Gemeindebrief der Luthergemeinde April bis Juli Kinners, wie die Zeit vergeht! 50 Jahre Lutherkindergarten

Gemeindebrief der Luthergemeinde April bis Juli 2012 Kinners, wie die Zeit vergeht! 50 Jahre Lutherkindergarten GRUSSWORT Liebe Leserin, lieber L...
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Gemeindebrief der Luthergemeinde April bis Juli 2012

Kinners, wie die Zeit vergeht!

50 Jahre Lutherkindergarten

GRUSSWORT

Liebe Leserin, lieber Leser,

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Zukunft der Kindertagesstätte zu schauen. Dazu finden Sie Interviews und Zeitzeugenberichte rund um diese Einrichtung (S. 4-9). Wir beschreiben, was evangelische Kindergärten heute leisten können (S. 10 f.). Und die Leiterin der Einrichtung, Conny Schäfer, schildert uns ihre Vision für die Zukunft des Hauses (S. 29). Nach dem beruflichen Weggang von Mechthild Böhm und Rudi Weidmann hat unser Redaktionskreis Verstärkung bekommen: Während Pfarrerin Heidemarie Beier inhaltlich mitwirken wird, ist Hannes Kramer von nun an verantwortlich für das Erscheinungsbild von »Alles in Luther«.

in halbes Jahrhundert liegt zurück. Das Jahr 1962, in dem der Kindergarten der Luthergemeinde seine Pforten öffnete, war innen- und außenpolitisch bewegt: Mehrere afrikanische Staaten erlangten ihre Unabhängigkeit, die KubaKrise spitzte sich zu, und in Rom wurde das Zweite Vatikanische Konzil eröffnet. In Deutschland trat Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß infolge der Spiegel-Affäre zurück, die DDR bestand auf Reisevisa für Bundesbürger und die Einnahme des Schlafmittels »Contergan« führte zu Schwangerschaftsschädigungen. Das Jubiläum ist Anlass für uns, in dieser Ausgabe auf die Geschichte, Gegenwart und

Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Osterfest. Christian Mulia

Inhalt 2 3 4 10 12 13 14 15 16 18 22 23 24 25 26 28 30

Grußwort Angedacht Titelthema Theologischer Beitrag Einführung von Pfarrerin Heidemarie Beier Pfarrerin Heidemarie Beier über ihren Dienstbeginn in der Luthergemeinde Neues aus dem Kirchenvorstand Neues aus der EKHN und dem Dekanat Unsere Gottesdienste Aus dem Leben der Gemeinde Termine Unsere Veranstaltungen Freud und Leid Steckbrief Thomasgemeinde Kindertagesstätte Das Allerletzte 2

ANGEDACHT

»Christus spricht: Ich war tot und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit.« (Offenbarung 1,18)

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christliche Menschenbild, was wir im Kindergarten vermitteln: Du, Kind, bist ein wunderbarer Mensch! Du bist von Gott gemacht und einmalig. Dein Leben ist getragen und gehalten von Gott – und das Osterereignis kündet uns davon, dass dies sogar über den Tod hinaus Bestand hat. Das gilt für Dich – und das gilt genauso für denjenigen neben Dir. Auch wenn Du ihn nervig findest, ihn nicht magst: Gott sieht jeden liebevoll an. Und manches Mal können wir staunen, wie die Kinder wachsen, welche »Blüten« sie bringen. Wer sich geliebt weiß und wer lieben kann, der kann Berge versetzen. Das ist Glaube. Einen frohen Osterglauben wünscht Ihnen Ihr Pfarrer Hans Ulrich Hoffmann-Schaefer

ach dem langen und zeitweise doch ziemlich kalten Winter sind wir wieder erstaunt und erfreut über das Blühen der Blumen. Aus einem abgeschnittenen Ästchen kommen wieder die Blüten der Forsythie. Es ist nicht überraschend, dass wir das Fest der Auferstehung in dieser Jahreszeit feiern. So kann man die Auferstehung auch in der Natur versinnbildlicht erleben. Jesus sagt: »Ich war tot und siehe, ich bin lebendig.« Und doch ist diese Auferstehung Jesu etwas anderes als das Werden und Vergehen in der Natur. So wenig wie das Leben jedes einzelnen Menschen wiederkommt. Jedes Leben ist etwas Einmaliges, noch nicht Dagewesenes und nicht wiederholbar. »Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war«, so heißt es im 139. Psalm. »Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin.« Gottes Liebe gilt jedem Einzelnen von uns. Wenn wir nun das 50-jährige Jubiläum des Kindergartens feiern, so ist dies das 3

TITELTHEMA

Ein Kindergarten zum Wohlfühlen Kirchenvorsteherin Dominique Göbel über ihre Zeit im Luther-Kindergarten

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eine Kindergartenzeit im Lutherkindergarten begann 1985, ich war damals gerade 3 1/2 Jahre. Drei schöne Jahre verbrachte ich in der Bärchengruppe, liebevoll betreut von Frau Schuster und Frau Klebow. 24 Jahre später, im August 2009, begleitete ich dann meinen Sohn Noah in den Kindergarten. Die Gruppennamen waren noch gleich geblieben, und so kam er zu Tanja Sprinkmeier in die Hamstergruppe. Noch in der ersten Woche machte er einen Ausflug zu den Störchen nach Bingen. Bis heute erklärt er mir, warum die Störche im Winter nach Afrika fliegen. Noahs Kindergartenzeit begann für mich mit einem heimischen Gefühl. Das erste, was mir sofort ins Auge sprang, waren die liebevollen Bildchen über den Kleiderhaken, die sich auch im Waschraum wiederfanden. Ich hatte damals eine blaue Glocke, Noah bekam einen Schmetterling! Vielen mögen diese einfachen Holzbildchen altmodisch oder überholt erscheinen. Für mich spiegeln sie etwas von der warmen Ausstrahlung des Kindergartens wider. In den Räumen selbst erkannte ich die kleinen Holzstühle und Tische, ähnlich wie bei den Sieben Zwergen. Ich erinnerte mich direkt daran, wie ich damals auf den gleichen Stühlchen und an den gleichen Tischchen gesessen hatte. In den Regalen waren Holzspiele, die ich noch kannte, kombiniert mit neuen Spielen. Eine gelungene Mischung aus Altbewährtem und Modernem.

Einen ganz neuen Charakter haben die drei Gruppenräume durch die neuen Hochebenen erhalten. Nun ist noch mehr Platz zum Spielen und Toben. Neu sind auch das Trampolin und das kleine Holzhäuschen mit der Rutsche, die Schaukeln und der Bauwagen auf dem Außengelände. Aber draußen ist auch viel erhalten geblieben. Die alte braune Eisenbahn aus Holz, auf der ich so oft mit Kindern gespielt und gesungen habe, wie auch das runde bunte Klettergerüst. Ich bin damals immer bis in die Mitte des Bogens geklettert, genau bis zur höchsten Stelle, habe dann meine Beine in einer Sprosse eingehakt und mich kopfüber hängen lassen. Ein schönes Spiel, mit dem wir ganze Vormittage verbracht haben. Ich hoffe, dass etwas des alten Charmes, trotz des geplanten Neubaus, erhalten werden kann. Der Kastanienbaum, die kleinen Holzbildchen und so viele andere kleine Elemente geben dem Lutherkindergarten einen eigenen unvergleichlichen Charakter. Abschließend möchte ich den Erzieherinnen ein großes Lob und meinen Dank aussprechen. Während meiner eigenen Kindergartenzeit wie auch in der Zeit, die Noah im Lutherkindergarten verbrachte, haben wir so viel Herzlichkeit, Engagement und persönliches Interesse am einzelnen Kind erfahren. Das ist nicht selbstverständlich, und deshalb möchte ich es besonders hervorheben. Dominique Göbel 4

TITELTHEMA

»Mit Fingerfarbe malen war große klasse!« Elisabeth Hachenberger über den ersten Kindergarten-Jahrgang 1962

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eine Eltern zogen mit uns Kindern 1957 in den Ebersheimer Weg. Meine beiden älteren Geschwister konnten keinen Kindergarten besuchen. Der Kindergarten der St. AlbanGemeinde hatte sie nicht angenommen. Ich, Jahrgang 1957, gehörte zu den glücklichen Kindern, die 1962 den neu erbauten Kindergarten der Luthergemeinde als erste besuchen durften. Tja, an meinen ersten Kindergartentag, ich war damals 5 Jahre alt, kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber an diese Zeit, immerhin fast 2 Jahre, habe ich nur sehr schöne Erinnerungen.

und Kinderstühle hatten wir auch zuhause aber die neuen, blütenweißen, niedrigen Toiletten und Waschbecken hatten es mir angetan. Jeden Tag freute ich mich auf den Kindergarten, denn dort durften wir mit Knete basteln und mit Fingerfarben malen. Fingerfarben kannte ich bis dahin nicht, und für mich, bekleidet mit einer Schürze, war das »große klasse« mit ganz schmierigen, farbigen Fingern auf große Plakate zu malen. Außerdem haben wir Klebebildchen gemacht. Dafür wurde buntes Papier mit den Fingern zerrissen und mit Klebestoff zu einem »schönen Bild« zum Muttertag gebastelt. Morgens brachte mich meine Mutti zum Kindergarten. Ich hatte meine gut gefüllte, braune Kindergartentasche bei mir, die ich wie ein großer wichtiger Postbote vor der Brust trug. Meine große Schwester holte mich dann ab. Meine Mutti erzählte mir, dass ich bei der Einschulungsuntersuchung als sogenanntes »Kann-Kind« auf die Frage »Freust du dich auf die Schule?« geantwortet habe: »Nein, ich will nie in die Schule gehen, ich will immer in den Kindergarten gehen, denn da ist es so schön.« Ja, ich durfte dann noch ein weiteres Jahr meinen geliebten Kindergarten, bei der von mir sehr verehrten Tante Ingrid, besuchen. Erinnern kann ich mich auch noch an meinen Kindergartenfreund Helmut, der mir meine Kindergartentasche bis an unser Gartentor getragen hat und mir versprach, mich zu heiraten. Leider waren seine Eltern wohl gegen diese Ehe, denn mitten im Kindergartenjahr sind sie aus Mainz weggezogen.

Im Kindergarten gab es zwei Gruppen, die Kleinen und die Großen. Ich durfte zu der Gruppe der Großen und war so stolz, endlich gehörte ich – zuhause die Jüngste – zu den Großen. Die Kindergartentanten hießen Erna und Ingrid. Beide waren sehr lieb, und ich erinnere mich, dass Tante Ingrid, die jüngere der Kindergartentanten, direkt neben dem Kindergarten wohnte. Im Gebäude selbst gefiel mir besonders der Waschraum. Einen kleinen Kindertisch

Elisabeth Hachenberger 5

INTERVIEW

»Ich fand Bärchen und Hasen toll, aber nicht Hamster« Ein Anruf bei der ehemaligen Erzieherin aus der Hamster-Gruppe Isolde Spreuer 24 Jahre, eine lange Zeit. Dabei haben Sie mir mal erzählt, dass Sie gar nicht so lange bleiben wollten. Nein, das habe ich wirklich nicht vorgehabt. Ich wollte eigentlich nur ein Jahr bleiben (lacht). Zuvor hatte ich als Erzieherin in einem Kinderheim in Lothringen gearbeitet. Mit Kindern, die gesundheitliche Probleme hatten – Herz, Asthma und Nieren und so – und die soziale Probleme hatten. Und ich wollte so gerne wieder im pädagogischen Bereich in einem Heim arbeiten. Aber dann war die Athmosphäre so toll in ›Luther› und mit den Eltern, da bin ich geblieben. Wie sind Sie denn nach Mainz gekommen? Durch eine Freundin, die war Erzieherin in Kaiserslautern. Die hat sich verändert, ist nach Mainz gegangen als Leiterin eines Kindergartens. Und nach langem Zureden hat sie mich nach Mainz gelotst.

»Alles in Luther«: Hallo Frau Spreuer, wie geht´s Ihnen? Isolde Spreuer: Danke gut. Ich bin ganz selig, dass ich wieder normal laufen kann. Ich hatte Probleme mit dem einen Fuß.

Sind Sie denn Pfälzerin? Nein, ich bin Saarländerin. Halb Saarländerin und halb Lothringerin, meine Mutter kam aus Metz. Ich habe die ersten Jahre in Thionville verbracht, bis meine Eltern ins Saarland gezogen sind. Meine Ausbildung habe ich in der Diakonissenanstalt in Speyer gemacht. Das war ein Riesenglück, sowohl was die pädagogische Qualität angeht als auch die menschliche Wärme. Ich hatte viel Glück in meinem Leben. Dann bin ich nach Hochspeyer gegangen, meine erste Arbeitsstätte. Die Einrichtung gehörte zur Diakonissenanstalt. Und dann bin ich in das Kinderheim nach Nancy in Lothringen gegangen.

Was haben Sie denn am 3. Juni vor? Am 3. Juni? Das weiß ich noch gar nicht. Aber ich habe Zeit, ich hab nichts vor. Warum denn? Da feiern wir 50 Jahre Lutherkindergarten. Ach Gott ja, da bin ich natürlich dabei. Das denken Sie mal! Schließlich waren Sie ja auch Leiterin, oder? Nein, nein, ich war nur Gruppenleiter. Ich bin am 1.10.1971 in den Luther-Kindergarten gekommen. Bis Sommer ´95 war ich dann ununterbrochen in ›Luther‹ tätig. 6

INTERVIEW

Sind Sie eigentlich zweisprachig aufgewachsen? Ja, das bin ich. Das hat mir sehr geholfen, wenn die Kinder mal sehr laut waren. Dann habe ich in meiner Mittagspause für 10 Minuten eine Kassette mit französischen Liedern aufgelegt, und dann war alles wieder okay.

In welcher Gruppe waren Sie denn? In der Hamstergruppe. Dabei habe ich nie einen Hamster gehabt. Heute mag ich die Tierchen. Was Tiere angeht, fand ich immer Bärchen und Hasen toll. Aber das haben die Kinder mit ihren strahlenden Augen wettgemacht. Sie wohnen ja jetzt noch neben dem Luther-Kindergarten. Ist Ihnen das nicht manchmal zu laut? Kinderlärm? Das höre ich nicht. Als ich früher acht Stunden gearbeitet habe, war das manchmal anders. Aber ich hab ja selbst keine eigenen Kinder. Und ich bin selig, dass ich die Kinder vom Lutherkindergarten höre. Das sind schöne Geräusche. Das ist Leben!

Wie war es denn hier im Lutherkindergarten? Bei uns waren oft Wechsel. Die Zeit anfangs mit Ingrid Seltzer als Leiterin war eine wunderbare Zeit. Sie hat sich immer weitergebildet, hatte immer die Bücher zur Hand. Nach ihrem Weggang gab es ab und zu Probleme, aber das ist ja normal, wenn Menschen zusammenarbeiten. Und dann lernt man ja auch viel. Viel mehr, als wenn alles ruhig läuft. Dann wird man vielleicht undankbar. Wenn ich noch was erwähnen darf …

Frau Spreuer, vielen Dank für das Gespräch. Die Fragen stellte Marcel Schilling.

Nur zu! Das war die Zeit mit Pfarrer Strub. Er hat gleich gesagt, wenn ihr ein Problem habt, dann ruft mich an, ich bin sofort da. Das hat er auch getan, er hat immer zu seinem Wort gestanden. Er war ja von 1982 bis zu meinem Ausscheiden mein Chef. Ein Traum! Wissen Sie, wenn nur Frauen im Team sind, die auch vom Wesen, vom Charakter her unterschiedlich sind, ist das auch nicht immer einfach. Pfarrer Strub hat uns immer beruhigt, hat immer einen Weg gefunden. Und war immer fröhlich dabei. Er kam ja auch immer wieder mit seiner Gitarre zu uns in den Kindergarten. Das war eine schöne Zeit.

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TITELTHEMA »Alle Buben wollten Chef sein – solche ›Probleme‹ kannten die Mädchen nicht« Susanne Sewtz über die Kindergartenzeit ihres Sohnes Daniel

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und nicht vom Geschrei der vielen Kinder verschreckt würde. Auf einmal meinte Daniel: »Jetzt können wir die Osternester suchen gehen, ich habe das Osterhäschen gesehen, es ist nun fertig!« Der Schlingel! Die Mütter trafen sich einige Abende, um unter Anleitung von Frau Schumacher Marionetten zu basteln. Mit ihnen sollte dann ein Theaterstück einstudiert und im Gemeindesaal aufgeführt werden: »Pumuckel feiert Geburtstag«. Das war am Sommerfest für die Kinder und die Gemeindemitglieder eine schöne Überraschung! Frau Schumacher war recht ideenreich. Einmal hat sie für die damals schon »großen« Igelkinder von Eltern und Freunden Instrumente besorgt, die die Kinder zu ihrer großen Freude unter fachmännischer Anleitung ausprobieren durften. Gerne spielten die Kinder im großen Sandkasten, die Buben bauten in Verbin-

ier Jahre war unser Sohn Daniel im Lutherkindergarten, von 1987 bis 1990. Er war in der Igelgruppe, die von der damaligen Kindergartenleiterin, Frau Schumacher, geleitet wurde. Ich erinnere mich, dass sich die Eltern der Igelkinder sehr engagierten. Väter bauten im Igelzimmer eine Hochebene, damit die Kinder zusätzlichen Platz zum Spielen bekamen. Es war die erste Hochebene im Lutherkindergarten. Die Kinder waren begeistert. Unter der Hochebene entstand eine gemütliche Puppenecke und bot Gelegenheit, sich auch mal zurückzuziehen. Von oben hatten die Kinder einen guten Überblick und fanden es spannend, von dort das Geschehen zu beobachten. Eine lustige Geschichte gibt es von Ostern zu berichten. Die Kinder sollten noch in ihrem Raum bleiben, damit das Osterhäschen die Osternester ungestört verstecken konnte 8

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unter der Hochebene eine Krippe aufgebaut. Jeden Tag wurde eine weitere Figur hinzugestellt. Die Figuren gestalteten die Kinder mit den beiden Leiterinnen selbst aus Sektkorken. Wir Eltern hatten die Aufgabe, diese zu sammeln. Für die Kinder war das eine spannende Angelegenheit. Das Christkind lag erst nach den Weihnachtsferien in der Krippe, so dass die Kinder immer gespannt waren, ob es dann auch wirklich da war. Ich habe mich sehr gewundert, dass Daniel sich noch heute ganz genau daran erinnert, dass vor der Krippe ein Schild stand: »Das Berühren der Figüren / mit den Pfoten ist verboten!« Damals war die Abholzeit der Kinder übrigens festgesetzt auf 11.45 Uhr bis 12.15 Uhr, und es wurde nicht gerne gesehen, wenn man später kam. Ich erinnere mich, dass die berufstätigen Mütter sich sehr für eine durchgehende Öffnungszeit des Kindergartens eingesetzt haben. Aber damals war das noch nicht denkbar. Nachmittags war der Kindergarten von 15.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Zur Einschulung wurden dann gemeinsam mit den Eltern die Schultüten gebastelt. Die Kinder hatten die ausgefallensten Wünsche, die den Eltern viel Kreativität abverlangten. Eine gemeinsame Zeltübernachtung im Garten des Kindergartens war der krönende Abschluss. Daniel und auch wir als Eltern denken heute noch gerne an die unbeschwerten Kindergartenjahre zurück, die inzwischen bereits 22 Jahren hinter uns liegen. Und noch immer bestehen einige Freundschaften aus dieser Zeit. Echte Sandkastenfreundschaften! Susanne Sewtz

dung mit dem in der Nähe stehenden Baum abenteuerliche Gebilde, Piratenschiffe oder ähnliches und erfanden dann Geschichten dazu, die sie dann spielten. Dabei wollten alle Buben gerne Chef sein, so dass schließlich alle Chef waren, einer der »Erstchef«, ein anderer der »Zweitchef«, einer der »Drittchef« usw. So waren alle zufrieden. Solche »Probleme« kannten die Mädchen nicht. Ein besonderes Ereignis war auch der St. Martinsumzug, der gemeinsam mit dem Kindergarten der katholischen Gemeinde St. Alban organisiert wurde. St. Martin ritt voran auf einem Pferd. Das war für die Kinder sehr spannend, und ein schönes Bild, die vielen Kinder mit ihren selbstgebastelten Laternen so voller Erwartung im Zug gehen zu sehen. Abwechselnd wurde Martins Geschichte von der Teilung seines Mantels in den Gemeinden dargestellt, einmal auf den Stufen vor dem Luthergemeindehaus und einmal in der St. Albanskirche. Danach gab es dann noch draußen für jedes Kind einen Weckmann. In der Adventszeit holte ich Daniel immer gerne direkt im Igelzimmer ab, denn da war

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THEOLOGISCHER BEITRAG

Bedeutung und Funktion evangelischer Kindertageseinrichtungen che wichtig, für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit einzutreten. Unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft werden Kinder aufgenommen und begleitet. Dies bezieht sich ebenso auf die Integration von Heranwachsenden mit einer Behinderung.

1. Zahlen und Fakten Gegenwärtig befinden sich 17 % aller Kindertagesstätten und Horte (8.400 Einrichtungen) in evangelischer Trägerschaft. In ihnen werden 507.000 Kinder von 66.000 pädagogischen Kräften betreut. Im Dekanat Mainz gibt es 13 evangelische Einrichtungen mit 900 Kindergartenplätzen. In ihnen sind 100 Erzieherinnen und Erzieher tätig.

3. Religiöse Bildung der Kinder Schon im frühen Alter setzen sich die Mädchen und Jungen mit den großen Lebensfragen auseinander: - Wer bin ich, wo komme ich her und wer darf ich sein? - Wo finde ich Schutz und Geborgenheit? - Warum müssen wir sterben? Was kommt nach dem Tod? - Warum gibt es Leiden und Böses in der Welt? Außerdem nehmen die Kinder wahr, dass sie in einer kulturell und religiös vielfältigen Welt aufwachsen. Vor diesem Hintergrund vermitteln die evangelischen Kindertageseinrichtungen christliche Wertvorstellungen, Überzeugungen und Verhaltensweisen. Die Kinder sollen nicht »indoktriniert« werden, wohl aber das christliche Glaubensangebot kennenlernen. Entlang des Kirchenjahres werden Feste gefeiert, Räume geschmückt, Geschichten erzählt und Lieder gesungen (z. B. zu Ostern und Weihnachten, St. Martin und Erntedank). Aber auch die Beschäftigung mit Festen und Speisen aus anderen Religionen (insbesondere dem Islam) fördert den respektvollen und toleranten Umgang mit dem Andersartigen. Durch das Beten vor den Mahlzeiten, das Feiern von Kindergarten- und Familiengottesdiensten und die Mitwirkung an Ge-

2. Menschenbild und Bildung aus christlicher Sicht Kindertageseinrichtungen werden nicht mehr allein unter dem Gesichtspunkt der Betreuung gesehen, sondern sie dienen der elementaren Bildung der Kinder. Das evangelische Bildungsverständnis gründet hierbei im christlichen Menschenbild: - Die Würde der Menschen ist unverbrüchlich und ihr Wert hängt nicht von ihren Leistungen ab, - sie leben nicht für sich allein, sondern in Beziehungen: zu Gott und zu den Mitmenschen, - sie sind ganzheitliche Wesen mit Körper, Seele und Geist, - sie machen Fehler, erliegen Versuchungen und bedürfen der Vergebung. Bildung ist ein ganzheitlicher und lebenslanger Prozess, der auf Mündigkeit und Verantwortung abzielt und der sich in Freiheit vollzieht. Kindern wird der Raum eröffnet, sich als eigenständige Persönlichkeiten zu entwickeln. Ihr Urteilsvermögen und Sozialverhalten, ihre Kreativität, Fantasie und Spiritualität werden gefördert. Darüber hinaus ist der Evangelischen Kir10

THEOLOGISCHER BEITRAG

meindefesten lernen die Kinder weitere Ausdrucksformen des Glaubens kennen. Hier können für sie Gott und Gemeinde erlebbar werden.

Um in diesem Bereich die pädagogische Qualität zu sichern, haben die Bundesländer „Rahmenpläne für frühkindliche Erziehung“ festgelegt. Von kirchlicher Seite ist im Jahr 2002 das »Bundes-Rahmenhandbuch zum Qualitätsmanagement für Evangelische Kindertageseinrichtungen« erstellt worden. Für die Kirche sind die Erzieherinnen und Erzieher von unschätzbarem Wert. Sie bringen ihre pädagogischen Kompetenzen in das Gemeindeleben ein und sie prägen für viele (auch kirchlich distanzierte) Eltern das Erscheinungsbild der Gemeinde.

4. Stärkung der Elternkompetenz Einheitliche Lebensentwürfe und Erziehungskonzepte werden heute nicht mehr vorgegeben. Auch gilt es für die Eltern, (Doppel-)Arbeit und Familienleben zusammenzubringen. Dadurch sind die Ansprüche an ihre Erziehungsaufgaben gestiegen. Im Sinne einer Bildungs- und Erziehungspartnerschaft schließen die evangelischen Kindergärten an die Lebenswirklichkeiten der Familien an. Sie begleiten und beraten die Eltern in ihrer Erziehungsarbeit und ermuntern sie zur Mitwirkung in den Einrichtungen. Zudem bauen sie ihre Ganztagsangebote aus, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen.

6. Einbettung in das Gemeindeleben Die evangelischen Kindertageseinrichtungen sind ein wichtiger Teil der Kirchengemeinde. Sie sind in ein gemeindepädagogisches Bildungskonzept einzubeziehen, das den Kindergottesdienst, die Kinder- und Jugendarbeit sowie die Grundschulen umfasst. Die Einrichtungen sind Ort und Ausgangspunkt für ein Generationen verbindendes Lernen, das z. B. in der gemeinsamen Feier von Familiengottesdiensten zum Ausdruck kommt. Darüber hinaus gilt es, die Kindergärten für das Gemeinwesen zu öffnen. Kontakte mit sozial-karitativen Einrichtungen (z. B. Altenheimen) sind ebenso bereichernd wie mit kulturellen Institutionen (z. B. Bibliotheken), Vereinen und Beratungsstellen. Auf den Punkt gebracht: Die evangelischen Kindertageseinrichtungen leisten einen wichtigen Beitrag für eine kinder- und familienfreundliche Gesellschaft – und für ein lebendiges Gemeindeleben. Christian Mulia

5. Qualifizierung der Erzieherinnen und Erzieher Inwieweit die aufgeführten (religions-)pädagogischen Ziele umgesetzt werden, hängt von den Fach- und Leitungskräften ab. Die Evangelische Kirche tritt für eine nachhaltige Reform der Aus- und Fortbildung ein. Dazu zählen eine religionspädagogische Grundqualifizierung der Erzieherinnen und Erzieher sowie die Verankerung von Religion und Religionspädagogik als Bestandteil der Aus- und Fortbildung. Die Fachkräfte stehen vor der Herausforderung, die Lebens- und Glaubensfragen der Kinder aufzunehmen, zu vertiefen und ihnen ihre eigenen Wert- und Glaubensvorstellungen zu vermitteln.

Weiterführende Hinweise: : www.mainz-kitas-evangelisch.de

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AUS DEM LEBEN DER GEMEINDE

Ankommen an Epiphanias

Dekan Klodt

Pfarrerin Beier

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Pfarrer Hoffmann-Schaefer

verschiedenen Grußworten in unserer Gemeinde willkommen geheißen. Unsere diesjährige Mitarbeitendenversammlung fand im Anschluss an den Gottesdienst statt, so dass viele Menschen Gelegenheit hatten, mit Frau Beier ins Gespräch zu kommen. Sie nutzte wiederum die Möglichkeit, viele neue Gesichter kennen zu lernen. Parallel zum Dienst in unserer Gemeinde wird Frau Beier mit einer weiteren halben Stelle in der Behindertenseelsorge arbeiten. In diese Stelle wurde sie am Nachmittag des 15. Januar in der Emmausgemeinde eingeführt. Dort lebt und arbeitet inzwischen unsere ehemalige Pfarrerin Mechthild Böhm. Es gibt eben keine Zufälle im Leben.

m 15. Januar 2012 wurde Pfarrerin Heidemarie Beier mit einem halben Dienstauftrag in unserer Gemeinde eingeführt. Trotz einer Gehbehinderung, die sie nach einem Unfall erlitten hatte, ließ sie es sich nicht nehmen, diesen Termin wahrzunehmen. Dekan Andreas Klodt fand lobende Worte für die ankommende Pfarrerin in unserer Gemeinde. Er ermutigte sie, diese neue Aufgabe in einer offenen Gemeinde wahrzunehmen, die mit dem Neubau des Kindergartens und dem Umbau des Gemeindehauses vor großen Herausforderungen stehe und sich auf die personelle Unterstützung freue. Pfarrerin Beier bedankte sich für die ermunternden und motivierenden Worte. Sie hielt eine Predigt mit deutlichen und klaren Worten und einer ausdrucksvollen Stimme, die bei vielen Gottesdiernstbesuchern starken Eindruck hinterlassen hat. Am Ende des Gottesdienstes wurde Frau Beier mit

Christa Wollstädter

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AUS DEM LEBEN DER GEMEINDE

»Gott loben ist unser Amt« Pfarrerin Heidemarie Beier über ihren Dienstbeginn in der Luthergemeinde

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un ist der 15. Januar, an dem ich in den Dienst in der Luthergemeinde eingeführt wurde, schon wieder eine Zeitlang her. Auf das Herzlichste bin ich begrüßt und ebenso herzlich aufgenommen worden, wofür ich sehr dankbar bin und woran ich gerne zurückdenke. Wenn sich mein Dienstbeginn durch eine böse Fußverletzung auch nur mit Krücken bewerkstelligen ließ – inzwischen gab und gibt es doch schon viele persönliche Kontakte. Durch die Gottesdienste ist mir die Lutherkirche vertraut geworden. Auf sie hatte ich mich auch sehr gefreut als ein besonderes Bauwerk der Nachkriegsgeschichte in Mainz, des Wiederaufbaus und des bewundernswerten Lebenswillens der alten Generation. Kannte ich doch aus meiner 10-jährigen Tätigkeit als Seelsorgerin im Mainzer Altenheim viele Senioren und besonders viele Seniorinnen, die in der damals völlig zerstörten Innenstadt den Schutt weggeräumt, noch brauchbare Ziegelsteine geputzt, d.h. sie von altem Mörtel befreit, und aufgeschichtet hatten, für den Transport zur Wiederverwendung auf neuen Baustellen. Zum Beispiel für den Bau der Lutherkirche, die als erste evangelische Kirche nach dem Kriege wieder einen eigenen Raum für die Evangelischen bot. Auf dieser Lebensleistung der alten Generation bauen wir bis heute auf, auch in der Kirche, und wir dürfen von Herzen dankbar dafür sein. Und: dass es weitergeht! Es ist beeindruckend und macht richtig froh zu sehen, wie viele Menschen heute sich ihrer Luthergemeinde verbunden fühlen und hier ehren- oder hauptamtlich ihren Dienst tun für andere: angefangen für die Kleinsten im Kindergarten bis hin zu den Altgeworde-

nen im AWO-Heim. Nächstenliebe ist ein schönes altes biblisches Wort dafür, oder wie Paulus sagt: unser Gottesdienst im Alltag. Hier mitzutun, darauf freue ich mich. Und am Sonn- und Festtag unseren Gottesdienst zu feiern und unserem Glauben gemeinsam unsere Stimme zu geben durch Lieder und Gebet, durch Lesen und Verkündigen des Gotteswortes, auch darauf freue ich mich ganz besonders, denn „Gott loben, das ist unser Amt“ (EG 288, 5), unser gemeinsames Amt als Christen. Ihre Pfarrerin Heidemarie Beier

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NEUES AUS DEM KIRCHENVORSTAND

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er Umbau des Gemeindehauses und der Neubau der Kita können sehr wahrscheinlich im Juni beginnen. Das Bauamt der Stadt wird der Luthergemeinde eine Teilbaugenehmigung erteilen, mit der die ersten Arbeiten im Gemeindehaus möglich sind. Die endgültige Baugenehmigung kann erst dann erteilt werden, wenn ein 130 Quadratmeter großes, ehemals städtisches Grundstück vor dem Gemeindehaus entwidmet ist. Dafür ist ein dreimonatiges Verfahren in Koblenz nötig, das jetzt eingeleitet worden ist. Die Gemeinde benötigt das städtische Grundstück, um einen behindertengerechten Zugang zum neuen Gemeindehaus-Kita-Gebäude bauen zu können. Eigentlich hätten Verkauf und Entwidmung der benötigten Fläche schon längst über die Bühne gehen sollen. Versäumnisse im städtischen Liegenschaftsamt und Unstimmigkeiten mit dem städtischen Bauamt haben in den vergangenen Monaten dafür gesorgt, dass der Stadtrat erst im Januar den Verkauf an die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) abgesegnet hat. Außerdem wurde die Gemeinde in dem Glauben gelassen, die Stadtverwaltung habe die notwendigen bürokratischen Verfahren (Aufsetzen eines Verkaufsvertrags, notarielle Beurkundung des Vertrags, Entwidmung des städtischen Geländes usw.) in Gang gesetzt. Tatsächlich aber wurden die notwendigen Schritte erst im März eingeleitet – und erst nach massiven Beschwerden der Luthergemeinde in den Dezernaten Wirtschaft und Bau. Der Kirchenvorstand behält sich im Namen der Luthergemeinde ausdrücklich vor, die Stadt Mainz auf Schadensersatz zu verklagen, sollten der Gemeinde wegen der

unverschuldeten Verzögerung des Baubeginns finanzielle Nachteile entstehen. Die Luthergemeinde hatte ursprünglich bereits im Herbst 2011 mit dem Umbau des Gemeindehauses beginnen wollen.

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ie Luthergemeinde hat bei der Kirchenverwaltung beantragt, dass die EKHN den ehrenamtlichen Dienst von Pfarrer Christian Mulia um weitere vier Jahre bis Mitte 2016 verlängert.

D

ie christlichen Kirchen der Oberstadt haben beschlossen, dass sie die Kollekten ihrer ökumenischen Gottesdienste im Jahr 2012 (Ostermontag, Pfingstmontag und ökumenischer Adventsbeginn) der Pfarrer-Landvogt-Hilfe spenden werden. Die Pfarrer-Landvogt-Hilfe ist ein Hilfs-, Beratungs- und Betreuungsverein für Menschen ohne Wohnung.

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farrer Hans Ulrich HoffmannSchaefer und Christa Wollstädter sind am 12.1.2012 einstimmig in ihren Ämtern als Vorsitzender des Kirchenvorstands bzw. stellvertretende Vorsitzende des KV bestätigt worden. Das Kirchenrecht sieht vor, dass der KV-Vorsitz alle zwei Jahre neu gewählt werden muss. Marcel Schilling

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NEUES AUS DER EKHN UND DEM DEKANAT

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che wie vorher zu tun, sondern um in einen Neustart zu investieren und Veränderungen anzustoßen«, so Klodt, »Für diesen Prozess brauchen wir einen langen Atem.«

KHN-Kirchenpräsident Volker Jung hat den Rücktritt des Bundespräsidenten Christian Wulff als »letztlich unvermeidlich« bezeichnet. In einer Erklärung Jungs, die die EKHN nach dem Rücktritt des Bundespräsidenten am 17. Februar veröffentlichte, heißt es, die Entscheidung Wulffs verdiene Respekt. »Jeder Mensch und auch jeder Politiker muss prüfen, wann um der eigenen Glaubwürdigkeit willen und um der Würde des Amtes willen Konsequenzen zu ziehen sind«, erklärte Jung. »Niemand ist ohne Fehler. Im Umgang mit Fehlern und Verfehlungen gilt in einem übertragenen Sinn die biblische Verheißung: ‚Die Wahrheit wird euch frei machen.‘ Dies hätte auch dem Bundespräsidenten Wege geöffnet.«

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ie evangelische Sozialstation Mainz-Oppenheim muss nicht aufgegeben werden. Das gab Dekan Andreas Klodt auf der Frühjahrssynode des Dekanats bekannt: »Eine Insolvenz spielt keine Rolle, sie ist kein Thema mehr«, sagte Klodt vor den Synodalen. Im vergangenen Herbst war die finanziell prekäre Lage der Sozialstation bekannt geworden. Für das Jahr 2011 hatte das evangelische Dekanat Mainz 100.000 Euro Soforthilfe aufbringen müssen. Wie die Rettung der Sozialstation genau aussieht, wollte Klodt noch nicht sagen. Derzeit gebe es »in großer Vertraulichkeit und großer Offenheit« Gespräche über die Zukunft der Sozialstation. Wahrscheinlich werden Landeskirche und Diakonie der Einrichtung einen Zuschuss gewähren, so dass eine Neustrukturierung in Angriff genommen werden kann. »Wir sind fest davon überzeugt, dass es richtig ist, dieses Geld in die Hände zu nehmen – nicht um das glei-

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KHN-Kirchenpräsident Volker Jung und Propst Klaus-Volker Schütz haben den verstorbenen katholischen Weihbischof von Mainz, Werner Guballa, als ökumenischen Weggefährten gewürdigt. »Mit ihm hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau einen aufgeschlossenen und verlässlichen Partner in ökumenischen Fragen verloren«, erklärte Jung. »Gerade in der Hospizarbeit waren wir eng verbunden«, betonte Propst Schütz. »Beeindruckt hat mich auch, wie offen Weihbischof Guballa mit seiner Erkrankung umgegangen ist und wie sehr er sich dabei in Gottes Hände gab.« Guballa war vor einem Jahr an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt und am 27. Februar im Alter von 67 Jahren verstorben. Marcel Schilling

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UNSERE GOTTESDIENSTE

So, 01.04.12 Palmsonntag

10.00h 10.00h

Lutherkirche mit Abendmahl Thomaskirche

Hoffmann-Schaefer N.N.

Do, 05.04.12 Gründonnerstag

19.00h

Luthergemeindehaus gemeinsam mit Thomasgemeinde, mit Abendmahl

Hoffmann-Schaefer

Fr, 06.04.12 Karfreitag

10.00h 10.00h

Lutherkirche mit Abendmahl Thomaskirche mit Abendmahl

Beier N.N.

Sa, 07.04.12

20.00h

Thomaskirche Gottesdienst mit großem Osterfeuer und Übernachtung

Evangelische Stadtjugend

So, 08.04.12 Ostersonntag

10.00h 6.00h

Lutherkirche mit Abendmahl Thomaskirche mit Abendmahl und anschließ. gemeinsamen Frühstück Thomaskirche mit Abendmahl

Hoffmann-Schaefer N.N.

10.00h

N.N.

Mo, 09.04.12 Ostermontag

11.00h

St. Alban Ökumenischer Familiengottesdienst der Gemeinden der Oberstadt

Ackva & Hang

So, 15.04.12 Quasimodogeniti

10.00h 10.00h

Lutherkirche Thomaskirche

Beier Kuhl

Fr, 20.04.12

15.30h

Altenheim Göttelmannstraße mit Abendmahl

Beier

So, 22.04.12 Misericordias Domini

10.00h

Hoffmann-Schaefer

10.00h

Lutherkirche mit Taufe, Kindergottesdienst und Kirchencafé Thomaskirche mit Abendmahl

So, 29.04.12 Jubilate

10.00h 10.00h

Lutherkirche Thomaskirche

Hoffmann-Schaefer Kuhl

So, 06.05.12 Kantate

10.00h 10.00h

Lutherkirche mit Abendmahl Thomaskirche

Hoffmann-Schaefer Kuhl

So, 13.05.12 Rogate

10.00h

Lutherkirche Vorstellung der Konfirmanden Thomaskirche mit Abendmahl und Taufe

Hoffmann-Schaefer

10.00h

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N.N.

Mulia

UNSERE GOTTESDIENSTE

Do, 17.05.12 Himmelfahrt

15.30h

Thomaskirche/Arena gemeinsam mit Luthergemeinde

Kuhl

Fr, 18.05.12

15.30h

Altenheim Göttelmannstraße mit Abendmahl

Beier

So, 20.05.12 Exaudi

10.00h

Lutherkirche Konfirmation mit Hoffmann-Schaefer Abendmahl, Posaunenchor, Kirchenmusik und Kinderbetreuung Thomaskirche Petri

10.00h So, 27.05.12 Pfingstsonntag

10.00h

Lutherkirche mit Abendmahl mit Flötenensemble Thomaskirche mit Abendmahl

Beier

Mo, 28.05.12 Pfingstmontag

11.00h

Stadtpark Ökumenischer Pfingstgottesdienst der Gemeinden der Oberstadt

Hoffmann-Schaefer & Lich

So, 03.06.12 Trinitatis

10.30h

Terrasse der Lutherkita 50 Jahre Kindergarten Thomaskirche

Hoffmann-Schaefer & Beier Kuhl

So, 10.06.12 1. So. n. Trinitatis

10.00h 11.00h

Lutherkirche mit Taufe Thomaskirche deutsch-koreanischer Gottesdienst

Kappesser Kuhl

Fr, 15.06.12

15.30h

Altenheim Göttelmannstraße mit Abendmahl

Hoffmann-Schaefer

So, 17.06.12 2. So. n. Trinitatis

10.00h

Lutherkirche mit Taufe, Kindergottesdienst und Kirchencafé Thomaskirche

Hoffmann-Schaefer

So, 24.06.12 3. So. n.Trinitatis

10.00h 10.00h

Lutherkirche Hoffmann-Schaefer Einführung der neuen Konfirmanden Windschmitt Thomaskirche

So, 01.07.12 4. So. n.Trinitatis

10.00h 10.00h

Lutherkirche mit Abendmahl Thomaskirche

10.00h

10.00h

17

Kappesser

N.N.

Hoffmann-Schaefer Kuhl.

AUS DEM LEBEN DER GEMEINDE

Weltgebetstag 2012

U

nter dem Motto „Steh auf für Gerechtigkeit“ gestalteten dieses Jahr Frauen aus Malaysia die Gottesdienstordnung für den Weltgebetstag am 2. März. Die ökumenische Gottesdienstfeier fand in der Oberstadt in St. Alban statt.

Malaysia – etwa so groß wie Deutschland – besteht aus zwei Landesteilen, dem Westteil mit der Hauptstadt Kuala Lumpur, der an Thailand grenzt, und dem Ostteil, der auf der 500 km entfernten Insel Borneo liegt. Etwa 21 Millionen der 28 Millionen Bewohner leben auf der Westinsel. Staatsreligion ist der Islam. Zum Christentum bekennen sich etwa 9 % der Bevölkerung. Im Zuge der weltweiten kulturellen Islamisierung wird es auch in dem bisher friedlichen Nebeneinander der Religionen in Malaysia für Christen immer schwieriger, ihren Glauben zu leben. Sie zu unterstützen, ist eines der Projekte des Weltgebetstages. Die Kollekte des Gottesdienstes erbrachte mehr als 500 Euro. Margit Klein

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AUS DEM LEBEN DER GEMEINDE

»Erst Pizza, dann Vorlesen, bis die Augen zufallen« Erste ökumenische Lesenacht von St. Peter/St. Emmeran und Luthergemeinde menischen Lesenacht eingecheckt. Schnell die Rucksäcke und Schlafsäcke in der Kinderkapelle verstaut – ab in die Küche. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Gemeinsam belegen sie die Pizzableche, decken den Tisch. Nach dem Abendessen um zehn nach acht geht es los. Marcel Schilling beginnt mit dem ersten Kapitel: »Es war Morgen, James Douglas wachte auf und hatte Angst. …« Eine gute Stunde später, die beiden ersten Kapitel sind geschafft. Zeit für ein kurzes Gebet in der dunklen St. Peterskirche, erleuchtet nur von wenigen Kerzlein auf dem Altar. Und weiter geht´s mit James in den Fängen der Gang. Viertel nach zehn: letzte Pinkelpause, Umziehen, Zähneputzen – das volle Programm. Dann liegen alle wie die Ölsardinen in ihren Schlafsäcken und lauschen den Stimmen der Vorleser. Ein Kind nach dem anderen schläft ein. Nur drei der wackeren Leseteufel widerstehen der Müdigkeit, erfahren, dass James´ vierte Flucht gelingt und er auch seine Mutter wiedersieht. Da ist es sieben Minuten vor zwölf. Am nächsten Morgen beim Frühstück erzählt jeder, was er noch mitbekommen hat. Gemeinsam werden die letzten fehlenden Teile der Geschichte zusammengesetzt, so dass jeder zu Hause sagen kann: »Ich kann euch genau sagen, wie die Geschichte ausgegangen ist.« Und weil die ökumenische Lesenacht bei allen so gut ankam, wird es eine Fortsetzung geben. Und was wird dann vorgelesen? Psst, Geheimnis! Stefanie Rieger-Goertz Marcel Schilling

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s ist fünfzehn Minuten vor Mitternacht. Auf dem Teppich in der Kinderkapelle von St. Peter liegen elf Jungen und Mädchen. An der Heizung sitzt Stefanie Rieger-Goertz und blättert eine der letzten Seiten des Buches um. »Wie weit ist es bis Babylon?« lautet der Titel, geschrieben hat es Paula Fox vor fast 50 Jahren. Eins der Kinder hat die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Ein anderes schaut nach rechts und nach links, wer denn alles noch wach ist. Das Dritte hat sich tief in seinen Schlafsack gekuschelt, die Augen weit aufgerissen: James ist aus der Schule abgehauen. Vor einem verlassenen Haus in Brooklyn hat er einen Ring gefunden. Das kann nur ein Zeichen von seiner Mutter sein, die seit mehreren Wochen im Krankenhaus liegt. Im Keller des Hauses will James tanzen und vor sich hin träumen. Da überfällt ihn eine Jugendgang. James muss nun Hunde entführen, die später für ein Lösegeld wieder frei gelassen werden. Dreimal scheitert seine Flucht. Wird er noch eine vierte Flucht versuchen? Sechs Stunden zuvor haben die sieben Kinder der Pfarrei St. Peter/St. Emmeran und die vier Kinder der Luthergemeinde im katholischen Gemeindehaus zur ersten öku19

AUS DEM LEBEN DER GEMEINDE

»Wir kommen daher aus dem Morgenland …« Kinder der Luthergemeinde sammeln für Projekt in Brasilien

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auf. Und bitten stets zum Schluss um eine kleine Spende, »damit aus vielen Kindern dieser Erde / eine Freundschaftskette gebildet werde / in der jeder Christus, unsern König preist / dazu helfe uns allen der Heilige Geist.« Die Heiligen Drei Könige der Luthergemeinde sammeln übrigens für ein Sozialprojekt in Brasilien, ein Projekt, das die Gemeinde und die katholische Pfarrgruppe »St. Alban / St. Jakobus und Heilig-Kreuz« schon seit Jahren unterstützen. Und beides füllt sich: sowohl die Spendendose mit Geldscheinen, als auch die Taschen mit Leckereien für die Sternsinger. Denn zum einen stehen ganz viele Gemeindemitglieder auf Christa Wollstädters Liste, zum anderen bitten uns viele Menschen, die uns auf der Straße sehen, spontan zu sich herein, dass wir auch ihnen mit Kreide den Segensspruch »20 C+M+B 12« auf den Türbalken schreiben. Nach fast fünf (!) Stunden sind die Sternsinger endlich fertig – im wahrsten Sinne des Wortes. Aber wer mehr als 800 Euro für die Ärmsten der Armen ersungen hat, der darf auch rechtschaffen müde sein. Marcel Schilling

s regnet in Strömen, als wir uns am 6. Januar im Gemeindehaus treffen. Lea ist mit dabei, Gesine, Olga, Daphne und Sybille. Die Mädchen aus der Luthergemeinde ziehen sich die Umhänge über, setzen die goldenen Kronen auf, greifen sich den goldenen Stern, die Spendendose und Taschen. Einige von ihnen sind schon am Tag zuvor mit Enno, Benni und Leonie sowie mit Christa Wollstädter als die Heiligen Drei Könige durch die Gemeinde gezogen – verglichen mit dem heutigen Tag eine kleine Runde, aber das ahnt zu dem Zeitpunkt noch niemand. Heute werden all diejenigen besucht, die gestern keine Zeit hatten, an den Rändern der Gemeinde leben oder gar außerhalb ihrer Grenzen. So wie die junge Familie in der Straße »Am Römerlager«. Sie hat sich erst vor wenigen Wochen umgemeinden lassen, weil sie im Internet auf unsere Kirchengemeinde gestoßen war. Wir klingeln, die Tür geht auf, rauf in den ersten Stock. »Wir kommen daher aus dem Morgenland / Wir kommen geführt von Gottes Hand / Wir wünschen euch ein fröhliches Jahr / Kaspar, Melchior und Balthasar.« In den kommenden Stunden sagen die Mädchen ihre Verse in wechselnden Rollen 20

AUS DEM LEBEN DER GEMEINDE

Wo Gottesdienst eine schöne Tradition ist Jeden dritten Freitag im Monat in »unserem« AWO-Altenheim

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passendes Standkreuz umgearbeitet. Jetzt ist das gemeinsame Feiern am Altar mit Antependium, Kerzenleuchtern, Blumen und der großen alten Bibel eine wahre Freude. Der Gottesdienstbesuch ist sehr gut, denn die Hausgemeinde wird durch Gemeindeglieder von „außen“ und die Ehrenamtlichen, die beim Kommen und Gehen helfen, noch vergrößert. Die schönen alten Kirchenlieder, die gewohnte Liturgie, das professionelle Begleiten am Klavier durch Herrn Lemke und das gute Miteinander lassen den Gottesdienst zu einem kleinen Fest werden, auf das ich mich schon wieder freue. Die Gottesdienste im AWO-Heim an der Göttelmannstraße feiern wir stets am dritten Freitag im Monat um 15.30 Uhr und immer mit Abendmahl. Die nächsten Gottesdienste finden am 20. April, 18. Mai und 15. Juni statt. Pfarrerin Heidemarie Beier

ottesdienste im Altenheim sind eine schöne Tradition, auch im Haus am Rosengarten. Hier wird durch fleißige Hände von Ehrenamtlichen (und von Helfern aus dem Haus) aus dem Speisesaal ein Gottesdienstraum mit Altar »gezaubert«.

In letzter Zeit ist er noch schöner geworden: Herr Lange hat ein altes Kruzifix, das seine Frau seit geraumer Zeit funktionslos im Gemeindehauslager wusste, in ein wunderbar

Die Rückengymnastikgruppe der Luthergemeinde mal ganz närrisch! Auch wenn jeden Donnerstag fleißig trainiert wird ... an Altweiberfastnacht ist Auszeit, dann lässt die Gruppe unter der Leitung von Christa Drechsler und Helga Bill auch mal elfe grade sein. Wenn auch Sie Lust haben, was für Ihre Gesundheit und besonders für Ihren Rücken zu tun, dann kommen Sie doch dazu: jeden Donnerstag zwischen 18.30 und 19.30 Uhr im Gemeindehaus, Friedrich-NaumannStraße 20. 21

TERMINE

Flöten-Ensemble eine eigens dafür geschriebene Komposition zum Wochenlied uraufführen.

Konfirmation 2013 Im März wurden diejenigen Jungen und Mädchen angeschrieben und zum neuen Konfirmandenunterricht eingeladen, die im Jahr 2013 konfirmiert werden. Wer zum Jahrgang 1998/1999 gehört, in die 7. Klasse geht und bis April noch keine Einladung erhalten hat, aber gerne konfirmiert werden möchte, melde sich bitte im Gemeindebüro. Das erste Treffen der neuen Konfi-Gruppe ist am Mittwoch, 9.Mai um 17.00 Uhr im Luthergemeindehaus. Dann treffen sich die Konfis einmal monatlich immer samstags.

Lebendige Ökumene

Kreuzweg Wieder laden die evangelischen und katholischen Oberstadtkirchen zum gemeinsamen Kreuzweg ein. Diesmal geht es am Luthergemeindehaus los und endet an der Kirche St. Alban: Freitag, 30. März um 18.00 Uhr.

Auch in diesem Jahr feiern die katholischen und die evangelischen Gemeinden der Oberstadt Ostern und Pfingsten gemeinsam. Am Ostermontag, den 9. April laden wir ein zum Familiengottesdienst in St. Alban mit Pfarrer Dr. Ackva und Gemeindereferentin Frau Hang. Am Pfingstmontag, den 28. Mai halten Pfarrer Lich und Pfarrer Hoffmann-Schaefer den Gottesdienst im Stadtpark. Jeweils um 11.00 Uhr geht es los. Und wie in den vergangenen Jahren sollen es fröhliche Höhepunkte der Ökumene in der Oberstadt werden. Wir feiern die Auferstehung Jesu und den Geburtstag der Kirche – und tun dies im Sinne Jesu, wie Paulus sagt: »Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft.« Herzliche Einladung!

Kleidersammlung für Bethel Vom 10. bis 14. April sammeln wir wieder Kleider für Bethel. Gut erhaltene Kleidung, Wäsche und Schuhe können in Säcken im Gemeindehaus abgegeben werden. Leere Säcke sind im Gemeindehaus erhältlich. Himmelfahrt Am Donnerstag, 17. Mai feiern wir mit der Thomasgemeinde zusammen Christi Himmelfahrt. Der Gottesdienst beginnt um 10.00 Uhr und findet in der Arena des Thomasgemeindehauses, Berliner Str. 37 statt. Konzert Im Rahmen der Lutherdekade steht in diesem Jahr die Kirchenmusik im Vordergrund: Auch in der Lutherkirche wird es ein besonderes Konzert geben: Am 29.Juni wird das 22

UNSERE VERANSTALTUNGEN

Bücherei Brigitte Diehl, Telefon: 5 35 00 Helga Keller, Telefon: 8 56 22 Gisela Schleicher, Telefon: 57 36 77

mittwochs 15.00 - 17.00 Uhr Vorlesestunden: jeden ersten Donnerstag im Monat, jeweils 15.30 Uhr

Flötenensemble (FLuTho) Silke Wüllner, Telefon: 2 12 36 97

dienstags 18.00 Uhr

Kindergottesdienst (1-7 Jahre) Marcel Schilling, Telefon 92 51 67

sonntags 10.00 Uhr, Lutherkirche 22.04., 17.06.

Kindergottesdienst (ab 8 Jahre) Marcel Schilling

sonntags 10.00 Uhr, Lutherkirche 17.06.

Konfirmandenunterricht Pfarrer Hans Ulrich Hoffmann-Schaefer

samstags 9.00 - 15.00 Uhr einmal im Monat

Literaturkreis 60+ Helga Keller, Telefon: 8 56 22

dienstags 15.30 - 17.00 Uhr jeden ersten Dienstag im Monat

Nachmittagsgottesdienst

mittwochs 16.00 Uhr Vincenz-Hospital, An der Goldgrube

Ökumenischer Bibelkreis Pfarrer Matthias Lich, Telefon: 5 30 61

montags 20.00 Uhr jeden zweiten und vierten Montag im Monat, Pfarrsaal St. Alban

Posaunenchor Matthias Schädlich, Telefon: 06 11 - 1 35 50 14

dienstags 19.45 Uhr Thomasgemeinde, Berliner Straße 37

Seniorentreff Hilde Weber, Telefon: 5 43 54 Margit Klein, Telefon: 8 13 40

freitags 15.30 Uhr einmal im Monat

Thomas-Chor Silke Wüllner, Telefon: 2 12 36 97

montags 20.00 Uhr Thomasgemeinde, Berliner Straße 37

Wenn nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Gemeindehaus in der Friedrich-Naumann-Straße 20 statt.

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FREUD UND LEID

In unserer Gemeinde werden am 20. Mai konfirmiert: Lukas Fabian Berendes, Jan Geldhäuser, Lukas Gottschling, Carina Hayes, Daria Hecker, Elena Layher, Sonja Layher, Niklas Partsch, Philipp Partsch, Dominik Pittner, Enrico Marcel Plümer, Natalie Rath, Nils Redeker, Bastian Schweibert, Christoph Alexander Sieker, Emily Späth, Alexandra Tadey

Aus unserer Gemeinde sind verstorben: Jutta Arnold Klaus Beck Hans Klostermann Ursula Machmar Charlotte Stephan Heinrich Münzberger Irene Sternberg Hilde Meier Emmi Kramer Martha Fritsche Holger Ohlhof

am 17.11.2011 am 04.12.2011 am 08.12.2011 am 13.12.2011 am 14.12.2011 am 22.12.2011 am 27.01.2012 am 15.02.2012 am 20.02.2012 am 21.02.2012 am 23.02.2012

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STECKBRIEF

Bernadette Seitz

Tätigkeit in der Gemeinde: Erzieherin in der Kita seit Dezember 2004 Hobbys: Meine Freunde, kochen, Weinfeste, nähen, lesen, die Natur Lieblingsbuch: Es gibt viele, die ich gut finde, z. B. »Der Junge im gestreiften Pyjama«. Lieblingsessen: Richtig gut schmeckt’s mir, wenn meine Mama kocht! Lieblingsbibelstelle: »Denn er lässt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.« (Matthäus 5, 45) Was mich ärgert: Ungerechtigkeiten und Inkonsequenz Was mir Kraft gibt: Urlaube im Süden und gemeinsame Stunden mit meinen Liebsten Was ich an unserer Gemeinde schätze: Die vielfältigen Angebote Meine Vision von Kirche: Ein lebendiges Miteinander von Jung und Alt

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THOMASGEMEINDE

Kreppelkaffee

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uch dieses Jahr war die Seniorengruppe wieder zu Gast in der Thomasgemeinde. Nachdem sich alle mit Kreppel und Kaffee gestärkt hatten, führte uns Claudia Braun durch ein sehr unterhaltsames und abwechslungsreiches Programm.

Über eine Einladung beim Pfarrer zu Kaffee und Kuchen, bei der zum Schluss auch ein Teller mit Geld zu ihr gelangte, berichtete Frau Schmidt. Pfarrer Dr. Ackva berichtete über die KATholiken. Es folgte Frau Uhl mit einem Vortrag als »moderne Lehrerin«, in dem sie uns klarmachte, wie man mit den heutigen Schülern umzugehen hat. Auch Pfarrer Kuhl brachte sich mit einem Vortrag über Hüttenberg, Handkäs‘ und Handball ein. Im Vortrag »Der Meenzer und seine Babbet« (Frau Andrus und Herr Grass) ging es um Mainzer Politik, Fluglärm und die neue Besiedlung in der Thomasgemeinde. Die »Weinkönigin« (Pfarrer Ralf Schmidt) erzählte von ihren Aufgaben. Über »Die fünf Gebote für Senioren« klärte uns Frau Schmidt auf, und auch der »kirchliche Hausmeister« (Pfarrer Hoffmann-Schaefer) hatte viel aus seiner Gemeinde zu berichten. Zwischen den Vorträgen spielte die Gruppe »Halb so wild« immer wieder alte Schlager, deren Refrains das Publikum begeistert mitsang. Nach dem »Heile, heile Gänsje« von Harald Schmidt und den Dankworten und der Vorstellung der Mitwirkenden durch Claudia Braun endete der sehr gelungene Nachmittag mit dem Lied »So ein Tag, so wunderschön wie heute«, für den wir uns bei der Thomasgemeinde noch mal herzlich bedanken. Wir freuen uns jetzt schon auf den Kreppelkaffee 2013. Margit Klein

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KINDERTAGESSTÄTTE

Kita 2062 – eine Vision für die nächsten (fünfzig) Jahre

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errlich, wir dürfen träumen! Wir als Erzieherinnen im derzeit wirklich harten Alltag haben uns den Gedanken an ein optimales, für uns ideales Arbeiten in unserer Profession, unserem »Traumberuf«, so gut wie abgewöhnt. So schützt man sich vor Enttäuschung. Aber gut, wir wurden von den Redakteuren des Gemeindebriefs eingeladen, unsere Vision für die Arbeit im Kindergarten in den nächsten (fünfzig) Jahren zu beschreiben: Max und Mia, zwei und fünf Jahre alt, werden von ihrer Mutter gegen 7.30 Uhr in den Kindergarten gebracht. Gedämpftes Licht, leise Musik und ein harmonisch gestalteter Eingangsbereich führen zu den einzelnen Gruppen. Im großzügigen Gruppenraum, den die beiden sich mit 15 anderen Kindern und zwei Erzieherinnen teilen, werden sie schon erwartet und freundlich begrüßt. Mia hatte zuhause keine Lust zu frühstücken. Kein Problem. Sie geht ins Kindercafé, wo die Hauswirtschafterin schon das Frühstücksbuffet gerichtet hat. Selbstverständlich gibt es Porzellangeschirr, und Mia hat auch schon gelernt, sich Milch oder Wasser selbst einzugießen. Max braucht noch »seine« Erzieherin. Die beiden haben Zeit und Ruhe, den Tag mit einem Bilderbuch in der kuscheligen Leseecke zu beginnen. Langsam füllt sich der Gruppenraum. Da er aber großzügig proportioniert ist und klare Strukturen Ordnung und Übersichtlichkeit vermitteln, bleibt der Geräuschpegel gering. Der Tag nimmt seinen Verlauf: Morgenkreis, eine Geburtstagsfeier in der Gruppe und für den Rest des Vormittags die Möglichkeit für die Kinder, in allen anderen Räumen der Kita zu spielen und/oder an

Angeboten teilzunehmen, die die Erzieherinnen aus allen Gruppen anbieten: In einem Waschraum, der Wasserwerkstatt, wird ausprobiert, was alles schwimmen kann oder untergeht. Im Musikzimmer wird das Singspiel für das Sommerfest geübt, in der Kreativwerkstatt kümmert sich eine Gruppe um die Bühnenbilder. Wer Lust hat, kann in der Kinderküche lernen, wie Brot selbst gebacken wird. Wer all das nicht will, kann einfach in seiner Gruppe bleiben, im Bewegungsraum die neu aufgebaute Bewegungslandschaft ausprobieren oder im Außengelände spielen und werkeln. Mittag gegessen wird zu verschiedenen Zeiten, je nach Bedürfnis und Lust. Danach ist eine Ruhephase für alle Kinder. Wer schlafen möchte, geht in den Ruheraum, sonst gibt es ruhige Möglichkeiten sich zu beschäftigen. Nachmittags geht eine Gruppe noch auf Exkursion, und im Haus bieten sich AGs zum Besuchen an. Und die Erzieherinnen? Die haben Zeit für einzelne Kinder, kleinere Gruppen. Sie müssen nicht ständig von einem Dienst in den nächsten springen. Es sind so viele Erzieherinnen da, dass jede unbekümmert ihre Pausen wahrnehmen kann. »Aufgewacht, genug geträumt.« Ja, wenn wir mit solchen Arbeitsbedingungen hier tätig sein könnten, wäre es der wahr gewordene Traum. Sind wir enttäuscht, dass der Alltag heute so »anders« ist? Nicht enttäuscht, sondern realistisch. Aber wissen Sie was? Wir haben trotzdem unseren Traumberuf gefunden. Denn die Kinder sind es, die es schön machen, und mit ihnen verleben wir unsere Arbeitszeit! Cornelia Schäfer

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AUS DEM LEBEN DER GEMEINDE

Kindergartenkirche (mit dem Vogel Wiedo Wiedehopf)

»Ist der Wiedo mit dabei?« So fragen mich die Kinder im Kindergarten, wenn ich als Pfarrer zu ihnen in die Gruppe komme. »Wiedo Wiedehopf« ist eine Handpuppe, ein Vogel, der den Kindern die biblischen Geschichten erzählt. Mit Begeisterung hören die Kleinen die Geschichten: Sie gehen mit, jubeln mit den Menschen beim Einzug Jesu, sind traurig, wenn ein Mann gelähmt ist, sind erstaunt, wenn Jesus diesen dann heilt und er wieder laufen kann. Wöchentlich komme ich in die drei Gruppen ‚Hamster‘, ‚Bärchen‘ und ‚Igel‘ und erzähle so die biblischen Geschichten. Einmal im Monat feiern wir Kindergartengottesdienst mit allen Kindern, also auch den ‚Sonnenkäfern‘ (Krippenkindern), im Gemeindehaus. Mit den Geschichten hören die Kinder auf das,

was die Grundlage des christlichen Glaubens ist. Ihnen wird bewusst: Der barmherzige Gott, der sie liebt und ihnen Mut gibt, begleitet sie in ihrem Leben. Sie sind behütet und gehalten. »Auf Wiedosehen« riefen wir uns beim letzten Mal spaßeshalber zu. Der Wiedo soll nämlich wieder dabei sein. Denn er erzählt die Geschichten doch am spannendsten! Wiedo Wiedehopf ist keine Erfindung von mir, sondern von Karin Jeromin und Rüdiger Pfeffer, die die Kinderbibel »Komm, freu dich mit mir« herausgegeben haben. Hans Ulrich Hoffmann-Schaefer

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DAS ALLERLETZTE

So ein Hundeleben!

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Natürlich ist es süß, wenn sie an meinem Geburtstag erwähnt, sie wünsche sich übrigens in drei Jahren ein Hochbett. Eins mit steiler Leiter. Ich würde da oben leider nicht mehr raufkommen. In drei Jahren sei ich ja fast 50. Da bekäme ich ja schon einen Rollator verpasst. Zuckersüß. Natürlich ist es süß, wenn mir die Kurze die saubere Wäsche zum Aufhängen anreicht. Und wie sie die Wäsche durch die Wohnung schleudert, wenn ich nicht schnell genug bin! Super! Natürlich ist es süß zu sehen, wie sie in die Spülmaschine zu den dreckigen Tellern klettert. Und ihr sicheres Stilempfinden erst! Flaschen in der Kiste? Langweilig, typisch Erwachsene! Leere Flaschen machen sich viel besser auf dem Mülleimer. Und das Altpapier muss locker auf dem Küchenboden verteilt werden. Dann erst bekommt die Wohnung den letzten Pfiff. Die Süße wird sicher mal Innenarchitektin. Und natürlich freu ich mich außerordentlich, wenn sie beim Wickeln ihren Fuß in die Kackwindel stellt und sich dann blitzschnell an meinem Pullover abdrückt. Da rufe ich doch Hurra! Halleluja! Was bist du süß, mein Zuckerpüppchen! Was Süßeres habe ich ja noch nie gesehen, verdammt noch mal!!! Manchmal wär ich am liebsten ein alter Hund. Ich wollte auch gar nicht mehr nach draußen, läge einfach nur eingekringelt in meinem Körbchen in der hintersten Ecke, die Schnauze unter dem Schwanz. Und ich träumte von einem Fläschchen Bier, gelöscht mit einer Flasche Sekt. Was für ein Leben!

an muss ja heutzutage sowas von aufpassen, was man sagt. Erst gestern habe ich mir wieder einen Rüffel von meiner obersten Heeresleitung eingefangen, nachdem ich es gewagt habe festzustellen, dass Kinder was Herrliches sind – wenn sie endlich schlafen. Das erinnert mich an den Witz zwischen den Vertretern der Religionen, die sich über das Leben unterhalten. »Das Leben«, sagt der katholi-

sche Pfarrer, »beginnt unmittelbar nach der Empfängnis.« – »Das Leben beginnt drei Wochen nach der Befruchtung«, meint der evangelische Pfarrer. »Das Leben«, meldet sich der Rabbi zu Wort, »beginnt, wenn die Kinder aus dem Hause sind und der Hund gestorben.« Aber sowas darf man einer Mutter ja nicht sagen. Das ist Hochverrat am eigenen Blute. Die Kinder sind doch so süß! Natürlich ist es süß, wenn mich die Kurze anlächelt mit ihren ersten beiden Zähnchen, die dann doch schon nach 14 Monaten gekommen sind. Natürlich ist es süß, wenn die Große mich morgens fest umarmt und als allererstes erzählt, sie habe davon geträumt, dass mein Patensohn Paul zu Besuch gekommen sei. Paul habe die Tischdecke in Brand gesteckt und sie dann mit einer Flasche Sekt löschen wollen.

Marcel Schilling

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Luthergemeinde Mainz Friedrich-Naumann-Straße 20 55131 Mainz www.luthergemeinde-mainz.de

Redaktionsschluss für die kommende Ausgabe: 04.06.2012

Lutherkirche Zitadellenweg 1 oberhalb des Römischen Theaters

Fotos: Hans Ulrich Hoffmann-Schaefer, Christian Mulia, Hannes Kramer

Kindertagesstätte Friedrich-Naumann-Straße 22 Leiterin: Cornelia Schäfer, Tel.: 9 30 67 51

Druck Gemeindebriefdruckerei, Groß Oesingen

Büro Friedrich-Naumann-Straße 20 Sybille Lang-Lajendäcker Tel.: 8 59 46, Fax: 83 98 14 E-Mail: [email protected] Öffnungszeiten: Di und Do 10 - 15 Uhr

Bankkonten der Gemeinde bei der Mainzer Volksbank (BLZ 551 900 00) Spendenkonto: 223 937 012 Altenbetreuung: 223 937 038 Kita-Spendenkonto: 223 937 020

Pfarrer Hans Ulrich Hoffmann-Schaefer Friedrich-Naumann-Straße 14 Tel.: 83 93 10 E-Mail: [email protected] Sprechzeiten: nach Vereinbarung Pfarrerin Heidemarie Beier Tel.: 9 60 04 25 Impressum Herausgeberin Evangelische Luthergemeinde

Verantwortlich für den Inhalt Heidemarie Beier, Christian Mulia, Marcel Schilling Mailadresse [email protected]

Gestaltung: Hannes Kramer

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