„Frontiers of extragalactic astrophysics“ SoSe 2009

Silke Britzen Max-Planck-Institut für Radioastronomie Bonn

Tel.: 0228 525 280 E-mail: [email protected] Internet: http://www.mpifr-bonn.mpg.de/staff/sbritzen/

Programm SoSe 09 03.04.

Überblick über die Themen des Semesters

Ostern 17.04.

Die Konstanz der Naturkonstanten

08.05.

Zeit

22.05.

Raum & Zeit und die Loop-Quantengravitation

05.06.

Zeitreisen

19.06.

Gibt es Extraterrestrisches Leben?

03.07.

17.04. : Die Konstanz der Naturkonstanten

17.04. : Die Konstanz der Naturkonstanten



Einstein hielt Naturkonstanten wie c, G und h nicht für wirklich fundamental, da ihr Zahlenwert noch von „konventionellen“ Einheiten abhängt. Erst wenn es gelingt, aus mehreren Konstanten eine Größe zu bilden, die ein reiner Zahlenwert ohne Maßeinheit ist, liegt nach Einsteins Ansicht eine wirklich universelle Konstante vor. Doch auch damit gab er sich nicht zufrieden: Der Zahlenwert einer solchen Konstante sollte durch die logische Grundlage der physikalischen Theorie zwingend festgelegt sein:

„… ich kann mir keine einheitliche und vernünftige Theorie zwingend vorstellen, die explizit eine Zahl enthält, welch die Laune des Schöpfers ebenso gut anders hätte wählen können, wobei die Welt qualitativ anders in ihren Gesetzmäßigkeiten ausgefallen wäre.“ (A. Einstein) Sein Ziel: alle Naturkonstanten zu erklären und damit aus dem Weg zu räumen!!

17.04. : Die Konstanz der Naturkonstanten

Naturkonstanten sind der Physiker Freud und Leid



Eine Naturkonstante ist eine physikalische Größe, deren Größenwert sich weder räumlich noch zeitlich verändert.



Unterscheidung zwischen elementaren oder grundlegenden und abgeleiteten Konstanten (Zuordnung unterliegt gewisser Willkür)



Abgeleitete Konstanten lassen sich aus den elementaren Konstanten berechnen



Zusammenfassung von Konstanten zu Fundamentalkonstanten



Sind die Naturkonstanten auch über astronomische Zeiträume hinweg wirklich konstant?? Thema dieser Vorlesung!!

17.04. : Die Konstanz der Naturkonstanten Ein kleiner Teil der Naturkonstanten: • Elektromagnetismus: Coulom-Konstante, Curie-Konstante, Elementarladung, … • Gravitation: Gravitationskonstante, … • Thermodynamik: Absoluter Nullpunkt, Boltzmann-Konstante, .. • Teilchenphysik: Bohrscher Radius, Plancksches Wirkungsquantum, … • Elektron: Ruhemasse, Spezifische Ladung, … • Neutron: Ruhemasse, .. • Protron: Gyromagnetisches Verhältnis, Verhältnis von Protonen-zu Elektronenmasse, … • Vermischtes: Faraday-Konstante, Atomare Masseneinheit, … • Die von-Klitzing-Konstante (universeller Wert zur Messung elektrischer Widerstände) • Cabbibo-Kobayashi-Maskawa-Matrix („Liebling der Teilchenphysiker“) • etc. …. Während Meter, Kilogramm und Sekunde bloße Konventionen sind, die selbst auf der Erde nicht überall Verbreitung gefunden haben, kommt den Planck-Einheiten universelle Bedeutung zu: Vertreter einer außerirdischen Zivilisation wüßten, was wir mit diesen Einheiten meinen (Planck-Masse=2.176 x 10-8kg; Planck-Länge=1.616 x 10-35m; PlanckZeit=5.391 x 10-44 s)

17.04. : Die Konstanz der Naturkonstanten Feinstrukturkonstante (137,035 999 679 (94)): bestimmt die Kraft zwischen den Atomkernen und den Elektronen in der Atomhülle -

Daten aus der Oklo-Mine in Westafrika, vor ca. 2 Milliarden Jahren war dort Uran so stark angehäuft, dass eine natürliche Kettenreaktion stattfand: Feinstrukturkonstante hat sich seitdem nicht geändert!

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Messungen der Spektrallinien von Quasaren mit dem Keck-Teleskop auf Hawaii deuten auf eine leichte Abnahme der Feinstrukturkonstante um etwa ein hundertstel Promille im Verlauf von 10 Milliarden Jahren hin (variable Elektronenladung oder Lichtgeschwindigkeit??)

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Messungen der Spektrallinien von Quasaren mit dem VLT deuten auf Konstanz der Feinstrukturkonstanten hin

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Präzisionsmessungen im Labor seit Kurzem möglich: Untersuchungen von T. Hänsch am MPI für Quantenoptik belegen die Konstanz der Feinstrukturkonstante mit einer Genauigkeit von 15 Nachkommastellen über einen Zeitraum von 4 Jahren

Stammbaum: Vereinigung der Wechselwirkungen, am Anfang waren alle zusammen – zu jeder Wechselwirkung sollte eine Naturkonstante existieren Hierarchie: h und c sind fundamentaler als e: fundamentaler könnte heißen, daß die Konstanten h und c bei der Aufspaltung nach dem Urknall früher auftauchten als die Elementarladung

A. Müller

17.04. Die Konstanz der Naturkonstanten

08.05. Die Zeit

08.05. Die Zeit • • • • • • • •

Was ist Zeit ? Warum fließt sie nur in einer Richtung? Fließt sie wirklich nur in einer Richtung? Verläuft sie kontinuierlich ? Kann man sie anhalten ? Was war vor der Zeit ? Gibt es ein Ende der Zeit ? etc.



Isaa Newton (1643 – 1727): „Die absolute, wahre und mathematische Zeit verfließt an sich und vermöge ihrer Natur gleichförmig und ohne Beziehung auf irgendeinen äußeren Gegenstand.“ (1686, Principia)



Absolut, gleichförmig, steht zu keinem äußeren Gegenstand in Bezug, hat eine Richtung !



Aber: sie ist relativ (Einstein) …

22.05. Loop Quantengravitation

Die Grenzen der physikalischen Forschung (i)

Mikrokosmos (bis ~10-15 m) CERN, DESY, SLAC, ... Î Standardmodell der Elementarteilchenphysik

(ii) Makrokosmos (bis ~1026 m) Radioteleskope, Satelliten (Hubble, Chandra,...) Î Standardmodell der Kosmologie

Nicolai

Warum Quantengravitation? Klassische Gravitation wird beschrieben durch die Einstein‘schen Gleichungen: Energie und Impuls der Materie als Quelle der Krümmung von Raum und Zeit R



1 g 2

R = 8 π GT

{ { μν

klassisch?

μν

μν

quantisiert?

Aber: klassische Behandlung der Geometrie und quantenmechanische Behandlung der Materie passen nicht zusammen! Î Î

Konzeptuelle Schwierigkeiten Mathematische Schwierigkeiten

Nicolai

Offene Fragen Singularitäten-Theoreme: Ende von Raum und Zeit?

Nicolai

Offene Fragen Was geschah am Anfang t=0 (URKNALL)?

Nicolai

Offene Fragen Gab es ein „davor“, ohne Raum und Zeit?

Nicolai

Hauptlinien der aktuellen Forschung ¾ Stringtheorie - Supergravitation, Superstrings, M-Theorie ¾ Kanonische Quantengravitation - Geometrodynamik - Schleifenquantengravitation Weitere Ansätze ¾ Pfadintegrale und dynam. Triangulierungen ¾ Nichtkommutative Geometrie und Raum-Zeit ¾ RG-Fixpunkte und asymptotische Sicherheit ¾ Integrable Modelle der Quantengravitation ¾ Kausale Geschichten, zelluläre Automaten,... Nicolai

Aus dem Gewächshaus der theoretischen Physik Neue Elementarteilchen: Tachyonen, SUSYTeilchen, Gravitinos, Axionen, Dilatonen Schwarze und Weiße Löcher Wurmlöcher und Multiversen Raum-Zeit-Schaum Höhere Dimensionen Schattenwelten, Schattenmaterie Fädchentheorie Nicolai

Stringtheorie Störungstheoretische Quantisierung der Einstein‘schen Theorie führt auf sinnlose Resultate („∞“).

Konsequenz:Pertubativ endliche Theorie der Quantengravitation erfordert Einbeziehung (supersymmetrischer) Materiekopplungen zur Kompensation der Divergenzen.

Maximal (super)symmetrische Modelle ¾ D = 4, N = 8 Supergravitation (1978-1982) ¾ D = 11 Supergravitation (1978) ¾ IIA / IIB und heterotische Superstrings (D = 10) (1984-1986) ¾ Supermembranen und M(atrix)-Theorie (D = 11) (1987)

Nicolai

Geometrisierung der Materie Nochmals: Einstein‘sche Gleichungen R

μν



1 g 2

μν

R = 8 π GT

μν

{ { Marmor?

Holz?

Lässt sich die rechte Seite geometrisch verstehen? ¾ Kaluza-Klein-Theorie: nicht-gravitative Wechselwirkungen aus höheren Dimensionen ¾ Bran-Welten: ist unser Universum in ein Hyperuniversum eingebettet? ¾ Superraum und Supersymmetrie: fermionische Materie aus einer fermionischen Erweiterung der Raum-Zeit? ¾ E10: Die Symmetrie des Universums? Vereinheitlichung der fundamentalen Wechselwirkungen? Nicolai

Erfolge ƒ Keine UV Divergenzen (bis jetzt...) ƒ Gravitation wird „vorhergesagt“ ƒ Realistisches Spektrum der Niederenergiephysik? ƒ Mikroskopische BH-Entropie: S = ¼ A ƒ El Dorado der künftigen Experimentalphysik: neue Teilchen, verborgene Dimensionen,... ƒ Enormer Impakt auf die Mathematik

Ungelöste Fragen

ƒ Kein vollständiger Beweis der UV Endlichkeit ƒ Hintergrundunabhängige Formulierung? (Stringfeldtheorie?) ƒ Struktur der Raum-Zeit bei kurzen Abständen? ƒ Kosmologische Raum-Zeiten (FRW, etc.)? ƒ Supersymmetriebrechung (via N = 1)? ƒ Riesige Entartung: > 101000 konsistente Vakua (Falsifizierbarkeit oder anthropisches Prinzip?)

Nicolai

Kanonische Quantisierung ƒ Quantisierung mit metrischen Variablen führt auf Wheeler-DeWitt-Gleichung (1962)

Schrödinger-Gleichung der Quantengravitation! ƒ Ψ [g] = „Wellenfunktion des Universums“ ƒ Unauflösbare mathematische Schwierigkeiten? (Singuläre Funktionaldifferentialgleichung) ƒ Unauflösbare Interpretationsprobleme? (Ursprung der Zeit, Kopenhagen oder VielweltenInterpretation, u.a.m.?) ƒ Kaum Fortschritte in 40 Jahren: Bryce DeWitt: „... that damned equation!“ ƒ Neue Perspektiven mit Ashtekar-Variablen (1986): Î Schleifenquantengravitation (Loop Quantum Gravity)

Nicolai

In Kürze Beide Zugänge zielen auf wesentliche Aspekte einer zukünftigen Theorie der Quantengravitation:

ƒ Schleifen-Quantengravitation - Hintergrundunabhängigkeit - Struktur von Raum und Zeit auf Planck-Skala

ƒ Superstrings - UV Endlichkeit und Konsistenz - Klassische Raum-Zeit als Hintergrund - Ursprung der Materie - Vereinigung von Materie und Gravitation Wegen ihrer sich widersprechenden Grundannahmen erscheint jedoch eine „große Synthese“ der beiden Zugänge nahezu ausgeschlossen. Nicolai

Der heilige Gral...

Parsifal Ich schreite kaum, doch wähn' ich mich schon weit. Gurnemanz Du siehst, mein Sohn, zum Raum wird hier die Zeit. Richard Wagner, Parsifal, 1. Aufzug, 1. Bild

Nicolai

22.05. Loop Quantengravitation

22.05. Loop Quantengravitation

22.05. Loop Quantengravitation •

Interessante Aspekte: – Sie schreibt nicht vor, daß nur räumlich benachbarte Raumquanten miteinander verbunden sind. Hin und wieder könnten auch extrem weit entfernte Quanten miteinander verbunden sein. Solche nichtlokalen Verbindungen – so L. Smolin – könnten der Quantentheorie vielleicht jene Zufälligkeit austreiben, die Einstein so haßte und von der er glaubte, daß sie letztlich unserer Unkenntnis über irgendwelche noch „verborgenen Parameter“ geschuldet sei. „Die Verteilungen solcher nichtlokaler Verbindungen könnten diese verborgenen Parameter sein.“ Da sie über kosmische Distanzen reichen, könne man sie im Experiment nicht kontrollieren, wodurch uns ihre Wirkung als blanker Zufall erscheinen muß. Dann gebe es doch eine Ursache dafür, warum das Uranatom jetzt zerfällt und nicht ein paar Minuten später – nur läge sie irgendwo in den Tiefen des Alls. Gott müßte also nicht würfeln. – Hochenergetisches Ende der kosmischen Hintergrundstrahlung könnten bis zur Erde gelangen – kann Beobachtungsergebnisse erklären – Beschreibt einen exakten Quantenzustand eines Universums mit positiver kosmologischer Konstante – Strahlung von Gammastrahlen-Ausbrüchen müßte je nach Energie zu unterschiedlichen Zeitpunkten ankommen – GLAST ?

05.06. Zeitreisen

05.06. Zeitreisen • • • •

Eine Bewegung in der Zeit, die vom gewöhnlichen Zeitablauf abweicht Physikalisch sind Reisen in die Zukunft durch eine Ausnutzung der Zeitdilatation theoretisch möglich! Gehören eher der Science Fiction an. Nach der Allgemeinen Relativitätstheorie von Einstein sind folgende Zeitreisen möglich – Reisen in die Zukunft (fast lichtschnelles Raumschiff) – Reisen in die Vergangenheit: unbestritten ist, dass die praktische Umsetzung derartiger Theorien in absehbarer Zeit unmöglich ist; 1949 entdeckte Kurt Gödel, dass eine Lösung der ART, bei der das Universum rotiert, das Zurückkehren eines Objekts in seine eigene Vergangenheit ermöglicht. Ein solches Universum wird als RUniversum (Gödeluniversum) bezeichnet. • • • •

Wurmlöcher kosmische Strings schnell rotierende Schwarze Löcher Tachyonen (hypothetische überlichtschnelle Teilchen)

05.06. Zeitreisen •

• • •

Neues theoretisches Modell in Physical Review (2007): mittels Wurmloch, exotische Materie nicht nötig: „ Wenn jemand eine Zeitreise unternehmen will, muss er sich entlang einer Zeitschleife der gebogenen Raumzeit bewegen“. „Meine Zeitmaschine ist selbst Raumzeit, also kein Super-Auto“ Nur Reisen zu dem Zeitpunkt zurück, an dem die erste Zeitmaschine gebaut wurde. Reisen ins Alte Rom, Mittelalter etc. sind prinzipiell ausgeschlossen. Nötig: Technologie für riesige Gravitationsfelder …



Hawking:“Die Gesetze der Physik haben sich verschworen, eine Zeitreise von makroskopischen Objekten zu verhindern.“



Hawking:“ Wer offen über Zeitreisen spekuliert, riskiert entweder einen Aufschrei der Öffentlichkeit, hier würden Forschungsgelder für etwas absolut Lächerliches verschwendet, oder die Forschung wird vom Militär als geheim klassifiziert.“ „Zeitreisen sind ein ‚politisch inkorrektes‘ Thema.“



• •

„Wir verbergen unsere Beschäftigung mit dem Thema hinter komplizierten Fachausdrücken, die ein Code für Zeitreisen sind.“ Seit den 80iger Jahren ….

19.06. Gibt es Extraterrestrisches Leben?

Steinmetz

Steinmetz

Zählt zu den erdähnlichen Planeten, liegt aber außerhalb der Ökosphäre (habitable Zone). In unserem SonnenSystem befindet sich nur die Erde innerhalb. Mars erscheint als trockener Wüstenplanet. Bislang Vorliegende Ergebnisse lassen jedoch den Schluss zu, daß die Marstmosphäre vor Milliarden Jahren wesentlich dichter war und Reichlich Wasser auf der Oberflächer vorhanden war.

Using a computer modeling system to figure out how Olympus Mons came to be, McGovern and Morgan reached the surprising conclusion that pockets of ancient water may still be t rapped under the mountain. (Credit: Rice University/NASA)



Höheres Leben scheint es auf dem Mars nicht zu geben, primitive Lebensformen (Mikroben), tiefer im Boden, um vor UV-Strahlen geschützt zu sein, scheinen aber denkbar.

Steinmetz

Der zweite und kleinste der Vier großen Monde des Jupiter. Sechstgrößte im Sonnensystem. Temperatur maximal -150 Grad -dennoch vermutet man, daß sich unter einer Kruste aus Wassereis ein bis zu 90 km tiefer Ozean aus Wasser befinden könnte.

Europa Netzwerk von kreuz und quer verlaufenden Gräben und Furchen, Ähnlichkeit mit Rissen und Verwerfungen auf irdischen Eisfeldern. Kältevulkanismus oder durch den Ausbruch von Geysiren aus warmem Wasser entstanden, woduch die Eiskruste auseinander gedrückt wurde.

Für 2020 Start des Europa Jupiter Systems Mission/Laplace, 2 Orbiter Jupiter Europa Orbiter, Jupiter Ganymede Orbiter

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Anzahl entdeckter Exoplaneten pro Jahr 1989

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1

0

0

3

0

1

1

6

1

7

1999

2000 2001

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

10

19

34

2009 11

12

26

28

32

28

62

62

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Wie verraten sich Außerirdische ? •

Schon im Jahr 1964 stellte der sowjetische Astrophysiker Nikolai Kardaschow eine Berechnung an, nach der man außerirdische Zivilisationen an ihrem Energieverbrauch erkennen sollte. Er ging dabei von der Überlegung aus, dass die Menschheit seinerzeit (1964) einen Energieverbrauch von rund 1013 Watt (10 000 Gigawatt) hatte und dieser jährlich um etwa 1% ansteigt.



Aufgrund dieser Annahme, übertragen auf andere Intelligenzen mit ähnlichem Entwicklungsstand, benötigt eine Zivilisation nach 3200 Jahren die gesamte von einem Stern abgestrahlte Leistung. Nach 5800 Jahren ist der Energiebedarf auf die Strahlungsleistung einer ganzen Galaxie angewachsen. Kardaschow teilte die extraterrestrischen Intelligenzen in 3 Klassen ein: Energiebedarf einer Zivilisation, welcher der von ihrem Stern empfangen Strahlung entspricht (ca. 1013 Watt) Dieser Typ "Superzivilisation" setzt die Gesamtleistung ihres Sterns um (ca. 1026 Watt) Die dritte Klasse letztendlich benötigt die Strahlungsleistung einer ganzen Galaxie (ca. 10 34 Watt)

I. II. III.

Steinmetz

Steinmetz

Selber die Wahrscheinlichkeiten berechnen … • Die Greenbank-Formel: N = R * Fp * Ne * Fl * Fi * Fc * L

Symbol

Bedeutung

optimistisch

vorsichtig

pessimistisch

R

Entstehungsrate sonnenähnlicher Sterne/Jahr

15

2

0.5

Fp

Wahrscheinlichkeit eines Planetensystems (%)

30

10

1

Ne

Anzahl Planeten in der Ökosphäre

2

1

0.5

Fl

Planeten mit entwickeltem Leben (%)

50

20

1

Fi

Planeten mit intelligentem Leben (%)

10

5

1

Fc

Planeten mit entwickelter Technik (%)

10

5

1

L

Lebensdauer einer technischen Zivilisation (Jahre)

1 Million

10 000

100

N

Zahl der vorhandenen kommunikationsfähigen Zivilisationen in unserer Galaxie

45.000

1

0

Auf http://www.abenteuer-universum.de/leben/leben.html selber ausrechnen, wieviele Zivilisationen es gibt / geben könnte!

COROT-Exo-7b

CoRoT-Exo-7b, dargestellt als punktförmiger Schatten unten links vor seinem Zentralstern Bild: Klaudia Einhorn

CoRoT-Exo-7b zieht in der maßstabsgetreuen, künstlerischen Darstellung vor seinem Stern Bild: Klaudia Einhorn

Bislang sind 337 Exoplaneten gefunden worden (Stand: Februar 2009). COROT (Convection, Rotation and Planetary Transits) sucht nach kleinen, massearmen und steinigen Exoplaneten (Helligkeitsschwankungen).

COROT-Exo-7b

Veranschaulichung der Helligkeitsschwankung durch einen vorbeifliegenden Planeten, der einen kleinen Flecken erzeugt. Bild: CNES

Auch hier: kein Leben!! Temperaturen von 1000-1500 Grad, Oberfläche steinig oder aus Lava bestehend. Könnte auch teils aus Wasser und Stein bestehen und Eine heiße Atmosphäre aus Wasserdampf besitzen.

„Extraterrestrisches Leben ist unvermeidlich“ •

Einige Zitate:



„Angesichts der gigantisch vielen Planeten, auf denen Leben theoretisch möglich ist, ist es vermutlich unvermeidlich, daß es extraterrestrisches Leben gibt.“



„100 Milliarden erdähnlicher Planeten könnte es in unserer Galaxie geben, 10 Trilliarden im sichtbaren Universum. Praktisch jeder Stern könnte einen erdähnlichen Planeten haben. Allerdings würden diese Planeten eher der Erde vor einigen Milliarden Jahren gleichen, …..wenn extraterrestrisches Leben, dann Bakterien.“



„Wenn es einen bewohnbaren Planeten gibt, dann wird nach einigen Milliarden Jahren Leben entstehen. Das sei so, als würde man seinen Kühlschrank ausschalten und warten, was dann passiert:“Irgendetwas wird wachsen. Es wäre unmöglich zu verhindern, daß auf den bewohnbaren Planeten Leben wächst.“



„Die Existenz von intelligentem Leben ist sehr viel weniger gewiss. Es existiert nur eine gewisse Zeit.“

19.06. Gibt es Extraterrestrisches Leben?

Homo sapiens sapiens im All: nicht mehr Science-Fiction, sondern vielmehr Science Fact! Bild: NASA





März 2009: Band im Infrarot-Bereich detektiert, in dem man organisches Material nachweisen könnte: Sauerstoff und Stickstoff im interstellaren Staub. Damit könnten die Vorläufer von Leben im All nachgewiesen werden. „Yellow Stuff“ Suche in planetbildenden Regionen ähnlich in unserem Sonnensystem

19.06. Gibt es Extraterrestrisches Leben?

Gelten überall dieselben Gesetze? NASA •

Weitere Themen: – – – – – – – –

Extraterrestrisches Leben bereits auf unserer Erde? Mehrere Episoden „Leben“ auf der Erde ? Wie kommt das Leben auf die Erde ? Nur erdähnliche Planeten als Kandidaten für habitable Zonen ? Würden wir über extraterrestrisches Leben erfahren ? Was würde passieren, wenn Kontakt möglich wäre ? Extraterrestrisches Leben auf jeden Fall weiter entwickelt ? Was bedeutet das ? etc.

Programm SoSe 09 03.04.

Überblick über die Themen des Semesters

Ostern 17.04.

Die Konstanz der Naturkonstanten

08.05.

Zeit

22.05.

Raum & Zeit und die Loop-Quantengravitation

05.06.

Zeitreisen

19.06.

Gibt es Extraterrestrisches Leben?

03.07.