Herzlich Willkommen zum Workshop
Geeignete Azubis gewinnen – so kann’s klappen! Unternehmerische Strategien im Umgang mit dem Azubi-Mangel
Dr. Anja Lietzmann, k.o.s GmbH
Berlin, 05.04.2016
Agenda
Begrüßung
08:00 Beginn
Erfolgreich Azubis anwerben Als attraktiver Ausbildungsbetrieb auftreten
Kurze Pause
Kandidatenauswahl – zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Azubis finden und binden – langfristig Fachkräfte gewinnen
11:00 Ende
Begrüßung
StartApp – ein Projekt der k.o.s GmbH
Ausbildung am Start (StartApp): •
Thema Azubi-Rekrutierung
•
Ziel: Unterstützung von Unternehmen, v.a. KMU, bei der Gewinnung und Bindung von geeigneten Auszubildenden
•
EU-Projekt
StartApp – ein Projekt der k.o.s GmbH StartApp unterstützt Unternehmen bei…
StartApp – ein Projekt der k.o.s GmbH Unterstützung für kleinere und mittlere Unternehmen bei der Rekrutierung von Auszubildenden durch • •
Produkte – Handbuch & Informationsbroschüren Workshops
Wer sind wir – und wer sind Sie?
Und wer sind Sie? Warum sind Sie hier?
Handlungsoptionen entwickeln
Ausgangspunkt für unseren Workshop: •
Unternehmen können etwas tun im Kampf gegen den Azubi-Mangel
•
Lassen Sie uns gemeinsam einige Handlungsoptionen erschließen: •
erfolgreich(er) Azubis anwerben
•
als Ausbildungsbetrieb attraktiv(er) sein
•
Kandidatenauswahl (besser) bewältigen
•
Azubis (besser) binden und Abbrüchen vorbeugen
Handlungsoptionen entwickeln
Strategien bei Azubi-Mangel (Übersicht): Akquise-Aktivitäten verstärken
Auswahlkriterien konkretisieren / Kompromissbereitschaft
Geeignete Kandidat/-innen so früh wie möglich ans Unternehmen binden
Unter Bewerbungen gezielter / flexibler Kandidat/-innen auswählen
Geeignete Kandidaten/innen langfristig als Fachkräfte gewinnen
Als Ausbildungsbetrieb attraktiv(er) sein
Höhere Anzahl an Bewerbungen
Handlungsoptionen entwickeln
Gesamten Rekrutierungszyklus bedienen:
Anbindung
Anbindung
Anwerbung Attraktivität
Auswahlkriterien
Erfolgreich Azubis anwerben
Rekrutierungszyklus: Phase „Akquisition“
Anbindung
Anbindung
Anwerbung Attraktivität
Auswahlkriterien
Intensive Rekrutierungsaktivitäten sind heute wichtiger denn je…
Früher: •
Beispiel Grimms Märchen “Tischlein deck dich”
Heute:
• • •
demografischer Wandel veränderte Bildungsinteressen von Jugendlichen Probleme bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen
Intensive Rekrutierungsaktivitäten sind heute wichtiger denn je…
•
Ausbildungsjahr 2013/2014: neuer Höchststand der unbesetzten betrieblichen Ausbildungsstellen: 37.100 (Quelle: Berufsbildungsbericht 2015)
•
40% der Betriebe können ihre Ausbildungsstellen nur teilweise oder gar nicht besetzen; v.a. KMU haben Probleme (Quelle: BIBB-Qualifizierungspanels 2013)
Anstieg der unbesetzten Ausbildungsstellen (Quelle: BA)
StartApp-Regel: Intensivieren Sie Ihre Rekrutierungsanstrengungen.
Treten Sie mit aktiven Rekrutierungsmaßnahmen auf den Ausbildungsmarkt. Setzen Sie Rekrutierungsinstrumente sowohl intensiv als auch offensiv ein, und bringen Sie auch gänzlich neue Instrumente zum Einsatz. Arbeiten Sie mit einem (stimmigen) Mix aus unterschiedlichen Rekrutierungsinstrumenten und -maßnahmen.
Handlungsspielräume erkennen
Studien zeigen, dass Unternehmen, die alle Ausbildungsplätze besetzen, anders rekrutieren als solche Unternehmen, denen das nicht gelingt
Erfolgreich rekrutierende Unternehmen… •
nutzen mehrere unterschiedliche Wege der Anwerbung von Jugendlichen
•
treten direkt & persönlich mit Jugendlichen in Kontakt, z. B. in Form von Praktika
Mehrere Wege der Anwerbung gehen
Fünf Felder, in denen Unternehmen aktiv werden können:
Mehrere Wege der Anwerbung gehen
Werbung & Öffentlichkeitsarbeit:
Mehrere Wege der Anwerbung gehen
Veranstaltungen:
Mehrere Wege der Anwerbung gehen
Betriebliche Praxisangebote:
Mehrere Wege der Anwerbung gehen
Botschafter/-innen und Mentoring:
Mehrere Wege der Anwerbung gehen
Kooperationen und Netzwerke:
Persönlich mit Jugendlichen in Kontakt treten
Persönlich mit Jugendlichen in Kontakt treten
Betriebspraktika:
Unternehmen… • frühzeitige, intensive Kontakte zu potenziellen Azubis • prüfen, ob Jugendliche zu ihnen passen, wie sie sich im Arbeitsalltag bewähren, welche ausbildungsrelevanten Kompetenzen und welche Arbeitseinstellung sie besitzen
Jugendliche… • gewinnen guten Einblick in ein Unternehmen und das Berufsfeld • machen praktische Erfahrungen • wissen besser, worauf sie sich mit einer Ausbildung einlassen und brechen seltener ab
Persönlich mit Jugendlichen in Kontakt treten
Aber: Ein gutes Praktikum muss systematisch gestaltet werden. Es ist so ausgerichtet, dass es a) den jungen Praktikant/-innen möglichst tiefe Einblicke in Beruf und Ausbildung gibt, b) dem Unternehmen eine fundierte Vorstellung darüber gibt, inwiefern die Praktikant/-innen als zukünftige Azubis geeignet wären
Tipps für die Gestaltung der Akquisitions-Phase
•
Gehen Sie Ihrer Zielgruppe in jeder Hinsicht entgegen.
•
Werfen Sie nicht alle Zielgruppen in einen Topf.
•
Setzen Sie auf direkte Kontakte.
•
Gehen Sie aktiv auf geeignete Kandidat/-innen zu.
•
Pflegen Sie Kontakte.
•
Setzen Sie geeignetes Personal ein.
•
Bieten Sie stets Informationsmaterial an.
Haben Sie noch Fragen / Kommentare zum Thema Anwerbung von Azubis?
Als attraktiver Ausbildungsbetrieb auftreten
StartApp-Regel: Überzeugen Sie zuerst als Ausbildungsbetrieb.
Bieten Sie attraktive Ausbildungsbedingungen und hohe Ausbildungsqualität – und sprechen Sie darüber. Nur wenn Sie als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb überzeugen können, gelingt es Ihnen, geeignete Auszubildende zu gewinnen. Und überzeugen können Sie nicht mit Werbesprüchen, sondern mit Taten.
Eine Arbeitgebermarke, die auch junge Menschen anspricht
Mit klassischen KMU-Stärken punkten, die junge Menschen attraktiv finden •
Einbezug des Personals in wichtige Unternehmensentscheidungen
•
selbständige Gestaltung von Arbeitsabläufen und rasche Übernahme von Verantwortung auch bei neuen Mitarbeiter/-innen einschließlich Berufsanfänger/-innen
•
kurze Entscheidungswege
•
abwechslungsreiche Tätigkeiten
•
ausgeprägtes Wertesystem, das auch soziale Verantwortung (z. B. für die Region) einschließt
•
familiäre Arbeitsatmosphäre
Eine Arbeitgebermarke, die auch junge Menschen anspricht
Alleinstellungsmerkmale entwickeln, pflegen und kommunizieren = unverwechselbare, für das Unternehmen spezifische Merkmale Überzeugende Antworten auf folgende Fragen finden: •
Was macht mich als Ausbildungsbetrieb besonders?
•
Wodurch unterscheide ich mich als Ausbildungsbetrieb am besten von anderen Ausbildungsbetrieben?
•
Was macht mich für potenzielle Auszubildende interessant?
Engagement und Einfallsreichtum sind gefragt
Einige Beispiele für attraktive Ausbildungsangebote an junge Menschen sind: • • • • • • • • •
• •
Angebote von Zusatzqualifikationen, die neben der Ausbildung erworben werden können Angebote zur weiteren beruflichen Entwicklung wie Meisterabschluss oder Duales Studium Angebote für besondere Zielgruppen, z. B. in Form von Teilzeit-Ausbildung oder Nachhilfeunterricht besondere Unterstützungsstrukturen, z. B. Patenschafts- und Mentoring-Programme Öffentliche Auszeichnungen und Besten-Ehrungen, z. B. Zahlungen von Prämien, „Azubi des Monats“ etc. Ausbildungstage mit besonderem Programm, z. B. ein Tag, an dem die Auszubildenden Chef/-innen sein können und das Unternehmen leiten dürfen besondere Ausbildungsphasen, z. B. die Möglichkeit, vorübergehend in der Filiale einer anderen Stadt – oder sogar im Ausland – den Beruf neu kennenzulernen finanzielle Zuschüsse, z. B. zu Fahrtkosten bei der Anreise zum Arbeitsplatz besondere Rahmenbedingungen, z. B. hervorragende Ausstattung des Arbeitsplatzes oder Einsatz neuer (digitaler) Technologien besondere Teambuilding-Maßnahmen familienfreundliche Angebote, z. B. Möglichkeiten zum Homeoffice
Engagement und Einfallsreichtum sind gefragt
Unternehmen gewinnen, wenn sie diese Liste fantasievoll erweitern – und erfolgreich kommunizieren. •
Viele Maßnahmen setzen weder zusätzliche finanzielle Ressourcen noch ein elaboriertes Personalwissen voraus.
•
Stattdessen Haltungen und Ambitionen der nächsten Generation gegenüber: •
Kultur, die Ausbildung einen hohen Stellenwert zuweist
•
Kultur, die junge Menschen sowie ihre berufliche und private Entwicklung ins Zentrum rückt
Möglichkeiten von KMU, sich attraktiv zu machen, sind fast unbegrenzt und benötigen v. a. Ideenreichtum und Engagement
Wann Ausbildung attraktiv ist, bestimmen die Jugendlichen
Attraktives Ausbildungsprogramm •
Möglichkeit zu umfänglichem Lernen und Erwerb von Fachwissen
•
‚echte Arbeit‘ im Betrieb leisten - Praxisnähe
•
Einbezug in größere Aufgaben
•
stimulierende Lernumgebung
•
vielseitige und abwechslungsreiche Aufgaben
•
Schwierigkeitsgrad dem Kenntnisstand der Jugendlichen anpassen
•
Freiräume im Lernen: selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren der Arbeit
•
Freude & Spaß bei der Arbeit
Wann Ausbildung attraktiv ist, bestimmen die Jugendlichen
Betreuung & Begleitung •
kompetente und engagierte Ausbilder, die regelmäßig am Arbeitsplatz für Unterweisungen und Anleitungen verfügbar sind
•
Aufmerksamkeit, Fürsorge, Wertschätzung und ständiges Feedback, insbesondere Lob bei guten Leistungen
Wann Ausbildung attraktiv ist, bestimmen die Jugendlichen
Zukunftsperspektiven •
hohe Übernahmechancen
•
langfristige Jobsicherheit
•
Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Ausbildung
•
berufliche Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten
Betriebsklima •
Zusammengehörigkeitsgefühl
•
respektvoller Umgang, insbesondere den Azubis gegenüber
Wann Ausbildung attraktiv ist, bestimmen die Jugendlichen
Rahmenbedingungen •
angemessene Ausbildungsvergütung
•
Ausbildungszeiten
•
Umgang mit Überstunden
•
Erreichbarkeit der Arbeitsstätten
•
familienfreundliche Angeboten
Wann Ausbildung attraktiv ist, bestimmen die Jugendlichen
Als Unternehmen insgesamt überzeugen •
gute Unternehmenskultur
•
(soziale, ökologische oder ethische) Unternehmenswerte
•
sinnstiftende Tätigkeiten
•
guter Ruf
•
Art und Qualität von Produkten und Dienstleistungen
Haben Sie noch Fragen / Kommentare zum Thema attraktiver Ausbildungsbetrieb?
Kandidatenauswahl – zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Rekrutierungszyklus: Phase „Auswahl“
Anbindung
Anbindung
Anwerbung Attraktivität
Auswahlkriterien
Handlungsspielräume erkennen
Studien zeigen, dass Unternehmen, die alle Ausbildungsplätze besetzen, anders rekrutieren als solche Unternehmen, denen das nicht gelingt
Erfolgreich rekrutierende Unternehmen…
•
sind offen für Bewerber/-innen aller Schulniveaus
•
legen mehr Wert auf soziale Kompetenzen und persönliche Eigenschaften als auf Schulnoten oder Testergebnisse
•
sind bereit, Ausbildungsplätze auch mit solchen Jugendlichen zu besetzen, die nicht (vollständig) ihren Wunschvorstellungen entsprechen
StartApp-Regel: Wissen Sie genau, wie geeignete Kandidat/-innen aussehen.
Einstellungsentscheidungen nach Bauchgefühl waren gestern. Definieren Sie stattdessen genau die Voraussetzungen, die Bewerber/innen für eine Ausbildung in Ihrem Unternehmen mitbringen müssen. Erstellen Sie Kompetenzprofile für Ihre Ausbildungsberufe, und prüfen Sie gut, inwiefern Kandidat/-innen den dort definierten Erwartungen gerecht werden.
Kandidatenauswahl gut begründen können
Voraussetzung: Kompetenz/Anforderungsprofil •
ist das Fundament des Auswahlprozesses
•
legt Kriterien – Eigenschaften, Fähigkeiten und Kompetenzen – fest, die für die Ausbildung benötigt werden und die daher geeignete Kandidat/-innen charakterisieren
•
Auswahlkriterien leiten sich ab aus den Aufgaben, die mit der Ausbildung und der Berufsposition verbunden sind sowie den Rahmenbedingungen im Unternehmen
Kandidatenauswahl gut begründen können
Voraussetzung: Kompetenz/Anforderungsprofil
StartApp-Regel: Seien Sie realistisch in Ihren Bewerbungsanforderungen.
Stellen Sie in Zeiten des Bewerbermangels sicher, dass Ihre Erwartungen an die zukünftigen Auszubildenden nicht zu hoch sind. Prüfen Sie, welche Kompetenzen wirklich unabdingbar sind. Bleiben Sie kompromissbereit, ohne dabei eine beliebige Auswahl zu treffen. Finden Sie keine Bewerber/-innen mit den gesuchten Qualitäten, erwägen Sie, auch schwächere Bewerber/-innen zu akzeptieren und diese ggf. mittels zusätzlicher Unterstützungsangebote zum Ausbildungsabschluss zu führen.
Unternehmen sind gefragt, neu über Bewerbungsanforderungen und Einstellungskriterien nachzudenken.
Worauf kommt es bei der Auswahl an?
Schulzeugnisse sind nicht alles •
Gute Kenntnisse in bestimmten Schulfächern sind eine notwendige Voraussetzung für viele Ausbildungsgänge.
Gleichwohl gilt, dass… •
Schulzeugnisse bilden den echten Wissensstand oft unzureichend ab.
•
Sie bieten sie oft wenig Einblick in die berufliche Eignung.
•
Sie sagen häufig wenig über das tatsächliche Verhalten am Arbeitsplatz und das weitere berufliche Entwicklungspotenzial einer Person aus.
Worauf kommt es bei der Auswahl an?
Schulzeugnisse sind nicht alles •
Unternehmen sind gut beraten, wenn sie das Schulniveau/Schulnoten als eines von mehreren Auswahlkriterien heranziehen – und je nach Ausbildungsgang ggf. andere Anforderungskriterien (deutlich) höher gewichten.
Worauf kommt es bei der Auswahl an?
Persönliche Eigenschaften und soziale Kompetenzen gewinnen an Bedeutung •
Immer mehr Unternehmen vertreten heute die Auffassung, dass sie beruflichfachliche Fähigkeiten selbst während der Ausbildung entwickeln.
•
Stattdessen sind ihnen Kompetenzen wichtig, die nicht einfach antrainiert werden können: Interesse am Beruf, Motivation, Neugier, Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit oder Kritikfähigkeit (= soft skills).
•
Sie gelten als Voraussetzung dafür, dass fachliches Wissen während der Ausbildung erfolgreich angeeignet werden kann.
•
Dieses Vorgehen orientiert sich weniger an bereits vorhandenen Fähigkeiten und stärker an den Entwicklungspotenzialen von Bewerber/-innen.
Worauf kommt es bei der Auswahl an?
Berufsspezifische Kompetenzen ins Zentrum rücken •
Für die erfolgreiche Absolvierung einer Ausbildung sind meist berufsspezifische (z.B. handwerkliche) Kompetenzen wichtiger als theoretisches Schulwissen.
•
Aber: Die berufliche Eignung lässt sich oft weder den schriftlichen Bewerbungsunterlagen noch dem Schulzeugnis entnehmen und wird auch nicht immer im Vorstellungsgespräch transparent.
•
Die berufliche Eignung muss deshalb durch andere, zusätzliche Auswahlinstrumente geprüft werden.
Worauf kommt es bei der Auswahl an?
Berufsspezifische Kompetenzen testen
•
Standardisierte Tests: allgemeiner Wissenstest, Eignungstest / Kompetenzfeststellungstest
•
Assessment Center: Präsentationen, Rollen- oder Planspiele, nachgestellte Situationen aus der Praxis, Interessens-, Eignungs- und Wissenstests
•
Arbeitsprobe: kleine, praxisbezogene Übung
•
Probetag: praxisrelevante Aufgaben an einem bis max. drei Tagen im Unternehmen
Worauf kommt es bei der Auswahl an?
Wunschkandidat/-innen adé? •
Ja und nein
Die Zukunft wird von zwei Strategien in Kombination geprägt sein: Als Ausbildungsbetrieb attraktiver sein
Wunschkandidat/-innen gewinnen
Flexibilität bei Auswahlkriterien
Ausbildungsplätze mit Kandidat/-innen besetzen, die nicht (vollständig) den Wunschvorstellungen entsprechen
Worauf kommt es bei der Auswahl an?
Wunschkandidat/-innen adé? •
Kompromissbereitschaft bei den Auswahlkriterien öffnet Unternehmen für neue ausbildungsinteressierte Zielgruppen
•
2013/2014 fanden fast 21.000 Jugendliche keinen Ausbildungsplatz
•
Diese Jugendlichen zählen oft nicht zu den Top-Kandidat/-innen, manchmal sogar zu den als ‚nicht ausbildungsreif‘ oder als ‚nicht vermittelbar ‘ geltenden Fällen
•
Doch auch diese können – unter bestimmten Bedingungen – erfolgreich eine Ausbildung absolvieren. Zu diesen Bedingungen zählen zusätzliche Unterstützungsangebote durch Unternehmen und andere Akteure (besondere fachliche Begleitung oder Nachhilfeunterricht, sozialpädagogische Betreuung, psychologische Stabilisierung etc.)
Worauf kommt es bei der Auswahl an?
Wunschkandidat/-innen adé? •
Aber: Flexibilität sollte auf keinen Fall Beliebigkeit bedeuten.
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Unternehmen sollten sich auf die wirklich essenziellen – schulischen, beruflich-fachlichen, persönlichen und sozialen – Kompetenzen für die Aufnahme einer Ausbildung konzentrieren.
•
Im Extremfall ist dies ein einziges Kriterium: Motivation und Interesse am Beruf.
StartApp-Regel: Öffnen Sie sich für neue Zielgruppen.
Gestalten Sie Ihre Einstellungspolitik so flexibel, dass Sie keine Gruppe von ausbildungsinteressierten Personen ausschließen. Öffnen Sie sich für Bewerber/-innen mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen. Nutzen Sie alle Begabungsreserven. Prüfen Sie, welche Zielgruppen bislang nicht oder wenig berücksichtigt wurden. Unternehmen Sie Aktivitäten, um diese aktiv für Ihre Ausbildungsangebote zu erschließen.
Wer sind die Auszubildenden der Zukunft? I
(verstärkte) Berücksichtigung von Personengruppen, die bislang wenig oder nicht in den Blick gefasst wurden
•
Jugendliche mit Startschwierigkeiten (z.B. Jugendliche mit niedrigen / keinen Schulabschlüssen, mit schlechten Schulzeugnissen oder Jugendliche, die bei der Ausbildungsplatzsuche schon einmal leer ausgegangen sind)
•
Jugendliche mit Migrationshintergrund
•
Junge Menschen mit Behinderung
•
Abiturient/-innen
•
Studienabbrecher/-innen
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Mädchen und junge Frauen
Wer sind die Auszubildenden der Zukunft? II
•
Junge Mütter und Väter
•
Ältere Personen (Senior-Azubis; Personen, die älter als 29 Jahre sind und bislang an- oder ungelernt bzw. in einem anderen Beruf tätig waren)
•
Ausbildungsinteressierte aus anderen Regionen
•
Ausbildungsinteressierte aus dem europäischen Ausland
•
Junge geflüchtete Menschen
Tipps für die Gestaltung der Auswahl-Phase
•
Zeigen Sie den Kandidat/-innen Respekt und Wertschätzung.
•
Geben Sie den Bewerber/-innen das Gefühl, begehrt zu sein.
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Gestalten Sie den ersten Eindruck positiv.
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Kommunizieren Sie schnell und zuverlässig.
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Bieten Sie ein transparentes Bewerbungsverfahren.
•
Kommunizieren Sie Auswahlentscheidungen überzeugend.
Haben Sie noch Fragen / Kommentare zum Thema Kandidatenauswahl?
Azubis finden und binden – langfristig Fachkräfte gewinnen
Nach dem Finden das Binden – heute wichtiger denn je…
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Ca. ein Viertel aller begonnenen Ausbildungen endet ohne Abschluss (Quelle: BIBB).
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Die Hälfte der Vertragslösungen wird durch den Azubi (mit-)initiiert. Die aktive Anbindung von Kandidat/-innen ans Unternehmen sollte an dem Tag beginnen, an dem die Entscheidung für die Einstellung fällt.
StartApp-Regel: Binden Sie zukünftige Auszubildende frühzeitig ans Unternehmen.
Gestalten Sie den Rekrutierungsprozess so, dass interessante Bewerber/innen spätestens ab dem Tag der Vertragsunterzeichnung und noch vor Ausbildungsstart aktiv in das Unternehmen integriert werden. Binden Sie die zukünftigen Auszubildenden nicht nur vertraglich, sondern auch emotional ans Unternehmen. Minimieren Sie so das Risiko, dass Kandidat/-innen vor Ausbildungsantritt, während der Ausbildung oder nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung das Unternehmen verlassen.
Rekrutierungszyklus: Phasen „Vertragsabschluss“ & „Anbindung
Anbindung
Anbindung
Anwerbung Attraktivität
Auswahlkriterien
Anbindung vor Ausbildungsbeginn
•
Vertragsabschluss: Beziehung zwischen Unternehmen und Azubi wird formell und verbindlich aufgenommen
Über den Vertragsabschluss hinaus sind Unternehmen gefragt, diese Beziehung aktiv zu gestalten und die neuen Azubis durch weitere Maßnahmen an das Unternehmen zu binden.
Anbindung vor Ausbildungsbeginn
•
Willkommensveranstaltungen: z.B. Willkommensessen oder -umtrunk im oder außerhalb des Unternehmens, Begegnungs-Café am Nachmittag, Begrüßung der neuen Azubis auf der Abschlussfeier der Ausbildungsabsolvent/-innen
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Unternehmensinterne Veranstaltungen: Einladung zu Sommer- und anderen Betriebsfeiern bzw. Betriebsausflügen, zu traditionellen Zusammenkünften informellerer Art, wie das gemeinsame Bier am Freitagabend, etc.
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Unternehmensinterne Kommunikation: Versand von internen Newslettern, Mitarbeiterzeitschriften, Unternehmens- und Geburtstagsgrüßen, Begrüßungsbriefe etc.
Tipps für die Gestaltung der Phase rund um den Vertragsabschluss
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Verdeutlichen Sie die Attraktivität einer Ausbildung bei Ihnen.
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Betrachten Sie die künftigen Azubis als Teil des Unternehmens.
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Bereiten Sie den Einstieg in die Arbeitswelt vor.
Anbindung in den ersten drei Monaten der Ausbildung
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Unternehmen beziehen idealerweise auch die Eltern der neuen Azubis mit ein, z.B. durch Elternabende.
Tipps für die Gestaltung der Integrations-Phase
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Zeigen Sie den Auszubildenden, dass sie willkommen sind.
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Bauen Sie ein vertrauensvolles Verhältnis auf.
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Unterstützen Sie aktiv den Übergang zwischen Schule und Beruf.
Haben Sie noch Fragen / Kommentare zum Thema Bindung von neuen Azubis?
Vielen Dank.
www.kos-qualitaet.de/startapp.html www.startapp-project.eu/de
Kontakt: Dr. Anja Lietzmann k.o.s GmbH Am Sudhaus 2 12053 Berlin T +49 30 2887 565 10 F +49 30 2887 565 21
[email protected] www.kos-qualitaet.de