Gender Mainstreaming in den Medien

MASGF/EB/QXP 22.10.2002 15:46 Uhr Seite 1 Gender Mainstreaming in den Medien Forschungsbericht für das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundhei...
Author: Holger Busch
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Gender Mainstreaming in den Medien Forschungsbericht für das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg

Prof. Dr. Günther Rager Dipl.-Journ. Lars Rinsdorf

© Dezember 2001: Prof. Dr. Günther Rager, Universität Dortmund • Dipl.-Journ. Lars Rinsdorf Erhebung durch: media consulting team Dortmund GmbH • Westenhellweg 52 • 44137 Dortmund

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Gender Mainstreaming in den Medien • Forschungsbericht • Ziele und Forschungsfragen

1 Ziele und Forschungsfragen 1.1

Ziele

Gender Mainstreaming bedeutet, auf allen Politikfeldern die unterschiedlichen Lebensbedingungen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein zu berücksichtigen. Strukturen und Organisationen aus allen Bereichen werden daraufhin analysiert, ob und wie sie Chancengleichheit fördern oder verhindern. Politisches Handeln zielt stets darauf ab, diese Strukturen so zu verändern, dass Frauen und Männer gleiche Entwicklungschancen haben (vgl. Stiegler 2000, Frauenministerium Sachsen-Anhalt 2000).

Chancengleichheit immer im Blick – und von Anfang an

Bezogen auf die Medienpolitik lassen sich aus dem Prinzip des Gender Mainstreaming drei Ziele ableiten: Erstens geht es darum, redaktionelle Strukturen zu fördern, in denen Journalistinnen und Journalisten sich gleichberechtigt entfalten können. Zweitens gilt es zu fördern, dass gesellschaftlich relevante Themen stets auch unter einer geschlechtsspezifischen Perspektive aufbereitet werden (gender proofing). Drittens geht es darum, in der Außendarstellung des Landes auf allen Fachebenen gender-relevante Aspekte politischen Handelns zu kommunizieren. Gender Mainstreaming ist eine Strategie zur Umsetzung der faktischen Gleichstellung von Frauen und Männern, die zu den wichtigen Globalzielen pluralistischer Demokratien gehört. Gleichstellung ist verfassungsrechtliches Gebot auf Bundes- (Art. 3 Abs. 2 GG) sowie auf Landesebene (Art. 12 Abs.2 der Brandenburgischen Landesverfassung) und erklärtes Ziel europäischer Politik (Art. 141 Abs. 4 EG-Vertrag, Amsterdamer Vertrag). Auch in der Mediengesetzgebung des Landes Brandenburg hat das Ziel Gleichstellung seinen Niederschlag gefunden. So verlangt § 6 Abs. 3 des ORB-Gesetzes, das Programm solle „zur Verwirklichung der Gleichberechtigung von Männern und Frauen beitragen“. Der Medienstaatsvertrag Berlin-Brandenburg trägt privaten Rundfunkveranstaltern zwar nicht explizit die Gleichstellung von Frauen und Männern auf, weist aber in Artikel 47 Abs. 1 darauf hin, dass sie „auf ein diskriminierungsfreies Miteinander hinwirken“ sollen. Der allgemeine Hinweis schließt aber die Diskriminierung wegen des Geschlechts mit ein. Das Brandenburgische Medienrecht skizziert damit das Leitbild eines Journalismus, der für Fragen der Gleichstellung sensibel ist und ihnen angemessenen Raum in der Berichterstattung gibt.

Strategie für die faktische Umsetzung der Gleichstellung

Gender-Ziele in ORB-Gesetz und Medienstaatsvertrag

Medienrecht: Leitbild eines gleichstellungsfördernden Journalismus

Wichtiger Bestandteil des Gender Mainstreamings ist die Analyse des Ist-Zustandes. Die vorliegende Studie zeichnet deshalb nach, welchen Stellenwert gleichstellungsrelevante Themen in der Berichterstattung der Brandenburgischen Medienlandschaft haben

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und wie Männer und Frauen in reichweitenstarken Sendungen und Titeln dargestellt werden. Einschlägige Stärken und Schwächen der Berichterstattung werden analysiert. Parallel zur Medienberichterstattung wird am Beispiel des Internetauftritts brandenburg.de untersucht, welchen Stellenwert gleichstellungsrelevante Themen in der Außendarstellung Brandenburgs haben. Denn von der Öffentlichkeitsarbeit des Landes gehen wichtige Impulse auf die Darstellung von Frauen und Männern in den Medien aus. Die vorliegende Studie hat den Charakter eines Leitprojekts. Sie stellt aktuelle Daten zu gleichstellungsrelevanten Themen und geschlechtsbewusster Berichterstattung für die politische und gesellschaftliche Diskussion bereit. Sie soll es erleichtern, die Rolle der Medien auf dem Weg zur faktischen Gleichstellung von Frauen und Männern zu gewichten und zu bewerten. Sie dient einem Diskussionsprozess über Ziele und Maßnahmen einer am Prinzip des Gender Mainstreamings orientierten Medienpolitik. Von den Erfahrungen aus diesem Prozess in Brandenburg können auch andere Bundesländer und/oder EU-Staaten profitieren.

Untersuchung von Medien und von brandenburg.de

Grundlage für genderorientierte Medienpolitik

1.2 Forschungsfragen Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen politischen Entscheidungen und Programmen gleichstellungsrelevante Fragen stets von vornherein zu berücksichtigen. Dies setzt voraus, dass geschlechtsspezifische Aspekte schon in der politischen Meinungsbildung hinreichend Beachtung finden. Die besonderen Auswirkungen von politischen Entscheidungen und sozialen Strukturen müssen ins Bewußtsein einer breiten Öffentlichkeit gelangen. Radio, Fernsehen, Zeitung und Internet spielen hier als Faktor und Medium der Meinungsbildung eine Schlüsselrolle. Denn Medien schaffen Aufmerksamkeit für Themen und bieten Deutungsmuster an.

Bedeutung von Gleichstellungsfragen in der Medienöffentlichkeit

Die Untersuchung der gleichstellungsrelevanten Leistungen in der Medienberichterstattung orientiert sich an folgenden Leitfragen: • Welches Frauenbild, welches Männerbild wird in der Berichterstattung vermittelt? Welches Rollenverständnis wird dadurch impliziert? • Wie groß ist der Anteil von Frauen und Männern als Journalistinnen und Journalisten in der Berichterstattung? • Wie groß ist der Anteil von Frauen und Männern als Akteurinnen und Akteure in der Berichterstattung? • Kommen gleichstellungsrelevante Themen vor; welche und wie oft? • Welche Themenstruktur hat die Berichterstattung bezogen auf die Fragestellung?

Leitfragen der Untersuchung

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• Sind geschlechtsdifferenter Sprach- und Kommunikationsstil bei Journalistinnen und Journalisten, Akteurinnen und Akteuren zu erkennen? Theoretischer Hintergrund: Geschlecht als Strukurvariable Die Leitfragen haben wir auf der Basis einer intensiven theoretischen und empirischen Beschäftigung mit der Darstellung der Geschlechter in den Medien entwickelt (vgl. dazu ausführlich Werner/Rinsdorf 1998). Unser Herangehen an das Forschungsfeld basiert auf den theoretischen Ansätzen der Geschlechter- bzw. Gender-Forschung: Wir interpretieren die Kategorie „Geschlecht“ nicht als statische und biologisch definierte Größe, sondern als Strukturvariable, die dem Forschungsprozeß zugrundeliegt. Geschlechterdifferenzen sind für uns keine unverrückbaren Wesensunterschiede, sondern Differenzen im Handeln, sie entstehen in einer sozialen Situation.

Geschlecht als Strukturvariable

Indikatoren zur Bewertung der Berichterstattungsqualität Zur Bewertung der gleichstellungsspezifischen Qualität eines Programms haben sich vier wichtige Indikatoren herausgeschält: Die quantitative, qualitative, thematische und sprachliche Berücksichtigung von Frauen und Männern. Diese Indikatoren haben wir aus der einschlägigen Literatur entwickelt und in einem Forschungsprojekt für die Landesanstalt für Rundfunk NRW in Expertinnen-Interviews validiert.

Indikatoren zur Bewertung der Qualität der Berichterstattung

Die Expertinnen stammten aus West- und Ostdeutschland. Wir sprachen mit Frauen mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen (Unternehmerinnen, Gewerkschaften, Frauenverbände, Journalistinnen, Juristinnen, Presserat). Zudem haben wir die Indikatoren auch in einem Workshop mit Hörfunkjournalistinnen und -journalisten diskutiert. Die einzelnen Indikatoren stellen wir an dieser Stelle kurz vor. Quantitative Berücksichtigung der Geschlechter Quantitative Berücksichtigung von Frauen und Männern meint, wie groß der Anteil beider Geschlechter an den Menschen ist, die Radio machen, und an denen, über die berichtet wird. Quantitative Berücksichtigung ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für ein gleichstellungsförderndes Programm: Denn nur wenn ausreichend viele Frauen und Männer im Programm auftauchen, kann man sie in alternativen Gechlechtsrollen darstellen, Themen geschlechtsbewusst aufbereiten oder in einer anderen Weise gleichstellungsförderndes Programm machen.

Notwendige Bedingung für geschlechstbewusste Berichterstattung

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Qualitative Berücksichtigung der Geschlechter Qualitative Berücksichtigung zielt darauf ab, wie über Frauen und Männer berichtet wird: In welchen Rollen und Funktionen werden Frauen und Männer präsentiert? Werden Geschlechtsrollenstereotypen reproduziert oder aufgebrochen? Ein Beispiel aus unserer Untersuchung privater lokaler Radiostationen in NRW zeigt, dass sich die mediale Welt nach wie vor in zwei Welten teilt: Die Verantwortung für politische und ökonomische Entscheidungen scheinen fast ausschließlich Männer zu haben. Frauen tauchen dagegen eher in „privaten“ Kontexten auf – zum Beispiel, wenn es um Kindererziehung oder Partnerschaft geht.

Das Beispiel NRW: Programm teilt sich in zwei Welten

Thematische Berücksichtigung der Geschlechter Thematische Berücksichtigung bedeutet für uns zunächst, dass Themen aus einer geschlechtsbewussten Perspektive beleuchtet werden. Das bedeutet: Wenn eine gesellschaftliche Entwicklung oder eine politische Entscheidung unterschiedliche Konsequenzen für Frauen und Männer hat, werden diese Unterschiede in dem journalistischen Beitrag aufgegriffen. Das ist im Sinne des Gender Mainstreamings in Medienorganisationen ein ganz zentraler Punkt.

Zentral: Geschlechtsbewusste Berichterstattung

Unter den Oberbegriff thematische Berücksichtigung fallen aber eindeutig auch die Teile der Berichterstattung, die sich direkt und unmittelbar mit der Verwirklichung von Gleichberechtigung beschäftigen: Gleichstellungspolitik, rechtliche Grundlagen von Gleichstellung, gesellschaftliche Umsetzung rechtlicher und gleichstellungspolitischer Vorgaben. Unter thematischer Berücksichtigung fassen wir aber auch Themen, die traditionell vor allem weiblichen Lebenszusammenhängen zugeschrieben werden (z.B. das Thema Kinder), aber auch andere Bereiche, die im weiblichen Lebenszusammenhang eine wichtige Rolle spielen: beispielsweise (Erwerbs-)arbeit oder Erwerbslosigkeit.

Gleichstellungsrelevante Themen

Das Spektrum der oben angesprochenen Inhalte bezeichnen wir im weiteren als „gleichstellungsrelevante Themen”. Denn wir halten die Feststellung für elementar, daß diese Themen keineswegs nur Frauen, sondern auch Männer betreffen. Sprachliche Berücksichtigung der Geschlechter Auf der sprachlichen Ebene der Berichterstattung über Frauen und Männer steht ein Thema im Vordergrund: sexistische Sprache. Unter dieser Bezeichnung fassen wir asymmetrische bzw. bagatellisierende Sprache und jegliche Form von Sprache zusammen, die Frauen oder Männer explizit oder implizit abwertet. Unter Asymmetrien verstehen wir die sprachliche Ungleichbehandlung von Männern und Frauen.

Ungleichbehandlung von Frauen und Männern in der Sprache

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Mit dem Vermeiden von Sexismen allein ist es aber noch nicht getan. Die deutsche Sprache gibt Männern mehr Chancen, genannt zu werden und gemeint zu sein: Das gängige „Mitmeinen“ von Frauen unter männlichen Bezeichnungen spielt gerade in der knappen Radiosprache eine Rolle. Eine Berichterstattung, die zur Verwirklichung von Gleichberechtigung beitragen will, kann mit dem sprachlichen Sichtbar-Machen von Frauen mittels symmetrischer Formulierungen durchaus Pluspunkte sammeln.

Frauen sichtbar machen

Gleichstellungsrelevante Leistungen von brandenburg.de Dieselben Kriterien wie an die journalistische Berichterstattung kann man an die Außendarstellung des Landes Brandenburgs anlegen. Gender Mainstreaming bedeutet, auf allen Politikfeldern gleichstellungsrelevante Fragen von vornherein zu berücksichtigen. Das heißt auch, in der politischen Kommunikation Gender-Fragen immer wieder zu thematisieren. Denn hier sehen wir einen wirksamen Hebel für die Politik, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für das Thema Gleichstellung zu gewinnen und zu steigern.

Außendarstellung der Landesregierung: Wichtig für Chancengleichheit

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4 Zusammenfassung Ziele und Methode Gender Mainstreaming bedeutet, auf allen Politikfeldern die unterschiedlichen Lebensbedingungen von Frauen und Männern von vornherein zu berücksichtigen. Für die Medienpolitik der Landesregierung Brandenburg heißt das, Rahmenbedingungen mitzugestalten, in denen sich geschlechtsbewusster Journalismus entfalten kann. Außerdem gilt es, in der Außendarstellung der Landespolitik Themen aus einem geschlechtsspezifischen Blickwinkel heraus aufzubereiten.

Rahmenbedingungen für geschlechtsbewussten Journalismus

Die vorliegende Studie zeichnet den Ist-Zustand in der Berichterstattung der Medien in Brandenburg und der Pressearbeit der Landesregierung nach und arbeitet einschlägige Stärken und Schwächen heraus. Daraus lässt sich ableiten, mit welcher Intensität und mit welchen Strategien eine geschlechtsbewusste Medienberichterstattung gefördert werden kann.

Beschreibung des Ist-Zustandes

Untersucht haben wir die Mantelteile der regionalen Tageszeitungen, die über Ereignisse in Brandenburg berichten, und reichweitenstarke Programmstunden der privaten und öffentlich-rechtlichen Hörfunk- und Fernsehsender. Denn in der Untersuchung ging es uns darum zu klären, welche Rolle Gleichstellungsfragen in den Medien und auf den Programmplätzen spielen, die für ein breites Publikum gemacht und von einem breiten Publikum genutzt werden. Dabei beschränkten wir uns auf journalistische Beiträge. Stellvertretend für die Öffentlichkeitsarbeit der Landesregierung analysierten wir aktuelle Texte auf brandenburg.de. Die gleichstellungsrelevante Leistung der publizistischen Angebote erfassten wir mit Hilfe von vier Indikatoren: der quantitativen, qualitativen, thematischen und sprachlichen Berücksichtigung von Frauen und Männern im Programm. Ausgehend von diesen Indikatoren entwickelten wir das Kategoriensystem für die quantitative Inhaltsanalyse des Untersuchungsmaterials. Das Material selbst wählten wir nach dem Prinzip der künstlichen Woche aus. Insgesamt untersuchten wir über 200 Zeitungsseiten und 170 Programmstunden.

Außendarstellung der Landespolitik gendern

Vier zentrale Indikatoren

Ergebnisse: Quantitative Berücksichtigung der Geschlechter Bei dieser Analyse zeigte sich, dass Männer quantitativ betrachtet die Berichterstattung prägen – als Moderatoren, als Autoren, als Gesprächspartner und als Akteure, über die berichtet wird. So tauchen zum Beispiel in drei Viertel aller untersuchten Zeitungsartikel und in gut der Hälfte aller Hörfunk-Beiträge gar keine Frauen auf.

Unübersehbare Dominanz von Männern

Besonders niedrig ist der Anteil von Frauen in kleinen Zeitungsmeldungen und Radio-Nachrichten und bei Themen, die die aktuelle

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Berichterstattung prägen: Politik, Wirtschaft, Sport, Arbeit sowie Kriminalität und Katastrophen. Hier tauchen Frauen seltener als Journalistinnen und seltener als Akteurinnen auf als sonst. In der Zeitung zeigt ich: Journalistinnen schreiben eher Hintergrundstücke, Kommentierung ist dagegen Männersache. Bei den Gesprächspartnerinnen und –partnern, die in Radio und Fernsehen zu Wort kommen, sind Frauen und Männer fast gleich stark vertreten. Von Thema zu Thema gibt es allerdings auch hier Unterschiede: Männer äußern sich eher als Politiker oder Experte zu politischen Themen, Frauen eher als Bürgerinnen ohne Funktion zu bunten Themen. In den Texten auf brandenburg.de tauchen nur unwesentlich mehr Frauen auf als in der aktuellen Berichterstattung. Die Texte mancher Ministerien sind nahezu frauenfrei.

Rollen: Männer als Experten, Frauen ohne Funktion

brandenburg.de

Ergebnisse: Qualitative Berücksichtigung der Geschlechter Neben der quantitativen Berücksichtigung kommt es aber auch darauf an, über welche Frauen und Männer berichtet wird. Hier bestätigen sich in der Berichterstattung eher verfestigte Geschlechtsrollenstereotype. Alternative Rollenbilder werden kaum angeboten.

Schmales Angebot moderner Rollen

Unter den Akteuren, über die berichtet wird, gibt es überdurchschnittlich viele Politiker, Unternehmensvertreter und Experten. Akteurinnen tauchen dagegen auffällig oft als Bürgerinnen ohne Funktion, Arbeitnehmerinnen und Mädchen auf. In der Berichterstattung werden zudem nur wenige Akteurinnen und Akteure in gleichstellungsrelevanten Rollen präsentiert, z.B. als beruflich erfolgreiche Frau oder als partnerschaftlich orientierter Vater. Das Spektrum dieser Rollen ist sehr schmal. Die meisten Frauen tauchen als Opfer von Gewalt auf, die meisten Männer als Täter. Akteurinnen und Akteure in gleichstellungsrelevanten Rollen sind auch auf brandenburg.de Mangelware. Auch hier unterscheidet sich außerdem der Status der Akteurinnen und Akteure. Männer tauchen eher als verantwortliche Politiker auf, Frauen eher als Vertreterinnen staatlicher Organisationen, die Politik umsetzen.

brandenburg.de: Gleichstellungsrelevante Rollen sind Mangelware

Ergebnisse: Gleichstellungsrelevante Themen Bei der Auswahl und Aufbereitung von Themen scheinen Gleichstellungsfragen für die Journalistinnen und Journalisten in Brandenburg keine große Rolle zu spielen. Nicht einmal jeder zwanzigste Beitrag greift ein gleichstellungsrelevantes Thema auf oder berichtet über andere Themen aus einer geschlechtsbewussten Perspektive.

Männer: Funktion, Frauen: Buntes

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Eine geschlechtsbewusste Perspektive nehmen die Journalistinnen und Journalisten vor allem bei gleichstellungsrelevanten Themen ein. Alle anderen Themen werden seltener aus diesem Blickwinkel betrachtet. Dabei gilt für den Hörfunk: Je informationsorientierter der Beitrag, desto eher werden besondere Konsequenzen eines Ereignisses auf Männer und Frauen thematisiert.

Wenn geschlechtsbewusste Perspektive, dann bei gleichstellungsrelevanten Themen

Die geschlechtsbewusste Aufbereitung von Informationen ist auf brandenburg.de die Ausnahme. Aus einer geschlechtsbewussten Perspektive wird auf brandenburg.de nur in acht Prozent der Texte berichtet. Gleichstellungsrelevante Themen werden in jedem zehnten Beitrag angesprochen. Genderfragen sind damit – zumindest in unserer Stichprobe – auf brandenburg.de nicht so präsent, wie es die gleichstellungspolitischen Ziele der Landesregierung erwarten lassen könnten. Ergebnisse: Sprachliche Berücksichtigung der Geschlechter Die Sprache in der Berichterstattung ist in der Regel nicht geschlechtsbewusst. Es gibt zwar kaum Beiträge, in denen Frauen oder Männer herabgewürdigt oder auf ihren Körper reduziert werden. Aber mitmeinende Formulierungen verdecken häufig Geschlechteridentitäten. Symmetrische Formulierungen, die Frauen und Männer sichtbar machen, sind echte Raritäten. Das Sprachverhalten von Frauen ähnelt dabei dem von Männern. Der Internet-Auftritt der Landesregierung unterscheidet sich von Zeitungen, Radio und Fernsehen einerseits darin, dass es keine offensichtlich und nur sechs Fälle unterschwellig sexistische Sprache gibt. Symmetrische Sprache hat aber auch auf brandenburg.de Seltenheitswert.

Wenig sexistische Sprache und wenig symmetrische Formulierungen

Digitales Medium: Symmetrische Formulierung selten

Handlungsmöglichkeiten Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, das Gleichstellungsfragen in der Medienberichterstattung in Brandenburg und auch in der Öffentlichkeitsarbeit der Landesregierung im Untersuchungszeitraum eine vergleichsweise geringe Rolle spielen. Wir fanden kaum Hinweise darauf, dass politische und gesellschaftliche Themen systematisch auch aus einer geschlechtsbewussten Perspektive beleuchtet werden – jedenfalls nicht in den Angeboten, die für eine breites Publikum gemacht werden und dort auch eine hohe Akzeptanz genießen.

Reichweitenstarke Angebote nahezu genderfrei

Wer der Meinung ist, dass sich ein gleichstellungfördernde Berichterstattung nicht darin erschöpfen sollte, dass Frauen oder Männer nicht diskriminiert werden, hat also noch eine Menge zu tun. Gesetzgeberische Initiativen sind hier nicht gefragt. Die brandenburgische Mediengesetztgebung verlangt schon jetzt von den elektronischen Medien eine gleichstellungsfördernde Berichterstattung.

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Kommunikatorstudien zeigen allerdings, dass dieses Leitbild aus dem Rundfunkrecht für die tägliche Arbeit der Redaktionen nahezu irrelevant ist. Für Tageszeitungen haben sie ohnehin keine Bedeutung.

Leitbild wird nicht berücksichtigt

Erfolgversprechender scheint uns eine Doppelstrategie zu sein, die einerseits einen geschlechtsbewussten Blickwinkel in der Öffentlichkeitsarbeit des Landes und seiner Behörden verankert und andererseits Journalistinnen und Journalisten für Gleichstellungsfragen sensibilisiert. Eine geschlechtsbewusste Präsentation der Arbeit der Landesregierung kann sich einerseits als Nebeneffekt von Gender-Mainstreaming-Initiativen in den einzelnen Häusern ergeben. Je selbstverständlicher die Geschlechterperspektive in der alltäglichen Arbeit der Ministerien und nachgeordneten Behörden wird, desto leichter fällt es PR-Frauen und –Männern, Themen aus dieser Perspekive aufzubereiten. Denn die Pressestellen sind abhängig von dem Material, das ihnen aus den Fachabteilungen zur Verfügung gestellt wird.

Bewusstsein für GenderFragen schärfen durch entsprechende Aufbereitung

Ergänzend kann es sinnvoll sein, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pressestellen für Gleichstellungsfragen weiter zu sensibilisieren. Damit ließe sich erreichen, dass bei der hausinternen Recherche die Frage nach geschlechtsspezifischen Auswirkungen von Entscheidungen als Standardfrage dazu gehört.

Standard: Frage nach unterschiedlichen Auswirkungen auf Frauen und Männer

Wichtig scheint uns dabei zu sein, die Beteiligten von den Stärken einer geschlechtsbewussten Herangehensweise an ein Thema zu überzeugen, aus der sich oft überraschende – und damit attraktive – Sichtweisen auf Themen ergeben. So finden gleichstellungsrelevante Aspekte durch alltagspraktisches Handeln ihren Weg in Pressemitteilungen, Reden, Statements und Broschüren. Bei der Berücksichtigung von Frauen und Männern in der Sprache könnte die Öffentlichkeitsarbeit des Landes mit guten Beispiel vorangehen. Und zwar auch hier weniger durch eine stoische Anwendung symmetrischer Sprache, sondern durch kreative Lösungen, die zeigen, dass sich Wohlklang, Kürze und geschlechtsbewusste Sprache keinesfalls ausschließen. Hausinterne Seminare könnten das aufzeigen.

Bei der Sprache in der Öffentlichkeitsarbeit mit gutem Beispiel vorangehen

Zu einer stärkeren Präsenz von Frauen in der Berichterstattung könnte die Pressearbeit der Landesregierung dadurch beitragen, dass sie bewusst die Expertinnen in den eigenen Häusern erwähnen und als Gesprächspartnerinnen anbieten – auch wenn das u.U. zu Lasten der (oft männlichen) Hausspitze geht. Eine ExpertinnenDatenbank wäre hier ein weiterer Service für interessierte Journalistinnen und Journalisten. Wie für die interne Überzeugungsarbeit gilt auch für die Sensibilisierung von Journalistinnen und Journalisten: Eine geschlechtsbe-

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wusste Aufbereitung von Themen fördert man am besten dadurch, dass man auf die journalistischen Stärken dieser Perspektive hinweist. So können zum Beispiel bedeutsame Konsequenzen einer politischen Entscheidung für ein Geschlecht durch eine nicht gechlechtsbewusste Herangehensweise nivelliert werden – ein Thema würde damit verschenkt. Eine Expertin aus der zweiten Reihe kann oft zu einem Thema viel mehr sagen als der Mann an der Behördenspitze – davon profitieren Leserinnen und Leser. Den Dialog über die Chancen geschlechtsbewusster Berichterstattung könnte die Landesregierung auf Workshops mit Praktikerinnen und Praktikern anstoßen. Dabei könnte sie mit kompetenten Expertinnen und Experten aus Medien, Berufsverbänden und Wissenschaft zusammenarbeiten, die sich seit langem mit Geschlechterfragen in den Medien auseinandersetzen. Hier existiert eine Menge Know-how und Material, das genutzt werden sollte.

Über die Stärken und den Nutzen einer geschlechtsbewussten Aufbereitung reden

Auf Workshops Dialog anstoßen

Eine geschlechtsbewusste Berichterstattung kann sich am ehesten in den Redaktionen etablieren, in denen sich einzelne Journalistinnen und Journalisten gleichstellungsrelevanter Themen annehmen und dabei von der Chefredaktion unterstützt werden. Darauf deuten unsere Organisationsanalysen im Lokalfunk in Nordrhein-Westfalen hin. Die Landesregierung könnte deren Arbeit dadurch fördern, dass sie die Vernetzung der Praktikerinnen und Praktiker unterstützt, denen das Thema Gleichstellung wichtig ist. Ein langfristig sinnvoller Weg zu einer geschlechtsbewussten Darstellung von Themen in den Medien ist die Sensibilisierung des journalistischen Nachwuchses. Es existieren bereits Lehrkonzepte und Trainingsprogramme zum Thema Gender und Medien (z.B. für das Fernsehen den Medienkoffer des Projekts Sreening Gender, an dem das ZDF und andere europäische TV-Stationen beteiligt sind). Die Landesregierung könnte dazu beitragen, diese Konzepte für die Ausund Weiterbildung zu verbreiten und weiterzuentwickeln oder Referentinnen und Referenten für einschlägige Seminare vermitteln.

Engagement in der Ausbildung von JournalistInnen

Schließlich könnte es sinnvoll sein, die Öffentlichkeitsarbeit der Institutionen, Gruppen und Initiativen zu unterstützen, die sich mit Gleichstellungsfragen auseinandersetzen. Denn auch an deren mangelnder Professionalität bei der Darstellung ihrer Arbeit scheitert es häufig, das gleichstellungsrelevante Themen eine breite Öffentlichkeit finden. Wunderdinge sollte man sich allerdings von keiner der Maßnahmen versprechen. Denn es braucht seine Zeit, bis eingeschliffene professionelle Routinen aufgebrochen werden. Außerdem zeichnet sich geschlechtsbewusster Journalismus dadurch aus, dass er Ereignisse und Entscheidungen hinterfragt und kritisch analysiert. Das bedeutet im Zweifel mehr Recherche. Recherche aber kostet Geld, das viele Medienunternehmen nicht investieren können oder

Verwirklichung braucht Zeit

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wollen. Nicht zuletzt braucht geschlechtsbewusster Journalismus Platz, der in vielen Medien für journalistische Angebote nicht zur Verfügung steht. Schließlich böte es sich an, das Thema Gleichstellung in den Medien auch wissenschaftlich weiter zu analysieren. Denn die Inhaltsanalyse liefert Hinweise auf gender-spezifische Stärken und Schwächen der Berichterstattung der Medien in Brandenburg. Diesen Hinweisen kann man in ergänzenden Fallstudien weiter auf den Grund gehen. Diese qualitativen Schritte konnten in der vorliegenden Studie zwar nicht verwirklicht werden, aber die Ergebnisse weisen immerhin auf einige Punkte hin, an denen sich eine vertiefende Auseinandersetzung mit der Berichterstattung besonders lohnen könnte.

Wünschenswert: Vertiefende Fallstudien

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Beiträge, in denen keine Frauen auftauchen Wirtschaft

Umwelt

Arbeit

Sport

Kriminalität & Katastrophen

Politik

Kultur

Soziales

Buntes

Zeitung gleichstellungsrelevante Themen

Radio, TV

sonstige Themen 0

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100

Anteil frauenfreier Beiträge in Prozent Lesebeispiel: In 92 Prozent aller Zeitungsartikel und 69 Prozent aller Radiobeiträge zum Thema Wirtschaft tauchen keine Frauen auf – weder als Journalistin, noch als Akteurin oder Gesprächspartnerin. Datenbasis: 2159 Zeitungsartikel, 2605 Radio- und Fernsehbeiträge. © mct

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Anteil von Journalistinnen und Journalisten Journalistinnen

Journalisten

Zeitung

Kommentar Interview Nachricht Bericht Reportage 0

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70

80

90

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20 30 40 50 60 70 80 90 Anteile von Journalistinnen und Journalisten in Prozent

100

Radio, TV Nachricht

Anreißer

Bericht Anmoderation Beitrag 0

10

Lesebeispiel: 13 Prozent aller Zeitungskommentare und 14 Prozent aller Radionachrichten wurden von Journalistinnen geschrieben bzw. gesprochen. Datenbasis: 344 ZeitungsjournalistInnen, deren Geschlecht erkennbar ist, 3118 Radio- und FernsehjournalistInnen, die zu Wort kommen. © mct

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Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner Gesprächspartnerinnen

Gesprächspartner

PolitikerInnen SportlerInnen ExpertInnen VertreterIn anderer Verbände VertreterIn staatl. Organisation Prominente ArbeitgebervertreterIn ArbeitnehmerInnen Mädchen/ Jungen BürgerInnen ohne Funktion 0

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Lesebeispiel: Zehn Prozent aller PolitikerInnen und 51 Prozent aller BürgerInnen ohne Funktion, die als GesprächspartnerInnen in Radio und Fernsehen zu Wort kommen, sind Frauen. Datenbasis: 247 Gesprächspartnerinnen, 387 Gesprächspartner. © mct

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Geschlecht der Akteurinnen und Akteure Zeitung Frauen (13%)

KollektivakteurInnen (26%)

Männer (61%)

Radio, TV Frauen (15%) KollektivakteurInnen (43%)

Männer (42%)

Lesebeispiel: 13 Prozent aller AkteurInnen über die in der Zeitung berichtet wird, und 15 Prozent der AkteurInnen, über die in Radio und Fernsehen berichtet wird, sind Frauen. Datenbasis: 4522 AkteurInnen in Zeitungsartikeln, 4234 AkteurInnen in Radio- und TVBeiträgen. © mct

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Geschlecht der AkteurInnen nach Themen Männer

Frauen

gemischtgeschlechtliche Gruppen

Wirtschaft Politik Arbeit Kriminalität & Katastrophen Umwelt Sport Sonstige Themen Kultur Soziales Buntes Gleichstellungsrelevante Themen 0

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20

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40 50 60 Anteile in Prozent

70

80

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Lesebeispiel: 13 Prozent aller AkteurInnen, über die in Zeitungsartikeln zum Thema Wirtschaft berichtet wird, sind Frauen. Datenbasis: 4522 AkteurInnen in Zeitungsartikeln. © mct

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Status der Akteurinnen und Akteure Prominente

BürgerInnen ohne Funktion

Mädchen/Jungen

ArbeitnehmerInnen

PolitikerIn

VertreterIn staatl. Organisation

SportlerInnen

ExpertInnen

VerbandsvertreterInnen

Kirche, Vereine, Gruppen

Frauen

sonstiger Status

Männer

0

5

10

15

20

25

30

Anteil der AkteurInnen einer Statusgruppe in Prozent Lesebeispiel: 25 Prozent aller Frauen und 16 Prozent aller Männer, über die in Radio und Fernsehen berichtet wird, sind Prominente. Prominente sind Akteurinnen und Akteure aus den Bereichen Spitzensport, Musik und Unterhaltung. PolitikerInnen gehören nicht zu dieser Gruppe. Datenbasis: 634 Akteurinnen und 1789 Akteure in Radio- und TV-Beiträgen. © mct

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Status der AkteurInnen auf brandenburg.de VertreterIn staatlicher Organisation

PolitikerIn

Mädchen, Jungen

Kirche, Vereine, Initiativen

VerbandsvertreterIn

BürgerIn ohne Funktion

ExpertInnen Frauen sonstiger Status

Männer 0

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20

30

40

50

60

70

Anteil in Prozent Lesebeispiel: 53 Prozent aller Akteurinnen, und 24 Prozent aller Akteure, über die in Pressemitteilungen geschrieben wird, sind VertreterInnen einer staatlichen Organisation. Datenbasis: 114 Akteurinnen und 557 Akteure in den Pressemitteilungen auf brandenburg.de. © mct

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Themen der Berichterstattung in den Medien Politik Kriminalität &Katastrophen Kultur Wirtschaft Soziales Arbeit Buntes Umwelt Sport gleichstellungsrelevante Themen

Zeitung Radio, TV

Sonstige Themen 0

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35

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45

50

Anteil in Prozent Lesebeispiel: In 32 Prozent aller Zeitungsartikel und 20 Prozent aller Radiobeiträge wird über politische Themen berichtet. Gleichstellungsrelevante Themen sind Themen, die einen direkten Bezug zur Gleichstellung haben, z.B. Frauenförderung. Über alle Themen kann aus einer geschlechtsbewussten Perspektive berichtet werden. Datenbasis: 2159 Zeitungsartikel, 2605 Radio- und Fernsehbeiträge. © mct

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Spektrum gleichstellungsrelevanter Themen Erziehung, Kinder

Gleichstellung

Gewalt gegen Frauen Repräsentanz der Geschlechter in Gremien

Haushalt

Partnerschaft

Mehrfachbelastung

Geburtenkontrolle Tageszeitung Sonstiges

Radio, TV 0

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35

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Anteil des Themas an allen Beiträgen in Prozent Lesebeispiel: In 34 Prozent aller Zeitungsartikel und 12 Prozent aller Radiobeiträge zu gleichstellungsrelevanten Themen geht es um Kinder und Erziehungsfragen. Datenbasis: 59 Zeitungsartikel und 115 Radio- und TV-Beiträge zu gleichstellungsrelevanten Themen. © mct

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Gender Mainstreaming in den Medien • Forschungsbericht • Anhang: Grafiken – Kopiervorlagen

Geschlechtsbewusste Perspektive gleichstellungsrelevante Themen andere Themen Gesamt 0

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Beiträge mit geschlechtsbewusster Perspektive in Prozent Lesebeispiel: 46 Prozent aller Zeitungsartikel zu gleichstellungsrelevanten Themen und ein Prozent aller Beiträge zu sonstigen Themen werden aus einer geschlechtsbewussten Perspektive beleuchtet. Datenbasis: 59 Zeitungsartikel zu gleichstellungsrelevanten Themen, 2130 Artikel zu anderen Themen. © mct

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MASGF/EB/QXP

22.10.2002

15:47 Uhr

Seite 71

Gender Mainstreaming in den Medien • Forschungsbericht • Anhang: Grafiken – Kopiervorlagen

Themen auf brandenburg.de Kultur Politik Wirtschaft Arbeit Soziales Umwelt gleichstellungs relevante Themen Kriminalität & Katastrophen Sonstiges Buntes Sport 0

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Texte zum Thema auf brandenburg.de in Prozent Lesebeispiel: 21 Prozent aller Pressemitteilungen auf brandenburg.de befassen sich mit dem Thema Kultur. Gleichstellungsrelevante Themen sind Themen, die einen direkten Bezug zur Gleichstellung haben, z.B. Frauenförderung. Über alle Themen kann aus einer geschlechtsbewussten Perspektive berichtet werden. Datenbasis: 490 Pressemitteilungen. © mct

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22.10.2002

15:47 Uhr

Seite 73

Gender Mainstreaming in den Medien • Forschungsbericht • Anhang: Grafiken – Kopiervorlagen

Sprache in der Medienberichterstattung

mitmeinende Sprache

symmetrische Sprache

offensichtlich sexistische Sprache

Zeitung, von Frauen Zeitung, von Männern

unterschwellig sexistische Sprache

Radio/TV, von Frauen Radio/TV, von Männern

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Anteile in Prozent Lesebeispiel: 62 Prozent aller Zeitungsjournalistinnen und 66 Prozent aller Zeitungsjournalisten verwenden mitmeinende Sprache. Datenbasis: 80 Zeitungsjournalistinnen, 264 Zeitungsjournalisten, 795 Radiojournalistinnen, 2306 Radiojournalisten. © mct

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