Auswirkungen der Beschwerden Funktionelle Magen-Darm-Beschwerden stellen keine ernsthaften Erkrankungen dar, schränken jedoch die Lebensqualität der Betroffenen stark ein.
Etwa 1/3 der Patienten, die sich beim Gastroenterologen vorstellen, leidet an derartigen funktionellen Störungen. Das Reizdarm-Syndrom gehört zu den häufigsten gastroenterologischen Krankheiten. Frauen sind ca. 3 mal häufiger betroffen als Männer. Wichtig: Im Rahmen der diagnostischen Erfassung funktioneller Magen-DarmBeschwerden muss der Arzt im Vorfeld alle organisch fassbaren Erkrankungen ausschließen.
Reizmagen: Definition Synonym: funktionelle Dyspepsie → Subjektive, lang andauernde oder wiederkehrende Oberbauchbeschwerden ohne nachweisbaren organischen Befund Dauer: i. d. R. länger als 12 Wochen
Definition Als funktionelle Dyspepsie (Reizmagen) werden subjektive, lang andauernde oder wiederkehrende Oberbauchbeschwerden ohne nachweisbaren organischen Befund bezeichnet, die in der Regel länger als 12 Wochen andauern.
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Reizmagen: Ursachen Nicht restlos geklärt! • Nahrungsmittelallergien • Psychische Störungen • Veränderte Schmerzwahrnehmung im Nervengeflecht des Magen-Darm-Traktes
Die Ursachen der funktionellen Dyspepsie sind nicht restlos geklärt. In einigen Fällen sind Nahrungsmittelallergien, psychische Störungen oder eine veränderte Schmerzwahrnehmung im Nervengeflecht des MagenDarm-Traktes zu vermuten.
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Reizmagen: Leitsymptome • Völlegefühl (Dyspepsie mit verzögerter Magenentleerung) • Schmerzen in der Oberbauchregion (Dyspepsie mit Überempfindlichkeit auf Dehnungsreize im Magenbereich) • Übelkeit und Erbrechen (Dyspepsie mit Überempfindlichkeit der Dünndarmschleimhaut auf Säure und Fett)
Therapie Eine allgemeine Standardtherapie gibt es nicht. Die Therapie hat sich nach den vorherrschenden Beschwerden zu richten und erfolgt symptomatisch, z. B. mit Prokinetika. Zur Beschleunigung der Magenentleerung und gleichzeitig der Dünndarmpassage werden Metoclopramid, Bromoprid, Domperidon und Cisaprid eingesetzt. Therapiebewährt sind häufig auch pflanzliche Präparate mit Fenchel-, Kümmel-, Artischocke- oder Kalmusextrakten.
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Reizmagen: Therapie (2) Allgemeine Maßnahmen • Diätetische Beratung (meiden von unverträglichen Speisen, Genussmitteln, scharfen Gewürzen) • Psychotherapie • Viel Bewegung • Autogenes Training • Physikalische Therapien Seite 10 Funktionelle Magen-Darm-Erkrankungen
Definition Als Reizdarm-Syndrom (RDS, Colon irritable) werden zumeist schwer definierbare Leib- und Unterbauchschmerzen - verbunden mit Beschwerden beim Stuhlgang und Blähungen - beschrieben.
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Reizdarm-Syndrom: Ursachen Die Ursachen sind unbekannt!
Reizdarm-Syndrom: Symptome • Unregelmäßiger Stuhlgang • Schmerzen beim Stuhlgang • Veränderung der Stuhlbeschaffenheit • Breites Symptomspektrum • Häufig Mischung aus Reizdarm- und Reizmagen-Syndrom
Symptome Die Stuhlabsonderungen erfolgen häufig unregelmäßig, zum Teil mit Schleimabsonderungen. Es kommt zu Veränderungen in der Stuhlbeschaffenheit und häufig zu Schmerzen beim Stuhlgang. Das Symptomspektrum reicht von Verstopfungszuständen bis zu Durchfall. Häufig findet man bei Patienten eine gemischte Symptomatik beider Krankheitsbilder.
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Reizdarm-Syndrom: Therapie • Mebeverin • Loperamid bei Durchfällen • Abführmittel bei Verstopfung • Dimeticon bei Blähungen • Pflanzliche Präparate • Akupunktur
Therapie Da die Ursachen unbekannt sind, orientiert sich die Therapie an den Leitsymptomen. In der Therapie des RDS wird der Wirkstoff Mebeverin eingesetzt. Sind die Beschwerden zusätzlich durch Durchfälle gekennzeichnet, so kann eine Therapie mit dem Wirkstoff Loperamid angezeigt sein. Bei Verstopfung verschaffen Abführmittel schnell Abhilfe. Bei Blähungen kann mit sogenannten Entschäumern wie Dimethicon therapiert werden. Analog der Reizmagen-Behandlung kommen auch pflanzliche Arzneimittel zur Anwendung. Mit Akupunktur lassen sich Reizdarm-Beschwerden in vielen Fällen effektiv lindern.