle Risiken

jährlich

Gesamtbankcontrolling

Vorstand sowie verschiedene Fachbereiche

Bei unter Risikogesichtspunkten wesentlichen Informationen ist über die regelmäßige Berichterstattung hinaus eine unverzügliche Unterrichtung des Vorstands, des jeweiligen Verantwortlichen sowie der Internen Revision, in bestimmten Fällen auch des Verwaltungsratsvorsitzenden, geregelt (Ad-hoc- Berichterstattung). Die vorgelegten Berichte enthalten neben der Darstellung grundsätzlich auch eine Beurteilung der Risiken sowie bei Bedarf Handlungsvorschläge und somit alle erforderlichen Informationen. Der Verwaltungsrat bzw. der Kreditausschuss werden durch den Vorstand im Rahmen der turnusmäßigen Sitzungen über die Risikosituation der Kreissparkasse Peine unterrichtet. Der Kreditausschussvorsitzende gibt die Informationen vierteljährlich an den Verwaltungsrat weiter. Für Informationen, die unter Risikogesichtspunkten für den Verwaltungsrat wesentlich 118

sind, ist geregelt, dass hierüber der Verwaltungsratsvorsitzende unverzüglich zu informieren ist. Dieser hat die übrigen Mitglieder des Verwaltungsrats spätestens im Rahmen der nächsten Verwaltungsratssitzung entsprechend zu unterrichten. Wertung Die Gesamtrisikosituation der Kreissparkasse Peine ist vor allem durch Marktpreisrisiken sowie aufgrund unseres kreditgeschäftlichen Engagements insbesondere im Privatkundengeschäft und auch in der mittelständischen Wirtschaft durch Kreditrisiken geprägt. Um die Steuerung der Kreditrisiken weiter zu verbessern, optimieren wir laufend unsere Risikofrüherkennungssysteme. Risiken der künftigen Entwicklung, die für uns bestandsgefährdend sein könnten, sind nach der Risikoinventur nicht erkennbar. Bei den Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz-

und Ertragslage haben können, wird ein wirksames Verfahren der Risikosteuerung und Risikokontrolle eingesetzt. Wir verfügen über ein Instrumentarium, das es erlaubt, Risiken bewusst und kontrolliert einzugehen. Wir sehen uns für die kommenden Herausforderungen gut gerüstet und erwarten keine besonderen, über unsere Risikotragfähigkeit hinausgehenden Risiken. Ein lang anhaltendes Niedrigzinsumfeld wird tendenziell zu weiteren Ertragsrückgängen in der Sparkasse führen. Das gemeinsam mit einer Unternehmensberatungsgesellschaft erarbeitete strategische Maßnahmenportfolio zur Ertragssteigerung und Kostenoptimierung reicht nicht aus, die strategischen Zielsetzungen der Sparkasse zu erreichen. Die Kreissparkasse Peine hat sich deshalb dazu entschlossen, mit den Sparkassen Hildesheim und Goslar/Harz mit Wirkung zum 01. Januar 2017 zu fusionieren. Einlagensicherung Die Kreissparkasse Peine ist als Mitglied im Sparkassenstützungsfonds des Sparkassenverbandes Niedersachsen dem Sicherungssystem der Deutschen Sparkassenorganisation angeschlossen. Dieses Sicherungssystem ist von der BaFin als Einlagensicherungssystem nach dem EinSiG anerkannt worden. Prognose- und Chancenbericht Die folgenden Aussagen zur voraussichtlichen Entwicklung der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine im Jahr 2017 stellen Einschätzungen dar, die auf der Grundlage der zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts zur Verfügung stehenden Informationen getroffen werden. Prognosen sind naturgemäß mit Unsicherheit behaftet. Treten die zugrunde gelegten Annahmen nicht ein, können die tatsächlichen von den erwarteten Ergebnissen abweichen. Geschäftsentwicklung Für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft bestehen in der aktuellen Situation besonders große Risiken. Sie beziehen sich nicht nur auf die kurzfristigen konjunkturellen Perspektiven, sondern auch auf grundlegende strukturelle Weichenstellungen. Das Leitbild des Freihandels, das in den letzten Dekaden allen sich offen beteiligenden Ländern so große Wohlstandsgewinne beschert hat, steht in Frage. Zunehmende protektionistische Bestrebungen könnten Effizienz und internationale Arbeitsteilung sowie die entstandenen differenzierten Wertschöpfungsketten gefährden. Dies gilt nach dem eingeleiteten Brexit in besonderem Maße für die Europäische Union.

Das wirtschaftspolitische Programm der neuen US-Administration unter Donald Trump wird erst rudimentär erkennbar. Für eine umfassende Bewertung ist es noch zu früh. Positive Reaktionen der Finanzmärkte haben bisher einzel-ne Aspekte betont: Kurzfristig könnte eine zusätzliche Stimulierung aus zusätzlichen Ausgabenprogrammen zu einem Wachstumsschub führen. Aber langfristig drohen Schäden aus einer Überhitzung oder aus einer Abschottung für die USA und auch für die Handelspartner. Noch können diese Gefahren in den einschlägigen Prognosen nicht konkret gefasst werden. Wenn die Risiken durch besonnene Reaktionen beherrschbar bleiben, ist eine fortgesetzte Erholung der großen Wirtschaftsregionen möglich. Dies bleibt bei aller Betonung der gewachsenen Risiken das Hauptszenario. So stellt der Internationale Währungsfonds im Januar-Update seines Weltwirtschaftsausblicks für 2017 ein leicht auf 3,4 % beschleunigtes Wirtschaftswachstum in Aussicht. Der Welthandel soll mit 3,8 % sogar wieder überproportional anziehen. Auch im Euroraum soll sich die wirtschaftliche Erholung in etwa mit dem Tempo des Vorjahres fortsetzen. Dies könnte helfen, die Arbeitslosigkeit in den Krisenländern der letzten Jahre allmählich weiter zu reduzieren. Allerdings bleiben weitere begleitende Strukturreformen nötig. Auch die Staatsfinanzen sind noch nicht in allen Ländern auf einem nachhaltigen Kurs, insbesondere für den Fall, dass die Zinsen irgendwann wieder steigen. Für 2017 hat sich die europäische Geldpolitik allerdings schon sehr weitgehend festgelegt. Das Ankaufprogramm wird zwar ab April 2017 auf ein monatliches Kaufvolumen von 60 Mrd. EUR reduziert. Die Käufe an sich sollen aber mindestens bis zum Ende des Jahres 2017 fortgeführt werden. Vor dem Ende der Käufe ist auch eine Anhebung der Leitzinsen praktisch ausgeschlossen, zumal die EZB im Rahmen ihrer „Forward Guidance“ entsprechende Signale gegeben hat. Anders als in den USA, wo eine langsame Fortsetzung der Leitzinsanhebungen im Laufe von 2017 wahrscheinlich ist, bleibt im Euroraum der Negativzins der EZB als Vorgabe für alle kurzfristigen Geldmarktkonditionen vorerst erhalten. Bei der Preisentwicklung ist 2017 zumindest eine weitere Normalisierung weg von den sehr niedrigen Raten der letzten Jahre wahrscheinlich. Im Januar 2017 erreichte die Zwölfmonatsrate der harmonisierten Verbraucherpreise im Euroraum sogar schon recht sprunghaft 1,8 %. Dieser Wert dürfte aber nur eine kurzfristige Zwischenspitze markiert haben. Im 119

Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bLagebericht

Januar war ein starker Basiseffekt wirksam, weil die Ölpreise ein Jahr zuvor besonders niedrig lagen. Im Jahresverlauf und Jahresdurchschnitt dürfte sich die Rate zunächst wieder etwas niedriger einstellen. In ähnlicher Weise, wie im Euroraum insgesamt, dürfte bei den Preisen auch die Entwicklung in Deutschland verlaufen. Strukturell dürfte in den nächsten Jahren der Preisauftrieb in Deutschland eher über dem Schnitt des Euroraums liegen. In Deutschland ist inzwischen eine leicht über dem Normalniveau liegende Kapazitätsauslastung erreicht. Die Sparkasse geht für Deutschland von einer weiter leicht steigenden Erwerbstätigkeit und von weiter leicht rückläufiger Arbeitslosigkeit aus und erwartet für 2017 einen Anstieg des realen Bruttoinlandsproduktes Deutschlands um 1,3 %. Dieser Wert ordnet sich ein in ein Feld anderer einschlägiger aktueller Prognosen, die in ähnlichem Rahmen liegen. Das kalenderbereinigte BIP würde 2017 rund 1,6 % betragen. Getragen werden soll das Wachstum erneut ausschließlich von der Binnenkonjunktur. In der Binnennachfrage fallen die Wachstumsbeiträge des Konsums etwas schwächer aus als im Vorjahr, weil 2016 noch wirksame Sonderfaktoren ausgelaufen sind bzw. sich jetzt sogar umdrehen. So profitiert die Kaufkraft der privaten Haushalte nicht mehr von einer erneuten Verbilligung der Energierechnung. Dennoch soll der private Verbrauch real um 1,4 % zulegen. Der staatliche Konsum wird nicht mehr so stark von der Flüchtlingszuwanderung getrieben, wächst aber mit 2,4 % nochmal überproportional zum BIP. Die Bauinvestitionen dürften weiterhin vor allem im Bereich des Wohnungsbaus zulegen. Doch die anderen Investitionskategorien sind einmal mehr die am schwierigsten zu prognostizierende Verwendungskomponenten des BIP. Hier werden die politischen Unsicherheiten am direktesten wirksam. Für die Ausrüstungsinvestitionen veranschlagen die Chefvolkswirte im Mittel einen Zuwachs von 1,6 %. Doch hier bestehen Risiken und Chancen in beide Richtungen. Bei stabiler Entwicklung und wachsendem Optimismus sowie immer noch sehr niedrigen Zinsen wäre auch eine stärkere Entwicklung denkbar. Andererseits würden sich neue politische Erschütterungen oder eine Konkretisierung der protektionistischen Bedrohungen zuallererst bei der Investitionstätigkeit negativ niederschlagen. Die Sparkasse muss sich dem durch die zunehmende Digitalisierung verändernden Nachfrageverhalten stellen. Zudem wird für die nächsten Jahre ein weite120

rer Rückgang der Bevölkerungszahlen erwartet. Der Arbeitsmarkt konnte in den letzten Jahren von der wirtschaftlichen Entwicklung profitieren, im vergangenen Jahr sind die Arbeitslosenzahlen im Geschäftsgebiet jedoch leicht gestiegen. Die Sparkasse erwartet eine Stagnation bei den Arbeitslosenzahlen und den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Geschäftsgebiet. Insgesamt wird das geschäftliche Umfeld der Kreditinstitute weiter durch verstärkten Wettbewerb zwischen den Instituten, die Unsicherheit an den Finanzmärkten aufgrund der politischen Situation sowie durch die rasch fortschreitende technologische Entwicklung bestimmt. Margen, aber auch die Preise im Dienstleistungsgeschäft, werden unter Druck bleiben. Unter Berücksichtigung dieser Rahmenbedingungen erwarten wir einen leichten Anstieg der Bilanzsumme im Jahresdurchschnitt. Wir erwarten danach sowohl eine Ausweitung des Kreditvolumens als auch der Kundeneinlagen, insbesondere mit variabler Verzinsung. Die beabsichtigte Einführung von Verwahrentgelten auf große Einlagen kann dieser Entwicklung auf der Passivseite aber entgegenstehen. Auch Wertpapierfälligkeiten werden dabei mangels Anlagealternativen weiterhin bilanzwirksam geparkt. Die Entwicklung des Kreditgeschäfts ist vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen und regionalen Wirtschaftsentwicklung zu sehen. Der Zuwachs dürfte im Wesentlichen vom Privatkundengeschäft, insbesondere für wohnwirtschaftliche Verwendungszwecke, getragen werden. Im Kreditgeschäft mit im Geschäftsgebiet ansässigen Firmen- und Gewerbekunden erwarten wir dagegen kurzfristig keine nennenswerten Bestandserhöhungen. Im Dienstleistungsgeschäft gehen wir für 2017 insgesamt von einer Ausweitung des Wertpapier-, Versicherungs- und Bauspargeschäfts aus. Als Risiken im Sinne des Prognoseberichts werden künftige Entwicklungen oder Ereignisse gesehen, die zu einer für die Sparkasse negativen Prognose- bzw. Zielabweichung führen können. Die Risiken liegen – neben den in der Risikoberichterstattung dargestellten unternehmerischen und banküblichen Gefahren – hauptsächlich im Nachlassen der Weltwirtschaft durch mögliche protektionistische Entwicklungen. Im Euroraum können ausbleibende Strukturreformen die erwartete Erholung gefährden. Zudem könnte ein starker Zinsanstieg die Finanzkrise im Euroraum wieder verschärfen. Daneben wird die

Rentabilität der Bankenbranche nachhaltig durch die steigende Regulierung belastet. Als Chancen im Sinne des Prognoseberichts werden künftige Entwicklungen oder Ereignisse gesehen, die zu einer für die Sparkasse positiven Prognose- bzw. Zielabweichung führen können. Chancen werden insbesondere in einer besser als erwartet laufenden Konjunktur gesehen. Dies würde zu einer stärkeren Kreditnachfrage und einem Anstieg des Zinsüberschusses führen. Weiterhin sind Chancen im Zinsbuch bei einer steileren Zinsstrukturkurve und einem anhaltend niedrigen Zinsniveau des Geldmarktes zu sehen. Die sich aus dem Anstieg der Beschäftigung ergebenden Einkommenszuwächse könnten zu einer Binnenkonjunkturnachfrage führen, die höher ausfällt als angenommen. Von den verbesserten Bedingungen am Arbeitsmarkt könnte im Zusammenhang mit dem Niedrigzinsumfeld auch der Wohnungsbau profitieren. Den Herausforderungen aus der Digitalisierung des Bankgeschäfts wird in der Sparkassen-Finanzgruppe mit zukunftsträchtigen Konzepten begegnet, mit denen wir unsere Kunden langfristig an uns binden wollen. Finanzlage Für das Jahr 2017 planen wir, die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen in der Geschäftsstelle Breite Straße in Peine abzuschließen. Daneben sind an weiteren Standorten Investitionen insbesondere in den Brandschutz vorgesehen. Vor dem Hintergrund der Fusion werden sich in 2017 noch umzugsbedingte Baumaßnahmen an den drei Hauptstandorten Hildesheim, Goslar und Peine ergeben, deren Umfang gegenwärtig noch nicht vollumfänglich absehbar ist. Die Vorgaben für die Liquiditätsdeckungsquote und die Liquiditätskennziffer sollen durchgängig eingehalten werden. Hierfür sind Warngrenzen deutlich über den aufsichtlichen Anforderungen festgelegt. Ertragslage Das Zinsniveau dürfte auf absehbare Zeit nur moderat ansteigen. Dieses Zinsniveau in Verbindung mit einem sich verstärkenden Wettbewerb in der Kreditwirtschaft hält die Zinsspanne weiter unter Druck. Wir rechnen damit, dass sich der Zinsüberschuss gegenüber dem Berichtsjahr spürbar verringert. Für das Provisionsergebnis erwarten wir im Hinblick auf die neu entwickelten strategischen Anlagekonzep-

te im Wertpapiergeschäft und die hohe Leistungsfähigkeit unserer Partner im Bereich Versicherungen, Immobilien, Bausparen und Leasing leicht steigende Erträge. Beim Verwaltungsaufwand rechnen wir im Fusionsjahr 2017 bereits mit der Hebung erster Synergiepotenziale, insbesondere im Sachaufwand. Während wir bei den Personalkosten in 2017 fusionsbedingt sowie aufgrund eines Sondereffektes in 2016 noch mit einer Steigerung rechnen, werden sich die Sachaufwendungen reduzieren. Insgesamt erwarten wir einen Anstieg des Verwaltungsaufwandes um 1,3 %. Die sich durch die Fusion ergebenden Synergieeffekte wollen wir in den kommenden Jahren konsequent zur Reduzierung unseres Personalbestandes nutzen. Gleichwohl planen wir auch künftig Investitionen in zukunftsweisende Informationstechnologien und Produkte als Voraussetzung für den Ausbau der Marktanteile. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft wird durch die Konjunktur- sowie die regionale Wirtschaftsentwicklung erheblich beeinflusst. Aufgrund wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sind negative Auswirkungen auf die finanzielle Lage unserer Privat- und Firmenkunden und damit auf die Höhe des Risikoaufwandes nicht auszuschließen. Damit einhergehende Beeinträchtigungen der Jahresergebnisse sind allerdings nicht vorhersehbar. Für Bewertungsaufwendungen im Kundenkreditgeschäft haben wir deshalb einen Wert berücksichtigt, der sich in etwa auf dem Planniveau des Vorjahres bewegt. Bei den eigenen Wertpapieren rechnen wir saldiert mit moderaten Einlösungsgewinnen. Für die übrigen Geschäftsbereiche sind nach derzeitigem Erkenntnisstand keine nennenswerten Bewertungserfordernisse zu erwarten. Die Ertragslage im Jahr 2017 wird vor allem durch die notwendigen Fusionsarbeiten geprägt sein. Die technische Zusammenführung der drei Althäuser Ende des dritten Quartals, Beanspruchungen einer Vielzahl an Mitarbeitern, der gemeinsame Marktauftritt und weitere Effekte werden zu erhöhten neutralen Aufwendungen führen. Zudem werden Aufwendungen für personalwirtschaftliche Maßnahmen entstehen, um weitere Personalkapazitäten sozialverträglich abzubauen. Im neutralen Ergebnis erwarten wir deshalb einen Saldo von -11,5 Mio. EUR. Insgesamt erwarten wir für das laufende Geschäftsjahr ein gegenüber dem Vorjahr deutlich geringeres Ergebnis vor Bewertung und einen niedrigeren Jah121

Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bLagebericht

resüberschuss. Diese Erwartungen sind im Wesentlichen abhängig von der Entwicklung des Zinsniveaus. Für das Jahr 2017 wird ein Verhältnis von Kosten zu Erlösen in Höhe von 77,9 % erwartet. Insgesamt ist das Jahr 2017 als Jahr der Zukunftsinvestition zu sehen. Mit dem gemeinsamen Marktauftritt und der Stärkung der Vertriebskraft wollen wir unsere regionale Marktführerschaft stärken und ausbauen. Letztlich sollen dadurch die vertrieblichen Erträge – insbesondere im Dienstleistungsgeschäft – gesteigert werden. Nach Abschluss der Fusionsarbeiten erwarten wir positive betriebswirtschaftliche Effekte sowohl auf der Kosten- als auch auf der Ertragsseite. Wir sind zuversichtlich, trotz weiterhin erschwerter Marktbedingungen durch das niedrige Zinsniveau, dem steigenden Wettbewerb und der demografischen Entwicklung, nachhaltig die notwendigen Ergebnisse zur angemessenen Dotierung des Eigenkapitals erzielen zu können. Im Prognosezeitraum wird auf Basis der Finanzplanung die Zahlungsbereitschaft jederzeit gewährleistet sein.

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Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 der Kreissparkasse Peine Sitz Peine eingetragen beim Amtsgericht Hildesheim Handelsregister-Nr. HRA 100789

Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bJahresbilanz zum 31. Dezember 2016

Aktivseite 31.12.2015 EUR EUR EUR TEUR 1. Barreserve a) Kassenbestand 20.900.678,82 15.882 b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank 33.372.668,05 8.052 54.273.346,87 23.934 2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzan weisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen – , – – b) Wechsel – , – – – , – – 3. Forderungen an Kreditinstitute a) täglich fällig 78.646.244,65 40.889 b) andere Forderungen 25.905.041,02 32.978 104.551.285,67 73.867 Forderungen an Kunden 997.749.068,00 923.879 darunter: durch Grundpfandrechte gesichert 560.930.956,66 EUR ( 524.442) Kommunalkredite 33.345.056,14 EUR ( 36.276) 5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a) Geldmarktpapiere aa) von öffentlichen Emittenten – , – – darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank – , – EUR ( –) ab) von anderen Emittenten – , – – darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank – , – EUR ( –) – , – – b) Anleihen und Schuldverschreibungen ba) von öffentlichen Emittenten 15.428.050,13 15.292 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 15.428.050,13 EUR ( 15.292) bb) von anderen Emittenten 44.097.782,99 55.021 darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank 44.097.782,99 EUR ( 55.021) 59.525.833,12 70.313 c) eigene Schuldverschreibungen – , – – Nennbetrag – , – EUR ( –) 59.525.833,12 70.313 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 356.188.064,20 340.954 6a. Handelsbestand – , – 20.423 7. Beteiligungen 11.594.098,75 11.601 darunter: an Kreditinstituten – , – EUR ( –) an Finanzdienstleistungsinstituten – , – EUR ( –) 8. Anteile an verbundenen Unternehmen 273.500,00 275 darunter: an Kreditinstituten – , – EUR ( –) an Finanzdienstleistungsinstituten – , – EUR ( –) 9. Treuhandvermögen 16.858,96 23 darunter: Treuhandkredite 16.858,96 EUR ( 23) 10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch – , – – 11. Immaterielle Anlagewerte a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte – , – – b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 88.589,00 106 c) Geschäfts- oder Firmenwert – , – – d) geleistete Anzahlungen – , – – 88.589,00 106 12. Sachanlagen 8.416.107,76 9.370 13. Sonstige Vermögensgegenstände 1.516.487,15 1.341 14. Rechnungsabgrenzungsposten 54.201,70 149 Summe der Aktiva 1.594.247.441,18 1.476.235

Passivseite 31.12.2015 EUR EUR EUR TEUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) täglich fällig 60.982,24 56 b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 436.665.220,44 432.379 436.726.202,68 432.435 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) Spareinlagen aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten 269.892.764,87 256.359 ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 21.805.895,17 27.119 291.698.660,04 283.478 b) andere Verbindlichkeiten ba) täglich fällig 607.769.433,90 543.909 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 49.809.330,47 43.494 657.578.764,37 587.403 949.277.424,41 870.881 3. Verbriefte Verbindlichkeiten a) begebene Schuldverschreibungen – , – – b) andere verbriefte Verbindlichkeiten – , – – darunter: Geldmarktpapiere – , – EUR ( –) eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf – , – EUR ( –) – , – – 3a. Handelsbestand – , – – 4. Treuhandverbindlichkeiten 16.858,96 23 darunter: Treuhandkredite 16.858,96 EUR ( 23) 5. Sonstige Verbindlichkeiten 667.550,61 691 6. Rechnungsabgrenzungsposten 206.984,51 187 7. Rückstellungen a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 7.275.977,00 6.540 b) Steuerrückstellungen 1.106.000,00 3.550 c) andere Rückstellungen 4.451.781,35 4.714 12.833.758,35 14.803 8. (weggefallen) 9. Nachrangige Verbindlichkeiten – , – – 10. Genussrechtskapital – , – – darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig – , – EUR ( –) 11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 97.400.000,00 61.524 darunter: Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB – , – EUR ( 24) 12. Eigenkapital a) gezeichnetes Kapital – , – – b) Kapitalrücklage – , – – c) Gewinnrücklagen ca) Sicherheitsrücklage 95.570.290,62 94.117 cb) andere Rücklagen – , – – 95.570.290,62 94.117 d) Bilanzgewinn 1.548.371,04 1.572 97.118.661,66 95.689 Summe der Passiva 1.594.247.441,18 1.476.235 1. Eventualverbindlichkeiten a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln – , – b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen 25.217.200,53 Über eine weitere, nicht quantifizierbare Eventual verbindlichkeit wird im Anhang berichtet. c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten – , – 25.217.200,53 2. Andere Verpflichtungen a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften – , – b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen – , – c) Unwiderrufliche Kreditzusagen 76.455.098,27 76.455.098,27

– 29.811

– 29.811

– – 70.559 70.559

Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bGewinn- und Verlustrechnung

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 1.1.  –  31.12. 2015 EUR EUR EUR TEUR 1. Zinserträge aus a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 41.130.500,36 48.166 b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 1.391.660,74 1.877 42.522.161,10 50.043 2. Zinsaufwendungen 15.627.760,96 21.078 darunter: aus der Aufzinsung von Rückstellungen 268.482,36 EUR ( 313) 26.894.400,14 28.965 3. Laufende Erträge aus a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 8.996.296,05 9.625 b) Beteiligungen 206.637,43 768 c) Anteilen an verbundenen Unternehmen – , – – 9.202.933,48 10.393 4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinn abführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen – , – – 5. Provisionserträge 11.133.852,20 11.532 6. Provisionsaufwendungen 634.010,36 596 10.499.841,84 10.936 7. Nettoertrag des Handelsbestands 395.783,51 64 darunter: Entnahmen aus (Vorjahr: Zuführungen zu) dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 24.000,00 EUR ( 9) 8. Sonstige betriebliche Erträge 668.929,87 832 darunter: aus der Fremdwährungsumrechnung 2.655,26 EUR ( 1) 9. (weggefallen) 47.661.888,84 51.190 10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a) Personalaufwand aa) Löhne und Gehälter 17.066.156,20 16.934 ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 4.786.476,38 4.519 darunter: für Altersversorgung 1.776.019,75 EUR ( 1.424) 21.852.632,58 21.453 b) andere Verwaltungsaufwendungen 12.994.043,67 13.274 34.846.676,25 34.727 11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 896.933,60 944 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.037.846,36 2.498 13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft – , – – 14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft 30.177.271,37 5.491 30.177.271,37 5.491 15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere – , – 972 16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren 1.079.503,63 – 1.079.503,63 972 17. Aufwendungen aus Verlustübernahme – , – – 18. Zuführungen zum Fonds für allgemein Bankrisiken 35.900.000,00 11.500 19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 6.237.207,63 6.041 20. Außerordentliche Erträge – , – – 21. Außerordentliche Aufwendungen – , – – 22. Außerordentliches Ergebnis – , – –

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 1.1.  –  31.12. 2015 EUR EUR EUR TEUR 23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 4.669.947,22 4.444 24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen 18.889,37 24 4.688.836,59 4.468 25. Jahresüberschuss 1.548.371,04 1.572 26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr – , – – 1.548.371,04 1.572 27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen a) aus der Sicherheitsrücklage – , – – b) aus anderen Rücklagen – , – – – , – – 1.548.371,04 1.572 28. Einstellungen in Gewinnrücklagen a) in die Sicherheitsrücklage – , – – b) in andere Rücklagen – , – – – , – – 29. Bilanzgewinn 1.548.371,04 1.572

Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bAnhang zur Jahresbilanz

Anhang Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute (RechKredV) aufgestellt. Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung richtet sich nach den vorgeschriebenen Formblättern. Hierbei waren erstmals die Änderungen durch das Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) vom 23. Juli 2015 zu beachten. Aufgrund von § 284 Abs. 1 HGB ergeben sich gegenüber dem Vorjahr Abweichungen in der Reihenfolge der Angaben zu den Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden entspricht den allgemeinen Bewertungsvorschriften der §§ 252 ff. HGB unter Berücksichtigung der für Kreditinstitute geltenden Sonderregelungen (§§ 340 ff. HGB). Die Forderungen an Kunden und Kreditinstitute (einschließlich Namensschuldverschreibungen und Schuldscheindarlehen) wurden mit ihrem Nennwert angesetzt, der Unterschiedsbetrag zwischen dem Nennwert und dem niedrigeren Auszahlungsbetrag wurde unter den Rechnungsabgrenzungsposten der Passivseite aufgenommen. Er wird grundsätzlich laufzeit- und kapitalanteilig aufgelöst, im Falle von Festzinsvereinbarungen erfolgt die Verteilung auf die Dauer der Festzinsbindung. Abweichend hiervon werden Disagien, Bearbeitungsgebühren und ähnliche Beträge im Zusammenhang mit sog. Weiterleitungsmitteln angesichts der jeweiligen Betragskongruenz zwischen den aktivischen und passivischen Unterschiedsbeträgen im Jahr ihres Anfalls vollständig erfolgswirksam erfasst. Für erkennbare Ausfallrisiken bei den Forderungen bestehen Einzelwertberichtigungen in Höhe des zu erwartenden Ausfalls. Dem latenten Kreditrisiko wird durch Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen, die nach Erfahrungswerten (durchschnittliche Ausfälle der letzten 5 Jahre) bemessen worden sind. Die Wechsel im Bestand werden zu den jeweiligen Hereinnahmesätzen abgezinst. Der Anschaffungswert der Wertpapiere wird zum gewogenen Durchschnittswert ermittelt. Die Wertpapiere der Liquiditätsreserve werden nach dem stren128

gen Niederstwertprinzip bewertet. Dies gilt auch für die Wertpapiere des Anlagevermögens. Wertaufholungen haben wir durch Zuschreibungen auf den höheren Kurs, maximal aber bis zu den Anschaffungskosten, berücksichtigt. Die unter Aktiva 6 ausgewiesenen Investment- und Spezialfondsanteile wurden zum Anschaffungswert bzw. zum niedrigeren investmentrechtlichen Rücknahmepreis (strenges Niederstwertprinzip) angesetzt. Die unter Aktiva 6 ausgewiesenen Anteile an Personengesellschaften haben wir zu Anschaffungskosten angesetzt. Bei neun Investmentfonds sind mit der Kapitalverwaltungsgesellschaft Rücknahmeabschläge vereinbart. Diese werden bei der Zuordnung zum Anlagevermögen nicht berücksichtigt. Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen sind zu Anschaffungskosten bzw. im Falle vorübergehender sowie dauernder Wertminderung zum niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt. Das Sachanlagevermögen und die immateriellen Anlagewerte werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen nach höchsten steuerlich zulässigen Sätzen bilanziert, soweit dies auch handelsrechtlich vertretbar ist. Vermögensgegenstände von geringem Wert (Anschaffungskosten bis 150 EUR) werden sofort als Sachaufwand erfasst. Bei Anschaffungswerten von 150 EUR bis zu 1.000 EUR (ohne Mehrwertsteuer) erfolgt analog zur steuerlichen Regelung des § 6 Abs. 2a EStG die Einstellung in einen Sammelposten, der linear mit je einem Fünftel jährlich abgeschrieben wird. Die sonstigen Vermögensgegenstände, die nicht dazu bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen, werden nach den für das Umlaufvermögen geltenden Vorschriften bewertet. Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Unterschied zwischen Erfüllungsund Ausgabebetrag wird unter den Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen. Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Beträgt die Zeitspanne bis zum erwarteten Erfüllungszeitpunkt mehr als ein Jahr, erfolgt eine Abzinsung mit einem laufzeitadäquaten Zinssatz gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV).

Für das allgemeine Zinsänderungsrisiko ist eine Gesamtbetrachtung aller zinstragender Aktiva und Passiva des Bankbuchs einschließlich der Derivate vorgenommen worden. Zum Zwecke der Zinsbuchsteuerung im Sinne einer Aktiv-Passivsteuerung abgeschlossene Zinsswapgeschäfte werden in die Gesamtbetrachtung des Zinsänderungsrisikos einbezogen (Zinsbuchsteuerung). Hierbei ist die Ermittlung anhand einer barwertigen Betrachtung erfolgt. Eine verlustfreie Bewertung des Zinsbuchs ist gewährleistet. Zum 31. Dezember 2016 ergab sich kein Rückstellungsbedarf. Die Pensionsrückstellungen wurden nach dem modifizierten Teilwertverfahren unter Zugrundelegung der Richttafeln Heubeck 2005 G bewertet. Aufgrund der im März 2016 erfolgten gesetzlichen Neuregelung für die Bewertung der Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen wurden die Pensionsrückstellungen nicht mehr mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre, sondern mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen zehn Jahre abgezinst. Für die Abzinsung wurde der von der Deutschen Bundesbank gemäß RückAbzinsV nach dem Stand von Ende Dezember 2016 bekannt gegebene Zinssatz von 4,01 % verwendet. Dieser beruht auf einer pauschal angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren. Die bis zur voraussichtlichen Erfüllung zu erwartenden Gehalts- und Rentensteigerungen haben wir mit 2,0 % berücksichtigt. Die Sparkasse ist tarifvertraglich verpflichtet, für ihre Beschäftigten eine zu einer Betriebsrente führende Versicherung bei einer kommunalen Zusatzversorgungskasse abzuschließen. Sie erfüllt diese Verpflichtung durch Anmeldung der betreffenden Mitarbeiter bei der Emder Zusatzversorgungskasse für Sparkassen (ZVK-Sparkassen) mit Sitz in Emden. Die ZVK-Sparkassen ist eine kommunale Zusatzversorgungseinrichtung im Sinne des § 1 des Altersvorsorge-TV-Kommunal (ATV-K) vom 1. März 2002. Träger der ZVK-Sparkassen ist der Niedersächsische Sparkassen- und Giroverband in Hannover, der das Kassenvermögen der ZVK-Sparkassen als Sondervermögen getrennt von seinem übrigen Vermögen verwaltet. Nachdem die Tarifvertragsparteien des öffentlichen Dienstes sich mit Wirkung vom 1. Januar 2002 auf eine Abkehr vom seit 1967 bestehenden Gesamtversorgungssystem verständigt hatten, hat die ZVKSparkassen zum 1. Januar 2003 den Versicherten- und Rentnerbestand in zwei getrennte Abrechnungsverbände unterteilt, den Abrechnungsverband P für die zu diesem Zeitpunkt Pflichtversicherten bzw. den

Abrechnungsverband R für die sog. Altrentner. Seit diesem Zeitpunkt ist der Abrechnungsverband P unter Zugrundelegung der Bewertungsparameter gem. ATV-K vom 1. März 2002 kapitalgedeckt. Diese tarifliche Bewertungsmethodik erfasste den voraussichtlich zu erwartenden Verpflichtungsumfang nicht vollständig. Hierauf hat die ZVK-Sparkassen bereits mit kontinuierlicher Stärkung ihrer Deckungsrückstellung reagiert. Seit dem 31. Dezember 2011 erfolgt eine realistische und von den tarifvertraglichen Vorgaben abweichende kassenspezifische Ermittlung der Deckungsrückstellung, die sämtliche künftig zu erwartenden Kosten und Risiken einbezieht. Der bisherige Beitragssatz von 4 % erschien hiernach und unter zusätzlicher Berücksichtigung der derzeitigen Kapitalmarktlage nach aktuariellen Ermittlungen nicht mehr auskömmlich. Dem wurde durch eine mit Wirkung zum 1. Januar 2012 eintretende Anhebung auf 5 % Rechnung getragen; in diesem Zusammenhang wurde hinsichtlich der künftigen Kapitalerträge eine langfristig erzielbare Rendite von 4,25 % zugrunde gelegt. Bemessungsgrundlage für den Beitrag sind die zusatzversorgungspflichtigen Entgelte; sie beliefen sich im Geschäftsjahr 2016 auf rd. 15,5 Mio. Euro. Bei den Verpflichtungen des Abrechnungsverbandes R ergab sich zum 1. Januar 2003 eine Deckungslücke, die den einzelnen Beteiligten zugeordnet worden ist und die jährlich nach versicherungsmathematischen Grundsätzen bewertet wird. Hierbei wird ein Rechnungszins in Höhe von 3,25 % zugrunde gelegt. Die Sterblichkeit wird entsprechend den für die Versicherten der ZVK-Sparkassen festgestellten Wahrscheinlichkeiten berücksichtigt. Die Sparkasse hat die Deckungslücke beim Abrechnungsverband R bereits in früheren Geschäftsjahren vorläufig ausfinanziert. Restrisiken der Ausfinanzierung bestehen allerdings in Abhängigkeit von der Biometrie sowie der Verzinsung der Anlagen der ZVKSparkassen. Eine rechnerisch neu aufgetretene Deckungslücke in Höhe von 17 TEUR wurde im laufenden Geschäftsjahr geschlossen. Die strukturierten Produkte (Festdarlehen mit Verlängerungsoption und Forward-Darlehen) wurden gemäß den Voraussetzungen des IDW RS HFA 22 einheitlich (ohne Abspaltung der Nebenrechte) bilanziert und bewertet. Die auf Fremdwährung lautenden Vermögensgegenstände und Schulden sind zum EZB-Referenzkurs am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet worden. 129

Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bAnhang zur Jahresbilanz

Von einer besonderen Deckung gemäß § 340h HGB gehen wir aus, soweit sich innerhalb einer Währung bilanzielle Bestände betragskongruent gegenüberstehen. Die Umrechnungsergebnisse aus besonders gedeckten Geschäften werden saldiert je Währung als sonstige betriebliche Erträge (GuV 8) bzw. als sonstige betriebliche Aufwendungen (GuV 12) ausgewiesen.

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Erläuterungen zur Jahresbilanz Von dem Wahlrecht nach § 11 Satz 3 RechKredV, anteilige Zinsen und ähnliche das Geschäftsjahr betreffende Beträge nicht in die Fristengliederung einzubeziehen, haben wir Gebrauch gemacht. Insofern stimmen die Bilanzbestände nicht mit den Endbeträgen laut Fristengliederung überein. Aktiva Posten 3: Forderungen an Kreditinstitute Die unter Posten 3b) ausgewiesenen Bestände gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt: - bis drei Monate - mehr als drei Monate bis ein Jahr - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre - mehr als fünf Jahre

0 TEUR 2.000 TEUR 12.500 TEUR 7.500 TEUR

Forderungen an die eigene Girozentrale

75.089 TEUR

Posten 4: Forderungen an Kunden Die Forderungen an Kunden gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt: - bis drei Monate - mehr als drei Monate bis ein Jahr - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre - mehr als fünf Jahre - mit unbestimmter Laufzeit

26.151 TEUR 64.113 TEUR 273.076 TEUR 604.181 TEUR 29.924 TEUR

Forderungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres

3.393 TEUR 381 TEUR

darunter nachrangige Forderungen: Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres

3.393 TEUR 381 TEUR

Posten 5: Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Von den ausgewiesenen Beständen werden im kommenden Geschäftsjahr fällig 10.417 TEUR Von den unter Aktiva Posten 5 enthaltenen börsenfähigen Wertpapieren sind börsennotiert nicht börsennotiert

59.526 TEUR 0 TEUR

Posten 6: Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere In diesem Posten sind Anteile an mehreren Spezial-AIF mit Buchwerten von insgesamt 3 07.477 TEUR enthalten. Von den übrigen unter diesem Posten ausgewiesenen börsenfähigen Wertpapieren sind börsennotiert nicht börsennotiert

0 TEUR 27.594 TEUR

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Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bAnhang zur Jahresbilanz

Zu Anteilen an Sondervermögen im Sinne des § 1 Abs. 10 KAGB, an denen die Sparkasse mehr als 10 % der Anteile hält, geben wir folgende Informationen: Bezeichnung des Investment- Wert nach Unterschiedsbetrag Ausschüttungen Beschränkungen in Unterlassene vermögens/Anlageziele § 278 KAGB zum Buchwert im Geschäftsjahr der Möglichkeit der Abschreibungen am 31.12.2016 am 31.12.2016 2016 täglichen Rückgabe TEUR TEUR TEUR nein Mischfonds 179.457 10.185 2.324 ja 1 (Ausrichtung international) A-KSPE-Fonds Dachfonds 10.211 211 – ja nein (Ausrichtung international) SKHGP-AI nein Immobilienfonds 8.199 – 672 ja 1 (Ausrichtung national) Quantum City Parking 1 Eine tägliche Rückgabe ist grundsätzlich möglich. Nach den Vertragsbedingungen bleibt es der Fondsgesellschaft jedoch vorbehalten, die Rücknahme der Anteile auszusetzen, wenn außergewöhnliche Umstände vorliegen, die eine Aussetzung unter Berücksichtigung der Interessen der Anleger erforderlich erscheinen lassen.

Posten 6a: Handelsbestand Die im Handelsbestand unter Aktiva 6a geführten Wertpapiere wurden im Geschäftsjahr mit einem Zeitwert von 12.622 TEUR in die Liquiditätsreserve umgegliedert, da unsere strategische Ausrichtung für die Zukunft keine Handelsabsicht mehr beinhaltet. Die Bewertung der betroffenen Finanzinstrumente nach § 253 Abs. 3 HGB führte zu einem Jahresergebnis, das um 11 TEUR unter dem Betrag liegt, der ohne diese Umgliederung auszuweisen gewesen wäre. Durch die Umgliederung der Wertpapiere aus dem Handelsbestand in die Liquiditätsreserve und Aufgabe der Handelsabsicht wird der in Vorjahren gebildete Fonds für allgemeine Bankrisiken (Sonderposten gem. § 340e Abs. 4 HGB) in Höhe von 24 TEUR aufgelöst. In Übereinstimmung mit unserer internen Steuerung haben wir die laufenden Erträge aus Finanzinstrumenten des Handelsbestandes unter dem GuV-Posten 3a) ausgewiesen. Posten 9: Treuhandvermögen Das Treuhandvermögen setzt sich aus Forderungen an Kunden in Höhe von 17 TEUR zusammen (Posten 4 des Formblatts). Posten 12: Sachanlagen Die für sparkassenbetriebliche Zwecke genutzten Grundstücke und Bauten belaufen sich auf 5.971 TEUR (Bilanzwert). Der Bilanzwert der Betriebs- und Geschäftsausstattung beträgt 2.116 TEUR.

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Für die Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere unter Posten Aktiva 5, Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere unter Posten Aktiva 6, Beteiligungen unter Posten Aktiva 7 sowie Anteile an verbundenen Unternehmen unter Posten Aktiva 8 haben wir von dem Wahlrecht nach § 34 Abs. 3 RechKredV Gebrauch gemacht.



Entwicklung des Anlagevermögens (Angaben in TEUR)

Buchwert1 am 31.12. des Vorjahres Nettoveränderungen Buchwert1 zum Bilanzstichtag 1

Schuldverschreibungen und andere festverzinliche Wertpapiere 69.154 -10.387 58.767

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere



129.083 20.129 149.212



Beteiligungen



Anteile an verbundenen Unternehmen

11.601 -7 11.594

275 -1 274

ohne anteilige Zinsen und ähnliche das Geschäftsjahr betreffende Beträge



Entwicklung des Anlagevermögens (Angaben in TEUR)

Buchwerte

Stand am 1.1. des Geschäftsjahres Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand am 31.12. des Geschäftsjahres



Immaterielle Anlagewerte 659 17 83 – 593

Sachanlagen 30.026 176 1.350 – 28.852

553 34 – –

20.656 863 – –

83

1.083





Stand am 31.12. des Geschäftsjahres

504

20.436

Stand am 31.12. des Geschäftsjahres Stand am 31.12. des Vorjahres

89 106

8.416 9.370

Stand am 1.1. des Geschäftsjahres Abschreibungen im Geschäftsjahr Zuschreibungen im Geschäftsjahr im Zusammenhang mit Zugängen

Änderung der gesamten Abschreibungen

Entwicklung der kumulierten Abschreibungen

Entwicklung der Anschaffungs-/ Herstellungskosten





im Zusammenhang mit Abgängen



im Zusammenhang mit Umbuchungen

Der Gesamtbetrag der auf Fremdwährung lautenden Vermögensgegenstände beläuft sich auf 4.460 TEUR.

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Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bAnhang zur Jahresbilanz

Passiva Posten 1: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die unter Posten 1b) ausgewiesenen Bestände gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt: - bis drei Monate - mehr als drei Monate bis ein Jahr - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre - mehr als fünf Jahre

38.688 TEUR 52.196 TEUR 134.049 TEUR 208.250 TEUR

Verbindlichkeiten gegenüber der eigenen Girozentrale

136.539 TEUR

Gesamtbetrag der als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten übertragenen Vermögensgegenstände:

124.162 TEUR

Posten 2: Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Die unter Posten 2a) Unterposten ab) ausgewiesenen Bestände gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt: - bis drei Monate - mehr als drei Monate bis ein Jahr - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre - mehr als fünf Jahre

1.082 TEUR 18.364 TEUR 1.288 TEUR 1.072 TEUR

Die unter Posten 2b) Unterposten bb) ausgewiesenen Bestände gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt: - bis drei Monate - mehr als drei Monate bis ein Jahr - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre - mehr als fünf Jahre

1.738 TEUR 1.704 TEUR 9.347 TEUR 36.842 TEUR

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres

18.647 TEUR 17.033 TEUR

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen: Bestand am Bilanzstichtag Bestand am 31.12. des Vorjahres

1.037 TEUR 1.306 TEUR

Posten 4: Treuhandverbindlichkeiten Die Treuhandverbindlichkeiten gliedern sich wie folgt: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Posten 1 des Formblatts)

17 TEUR

Posten 6: Rechnungsabgrenzungsposten Unterschiedsbeträge zwischen dem Auszahlungsbetrag von Forderungen gegenüber dem höheren Nominalbetrag sind enthalten mit Bestand am 31.12. des Vorjahres

207 TEUR 187 TEUR

134

Posten 7a: Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Aus der Abzinsung der Rückstellungen für Pensionen mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 605 TEUR. Dieser Unterschiedsbetrag ist für die Ausschüttung gesperrt. Der Gesamtbetrag der auf Fremdwährung lautenden Schulden beläuft sich auf 4.424 TEUR. Bei den unter Posten 1b) unter der Bilanz ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten handelt es sich um übernommene Bürgschafts- und Gewährleistungsverpflichtungen. Auf Basis der regelmäßigen Bonitätsbeurteilungender Kunden im Rahmen unserer Kreditrisikomanagementprozesse gehen wir für die hier ausgewiesenen Beträge davon aus, dass sie nicht zu einer wirtschaftlichen Belastung der Sparkasse führen werden. Auch haben sich in den letzten Jahren keine Ansprüche Dritter ergeben. Zum Abschlussstichtag bestanden keine Rückgriffsforderungen, Regress- oder Erstattungsansprüche aus übernommenen Bürgschafts- und Gewährleistungsverpflichtungen. Durch die künftige Inanspruchnahme der unter Posten 2c) ausgewiesenen unwiderruflichen Kreditzusagen entstehen nach den Erkenntnissen des Bilanzstichtages werthaltige Forderungen. Insoweit bestehen auch hier keine Anhaltspunkte dafür, dass sich mit einer Inanspruchnahme seitens der Kreditnehmer bereits Vermögensbelastungen der Sparkasse verbinden. Sollte im Ausnahmefall aus einer Eventualverbindlichkeit ein Verlust drohen, werden hierfür Rückstellungen gebildet und die unter der Bilanz ausgewiesenen Beträge entsprechend gekürzt. Für die Darlehensschuld eines Dritten mit unbestimmter Laufzeit haftet die Sparkasse anteilig für den Zinsdienst (derzeit 5,206 % auf einen Kapitalbetrag von 3.531 TEUR) und für ggf. anfallende Steuern sowie ggf. Kosten.

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Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bAnhang zur Jahresbilanz

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Negative Zinsen Für die bei der Deutschen Bundesbank und die bei der Norddeutschen Landesbank unterhaltenen Guthaben wurden uns Zinsen in Höhe von 94,8 TEUR berechnet, die wir mit den unter GuV Posten 1a) ausgewiesenen Zinserträgen aus Kredit- und Geldmarktgeschäften verrechnet haben. Für die bei anderen Kreditinstituten aufgenommenen Tages- und Termingelder wurden uns Zinsen in Höhe von 3,0 TEUR vergütet, die wir mit den unter GuV Posten 2 ausgewiesenen Zinsaufwendungen verrechnet haben. Periodenfremde Aufwendungen und Erträge von Bedeutung Die periodenfremden Erträge belaufen sich insgesamt auf 1.323 TEUR und entfallen im Wesentlichen auf folgenden Erfolgsbereich: Posten 1 Zinserträge

1.084 TEUR

Bei den Zinserträgen handelt es sich hauptsächlich um Vorfälligkeitsentgelte für vorzeitig abgelöste Kundendarlehen. Die periodenfremden Aufwendungen belaufen sich auf insgesamt 2.181 TEUR und entfallen überwiegend auf folgende Aufwandsbereiche: Posten 2 Zinsaufwendungen Posten 10 Allgemeine Verwaltungsaufwendungen

1.115 TEUR 764 TEUR

Bei den Zinsaufwendungen handelt es sich fast ausschließlich um Vorfälligkeitsentgelte für zwei vorzeitig abgelöste Zinsswapgeschäfte. Bei den allgemeinen Verwaltungsaufwendungen handelt es sich im Wesentlichen um Aufwendungen für die Altersvorsorge. Posten 25: Jahresüberschuss Die in früheren Jahren vorgenommenen steuerrechtlichen Abschreibungen wirken sich im vorliegenden Jahresabschluss in niedrigeren planmäßigen Abschreibungen aus. Durch diese Bewertungsmaßnahmen erhöhte sich das handelsrechtliche Ergebnis um 1,4 %. Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsregelungen zwischen Handels- und Steuerbilanz bestehen zum 31. Dezember 2016 Steuerlatenzen. Dabei wird der Gesamtbetrag der künftigen Steuerbelastungen in Höhe von 4.601 TEUR durch absehbare Steuerentlastungen aus bilanziellen Ansatzunterschieden überdeckt. Eine passive Steuerabgrenzung war demzufolge nicht erforderlich, auf den Ansatz aktiver latenter Steuern wurde verzichtet. Die Ermittlung der Differenzen erfolgte bilanzpostenbezogen und unter Zugrundelegung eines Steuersatzes von 29,77 %. Aus Beteiligungen an Personengesellschaften resultierende, lediglich der Körperschaftsteuer und dem Solidaritätszuschlag unterliegende Differenzen wurden bei den Berechnungen mit 15,825 % bewertet. Der Verwaltungsrat der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine wird den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 in seiner für den 16. Juni 2017 vorgesehenen Sitzung feststellen. Der Vorschlag für die Verwendung des Ergebnisses sieht vor, von dem Bilanzgewinn einen Betrag von 119 TEUR auszuschütten und 1.429 TEUR der Sicherheitsrücklage zuzuführen.

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Sonstige Angaben Termingeschäfte Die am Bilanzstichtag noch nicht abgewickelten zinsbezogenen Termingeschäfte gliedern sich wie folgt: Beschreibung der Art Nominalwert Zeitwert ¹ Mio. Euro Mio. Euro Zinsswapgeschäfte 563,6 + 11,9 davon Forwardswaps 3,1 - 0,2 ¹

Positive und negative Zeitwerte wurden saldiert.

Die ausgewiesenen Zeitwerte enthalten keine Zinsabgrenzungen und Kosten. Für Zinsswaps wurden die Zeitwerte als Barwert zukünftiger Zinszahlungsströme auf Basis der Marktzinsmethode ermittelt. Dabei fanden die Swap-Zinskurven per 31. Dezember 2016 Verwendung. Die Zinsswapgeschäfte wurden zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken und zur Steuerung des Zinsbuches abgeschlossen. Bei den Kontrahenten der Termingeschäfte handelt es sich ausschließlich um deutsche Kreditinstitute. Die Termingeschäfte werden als Deckungsgeschäfte abgeschlossen und gehören nicht zum Handelsbestand. Anteilsbesitz der Sparkasse Die Sparkasse ist am Stammkapital des Sparkassenverbandes Niedersachsen, Hannover, mit einem Anteil von 1,68 % beteiligt. Angaben zum Eigenkapital und zum Jahresergebnis unterbleiben aufgrund von § 286 Abs. 3 Satz 2 HGB. Weitere Angaben zum Anteilsbesitz nach § 285 Nr. 11 HGB entfallen, weil sie gemäß § 286 Abs. 3 Nr. 1 HGB für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse von untergeordneter Bedeutung sind. Aus demselben Grunde wurde auf die Erstellung eines Konzernabschlusses unter Einbeziehung der verbundenen Unternehmen verzichtet (§ 296 Abs. 2 HGB). Honorare des Abschlussprüfers Für Abschlussprüfungsleistungen sind im Geschäftsjahr 2016 207 TEUR aufgewendet worden. Auf andere Bestätigungsleistungen des Abschlussprüfers entfielen Aufwendungen in Höhe von 20 TEUR. Aufgrund einer Fehleinschätzung des Rückstellungsbedarfs für Abschlussprüfungsleistungen wurde das Honorar im letzten Geschäftsjahr um 23 TEUR zu hoch angegeben. Der Auflösungsertrag aus der Rückstellung wird unter Posten 8 der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Am Bilanzstichtag bestehen nicht aus der Bilanz ersichtliche finanzielle Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 32.281 TEUR. Diese Zahlungsverpflichtungen resultieren aus noch nicht abgerufenen Zeichnungszusagen von Investmentvermögen. Gegenüber dem Einlagensicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe bestehen unwiderrufliche Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 72 TEUR, für die Vermögensgegenstände übertragen worden sind.

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Geschäftsbericht Kreissparkasse Peine 2016bAnhang zur Jahresbilanz

Organe der Sparkasse (bis 31. Dezember 2016) Verwaltungsrat Vorsitzender Franz Einhaus Landrat Mitglieder nach § 11 NSpG Horst Horrmann ehemaliger Landtagsabgeordneter und Beamter i. R. (1. stellvertretender Vorsitzender) Hartmut Marotz ehemaliger Bürgermeister und Beamter a. D. (2. stellvertretender Vorsitzender) Monika Berkhan Projektleiterin für IT-Projekte im Angestelltenverhältnis Günter Hesse OStD, Schulleiter i. R. Frank Hoffmann wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter an einer Fachhochschule Dr. Christof Klinke selbständiger Rechtsanwalt Matthias Möhle Mitglied des Niedersächsischen Landtags Marion Övermöhle-Mühlbach kaufmännische Angestellte Klaus Saemann Bürgermeister

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Mitglieder nach § 110 NPersVG Björn Rücker Sparkassenfachwirt Ulf Semmler Sparkassenbetriebswirt Thomas Weitling Sparkassenbetriebswirt Timm Wiesemann Sparkassenbetriebswirt Kathrin Kemper Gewerkschaftsjuristin

Vorstand

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Jürgen Hösel Vorstandsvorsitzender Dominikus Penners Vorstandsmitglied

Wir beschäftigten im Jahresdurchschnitt:

Vorstandsvertreter Im Falle der Verhinderung wird der Vorstand vertreten durch: Michael Glenewinkel Frank Heitkamp (bis 30.09.2016)







2016

männlich

weiblich

gesamt

Vollzeitbeschäftigte

152

61

213

Teilzeitbeschäftigte

5

134

139

157

195

352

7

17

24

164

212

376

Insgesamt Auszubildende Insgesamt

Hildesheim, den 06. April 2017 Die Mitglieder des Verwaltungsrates erhielten für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr Gesamtbezüge in Höhe von 104 TEUR.

Sparkasse Hildesheim Goslar Peine als Rechtsnachfolgerin der Kreissparkasse Peine Der Vorstand

Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstandes und ihren Hinterbliebenen sind zum 31. Dezember 2016 1.516 TEUR zurückgestellt; die laufenden Bezüge betrugen im Geschäftsjahr 178 TEUR. Die Kredite an den Vorstand betragen 338 TEUR. Die Kreditgewährungen an Mitglieder des Verwaltungsrates und die zu seinen Gunsten eingegangenen Haftungsverhältnisse betragen 521 TEUR. Der Vorstandsvorsitzende, Herr Jürgen Hösel, war Mitglied des Aufsichtsrates der Provinzial Krankenversicherung Hannover AG.

Twardzik

Senft



Penners

Vorderstemann

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Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG zum 31. Dezember 2016 („Länderspezifische Berichterstattung“) Die Kreissparkasse Peine hat keine Niederlassungen im Ausland. Sämtliche nachfolgende Angaben entstammen dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 und beziehen sich ausschließlich auf ihre Geschäftstätigkeit als regional tätige Sparkasse in der Bundesrepublik Deutschland. Die Tätigkeit der Kreissparkasse Peine besteht im Wesentlichen darin, Einlagen oder andere rückzahlbare Gelder von Privat- und Firmenkunden entgegenzunehmen und Kredite für eigene Rechnung zu gewähren. Die Kreissparkasse Peine definiert den Umsatz als Saldo aus der Summe folgender Komponenten der Gewinn- und Verlustrechnung nach HGB: Zinserträge, Zinsaufwendungen, laufende Erträge aus Aktien etc., Erträge aus Gewinngemeinschaften etc., Provisionserträge, Provisionsaufwendungen, Nettoertrag/-aufwand des Handelsbestands (Erträge und Aufwendungen saldiert) und sonstige betriebliche Erträge. Der Umsatz beträgt für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 47.662 TEUR.

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Die Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger in Vollzeitäquivalenten beträgt im Jahresdurchschnitt 286. Der Gewinn vor Steuern beträgt 6.237 TEUR. Die Steuern auf den Gewinn betragen 4.670 TEUR. Die Steuern betreffen laufende Steuern. Die Kreissparkasse Peine hat im Geschäftsjahr keine öffentlichen Beihilfen erhalten.

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Kreissparkasse Peine für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine als Rechtsnachfolgerin der Kreissparkasse Peine. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Kreissparkasse Peine und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine zutreffend dar. Hannover, den 12. April 2017

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Sparkasse sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Prüfungsstelle des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes

Brockmann Wirtschaftsprüfer

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

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Bericht des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat der Kreissparkasse Peine ist in seinen Sitzungen aufgrund der mündlichen und schriftlichen Berichte des Vorstandes laufend über die Lage und Entwicklung der Sparkasse unterrichtet worden. Er hat in geeigneter Weise die Geschäftsführung des Sparkassenvorstandes überwacht. Die Prüfungsstelle des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes hat den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 und den Lagebericht für das Jahr 2016 geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Die Sparkassenaufsichtsbehörde hat gegen das Rechnungswerk keine Einwendungen erhoben.

Der Verwaltungsrat der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine billigt den Lagebericht des Vorstands für das Jahr 2016. Er hat von dem schriftlichen und in seiner Sitzung zusätzlich vom mündlichen Bericht der Prüfungsstelle des Niedersächsischen Sparkassenund Giroverbandes Kenntnis genommen und daraufhin den Jahresabschluss 2016 in der geprüften Fassung festgestellt. In Übereinstimmung mit dem Vorschlag des Vorstands wurde beschlossen, von dem Bilanzgewinn einen Betrag von 119.000,-- EUR auszuschütten und 1.429.371,04 EUR der Sicherheitsrücklage zuzuführen. Hildesheim, den 16. Juni 2017 Der Vorsitzende des Verwaltungsrates der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine als Rechtsnachfolgerin der Kreissparkasse Peine

Dr. Ingo Meyer

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