Funktionsbegriff Differenzialrechnung Anwendungen
Funktionen mehrerer Variabler Fakult¨at Grundlagen
Juli 2015
Fakult¨ at Grundlagen
Funktionen mehrerer Variabler
Funktionsbegriff Differenzialrechnung Anwendungen
¨ Ubersicht 1
Funktionsbegriff Beispiele Darstellung Schnitte
2
Differenzialrechnung Partielle Ableitungen Tangentialebene Totales Differenzial, Richtungsableitung
3
Anwendungen Fehlerrechnung Lokale Extrema ohne Nebenbedingungen Lokale Extrema mit Nebenbedingungen Fakult¨ at Grundlagen
Funktionen mehrerer Variabler
Folie: 2
Funktionsbegriff Differenzialrechnung Anwendungen
Beispiele Darstellung Schnitte
Beispiel: Temperaturverteilung im Raum Physikalischen, technischen und wirtschaftwissenschaftlichen Funktionen h¨angen h¨aufig von mehreren Variablen ab. Z. B. Temperatur h¨angt von der Stelle im Raum ab: T = T (x, y , z), oder Temperatur h¨angt von der Stelle im Raum und von der Zeit ab: T = T (x, y , z, t). Darstellung durch eine Tabelle (Messwerte): x y z T
0 0 0 20,9◦
1 0 0 20,8◦
0 1 1 21◦
1 4 4 21,7◦
10 2 4 21,5◦
T = T (x, y , z).
Anhand der Tabelle kann man etwa eine W¨armequelle ermitteln. Fakult¨ at Grundlagen
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Folie: 3
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Beispiele Darstellung Schnitte
Beispiel: Landschaft H¨ohe z des Gel¨andes u ¨ber dem Meeresspiegel ist eine Funktion des Ortes: z = h(x, y ). Dieses Beispiel gibt uns viele Anhaltspunkte f¨ ur die graphische Darstellung. Es entspricht: (x|y )
einem Punkt auf der Landkarte,
z
der H¨ ohe u ¨ber NN,
der Graph der Funktion h(x, y )
der Erdoberfl¨ache.
Man spricht auch von einem Funktionsgebirge“. ” Bei dieser Sprechweise ist aber zu beachten: Der Graph der Funktion ist nur die Oberfl¨ ache des Gebirges. Wir werden daher auch die Bezeichnung Gebirgsfl¨ache“ gebrauchen. ” Fakult¨ at Grundlagen
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Beispiele Darstellung Schnitte
Veranschaulichung von Funktionen eine Variable x 7→ f (x) oder y = f (x) D(f ) ⊂ IR; Darstellung auf einer Achse: x–Achse.
zwei Variablen (x, y ) 7→ f (x, y ) oder z = f (x, y ) D(f ) ⊂ IR2 ; Darstellung in einer Ebene: (x, y )−Ebene z
6
y
6
y = f (x) s f (x)
s
x
pp x
Graph: mehrere Punkte, i. Allg. eine Kurve Fakult¨ at Grundlagen
x
z = f (x, y ) r f (x, y ) H HH ppp p p p H pp H j pH p p rp p y (x, y )
Graph: Punkte u ¨ber der (x, y )−Ebene, i. Allg. eine Fl¨ ache im Raum Funktionen mehrerer Variabler
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Beispiele Darstellung Schnitte
Kegel z=f(x,y) 6 5 4 z
Kegel im Schr¨agbild: Darstellung u ¨ber Schnittkurven Von besonderer Bedeutung sind die Schnitte von Ebenen parallel zur (x, y )Ebene mit dem Funktionsgebirge“. ” Man erh¨alt die sogenannten H¨ ohenlinien. Deren Projektion auf die (x, y )-Ebene nennt man Isoquanten. y
3 2 1 0 4 2
4 2
0
0
−2 y
−4
−2 −4
x
Isoquanten
z
H¨ ohenlinie
x
x,y Fakult¨ at Grundlagen
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Partielle Ableitungen Tangentialebene Totales Differenzial, Richtungsableitung
Partielle Ableitung I z
z = f (x, y ) y = y0
y x
Durch Festhalten einer Variablen entsteht eine Funktion von einer Ver¨anderlichen. Diese Funktion einer Variablen wird mit den Mitteln der Differentialrechnung untersucht. Wenn dieser Grenzwert existiert, spricht man von der partiellen Ableitung fx (x0 , y0 ). ∂f auch: = fx (x0 , y0 ) ∂x (x0 ,y0 )
f (x0 + h, y0 ) − f (x0 , y0 ) lim = fx (x0 , y0 ) h→0 h Fakult¨ at Grundlagen
Graphisch: Steigung des Graphen von z
=
f (x, y0 ) im Punkt
(x0 , f (x0 , y0 )).
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Partielle Ableitungen Tangentialebene Totales Differenzial, Richtungsableitung
Partielle Ableitung II Analog:
∂f f (x0 , y0 + h) − f (x0 , y0 ) = fy (x0 , y0 ) = lim h→0 h ∂y (x0 ,y0 )
Graphisch: Steigung des Graphen von z = f (x0 , y ) im Punkt (y0 , f (x0 , y0 )). Die Ausdr¨ ucke fx (x, y ), fy (x, y ) heißen partielle Ableitungen oder auch Ableitungsfunktionen (vgl. Ableitung an der Stelle x0 : f 0 (x0 ) und Ableitungsfunktion f 0 (x)). Die Schreibweise ∂f soll andeuten, dass f nicht nur von der ∂x Variablen x abh¨angt, sondern noch von mehr Variablen. Beim Berechnen der partiellen Ableitungen sind die u ¨blichen Ableitungsregeln (Produkt-, Quotienten-, Kettenregel usw.) zu beachten! Fakult¨ at Grundlagen
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Partielle Ableitungen Tangentialebene Totales Differenzial, Richtungsableitung
Partielle Ableitung (Beispiel) (f (x) · g (x))0 0 f (x) g (x)
Ableitungsregeln in IR1 :
0
(f (g (x)))
=
f 0 (x) · g (x) + f (x) · g 0 (x)
=
f (x)0 · g (x) − f (x) · g 0 (x) g 2 (x)
=
f 0 (g (x)) · g 0 (x)
2
f (x, y ) =
ey · sin(x · y ) 1 + x2 + y2 2
fx (x, y ) =
2
ey · cos(x · y ) · y · (1 + x 2 + y 2 ) − 2x · ey · sin(x · y ) (1 + x 2 + y 2 )2 h 2 i 2 ey · 2y · sin(x · y ) + ey · cos(x · y ) · x · (1 + x 2 + y 2 )
fy (x, y ) =
(1 + x 2 + y 2 )2
...
2
...
−2y · ey · sin(x · y ) (1 + x 2 + y 2 )2 Fakult¨ at Grundlagen
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Folie: 9
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Partielle Ableitungen Tangentialebene Totales Differenzial, Richtungsableitung
Partielle Ableitungen h¨oherer Ordnung Die Funktionen fx (x, y ), fy (x, y ) lassen sich wieder als Funktionen von zwei Variablen interpretieren. Sie k¨onnen dann nochmals nach x bzw. y partiell differenziert werden. 2 fxx = ∂ f2 ist die partielle Ableitung der Funktion fx nach x. ∂x Analog erh¨alt man fxy , fyy , fxxx , . . .
Problem: Ergibt sich bei fxy und fyx dasselbe? Man kann zeigen, dass dies bei den in der Praxis auftretenden Funktionen der Fall ist (Satz von Schwarz). f (x, y ) fx (x, y ) fy (x, y ) fyx (x, y )
= = = =
x · sin(x · y ) sin(x · y ) + y · x · cos(x · y ) x 2 · cos(x · y ) 2x · cos(x · y ) − x 2 · y · sin(x · y ) = fxy (x, y ) Fakult¨ at Grundlagen
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Folie: 10
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Partielle Ableitungen Tangentialebene Totales Differenzial, Richtungsableitung
Tangente; Linearisierung f (x) ≈ f (x0 ) + f 0 (x0 ) · (x − x0 ) | {z } Tangentengleichung Eigenschaften: 1
Der Punkt (x0 |f (x0 )) liegt auf der Geraden.
2
Die Steigung der Geraden stimmt mit der Ableitung der Funktion im Punkt x0 u ¨berein. y − f (x0 ) 0 x − x0 = f (x0 )
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y
y = f (x) t
f (x0 )
x x0
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Partielle Ableitungen Tangentialebene Totales Differenzial, Richtungsableitung
Tangentialebene; Linearisierung f (x, y ) ≈ f (x0 , y0 ) + fx (x0 , y0 ) · (x − x0 ) + fy (x0 , y0 ) · (y − y0 ) = z | {z } Tangentialebene z
z = f (x, y )
Bedingungen: 1
Der Punkt (x0 |y0 |f (x0 , y0 )) liegt auf der Ebene.
2
Die beiden partiellen Ableitungen von Fl¨ache und Ebene stimmen im Punkt (x0 |y0 ) u ¨berein.
Et
y
(x0 |y0 ) x
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Partielle Ableitungen Tangentialebene Totales Differenzial, Richtungsableitung
Totales Differenzial ∆f = f (x0 +dx, y0 +dy ) − f (x0 , y0 ) ≈ fx (x0 , y0 ) · dx + fy (x0 , y0 ) · dy | {z } df Der Funktionszuwachs ∆f wird z durch die Ver¨anderung des Wertes auf der Tangentialebene z = f (x, y ) ∆f approximiert (Linearisierung). Et Dieser Zuwachs ergibt sich durch fy dy df Multiplikation der Ver¨anderung dx bzw. dy mit den partiellen fx dx y0 + dy Ableitungen fx (x0 , y0 ) bzw. y fy (x0 , y0 ). y0 df = fx · dx + fy · dy
x0
df bzw. dz heißt totales Differenzial der Funktion f (x, y ). Fakult¨ at Grundlagen
x
x0 + dx
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Partielle Ableitungen Tangentialebene Totales Differenzial, Richtungsableitung
Richtungsableitung dz = fx (x0 , y0 ) · dx + fy (x0 , y0 ) · dy = {z } | Zuwachs auf Tangentialebene
fx fy
a1 · a2 z
f x a1 · cos ϕ · = fy a2
dz
Gilt |~a| = 1, so stellt dz die Steigung auf der Tangentialebene in Richtung ~a dar. Diese aus, wenn f¨allt maximal fx a1 k fy a2 Richtung des st¨arksten Anstiegs! Fakult¨ at Grundlagen
f y · a2 fx · a1
y y0 + a2
a2 y0
~ a
x a1
x0
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x0 + a1
Folie: 14
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Partielle Ableitungen Tangentialebene Totales Differenzial, Richtungsableitung
Richtungsableitung, Gradientenvektor dz = fx (x0 , y0 ) · dx + fy (x0 , y0 ) · dy = {z } | Zuwachs auf Tangentialebene
fx fy
a1 · a2 z
Man nennt den Vektor der partiellen Ableitungen auch Gradientenvektor: fx grad f = ∇f = fy Richtungsableitung: ∂ f = fx · ~a ∂~a |~a| fy
dz f y · a2 fx · a1
y y0 + a2
Anstieg in Richtung ~a auf Et Fakult¨ at Grundlagen
a2 y0
~ a
x a1
x0
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x0 + a1
Folie: 15
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Partielle Ableitungen Tangentialebene Totales Differenzial, Richtungsableitung
Tangentialebene, Richtungsableitung; Beispiel (1|1) p √ 2 2 f (x, y ) = 6 − x + 2y 7 x 6−x 2 +2y 2 √ 2y 6−x 2 +2y 2
− √17
fx (x, y ) = − √ fy (x, y ) = ∇f =
fx fy
=
− √17
z
Et
√2 7
! y
√2 7
∇f Richtungsableitung parallel zur 1. (x0 |y0 ) ~ a 1 x Winkelhalbierenden: ~a = √12 1 Tangentialebene ∂f = ∇f · ~a √ ∂~a ! z − 7 = − √17 (x − 1) + . . . 1 √ − 7 1 = √12 = √114 √2 (y − 1) √2 1 7 7 Fakult¨ at Grundlagen
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Folie: 16
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Fehlerrechnung Lokale Extrema ohne Nebenbedingungen Lokale Extrema mit Nebenbedingungen
Fehlerrechnung; absolut Volumen eines Kreiszylinders mit Radius r und H¨ ohe h : V = f (r , h) = π · r 2 · h Der Radius r = 10 cm werde um dr = 0.2 cm und die H¨ohe h = 12 cm werde um dh = 0.5 cm ver¨andert. Zur Berechnung des Differenzials bestimmen wir die Ableitungen im Punkt (10, 12). fr (r , h) = 2πrh fh (r , h) = πr 2
fr (10, 12) = 240π fh (10, 12) = 100π
Damit erh¨alt man f¨ ur das totale Differenzial: ∆V ≈ dV = fr (10, 12)·dr +fh (10, 12)·dh = 240π·0.2+100π·0.5 = 98π F¨ ur den exakten Zuwachs ∆V errechnen wir: ∆V = f (10.2, 12.5) − f (10, 12) = 1300.5π − 1200π = 100.5π Fakult¨ at Grundlagen
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Folie: 17
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Fehlerrechnung Lokale Extrema ohne Nebenbedingungen Lokale Extrema mit Nebenbedingungen
Fehlerrechnung; relativ H¨aufig interessiert nur die relative Ver¨anderung des Funktionswerts bei einer relativen Ver¨anderung der Eingangsgr¨ oßen. f (x, y ) · dx + fy (x, y ) · dy df = x f (x, y ) f (x, y ) y · fy (x, y ) dy x · fx (x, y ) dx = · x + · y f (x, y ) f (x, y ) y · fy (x, y ) (partielle) x · fx (x, y ) εf ,x (x, y ) = ; εf ,y (x, y ) = f (x, y ) f (x, y ) Elastizit¨ aten: Beispiel: z = f (x, y ) = c · x α · y β
mit c ∈ IR; α, β > 0 . Differenzial: dz = c · αx α−1 · y β · dx + βx α · y β−1 · dy . εf ,x =
y · fy (x, y ) x · fx (x, y ) cαx α−1 y β · x cβx α y β−1 · y = =α; εf ,y = = =β f (x, y ) f (x, y ) cx α y β cx α y β dz = α · dx + β · dy z x y
Nimmt x um a % und y um b % zu, so w¨ achst die Produktionsmenge z um ungef¨ ahr (α · a + β · b) % . Fakult¨ at Grundlagen
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Folie: 18
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Fehlerrechnung Lokale Extrema ohne Nebenbedingungen Lokale Extrema mit Nebenbedingungen
Lokale Extrema ohne Nebenbedingungen Lokale Extrema als Berggipfel und Talsenken einer Gebirgsfl¨ache: notwendige Bedingung:
fx (x, y ) = 0 ,
fy (x, y ) = 0
Dies ergibt zwei Gleichungen, aus denen die Kandidaten, die f¨ ur ein lokales Extremum in Frage kommen, ermittelt werden. Sei (x0 , y0 ) ein Kandidat“. Ob dann ein lokales Extremum oder ” ein Sattelpunkt vorliegt, ergibt sich aus1 : fxx (x0 , y0 ) · fyy (x0 , y0 ) − (fxy (x0 , y0 ))2 < 0 ⇒ dann Sattelpunkt fxx (x0 , y0 ) · fyy (x0 , y0 ) − (fxy (x0 , y0 ))2 > 0 ⇒ lokales Extremum Ist dabei
fxx (x0 , y0 ) > 0
⇒
lokales Minimum
fxx (x0 , y0 ) < 0
⇒
lokales Maximum
Bei Funktionen einer Variablen war f 00 (x0 ) 6= 0 eine hinreichende Bedingung f¨ ur einen lokalen Extremwert. 1
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Folie: 19
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Fehlerrechnung Lokale Extrema ohne Nebenbedingungen Lokale Extrema mit Nebenbedingungen
Lokale Extrema ohne Nebenbedingungen; Beispiel 1 (x − y )2 − 1 y f (x, y ) = ln(x + 1) − 10 5 1 − 1 (x − y ) fx (x, y ) = x + 1 5 1 (x − y ) − 1 fy (x, y ) = 5 5
⇒
1 1 x + 1 − 5 (x − y ) = 0 (1) 1 (x − y ) − 1 = 0 (2) 5 5
1 − 1 =0 (1) und (2) : x + 1 5 Ableitung fxx (x, y )
Ausdruck =
−
1 −1 5 (x + 1)2
fyy (x, y )
=
−1 5
fxy (x, y )
=
1 5
x = 4;
bei (4, 3) 6 − 25 1 −5 1 5
∆(4, 3) = fxx (4, 3) · fyy (4, 3) − (fxy (4, 3))2 = Fakult¨ at Grundlagen
in (2) :
y =3
Es ist also ∆(4, 3) > 0, d. h., es liegt eine Extremum vor. 6 < 0 ist (4, 3) Wegen fxx = − 25 eine Maximumstelle. Das Maximum betr¨ agt 7 f (4, 3) = ln 5 − 10 ≈ 0.91 6 · −1 − 1 2 = 1 − 25 5 5 125 Funktionen mehrerer Variabler
Folie: 20
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Fehlerrechnung Lokale Extrema ohne Nebenbedingungen Lokale Extrema mit Nebenbedingungen
Lokale Extrema ohne Nebenbedingungen; 1 Variable
Zusammenstellung
2 Variablen
Funktion f (x) Ableitungen f 0 (x) erster Ordnung Kandidaten f¨ ur f 0 (xE ) = 0 Extremstellen Ableitungen f 00 (x) zweiter Ordnung Entscheidungsf 00 (xE ) kriterium
∆(xE , yE ) = fxx (xE , yE ) · fyy (xE , yE ) − (fxy (xE , yE ))2
Maximum
f 00 (xE ) < 0
∆(xE , yE ) > 0 und fxx (xE , yE ) < 0
Minimum
f 00 (xE )
∆(xE , yE ) > 0 und fxx (xE , yE ) > 0
>0
f (x, y ) fx (x, y ), fy (x, y ) fx (xE , yE ) = 0 fy (xE , yE ) = 0 fxx (x, y ), fyy (x, y ), fxy (x, y )
Sattelpunkt
∆(xE , yE ) < 0 Fakult¨ at Grundlagen
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Folie: 21
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Fehlerrechnung Lokale Extrema ohne Nebenbedingungen Lokale Extrema mit Nebenbedingungen
Lokale Extrema mit Nebenbedingungen Bei vielen Anwendungen werden Extremwerte einer Funktion f (x, y ) nicht unter allen Stellen (x, y ) des Definitionsgebiets gesucht, sondern es ist zus¨atzlich eine Nebenbedingung zu erf¨ ullen. Bei der Veranschaulichung einer Funktion f (x, y ) als Gebirgsfl¨ache“ bedeutet das: ” Die Nebenbedingung beschreibt eine Gebirgsstraße“. Es ist nicht ” der Berggipfel“ gesucht, sondern der h¨ ochste Punkt der Straße“. ” ” Bei der Suche nach Extrema unter Nebenbedingungen gibt es zun¨achst die M¨oglichkeit, die Nebenbedingung nach einer Variablen aufzul¨osen und dann in die Zielfunktion einzusetzen (Eliminationsmethode). Daneben gibt es auch noch eine etwas allgemeinere Strategie (Lagrange-Methode), die vor allem leicht auf den Fall von mehr als zwei Variablen u ¨bertragbar ist. Fakult¨ at Grundlagen
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Folie: 22
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Fehlerrechnung Lokale Extrema ohne Nebenbedingungen Lokale Extrema mit Nebenbedingungen
Lokale Extrema mit Nebenbedingungen; Beispiel Zylindrische Dose mit vorgegebenem Volumen, Oberfl¨ache soll minimal sein.
h
2πr 2
Oberfl¨ache: O = + 2πr h = f (r , h), r G Nebenbedingung: πr 2 h = V0 = festes Volumen. U Aufl¨osen nach einer Variablen: h = V02 πr Dies in die f (r , h) einsetzen ergibt eine Funktion h Umfang U von einer Variablen: 0 G O = 2πr 2 + 2πr V02 = 2πr 2 + 2V r = O(r ) πr q ! 2V0 ⇔ r = 3 V0 dO = 2π 2r − 2V0 = 0 ⇔ 4πr = 2π dr r2 r2 q q 2 d O = 4π + 4V0 > 0 : r = 3 V0 , h = V0 = 3 4V0 π 2π dr 2 r3 πr 2 lokales Minimum bei: Fakult¨ at Grundlagen
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Folie: 23
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Fehlerrechnung Lokale Extrema ohne Nebenbedingungen Lokale Extrema mit Nebenbedingungen
Lokale Extrema mit Nebenbedingungen; Lagrange Lagranges Multiplikatormethode: Die Funktion z = f (x, y ) soll maximal (minimal) werden unter Einhaltung einer Nebenbedingung g (x, y ) = 0. Man bildet damit eine neue Funktion ( Lagrange-Funktion“) ” F (x, y , λ) = f (x, y ) + λg (x, y ) (Funktion von drei Variablen). Notwendige Bedingung f¨ ur ein relatives Extremum der Funktion F (x, y , λ) ist Fx = 0 : Fy = 0 : Fλ = 0 :
fx (x, y ) + λgx (x, y ) = 0, fy (x, y ) + λgy (x, y ) = 0, g (x, y ) = 0 Nebenbedingung!
Plausibilit¨atspr¨ ufung f¨ ur Extrema! Fakult¨ at Grundlagen
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Folie: 24
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Fehlerrechnung Lokale Extrema ohne Nebenbedingungen Lokale Extrema mit Nebenbedingungen
Lokale Extrema mit Nebenbedingungen; Lagrange, Beispiel O = 2π r 2 + 2π r h = f (r , h) ; π r 2 h − V0 = g (r , h) = 0 F (r , h, λ) = f (r , h) + λ · g (r , h) = 2π r 2 + 2π r h + λ π r 2 h − V0 !
Fr = 4π r + 2π h + λ 2π r h = 0 Fh = 2π r +
λ π r2
Fλ = π r 2 h − V0 (2a) in (1) : 4π r + 2π h − 4π h = 0 (1a) in (3): q V0 , 2 π r 2r = V0 ⇒ r = 3 2π q q V0 = 3 4V0 h = 2 3 2π π
!
= 0 !
= 0 ⇒
(1) (2)
⇒
λ = − 2r (2a)
(3) h = 2r (1a)
Nebenstehend die Gebirgsfl¨ache“ ” und der Extrempunkt auf der Gebirgsstraße“ f¨ ur V0 = π . ” Fakult¨ at Grundlagen
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Folie: 25