Geschichtswissenschaft bei Mohr Siebeck 2016

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Author: Michaela Beyer
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Geschichtswissenschaft bei Mohr Siebeck 2016

Mohr Siebeck www.mohr.de / geschichte

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Geschichtswissenschaft bei Mohr Siebeck

Neuerscheinungen 2016

Inhalt:

Reihe: Bedrohte Ordnung (BedrO)

Behre: Bewegte Erinnerung 4 Schmidt / Conrad (Ed.): Bodies and Affects in Market Societies 5 Bruhns: Max Weber und der Erste Weltkrieg 6 Isernhagen: Susan Sontag 7 Königseder: Walter de Gruyter 8 Lepsius: Max Weber und seine Kreise 9 Gilcher-Holtey (Hg.): Eingreifende Denkerinnen 10 Fugger (Hg.): Transformationen des Historischen 10 Graf / Hanke / Picht (Hg.): Geschichte intellektuell 11 Doering-Manteuffel / Greiner / Lepsius: Der Brokdorf-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts 1985 11 Schöttler: Die „Annales“-Historiker und die deutsche Geschichtswissenschaft 12 Dejung/ Dommann / Speich Chassé (Hg.): Auf der Suche nach der Ökonomie 12 Max Weber Stiftung (Hg.): Max Weber in der Welt 13 Welskopp: Unternehmen Praxisgeschichte 13

Liniger: Gesellschaft in der Zerstreuung 15 Widder / Holzwart-Schäfer / Heinemeyer (Hg.): Geboren, um zu herrschen? 16 Singer: Arme adlige Frauen im Deutschen Kaiserreich 17 Borsch / Carrara (Hg.): Erdbeben in der Antike 18 Frie / Planert (Hg.): Revolution, Krieg und die Geburt von Staat und Nation 19 Belge / Deuerlein (Hg.): Goldenes Zeitalter der Stagnation? 20 Frie / Meier (Hg.):Aufruhr – Katastrophe – Konkurrenz – Zerfall 21

Reihe: Historische Wissensforschung (HWF)

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Bauer: Zellen, Wellen, Systeme 23 Gafner: Schreibarbeit 24 Ladewig: Schwindel 25 Tanner: Die Mathematisierung des Lebens 26 Binder / Kleeberg (Hg.): Wahrheit zurichten 27 Tornay: Zugriffe auf das Ich 28 Zedelmaier: Werkstätten des Wissens zwischen Renaissance und Aufklärung 29 Trüper: Topography of a Method 30 Weber: Umstrittene Repräsentation der Schweiz 31

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Geschichtswissenschaft bei Mohr Siebeck

Neuerscheinungen 2016

Silja Behre

Bodies and Affects in Market Societies

Bewegte Erinnerung Deutungskämpfe um „1968“ in deutsch-französischer Perspektive

Silja Behre

Bewegte Erinnerung Deutungskämpfe um „1968“ in deutschfranzösischer Perspektive 2016. XII, 421 Seiten. ISBN 978-3-16-154166-7 Festeinband 59,– € eBook 

Was war „1968“? Viel wurde bereits gesagt, geschrieben und gestritten über die Geschichte vom Aufstieg und Fall jener politisierten Generation, angetreten, die Welt zu verändern, bevor sie sich wahlweise „ins Private“ zurückzog oder den „Marsch durch die Institutionen“ antrat. Fast fünfzig Jahre nach dem Ende der Proteste scheint das Urteil besiegelt: politisch gescheitert, aber kulturell ein Erfolg. Silja Behre fragt, wie sich die bis heute prägenden Interpretationen und Urteile über die 68er-Bewegung und ihre vermeintlichen Folgen in den öffentlichen und wissenschaftlichen Debatten in der Bundesrepublik und Frankreich durchgesetzt haben. Sie schaut hinter die Kulissen der Konkurrenzen um das „wahre 1968“. Wer deutet die 68er-Bewegung? Wer verwaltet ihre Vergangenheit? Was war das Politische der Proteste? So wird deutlich: Die Geschichte der 68er-Bewegung ist die Geschichte ihrer Deutungskämpfe. Silja Behre: Geboren 1983; Studium der Geschichte und Germanistik in Bielefeld und Paris; war wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld und Lektorin des DAAD in Paris; arbeitet derzeit an einem neuen Forschungsprojekt zur deutsch-israelischen Geschichte.

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Edited by Anne Schmidt and Christoph Conrad Wie werden Körper und Affekte in liberalen Marktgesellschaften geformt? Und vice versa: Welche Rolle spielen Affekte und Körper für die Genese, die Stabilisierung und den Wandel von Marktgesellschaften? Diesen Fragen gehen die Autorinnen und Autoren in pointierten und theoretisch ambitionierten Fallstudien aus Europa, den USA und Australien vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart nach. Table of Contents: Christoph Conrad/Anne Schmidt: Introduction – Thomas Welskopp: Sons of Vulcan. Industrial Relations and Attitudes towards Work among German and American Iron and Steel Workers in the 20th Century – Peter-Paul Bänziger: What Makes People Work: Producing Emotional Attachments to the Workplace in Post-WWII Western German Vocational Schools – Alexandra Michel: The Bodily Structuration of Knowledge Work: A TwelveYear Ethnography of Wall Street Bank Socialization Practices and their Diff usion – Alexander Engel: The Exchange Floor as a Playing Field: Bodies and Affects in Open-Outcry Trading – Fiona Allon: The Wealth Affect: Speculation as Everyday Habitus – Susan J. Matt: From Sin to Economic Stimulant: Envy’s Changing Place in American Capitalism – Franck Cochoy: On the Marketization of Curiosity: The Shop Window as a “Captation” Device – Anne Schmidt: From Th rift y Housewives to Shoppers with Needs: On a Capitalist Education Program Christoph Conrad: Born 1956; studied history, Islamic studies and philosophy; 1992 PhD; since 2002 professor of modern history at the University of Geneva. Anne Schmidt: Born 1967; studied history and German philology; 2004 PhD; since 2008 researcher at the Max-Planck-Institute for Human Development, Center for the History of Emotions.

Bodies and Affects in Market Societies Edited by Anne Schmidt and Christoph Conrad 2016. VIII, 221 Seiten ISBN 978-3-16-152776-0 Festeinband 59,– €  eBook 

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Hinnerk Bruhns

Max Weber und der Erste Weltkrieg 2016. Ca. 280 Seiten. ISBN 978-3-16-152542-1 fadengeheftete Broschur ca. 25,– € (Dezember)  eBook 

Geschichtswissenschaft bei Mohr Siebeck

Neuerscheinungen 2016

Hinnerk Bruhns

Stephan Isernhagen

Max Weber und der Erste Weltkrieg

Susan Sontag

Die Nation als Max Webers letzter Wert: genügt diese Erklärung, um das – scheinbare? – Paradoxon aufzulösen, dass der scharfsinnigste deutsche Sozialwissenschaft ler seiner Zeit 1914 die Kriegsbegeisterung zahlloser Akademiker und Intellektueller teilte, noch Ende 1918 den Krieg rechtfertigte und erklärte, zur Wiederaufrichtung Deutschlands würde er sich auch mit dem leibhaft igen Teufel verbünden? Auf der Grundlage seiner Kriegspublizistik, seiner Reden und der privaten Korrespondenz beleuchtet Hinnerk Bruhns Webers Bild der deutschen Geschichte und seine Einstellung zum Krieg. Im Zentrum stehen die Ideen Max Webers für den Frieden, ausgehend von seiner ersten großen Kriegsrede am 1. August 1916, bis hin zu seiner Beteiligung als Experte in der deutschen Delegation bei der Pariser Friedenskonferenz. Die Analyse der wissenschaft lichen Arbeiten Webers lässt die Frage nach einer Soziologie des Krieges in neuem Licht erscheinen. Hinnerk Bruhns: Geboren 1943; 1973 Promotion in Alter Geschichte an der Universität zu Köln; 1971–75 Lehre an der Universität Aix-en-Provence, 1976–79 an der Ruhr-Universität Bochum und seit 1982 an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris; seit 1985 Directeur de recherche im Centre National de la Recherche Scientifique, Paris, und Mitglied des Centre de recherches historiques (EHESS/CNRS).

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Die frühen New Yorker Jahre Susan Sontag (1933–2004) gilt als Ikone, als streitbare Intellektuelle in der Tradition Zolas und Voltaires, die immer wieder in der Politik intervenierte. Doch wie wurde sie, als Susan Lee Rosenblatt im Januar 1933 geboren, zur schillernden Figur des New Yorker Kulturbetriebs? Wie schaffte sie es als Frau, die Frauen liebte und mit ihrem Sohn fast mittellos Ende der 1950er Jahre nach New York gekommen war, sich in der von größtenteils heterosexuellen Männern dominierten literarischen Welt der 1960er Jahre durchzusetzen? Stephan Isernhagen verortet Sontag im kulturellen Feld New Yorks und argumentiert, dass Themen, die sie besetzte, Haltungen, die sie sich aneignete und Kategorien, an denen entlang sie ihre Kunstkritik ausrichtete, den Kulturbetrieb New Yorks lange vor ihrer Etablierung in der Ostküstenmetropole prägten. Er arbeitet den Zusammenhang zwischen Sontags Selbstwahrnehmung als Homosexuelle und ihrer Kunstkritik heraus und zeigt, wie stark die von gesellschaft lichen Autoritäten immer wieder festgestellte Minderwertigkeit der homosexuellen Erfahrung die Kunstkritik einer Frau, die als eine der wichtigsten weiblichen Intellektuellen in die Geschichte eingegangen ist, prägte. Diese Arbeit wurde 2014 mit dem Dissertationspreis der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft ausgezeichnet. Stephan Isernhagen: Geboren 1980; Studium der Allgemeinen Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte in Bielefeld, Paris, Baltimore und Durham, NC; 2013 Promotion an der Universität Bielefeld; arbeitet im Wissenschaftsmanagement.

Stephan Isernhagen

Susan Sontag Die frühen New Yorker Jahre 2016. XIII, 394 Seiten. ISBN 978-3-16-153936-7 fadengeheftete Broschur 49,– €  eBook 

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Angelika Königseder

Walter de Gruyter Ein Wissenschaftsverlag im Nationalsozialismus 2016. XI, 321 Seiten ISBN 978-3-16-154393-7 Festeinband 60,– €  eBook 

Geschichtswissenschaft bei Mohr Siebeck

Neuerscheinungen 2016

Angelika Königseder

M. Rainer Lepsius

Walter de Gruyter

Max Weber und seine Kreise

Ein Wissenschaftsverlag im Nationalsozialismus

Essays

Der Wissenschaftsverlag Walter de Gruyter agierte während der NS-Herrschaft überaus erfolgreich. Angelika Königseder zeigt, wie er unter der Führung von Herbert Cram die ideologische Neuausrichtung von Staat und Gesellschaft akzeptierte, daran partizipierte und erheblich davon profitierte. Der deutschnational gesinnte Herbert Cram war kein Nationalsozialist, das hinderte ihn aber nicht daran, sich als Verleger mit den neuen Machthabern zu arrangieren. Der Verlag bemühte sich einerseits darum, die Qualitätsstandards eines wissenschaftlichen Universalverlages aufrecht zu erhalten, suchte aber zugleich die Nähe zu staatlichen Institutionen und dort angesehenen Wissenschaftlern. Er trennte sich in vorauseilendem Gehorsam von jüdischen und politisch missliebigen Autoren und Herausgebern, ohne vorhandene Handlungsspielräume zu nutzen. Wenn Autoren dem ökonomischen Erfolg eines Projektes im Wege zu stehen schienen, rückte der Verlag von ihnen ab. Die Geschäftspolitik des Verlages Walter de Gruyter unterschied sich damit nicht von der vieler anderer mittelständischer Unternehmen im nationalsozialistischen Deutschland. Angelika Königseder: Geboren 1966; Studium der Politikwissenschaften und Geschichte; 1996 Promotion; 1991–2010 in verschiedenen Projekten am Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin; seit 2011 freiberuflich als Historikerin, Lektorin und Kuratorin von Ausstellungen zur NS-Zeit.

In diesem Band sind 16 Texte von M. Rainer Lepsius (1928–2014) zu Max Weber versammelt, die eher essayistischen Charakter tragen. Sie beschäftigen sich mit der Fragestellung Webers und der Wirkung seines Werkes, mit Webers professionspolitischen Vorhaben, mit dem biographischen, zeithistorischen und wissenschaft lichen Kontext, der Weber prägte, sowie schließlich mit dem Fortleben seines Werkes in der Max Weber-Gesamtausgabe. Die hier veröffentlichten Texte sind über einen Zeitraum von rund 30 Jahren entstanden. Unter ihnen befinden sich auch vier bislang unveröffentlichte Texte aus dem Nachlass: Über die Prägung des Menschen durch politische Ordnungen, über Max Weber und die deutsche Universität, über Max Weber als Reisenden in Italien sowie eine Abhandlung über das Heidelberger Max-Weber-Haus in der Ziegelhäuser Landstraße 17 („Kulturliberalismus, Kulturprotestantismus, Kulturfeminismus“). M. Rainer Lepsius: (1928–2014) Dr. Dr. h. c., zuletzt Professor emeritus für Soziologie an der Universität Heidelberg; Mitherausgeber der Max Weber-Gesamtausgabe; Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und außerordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

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M. Rainer Lepsius

Max Weber und seine Kreise Essays 2016. XI, 324 Seiten. ISBN 978-3-16-154738-6 Festeinband 29,– €  eBook 

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Geschichtswissenschaft bei Mohr Siebeck

Weitere Titel

Eingreifende Denkerinnen

Geschichte intellektuell

Weibliche Intellektuelle im 20. und 21. Jahrhundert Herausgegeben von Ingrid Gilcher-Holtey

Theoriegeschichtliche Perspektiven Herausgegeben von Friedrich Wilhelm Graf, Edith Hanke und Barbara Picht

Wie haben Frauen im 20. und 21. Jahrhundert mit öffentlichen Stellungnahmen in die politische Arena eingegriffen? Die Beiträge dieses Bandes zeigen das facettenreiche Rollenrepertoire und die Waffen der Kritik von 14 „Eingreifenden Denkerinnen“: Käthe Kollwitz, Erika Mann, Margarete Buber-Neumann, Hannah Arendt, Simone de Beauvoir, Rita Levi Montalcini, Rossana Rossanda, Carla Lonzi, Susan Sontag, Yoko Ono, Jeanne Hersch, Elfriede Jelinek, Judith Butler und Naomi Klein.

‚Geschichte intellektuell‘ heißt: Geschichte in ihrer Relevanz für Gegenwart und Politik zu denken. Autorinnen und Autoren aus den Geschichts-, Sozial- und Kulturwissenschaften loten Grundfragen der Geschichtstheorie neu aus, beschreiben Geschichtsintellektuelle, erproben Möglichkeiten interdisziplinären Geschichtsdenkens und betrachten Europa als Schauplatz und Problem der Historiographie.

2015. VI, 251 Seiten. ISBN 978-3-16-153650-2 Festeinband 54,– €

Transformationen des Historischen Geschichtserfahrung und Geschichtsschreibung bei Ferdinand Gregorovius Herausgegeben von Dominik Fugger Lässt sich Geschichtsschreibung als Reaktion auf die individuelle Erfahrung von Geschichtlichkeit verstehen? Am Beispiel von Ferdinand Gregorovius (1821-1891) untersuchen die Beiträger dieses Bandes den Weg von dem Erlebnis der Geschichte über dessen produktive Umsetzung in wissenschaft liche Geschichtswerke bis hin zu ihrer literarischen Nachwirkung. Mit Beiträgen von: Dominik Fugger, Jens Halfwassen, Julia Ilgner, Peter Kuhlmann, Karsten Lorek, Wolfgang Struck 2015. VII, 140 Seiten. ISBN 978-3-16-153834-6 Festeinband 44,– €

2015. VIII, 533 Seiten. ISBN 978-3-16-153317-4 Festeinband 69,– €

Anselm Doering-Manteuffel / Bernd Greiner / Oliver Lepsius

Der Brokdorf-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts 1985 Eine Veröffentlichung aus dem Arbeitskreis für Rechtswissenschaft und Zeitgeschichte an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Wie veränderte die Anti-Atom-Bewegung die Protestkultur in der Bundesrepublik? Politisch und ökologisch motivierte Massenkundgebungen waren für die Polizei etwas Neues und das Demonstrationsrecht aus früheren Jahrzehnten konnte keine Orientierung mehr bieten. Die Beiträge dieses Bandes zeigen, wie der BrokdorfBeschluss des Bundesverfassungsgerichts eine neue Grundlage schuf, die zur ‚Magna Charta‘ des Rechts auf Bürgerbeteiligung geworden ist. 2015. X, 230 Seiten. ISBN 978-3-16-153745-5 Festeinband 29,– €

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Geschichtswissenschaft bei Mohr Siebeck

Weitere Titel

Peter Schöttler

Max Weber in der Welt

Die „Annales“-Historiker und die deutsche Geschichtswissenschaft Wodurch prägten die französischen Historiker aus dem Umfeld der Zeitschrift „Annales“ einen wissenschaft lichen Paradigmenwechsel von der Politikgeschichte zur Sozial- und Mentalitäten-Geschichte? Peter Schöttler spürt den schwierigen Beziehungen und Verflechtungen zwischen französischen und deutschen Historikern nach und zeigt, warum die „Annales“-Historiker meinen, dass man nicht nur „von Deutschland lernen“, sondern auch „verlernen“ muss. 2015. XIII, 412 Seiten. ISBN 978-3-16-153338-9 Festeinband 69,– €

Rezeption und Wirkung Herausgegeben von der Max Weber Stiftung Die weltweite Verbreitung von Webers Schriften zeigt, wie sehr er ein Klassiker von ungebrochener Aktualität ist. Der vorliegende Tagungsband zu Max Weber beleuchtet prägende Einflüsse auf ihn selbst (z.B. Romaufenthalt, USA-Reise, Kriegserlebnis), vor allem aber seine internationale Rezeption, dargestellt an den Beispielen Polen, Japan, Türkei und dem arabischen Raum. Mit Beiträgen von: Hinnerk Bruhns, Marta Bucholc, Dittmar Dahlmann, Francesco Ghia, Ali Haggag, Edith Hanke, Peter Hersche, Gangolf Hübinger, Stefan Leder, Lawrence A. Scaff, Wolfgang Schwentker, Alexandre Toumarkine, Sam Whimster 2014. XII, 243 Seiten. ISBN 978-3-16-152469-1 Festeinband 39,– €

Auf der Suche nach der Ökonomie Historische Annäherungen Herausgegeben von Christof Dejung, Monika Dommann und Daniel Speich Chassé Was ist Wirtschaft? Wo müsste man sie suchen? Und woran könnte man sie erkennen? An elf Begriffen erkunden die Autorinnen und Autoren dieses Bandes den historischen Wandel dessen, was heute als „Wirtschaft“ verstanden wird. Mit Beiträgen von: Jan Behnstedt, Christof Dejung, Monika Dommann, Alexander Engel, Lea Haller, Jan-Otmar Hesse, Gisela Hürlimann, Michael Jucker, Marcus Sandl, Daniel Speich Chassé, Jakob Tanner, Thomas Welskopp 2014. V, 325 Seiten. ISBN 978-3-16-153379-2 Festeinband 59,– €

Thomas Welskopp

Unternehmen Praxisgeschichte Historische Perspektiven auf Kapitalismus, Arbeit und Klassengesellschaft Was macht betrieblich organisierte Arbeit und private Unternehmen zu prägenden Einrichtungen des modernen Kapitalismus? Wie wirkt sich das auf die Klassenteilung unserer modernen Gesellschaften aus, auf unsere Erfahrungen mit Märkten und die Möglichkeiten des Konsums? Thomas Welskopp versucht, auf diese Fragen aus einer praxisgeschichtlichen Perspektive Antworten zu geben. 2014. VIII, 309 Seiten. ISBN 978-3-16-152746-3 Festeinband 59,– €

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Geschichtswissenschaft bei Mohr Siebeck

Bedrohte Ordnungen – Neuerscheinungen 2016

Bedrohte Ordnungen

Sandro Liniger

Herausgegeben von Ewald Frie und Mischa Meier Beirat: Regina Bendix, Renate Dürr, Astrid Franke, Klaus Gestwa, Andreas Holzem, Irmgard Männlein-Robert, Rebekka Nöcker, Steffen Patzold, Christoph Riedweg, Martina Stercken, Hendrik Vollmer, Uwe Walter und Benjamin Ziemann

Ewald Frie ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Tübingen. Mischa Meier ist Professor für Alte Geschichte an der Universität Tübingen.

Historische und gegenwärtige Gesellschaften unter Stress sind Gegenstand der Reihe „Bedrohte Ordnungen“, die dem gleichnamigen Sonderforschungsbereich 923 an der Universität Tübingen verbunden ist. Gefragt wird nach dem „Ob“ und dem „Wie“ sozialen Wandels sowie nach regionalen und epochalen Unterschieden von Ordnungen und Bedrohungen. Extremereignisse wie Aufruhr und Katastrophen, darüber hinaus Phänomene wie Ordnungszersetzung und Ordnungskonkurrenz stehen im Zentrum der Studien. Gesellschaften von der griechischen Antike bis zur Gegenwart werden zum Thema. Der Zusammenhang der Bedrohungskommunikation mit der Materialität, der Emotionalität sowie dem Verdichtungsmoment bedrohter Ordnungen ist von besonderem Interesse. Angesichts allgegenwärtiger Krisendiagnosen verbindet die Untersuchung „Bedrohter Ordnungen“ Gegenwartsinteresse und historische kulturwissenschaft liche Forschung. Durch die Zusammenführung bislang disziplinär getrennter Themen und Zugangsweisen kann der Beitrag der Kulturwissenschaften zum Verständnis von Gegenwart und Zukunft neu bestimmt werden. Alle Bände dieser Reihe werden durch ein internationales Editorial Board begutachtet. Die Reihe steht auch Autoren außerhalb des SFB offen.

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Gesellschaft in der Zerstreuung Soziale Ordnung und Konflikt im frühneuzeitlichen Graubünden Trotz bestehender sozialer, politischer und kultureller Differenzen und trotz der schwierigen Bedingungen im Gebirge unterhalten im frühneuzeitlichen Graubünden über 50 alpine Talgemeinden zuverlässig ein Miteinander ohne Zentralinstanz und ohne Staat. Ihnen gelingt es, auch angesichts widriger Umstände – steil aufragender Berge, entlegener Täler, weiträumig gestreuter Siedlungsverbände, zerstückelter kommunaler Organisationsweisen, sprachlich-kultureller Heterogenität und komplexer konfessioneller Gemengelage – ein gemeinsa mes Soziales und Politisches erfolgreich zu organisieren. Sie bilden sogar eine dynamische Einheit und Ordnung aus, und dies ganz ohne übergeordnete Zentralmacht. Diesen auf den ersten Blick paradoxal anmutenden Befund nimmt Sandro Liniger zum Anlass, um nach der Funktionsweise einer Gesellschaft in der Zerstreuung zu fragen: Welche spezifische Logik zeichnet eine solche alternative Form der Organisation des sozialen und politischen Zusammenlebens aus? Und welche Instabilitäten und Resistenzen sind ihr zu eigen? Welche Konflikte charakterisieren sie? Sandro Liniger: Geboren 1983; 2002–07 Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Sozialanthropologie an der Universität Bern; 2008–12 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe „Religion in der Differenz“, Exzellenzcluster 16 „Kulturelle Grundlagen von Integration“ an der Universität Konstanz; 2013/14 Promotionsabschlussstipendium der Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg; 2015 Promotion; seit 2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere Geschichte/Frühe Neuzeit an der Universität Konstanz.

Sandro Liniger

Gesellschaft in der Zerstreuung Soziale Ordnung und Konflikt im frühneuzeitlichen Graubünden 2017. Ca. 350 Seiten (Bedrohte Ordnungen). ISBN 978-3-16-154933-5 Festeinband ca. 60,– €  eBook  (Dezember)

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Geboren, um zu herrschen? Gefährdete Dynastien in historisch- interdisziplinärer Perspektive Herausgegeben von Ellen Widder, Iris Holzwart-Schäfer und Christian Heinemeyer 2016. Ca. 320 Seiten (Bedrohte Ordnungen). ISBN 978-3-16-153609-0 Festeinband ca. 60,– €  eBook  (Dezember)

Geschichtswissenschaft bei Mohr Siebeck

Bedrohte Ordnungen – Neuerscheinungen 2016

Geboren, um zu herrschen?

Johanna M. Singer

Gefährdete Dynastien in historischinterdisziplinärer Perspektive

Arme adlige Frauen im Deutschen Kaiserreich

Herausgegeben von Ellen Widder, Iris Holzwart-Schäfer und Christian Heinemeyer

Adel und Armut – diese beiden Begriffe scheinen nicht zusammenzupassen. Wer an Adel in der Zeit des Kaiserreichs denkt, assoziiert zumeist Schlösser, weitläufigen Landbesitz, rauschende Bälle, auf denen elegante Damen in prächtigen Kleidern mit schneidigen Gardeoffizieren tanzen. Der Adel gilt als Elite- und zwar besonders für die Zeit vor 1914, die im Rückblick oft gleichsam als seine letzte Blütezeit erscheint. Dabei handelt es sich aber um ein unvollständiges Bild adliger Lebenswirklichkeiten im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Johanna M. Singer zeigt einen anderen Teil der Geschichte des Adels im Kaiserreich, einen Teil, der wenig bekannt ist, der fernab von mondänem Lebensstil und politischem Einfluss stattfand und der den scheinbar so offensichtlichen Zusammenhang von Adel und Elite konterkariert. Er führt uns in die Welt adliger Frauen, die in kleinen Etagenwohnungen lebten, sich kein Dienstpersonal leisten konnten, sondern vielmehr selbst ‚in Stellung gehen‘ mussten. Armut im Adel war in der Zeit um 1900 eine soziale Realität, die insbesondere ledige Frauen und Witwen betraf. Ihre Geschichte wurde bisher noch nicht geschrieben. Die Autorin geht Ursachen, Ausprägungen und Bewältigungsstrategien weiblicher Armut im Adel nach und fragt nicht zuletzt danach, wie die Frauen selbst und ihre Familien, aber auch Standesgenossen und staatliche Stellen mit diesem Phänomen umgingen.

Der Begriff „Dynastie“ lässt an Herrschergeschlechter vergangener Zeiten denken. Doch bis heute streben Menschen überall in der Welt danach, Besitz, Macht und Status an die nächste Generation weiterzugeben. Die Beiträger dieses Bandes untersuchen, wie Akteure zu verschiedenen Zeiten und in unterschiedlichen Räumen auf Bedrohungen dynastischer Ordnungen reagieren und wie diese sich dadurch wandeln. Mit Beiträgen von: Christina Antenhofer, Torsten Groth, Christian Heinemeyer, Iris Holzwart-Schäfer, Bernd Kannowski, Susanne Knaeble, Gilles Lecuppre, Heidi Mehrkens, Dominique Otten-Pappas, Susan Richter, Jörg Rogge, Karl Ubl, Ellen Widder, Martin Wrede, Michael Zach Christian Heinemeyer: Geboren 1986; 2006–11 Studium der Geschichte und Rechtswissenschaften; 2014 Promotion; seit August 2011 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Tübinger Sonderforschungsbereich 923, Teilprojekt C02: Die Bedrohung politisch-sozialer Ordnungen im 14./15. Jahrhundert. Dynastische Brüche. Iris Holzwart-Schäfer: Geboren 1975; 1994–2000 Studium der Geschichte und Romanistik; 2011 Promotion; 2000-2011 freiberufliche Projektarbeit; seit Juli 2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Tübinger Sonderforschungsbereich 923, Teilprojekt C02: Die Bedrohung politisch-sozialer Ordnungen im 14./15. Jahrhundert. Dynastische Brüche. Ellen Widder: Geboren 1955; 1975–82 Studium der Geschichte, Geographie, Pädagogik und Kunstgeschichte; 1986 Promotion; 1996 Habilitation; seit 1997 Professorin für mittelalterliche Geschichte an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.

Johanna M. Singer: Geboren 1985; 2004-11 Studium der Fächer Geschichte, Politikwissenschaft und Spanisch; 2010 Staatsexamen Geschichte/Politkwissenschaft; 2011 Staatsexamen Spanisch; 2011-15 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sonderforschungsbereich 923 „Bedrohte Ordnungen“ an der Universität Tübingen; 2015 Abschluss der Dissertation.

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Johanna M. Singer

Arme adlige Frauen im Deutschen Kaiserreich 2016. XIV, 452 Seiten. (Bedrohte Ordnungen 5). ISBN 978-3-16-154380-7 Festeinband 79,– €  eBook 

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Bedrohte Ordnungen – Neuerscheinungen 2016

Erdbeben in der Antike

Revolution, Krieg und die Geburt von Staat und Nation

Deutungen – Folgen – Repräsentationen Herausgegeben von Jonas Borsch und Laura Carrara Die Kerngebiete der griechisch-römischen Antike gehören zu den seismisch aktivsten Regionen der Welt. Antike Berichte bezeugen eine Vielzahl von schwerwiegenden erdbebenbedingten Katastrophen. Der vorliegende Band versammelt Expertisen aus verschiedenen altertumswissenschaft lichen Disziplinen, um zu beleuchten, wie Erdbebenphänomene und die mit ihnen einhergehenden Bedrohungen auf antike Gesellschaften gewirkt haben und von ihnen reflektiert worden sind. Erdbeben in der Antike Deutungen – Folgen – Repräsentationen Herausgegeben von Jonas Borsch und Laura Carrara 2016. X, 278 Seiten (Bedrohte Ordnungen 4). ISBN 978-3-16-154169-8 Festeinband 59,– €  eBook 

Mit Beiträgen von: Jonas Borsch, Laura Carrara, Stefano Conti, Philipp Deeg, Ulrike Ehmig, Carlo Franco, Christian Fron, Emanuela Guidoboni, Dora Katsonopoulou, Wolfram Martini, Richard Posamentir, Giusto Traina, Gerhard Waldherr, Justine Walter, Antje Wessels, Claudia Wiener Jonas Borsch: Geboren 1984; Studium der Klassischen Archäologie und der Alten Geschichte an der Universität Trier; 2011-15 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“ der Universität Tübingen; seit 2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Historisch-Philologischer Kommentar zur Chronik des Johannes Malalas“ der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Laura Carrara: Geboren 1984; Studium der Klassischen Philologie an der Universität Pisa und der Scuola Normale Superiore di Pisa; Promotion an der Universität Ca‘Foscari Venedig; 2011-15 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“ der Universität Tübingen; seit 2015 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Historisch-Philologischer Kommentar zur Chronik des Johannes Malalas“ der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

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Staatsbildung in Europa und den Amerikas 1770–1930 Herausgegeben von Ewald Frie und Ute Planert Dass Krieg, Nation und Revolution am Beginn der Moderne stehen, gehört zu den Grundüberzeugungen der europäischen Geschichte vom „langen“ 19. Jahrhundert. Aber gilt das auch an den Rändern Europas und über Europa hinaus? Angelehnt an die grundlegenden Forschungen Dieter Langewiesches hinterfragen zehn Experten eine der wirkmächtigsten Meistererzählungen der Geschichtswissenschaft und kommen zu überraschenden Ergebnissen. Mit Beiträgen von: Jörg Baberowski, Mathias Beer, Ewald Frie, Wolfgang Gabbert, Rasmus Glenthøj, Christoph Jahr, Wolfgang Knöbl, Dieter Langewiesche, Stefan Plaggenborg, Ute Planert, Stefan Rinke, Malte Rolf, Jens Späth Ewald Frie: Geboren 1962; Studium der Neueren Geschichte, Mittleren Geschichte und Katholischen Theologie; 1992 Promotion; 2001 Habilitation; seit 2008 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Tübingen. Ute Planert: Geboren 1964; Studium der Geschichte, Empirische Kulturwissenschaft, Volkswirtschaft und Politikwissenschaft; 1996 Promotion; 2003 Habilitation; Professorin für Neuere Geschichte an der Bergischen Universität Wuppertal.

Revolution, Krieg und die Geburt von Staat und Nation Staatsbildung in Europa und den Amerikas 1770–1930 Herausgegeben von Ewald Frie und Ute Planert 2016. X, 286 Seiten (Bedrohte Ordnungen 3). ISBN 978-3-16-153597-0 Festeinband 59,– €  eBook 

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Geschichtswissenschaft bei Mohr Siebeck

Bedrohte Ordnungen – weitere Titel

Goldenes Zeitalter der Stagnation?

Aufruhr – Katastrophe – Konkurrenz – Zerfall

Perspektiven auf die sowjetische Ordnung der Brežnev-Ära Herausgegeben von Boris Belge und Martin Deuerlein

Goldenes Zeitalter der Stagnation? Perspektiven auf die sowjetische Ordnung der Brežnev-Ära Herausgegeben von Boris Belge und Martin Deuerlein 2014. X, 329 Seiten (Bedrohte Ordnungen 2). ISBN 978-3-16-152996-2 Festeinband 59,– €  eBook 

Die Amtsjahre Leonid I. Brežnevs prägte ein Widerspruch: Auf der einen Seite wollte die politische Führung in Abgrenzung von Nikita Chruščev eine neue Phase der Stabilität einläuten. In der Erinnerung vieler Zeitgenossen gilt die BrežnevÄra darum als „Goldenes Zeitalter“ steigender Lebensstandards. Auf der anderen Seite fand sich die sowjetische Gesellschaft in einer Phase beschleunigten sozialen Wandels wieder, in der Legitimationsmuster, ökonomische und politische Steuerung versagten. Ende der 1970er Jahre etablierte sich daher eine Kommunikation über die Defizite der sowjetischen Ordnung. Der Sammelband thematisiert die für diese Zeit prägende „Hyperstabilität“ in Fallbeispielen zu Großprojekten, stadtplanerischen Konzepten, Dissidenten, Künstlern und außenpolitischen Experten. Mit Beiträgen von: Boris Belge, Martin Deuerlein, Moritz Florin, Klaus Gestwa, Ingo Grabowsky, Stefan Guth, Evgenij Kasakow, Esther Meier, Ivo Mijnssen, Ada Raev, Malte Rolf, Tobias Rupprecht Boris Belge: Geboren 1985; Studium der Neueren und Neuesten Geschichte mit einem Schwerpunkt auf osteuropäischer Geschichte in Tübingen; seit 2010 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde der Universität Tübingen. Martin Deuerlein: Geboren 1983; Studium der Neueren und Neuesten Geschichte in Tübingen, Sevilla und Yale; seit 2011 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“ an der Universität Tübingen.

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Bedrohte Ordnungen als Thema der Kulturwissenschaften Herausgegeben von Ewald Frie und Mischa Meier Gesellschaften unter Stress sind Thema des Tübinger Sonderforschungsbereichs 923 „Bedrohte Ordnungen“. Dieser Sammelband legt erste Ergebnisse vor. Mithilfe kulturwissenschaft licher Ansätze thematisieren die Beiträge gesellschaft lichen Wandel sowie räumliche und zeitliche Muster sozialer Ordnungen. Mit Beiträgen von: Jonas Borsch, Fabian Fechner, Astrid Franke, Ewald Frie, Tanja Granzow, Jan Hinrichsen, Nicole Hirschfelder, Reinhard Johler, Jacek Klimek, Roman Krawielicki, Beatrice von Lüpke, Irmgard MännleinRobert, Mischa Meier, Rebekka Nöcker, Steffen Patzold, Roger Petersen, Mike Rapport, Sandro Ratt, Klaus Ridder, Sara Sophie Stern, Uwe Walter Ewald Frie: Geboren 1962; Studium der Neueren Geschichte, Mittleren Geschichte und Katholischen Theologie; 1992 Promotion; 2001 Habilitation; seit 2008 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Tübingen. Mischa Meier: Geboren 1971; Studium der Klassischen Philologie, Geschichte und Pädagogik; 1998 Promotion; 2002 Habilitation; seit 2004 Professor für Alte Geschichte an der Universität Tübingen.

Aufruhr – Katastrophe – Konkurrenz – Zerfall Bedrohte Ordnungen als Thema der Kulturwissenschaften Herausgegeben von Ewald Frie und Mischa Meier 2014. X, 318 Seiten (Bedrohte Ordnungen 1). ISBN 978-3-16-152757-9 Festeinband 59,– €  eBook 

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Herausgeber: Caroline Arni ist Professorin für Allgemeine Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Universität Basel. Stephan Gregory ist Juniorprofessor für Mediale Historiographien an der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar Bernhard Kleeberg ist Juniorprofessor für Wissenschaftsgeschichte der Geistes- und Sozialwissenschaften am Exzellenzcluster 16 der Universität Konstanz. Andreas Langenohl ist Professor für Soziologie mit Schwerpunkt Allgemeiner Gesellschaftsvergleich an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Marcus Sandl ist Assistenzprofessor für Medialität der Vormoderne an der Universität Zürich. Robert Suter (1976–2014) war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Konstanz.

Geschichtswissenschaft bei Mohr Siebeck

Historische Wissensforschung (HWF)

Julian Bauer

Herausgegeben von Caroline Arni, Stephan Gregory, Bernhard Kleeberg, Andreas Langenohl, Marcus Sandl und Robert Suter †

Eine Genealogie systemischen Denkens, 1880–1980

Die Reihe Historische Wissensforschung versammelt Forschungen zu kulturellen Konstellationen von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart, in denen Wissen selbst thematisch wird. Sie interessiert sich für Analysen der Entstehung und Stabilisierung, der Transformation und Dekonstruktion von Wissen in konkreten Praktiken; für Qualifikationen von Wissen wie Objektivität, Perspektivität oder Wahrheit; für Übersetzungen und Übergänge von Wissen, seine Normal- und Ausnahmezustände, kurz: für all das, was Wissen als Wissen kenntlich macht. Damit vertritt sie die Anliegen einer historischen Epistemologie wie auch praxeologisch ausgerichteter Ansätze der jüngeren Wissensforschung. Sie lenkt ihr Augenmerk insbesondere auf die Wissenschaftsgeschichte der Sozial-, Geistes- und Humanwissenschaften und präsentiert kritische und materialgesättigte Studien, die sich des theoretisch-methodischen Instrumentariums der Historiographie, Soziologie, Anthropologie, Medienund Literaturwissenschaft reflektiert bedienen. In der Reihe erscheinen Monographien, Qualifikationsschriften, vergessene oder schwer zugängliche Arbeiten der Wissenssoziologie und -geschichte, Sammelbände und Essays.

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Historische Wissensforschung – Neuerscheinungen 2016

Zellen, Wellen, Systeme

Die Systemtheorie hat eine Geschichte. Diese Geschichte beginnt jedoch nicht erst in der Nachkriegszeit des 20.  Jahrhunderts unter dem aufsteigenden Leitstern der Kybernetik. Sie beginnt bereits im späten 19. Jahrhundert mit der weithin vergessenen organismischen Soziologie. Denkern wie Talcott Parsons oder Niklas Luhmann kann man allerdings kaum nur durch eine derart schlichte Rückführung gerecht werden. Um der breiten Fundierung ihrer Theoreme auf die Spur zu kommen, skizziert Julian Bauer die vielen Entstehungsherde systemischer Ideen. Die Mehrschichtigkeit einer Theoriebildung, die sich selber rühmt, traditionelle binäre Beobachtungsschemata sowie die engen Schranken disziplinär bestimmter Arbeitsweisen hinter sich zu lassen, kann man indes nur rekonstruieren, wenn man die Leitunterscheidungen dieser Theorietradition provinzialisiert. Julian Bauer wirft hier einen dezentrierten Blick auf die intellektuelle und visuelle Kultur systemischen Denkens zwischen 1880 und 1980. Julian Bauer: 2001–06 Studium der Geschichte, Philosophie, Kunst- und Medienwissenschaften; 2012 Promotion; 2012–15 Postdoc in der DFG-Forschergruppe „Was wäre wenn?“ mit einem Projekt zu Ernst Machs Theorie und Praxis des Gedankenexperiments; seit 2015 Referent für Forschung & Innovation bei der European University Association in Brüssel.

Julian Bauer

Zellen, Wellen, Systeme Eine Genealogie systemischen Denkens, 1880–1980 2016. Ca. 400 Seiten (Historischen Wissensforschung). ISBN 978-3-16-154679-2 fadengeheftete Broschur ca. 70,– € (September)  eBook 

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Lina Gafner

Schreibarbeit Die alltägliche Wissenspraxis eines Bieler Arztes im 19. Jahrhundert 2016. Ca. 350 Seiten (Historische Wissensforschung). ISBN 978-3-16-154908-3 Festeinband ca. 60,– € (November)

Geschichtswissenschaft bei Mohr Siebeck

Historische Wissensforschung – Neuerscheinungen 2016

Lina Gafner

Rebekka Ladewig

Schreibarbeit

Schwindel

Die alltägliche Wissenspraxis eines Bieler Arztes im 19. Jahrhundert

Eine Epistemologie der Orientierung

Wie wurden Ärzte im 19. Jahrhundert, vor der Einführung des Bakteriologie und damit vor dem Beginn der „modernen Medizin“, zu unentbehrlichen Experten? Und welche Rolle spielte dabei die ärztliche Schreibarbeit? Der Bieler Arzt und Politiker Cäsar Bloesch (1804–1863) hat 55 Journalbände hinterlassen. Konsultationen, Zeugnisse, Gutachten und Impftabellen, aber auch Beobachtungen des Wetters und des Gesundheitszustands der Bevölkerung sind darin abgelegt. Anhand dieser Schreibformate zeigt Lina Gafner, wie die ärztliche Buchführung in den Kontext politischer Konflikte, standespolitischer Interessen, wissenschaft licher Kontroversen und bürgerlich-männlichen Selbstverständnisses zu stellen ist. Dadurch wird erstmals deutlich, wie ärztliches Denken und ärztliche Praxis im 19. Jahrhundert von den Ansprüchen des modernen Verwaltungsstaates geprägt wurden und wie sich die Ärzte über ihre Schreibarbeit einen zentralen Platz in Staat und Gesellschaft erarbeiteten. Lina Gafner: Geboren 1982; Studium der Geschichte, Philosophie und deutschen Literatur an der Universität Bern; Doktorat in Bern und Zürich; derzeit im Mutterschaftsurlaub.

Orientierung ist eine Frage der Perspektive. Im Sinne der historischen Epistemologie entwickelt Rebekka Ladewig diese Perspektive in theoretischen und experimentellen Szenen des Schwindels. Diese umfassen die philosophischen Gedankenexperimente des 17. und 18. Jahrhunderts sowie die sinnesphysiologische Experimentalisierung des Schwindels zwischen 1800 und 1900 bis hin zu den technischen Milieus des frühen 20. Jahrhunderts mit ihren apparativen Techniken und der materiellen Kultur der Schwindelerzeugung. Michael Polanyis Konzept des impliziten Wissens ist theoretischer Einsatz- und Endpunkt dieser Analyse. Sie verschiebt das Augenmerk von der Theorie der Wissenschaft auf deren Randzonen, auf die personengebundene, lokale und praktische Verfasstheit des Wissensprozesses, die sich dem Fokus der traditionellen Wissenschaftsforschung systematisch entzieht. Rebekka Ladewig: Geboren 1974; Studium der Kulturwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie; 2012 Promotion im Fach Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin; seit 2014 wiss. Mitarbeiterin am Lehrstuhl Theorie medialer Welten, Medienwissenschaft, Bauhaus Universität Weimar; Gründungsmitglied und Mitherausgeberin der Zeitschrift ilinx. Berliner Beiträge zur Kulturwissenschaft und der Buchreihe ilinx-Kollaborationen, Fundus/PhiloFineArts.

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Rebekka Ladewig

Schwindel Eine Epistemologie der Orientierung 2016. Ca. 370 Seiten (Historische Wissensforschung). ISBN 978-3-16-154768-3 Festeinband ca. 50,– € (Dezember)

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Geschichtswissenschaft bei Mohr Siebeck

Historische Wissensforschung – Neuerscheinungen 2016

Ariane Tanner

Wahrheit zurichten

Die Mathematisierung des Lebens Alfred James Lotka und der energetische Holismus im 20. Jahrhundert

Ariane Tanner

Die Mathematisierung des Lebens Alfred James Lotka und der energetische Holismus im 20. Jahrhundert 2016. Ca. 300 Seiten (Historische Wissensforschung). ISBN 978-3-16-154491-0 Festeinband ca. 60,– € (Dezember)

Die Welt mathematisieren und dadurch erklären: Mit der Monographie „Elements of Physical Biology“ trat der Naturwissenschaftler und Versicherungsstatistiker Alfred James Lotka 1925 dazu an, sämtliche Prozesse auf dem Planeten Erde energetisch zu verstehen und zu formalisieren. Daraus entstand ein mathematisch exaktes, gleichzeitig komplettes Weltbild von dynamischen Systemen, die der Mensch vernünftig beeinflussen sollte. Ariane Tanner entziffert „Elements of Physical Biology“ als transdisziplinäres Panoptikum seiner Zeit und deutet es als Schlüsselwerk für eine Geschichte der energetischen Holismen im 20. Jahrhundert. Gleichzeitig bietet sie eine Erzählung über einen hauptsächlich ausserakademisch Forschenden, der als wissenschaftlicher ‚Interventor‘ sowohl disziplinär wie auch innovatorisch zwischen die etablierten Rezeptionsmuster fiel. Ariane Tanner: Geboren 1976; Studium der Allgemeinen Geschichte, Philosophie und Religionswissenschaft; 2014 Promotion; seither verschiedene Engagements in Unterricht (Hochschule der Künste Bern, Universität Zürich) Forschung und Kultur; momentan assoziierte Wissenschaftlerin am Collegium Helveticum, Zürich; 2016 Research Fellowship am IFK (Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften Kunstuniversität Linz) in Wien.

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Über Sozio- und Psychotechniken Herausgegeben von Nora Binder und Bernhard Kleeberg Die Aufmerksamkeit des Bandes gilt der Zurichtung des Subjekts mittels wissenschaft lich fundierter Sozio- und Psychotechniken, wie sie im 20. Jahrhundert gängig wird. Gegenstand sind Praktiken des social engineering, Beratungsszenarien, Persönlichkeitstests und Experimentalkulturen, die subjektive Einstellungen an mikrologischen Aussage- und Verhaltensmustern zu erkennen und einer Steuerung zu unterwerfen versuchen. Damit wird eine kulturwissenschaft liche Perspektive auf Formen der Fremd- und Selbstregierung eröffnet, anhand derer sich verschiedene Wissenskulturen und ihre Wahrheitsregimes beobachten lassen. Mit Blick auf so unterschiedliche Anwendungsfelder wie Autosuggestion, Antipsychiatrie, Gruppenpsychologie oder Familientherapie versammelt der Band Beiträge zu einer Geschichte der Gouvernementalität, die gleichzeitig Annäherungen an das Forschungsprogramm einer historischen Praxeologie der Wahrheit darstellen. Mit Beiträgen von: Nora Binder, Melanie Brand, Ulrich Bröckling, Jörg Eggstein, Andreas Gelhard, Till Greite, Eric Hounshell, David Keller, Bernhard Kleeberg, Helmut E. Lück, Bernd Stiegler, Robert Suter, Monika Wulz Nora Binder forscht im Rahmen ihres Dissertationsprojekts am Konstanzer Exzellenzcluster zur Wissenschaftsgeschichte der Sozialpsychologie Kurt Lewins. Bernhard Kleeberg ist Gastprofessor für Allgemeine Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Universität Basel.

Wahrheit zurichten Über Sozio- und Psychotechniken Herausgegeben von Nora Binder und Bernhard Kleeberg 2016. Ca. 280 Seiten (Historische Wissensforschung). ISBN 978-3-16-154541-2 Festeinband ca. 60,– € (Dezember)

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Geschichtswissenschaft bei Mohr Siebeck

Historische Wissensforschung – Neuerscheinungen 2016

Magaly Tornay

Helmut Zedelmaier

Zugriffe auf das Ich

Werkstätten des Wissens zwischen Renaissance und Aufklärung

Psychoaktive Stoffe und Personenkonzepte in der Schweiz, 1945 bis 1980

Magaly Tornay

Zugriffe auf das Ich Psychoaktive Stoffe und Personenkonzepte in der Schweiz, 1945 bis 1980 2016. Ca. 350 Seiten (Historische Wissensforschung 4). ISBN 978-3-16-154279-4 Festeinband ca. 50,– € (September)

Wie beeinflussen psychoaktive Stoffe unser Bild von uns selbst? Verstehen wir seit der psychopharmakologischen Wende unser Inneres anders und wie hat sich dies auf unsere Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit ausgewirkt? Entlang dieser Fragen zeichnet Magaly Tornay die Geschichte psychoaktiver Stoffe in der Schweiz seit dem Aufkommen des LSD nach. Das Spektrum der psychoaktiven Stoffe wurde in der Folge um Antidepressiva, Tranquilizer und Anregungsmittel erweitert. Der Mikroblick der Psychiater, die sich individuellen Patienten widmeten, wurde überlagert von einer Sichtweise, die psychische Störungen als chemisch veränderbar, experimentalisierbar und statistisch erfassbar begriff. Die Autorin zeigt auf, wie im Schnittfeld von psychiatrischen Kliniken, Pharmaunternehmen und Wissenschaft ein neues Objekt Kontur gewann: eine psychopharmakologische Grammatik, die den Diskurs über unser Inneres entscheidend mitprägte. Magaly Tornay: Studium der Geschichte, deutschen und lateinamerikanischen Literatur an der Universität Zürich; Dissertation an der Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte; Forschungsaufenthalte in Berlin, London und Oxford; 2014 Promotion; wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl Jakob Tanner; assoziiertes Mitglied am Zentrum Geschichte des Wissens, Universität und ETH Zürich.

Wie wir Informationen suchen, wie wir lesen und Gelesenes verarbeiten, hat sich radikal verändert. Einem ebenso tiefgreifenden Wandel sind die Agenturen und Institutionen unterworfen, die Wissen aufbereiten, es in Bewegung setzen und verkaufen. Helmut Zedelmaier untersucht Wissenspraktiken von Gelehrten zwischen Renaissance und Aufklärung. Welche Techniken und Methoden nutzten Gelehrte, um gesuchte Informationen zu finden? Wie haben sie ihr Wissen verwaltet und verarbeitet? Welche Kräfte und Kontexte bewirkten Veränderungen der Praktiken und Institutionen der Wissensproduktion? Heutige Visionäre digitaler Wissenswelten prognostizieren eine Gesellschaft, in der immer mehr Menschen immer mehr wissen. Die viel beschworene „digitale Revolution“ verliert einiges von ihrem revolutionären Charakter, lässt man sich genauer auf die buchgestützte Welt und ihre Werkstätten ein. Helmut Zedelmaier zeigt, dass Wissen immer auch ein Produkt ist, dem historisch wandelbare Praktiken und Werkzeuge zugrunde liegen. Helmut Zedelmaier: Studium der Geschichte, Germanistik, Politik und Soziologie; 1989 Promotion; 1996 Habilitation in Neuerer Geschichte; seit 2004 außerplanmäßiger Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

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Helmut Zedelmaier

Werkstätten des Wissens zwischen Renaissance und Aufk lärung 2015. VI, 167 Seiten (Historische Wissensforschung 3). ISBN 978-3-16-153807-0 fadengeheftete Broschur 44,– €

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Geschichtswissenschaft bei Mohr Siebeck

Historische Wissensforschung – weitere Titel

Henning Trüper

Koni Weber

Topography of a Method François Louis Ganshof and the Writing of History

Henning Trüper

Topography of a Method François Louis Ganshof and the Writing of History 2014. IX, 437 Seiten (Historische Wissensforschung 2). ISBN 978-3-16-153177-4 Festeinband 59,– €

What does the practical work of writing contribute to historical writing? What does it mean for historical knowledge that it is, inescapably, written? Henning Trüper explores quotidian practices of writing as constituting the working life of a historian, the Belgian mediaevalist François Louis Ganshof (1895–1980). The argument draws on a large variety of texts and writing situations, so as to discuss, across the fault lines of twentieth-century historiography, shifting patterns of methodological discourse; procedures of historicisation; the making of scholarly sociability in writing practice; and finally the actual writing of historical text. Ganshof the historian remained bound to paperwork. The nexus between historical knowledge and paperwork was indissoluble. Henning Trüper. Born 1977; studied medieval and modern history, philosophy and German philology in Göttingen, Berkeley, Ghent; 2008 PhD EUI Florence; Postdoc UFSP Asia and Europe, University of Zurich; EHESS-CRH Paris; 2013-14 Member, Institute for Advanced Study, Princeton, School of Social Science.

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Umstrittene Repräsentation der Schweiz Soziologie, Politik und Kunst bei der Landesausstellung 1964 Was kommt heraus, wenn sich mitten im Kalten Krieg ein von der Commedia dell’arte und Westschweizer Volksbräuchen inspirierter Theaterregisseur mit der IBM Schweiz zusammentut, um eine Live-Befragung des Publikums der Landesausstellung von 1964 durchzuführen, und zwar auf Basis eines soziologisch elaborierten Fragebogens aus der Feder von Forscherinnen und Forschern aus Paris? Das Ergebnis ist ein handfester Politskandal und eine soziologische Studie, deren Rohmaterial sich schließlich der inzwischen berühmte Soziologe Luc Boltanski annimmt und darauf aufbauend seine erste Monographie verfasst. Koni Weber rekonstruiert die Entstehung, Entwicklung und Verwerfung einer soziologischen Gesellschaftsdeutung. Er schlüsselt die Heterogenität soziologischer Verfahren in den 1960er Jahren analytisch auf und beleuchtet ein Stück Schweizer Zeitgeschichte zwischen 1955 bis 1964 in wissenshistorischer Perspektive. Koni Weber: Geboren 1971; Studium der Soziologie, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und Ethnologie an der Universität Zürich; 1998 Lizentiat; seit 2002 an verschiedenen Projekten an der Universität Zürich beteiligt; ab 2005 Dissertationsprojekt; 2008–12 Mitglied des Graduiertenkollegs ‚Geschichte des Wissens‘ der Universität Zürich und der ETH Zürich.

Koni Weber

Umstrittene Repräsentation der Schweiz Soziologie, Politik und Kunst bei der Landesausstellung 1964 2014. X, 364 Seiten (Historische Wissensforschung 1). ISBN 978-3-16-153173-6 Festeinband 59,– €

Weitere Buchreihen mit historischem Fokus bei Mohr Siebeck: Beiträge zur historischen Theologie (BHTh) Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts (BtrRG) Civitatum Orbis MEditerranei Studia (COMES) Rechtsordnung und Wirtschaftsgeschichte (ROWG) Religion in der Bundesrepublik Deutschland (RBRD) Rom und Protestantismus – Schriften des Melanchthon-Zentrums in Rom (RuP) Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo Baeck Instituts (SchrLBI) Spätmittelalter, Humanismus, Reformation / Studies in the Late Middle Ages, Humanism and Reformation (SMHR)

Alle lieferbaren Bücher im Fachbereich Geschichtswissenschaft finden Sie auf unserer Homepage unter www.mohr.de/service/kataloge-verzeichnisse

Mohr Siebeck Postfach 2040 72010 Tübingen www.mohr.de [email protected]

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