1

Gedanken zum Titelbild Wenn ich in den vorhergehenden Jahren das Titelbild der jeweiligen WGT-Liturgie zum ersten Mal sah, entschlüpfte mir ein noch unreflektiertes "wie schön!" So ging es mir heuer nicht; im Gegenteil: vor allem das kräftige Rot in dem Halbkreis von blauen und weißen Flächen irritierte mich. Außerdem schaue ich offensichtlich einerseits von außen nach innen - vgl. die beiden Arme und Hände! - und andererseits von innen nach außen - vgl. eine Palmenreihe, die wie eine riesige überwachsene Bretterwand wirkt und unten ein winziger Eselskarren mit zwei Insassen! Nachdenken ist gefragt. Die Farben rot, blau und weiß erinnern an Kirchenfenster und zugleich an die Flagge Kubas. Und wenn ich gleichzeitig hinein und hinaus sehe, heißt das vielleicht: ich kann/ich darf mich nicht raushalten, mich nicht abschotten: meine Hand muss die große, von oben hilfreich gereichte, die "rechte" - d.h. für die entsprechende Situation geeignete, richtige Hand sein. Wie selbstverständlich wirkt doch diese Geste des offensichtlich noch nicht erschütterten kindlichen Urvertrauens! Andererseits liegt der politisch-soziale Aspekt nahe: die wahrnehmende und rettende Hand als Einladung und Herausforderung, nicht nur in Kuba, sondern überall auf der Welt! Denn überall hilft das Vertrauen, dass Jesus uns als "Kind" wahr nimmt und uns seine Hand entgegenstreckt. Inzwischen kann ich auch diesmal für mich wieder sagen: "wie schön!" (Anm: Ruth Mariet Trueba Castro ist eine junge Künstlerin und Schriftstellerin in Habana/Kuba)

OStR

.in

Monika Heitz

Ein Wort zur Bibelstelle. Zwei Bibelstellen haben die Frauen aus Kuba für diesen Gottesdienst ausgesucht: Zuerst die bekannte Verheißung aus dem Buch Jesaja. Sie hält an der Hoffnung Israels fest, dass Gott einen Retter schicken wird; der wird den Armen und Unterdrückten zu ihrem Recht verhelfen. Durch sein Wort wird er dem Treiben der Gewalttätigen ein Ende setzen. Seine Gerechtigkeit, sein Friede wird Wirklichkeit werden als Versöhnung der Menschen untereinander und mit allen Geschöpfen. Im zweiten Text aus Markus werden Kinder zu Jesus gebracht. Die Jünger weisen sie zurück, denn sie haben dort nichts verloren, wo Schriftgelehrte ihren Schülern Gottes Wort auslegen. Aber die Jünger müssen von Jesus lernen: Jesus ruft gerade die Kinder zu sich. Denn wo Gottes Wille geschieht, sind es gerade die Unsichtbaren, Machtlosen, an den Rand Gedrängten, denen Gott ihr Menschenrecht zurückgibt, indem er sie seine Liebe, seinen Segen erfahren lässt. Um das Annehmen der Übersehenen, Macht- und Hilflosen geht es in der Gemeinde und in der Gesellschaft. Es gibt keine Nähe Gottes an den „Kleinen“ vorbei. Aber wo sie angenommen werden, ist Gott mit seinem Segen, seiner Liebe, seiner Kraft da. Das ist auch die Aussage der dritten Bibelstelle – Mk 9, 33-37 – , die zwar nicht gelesen, auf die aber vor allem im Titel Bezug genommen wird: ein Kind, das auf helfende, schützende, befreiende Liebe angewiesen ist, aufzunehmen, heißt den Gott aufzunehmen, der uns in Jesus begegnet. a .in a Mag. Waltraut Kovacic/Pfr Mag. Ilse Beyer

2

Willkommen sein und informiert beten: Vor dem Beginn der Feier können alle mit einem kleinen „Willkommensgetränk“ und einer Schmetterlingslilie (aus Papier) begrüßt werden. Kubanische Musik und Bilder helfen uns, „informiert zu beten“. Die Schmetterlingslilie, die Nationalblume Kubas, ist ein Symbol für den Freiheitskampf gegen die Kolonialherrschaft. Heute verbinden die kubanischen Frauen damit Ermutigung zum Handeln und die Schönheit des Lebens.

Musik Begrüßung: (eventuell mit Dreieinigkeitsformel) Eingangslied: „Aclamemos al senor“

EINZUG: Frauen verschiedener Generationen legen Symbole auf den Altar. Alte Frau (mit einer Bibel): Ich heiße Juana. Ich bringe die Bibel, das Wort Gottes. So wie viele christliche Frauen meiner Generation habe ich an meinem Glauben festgehalten und Gottesdienst gefeiert, obwohl wir diskriminiert wurden. Wir haben das Wort Gottes an unsere Enkelkinder weitergegeben. Durch uns haben sie gelernt, dass Gott sie liebt, und so haben sie angefangen an ihn zu glauben. Wir haben unsere Kirchen offen gehalten, auch wenn nur wenige zum Gottesdienst gekommen sind. Wir waren die lebendigen Steine, die Grund zur Hoffnung gegeben haben. So haben uns Widerstand und Schmerz geprägt, aber auch Freude. Denn wir sehen, wie bei

3

uns die Wahrheit blüht und das Wort Gottes mit Freude aufgenommen wird. (Sie legt die Bibel auf den Altar.) ALLE: Lob und Preis sei Gott! Eine Frau (mit einer Schüssel voller Lebensmittel): Ich heiße Yamilka. Ich habe vielerlei Aufgaben in meinem Beruf, in der Kirche und in meiner Familie. Ich bringe Früchte der Erde, weil Frauen meiner Generation dafür verantwortlich sind, täglich abwechslungsreich für unsere Kinder zu kochen. Ein traditionelles kubanisches Gericht ist „ajiaco“, ein Eintopf aus verschiedenen Gemüsesorten, die wir selbst anbauen: Yucca, Süßkartoffeln, Kürbis, Malanga-Wurzel, Kochbananen und Mais. Diese Mischung ist sehr schmackhaft, weil die Früchte mit ihrem jeweils eigenen Aroma gemeinsam einen neuen Geschmack hervorbringen. So spiegelt dieses Gericht unser Leben in seiner Vielfalt wider. Wir sind Ärztinnen, Architektinnen, Lehrerinnen, Baumeisterinnen, Musikerinnen, Pfarrerinnen, Friseurinnen, Bäuerinnen, Geschäftsfrauen und so weiter. Aber wir sind durch unsere Kreativität miteinander verbunden, wenn wir im Kampf ums Überleben unsere Familien ernähren und versorgen. Verbunden sind wir auch durch all das, was wir an Wissen und Begabungen in unsere Gesellschaft einbringen. Wir geben dem Alltag Würze. (Sie stellt die Schüssel auf den Altar.) ALLE: Lob und Preis sei Gott! Eine Frau (mit Kerze): Ich heiße Liudmila. Schon als kleines Mädchen habe ich Bibelgeschichten zugehört, die meine Großmutter Juana mir erzählt hat. Ich bin regelmäßig mit ihr zu Gottesdiensten und zu verschiedenen kirchlichen Veranstaltungen gegangen. In den Sommerferien war ich jedes Jahr in einem Sommerbibelkurs. Wie meine Großmutter damals, engagiere ich mich jetzt in meiner Jugendgruppe.

4

Ich bin eine der jungen Frauen, die sich danach sehnen, mit dem Licht meiner Generation die Dunkelheit unserer Gegenwart zu erhellen. Wir haben die Möglichkeit, kostenlos zu studieren und eine Universitätsausbildung zu bekommen, so dass wir unsere Familien und unsere Gesellschaft unterstützen können. Aber trotz meiner Ausbildung verdiene ich nicht genug, um meine Bedürfnisse und schon gar nicht die meiner Familie decken zu können. Seit Jahren leiden wir unter der Wirtschaftskrise und unsere Löhne reichen nicht. Auswanderung dünnt unsere Generation aus, viele meiner Bekannten leben im Ausland. Jede Abreise vertieft mein Gefühl von Einsamkeit und Frustration. Dennoch vertraue ich darauf, dass das Licht meiner Generation vielen jungen Menschen, Männern wie Frauen, die Zukunft unseres Landes erhellen kann, auch wenn wir das jetzt noch nicht sehen können. Unsere Kinder haben das Recht, dieses wunderbare Land zu genießen, das Gott uns gegeben hat. (Sie stellt die Kerze auf den Altar.) ALLE: Lob und Preis sei Gott! Eine Frau (mit Rumbakugeln): Ich bin Olivia. Ich komme aus der östlichen Region und bringe die Freude und den Rhythmus. Ich komme gerne jeden Sonntag in die Kirche und rede auch gerne mit meinen Freundinnen über Gott. Ich lebe bei meiner Mutter. Mein Vater ist Arzt und arbeitet in Venezuela. Ich bin stolz auf ihn, aber ich vermisse meinen Papa. Meine Mutter geht nicht mit mir in die Kirche, aber ich erzähle ihr immer, was ich dort gehört habe. (Sie schüttelt die Rumbakugeln und legt sie auf den Altar.) ALLE: Lob und Preis sei Gott!

5

Eine Frau (mit Zuckerrohr): Ich heiße Ana Paula. Ich komme aus Zentral-Kuba und bringe ein Stück Zuckerrohr als Zeichen dafür, wie Kinder auf Kuba geliebt werden. In Kuba können Buben und Mädchen mit ihren Freundinnen und Freunden in der Schule und in der Nachbarschaft spielen. Wir können in die Schule gehen und wir fühlen uns geliebt, auch wenn die Erwachsenen uns manchmal nicht zuhören. Kein Kind bei uns muss sich den Lebensunterhalt selbst verdienen. (Sie legt das Stück Zuckerrohr auf den Altar.) Eine: Ich bin Maria Carla. Ich komme aus der westlichen Region und gehe gerne zur Kirche, dort kann ich glücklich sein und mit anderen singen. Nun lade ich Sie ein, einander zu begrüßen, wie wir das in Kuba tun: entweder ein Kuss auf die Wange, eine Umarmung oder ein Hände-Schütteln; und wir sagen: Buenos dias! (am Morgen). Buenas tardes! (nach 12 Uhr Mittag). Buenas noches! (nach 19 Uhr am Abend). Wir wollen einander fröhlich begrüßen. Lied: „Demos Gracias al Señor“

Eine: Gott der Geschichte, alle Generationen haben deinen Namen gepriesen. ALLE: Voll Freude preisen wir deine Gegenwart und stimmen ein in den Gesang der Spottdrossel, der Palmen, der Flüsse und der gesamten Schöpfung. Eine: Jesus, weiser Lehrer, Quelle ewiger Werte, aus der wir Liebe schöpfen. ALLE: Wir preisen deine Gegenwart mitten unter uns mit dem Klang der Gitarren, der Klanghölzer und Bonge-Trommel. 6

Eine: Heiliger Geist, Heilige Weisheit, den Kleinsten unter uns zeigst du dich und bist bis heute in unseren Träumen und Hoffnungen. ALLE: Wir preisen deine Gegenwart in unserer Mitte und bringen vor dich die Träume der Älteren, die Visionen der Jungen und die Weisheit der Kinder. Eine: Gott unseres Daseins, du freust dich am Leben wie ein Kind und schmückst es mit viel Schönem. Du kannst jeden Tag in ein Wunder verwandeln und jeden Augenblick in einen Anlass zum Feiern. ALLE: Wir preisen deinen gesegneten Namen und verkünden dein Reich im Namen Jesu. Amen. Lied: „Lasst uns danken unserm Gott“

Eine: Gott des Lebens, du warst bei uns in allen Generationen. Wir sind die Kinder, die dich aufnehmen. Wir bitten dich: Erfülle diesen Gottesdienst mit deinem Geist, so wie du die Menschen mit deinem Geist erfüllt hast durch die Geburt eines Kindes, das uns das Wunder der Liebe gelehrt hat. Im Namen dieses Kindes, Jesus, beten wir. ALLE: Amen. Eine: Wir bekennen unsere Schuld. Eine: Wie ein Schmetterlingsjasmin frisches Wasser an fließenden Bächen braucht, um zu wachsen und seine Schönheit hervorzubringen, so brauchen wir Gottes Liebe und Weisheit, die wie Wasser strömen. Wir haben die Einladung, seine Liebe anzunehmen, oft nicht wahrgenommen. So bitten wir um Vergebung.

7

Lied: „Kyrie“ (GL155, EG 178.9 ); M und Satz: aus der Ukraine ALLE: Gott, Geist des Lebens, höre unsere Gebete und gib uns Hoffnung, Kraft und Liebe. Eine: Gott, wir bekennen: Wir nehmen dich nicht auf, wenn wir die Rechte von Kindern nicht achten und ihnen die Möglichkeit verweigern, sich in Kirche, Familie und Gesellschaft einzubringen. Eine: Hilf uns, von den Kindern zu lernen, einander anzunehmen, einander nicht zu diskriminieren, sondern Versöhnung in unseren Gemeinschaften zu suchen. Eine: Wir geben zu, dass wir uns oft nicht wie Kinder freuen und Gottes Fülle in der Vielfalt seiner Schöpfung feiern. ALLE: Gott, Geist des Lebens, verwandle uns und gib uns Hoffnung, Kraft und Liebe. Eine: Vergib uns, wenn wir keinen Raum schaffen für einen Dialog zwischen den Generationen, sondern Misstrauen und Machtkämpfe zulassen, die unseren Beziehungen schaden. Eine: Wir bekennen, dass wir unsere Stimmen nicht laut genug erhoben haben, um eine Ungerechtigkeit wie die Wirtschaftsblockade anzuprangern. Mehr als 50 Jahre lang hat sie das kubanische Volk beeinträchtigt und so Gesundheit und Wachstum unserer Kinder gefährdet. Eine: Vergib uns, wenn wir die tägliche Gewalt gegen Frauen, Kinder und ältere Menschen zu Hause, am Arbeitsplatz oder in der Gesellschaft und in der Kirche nicht zur Kenntnis nehmen. ALLE: Geist des Lebens, befreie uns und gib uns Hoffnung, Kraft und Liebe.

8

Eine: Wir erkennen, dass wir mitverantwortlich sind für all die Mauern, die uns daran hindern, als Volk eine Gemeinschaft zu sein, die Grund für Glaube und Hoffnung gibt. ALLE: Gott, Geist des Lebens, vergib uns und schenke uns Hoffnung, Kraft und Liebe. Eine: Hört die Botschaft der Vergebung. Eine: Gott ist die Liebe und nimmt uns mit offenen Armen auf! Wie ein Vater und wie eine Mutter hört Gott unser aufrichtiges Bekenntnis und vergibt uns unsere Schuld durch Jesus Christus. Gott, im Vertrauen darauf können wir uns auf den Weg machen in die neue Wirklichkeit, die du uns verheißen hast. ALLE: Amen. Lied: „Nada te turbe“

Eine: Im Buch des Propheten Jesaja hören wir: Aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt reiche Frucht. Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht. Er richtet nicht nach dem Augenschein, und nicht nur nach dem Hörensagen entscheidet er, sondern er richtet die Hilflosen gerecht und entscheidet für die Armen des Landes, wie es recht ist. Er schlägt den Gewalttätigen mit dem Stock seines Wortes und tötet den Schuldigen mit dem Hauch seines Mundes. Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften, Treue der Gürtel um seinen Leib. Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim 9

Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist. An jenem Tag wird es der Spross aus der Wurzel Isais sein, der dasteht als Zeichen für die Nationen. Die Völker suchen ihn auf; sein Wohnsitz ist prächtig. (Jes 11,1-10, EÜ) Loblied: „Ich lobe meinen Gott“

Eine: Im Markusevangelium hören wir: (Mk10,13-16;) Eine: Jesus geht es wohl nicht um unsere Vorstellungen vom KindSein, sondern um unser Verhalten Kindern gegenüber. So wie er die Kinder aufnimmt, so nimmt er die auf, die nach ihm suchen. Also: nehmen wir Kinder auf, so nehmen wir Jesus auf (Mk9,37) und Jesus nimmt uns auf. Meditation/Predigt/Aktualisierung Lied: „Vengan, vengan todos“ Eine: Wir bitten um Unterstützung für Projekte. Jedes Jahr lassen wir uns begeistern von den Stärken der beteiligten Frauen des jeweiligen Landes und nehmen Anteil an ihrer Lebenssituation. Wir brauchen Zeichen gelebter Solidarität, um dem

10

Ziel – ein selbstbestimmtes Leben aller Frauen – näher zu kommen. Mit den Kollektengeldern unterstützt der Weltgebetstag weltweit Projekte, die Frauen und Mädchen stärken. (Vorstellen ausgewählter Projekte) Musik während der Kollekte – wenn möglich aus Kuba Eine: Unsere Großmütter haben uns gelehrt, was es wert ist, Gott zu vertrauen. Wir wollen unsere persönlichen Bitten und Wünsche auf die Blütenblätter schreiben. Mit unseren Gedanken, Worten und Taten wenden wir uns an Gott. Musik – währenddessen werden die beschrifteten Blütenblätter eingesammelt. Nach dem Gottesdienst ist jede(r) eingeladen, sich ein Blütenblatt zu nehmen. Eine: Wir kommen zu dir mit unserem Dank und unseren Bitten. Eine: Gott der Freude, wie Kinder, die fröhlich spielen, empfangen wir von dir das Geschenk der Freude, um sie mit anderen zu teilen. ALLE: Wir danken dir, dass du, Gott, in Jesus als Kind in unsere Mitte gekommen bist. Eine: Geist des Jubels, in einfachen Dingen bist du gegenwärtig, in unseren alltäglichen Begegnungen und auch in unserer Routine. ALLE: Danke, dass wir in Kuba den Geist ewiger Freude empfangen können! Eine: Wir sind dankbar, weil viele Generationen in einem Haushalt zusammen sind, wo Traditionen, Weisheit und Gemeinschaft gelebt werden. Wir beten, dass deine Liebe Versöhnung und Heilung in Familienkonflikte bringt. ALLE: Darum bitten wir dich, o Gott!

11

Eine: Wir danken dir für die liebevolle Fürsorge, die Kinder in unserem Land erhalten, und wir beten für die, die vergessen werden. Mögen unsere Ohren hellhörig sein für ihre Stimmen, so dass wir in Weisheit und Güte zusammenwachsen. ALLE: Darum bitten wir dich, o Gott! Eine: Wir danken für die Fachleute, die aus Solidarität von Kuba aus in andere Länder entsandt werden, um dort in den Bereichen Bildung und Gesundheit mitzuarbeiten. Wir beten für ihre Familien, die sie während ihrer langen Abwesenheit vermissen. ALLE: Darum bitten wir dich, o Gott! Eine: Wir danken dir, dass junge Leute die Möglichkeit haben zu studieren, und wir beten dafür, dass du sie unterstützt in ihrem Ringen um soziale Integration, persönliche Entwicklung und berufliches Weiterkommen. ALLE: Darum bitten wir dich, o Gott! Eine: Wir danken dir für die Weisheit der älteren Menschen in unseren Familien und Gemeinschaften. Wir beten darum, dass sie mit Respekt behandelt werden und ein gutes Leben genießen können. ALLE: Darum bitten wir dich, o Gott! Eine: Wir danken dir dafür, dass du uns täglich mit spiritueller und materieller Nahrung versorgst. Wir bitten dich, begleite die Familien, die unter ökonomischen Krisen und den Auswirkungen der Auswanderung leiden. ALLE: Darum bitten wir dich, o Gott! Eine: Wir danken dir für die Menschen, die sich für die soziale, wirtschaftliche, kulturelle und spirituelle Entwicklung unseres Landes einsetzen. Wir bitten dich, verwandle die Mauern, die

12

die wirtschaftliche Blockade errichtet hat, in weit geöffnete Türen, die willkommen heißen. ALLE: Darum bitten wir dich, o Gott! Eine: Wir vertrauen auf die Wahrheit, deine geliebte Schöpfung zu sein und einen Platz in deinem Herzen zu haben. Darum hilf uns: Eine: - wohlwollend über- und miteinander zu reden und eine vergebende Gemeinschaft zu sein, Eine: - jedes menschliche Wesen als einzigartig und für dich wertvoll anzunehmen, Eine: - die Hoffnung auf eine Zukunft in Gerechtigkeit und Frieden aufrecht zu halten, Eine: - Kinder anzunehmen, damit sie träumen, lachen, tanzen und lieben können. Eine: Wir tun dies im Namen Jesu und beten, wie er uns gelehrt hat: ALLE: Vater unser… Eine: Lasst uns in die Welt gehen mit einem Herzen voll zärtlicher Liebe für Kinder, in der Hoffnung auf das Reich Gottes und mit der Zusage Jesu: Wenn ihr Kinder aufnehmt, nehmt ihr mich auf. Eine: Gott segnet und sendet uns Eine: - mit Gebet, Glaube, Beharrlichkeit, Hingabe und Freude, Kinder anzunehmen, Eine: - zu Beginn eines jeden Tages den Segen Gottes bewusst anzunehmen und uns zu freuen, dass er uns zutraut, das Wunder allen Lebens zu behüten und zu feiern, Eine: - die Stimmen der Frauen zu hören, uns zu versammeln und uns einladen zu lassen, das Leben anzunehmen.

13

ALLE: So segne und sende uns Gott. Amen. LIED: „Der Tag ist um“

14

Rückblick Weltgebetstag 2015 Der Weltgebetstag aus den Bahamas stand ganz im Zeichen der allumfassenden Liebe Jesu, mit der bekannten Bibelstelle der Fußwaschung (Joh.13,1-17) und der Aufforderung es Jesus gleich zu tun. Mit dem von der Künstlerin Chantal Bethel gestalteten Titelbild – blessed (gesegnet) und der Liturgie wollten die Bahamaischen Frauen allen rund um den Globus mitteilen, dass ihr Land vielfältig gesegnet ist und doch auch dunkle Schatten auf dieses Naturparadies fallen. Ein Teil dieses Schattens ist die hohe sexuelle und familiäre Gewalt gegen Frauen und Mädchen. In den rund 370 WGT-Gottesdiensten in Österreich (wie in den vergangenen Jahren kreativ und vielfältig gestaltet) konnte man sich als „Beschenkte“ erfahren, um danach beizutragen, die dunklen Schatten im eigenen Umfeld, auf den Bahamas,….., aufzuhellen. Durch die Kollekte wurde wieder ein kräftiges Zeichen der Solidarität und des Teilens gesetzt. Sie betrug rund 174.000,00 Euro. Herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spendern.

Die Wirtschaftsprüfung Steuerberatung GmbH PROGRESS prüft die jährliche Geschäftsgebarung des WGT und die ordnungsgemäße Verwendung der Spendengelder entsprechend den Kriterien des österreichischen Spendengütesiegels.

Der Weltgebetstag lebt von der lebendigen, ökumenischen Zusammenarbeit vieler ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen, die wesentlich zur Entlastung der Aufwendungen beitragen. Bibelausgaben: EÜ = Einheitsübersetzung

15

Kuba auf einen Blick Ländername Lage:

Klima: Fläche: Bevölkerung:

Hauptstadt: Regierungsform:

Staatsoberhaupt: Regierungschef: Nationaltag:

Quelle: Außenamt Deutschland, Wikipedia

República Kuba Kuba ist ein Inselstaat in der Karibik. Er grenzt im Nordwesten an den Golf von Mexiko, im Nordosten an den Atlantischen Ozean und im Süden an das Karibische Meer. Kuba besteht aus der gleichnamigen Hauptinsel, der Isla de la Juventud und rund 4195 kleineren und kleinsten Inseln. Tropisch-feuchtheißes Meeresklima; Regenzeit Mai-Oktober 110.860 qkm; die Hauptinsel ist über 1200 km lang und zwischen 30 und 190 km breit 11,4 Mio Einwohner. Rund 64,1% zählen sich zu den „Weißen“, 26,6% zu den Mestizen und 9,3% zu den „Schwarzen“. Havanna; 2,2 Mio. Einwohner Sozialistische Republik, Einparteienherrschaft der Kommunistischen Partei Kubas; Parlament besteht aus nur einer Kammer – Nationalversammlung der Volksmacht; 614 Sitze; tagt nur 2 Mal jährlich für 2 bis 3 Tage Raúl Castro Ruz, Präsident des Staats- und Ministerrates Raúl Castro Ruz 26. Juli (Tag des Anschlags auf die Moncada-Kaserne 1953)

1. Jänner (Jahrestag der Revolution 1959; Tag der Befreiung)

Unabhängigkeit: Landessprache: Religionen:

Frauen:

Verwaltung: Wirtschaft: Währung:

Seit 1902 Spanisch Mehrheit der Bevölkerung offiziell ohne Religionszugehörigkeit; Großteil ist röm.-kath., gefolgt von den Protestanten, kleiner Teil jüdisch, muslimisch oder Mitglied einer Pfingstkirche. Seit der Revolution den Männern rechtlich gleichgestellt; im realen Alltag ist davon oft wenig zu spüren Zentralistisch; 15 Provinzen sowie ein Gebiet mit Sonderstatus „Isla de la Juventud“ 3,61 % Landwirtschaft; 21,74 % Industrie; 74,65 % Dienstleistung Duales Währungssystem; Kubanischer Peso (CUP) und Konvertibler Peso (CUC);1 CUC=25 CUP=1 US$

16

(Zum Zeitpunkt der Drucklegung lag noch keine Übersetzung ins Deutsche vor)

MEDIENINHABERIN, HERAUSGEBERIN: Weltgebetstag der Frauen in Österreich - Ökumenisches Nationalkomitee, 1090 Wien, Otto-Mauer-Zentrum, Währingerstraße 2-4/2/22 - Tel + Fax: 0043+1 406 78 70 Email: [email protected] - Website: www.weltgebetstag.at Bankverbindung: ERSTE Bank, AT73 2011 1822 5964 1200; BIC: GIBAATWW Für den Inhalt verantwortlich: Redaktionsgruppe: Ilse Beyer, Monika Heitz, Waltraut Kovacic, Renate Trauner Layout: Maria Schachamayr; Druck: Buch– u. Offsetdruck: Janetschek Übersetzung aus dem Englischen: Monika Heitz/Waltraut Kovacic, Lieder (wie angegeben) dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt vom WGT – Deutsches Komitee e.V.

17