Gemeindepolitik 1945 bis 1969 1945 Am 08.05.1945 war der Krieg vorbei und damit auch das Dritte Reich. Der letzte Bürgermeister war Konrad Krüger. Die Militärregierung setzte Heinrich Drake als Präsident für das Land Lippe ein. Wilhelm Mellies wurde Landrat. Nun wurden in den Gemeinden die Bürgermeister ernannt. In Heiligenkirchen wurde August Strate sen. zum Bürgermeister bestimmt. Aug. Strate war schon vor 1933 Bürgermeister und den Rat nannte man Dorfausschuß. Im Oktober wurde der 1. Ausschuß gebildet, die Wohnungskommission. Es mußte Wohnraum beschafft werden. Durch die Evakuierten aus dem Westen war noch viel Wohnraum belegt. Jetzt kamen schon die ersten Flüchtlinge aus dem Osten, deren Unterbringung sehr schwierig war. Lt. Verordnung der Militärregierung hat die Gemeinde Heiligenkirchen 15 Mitglieder für den Rat vorzuschlagen. Alle mußten erst einen Fragebogen ausfüllen, der von der Militärregierung überprüft wurde. Der 1. Rat bestand aus folgenden Personen: August Strate sen., Heinrich Diekmann sen. Simon Brinkmann, Hermann Wendt, Wilhelm Sünkel, Fr. Brinkmann, Heinrich Vettkötter, Heinrich Pauk sen., Gustav Strunkmann, Fritz Warweg, August Tintelnot, Ferdinand Strate, Fritz Schäperkötter, Richard Müller, Heinrich Klaas und Heinrich Heerde jun. .

1946 Am 18.02.1946 fand die 1. Ratssitzung statt. Tagesordnung:

1. Amtseinführung 2. Bildung der Ausschüsse 3. Allgemeine Besprechung

Bei der Sitzung war ein Offizier der Militärregierung anwesend. Der Bürgermeister machte auf die schwierige Wasserversorgung aufmerksam. Die Gemeindekasse enthielt bei der Übernahme ca. 26.000,00 RM. Am 03.04.1946 wird Rudolf Langewort als Angestellter für das Gemeindebüro eingestellt. Es wird ein Entnazifizierungsausschuß gewählt, Heinrich Klaas und Richard Müller. Die Wohnungskommission wird zusätzlich mit 2 Flüchtlingen erweitert. Der Flüchtlingsausschuß wurde ebenfalls erweitert. Die Unterbringung und die Versorgung der Flüchtlinge bereitet große Schwierigkeiten. Alle Ratsmitglieder erhalten einen Bezirk in dem sie Möbel und Hausrat für die Flüchtlinge sammeln sollen. Das Ergebnis war gut. Es konnte mancher Familie geholfen werden. Am 15.09.1946 war die erste Gemeindewahl. Jede Partei stellte 9 Kandidaten auf. Jeder Wähler konnte bis zu 6 Kandidaten ankreuzen. Die 12 Kandidaten mit den meisten Stimmen waren gewählt. Wahlergebnis

SPD CDU

Am 23.09.1946 war die 1. Sitzung.

3735 Stimmen 3351 Stimmen

6 Mandate 6 Mandate

Tagesordnung:

Bürgermeisterwahl

Kandidaten:

SPD CDU

Ergebnis:

Fritz Schäperkötter S. Brinkmann Schäperkötter 6 Stimmen Brinkmann 6 Stimmen

Keine Einigung, Obwohl die SPD mehr Wählerstimmen hatte. Es wurde vorgeschlagen, daß der Landrat entscheiden sollte. Der Vorschlag wurde abgelehnt. Es wurde dann durch Los entschieden. Am 29.09.1946 wurde im Gemeindebüro unter Aufsicht von R. Langewort gelost. Das Gemeindebüro war damals noch im Anbau des Falkenberger Hofes. Fritz Schäperkötter zog das Bürgermeisterlos. Adolf Milting wurde für die Wirtschaftsstelle eingestellt Zur Versorgung der Bevölkerung mit Brennholz wird im Waterberg (Thiemann) Holz eingeschlagen.

1947 Herr Oetker vom Rittergut Hornoldendorf stellte 1 Hektar Land für die Flüchtlinge zur Verfügung. Wegen der Felddiebstähle soll eine Landwacht aufgestellt werden, die Nachts Streife geht.. Frl. Stührenberg wird als Angestellte für das Gemeindebüro gewählt. Die SPD beantragt die Bildung eines Schulausschusses. Die Enteignung des Wendtschen Hofes wird von Rechtsanwalt Schmitter weitergeführt.

1948 Der Schulausschus wird beschlossen:

SPD CDU

5 Mitglieder 5 Mitglieder 2 Mitglieder aus Hornoldendorf

Die Satzung wird genehmigt.

Schulverband Heiligenkirchen - Hornoldendorf

Die SPD beantragt die Aufstellung einer Anschlagtafel und die Festsetzung des Pachtpreises für die Ländereien. Das Kriegerdenkmal im Schling wird von der Gemeinde übernommen. Vorher war eine Interessengemeinschaft zuständig. Der Rat beschließt die Beschilderung der Straßen. Die SPD beantragt, daß sich der Verteilerausschuß in den gesetzlichen Grenzen hält und nicht beliebig vergrößert wird. Die Währungsreform zwingt zu Einsparungen. Eine Satzung zur Einführung des Hand und Spanndienstes wird genehmigt. Das Wendtsche Haus wird nach dem Umbau eingeweiht. Es wird das Gemeindebüro dort eingerichtet. Am 17.10.1948 wird ein neuer Gemeinderat gewählt.

SPD CDU

710 Stimmen 328 Stimmen

1949 Im Schling wird eine Traffostation errichtet. Die Hundesteuer wird eingeführt. Der Verkehrsverein wird gegründet und die Satzung genehmigt. Im Gemeindehaus wird eine Wohnung ausgebaut für einen Flüchtling. Zuschuß des Landes 1760 DM. Der Bebauungsplan am Grotenhof wird genehmigt. Die SPD schlägt vor, daß beim Verkauf der Plätze nach Möglichkeit Gemeindebürger berücksichtigt werden. Die Feuerwehr wird eingekleidet. Kosten: 1.500,00 DM. Die Dorfbeleuchtung an folgenden Häusern wird erneuert: bei Keeb, Sieker und in der Weiche. Die Wasserleitung wird an die Leitung von Berlebeck angeschlossen, so daß in Zukunft bei Bedarf Wasser entnommen werden kann.

1950 Der Verkehrsverein tritt dem Verkehrsverband Ostwestfalen u. Lippe bei. Bergmann verkauft die ersten Bauplätze am Königsberg. Das Spritzenhaus wird an die Gemeinde übertragen. Die Straßenbeschilderung soll in diesem Jahr durchgeführt werden. Für die Diekmannsche Wiese soll die weitere Bebauung gefördert werden. Die Satzung für die Müllabfuhr wird genehmigt. Sie wird einmal im Monat durchgeführt. Die Gebühr beträgt pro Familie 0,20 DM. In Friedrichshöhe wird wöchentlich abgefahren ( 0,50 DM). Die erste Müllkippe liegt an der Straße zum Königsberg. Später wurde im Steinbruch am Höwel Müll gelagert. Im Unteren Weg werden die ersten Bauplätze verkauft. Die Zulassungsstelle hat die Arztpraxis abgelehnt. Rektor Wendt geht in Pension. Herr Kohlbrei wird neuer Schulleiter. Der Umbau der Schule wird beschlossen. Aus Wohnräumen werden Klassenräume. Wohnraum für die Lehrer soll durch den Bau eines Lehrerwohnhauses in der Diekmannschen Wiese geschaffen werden. Die Gemeinde erwirbt von Herrn Oetker die gesamten Siedlungsplätze am Wellnerberg (Schau ins Land), Preis 0,20 DM einschließlich Vermessungskosten. Die Siedler rechnen dann mit der Gemeinde ab. Die Verlegung der Wasserleitung wird durch die Gemeinschaftshilfe (Hand- und Spanndienst) geleistet. Alle Behelfsheime am Höwel werden von den Mietern übernommen. Die Bohrversuche in der Diekmannschen Wiese waren ergebnislos.

1951 Der Bebauungsplan des Köllermeierschen Geländes oberhalb des Friedhofes ist fertig. Das Straßenbauamt will die Abfahrtstraße vom Hermannsdenkmal als Einbahnstraße erklären. Die SPD beantragt, daß Auf- und Abfahrt bis zum Schling bestehen bleibt. Die Siedlung Schau ins Land ist fertig. Die Gemeinde veranstaltet zum 1. Mal eine Feier für die Einwohner 80 Jahre und älter. Es sind 38 Einwohner. Es wird die Satzung über die Reinigung der Straßen, Wege und Plätze von 1939 neu beschlossen.

1952 Wesertal berichtet, daß sich der Stromverbrauch von 1947 bis jetzt um 100 000 KWStunden erhöht hat. Es wird um ein Gelände für einen neuen Sportplatz verhandelt. Oetker, Diekmann (Große Wiese) und Thiemann.

Der Rat entscheidet sich für das Gelände Thiemann. Die Gemeinde zahlt an Berlebeck 1.202,40 DM Wassergeld. Die neue Bohrung im Schling hat eine Tiefe von 50 m erreicht und bringt bei dem Pumpversuch 10 Kubikmeter pro Std. Sie bringt mehr Wasser als die alte Quelle. Mit Herrn Thiemann wird ein Pachtvertrag über ein Gelände in der Kiesgrube für einen neuen Sportplatz abgeschlossen. Die Angebote für den Ausbau des Sportplatzes lagen zwischen 9.915,00 DM und 18.100,00 DM. Ein Vorgartenwettbewerb wird angesetzt. Preise 1,50 DM; 2,40 DM; 3,30 DM und 4,20 DM. Die Preise werden von den Wirten gestiftet. Z. Zt. gibt es in Heiligenkirchen noch 140 Wohnungssuchende. Am 09.11.1952 wurde der neue Gemeinderat gewählt.

SPD CDU BHE FDP

6 Sitze 2 Sitze 2 Sitze 2 Sitze

3755 Stimmen 1530 Stimmen 944 Stimmen 1200 Stimmen

1953 An der Schule wird eine Toilettenanlage gebaut 1.400,00 DM. Zuschuß 40 %. Der Sportplatz ist fertig. Es hat großen Ärger mit dem Unternehmer Warweg gegeben. Zur Einweihung am 09.11.1953 spielte der Deutsche Fußballmeister 1. FC Kaiserslautern gegen eine Stadtelf von Bielefeld vor 16 000 Zuschauern. Der Vertrag mit der Landwirtschaftskammer über die Waschanstalt wird abgeschlossen (Zuschuß) 30.000,00 DM. Der Bebauungsplan am Sprengerhof bereitet Schwierigkeiten wegen der Wasserversorgung von der Schlinger Leitung der Genossenschaft. Die Waschanstalt ist fertig ist fertig. Kosten 85.000,00 DM.

1954 Die Pesag gibt die Straßenbahn auf. Die Post übernimmt mit Bussen die Strecken. Für das Gelände Mayweg wir ein Bebauungsplan aufgestellt. Der Entwurf der Wappen für die Gemeinde ist vom Innenminister genehmigt. Die Feuerwehr beantragt eine neue Feuerspritze.

1955 Für den Ortsteil Schling wird ein Bebauungsplan aufgestellt. Es wird beschlossen, das gesamte Rohrwerk wegen der enormen Wasserverluste von einer Spezialfirma überprüfen zu lassen. Die Schlinger beantragen im Schling eine Schule zu errichten. In Hornoldendorf fand eine gemeinsame Sitzung der Ratsmitglieder von Heiligenkirchen und Hornoldendorf statt. Es ging um den Bau einer neuen Schule. Es wird beschlossen den vom Regierungspräsidenten verlangten Beschluß Neubau einer Volksschule in der Planung durchzuführen. Die 2 FDP Mitglieder lehnen ab. Die CDU äußert Bedenken. Für den Bosenbusch wird ein Bebauungsplan aufgestellt. Der Bau einer Turnhalle wird beschlossen. Der Bebauungsplan Kahlers- Erben wird beschlossen. Der Bebauungsplan am Sprengerhof wird genehmigt. Der Rat beschließt, der Schulverband Heiligenkirchen - Hornoldendorf soll den Schulbau durchführen. Fr. Brinkmann erklärt, er könne nicht zustimmen, weil eine Schule im Schling abgelehnt wurde. Das Staatshochbauamt macht einen Vorentwurf. Mit Herrn Thiemann wird ein Erbpachtvertrag abgeschlossen für das Gelände an der

Kiesgrube für Turnhalle und Schule.

1956 Die Fahrkosten für die Schlinger Schüler des 1. u. 2. Schuljahres werden in den Wintermonaten von der Gemeinde übernommen. Der Kraftpostverkehr zum Schling wird bekanntgegeben. Die Turnhalle ist fertig und wird feierlich eingeweiht. Der Bebauungsplan am Mühlenweg ( Diekmann ) wird genehmigt. Der Verkauf der alten Schule wird diskutiert. Der Major Wendt ist verstorben. Die Erben haben kein Interesse an dem Wendtschen Grundstück. Es wird für 38.000,00 DM angeboten bei sofortiger Zahlung; sonst 39.000,00 DM. Für das Gartenland (Park) soll ein Pachtvertrag über 10 Jahre - pro Jahr 200,00 DM Pacht mit Vorkaufsrecht - abgeschlossen werden. Der Bebauungsplan Rautenberg wird genehmigt. Gemeindewahl am 28.10.1956:

SPD 3 963 Stimmen ( 53,7 %) CDU 1 495 Stimmen ( 20,2 %) FDP 1 348 Stimmen ( 18,3 %) BHE 572 Stimmen ( 7,8 %)

6 Sitze 2 Sitze 2 Sitze 1 Sitz

1957 Die Gesamtkosten der Turnhalle betragen 145.137,19 DM. Die Wassergemeinschaft Schling will die Wasserleitung an die Gemeinde abgeben. Die Hauseigentümer erhalten im 1/4 Jahr 15 cbm Wasser kostenlos. Das Guthaben der Gemeinschaft von 2.890,93 DM erhält die Gemeinde. Im Schling soll eine neue Bohrung vorgenommen werden. Die Kosten bis 70 m Tiefe belaufen sich auf 8.196,00 DM (Angebot). eine Bebauung des Geländes am Unteren Weg von Rautenberg bis zum Sofienheim wird von der Baubehörde abgelehnt. Die neue Schule wird am 02.11.1957 durch den Kultusminister Prof. Luchtenberg eingeweiht. Es soll noch mal versucht werden, einen Arzt nach Heiligenkirchen zu bekommen. Die alte Schule soll nicht verkauft werden, sondern vermietet.

1958 Der Kassenverband der Gemeinden Heiligenkirchen, Berlebeck, Hornoldendorf und Fromhausen wurde gebildet. Die Bohrung auf dem Gelände Wahl hat eine Tiefe von 84,20 m erreicht. Kosten 10.517,00 DM Betriebe die monatlich mehr als 50 cbm abnehmen, bezahlen 0,30 DM pro cbm. Die Ärztekammer lehnt erneut die Zulassung eines Arztes ab. Der Bebauungsplan oberer Schling ist genehmigt. Die Planungskosten werden auf die Käufer umgelegt, pro Grundsstück ca. 200 DM. Für die alte Schule sind neue Bewerber aufgetreten. 1 Bewerber will eine Höhere Privatschule mit Abiturabschluß mit Internat einrichten. Ein anderer Bewerber will das Gebäude gewerblich nutzen und bietet 70.000,00 DM. Der Kreis möchte die Schule pachten um Berufschulklassen einzurichten.

1959 Herr Thiemann gibt am Friedhofsweg Gelände zur Verbreiterung des Weges ab. Der Quadratmeterpreis beträgt 1,50 DM. Der Weg soll später Richard -Thiemann - Str. heißen. Dipl. Ing. Danjes wird beauftragt einen Gesamtentwässerungsplan für die Gemeinde Heiligenkirchen durchzuführen. Auf der Simonshöhe wird die Straßenbeleuchtung angelegt. Die Gemeinde erwirbt das Gelände am Höwel und zahlt Herrn Köllermeier einen Vorschuß von 25.000,00 DM. Im Bebauungsplan Diekmann wurde der Grundstückspreis pro Quadratmeter mit 4,00 DM bestätigt. Lt. Schreiben des Kreises darf die Turnhalle nicht zweckentfremdet für Vergnügungsveranstaltungen genutzt werden. Die Gemeinde kauft von Herrn Hahmeier im Schling ein großes Gelände. In der Pumpstation bei Albert ist eine Pumpe mit einer Leistung von 72 m Förderhöhe eingebaut worden. Das Gelände Köllermeier vom Schling soll erschlossen werden und durch eine Straße oberhalb des Oberteiches erreichbar werden. Das Kirchengelände im Anschluß am Höwel soll ebenfalls erschlossen werden. In der Gemeinde werden Plakatsäulen aufgestellt. Auf Antrag des Sofienheim wird die Wasserleitung bis zum Heim verlegt. 400 m lang 10.500,00 DM. Die Kirchengemeinde gibt einen Zuschuß von 4.000,00 DM. Der Landesverband beabsichtigt die Einrichtung eines Freilichtmuseums. Frau Hübenthal will in Heiligenkirchen eine Apotheke eröffnen. Das Gelände des alten Sportplatzes wird gekündigt. Herr Albrecht Köllermeier hat den Wanderweg vom Unteren Weg bis zum Köllerhof umgepflügt. Die Gemeinde hat Einspruch erhoben.

1960 Der Bergverein stellt einen Bauantrag zur Errichtung eines Jugendheimes. Der Gesamtplan für die Wasserleitung ist fertig. Die Kosten belaufen sich auf 634.000,00 DM. Die Gemeinde Hornoldendorf stellt den Antrag an das Wasserleitungsnetz von Heiligenkirchen anzuschließen. Es wird ein Entwurf für die Gefallenengedenkstätte, die im Kirchturm eingerichtet werden soll vorgelegt. Umbau der Badeanstalt - Kosten 200.000,00 DM - Zuschuß 70.000,00 DM. Für den Durchführungsplan 2 Schling wird ein Umlegungsausschuß gebildet . 2 Vertreter vom Kreis, 2 Ratsmitglieder und 1 Bewertungssachverständiger. Der Rat beschließt den Friedhofsweg in Rich. Thiemann - Str. umzubenennen.

1961 Gemeindewahl 1961:

SPD 48,9 % = 7 Sitze CDU 22,9 % = 3 Sitze FDP 13,8 % = 1 Sitz BHE 5,3 % = 0 Sitze FWG 9,0 % = 1 Sitz Herr Schlack übernimmt den alten Sportplatz in Erbpacht. Er muß dafür einen Bebauungsplan aufstellen. Der Bürgermeister wird beauftragt das Kiesgrubengelände von Frau Thiemann anzupachten und dort Baugelände für Industriebetriebe zu schaffen. Das Schulgelände auf dem Königsberg wird gegen ein Gelände am Sprengerberg mit dem

Landesverband ausgetauscht. Für das Gelände Bergmann(Südhang) wird ein Bebauungsplan aufgestellt. Der Schmalbruchweg muß erhalten bleiben. Die Post will auf dem Gelände der alten Schule ein Gebäude für das Fernmeldewesen errichten. In der Schule wird eine Lehrküche eingerichtet. Wenn das Freilichtmuseum gebaut wird soll der alte Postweg als Durchgangsweg eingezogen werden. Die Gemeinde erhebt Einspruch. Der Rat beschließt dem neuen Arzt Dr. Sebastian einen Betrag von 5.000,00 DM als Überbrückungshilfe zu gewähren. Rückzahlung im Rechnungsjahr 1962.

1962 Die Gemeinden Heiligenkirchen und Hiddesen machen mit Herrn Teutmeier einen Vertrag über sein Kiesgrubengelände zur Nutzung als Müllablage. Die Hauptrohrleitung vom Schling muß ausgewechselt werden. Es sollen erstmalig Kunststoffrohre verwendet werden. Der Gemeinderat beschließt für die Gemeinde einen Flächennutzungsplan aufzustellen. Der Bebauungsplan am Unteren Weg vom Rautenberg bis zum Sofienheim wird von der Naturschutzbehörde wieder abgelehnt. Für das Gelände Moser wird ein Bebauungsplan aufgestellt. Das Gelände von Herrn Bergmann am Königsberg (Südhang) ca. 35.000 qm wurde für 300.000,00 DM von der Gemeinde angekauft. Das Gelände Schmedtbusch in der Größe von 1ha 45a45qm wird zum Preis von 33.000,00 DM gekauft. Auf dem Königsberg wird ein Hochbehälter gemeinsam mit den Stadtwerken gebaut. Die Familie Rautenberg ist in Geldschwierigkeiten und bietet der Gemeinde ein Waldstück an. Der Bodenwert mit Baumbestand beträgt 80.000,00 DM. Der Wald wird gekauft. Die Braunsche Stätte im Schling wird für 80.000,00 DM von der Gemeinde gekauft.

1963 In der alten Schule wird die Post eingerichtet. Der Rat beschließt für den Kindergartenneubau einen Zuschuß von 20.000,00 DM zu geben. Die Stadtwerke zahlen eine Konzessionsabgabe für die Gaslieferung. Pastor Jürgens wird verabschiedet und Pastor von Houwald wird eingeführt. Das Gelände der Badeanstalt wird von Herrn Wächter zum Preise von 10,00 DM pro qm an die Gemeinde Berlebeck verkauft. Die Gaststätte Friedrichshöhe wird von Herrn Pieper an Herrn Rudolf verkauft. Im Schling werden die Straßen: Ellernbruchweg, Sprengerberg und Hellberg ausgebaut. Kosten ca. 54.000,00 DM. Das Bergheim wird eingeweiht. Herr Rautenberg bietet ein Gelände von dem Hofe in Größe von 2 ha als Baugelände an zum Preis von 150.000,00 DM. Es wird gekauft und ein Bebauungsplan aufgestellt. Herr Rektor Wendt erhält einen Zuschuß für sein Buch "Amt Falkenberg" von 1.000,00 DM.

1964 Die Gemeinde Hornoldendorf möchte, daß der Wasserpreis von 25 Pf pro cbm auf 17 bis 18 Pf gesenkt wird. Der Antrag wurde abgelehnt. Ab Jan. wird die staubfreie Müllabfuhr durchgeführt. Die Gebühr beträgt pro Monat für einen 35 Ltr. Eimer 1,40 DM u. 50 Ltr. = 2,00 DM. Beim Regierungspräsidenten findet eine Besprechung über die geplante Südumgehung statt. Die Gemeinde erhebt Einspruch gegen die Trassenführung. Der Ausbau der Detmolder Str. erfordert für die Verlegung der Versorgungsleitungen einen Betrag von 180.000,00 DM. Die Gaststätte "Zur Lippischen Rose" wird zum 01.10.1994 geschlossen. Die Gemeinde kauft 100 Stühle aus der Gastwirtscharft. Auf dem Saal will Herr Ortjohann eine Näherei

einrichten. Der. Rat beschließt, daß in Zukunft für Ratssitzungen 5,00 DM Sitzungsgeld gezahlt wird. Die 950 Jahrfeier soll vom 06.06. - 12. 06.1965 stattfinden. Im Schling wird ein neuer Hochbehälter gebaut. Gemeindewahl 1964:

SPD 53,5 % CDU 26,9 % FDP 19,6 %

2.417 Stimmen 1.217 Stimmen 884 Stimmen

7 Sitze 4 Sitze 2 Sitze

Der Hochbehälter auf dem Königsberg ist fertig und vom Wasserwirtschaftsamt abgenommen. Die Kirche lädt zur Einweihung des Kindergartens ein.

1965 Die Gemeinde übernimmt den Feuerschutz für Hornoldendorf. Die Oberpostdirektion will für das 2. Fernsehprogramm auf dem Königsberg einen Sendemasten errichten. Die Mehrzweckhalle im Berecih der Schule und Sportplatz wird an Herrn Wissneth für 230.000,00 DM verkauft. Wiili Schäperkötter baut das Haus mit Gaststätte "Ratsstuben". Das Vermögender Gemeinde am 01.01.19965 beträgt 1.252.435,00 DM. Die Schulden 671.081,00 DM. Grundeigentum der Gemeinde 25 ha 32a 30qm. Gemeindeeigene Wohnungen 16, Mieteinnahmen im Jahr 11.642,00 DM. Das Modell der Südumgehung wird vom Straßenbauamt vorgestellt. Es würde eine Brücke von 300 m vom Gelände Rautenberg bis zum Wellnerberg quer über den Ort gebaut. Der Rat lehnt ab. Der Waterhof wird gekauft. Gebäude und 4350 qm Grundbesitz für 150.00,00 DM. Der Ausbau der Scheune als Feuerwehrhalle kostet 56.500,00 DM. Die Reparaturen am Wohnhaus kosten 17.000,00 DM Abrechnung der 950 Jahrfeier:

Einnahmen Ausgaben Fehlbetrag

21.961,50 DM 27.222,46 DM 5.260,96 DM

Frl. Stührenberg wird Gemeindedirektorin (A 10). Der Bauer Albrecht Köllermeier hat den Fußweg vom Unteren Weg bis zum Köllerhof auf seinem Gelände trotz Einspruch der Gemeinde umgepflügt. Die Gemeinde schließt sich dem Abwasserzweckverband an. Die "ARAL" pachtet auf dem Gelände Waterhof 1.000 qm zur Errichtung einer Tankstelle an. Pacht 500,00 DM monatlich.

1966 Der Bebauungsplan Nr. 7 am Rautenberg wird genehmigt. Für das Gelände am Königsberg bis Alter Postweg wird ein Bebauungsplan aufgestellt. Der Hof Rautenberg wird der Gemeinde zum Kauf für 1 Million angeboten. Die Gemeinde kann aus Geldmangel nicht Kaufen. Herr Albrecht Köllermeier sperrt den Weg über den Hof zum Plasskamp. Der Sperrbaum wird von den Gemeindearbeitern wieder entfernt, da es sich um einen öffentlichen Weg handelt. Die Südumgehung wird abgelehnt und eine Liste von 300 Unterschriften dem Landesstraßenbauamt überreicht. Die Kosten für die Badeanstalt mit allen Anlagen, Schutzmauer und Wohnung betragen

642.489,68 DM. Besprechung über die Bildung einer Großgemeinde Heiligenkirche, Berlebeck, Hornoldendorf, Fromhausen und Holzhausen.

1967 Für das Gelände Jüngst zwischen Rich. - Thiemann - Str. und altem Sportplatz – Simonshöhe (Große Wiese) wird ein Bebauungsplan aufgestellt. Es soll 3 Hochhäuser 6 Geschosse und ca. 136 Wohnungen entstehen. Für den Bebauungsplan Nr. 2 Schling muß eine Kläranlage gebaut werden. Kosten 55.000,00 DM.

Die Gemeinde hat :

1939 1950 1965

Anzahl der Häuser:

1918 1939 1966

Vermögen 1965 Schulden 1965

1.800 Einwohner 2.444 Einwohner 3.100 Einwohner 142 Häuser 250 Häuser 560 Häuser 3.724.283,00 DM 1.180.207,00 DM

Herr Diekmann verkauft an die Gemeinde ein Gelände ( Tennisplätze ) Preis 40.000,00 DM.

1968 Herr Jüngst bietet den Wald "Auf Peters Kamp " Größe 6,422 ha (Waterberg) an. Schätzwert mit Baumbestand 180.000,00 DM. Nach Verhandlungen kauft die Gemeinde für 140.000,00 DM den Wald. Für das Gelände auf der Kirchbreite wird ein Bebauungsplan aufgestellt. Der Innenminister lehnt die Bildung der Großgemeinde ab und ist für die größere Lösung mit der Stadt Detmold. Herr Jüngst überträgt der Gemeinde ein Grundstück in Größe von 27.574 qm unentgeltlich als Entschädigung für die Aufstellung der Bebauungspläne. Das Grundstück ist aufgeteilt für Sportplatz, Schule und Turnhallengelände. In der Gaststätte am Hermannsdenkmal findet ein Erörterungstermin mit einer Kommission der Regierung über die Großgemeindebildung statt. Die Mehrzahl der Vertreter der umliegenden Gemeinden sind gegen die Bildung der Großgemeinde Detmold. Nach dem neuen Schulgesetz werden die Volksschulen aufgelöst. In Zukunft gibt es Grundund Hauptschulen. Heiligenkirchen erhält nach den Plänen der Bezirksregierung keine Hauptschule, weil die Schülerzahlen von 380 bis 400 Schülern nicht erreicht werden. Die Schüler vom 5. - 9. Schuljahr müssen zur Paulinenschule nach Detmold. Heiligenkirchen wird Grundschule mit Berlebeck und Hornoldendorf. Herr Dr. Sebastian gibt seine Arztpraxis in Heiligenkirchen auf. In der alten Schule werden Räume für eine Arztpraxis ausgebaut. Frau Dr. Halemeier übernimmt die neuen Praxisräume in der alten Schule. Herr Eckstein pachtet von der Gemeinde im Schling ein Gelände von 10.000 qm zur Errichtung eines Vogelparks. Der Pachtpreis beträgt 700,00 DM pro Jahr plus 10 % des verwirtschafteten Gewinns. Diese Summe soll an den Verkehrsverein Heiligenkirchen gezahlt werden. Die Vorlage des Innenministers zur Verwaltungsreform und den Entwurf zur Gebietsänderung lehnt der Rat ab. Der Rat verlangt eine selbständige Großgemeinde der 5 Gemeinden mit ca. 20 924 Einwohnern. Für die Südumgehung ist eine 2. Variante in Stadtnähe ausgearbeitet, die das Tal an der Oberen Mühle überquert und am Freilichtmuseums entlang führt. Der Rat stimmt dieser

Linienführung zu. Die Wohnungszählung ergab folgendes Ergebnis:

575 Gebäude mit 1200 Wohnungen und 53 Arbeitsstätten.

1969 Der Haushaltsplan 1969 der außerordentl.

1.104.438 DM 576.000 DM

Ein Wanderweg vom Plasskamp durch den Wald bis zum Hermannsweg soll gebaut werden. Mit dem Heimat und Verkehrsverein wird ein Nutzungsvertrag für die Grundstücke Nr. 23 u. 42 im Ostertal und Nr. 49 Gemeindehaus und für den Wald. Rautenberg - Plasskamp abgeschlossen. Der Heimat- und Verkehrsverein erhält das Nießbrauchrecht. An der Haltestelle Kirchweg wird die erste Wartehalle aufgestellt. Die Kirchengemeinde fordert für die Gemeindepflegestation einen Zuschuß von 4.000,00 DM. Bei Achilles wird die erste Fußgängerampel aufgestellt. Es wird ein Vertrag mit dem Sportverein abgeschlossen, der die Nutzung der Turnhalle des Sportplatzes und dem Sporthäuschen garantiert. Der Sportplatz soll eine Flutlichanlage erhalten. Am 22.12.1969 ist letzte Ratssitzung der Gemeinde Heiligenkirchen. Herr Schäperkötter wird als Ortsvorsteher und Herr Arndt als Stellvertreter gewählt. Der Rat bewilligt noch 1.000,00 DM für Spielgeräte des Kindergartens. Der Rat beschließt , daß die alten Protokollbücher die seit 1882 bis 1969 dem Heimat und Verkehrsverein übergeben werden sollen. Sollte der Heimat und Verkehrsverein aufhören zu existieren, sollen die Protokollbücher dem Staatsarchiv übergeben werden. Der Rat beschließt ferner , daß das gesamte Mobiliar der Verwaltung ( Möbel, Maschinen und Geräte) dem Heimat und Verkehrsverein übergeben wird. Am 27.12. 1969 wurde eine Abschiedsfeier für die Ratsmitglieder mit Frauen im Hotel Achilles veranstaltet. Jedes Ratsmitglied erhielt als Abschiedsgeschenk eine Schreibmappe in Leder mit dem Wappen von Heiligenkirchen. In den 24 Jahren in denen die SPD immer die Mehrheit im Rat hatte und immer den Bürgemeister stellte, können doch Erfolge aufgezeigt werden. Es wurde folgende Information an die Bevölkerung gegeben: Neubau des Schulzentrums mit Turnhalle und Sportplatz, Waschanstalt, Lehrerwohnhaus, Gemeindehaus mit Park, Waterhof und Feuerwehrhaus. Es wurden 16 Bebauungspläne aufgestellt. 12 KM Straßenbeleuchtung angelegt. 14 KM Kanalisation sind z. Zt. verlegt. Völliger Neubau der zentralen Wasserleitung mit verschiedenen Tiefenbohrungen und der Bau von Hochbehältern. 23 KM Straßen mußten unterhalten und z. T. neu gebaut werden.

Die Gemeinde Heiligenkirchen geht mit einem Anlagevermögen von ca. 6. Millionen in die Großgemeinde Stadt Detmold ein.