GERECHTIGKEIT ALS MENSCHLICHE HERAUSFORDERUNG

PROFIL 1 GERECHTIGKEIT ALS MENSCHLICHE HERAUSFORDERUNG RELIGION GESCHICHTE - BIOLOGIE - SEMINAR In diesem Profil treten die Fächer Religion (profilg...
Author: Kurt Dieter
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PROFIL 1

GERECHTIGKEIT ALS MENSCHLICHE HERAUSFORDERUNG

RELIGION GESCHICHTE - BIOLOGIE - SEMINAR In diesem Profil treten die Fächer Religion (profilgebendes Fach, 4  Wochenstunden), Biologie (4 Wochenstunden) und Geschichte (2  Wochenstunden) in einen Dialog über Fragen, die das menschliche Zusammenleben bestimmen. Ein Seminar für Lernmethodik ergänzt das Angebot. Besonders spannend verspricht dabei die Diskussion zu werden zwischen dem theologischen und dem naturwissenschaftlichen Standpunkt zu der Rolle des Menschen in der Welt. Der Blick in die Geschichte wird dabei helfen, die Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Erkennens und Handelns aufzuzeigen im Bemühen um ein gelingendes und damit gerechtes Zusammenleben. Das Profil arbeitet - auf der Grundlage der in der Mittelstufe erworbenen Methodenkompetenzen - vor allem mit Texten. Neben dem Textstudium werden aber auch Arbeitsformen vorherrschend sein, in denen die behandelten Fragen möglichst lebensnah entfaltet werden können (Diskussionen, echte und gestellte Debatten, eigenes Forschen im Hamburger Raum). Dabei ist auch daran gedacht, sich selbst in Situationen zu begeben, in denen der Ruf nach Gerechtigkeit zum eigenen Handeln auffordert.

PROFIL 1 1. SEMESTER Was bringt der Mensch mit in dem Bemühen um Gerechtigkeit? Der Mensch musste im Verlauf der Moderne sein Selbstverständnis als Krone der Schöpfung aufgeben. Der aufklärerische Optimismus wich der Erkenntnis, dass der Mensch nicht nur von Vernunft geleitet wird. Im fächerübergreifenden Dialog wird über die Grundausstattung des Menschen nachgedacht und die Rolle, die er – dadurch bedingt – im Streben nach einer gerechten Welt einnehmen könnte. Allem übergeordnet wird die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Naturwissenschaft heute und in der Vergangenheit sein. Dieser vielfältige Zugriff ermöglicht eine differenzierte Sicht auf den Menschen, sofern die unterschiedlichen Ansätze als sich gegenseitig ergänzend wahrgenommen werden.

3. SEMESTER Wie tragfähig sind die großen Visionen der Menschheit? Individuelle und kollektive Visionen sind ein wesentlicher Motor für Entwicklung. Nicht immer haben diese Visionen der Menschheit gedient, viele Errungenschaften der heutigen Zeit haben wir aber Menschen zu verdanken, die sich aus den Fesseln ihrer Zeit lösten und den Anstoß zu einer besseren und gerechteren Welt gaben. Im fächerübergreifenden Dialog werden die Inhalte und Ziele von Visionen kritisch analysiert und die Hintergründe beleuchtet, die Visionen entstehen, wachsen aber auch scheitern lassen. So stellt sich z.B. die grundsätzliche Frage nach der Sinnhaftigkeit von Visionen angesichts der fehlenden Zielgerichtetheit der Evolution.

2. SEMESTER Welchen Herausforderungen hat sich der heutige Mensch in seinem Bemühen um globale Gerechtigkeit zu stellen? Wie nie zuvor wird unser Leben bestimmt von globalen Zusammenhängen. Begriffe wie Globalisierung und multikulturelles Zusammenleben bestimmen die täglichen Schlagzeilen und machen die Notwendigkeit deutlich, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Das Leben in und mit anderen Kulturen sowie die Mitarbeit an den großen globalen Herausforderungen der Gegenwart (Klimawandel, Hungerkatastrophen, Flüchtlingsströme u.a.) können nur dann sinnvoll mitgestaltet werden, wenn der Mensch lernt, sich als Teil der Natur und der einen Welt zu begreifen. Im fächerübergreifenden Dialog werden globale Zusammenhänge an den Themen „Bewahrung der Schöpfung“ und „globale Gerechtigkeit“ erarbeitet. So zeigt z.B. das Thema „Monokultur oder kleinteilige Landwirtschaft“ in seinen historischen und gegenwärtigen Implikationen, dass gerechte Lösungen nur gelingen können, wenn Ökologie und Ethik zusammengeführt werden.

4. SEMESTER Wie kann der Mensch die Unerträglichkeit von Unrecht, Leid und Tod ertragen oder sogar überwinden? Krankheit, Leid, Altern und Tod sind häufig tabuisierte Bestandteile unseres Lebens, da sie uns die Begrenztheit unseres Handelns und unserer Erkenntnisfähigkeit deutlich machen. In ihrer Hilflosigkeit hadern dabei Menschen oft mit Gott oder mit dem Schicksal und fordern Gerechtigkeit. Im fächerübergreifenden Dialog werden sowohl die individuellen Erfahrungen mit der eigenen Begrenztheit als auch die gesellschaftlichen Herausforderungen im Umgang mit Leid, Tod thematisiert. Dabei hilft die Naturwissenschaft, die natürlichen Hintergründe menschlicher Begrenztheit zu verstehen. Der Blick auf die Traditionen macht deutlich, dass Todes- und Jenseitsvorstellung immer auch Auswirkungen auf das Diesseits haben. Er hilft außerdem Antworten zu finden auf die Frage, wie man das Unerträgliche ertragen oder sogar überwinden kann.

PROFIL 2

SYSTEM ERDE - MENSCH HANDLUNGSFÄHIGKEIT IN DER ZUKUNFT

GEOGRAPHIE CHEMIE - RELIGION - SEMINAR Das Profilfach Geographie (4 Wochenstunden) verbindet Ergebnisse verschiedener Wissensgebiete und Forschungsbereiche zu einem Ganzen und untersucht, wie diese verschiedenen Faktoren einander beeinflussen. Geographie verknüpft in besonderer Weise naturwissenschaftliche Erkenntnisse mit politisch-gesellschaftlichen Prozessen. Erkenntnisinteresse sind der Mensch und sein raumwirksames Handeln (Diagnose und Lösungsansätze). Hinsichtlich der zentralen Themen der Zukunft wie Globalisierung, Klimawandel und Verteilungsgerechtigkeit vermittelt sie entscheidende Kompetenzen und Kenntnisse zum Verständnis dieser komplexen Phänomene. Fächerkombination • Die Fachkombination im Profilbereich nimmt die geographietypische Verknüpfung von Naturwissenschaften mit Gesellschaftswissenschaften auf und vertieft sie durch die Wahl der Begleitfächer. • Sie bietet durch die Einbeziehung von Chemie als vierstündigem Begleitfach ein niedrigschwelliges Angebot, naturwissenschaftliche Erkenntnisse und Arbeitsmethoden kennenzulernen und erschließt deren Bedeutung für wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Entscheidungsprozesse. • Religion als zweistündiges Begleitfach verstärkt den gesellschaftswissenschaftlichen Bereich mit deutlich anderen Herangehensweisen (Bewahrung der Schöpfung, Verteilungsgerechtigkeit, Verantwortung, Weltreligionen) als Geographie. Das Profil verfolgt folgende Kernziele: • Schülerinnen und Schüler lernen fachübergreifend-systemisch denken und gewinnen den Blick fürs Ganze. • Sie lernen nach moralisch-ethischen Kategorien zu entscheiden. • Sie tun dies im Besitz fachlicher Kenntnisse über wesentliche naturwissenschaftliche, geopolitische, politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse.

PROFIL 2 1. SEMESTER

2. SEMESTER

Menschen, Meere, Klimamacher

Zukunft Stadt?

Geographie: Aufbau, Nutzung, Veränderung von Geoökosystemen.

Geographie: Stadtentwicklung (Genese, Funktion, städtische Teilräume, Urbanisierung, Metropolregion Hamburg).

Chemie: Tenside, Kunststoffe. Religion: Menschen und Menschenbilder, Schöpfungsberichte, anthropologische Verantwortung. Seminar: Lese- und Verstehenskompetenz, Wissenschaftspropädeutisches Arbeiten.

3. SEMESTER Eine Erde – viele Welten Geographie: Globale Disparitäten, Entwicklungsländer, Demographie, Ökonomie, Entwicklungstheorien. Chemie: Naturstoffe (z. B. Proteine), Ernährung, Gesundheit. Religion: Gott und die Welt, Gottesvorstellungen, Theodizee. Seminar: Wissenschaftliches Arbeiten (z. B. Gliederung, Zitiertechnik), Prüfungsvorbereitung, Zeitmanagement.

Chemie: Nachhaltigkeit, Umweltchemie und innovative Verfahren. Religion: Religion, Religionen und interreligiöse Begegnungen und interreligiöse Praxis: Hamburg. Seminar: Recherche und Präsentation.

4. SEMESTER Global denken – lokal handeln Geographie: Analyse eines globale Problemfeldes (z. B. Energie), Handlungsansätze, nachhaltige Entwicklung. Chemie: Farbstoffe und Färbeverfahren. Religion: Jesus. Seminar: Vorbereitung auf Präsentationsprüfung.

PROFIL 3

MENSCH NATUR FORSCHUNG WER ODER WAS BESTIMMT UNSERE WELT? BIOLOGIE PHYSIK - PGW - SEMINAR

In diesem naturwissenschaftlichen Profil ist Biologie das profilgebende Fach (4  Wochenstunden), kombiniert mit Physik (4 Wochenstunden). Als weitere Begleitfächer kommen PGW (2 Wochenstunden) sowie ein Seminar für Lernmethodik dazu. Inhaltlich geht es in diesem Profil darum, inwieweit Erkenntnisse und Fortschritte der Naturwissenschaften die Welt erklären, diese aber auch verändern. Unser Interesse gilt der Erforschung und Manipulation der belebten und unbelebten Umwelt, deren Verständnis notwendig ist, um Zusammenhänge in unserem täglichen Leben sowie ihre Auswirkungen auf die Zukunft des Menschen besser verstehen und kritisch beurteilen zu können. Und weil Forschung und ihre Anwendung nicht losgelöst von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stattfindet, werden sowohl politische Zusammenhänge als auch ethische Fragen diskutiert . Es werden grundlegende naturwissenschaftliche und methodische Kenntnisse erworben und interdisziplinäres Arbeiten eingeübt. Praktisches Arbeiten - auch an außerschulischen Lernorten - gehören ebenso zum Profil wie das Erlernen solider Grundlagen für ein Hochschulstudium.

PROFIL 3 1. SEMESTER

2. SEMESTER

Bestimmen die Gene die Welt?

Bestimmen die Menschen die Natur?

In Biologie geht es um die Grundlagen der Molekulargenetik und darauf aufbauend um die Verfahren der modernen Gentechnik sowie ihre Anwendungen in der Kriminalistik, Medizin, Pharmazie und Landwirtschaft, die zunehmend unseren Alltag beeinflussen.

In Biologie werden die ökologischen Grundprinzipien erarbeitet, die für das Verständnis der natürlichen biologischen Zusammenhänge und für die Beurteilung menschlicher Eingriffe in bestehende Ökosysteme notwendig sind.

Physik – z. Zt. in Überarbeitung –

Physik – z. Zt. in Überarbeitung –

PGW befasst sich mit gesellschaftlicher Willensbildung und Entscheidungsprozessen.

PGW beleuchtet Grundprinzipien der internationalen Marktwirtschaft und Grenzen des Wachstums.

Das fächerübergreifende Thema lautet: Wie natürlich sind unsere Lebensmittel? Genetisch veränderte Lebensmittel und Functional Food.

Das fächerübergreifende Thema lautet: Biosprit aus nachwachsenden Rohstoffen – umweltfreundlich oder ökologischer Bumerang ?

3. SEMESTER Bestimmen Evolutionsprozesse die Welt? Biologie beschäftigt sich mit der Entwicklung und dem Wandel des Lebens, d.h. der Entstehung und der Veränderung der Arten und letztlich mit der Abstammung und Zukunft des Menschen. In Physik geht es um die Entstehung des Universums und der Erde, ferner um geophysikalische Untersuchungsmethoden, aber auch um Methoden der Altersdatierung. PGW untersucht Wandlungsprozesse der modernen Dienstleistungsgesellschaft. Das fächerübergreifende Thema stellt den Vergleich der unterschiedlichen Evolutionstheorien sowie die Alltagsvorstellungen zur Entstehung und Entwicklung der Welt in den Vordergrund.

4. SEMESTER Bestimmt die Natur den Menschen? In Biologie geht es um die Fotosynthese als Prozess der Energieumwandlung sowie um Aspekte der Neurobiologie, d.h. der Funktion des Nervensystems als grundlegenden Prozess der Informationsverarbeitung. Die physikalischen Vorgänge im Gehirn sowie Verfahren der Medizintechnik (EKG, EEG, Kernspin- und Computertomografie) werden behandelt. PGW thematisiert Menschenrechte und internationale Konfliktlösungsstrategien. Als fächerübergreifende Themen bieten sich an: Bewusstsein und Willensfreiheit / Medizintechnik und Ethik.

PROFIL 4

KOMMUNIKATION UND GESTALTUNG

INFORMATIK PGW - KUNST - SEMINAR

Ein Großteil der menschlichen Aktivitäten lässt sich in die Bereiche der Kommunikation oder der Gestaltung einordnen. Jeder Gegenstand und jedes Programm, denen wir begegnen, sind von irgendjemandem entworfen und hergestellt worden, meist mit anderen zusammen. Anhand von vier Kontexten werden in diesem Profil aktuelle Ausprägungen dieser Aktivitäten untersucht. In diesem Profil ist das profilgebende Fach Informatik (4 Wochenstunden) mit PGW (4 Wochenstunden) und Kunst (2 Wochenstunden) verknüpft. Ein Seminar für Lernmethodik ergänzt das Angebot.

PROFIL 4 1. SEMESTER System Wirtschaft verstehen und gestalten Wirtschaftliche Zusammenhänge bilden das Oberthema dieses Semesters. Die Möglichkeiten von Staat und Wirtschaft, auf Fehlentwicklungen zu reagieren, werden in PGW ergründet. In Informatik wird der Frage nachgegangen, wie man mit Hilfe von Simulationen zu Entscheidungen darüber kommen kann, welche Maßnahmen Erfolg versprechend sind. In Kunst geht es um das Design von wirtschaftlichen Produkten: Grafikdesign, Industriedesign, ... Im Seminar wird eine Kampagne gestartet, um einer selbst gewählten Fehlentwicklung entgegenzutreten.

3. SEMESTER

2. SEMESTER Wohn- und Arbeitswelten der Zukunft Wie werden wir später einmal leben? Wie wird unser Umfeld aussehen und unter welchen Bedingungen werden wir dann leben? Ganz unbescheiden planen wir im Seminar „unsere“ Stadt von morgen. Dabei helfen uns erneut die Fachgebiete Informatik, Kunst und PGW: unter Einbeziehung von Grafiksystemen (Informatik), Architektur (Kunst) und der Analyse von gesellschaftlichen Strukturen und Prozessen (PGW) schaffen wir eine Basis zur vielseitigen Auseinandersetzung mit dem Thema.

4. SEMESTER

Die Welt als Netzwerk - internationale Kooperation

Kommunikation mit Menschen und Maschinen

Kein Land und keine größere Firma lässt sich als isolierte Einheit verstehen, sondern kann nur erfolgreich sein in weltweiter Kooperation. In Informatik werden die modernen Kommunikationsmedien (z. B. Internetdienste wie Chats oder SchülerVZ) und Kooperationssysteme untersucht. In PGW werden die durch die zunehmende internationale Vernetzung entstehenden Konflikte und die verfolgten politischen Ziele untersucht. Der Kunstunterricht bietet in diesem Semester Raum zu freien praxisorientierten künstlerischen Tätigkeiten (als Reflexion der realen Umwelt). Die unterschiedlichen Kommunikationsformen von Schrift über Film bis zu freier Kunst werden im Seminar zusammengestellt und verglichen.

Ziel des Seminars wird es sein, einen virtuellen Berater zu schaffen, der einem auf frei gestellte Fragen per Video antwortet. Dazu liefert die Informatik die technische Grundlage verbunden mit den Fragen, welche Kommunikation mit Maschinen eigentlich möglich sein kann, wie intelligent sie sein können. Im Fach Kunst werden Filme gedreht, in PGW wird unter der Überschrift Demokratisches System eine thematische Grundlage für das System erarbeitet.