GUT WOHNEN. BESSER LEBEN. B E R I C H T 2 01 6

GESCHÄFTSJAHR 2016  – WESENTLICHE KENNZAHLEN AUF EINEN BLICK 2016

2015

834,4

808,4

F I N AN ZIELLE K EN N ZA H LE N

Umsatz

M I L­L I O­NEN €

Bereinigtes EBITDA

M I L­L I O­NEN €

347,6

338,5

Bereinigtes EBIT

M I L­L I O­NEN €

222,0

217,4

Ergebnis nach Steuern

M I L­L I O­NEN €

104,5

103,2

Funds From Operations

M I L­L I O­NEN €

217,6

209,5

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

M I L­L I O­NEN €

209,9

196,2

B I LA N ZIELLE KEN N ZA H LE N

Langfristige Vermögenswerte

M I L­L I O­NEN €

5.264,0

5.149,7

Kurzfristige Vermögenswerte

M I L­L I O­NEN €

174,3

160,1

Eigenkapital

M I L­L I O­NEN €

1.731,9

1.774,4

Langfristige Schulden

M I L­L I O­NEN €

3.370,0

3.263,0

Kurzfristige Schulden

M I L­L I O­NEN €

336,4

272,4

Bilanzsumme

M I L­L I O­NEN €

5.438,3

5.309,8

Verkehrswert des Immobilienbestandes

M I L­L I O­NEN €

7.109,9

6.595,3

Net Asset Value

M I L­L I O­NEN €

3.692,7

3.347,9

IN %

48,1

49,2

Sachinvestitionen

M I L­L I O­NEN €

265,8

182,6

Finanzinvestitionen

M I L­L I O­NEN €

0,4

6,2

A NZ A H L

Verschuldungsgrad (LTV)

P O RT FOLIO

Wohn- und Gewerbeeinheiten

120.893

120.960

Monatliche Nettokaltmiete

€/m

2

5,29

5,16

Leerstandsquote Wohneinheiten

IN %

2,7

3,2

(davon nachfragebedingt)

IN %

Technische Ausgaben für den Immobilienbestand

€/m

(1,4)

(1,7)

2

23,74

21,80

Mitarbeiter (zum Stichtag)

A NZ A H L

2.114

2.123

(davon Auszubildende)

A NZ A H L

(134)

(139)

FT E

2.037

2.051

B E L EG SC H A F T

Vollzeitäquivalente

2016

2

Gute Nachbarschaft und angenehmes ­Wohnumfeld

4 Ökonomische, ­ökologische und soziale Verantwortung

76

Förderung vieler sozialer und gesellschaftspolitischer Projekte

56

3

INHALT STANDPUNKTE

BEDÜRFNISSE ERKENNEN. 6 Vorsitzender des Aufsichtsrates 8 Geschäftsführung 12 Interview Deutscher Mieterbund 14 Gastbeitrag Dr. Barbara Hendricks 15 Gastbeitrag Thomas Kufen KONZERN

WERTE SCHAFFEN. 18 Erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 20 VIVAWEST auf einen Blick 22 Strategie VIVAWEST 2025 26 Modernisierung – Neubau – Erwerbe KUNDENNÄHE

SERVICE LEBEN. 34 Rundum-Dienst am Kunden Bedürfnisse und Wünsche der Mieter im Mittelpunkt

32

38 Zufriedene Mieter 40 Kleine Reparaturen – großer Service 42 Multimediale Wohnzukunft 43 Lebensretter für alle 44 Neues Bad – mehr Wohnqualität 45 Zuhause auf Zeit 46 Generationengerechtes Wohnen im Quartier 48 Barrierefrei und komfortabel 50 Energetische Optimierung 52 Digitales Gebäudemanagement 53 Bezahlbare Energie 54 Elektrisch mobil ENGAGEMENT

GEMEINSCHAFT STÄRKEN. 58 Voller Einsatz fürs Quartier 60 Flüchtlinge bei VIVAWEST 64 „Glückauf Nachbarn“ 66 Ausgezeichnete Aktivitäten 67 Grüne Treffpunkte im Quartier 68 Engagement für den Sport 70 Fit für die Zukunft 72 Zum Wohle der Mitarbeiter 74 Bericht der ARGE – Gemeinsam für VIVAWEST NACHHALTIGKEIT Erste Adresse für gutes Wohnen

16

ZUKUNFT GESTALTEN. 78 Nachhaltigkeit im Konzern VIVAWEST 100 Aufsichtsrat der Vivawest GmbH 101 Impressum

STANDPUNKTE

BEDÜRFNISSE ERKENNEN. VIVAWEST WILL, DASS SICH DIE KUNDEN IN IHRER WOHNUNG DANK EINEM ANGENEHMEN UMFELD UND EINER GUTEN NACHBARSCHAFT WOHLFÜHLEN

GESCHÄTZTER PARTNER DER KOMMUNEN VIVAWEST orientiert sich nicht nur mit dem Standard ihrer Immobilien an den Bedürfnissen der Kunden, sondern auch mit Service sowie Dienstleistungen. Das sind auch die Erwartungen, die etwa der Deutsche Mieterbund an einen guten Vermieter hat. Das Unternehmen ist ein geschätzter Partner der Kommunen bei der Schaffung dringend benötigten Wohnraums, der Realisierung wichtiger Bauvorhaben und der Aufwertung von Stadtvierteln

1,2 MRD. € HOHE INVESTITIONEN Für die Modernisierung und Instandhaltung von Wohnungen wird VIVAWEST von 2016 bis 2021 mehr Geld verausgaben

4

B E R I C HT 201 6 BED ÜRF NISSE E RKE NNE N

5

WIR WOLLEN WISSEN, WIE EIN ANGEBOT FÜR UNSERE KUNDEN GESTALTET SEIN MUSS, DAMIT ES WOHNSTANDORTE AUFWERTET UND VON KUNDEN AKZEPTIERT WIRD Andrea Wenzel, Leiterin Kundencenter Duisburg

6

B E R I C HT 201 6 BED ÜRF NISSE E RKE NNE N

Dr. Helmut Linssen, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Vivawest GmbH

im Jahr 2016 hat VIVAWEST die überaus erfolgreiche Entwicklung der vergan­ genen Jahre fortgesetzt und den Weg, erste Adresse für gutes Wohnen zu sein, zielstrebig weiterverfolgt. Die Vermietungssituation hat sich gegenüber einem schon sehr guten Jahr 2015 nochmals verbessert: Der Leerstand ist kontinuierlich gesunken und liegt erstmalig seit dem Start von VIVAWEST unterhalb von drei Prozent. Bei den Investitionen in Erwerbe, Neubauten und Modernisierungen wurden die höchsten Werte seit Bestehen des Unternehmens erreicht. Obwohl die Situation auf den Immobilienmärkten angespannt und gerade die Nachfrage nach Wohn­ immobilien ungebrochen hoch ist, konnte VIVAWEST ihr Portfolio mit dem Zugang von mehr als 1.000 qualitativ hochwertigen Wohnungen ergänzen. VIVAWEST hat sich für die Zukunft viel vorgenommen: Von 2016 bis 2021 sol­ len rund 2,4 Milliarden Euro in die Bestandsentwicklung investiert werden. Dabei werden die Neubauinvestitionen ebenso wie die Investitionen in Modernisierungs­ maßnahmen nochmals deutlich angehoben. Mit der Strategie des qualitativen

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Wachstums steigert VIVAWEST nicht nur kontinuierlich den Wert des Portfolios, sondern kommt damit auch ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nach, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Das gilt auch für preisgünstige Wohnungen: Der Anteil der öffentlich geförderten Neubauten liegt bei 20 Prozent. Zum nachhaltigen Geschäftsmodell von VIVAWEST gehört selbstverständlich die Zufriedenheit der Kunden. Und da hat es mich gefreut, dass sich die Mieter im Rahmen einer Mieterbefragung sehr positiv über VIVAWEST geäußert haben. Natürlich haben sie auch Hinweise gegeben, was VIVAWEST in Zukunft noch besser machen kann. Aber insgesamt waren sie sehr zufrieden mit der Qualität der Wohnungen, dem Kundenservice sowie der telefonischen und persönlichen Erreichbarkeit. Diese Kombination aus zukunftsweisenden Investitionen in den Wohnungs­ bestand, operativer Exzellenz in der Bewirtschaftung und hoher Kundenzufrie­ denheit zeigt, dass das Geschäftsmodell von VIVAWEST gut funktioniert, und das macht mich sehr stolz. Auch das Zusammenwachsen der beiden Konzernteile Immobilien und Immo­ biliendienstleistungen ist im vergangenen Jahr gut vorangekommen. Im Rahmen eines Integrationsprojektes wurden beide Segmente stärker miteinander ver­ zahnt, einheitliche Führungsstrukturen geschaffen und klare Verantwortlichkeiten festgelegt. Alle Konzerngesellschaften fokussieren sich jetzt auf das Kerngeschäft Wohnen. Die Ausstattung der Bestände mit Rauchwarnmeldern konnte ebenso wie die Umstellung auf eine moderne Multimediaversorgung abgeschlossen wer­ den. Beides sind gute Beispiele dafür, wie Immobilien und Immobiliendienstleis­ tungen zum Nutzen der Mieter und des gesamten Konzerns VIVAWEST segment­ übergreifend Hand in Hand zusammenarbeiten. Im Jahr 2016 hat sich die Vivawest Stiftung wiederum an zahlreichen sozia­ len Projekten und Initiativen zur Stärkung der Nachbarschaften in den Quartieren beteiligt. Auch bei der Integration von Asyl suchenden Menschen hat VIVAWEST ihr Engagement fortgeführt. Über zahlreiche Kooperationen mit Kommunen wur­ den Wohnungen zur Unterbringung von Asylbewerbern angeboten. Damit unter­ mauert VIVAWEST den Anspruch, als verlässlicher Partner der Kommunen an Rhein und Ruhr umfassend Verantwortung zu übernehmen. VIVAWEST hat im abgelaufenen Jahr hervorragende Arbeit geleistet. Das ist ein Erfolg der Geschäftsführung und ihrer Führungsmannschaft, aber auch aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihnen gilt deshalb mein besonderer Dank! Mit ihrer Kompetenz und ihrem Einsatz sind sie das Rückgrat der guten wirtschaft­ lichen Entwicklung und der Garant für Stabilität. Ich wünsche VIVAWEST und ihren Beschäftigten für die Zukunft weiterhin viel unternehmerisches Geschick sowie Begeisterung für ihre Aufgabe und den Mietern ein gutes Zuhause in lebenswerten Quartieren. Viel Spaß bei der Lektüre.

Dr. Helmut Linssen, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Vivawest GmbH

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B E R I C HT 201 6 BED ÜRF NISSE E RKE NNE N

Liebe Leserinnen und Leser, Gut wohnen. Besser leben. So haben wir unsere Jahrespublikation 2016 über­ schrieben. Unser Anspruch ist es, unseren 300.000 Mietern nicht nur eine gute Wohnung, sondern ein schönes Zuhause zu geben. Wir wollen, dass unsere Kun­ den gerne bei uns leben: in einer guten Nachbarschaft, in einem angenehmen Umfeld, und das einhergehend mit einem Service, der ihnen das Leben leichter macht. Gut wohnen. Besser leben. Der Service für unsere Mieter ist uns besonders wichtig. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr mit der Entwicklung der Strategie VIVAWEST 2025 unsere Geschäftsfelder noch konsequenter auf den Nutzen für unsere Kunden ausgerich­ tet. So wollen wir den veränderten Bedürfnissen und Erwartungen unserer Mie­ ter noch besser gerecht werden. Als integrierter Konzern bietet VIVAWEST gutes Wohnen und wohnungsnahe Dienstleistungen aus einer Hand an. Die Ausstattung unserer Immobilien mit leistungsfähiger Multimedia-Infrastruktur, unser eigener Reparaturservice oder die Dienstleistungen zur Pflege und Sicherung der Grünflächen in den Quartieren zeigen, wie wir die Leistungskraft des integrierten Kon­ zerns VIVAWEST zum Nutzen unserer Kunden einsetzen. Wir wollen aber mehr, zum Beispiel attraktive Zusatzleistungen anbieten. Das tun wir mit einem günstigen Ökostrom-Spezialtarif oder mit kostengünstigen Multimedia-Paketen mit Kabel-TV, leistungsstarkem Internet und Telefonie. Zudem haben wir unseren Mietern in Pilotquartieren die gezielte Erneuerung der Bäder im Bestand angeboten: Die Möglichkeit, das neue Bad komfortabler gestalten und Barrieren reduzieren zu können, ist auf große Resonanz gestoßen, sodass wir das Programm ausweiten werden. Die Zufriedenheit unserer Kunden ist unser Anspruch, wir wollen die erste Adresse für gutes Wohnen sein. Mit weiteren Zusatzleistungen wollen wir künftig noch stärker auf die Bedürf­

WIR HABEN UNSERE GESCHÄFTSFELDER NOCH KONSEQUENTER AUF DEN NUTZEN FÜR UNSERE KUNDEN AUSGERICHTET Claudia Goldenbeld

nisse unserer Kunden eingehen. Gut wohnen. Besser leben. Einen großen Schritt sind wir 2016 mit der Einführung unseres Internet-Kundenportals gegangen. Ob die Beauftragung eines Hand­ werkers oder das Abrufen von Bescheinigun­ gen und Informationen rund um den Mietver­ trag – all das können unsere Mieter nun rund um die Uhr bequem online erledigen. Eine gute Erreichbarkeit und hohe Reaktionsgeschwin­ digkeit werden in Zeiten der Digitalisierung

9

VIVAWEST-Geschäftsführung: Claudia Goldenbeld und Ralf Giesen

immer wichtiger. In unserer zentralen Kundenberatung kümmern sich rund 50 gut ausgebildete Immobilienkaufleute um eine kompetente und schnelle Bearbeitung der Anliegen unserer Kunden. Sie ergänzt unsere Flächenorganisation mit Kun­ dencentern, in denen sich 300 engagierte Mitarbeiter als Vermieter, Kundenbera­ ter, Bestandstechniker und Sozialberater um die Belange unserer Mieter kümmern. Wohnen ist ein kostbares Gut, und Wohnungen bedürfen einer kontinuier­lichen Bewirtschaftung. Unsere Gesellschafter – die RAG-Stiftung, die Vermögensverwal­ tungs- und Treuhandgesellschaft der IG BE, der Evonik Pensionstreuhand e. V. und die RAG AKTIENGESELLSCHAFT – stehen für Verlässlichkeit und eine langfristige Ausrichtung. Das passt sehr gut zu VIVAWEST. Die stabile Eigentümerstruktur bildet ein solides Fundament für unser nachhaltiges Geschäfts­modell, das ökono­ mischen Erfolg mit ökologischer und sozialer Verantwortung verbindet. So können wir durch eine langfristige und kontinuierliche Verbesserung unseres Wohnungs­ bestandes Werte schaffen. In diesem Sinne hat VIVAWEST die Ausgaben für den Bestand 2016 noch ein­ mal deutlich angehoben. Insgesamt haben wir mit 346 Millionen Euro rund 41 Milli­ onen Euro mehr für unsere Bestände verausgabt als im Vorjahr. Rund 1.500 unserer

10

B E R I C HT 201 6 BED ÜRF NISSE E RKE NNE N

Wohnungen sind überwiegend energetisch modernisiert und unsere Modernisie­ rungsinvestitionen um gut zehn Millionen auf 74 Millionen Euro erhöht worden. Zudem haben wir die Ausgaben für die Instandhaltung auf 114 Millionen Euro gesteigert. Unser Immobilienportfolio wurde durch Zukauf und Neubau quali­ tätsvoller Wohnungen weiter aufgewertet: 2016 hat VIVAWEST hierfür insgesamt rund 158 Millionen Euro investiert gegenüber knapp 133 Millionen Euro im Vorjahr. Im Jahr 2016 haben wir mehr als 1.000 Wohnungen in Münster, Dortmund, Köln und Mettmann in die Bewirtschaftung übernommen und so unsere Bestands­ struktur qualitativ weiter verbessert. Zudem hat VIVAWEST zwei weitere Immo­ bilienportfolios in den attraktiven Wohnungsmärkten Bonn und Rhein-Sieg-Kreis mit insgesamt 530 Wohnungen erworben. Mit der erfolgreichen Akquisition von Neubauprojekten hat sich VIVAWEST im Jahr 2016 ein breites Fundament für den künftigen Zuwachs an qualitativ hoch­ wertigen Wohnungen geschaffen. In Mönchengladbach und Brühl wurden neue Standorte erschlossen sowie weitere Neubauprojekte in Essen, Bonn und Müns­ ter erworben. Für den Vivawest-Konzern war 2016 ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr. Unsere Vermietungssituation hat sich gegenüber dem schon sehr guten Jahr 2015 nochmals verbessert. Der nachfragebedingte Leerstand erreichte mit 1,4 Prozent den niedrigsten Stand seit Bestehen von VIVAWEST. Unsere opera­ tiven Ergebnisse konnten wir weiter steigern und die Erwartungen übertreffen. VIVAWEST sichert damit rund 2.000 sehr attraktive Arbeitsplätze im Konzern. Die Aufwertung des Bestandes von mehr als 120.000 Wohnungen in knapp 80 Kommunen ist für VIVAWEST von großer Bedeutung. Wir werden künftig auf unserem Weg des qualitativen Wachstums noch mehr Tempo aufnehmen. Von 2016 bis 2021 wollen wir rund 2,4 Milliarden Euro zur Weiterentwicklung unserer Bestände in der Region ausgeben. Das sind nochmals 400 Millionen Euro mehr, als wir im vergangenen Jahr geplant hatten. Gut 1,2 Milliarden Euro fließen in die Instandhaltung und Modernisierung; in den Neubau und den Erwerb von Wohnun­ gen investieren wir ebenfalls knapp 1,2 Milliarden Euro. VIVAWEST wird bis zum Jahr 2021 mithin an die 3.500 neue Wohnungen bauen. Damit kommen wir unse­ rer gesellschaftlichen Verantwortung nach, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Dabei berücksichtigen wir auch den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum. VIVAWEST ist tief in der Region verwurzelt. Wir fühlen uns den Menschen und unseren Mietern verbunden, ebenso wie unseren Partnern in den Kommunen. Diese Partnerschaften sind Bestandteil unseres nachhaltigen Geschäftsmodells. Die Vivawest Stiftung unterstützt eine große Zahl sozialer Projekte in unseren

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Quartieren. 2016 wurden mit rund 900.000 Euro Senioren- und Jugendtreffs oder Ferien­ freizeiten für die Kinder unserer Mieter finanziert. Die Summe beinhaltet wie im Vorjahr Mittel, die wir für Integrationsprojekte zur Ver­ fügung stellen. An einem dieser Projekte, der Sprachförderung von 150 Flüchtlingen, beteili­ gen sich 15 VIVAWEST-Mitarbeiter ehrenamt­ lich in ihrer Freizeit. Ein gutes Miteinander in unseren Quartieren ist uns wichtig. Umso mehr freut es uns, dass VIVAWEST 2016 mit dem Preis Soziale Stadt in der Kategorie „Bürgermitwir­

WIR WOLLEN UNSEREN KUNDEN GUTE WOHNUNGEN, KOMPETENTEN SERVICE UND ATTRAKTIVE ZUSATZLEISTUNGEN BIETEN Ralf Giesen

kung, Stadtteilleben“ ausgezeichnet wurde. Mit dem VIVAWEST-Marathon haben wir auch im vergangenen Jahr wieder ein großes Sport- und Familienfest mit zehntausenden Zuschauern entlang der Strecke durch Gelsenkirchen, Bottrop, Gladbeck und Essen gefeiert. Mehr als 8.000 Teilnehmer, darunter rund 1.000 Schüler, haben sich das Ruhrgebiet bei herrlichem Wetter erlaufen. Wir verstehen uns als aktiver Partner der Region. Gemeinsam mit der RAG Montan Immobilien GmbH haben wir das Projekt „Glückauf Nachbarn – Modell­ quartier Integration“ initiiert, um einen Beitrag zu dem gesellschaftspolitisch her­ ausragenden Thema Integration zu leisten. Mit dem Projekt entwickeln wir unter Beteiligung von Experten und internationalen Planungsbüros einen Modellansatz, wie Integration im Quartier gefördert werden kann. Integration findet dort statt, wo die Menschen leben. Deshalb muss Integrationsarbeit in den Quartieren beginnen. Gute Wohnungen, kompetenter Service, attraktive Zusatzleistungen und intakte Nachbarschaften – wir wollen uns an den Ansprüchen unserer Kunden messen lassen. Gut wohnen. Besser leben.

Claudia Goldenbeld, Geschäftsführerin

Ralf Giesen, Geschäftsführer

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B E R I C HT 201 6 BED ÜRF NISSE E RKE NNE N

„EIN VERMIETER MUSS SICH UM DEN MIETER KÜMMERN“ Lukas Siebenkotten vom Mieterbund sagt, was eine gute Wohnung ausmacht, wofür eine Wohnungsgesellschaft die Verantwortung hat und was die öffentliche Hand tun muss

Herr Siebenkotten, welche Kriterien sollte

scheidend. Die Aufträge für Wartungsarbeiten,

ein Mieter an eine Wohnung anlegen?

Hausmeisterdienste, Gartenpflege, Winter­

Siebenkotten: Während für ältere Menschen ein

dienst und Gebäudereinigung werden von den

Aufzug, eine barrierearme bzw. barrierefreie

Wohnungsunternehmen vergeben und die

Wohnung wichtig sind, spielen für junge Fami­

Konditionen für Sach- und Haftpflichtversiche­

lien häufig Kinderzimmer, Spielplatz und die

rungen werden von ihnen vereinbart. Von

Nähe zu Schule, Kindergarten oder Kita die ent­

„sonstigen“ Betriebskosten, die teilweise infla­

scheidende Rolle. Generell wollen Mieter aber

tionär in Mietverträgen und Abrechnungen auf­

eine gute, mängelfreie und für sie bezahlbare

tauchen, will ich gar nicht reden.

Wohnung. Idealerweise hat die Wohnung helle Räume, große Fenster und einen Balkon. Und

Wie hoch ist der Bedarf an neuen Wohnun­

immer mehr Mieter achten auch auf den ener­

gen und wie können Neubauaktivitäten der

getischen Zustand des Gebäudes im Hinblick

Wohnungsunternehmen forciert werden?

auf die zu zahlenden Heizkosten. Das ordent­

Muss die öffentliche Hand mehr tun?

liche und sichere Wohnumfeld wird immer

Siebenkotten: Derzeit fehlen nach meiner Ein­

wichtiger, genauso wie der Wunsch nach einer

schätzung über 800.000 Wohnungen in

gepflegten und sauberen Wohnanlage.

Deutschland. Um dieses Defizit schrittweise abzubauen und der wachsenden Nachfrage ins­

Welcher Service der Wohnungsgesellschaft

besondere in den Städten gerecht zu werden,

gehört denn dazu?

brauchen wir jährlich 400.000 vor allem bezahl­

Siebenkotten: Die Wohnungsgesellschaft muss

bare neue Wohnungen. Von diesen Fertigstel­

sich um die Mieter kümmern. Sie muss problem­

lungszahlen sind wir weit entfernt. Deshalb ist

los erreichbar sein für Beschwerden, Mängel­

es richtig, dass die Finanzmittel des Bundes für

anzeigen, Nachfragen usw. Und sie muss dann

die soziale Wohnraumförderung deutlich auf­

so schnell wie möglich reagieren. „Service“

gestockt wurden. Jetzt müssen die Länder –

heißt eben auch, dafür zu sorgen, dass das Haus,

nicht nur Nordrhein-Westfalen – nachziehen,

die Wohnanlage und die Wohnung in Ordnung

attraktive Förderbedingungen schaffen und

sind und gepflegt werden.

zusammen mit Kommunen dafür sorgen, dass es genügend Bauland gibt.

Haben Sie ein Rezept gegen die hohen und weiter steigenden Nebenkosten, die ja

Bremsen Gesetze und Verordnungen nicht

nicht in der Verantwortung der Wohnungs­

den kostengünstigen Bau? Als Beispiele seien

unternehmen liegen?

die Energieeinsparverordnung oder der

Siebenkotten: Aus meiner Sicht trägt das Woh­

Stellplatzschlüssel genannt.

nungsunternehmen eine große Verantwortung

Siebenkotten: Ja, zwischenzeitlich gibt es einen

für Betriebskosten und kann auch ohne Weite­

Wust von – teilweise noch von Land zu Land

res Einfluss auf die Höhe der Betriebskosten

unterschiedlichen – Regelungen und Bestim­

nehmen. Für die Höhe der Heizkosten ist der

mungen, die kostengünstiges Bauen erschwe­

energetische Zustand des Gebäudes mitent­

ren. Brauchen wir tatsächlich 16 verschiedene

13

EINE WOHNUNGS­ GESELLSCHAFT MUSS BEI NACHFRAGEN SO SCHNELL WIE MÖGLICH REAGIEREN. SERVICE HEISST AUCH, DAFÜR ZU SORGEN, DASS DAS HAUS, DIE WOHNAN­L AGE UND DIE WOHNUNG IN ORDNUNG SIND UND GEPFLEGT WERDEN Lukas Siebenkotten

Landesbauordnungen oder kommunale Rege­

keine Verantwortung mehr für den Wohnungs­

LUKAS SIEBENKOTTEN

lungen, die eine Mindestzahl an Stellplätzen

bau, der ist dann nur noch Sache der Länder.

... ist Bundesdirektor des Deutschen Mieter­ bundes.Der Jurist (59) war Beigeordneter und von 1995 bis 1999 Bürgermeister der Stadt Willich. Danach arbei­ tete er als Rechtsanwalt, ehe er 2008 sein Amt beim Mieterbund antrat. Siebenkotten ist stellver­ tretender Vorsitzender des Verwaltungsrats der Verbraucherzentrale Bundesverband

vorschreiben? Dagegen gehöre ich nicht zu denen, die gegen die Vorgaben der Energieein­

Demografische Entwicklung und Zuwande­

sparverordnung wettern. Will man die Energie­

rung sind große Heraus­forderungen. Sollte

wende umsetzen und die Klimaschutzziele

Integrationsarbeit auch vor Ort in Quartieren

erreichen, müssen wir auch oder gerade im

ansetzen und wie kann das geschehen?

Gebäudebestand ansetzen. Strengere Vorga­

Siebenkotten: Ja, die demografische Entwick­

ben für den Neubau sind wirtschaftlich eher

lung ist eine riesengroße Herausforderung für

umsetzbar als eine spätere Modernisierung die­

unsere Gesellschaft. Wir brauchen viel mehr

ser Bestände nach zehn oder 20 Jahren.

altengerechte, barrierearme Wohnungen. Hier sind Wohnungsunternehmen und der Staat

Wie stehen Sie zur Forderung der

gefragt. Ohne öffentliche Mittel wird der Umbau

Wohnungswirtschaft (GdW) nach einem

von hunderttausenden Wohnungen nicht gelin­

eigenen Bauministerium?

gen. Auch die Zuwanderung – sowohl aus euro­

Siebenkotten: Ein eigenständiges Bauministe­

päischen als auch aus zum Beispiel Bürger­

rium ist wünschenswert, macht für mich aber

kriegsländern – ist eine große Aufgabe, die wir

nur Sinn, wenn auch die Kompetenzen eines

bewältigen müssen. Dazu gehören die Integra­

derartigen Ministeriums gestärkt werden. Zur­

tionsarbeit, eine Wohnung und ein Arbeitsplatz.

zeit geht die Entwicklung in die andere Rich­

All dies ist nur vor Ort, in Quartieren mit einem

tung. Nach 2019 hat der Bund zum Beispiel

großen Netzwerk zu bewältigen.

14

B E R I C HT 201 6 BED ÜRF NISSE E RKE NNE N

NEUER INVESTITIONSPAKT Für den sozialen Wohnungsbau stehen mehr Mittel bereit. Gleichzeitig werden Quartiers- und Stadtentwicklung gefördert

WOHNEN HEISST ZUSAMMENLEBEN, HEISST, SICH IN EINEM VIERTEL ZU INTEGRIEREN Dr. Barbara Hendricks

V

iele Menschen kennen die Erfahrung mitt­

Wir müssen besonders die Stadtteile in das Zen­

lerweile: Wer eine bezahlbare Wohnung

trum unserer Arbeit stellen, in denen die sozial­

sucht, wird am Besichtigungstermin mit dutzen­

räumliche Benachteiligung höher ist. Die Attrak­

den Interessenten durch die Zimmer geschleust.

tivität dieser Quartiere zu steigern heißt, in das

Wie soll man unter den Mitbewerbern heraus­

soziale Kapital der Stadt zu investieren. Denn in

stechen? Besonders dann, wenn das Geld knapp

einem durchmischten Viertel mit einem Neben­

ist? Die Wohnungssuche kann frustrieren. Der

einander von Wohnen und Gewerbe können

Mangel an Wohnraum ist längst in einigen Stadt­

lebendige Nachbarschaften entstehen, kann

teilen im Ruhrgebiet angekommen.

Integration gelingen.

Wohnen bedeutet nicht nur, in den eige­

Der Bund unterstützt Städte und Gemein­

nen vier Wänden zuhause zu sein. Wohnen

den bei dieser Aufgabe: Die Mittel für die Städte-

heißt vielmehr zusammenleben, heißt, sich in

bauförderung werden 2017 mit 790 Millionen

einem Viertel zu integrieren. Nicht umsonst

Euro auf Rekordniveau gehalten, davon allein

umschreibt der englische Begriff „to live“ „woh­

300 Millionen zusätzlich für die soziale Stadt-

nen“ und „leben“ in einem einzigen Wort.

entwicklung. Mit dem neuen „Investitionspakt

Wir brauchen deshalb dringend mehr

soziale Integration im Quartier“ investieren wir

bezahlbaren Wohnraum. Und zwar auch für

200 Millionen Euro in Orte, die für das Zusam­

Menschen mit einem kleinen Geldbeutel, die

menleben im Stadtteil besonders wichtig sind,

auf dem profitorientierten Markt bisher oft leer

zum Beispiel Schulen und Begegnungszentren.

ausgehen. Der Bund hat deshalb seine Mittel für

Unternehmen wie VIVAWEST helfen uns

den sozialen Wohnungsbau in den vergangenen

dabei, mit Städtebau und Stadtentwicklung

Jahren deutlich erhöht – auf mittlerweile 1,5 Mil­

gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken

liarden Euro.

und das Wohnumfeld lebenswert zu machen.

Zum ganzen Bild gehört aber auch, dass es

Zum einen durch Wohnungsangebote, die auch

in anderen Stadtteilen, die nicht zu den „besten

Menschen mit niedrigerem Einkommen berück­

Adressen“ einer Stadt gehören, Wohnungen mit

sichtigen. Zum anderen durch ein Bekenntnis zu

erheblichem Renovierungsbedarf und sogar

einer langfristigen Strategie, zu der Investitionen

Leerstände gibt. Stadtentwicklung bedeu­

in den Klimaschutz gehören wie auch der alters­

tet in diesem Fall nicht, neu zu bauen, son­

gerechte Umbau von Wohnungen für Seniorin­

dern vorhandene Bestände zu modernisieren

nen und Senioren. Auf diese verantwortungs­

und damit aufzuwerten.

bewusste Unterstützung sind wir angewiesen!

DR. BARBARA HENDRICKS … ist seit 2013 Bundes­ ministerin für Um­welt, Naturschutz, Bau und Reaktor­sicherheit. Die Sozialdemokratin aus Kleve war nach ihrem Studium unter anderem Referatsleite­ rin im Ministerium für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen. Seit 1994 ist sie Mit­glied des Bundestages. Von 1998 bis 2007 arbeitete sie als Parlamentari­ sche Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen. Von 2007 bis zu ihrer Ernennung zur Bundesministerin war sie Schatzmeisterin der SPD

15

LEBENDIGES ZENTRUM Essen wächst und braucht bezahlbare Wohnungen. Hierzu und für die Entwicklung von Stadtteilen bedarf es starker Partner

N

ach Jahren des Bevölkerungsrückgangs ist Essen wieder eine wachsende Stadt. Bei

aktuell rund 590.000 Einwohnerinnen und Ein­

geplanten Bauvorhaben stärkt die Stadt Essen

FÜR DIE STÄDTE IST ES WICHTIG, DASS IN IMMOBILIEN INVESTIERT WIRD

ihre Rolle als Oberzentrum in der Metropole

Thomas Kufen

wohnern sind die Aussichten positiv, dass wir in Kürze die 600.000-Marke erreichen werden. Mit vielen städtebaulichen Entwicklungen und

Ruhr. Gleichzeitig steigen auch die Anforderun­ gen an den Essener Wohnungsmarkt, weil die Leerstands- und Fluktuationsreserven zuneh­ mend schwinden. Wie andere Großstädte benötigt auch die Stadt Essen für unterschiedliche Zielgruppen und Bedürfnisse zeitgemäße Wohnungen in guten Lagen und – nicht minder wichtig – ver­

THOMAS KUFEN

mend an Bedeutung. Klar ist aber auch: Die

lässliche Partner. In Zeiten von globalisierten

... ist seit Oktober 2015 Oberbürgermeister der Stadt Essen. Nach der Fachoberschulreife und einer Ausbildung zum Bürokaufmann arbeitete er zunächst im elterli­ chen Betrieb. 1989 wur­ de er Mitglied der CDU Deutschland und war zuletzt Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Essen. Als lang­ jähriger Integrationsbe­ auftragter des Landes Nordrhein-Westfalen und Abgeordneter des Landtags NRW setzte er wichtige Akzente in der Integrations- und Energiepolitik

bereits geplanten Projekte können den immen­

Märkten und verstärkten Investitionen am Kapi­ talmarkt im Bereich Immobilien ist es für die Stadt besonders wichtig, dass ortsansässige, lokale und regionale Akteure des Wohnungs­ marktes in ihre Bestände investieren, diese aus­ weiten und langfristig halten. Mit VIVAWEST haben wir als Stadt einen wichtigen Partner an unserer Seite, der in die Aufwertung unterschiedlicher Stadtteile und Wohnumfelder im gesamten Stadtgebiet inves­ tiert und richtungsweisende Bauvorhaben rea­ lisiert: in der Grünen Mitte Essen – unserem Universitätsviertel – am Kettwiger Ruhrbo­ gen und aktuell im Herzen unserer Innenstadt. Auch die anstehenden Vorhaben im Stadtteil Rüttenscheid sorgen für ein geschlossenes Stadtteilbild. Dort entsteht qualitativ hochwer­

sen Wohnraumbedarf der Essener Bevölkerung nur zu einem Bruchteil decken. Wir stehen als Stadt also weiterhin vor der großen Herausforderung, bezahlbaren Wohn­ raum anzubieten. Und zu einer lebendigen Stadt gehören natürlich die Möglichkeiten des Einkaufens, der ärztlichen Versorgung oder der Freizeitgestaltung genauso wie eine soziale Infrastruktur. Auch hierfür benötigen wir ver­ lässliche und flexible Marktpartner oder auch Investorenmodelle, wie beispielsweise bei Kin­ dertagesstätten. Die Grüne Hauptstadt Europas – Essen 2017 zeigt uns an vielen Stellen in der Stadt, was es bedeutet, in einer grünen Metropole zu leben, zu arbeiten und die Freizeit zu verbringen. Lebensqualität zu fördern und zu entwickeln ist

tiger Wohnraum auf bereits vormals wohnwirt­

uns in den vergangenen Jahrzehnten gut gelun­

schaftlich genutzten Flächen. Bei der anhalten­

gen. Dies wollen wir in Zukunft verstärkt fort­

den Knappheit an Bauflächen gewinnt dieses

setzen. Dafür benötigen wir die Unterstützung

Potenzial in den eigenen Stadtgrenzen zuneh­

von Wohnungsgesellschaften wie VIVAWEST.

KONZERN

WERTE SCHAFFEN. DIE ORIENTIERUNG AN LANGFRISTIGEN ZIELEN IST DAS FUNDAMENT UNSERER GESCHÄFTSPOLITIK. DAMIT VERFOLGEN WIR DIE VISION, ERSTE ADRESSE FÜR GUTES WOHNEN ZU SEIN

GESTECKTE ZIELE ÜBERTROFFEN In dem Mix aus der Modernisierung ihres Wohnungsbestands, der Schaffung von neuem Wohnraum und dem Erwerb von Immobilien in Wachstumsregionen zeigt sich die nach­ haltige Geschäftspolitik von VIVAWEST. Davon profitieren sowohl die Kunden als auch das Unternehmen. So war 2016 erneut ein erfolgreiches Jahr für den Konzern. Umsatz und Ergebnis übertrafen die Vorjahreswerte und lagen über den Prognosen. Die Leerstandsquote fiel auf den niedrigsten Stand seit Bestehen des Unternehmens

2025

NEUE ORIENTIERUNG Mit der Strategie VIVAWEST 2025 verfolgt der Konzern konsequent die drei Entwicklungspfade qualitatives Wachstum, operative Exzellenz und attraktive Arbeitswelt

16

B E R I C HT 201 6 W ERT E SCHAFFE N

17

WIR WOLLEN VIVAWEST LANGFRISTIG WERTVOLLER MACHEN Bernd-Michael Link, Bereichsleiter Portfoliomanagement/Akquisition

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B E R I C HT 201 6 W ERT E SCHAFFE N

ERFOLGREICHES GESCHÄFTSJAHR 2016 Der Vivawest-Konzern blickt mit seinen drei Segmenten Immobilien, Immobilien­­­ dienst­leistungen und Bergbaufolgemanagement erneut auf ein positives Jahr zurück. Die in der Planung festgelegten Ziele wurden übertroffen

SEGMENT IMMOBILIEN

Darüber hinaus wurde der VIVAWEST-Bestand

Haupttreiber dieser positiven Geschäftsent­

im Geschäftsjahr 2016 durch weitere Investitio­

wicklung war das Segment Immobilien mit der

nen aufgewertet. In den Neubau von Mietwoh­

nachhaltigen Bewirtschaftung und wertstei­

nungen flossen 80 Millionen Euro, wobei trotz

gernden Entwicklung des Immobilienbestan­

verzögerter Baubeginne in einzelnen Projekten

des. Infolge der planmäßigen Portfolioum­

insgesamt 100 Wohn- und Gewerbeeinheiten in

schichtung durch Investitionen und Verkäufe in

Essen, Gelsenkirchen, Bochum und Duisburg

2016 hat sich die Anzahl der Bestandsobjekte

fertiggestellt werden konnten. Weitere 760 Ein­

mit 120.893 Wohn- und Gewerbeeinheiten ge­

heiten befanden sich am Jahresende im Bau und

genüber dem Vorjahresende nur geringfügig

werden künftig die Bestandsqualität des

verändert und entspricht der Zielgröße, die auf

VIVAWEST-Portfolios stärken. In den Erwerb

dem Entwicklungspfad des qualitativen Wachs­

von Gebrauchtimmobilien wurden im Jahr 2016

tums langfristig bewirtschaftet werden soll.

insgesamt 78 Millionen Euro investiert. In die­

Die durchschnittliche monatliche Nettokalt­

sem Rahmen hat VIVAWEST 1.038 Wohn- und

miete des Gesamtbestandes stieg um 2,5 Pro­

Gewerbeeinheiten in Dortmund, Köln, Münster

zent von 5,16 Euro im Vorjahr auf 5,29 Euro je

und Mettmann in die Bewirtschaftung über­

Quadratmeter. Darüber hinaus hat eine ge­

nommen. Inklusive der Bruttoinstandhaltung

genüber dem Vorjahr verminderte Fluktuation

hat VIVAWEST 2016 insgesamt 346 Millionen

bei einer gleichzeitig weiterhin hohen Vermie­

Euro für die Bestandsentwicklung ausgegeben.

tungsleistung zu einer abermaligen Verbes­

Die gesamten Konzerninvestitionen des Jahres

serung der Vermietungssituation geführt. Die

2016 lagen bei 266 Millionen Euro und stellen im

Leerstandsquote sank gegenüber dem Vorjahr

Einklang mit dem Entwicklungspfad des quali­

von 3,2 Prozent auf 2,7 Prozent – den niedrigs­

tativen Wachstums den höchsten Wert seit dem

ten Wert seit dem Bestehen von VIVAWEST.

Bestehen von VIVAWEST dar.

Der nachfragebedingte Leerstand betrug zum Geschäftsjahresende 1,4 Prozent.

Der Investitionstätigkeit stand in 2016 die Veräußerung von 681 Wohneinheiten aus dem

Unterstützt wurde dieser Vermietungser­

zur Desinvestition vorgesehenen Altbestand

folg auch durch die technischen Ausgaben für

an Ein- und Zweifamilienhäusern sowie von

die Instandhaltung und Modernisierung des

298 Wohn- und Gewerbeeinheiten in Mehrfa­

Immobilienbestandes. Insgesamt wurden im

milienhäusern gegenüber.

Geschäftsjahr 23,74 Euro je Quadratmeter zur Verbesserung der Bestandsqualität gezielt ver­

SEGMENT IMMOBILIENDIENSTLEISTUNGEN

ausgabt, was einer Steigerung um 8,9 Prozent

Auch im Segment Immobiliendienstleistungen

gegenüber dem bereits hohen Vorjahresniveau

konnte mit einem operativen Ergebnis, das deut­

entspricht. Neben der Instandhaltung des Ge­

lich über dem Vorjahreswert lag, die für 2016 ge­

samtbestandes wurden im Rahmen der Mo­

plante Zielgröße leicht übertroffen werden. Hierzu

dernisierungsmaßnahmen 1.455 Wohnungen

haben auch die Erträge im Rahmen zweier Kon­

überwiegend energetisch saniert und auf einen

zernprojekte beigetragen: Nachdem schon im

zeitgemäßen Wohnstandard gebracht.

dritten Quartal 2016 die sukzessive Umstellung

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AUSGABEN FÜR DIE BESTANDSENTWICKLUNG in Millionen Euro

2016: 346

74

Modernisierung

114

Bruttoinstandhaltung

80

Neubau

78

Erwerbe

aller Konzernimmobilien auf eine moderne Multi­

schaftliche Eigenkapital des Konzerns ist ge­

HINWEIS

mediaversorgung abgeschlossen werden konnte,

genüber dem Vorjahr um 345 Millionen Euro auf

ist bis zum Jahresende auch die Ausstattung des

3.693 Millionen Euro gewachsen. Die Erhöhung

konzernweiten Wohnungsbestandes mit Rauch­

resultiert vornehmlich aus der Marktwertent­

warnmeldern planmäßig erfolgt.

wicklung des Immobilienbestandes infolge der

Den vollständigen Konzern­ abschluss zum 31. Dezember 2016 der Vivawest GmbH nebst Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2016 finden Sie im Finanzbericht 2016 (siehe http://www.vivawest.de/finanz­ bericht-2016).

verbesserten Bewirtschaftungssituation sowie SEGMENT BERGBAUFOLGEMANAGEMENT

dem Ergebnis aus wertsteigernden Investitio­

Das Ergebnis im Segment Bergbaufolgema­

nen und zielgerichteten Desinvestitionen. Die

nagement wurde auch im Jahr 2016 durch ge­

positive Entwicklung wurde im Berichtsjahr da­

stiegene Erträge aus dem Haldenmanagement

rüber hinaus durch die marktbedingte Absen­

begünstigt. Die planmäßig anfallenden Auf­

kung des bei der Immobilienbewertung ange­

wendungen für die Abwicklung der vollständig

setzten Diskontierungszinssatzes begünstigt.

bilanzierten Verpflichtungen, die aus dem frühe­

Ein Verschuldungsgrad von 48  Prozent zum

ren Steinkohlenbergbau in der Region Aachen-­

Jahresende unterstreicht die solide Finanzie­

Heinsberg resultieren, konnten dadurch in

rungsstruktur des Vivawest-Konzerns.

Teilen ausgeglichen werden.

Zum Bilanzstichtag waren im Konzern 2.114 Mitarbeiter (einschließlich 134 Auszubilden­

VIVAWEST-KONZERN

den) beschäftigt, die sich weiterhin etwa je zur

Der Vivawest-Konzern beendete bei Umsatzer­

Hälfte auf die Segmente Immobilien und Immo­

lösen von 834 Millionen Euro das Geschäftsjahr

biliendienstleistungen verteilen, während dem

2016 mit einem bereinigten EBITDA von insge­

Segment Bergbaufolgemanagement 16  Mitar­

samt 348 Millionen Euro. Beide Kennzahlen

beiter zugerechnet werden.

übertrafen damit nicht nur ihre Vorjahreswerte, sondern auch das im Konzernlagebericht 2015

AUSBLICK 2017

prognostizierte Niveau.

Das erfolgreiche Geschäftsjahr 2016 bildet eine

Die positive Geschäftsentwicklung spiegelt

gute Ausgangslage, um die nachhaltig positive

sich auch in der branchentypischen Kennzahl

Geschäftsentwicklung des Konzerns auch im

Funds From Operations (FFO) wider. Diese

laufenden Jahr fortzusetzen. Die Konzernpla­

finanzwirtschaftliche Erfolgsgröße für das

nung erwartet für 2017 ein bereinigtes EBITDA

Bestandsgeschäft betrug im abgelaufenen

in Höhe von 350 Millionen Euro sowie einen FFO

Geschäftsjahr 218 Millionen Euro und lag da­

in Höhe von 219 Millionen Euro. Das für 2017 ge­

mit ebenfalls über dem Vorjahreswert. Der

plante Investitionsvolumen soll auf 328  Millio­

Net Asset Value (NAV) als weitere zentrale

nen Euro ansteigen, um das qualitative Wachs­­­­­

Steuerungsgröße und Kennzahl für das wirt­

tum des Portfolios weiterhin gezielt zu forcieren.

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B E R IC HT 201 6 W ERT E SCHAFFE N

SEGMENT: IMMOBILIENDIENSTLEISTUNGEN Umsatz: 127 Mio. Euro Bereinigtes EBITDA: 19 Mio. Euro Mitarbeiter: 1.032

Grünflächenmanagement (HVG) 369 Mitarbeiter

rd. 480.000 Bäume

11,5 Mio. m2 Pflegefläche im Wohnumfeld

rd. 1.700 Spielplätze

Handwerksdienstleistungen (RHZ) 389 Mitarbeiter

rd. 147.000 Reparatureinsätze

Mess- und Abrechnungsdienste (SKIBATRON) Multimediaversorgung (Marienfeld)

1,2 Mio. installierte Verteil- und Messgeräte

82 Mitarbeiter

48 Mitarbeiter

rd. 180.000 betreute WE

SEGMENT: BERGBAUFOLGEMANAGEMENT Bereinigtes EBITDA: -0,2 Mio. Euro Mitarbeiter: 16

Bergbaufolgemanagement Bilanzierter Verpflichtungsumfang: 89,7 Mio. Euro

GESELLSCHAFTER 18,2 % RAG AKTIENGESELLSCHAFT

30 ,0% RAG-Stiftung

Vivawest Stiftung gGmbH Projekt- und Spendenvolumen: rd. 900 Tausend Euro

25,0 % Evonik Pensionstreuhand e.V.

26,8% Vermögensverwaltungsund Treuhandgesellschaft der IG BE mbH

VIVA

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SEGMENT: IMMOBILIEN Umsatz: 806 Mio. Euro Bereinigtes EBITDA: 329 Mio. Euro Mitarbeiter: 1.066

Bestandsmanagement

Portfoliomanagement

Bewirtschaftung: 120.498 Wohneinheiten (WE), 395 Gewerbeeinheiten (GE) Investitionen: 242,5 Mio. Euro Desinvestitionen: 54,0 Mio. Euro

Mietanfragen: rd. 105.000 Neuvermietungen: rd. 10.800

Nordsternturm GmbH

Nordsternturmbesucher: rd. 13.000

Neubau: 80 Mio. Euro Fertigstellungen: 100 WE/GE Im Bauüberhang: 760 WE/GE

Leerstandsquote: 2,7% Modernisierungen: 1.130 WE Einzelmodernisierungen: 325 WE Kosten: 74 Mio. Euro

Nachfragebedingter Leerstand: 1,4 %

Betriebs-, Heiz- und Wasserkostenabrechnungen: rd. 210.000

Maßnahmenbedingter Leerstand: 1,3%

Bruttoinstandhaltung: 114 Mio. Euro

AWEST

Bestandserwerbe: 1.038 Einheiten Kosten: 78 Mio. Euro

Verkaufte Einheiten: 979 Davon verkaufte Ein- und Zweifamilienhäuser: 681

Alle Zahlen beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2016

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B E R IC HT 201 6 W ERT E SCHAFFE N

STRATEGIE VIVAWEST 2025 Geschäftspolitik berücksichtigt Megatrends des gesellschaftlichen Wandels. Kundenzufriedenheit im Fokus

D

urch eine Vielzahl von Impulsen entwickelt

Trotz der zunehmenden Dynamik und Differen­

sich die Gesellschaft mit zunehmender Ge­

ziertheit des Markt- und Wettbewerbsumfeldes

schwindigkeit fortlaufend weiter. Als Mega­

hält VIVAWEST an ihrer Vision fest, die erste

trends werden tiefgreifende strukturelle Verän­

Adresse für gutes Wohnen zu sein. Die Grund­

derungen definiert, die die Gesellschaft

lage hierfür bildet das nachhaltige und auf

maß­geblich und über einen langen Zeitraum

Langfristigkeit ausgerichtete wohnungswirt­

prägen. Diese vor allem gilt es in der strategi­

schaftliche Geschäftsmodell, das ökonomi­

schen Ausrichtung von Wohnungsunterneh­

schen Erfolg mit der gleichzeitigen Übernahme

men zu berücksichtigen, um dauerhaft erfolg­

von ökologischer und sozialer Verantwortung

reich am Markt tätig sein zu können. Aus Sicht

verbindet.

von VIVAWEST stellen demografische Entwick­

Der Weg, den VIVAWEST verfolgt, um ihre

lung, Migration und Integration, Wertewandel

Vision in Zukunft zu erreichen, lässt sich an­

und Energiewende sowie Digitalisierung die

hand von drei eng miteinander verbundenen

vier entscheidenden Megatrends dar. Zusam­

Entwicklungspfaden beschreiben, welche die

men mit umfassenden Analysen der relevanten

strategischen Ziele auf einer übergeordneten

Märkte sowie des Wettbewerbsumfeldes bilden

Ebene zusammenfassen. Die größte Bedeu­

diese den Ausgangspunkt der strategischen

tung für den zukünftigen Erfolg kommt dem

Überlegungen.

qualitativen Wachstum zu. Dieses soll durch

Im Rahmen des jährlichen Strategie- und

die kontinuierliche Steigerung der Werthaltig­

Planungsprozesses lag 2016 der Fokus auf der

keit des Portfolios, die konsequente Ausrich­

Fortentwicklung der Strategie VIVAWEST 2020

tung der Leistungen aller Geschäftsfelder auf

zur Konzernstrategie VIVAWEST 2025. Deren

die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse der

wesentliche Elemente sind die Bausteine des

Kunden sowie die kundenorientierte Erweite­

Strategiehauses von VIVAWEST.

rung des Leistungsspektrums erreicht werden.

23

Die fortlaufende Optimierung aller Prozesse

drei Segmente zusammengefasst werden und

und damit die Steigerung der Effektivität und

im Zentrum des Strategiehauses stehen. Wie

Effizienz sowie die enge Verzahnung aller Ge­

in der Vergangenheit hat auch in Zukunft das

schäftsfelder und Funktionsbereiche im Sinne

Kerngeschäftsfeld Bestandsmanagement die

einer integrierten Leistungserbringung kenn­

größte Bedeutung für die erfolgreiche Weiter­

zeichnen den Entwicklungspfad operative

entwicklung des Konzerns. Unterstützt werden

Exzellenz. Fortlaufend eine attraktive Arbeits­

die Geschäftsfelder durch strategisch relevante

welt sicherzustellen, stellt den dritten Entwick­

Funktionsbereiche, deren Teilstrategien aus den

lungspfad von VIVAWEST 2025 dar, welcher der

Anforderungen der Geschäftsfelder resultieren.

steigenden Bedeutung des knapper werdenden

In diesem Kontext kommt der Portfoliostrate­

Potenzials an Fachkräften Rechnung trägt. Dies

gie ein besonderer Stellenwert zu, da diese die

soll vor allem durch die Bereitstellung von inter­

werthaltige Weiterentwicklung des Wohnungs­

essanten und zukunftssicheren Arbeitsplätzen,

bestandes zum Gegenstand hat.

der systematischen Weiterentwicklung von

Die Basis des Erfolges von VIVAWEST stel­

Mitarbeitern und Führungskräften sowie einer

len die Unternehmenswerte dar, die den Sockel

dauerhaften Förderung der Gesundheit und Be­

des Strategiehauses bilden.

schäftigungsfähigkeit aller Mitarbeiter erreicht werden. Die zeitgleiche und kombinierte Ver­

KUNDENORIENTIERUNG IM VORDERGRUND

folgung der drei Entwicklungspfade wird ent­

Der Fokus aller Bemühungen liegt auf der Erfül­

scheidend sein für die erfolgreiche Umsetzung

lung der Bedürfnisse der Kunden im Kernge­

der Strategie VIVAWEST 2025.

schäftsfeld Bestandsmanagement, auf die

VIVAWEST ist in sieben wohnungswirt­

sämtliche Aktivitäten der anderen Geschäfts­

schaftlichen beziehungsweise wohnungswirt­

felder ausgerichtet werden. VIVAWEST bietet

schaftsnahen Geschäftsfeldern aktiv, die in

weiterhin bezahlbaren Wohnraum und lebens­

VIVAWEST Wir sind die erste Adresse für gutes Wohnen. ÖKONOMISCHE ZIELE QUALITATIVES WACHSTUM

KERNGESCHÄFTSFELDSTRATEGIE BESTANDSMANAGEMENT

ÖKOLOGISCHE ZIELE OPERATIVE EXZELLENZ

Einkaufsstrategie Personalstrategie Kommunikations- und Marketingstrategie

GESCHÄFTSFELDSTRATEGIE BERGBAUFOLGE Multimediaversorgung

IT-Strategie

Mess- und Abrechnungsdienste

Finanzierungsstrategie

Handwerksdienstleistungen

Grünflächenmanagement

CRM-Strategie

ATTRAKTIVE ARBEITSWELT

GESCHÄFTSFELDSTRATEGIEN

GESCHÄFTSFELDSTRATEGIE PORTFOLIOMANAGEMENT

Portfoliostrategie

IMMOBILIENDIENSTLEISTUNGEN

IMMOBILIEN

VERLÄSSLICH

SOZIALE ZIELE

TATKRÄFTIG

AUTHENTISCH

BERGBAUFOLGE

KREATIV

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B E R I C HT 201 6 W ERT E SCHAFFE N

werte Quartiere für breite Schichten der Bevöl­ kerung, ergänzt jedoch im Zuge des qualita­ tiven Wachstums den Wohnungsbestand sukzessive um eine Vielzahl höherwertiger Neu­ bauten. In Kombination mit einem angemesse­ nen Preis-Leistungs-Verhältnis hat es sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, sich durch eine konsequente Kundenorientierung von seinen Wettbewerbern abzugrenzen. Bedingt durch die Megatrends sind die Erwartungen der Kunden einem deutli­ chen Wandel unterzogen. Dies eröffnet für VIVAWEST die Chance, das Leistungsbündel Wohnen zukunftsorientiert weiterzuentwi­ ckeln und an die veränderten Bedürfnisse der Kunden anzupassen. Als integrierter Konzern

chen, hat VIVAWEST im vergangenen Jahr ein

bietet VIVAWEST ihren Mietern die eigentli­

konzernweites Projekt aufgesetzt. Im Zuge des­

che Hauptleistung Wohnungsnutzung sowie

sen wurden die administrativen Funktionsberei­

viele Nebenleistungen bereits heute aus einer

che hinsichtlich ihrer Integrationspoten­ ziale

Hand an, da die wesentlichen Nebenleistun­

analysiert und soweit wie möglich zusammen­

gen von konzerneigenen Dienstleistungsun­

geführt. Andere wiederum wurden strukturell

ternehmen erbracht werden. Beispielsweise

optimiert, um Schnittstellen und damit verbun­

übernimmt HVG die Grünflächenpflege und

dene Abstimmungsbedarfe zu redu­zieren. Die

die Verkehrssicherung, während SKIBATRON

Umsetzung erfolgte zum Jahres­beginn 2017.

Mess-

und

Abrechnungsdienstleistungen

Ab dem Geschäftsjahr 2017 wird mit dem

und Marienfeld Multimedia eine leistungs­

Fokus Kundenorientierung die operative Leis­

fähige Multimediaversorgung bereitstellen.

tungserstellung des Kerngeschäftsfeldes Be­

Ferner erbringt RHZ in einem Großteil des

standsmanagement stärker mit den operativen

Wohnungsbestandes Handwerksdienstleis­

Prozessen der Geschäftsfelder des Segmentes

tungen. Darüber hinaus werden den Mietern

Immobiliendienstleistungen verbunden.

Zusatzleistungen angeboten, wie beispiels­ weise der 2play oder 3play-Anschluss und

KUNDENORIENTIERUNG IM ZUGE

seit April 2016 auch der günstige Spezialtarif

DER DIGITALISIERUNG

VIVAWEST Ökostrom. VIVAWEST arbeitet in­

Von den eingangs genannten Megatrends geht

tensiv daran, das Paket der wohnungsnahen

mit der Digitalisierung eine besondere Heraus­

Zusatzleistungen weiter auszubauen, damit

forderung einher, weil diese die Gesellschaft

die Mieter frei wählen und das Leistungsbün­

und damit auch die Wirtschaft grundlegend

del Wohnen an individuelle Bedürfnisse an­

verändern wird. Bereits heute hat sich das Kom­

passen können.

munikationsverhalten deutlich gewandelt und eine Vielzahl von Interaktionen zwischen Kun­

KUNDENORIENTIERUNG DURCH

den und Unternehmen wird über Plattformen

INTEGRATION DES KONZERNS

im Internet abgewickelt.

Die fortlaufende Optimierung der eigenen Pro­

Im Rahmen der Strategie VIVAWEST 2025

zesse stellt nur einen Schritt in Richtung opera­

hat sich der Konzern vorgenommen, sich früh­

tive Exzellenz dar. Ein weiterer wesentlicher

zeitig mit dem Megatrend Digitalisierung aus­

Schritt liegt in der engeren Verzahnung der

einanderzusetzen und diesen als Chance zu

Geschäftsfelder und Funktionsbereiche, sodass

begreifen. Insbesondere vor dem Hintergrund

aus Sicht der Mieter die Leistungen integriert aus

des Entwicklungspfades operative Exzellenz

einer Hand erbracht werden. Um dies zu errei­

digitalisiert VIVAWEST bereits seit langem ihre

DREI ENTWICKLUNGSPFADE In der Strategie VIVAWEST 2025 sind die drei Entwicklungs­ pfade qualitatives Wachstum, operative Exzellenz und attraktive Arbeitswelt eng miteinander verzahnt

25

Auf der einen Seite wird dies durch die konse­ quente Weiterentwicklung des Kernbestandes über nochmals erhöhte Modernisierungsinves­ titionen sowie über fortlaufende Instandhal­ tungsmaßnahmen realisiert. In Ergänzung dazu wird der Kernbestand durch Erwerbe und Neu­ baumaßnahmen, insbesondere in neuen Quar­ tieren und Wachstumsmärkten, erweitert. Ins­ gesamt wird VIVAWEST in den nächsten fünf Jahren das Investitionsvolumen für Neubauten ausgehend von einem Ist in 2016 in Höhe von rund 80 Millionen Euro auf durchschnittlich rund 133 Millionen Euro jährlich und das Volu­ men für energetische Modernisierungen von durchschnittlich rund 74 Millionen auf 94 Milli­ onen Euro jährlich steigern. Auf der anderen Seite wird VIVAWEST die Portfolioumschichtung durch den gezielten Verkauf vor allem von Ein- und Zweifamilien­ häusern forcieren, die sich bedingt durch ihre Prozesse und Schnittstellen entlang der Wert­

Gebäude- und Grundstückseigenschaften nicht

schöpfungskette und generiert durch eine

für eine langfristige Bewirtschaftung eignen.

höhere IT-Unterstützung Effektivitäts- und

Auf diese Weise wird sichergestellt, dass

Effizienzvorteile. Darüber hinaus kann die Digi­

der Wohnungsbestand sukzessive an die ver­

talisierung einen wertvollen Beitrag zur Sicher­

änderten Anforderungen und Bedürfnisse der

stellung einer attraktiven Arbeitswelt leisten.

Mieter angepasst wird, die insbesondere aus

Dies setzt allerdings voraus, dass Mitarbeiter in

den Megatrends demografische Entwicklung

den Digitalisierungsprozess eingebunden wer­

sowie Wertewandel und Energiewende resul­

den und sich entsprechend weiterentwickeln,

tieren. Damit wird die langfristige Vermietbar­

um erforderliche digitale Kompetenzen aufzu­

keit sichergestellt und das Fundament für den

bauen. Diese Bemühungen werden in Zukunft

ökonomischen Erfolg des Konzerns in der Zu­

intensiviert werden.

kunft gelegt.

In Ergänzung dazu bietet die Digitalisie­ rung im Sinne des qualitativen Wachstums die Möglichkeit, durch eine gezielte Erweiterung des Leistungsspektrums mit innovativen An­ geboten den veränderten Kundenerwartungen gerecht zu werden und sich im Zuge einer kon­ sequenten Kundenorientierung neue Ertrags­ potenziale zu erschließen. KUNDENORIENTIERUNG IM RAHMEN DES QUALITATIVEN WACHSTUMS Der Entwicklungspfad qualitatives Wachstum wird maßgeblich durch die konsequente Umset­ zung der Portfoliostrategie geprägt. Ziel ist es, die Struktur sowie die Qualität des Immobilien­ portfolios zu verbessern und dadurch dessen Werthaltigkeit kontinuierlich zu steigern.

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B E R I C HT 201 6 W ERT E SCHAFFE N

MODERNISIERUNG ECKDATEN Maßnahme Modernisierung Wohnungen 88 Wohnungsgrößen Ø 56 m2 (54–58 m2) Fertiggestellt: 88 Wohnungen, davon 24 in 2016

ALSDORF (BEETHOVENSTR. 20-34, 29-31, TALSTR. 17-19, 30-36, WEIDENHOF 38-48)

ECKDATEN Maßnahme Modernisierung Wohnungen 98 Wohnungsgrößen Ø 65 m2 (62–67 m2) Fertiggestellt: 98 Wohnungen in 2016

DINSLAKEN (AUGUSTASTR. 170-172, SEDANSTR. 1-7, 23-37, KATHARINENSTR. 2-4, LUISENSTR. 130, WEISSENBURGSTR. 45-55)

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ECKDATEN Maßnahme Modernisierung Wohnungen 86 Wohnungsgrößen Ø 62 m2 (62–64 m2) Fertiggestellt: 86 Wohnungen, davon 42 in 2016

ESSEN (ERLENKAMPSWEG 13-45)

ECKDATEN Maßnahme Modernisierung Wohnungen 82 Wohnungsgrößen Ø 65 m2 (62–67 m2) Fertiggestellt: 82 Wohnungen in 2016

LÜNEN (BAUERHEIDE 1-15, 23-25, FRIEDRICHSTR. 68, 68A, 70-78)

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B E R I C HT 201 6 W ERT E SCHAFFE N

NEUBAU ECKDATEN Maßnahme Erwerb schlüsselfertiger Neubau Wohnungen 46 Wohnungsgrößen Ø 85 m2 (52–109 m2) Bauzeiten Baubeginn 01/2017 Fertigstellung gepl. 08/2018

ESSEN (MÜLLER-BRESLAU-STR.)

ECKDATEN Maßnahme Neubau auf eigenem Grundstück Wohnungen 21 Wohnungsgrößen Ø 57 m2 (50–61 m2) Bauzeiten Baubeginn 02/2015 Fertigstellung 08/2016

BOCHUM (IGELSTR., ALTE WESTSTR.)

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ECKDATEN Maßnahme Erwerb schlüsselfertiger Neubau Wohnungen 49 Wohnungsgrößen Ø 73 m2 (41–96 m2) Bauzeiten Baubeginn 07/2015 Fertigstellung 01/2017

BONN (PFARRER-BYNS-STRASSE)

ECKDATEN Maßnahme Neubau auf eigenem Grundstück Wohnungen 32 Wohnungsgrößen Ø 63 m2 (59–67 m2) Bauzeiten Baubeginn 11/2015 Fertigstellung 12/2016

ESSEN (SCHÜRENFELD 38-40 – I. BA, PILOTPROJEKT)

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B E R I C HT 201 6 W ERT E SCHAFFE N

ERWERBE ECKDATEN Maßnahme Bestandserwerb Wohnungen 530 Wohnungsgrößen Ø 75 m2 (32–117 m2) Besitzübergang 01.01./01.02./01.03.2017

BONN UND RHEIN-SIEG-KREIS (RHEINLAND-PORTFOLIOS I + II)

ECKDATEN Maßnahme Bestandserwerb Wohnungen 154 Wohnungsgrößen Ø 66 m2 (42–92 m2) Besitzübergang 01.05./01.07.2016

MÜNSTER (HOFFMANN-VON-FALLERSLEBEN-WEG 88-98, FLEIGESTR. 50, 53, 55, IM STEMMEN 33-39)

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AKQUISITIONEN 2016 Bestandsportfolios, Neubauprojekte (schlüsselfertiger Erwerb) und Grundstücksentwicklungen

MÜNSTER 154 WE Potenzial: 296 WE

AHLEN 54 WE

RECKLINGHAUSEN 78 WE

ESSEN 142 WE

METTMANN 71 WE MÖNCHENGLADBACH 48 WE Potenzial: 90 WE

BESTANDSERWERB ERWERB SCHLÜSSELFERTIGER NEUBAU GRUNDSTÜCKS­ ENTWICKLUNG

BRÜHL Potenzial: 90 WE

RHEIN-SIEG-KREIS 180 WE

BONN 350 WE Potenzial: 44 WE

KUNDENNÄHE

SERVICE LEBEN. DIE BEDÜRFNISSE UND WÜNSCHE DER MIETER SIND VIELFÄLTIG. VIVAWEST STELLT SIE IN DEN MITTELPUNKT UND HANDELT DANACH

SCHNELL UND ZUVERLÄSSIG FÜR DEN KUNDEN ERREICHBAR Mit 14 Kundencentern, rund 40 Servicebüros und einer zentralen Kundenberatung ist VIVAWEST für die Mieter bequem zu erreichen. Mit einem eigenen Kundenportal werden außerdem Möglichkeiten der modernen Technik für einen komfortablen RundumService genutzt. Dazu gehört, dass Anfragen schnell den richtigen Adressaten finden, wenn Mieter etwa Klein­ repara­turen bei unseren Partnern in Auftrag geben. Selbstverständlich sind unsere Wohnungen mit leistungs­ fähigen Multimediaanschlüssen ausgestattet

500.000 LEBENSRETTER INSTALLIERT Alle Wohnungen sind mit Rauchwarnmeldern ausgestattet worden

32

B E R I C HT 201 6 S ERVI C E LE BE N

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KLEINERE SCHÄDEN VERSUCHE ICH IMMER DIREKT ZU BEHEBEN. DAS IST MIR WICHTIG, DAMIT DIE KUNDEN ZUFRIEDEN SIND Chris Kalde, Elektromonteur RHZ

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B E R I C HT 201 6 S ERVI C E LE BE N

Mitarbeiter des Kundencenters Moers mit Leiter Christoph Wilczok (links)

RUNDUM-DIENST AM KUNDEN Vor Ort, telefonisch und online mit dem Kundenportal ist VIVAWEST für die Mieter da

V

IVAWEST versteht sich als modernes Woh-

Für die rund 300.000 Menschen, denen wir ein

nungs- und Dienstleistungsunternehmen.

Zuhause geben, engagieren sich rund 300 Mit-

Unser dauerhafter Erfolg setzt ein hohes Maß

arbeiter in 14 Kundencentern, drei Außenstellen

an Kundenzufriedenheit voraus. Die passende

und rund 40 Servicebüros vor Ort. Qualifizierte

Wohnung ist aber nur ein Faktor, um Kunden zu

Vermieter, Kundenberater, Bestandstechniker

gewinnen, zufriedenzustellen und zu halten.

und Sozialberater kümmern sich um die Fragen

Neben Lage, Größe und Ausstattungsmerkma-

und Anliegen unserer Kunden direkt in den

len der Wohnung spielen auch Werte wie Ver-

Quartieren. Nur intakte und sozial ausgewogene

trauen und Verbindlichkeit zwischen Mieter und

Quartiere schaffen ein lebenswertes Wohn­

Vermieter eine große Rolle. VIVAWEST pflegt

umfeld und sichern so auch unseren nachhalti-

deshalb den persönlichen Kontakt ganz bewusst

gen Erfolg. Wesentliche Voraussetzungen hier-

– die Nähe zum Kunden ist ein wesentlicher Teil

für sind die Auswahl passender Mieter und eine

unseres Geschäftsmodells.

vertrauensvolle und professionelle Kunden­

35

betreuung. Wir sind gut vernetzt mit anderen

Die schnelle Bearbeitung von Kundenanliegen

lokalen Akteuren in den Quartieren und fördern

wird durch unser Kundenkontaktmanagement-

gemeinsam gute Nachbarschaften mit einer

system unterstützt. In diesem werden alle Kun-

Vielzahl von Treffpunkten, Projekten und ver-

denkontakte dokumentiert und workflowge-

schiedenen Aktionen.

steuert bearbeitet. So kann jeder Mitarbeiter dem Kunden in Bezug auf unterschiedlichste

TELEFONISCHER KUNDENSERVICE

Themen zum aktuellen Sachstand Auskunft

Ein Großteil der Kunden meldet sich noch immer

geben. Sind Kundenanliegen sehr spezifisch

telefonisch bei uns. Infolge der fortschreitenden

oder komplex, werden sie durch die zentrale

Digitalisierung der Gesellschaft nehmen aber

Kundenberatung direkt zum richtigen Ansprech-

auch E-Mails und Anfragen über unser neues

partner in der zentralen Bewirtschaftung oder

Kundenportal stetig zu. Die Reaktionsge-

in eines der 14 Kundencenter weitergeleitet.

schwindigkeit und Erreichbarkeit sowie verbindliche Informationen im Erstkontakt sind für

SERVICEAUSWERTUNG

einen modernen Kundenservice wichtiger denn

Wichtig im Umgang mit Kundenanliegen sind

je. Deshalb haben wir als Ergänzung unserer

kurze Wege, transparente Informationspro-

Vor-Ort-Präsenz seit Jahren eine zentrale Kun­

zesse sowie die wirkungsvolle Zusammenarbeit

den­beratung, die wir kontinuierlich weiterent-

aller Beteiligten. Wie effizient dies geregelt

wickeln. Damit sichern wir Erreichbarkeit und

wird, messen wir regelmäßig über ein Monito-

Verbindlichkeit auf hohem Niveau für unsere

ring der Kennzahlen abgestimmter Service-

Kunden und Interessenten. Rund 50 Mitarbeiter

Level wie Erreichbarkeit, Erstlösungsquote,

betreuen in verschiedenen Teams die Bestands-

Reaktionsgeschwindigkeit bei Weitervermitt-

WOHNEN, WO DAS HERZ SCHLÄGT

kunden und die, die VIVAWEST-Mieter werden

lung und vieles mehr. Die stetige Reflexion der

wollen. Alle Teams bestehen aus ausgebildeten

selbst gesetzten Serviceansprüche und der

VIVAWEST bietet einen umfassenden Service und kümmert sich schnell und zuverlässig um die Anliegen der Kunden

Immobilienkaufleuten und haben das erforder-

Abgleich mit den Kundenanforderungen tragen

liche wohnungswirtschaftliche Know-how. Das

dazu bei, Prozesse fortlaufend zu verbessern.

sichert eine hohe Beratungsqualität für unsere Kunden. Viele Anliegen können daher bereits im

DIENSTLEISTUNGEN RUND UM DAS WOHNEN

ersten Telefonat erledigt werden.

Anders als viele Wettbewerber bietet VIVAWEST Dienstleistungen rund um das Wohnen aus einer Hand. Unter dem Dach der Vivawest Dienstleistungen GmbH sind operative Gesellschaften gebündelt, die sämtliche Leistungen erbringen, die in der Bewirtschaftung größerer Wohnimmobilienbestände erforderlich sind. Das gilt sowohl für Grün- und Freiflächenpflege, reicht über Instandhaltung und Modernisierung von Wohnungen, die Versorgung mit Kabelfernsehen und High-Speed-Internet bis zur Erstellung von Heizkostenabrechnungen. Die RHZ Handwerks-Zentrum GmbH  er­bringt Handwerksdienstleistungen vor allem im Bereich Kleinreparaturmanagement, wenn etwa der Wasserhahn tropft oder das Fenster klemmt. Wir wollen, dass unseren Mietern in solchen Fällen schnell geholfen wird. Deshalb können sie kleinere Reparaturen direkt bei

Michaela Ernst, Fachbereichsleiterin Zentrale Kundenberatung (rechts), mit ihrer Stellvertreterin Kerstin Breßer

unseren Handwerkspartnern in Auftrag geben. Das geht seit Jahresende 2016 nicht nur tele-

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B E R I C HT 201 6 S ERVI C E LE BE N

fonisch, sondern auch digital über unser Kun-

solche Angebote gehören für uns zu gutem

denportal. Hier können Kunden den Repara-

Kundenservice.

turbedarf jederzeit online melden. So wird eine kurzfristige Instandsetzung zur Zufriedenheit

INTEGRATION UND VERNETZUNG

der Mieter gewährleistet. Durch das bewährte

Unabhängig davon, wer für unsere Kunden eine

Modell, die Behebung kleinerer Mängel direkt

Dienstleistung erbringt, ob Mitarbeiter aus dem

durch den Mieter in Auftrag zu geben, werden

Bereich Wohnen oder Dienstleistungen – am

Schäden schnell beseitigt. Aufwendige interne

Ende beurteilen die Mieter den Kundenservice

Abstimmungsprozesse entfallen.

von VIVAWEST. Mit dem Anspruch, unsere Kun­

Die Marienfeld Multimedia GmbH ist der

den­ orientierung stetig zu optimieren, sollen

kompetente Ansprechpartner für die multi-

die Telefonservices der Dienstleistungsgesell-

mediale Versorgung von Wohnanlagen. Das

schaften künftig in ein zentrales Servicecenter

Unternehmen hat sich dabei auf Service- und

für alle konzerneigenen Dienstleistungsgesell-

Montagedienstleistungen im Bereich der Mul-

schaften überführt werden. So sind die Kunden

timediaausstattung von Gebäuden und Woh-

mit ihrem Anliegen, ob zum Multimediaan-

nungen spezialisiert und in den letzten Jah-

schluss, zur Ablesung der Heizkostenverteiler

ren alle Wohnungen von VIVAWEST mit

oder bei einer Schadensmeldung, immer an der

einem modernen Multimediaanschluss mit

richtigen Adresse, ihnen kann schnell und pro-

High-Speed-Internet ausgestattet. Als zusätz-

fessionell geholfen werden.

lichen Vorteil für unsere Mieter haben wir mit

Durch die digitale Vernetzung, insbeson-

Unitymedia ein besonderes Angebot vereinbart:

dere durch eine gemeinsame Telefonanlage für

VIVAWEST-Mieter erhalten bei Buchung eines

die Mitarbeiter des Immobilien- und des Dienst-

2play- oder 3play-Kombipaketes aus Telefon

leistungsbereiches, werden die Wege weiter

und High-Speed-Internet sowie Kabel-TV dau-

verkürzt und der Service für unsere Kunden ver-

erhaft 5 Euro Rabatt auf den Monatspreis. Auch

bessert. Ziel ist es, dass unsere Mieter mit jedem

Mieter Kerstin Wolf und Torsten Borgers freuen sich über den Service, den das Kundenportal bietet

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VIVAWEST hat die Online-Immobiliensuche für Interessenten übersichtlich gestaltet

Anliegen schnell den richtigen Ansprechpartner

Suche zu verfeinern und Kriterien zu definieren,

im Unternehmen erreichen. Dies erhöht nicht

beispielsweise ob ein Balkon oder eine Einbau-

nur die Verbindlichkeit gegenüber dem Kunden,

küche vorhanden ist. Das responsive Design

sondern sorgt auch für eine effiziente Bearbei-

optimiert die Suche überdies für mobile End-

tung der Anliegen im Vivawest-Konzern. Dop-

geräte, sodass Interessenten auch von unter-

DIGITALISIERUNG

pelarbeit, aufwendige Abstimmungsprozesse

wegs die Möglichkeit haben, sich das aktuelle

und zeitraubende Recherchen sollen so auf ein

Wohnungsangebot von VIVAWEST anzusehen

Minimum reduziert werden.

und ihre Wunschwohnung zu finden.

ONLINE-IMMOBILIENSUCHE

VIVAWEST-KUNDENPORTAL

Digitale Kanäle und Angebote werden im Kundenservice von VIVAWEST immer wichtiger

Im Web und mobil erreichbar zu sein, ist im Zeit-

Um jederzeit für unsere Kunden erreichbar zu

alter von Smartphone und Tablet ein wichtiger

sein und ihnen mehr und flexiblere Kommuni-

Schritt hin zu mehr Kundenorientierung. Online

kationsmöglichkeiten mit VIVAWEST anzubie-

zu sein ist Alltag – inzwischen auch mobil. Für

ten, haben wir zum Jahresende 2016 ein eigenes

das kommunikative Tor zur Welt haben wir auch

Online-Kundenportal eingeführt. Hier haben

die Immobiliensuche auf unserer Homepage

die Kunden unter anderem Einblick in ihr Ver-

angepasst, um sie für Interessenten so ange-

tragskonto, können die letzten Betriebs- und

nehm wie möglich zu gestalten und ihren Wün-

Heizkostenabrechnungen einsehen, persönli-

schen nach passendem Wohnraum bestmög-

che Daten ändern und kleinere Reparaturen

lich zu entsprechen. Durch einen individuell

direkt bei dem Handwerksdienstleister beauf-

konfigurierbaren Filter werden die passenden

tragen. Das Stichwort lautet „Sofa-Surfing“ –

Immobilien aus dem Portfolio herausgesucht

die Möglichkeit, über mobile Endgeräte von

und in einer Ergebnisliste angezeigt. Dabei ste-

nahezu überall auf Daten zuzugreifen und ent-

hen übersichtliches Design, intuitive Bedienung

sprechend schnell, einfach, effektiv und flexibel

und rasche Auffindbarkeit aller Funktionen im

zu jeder Zeit mit VIVAWEST zu kommunizieren.

Vordergrund.

Durch das Kundenportal können wir unseren

Im Hintergrund wird dafür gesorgt, dass

Mietern attraktive, zeitgemäße Services bieten,

dem Interessenten mit jedem gewählten Such-

die die absehbare Verlagerung der Kommuni-

parameter sofort angezeigt wird, wie viele

kationskanäle antizipieren. Die damit einherge-

Objekte seine Ergebnisliste enthält. Die ent-

hende Senkung des Anrufvolumens führt dazu,

sprechenden Wohnungsangebote werden

dass die Mitarbeiter der zentralen Kundenbera-

in einer Übersichtskarte dargestellt, sodass

tung, der Kundencenter und der zentralen

erkennbar ist, wo das Objekt innerhalb der

Bewirtschaftung sich besser auf beratungsin-

Stadt liegt. Zudem besteht die Möglichkeit, die

tensive Aufgaben konzentrieren können.

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B E R I C HT 201 6 S ERVI C E LE BE N

ZUFRIEDENE MIETER Wir wollten wissen: Erfüllt VIVAWEST die Erwartungen der Interessenten und Kunden? In Tests und Befragungen gab es gute Noten

P

räsenz vor Ort gepaart mit einem zentralen

besichtigung und dem Nachfassen. Mit dem

Kundenservice und eine Vielzahl von zu­­

Ziel, die Servicequalität und Vertriebsorientie-

sätzlichen (digitalen) Serviceleistungen sind

rung aus Interessentensicht zu bewerten und

wesentliche Bestandteile des Leistungsspek­

Optimierungspotenziale entlang des gesamten

trums von VIVAWEST. Um dem eigenen

Vermietungsprozesses abzuleiten, gab es über

Anspruch der durchgängigen Kundenorien-

das gesamte Jahr mehr als 1.000 Testkontakte.

tierung auch zukünf­tig gerecht zu werden, sind

In jedem Quartal wurde ein Zwischenbericht

wir bestrebt, unseren Service weiterzuentwi-

erstellt, damit Anpassungen der Geschäftspro-

ckeln. Im Jahr 2016 hat VIVAWEST deshalb die

zesse unmittelbar auf ihre Wirkung hin über-

Zufriedenheit ihrer Kunden entlang aller Neu-

prüft werden konnten. Für die einzelnen Mitar-

und Bestandskundenprozesse kritisch hinter-

beiter von VIVAWEST bestand darüber hinaus

fragt. Denn das Kundenfeedback ist einer der

die Möglichkeit, ein individuelles Feedback zu

wichtigsten Indikatoren zur Messung der Kundenzufriedenheit. Für die Erhebungen – in Form eines Mystery Shoppings mit Testinteressenten und einer repräsentativen Mieterbefragung – hat VIVAWEST auf die jahrelange Erfahrung von Analyse & Konzepte zurückgegriffen, einer unabhängigen Beratungsgesellschaft aus Hamburg. Nicht zuletzt um Benchmarks zu anderen Wohnungsunternehmen als Bewertungsgrundlage nutzen zu können, aber auch um sicherzustellen, dass sämtliche Antworten anonym und vertraulich behandelt werden. MYSTERY SHOPPING Bereits im Jahr 2013 hatte VIVAWEST den eigenen Vermietungsprozess einem Kundenfeedback unterzogen. Im Geschäftsjahr 2016 folgte nun das zweite Mystery Shopping. In einem standardisierten Testverfahren wurden über das ganze Jahr unter Berücksichtigung aller saisonalen Facetten die verschiedenen Phasen der Vermietung geprüft – von der telefonischen oder persönlichen Kontaktaufnahme über die Beratungssituation bis hin zu der Wohnungs­

Mieterbefragung. Im Telefongespräch wurden bestimmte Themen vertieft

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VIVAWEST MACHT VIELES RICHTIG UND SCHNEIDET MIT DER FREUNDLICHKEIT DER MITARBEITER BESSER AB ALS ANDERE WOHNUNGSUNTERNEHMEN Ergebnis der Mieterbefragung Mariola Isa beteiligte sich an der Mieterbefragung und gewann bei der damit kombinierten Verlosung ein iPad. Horst Siegesmund vom Kundencenter Recklinghausen überreichte den Preis

Kontakten mit Testkunden zu erhalten. Diese

aus der schriftlichen Erhebung hinterfragt und

Einzelergebnisse wurden ausschließlich dem

so die Grundlage zur systematischen Ableitung

jeweiligen Mitarbeiter zur Verfügung gestellt.

konkreter Maßnahmen gelegt.

MIETERBEFRAGUNG

analysen zeigt: VIVAWEST macht vieles rich-

Doch nicht nur die zukünftigen Kunden liegen

tig. Der Großteil der Befragten ist zufrieden mit

VIVAWEST am Herzen, sondern vor allem auch

ihrem Vermieter und würde VIVAWEST weiter-

die aktuellen Mieter. Deshalb wurde zusätzlich

empfehlen. Vor allem Freundlichkeit und Kom-

im Rahmen einer repräsentativen Mieterbe­

petenz der Mitarbeiter wurden besser bewertet

fragung analysiert, was die Mieter von ihrem

als bei anderen Wohnungsunternehmen.

Die Auswertung der beiden ZufriedenheitsBEFRAGUNG Mit mehr als 700 Kunden wurden im Nachgang zur schriftlichen Mieter­ befragung vertiefende Telefon­ interviews geführt

Vermieter erwarten und ob VIVAWEST dem gerecht wird.

Auf den grundsätzlich guten Ergebnissen will sich VIVAWEST aber nicht ausruhen,

In dieser ersten großen Befragung seit dem

schließlich wurden Handlungsfelder identi-

Start von VIVAWEST wurden die unterschied-

fiziert, an denen es gemeinsam zu arbeiten

lichen Kontaktpunkte eines Mieters berück-

gilt. Dazu gehören insbesondere eine erhöhte

sichtigt, um Rückschlüsse auf die Kundenori-

Verbindlichkeit, das Schaffen von mehr Trans-

entierung in den unterschiedlichen Prozessen

parenz und das damit einhergehende Bereit-

ziehen zu können. Dabei wurde das gesamte

stellen von Informationen für unsere Kunden.

Leistungsbündel „Wohnen“ betrachtet, von der

Auch in Bezug auf die Pflege der Außenanlagen

eigentlichen Hauptleistung über die Nebenleis-

und das äußere Erscheinungsbild des Wohn­

tungen wie Handwerksdienstleistungen, Grün-

umfeldes sehen unsere Kunden noch Verbes-

flächenpflege oder Multimediaversorgung bis

serungspotenzial.

hin zu möglichen Zusatzleistungen, die sich Mieter heute für die Zukunft wünschen.

Mit laufenden Projekten, wie zum Beispiel dem Kundenportal, dem zentralen Kontakteingang oder dem Konzept Quartier+, geht VIVA-

ZENTRALE ERGEBNISSE

WEST bereits heute einen Großteil der identifi-

In einer ersten Phase von Februar bis April 2016

zierten Handlungsfelder aktiv an. Damit jedoch

wurden insgesamt 40.000 Mieterhaushalte

nicht genug, denn ergänzend zu den laufenden

angeschrieben. Mit einer Rücklaufquote von

Projekten wurden je Handlungsfeld auch wei-

fast 25 Prozent war die Teilnahme sehr groß. Im

tere konkrete Maßnahmen abgeleitet, die suk-

Zeitraum Juli bis August folgte eine telefonische

zessive umgesetzt werden. VIVAWEST sieht

Befragung von mehr als 700 Mietern. In dieser

sich damit auf dem richtigen Weg, die Kunden-

zweiten Phase wurden zentrale Erkenntnisse

orientierung stetig zu steigern.

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B E R IC HT 201 6 S ERVI C E LE BE N

Kurzer Draht: Die Handwerker werden zeitnah über Schadensmeldungen und Terminanfragen informiert

KLEINE REPARATUREN – GROSSER SERVICE Die Behebung geringer Schäden können Mieter von VIVAWEST unkompliziert selbst in Auftrag geben

R

HZ ist das Handwerkszentrum im Vivawest-

vicegedankens zur konstanten Steigerung der

Konzern. Über 350 Mitarbeiterinnen und

Zufriedenheit der Mieter sowie die Werterhal-

Mitarbeiter erbringen für VIVAWEST Leistun-

tung des Wohnungsbestandes.

gen in den Bereichen Instandhaltung, Verkehrssicherung sowie Wohnungs- und Heizungsmo-

WENN DER WASSERHAHN TROPFT

dernisierung. Allein im Bereich Instandhaltung

Der Wasserhahn tropft, die Heizung bleibt kalt,

werden jährlich rund 147.000 Schäden behoben

das Fenster klemmt: Für derartige Kleininstand-

und etwa 17.500 Heizungsanlagen gewartet.

setzungsleistungen können sich unsere Mieter

Mit den Gewerken Heizung, Sanitär, Schreiner,

direkt und unbürokratisch an das Servicecenter

Dach, Elektro, Maler und Maurer deckt RHZ

von RHZ wenden. Gut 60 Prozent der jährlich

nahezu alle immobiliennahen Handwerksleis-

anfallenden Kleinreparaturen in Mieterhand

tungen ab.

(KiM) werden von RHZ-Monteuren ausgeführt.

RHZ setzt für VIVAWEST zwei strategische

Sie arbeiten fachlich versiert und zuverlässig.

Ziele um: die konsequente Einhaltung des Ser-

Das Servicecenter nimmt die Schadensmeldun-

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gen an, klassifiziert sie und terminiert sie umge-

tet und nun allen Mietern von VIVAWEST zur

hend. Sollte es sich um einen Notfall handeln,

Verfügung steht.

wie einen Rohrbruch oder einen kompletten Ausfall der Heizung bei extremer Kälte, wird der

MEHR FLEXIBILITÄT FÜR MIETER

Schaden entweder am gleichen Tag behoben

Um die zeitliche Beanspruchung unserer Kun-

oder es wird eine Überbrückungsversorgung

den auf ein Minimum zu reduzieren, können die

installiert.

Mieter auf Wunsch eine Kurzmitteilung (SMS) auf ihr Mobiltelefon erhalten. Hierfür ist lediglich

SCHNELL ZUR STELLE Etwa 147.000 Schäden hat das RHZ Hand­ werkszentrum 2016 in den Wohnungen von VIVAWEST-Mietern behoben

SCHADEN MELDEN IM KUNDENPORTAL

erforderlich, dass der Mieter der Nutzung seiner

Neben der telefonischen Schadensmeldung

Mobilfunknummer zustimmt. In diesem Fall

besteht auch die Möglichkeit, Reparaturauf-

wird am Vorabend des Monteur­einsatzes eine

träge über das neue VIVAWEST-Kundenportal

SMS mit einer Terminangabe zur Reparatur mit

zu melden. Dabei hilft das System dem Mieter

einem Zeitrahmen von zwei Stunden übermit-

durch einen interaktiven Fragebogen bei der

telt. Diese Möglichkeit der präzisen Termininfor-

Klassifizierung des Schadens oder Vorfalls. Mit

mation besteht unabhängig vom Kontaktweg

Hilfe eines Schadenschlüssels wird der Auftrag

der Scha­dens­meldung – egal, ob diese telefo-

automatisch priorisiert und einem Gewerk

nisch oder online per Kundenportal eingegan-

zugeordnet. Das System prüft im Anschluss,

gen ist. Grundsätzlich gilt, dass für alle Kontakt-

welcher Monteur für die Schadensbehebung

kanäle zur Schadensmeldung die gleiche

zeitnah zur Verfügung steht. Unser Mieter erhält

Service- und Ausführungsqualität bei der Repa-

unmittelbar einen Termin­vorschlag mit einem

ratur sichergestellt wird.

entsprechenden Zeitfenster für die Reparatur. Diese Möglichkeit der Terminvereinbarung

BESSERE PLANUNG­

wurde im Einzugsbereich des Kundencenters

Die SMS-Benachrichtigung bietet nicht nur für

Essen in der zweiten Jahreshälfte 2016 mit so

den Mieter Vorteile. Unser Dienstleister RHZ

großem Erfolg erprobt, dass das Kundenpor-

kann besser planen und trifft die Mieter deutlich

tal seit Dezember 2016 flächendeckend arbei-

häufiger an, weil sie zeitnah und verbindlich über den geplanten Einsatz in ihrer Wohnung informiert werden. Künftig sollen die Kunden

RHZ-Servicecenter: Hier laufen die Schadensmeldungen ein

zusätzlich eine Mitteilung erhalten, wenn sich der Monteur auf der Anfahrt befindet. Handlungsmaxime von RHZ sind eine hohe handwerkliche Qualität und die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse. Gemeinsam sind wir der Überzeugung, dass unternehmerische Nachhaltigkeit, ein kundenorientierter Umgang mit den Mietern sowie zuverlässige Prozesse die wesentlichen Voraussetzungen hierfür sind. SERVICEBEWERTUNG Zur Qualitätssicherung sowie zur stetigen Wei­ ter­entwicklung der Kundenorientierung werden VIVAWEST-Mieter in regelmäßigen Abstän­den repräsentativ darüber befragt, wie gut die Abwicklung von Kleinreparaturen in der Praxis funktioniert. Dabei hat sich gezeigt, dass die weit überwiegende Mehrheit der von uns befragten Kunden mit der Schadens­abwicklung und -behebung durch die Hand­­werkspartner zufrieden ist.

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Netzwerkstecker. Sie schaffen die Verbindung zu Routern, über die moderne Kommunikationstechnik ins Haus kommt

MULTIMEDIALE WOHNZUKUNFT Bei VIVAWEST profitieren Kunden von einer zeitgemäßen Ausstattung mit TV- und Internet-Technik. Für viele ist das ein wichtiges Kriterium bei der Wohnungssuche

D

ie Nachfrage nach Multimediaprodukten

teilspreis begeistert: „Mehr Leistung für weniger

wächst. Daraus ergeben sich über die digi-

Geld? Als uns VIVAWEST über die Umstellung

tale Grundausstattung der Wohnung hinaus

informierte, dachten wir zuerst, das könnte ein

neue Anforderungen von Kunden, die Woh-

Missverständnis sein, aber es stimmt wirklich:

LEISTUNGSFÄHIGE TECHNIK

nungsunternehmen gemeinsam mit Anbietern

Wir zahlen weniger, haben aber neben Internet

der Telekommunikationsbranche bedienen soll-

und Telefon jetzt noch Kabel-TV mit zusätzli-

Rund 110.000 Wohnungen von VIVAWEST wurden in den vergangenen Jahren mit modernsten Multimediaanschlüssen ausgestattet

ten. Beim TV der Zukunft sind zeitversetztes

chen Programmen in unserer Muttersprache.“

Fernsehen, hohe Auflösung und fremdspra-

„Die Umstellung auf den neuen Stan-

chige Angebote wichtig. Zur technischen Basis­

dard haben wir so kundenfreundlich wie mög-

ausstattung der Wohnung gehört heute zudem

lich gestaltet“, sagt Marienfeld Multimedia-Ge-

ein Internetanschluss. Bandbreitenpotenzial,

schäftsführer Achim Todeskino. So freute sich

Versorgungssicherheit und Bedienungsfreund-

Melanie Schürstedt aus Bochum vor allem über

lichkeit sind dabei zentrale Anforderungen.

die reibungslose Installation ihrer neuen Multi-

Um diesen Standard für rund 110.000 Woh-

mediaversorgung: „Der Umbau verlief kompli-

nungen zu realisieren, hat VIVAWEST gemein-

kationslos. Vorteilhaft ist zudem, dass alle For-

sam mit dem Konzerndienstleister Marien­feld

malitäten wie die Kündigung beim vorherigen

Multimedia als Spezialist für Kommunikations-

Anbieter durch Unitymedia abgewickelt wurden.“

technik sowie Unitymedia als Versorger und

„Den großen Zuspruch seitens der Mieter

Netzbetreiber die leistungsfähigste Tech-

führen wir nicht zuletzt auf die persönliche

nik instal­liert. Heute gibt es für alle technisch

Kommunikation zurück. Unklarheiten wurden

umrüst­ baren VIVAWEST-Wohnungen neben

im persönlichen Gespräch im Rahmen eigens

dem klassischen TV-Anschluss leistungsfähiges

eingerichteter Mietersprechstunden geklärt“,

Internet und Telefonie nach neuesten Standards.

erläutert Projektleiterin Sabine Thöne. Die Mit-

Mieter Omar Barboza-Kostiuk aus Herne

arbeiter der Kundencenter und der zentralen

zum Beispiel zeigt sich vom Angebot zum Vor-

Kundenberatung wurden ausführlich geschult.

43

LEBENSRETTER FÜR ALLE Zur Sicherheit der Mieter sind die Wohnungen von VIVAWEST mit Rauchwarnmeldern ausgestattet worden

R

auchwarnmelder können Leben retten. Für

Vergangenheit mit Geräten einer anderen

Eigentümer von Wohnimmobilien besteht

Generation ausgestattet worden waren.

in vielen Bundesländern die Pflicht, zur Sicherheit der Mieter alle Wohnungen mit Rauchwarn-

OPTIMALER SCHUTZ

meldern auszustatten. In Nordrhein-Westfalen

Gemäß der gültigen technischen Norm (DIN

gilt diese Verpflichtung ab dem 1. Januar 2017.

14676) müssen mindestens alle Schlafräume

Der Konzerndienstleister SKIBATRON unterstützte sowohl seinen Hauptkunden VIVAWEST als auch Drittmarkt-Kunden bei der Umsetzung

Installation der Rauchwarnmelder durch den Fachmann: ohne Bohren

dieser gesetzlichen Vorgabe.

sowie Fluchtwege (Flure innerhalb der Wohnung) ausgestattet werden. Im Interesse einer höheren Sicherheit ihrer Kunden hat VIVAWEST SKIBATRON jedoch beauftragt, zusätzlich auch in den Wohnräumen Geräte zu montieren, um

ARBEITEN PLANMÄSSIG ABGESCHLOSSEN

so den durch die DIN empfohlenen optimalen

Im Wohnungsbestand von VIVAWEST wurde

Schutz zu erreichen. Insgesamt wurden somit

mit den Montagen im September 2015 begon-

etwa 500.000 Rauchwarnmelder installiert.

nen. Die Arbeiten wurden planmäßig im Dezember 2016 beendet. Anschließend wurden ab

NEUESTE TECHNOLOGIE

Anfang 2017 neue Rauchwarnmelder auch in

Eingebaut wurden professionelle Geräte mit

den Wohnungen installiert, die bereits in der

höchstem Sicherheitsstandard und neuester Technologie für eine lange Lebensdauer. Eine optimierte Rauchkammer in Verbindung mit der neuesten Prozessortechnologie sorgt für einen sicheren Betrieb – und das auf lange Sicht,

ES IST EIN BERUHI­ GENDES GEFÜHL ZU WISSEN, DASS DIE RAUCHWARN­ MELDER IM BRANDFALL ALARM SCHLAGEN. DIE INSTALLATION DER GERÄTE VERLIEF REIBUNGSLOS, SAUBER UND SCHNELL Reinhold Neumann, Mieter in Recklinghausen VIVAWEST-Mieter Reinhold Neumann beobachtet die Arbeiten

denn die fest eingebaute Hochleistungsbatterie arbeitet zuverlässig über die volle Einsatzdauer von mindestens zehn Jahren. Die Geräte erfüllen alle Anforderungen der einschlägigen Zertifizierungen und entsprechen darüber hinaus auch der hochwertigen Q-Label-Richtlinie der „Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e. V.“ (vfdb), in der auch die Berufsfeuerwehren engagiert sind. Sowohl über mehrere Artikel in der Mieterzeitschrift „bei uns“ als auch über ein individuelles Ankündigungsschreiben sowie rechtzeitige Aushänge in den Treppenhäusern wurden alle Mieter über die Funktion und Bedienung der Geräte sowie den Montage- und einen Ersatztermin informiert. Als zusätzlichen Service hatte SKIBATRON den Mietern darüber hinaus einen dritten, kostenlosen Wochenend- oder Feierabendtermin angeboten.

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NEUES BAD – MEHR WOHNQUALITÄT Mieter sollen auch bei körperlichen Einschränkungen bequem baden oder duschen können. Und schön soll der Sanitärraum auch sein

ren, ein schickes Waschbecken und eine neue Badewanne können den Charakter des Raumes nachhaltig aufwerten und eine neue Wohnqualität schaffen. Sehr häufig ist auch eine barrierefreie Dusche gefragt. HOCHWERTIGES DESIGN Seit 2016 bietet VIVAWEST den Mietern in Kooperation mit dem konzerneigenen Handwerksunternehmen RHZ gezielt Badmodernisierungen an gegen Kostenbeteiligung über die Miete. Bei der Auswahl der Elemente legen wir großen Wert auf hochwertiges Design und renommierte Markenprodukte. Alle Bestandteile der neuen Bäder sind in Funktionalität und Stil aufeinander abgestimmt. Die Resonanz der Mieter in Pilotquartieren ist sehr positiv. Neben der Freude über den neu gestalteten Sanitärbereich stellen viele Kunden erleichtert fest, dass die Umbauarbeiten sehr schnell erfolgen: In der Regel benötigen Nach dem Umbau präsentiert sich das Bad deutlich aufgewertet

die erfahrenen Handwerker des RHZ für eine Baderneuerung maximal eine Woche. Dabei halten sie die Belastungen für die Mieter so gering wie möglich.

E

s gibt viele Gründe für eine Modernisierung

ZUSCHUSS VON DER PFLEGEKASSE

des Bades. Der häufigste ist, dass dieser

Viele ältere Mieter beziehen Pflegegeld. In die-

Raum auch bei körperlichen Einschränkungen

sem Fall bezuschusst die Pflegekasse die Bad-

bequem genutzt werden soll. Denn anderenfalls

modernisierung, sodass die Kostenbeteiligung

BADUMBAU

ist ein Verbleib in der Wohnung oft nicht mög-

der Kunden über die Miete weniger hoch aus-

Mehr als 600 Bäder hat der Handwerksdienstleister RHZ in 2016 umgebaut. Für die Kunden bedeutet das deutlich mehr Komfort

lich. Fast jeder stellt sich früher oder später die

fällt. Aber auch ohne eine Förderung findet das

Frage: Werde ich im Alter in den eigenen vier

neue Angebot hohe Akzeptanz, bei älteren wie

Wänden noch eigenständig und selbstbe-

bei jüngeren Kunden. Von einer Baderneuerung

stimmt leben können? Wichtiges Ziel einer

profitiert VIVAWEST ebenfalls: Die Kunden sind

Modernisierung ist es deshalb, die Barrieren im

zufrieden und werden seltener kündigen.

Badezimmer zu reduzieren.

Nach dem erfolgreichen Start des Projek-

Grund für eine Erneuerung des Bades kann

tes „Badumbau im Bestand“ werden wir in 2017

aber auch sein, diesen Bereich der Wohnung

weitere Quartiere auswählen, in denen wir unse-

zu einem Ort des besonderen Wohlbefindens

ren Mietern die Möglichkeit einer Baderneue-

umzugestalten. Neue Fliesen, schöne Armatu-

rung anbieten.

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Möblierte Wohnung in Essen. Die Zimmer sind mit nützlichen Dingen und passenden Accessoires ausgestattet

ZUHAUSE AUF ZEIT In den LIMBECKER HÖFEN im Essener Universitätsviertel bietet VIVAWEST möblierte Wohnungen für eine bestimmte Dauer an

I

FLEXIBLE MIETDAUER VIVAWEST bietet stilvolle und komplett eingerichtete Wohnungen als Alter­ native zu Hotels oder Pensionen an

n den letzten Jahren hat sich „Wohnen auf

Viertel zum Wohnen, Arbeiten und Erholen:

Zeit“ zu einem Trend entwickelt. Denn immer

die Grüne Mitte Essen. In dieser exklusiven Lage

mehr Menschen, die für eine befristete Zeit in

entwickelte VIVAWEST im Rahmen des Neu-

einer Stadt sind, wollen nicht wochen- oder

bauprojektes LIMBECKER HÖFE ein Haus mit

monatelang in Hotels oder Pensionen über-

sieben Wohnungen, die die perfekte Lösung

nachten, sondern das behagliche Gefühl der

für anspruchsvolle Gäste mit dem Wunsch

eigenen vier Wände erleben. Mit ihrem Angebot

nach stilvollem Wohnen auf Zeit bieten. Mit

zum Kurzzeitwohnen hat VIVAWEST eine

ihrem Angebot spricht VIVAWEST insbeson-

attraktive, kostengünstige und innovative Alter-

dere Young Professionals, Wochenendpendler,

native für Mieter.

internationale Fachkräfte, Geschäftsleute und

Beim Kurzzeitwohnen erhalten die Kunden

Neuankömmlinge in der Stadt an, die Qualität,

eine vollständig möblierte und ausgestattete

Service und Flexibilität suchen. Darüber hin-

Wohnung, die ihnen für einen befristeten Zeit-

aus gewährleisten diese Kurzzeitwohnungen

raum zur Verfügung steht. Ein schnelles Internet

die Nähe zu Hochschuleinrichtungen, schnelle

und zusätzliche, optional zu buchende Service-

Verbindungen in das Umland und zu über­regio­

leistungen wie zum Beispiel Reinigungs- und

nalen Verkehrsanbindungen.

Wäscheservice runden das Angebot ab. In zentraler Lage zwischen Essener Innenstadt und Universität befindet sich ein neues

UNTERSCHIEDLICHE STILRICHTUNGEN Die sechs Wohnungen mit durchschnittlich 72 Quadratmetern Wohnfläche sowie eine 127 Quadratmeter große Maisonettewohnung

Auch die Schlafzimmer sind komplett eingerichtet

haben einen Balkon oder eine Terrasse und sind in drei Stilrichtungen eingerichtet: „Danish Light“, „Industrial Young“ und „Grey Goose“. Alle Wohnungen verfügen darüber hinaus über eine hochwertige Komplettausstattung mit Möbeln, Haushaltsgeräten und vielen anderen schönen sowie nützlichen Dingen, die sie zu einem attraktiven Zuhause machen. Hausmeisterservice, Grünflächenmanagement und Multimediaversorgung sind inklusive.

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Die Siedlung Eicker Wiesen in Moers wird im Zuge des Pilotprojektes „Generationengerechtes Wohnen im Quartier“ modernisiert

GENERATIONENGERECHTES WOHNEN IM QUARTIER VIVAWEST bringt sich mit der Großwohnsiedlung Moers Eicker Wiesen in einem Pilotprojekt der Landesregierung ein

K

limawandel und demografische Entwick-

(MBWSV) und für Gesundheit, Emanzipation,

lung sind eine besondere Herausforderung

Pflege und Alter NRW (MGEPA) sowie der Ver-

für die Wohnungswirtschaft. Steigende Mietne-

band der Wohnungswirtschaft Rheinland West-

benkosten machen es notwendig, Wohngebäude

falen wollen damit Quartiere im Sozialraum för-

energetisch zu optimieren, Barrieren im Wohn-

dern und entwickeln und erhoffen sich, mit der

bereich und im Wohnumfeld abzubauen sowie

Auditierung ein standardisiertes Verfahren für

generationengerechte, bezahlbare Wohnange-

die gesamte Wohnungswirtschaft zu schaffen.

bote sowohl zu erhalten als auch neu zu schaffen. Die sich ständig verschärfenden gesetzlichen

ABSCHLUSS MIT ZERTIFIKAT

Anforderungen sind dabei eine besondere Hürde,

Kern des Verfahrens ist ein Prozess, bei dem auf

denn Eigentümer wie VIVAWEST müssen vor

Grundlage einer detaillierten Quartiersanalyse

allem unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten

Stärken und Schwächen des jeweiligen Bestan-

über Investitionen entscheiden.

des herausgearbeitet und unter Beteiligung der

Einen Ausweg aus diesem Dilemma sucht

Akteure vor Ort Umsetzungsmaßnahmen ent-

das Pilotprojekt „Audit Generationengerech-

wickelt werden. Nach erfolgreichem Abschluss

tes Wohnen im Quartier“. Die Initiatoren NRW.

dieses Prozesses steht die Verleihung des Zer-

BANK, Verein Familiengerechte Kommune e.V.,

tifikats „Generationengerechtes Wohnen im

Bertelsmann Stiftung, die Ministerien für Bauen,

Quartier“. Durch das Verfahren sollen in aus­

Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW

gewählten Wohnquartieren generationenge-

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BEI DER SCHAFFUNG LEBENS­W ERTER, DEMOGRAFIE­F ESTER QUARTIERE SIND VIELE AKTEURINNEN UND AKTEURE GEFRAGT. DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT IST DABEI EIN WICHTIGER PARTNER Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen

In den Handlungsfeldern Wohnungsqualität und Wohnumfeld steht vor allem die qualitative Aufwertung der Gebäude und Wohnungen sowie der Außenanlagen im Mittelpunkt. Die geplante Großmodernisierung strebt ein weitaus differenzierteres Wohnungsgemenge an, um künftig unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Hierzu gehören zwangsläufig bauliche Eingriffe zum Abbau oder zur Verringerung von Barrieren sowohl in den Wohnungen selbst als auch in den Gebäuden und im Wohnumfeld.

rechte Rahmenbedingungen verbindlich und

Die Außenanlagen sollen grundlegend neu

nachhaltig geschaffen und gefestigt werden.

gestaltet werden. Dazu kommt die vorgesehene

VIVAWEST hat sich 2016 entschlossen,

Einrichtung eines Quartiersbüros, um die

mit den Eicker Wiesen in Moers ein Quartier

Bewohner für die Mitgestaltung ihres Lebens-

in das Pilotprojekt einzubringen, das der Ära

raumes aktivieren zu können. Das soziale Mitei-

des sozialen Wohnungsbaus „auf der grünen

nander soll nachhaltig unterstützt werden. Hie-

Wiese“ entstammt. Als typische Großsiedlung

ran beteiligen sich in Moers soziale Akteure wie

der 1970er Jahre entworfen, umfasst die Anlage

Caritas und Arbeiterwohlfahrt, aber auch kom-

614 Wohneinheiten in drei- bis neungeschossi-

munale und konfessionelle Träger.

gen Mehrfamilienhäusern. Gemäß der damali-

GENERATIONEN IM BLICK Bei Modernisierungen und im Neubau berücksichtigt VIVAWEST die Wohn­bedürfnisse ver­schiedener Altersgruppen

gen Nachfrage weist der Wohnungsbestand zu

PARKÄHNLICHES WOHNUMFELD

fast 80 Prozent 3,5-Raum-Wohnungen auf. Das

Die Konzeption der Quartiersentwicklung geht

Wohnumfeld ist gepflegt, gleichwohl unver-

von einer stärkeren Einbindung des Wohnens in

kennbar in die Jahre gekommen. So bieten sich

die unmittelbare städtebauliche und land-

kaum Betätigungs- und Verweil- oder nachbar-

schaftliche Umgebung aus. Um es mit den Wor-

schaftliche Begegnungsmöglichkeiten.

ten des leitenden Architekten Andreas Georg

Als Problemsiedlung kann man die Eicker

Hanke auszudrücken: „A Walk in the Park –

Wiesen nicht bezeichnen. Der Leerstand ent-

damit ist ein städtebauliches Leitbild gemeint,

spricht dem Durchschnitt und Imageverluste

das von der Überlagerung der Landschaft und

in der öffentlichen Wahrnehmung sind nicht

einem neuen parkähnlichen Wohnumfeld als

zu verzeichnen. Dennoch hat VIVAWEST das

Grundlage für ein generationenübergreifendes

Quartier als vorrangig revitalisierungsbedürf-

Quartier erzählt.“

tig identifiziert. Vor dem Hintergrund der Mega­

Die Gebäude sollen den Planungen zufolge

trends, die die Wohnungswirtschaft antizipie-

energetisch optimiert und nach einem einheit­

ren muss, sind die Eicker Wiesen im aktuellen

lichen Farbkonzept gestaltet werden, das

Zustand nicht ausreichend zukunftsfähig.

warme Ziegelsteinfarben aufnimmt. Als Materialien sollen mineralische Putze zum Einsatz

KOOPERATION MIT LOKALEN AKTEUREN

kommen, die in Ornamenttechniken gestaltet

Im Rahmen des Audits bearbeitete VIVAWEST

sind und an handwerklich gefertigte Häuser ver-

2016 in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren

gangener Zeiten erinnern. Die Eingänge sollen

die relevanten Themenfelder. Wohnungsquali-

weiträumig barrierearm auch durch den Ein-

tät und Wohnumfeld sowie Steuerung, Vernet-

bau von Aufzügen erschlossen werden. Dabei

zung, Nachhaltigkeit und Gestaltung des sozia-

gilt es, den privaten Raum mit dem Gemein-

len Miteinanders standen dabei im Zentrum. Die

schaftsraum und diesen wiederum mit dem

in zahlreichen interdisziplinären Arbeitsrunden

parkgleichen Wohnumfeld zu verbinden, um

ausgearbeiteten Ergebnisse werden in einem

einen fließenden Übergang aus der Wohnung

„Integrierten Quartiersentwicklungskonzept“

in die Umgebung des Quartiers und schließlich

als Zielsetzungen festgelegt.

hinaus in die Landschaft zu gestalten.

48

B E R I C HT 201 6 S ERVI C E LE BE N

BARRIEREARM UND KOMFORTABEL Außenanlagen sind ein Aushängeschild. VIVAWEST setzt auf maximalen Kundennutzen

Das Quartier „VIVA WEIDEN“ in Köln. Den Bau von Wegen, Hauseingängen und Treppenanlagen sowie die Bepflanzung der Grünflächen übernahm HVG Grünflächenmanagement

D

er Vivawest-Konzern verfügt mit der HVG

VIVAWEST engagiert sich stark in der Moderni-

Grünflächenmanagement GmbH (HVG)

sierung ihrer Wohnungsbestände sowie im

über ein Tochterunternehmen für alle immobili-

Neubau und prägt damit auch das Aussehen

ennahen Dienstleistungen in den „grünen“

vieler Stadtteile. Der Gestaltung der Außenan-

Gewerken. Betreut und bewirtschaftet wird eine

lagen kommt dabei große Bedeutung zu, denn

Fläche von 30 Millionen Quadratmetern mit Bäu-

das Erscheinungsbild eines Quartiers hat star-

men und Spielplätzen. Damit zählt HVG zu den

ken Einfluss auf den Vermarktungserfolg und

namhaften Dienstleistern in der Branche. Neben

damit auf den Wert der Immobilien.

der Pflege und Sicherung bestehender Außenan-

Landschaftsarchitekten und Ingenieure von

lagen und Freiflächen gehört die Neugestaltung

HVG haben Grundbausteine als Module für die

der Anlagen rund um die Häuser zu den Kern-

Gestaltung von Freianlagen entwickelt. Damit

kompetenzen des Unternehmens.

kann bereits in der Planungsphase die Basis für

MODULARE GESTALTUNG Die Grün- und Frei­ flächen werden von HVG durch eine Kombination unterschiedlicher Grundbausteine gestaltet

49

werden, führt dies nicht zur Uniformität. Die Planer suchen jeweils nach der funktional besten Ausstattung und dem maximalen Nutzwert für die Mieter. Zu den Grundelementen einer kundenorientierten Planung von Außenanlagen gehören Barrierefreiheit sowie Komfort und Sicherheit. Oft werden auch moderne Mietergärten integriert. Für Beleuchtungskörper wird bevorzugt Solartechnik genutzt. Quartiersspezifische Lösungen für die Müllentsorgung sind Ein Sichtschutz für Müllcontainer gehört zur Gestaltung der Außenanlagen

ebenso Teil der Gestaltung wie Stellplätze für Rollatoren, Scooter oder E-Bikes. BEDÜRFNISSE VERÄNDERN SICH HVG hat den Anspruch, mit Blick auf den Lebenszyklus der Immobilien bereits bei der Planung sich wandelnde Bedürfnisse der Bewohner zu

ICH GUCKE NUR AUF BÄUME UND GRÜN UND DENKE OFTMALS, EINE SCHÖNERE WOHNUNG KANN DIR IN KÖLN KEINER ZEIGEN Monika Thielecke, Mieterin in Köln-Porz

berücksichtigen. So gilt es zu bedenken, dass sich die Altersstruktur der Mieter im Zeitverlauf verändert. Das erfordert ein hohes Maß an Flexibilität in der Gestaltung. Durch den Einsatz modularer Bau- und Vegetationselemente kann schnell darauf reagiert werden, wenn sich der Altersschnitt der Bewohner eines Quartiers im Laufe der Zeit erhöht hat. So sind bei älteren Mietern Spiel- und Sportanlagen mit kürzeren Nutzungszyklen durchaus sinnvoll. Bei veränderten Bedürfnissen kann durch Reduzierung der Sportflächen zusätzlicher Platz zum Beispiel für Rollatoren oder auch für Scooter-Boxen gewonnen werden. PROJEKTGESCHÄFT Neben der Planung und Pflege von Grün­

eine optimale Pflege und Wartung über den

flächen und Freiflächen erbringt HVG auch

gesamten Lebenszyklus geschaffen werden.

Leistungen wie Neubau, Modernisierung und

Das trägt zu niedrigeren Bewirtschaftungs-

Instandhaltung von Außenanlagen durch ihren

und Instandhaltungskosten bei, was auch den

Geschäftsbereich Projektgeschäft. Mit diesem

Mietern zugutekommt. HVG hat das Modell

Geschäftszweig gehört HVG zu den Großen der

bereits in vielen Wohnquartieren von VIVAWEST

Branche. HVG kann dabei sowohl die notwen-

umgesetzt. Mittlerweile ist das Modulsystem als

dige Planungskompetenz als auch die erfor-

Standard etabliert. Angewendet wurde es bis-

derliche Qualifikation im Bau der Freianlagen

lang auf über einer Million Quadratmeter Frei-

vorweisen.

anlagen.

Das Unternehmen beschäftigt im Freiflä-

Neben dem hohen Wiedererkennungswert

chenservice mehr als 200 Gärtner und bildet

erhalten die Mieter von VIVAWEST einen zuver-

jedes Jahr zehn junge Menschen für den Beruf

lässigen Qualitätsstandard, der für alle Stand-

des Gärtners im Garten- und Landschaftsbau

orte gilt. Obwohl bei der Gestaltungsform und

aus. HVG verfügt über einen modernen Fuhr-

den Materialien einheitliche Muster angelegt

und Maschinenpark.

50

B E R I C HT 201 6 S ERVI C E LE BE N

Eine moderne Heizung erhöht die Energieeffizienz

ENERGETISCHE OPTIMIERUNG VIVAWEST treibt mit zusätzlichen Investitionen die Modernisierung von Wohnungen voran und hilft damit auch den Mietern, Energie zu sparen

V

IVAWEST arbeitet weiterhin mit Hochdruck

Modernisierungsquote von 1,5 Prozent des

an der energetischen Optimierung ihrer

Gesamtbestandes entspricht.

Wohngebäude und der dort betriebenen Heiz-

Wir nehmen durch diese energetischen

anlagen. Die Gebäude bergen für uns als Immo-

Maßnahmen an den Gebäuden und den Einbau

bilienunternehmen das größte Energieeinspar-

hocheffizienter Heizanlagen nicht nur eine kli-

potenzial.

mapolitische, sondern auch eine soziale Ver-

Die Steigerung der Investitionen für Moder-

antwortung wahr. Mit hohem finanziellem Ein-

nisierungen von durchschnittlich 57 Millionen

satz begegnen wir dem überproportionalen

Euro der letzten Jahre auf 74 Millionen Euro in

Anstieg der Energiekosten. Damit dämpfen wir

2016 unterstreicht die besondere Bedeutung, die

die Erhöhung der Mietnebenkosten für unsere

wir energetischen Modernisierungsmaßnahmen

Kunden, sodass die Energiewende auch für sie

beimessen. Für die kommenden fünf Jahre pla-

bezahlbar bleibt. Durch ganzheitliche energeti-

nen wir sogar, durchschnittlich 97 Millionen Euro

sche Maßnahmen kann eine Energieeinsparung

pro Jahr in die Modernisierung von Gebäuden

von durchschnittlich 50 bis 60 Prozent erreicht

und Anlagen zu investieren und so die Qualität

werden.

unseres Kernbestandes weiter zu verbessern.

Während das nationale Klimaschutzpro-

Derzeit werden jährlich rund 1.500 Wohn­

gramm der Bundesregierung eine Senkung des

einheiten modernisiert. Die Sanierung wollen wir

CO2-Aussstoßes um 40 Prozent zwischen 1990

in den kommenden Jahren auf über 1.800 Woh-

und 2020 vorsieht, hat VIVAWEST dieses Ziel

nungen ausbauen, was dann einer jährlichen

2016 bereits bei Weitem übertroffen. Seit 1990

51

sind die CO2-Emissionen in den Wohnungsbe-

von großen Kohle-Nahwärmeanlagen gegen

ständen um 50,3 Prozent zurückgegangen.

Gas-Brennwerttechnik in Dorsten wurde 2016

Neben der sukzessiven Erneuerung von Heiz­

auch mit dem geplanten Ersatz von Nachtspei-

anlagen spielt die Optimierung der Betriebs-

cherheizungen in Siedlungen in Dortmund und

führung eine wichtige Rolle für deren Energie­

Recklinghausen begonnen.

effizienz. JÜNGERE ANLAGEN AUF DEM PRÜFSTAND SYSTEMATISCHE ERNEUERUNG

Von unseren energetischen Maßnahmen sollen

Nachdem VIVAWEST im vorigen Jahr die syste-

alle Mieter profitieren. Deswegen werden auch

matische Erneuerung ihrer dezentralen Heizan-

jüngere Anlagen auf Optimierungen hin über-

lagen beschlossen hat, wurde am Ende der

prüft. Durch sogenannte geringinvestive Maß-

Heizperiode 2016 mit dem Austausch älterer

nahmen wie den Austausch von konventionellen

Anlagen begonnen.

Heizungspumpen durch Hoch­­effizienz­pumpen,

Durch die Erneuerung von Heizanlagen, die

eine Optimierung der Heizungs­hydraulik und

bereits lange Jahre im Einsatz sind, wird die Ener-

Heizungssteuerung oder das Nachdämmen von

gieeffizienz deutlich gesteigert. Nach aktuellem

Heizungsleitungen erhöhen wir die Effizienz

Auswertungsstand bedeutet dies eine Reduzie-

dieser Anlagen deutlich. Neben der Senkung

rung der Heizkosten um rund 20  Prozent, was

der Heizkosten unserer Mieter trägt auch dieser

eine entsprechende Senkung der Mietnebenkos-

Baustein seinen Anteil zur Erreichung der Kli-

ten bewirkt. Im ersten Schritt haben wir über 30

maschutzziele und der damit verbundenen

Jahre alte Anlagen der Klasse kleiner 100 Kilo-

Reduzierung der CO2-Emissionen bei.

watt (kW) überprüft. Von diesen wurden im letzten Jahr 179 Anlagen erneuert. Ergänzend hat

ENERGETISCHE MODERNISIERUNG

VIVAWEST 2016 auch mit dem Austausch sehr

In 2016 hat VIVAWEST erneut 19 große Moder-

großer Anlagen mit bis zu 650 kW begonnen.

nisierungsmaßnahmen in Quartieren begon-

Unzeitgemäße Kohle-, Einzel- und Ölöfen

nen, die sich vor allem im Kernbestand, dem

sowie Nachtspeicherheizungen werden mittel-

zentralen Ruhrgebiet, befinden. So haben wir

KLIMASCHUTZ

fristig auf eine zentrale Versorgung mit Fern-

neben Projekten in Essen, Bottrop, Gelsenkir-

wärme umgestellt oder gegen eine zentrale

chen, Dortmund und Lünen auch in Dinslaken

mit Gas befeuerte Heizanlage ausgetauscht.

mit der Modernisierung von jeweils 250 Wohn­

Diesen Strukturumbau der Wärmeversorgung

ungen begonnen und diese zu einem großen

gehen wir gezielt an. Neben dem Austausch

Teil 2016 fertiggestellt.

VIVAWEST hat die Klimaschutzziele des Kyoto-Protokolls hinsichtlich der CO2-Reduzierung bereits deutlich übertroffen

Wie hier im Quartier in Krefeld-Gartenstadt modernisiert VIVAWEST jedes Jahr rund 1.500 Wohneinheiten

52

B E R I C HT 201 6 S ERVI C E LE BE N

Montage des Gebäudegateways

DIGITALES GEBÄUDEMANAGEMENT In einem Feldversuch testet VIVAWEST in 400 Gebäuden ein Managementsystemfür die Energieversorgung und die technische Ausstattung

D

ie Digitalisierung hat in den vergangenen

Heizanlagen, Gas-, Strom- und Warmwasser-

Jahren für viele Innovationen gesorgt. Im

zähler, Heizkostenverteiler und vieles mehr.

Bereich der Wohnimmobilien sind diese Neu-

Über eine zentrale Managementplattform wer-

entwicklungen insbesondere bei Kommunika-

den dem System alle Daten zur Verfügung

tions- und Gebäudemanagementprozessen von

gestellt. Dies ermöglicht nicht nur die Doku-

großer Bedeutung. Die Möglichkeit, Daten von

mentation aller relevanten Gebäudedaten

Wohngebäuden automatisch in die Immobilien

sowie Auswertungen zur Überwachung der

hinein und heraus transportieren zu können und

Effizienz der Heizanlagen, sondern auch deren

sie nutzbringend einzusetzen, ist für VIVAWEST

Steuerung – mit dem Ziel, den Energiever-

eine wichtige Option für die Zukunft. Anfang

brauch zu senken. Das Gebäudemanagement-

2016 wurden zunächst die dezentrale Steuerung

system soll die vorbeugende Wartung unter-

von Heizanlagen sowie weitere Anwendungen

stützen und die Fehleranalyse im Fall von

wie die Überwachung von Heizöltanks erfolg-

technischen Störungen erleichtern. Verbrauchs-

reich pilotiert. Im Oktober 2016 startete VIVA-

werte werden kontinuierlich über funkfähige

WEST ein weiteres Projekt zur Erprobung eines

Verteil- und Messgeräte in den Wohnungen fern­

digitalen Gebäudemanagementsystems. Das Serviceteam nutzt bei der Arbeit eine Managementplattform

ausgelesen. Sie könnten in Zukunft zur jährli-

Unter dem Projekttitel „DGM Feldtest400“

chen Nebenkostenabrechnung oder bei einem

werden seitdem 400 VIVAWEST-Gebäude mit

Mieterwechsel sowie zur regelmäßigen Infor-

der Technik zur zentralen Anlagenüberwa-

mation der Mieter über das Kundenportal zur

chung und -steuerung ausgestattet. Die Funk-

Verfügung gestellt werden.

tionalität des Systems wird geprüft, definierte Dienste und Anwendungen getestet.

Ziel des Gebäudemanagementsystems ist es, eine wirtschaftliche, sichere und umweltschonende Bewirtschaftung der Immobilien zu

GEBÄUDEGATEWAY ALS HERZSTÜCK

unterstützen. Die VIVAWEST-Mieter profitieren

Das Herz des Systems ist das Gebäudegateway.

dabei besonders von einer nutzer­orientier­ten

Das Gerät ist ausgestattet mit kommunikativer

und effizienteren Energieversorgung sowie von

Automatisierungstechnik. Es sammelt und ver-

einer verbesserten technischen Betreuung der

arbeitet alle Informationen der angebundenen

Immobilien durch die konzerneigenen Dienst-

Gebäudetechnik. Hierzu gehören zum Beispiel

leistungsunternehmen.

53

BEZAHLBARE ENERGIE VIVAWEST-Mieter profitieren von Einkaufsvorteilen bei Gas und Strom und leisten zudem einen Beitrag zum Umweltschutz

Um ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden, bemüht sich VIVAWEST daher fortlaufend darum, die Nebenkosten ihrer Mieter etwa durch die Bündelung von Einkaufsmengen zu senken. Für den Energieträger Gas ist dies bereits seit 2012 erfolgreich mit den Stadtwerken Duisburg umgesetzt. Im Ergebnis haben unsere Mieter dadurch vergleichsweise niedrige Heizkosten. Diese strategische Partnerschaft wurde im Geschäftsjahr 2016 durch die Bündelung aller Lieferstellen für Allgemeinstrom, also den Strom für Treppenhausbeleuchtung, Wohn­ umfeldbeleuchtung, Aufzüge etc., ausgebaut. Um darüber hinaus einen wertvollen Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten und der ökologischen Verantwortung von VIVAWEST gerecht zu werden, erfolgt die Umstellung ausnahmslos auf Strom aus Wasserkraft. 100 PROZENT AUS WASSERKRAFT In Wasserkraftwerken lässt sich Strom besonders umweltfreundlich erzeugen

Doch VIVAWEST geht noch einen Schritt weiter. Von dem erheblichen Einkaufsvorteil durch die gebündelte Beschaffung des Allgemeinstroms

S

können auch die Mieter profitieren. VIVAWEST teigende Energiekosten belasten Verbrau-

hat mit R(H)EINPOWER, der bundesweiten

cher zunehmend und treiben die soge-

Marke der Stadtwerke Duisburg, einen Spezial-

nannte zweite Miete in die Höhe. Neben den

tarif exklusiv für ihre Mieter ausgehandelt, um

klassischen Energieträgern Gas, Öl und Fern-

auch die Kosten für den Haushaltsstrom zu sen-

ÖKOSTROM

wärme betrifft dies insbesondere Strom. Seit

ken. VIVAWEST Ökostrom ist ein faires Strom-

Der Strom für den Spezialtarif, den VIVAWEST ihren Mietern anbietet, stammt zu 100 Prozent aus Wasserkraft

der Jahrtausendwende ist der durchschnittliche

produkt und nicht nur deutlich günstiger als der

Strompreis von rund 14 ct/kWh um mehr als

lokale Grundversorgungstarif, sondern stammt

100 Prozent auf zuletzt 29 ct/kWh gestiegen.

auch noch zu 100 Prozent aus Wasserkraft, wie

Im Wesentlichen ist dies auf zwei Aspekte

das Erneuerbare-Energien-Siegel des TÜV SÜD

zurückzuführen: auf steigende Netznutzungs-

bestätigt. So tun die Mieter nicht nur etwas für

entgelte sowie auf Steuern, Abgaben und Umla-

ihren Geldbeutel, sondern leisten auch selbst

gen. Auf Letztere entfallen mittlerweile mehr als

einen Beitrag zum Umweltschutz.

50 Prozent des Strompreises. Für breite Schich-

Zusammen mit ihren verlässlichen Part-

ten der Bevölkerung, eine wesentliche Ziel-

nern der Energieversorgung wird VIVAWEST

gruppe von VIVAWEST, sind steigende Energie-

auch zukünftig an günstigen Konditionen für

kosten in Anbetracht relativ niedriger Haus­

alle Energiearten und damit niedrigen Energie-

haltseinkommen eine starke Belastung.

kosten für ihre Mieter arbeiten.

54

B E R I C HT 201 6 S ERVI C E LE BE N

Die Bochumer Mieter- und Fahrgemeinschaft mit ihrem Nissan Leaf, den sie fabrikneu bekommen hat

ELEKTRISCH MOBIL Drei unterschiedliche VIVAWEST-Mietergruppen probieren ein Jahr lang kostenlos ein umweltfreundliches E-Auto und testen Car-Sharing auf Alltagstauglichkeit

P

olitik und Wirtschaft sind gegenwärtig stark

zu stellen. Nach einem Jahr Versuchszeitraum

bemüht, Elektromobilität als eine neue Fort-

wird Bilanz gezogen.

bewegungsmöglichkeit gesellschaftlich zu etablieren. Doch welchen Beitrag kann die Woh-

MOBILITÄTSLÜCKE SCHLIESSEN

nungswirtschaft hierzu leisten? Eine Frage, auf

In Bochum-Linden hatte Iris Brockmann den

die VIVAWEST-Mieter eine Antwort „erfahren“.

Anstoß gegeben. Sie hatte ihr eigenes Auto

Bereits seit 2010 hat VIVAWEST in Gelsen-

abgeschafft. Aus ökologischen Gründen, wie sie

kirchen, Bottrop und Duisburg Erfahrungen

sagt, war sie immer mehr auf ihr Fahrrad und

mit dem Einsatz elektrisch angetriebener PKW

öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen. Die

gesammelt. Als Konsortialpartner des For-

Lücke, die dann blieb, etwa für Einkaufsfahrten,

schungsprojekts RUHRAUTOe wurde das Ange-

wollte sie per Car-Sharing schließen. Da las sie

bot für VIVAWEST-Mieter nun deutlich ausge-

den VIVAWEST-Aufruf in der Mieterzeitung, sich

weitet. 2016 hat VIVAWEST für drei Standorte

am Projekt RUHRAUTOe zu beteiligen. Fünf Mit-

E-Mobile angemietet, die ausgewählten Mieter-

streiter fand sie in der Nachbarschaft. Im August

gruppen für ein Jahr kostenfrei zur Verfügung

2016 wurde der fabrikneue Nissan Leaf an die

stehen. Voraussetzungen für die Nutzung der

Testgruppe übergeben. Für Mieterin Sabine Alt-

Fahrzeuge sind eine zuvor bei VIVAWEST ein-

micks war es in erster Linie „eine technische

gegangene Bewerbung und die Bereitschaft,

Umstellung“, wie sie sagt. „Ich bin immer in

die gesammelten Erfahrungen zur Verfügung

Autos mit Schaltgetriebe unterwegs gewesen,

55

WIR NUTZEN DAS AUTO ÜBER­W IEGEND FÜR STADTFAHRTEN UND BESORGUNGEN UM DIE ECKE Petra Backhaus, VIVAWEST-Mieterin aus Duisburg

haben möchte, meldet sich einfach bei mir. Das klappt meistens reibungslos“, so Petra Backhaus. In Hagen haben die Mieter eine WhatsApp-Gruppe gegründet, in der jeder seine Fahrwünsche anmeldet. Es fällt auf: Am Wochenende sind die Lücken größer als montags bis freitags. LADESÄULEN VOR DEM HAUS Was die Teilnehmer freut: Für die Projektlaufzeit wird der Wagen kostenlos zur Verfügung gestellt. Auch für den Strom zahlen sie nichts. Die Ladesäulen ließ VIVAWEST installieren. Die ein-

aber man gewöhnt sich schnell an die Automa-

jährigen Leasingverträge werden zu 40 Prozent

tik.“ Bedenken, irgendwo auf der Strecke mit

durch das Bundesverkehrsministerium geför-

leerer Batterie stehen zu bleiben, hat sie nicht.

dert. Nicht nur für die Mieter, auch für VIVAWEST

Allerdings führte ihre weiteste Tour von Bochum

ist das Projekt ein Test: „Wir wollen herausfinden,

nur bis Herne. Iris Brockmann ist 65 Kilometer

ob wir etwas außerhalb gelegene Standorte mit

bis nach Lüdenscheid gefahren. Tabea Erwin

einem solchen Zusatzangebot attraktiver

und Borris Wagenknecht waren im niederrhei-

machen können“, erklärt Projektleiterin Dörthe

nischen Xanten für eine Tagestour.

Hoffmann. Es könnte Siedlungen aufwerten, die

Jana Siegels aus Hagen ging noch einen

schlecht an das Bus- und Bahnnetz angebunden

Schritt weiter: Sie machte einen Wochenendaus-

sind. „Darüber hinaus“, erklärt Kundencenterlei-

flug ans Ijsselmeer und ist damit bisher Rekord-

terin Andrea Wenzel, deren Team auch zwei elek-

halterin unter den Elektropiloten von VIVAWEST.

trische Dienstfahrzeuge nutzt, „ist die umwelt-

Immerhin 260 Kilometer waren es, die sie mit

freundliche Ausstattung unserer Quartiere nicht

drei „Boxenstopps“ schaffte. Sie hatte sich vor-

mit der Modernisierung der Gebäude erschöpft.

her informiert, wo Schnellladestationen sind. Sie

Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz, der

und ihr Sohn teilen sich den Wagen mit Fami-

auch die Reduzierung starker Verkehrsbelastun-

lie Katke aus dem Nachbarhaus. Hier ist Vater

gen im Blick hat. Hier liegt ein wesentliches Inte-

Holger ein häufiger Nutzer des Nissan. Er hatte

resse am Projekt RUHRAUTOe. Wir wollen wis-

sich schon ein E-Bike zugelegt und ist gegen-

sen, wie ein Angebot für unsere Kunden gestaltet

über technischen Neuerungen aufgeschlossen.

sein muss, damit es Wohnstandorte aufwertet

Es waren diese unterschiedlichen Motiva-

und von Kunden akzeptiert wird.“

tionen und Zugänge zum Thema Elektromo-

Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt

bilität, nach denen VIVAWEST die Mieterteams

vom Lehrstuhl für Mechatronik der Universität

auswählte. Auch vom Alter her sollten die Grup-

Duisburg-Essen. Via Datenlogger werden Nut-

pen gemischt sein. Ganz ging der Plan nicht auf.

zungsweise, Ladezyklen, aber auch der Fahrstil

Die Altersspanne geht von 18 bis 50 Jahren;

der Nutzer analysiert.

Senioren waren nicht so leicht zu begeistern. In der Duisburger VIVAWEST-Siedlung Neuenkamp hatte sich Petra Backhaus für die Idee eines gemeinsamen E-Autos stark gemacht. „Wir nutzen das Auto überwiegend für Stadtfahrten und Besorgungen um die Ecke“, sagt sie. Umstellungsschwierigkeiten gab es keine. Die Duisburger schätzen den wirtschaftlichen Vorteil. Neun Leute gehören zur „E-Auto-­ Gemeinschaft“. Trotzdem gibt es keinen Streit um den Stromflitzer. „Wer den Wagen kurzfristig

Mitglieder des Duisburger Mieterteams mit dem Elektroauto

ENGAGEMENT

GEMEINSCHAFT STÄRKEN. DIE BESTÄNDE VON VIVAWEST LIEGEN IM RUHRGEBIET UND AN DER RHEINSCHIENE. HIER FÖRDERN WIR VIELE SOZIALE UND GESELLSCHAFTSPOLITISCHE PROJEKTE UND BEKENNEN UNS DAMIT ZU UNSERER REGION

HOHER EINSATZ FÜR DAS „WIR-GEFÜHL“ 900.000 Euro gibt die Vivawest Stiftung im Jahr für soziale Aktivitäten aus. Sie organisiert zum Beispiel Treffpunkte und Begegnungsstätten für die Nachbarschaft, Ferienprogramme für Mieterkinder und fördert kulturelle Angebote in den Quartieren. Einen hohen Anteil des sozialen Engagements hat der Einsatz für Flüchtlinge. Für aus Kriegs- und Krisenregionen nach Deutschland gekommene Menschen bieten VIVAWEST-Mitarbeiter zum Beispiel ehrenamtlich Deutschkurse an und helfen ihnen, sich bei uns zurechtzufinden

4.

VIVAWEST-MARATHON Jedes Jahr ein großes Fest für Sportler und Zuschauer im Ruhrgebiet

56

B E R I C HT 201 6 G EMEI N SCHAFT STÄRKE N

57

MIT IHREM ENGAGEMENT STÄRKT UND FÖRDERT DIE VIVAWEST STIFTUNG DAS GUTE NACHBARSCHAFTLICHE ZUSAMMENLEBEN IN DEN QUARTIEREN Dr. Stephan Schmidt (rechts) und Uwe Goemann, Geschäftsführer der Vivawest Stiftung

58

B E R I C HT 201 6 G EMEI N SCHAFT STÄRKE N

Ferien-Mitmachzirkus für Mieterkinder in Bochum

VOLLER EINSATZ FÜRS QUARTIER VIVAWEST fördert gute Nachbarschaften in den Siedlungen. Eine tragende Rolle spielt dabei die Vivawest Stiftung. Sie unterstützt soziales und ehrenamtliches Engagement

E

ine gute Nachbarschaft ist wichtig – trägt

aber vor allen Dingen „Kümmerer“, das heißt

sie doch neben dem passenden Wohnraum

Menschen, die kommunikativ sind, denen ihre

entscheidend dazu bei, dass sich Menschen in

Siedlung am Herzen liegt“, weiß Uwe Goemann,

ihrem Umfeld wohl und zuhause fühlen. Deshalb

Geschäftsführer der Vivawest Stiftung. Mehr

fördert und stärkt VIVAWEST bereits seit vielen

als 310 ehrenamtliche Helfer engagieren sich

Jahren die nachbarschaftliche Vernetzung ihrer

bei VIVAWEST für das Miteinander im Quartier.

Mieter und schafft so lebenswerte Quartiere.

Sie übernehmen unterschiedliche Aufgaben

Hierbei kommt der gemeinnützigen Vivawest

und sind beispielsweise als „Spielplatzpaten“,

Stiftung eine besondere Rolle zu. Sie bündelt

„Baumpaten“, „Seniorenpaten“ oder Nachbar-

die sozialen Aktivitäten des Unternehmens und

schaftshelfer in den Siedlungsbereichen unter-

fördert das ehrenamtliche Engagement in den

wegs. Im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätig-

Quartieren. Im Jahr 2016 unterstützte die Stif-

keit sehen sie auf den Spielplätzen nach dem

tung eine Vielzahl von sozialen und kulturellen

Rechten und prüfen, ob die jüngsten Mieter die

Aktivitäten mit insgesamt rund 900.000 Euro.

Spielgeräte ungefährdet nutzen können, oder

Die Bandbreite der Projekte ist groß. Sie reicht

gehen älteren Nachbarn bei Einkäufen zur Hand.

vom Sponsoring von Vereinen über Hilfe für Kin-

Auch die rund 60 Nachbarschaftstreff-

derheime bis hin zur Unterstützung von Stadt-

punkte im VIVAWEST-Bestand bilden eine

teilfesten und Integrationsprojekten.

wichtige

Plattform

des

ehrenamtlichen

„Neben einem gewissen finanziellen Hand-

Engagements. Häufig vernetzen sich dort die

lungsspielraum braucht gute Nachbarschaft

freiwilligen Helfer mit sozialen Trägern und

59

unterstützen sich gegenseitig. Die Angebote variieren je nach Quartier sowie Bewohnern und reichen von Freizeitaktivitäten für Kinder über Bildungsangebote bis hin zu Frühstücken, Kaffeekränzen und gemeinsamen Festen. Martha Meier wohnt seit mehr als 50 Jahren in Lünen-Alstedde. Einmal im Monat lädt

Stiftungsgeschäftsführer Uwe Goemann (2. von rechts) mit Teilnehmern des Ehrenamtstags

sie zum Nachmittagstreff ein. Etwa 20 Nachbarn folgen regelmäßig dieser Einladung. Den Raum dafür stellt VIVAWEST, die Vorbereitungen trifft Meier. „Wenn ich in der Küche stehe

einem gemeinsamen Event aller Ehrenamtli-

und die Frauen lachen höre, dann bin ich zufrie-

chen für die große Unterstützung.

den“, sagt die 82-Jährige. Dieses Engagement ist VIVAWEST sehr wichtig und wird entspre-

FREIZEITEN FÜR MIETERKINDER

chend wertgeschätzt. „Unsere Ehrenamtlichen

Die Ferienzeit ist für Kinder die schönste Zeit

investieren einen nicht ganz unerheblichen Teil

des Jahres. Eltern stellt sie jedoch immer wieder

ihrer Freizeit für das Miteinander. Das ist alles

vor Herausforderungen. Um ihren Mietern die

andere als selbstverständlich“, sagt Dr. Stephan

Betreuung ihrer Kinder in den Ferien zu erleich-

Schmidt, Geschäftsführer der Vivawest Stif-

tern und ihnen schöne Ferienerlebnisse zu

tung. „Sie halten die Augen und Ohren für uns

ermöglichen, bietet VIVAWEST seit vielen Jah-

offen, sind das Sprachrohr für die Bewohner-

ren Ferienfreizeiten für ihre jüngsten Mieter an.

schaft und helfen uns dabei, Quartiere lebens-

Ob Ritterspektakel, Fußballcamp, Ferienbau-

wert zu erhalten. Deshalb unterstützen wir sie,

stelle, Naturerlebnisse oder Mitmachzirkus –

wo immer wir können“, so Schmidt. Diese Unterstützung besteht unter anderem darin, den „Paten“ einen festen Ansprechpartner bei VIVAWEST zu benennen, sie mit einem „Starterpaket“ auszustatten, eine Unfallversicherung für sie abzuschließen sowie Schulungen und einen regelmäßigen Austausch untereinander zu organisieren. Darüber hinaus bedankt sich VIVAWEST einmal im Jahr mit

GUTE NACHBARSCHAFT Die Vivawest Stiftung unterstützt eine Vielzahl von sozialen und kulturellen Aktivitäten in den Quartieren und stärkt so das Miteinander

auch 2016 bot VIVAWEST in 14 Ferienfreizeiten ein abwechslungsreiches Programm auf. So wurden etwa beim Mitmachzirkus in Bochum rund 100 Kinder – darunter auch Flüchtlingskinder – zu Stars in der Manege. Ob Jonglage, Zauberei, Tierdressur oder Seiltanz – je nach Interesse studierten die Nachwuchsartisten unter professioneller Anleitung im Laufe der Woche ihre eigene Zirkusnummer ein. „Bei dieser Ferienfreizeit kamen viele unterschiedliche Nationalitäten zusammen“, sagt Giovanni

Spielplatzpaten in Essen-Heisingen

Costanza, Leiter des VIVAWEST-Kundencenters in Herne, das auch den Bochumer Wohnungsbestand betreut. „Mit dem Ziel der eigenen Zirkusvorstellung vor Augen verbesserten die Kinder nicht nur ihre Körperbeherrschung, sondern knüpften Kontakte und lernten, im Team zusammenzuarbeiten“, so Costanza. An den VIVAWEST-Ferienfreizeiten nahmen 2016 rund 500 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren teil. Realisiert werden die Aktionen in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, wie Vereinen, Kirchengemeinden oder dem Naturschutzbund. Die Finanzierung der Ferienprogramme übernimmt die Vivawest Stiftung.

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B E R I C HT 201 6 G EMEI N SCHAFT STÄRKE N

Die syrische Familie Fahham auf dem Balkon ihrer VIVAWEST-Wohnung in Essen

61

FLÜCHTLINGE BEI VIVAWEST Etwa 2.000 Asylsuchende sind in den Quartieren von VIVAWEST untergebracht. Die große Herausforderung ist nun die Integration

N

ach dem enormen Zustrom von Flüchtlin-

Bereits früh im Jahr 2015 hat sich VIVAWEST

gen im Jahr 2015 sind im vergangenen Jahr

zum Thema Integration von Flüchtlingen klar

deutlich weniger Asylsuchende nach Deutsch-

aufgestellt. Wir sind überzeugt, dass Integra-

land gekommen. Im Easy-System, über welches

tion nur durch eine dezentrale Unterbringung

das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

mitten in unseren Quartieren nachhaltig gelin-

(BAMF) die Erstverteilung der Asylbewerber

gen kann.

auf die Bundesländer vornimmt, wurden 2015

Aktuell leben in rund 850 Wohnungen von

fast 1,1 Millionen und 2016 etwa 305.000 Flücht-

VIVAWEST etwa 2.000 geflüchtete Menschen.

linge erfasst. In rund 63 Prozent der Entschei-

Für rund 400 Wohnungen wurden individuelle

dungen über Asylanträge wurde 2016 Schutz

Mietverträge abgeschlossen, die anderen Woh-

gewährt. Dem Bundesland Nordrhein-Westfa-

nungen haben wir an Städte und Kommunen

len wurden gemäß Königsteiner Schlüssel 2015

vermietet, damit dort Flüchtlinge leben können.

über 230.000 Menschen zugewiesen, 2016 wei-

Dem liegt in der Regel eine Kooperationsver-

tere rund 110.000. Die Unterbringung dieser vor

einbarung zugrunde, die sicherstellt, dass die

Krieg oder Verfolgung Zuflucht Suchenden

in den Wohnungen lebenden Menschen durch

stellt für die Politik, für Verwaltungen, aber auch

die kommunalen Verwaltungen betreut wer-

für die Wohnungsunternehmen eine enorme

den. VIVAWEST hat mit insgesamt 20 Städten

Herausforderung dar.

und Kommunen solche Abkommen getroffen.

Familie Fahham und VIVAWEST-Sozialberaterin Karina Doll (2. von rechts)

DIE KINDER HOFFEN IN DER ZUKUNFT AUF NEUE FREUNDE UND AUSBILDUNGSCHANCEN, UND AUCH ICH WÜRDE GERNE ARBEITEN. IN ERSTER LINIE SIND WIR ABER DANKBAR, HIER ZU SEIN Zoraida Fahham floh aus Syrien und hat mit ihren beiden Kindern bei VIVAWEST eine Wohnung gefunden

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B E R I C HT 201 6 G EMEI N SCHAFT STÄRKE N

Gemanagt wird das zentral durch einen Flücht-

gerufen von den Sozialpartnern der Chemiein-

lingsbeauftragten des Unternehmens.

dustrie. „Bei unseren Dienstleistern RHZ und HVG haben wir fünf Plätze für Praktika geschaf-

INTEGRATION FÖRDERN

fen und so fünf jungen Flüchtlingen die Qua-

Neben der Unterbringung von in Not geratenen

lifizierung für eine Ausbildung ermöglicht“, so

Menschen in unseren Wohnungen gibt es bei

VIVAWEST-Geschäftsführer Ralf Giesen.

VIVAWEST ein breit gefächertes Engagement für eine funktionierende Integration. Wie schon

UNTERSTÜTZUNG DURCH NACHBARN

2015 haben wir auch 2016 über die Vivawest

Die wichtigsten Partner für die Integration von

Stiftung ein Sonderbudget von 100.000 Euro

Flüchtlingen sind unsere Mieter als Nachbarn.

für die Unterstützung von überwiegend ehren-

Sie zeigen, wie erfolgreiche Integration funkti-

amtlich initiierten Flüchtlingsprojekten zur Ver-

onieren kann. In Bochum-Langendreer zum Bei-

fügung gestellt. Unter anderem werden mit

spiel: Dort hatte die Stadtverwaltung rund 70

Finanzmitteln aus diesem Budget viele Inte-

von knapp 90 Wohnungen, die eigentlich abge-

grationsmaßnahmen speziell für Kinder finan-

rissen werden sollten, zeitlich befristet von

ziert. Sprachunterricht und Sport gemeinsam

VIVAWEST angemietet. Diese Wohnungen wur-

mit Nicht-Flüchtlingskindern bilden hierbei die

den von VIVAWEST kurzfristig wieder bewohn-

Schwerpunkte.

bar gemacht. Sowohl unsere Mieter als auch die

VIVAWEST beteiligt sich zudem mit fünf

Anlieger haben trotz anfänglicher Skepsis den

Plätzen am Projekt „Start in den Beruf“, ins Leben

Start der Flüchtlinge in einen neuen Lebensab-

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von VIVAWEST geben in ihrer Freizeit Flüchtlingen Deutschunterricht – hier in einer Schule in Duisburg

63

WIR MÜSSEN PRAGMATISCHE LÖSUNGEN FÜR DIE HERAUS­ FORDERUNGEN VOR ORT IM ZUSAMMENHANG MIT DER UNTERBRINGUNG VON FLÜCHTLINGEN ENTWICKELN Haluk Serhat, Generalbevollmächtigter von VIVAWEST

schnitt sehr engagiert unterstützt. Gemein-

bieten 15 speziell geschulte Mitarbeiterinnen

schaftlich wurden Wohnungen renoviert oder

und Mitarbeiter des Unternehmens auf ehren-

Treppenhäuser gestrichen. Kostenlos zur Verfü-

amtlicher Basis unter anderem in unserem gro-

gung gestellte Möbel aus der Nachbarschaft bil-

ßen Quartier Duisburg-Vierlinden Deutsch-

den in vielen Fällen die Basis für die Wohnungs-

sprachkurse an. So lernen momentan rund

einrichtung, Kinderspielzeug wechselt  regel­

150 Flüchtlinge die deutsche Sprache, um sich

mäßig die Besitzer. „Über das Thema Wohnen

verständigen zu können – eine wesentliche Vor-

hinaus gibt es in Langendreer zahlreiche

aussetzung für Integration.

Gemeinschaftsaktivitäten“, so Roger Hartung, der Flüchtlingsbeauftragte von VIVAWEST.

VERBANDSINITIATIVE

Gemeinschaftliches Kochen, Spielen, Feiern,

Der Verband der Wohnungs- und Immobilien-

das Zeigen und Erklären des Quartiers und ganz

wirtschaft Rheinland Westfalen e.V. (VdW) hat

praktischer Alltagsthemen wie Mülltrennung,

Ende 2016 einen neuen Arbeitskreis „Flüchtlings-

Hilfestellungen bei Behördenangelegenheiten

unterbringung“ ins Leben gerufen. Haluk Serhat,

– so helfen Nachbarn den „Fremden“ bei ihrem

Generalbevollmächtigter von VIVAWEST, wurde

Start in der ihnen unbekannten neuen Welt.

zum Vorsitzenden dieses Arbeitskreises ernannt. Er sagt: „Wir müssen pragmatische Lösungen für

EHRENAMTLICH TÄTIGE MITARBEITER

die Herausforderungen vor Ort im Zusammen-

Auch die Mitarbeiter von VIVAWEST engagie-

hang mit der Unterbringung von Flüchtlingen

ren sich im Sinne einer erfolgreichen Integra-

entwickeln. Die Wohnungswirtschaft nutzt dabei

tion. Um Flüchtlinge zu befähigen, Alltagssitu-

ihre Vernetzung, um voneinander zu lernen und

ationen in der deutschen Sprache zu meistern,

sich gegenseitig zu unterstützen.“

64

B E R I C HT 201 6 G EMEI N SCHAFT STÄRKE N

„GLÜCKAUF NACHBARN“ VIVAWEST und RAG Montan Immobilien wollen zeigen, wie durch eine gelungene Integration lebenswerte Quartiere geschaffen werden können

A

ls Wohnungsanbieter mit Wurzeln in der Bereitstellung von Bergarbeiterwohnun-

gen und langjähriger Expertise in der Entwicklung von Quartieren will VIVAWEST gemeinsam mit RAG Montan Immobilien GmbH (RAG Montan Immobilien) einen Beitrag zum gesellschaftspolitisch bedeutsamen Thema Integration leisten. Mit dem Projekt „Glückauf Nachbarn – Modellquartier Integration“ entwickeln beide Unternehmen Ideen, wie Integration im Quartier gefördert werden kann. Dabei spielen neben der Migration insbesondere auch Aspekte der demografischen Entwicklung, Bildung oder der unterschiedlichen Religionen und sozialen Schichten eine Rolle. Integration ist in diesem Vorhaben also weit gefasst und bedeutet nicht nur die aktuell im Vordergrund stehende Bewältigung der Integration von Zu­ wanderern und Flüchtlingen. GROSSE HERAUSFORDERUNG VIVAWEST-Geschäftsführerin Claudia Goldenbeld: „Mit dem ,Modellquartier Integration‘ wollen wir eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen

entschlossen

Experten der Denkfabrik beim Treffen am VIVAWEST-Firmensitz auf Nordstern

angehen.

Integration findet dort statt, wo die Menschen leben. Deshalb muss Integrationsarbeit in den

Das Projekt „Glückauf Nachbarn“ folgt einem

DIE PLANUNGSBÜROS

Quartieren beginnen. Mit ,Glückauf Nachbarn‘

zweistufigen Prozess aus Thesenentwicklung in

wollen wir zeigen, wie man mit aktiver Quartiers­

einer Denkfabrik und einer daran anschließen-

entwicklung lebendige und lebenswerte Quar-

den Werkstattphase.

raum & kommunikation, Wien (Österreich) Teleinternetcafe, Berlin (Deutschland) De Zwarte Hond, Niederlassung Köln (Deutschland) Schulze+Grassov, Frederiksberg (Dänemark)

tiere durch Integration schaffen kann.“

Im Rahmen der bereits 2016 abgeschlos-

Eingebettet ist das Projekt in den Rahmen

senen Denkfabrik erarbeiteten sechs Experten

des Programms „Glückauf Zukunft!“, mit dem die

aus den Disziplinen Stadt- und Quartiersent-

RAG-Stiftung, die RAG AKTIENGESELLSCHAFT

wicklung, Soziologie, Bildung, lokale Ökonomie,

und die Evonik Industries AG den Steinkohlen-

Integration und Flüchtlingsthematik Thesen

bergbau in Deutschland würdig verabschie-

zur Förderung von Integration in der Nachbar-

den und gleichzeitig Zukunftsimpulse für die

schaft. Parallel dazu bereitete ein Historiker

Weiterentwicklung der Region setzen wollen.

die Geschichte der Integrationsleistungen des

65

Berg­baus sowie der beteiligten Unternehmen auf. Seine Arbeit sowie die Thesen der Experten sind Basis für die Werkstattphase. In der Werkstattphase, die 2017 starten wird, entwickeln interdisziplinäre und internationale Planungsteams auf Basis der Ergebnisse aus der Denkfabrik konkrete städtebauliche Lösungsansätze für ein harmonisches Miteinander im Quartier. Die Ideen der Werkstatt werden exemplarisch für das Quartier Duisburg-VierVorstellung des Projektes „Glückauf Nachbarn“ auf der Messe EXPO REAL

linden, das mit 2.300 Wohnungen das größte Quartier im VIVAWEST-Bestand ist, und die ehemalige Bergbaufläche Friedrich-Heinrich in Kamp-Lintfort erarbeitet. Die Ergebnisse, die

Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr. „Inte-

voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jah-

gration wird die gesellschaftliche Agenda der

res 2017 veröffentlicht werden, sollen übertrag-

nächsten Jahre bestimmen“, so Groschek. Viel-

bar sein und Modellcharakter für Siedlungen in

falt belebe unsere Kultur, Städte und Gemein-

ganz Deutschland haben.

den und sei für die Weiterentwicklung der

„Integration in dem umfassenden Sinne

Region eine große Chance. Groschek: „,Glückauf

unseres Projektes erfordert die Bündelung

Nachbarn‘ ist ein Projekt mit Weitsicht. Es nimmt

vieler Kräfte. Die Auswahl der Experten stellt

die Interessen aller in den Blick und fördert

eine interdisziplinäre Herangehensweise sicher.

gutes Miteinander in Quartieren. Nur so kann

Durch die Initiative und Einbindung von VIVA-

Integration gelingen.“

WEST und RAG Montan Immobilien lassen sich Ideen schnell mit den Anforderungen der Praxis spiegeln. So können wir realisierbare Lösungen entwickeln“, sagt VIVAWEST-Geschäftsführer

DIE EXPERTEN

Ralf Giesen. „Mit diesem Projekt wollen wir das

Stadt- und Quartiersentwicklung: Prof. Dipl.-Ing. Christa Reicher, Leiterin des Fachgebietes Städtebau, Stadtgestaltung und Bauleitplanung der TU Dortmund Soziologie: Prof. Dr. Rolf G. Heinze, Inhaber des Lehrstuhls für allgemeine Soziologie, Arbeit und Wirtschaft der Ruhr-Universität Bochum Bildung: Prof. Dr. Veronika Fischer, Professorin für Erziehungswissenschaft an der Hochschule Düsseldorf

Miteinander im Revier stärken und den sozialen Zusammenhalt in der Nachbarschaft fördern“, ergänzt Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Geschäftsführer RAG Montan Immobilien. PROJEKT MIT WEITSICHT Erstmals vorgestellt wurde das Projekt auf der Münchener Immobilienmesse EXPO REAL im Oktober 2016 im Beisein des Schirmherrn Michael Groschek, NRW-Minister für Bauen,

Lokale Ökonomie: Dr. Stefan Gärtner, Direktor des Forschungsschwerpunkts Raumkapital am Institut Arbeit und Technik in Gelsenkirchen Integration: Serap Güler, Sprecherin des Integrationsausschusses des Landtags von Nordrhein-Westfalen Flüchtlingsthematik: Birgit Naujoks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrats Nordrhein-Westfalen e.V.

66

B E R I C HT 201 6 G EMEI N SCHAFT STÄRKE N

Ehrung für ein Bündel von Maßnahmen im Quartier Dorsten-Hervest (links) und das Fest der Kulturen

AUSGEZEICHNETE AKTIVITÄTEN VIVAWEST gewinnt den Preis Soziale Stadt für ihr Projekt in Dorsten-Hervest

E

in stark vom Bergbau geprägter Stadtteil in

Zu diesem Zweck unterstützt das Unterneh-

Dorsten, ein Wohnungsunternehmen und

men über die Vivawest Stiftung den Verein für

eine Hand voll lokaler Akteure, die sich für die

Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte

Weiterentwicklung des Stadtteils einsetzen –

Dorsten sowie das Kultur- und Begegnungs-

das sind die „Zutaten“ für das Erfolgsrezept des

zentrum am Brunnenplatz mit jährlich insge-

„Public.Private.Partnership. Zechensiedlung

samt 20.000 Euro.

Dorsten-Hervest: Ein Quartier blickt nach vorn“.

„Der Schwerpunkt des Projekts liegt vor

2016 wurde das Projekt in der Kategorie

allem auf Entwicklungspartnerschaften“, sagt

„Bürgermitwirkung, Stadtteilleben“ mit dem

Uwe Goemann, Geschäftsführer der Vivawest

Preis Soziale Stadt ausgezeichnet. Es geht

Stiftung. Das bedeutet, dass Impulse aus der

zurück auf die Entwicklungen im Rahmen der

Bewohnerschaft und anderer Akteure auf-

Städtebauförderungsinitiative „Soziale Stadt“,

gegriffen und umgesetzt werden. Beispiele

die in der Zeit von 2009 bis 2015 vielfältige Pro-

dafür sind der auf einer VIVAWEST-Fläche

jekte in Dorsten-Hervest startete. Zuvor hatte

entstandene Interkulturelle Siedlungsgarten

sich der Stadtteil zu seinem Nachteil verän-

oder die Restaurierung der Uhr im Torbo-

dert. Bestehende Strukturen bröckelten, Inves-

gen am Brunnenplatz durch VIVAWEST

titionen blieben aus, die Kaufkraft nahm ab und

in Zusammenarbeit mit dem Bergbauverein.

die Attraktivität der Wohngebäude ging zurück.

VIVAWEST arbeitet aktiv an der Vernetzung

Angesichts des Endes der Förderphase

der Akteure, zum Beispiel im Rahmen der Her-

durch die „Soziale Stadt“ im Dezember 2015

vest-Konferenz, und unterstützt Bürger-En-

wurde ein Konzept mit dem Ziel erarbeitet,

gagement. Neben den sozialen Angeboten,

die vorhandenen Projektergebnisse zu sichern.

dem Siedlungsgarten, der Bewahrung der

Teil dieses Prozesses ist es, die Integrationsar-

Siedlungsgeschichte und Aktivitäten im Rah-

beit im Kultur- und Begegnungszentrum am

men der Flüchtlingshilfe sind die VIVAWEST-

Brunnenplatz in der Zechensiedlung „Fürst

Ferienfreizeiten für Kinder ein wichtiger

Leopold“ zu stärken. VIVAWEST, die hier 463

­Baustein des Projekts, an dem die Stadt Dors-

Wohneinheiten bewirtschaftet, griff die Idee

ten mit dem Stadtteilbüro Hervest, der Ver-

auf und setzte sich für die Weiterführung der

band der Evangelischen Kirchengemeinden

laufenden Angebote und eine Verknüpfung

Dorsten, der Bergbauverein und VIVAWEST

der sonstigen Aktivitäten in der Siedlung ein.

beteiligt sind.

PREIS SOZIALE STADT Der Wettbewerb Preis Soziale Stadt ist eine Gemeinschaftsinitiative des AWO Arbeiter­ wohlfahrt Bundesverbandes, des Deutschen Städtetages, des GdW Bundesverbandes deutscher Wohnungsund Immobilienunternehmen, des Deutschen Mieterbundes und des vhw Bundesverbandes für Wohnen und Stadtentwicklung. Er wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit unterstützt und 2016 zum neunten Mal ausgelobt. Geehrt werden herausragende Beispiele sozialen Engagements

67

GRÜNE TREFFPUNKTE IM QUARTIER In der Zechensiedlung in Dorsten-Hervest haben Nachbarn einen gemeinsamen Garten angelegt, und im Lüner Geistviertel werden Mieterkinder zu „Gartenkids“

P

flanzen, pflegen, ernten – gemeinsames

zu den „Gartenkids“ gehören. „Hier können sie

Gärtnern erfreut immer mehr Menschen.

sich richtig austoben“, ergänzt die Mutter. „Es

Dabei geht es nicht nur darum, eigenes Obst

ist wichtig, dass die Kinder sehen, wie die Pflan-

und Gemüse anzubauen, sondern vielmehr

zen wachsen“, sagt Annette Graf von der Wald-

zusammen mit anderen etwas Sinnvolles zu tun,

schule. Ziel des Projektes, das 2017 fortgeführt

GARTENKIDS

die Natur zu erleben, zu fühlen, zu riechen und

wird, sei es, den Kindern die Natur näherzubrin-

zu schmecken. Der amerikanische Trend zur

gen und diese mit allen Sinnen zu erleben,

kooperativen gärtnerischen Nutzung von städ-

erklärt sie. Sogar das WDR Fernsehen ist auf die

tischen Flächen ist auch bei VIVAWEST ange-

Initiative aufmerksam geworden und berichtete

kommen. So kümmern sich zum Beispiel in einer

in der „Lokalzeit Ruhr“. Auch auf die Nachbar-

Gemeinschaftsinitiative des Wohnungsunter-

schaft hat das Gartenprojekt eine positive Wir-

2017 geht das Kooperationsprojekt mit der Waldschule Cappenberg im Lüner Quartier In der Geist in die zweite Saison

nehmens und des Vereins für Bergbau-, Indus-

kung. „Die Anwohner freuen sich, dass sich die

trie- und Sozialgeschichte Dorsten e.V. Nach-

Brachfläche im Quartier zu einem grünen

barn der Zechensiedlung in Dorsten-Hervest

Schmuckstück entwickelt hat, und eifern den

seit 2015 gemeinsam um einen Interkulturellen

jungen Gärtnern nach. Die Gartenparzelle lockt

Siedlungsgarten. Und in der Stadtmitte von

inzwischen immer mehr Nachbarn an und wird

Bottrop haben Mütter und Kinder aus einem

zum Treffpunkt für Jung und Alt“, so Carsten

VIVAWEST-Quartier 2016 Hochbeete gebaut

Gröning, Leiter des VIVAWEST-Kundencenters

und bepflanzt. „Dieses Gemeinschaftsprojekt

in Lünen.

stärkt nachbarschaftliches Zusammenleben“, weiß Jürgen Kimpel, kommissarischer Leiter des VIVAWEST-Kundencenters in Bottrop. RAUS IN DIE NATUR Mit den eigenen Händen etwas erschaffen, das Früchte trägt, ist besonders für Kinder ein faszinierendes Erlebnis. Für sie haben deshalb im Frühjahr 2016 VIVAWEST, HVG, die Vivawest Stiftung und das Umweltbildungszentrum Waldschule Cappenberg auf einer Brachfläche im Lüner Geistviertel ein Gemeinschaftsprojekt ins Leben gerufen. Auf dem rund 100 Quadratmeter großen Grundstück haben die „Gartenkids“ unter Anleitung von Diplom-Agraringenieurin Annette Graf von der Waldschule Beete angelegt, bepflanzt und gepflegt und konnten später ihr eigenes Obst und Gemüse ernten. Die Begeisterung ist auf allen Seiten groß: „So kommen unsere Kinder raus, lernen die Natur kennen und sitzen nicht nur vor dem Fernseher“, freuen sich Nina und Sören Klein, deren Söhne

Die „Gartenkids“ Celine (links) und Melina bei der Arbeit

68

B E R I C HT 201 6 G EMEI N SCHAFT STÄRKE N

ENGAGEMENT FÜR DEN SPORT VIVAWEST ist Titelsponsor des Revier-Marathons und unterstützt zudem Radsport-Events

S

port verbindet. Wer einmal zusammen mit

der Strecke empfiehlt er, sich anderen Läufer-

anderen unter Schweiß und Tränen für ein

gruppen anzuschließen. „Die haben mich bisher

gemeinsames Ziel trainiert und gekämpft oder

immer gut mitgezogen“, so Thon. Er schätzt

am Rande eines entscheidenden Wettkampfes

jedoch nicht nur den Zusammenhalt unter den

für ein Team gefiebert hat, wird das bestätigen.

Läufern, sondern auch die besondere Atmos­

VIVAWEST bringt mit unterschiedlichen Sport­

phäre entlang der Strecke. „Der VIVAWEST-­

sponsoring-Aktivitäten bereits seit Jahren nicht

Marathon bietet eine wunderbare Streckenfüh-

nur tausende Sportler in der Metropolregion

rung und eine einmalige Stimmung, vor allem

Ruhr, sondern auch hunderttausende Zuschauer

im Start- und Zielbereich. Und er ist als Sporter-

in Bewegung und zusammen.

eignis wichtig für die ganze Region.“

So ist das Wohnungsunternehmen zum Bei-

„Der Rundkurs durch die vier Städte des

spiel seit 2013 Titelsponsor des Marathons durch

Reviers vorbei an den Landmarken ist einma-

die Metropole Ruhr – eine Veranstaltung, die

lig. Er eröffnet die Chance, bekannt Geglaub-

inzwischen aus den Kalendern der Laufsport-

tes aus einer ganz neuen Perspektive zu entde-

begeisterten in der Region nicht mehr wegzu-

cken“, weiß auch VIVAWEST-Geschäftsführerin

denken ist und sich über die Jahre immer wei-

Claudia Goldenbeld. „Als Namensgeber sind wir

ter entwickelt hat. Bei der vierten Auflage des

stolz darauf, mit dem Marathon ein Sportereig-

VIVAWEST-Marathons am 22. Mai 2016 bega-

nis für Jung und Alt und zugleich ein Familien-

ben sich knapp 8.000 Sportlerinnen und

fest am Streckenverlauf anbieten zu können.

Sportler in verschiedenen Wettbewerben auf

Daher darf sich die Laufsportgemeinde in der

den Rundkurs durch die vier Revierstädte Gel-

Metropole Ruhr auch 2017 wieder auf dieses

senkirchen, Essen, Bottrop und Gladbeck. Die

besondere Sportfest freuen“, sagt Goldenbeld.

abwechslungsreiche Strecke führte Marathonis und Halbmarathonis, Staffel- und Kurzstrecken-

MEHR AKTIONEN FÜR ZUSCHAUER

läufer unterschiedlichster Altersklassen vor-

Für die fünfte Auflage des Laufevents am

bei an Industriekultur und Bergehalden, durch

21. Mai 2017 verspricht Titelsponsor VIVAWEST

belebte Stadtkerne und mitten durch VIVA-

eine neue Marathonstreckenführung und mehr

WEST-Quartiere.

Aktion für die Zuschauer. Passend zum kleinen Jubiläum wird die Königsdistanz des städte-

OLAF THON TRITT IN DER STAFFEL AN

übergreifenden Laufes auf knapp 18 Kilometern

Dass das Laufen leichterfällt, wenn man nicht

geändert und für Teilnehmer, Zuschauer und

allein unterwegs ist, weiß auch Schalke-Le-

Anwohner optimiert. Die neue Streckenführung

gende und Fußball-Weltmeister Olaf Thon, der

verspricht aber nicht nur den Marathonis und

zur prominent besetzten Schalke-Staffel

Staffelläufern zusätzliche Einblicke. Durch die

gehörte. Bei einem kurzfristigen Formtief auf

Änderungen führt der Weg der Läufer mehr-

LAUFEN, WO DAS HERZ SCHLÄGT Der fünfte VIVAWESTMarathon führt durch die Städte Gelsenkirchen, Bottrop, Gladbeck und Essen und vorbei an Landmarken des Reviers

69

VIVAWEST-Geschäftsführer Claudia Goldenbeld (2. v. l.) und Ralf Giesen (2. v. r.) mit Michael Büskens (l.) und Olaf Thon (Mitte) von der Staffel legendärer Schalke-Spieler sowie Verbandsdirektor Alexander Rychter vom VdW Rheinland Westfalen

Großer Sport im Ruhrgebiet: VIVAWEST ist Titelsponsor des Revier-Marathons

mals an den Stimmungshochburgen wie dem

der erstmals nicht nur Radsportler der soge-

Nordsternpark mit eigener Fanmeile und den

nannten Continental-Klasse, sondern auch Fah-

Fanpoints mit buntem Programm in Bottrop

rer aus der internationalen Pro-Tour-Serie teil-

und der Tribüne der Vivawest Dienstleistungen

nahmen, die die bedeutendsten Straßenrennen

in Gladbeck vorbei. Mehr Aktion für die

der Welt umfasst. Die zweite Etappe fand am 24.

Zuschauer, mehr Applaus für die Läufer, so die

Juli 2016 auf einem 1.100 Meter langen Rundkurs

Idee. „Wir wollen mit Sportlern und Zuschauern

um den Franz-Lenze-Platz in Duisburg-Vierlin-

ein großes Lauf-Fest feiern“, freut sich VIVA-

den statt. Auf der winkligen Strecke rund um

WEST-Geschäftsführer Ralf Giesen.

das Rathaus von Recklinghausen wurde nach spannendem Rennen am 3. September 2016

Die RUHRPOTT-Tour Radrennserie wird von den Dienstleistern im Vivawest-Konzern gesponsert

DIENSTLEISTER FÖRDERN RADSPORT

der Gesamtsieger Marcel Kalz gekürt. Die vielen

Die Dienstleistungsunternehmen des Vivawest-

tausend Zuschauer am Rande der Rennstrecke

Konzerns haben sich dem Sport auf zwei Rädern

erwartete bei allen Etappen ein Rahmenpro-

verschrieben und unterstützen seit vielen Jahren

gramm mit Moderation und Mitmachaktionen.

Radsportevents der Region. 2016 präsentierte

„Nach vielen Jahren der Pause ist es uns mit der

die Unternehmensgruppe gemeinsam mit dem

RUHRPOTT-Tour gelungen, erneut ein Radsport­

Rad Club Olympia Buer erstmals die „Vivawest

event nach NRW zu bekommen“, so Michael

Dienstleistungen RUHRPOTT-Tour“. Hierbei han-

Zurhausen, Vorsitzender des Rad Clubs Olym-

delt es sich um eine Rennserie, bestehend aus

pia Buer. 2017 dürfen sich Radsportfans wieder

drei Einzelrennen mit Etappenwertungen, die in

auf spannende Renntage freuen. VIVAWEST

die Gesamtwertung einfließen.

verlängert ihr Sponsoring-Engagement und

Den Auftakt bildete die 23. City Nacht von Schaffrath am 25. Mai 2016 in Gelsenkirchen, an

bringt damit auch im Radsport weiterhin Sportler und Sportbegeisterte zusammen.

70

B E R IC HT 201 6 G EMEI N SCHAFT STÄRKE N

Die Absolventen des ImmobilienKOLLEGs mit der VIVAWEST-Geschäftsführung

FIT FÜR DIE ZUKUNFT VIVAWEST legt großen Wert auf Ausbildung und Förderung des Nachwuchses

D

ie Ausbildung junger Nachwuchskräfte hat

Ein ansprechendes Ausbildungsmarketing trägt

einen hohen Stellenwert bei VIVAWEST. Sie

dazu bei, engagierte junge Menschen zu gewin-

ist ein wichtiger Baustein der Personalentwick-

nen. VIVAWEST ist auf Messen und Veranstaltun-

lung, um Potenziale künftiger Mitarbeiter für

gen der IHK sowie beim Talentprogramm des Ini-

das Unternehmen zu entfalten. Die qualifizierte

tiativkreises Ruhr aktiv. Als Schulbotschafter sind

Ausbildung ist seit Jahrzehnten Basis für die

die Auszubildenden die Experten, um für das

berufliche Entwicklung. Im Vivawest-Konzern

Unternehmen als Ausbildungsbetrieb zu werben.

wird in kaufmännischen und handwerklichen

2016 begannen 20 Immobilienkaufleute die

Berufen ausgebildet. Mit insgesamt 134 Auszu-

Ausbildung bei Vivawest Wohnen. Um ihnen

bildenden liegt die Ausbildungsquote von

den Start zu erleichtern, wurden die neuen Mit-

7,1 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.

arbeiter zunächst rund um die Ausbildung und

Während ihrer Ausbildung lernen die jun-

das Unternehmen umfassend informiert. Ein

gen Menschen die vielseitigen Inhalte der unter-

mehrtägiges Seminar zum Start machte sie fit

schiedlichen Berufsbilder und die wesentlichen

für den Einstieg in das Berufsleben.

Aspekte der Wohnungswirtschaft kennen. Das

Die Vivawest Dienstleistungen-Gruppe bildet

ist zugleich Chance und Herausforderung. Die

80 junge Leute in den Berufen Anlagenmecha-

berufsspezifischen Handlungsfelder erfordern

niker, Elektroniker, Fliesen-, Platten- und Mosaik­

hohe Eigenmotivation und große Flexibilität,

leger, Maler und Lackierer, Fachkraft für Rohr-,

die gebotenen Möglichkeiten zu nutzen. Dabei

Kanal- und Industrieservice, Gärtner, Forstwirt,

unterstützt VIVAWEST durch Fachvorträge,

Fachkraft für Lagerlogistik, Kaufmann für Dialog­

Seminare und zusätzlichen Unterricht. 2016

marketing, Informatikkaufmann, Kaufmann für

wurden sechs unserer Auszubildenden durch

Büromanagement und Industriekaufmann aus.

die IHK für einen sehr guten Abschluss geehrt.

Außerdem unterstützt die Gruppe das von den

FÖRDERUNG DER MITARBEITER Aus-, Fort- und Weiterbildung sind zentrale Bausteine der Personalentwicklung bei VIVAWEST, in die viel investiert wird

71

GERADE DIE KOMBINATION AUS PERSÖNLICHER WEITER­ ENTWICKLUNG UND NETZWERKEN FUNKTIONIERT GROSSARTIG

Sozialpartnern der chemischen Industrie ins Leben gerufene Projekt „Start in den Beruf“ und stellte fünf Praktikumsplätze für junge Flüchtlinge zur Verfügung. Ziel des Projektes

Stefan Heidermann, Zentrales Projektmanagement Vivawest Dienstleistungen GmbH, zum NachwuchskräfteKOLLEG

ist es, Jugendliche, die noch nicht ausbildungsfähig sind, für eine Ausbildung zu qualifizieren. Allen fünf Teilnehmern wurde im Anschluss an das sechs Monate dauernde Praktikum ein Ausbildungsplatz angeboten. Zwei Praktikanten haben sich daraufhin für eine Ausbildung bei der RHZ Handwerks-Zentrum GmbH in den Ausbildungsbereichen Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik sowie Fachkraft für

Führungskräfte stand unter der Überschrift „Wir

Rohr-, Kanal- und Industrieservice entschieden.

sind VIVAWEST“.

QUALIFIZIERUNG VON FÜHRUNGSKR ÄFTEN

lung umfasst neben themen- und zielgrup-

Auch wenn es um Förderung von Mitarbeiterin-

penspezifischen Angeboten auch individuell

nen und Mitarbeitern geht, ist VIVAWEST ein

erforderliche Entwicklungsmaßnahmen zur Stär-

attraktiver Arbeitgeber. Der Entwicklungspfad

kung der Fach- und Methodenkompetenz und

„attraktive Arbeitswelt“ verfolgt mit der syste-

zur Förderung der persönlichen Kompetenzen.

Die Personal- und Führungskräfteentwick-

matischen Personal- und Führungskräfteförde-

Das vor zwei Jahren im Rahmen des kon-

rung das Ziel, Führungskräfte, Führungsnach-

zernweiten Talentmanagements gestartete

wuchskräfte und Schlüsselkräfte für ihre

ImmobilienKOLLEG wurde erfolgreich abge-

Aufgaben zu qualifizieren und auf künftige

schlossen. In 18 Monaten wurden acht Präsenz-

Anforderungen vorzubereiten. Das konzern-

module und sieben Webmodule durch die Teil-

weite interne Entwicklungsprogramm mit den

nehmer des FührungskräfteKOLLEGs sowie

Formaten ManagementFORUM, Führungskräf-

acht Präsenzmodule durch das Junior- und

teDIALOG, FührungsWERKSTATT und Immobi-

NachwuchskräfteKOLLEG absolviert und zwei

lienKOLLEG ist dafür beispielhaft.

Projekte bearbeitet. Die Geschäftsführung

2016 wurden insgesamt zehn Führungskräf-

überreichte bei der Abschlussveranstaltung die

teDIALOGe zu Themen wie „Strategie VIVAWEST

Zertifikate an die 35 Teilnehmer und würdigte

2025“, „Frauen in Führungspositionen“, „Gesund-

Engagement und Leistungen. Das Immobilien-

heit und Führung“ oder „Tax Compliance“ orga-

KOLLEG soll künftig fester Bestandteil der Per-

nisiert. Das letztjährige ManagementFORUM für

sonal- und Führungskräfteentwicklung werden.

BERUF UND STUDIUM Mit mehr als 43.000 Euro hat VIVAWEST 2016 Studien- und (Fern-)Lehrgänge gefördert. Aktuell gibt es 51 Maßnahmen. Darunter fallen 19 Mitarbeiter, deren Studium oder Weiterbildungslehrgang gefördert wurde und 20, die in 2016 ein berufsbegleitendes Studium aufgenommen haben. Elf Mitarbeiter erreichten einen Studienabschluss mit sehr gutem Ergebnis

EXTERNE WEITERBILDUNG

INTERNE WEITERBILDUNG

Im Jahr 2016 nahmen insgesamt 282 Mitarbeiter und Führungskräfte an externen Seminaren, Lehrgängen, Fachtagungen, Kongressen, Vorträgen, Infoveranstaltun­ gen und Workshops teil. Die Veranstaltungen dienten der qualifizierten fachlichen Weiterbildung

2016 wurden bei Vivawest Wohnen 70 Veranstaltungen zu Fach- und Kompetenzthemen sowie 29 Anwenderschulungen zum neuen Vertriebstool angeboten. Durch individuelle Trainings zur Stärkung der persönlichen und sozialen Kom­ petenz konnten 15 Mitarbeiter im Rahmen von Beratungsgesprächen und Coachings erfolgreich gefördert werden

72

B E R I C HT 201 6 G EMEI N SCHAFT STÄRKE N

ZUM WOHLE DER MITARBEITER Viele Aktionen für gesundes Arbeiten bei VIVAWEST

D

as VIVAfit-Haus hat vier Puzzleteile: Gesundheit und Leistungsfähigkeit, Kompetenz,

Werte, Einstellung und Motivation sowie Arbeit, Arbeitsumfeld und Führung stehen für die Bausteine, die die Beschäftigungsfähigkeit von Menschen und ihre Arbeitsleistung maßgeblich beeinflussen. VIVAWEST misst Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz wachsende Bedeutung bei, um den nachhaltigen Erfolg des Konzerns zu sichern. Im vergangenen Jahr wurden entscheidende Aufgaben in dem neuen Fachbereich Gesundheits- und Beschäftigungsfähigkeitsmanagement/Arbeitsschutz zusammengeführt, um sich für die Herausforderungen der sich rasant verändernden Arbeitswelt zu wappnen. VIVAWEST versteht Arbeits- und Gesundheitsschutz als gemeinsame Aufgabe, der sich alle Mitarbeiter stellen sollen – vom Auszubil-

Sportlicher Teilnehmer beim ersten Nordsternturm-Lauf

denden bis zur Führungskraft. Wir sind ein großer Ausbildungsbetrieb und wollen bereits bei unseren jungen Mitarbeitern frühzeitig die Weichen für eine gesunde (Berufs-)Biografie stellen. Erarbeitet wurde dazu ein auf die Zielgruppe Auszubildende zugeschnittenes Konzept, das sich aktiv mit den Themen gesunde und enerIm Rahmen des Sommerfestes erliefen Mitarbeiter und ihre Familien über 1.000 Euro für einen guten Zweck

giereiche Ernährung, Bewegung und Ergonomie, Sucht, Stress und der Fähigkeit auseinandersetzt, persönliche Krisen zu bewältigen. Die jungen Mitarbeiter werden während der Ausbildung für diese Aspekte sensibilisiert und über Schulungen, Präventionskurse und Gesundheitskurse informiert. Auch die Konzern-Führungskräfte haben sich intensiv mit dem Thema Gesundheits- und Beschäftigungsfähigkeitsmanagement ausein-

73

andergesetzt. Beim ManagementFORUM 2016

Hilfe durch ausgebildete Mitarbeiter gesichert.

erwarteten die Teilnehmer nach dem Konfe-

Die betriebsärztliche Betreuung stellen wir

renzteil viele sportliche und teambildende

durch die Firma MEDITÜV sicher. Sie führt unter

Herausforderungen. Im Rahmen der Füh-

anderem die erforderlichen Bildschirmarbeits-

rungskräfteDIALOGe wurden in nachfolgen-

platzuntersuchungen durch.

den Veranstaltungen die Ziele und Bausteine

Die Beurteilung von Arbeitsbedingungen

des Gesundheits- und Beschäftigungsfähig-

aus arbeitssicherheitstechnischer Sicht findet

keitsmanagements ausführlich vorgestellt und

jährlich an jedem Standort statt. Bei Umzügen

zukünftige Kernthemen aus Führungs- sowie

und Raumplanungen innerhalb des Konzerns

Mitbestimmungssicht erarbeitet.

ist der Arbeitsschutz ebenso beratend eingebunden wie bei den Planungen für neue Verwal-

ZWEIEINHALBMAL DIE ERDE UMRUNDET

tungsgebäude oder Kundencenter.

2016 hatten alle Mitarbeiter Gelegenheit, sich eingehend in ergonomischen Fragen beraten

BERUF UND FAMILIE

und ihren Arbeitsplatz optimal einrichten zu

VIVAWEST steht für eine gelebte Vereinbarkeit

lassen. Über das Thema Prävention durch

von Beruf und Familie und bietet Mitarbeitern

Bewegung wurde nicht nur theoretisch infor-

viele verschiedene Teilzeitmodelle und flexible

miert. Im Konzern konnten 460 Mitarbeiter zur

Arbeitszeiten über Arbeitszeitkonten an. Steht

Teilnahme an der „Schrittzähler-Challenge“

Mitarbeitern die Betreuung des Nachwuchses

animiert werden. In 54 Teams hatten sie sich

einmal nicht zur Verfügung, ermöglichen wir in

das Ziel gesetzt, der Empfehlung der Weltge-

Kooperation mit dem Kinderhaus Rasselbande

sundheitsorganisation nachzukommen und

eine Spontanbetreuung für Kinder von zwei bis

täglich 10.000 Schritte zu gehen. Mit viel Spaß,

zwölf Jahren. In den Sommerferien können

gegenseitiger Motivation und Wettkampfgeist

Betreuungsmodule passend zu Arbeitszeiten

machten die Mitarbeiter im Zeitraum von

und privaten Planungen gebucht werden.

30  Tagen gemeinsam knapp 145 Millionen

2016 wurde VIVAWEST zum dritten Mal in

Schritte. Damit hätten sie die Erde fast zwei-

Folge für ihre familienfreundliche Personalpoli-

einhalbmal umrundet.

tik mit dem Zertifikat audit berufundfamilie der

Seit jeher werden für jeden Verwaltungs-

gemeinnützigen Hertie Stiftung ausgezeichnet.

standort freiwillige Erst- und Brandschutzhelfer

Im Reauditierungsverfahren wurden vorhan-

alle zwei Jahre durch externe Ausbilder geschult.

dene Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf

Somit ist überall eine schnelle und sichere Erste

und Familie geprüft und fortgeschrieben.

FührungskräfteDIALOG „Gesundheit und Führung“

74

B E R IC HT 201 6 G EMEI N SCHAFT STÄRKE N

Teilnehmer der Betriebsrätekonferenz am VIVAWEST-Firmensitz auf Nordstern

BERICHT DER ARGE – GEMEINSAM FÜR VIVAWEST Das Jahr 2016 stellte die Mitbestimmung vor viele Herausforderungen

D

ie Gremien der betrieblichen Mitbestim-

Zum Jahresende 2016 verließ der Vorsitzende

mung im Vivawest-Konzern, die sich für

des Betriebsrates von Vivawest Wohnen, Volker

die Arbeitnehmer der einzelnen Gesellschaften

Möller, nach 15 Jahren an der Spitze des

engagieren, sind zahlreich. Gebündelt sind sie

Betriebsrates das Unternehmen. Zum gleichen

in der ARGE, der Arbeitsgemeinschaft der

Zeitpunkt übernahm Natalie Frase, seit 1996

Betriebsräte.

Mitglied im Betriebsrat und vorher stellvertretende Vorsitzende, den Vorsitz. Die ARGE wird

EIN NEUES STARKES TEAM

seit Sommer 2016 kommissarisch vom Gesamt-

Im vergangenen Jahr gab es personelle Verän-

betriebsratsvorsitzenden der Vivawest Dienst-

derungen sowohl an der Spitze des Betriebsra-

leistungen GmbH (Vivawest Dienstleistungen)

tes der Vivawest Wohnen GmbH (Vivawest

und stellvertretenden Vorsitzenden der ARGE,

Wohnen) als auch an der Spitze der ARGE. Mitte

Jörg Schneidinger, geführt.

des Jahres stellte sich das Team der Mitbestim-

Als ARGE sind wir der Ansicht, dass jede

mung von Vivawest Wohnen neu auf. So schied

Veränderung eine Chance bietet. Gemeinsam

der stellvertretende Vorsitzende des Betriebs-

wollen sich die Betriebsräte im Vivawest-Kon-

rates und Vorsitzende der ARGE, Hagen Kühn,

zern den weiteren Herausforderungen stellen

aus dem Betriebsrat aus. Gleichzeitig legte er

und im Sinne der Mitarbeiter weiter dafür arbei-

seine Mandate im Aufsichtsrat von Vivawest

ten, dass VIVAWEST auch künftig ein partner-

Wohnen und der IG BCE Ortsgruppe VIVAWEST

schaftlicher Arbeitgeber und Vermieter in der

nieder. Im gleichen Zeitraum gaben zwei wei-

Region an Rhein und Ruhr bleibt – für unsere

tere Mitglieder des VIVAWEST-Betriebsrates

Mitarbeiter und für die Menschen in unseren

ihre Ämter auf. Diese Positionen wurden über

Wohnungen.

die Liste der Nachrücker aus dem bestehenden Gremium nachbesetzt.

Zum Jahresende 2016 fanden bei den operativen Gesellschaften von Vivawest Dienst-

75

leistungen und Vivawest Wohnen die Wahlen

gungen liegen über denen des Branchenver-

der Jugend- und Auszubildendenvertretungen

gleichs. Das ist nicht selbstverständlich. Geprägt

statt. Im Konzern nehmen vier dieser Gremien

von gegenseitigem Vertrauen setzt sich die

die Belange von insgesamt 134 Auszubilden-

betriebliche Mitbestimmung täglich dafür ein,

den wahr.

dass das so bleibt. Als betriebliche Sozialpartner arbeiten wir daran mit, dass sich VIVAWEST

INTEGRIERTER KONZERN

stetig verbessert.

Zum Jahresende 2016 wurde die engere Ver-

Im Gesundheits- und Beschäftigungsfähig-

zahnung der Vivawest Wohnen GmbH und der

keitsmanagement unterstützen wir als ARGE

Vivawest Dienstleistungen GmbH im Projekt

konzernweit die Maßnahmen für ein gesundes

„Integrierter Konzern“ entschieden und die

Arbeitsleben; wir stärken das gemeinsame Ver-

Umsetzung zum 1. Januar 2017 gestartet. Im

ständnis der Kolleginnen und Kollegen innerhalb

Rahmen des Zusammenwachsens innerhalb

der einzelnen Gesellschaften im Vivawest-Kon-

des Vivawest-Konzerns wechselten 13 Mitarbei-

zern füreinander; wir harmonisieren Vereinba-

ter zwischen den Häusern von Vivawest Woh-

rungen wie beispielsweise die Betriebsverein-

nen und Vivawest Dienstleistungen das Arbeits-

barung „Wohnraumversorgung“. Als Vertreter

verhältnis.

der betrieblichen Mitbestimmung wollen wir

Die Mitbestimmung stand hierzu mit dem

mit unserer Arbeit Vertrauen schaffen und für

Arbeitgeber in konstruktiven Verhandlungen,

Stabilität sorgen – für alle Mitarbeiterinnen und

um für die Mitarbeiter bestmögliche Bedingun-

Mitarbeiter des integrierten Konzerns.

gen zu schaffen. Innerhalb des Konzerns soll ein Wechsel des Arbeitsverhältnisses jederzeit und

GEWERKSCHAFTLICHE MITBESTIMMUNG

ohne Nachteile möglich sein. Konzernwechsel-

Neben der betrieblichen Mitbestimmung bildet

richtlinien sollen hierfür zukünftig einen geeig-

die gewerkschaftliche Mitbestimmung inner-

neten Rahmen bilden.

halb des Vivawest-Konzerns die zweite starke Säule. Auch hier gab es an den jeweiligen Spit-

GEMEINSAMER WEG IN 2017

zen der beiden IG BCE Ortsgruppen Vivawest

Wir sind eins, wir alle sind VIVAWEST – für

Wohnen und Vivawest Dienstleistungen perso-

unsere Kunden, für unsere Mitarbeiter. So sind

nelle Veränderungen.

MITBESTIMMUNG

wir 2017 an den Start gegangen. Eine gemein-

Zum Ende des Jahres 2016 wurde innerhalb

In vielen Gremien unterstützen Arbeitnehmer­ vertretungen VIVAWEST dabei, Herausforde­ rungen zu bewältigen. Gebündelt sind die Mitarbeiter-Gremien in der ARGE

same Klausurtagung der ARGE soll strategische

von Vivawest Wohnen auch der IG BCE Ver-

Ziele erarbeiten und so dafür die Weichen stel-

trauenskörpervorstand gewählt und etabliert.

len. VIVAWEST ist in vielen Belangen ein mehr

Dieser begleitet als gewerkschaftliches Organ

als vorbildliches Unternehmen. Aufgrund der

der Mitbestimmung unter anderem die Tarif-

soliden Struktur der Gesellschafter konnte ein

verhandlungen. Auch im Rahmen der gewerk-

nachhaltiges Geschäftsmodell erfolgreich eta-

schaftlichen Arbeit wollen wir im Konzern in

bliert werden. Die betrieblichen Rahmenbedin-

Zukunft enger kooperieren. Ob am Standort Nordstern oder Bergmannsglück – wir wachsen stärker zusammen. Motto ist: Gemeinsam

Natalie Frase, Vorsitzende des Betriebsrates der Vivawest Wohnen GmbH, und Jörg Schneidinger, kommissarischer Vorsitzender der ARGE

für unsere VIVAWEST. AUSBLICK Das Jahr 2017 begann mit der Wahl der gemeinsamen betrieblichen Aufsichtsratsmitglieder. Sie leitete die Betriebsratswahlen innerhalb des Vivawest-Konzerns in den Jahren 2017 und 2018 ein. Wir sind gut aufgestellt und werden uns gemeinsam den Herausforderungen stellen. Wir alle sind VIVAWEST!

NACHHALTIGKEIT

ZUKUNFT GESTALTEN. DAS NACHHALTIGE GESCHÄFTSMODELL VON VIVAWEST IST AUF DEN LANGFRISTIGEN ÖKONOMISCHEN ERFOLG BEI GLEICHZEITIGER ÜBERNAHME ÖKOLOGISCHER UND SOZIALER VERANTWORTUNG AUSGERICHTET

QUERSCHNITTSTHEMA IM GANZEN KONZERN Im Jahr 2013 hat der Vivawest-Konzern ein systematisches Nachhaltigkeitsmanagement aufgebaut, das seither kontinuierlich weiterentwickelt wird. Heute ist das Nachhaltigkeitsmanagement fest in der Organisationsstruktur von VIVAWEST verankert

2%

SENKUNG DER EMISSIONEN Durch effizientere Nutzung der Energie soll der CO2-Ausstoß Jahr für Jahr reduziert werden

76

B E R I C HT 201 6 Z UKUNF T GE STALTE N

77

NACHHALTIGKEITS­ MANAGEMENT WIRD BEI VIVAWEST ALS UNTERNEHMENSWEITE AUFGABE VERSTANDEN Jeanette Wojtena, Unternehmens­ entwicklung/Nachhaltigkeitsbeauftragte

78

B E R I C HT 201 6 Z UKUNF T GE STALTE N

NACHHALTIGKEIT IM KONZERN VIVAWEST Ökonomische, ökologische und soziale Themen sind integraler Bestandteil der Strategie VIVAWEST 2025 und Anspruch unseres täglichen Handelns

M

it ihrem nachhaltigen wohnungswirt-

Diese umfasst sieben Geschäftsfeld- und sieben

schaftlichen Geschäftsmodell und ihrer

Funktionsbereichsstrategien, in denen die rele-

Vision, die erste Adresse für gutes Wohnen zu

vanten Themen der Nachhaltigkeit explizit

sein, ist VIVAWEST bestrebt, den langfristigen

berücksichtigt und auf die erforderlichen

ökonomischen Erfolg bei zeitgleicher Über-

Umsetzungsmaßnahmen heruntergebrochen

nahme von ökologischer und sozialer Verant-

werden. Um das nachhaltige Denken und Han-

wortung sicherzustellen. Mit diesem Anspruch

deln von VIVAWEST sichtbar zu positionieren,

wurde auch die Strategie VIVAWEST 2025 ent-

wurden die Nachhaltigkeitsziele explizit als

wickelt, welche jährlich fortgeschrieben wird.

Baustein im Strategiehaus aufgenommen.

Nachhaltigkeitsziele als integraler Bestandteil der Strategie VIVAWEST 2025

VIVAWEST Wir sind die erste Adresse für gutes Wohnen. ÖKONOMISCHE ZIELE QUALITATIVES WACHSTUM

KERNGESCHÄFTSFELDSTRATEGIE BESTANDSMANAGEMENT

ÖKOLOGISCHE ZIELE OPERATIVE EXZELLENZ

Einkaufsstrategie Personalstrategie Kommunikations- und Marketingstrategie IMMOBILIEN

GESCHÄFTSFELDSTRATEGIE BERGBAUFOLGE Multimediaversorgung

IT-Strategie

Mess- und Abrechnungsdienste

Finanzierungsstrategie

Handwerksdienstleistungen

Grünflächenmanagement

CRM-Strategie

ATTRAKTIVE ARBEITSWELT

GESCHÄFTSFELDSTRATEGIEN

GESCHÄFTSFELDSTRATEGIE PORTFOLIOMANAGEMENT

Portfoliostrategie

VERLÄSSLICH

SOZIALE ZIELE

IMMOBILIENDIENSTLEISTUNGEN

TATKRÄFTIG

AUTHENTISCH

BERGBAUFOLGE

KREATIV

79

Das Fundament der nachhaltigen Ausrichtung von VIVAWEST liegt in dem eigenen Selbstverständnis, das durch vier Unternehmenswerte geprägt wird. Hiernach sind die Beschäftigten von VIVAWEST

Nachhaltigkeitsziele von VIVAWEST

ÖKONOMISCHE ZIELE

verlässlich, indem sie verantwortungsvoll und

• Steigerung der Werthaltigkeit des Konzerns

nachhaltig handeln und Zusagen einhalten,

• Sicherstellung einer kontinuierlichen positiven Ergebnisentwicklung

tatkräftig, indem sie konsequent die gemeinsamen Ziele verfolgen, authentisch, indem sie offen, ehrlich und tolerant handeln, wie die Menschen in der Region, sowie kreativ, indem sie die Zukunft gestalten. Diese Unternehmenswerte, welche auch in ­der zum 01.01.2017 überarbeiteten konzernin­ter­­­­­nen Verfassung niedergeschrieben sind,

ÖKOLOGISCHE ZIELE • Erhöhung der Energieeffizienz und Senkung der CO2-Emissionen in den Bestandsgebäuden um jährlich 2 Prozent • Erprobung innovativer Produkte, Verfahren und Technologien zur umweltfreundlicheren Bestandsbewirtschaftung • Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und Senkung der CO2-Emissionen an den VIVAWEST-Standorten

lebt VIVAWEST gegenüber ihren Stake­holdern.

SOZIALE ZIELE NACHHALTIGKEITSZIELE Mit der Entwicklung der Strategie VIVAWEST 2025 wurden klare Nachhaltigkeitsziele entlang der drei Dimensionen der Corporate Social Responsibility, nämlich Ökonomie, Ökologie und Soziales, erarbeitet. Diese Ziele wurden im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements in ein ganzheitliches Nachhaltigkeitsprogramm überführt, in dem die Ziele auf die erforderlichen Umsetzungsmaßnahmen heruntergebrochen sind (siehe Seite 98 f.). KONZERNWEITE AUFGABE Nachhaltigkeit betrifft als Querschnittsthema nahezu alle Bereiche des Konzerns. Demzufolge wird das implementierte Nachhaltigkeitsmanagement bei VIVAWEST als eine unternehmensweite Aufgabe verstanden. Die Kernaufgaben des Nachhaltigkeitsmanagements liegen in der Schaffung von Transparenz inklusive der jährlichen Berichterstattung, der Abstimmung aller Aktivitäten sowie der fortlaufenden Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit im Konzern. Hierdurch wird sichergestellt, dass die unternehmerische Verantwortung der operativen Geschäftseinheiten und Funktionsbereiche, die auf unterschiedliche Managementsysteme und -ansätze zurückgreifen sowie einem sys­ tematischen Monitoring unterliegen, auch im Sinne des Nachhaltigkeitsmanagements wahrgenommen wird.

• Fortführung des gesellschaftlichen Engagements mit einem Gesamtvolumen von rund 2 Millionen Euro • Sicherstellung einer hohen Arbeitgeber­ attraktivität für derzeitige und neue Mitarbeiter • Steigerung der Kundenzufriedenheit und Kundenbindung

80

B E R I C HT 201 6 Z UKUNF T GE STALTE N

ORGANISATORISCHE VERANKERUNG Das Nachhaltigkeitsmanagement ist als Funk­-

Stakeholder von VIVAWEST

tion fest in der Organisationsstruktur von VIVAWEST verankert. Die Gesamtverantwortung für das Thema liegt bei der Konzerngeschäftsführung. Eine von der Konzerngeschäftsführung benannte Nachhaltigkeitsbeauftragte im Bereich

Gesellschafter Führungskräfte/ Mitarbeiter

Politik und Legislative

Strategie bündelt und koordiniert die Aktivitäten rund um das Thema Nachhaltigkeit im Konzern. Das zentrale Steuerungsgremium ist der Kon-

Kunden, insbesondere Mieter

Lieferanten

zernlenkungskreis Nachhaltigkeit, der sich aus Führungskräften aller hierfür relevanten Bereiche aus dem Segment Immobilien und dem Segment Immobiliendienstleistungen sowie Vertretern der betrieblichen Mitbestimmung zusam-

Fremdkapital­ geber

Öffentlichkeit/ Bürger

Kommunen/ Institutionen

mensetzt. Im Sinne des integrierten Konzerns VIVAWEST gewährleistet dies eine ganzheitliche und segmentübergreifende Betrachtung aller wichtigen Nachhaltigkeitsthemen.

DIALOG MIT DEN STAKEHOLDERN Dem regelmäßigen Dialog mit den Stakeholdern

Organisatorische Verankerung des Nachhaltigkeitsmanagements Konzern Geschäftsführung

von VIVAWEST wird eine hohe Bedeutung beigemessen, denn wer die Anforderungen der Stakeholder kennt, kann Ziele und Maßnahmen gezielt darauf ausrichten. Der strukturierte Austausch zu Unternehmensaktivitäten, aber auch zu Ansprüchen und Interessen der unterschiedlichen Personengruppen und Institutionen e­rfolgt deshalb auf vielfältige Weise. Exemplarisch sind Sitzungen, Versammlungen, Internet, Social Media, zentrale Kundenberatung, Mieterzeitung,

Nachhaltigkeitsbeauftragte

Kundencenter, Außenstellen und Servicebüros, Veranstaltungen, Intranet oder die Mitwirkung in themenbezogenen Arbeitskreisen zu nennen. Im Jahr 2016 hat VIVAWEST vor allem die Zufriedenheit der Neu- und Bestandskunden in Form

Konzernlenkungskreis Nachhaltigkeit

eines Mystery Shoppings und im Rahmen einer repräsentativen Mieterbefragung kritisch hinterfragt. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen

SEGMENT IMMOBILIEN

SEGMENT IMMOBILIENDIENSTLEISTUNGEN

in Unternehmensentscheidungen ein und werden damit auch im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements berücksichtigt.

81

ERGEBNISSE DER

BERICHTERSTATTUNG

­WESENTLICHKEITSANALYSE

Im Herbst 2013 hat der Konzern unter Berück-

Zur Bestimmung der Relevanz von Nach­

sichtigung der branchenspezifischen Ergän-

haltigkeitskriterien aus Sicht von VIVAWEST

zung des DNK die Nachhaltigkeitsberichterstat-

und den jeweiligen Anspruchsgruppen führt

tung systematisch aufgebaut, die seither konti-

VIVAWEST alle zwei Jahre eine Wesentlichkeits-

nuierlich weiterentwickelt wird. Seit dem Ge­

analyse durch. Im Rahmen des Verfahrens wer-

schäftsjahr 2015 erfolgt eine komprimierte

den die unterschiedlichen Geschäftstätigkeiten

Berichterstattung zum Thema Nachhaltigkeit in

der Segmente Immobilien und Immobilien-

einem gesonderten Kapitel in der Jahrespubli-

dienstleistungen berücksichtigt. Folglich flie-

kation von VIVAWEST. Die Inhalte werden

ßen nicht nur die Themen des wohnungswirt-

anhand der drei klassischen Dimensionen Öko-

schaftlich geprägten Deutschen Nachhaltig-

nomie, Ökologie und Soziales strukturiert. Die

keitskodex (DNK) in das Bewertungsverfahren

Kriterien, welche im Rahmen der Wesentlich-

ein, sondern auch ausgewählte Aspekte aus der

keitsanalyse bewertet wurden, und ihre Indika-

Global Reporting Initiative (GRI) nach dem Stan-

toren bilden dabei die Grundlage für die inhalt-

dard G4 sowie darüber hinaus als wesentlich

liche Ausgestaltung. Die wesentlichen Kenn-

identifizierte Nachhaltigkeitskriterien von Wett­

zahlen beziehen sich in der Regel auf die ver-

bewerbern.

gangenen drei Geschäftsjahre und werden zukünftig entsprechend jährlich fortgeschrie-

Zur Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse

ben. Die veröffentlichten Daten und Fakten gel-

setzt VIVAWEST auf ein vereinfachtes Verfah-

ten in den meisten Fällen für den gesamten Kon-

ren, das in den folgenden Schritten durchge-

zern VIVAWEST und damit für alle Geschäfts-

führt wird:

felder.

1) Ergänzung der DNK-Kriterien um weitere

Ergänzend zum vorliegenden Bericht gibt

zu bewertende Nachhaltigkeitskriterien

VIVAWEST jährlich die Entsprechenserklärung

beispielsweise aus dem GRI G4 oder von

zum DNK und dessen wohnungswirtschaftliche

Wettbewerbern

Ergänzung ab und veröffentlicht mit Bezug auf

2)  Durchführung interner Befragungen mit Beschäftigten, die im regelmäßigen Dialog mit den relevanten Stakeholdern stehen (21 Experteninterviews) 3)  Konsolidierung der Ergebnisse in einer Matrix und Verabschiedung der Ergebnisse durch den Konzernlenkungskreis Nachhaltigkeit 4) Verifizierung der bisher berichteten Indikatoren und gegebenenfalls Anpassung der Indikatorenliste Unter Berücksichtigung der wohnungswirtschaftlichen und konzernspezifischen Besonderheiten wurden 37 Kriterien systematisch abgeleitet, welche der Wesentlichkeitsanalyse unterzogen wurden. Das Ergebnis ist in der Matrix auf Seite 82 zusammengefasst, welche die bewerteten Kriterien hinsichtlich ihrer Relevanz für die Stakeholder und für VIVAWEST abbildet.

die Dimension Ökologie eine Umwelterklärung nach EMAS.

B E R I C HT 201 6 Z UKUNF T GE STALTE N

sehr hoch

Einschätzung der Relevanz von Nachhaltigkeitskriterien für VIVAWEST

RELEVANZ FÜR DIE STAKEHOLDER

A2

A3 D1 D6 D2

A1

D3 C4 B10

B9

B3

C10

A4

B1 B6

B2

B4 C6 D5 C9 C7 C3 D7 C5 C8 C2 D4

C1

E2 E1 E4 E5 E3 E6

B8 B7 B5

sehr gering

82

sehr gering

sehr hoch

RELEVANZ FÜR VIVAWEST

A Ökonomie

C5

Führungskräfteentwicklung

A1

Wirtschaftliche Entwicklung

C6

Gesundheitsförderung

A2

Bestandsentwicklung

C7

Arbeitssicherheit

A3

Mietenentwicklung

C8

Anreizsysteme

A4

Beschaffung

C9

Arbeitnehmerrechte

C10

Mitarbeiterfluktuation

B Ökologie

D Soziales: Kunden und Gesellschaft

B1

Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen

B2

Abfallaufkommen

D1

Nebenkosten

B3

Biodiversität

D2

Kundengesundheit und -sicherheit

B4

Energieverbrauch (außerhalb der Organisation)

D3

Kundenzufriedenheit und -bindung

B5

Energieverbrauch (innerhalb der Organisation)

D4

Schutz der Privatsphäre des Kunden

B6

CO2-Emissionen (Gebäude)

D5

Mieterstruktur

B7

CO2-Emissionen (Fuhrpark)

D6

Entwicklung von Quartieren

B8

Sonstige klimarelevante Emissionen

D7

Gesellschaftliches Engagement

B9

Prozesse/Verfahren zur Schonung natürlicher Ressourcen

B10

Neue Techniken zur Reduktion des Energieverbrauchs

C Soziales: Arbeitgeber-Attraktivität

E Soziales: Compliance und Politik E1

Korruptionsbekämpfung

E2

Korruptionsfälle und Bußgelder

C1

Mitarbeitervielfalt

E3

Menschenrechte in der Lieferkette

C2

Beruf und Familie

E4

Menschenrechtsverstöße

C3

Gleichbehandlung

E5

Mitgliedschaften

C4

Aus-, Fort- und Weiterbildung

E6

Spenden

83

Ökonomie

fen. Getragen durch die stabilen Erträge aus dem

Das Geschäftsmodell von VIVAWEST ist geprägt

Bestandsmanagement konnten – ergänzt um die

von ökonomischer Effizienz und einer langfristi-

Erlös- und Ergebnisbeiträge aus dem Immobilien-

gen unternehmerischen Perspektive. Zwei der

vertrieb sowie dem Segment Immobiliendienst-

wesentlichen ökonomischen Ziele, die VIVAWEST

leistungen – die finanziellen Erwartungen erneut

anstrebt, sind daher die Sicherstellung einer kon-

übertroffen und gegenüber dem Vorjahr gestei-

tinuierlich positiven Ergebnisentwicklung sowie

gert werden. Mit einem Gesamtumsatz in Höhe

die Steigerung der Werthaltigkeit des Konzerns.

von 834 Millionen Euro wurde im Geschäftsjahr

Der Handlungsrahmen für damit verbundene

2016 ein EBITDA von rund 348 Millionen Euro

unternehmerische Entscheidungen und Aktivitä-

erwirtschaftet. Die erfolgreiche Entwicklung des Vivawest-­

ten wird im Kern über den jährlichen Strategieentwicklungs- und den daran anschließenden

Konzerns schlägt sich auch in den bedeutsamen

Planungsprozess definiert.

branchentypischen Kennzahlen nieder. In 2016

Ein zentraler Bestandteil des Strategieent-

wurde ein Funds From Operations (FFO) von rund

wicklungsprozesses ist der Portfoliostrategiepro-

218 Millionen Euro erzielt, der um etwa 4 Prozent

zess. In diesem erfolgt die strukturierte Auswahl

über dem Vorjahreswert liegt. Der Net Asset Value

der Investitions- und Desinvestitionsprojekte,

(NAV) erhöhte sich gegenüber dem Vorjahres-

indem der gesamte Wohnungsbestand sorgfältig

endwert sogar um rund 10 Prozent auf 3.693 Mil-

analysiert wird. Die Ergebnisse werden herange-

lionen Euro zum 31. Dezember 2016. Die Erhöhung

zogen, um die Investitions- und Instandhaltungs-

resultiert im Wesentlichen aus der Marktwertent-

mittel gezielt zu allokieren sowie strategiekon-

wicklung des Immobilienbestandes infolge der

forme Desinvestitionen im Sinne der qualitativen

verbesserten Bewirtschaftungssituation sowie

Verbesserung der Portfoliostruktur zu planen.

dem Ergebnis aus wertsteigernden Investitionen

Darüber hinaus werden im Rahmen des Strate-

und zielgerichteten Desinvestitionen.

gieentwicklungsprozesses alle relevanten marktund unternehmensspezifischen Herausforderungen je Geschäftsfeld und Funktionsbereich analysiert, bewertet sowie konkrete Handlungsbedarfe abgeleitet, die wiederum in strategische Maßnahmen überführt und im Rahmen eines

Wirtschaftliche Entwicklung in Millionen Euro

Umsatz +0,3 %

strategischen Maßnahmenmanagements einem

2015

systematischen Monitoring unterzogen werden.

2016

Mit der Verabschiedung der Konzernstrategie im

806,0

2014

808,4 +3,2 %

834,4

Rahmen der jährlichen Strategieklausur beginnt

Bereinigtes EBITDA

der Prozess der Mittelfristplanung, die einen Zeit-

2014

horizont von fünf Jahren umfasst. In diesem Rahmen werden die strategischen Ziele in operative Ziele überführt, die letztlich die Basis für die operative Steuerung bilden. Die wirtschaftliche Leistung des Konzerns wird detailliert im Finanzbericht 2016 dargestellt.

338,5

2015 +2,7 %

347,6

2016

Funds From Operations (FFO) 2014

214,0 –2,1 %

Im Sinne einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsbe-

2015

richterstattung werden jedoch die als wesentlich

2016

identifizierten ökonomischen Kriterien und die

348,1 –2,8 %

209,5 +3,9 %

217,6

damit verbundenen Indikatoren im folgenden

Net Asset Value (NAV)

Abschnitt kurz erläutert.

2014

WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG (A1) Das operative Geschäft des Konzerns VIVAWEST ist im Jahr 2016 wiederum sehr erfolgreich verlau-

3.121,7 +7,2 %

3.347,9

2015 +10,3 % 2016

3.692,7

84

B E R I C HT 201 6 Z UKUNF T GE STALTE N

BESTANDSENTWICKLUNG (A2)

Investitionen in den Immobilienbestand

Mit einem Wohnungsbestand von 120.498

in Millionen Euro

Wohneinheiten zum Stichtag 31. Dezember

2014

2016 verfolgt VIVAWEST das Konzept einer nachhaltigen Bewirtschaftung, bei der die kontinuierliche Instandhaltung des Wohnungsbestandes, wertsteigernde Investitionen in Form von (energetischen) Modernisierungen, Erwer-

201,0 –18,6 %

163,7

2015

+42,0 %

232,4

2016

Technische Ausgaben in Euro pro m2

ben und Neu­­baumaßnahmen sowie zielgerichtete Desinvestitionen hohe Priorität haben. Folglich sind die technischen Ausgaben für Instandhaltung und Modernisierung in den letz-

21,57

+1,1  %

21,80

2014

+8,9 %

2015

23,74 2016

ten Jahren kontinuierlich gestiegen und belaufen sich in 2016 auf 23,74 Euro pro Quadrat­ meter Wohn-/Nutzfläche.

MIETENENTWICKLUNG (A3)

Mit Blick auf den Entwicklungspfad qua-

Infolge der aufgeführten qualitätssteigernden

litatives Wachstum, der unter anderem eine

Investitionen, aber auch durch Mietanpassun-

kontinuierliche, wertorientierte Portfolioent-

gen im Rahmen von Neuvermietungen und

wicklung zum Gegenstand hat, hat VIVAWEST

durch die Angleichung von bestehenden Miet-

das Niveau der Modernisierungs-, Neubau- und

verhältnissen an die Entwicklung der Mietspie-

Erwerbsinvestitionen im Vergleich zum bereits

gel ist die durchschnittliche monatliche Netto-

investitionsstarken Vorjahr um weitere 42 Pro-

kaltmiete von 5,16 Euro pro Quadratmeter im

zent auf insgesamt 232 Millionen Euro angeho-

Vorjahr auf 5,29 Euro pro Quadratmeter im

ben. Dies stellt den höchsten Wert seit Beste-

Berichtszeitraum gestiegen. Die Erhöhung um

hen von VIVAWEST dar. Neben der Fertigstel-

2,5 Prozent entspricht der durchschnittlichen

lung von 1.455 Modernisierungen wurden im

Mietenentwicklung in Nordrhein-Westfalen.

Be­­richtsjahr zudem 1.134 Bestandszugänge aus Neubau und Erwerb verzeichnet. Darüber hinaus befinden sich zum Bilanzstichtag mehr als 700 neue Wohnungen im Bau.

Mietenentwicklung Durchschnittliche monatliche Nettokaltmiete* in Euro pro m2

Bestandsentwicklung

5,05

Wohnungsbestand

2014

Wohneinheiten

5,16 2015

+2,5 %

5,29 2016

*Wohn- und Gewerbeeinheiten.

–0,4 %

120.990

+2,2 %

120.524

–0,0 %

120.498

BESCHAFFUNG (A4) Modernisierungen

Im Segment Immobilien nimmt VIVAWEST alle

Wohneinheiten

branchenüblichen Wertschöpfungsstufen wahr, die einer aktiven Bewirtschaftung von Wohnim–13,9 %

1.628

1.402

+3,8 %

1.455

mobilien zuzuordnen sind. Darüber hinaus erbringt VIVAWEST über konzerneigene Gesell-

Bestandszugang (Erwerb und Neubau)

schaften wohnungsnahe Dienstleistungen in den

Wohneinheiten

vier Geschäftsfeldern Grünflächenmanagement, Handwerksdienstleistungen, Multimediaversor-

708

+0,1 %

709

+59,9 %

1.134

gung sowie Mess- und Abrechnungsdienste. Hierdurch ist VIVAWEST im Vergleich zu vielen

2014

2015

2016

Wettbewerbern nicht nur in der Lage, ihren Mietern die wesentlichen Leistungen rund um das

85

Wohnen aus einer Hand anzubieten, sondern

INANSPRUCHNAHME VON

auch – bedingt durch die höhere Wertschöp-

NATÜRLICHEN RESSOURCEN (B1)

fungstiefe – den Qualitätsansprüchen der Kun-

Den größten Anteil der in Anspruch genommenen

den in besonderer Weise gerecht zu werden.

Ressourcen stellen Energie, Treibstoff, Wasser,

In den vorgelagerten Wertschöpfungsstu-

Baustoffe und Flächen dar. Während der Ver-

fen arbeitet VIVAWEST vor allem mit regiona-

brauch von Wasser, Energie und Treibstoffen im

len Partnern zusammen. Zur Sicherstellung einer

Einzelnen bewertet wird, können über den Ver-

effizienten und qualitätsbewussten Beschaffung

brauch von Baustoffen aktuell nur bedingt Anga-

verfügt VIVAWEST über ein Lieferantenmanage-

ben gemacht werden. Der Energie- und Treibstoff-

mentsystem. Dabei werden bei der Auswahl der

verbrauch werden in den nachfolgenden Abschnit-

Lieferanten auch soziale und ökologische Krite-

ten dargelegt. Der Frischwasserverbrauch in den

rien berücksichtigt, zu deren Einhaltung sich die

Verwaltungsstandorten umfasst im Berichtsjahr

Lieferanten über die allgemeinen Geschäftsbe-

10.325 Kubikmeter.

dingungen (AGB) verpflichten müssen.

Ökologie Vor dem Hintergrund ihrer ökologischen Verantwortung hat sich VIVAWEST ehrgeizige Ziele gesetzt, in denen die Erhöhung der Energieeffizienz und die Senkung der CO2-Emissionen, die Reduktion des Ressourcenverbrauchs und die Erprobung innovativer Produkte, Verfahren und Technologien zur umweltfreundlicheren Bestandsentwicklung im Fokus stehen. Zur Steuerung der Umweltaktivitäten greift VIVAWEST auf ein nach der europäischen Norm EMAS III zertifiziertes Umweltmanagementsystem zurück, welches von einem Umweltmanagementbeauftragten im Bereich Strategie konzernweit verantwortet wird. Durch seine zentrale Rolle und

Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen Frischwasserverbrauch der Verwaltungsgebäude in m3

9.096

+0,2 %

2014

9.110

+13,3 %

2015

10.325 2016

Bebaute Grundstücksfläche in Millionen m2

23,8

–1,3 %

2014

23,5

–1,3 %

2015

23,2 2016

Versiegelungsgrad in Prozent

die Unterstützung von zum Beispiel Umweltkoor16,9

und Maßnahmen ganzheitlich betrachtet und sys-

16,8

gestellt, dass alle ökologischen Handlungsfelder

17,0

dinatoren und internen Auditoren wird sicher-

2014

2015

2016

tematisch vorangetrieben werden. Das Umweltmanagementsystem, über das alle wesentlichen ökologischen Themen abgedeckt werden, ist damit wichtiger Bestandteil des Nachhaltigkeitsmanagements. Die Erreichung der ökologischen

Ein wichtiger Indikator ist der Versiegelungsgrad

Ziele wird jährlich über einen externen Gutachter

von Flächen. Durch Maßnahmen zur Regenwasser­

im Rahmen eines Umweltmanagement-Audits

versickerung, Regenwassernutzung oder Dachbe-

überprüft, dessen Ergebnisse in einer Umwelter-

grünung wirkt VIVAWEST nicht nur in Neubauge-

klärung veröffentlicht werden.

bieten, sondern auch in bestehenden Wohnquartieren einer weiteren Flächenversiegelung entgegen

RESSOURCENMANAGEMENT

und trägt so zum Erhalt der Biodiversität in Quartie-

Im Themenfeld Ressourcenmanagement berichtet

ren bei. Im Berichtsjahr bewirtschaftete VIVAWEST

VIVAWEST über die Inanspruchnahme von natür-

rund 23,2 Millionen Quadratmeter bebaute Grund-

lichen Ressourcen und das Abfallaufkommen.

stücksflächen und erreichte einen Versiegelungsgrad von 16,9 Prozent. Damit erhöhte sich der Ver-

86

B E R I C HT 201 6 Z UKUNF T GE STALTE N

siegelungsgrad im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Pro-

ENERGIEVERBRAUCH

zentpunkte, was in der Portfolioumschichtung

VIVAWEST differenziert aufgrund der jeweili-

begründet liegt, da teilweise dicht bebaute Flächen

gen Mengenverhältnisse grundsätzlich zwi-

angekauft, während gering bebaute beziehungs-

schen dem Energieverbrauch innerhalb und

weise unbebaute Flächen verkauft wurden.

außerhalb der Organisation, hat aber in beiden Fällen die kontinuierliche Senkung durch Steigerung der Energieeffizienz zum Ziel.

ABFALLAUFKOMMEN (B2) Die Restabfallmenge wird nur an den Verwaltungsstandorten gemessen und umfasste 2016

AUSSERHALB DER ORGANISATION (B4)

insgesamt rund 70 Tonnen. Aufgrund zahlreicher

Im Sinne der Energiewende strebt VIVAWEST

Maßnahmen zur Verbesserung der Wertstoff-

an, den Verbrauch an Heizenergie durch die Mie-

trennung konnte der Wert im Vergleich zum Vor-

ter zu senken. Aufgrund vielfältiger Maßnah-

jahr um 1,8 Prozent reduziert werden. Weitere

men, vorwiegend energetische Modernisierun-

Maßnahmen zur Reduzierung des Restabfallauf-

gen, Erneuerung von veralteten Heizanlagen

kommens sind im Nachhaltigkeitsprogramm defi-

und Optimierungen bestehender Heizanlagen,

niert. Anzumerken ist, dass das Abfallaufkommen

konnte in den letzten Jahren der Energie­

auf den Baustellen nicht digital erfasst wird und

verbrauch kontinuierlich gesenkt werden. Mit

deshalb nicht ausgewertet werden kann.

einem Heizenergieverbrauch von 165 kWh pro Quadratmeter in 2016 wurde die Energieintensität im Vergleich zum Vorjahr um weitere 2,2

Abfallaufkommen

Prozent reduziert. Damit zeigt sich, dass die

Restabfallaufkommen der Verwaltungsgebäude

beschlossenen Maßnahmen greifen, welche aus

in Tonnen

der energetischen Positionierung von VIVAWEST 75,9

2014

abgeleitet wurden.

–6,2 %

71,2

2015

–1,8 % 2016

69,9

Energieverbrauch im Wohnungsbestand* Energieverbrauch

Im Wohnungsbestand ergreift VIVAWEST unterschiedliche Maßnahmen zur Verminderung des Abfallaufkommens. Im Wesentlichen

in GWh

1.350,8

2014

–2,7 %

1.313,9

2015

werden zwei Ansätze erprobt: 1) Aktives Müllmanagement: Durch systemati-

–1,2 %

1.297,7

2016

sches Aufklären der Mieter und konsequentes

Energieintensität

Trennen der Abfälle wird das Tonnenvolumen

in kWh pro m2

sukzessive reduziert. Dies wiederum führt zu finanziellen Einsparungen bei den Mietern.

171,9

–1,8 %

168,8

–2,2 %

165,1

2) Unter- bzw. Niederfluranlagen: Diese Anlagen wurden zum Beispiel in den „Neuen Stadtgär-

2014

ten“ in Recklinghausen eingesetzt und beför-

*Heizenergie.

2015

2016

dern den Müll „unter Tage“. In diesem Fall werden klassische Müllgefäße durch unterirdische Anlagen mit chipgesteuerten Einwurfklappen

Des Weiteren bietet VIVAWEST seit 2016 in

ersetzt. Abgerechnet werden die Anzahl ein-

Kooperation mit den Stadtwerken Duisburg

geworfener Müllmengen pro Haushalt sowie

einen grünen VIVAWEST-Spezialtarif für Öko­

ein prozentual festgelegter Grundkostenan-

strom an. Mieter von VIVAWEST erhalten so

teil. Mit dem System wird nicht nur das Abfall-

günstigen Strom aus erneuerbaren Energie-

volumen gesenkt, sondern auch das optische

quellen von einem zuverlässigen Versorger mit

Erscheinungsbild im Quartier aufgewertet.

fairen Vertragsbedingungen.

87

INNERHALB DER ORGANISATION (B5)

KLIMARELEVANTE EMISSIONEN

Für

ermittelt

Im Themenfeld klimarelevante Emissionen erach-

VIVAWEST sowohl den Verbrauch der Heiz­

tet VIVAWEST vorrangig die CO2-Emissionen im

energie als auch den Stromverbrauch. Zusam-

Gebäudebestand als wesentliches Kriterium im

mengenommen sind beide Verbräuche im Vor-

Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements. Zur

jahresvergleich um 1,5 Prozent angestiegen.

Senkung der CO2-Emissionen setzt VIVAWEST

die

Verwaltungsstandorte

aber auch im Fuhrpark zahlreiche Maßnahmen um und behält auch sonstige klimarelevante

Energieverbrauch in den Verwaltungsgebäuden*

Emissionen stets im Blick.

Energieverbrauch

CO2-EMISSIONEN IM GEBÄUDEBESTAND (B6)

in MWh

Durch den gesamten Wohnungsbestand wurde

2014

6.826,0

ein CO2-Ausstoß von 355.946 Tonnen in 2016

6.035,0

verursacht. Dies ist eine Reduktion um 1,6 Pro-

–11,6 % 2015

+1,5 %

zent im Vorjahresvergleich. Die Verwaltungs-

6.124,0

2016

standorte weisen mit 599 Tonnen CO2-­Ausstoß in 2016 und 1.164 Tonnen CO₂-Ausstoß in 2015

Energieintensität

eine deutliche Reduktion von 48,5 Prozent auf,

in kWh pro m2

die sich vor allem durch die Umstellung fast aller 143,1

–12,0 %

125,9

+2,9 %

129,5

Verwaltungsstandorte auf Öko­strom erklären lässt.

2014

2015

2016

*Heizenergie und Strom: Die Berechnungsgrundlage wurde 2016 geändert. Zur Vergleichbarkeit wurden die Daten der Vorjahre angepasst.

CO2-Emissionen im Gebäudebestand CO2-Emissionen im Wohnungsbestand in Tonnen

Der Fuhrpark von VIVAWEST umfasst im Berichtsjahr 797 Fahrzeuge, die mit Diesel und Benzin betrie-

374.009

2014

–3,2 %

361.868

2015

ben werden. Darunter sind 281 PKW und eine Vielzahl verschiedener LKW und Baufahrzeuge. Letz-

–1,6 %

355.946

2016

tere kommen vor allem im Segment Immobilien-

CO2-Emissionen der Verwaltungsgebäude

dienstleistungen zum Einsatz. Zur Reduktion des

in Tonnen

Treibstoffverbrauchs werden beispielsweise im Seg-

2014

ment Immobiliendienstleistungen kontinuierlich Maß­nahmen zur Optimierung der EDV-gestützten

2015

Disposition von Monteuren und Routenplanung vor-

2016

genommen. Durch die verschiedenen Maßnahmen konnte – trotz einer Erhöhung der Anzahl der Fahrzeuge um 1,7 Prozent – der Treibstoffverbrauch um 6,2 Prozent auf 1.572 Tausend Liter gesenkt werden.

Treibstoffverbrauch Fuhrpark

1.164 –48,5 %

599

CO2-Intensität der Verwaltungsgebäude Kilogramm pro m2

26,4 2014

–8,0 %

24,3 2015

–47,7 %

12,7 2016

Die Berechnungsgrundlage wurde 2016 geändert. Zur Vergleichbarkeit wurden die Daten der Vorjahre angepasst.

Treibstoffverbrauch in Tausend Liter

1.580,2

2014

+6,1 %

1.675,9

2015

–6,2 % 2016

1.260 –7,6 %

1.571,6

88

B E R I C HT 201 6 Z UKUNF T GE STALTE N

Im Wohnungsbestand konnten die CO2-Emissi-

SONSTIGE KLIMARELEVANTE ­

onen insbesondere durch energetische Modernisie-

EMISSIONEN (B8)

rungen, Erneuerung veralteter Heizanlagen, Abriss

Weitere klimarelevante Emissionen wie Koh-

von energetisch schlechter Bausubstanz und Neu-

lenstoffmonoxid (CO), Stickoxide (NOx) und

bau energieeffizienter Gebäude von 1990 bis Ende

Schwefeldioxide (SOx) der selbst betriebenen

2016 um 349.775 Tonnen reduziert werden. Dies

Feuerungsanlagen aller Verwaltungsstandorte

entspricht einer Reduzierung je Quadratmeter

sind sehr gering. Im Berichtsjahr beträgt der

Wohnfläche um 50,3 Prozent. Die von der Bundes-

gesamte CO-Ausstoß nur 1,08 Kilogramm und

regierung angestrebte Reduzierung von mindes-

der NOx-­Ausstoß lediglich 16,62 Kilogramm.

tens 40 Prozent bis 2020 hat VIVAWEST folglich

Diese Werte stellen einen leichten Anstieg im

bereits heute übertroffen.

Vergleich zum Vorjahr dar, der sich durch die Inbetriebnahme einer Gaszentralheizung im Kundencenter Aachen begründen lässt.

Entwicklung CO2-Emissionen CO2-Emissionen seit 1990*

Sonstige klimarelevante Emissionen der Verwaltungsgebäude

in Kilogramm pro m2 100

CO-Emissionen

80

in Kilogramm

60

2014

1,12

–7,1  %

40

2015

1,04

+3,7 %

20

2016

0 1990

1995

2000

2005

2010

2015

*Heizenergiebedarf.

1,08

NOX-Emissionen in Kilogramm

15,27

2014

–6,2 %

14,33

2015

CO2-EMISSIONEN IM FUHRPARK (B7) Für den Fuhrpark ergibt sich für das Berichtsjahr

+16,0 % 2016

ein CO2-Ausstoß von 4.130 Tonnen. Die Reduk-

SOX-Emissionen

tion des CO2-Ausstoßes um 6,2 Prozent ist unter

in Kilogramm

anderem darin begründet, dass im Frühjahr 2016

2014 0,00

die verbleibenden 20 Fahrzeuge mit gelben be­ ziehungsweise roten Umweltplaketten ersetzt wurden, sodass nur noch Fahrzeuge mit grünen

16,62

2015 0,00 2016 0,00

Plaketten eingesetzt werden.

CO2-Emissionen im Fuhrpark

Modernisierungsmaßnahmen vorrangig Dachziegel ein, die Luftschadstoffe neutralisieren

CO2-Emissionen in Tonnen

können. Durch die Beimischung eines Katalysa4.150

2014

+6,1 %

4.404

2015

–6,2 % 2016

Darüber hinaus setzt VIVAWEST im Rahmen ­von

4.130

tors in der Endbeschichtung der verwen­deten Beton­dachsteine werden mittels Foto­katalyse Stick­oxide in ungefährliche Nitrate um­gewandelt. Allein in 2016 wurden 44.877 Qua­­dratmeter Dach­fläche im Bestand von VIVAWEST mit diesen sogenannten Climalife-­Dachziegeln eingedeckt. Laut Berechnungen des Fraunhofer Institutes werden hierdurch jährlich 669 Kilo-

89

gramm an gefährlichen Stick­oxiden in der Luft

Integration von Zuwanderern und Flüchtlingen.

neutralisiert. Dies entspricht den Emissionen

Ein strategisch wichtiges Projekt im Seg-

von 3,7 Millionen Kilometern Fahrleistung eines

ment Immobiliendienstleistungen startete im

Diesel-PKW.

Oktober 2016. Der Fokus des Projektes mit dem Titel „DGM Feldtest 400“ liegt in der Erprobung

INNOVATIONS- UND PRODUKT­

eines digitalen Gebäudemanagementsystems.

MANAGEMENT (B9 UND B10)

Insgesamt werden in diesem Zusammenhang

Wie in der Wohnungswirtschaft üblich, werden

400 Gebäude mit Technik zur zentralen Heiz-

bei VIVAWEST keine nennenswerten Forschungs-

anlagenüberwachung und -steuerung ausge-

und Entwicklungsaktivitäten mit eigenem Perso-

stattet. Im Rahmen des Projektes werden die

nal durchgeführt. Es bestehen jedoch vielfältige

Funktionalitäten des Systems geprüft sowie

Netzwerkaktivitäten und Kooperationen mit

definierte Dienste und Anwendungen getes-

Hochschulen, Branchenverbänden und Kom-

tet. Der Vorteil für den Mieter liegt insbeson-

munen, aus denen heraus Produkt- und Prozess­

dere in einer nutzerorientierten und effiziente-

innovationen auf ihre Einsetzbarkeit im betrieb-

ren Energieversorgung. Zudem ist eine bessere

lichen Alltag und auf ihre Eignung zur strategie-

technische Betreuung der Immobilien durch

konformen Weiterentwicklung des Konzerns

die Dienstleistungsunternehmen des Konzerns

und seiner Leistungen überprüft werden.

VIVAWEST möglich.

Schwerpunkte liegen hierbei in der Nutzung von Neuerungen und Technologien, welche auf die Steigerung der Energieeffizienz und damit auch

Soziales

auf die Senkung von CO2-Emissionen gerichtet

Die soziale Verantwortung umfasst aus Sicht von

sind, sowie in der Entwicklung von Quartieren.

VIVAWEST drei Kategorien: Arbeitgeber-Attrak-

In bereits laufenden Feldversuchen und

tivität, Kunden und Gesellschaft sowie Compli-

Pilotprojekten, wie zum Beispiel dem Modell­

ance und Politik. Aufgrund der Vielfältigkeit der

projekt Plusenergiehaus und dem Mobilitätspro-

Themen erfolgt die Steuerung, anders als in den

jekt RUHRAUTOe, stand im Jahr 2016 das Moni-

anderen beiden Dimensionen, über sehr unter-

toring im Vordergrund, um Handlungsempfeh-

schiedliche Instrumente und Managementan-

lungen für den generellen Einsatz in den Woh­

sätze. Diese reichen entsprechend den Themen

n­ungsbeständen ableiten zu können. In 2016

von der Personal- und Führungskräfteentwick-

neu aufgesetzte Feldversuche beziehen sich im

lung, einem Aus- und Weiterbildungsmanage-

Wesentlichen auf Produkte zur Verbesserung

ment über ein Lieferantenmanagementsystem

des Raumklimas und der Raumhygiene. Dar-

bis hin zum Compliance-Managementsystem.

über hinaus erfolgt die Entwicklung von Kon-

Die zentralen Ziele, die sich VIVAWEST im

zepten für Standardbalkone zur Aufwertung der

Sinne der sozialen Verantwortung auferlegt

Bestände und für Vorbauaufzüge, um Barrieren

hat, sind die Fortführung des gesellschaftli-

in den Gebäuden von VIVAWEST zu reduzieren.

chen Engagements, die Sicherstellung einer

Darüber hinaus engagiert sich VIVAWEST

hohen Arbeitgeber-Attraktivität sowie die Stei-

zusammen mit RAG Montan Immobilien in dem

gerung der Kundenzufriedenheit und -bindung.

Zukunftsprojekt „Glückauf Nachbarn – Modell-

Die Kategorie Compliance und Politik findet in

quartier Integration“, in dem ein Modellansatz

den Zielen keine explizite Berücksichtigung, da

entwickelt wird, wie Integration im Quartier

VIVAWEST hier keinen zentralen Handlungsbe-

gefördert werden kann. Dabei spielen neben

darf sieht.

der Migration insbesondere auch Aspekte der demografischen Entwicklung, Bildung sowie unterschiedliche Religionen und soziale Schichten eine Rolle. Integration ist in diesem Vorhaben also weit gefasst und bedeutet nicht nur die aktuell im Vordergrund stehende Bewältigung der

B E R I C HT 201 6 Z UKUNF T GE STALTE N

Arbeitgeber-Attraktivität VIVAWEST setzt sich für Chancengerechtigkeit und Arbeitnehmerrechte, für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie für eine dauerhafte Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeiter ein. Damit ist VIVAWEST nicht nur ein

Mitarbeitervielfalt Belegschaft Mitarbeiter*

1.370

2014

+2,5 %

708

1.404

2015

verlässlicher und attraktiver Arbeitgeber, son-

–0,6 %

719

1.396

718

2016

beruflichen Zukunft der Beschäftigten.

*Inklusive Auszubildende, Führungskräfte und Geschäftsführungen der operativen Einheiten.

VIVAWEST räumt ihren Mitarbeitern unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter und körperlichen Beeinträchtigungen gleiche Chancen ein. Dies gilt für die Vergütung ebenso wie für die beruflichen Entwicklungschancen. Im Themenfeld Chancengerechtigkeit erachtet VIVAWEST deshalb die Mitarbeitervielfalt, Vereinbarkeit

2.123

–0,1 %

dern auch Impulsgeber und aktiver Gestalter der

CHANCENGERECHTIGKEIT

2.078

+1,6 %

2.114

Führungskräfte Anzahl**

101

2014

+3,0 %

16

104

2015

–7,7 %

16

120

0,0 %

96

2016

117

0,0 %

16

112

**Inklusive Geschäftsführungen der operativen Einheiten. männlich

weiblich

von Beruf und Familie sowie Gleichbehandlung als wesentliche Kriterien für die Nachhaltigkeits-

Das Durchschnittsalter im Konzern nimmt stetig

berichterstattung.

zu. Um den Folgen der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken, wurden in den ein-

MITARBEITERVIELFALT (C1)

zelnen Gesellschaften eigene Tarifverträge

Zum Jahresende 2016 waren bei VIVAWEST 2.114

Demografie abgeschlossen, die die Arbeitsbe-

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt,

dingungen alters­ gerecht gestalten und die

darunter 134 Auszubildende. Der Frauenanteil im

Gesundheit sowie die Beschäftigungsfähigkeit

Konzern ist zwar geringer als der Männeranteil,

fördern. Unabhängig davon haben Mitarbeiter

dies lässt sich aber vor allem durch die handwerk-

auch die gesetzliche Neuregelung zum ab­

lich geprägten Geschäftstätigkeiten in den

schlagsfreien Renteneintritt nach 45 Beitrags­­

Dienstleistungsgesellschaften erklären. Im Seg-

jahren in Anspruch genommen.

ment Immobilien arbeiten annähernd gleich viele Durchschnittsalter in Jahren 2014

41,1

2015

41,4

2016

41,9

Der Anteil der Schwerbehinderten, die im Konzern beschäftigt sind, liegt mit 7,8 Prozent deutlich über der gesetzlichen Vorgabe von 5 Prozent. Schwerbehindertenquote

7,8

in Prozent

7,4

Frauen und Männer.

6,9

90

2014

2015

2016

91

BERUF UND FAMILIE (C2)

ledigung notwendig sind. Dies geschieht durch

Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu

eine zielgerichtete berufliche Aus-, Fort- und

ermöglichen, ergreift VIVAWEST vielfältige Maß­

Weiterbildung. Zu den Fort- und Weiterbil-

­nahmen und lässt sich dieses Engagement im

dungsmöglichkeiten gehören zum Beispiel ziel-

Rahmen des Audits berufundfamilie der gemein-

gruppen- und themenspezifische Seminare und

nützigen Hertie-Stiftung regelmäßig zertifizie-

Workshops, Einzelmaßnahmen als Training on

ren. Die Basis für die Vereinbarkeit von Beruf und

the Job sowie flankierende externe Weiter­­

Familie bilden dabei Regelungen zur flexiblen

bildungs- und Individualmaßnahmen.

Arbeitszeit- und Arbeitsortgestaltung. Mit 117

Im Segment Immobilien wurden im Berichts­

verschiedenen Teilzeitmodellen allein im Seg-

jahr durchschnittlich 1,6 Seminartage pro Mit-

ment Immobilien geht das Unternehmen auf die

arbeiter durchgeführt. Die deutliche Erhöhung

unterschiedlichen Bedürfnisse ein. Derzeit nut-

von 2015 auf 2016 ist vor allem auf die Einfüh-

zen rund 11 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mit-

rung von neuen Systemen und Tools zurück-

arbeiter im Konzern die Möglichkeit der Teilzeit-

zuführen, die mit den entsprechenden Schu-

beschäftigung. Ergänzend wird im Segment

lungsbedarfen einhergingen. Die im Folgenden

Immobilien Kinderbetreuung angeboten, sowohl

beschriebenen Führungskräfteentwicklungs-

in den Ferien als auch kurzfristig im Fall von

maßnahmen sind in dieser Zahl nicht enthalten.

Betreuungsengpässen.

Eine aussagekräftige Auswertung der Seminartage im Segment Immobiliendienstleistungen ist aktuell noch nicht möglich.

Beruf und Familie Mitarbeiter in Teilzeit

Aus-, Fort- und Weiterbildung

in Prozent

10,4

11,1

10,9

Fort- und Weiterbildung*

2014

2015

2016

GLEICHBEHANDLUNG (C3) In 2016 wurden wie in den Vorjahren keine Verstöße gegen das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) bekannt.

Seminartage pro Mitarbeiter

0,53

–17 %

2014

0,44

+263,6 %

1,60

2015

2016

*Segment Immobilien.

Ausbildungsquote in Prozent

QUALIFIZIERUNG Damit der Konzern wettbewerbsfähig bleibt, 7,4

7,1

über aktuelles Wissen verfügen und sich die

7,0

sorgt VIVAWEST dafür, dass alle Mitarbeiter stets

2014

2015

2016

Fähigkeiten aneignen können, die für eine erfolgreiche Aufgabenerledigung notwendig sind. Bei VIVAWEST gilt dies über alle Funktionsbereiche und Hierarchieebenen hinweg. Mit Stolz blickt der Konzern auf eine hohe AusAUS-, FORT- UND WEITERBILDUNG (C4)

bildungsquote. Denn um möglichst vielen jungen

VIVAWEST nimmt die Entwicklung und Förde-

Menschen eine berufliche Perspektive bieten zu

rung der Beschäftigten systematisch vor und

können, bildet der Konzern über den eigenen

stellt bei ihnen den Aufbau der erforderlichen

Bedarf hinaus aus. Eine fachgerechte und gezielte

Qualifikationen und Kompetenzen sicher, die

Ausbildung kann bei VIVAWEST in 14 verschiede-

sich durch neue und veränderte Anforderungen

nen Berufsbildern, wie beispielsweise Immobili-

ergeben und für eine erfolgreiche Aufgabener-

enkauffrau/-mann, Bürokauffrau/-mann, Kauf-

B E R I C HT 201 6 Z UKUNF T GE STALTE N

frau/-mann für Bürokommunikation, Informatik-

Mitarbeiter von VIVAWEST im Rahmen eines ein-

kauffrau/-mann, Elektroniker/-in, Anlagenme-

monatigen Schrittzählerwettbewerbs motiviert,

chaniker/-in oder Gärtner/-in, absolviert werden.

möglichst viel Bewegung in ihren Alltag einzubauen. Das unglaubliche Ergebnis: Es wurden

FÜHRUNGSKRÄFTEENTWICKLUNG (C5)

knapp 145 Millionen Gesamtschritte von allen

Die systematische Führungskräfteentwicklung

Beteiligten erreicht.

ist bei VIVAWEST ein wichtiger Bestandteil der Personalstrategie mit dem Ziel, Führungskräfte, den Führungsnachwuchs und die Schlüsselkräfte für ihre Aufgaben zu qualifizieren und auf die künftigen Anforderungen vorzubereiten. Das

Gesundheitsförderung Krankenquote ohne Langzeitkranke in Prozent

5,2

Leistungs- und Potenzialträger aus dem gesam-

5,4

Format ImmobilienKOLLEG ermöglicht es, 36

4,3

2014 entwickelte und auf zwei Jahre ausgelegte

2014

2015

2016

ten Konzern gezielt in kleinen Gruppen fachlichmethodisch zu fördern und zu vernetzen. Ergänzend hierzu gibt es weitere Formate, wie das ManagementFORUM, die Führungs-

Krankenquote mit Langzeitkranken in Prozent

WERKSTATT und den FührungskräfteDIALOG,

Führungskräfteveranstaltungen durchgeführt.   GESUNDHEIT UND ARBEITSSICHERHEIT

7,4

dienen. In 2016 wurden auf diese Weise zwölf

6,6

die der gezielten Führungskräfteentwicklung 5,8

92

2014

2015

2016

Neben der Chancengerechtigkeit und der Qualifizierung spielen bei VIVAWEST auch die Gesund-

ARBEITSSICHERHEIT (C7)

heit und Sicherheit der Mitarbeiter eine wesent-

Die Arbeitssicherheit hat insbesondere im Seg-

liche Rolle. Ein konzernweites Gesundheits- und

ment Immobiliendienstleistungen einen hohen

Beschäftigungsfähigkeitsmanagement

sowie

Stellenwert, da hier ein Großteil der Belegschaft

das Arbeitsschutzmanagementsystem sind hier

gewerbliche Tätigkeiten ausführt und deutlich

die entscheidenden Managementansätze, auf

höheren Unfallgefahren ausgesetzt ist. Um hohe

die VIVAWEST zurückgreift.

Sicherheitsstandards und eine umfassende Prävention mit vertretbarem Aufwand umzusetzen,

GESUNDHEITSFÖRDERUNG (C6)

ist es erforderlich, den Arbeitsschutz gezielt zu

Zur ganzheitlichen Koordination und Steuerung

planen, zu organisieren sowie systematisch und

der Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und

konsequent zu managen. Ein aktives Arbeits-

Prävention wurde in 2015 ein Beauftragter für das

schutzmanagementsystem (AMS) ­­schafft des-

Gesundheits- und Beschäftigungsfähigkeitsma-

halb sichere Arbeitsbedingun­gen und fördert

nagement (GBM) eingestellt. Seither wurde ein

die Gesundheit der Mitarbeiter.

Fachbereich GBM im Bereich Personal/Führungskräfte weiter ausgebaut und ein Konzept zur Sicherstellung eines effektiven Gesamtange-

Arbeitssicherheit

bots mit dem Titel VIVAfit erarbeitet, dessen

Unfallhäufigkeit

erste Maßnahmen in 2016 umgesetzt wurden. So

Anzahl*

wurden zum einen in Kooperation mit der

2014

DAK-Gesundheit ergonomische Beratungstermine in der Hauptverwaltung sowie in den Kun-

12,4 –42,7 %

2015

7,1 +11,3 %

dencentern durchgeführt, um die Arbeitsplatz-

2016

bedingungen für die Mitarbeiter zu optimieren.

*Berechnet auf 1 Million Arbeitsstunden.

Zum anderen wurden die Mitarbeiterinnen und

7,9

93

PERSONALMANAGEMENT

MITARBEITERFLUKTUATION (C10)

Unter einem zukunftsorientierten Personalma-

Die besondere Attraktivität von VIVAWEST als

nagement versteht VIVAWEST nicht nur das

Arbeitgeber spiegelt sich in der geringen Mitar-

Schaffen von flexiblen Arbeitsbedingungen

beiterfluktuation und der langen durchschnitt-

und einem gesunden Arbeitsklima, sondern

lichen Betriebszugehörigkeit wider. Nur 1,8 Pro-

auch eine leistungsorientierte Vergütung und

zent der Beschäftigten haben in 2016 den Kon-

das Wahren der Arbeitnehmerrechte.

zern verlassen. Die Mitarbeiterfluktuationsquote in Deutschland liegt über 10 Prozent und

ANREIZSYSTEME (C8)

ist damit deutlich höher. Die durchschnittliche

Die Vergütung von Mitarbeiterinnen und Mitar-

Betriebszugehörigkeit liegt bei 14,9 Jahren.

beiter ist über die Manteltarifverträge und ­weitere Tarifverträge klar geregelt. Die Mitar­

Kunden und Gesellschaft

beiterinnen und Mitarbeiter der oberen Tarif-

VIVAWEST übernimmt gegenüber ihren Kun-

gruppen, nicht leitende außertarifliche und lei-

den und der Gesellschaft – insbesondere in der

tende Angestellte sowie die oberste Leitung

Region – eine hohe Verantwortung. Der Fokus

erhalten eine leistungsorientierte Vergütung.

aller Bemühungen liegt auf der Erfüllung der

Geknüpft ist diese an das Erreichen von Unter-

Bedürfnisse der Kunden, denn VIVAWEST will

nehmenszielen und an persönliche, überwie-

sich in Kombina­tion mit einem angemessenen

gend qualitativ geprägte Ziele.

Preis-­ Leistungs-Verhältnis durch eine konsequente Kundenorientierung von ihren Wettbe-

ARBEITNEHMERRECHTE (C9)

werbern abgrenzen. Die Kontrolle der erfolgrei-

VIVAWEST ist ein tarifgebundener Konzern. Die

chen Umsetzung der Aktivitäten im Rahmen des

bestehenden Manteltarifverträge wurden Ende

Customer Relationship Management (CRM)

2011 zwischen der Industriegewerkschaft Berg-

erfolgt über einen monatlichen CRM-Report,

bau, Chemie, Energie (IG BCE) und den verschie-

während das gesellschaftliche Engagement vor

denen Gesellschaften im Konzern geschlossen.

allem über die gemeinnützige Vivawest Stiftung

Darüber hinaus werden die Interessen der Mit-

gesteuert wird.

arbeiterinnern und Mitarbeiter über Betriebsräte in den Einzelgesellschaften sowie durch die

PRODUKTVERANTWORTUNG

IG BCE vertreten.

Das Thema Produktverantwortung und damit einhergehend die Kriterien Nebenkosten, Kundengesundheit und -sicherheit, Kundenzufriedenheit und -bindung sowie Schutz der Privat-

Mitarbeiterfluktuation

sphäre des Kunden wurden im Rahmen der

Mitarbeiterfluktuation

Wesentlichkeitsanalyse zusätzlich zum DNK als

in Prozent

1,1

1,3

1,8

relevante Kriterien identifiziert.

2014

2015

2016

NEBENKOSTEN (D1) Während VIVAWEST auf die Miete unmittelbar Einfluss nehmen kann, besteht auf die Wohnnebenkosten nur mittelbarer Einfluss. Ziel des

Betriebszugehörigkeit

Nebenkostenmanagements ist es, die Vorauszah-

in Jahren

lungen der Mieter möglichst passgenau festzule-

2014

14,2

2015

14,6

2016

14,9

gen, um hohe Nachzahlungen beziehungsweise Rückzahlungen zu vermeiden. Denn VIVAWEST vermietet fair und transparent.

B E R I C HT 201 6 Z UKUNF T GE STALTE N

Durch eine effiziente Bestandsbewirtschaftung

leitern im Konzern im Intranet zur Verfügung. Kon-

und als integrierter Konzern, der wohnungsnahe

tinuierlich werden Rückmeldungen aus dem

Leistungen aus einer Hand erbringt, ist

Bestand sowie Neuerungen eingepflegt.

VIVAWEST stets bestrebt, die Betriebskosten gering zu halten. Mit durchschnittlichen monat-

KUNDENZUFRIEDENHEIT

lichen Betriebskosten von 1,73 Euro pro Quad-

UND -BINDUNG (D3)

ratmeter sind die Betriebskosten in 2016 jedoch

VIVAWEST ist durchgängig kundenorientiert

um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestie-

ausgerichtet und bietet ihren Kunden qualitativ

gen. Über die Höhe des Heizenergieverbrauchs

hochwertigen Service an. Ein wichtiger Indika-

entscheidet vor allem das Nutzungsverhalten.

tor zur Messung der Kundenzufriedenheit ist die

Dennoch versucht VIVAWEST mit vielfältigen

Beschwerdequote, welche bisher jedoch nur im

Maßnahmen, den Verbrauch der Heizenergie zu

Segment Immobilien zentral ausgewertet wird.

senken (siehe auch „Energieverbrauch außer-

Aufgrund unterschiedlicher Optimierungsmaß-

halb der Organisation“). Die durchschnittlichen

nahmen konnte die Beschwerdequote seit 2013

monatlichen Heizkosten liegen 2016 bei 0,85

sukzessive reduziert werden und ist mit 3,1 Pro-

Euro pro Quadratmeter und damit 2,4 Prozent

zent auf einem sehr niedrigen Niveau.

über dem Vorjahreswert.

Um dem eigenen Anspruch der durchgängigen Kundenorientierung auch zukünftig gerecht werden zu können, hat VIVAWEST im

Nebenkostenentwicklung

Jahr 2016 die Zufriedenheit ihrer Kunden ent-

Durchschnittliche monatliche Betriebskosten

lang aller Neu- und Bestandskundenprozesse

in Euro pro m2

über eine repräsentative Mieterbefragung und

1,53

+7,2 %

2014

1,64

+5,5 %

2015

1,73 2016

Durchschnittliche monatliche Heizkosten

2014

tisch hinterfragen lassen. Denn das Kundenfeedback ist für VIVAWEST einer der wichtigsten Indikatoren zur Messung der Kundenzufriedenheit. Beide Zufriedenheitsanalysen haben gezeigt:

in Euro pro m2

0,97

einen ganz­jährigen Vermietungstest extern kri-

VIVAWEST macht vieles richtig. Jedenfalls ist der –14,4 %

0,83 2015

+2,4 %

0,85 2016

KUNDENGESUNDHEIT UND -SICHERHEIT (D2) Grundlage für gesundheitlich unbedenklichen

Großteil der Befragten grundsätzlich zufrieden mit seinem Vermieter und würde VIVAWEST an Freunde und Bekannte weiterempfehlen.

Kundenzufriedenheit und -bindung Beschwerdequote* in Prozent

märenergie entscheidet, der für die Gebäudeerstel-

3,1

stoffe, deren Einsatz auch über den Bedarf an Pri-

3,4

Wohnraum ist die Verwendung geeigneter Bau­ 3,7

94

2014

2015

2016

lung notwendig wird. Gleichzeitig sind sie wichtige Parameter für den Energieverbrauch und das Wohnklima und bestimmen den im Fall eines Abris-

*Segment Immobilien.

ses später erforderlichen Aufwand der Baustofftrennung. Mit der sukzessiven Erweiterung und

Durchschnittliche Mietvertragsdauer

Pflege eines Baustoffkatalogs trägt VIVAWEST die-

in Jahren

sem Thema seit Jahren Rechnung. Die Erkenntnisse

2014

16

2015

15

2016

14

und Innovationen rund um Baustoffe, ihren Primär­ energieverbrauch und ihre Gesundheitsaspekte werden in dem Baustoffkatalog gesammelt und fortgeschrieben und stehen allen Planern und Bau-

95

SCHUTZ DER PRIVATSPHÄRE DES KUNDEN (D4) Im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung und aufgrund der Vielzahl der Berichterstattungen in den Medien werden die Menschen immer sensibler im Umgang mit personenbezogenen Daten. Folglich ist die Anzahl der Anfragen zum Thema Datenschutz von 2015 auf 2016 angestiegen. Dennoch sind im Berichtszeitraum keine begründeten Beschwerden in Bezug auf die Verletzung der Privatsphäre von Kunden und den Verlust von Kun-

Mieterstruktur Nationalitäten Anzahl

132

2014

0,0 %

132

2015

+4,5 %

138

2016

Haushalte in Prozent

32,5

34,3

Datenschutzvorfällen, die nach den internen

36,1

dendaten gemeldet worden. Das Ausbleiben von

23,2

alle Mechanismen, den Schutz der Privatsphäre

22,7

auftragte gemeldet werden müssen, zeigt, dass

23,0

Richtlinien sofort an die Konzerndatenschutzbe-

4

2014

–50 % +200 % 2016

20,7 12,7

20,3

2014

2015

2016

Junge Singles (18-39 Jahre) Junge Paare und Familien (18-39 Jahre)

2

2015

11,1

Datenschutzanfragen Anzahl

10,3 11,9

Schutz der Privatsphäre des Kunden

10,2 10,4

20,6

der Kunden zu gewährleisten, Wirkung zeigen.

6

Reife Singles (40-64 Jahre) Reife Paare und Familien (40-64 Jahre) Senioren (ab 65 Jahre)

GEMEINWESEN

ENTWICKLUNG VON QUARTIEREN (D6)

Im Themenfeld Gemeinwesen sind die Kriterien

Bei VIVAWEST werden die Wohnquartiere im

Mieterstruktur, Entwicklung von Quartieren und

Zuge des aktiven Portfoliomanagements ganz-

das gesellschaftliche Engagement wesentlich

heitlich betrachtet und bewirtschaftet, um so

im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements.

qualitätsvollen Lebensraum für unterschiedliche Zielgruppen sowie einen Mehrwert für die

MIETERSTRUKTUR (D5)

Region zu schaffen. Neben durchgängig hohen

VIVAWEST bietet bezahlbaren Wohnraum in

baulichen und ökologischen Standards ist dabei

lebenswerten Quartieren für breite Schichten der

eine Reihe ganz individueller Anforderungen zu

Bevölkerung. Dies spiegelt sich in der Verteilung

berücksichtigen, abhängig davon, in welchem

der unterschiedlichen Zielgruppen und der Viel-

Umfeld und für welche Zielgruppe(n) ein Quar-

zahl von Nationalitäten wider, denen VIVAWEST

tier zukunftsfähig weiterentwickelt werden soll.

ein Zuhause bietet.

VIVAWEST übernimmt Verantwortung für die Entwicklung von Quartieren, die weit über bauliche Standards hinausgeht: Nachbarschaftliches Miteinander, soziale Ausgewogenheit, ehrenamtliches Enga­gement und ausreichende Infrastruktur- und Dienstleistungseinrichtungen sind Themen, mit denen sich VIVAWEST intensiv auseinandersetzt. Dabei achtet VIVAWEST auf die Anforderungen und Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen, bindet lokale

96

B E R I C HT 201 6 Z UKUNF T GE STALTE N

Akteure und Partner ein und setzt auf bewährte

VIVAWEST rund 0,4 Millionen Euro eingesetzt.

Netzwerke im Quartier.

Dazu gehören der Betrieb des Nordsternturms

Ein Schwerpunkt des sozialen Engagements

mit Videokunstmuseum und Besucherterrasse

von VIVAWEST betrifft die Schaffung und För-

sowie die Beteiligung an kulturellen Veranstal-

derung funktionierender Nachbarschaften. Dazu

tungen, wie zum Beispiel der „Extraschicht“.

tragen die derzeit 59 Gemeinschaftsräume und Nachbarschaftstreffpunkte bei, die von sozialen Trägern betrieben und von VIVAWEST über ihre Stiftung mit finanziellen Mitteln unterstützt wer-

Gesellschaftliches Engagement Aufwendungen

den. Gefördert werden sowohl Vereine aus der

in Millionen Euro

Mieterschaft als auch kleine örtlich verwurzelte

2014

Träger, die mit viel Engagement und Kreativität

2015

0,92

2016

0,90

aktiv sind und das nachbarschaftliche Miteinander stärken.

0,80

Soziales

Sport

0,78 0,82 0,87

0,40

1,98 +9,1 % 2,16 0,42 +1,9 % 0,43 2,20

Kultur

Entwicklung von Quartieren Quartiere

Compliance und Politik

Anzahl

505

2014

+0,2 %

506

2015

+0,2 %

507

2016

VIVAWEST lebt vom Vertrauen der Kunden, Geschäftspartner, Anteilseigner, Mitarbeiter und der Öffentlichkeit, deswegen ist Compliance bei VIVAWEST integraler Bestandteil der Unternehmenskultur. Gesetzes- und richtlinien-

Nachbarschaftstreffpunkte

konformes Verhalten und die Einhaltung der

Anzahl

Menschenrechte haben für VIVAWEST höchste

2014

60 –1,7 %

2015

59 0,0 %

2016

59

Priorität. Politisch ist VIVAWEST nicht aktiv. GESETZES- UND RICHTLINIEN­KONFORMES VERHALTEN (E1 UND E2) Die Integrität von VIVAWEST ist ein wichtiges Fundament für korrektes Wirtschaften und

GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT (D7)

glaubwürdiges Handeln. Daher verfügt der Kon-

Als Partner der Region hat sich der Konzern in

zern über ein Compliance-Managementsystem

2016 über das Kerngeschäft hinaus in unter-

und einen „Verhaltenskodex für Geschäftsver-

schiedlichen gesellschaftlichen Bereichen mit

kehr, Ethik und Compliance“, der für alle Beschäf-

2,2 Millionen Euro engagiert. Der Fokus liegt

tigten von VIVAWEST verbindlich ist. Zur Vertie-

dabei auf sozialen, kulturellen und sportlichen

fung dieses Regelwerkes führt der Fachbereich

Engagements. Über 40 Prozent des Geldes flie-

Compliance Präsenzschulungen durch und sen-

ßen in die Unterstützung von sozialen Aktivitä-

sibilisiert die Mitarbeiter zusätzlich über Video-

ten. Hierunter fallen Nachbarschaftstreffpunkte

clips für unterschiedliche Compliance-Themen.

mit sozialen Angeboten, die Förderung des

Insgesamt sind die Schulungen rückläufig, da

Ehrenamtes, Spenden und Sponsoring in Quar-

alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits

tieren, Kinderferienfreizeiten und die Soforthilfe

geschult wurden und nur noch neue Mitarbeiter­

für Flüchtlinge. Weitere rund 40 Prozent der

innen und Mitarbeiter zu schulen sind. Der Erfolg

Aufwendungen fließen in die Sportförderung.

der Maßnahmen zeigt sich in den gleichbleibend

Hier ist allen voran der VIVAWEST-Marathon zu

geringen Compliance-Verdachtsfällen, die zu

nennen, der in 2016 bereits zum vierten Mal

entsprechenden Compliance-Prüfungen führen,

durchgeführt wurde und als Breitensportveran-

von denen aber keine zu monetären Strafen

staltung die Region verbindet. Um das kulturelle

geführt hat. Eine systematische Prüfung aller

Erbe der Region zu erhalten, werden von

Organisationseinheiten erfolgt nicht.

97

MENSCHENRECHTSVERSTÖSSE (E4) Korruptionsbekämpfung Geschulte Mitarbeiter Anzahl 2014

924

2015

674

–27,1 % –87,8 %

82

2016

Im Berichtsjahr 2016 konnten, wie auch in den vergangenen Jahren, keine Menschenrechtsverstöße festgestellt werden. Im Falle des Bekanntwerdens von Menschenrechtsverstößen durch einen Lieferanten würde die Geschäftsbeziehung mit sofortiger Wirkung durch VIVAWEST beendet werden.

Compliance-Verdachtsfälle

POLITISCHE EINFLUSSNAHME

Anzahl

In Politik und Gesellschaft hat die Aufmerksamkeit für das Thema Wohnen in den letzten Jah-

8

2014

–25 %

ren immer stärker zugenommen. VIVAWEST ist

6

2015

politisch jedoch nicht aktiv.

+16,7 % 2016

7

MITGLIEDSCHAFTEN IN VEREINEN UND VERBÄNDEN (E5) MENSCHENRECHTE

VIVAWEST und ihre Mitarbeiter engagieren sich

Zur Sicherstellung der Einhaltung von Menschen-

für die unternehmerischen Anliegen im Rahmen

rechten orientiert sich VIVAWEST an internati-

ihrer Mitgliedschaften in den interessenvertre-

onal anerkannten Mindeststandards des UN

tenden Verbänden und Vereinen. Diese befinden

Global Compact, den Kernarbeitsnormen der

sich ausschließlich in Deutschland und sind

Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie

weder Regierungsorganisationen noch Parteien.

dem „Verhaltenskodex für Geschäftsverkehr, Ethik und Compliance“ von VIVAWEST, welcher

SPENDEN (E6)

auf der VIVAWEST-Website frei zugänglich ist.

VIVAWEST nimmt keinen politischen Einfluss. Folglich wurden im Berichtsjahr, wie auch in den

MENSCHENRECHTE

Vorjahren, keine Spenden an politische Parteien

IN DER LIEFERKETTE (E3)

geleistet.

Mit den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), die von allen Vertragspartnern anerkannt werden müssen, ist geregelt, dass die oben

Fazit für 2016

genannten Standards sowie der von VIVAWEST

Mit Stolz kann VIVAWEST auf ein erfolgreiches

aufgesetzte „Verhaltenskodex für Lieferanten“

Geschäftsjahr 2016 blicken. Durch die konse-

eingehalten werden müssen. Hier sind unter

quente Umsetzung der verschiedenen beschrie-

anderem Regelungen zu den Aspekten illegale

benen Maßnahmen konnten die ökonomischen,

Beschäftigung, Schwarzarbeit, Sicherheit und

ökologischen und sozialen Ziele erreicht wer-

Gefahrstoffe getroffen. Darüber hinaus verfügt

den, die sich VIVAWEST im Rahmen des nach-

VIVAWEST über ein Lieferantenmanagementsys-

haltigen Geschäftsmodells gesetzt hatte. Des

tem, welches die systematische Prüfung der stra-

Weiteren hat VIVAWEST mit den ausführlichen

tegischen Lieferanten des Konzerns beinhaltet.

Erläuterungen zu den einzelnen Themen und Kriterien ein hohes Maß an Transparenz geschaf-

Menschenrechte in der Lieferkette

fen. Die ge­wonnenen Erkenntnisse wird VIVAWEST nutzen, um die Managementansätze zur

Geprüfte Lieferanten

aktiven Steuerung weiterzuentwickeln und die

Anzahl

Effektivität und Effizienz des Nachhaltigkeits-

2014

131 +189,3 %

2015

379 +3,2 %

2016

391

managements von VIVAWEST zu steigern.

98

B E R I C HT 201 6 Z UKUNF T GE STALTE N

Nachhaltigkeitsprogramm VIVAWEST (Stand 31.12.2016) ZIEL

MASSNAHME

BI S

ÖKONOMIE Steigerung der Werthaltigkeit des Konzerns Sicherstellung einer kontinuierlichen positiven Ergeb­ nisentwicklung

Wertorientierte Ausrichtung aller Geschäftsfelder gemäß der Strategie VIVAWEST 2025

laufend

Konsequente Umsetzung des Entwicklungspfades qualitatives Wachstum

laufend

Erhöhung des Integrationsgrades im Konzern VIVAWEST

laufend

Steigerung der Erlöse unter anderem durch eine marktübliche Entwicklung der Preise, insbesondere der Mieten

laufend

Erhöhung der operativen Exzellenz, vor allem durch die fortlaufende Optimierung aller Prozesse und Schnittstellen

laufend

Sukzessive energetische Modernisierung der Bestandsgebäude gemäß der aktuellen Mittelfristplanung – Investitionsvolumen: 70 Mio. Euro (2016); 84,1 Mio. Euro (2017)

laufend

Errichtung bzw. Erwerb von energieeffizienten Neubauten gemäß der aktuellen Mittelfristplanung – Investitionsvolumen: 105 Mio. Euro (2016); 133,2 Mio. Euro (2017)

laufend

Erneuerung von Heizanlagen im Bestand gemäß der aktuellen Mittelfristplanung – Investitionsvolumen: 3,8 Mio. Euro (2016); 4,5 Mio. Euro (2017)

laufend

ÖKOLOGIE Erhöhung der Energieeffizienz und Senkung der CO2-Emissionen in den Bestands­ gebäuden um jährlich 2 Prozent

Zukunftsorientierter Erfahrungsaufbau durch Erprobung innovativer Technologien im Rahmen von Pilotprojekten

d

Erprobung innovativer Produkte, Verfahren und Technologien zur umweltfreundlicheren Bestandsbewirtschaftung

 Prüfung des Einsatzes von LED-Leuchtmitteln in allgemein zugänglichen Bereichen im Bestand unter Einbeziehung wirtschaftlicher Aspekte

2017

 Erstellung einer detaillierten Verbrauchsanalyse für acht Projekte mit Kraft-Wärme-Kopplung

2017

 Erstellung einer Verbrauchsanalyse des Pilotprojektes „Plusenergiehaus im Bestand“ und Monitoring der Ergebnisse

2017

 Durchführung des „Feldtest 400“ zur zentralen Betriebsführung von Heizanlagen und zur gebäudebezogenen Erfassung der Energieverbräuche

2018

Einsatz von Bauteilen zur Reduzierung von Luftschadstoffen  Weiterführung des Konzepts zum Einsatz von Climalife-Ziegel bei Dachneueindeckungen

2017

 Prüfung des wirtschaftlich sinnvollen Einsatzes weiterer Bauteile zur NOx-Reduzierung und Bewertung der Pilotpflasterfläche aus 2016 im Hinblick auf weitere Einsatzbereiche

2017

Berücksichtigung ökologischer Kriterien bei der Standardfestlegung von Bauteilen und Baustoffen

2017

Prüfung von Technologien und Produkten zur Reduzierung der Schimmelbelastung im Bestand  Realisierung von drei Pilotprojekten zur kontrollierten Wohnraumbelüftung im Bestand

2017

 Realisierung eines Pilotprojektes mit einer feuchteregulierenden Oberflächenbeschichtung

2017

Umsetzung des Folgeprojektes E-Mobility Ruhrmetropolen II

2017

Realisierung von Artenschutzprojekten bei Bestandsmodernisierungen

2017

STA N D

99

ZIEL

MASSNAHME

BI S

Reduktion des Ressourcenverbrauchs und Senkung der CO2-Emissionen an den VIVAWESTStandorten

Umstellung der Verwaltungsstandorte auf Ökostrom

2016

Weiterentwicklung des Fuhrparks durch Umrüstung der Fahrzeuge, Neuanschaffungen und eine verbesserte Routenplanung

2016

Aufbau eines strukturierten Monitoringsystems für die Nebenkosten der Verwaltungsstandorte des Konzerns

2017

Sukzessive energetische Optimierung der Verwaltungsstandorte  Energetische Modernisierung der Standorte Bergmannsglückstraße (BMG) 30 und 35

2017

 Energetische Modernisierung des Standortes Moers

2017

Erhöhung der Wertstofftrennung an den Standorten BMG 30 und 35 zur Reduzierung des Restabfallaufkommens um 10 Prozent

2017

Erhöhung des Einsatzes von Recyclingpapier am Standort BMG 35 durch Umstellung der Abrechnungsunterlagen bei SKIBATRON und durch Umstellung der Papiertuchspender

2017

Förderung von Nachbarschaften in Quartieren in einem Umfang von rund 700 Tsd. Euro

laufend

Stärkung des Ehrenamts in den Quartieren durch qualitative Unterstützung der Menschen sowie durch die Steigerung der Anzahl der Ehrenamtlichen

laufend

Initiierung und Unterstützung von Projekten zur Integration und zur Flüchtlingshilfe

laufend

Weiterführung des Sportsponsorings unter dem Motto „VIVAWEST bewegt die Region“

laufend

Fortsetzung des kulturellen Engagements unter anderem durch den Betrieb des Nordsternturms

laufend

SOZIALES Fortführung des gesellschaftlichen Engagements mit einem Gesamt­volumen von rund 2 Millionen Euro

Sicherstellung einer hohen Arbeitgeber-Attraktivität für derzeitige und neue Mitarbeiter Steigerung der Kundenzufriedenheit und Kundenbindung

Weiterführung der Aktivitäten rund um das Zertifikat „audit berufundfamilie“

laufend

Beibehaltung des hohen Ausbildungsniveaus und Ausbildung über den Eigenbedarf hinaus

laufend

Weiterentwicklung des Gesundheits- und Beschäftigungsfähigkeitsmanagements

laufend

Fortführung der Personal- und Führungskräfteentwicklung, unter anderem durch KOLLEG-Maßnahmen und Fortbildungsmaßnahmen

laufend

Durchführung von Kundenzufriedenheitsanalysen

laufend

Entwicklung eines wirtschaftlichen Konzeptes für einen differenzierten Kundenservice

2017

Weiterentwicklung des neu eingeführten internetbasierten Kundenportals

2017

Zielgruppenorientierte Ausrichtung in der Leistungserbringung unter besonderer Berücksichtigung der Zielgruppe Senioren

2017

Umsetzungsfortschritt und Ergebnis entsprechen der Planung Umsetzungsplanung und/oder Ergebnis sind gefährdet Umsetzungsplanung und/oder Ergebnis können nicht gehalten werden

Maßnahme ist abgeschlossen Maßnahme ist in Bearbeitung Maßnahme ist in Vorbereitung

STA N D

100

B E R IC HT 201 6

AUFSICHTSRAT DER VIVAWEST GMBH DR. HELMUT LINSSEN

RALF LEIDAG

Vorsitzender des Aufsichtsrates

Stellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates

Mitglied des Vorstandes der RAG-Stiftung

der Vivawest Dienstleistungen GmbH

PETER HAUSMANN

VOLKER MÖLLER (BIS 30. SEPTEMBER 2016)

Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates

Ehemaliger Vorsitzender des Betriebsrates

Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes

der Vivawest Wohnen GmbH

der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie

MARKUS PLISKA (SEIT 19. JANUAR 2017) BÄRBEL BERGERHOFF-WODOPIA

Stellvertretender Vorsitzender

Mitglied des Vorstandes der RAG-Stiftung

des Betriebsrates der Vivawest Wohnen GmbH

DR. LUDGER DIESTELMEIER

JÖRG SCHNEIDINGER

Zentralbereichsleiter der Evonik Industries AG

Stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Betriebsräte im Vivawest-Konzern

FRANK FAULHABER

Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates

Mitglied der Geschäftsführung der Vermögensverwaltungs-

der Vivawest Dienstleistungen GmbH

und Treuhandgesellschaft der IG BE mbH

PROF. DR. PETER SCHÖRNER NATALIE FRASE

Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre

Vorsitzende des Betriebsrates der Vivawest Wohnen GmbH

an der EBZ Business School GmbH

MICHAEL GROLL

PETER SCHRIMPF

Bereichsleiter der Vivawest Wohnen GmbH

Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der RAG AKTIENGESELLSCHAFT

KURT HAY Landesbezirksleiter Landesbezirk Westfalen der

THOMAS WESSEL

Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie

Mitglied des Vorstandes der Evonik Industries AG

PATRICK HEßE (SEIT 19. JANUAR 2017) Mitglied des Betriebsrates der Vivawest Wohnen GmbH

HAGEN KÜHN (BIS 31. DEZEMBER 2016) Ehemaliger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Betriebsräte im Vivawest-Konzern Ehemaliger stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrates der Vivawest Wohnen GmbH

CHRISTIANE KUNZE Abteilungsleiterin Finanzen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie

IMPRESSUM Herausgeber Vivawest GmbH Geschäftsführung Claudia Goldenbeld, Ralf Giesen Chefredaktion Thomas Wels (V. i.S. d. P.) Redaktion Hans-Willy Bein (Textchef), Dr. Marie Mense Autoren Dirk Büsing, Barbara Csáki, Michael Friedrich, Dr. Rainer Fuchs, Fabian Grothues, Michael Groll, Roger Hartung, Dörthe Hoffmann, Katrin Lamprecht, Dr. Dieter Körner, Dr. Michael Koppitz, Robert Kurth, Maik Lindner, Bernd-Michael Link, Michael Marx, Brigitte Momm, Thomas Papakonstantinou, Uwe Schäfer, Sabrina Schardien, Dr. Stephan Schmidt, Achim Todeskino, Roland Viets, Thomas Wels, Frank Winkelkötter, Frank Wojtkowiak, Jeanette Wojtena, Sabine Wolter Konzept, Gestaltung und Realisation BISSINGER[+] GmbH, An der Alster 1, 20099 Hamburg Anschrift der Redaktion Nordsternplatz 1, 45899 Gelsenkirchen, Telefon 0209 380-0, E-Mail: [email protected] Litho PX2@ Medien GmbH & Co. KG, Hamburg Druck NEEF + STUMME premium printing GmbH & Co. KG, Wittlingen Copyright © by Vivawest GmbH Bildnachweise Dirk Bannert, Beer, Bissinger[+] GmbH, BMUB/Thomas Imo, Deutscher Mieterbund, Claudia Dreyße, Matthias Ibeler, iStock/Highwaystarz-Photography, iStock/Kat72, MGEPA NRW/Franklin Berger, Nico Kleemann, Dietmar Klingenburg, Friedhelm Krischer, Living Space GmbH, Catrin Moritz, Kirsten Neumann, Carsten Paul, Georg Sehrbrock, Shutterstock/Liderina, Shutterstock/S_L, Ralph Schultheiß, Stadtbildplanung, Vivawest GmbH, Gaby Will, Michael Wolff