Jahrestagung AK Sucht der BDK 29.- 30.1.2015 Dresden
Gute Behandlung suchtkranker Menschen….
…am Beispiel eines Versorgungsnetzes mit Tagesklinik
Prof. Dr. G. Längle, Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie Bad Schussenried, Weissenau, Zwiefalten, Reutlingen
Gute Behandlung suchtkranker Patienten am Beispiel eines Versorgungsnetzes mit Tagesklinik
Gliederung:
Hintergrund Verbund-Entwicklungen der letzten Jahre Aktuelle Orientierung im Verbund Bundesweite Zahlen Klinik / Tagesklinik Regionale Zahlen Klinik / Tagesklinik Indikationsstellung für tagesklinische Behandlung Zusammenfassung
Prof. Dr. G. Längle, Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie Bad Schussenried, Weissenau, Zwiefalten, Reutlingen
Prof.Dr.G.Längle Hohenwart 18.2.1013
Verbundentwicklungen der letzten Jahre
Kern der Suchttherapiezentren, mitten in der Stadt (Ulm, RT): Ambulante ganztätige Rehabilitation (Tagesreha) ZA Teilstationäre Akutbehandlung (Tagesklinik) ZfP Suchtambulanz (PIA) (ZfP) Aus: Vortrag Optionale Bestandteile: Suchtausschusstagung Gütersloh 2009 Psychosoziale Beratungsstellen Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) Ergotherapiepraxis Ambulant betreutes Wohnen (ABW) Substitutionspraxis Kontaktcafe sonst. Funktionen: zentrale Anlaufstelle, Krisentelefon, Home-Treatment… Q. Längle, Röhm Psychosoziale Umschau 23/2 2008; Längle Perspektiven der Rehabilitation 2008
Prof. Dr. G. Längle, Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie Bad Schussenried, Weissenau, Zwiefalten, Reutlingen
Verbundentwicklungen der letzten Jahre
Ernüchterung nach einigen Jahren: Bewährt: Vertrauensvolle Kooperation Räumliche Nähe, vieles unter einem Dach, kurze Wege Tagesklinik / Ambulanz / ABW aus einer Hand Nicht bewährt („kulturübergreifend“): Gemeinsame Räume Gemeinsame MitarbeiterInnen Gemeinsame Gruppen Gemeinsame Infozentrale / Clearingstelle
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Aktuelle Orientierung im Verbund , Erweiterung / Konzentration der Kooperation
Nutzung der Strukturen der Primärversorgung (ergänzend zu SHN) Hausärzte (Qualitätszirkel) Substituierende Ärzte (Schwerpunktpraxen)
Kreiskliniken Sozialstationen, Heime (Altenhilfe) Psychiatrische Klinik
PIAs Eigene Wohnbetreuung Daseinsfürsorge (Landkreis) (Geförderte Projekte: Landesstiftung Baden-Württemberg und Bundesministerium für Gesundheit 2010-2014) Prof. Dr. G. Längle, Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie Bad Schussenried, Weissenau, Zwiefalten, Reutlingen
Aktuelle Orientierung im Verbund , Erweiterung / Konzentration der Kooperation
Veränderung der Rolle der Tagesklinik Veränderte Zuweisung (Hausärzte, Somatik, Sozialstationen) Veränderte Rolle (Frühübernahme aus ps. Kliniken) stärkere „Psychiatriebindung“ stärkere „Medizinalisierung“ in RT: Umzug in Tagesklinik-Ambulanz-Zentrum
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Bundesweite Zahlen Klinik / Tagesklinik
Datenbasis: VIPP-Projekt (Versorgungsrelevante Indikatoren in der Psychiatrie und Psychosomatik: DGPPN / BDK; Godemann, Wolff-Menzler et. al.) Jg. 2012, 41 Kliniken
Stationär
Teilstationär
Fälle (gerundet)
35 000 (96%)
1 300 (4%)
Verweildauer / Kum. Vd.
12 / 17 Tage
15 / 16 Tage
F 10 (Alkohol)
71 %
75 %
F 19 (Multipel)
14 %
10 %
F 11 (Opioide)
8%
2%
F 12 (Cannabinoide)
3%
8%
F 13 (Sedativa/ Hypn.)
3%
3%
Sonstige
2%
2%
Diagnosestruktur:
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Regionale Zahlen Klinik / Tagesklinik ZfP Südwürttemberg
Datenbasis: Qlik-View Dokumentation ZfP Südwürttemberg (2012 – 2014) Stationär
Teilstationär
Fälle (gerundet)
12 600 (88%)
1 760
Verweildauer / Kum. Vd.
15,5 / 25 Beh.tage
16,5 /19 Beh.tage
F 10 (Alkohol)
74 %
86 %
F 19 (Multipel)
7%
6%
F 11 (Opioide)
9%
3%
F 12 (Cannabinoide)
6%
4%
F 13 (Sedativa/ Hypn.)
2%
1%
Sonstige
1%
0%
Diagnosestruktur:
Prof. Dr. G. Längle, Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie Bad Schussenried, Weissenau, Zwiefalten, Reutlingen
(12%)
Datenbasis: Qlik-View Dokumentation ZfP Südwürttemberg (2012 – 2014) Stationär
Teilstationär
Fälle (gerundet)
12 600 (88%)
1 760 (12%)
Schweregrad (CGI) Leicht bis mäßig Deutlich Schwer Extrem schwer
14% 46% 32% 5%
14% 58% 26% 2%
Anzahl früherer Entzugsbehandlungen Keine 15% Eine 8% Zwei bis fünf 20% Mehr als fünf 45%
17% 20% 36% 25%
Entlassart regulär gegen ärztl. Rat Sonstige
80% 13% 6%
75% 18% 5%
Prof. Dr. G. Längle, Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie Bad Schussenried, Weissenau, Zwiefalten, Reutlingen
Datenbasis: Qlik-View Dokumentation ZfP Südwürttemberg (2012 – 2014) Stationär
Teilstationär
Fälle (gerundet)
12 600 (88%)
1 760 (12%)
Familienstand Ledig Verheiratet Geschieden
53% 23% 16%
44% 30% 22%
Lebensunterhalt Arbeitsentgelt Krankengeld Arbeitslosengeld/Hartz IV Rente
22% 3% 44% 14%
34% 10% 37% 11%
Wohnform nicht betreut betreut ohne festen Wohnsitz
78% 15% 5%
89% 10% 1%
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Indikationsstellung für tagesklinische Behandlung
Indikation für tagesklinische Behandlung ? Eher Patienten mit Alkoholabhängigkeit Eher die etwas leichter Kranken mit weniger langem Verlauf
Eher die sozial etwas besser Integrierten Aber: keine grundsätzlichen Unterschiede in der Zielgruppe Aus S3 Leitlinien „Alkoholabhängigkeit“ Positivkriterien für
stationäre Aufnahme, tagesklinisch per Ausschluss, v.a. an Risikofaktoren orientiert (vgl. Vortrag 2014) Frühintervention, Erstaufnahme, Motivationsbehandlung, Verkürzung stat. Aufenthalte, Intervallbehandlung, neue Zielgruppen usw. in Erprobung Prof. Dr. G. Längle, Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie Bad Schussenried, Weissenau, Zwiefalten, Reutlingen
Indikationsstellung für tagesklinische Behandlung
Indikation für tagesklinische Behandlung ? (Exkurs) AG Aufnahmekriterien der BDK, Veröff. 2015 (Gouzoulis, Koch–Stoecker, Längle, Fleischmann, ……) Kriterien: I. Medizinisch –psychiatrische Symptomatik II. Diagnostik, Behandlung Modulierende psychosoziale Faktoren Fallvignetten mit Diskussionsprozess (!) Arbeitsbuch für Alltag und Weiterbildung
Gesamtgebiet der Psychiatrie und Psychotherapie
Prof. Dr. G. Längle, Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie Bad Schussenried, Weissenau, Zwiefalten, Reutlingen
Gute Behandlung suchtkranker Patienten am Beispiel eines Versorgungsnetzes mit Tagesklinik
Zusammenfassung: Verbundstrukturen müssen Primärversorger einbeziehen
Tagesklinik v.a. im Kontext der medizin. Versorgung gefragt Zahlenmaterial bundesweit noch spärlich, regional z.T. besser Tendenz zu besser Integrierten und „leichter Kranken“ in TK
Diagnoseshift zu F 10, weniger F 11-19 Leitlinien helfen nur eingeschränkt zur Indikationsstellung Fortschritt durch klinischen Diskurs, Erfahrungsaustausch Rolle der TK im Gesamtsystem muss noch gefunden werden
Prof. Dr. G. Längle, Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie Bad Schussenried, Weissenau, Zwiefalten, Reutlingen
Gute Behandlung suchtkranker Patienten
am Beispiel eines Versorgungsnetzes mit Tagesklinik
Diskussion
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