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ULRICH KÜHNE-HELLMESSEN

DIE

100 BESTEN FUSSBALLER 2017

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IMPRESSUM Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar. Für Fragen und Anregungen: [email protected] 1. Auflage 2017 Copyright © 2017 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH Nymphenburger Straße 86 D-80636 München Tel.: 089 651285-0 Fax: 089 652096 Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Projektkoordination / Realisation: SPOBUCOM, München Ulrich Kühne-Hellmessen www.spobucom.de Redaktion: Klaus Feuerherm Ulrich Kühne-Hellmessen Detlef Vetten Korrektorat: Heike Margarete Worm, Eckernförde Fotos: Getty Images Grafische Gestaltung: Véronique de Céa, Berlin Druck und Bindung: Firmengruppe APPL, aprinta Druck, Wemding Printed in Germany ISBN: 978–3–7423–0143–7 ISBN E-Book (PDF): 978-3-95971-585-0 ISBN E-Book (EPUB , Mobi): 978-3-95971-586-7 Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter www.riva-verlag.de Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.muenchner-verlagsgruppe.de

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INHALT DIE HIGHLIGHTS DES JAHRES DIE BESTEN FUßBALLER INTERVIEW Christian Nerlinger »USA, China, Indien: Der globale Fußball-Hype wird weiter gehen« DIE TOP 100 1 Cristiano Ronaldo Los! Sei der Beste! 2 Lionel Messi Tango mit Ball 3 Neymar Das Schönste im Leben 4 Luis Suárez Nicht so verbissen, Señor! 5 Paul Pogba »Ich will großartig sein.« 6 Gareth Bale Hurrah! 7 Robert Lewandowski Fünfe auf einen Streich 8 Antoine Griezmann Her mit dem Titel! 9 Gonzalo Higuaín Wuchtbrumme 10 Thomas Müller Ein Schuss Anarchie 11 James Rodríguez Reals Nummer 10 12 Karim Benzema Algerische Wurzeln 13 Eden Hazard Unter Brüdern 14 Ángel Di María Lionels »Schatten« 15 Sergio Busquets Der Held von Barça 16 Toni Kroos Man of the Match 17 Alexis Sánchez Kämpfen, Alex, kämpfen! 18 Jérôme Boateng Im Zeitgeist 19 David Alaba Von wegen »Gestolper«! 20 Sergio Agüero Cool bleiben www.Ebook777.com

21 Koke Jammern gilt nicht 22 Kevin De Bruyne Die Füße stillhalten 23 Luka Modric Alles durchlebt 24 Ivan Rakitic Picasso malt 25 Arturo Vidal Freund der Nacht – und des Erfolgs 26 Pierre-Emerick Aubameyang 27 Manuel Neuer 28 Paulo Bruno Dybala 29 Mesut Özil 30 Sergio Ramos 31 Kane 32 Gerard Piqué 33 Marco Verratti 34 Renato Sanches 35 Hulk 36 Cesc Fàbregas 37 Edinson Cavani 38 Isco 39 João Mário 40 Álvaro Morata 41 Jordi Alba 42 Lucas Moura 43 David de Gea 44 Douglas Costa 45 Leonardo Bonucci 46 André Gomes 47 N’golo Kanté 48 John Stones 49 David Luiz 50 Raheem Sterling 51 Diego Godín / 52 Henrik Mhkitaryan 53 Granit Xhaka / 54 Marco Reus 55 Leroy Sané / 56 Raphaël Varane 57 William Carvalho / 58 Marcelo

59 Romelu Lukaku / 60 Wayne Rooney 61 Marek Hamšík / 62 Marquinhos 63 Andrés Iniesta / 64 Blaise Matudi 65 Mats Hummels / 66 Mario Götze 67 Claudio Marchisio / 68 Arda Turan 69 Sadio Mané / 70 Grzegorz Krychowiak 71 Miralem Pjanic / 72 Aaron Ramsey 73 Jan Oblak / 74 Saúl Ñíguez 75 Roberto Firmino / 76 Diego Costa / 77 Thibaut Courtois / 78 Alexandre Lacazette / 79 Oscar / 80 Philippe Coutinho 81 Riyad Mahrez / 82 Daniel Carvajal / 83 Mauro Icardi / 84 Anthony Martial / 85 Alex Sandro / 86 Juan Mata 87 Radja Nainggolan / 88 David Jiménez / 89 Javier Martínez / 90 Nicolás Otamendi / 91 Willian / 92 Michy Batshuayi 93 Nemanja Matic / 94 Javier Pastore / 95 Ander Herrera / 96 Christian Eriksen / 97 Shkodran Mustafi / 98 Yevhen Konoplyanka 99 José Giménez 100 Thiago ANHANG Internationale Transfers Nationale Transfers Meine Top-Elf

Das Endspiel war wie schon 2014 ein Madrider Stadtderby. Real gegen Atlético, Spiel- gegen Abwehrkunst. Das Finale von Madrid wurde im Elfmeterschießen entschieden. Den letzten und entscheidenden Strafstoß verwandelte Cristiano Ronaldo – und küsste anschließend den Pokal.

Deutschland, Italien, Frankreich – die Favoritenliste war lang bei der Euro 2016. Aber keiner hatte Portugal auf dem Zettel. Die junge Mannschaft von Trainer Fernando Santos überraschte im Finale auch Gastgeber Frankreich und gewann durch das 1:0 von Éder in der Verlängerung. Es war der erste Titel für Portugals Nationalmannschaft.

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Der südamerikanische Fußballverband CONMEBOL feierte seinen 100. Geburtstag. Die Sonderausgabe des Copa América wurde in den USA ausgespielt. Wie schon ein Jahr zuvor standen sich erneut Argentinien und Chile im Endspiel gegenüber, wie zuvor triumphierte Vidal über Messi. Chile gewann das Elfmeterschießen mit 4:2.

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Viermal in Serie Meister – das hatte zuvor keiner geschafft. Pep Guardiola setzte fort, was Jupp Heynckes begann. In seinen drei Jahren beim FC Bayern wurde er dreimal Meister. Der Vorsprung diesmal betrug satte zehn Punkte, auch wenn Dortmund lange mithalten konnte.

In Berlin standen sich die beiden besten deutschen Mannschaften gegenüber. 0:0 hieß es nach 120 Minuten, Douglas Costa verwandelte den entscheidenden Elfmeter zum 4:3-Sieg der Bayern, die damit das Double holten. Es war ein großartiger Abschied für Pep Guardiola, der den Pokal als Erster in Empfang nehmen durfte.

Er hat es geschafft, er hat seinen Fans das ersehnte Gold geschenkt. Im Finale gegen Deutschland verwandelte Neymar einen Freistoß zum 1:0 und im entscheidenden Elfmeterschießen den letzten Elfmeter zum 6:5, nachdem Petersen verschossen hatte. Für die Elf von Horst Hrubesch hatte Schalkes Talent Meyer zwischenzeitlich ausgeglichen. Hier stemmen sich gleich beide Bender-Zwillinge gegen Brasiliens Ausnahmekönner.

Die neue Weltrangliste des Fußballs

Wer ist der Beste? Die Diskussion ist so alt wie der Fußball. Jahr für Jahr wird beim »Don Ballon«, von der französischen Sportzeitung L’Équipe ins Leben gerufen, der Weltfußballer gewählt. Nationaltrainer und – Kapitäne dürfen hier abstimmen und haben sich seit 2008 für zwei Namen entschieden: fünfmal Lionel Messi, dreimal Cristiano Ronaldo. Um eine wirkliche Rangliste der Top 100 zu erstellen, bedarf es harter Fakten.

Deutschlands wertvollste Bein. Thomas Müller liegt in dieser Weltrangliste als bester Deutscher auf Platz 10.

Als Verlag und Redaktion beschlossen, ein Buch mit dem Titel »Die 100 besten Fußballer des Jahres« auf den Markt zu bringen, begann das große Rätselraten: Wie schaffe ich eine gerechte Wertung? Wie beurteilen wir, wer der Beste, der Zweitbeste, die Nummer 100 wird? Wie lassen sich Abwehrspieler und Angreifer vergleichen? Diese Rangliste ergibt sich aus einem Punktesystem. Wir haben neben der Platzierung auch die Punkte dargestellt, um ein gerechtes Urteil zu fällen. Dieses Punktesystem setzt sich aus vier Komponenten zusammen: - Der Marktwert. Dabei handelt es sich sicherlich um eine subjektive Zahl, gestützt auf das Online-Portal »transfermarkt.de«, das positions- und länderübergreifend den Marktwert definiert. Wir haben hier den Wert vom 30. September 2016 zugrunde gelegt und damit die Zahlen nach Abschluss der Transferperiode. - Die Transfersumme. Haben Spieler im Sommer den Verein gewechselt, so wurde die Transfersumme berücksichtigt, die zum Teil deutlich über dem Marktwert lag. Bei Paul Pogba, dem teuersten Spieler aller Zeiten, ebenso wie bei Leroy Sané, dem teuersten deutschen Spieler aller Zeiten. Der Quotient aus Marktwert und

Transfersumme ist somit die Basis unserer Rechnung. - Die Erfolge. Wer Titel gewonnen hat, wird mit Zusatzpunkten dekoriert. Champions League, Europameisterschaft, Olympiasieg oder SüdamerikaMeisterschaft bringen 10, eine nationale Meisterschaft 5 und ein nationaler Pokalsieg bringt 3 Sonderpunkte. - Persönliche Auszeichnungen. Um eine weitere Differenzierung zu erreichen, haben wir persönliche Ehrungen berücksichtigt. Wer in seinem Land als Fußballer des Jahres ausgezeichnet wurde, erhielt 10 Zusatzpunkte. Genauso, wer in seinem Land als Torschützenkönig geehrt wurde.

Bestbezahlter deutscher Fußballer. Toni Kroos mit Präsident Florentino Pérez nach seiner Vertragsverlängerung bei Real Madrid.

Um unser Ranking plausibel zu machen, hier zwei Beispiele: Der Marktwert von Leroy Sané beläuft sich auf 30 Millionen. Manchester City aber überwies an Schalke 50 Millionen. 30 plus 50 ergibt 80. Hier haben wir den Mittelwert in Punkte umgemünzt. Da Sané keine nationalen Titel gewinnen konnte und auch ohne persönliche Auszeichnung blieb, bleibt es bei 40 Punkten. Diese Punktzahl reicht in

unserem Ranking für Platz 55. Bei Jérôme Boateng (Marktwert: 45 Millionen gleich 45 Punkte) sieht die Rechnung anders aus: Er wurde Meister (plus 5 Punkte) und Pokalsieger (plus 3 Punkte) und wurde in Deutschland zum Fußballer des Jahres gewählt (plus 10 Punkte). Daraus ergibt sich eine Punktzahl von 63 und Platz 18 in unserer Rangliste. Damit ist Jérôme Boateng die Nummer eins unter allen Abwehrspielern der Welt. Kein anderer kommt auf eine so hohe Punktzahl, kein anderer war so erfolgreich wie der Weltmeister aus Berlin, der seit 2011 das Trikot des FC Bayern trägt und seinen Vertrag mit den Münchnern bis 2021 verlängert hat. Auf den ersten zehn Plätzen liegen – bis auf eine Ausnahme – ausschließlich Angreifer, Stürmer, Torjäger. Die Ausnahme heißt Paul Pogba. Obwohl für den Franzosen die höchste Ablösesumme aller Zeiten bezahlt wurde, ist er nicht der Beste. Pogba wurde zwar mit Juventus Turin Meister und Pokalsieger, aber mit Frankreich nicht Europameister. Dennoch zahlte Manchester United die Rekordsumme von 115 Millionen Euro. Durch neue TV-Verträge, die seit Sommer 2016 gelten, erhält die englische Premier League für die nächsten drei Jahre 6,9 Milliarden Euro. Damit hat jeder englische Klub weit mehr Geld zur Verfügung als die Konkurrenten aus anderen Ländern. Auch die Bundesliga konnte zwar einen neuen Rekorddeal abschließen, der – erst ab Sommer 2017 gültig – für drei Jahre 4,64 Milliarden Euro garantiert, aber 30 Prozent geringer ausfällt als der der Briten. Auch deshalb spielen von den 100 besten Fußballer der Welt nur 15 in der Bundesliga, aber 36 in England. Denn keine andere Liga schwimmt dermaßen im Geld und hat so viel investiert wie die Engländer. Allein Manchester United, ohnehin der reichste Verein der Welt, investierte durch die Familie Glazer, die Inhaber von United, satte 781 Millionen, damit im Stadion Old Trafford Superstars wie Ibrahimović, Pogba, Rooney oder Schweinsteiger auflaufen. Mit José Mourinho wurde zudem der teuerste Trainer als Nachfolger von Louis van Gaal verpflichtet. Noch nie wurde im Weltfußball so viel Geld in eine Mannschaft investiert. Stadtnachbar Manchester City, seit Sommer vom Spanier Pep Guardiola trainiert, landet in diesem Weltranking mit 665 Millionen auf Platz drei. Dazwischen haben sich die »Königlichen « von Real Madrid geschoben, die einst für Bale und Ronaldo jeweils rund 100 Millionen Euro ausgegeben haben.

Bester Abwehrspieler der Welt. Jérôme Boateng auf Platz 18.

Aber Geld schießt keine Tore. Trotz dieser Wahnsinns-Investitionen beherrschen nicht die englischen, sondern nach wie vor die spanischen Klubs den europäischen Fußball. Auch 2016 wurden beide europäischen Titel von Spaniern gewonnen: Real Madrid gewann die Champions League (im Stadtduell gegen Atlético), der FC Sevilla die Europa League. Obwohl nur 28 Spieler der Top 100 in der Primera Division auflaufen, bestätigt diese Rangliste: Die besten Spieler spielen in Spanien! Auf Platz eins (wenig überraschend): Cristiano Ronaldo. Der Portugiese hat sich uns, seinen Fans, in diesem Sommer zwei Träume erfüllt. Mit Real Madrid gewann er nach 2014 erneut die Champions League, mit Portugal wurde der exzentrische Stürmerstar überraschend erstmals Europameister. Damit hat er sich Platz eins verdient. Lionel Messi, der wieselflinke Argentinier in Diensten des FC Barcelona, wurde spanischer Meister. Bei der Südamerika Meisterschaft verlor er das Finale gegen

Chile, in der Champions League scheiterte er mit seiner Mannschaft bereits im Viertelfinale an Atlético Madrid. So blieb für ihn nur Platz zwei. Auf Platz drei liegt sein Vereinskollege und Olympiasieger Neymar, der mit Brasilien im Finale gegen Deutschland nicht nur Gold gewann, sondern auch auffälligster Akteur war und seinen Landsleuten im heimischen Maracanã einen ersehnten Traum erfüllte.

Bester Torhüter der Welt. Manuel Neuer auf Platz 27.

Unter den Top 10 sind auch zwei Spieler des FC Bayern München: Robert Lewandowski, mit 30 Treffern Torschützenkönig der Bundesliga, und sein kongenialer Angriffspartner Thomas Müller. Obwohl Deutschlands Allzweckwaffe bei der Euro 2016 ohne eigenen Treffer blieb, half er entscheidend mit, dass der FC Bayern nach wie vor zu Europas Top-Adressen gehört. So sind in den Top 100 nicht weniger als elf Bayern-Spieler vertreten, Boateng als bester Abwehrspieler der Welt auf Platz 18, Manuel Neuer als bester Torhüter der Welt auf Platz 27. Thiago Alcántara schaffte es gerade noch auf Platz 100. Wichtige Leistungsträger aber fehlen: Weder Robben noch Ribéry oder Lahm

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tauchen in dieser Liste auf. Denn Marktwert und Transfersummen werden entscheidend durch das Alter geprägt und damit durch die Möglichkeit einer Refinanzierung. Arjen Robben (geb. 23.1.1984), Franck Ribéry (geb. 7.4.1983) und Philipp Lahm (geb. 11.11.1983) haben wie Xavi Alonso die 30 längst passiert, ein Weiterverkauf erscheint daher nahezu ausgeschlossen. Deshalb fehlt auch Zlatan Ibrahimović in dieser Liste, der ablösefrei von Paris St. Germain zu Manchester United gewechselt ist, dort aber mit 12,5 Millionen Euro Jahresverdienst zu den Spitzenverdienern zählt. Ibrahimović ist bereits 35. Zu Deutschlands Spitzenverdiener hat sich Toni Kroos entwickelt, obwohl er in dieser Weltrangliste des Fußballs »nur« auf Platz 16 liegt. Real Madrid belohnte seine enorme Wichtigkeit für das Spiel der »Königlichen« mit einer Vertragsverlängerung um sechs Jahre bis 2022. Diese Unterschrift ist Real 120 Millionen Euro wert, ein Jahressalär von rund 20 Millionen Euro. »BILD« rechnete daraufhin den Tagessatz auf 54.800 Euro hoch und einen Stundenlohn von 2.283 Euro aus. Trotz eines Ronaldo, eines Bale, eines Benzema sagt Real-Trainer Zinédine Zidane: »Es ist ein Glück, einen Spieler wie ihn zu haben.« Einer, der das Spiel bestimmt, einer, dem nachgesagt wird, er spiele mit der Präzision eines Navigationsgerätes. Obwohl weder seine Torerfolge noch seine Torvorlagen für Ausschläge in den Fußballdatenbanken sorgen, ist er der Spiritus Rector des Spiels, sowohl bei Real Madrid als auch in der deutschen Nationalmannschaft. Real weiß zu schätzen, was sie an ihm haben. Sehr zum Ärger des FC Bayern, der 2014 nicht bereit war, Kroos auf ein Gehaltsniveau mit einem Mario Götze zu hieven und ihn – ein Jahr vor Vertragsablauf – nach Madrid ziehen ließ.

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Jubelt jetzt für Manu. Zlatan Ibrahimović, der exzentrische Schwede, fehlt in dieser Rangliste. Er ist 35 Jahre alt, sein Marktwert entsprechend niedrig.

Bei allem Geld, das nunmehr im Umlauf ist: Unter den Top 30 wurden mit Pogba und Higuaín nur zwei Spieler in der letzten Wechselperiode transferiert. Innerhalb unserer Top 100 sind es gerade 20 Prozent. Die guten Spieler wissen, was sie an guten Klubs haben. Und die guten Klubs wissen, was sie an guten Spielern haben. Deshalb hat Real den Vertrag mit Kroos vorzeitig verlängert und sein Gehalt verdoppelt. Deshalb hat auch Bayern München die Verträge mit Leistungsträgern wie Müller oder Boateng frühzeitig verlängert inclusive einer dem Marktwert angepassten Gehaltssumme. Eine längere Vertragslaufzeit erhöht zudem mögliche Ablösesummen.

Bei Bayern eine Institution. Kapitän Philipp Lahm ist nach wie vor einer der besten Rechtsverteidiger der Welt, trotz seiner 32 Jahre.

Nur durch Marktwert und Transfersummen lässt sich nicht ablesen, wer wirklich der Beste ist. Deshalb bleibt die Diskussion, wer nun wirklich der beste Fußballer der Welt ist, eine subjektive Einschätzung. Lassen sich Positionen vergleichen? Ist Ronaldo wirklich besser als Kroos? Wie könnte Ronaldo glänzen, wenn ihn Kroos nicht ständig so hervorragend in Szene setzen würde? Warum haben es nur vier Torhüter unter die Top 100 geschafft, obwohl ein verhindertes Tor doch ebenso hoch zu bewerten ist wie ein erzieltes? Gehören nicht Lahm, Robben, Ribéry oder Ibrahimović in die Liste der Top 100, auch wenn sie eine Altersgrenze überschritten haben? Wieso hat es mit John Stones ein englischer Abwehrspieler in die Top 50 geschafft, der nicht einmal Stammspieler in seiner Nationalmannschaft ist? »Egal, welches Punktesystem zugrunde liegt: Eine Rangliste des Weltfußballs bleibt immer

eine subjektive Einschätzung«, so der frühere TV-Experte Günter Netzer, der sicherlich zu den Fußball-Weisen im Lande zählt. Dieses Buch liefert deshalb nicht nur Porträts der besten Spieler der Welt, sondern herrliches Futter für alle Fußballfans und besten Diskussionsstoff.

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Ulrich Kühne-Hellmessen Herausgeber

»USA , China, Indien: Der globale Fußball-Hype wird weitergehen« CHRISTIAN

NERLINGER INTERVIEW

Spieler, Sportchef, Berater. Christian Nerlinger kennt alle Facetten des Fußballs.

Christian Nerlinger (43) kennt alle Facetten des Fußballs. Von 1993 bis 2005 war er Profi, spielte für Bayern, für Dortmund, die Glasgow Rangers und den 1. FC Kaiserslautern. Er war als Nachfolger von Uli Hoeneß erst Manager, dann Sportdirektor beim FC Bayern. Seit 2014 ist er

Geschäftsführer der Sport-Management-Agentur SAM-Sports, einer Tochter des Medienkonzerns ProSiebenSat.1, betreut hier u. a. Jérôme Boateng und Jonathan Tah. Er hat die Entwicklung des Fußballs hautnah miterlebt und einen dreidimensionalen Blick auf das weltweite Geschehen. Er sagt: »Fußball ist Fußball geblieben. Wer glaubt, dass Fußball heute ein Computerspiel ist, wird scheitern.« Herr Nerlinger, beginnen wir gleich bei dem Transfer des Jahres: Inwieweit ist eine Summe von 115 Millionen für einen Spieler wie Paul Pogba gerechtfertigt – a) aus Sicht eines Sportdirektors, b) aus Sicht eines Investors? CHRISTIAN NERLINGER Diese Frage kann nur der Klub selbst beantworten. Wenn wir von diesen Ausschlägen sprechen, sind wir vor allem bei den englischen Klubs. Wenn wir sehen, wie die Engländer international abschneiden, in der Champions League, in der Europa League, muss man doch zu der Erkenntnis kommen: Diese Summen sind weder zielführend noch notwendig. Zu einer guten Fußballmannschaft gehört mehr als nur ein dickes Bankkonto. ManU ist der reichste Verein der Welt. Ist diese Investition in einen Spieler wie Pogba eine Marketingmaßnahme, um die internationale Positionierung zu sichern? NERLINGER Im Fußball ist der Wertmesser der Trophäenschrank. Es geht natürlich auch um die Erschließung neuer Märkte, aber in erster Linie um Titel, um nationale und internationale Erfolge. Darüber erfolgt die Positionierung. Also muss man dem Erfolg alles unterordnen. Die Engländer werfen die Marketingmaschinen an, fliegen in der Weltgeschichte herum, wodurch das Sportliche zu kurz kommt. Deshalb ist es auch wichtig, dass die handelnden Personen den Fußball verstehen und nicht nur Bilanzen lesen können. Sie meinen wie bei Bayern, wo mit Hoeneß, Beckenbauer, Rummenigge stets ehemalige Weltklassefußballer an der Vereinsspitze standen? NERLINGER Ja, das Spiel selbst, die Entwicklung einer Mannschaft muss im Mittelpunkt stehen. Deshalb finde ich auch das Projekt Leipzig so faszinierend. Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz hat mit Ralf Rangnick einen ausgewiesenen Fachmann als Sportdirektor installiert und überlässt ihm den Aufbau der Mannschaft. Das zeugt von Vertrauen und von Weitsicht. Wenn nur Investoren das Sagen haben, wird das nix. Fußball ist kein Computerspiel, wo sich durch Kaufen und Verkaufen eine titelfähige Mannschaft zusammenstellen lässt.

Für ein Talent wie Leroy Sané, nicht mal Leistungsträger, auch noch kein Stammspieler in der Nationalmannschaft, wurden in diesem Sommer 50 Millionen Euro bezahlt. Ist das die Entwicklung des Fußballs? NERLINGER Wenn ein Trainer wie Pep Guardiola einen Spieler unbedingt haben will, steigt natürlich der Preis. Deutsche Vereine zeigen, dass es auch anders geht: Bayern mit Kimmich, Leverkusen mit Tah oder Brandt, Dortmund mit Weigl. Was zum Beispiel Manchester United gemacht hat, ist Kapitalvernichtung. Sie holen Luis van Gaal und sein Team, geben ihm alle Vollmachten, einschließlich der Spielertransfers – und wechseln ihn mitsamt den Spielern nach einem Jahr wieder aus. Schneller lässt sich Geld nicht verbrennen. Zwar hat die Bundesliga von der englischen Investitionswucht profitiert, weil frisches Geld reingespült wurde. Aber Kontinuität ist Voraussetzung für sportlichen Erfolg.

JUNGE PROFIS BRAUCHEN EIN UMFELD ZUR ENTSCHLEUNIGUNG Wenn Sie zurückschauen, wie sich der Fußball in den letzten zwanzig Jahren entwickelt hat: Können Sie das Wachstum nachvollziehen? NERLINGER Ich habe meinen ersten Vertrag 1992 unterschrieben. Uli Hoeneß hat damals angekündigt, dass Spieler bald eine Million verdienen können. Da habe ich glänzende Augen bekommen. Längst ist die 10-Millionen-Grenze geknackt. Ja, die Entwicklung ist ein Wahnsinn, ging viel schneller als erwartet, aber es ist ein Markt.

DER FUSSBAL HAT ALLE GESELLSCHAFTSSCHICHTEN ERREICHT Wie erklären Sie sich diesen Fußballboom? NERLINGER Der Fußball hat alle Gesellschaftsschichten erreicht. Heute ist Fußball nicht nur etwas für Hardcore-Fans, sondern für die ganze Familie. Meine Kinder, vier, sechs und acht Jahre alt, sammeln Panini-Bilder, laufen in Trikots ihrer Idole herum. Bald wollen sie ins Stadion. Frauen und Mädchen spielen nicht nur immer häufiger aktiv, sondern sind genauso infiziert vom Fußball-Virus. Davon profitieren die TV-Anstalten. Die Rechte, auch Teilrechte, werden immer gefragter

und dadurch immer teurer. Die Fernsehmacher sind bestimmt keine Wohltäter, sondern getrieben von Angebot und Nachfrage. Ich habe zwei Jahre in Glasgow gespielt. Da wurde am 25.12. gespielt. Und das Derby zwischen Celtic und den Rangers war am 1.1. um 12 Uhr angesetzt. Die Arenen waren voll, die Leute saßen in den Pubs oder zu Hause vor dem Fernsehschirm. Fußball bietet die totale Faszination. Das ist gewachsene Tradition, das ist der Markt. Dazu ist der Fußball immer professioneller geworden, in jeder Beziehung. Ich finde, dass die Bundesliga eine ausgezeichnete Balance gefunden hat: moderne Stadien, hervorragende Nachwuchs-Leistungszentren, innovative Trainer, die immer wieder frischen Wind reinbringen und gute Philosophien entwickeln. Der Fußball funktioniert bei uns besser als anderswo. Spieler, Trainer und alle Angestellten profitieren von diesem Markt. Wie wichtig ist die Infrastruktur für das Boomgeschäft? Deutschland hat – auch durch die WM 2006 – die modernsten Sportarenen der Welt … NERLINGER Ich bin ein Kind des Olympiastadions. Ich habe es geliebt, aber es war nicht mehr zeitgemäß. Wenn ich heute die Allianz Arena sehe, zeigt es doch, dass alle Gesellschaftsschichten hervorragend bedient werden können. Da sind die 106 Boxen, die ausverkauft sind. Die Business Seats sind begehrt und in den Kurven sind die Eintrittskarten nach wie vor Tickets für jedermann und bezahlbar. Da wird die ganze Bandbreite hervorragend abgedeckt. Es herrscht eine tolle Stimmung, die Sicherheitsstandards sind hoch, das passt und ist sicherlich ein wichtiges Kriterium, warum der Fußball in Deutschland so gut funktioniert. Sie betreuen mit Jérôme Boateng einen der Weltmeister mit der auffälligsten Entwicklung. NERLINGER Ich habe ihn in zwei Phasen erlebt. Erst als Sportdirektor, nun in der Agentur als persönlicher Berater. Die Fussballbranche wird immer schneller, immer hektischer. Ein Tor, ein Auftritt kann das ganze Leben verändern. Der Hype ist teilweise grenzenlos. Wenn ich mit Jérôme durch München gehe, flippen die Fans aus. Wir dürfen nicht vergessen: Es sind alles junge Menschen, die ihren Weg suchen, Fehler machen, eine Entwicklung nehmen müssen. Da braucht es ein Umfeld, das entschleunigt, Ruhe bewahrt und Wege zeigt bis hin zu einer vernünftigen Karriereplanung. Auch bei Boateng verlief der Weg nicht immer steil nach oben. Da war die ein oder andere Situation, die zu Platzverweisen oder Gegentoren geführt hat. Heute ist er der beste Innenverteidiger der Welt und bereit, Verantwortung zu nehmen und diese auch zu artikulieren. Wir müssen den Spielern

eine Entwicklungszeit zugestehen. Mir ist wichtig, dass da nicht Kunstfiguren geschaffen werden, sondern die Spieler authentisch bleiben dürfen. Sie müssen sich wohlfühlen, um Top-Leistungen bringen zu können. Um sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können, auf den Fußball, auf ihr Spiel, auf die Weiterentwicklung ihres Spiels, bedarf es im Umfeld Profis, die das Drumherum steuern und und sie auf ihrem Weg unterstützen. Sonst werden sie drei Monate gehypt und drei Monate später wieder fallengelassen. Auch ein Lahm oder ein Schweinsteiger waren nicht immer unumstritten. Aber sie haben die Zeit erhalten, sich zu Weltklassespielern entwickeln zu können.

WAS MANU GEMACHT HAT, IST KAPITALVERNICHTUNG Wie sehen Sie die weitere Entwicklung? NERLINGER Ich sehe kein Ende. Ich sehe auch keine flächendeckenden Skandale, die die Glaubwürdigkeit des Fußballs erschüttern könnten. Es wird keinen ausgewachsenen Dopingskandal wie im Radsport geben, auch wenn einzelne schwarze Schafe überführt werden sollten. Auch bei Sportwetten wird es vielleicht Einzeltäter geben, aber keinen Flächenband. Wenn das Grundvertrauen in diese Sportart bestehen bleibt, wird auch der Boom weitergehen. Gibt es nicht die Befürchtung, dass schlechtere Leistungen den Hype schnell beenden könnten und der Boom auf einen Schlag erlischt? NERLINGER Der Fußball zeigt eine globale Entwicklung. Wenn ich sehe, wie viel Kinder in den USA auf der Straße kicken, sieht man das riesige Potenzial in einem Land ohne Fußballtradition. Indien versucht es mit einer Profiliga, Shanghai hat in diesem Sommer in den Brasilianer Hulk über 50 Millionen Euro investiert. Mit China tut sich ein ganz neuer Markt auf. Dazu muss die Professionalisierung in den traditionsreichen Ligen fortschreiten, zum Beispiel durch neue Stadionprojekte. Wenn sich zum Beispiel Italien aus dem ganzen Sumpf befreien kann, kann auch die Serie A wieder so dominant werden, wie sie es vor 20 Jahren war. Auch die Bundesliga-Vereine müssen sich weiterentwickeln, um den internationalen Zug nicht zu verpassen. Wo sehen Sie nicht ausgeschöpftes Potenzial in den deutschen Ligen? NERLINGER Grundsätzlich macht es die Bundesliga hervorragend und vorbildlich.

Aber auch wir können uns überall verbessern, zum Beispiel in der Jugendarbeit. Es muss das Ziel eines jeden Vereins sein, Eigengewächse nach oben zu bringen. So wie es van Gaal zum Beispiel mit Thomas Müller gemacht hat, der ihm die Chance gab, und ihn auch nach schlechten Spielen durchgezogen hat. So konnte Müller der werden, der er heute ist. Aber es braucht – auch in den heute so schnellen und hektischen Zeiten – Geduld, Weitsicht und vor allem Kontinuität. Diese Durchlässigkeit von den Profis bis in den Nachwuchs muss in die DNA jedes einzelnen Klubs.

NUR FLÄCHENDECKENDE SKANDALE KÖNNTEN DEN BOOM GEFÄHRDEN

DIE TOP 100

1 CRISTIANO RONALDO REAL MADRID [140]

Der Beste des Jahres. Cristiano Ronaldo gewann mit Real die Champions League, wurde mit Portugal Europameister.

Los! Sei der Beste!

Cristiano Ronaldo kann gar nicht anders – er muss sich immer wieder beweisen, dass er der Schönste, der Schnellste, das Maß aller Dinge ist. bei der Europameisterschaft 2016 scheint der Masterplan des Portugiesen zu implodieren. Im Juli 2016 bewegt sich der Fußball-Profi Cristiano Ronaldo (der Mann nimmt für sich in Anspruch, der Beste der Welt zu sein) wieder einmal in ganz dünner Luft. Er hat fast alles gewonnen, gerade auch mal wieder die Champions League – aber mit der Nationalmannschaft ist er immer wieder böse auf die Nase gefallen. Ai meu Deus! Wie viele Tränen hat der göttliche Ronaldo schon vergossen, weil er wieder einmal mit seiner Landeself gescheitert war. 2016 hat er es mit der Equipe bis ins Finale geschafft. Für Ronaldo, mittlerweile auch schon 31 Jahre alt, würde mit dem Titelgewinn ein Kindheitstraum in Erfüllung gehen. Jetzt hat der Weltfußballer wohl die letzte Chance, seine Karriere auch mit der Seleção zu vergolden. »Davon habe ich immer geträumt. Ich habe so viele Titel gewonnen und so viele Preise bekommen. Aber dieser Titel ist das Größte für mich.« Er hat sich während des Turniers selbst aus der Krise gekämpft. Nun ist Ronaldo der Ronaldo, der er sein will. Oder, wie es die »Welt am Sonntag« vor dem Finale formuliert: »Ronaldo, so viel steht fest, ist der Modellathlet des Weltfußballs. Der Mann, der von seinen Eltern nach US-Präsident Ronald Reagan benannt wurde, hat das Spiel insofern tatsächlich amerikanisiert: Workout und Statistiken, zwei Eckpfeiler des US-Sports, wurden im Fußball nie so zelebriert wie bei ihm, dem bestverdienenden Spieler des Universums (71,79 Millionen Euro Jahreseinnahmen). Auch in Frankreich hat er schon wieder zahlreiche seiner geliebten Bestmarken erreicht. Er ist jetzt portugiesischer Rekordnationalspieler (132 Einsätze) und hat Michel Platini als EM-Rekordtorschütze eingeholt (neun Tore). Kein Spieler in der Turniergeschichte hat bei so vielen Endrunden getroffen (vier), keiner so viele Torschüsse abgegeben (122), keiner so viele Kopfballtore erzielt (fünf). Die Frage ist: Kann er auch Europameister werden?« Frankreich geht als Favorit ins Match. Der Gastgeber hat die besseren Einzelspieler, den besten Angriff, mit Griezmann den Top-Torjäger des Turniers. Frankreich hat die Deutschen aus dem Rennen gekickt – wer soll diese Mannschaft noch stoppen? Die Portugiesen? Diese Zerstörer, diese Minimalisten? Nein, sagen die Gastgeber. Die Portugiesen halten dagegen, dass man nicht von ungefähr in einem Endspiel landet. »Niemand hat uns bisher in diesem Turnier besiegt, und ich hoffe, dass Frankreich das auch nicht schaffen wird. Es wird ein sehr hartes Spiel für beide«,

erklärt der Star der Mannschaft. Cristiano Ronaldo verweist auf eine blitzsaubere Defensivtaktik und das schnelle Umschalten. So hat sich letztendlich Portugal gegen Geheimfavorit Kroatien, Polen und das Überraschungsteam aus Wales durchgesetzt. Noch nicht mal eine Viertelstunde ist gespielt, da humpelt Ronaldo und sieht ängstlich zu seinen Beinen hinunter. Koscielny – mit 83 Prozent gewonnenen Zweikämpfen der beste Verteidiger der EM – geht sehr rüde mit dem Superstar um. Das böse Foul aber kommt von Payet, der dem begnadeten Portugiesen das Knie kaputt tritt. Portugal wackelt.

Eleganz am Ball. Ronaldo ist schnell, torgefährlich, kopfballstark.

Ronaldo hinkt im Abseits herum. Sein Kollege João Mário zupft ihn am Ärmel. Ronaldo setzt sich auf den Rasen. Er weint. Seine Kameraden legen ihm die Hand auf die Schultern, der Doc packt viel Eis aufs Knie. Eines der teuersten Knien des Fußballs wird bandagiert. Ronaldo hat alle Verzweiflung der Welt im Gesicht. Seine

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Freunde wehren sich derweil zornig zu zehnt. Cristiano Ronaldo versucht es noch einmal. Das wird ein harter Kampf für diesen Günstling der Fußball-Götter. Nein, es geht nicht. Minute 23 – und der große Cristiano Ronaldo gibt ein Zeichen, dass er ausgewechselt werden müsse. Ronaldo setzt sich wieder auf den Rasen, streift die Kapitänsbinde ab. Er hat starke Schmerzen. Die Sanis kommen mit der Trage. Ronaldo hat die Augen geschlossen, das Stadion applaudiert. Trainer Deschamps tröstet den Star des Gegners. Was jetzt, Portugal? Ist das der nächste geplatzte Traum eines Superstars, aus dem die Fans manchmal nicht so recht klug werden? Es gibt Momente, da tritt Cristiano Ronaldo wie ein strahlender Held auf die Bühne. Man muss ihn lieben, weil er so herrlich beim Selfie-Posieren mitmacht. Dann wieder ist er ein arroganter Kotzbrocken, eine fürchterliche Diva. Die Kollegen und Trainer schwärmen, was für ein disziplinierter Arbeiter er ist. Die Konkurrenten ärgern sich schwarz über seine Arroganz. Er ist grenzenlos eitel, aber privat soll er ein zuverlässiger und prima Kumpel sein. Er wird immer wieder als selbstsüchtig und egoman dargestellt. Aber da gibt es auch den Familienmenschen, der für seine Sippschaft rundum sorgt: Den alkoholkranken Bruder unterstützt er beim Kampf gegen die Sucht, der Mutter fehlt es sowieso an nichts, für den Sohn geht Cristiano durchs Feuer … Wer ist dieser Ronaldo? Er kommt am 5. Februar 1985 in Funchal auf Madeira zur Welt. Ein ungewolltes Kind ist er – die Mutter María Dolores, eine Köchin, hat mit vier Geschwistern schon genug Arbeit, und der Vater José Dinis, ein Gärtner, säuft sich gerade zu Tode. »Ich habe meinen Vater nicht wirklich kennengelernt. Ich wollte einen anderen Vater, der meine Erfolge anerkennt.«

Ehrung. Ronaldo wurde als bester Spieler der EURO 2016 ausgezeichnet.

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Premiere. Der erste Titel mit Portugal. Kapitän Ronaldo wurde überraschend Europameister.

Der Champion. Für Real holte er den elften Champions League-Titel, verwandelte den entscheidenden Elfmeter.

Und er fährt fort, sich selbst zu erklären: »Es gibt Leute, die mich lieben. Es gibt Leute, die mich hassen. Aber das ist Teil des Erfolgs. Ich wurde dazu erschaffen, der Beste zu sein. Ich komme nach Hause und trenne mich komplett von der Welt. Ich weiß ja, dass ich am nächsten Tag wieder in

diese Welt hineingedrängt werde.« Das alles sagt er in einem Film, den Regisseur Anthony Wonke nach einem Jahr Dreharbeiten geschnitten hat. »Ronaldo – erstaunlich. Intim. Endgültig.« Es kommt auch Cristianos Mutter ausführlich zu Wort. Einmal sagt sie: »Jetzt bin ich dann doch froh, dass ich ihn nicht abgetrieben habe.« Ihr Sohn sei ein Lieber. Ein Junge, der immer und immer und immer nach Bestätigung suche. Er müsse der Beste sein, sonst leide die Seele.

1. Cristiano RONALDO REAL MADRID

140

Name Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro Nationalität Portugal Geburtstag 5. April 1985 Verein Real Madrid Position Sturm Marktwert 110 Millionen Euro Titel 2016 Europameister (10 Punkte), CL-Sieger (10) Pers. Erfolge 2016 Fußballer Europas (10) Punktzahl 140 Nun ist er im wichtigsten Spiel seiner Karriere raus. Der Arzt untersucht das Knie, während draußen das Finale hin und her wogt. Die Franzosen berennen das Tor der Portugiesen, doch nach 90 Minuten steht es immer noch 0:0. Ronaldo kommt ins Stadion zurück, geht zu seinen Kameraden. Umarmt sie, verteilt Klapse, redet auf sie ein. Er lächelt nicht, tigert zwischen den Freunden hin und her. Cristiano Ronaldo sieht hoch konzentriert aus. Nun umarmt er Quaresma, der für ihn gekommen ist. Ja, er weint. Dann ist er bei Éder. Er sieht ihm in die Augen. »Éder«, sagt Cristiano, »du machst das Tor. Du machst das.« Éderzito António Macedo Lopes, genannt Éder, nickt. Das also ist sein Auftrag: Éder – geboren am 22. Dezember 1987 in Bissau, 1,90 Meter groß und beidfüßig – soll ein Tor machen. Der große CR will es so. Platzwahl. Verlängerung. Ronaldo nimmt auf der Bank Platz. Er sieht, wie seine Kollegen das Fußballspielen fast gänzlich einzustellen scheinen. Sie stehen in der

eigenen Hälfte, schieben quer, spielen zum Torwart zurück, irgendwann schlägt einer das Ding blindlings nach vorne. Die letzten 15 Minuten. Zwei Mannschaften am Limit. Die Portugiesen haben sich besonnen, sie versuchen sich auch mit Attacken. Éder kreuzt am Strafraumrand, zieht ab, links unten. Da kommt auch Lloris nicht mehr an den Ball. Was?!? 1:0. Portugal! Ronaldo steht im Rücken seines Trainers und brüllt Kommandos in Richtung seiner Mannschaftskameraden. Schmerzen im Knie? Nicht jetzt! Später! Dann dreht er sich zu den Fans und feuert sie an. Brüllt lauter, Leute! Brüllt uns zum Sieg! Der Schiedsrichter pfeift ab. Nani gibt Cristiano die Kapitänsbinde zurück. Cristiano Ronaldo nimmt sie – und weint. Später ruft er seine Mutter an. Das tut er immer so nach großen Siegen. Und immer sagt er dann irgendwann: »Na Mama, es ist doch gut, dass ich da bin!«

2 LIONEL MESSI FC BARCELONA [138]

Babyface. Er sieht so unschuldig aus und ist so gefährlich. Lionel Messi, die Nummer 2 in unserer Rangliste.

TANGO MIT BALL Lionel Messi hat ein großes Ziel: Er will seine Gegner aus der Balance

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bringen. Das tut er wie kein Zweiter. Messi ist ein kleiner Mann – aber auf dem Feld wird er überlebensgroß. Manchmal klebt auch einem Fußball-Gott das Pech an der Hacke. Das muss sich der große Lionel Messi im ausgehenden Sommer des Jahres 2016 denken – hat er doch gerade zwei ganz ungute Erlebnisse hinter sich bringen müssen. Zum einen ist da die Copa América, deren Titel ihm dringend in seiner Erfolgsliste fehlt. Aber auch 2016: gleicher Gegner, gleiches Ende, gleiche tragische Figur. Mit einem Fehlschuss von Superstar Lionel Messi im Elfmeterschießen verliert Argentinien das Endspiel der Copa in den USA gegen Titelverteidiger Chile mit 2:4, nachdem 120 Minuten Fußball zuvor kein Tor gefallen ist. Für Weltfußballer Messi ist es die dritte Finalschlappe in Folge. Stinksauer ist er und erklärt seinen Rücktritt. »Ich habe meine Entscheidung getroffen, meine Zeit in der Nationalmannschaft ist vorbei. Ich habe alles getan, was ich konnte, und es tut einfach weh, kein Sieger zu sein. Es tut mir mehr als jedem anderen weh, dass ich nicht imstande bin, mit Argentinien einen Titel zu gewinnen.« Messi hat 113 Spiele für den zweimaligen Weltmeister bestritten. Doch einen großen Titel gibt es nicht für den fünfmaligen Weltfußballer. Was bleibt, sind der U20-WM-Sieg 2005 und Olympiagold 2008. Und da ist noch diese leidige Steuersache. Lionel Messi und sein Vater Jorge Horacio werden in Barcelona zu 21 Monaten Gefängnis verurteilt, außerdem müssen sie 3,7 Millionen Euro Strafe zahlen. Sie haben laut Urteil in Scheinfirmen in Belize und Uruguay Steuern hinterzogen. Die damit dem spanischen Staat entgangene Summe von 4,1 Millionen Euro ist allerdings mittlerweile beglichen. In den Knast müssen die Messis nicht. Genug der schlechten Nachrichten. Auch 2016 überstrahlt bei der Beschreibung des argentinischen Fußballers sein sportliches Auftreten. »Ich habe keine Worte mehr für ihn. Ich überlasse es anderen, Adjektive für ihn zu finden«, sagt Trainer Pep Guardiola. »Messi ist nicht menschlich. Dieser Junge ist aus einer anderen Welt«, schreibt die Sportzeitung AS. Und die katalanische Zeitung El Mundo Deportivo stellt als Formel auf: »Maradona + Ronaldo = Messi.« Einig sind sie sich allesamt: Es gibt keinen Zweiten wie Messi. Den Mann kannst du nicht kopieren. Messi spielt für den FC Barcelona, seit er 14 ist. Mit 24 wird er Rekord-Torschütze

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des Vereins, mit 25 der jüngste Spieler, der in der Ersten Liga 200 Tore erzielt. Inzwischen hat Messi als einziger Spieler mehr als 300 Tore gemacht – ein Ende ist nicht abzusehen. Lionel Messi ist Argentinier, sein erster Verein ist Grandoli FC. Als er 13 ist, wandern seine Eltern mit ihm und drei Geschwistern nach Barcelona aus, um der argentinischen Wirtschaftskrise zu entkommen und die weitere Behandlung seiner Hormonstörung zu ermöglichen. Messi ist nur 1,40 Meter klein und wächst nicht. Die Behandlung kostet 900 Dollar pro Monat. Aber weil der Junge so begabt ist, kommt er beim FC Barcelona unter – für 600 Dollar im Monat, außerdem zahlt der Verein die Hormone.

Fahrkarte. Im entscheidenden Elfmeterschießen gegen Chile zielt Messi zu hoch, verschießt damit den Titel.

Die Investition hat sich irre gelohnt. 2015 wird Messi zum fünften Mal Weltfußballer. Der scheue Star reagiert für seine Verhältnisse geradezu euphorisch. »Es ist etwas ganz Besonderes, dass ich diese Auszeichnung wieder gewonnen habe, nachdem ich zweimal in Folge mit ansehen musste, wie Cristiano Ronaldo sie erhielt. Es ist unglaublich, dass ich es zum fünften Mal geschafft habe. Das ist viel mehr, als ich mir je erträumt hätte.« Er ist immer noch relativ klein. 1,69 Meter misst Messi, kurze Beine hat er. Bei Sprints mit Ball am Fuß macht Messi mehr blitzschnelle Schritte als sein Gegner, dem Mann kommt kein Verteidiger so recht bei.

Wie soll man diesem Kerl den Ball abnehmen? Er stemmt seinen Körper mit seinen kräftigen Beinen völlig gegen den Gegenspieler und bringt so die körperlich überlegenen Gegner trotz Ball am Fuß im solchen Laufduell aus dem Gleichgewicht und ins Straucheln. Messi ist nicht groß, aber er ist ein unangenehmer Kontrahent. Seine Ellbogen bohren sich auf Rippenhöhe in den Gegner, wenn der zu schnell Richtung Ball geht. Der kleine Mann explodiert beim Dribbling, steckt in Zweikämpfen nicht zurück, hat einen überwältigenden Antritt. Messi hat die »Gambetta« perfektioniert. Er beherrscht sie besser als der legendäre Maradona. Die »Gambetta« ist von Jorge Valdano mit einer Art Tango verglichen worden. Den Namen hat diese Art des Dribblings von Schubert Gambetta, einem uruguayischen Spieler aus den vierziger Jahren. Wirbelnde Beine und Finten verwirren den Gegner, der Körper wird als Waffe eingesetzt – und der GambettaKönner nutzt alle Räume aus, die frei werden, weil er die anderen ohnehin schon schwindlig gespielt hat. Messi selbst sieht das ganz nüchtern. Seine Aufgabe, sagt er, sei es, den Gegner aus der »Balance« zu bringen: »Wenn ich ihn dann so weit habe, und er ist aus dem Gleichgewicht, dann mache ich mich mit dem Ball aus dem Staub. Da kann er dann nicht mehr mit.« Das ist eine der seltenen Messi-Beschreibungen seiner Spielkunst. Er redet nicht so gern über sich. Lieber ist er in der Arena und zeigt, wie atemraubend kreativ Fußball sein kann. Dieser Lionel Messi hat ein Repertoire zum Fürchten: Mit einem Einwärtshaken lenkt er vom Ball ab – wenn der Verteidiger endgültig auf dem falschen Fuß ist, federt Messi in Richtung Ball und zieht auf und davon. Der Argentinier lässt sich auf ein Laufduell in Höchstgeschwindigkeit ein. Wenn an ein Bremsen kaum zu denken ist, nimmt Messi das Gas raus. Und – schwups! – rauscht der andere ins Leere. Mit Übersteigern und unverhofften Drehungen entledigt sich Messi aller Verfolger. Während sie sich noch die Augen reiben, ist er schon auf dem Weg zum Tor.

Das Traum-Trio. In Spanien zaubern Messi (Argentinien), Suárez (Uruguay) und Neymar (Brasilien) gemeinsam für den FC Barcelona.

Er lockt die Gegner, foppt sie mit angedeuteten Pässen, schlägt unerwartete Haken von links nach rechts. Er tut so, als würde er abspielen, zieht sich aber dann ein, zwei Schritte mit dem Ball am Fuß zurück, tut wieder so, als würde er abspielen. Und dann sind da noch seine Zweifach- und Dreifach-Drehungen, seine genialen Pässe in freie Räume, sein niemals endender Siegeswille … Noch einmal Pep Guardiola: »Der Basketballer Michael Jordan hat seine Sportart dominiert, so wie es Messi heute im Fußball macht. Es tut mir leid für diejenigen, die ihn entthronen wollen – das ist unmöglich. Dieser Junge ist einzigartig. Er erzielt nicht einfach nur viele Tore, sondern viele großartige Tore. Und jedes ist schöner als das vorige.«

So schnell, so fintenreich, so torgefährlich. Lionel Messi, hier gegen Bilbaos Benat Extebarria, ist nicht zu stoppen, weder mit fairen noch unfairen Mitteln.

Wenn Lionel Messi solches Lob hört, wird er ein kleines bisschen rot und wiegelt ab: »Sportlich gesehen hat man gar nicht die Zeit zurückzuschauen. Es passiert alles so schnell, da es so viele Dinge gibt, für die du spielst. Es gibt immer neue Tore und ich schaue nicht zurück. Das tue ich viel häufiger privat, wenn ich daheim mit meiner Frau und meinem Sohn bin. Wir kennen uns, seitdem wir Kinder sind. Manchmal erinnern wir uns gemeinsam an Dinge, die in der Vergangenheit geschahen, und merken, wie schnell die Zeit verging, wir uns entwickelten und wie das Leben derzeit ist. Ich denke, auf dem Feld ist dies viel schwieriger und ich werde wohl bis zu meinem Karriereende nicht in der Lage sein, kurz zu stoppen und zu realisieren, was ich erreicht habe.« Er hält kurz inne – dann fährt er fort in seiner Ich-will-doch-nur-der-Beste-seinPhilosophie: »Veränderungen – es hat sich alles verändert. Zuerst kommt mein Sohn, dann erst der Rest. Seine Geburt hat verändert, wie ich über Spiele denke. Zuvor habe ich, wenn wir verloren haben oder mir etwas nicht gelang, drei oder vier Tage mit niemandem geredet. Heute komme ich nach Hause, sehe meinen Sohn und vergesse das alles. Die Wut bleibt in mir, ihn zu sehen, ändert dann aber alles. Es hat mir geholfen, nicht wegen des Fußballs verrückt zu werden. Es hat mir auch geholfen, zu sehen, dass es noch andere Dinge neben dem Fußball gibt.«

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2. Lionel MESSI FC BARCELONA

138

Name Lionel Andrés Messi Cuccittini Geboren 24. Juni 1987 Nationalität Argentinien Verein FC Barcelona Position Sturm Marktwert 120 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Pers. Erfolge 2016 Weltfußballer 2015 / 2016 (10) Punktzahl 138

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3 NEYMAR FC BARCELONA [118]

Es wird gefeiert. Neymar lässt sich feiern, Brasilien feiert Neymar. Endlich konnte er den ersehnten Titel holen – Olympiasieg.

DAS SCHÖNSTE IM LEBEN Ein junger Mann trägt auf seinen schmalen Schultern die Hoffnungen der Fans einer Fußballnation. Neymar soll mit seiner Genialität

Brasiliens Elf zu großen Titeln führen. Das will er auch – aber dabei wird ihm beinahe das Rückgrat gebrochen. Finalmente. Neymar da Silva Santos Júnior – wir schreiben den vorletzten Tag der Olympischen Spiele 2016, es ist nach Mitternacht – ist am Ziel. Er ist mit Brasilien Bester der Welt. Die Nation taumelt vor Freude. Am Morgen nach dem Finale überschlagen sich die Macher der heimischen Presse. Meia Hora: »Nimm das, Deutschland! Brasilien gewinnt im Elfmeterschießen und ist zum ersten Mal Fußball-Olympiasieger. Neymar ist der Erlöser. Mach dich frei und schrei, Brasilien! Es war ein Drehbuch der Träume im Maracanã!« Expresso: »Der Champion ist zurück! Brasilien erreicht unvergesslich Gold und besiegt das Trauma von Deutschland. Das ist Olympia, mein Freund! Es war eine nie da gewesene Leistung.« Lance!: »Der Champion ist zurück und holt Gold! Was für eine Leistung der Seleção, angetrieben von Neymar. Es war die beste Vorstellung dieser Olympischen Spiele.« Oida: »Goldene Rache! Es war dramatisch: Elfmeterschießen im größten Tempel des Fußballs. Zuerst hält Wéverton, dann verwandelt Neymar und bricht auf dem Rasen mit Tränen zusammen. Die Seleção erklimmt das olympische Podium. Und das Zuhause im Maracanã. Das war Ekstase pur!« Finalmente! Dieser Neymar hat in seiner jungen Karriere mit der Nationalmannschaft schon viel Jammer erlebt. Zwei Jahre vor Olympia ist der Hauptdarsteller in einer sportlichen Live-Telenovela. Im Viertelfinale der Weltmeisterschaft 2014 spielt Neymar (er will, so hat er erklärt, ohne den Titel nicht weitermachen) aufopferungsvoll und führt die Elf zu einer 2:1Führung, als ihm der Kolumbianer Zúñiga in der 86. Minute in den Rücken tritt. Neymar bricht zusammen. Wird auf einer Trage aus dem Stadion gebracht. Erlebt nicht mit, wie seine Freunde ins Halbfinale gegen Deutschland einziehen. Ist nicht dabei, als sie erschüttert in der Kabine sitzen und sich nicht über den Sieg freuen können. Der Stürmer Fred erinnert sich: »Das war vor allem ein Moment der großen Traurigkeit. Neymar hatte keine Chance. Das war ein Verbrechen, dafür gehört man vor den Richter. Neymar hat sofort geweint, und wir wussten, dass es sehr schlimm war. Es wird sehr lange dauern, bis er wieder der Alte ist.« Die deutsche Nachrichtenagentur dpa berichtet in gebotener Nüchternheit: »Schock für WMGastgeber Brasilien. Stürmerstar Neymar hat sich beim 2:1 gegen Kolumbien einen

Wirbel gebrochen und wird für den Rest des Turniers ausfallen.« Für Brasilien kommt es ein paar Tage drauf ganz schlimm. Mit 1:7 geht die Elf im Halbfinale gegen Deutschland unter – und Neymar verkriecht sich wochenlang zur Reha in die Klinik.

Das schmeckt gut. Neymar versöhnt sich mit Olympia, beißt in die Goldmedaille.

Dann kehrt Normalität ins Leben des unnormal Begabten ein. Mit dem FC Barcelona gewinnt er gegen Juventus Turin am 6. Juni 2015 in Berlin das Endspiel der Champions League, er trifft in der Nachspielzeit zum 3:1-Endstand. Und weil es so schön ist – in Europa, in Spanien, mit Barcelona – tut er das Seine, um mit dem Verein 2015 und 2016 das Double zu holen. In der Heimat beschreibt der ehemalige Brasilien-Trainer Luiz Felipe Scolari das Genie des Auswanderers so: »Er ist Schrittmacher und Hirn seines Teams. Neymar ist ein Fußballer, der jeden Tag anders spielt. Er improvisiert gut, er ist sehr schnell, sehr agil. Und er überrascht seine Trainer mit immer neuen Spielzügen. Er ist unsere Zukunft.« Es läuft wieder für Neymar. Olympia kann kommen.

Neymar da Silva Santos Júnior wird am 5. Februar 1992 in Mogi das Cruzes bei São Paolo geboren. Er wächst in Praia Grande auf. Die alte Rua B ist sein Zuhause. Da geht es bergauf, bergab, dort lernt Neymar das Kicken. Ein besseres Trainingsgelände gibt es nicht. Wer auf der Rua B den Ball kontrollieren kann, dem macht das Spiel auf einem kurz geschnittenen ebenen Rasen keine Probleme mehr. Später macht er sich einen Namen als »Angreifer des Gefälles«, weil er stets am tiefsten Punkt den Torabschluss sucht. Der Junge ist arm, aber er ist so talentiert, dass er schnell auffällt. Die Scouts und die Jugendtrainer reißen sich um den Teenager aus dem armen Praia Grande. Er ist beidfüßig, antrittsschnell, dribbelstark, torgefährlich – das könnte ein neuer Ronaldo sein, der hat was von Pelé, sagt man. Mit 14 Jahren gelingt der endgültige Durchbruch. Nach einem Jugendcamp von Real Madrid ist Neymar im Fokus der europäischen Spitzenklubs die Jagd auf das Juwel. Eigentlich will der 1,75-Meter-Mann bis zur WM 2014 seinem Heimatklub FC Santos treu bleiben. Doch 2013 hat ihn der FC Barcelona am Haken. Hundert Millionen Euro überweisen die Katalanen nach einer üblen Steuer-Schlammschlacht – und Neymar wechselt den Kontinent. Er tut sich schwer in seinem ersten Jahr. Mal ist er verletzt, mal wirkt er verloren in der Mannschaft der Superstars, dann wieder brilliert er. Insgesamt spielt er in der Primera Divison bloß 26-mal, dabei gelingen ihm neun Treffer. Dann aber hat sich Neymar in Barcelona selbst gefunden. Als die WM im eigenen Land ansteht, erwarten die Brasilianer von ihm, dass er im Solo den Titel gewinnt. Bis zur fatalen 86. Minute des Viertelfinals sieht es auch ganz gut aus. Neymar ist fast er Alte, seine Mannschaftskollegen kommen in Fahrt … Dann springt ein Kolumbianer der Lichtgestalt ins Kreuz. Zwei Jahre später. Die WM-Schmach ist nicht vergessen. Nun soll der Ruf der brasilianischen Nationalmannschaft im Finale des Olympia-Turniers wiederhergestellt werden. Angeführt wird eine hoch motivierte Truppe von einem kraftstrotzenden Neymar. Gegner (dramatischer kann man es nicht wünschen): Deutschland. Deren Trainer ist der nette Horst Hrubesch, der mit seiner professionellen Freundlichkeit die Jungs ins Finale geführt hat und den Teufel tut, auch nur einmal über das 7:1 zu reden, das die Brasilianer bedrückt.

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Das Drama bei der WM. Im Viertelfinale gegen Kolumbien wird Neymar brutal verletzt, muss mit der Trage vom Platz getragen werden.

Der Barça-Star. Mit Messi und Suárez bildet Neymar das Traumtrio in Barcelona. Das ist Hochgeschwindigkeits-Fußball, hier gegen Carvajal von Real Madrid.

3. NEYMAR FC BARCELONA

118

Name Neymar da Silva Santos Júnior Geb 5. Februar 1992 Nationalität Brasilien Verein FC Barcelona

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Position Sturm Marktwert 100 Millionen Euro Titel 2016 Olympiasieger (10), Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 118 Die erste Torszene haben vor rund 75 000 Zuschauern im Maracanã-Stadion die Deutschen. Nach zehn Minuten legt Gnabry nach kurzem Dribbling ab für Brandt, dessen 20-Meter-Schuss an die Querlatte kracht. Brasiliens Keeper Wéverton wäre chancenlos gewesen. Geht das etwa schon wieder so los für Neymar und Co.? Nein, definitiv nicht. Neymar und Luan drehen mächtig auf, sie setzen die deutsche Defensive mit Tempo-Dribblings und schnellem Kombinationsspiel unter Druck. Sie erzwingen die Fehler der Hrubesch-Jungs. In der 27. Minute wird Neymar halblinks unnötig von Lars Bender gefoult, führt den Freistoß 25 Meter vor dem Tor selbst aus. Es ist ein echter »Neymar«! Unhaltbar für Keeper Timo Horn fliegt der Ball über die Mauer und prallt von der Unterkante der Latte in den linken Winkel – 1:0. Die Deutschen berappeln sich. In der 31. Minute scheitert Meyer freistehend 14 Meter vor dem Tor an Wéverton, wenige Sekunden später trifft er mit einem abgefälschten Freistoß die Querlatte. Noch einmal tritt Meyer einen Freistoß von halb rechts. Sven Bender steigt am höchsten und köpft – wieder Latte. Mit 1:0 retten sich die Brasilianer in die Pause. Dann die 59. Minute: Jeremy Toljan setzt sich auf der rechten Seite durch, flankt. Meyer verwandelt zum 1:1. Die Mannschaften lassen nicht locker. Hin und her wogt das Spiel, die Akteure laufen sich die Hacken wund. Beide Teams haben noch Gelegenheiten, den »Sack zuzumachen«. Neymar trickst und zaubert, manchmal verheddert er sich in selbstverliebten Spielereien – aber jeder sieht: Dieser Neymar wird sich für den Sieg aufreiben. Die Mannschaften müssen in die Verlängerung, bringen die letzten 30 Minuten unter Krämpfen hinter sich. Das war’s. Das Elfmeterschießen muss über Gold und Silber entscheiden. Neymar tritt zum entscheidenden Elfmeter an, er weiß, dass ihm nun ein ganzes Volk auf die

Füße schaut. Neymar da Silva Santos Júnior küsst den Ball, legt ihn auf den Punkt. Kurzer Anlauf. Schuss. Oben rechts ins Eck, das ist ein »Unhaltbarer«. Brasilien ist Olympiasieger. Da liegt er auf dem Rasen. Minutenlang. Er weint, er schluchzt, er spürt nicht, wie sie ihn abbusseln. Später sagt er, das sei »das Schönste, was mir bisher in meinem Leben passiert ist«. Neymar ist am Ende. Nein, falsch: Neymar ist am Ziel. Fürs Erste.

4 SUÁREZ FC BARCELONA [108]

Der Überflieger. Beim FC Barcelona ist Luis Suárez der Torgarant, bildet mit Messi und Neymar das TraumTrio.

NICHT SO VERBISSEN, SEÑOR! Luis Suárez ist ein begnadeter Stürmer. Freunde erzählen, mit ihm könne man Pferde stehlen. Er sorgt rührend für seine Mama und die

Geschwister. Aber manchmal – wenn er den Stress nicht mehr aushält – geht mit ihm der Gaul durch. Dann ist Luis Suárez von einem Moment auf den anderen völlig außer sich. 2014 wird der Stürmer Luis Suárez auch den Fußballfreunden, die mit seinem Namen noch nicht so sehr viel anfangen können, zum Begriff. Besser ausgedrückt: zum Inbegriff von »Jekyll and Hyde« auf dem Spielfeld. Suárez macht in der Gruppe D seinem Spitznamen »El Pistolero« alle Ehre. Er feuert auf die gegnerischen Tore, was das Zeug hält. Gefährlich wie eine Viper ist er, ein begnadeter Stürmer. Im letzten Gruppenspiel muss Uruguay gegen Italien ran. Den Azzurri reicht ein Unentschieden zum Weiterkommen. Also mauern sie – auch als ihnen wegen einer Roten Karte Claudio Marchisio abhanden kommt, igeln sie sich erfolgreich ein. Es ist zum Verzweifeln. Uruguays Stürmerstar Luis Suárez ist außer sich vor Wut. Gegen England hatte er noch sensationell gespielt. »Wichtig war, dass wir gewinnen, das haben wir gemacht, und für mich nach meiner Verletzung war das …«, erklärte der 27-Jährige mit tränenerstickter Stimme nach der Partie, in der er die »Three Lions« fast im Alleingang mit zwei Toren versenkt hatte. Danach war der Uruguay-Angreifer nur noch das vor Glück heulende Elend und rannte vor den Fernsehleuten weg. »Ich habe davon geträumt, ich habe davon geträumt«, stammelte der Angreifer später, als er sich wieder etwas gesammelt hatte. Nun rennt er sich gegen die Italiener die Lunge aus dem Leib – aber nichts will gelingen. Elf Minuten vor dem Schlusspfiff tickt der Millionario vom FC Barcelona aus. Er beißt seinem Gegenspieler Giorgio Chiellini kurz und herzhaft in die Schulter, lässt sich fallen und richtet sich theatralisch das schmerzende Gebisss. Schiedsrichter Marc Rodriguez (Spitzname wegen seiner Frisur: »Klein-Dracula«) hat nichts gesehen. Und während sich Chiellini und die Mitspieler noch über den Schauspieler und Beißer Suárez aufregen, wuchtet Uruguays Diego Godín einen Eckball mit der Schulter ins Netz. Jetzt mauern die Südamerikaner. Mit Erfolg. »Klein Dracula« pfeift ab, und Suárez und seine Companeros lassen sich feiern: »Die Mannschaft hat hier in Brasilien schon wieder Geschichte geschrieben. Wir haben in jedem Moment Selbstvertrauen gezeigt und den Sieg auch verdient.« So sieht es auch Trainer Oscar Tabárez. Er wird gefragt, ob er den Spieler Suárez wegen des Bisses zur Ordnung rufen werde. »Warum?«, fragt er zurück. »Was wollt ihr? Es geht hier um die WM – nicht um die Moral.«

Ansonsten freilich: Empörung allerorten. Was erlaubt sich dieser Suárez? Die FIFA muss Flagge zeigen. Der Spieler wird für vier Monate gesperrt, zusätzlich von neun Länderspielen ausgeschlossen und muss 100.000 Schweizer Franken Strafe zahlen.

9, 10, 11. Suárez, Messi, Neymar. Das Trio aus Uruguay, Argentinien und Brasilien stürmt für den FC Barcelona und gilt als beste Angriffsreihe der Welt.

Mit Gefühl. Suárez kann es mit Kraft, aber auch mit Technik. Hier überlistet er Gijóns Torwart Cuéllar.

Luis Suárez steigt in den nächsten Flieger in die Heimat, wo ihn eine begeisterte Menschenmenge und Staatspräsident José Mujica in Ehren empfangen. Auch die Politiker aller Parteien beziehen Stellung. So verabschiedet das Regionalparlament Junta Departamental de Montevideo eine Resolution, in der es seine Solidarität mit Suárez zum Ausdruck bringt. Er sei das Opfer von globalen Verschwörungen. Staatspräsident Mujica bezeichnet die Bestrafung als eine »ewige Schande« für die FIFA und »einen der dunkelsten Momente in der Geschichte des Weltfußballs«.

Andere Kommentatoren hinwiederum diagnostizieren Suárez’ Ausfälle als eine therapiebedürftige psychische Störung. So empfiehlt FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke Suárez dringend, sich einer Behandlung zu unterziehen. Auch Suárez ehemaliger Ajax-Trainer Frank de Boer äußert sich: Suárez’ auffälliges Verhalten, insbesondere die Beißattacken in Stresssituationen, sei auf Kindheitserfahrungen zurückzuführen. Gordon Taylor, Geschäftsführer der englischen Spielergewerkschaft PFA, sagt, bei dem begnadeten Stürmer tue psychologische Beratung und Therapie dringend not. In der Tat ist der Luis Suárez von 2016 ein mehrfacher Wiederholungstäter auf dem Feld: 2003. Als 16-jähriger Jugendspieler bei Nacional Montevideo rammt Suárez im November 2003 den Schiedsrichter Luis Larrañaga mit einem Kopfstoß. Ergebnis: eine stark blutende Verletzung. Anlass: eine Gelbe Karte. 2007. In der Halbzeit streitet Ajax Amsterdams Stürmer Suárez mit dem Kollegen Albert Luque. Als ihnen die Worte ausgehen, schlagen die beiden aufeinander ein. 2010. Bei der WM in Südafrika verhindert Suárez in der letzten Minute der Verlängerung der Viertelfinal-Begegnung Uruguays gegen Ghana durch ein absichtliches beidhändiges Handspiel auf der Torlinie ein Tor. Der anschließende Handelfmeter geht daneben, was der vom Platz gestellte Suárez fröhlich bejubelt. Später erklärt er, er habe die »die beste Torwartparade der WM« abgeliefert. 2010. Beim Spiel zwischen Ajax Amsterdam und dem PSV Eindhoven beißt Suárez seinen Gegenspieler Otman Bakkal während einer Spielunterbrechung in die rechte Schulter. Der Schiedsrichter hat den Vorfall nicht gesehen, doch der niederländische Fußballverband sperrt nach Sichtung der Fernsehbilder den Ligabekannten Rüpel für sieben Spiele. 2011. Acht Spiele Sperre wegen rassistischer Äußerungen gegen Patrice Evra. 2013. Der »Beißer« macht sich im Ligaspiel zwischen Liverpool und dem FC Chelsea an Branislav Ivanović zu schaffen. Der britische Premierminister David Cameron lässt durch seinen Sprecher erklären, dass er eine besonders harte Bestrafung für angemessen halte.

Das WM-Duell. Suárez gegen Chiellini. Es ging zur Sache und endete mit einem Biss des Uruguayers in die Schulter des Italieners.

Obwohl er immer wieder über die Stränge schlägt, stehen die Fans hinter dem Stürmer, der seine Tore aus allen Lagen und am liebsten aus vollem Lauf macht. Sie kennen die Geschichte dieses jungen Mannes, der es aus ärmlichen Verhältnissen bis ins Oberhaus des Weltfußballs geschafft hat. Suárez kommt im Barrio Cerro als viertes von sieben Kindern von Rodolfo Suárez und Sandra Díaz zur Welt. Im Alter von sieben Jahren zieht die Familie nach Montevideo. Der Vater, ein ehemaliger Soldat, arbeitet als Hauswart – als Luis neun ist, verdrückt sich der Erzeuger –, die Mutter bringt die Kinder und sich mit Putzen über die Runden, Luis steuert schon bald als Straßenfeger ein bisschen Geld bei. Fußball ist die Rettung. Luis wird entdeckt, er macht seinen Weg. Montevideo. Groningen. Von 2007 bis 2011 Ajax Amsterdam, dann drei Jahre der FC Liverpool. Nun ist Suárez beim FC Barcelona angekommen. Er hat versprochen, er werde nicht mehr beißen. Schließlich arbeitet er nun unter Freunden. MSN wird die Sturm-Achse in Spanien genannt: Messi – Suárez – Neymar. Diese drei sind nicht zu stoppen, produzieren im Schnitt 2,1 Tore pro Pflichtspiel. Lionel Messi ist der Besonnene des Triumph-Trios. Er sagt: »Es ist wundervoll, mit Neymar und Suárez zu spielen. Wir verstehen uns wirklich gut – im Spiel und auch danach. Wir sind wirklich gute Freunde. Das ist wichtig und ermöglicht es uns, diese Art von Fußball zu spielen.« Als Luis Suárez zur Mannschaft stieß, erkannte Messi bald, dass er nun doch lieber auf der rechten Sturmseite spielen würde, also beorderte er Suárez ins

Sturmzentrum. Es klappte, Messi traf auch als Außenangreifer, seitdem spielt der FC Barcelona mit dieser Aufstellung – von Messis Gnaden. Trainer Luis Enrique, eigentlich ein Disziplinfanatiker, sagt: »Messi kann machen, was er will.« So mag es auch der nicht ganz unkomplizierte Neymar: »Lionel und Luis sind zu meinen besten Freunden geworden. Erst habe ich mehr Zeit mit Messi verbracht, doch dann kam Suárez, und uns verbindet eine tolle Beziehung.« Und Suárez fühlt sich pudelwohl. Er muss nicht mehr der Anführer des Haufens auf dem Feld (wie in Amsterdam oder Liverpool) sein – diesen Stress hat er nicht mehr, dann muss er auch nicht gleich jeden weg beißen. »Ich wusste: Wenn ich mich abseits des Platzes gut mit Leo und Neymar verstehe, klappt es auch auf dem Platz. Sie haben es als gutes Zeichen verstanden, dass ich gekommen bin, um ihnen zu helfen und nicht, um mich mit ihnen zu messen.«

4. Luis SUÁREZ FC BARCELONA

108

Name Luis Alberto Suárez Díaz Geburtstag 24. Januar 1987 Nationalität Uruguay Verein FC Barcelona Position Sturm Marktwert 90 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Pers. Erfolge 2016 Torschützenkönig in Spanien (10) Punktzahl 118

5 PAUL POGBA MANCHESTER UNITED [100,5]

Der Überflieger. Das ist Paul Pogba, der teuerste Fußballer der Welt. Die Franzosen feiern ihn bereits als Nachfolger des legendären Platini.

»ICH WILL GROSSARTIG SEIN.«

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Er ist bescheiden und unangepasst. Er gebärdet sich manchmal wie eine Diva – aber wenn es um Fußball geht, arbeitet er ohne Murren an sich. Macht Überstunden, kennt keine Ausreden, trainiert ohne Rücksicht auf sich selbst. Verkauft sich so teuer wie kein anderer – aber wenn er auf den Platz geht, ist ihm alles Geld der Welt egal. Das ist Paul Pogba. Am 11. Oktober 2016 verpasst die französische Nationalmannschaft bei der Qualifikation für die WM in Russland den Niederlanden auswärts eine 1:0-Klatsche – und ein Spieler der »Bleus« ist nach diesem Match besonders zufrieden. Er weiß: Nach Monaten der Unruhe wird er jetzt wieder ein wenig gnädiger behandelt werden. Wie zum Beispiel in der »Süddeutschen Zeitung«: »In Frankreich und in Manchester feiern sie das Siegtor von Pogba als Indiz seiner Werthaltigkeit. Der de facto teuerste Fußballer der Welt wandelt das für ihn bezahlte Geld nicht konstant in fußballerische Qualität um, beeindruckte aber in Amsterdam mit dem Siegtor – und mit einem Traumpass über 30 Meter in den Fuß von Frankreichs neuem Stürmer Kévin Gameiro, der die Torchance allerdings vergab.« Auch der Trainer ist zufrieden. Das erlebt Paul Pogba in Diensten der Nationalmannschaft mit Didier Deschamps ja nicht alle Tage. Deschamps reibt sich gern mal an dem eigenwilligen Spieler. Er mag eigentlich nicht mit ihm, aber er kann auch nicht ohne ihn. Nach dem Match gegen die Niederlande erklärt freilich der Coach der Franzosen: »Er war entscheidend heute Abend. Nicht nur wegen seines Tores, sondern auch, weil er die Bälle im Mittelfeld erobert und gut verteilt hat.« Endlich mal wird er von Deschamps gelobt (»Das braucht er echt«, hat sein Kollege Griezmann gesagt). Was hat sich das Fußball-Genie nicht schon alles vom kantigen Franzosen-Coach anhören müssen. »Es ist wichtig, dass man ihn wie eine Person und nicht wie eine Persönlichkeit behandelt«, sagt Deschamps. »Er muss sich unterordnen.« Und dann diese Verspieltheit. Da könnte Deschamps manchmal verrückt werden. Diese Verspieltheit und der Starrsinn. »Pioche« nennen die Drillingsbrüder Paul, weil er beim Fußball wütet wie eine »pioche«, eine Spitzhacke. Das passt freilich Monsieur Deschamps überhaupt nicht. »Paul, joue simple!«, ruft er dem ziemlich größten Talent zu, das die Franzosen in ihren Reihen haben. Paul, spiel einfach! Das tut der natürlich nicht. Er ist schnell und wendig, voller Ideen, mit einem Blick fürs Überraschende. Er ist stark und streitbar, nicht zu greifen. In Turin – da hat er seine ersten großen Erfolge gehabt – nannten sie ihn »polpo Paul«, Paul, die Krake.

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Paul Labile Pogba wird im März 1993 in der kleinen französischen Gemeinde Lagnysur-Marne als Sohn guineischer Eltern als Drilling geboren. Seit seinem sechsten Lebensjahr tritt er gegen den Ball. Angeleitet wird er vom Papa Fassou Antoine und der Mama Yeo Moriba, die mit den Drillingen Freistöße, Elfer, Flanken und Zweikämpfe üben. Begabt sind alle drei – die Brüder Florentin und Mathias werden es später in Guineas Nationalmannschaft schaffen.

Paul, die Krake. Der teuerste Fußballer der Welt besticht nicht nur durch seine Frisur. Hier wirft er sich in einen Zweikampf mit Robert Huth.

Florentin erinnert sich: »Papa hat alles hintangestellt: Er wollte, dass wir mit Fußball unser Leben verdienen können. Diese Leidenschaft hat er uns eingepflanzt. Wir taten alles, um zu gewinnen. Der Fußball war unsere große Chance. Wir wussten, dass wir alles in uns hatten – wir waren körperlich, mental und technisch in der Lage, Fußball zu unserem Beruf zu machen.« Als Paul gerade mal 15 ist, umwirbt Manchester United den Teenager. Selbst Trainer Alex Ferguson hofiert die Eltern. Pogba ist 16, als er nach Manchester zieht. Monatsgehalt: 15.000 Euro. Doch dann stockt der Aufstieg fürs Erste. Pogba spielt in der Reserve und bei den Jugendlichen, für die Erste reicht es gerade dreimal. Er bleibt ohne Tore und hat

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schließlich die Faxen dicke. Im Zorn wechselt er zu Juventus Turin. Und tritt noch mal gegen den United-Coach nach: »Sir Alex verdanke ich rein gar nichts.« Der alte Trainer keilt zurück: »Er hat es uns gegenüber an Respekt vermissen lassen. Um ehrlich zu sein: Ich bin froh, dass Pogba jetzt weit weg ist.« In Turin platzt der Knoten. Paul Pogba feiert mit Juve in den Jahren zwischen 2013 und 2016 viermal die Meisterschaft und wird mit der Mannschaft zweimal Pokalsieger. In diesem Zeitraum führt er 2013 die U20 zum WM-Titel und verpasst mit einer unerwarteten Niederlage gegen Portugal die Europameisterschaft im eigenen Land. Pogba ist einer der auffälligsten Spieler des Globus. Die reichsten Klubs der Fußballwelt jagen ihn. Und wen erhört er? Genau: Manchester United! Es ist ein Rekord-Deal: Für geschätzte 105 Millionen Euro kehrt der Franzose Paul Pogba zurück zu Manchester United. Der 23 Jahre alte französische FußballNationalspieler unterschreibt einen Fünfjahresvertrag mit Option auf eine weitere Saison beim englischen Rekordmeister. Er wird die Rückennummer Sechs tragen. »Es gibt dafür im Moment keine Worte, wenn ich ehrlich bin. Es war, als ob ich zurück nach Hause komme, als ob ich nur im Urlaub gewesen wäre. Ich bin glücklich, ich sehe die gleichen Personen wieder und das ist ein großartiges Gefühl«, sagte der Mittelfeldspieler im Interview mit dem vereinseigenen Sender MUTV über seine Rückkehr. Das Interview ist es wert, ausführlicher zitiert zu werden – ist es doch ein Beleg dafür, wie dieser Pogba (er sagt schon mal, dass er »nichts wert« sei) tickt. MUTV: Warum jetzt doch Manchester? Pogba: »Es ist Schicksal, denke ich. Meine Mutter hat mir gesagt, dass ich zurückkommen würde. Ich habe ihr gesagt, dass man niemals sicher sein kann. Für mich persönlich ist es eine große Herausforderung, dorthin zurückzukehren, wo ich hergekommen bin, wo ich aufgewachsen bin und wo ich meine Karriere begonnen habe. Ich habe noch nicht beendet, was ich hier angefangen habe. Ich denke also, dass ich gekommen bin, um etwas zu vollenden.« MUTV: Und Sie haben natürlich auf Ihre Mutter gehört. Man sollte immer auf seine Mutter hören.

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Zu Hause. Die Fans von Manchester United feiern ihren neuen Superstar im Stadion Old Trafford. Paul Pogba ist wieder da, wo alles begann.

Zwei Männer, zwei Wege. Nationaltrainer Didier Deschamps und sein Superstar Paul Pogba sind nicht immer einer Meinung.

Pogba: »Man sagt doch, dass Mütter immer recht haben. Sie hatte diesmal recht. Das ist gut.«

5. Paul POGBA MANCHESTER UNITED

100,5

Name Paul Labile Pogba Geburtstag 15. März 1993 Nationalität Frankreich Verein Juventus Turin / Manchester United Position Mittelfeld Marktwert 70 Millionen Euro Transfersumme 110 Millionen Euro (70 Mio. + 115 Mio. = 185 Mio. : 2 = 92,5 Pkt.) Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 100,5 MUTV: Wie fühlt es sich an, der teuerste Fußballer der Welt zu sein? Das schon eine ziemliche Leistung und vor allem haben Sie ja schon einiges auf dem Platz erreicht. Pogba: »Ich denke nur an das Spiel. Ich will großartig sein. Ich will einer der Besten sein. Ich will Titel gewinnen, Dinge erreichen. Ich weiß, dass dieser Verein Titel holen und Großes erreichen muss. Darauf bin ich fokussiert, nur darauf. Ich bin bereit, hart zu arbeiten und Gas zu geben.« MUTV: Was für ein Sommer für Sie! Die Europameisterschaft in der Heimat, die Spekulationen um den Wechsel zu verschiedenen Klubs auf der Welt, jetzt die Unterschrift bei United und die Rückkehr. Eine verrückte Zeit? Pogba: »Ja, wir waren natürlich traurig, dass wir das Finale zu Hause nicht gewinnen konnten. Aber ich würde sagen, dass ich jetzt glücklich bin. Ich bin zu Hause. Es ist wirklich verrückt, ich kann es gar nicht erklären.« MUTV: Wie haben Sie sich als Spieler verändert, seit Sie das erste Mal hier bei United gespielt haben? Was haben Sie über das Spiel und über sich selbst gelernt?

Pogba: »Ich habe mehr Erfahrung, ich habe Titel mit Juventus gewonnen und mit großen Spielern zusammen gespielt. Ich bin nicht zur Academy zurückgekommen. Ich will jetzt woanders spielen und bin als Erwachsener zurückgekommen, würde ich sagen. Mit Erfahrung und mehr Spielen in den Beinen. Das ist der Unterschied.« Nach dem Länderspiel gegen die Niederlande verlässt ein lockerer Paul Pogba die Arena in Amsterdam. Jemand spricht ihn an und meint, heute sei er doch echt sein Geld wert gewesen. Respekt! Paul Pogba bleibt stehen, blickt in die Kamera der französischen Journalisten. Kurz ist Unmut in seinem Gesicht zu erkennen. Dann besinnt sich der Mann mit dem coolen Kunst-Kurz-Haarschnitt und erklärt: »Geld, Geld, Geld. Pah! Ihr werdet doch nicht glauben, dass das alles ist. Wenn ich da draußen bin, ist mir Geld völlig egal. Ich will nur gut sein. Mehr nicht. Wann habt ihr es endlich begriffen?«

6 GARETH BALE REAL MADRID [100]

Der berühmteste Zopf aus Wales. Gareth Bale ist Vorzeige-Kapitän der walisischen Nationalelf. Der Zopf der Nation.

HURRAH! Er stürmt schnell wie kaum ein anderer. Er hat den Sprung von der Insel zum kapriziösen Real Madrid geschafft. Mit Wales hat er bei der EM alle Fachleute überrascht. Gareth Bale ist in der Tat »ein ganz spezieller Spieler«.

Im Viertelfinale der EM 2016 trifft Geheimfavorit Belgien auf die ÜberraschungsMannschaft aus Wales. Die Partie steigt im nordfranzösischen Lille. 150 000 Fans sind über die Grenze gekommen, besetzen in freudiger Erwartung eines Sieges Stadion und Stadt. Gut eineinhalb Stunden später singen ein paar Tausend Underdogs heiser: »Don’t take me home, don’t take me home. I want to stay here and I want to drink my beer.«

Jubelsprung. Vor der Tribüne und vor der Kamera demonstriert Gerath Bale seine Sprungkraft.

Kopfballungeheuer. Er ist nicht nur schnell, er ist auch kopfballstark. Gareth Bale im Trikot von Real Madrid gegen SD Eibar.

Konsterniert starren die belgischen Stars ins wilde Treiben der Wales-Kurve,

entgeistert sehen sie zu, wie ihre Gegner sich an den Händen greifen, auf die Fans zu stürmen, auf den Rasen hechten und bäuchlings in Richtung der Fans schliddern. Der Mann, der am weitesten rutscht, am lautesten brüllt und sich gar nicht mehr einkriegt vor ungebändigter Freude, hat einen Zopf, blutunterlaufene Augen und ballt die Fäuste, bis die Knöchel weiß sind. Es ist Gareth Bale, der Held der Waliser. Gelernter Linksverteidiger, nun einer der schnellsten und stärksten Stürmer der Welt. Er hat seine Boys zum 2:1 gegen Belgien geführt. Halbfinale! Wer in diesen Tagen von Wales spricht, redet von Gareth Bale. »Er ist ein spezieller Spieler«, lobt ihn Trainer Coleman. »Nicht nur wegen seines Talents, sondern wegen seines Auftretens.« Bale ist ein »Feierbiest« der besonderen Art. Wenn seine Teamkollegen nach der Partie bereits vom Feld gegangen sind, tollt der Superstar noch mit seiner Tochter über den Rasen und wirft sie in die Luft. Da wird der Daddy Gareth von den Fans genauso frenetisch gefeiert wie zuvor als Vorlagengeber. Bale gibt die Euphorie zurück. »Fußball sollte wie hier heute Familiensport sein.« Dieser Mann – sein Vater war Hausmeister, seine Mutter Anwaltsgehilfin – soll ein Superstar des Fußballs sein? Der Typ ist so normal, einzig ein Zöpfchen und tolle Wagen in der Garage leistet er sich. Ansonsten geht er seiner Berühmtheit am liebsten aus dem Weg. Er macht auf Familie, liefert Woche für Woche prima Arbeit ab, schleppt Wales von Erfolg zu Erfolg. Keine Allüren. Keine wilden Schlagzeilen. Keine zickigen Interviews. Und das, obwohl er einer der Top-Angestellten von Real Madrid ist. Mit Bescheidenheit – so könnte man meinen – kommst du in diesem Kollektiv der Alpha-Tiere nicht weit. Nun – Gareth Bale hat sich auf seine Weise durchgebissen. Wer ihn dabei beobachtet hat, muss beeindruckt sein.

Der Jubeldiver. Gareth Bale rutscht freudestrahlend Richtung Kamera, feiert so den EM-Sieg gegen Geheimfavorit Belgien.

Schon 2013, in seinem ersten Real-Jahr, war Bale einer der Siegspieler, das dann auch gleich die Champions League gewann. Auch 2016 siegen Ronaldo, bale & co. gegen Atlético Madrid nach Elfmeterschießen. und Gareth harmoniert prächtig mit Cristiano (mit dem hat er nur eines gemeinsam: Vor Freistößen gehen sie ein paar Schritte rückwärts, dann stellen sie sich in Positur wie Cowboys vor dem Showdown). Im Halbfinale der Europameisterschaft treffen sie sich wieder einmal auf dem Fußballplatz. Portugal gegen Wales, es gilt. Vor dem Match eine freundschaftliche Umarmung. Lang’ nicht geseh’n, Alter, mach’s mal gut! Bale ist schon jetzt ein Held. Der Head of Action hat »Hurrah!« gebrüllt – und mit bedingungsloser Begeisterung sind ihm die Mitkämpfer aus der Heimat gefolgt. cristiano Ronaldo hat sich für die »Schlachten« in Frankreich vom Friseur rechts zwei Irokesen-Schneisen in die gegelte Kurzhaar-Frisur rasieren lassen. Dann ist er ab und zu als Fußball-Diva auffällig gewesen; er hat ein paar prächtige Aktionen auf dem Feld geboten, ist andererseits auch des öfteren beim Flanieren beobachtet worden und hat ein »überirdisches« Hackentrick-Tor produziert. Ronaldo und Bale: zwei Erfolgsmenschen, die sich im Verein für den Erfolg haben zusammenraufen müssen. Zwei Alpha-Männer, die bei der EM ihren Traum vom

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Anführen voll ausleben dürfen. Ronaldo und Bale sind keine Freunde, werden sie nie werden. Im Speisesaal auf dem Trainingsgelände von Real Madrid hat man cristiano Ronaldo und Gareth Bale noch nie nebeneinander sitzen sehen. In der Umkleidekabine der Königlichen liegen die Schließfächer von Toni Kroos, James Rodríguez und Karim Benzema zwischen denen der beiden Superstars. Vor dem Match gegen Portugal ist Bale nach dem Verhältnis befragt worden. Er ist sehr gelassen geblieben. »Es ist das Spiel Portugal gegen Wales, mehr nicht. Ich mache mir da keine großen Gedanken.« Ehrlich? Als Bale vor drei Jahren für die Rekordablöse von 100 Millionen Euro nach Madrid wechselte, hat es im Mannschaftsgefüge von Real Madrid zu Beginn erhebliche Verwerfungen gegeben. Ronaldo hatte den Transfer-Rekord seit 2009 gehalten. Um die 95 Millionen Euro hatte Real Madrid für ihn gezahlt. Dann kam Bale zum spanischen Spitzenverein. Offiziell hieß es: für 91,9 Millionen Euro. Die Summe wurde abgerundet, um Ronaldos Ego zu schonen. Das Portal »Football Leaks« »enthüllte« schließlich, Bale habe unterm Strich 99,9 Millionen gekostet.

Typisch Bale. Auch gegen zwei Gegenspieler setzt er sich durch und sucht den Abschluss.

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Kollegiale Umarmung. Ronaldo und Bale bei der Euro nach dem 2:0-Sieg von Portugal gegen Wales.

6. Gareth BALE REAL MADRID

100

Name Gareth Frank Bale Geburtstag 16. Juli 1989 Nationalität Wales Verein Real Madrid Position Sturm Marktwert 90 Millionen Euro Titel 2016 CL-Sieger (10) Punktzahl 100 Sehr knatschig war Ronaldo daraufhin. Er ließ rechnen und rechnen. Dann konnte man die Journalisten von Reals Haus-und-Hof-Tageszeitung »Marca« mit folgender Version auf die Menschen loslassen: Mit Zinsen habe Ronaldos Transfer mit 104,7 Millionen zu Buche geschlagen. Alles gut. Ronaldo war wieder – in seiner Wahrnehmung zumindest – der Größte unter Reals Sonne. Das Verhältnis Bale – Ronaldo wird im Januar 2015 in besonderer Manier auf öffentlicher Bühne ausgetragen. Im Ligaspiel gegen Espanyol beim Stand von 2:0 bedient Bale den frei stehenden Ronaldo nicht – nein, er will das Tor selbst machen. Er versiebt es.

Stinksauer ist Ronaldo. Er gestikuliert wild, sucht Blickkontakt mit Trainer Carlo Ancelotti. Der beruhigt mit sachten Handbewegungen. »Später«, soll das wohl heißen. »Jetzt spiele erst einmal deinen Part zu Ende, danach klären wir das.« Schlussendlich gewinnt Madrid mit 3:0 – Ronaldo bekommt gute Kritiken. Aber jedem, der die Szene beobachtet hat, ist klar, dass dieser Ärger nicht mit dem Schlusspfiff verraucht ist. Ancelotti löst den Konflikt auf seine Weise. charmant. Offensiv. Klar. Und letzten Endes unbeugsam. »Wenn es zu viel Eigensinn gibt, werden wir das beheben«, erklärt er. »Es ist schon verständlich, dass die Fans und Ronaldo den Pass sehen wollten. Es ist aber auch nachvollziehbar, dass jeder Top-Stürmer so viele Tore wie möglich machen will. Was Bale getan hat, war erlaubter Eigensinn. Er ist für mich genauso wichtig wie Ronaldo.« Da wird Ronaldo ganz ruhig. Der Trainer hat gesprochen, der Trainer ist schon okay. Deswegen muss man sich doch nicht mögen. Mittlerweile hat die »Diva« definitiv einen Burgfrieden mit diesem Zopf-Kerl gemacht. und Gareth erklärt, dass die Zusammenarbeit mit Ronaldo schwer okay ist. »Er ist auf dem Platz sehr, sehr leidenschaftlich – das weiß jeder. Er ist sehr verbissen. Die Menschen deuten das manchmal nicht richtig. Wir hatten noch nie ein Problem miteinander. Wir kommen gut miteinander zurecht.« Ach, übrigens: Das Halbfinale der EM 2016 gewinnen die Portugiesen. Ronaldo köpft beim 2:0 ein Tor, bereitet das zweite vor. Danach jubeln die Südeuropäer, weil sie weiter sind. Auf der anderen Seite feiern die Waliser um Gareth Bale, als hätten sie gerade gesiegt. Sie singen und hechten auf den Rasen. »I want to stay her, I want to drink my beer.« Bale an diesem Abend: das größte »Feierbiest« mittenmang. Nach einer satten, freudetrunkenen Viertelstunde schunkeln die Waliser in Richtung Kabine. Gareth Bale schlurft Christiano Ronaldo über den Weg. Sie reden. Sie umarmen sich. Klopfen einander auf die Schultern. Als sie sich voneinander lösen, hat Ronaldo Mitgefühl im Blick. Bale zwinkert ihm zu. Alles gut, cristiano, alles gut. Man ist auf Augenhöhe.

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7 ROBERT LEWANDOWSKI FC BAYERN MÜNCHEN [93]

Im Fokus. Robert Lewandowski ist ein Mittelstürmer der Extraklasse, hat sich international in den Blickpunkt gespielt und ist im Top-100-Ranking der höchstdekorierte Bundesliga-Spieler.

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Traumpaar. Lewandowski und Müller erzielten zusammen 50 Tore in der Saison 2015 / 16 nur in der Bundesliga – eine Traumquote.

FÜNFE AUF EINEN STREICH In seiner Heimat Polen ist er längst ein Volksheld. Robert Lewandowski, geboren in Warschau, ist hinausgezogen in die große Welt des Fußballs, um den besten Abwehrreihen der Welt das Fürchten zu lehren. Das tut er – und manchmal wird er zum stürmenden »Scharfrichter«. Da hat es zum Beispiel ein Spiel in Wolfsburg gegeben … Am 22. September 2015 verwandelt sich der Kabinentrakt der Allianz-Arena in ein Tollhaus. Die Spieler haben sich Nudeln auf Pappteller gehäuft und Bierdosen gegriffen. Grölend ziehen sie durch die Kabine und durch die Gänge. Sie singen so Sachen wie: »We are the champions!« Als ob sie gerade einen Titel gewonnen hätten. Und immer wieder knutschen sie einen jungen Mann ab, der still in sich hinein lächelt. Er ist einsfünfundachtzig groß, trinkt das Bier mit den kleinen Schlucken eines zufriedenen Mannes, der auch beim Feiern das Maß nicht aus den Augen verliert. Das dunkle Haar ist verschwitzt, aber immer noch nach hinten gegelt, die Wangen sind eingefallen, und beim Lächeln hat der gut aussehende Mensch nette Grübchen. Er lächelt viel an diesem Abend. Robert Lewandowski hat gerade draußen in der Arena einen Rekord für die Bundesliga-Ewigkeit aufgestellt. Gegen Wolfsburg hat er fünf Tore gemacht. Und das in knapp neun Minuten. Irre! Mehr davon später.

Es ist ohnehin eine Hoch-Zeit für den Fußballspieler Robert Lewandowski. Er reiht Rekord an Rekord. - Am 4. Oktober steuert er zum 5:1 gegen Dortmund zwei Tore bei und stellt mit zwölf Treffern in acht Spielen den Rekord von Christian (1964 / 65) und Gerd Müller (1968 / 69) ein. - Er trifft in drei aufeinander folgenden Spielen neunmal ins Tor – das gab’s noch nie (nur Präsident Rummenigge mosert kichernd, der Stürmer habe gerade eine »kleine Flaute«, aber das werde er schon in den Griff bekommen). - In der Bundesliga-Saison 2015 / 2016 erarbeitet sich Lewandowski sieben »Doppelpacks«. - Mit 30 Treffern wird er Torschützenkönig. Eine Torquote, die zuletzt Dieter Müller 1977 überboten hatte. - Ach ja, in der Champions League ist er in zwölf Spielen neunmal und mit der polnischen Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation 13-mal erfolgreich. - In seiner Heimat wird er zum fünften Mal in Folge Fußballer und endlich auch Sportler des Jahres. Robert Lewandowski ist auf Wolke sieben. Eine große Lebensreise hat er schon in seinem ersten Vierteljahrhundert gemacht. Geboren am 21. August 1998 in Warschau. Vater Krzysztof war JuniorenEuropameister im Judo, Mutter Iwona spielte in der höchsten polnischen VolleyballLiga. Beide haben Sport studiert und arbeiten als Sportlehrer.

Das Beste zum Schluss. Waagerecht in der Luft liegend verwandelt Lewandowski zum 5:1 gegen Wolfsburg. Alle fünf Tore erzielte der Pole binnen neun Minuten.

Die Kanone. Kicker-Redakteur Jörg Jacob überreichte Lewandowski die Auszeichnung für den besten Torschützen der Saison 2015 / 2016.

Mit acht fängt Robert bei Partyzant Leszno das Kicken an, macht schnell rüber in die Jugendabteilung von Varsovia Warschau. 2005 spielt er beim Viertligisten Delta Warschau, wechselt zum Stadtrivalen Legia. 2006 wird er beim Drittligisten Znicz Pruszków in seiner ersten Saison mit 15 Toren Torschützenkönig, der Verein steigt obendrein auf. Klar, dass Lewandowski auch in der nächsten Saison Torschützenkönig – diesmal in der Zweiten Liga – wird. Es geht bergauf, nur bergauf: Polnischer Meister 2010, Polnischer Pokal 2009, Polnischer Superpokal 2009 mit Lech Posen. Champions-League-Finalist 2013, Deutscher Meister 2011 und 2012, DFB-Pokal 2012, Deutscher Supercup-Sieger 2013 mit Borussia Dortmund. Deutscher Meister 2015 und 2016, DFB-Pokal-Sieger 2016, Deutscher Supercup-Sieger 2016 mit FC Bayern München. Mit Lewandowski haben die Münchner ein Exemplar aus der Spezies »Muster-Profi« engagiert. Na ja, es ist vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, dass der Mann mittags und abends vor Salat, Spaghetti und Steak eine Portion Kuchen verdrückt. Das habe man in Polen so, erklärt er, außerdem sage seine Frau Anna, das sei gesund. Und der vertraue er hundertprozentig. Anna ist ehemalige Karate-Weltmeisterin und Fitnesstrainerin; sie sorgt dafür, dass im Hause Lewandowski kein Schlendrian einkehrt. »Sie hat ein enormes Wissen über die Funktionsweise unseres Körpers und die richtige Ernährung. Sie macht das richtig gut. So gut, dass viele andere Spieler aus dem internationalen Fußball mit ihr

arbeiten wollen. Aber ich sage ihr: ›Anna, du musst noch Zeit für mich haben‹. Anna trainiert wie ich jeden Tag. Wir haben zu Hause einen Fitnessraum, in dem ich auch an freien Tagen trainiere. Am liebsten mit meiner Anna zusammen. Manchmal arbeite ich mit speziellen Übungen auch nur an meiner Konzentration. Die ist für einen Stürmer sehr wichtig. Und ich brauche Kraft, um gegen kräftige Abwehrspieler zu bestehen.« In der Tat ist es erstaunlich, wie sich Lewandowski – kein Hänfling, aber beileibe auch kein bulliger Typ – auf dem Weg zum Tor gegen Kerle durchsetzt, die jede Disco der Welt bewachen könnten. Nehmen wir mal den besagten 22. September 2015. Lewandowski sitzt in der ersten Halbzeit gegen Wolfsburg auf der Bank. Dann fordert Trainer Guardiola seinen Stürmer auf, er möge sich warm machen. Igendwie funktioniert das Angriffsspiel des FC Bayern München an diesem Abend nicht so recht. Man liegt mit 0:1 im Rückstand. 51. Minute: Robert Lewandowski stochert eine Müller-Vorarbeit mit dem linken Fuß über die Linie. Thomas Müller fletscht erleichtert die Zähne, Lewandowski dreht mit ernster Miene und einem in die Luft gereckten rechten Zeigfinger ab zur Mittellinie. Er scheint es eilig zu haben.

Audi-Award. Robert und seine Anna bei der Gala im Hotel Bayrischer Hof, wo Lewandowski mit dem AudiGeneration-Award ausgezeichnet wurde.

52. Minute: Der Stadionsprecher sagt gerade »Ausgleich für Bayern, Tor durch Le …« – da zieht der Bayern-Neuner aus 18 Metern ab. 2:1. 55. Minute: Götze legt quer auf seinen Mittelstürmer. Der scheitert am Pfosten, er

scheitert an Torhüter Benaglio, den Abpraller versenkt er dann. 57. Minute: Costa kommt über links. Flanke. Da ist Robert, zehn Meter vor dem Tor. Der Pole hält drauf. 4:1. 60. Minute: Götze hebt den Ball in den Strafraum. Lewandowski hebt ab. Liegt waagrecht in der Luft. Seitfallzieher. So einer aus dem Lehrbuch. Tor. So eines für die Ewigkeit. Am Spielfeldrand steht ein verdatterter Trainer Pep Guardiola und wischt sich den Aufregungsschweiß vom lichten Schädel. »Ich habe schon viel erlebt – aber so was noch nie.« Robert Lewandowski hat in diesem Match noch ein paar Chancen, doch er lässt es nun gut sein. Mampft nach der Partie Kuchen, tanzt mit den Kumpels Polonaise. Und sagt Tage später: »Das war ein historischer Augenblick für mich. Im ersten Moment habe ich das noch gar nicht begriffen. Dafür braucht man Tage und Wochen. Ich glaube, meine Familie und die anderen Spieler haben sich nach der Partie mehr gefreut als ich.« Es hat zu vier Einträgen ins Guinessbuch der Rekord gereicht. Auch hat er sich verewigt. Zum Freuen nimmt er sich denn auch nicht viel Zeit. Die letzten Tore hakt Lewandowski zufrieden ab, das nächste Spiel steht schon an. Und da will er nachlegen. Er will immer nachlegen. In der gebotenen Coolness: »Ich sage nie: Ich muss! Ich sage: Ich kann! Und: Ich möchte! Das ist ein großer Unterschied. Wenn du im Fußball etwas musst, funktioniert es in der Regel nicht so gut. Dann bist du nicht locker. Als Stürmer brauchst du unbedingt diese Lockerheit. Wer dauernd angespannt ist, hat schon verloren. Du brauchst Finesse, und die hast du nur mit Lockerheit.«

7. Robert LEWANDOWSKI FC BAYERN MÜNCHEN

93

Name Robert Lewandowski Geburtstag 21. August 1988 Nationalität Polen Verein FC Bayern München Position Sturm Marktwert 75 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3)

Pers. Erfolge 2016 Deutschland (10) Punktzahl 93

Torschützenkönig

in

Und weil er schon einmal ein paar Sätze ungefragt über seinen Sport gesagt hat, macht er auch gleich weiter in seinen philosophischen Betrachtungen über die richtige Einstellung eines Vollblut-Stürmers: »Im modernen Fußball kannst du nicht mehr einfach im Strafraum lauern und auf Bälle warten, wie es der klassische Stürmer früher tat. Du musst mitspielen. Ich versuche, auch für die anderen Spieler Räume aufzureißen. Viele Mannschaften spielen gegen uns mit sechs Verteidigern und mindestens zwei defensiven Mittelfeldspielern. Das ist für uns und mich nicht immer einfach. Ich muss geduldig sein und immer neue Lösungen für diese Situationen finden. Als Stürmer lebst du viel von deinen Automatismen. In erster Linie muss ich schnell reagieren. Ab und zu überlege ich aber schon vor dem Tor. Gerade, wenn ich mehrere Optionen habe. Dann muss ich eben schnell sein im überlegen.« Schnell im Kopf ist er, fürchterlich schnell. Und er wird sie finden, die »neuen Lösungen«. Tore inklusive. Wetten, dass?

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8 ANTOINE GRIEZMANN ATLETICO MADRID [90]

Der König von Madrid. Antoine Griezmann, der kleine Franzose, ist bei Atlético zu einem Weltklassestürmer gereift. Mit Madrid und mit Frankreich stand er im europäischen Finale.

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Der Bursche ist zu klein. Fußball ist nichts für den Jungen, der wird da doch plattgemacht. Was für ein feiner Techniker – schade, dass sein Körper nicht mitmacht. Das haben sie fast alle über Antoine Griezmann aus Mâcon gesagt. Bis ein spanischer Talentsucher kam und den 14Jährigen anheuerte. Nun ist der kleine Griezmann ein ganz Großer unter den Großen. Am 7. Juli 2016 endet um 21.47 Uhr in Marseille im Halbfinale der Europameisterschaft die Karriere von Bastian Schweinsteiger, dem wunderbaren Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Der große Kämpfer wird zwar noch in der zweiten Halbzeit auflaufen und bis zur 79. Minute durchhalten, dann wird er von Sané ersetzt werden – aber Kenner des Fußballs wissen, dass seine Laufbahn in der Nationalmannschaft um 21.47 Uhr in Marseille einen irreparablen Knick bekommen hat. Schuld ist der Franzose Antoine Griezmann. Und das kommt so: Eigentlich hat, nach ein paar Schwierigkeiten in der Anfangsphase, die deutsche Mannschaft das Geschehen sauber in den Griff bekommen. Sie beherrscht das Mittelfeld, die Abwehr-Spezialisten sind konzentriert und prächtig in Form. Das Team hat sich nach dem Viertelfinale neu formieren müssen, und das hat hervorragend geklappt. Chancen haben sie auch schon gehabt, die Führung ist eine Frage der Zeit. Joachim Löws Elf ist auf Kurs. Dann, in der zweiten Minute der Nachspielzeit, gibt’s noch eine Ecke für Frankreich. Der Ball fliegt hoch und nicht sehr gefährlich in den Strafraum. Schweinsteiger, in tausenden solcher Situationen ein Meister dieser Szenerie, steigt neben einem Franzosen hoch. Es ist ein Kopfballduell, das er grandios beherrscht – das hat er schon in der Jugend wieder und wieder geübt. Körper an Körper. Drücken und Drängeln in der Luft. Da reißt Schweinsteiger – wie doof ist das denn! – die Arme in die Höhe, der Ball ist im Weg … Hand. Elfmeter. Nun tritt Antoine Griezmann auf den Plan. In den vergangenen Spielen des Turniers hat er als Stürmer für die Gastgeber die Kastanien aus dem Feuer geholt. Bislang hatte er in diesem Halbfinale die Fortune nicht. Aber nun legt er sich den Ball zurecht und ist die Ruhe selbst. Er läuft an, Deutschlands Torhüter Neuer hechtet nach rechts, Griezmann schießt nach links. Tor. 1:0 für Frankreich.

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Und Bastian Schweinsteiger spielt in der Folge, als habe ihm jemand die Füße weggezogen. Als er ausgewechselt wird, schlurft er mit hängenden Schultern vom Platz. Das war’s. Für diesen Abend und sowieso in der Nationalmannschaft. Antoine Griezmann rennt unterdessen noch wie aufgedreht über den Rasen. Noch 19 Minuten. Der Junge Wilde, Joshua Kimmich, verdaddelt einen schneidigen Pass von Höwedes im eigenen Strafraum. Pogba holt den Ball, tanzt Mustafi aus. Zirkelt vors Tor, Neuer ist mit den Fingerspitzen dran. Lenkt den Ball vor Griezmanns Füße. Der hält drauf. 2:0. Frankreich ist im Finale, Schweinsteiger & und co. müssen nach Hause. Danach frohlockt L’Équipe: »Wie die Weltmeister! Fantastische Bleus. Frankreich eliminiert Deutschland im Halbfinale dank zweier Tore von Antoine Griezmann.« Und »Liberation« stimmt ein in den Chor der Glücklichen: »Deutschland fällt durch einen Elfmeter. Frankreich steht im Finale. Nachdem sie in der ersten Hälfte dominiert wurden, kommen die Bleus durch einen dankbaren Elfmeter und einen Griezmann in Gala-Form zurück.«

Das Tor zum Finale I. Schweinsteiger grätscht ins Leere, Neuer hat keine Chance, Griezmann erzielt das 2:0 gegen Deutschland im EM-Halbfinale.

Im Endspiel hat der nette Monsieur Griezmann die Pest an der Hacke. Er sitzt nach

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der 0:1-Niederlage gegen Portugal im Innenraum des Stade de France und trauert dem entgangenen Titel nach. Satz mit X – war wieder nix. Das wird jetzt langsam lästig. Griezmann ist zwar anerkanntermaßen einer der allerbesten Stürmer der Jetzt-Zeit (bei Atlético Madrid hat er in den ersten beiden Spielzeiten 44 Tore in der Ersten Liga erzielt), aber zu einem richtigen Titel hat es noch nicht gereicht. 2016 war wieder so ein »Seuchen«-Jahr: Zuerst ist er mit Atlético im Champions-LeagueFinale an Real gescheitert, und nun schnappen ihm die Portugiesen den schon sicher gewähnten EM-Titel weg. »Wir sind extrem traurig und wirklich sauer. Aber das ist eben Fußball. Manchmal ist man derjenige, der gewinnt. Manchmal schaut man in die Röhre. Und am Ende erinnert man sich nur an den Gewinner. Natürlich ist das beschissen. Es gibt aber schlimmere Dinge im Leben. Ich werde stärker zurückkommen – in allen Mannschaften, für die ich spiele. Alles Schlechte hat auch etwas Gutes. Ich werde alles dafür tun, eines Tages Pokale in die Höhe zu strecken. Ich werde weitere Finals spielen und dann auch gewinnen.« Als er das, noch vor dem Duschen, erklärt, hat er sich schon wieder ein wenig berappelt. Antoine Griezmann ist ein vergleichsweise schmächtiger Stürmer mit einem mächtigen Willen. Der Mann fällt kurz auf die Nase, dann steht er auch schon wieder kerzengerade im Leben und sagt: »Noch nie war ich so gut. Ich strotze vor Selbstbewusstsein.« So ist er schon immer gewesen – auch wenn er sich schüchtern gab. Als Schüler ist Griezmann immer von den Trainern weggeschickt worden. Zu klein sei er für den Männersport Fußball. Er hat sich nicht lange um die Ausbilder ohne Visionen gekümmert und weiter sein Ding gemacht. Antoine Griezmann kommt aus Mâcon bei Lyon. Der Großvater, ebenfalls ein Fußballer mit Leib und Seele, stammt aus Portugal. Von ihm hat der kleine Antoine die Besessenheit und Unerschrockenheit vor den Großen. Der Kleinste? Wen stört es? So denkt Éric Olhats, seines Zeichens Talentscout des spanischen Erstligisten Real Sociedad. Er ist auf der Durchreise und sieht den Teenager Antoine Griezmann zaubern. Er weiß: Das ist einer! Vier Tage redet Olhats auf Antoines Eltern ein, schließlich lassen sie den Jungen nach Spanien ziehen.

Das Tor zum Finale II . Mit diesem Treffer in München schoss Antoine Griezmann Atlético Madrid ins Finale der Champions League.

8. Antoine GRIEZMANN ATLETICO MADRID

90

Name Antoine Griezmann Geburtstag 21. März 1991 Nationalität Frankreich Verein Atlético Madrid Position Sturm Marktwert 80 Millionen Euro Pers. Erfolge 2016 Torschützenkönig der EM (10) Punktzahl 90

Antoine lebt sich spielend ein, lernt Spanisch, macht seinen Schulabschluss und mausert sich zu einem traumhaften Stürmer. In der ersten Elf von Real Sociedad bringt ihm der Uruguayer Oscar Bueno Sprungkraft und Timing beim Kopfballspiel bei; später, bei Atlético, schaut er sich das Durchsetzungsvermögen vom Uruguayer Diego Godín« ab, der argentinische Coach Diego Simeone bläut Griezmann Härte, Ausdauer und die Fähigkeit, »permanent Druck auf das gegnerische Aufbauspiel auszuüben«, ein. In Madrid nennen sie ihn »pollito«, das Hühnchen. Bevor er auf den Platz geht, kräht er: »Vamos, vinceremos!« Seine Gegner studiert er bei einem Kännchen Mate-Tee auf dem Computer – er selbst hingegen lässt sich nicht einordnen. Seinen Bewegungen und Laufwegen kommt kein Computer bei. Sein Einstand in der Nationalmannschaft ist nicht so sehr vielversprechend. Er spielt klasse, das schon. Aber er fällt unangenehm auf: Im Oktober 2012, vor dem EM-Playoff-Spiel mit der U21 gegen Norwegen, zieht der Offensivmann gemeinsam mit vier anderen Spielern nächtens in Paris um die Häuser, landet in einem Nachtclub, von dem aus diverse Handyfotos sofort an einschlägige Redaktionen geschickt werden. Frankreich verliert das folgende entscheidende Spiel mit 3:5, Griezmann fliegt aus der Nationalmannschaft und wird bis Ende 2013 gesperrt. Heute sagt er: »Die Strafe war ein entscheidender Wendepunkt. Ich verstand, dass ich einen professionellen Lebensstil führen muss.« Da kommt der strenge Señor Simeone gerade recht: »Er hat mich geschunden. Die Arbeit unter ihm ist unglaublich intensiv und anstrengend.« Zweieinhalb Jahre später sagt Griezmann, die Fußball-Welt stehe ihm jetzt offen. »Ich finde, dass ich mich in allem verbessert habe. Ich bin jetzt ein kompletterer Spieler. Und dann ist da noch der Ehrgeiz, immer besser sein zu wollen als andere, der unbedingte Siegeswille, sei es nun in einem Spiel oder im Training. Ich rieche den ersten großen Titel, ich bin bereit.« Noch Fragen?

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9 GONZALO HIGUAÍN JUVENTUS TURIN [87,5]

Der neue Higuaín. Im Trikot von Juventus Turin glänzt der Torjäger an der Seite von Sami Khedira wie hier im Champions League-Spiel gegen den FC Sevilla. Dem Torjäger passen auch die neuen Kleider.

WUCHTBRUMME

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Gonzalo Higuaín ist nach seinem Wechsel von Neapel zu Juventus Turin in den Olymp der Fußball-Götter aufgestiegen. in Neapel werden sie ihm ewig böse sein – in Turin erwarten sie von dem Argentinier das ganz dicke Ding. Mamma mia! War das ein Drama! Nun ist es ausgestanden. Der Fußballspieler Gonzalo Higuaín hat einen neuen Arbeitsplatz. Künftig wird Juventus Turin ihm sein Gehalt überweisen. Higuaín ist ausgesprochen zufrieden und kümmert sich einen feuchten Kehricht darum, dass er eine ganze Stadt in kollektive Trauer und Wut stürzt. In Neapel – dort hat er bislang seinen Beruf ausgeübt – bricht ein Vulkan aus. Bürgermeister Luigi de Magistris belfert, Higuaín sei ein »Verräter«. Trikots mit der Rückennummer Higuaíns werden angezündet oder in die Kanalisation gespült. Fans lassen sich ihre Higuaín-Tattoos unter Schmerzen weglasern. Ein Priester zürnt bei einer Vermählungsfeier, Higuaín habe sich verhalten wie ein »armer Teufel«, weil er – »Gott ist anders« – den irdischen Verlockungen erlegen sei. »Als Higuaín gegangen ist, hat er sich selbst verraten«, erklärt Neapels Präsident Aurelio De Laurentiis. Francesco Totti, der seit zwei Jahrzehnten bei AS Rom spielt, versteht die Welt nicht mehr. »Das ist ein Desaster. Ein Mentalitätsproblem. Es gibt nicht mehr viele Ausländer wie Maradona«, sagt Totti. Maradona selbst, den sie in Neapel lieben, sagt auch was: »Die Geschichte mit Higuaín tut mir weh. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er glücklich ist. Wirklich glücklich sind die, die das Geschäft machen.« Wie erwähnt: Signore Higuaín schert sich nicht drum. Er inspiziert seine neue Bleibe. Die hat er nach dem Motto »Wohne nicht, lebe!« ausgesucht. Das neue Heim des Argentiniers im exklusivsten Stadtteil Crocetta im Zentrum Turins hat 700 Quadratmeter. Sechs Bäder. Diverse Gästezimmer. Livingooms, in denen man Kleinfeld-Turniere abhalten kann. Kamine für Großfeuer und Küchen für Fünf-Sterne-Maestros. Ein großer Garten, eine Sporthalle und ein Innenpool dürfen nicht fehlen, dazu Sauna und Dampfbad. Alle Möbel wurden aus einem Antiquariat gekauft. Sein Bruder und Berater Nicolas Higuaín hat sich drum gekümmert, dass die Stücke einzigartig und die Expertisen hundertpro sauber sind. Miete? Ja, Miete kostet das auch. 30 Mille im Monat. Aber der Signore Higuaín ist ziemlich solvent. Der bekommt von Juve ein Grundsalär von siebeneinhalb Millionen. Higuaín ist ein Vollblut-Stürmer. In nüchternen Zahlen und Daten liest sich das

offiziell bei der UEFA folgendermaßen: Name: Gonzalo Higuaín. Position: Stürmer. Geburtsdatum: 10.12.1987. Land: Argentinien. Nummer: 9. Verein: Juventus Turin ( ITA). Größe: 184 cm. Gewicht: 75 kg. Scusi! Wie bitte? 75 Kilogramm? fussballtransfers.com hat das anders recherchiert. Das Portal, auf dem sich auch potenzielle Interessenten für Spieler informieren, will wissen, dass Higuaín 82 Kilogramm auf die Waage bringt. Und Fans mit guten Augen sowie die Medien-Menschen haben bei seinen ersten Auftritten in Turins Farben den Eindruck, dass das Leibchen nach einem sinnenfrohen Heimaturlaub bei Gonzalo schon arg spannt.

Umjubelter Torjäger. In Neapel haben sie Higuaín geliebt und gefeiert. Jetzt gilt er nurmehr als Verräter.

Sicher, das ist jedes Jahr der gleiche Zirkus. Auch in Neapel machten sich die Fans und vor allem die Trainer regelmäßig nach der Spielpause Sorgen, ob Herr Higuaín nicht zu sehr geschlampt habe. Es war ganz normal, dass der Profi mit Übergewicht in die Saisonvorbereitung ging. Na und? In Neapel ist man seit den tollen Zeiten des genialen Maradona diese Thematik gewohnt. Den Maradona verehren die Menschen in der süditalienischen

Stadt noch immer wie einen Aspiranten auf die Heiligsprechung. Und wenn dieser Higuaín mit Übergewicht aus dem Urlaub zurückkam, dann hat man sich eben auch an Maradona erinnert. Diese Genies hatten viel Freiraum. Ganz so tolerant sind die Fußballfreunde im kalt-grauen Turin nicht. Im ersten Testspiel wird Higuaín eine Halbzeit lang eingesetzt. Er trifft nicht, er ist auch nicht sonderlich schnell. Hämisch textet nach dem Match die »Daily Mail«: Hat der mollige 90-Kilo-Mann Higuaín etwa ein wenig zu viel gefeiert?« Und Turins Trainer Massimiliano Alegri windet sich. Ja, sagt er, der liebe Gonzalo sei »noch nicht in Top-Form. Aber ich mache mir keine Sorgen. Die Spieler sind natürlich noch in verschiedenen Stadien der Vorbereitung.« Auch der Neu-Turiner kontert selbstbewusst. Bei »Tuttosport« erklärt er: »Es ist besser, wenn ihr weiterhin sagt, dass ich fett bin, dann werde ich weiter Tore schießen. Kommt schon, mir geht es gut. Ich habe jetzt 20 Tage trainiert und verstehe ehrlich gesagt das Interesse an meiner Form nicht. Ich durchlebe wundervolle Gefühle und bin glücklich, bei Juve zu sein.« Gut gesprochen, Herr Mittelstürmer. Gonzalo Higuaín ist immer für viele, viele Tore gut gewesen, seit er Fußball zu seiner Berufung erklärt hat. Zur Welt ist er im französischen Brest gekommen. Sein Vater Jorge Higuaín verdiente die Francs für die Familie bei Stade Brest. »Pipa« haben sie ihn wegen seiner langen Nase genannt, nun hat Gonzalo den Spitznamen übernommen: »pipita« – Pfeifchen. Gonzalo war zehn Monate, als die Higuaíns ins heimische Argentinien zurückkehrten. Er bolzte so erfolgreich, dass sie ihn bald entdeckten. Erste ernsthafte Trainingseinheiten wurden bei CA River Plate aufgenommen. Bis zum Ende des Jahres 2006 spielte Higuaín dort im Sturm und im offensiven Mittelfeld. Im Dezember 2006 ging’s zurück nach Europa. Bei Real Madrid schaffte Higuaín den Durchbruch in der Saison 2008/09, in der er 22 Ligatore erzielte. Eine Spielzeit danach traf er 27-mal und belegte hinter Lionel Messi den zweiten Rang der Torschützenliste in der spanischen Meisterschaft.

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Der Pokalkuss. 2014 wurde Miguel Higuaín mit dem SSC Neapel Pokalsieger, bezwang im Finale den AC Florenz. Higuaín küsst die bisher einzige Trophäe, die er in Italien gewinnen konnte.

Gratulation. Mesut Özil und Karim Benzema feiern 2013 ihren argentinischen Torjäger. Da stürmte Higuaín für Real Madrid.

2013 wechselte er nach Neapel – nun war er einer der begehrtesten Stürmer der Welt.

9. Gonzalo HIGUAÍN JUVENTUS TURÍN

87,5

Name Gonzalo Gerardo Higuaín Geburtstag 10. Dezember 1987 Nationalität Argentinien Verein SSC Neapel / Juventus Turin www.Ebook777.com

Position Sturm Marktwert 65 Millionen Transfersumme 90 Millionen (65 Mio. + 90 Mio. = 155 Mio. : 2 = 77,5 Punkte) Pers. Erfolge 2016 Torschützenkönig in Italien (10) Punktzahl 87,5 Gonzalo Higuaín: dreimal Spanischer Meister, ein Pokalsieg mit Real. Einmal hält er den italienischen Pokal hoch. 2014 wird er mit Argentinien Vize-Weltmeister. In Turin erwarten die Menschen von ihm, dass er die Mannschaft zu großen Titeln schießen wird. Ihnen ist egal, wie er trifft. Higuaín selber hätte es am liebsten so: »Entweder mache ich es wie Ronaldo, von dem ich vor allem ein Tor gespeichert habe. Es wird selten gezeigt. Zwei Verteidiger versperrten ihm den Weg, doch er schaffte es trotzdem, den Ball zwischen den beiden hindurch ins Tor zu bugsieren. Er hatte überhaupt keinen Raum und machte trotzdem alles richtig. Oder ich treffe, wenn ich leicht seitlich zum Tor stehe und den Ball diagonal in der langen Torecke versenke. Ich nehme den Ball an, drehe mich etwas und schließe dann ab. Es ist einfach ein geiles Gefühl, wenn du in dem Augenblick, in dem du schießt, nur noch Gott den Ball halten kann.« Aber, sagt er, es sei nicht der liebe Gott, der auf dem Feld die Action macht. »Der Stürmer muss etwas im Kopf haben. Beine und Athletik sind nichts wert ohne mentale Stärke. Außerdem muss man stur sein. Das musste ich sein, um es zu Real Madrid und in die Nationalmannschaft zu schaffen. Man darf nie aufgeben und muss immer an sich glauben.« Nun also Turin. Die Mitspieler sind vorgewarnt. Da kommt so ein Knipser mit Marotten. Der hat zwei Engel auf jeder Seite an seinem Spind in der Kabine aufgestellt. In der Sporttasche trägt er einen dritten, einen gesegneten Engel, mit sich. Ohne den Talisman zieht er sich gar nicht erst um. Er schlüpft ins Arbeitsgewand, steigt in die Schuhe. Dann bekreuzigt er sich, spricht ein Gebet, dass man bei ihm zu Hause immer aufgesagt hat. Wenn er den Platz betritt, hüpft er dreimal auf dem linken Bein. Dann mag das Spiel beginnen. Und wie! »Fußball ist meine Leidenschaft. Fußball steht für mich an erster Stelle. Meine Liebe zum Spiel ist alles, was ich brauche. Sollte ich diese Leidenschaft eines Tages nicht

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mehr haben, dann höre ich auf. Ich wollte auf höchstem Niveau spielen, deshalb bin ich nach Europa gekommen. Ich brauche keine andere Motivation als schlicht und einfach das wunderbare Gefühl, das ich habe, wenn ich Fußball spiele.« Wie würden die Kids das ausdrücken? Was Gonzalo Higuaín braucht, ist ein »voll fettes Feeling«.

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10 THOMAS MÜLLER FC BAYERN MÜNCHEN [83]

Foto mit Symbolcharakter. Für Müller lief einiges quer bei der Euro – so wie hier beim 0:0 gegen Polen im Zweikampf mit Grzegorz Krychowiak. In sechs Spielen gelang ihm kein Tor.

EIN SCHUSS ANARCHIE Was der Stürmer Thomas Müller auf dem Rasen treibt, verstört ab und

zu die Lehrmeister des Fußballs. Der Mann vom FC Bayern München ist nicht auszurechnen – gerade das macht ihn so erfolgreich. Saublöd nur, dass er bei seiner zweiten EM wieder mal Ladehemmung hat. Sowas kennt er eigentlich gar nicht … Thomas Müller kommt aus Pähl. Das liegt eine knappe Autostunde von der Säbener Straße in München entfernt, wo Müllers Arbeitgeber, der FC Bayern München, residiert. Dort reißt der Fußballprofi den Großteil des Trainings runter, dort fühlt er sich beheimatet. Beim FC Bayern ist er zu einem der besten Stürmer des Globus gereift. Lange schien es, für Thomas würde es nur bergauf, bergauf, bergauf gehen. Der Mann »müllerte« sich von Pähl aus an die Weltspitze. Im Dezember 2015 hatte er seinen Vertrag bis 2021 verlängert und war zu den Top-Verdienern aufgestiegen. Gegen Juve hatte er sein 35. Tor in der Champions League erzielt und damit Gerd Müller überholt. In der Bundesliga hatte er 20 Tore erzielt, so viele wie nie. Das schien ewiglich so weiterzugehen. Bis Thomas Müller – mit dem Double des FC Bayern im Gepäck – zur EM nach Frankreich reist. Die Mannschaft marschiert stramm auf Titelkurs durchs Turnier. Nur Thomas Müller trifft nicht. Was ist los, Thomas? fragen ihn alle. Er duckt sich nicht weg. Nach dem zweiten Spiel ist er ziemlich frustriert: »Ich kann mir doch nicht selber in den Arsch beißen. Nichts geht, nichts. Aber wisst ihr, es ist für mich nicht schlimm, dass ich bis jetzt kein Tor geschossen habe. Schlimm ist – und das ist ein Unglück, ein persönliches – dass ich bis jetzt nicht einmal eine Chance gehabt habe. Keine einzige. In 180 Minuten.« Er trainiert wie besessen. Beruhigt sich beim Golf. Findet zu alter Philosophie wieder. »Ich kann es nicht erzwingen. Ich kann nur alles tun, was in meinem Körper und im Kopf steckt. Du kannst dich vorbereiten, du kannst dranbleiben, manchmal hat man Glück und trifft eine richtige Entscheidung, der Pass muss kommen. Aber ich zweifle deswegen doch nicht an der grundsätzlichen Qualität meines Abschlusses.« Er rennt und rackert in den nächsten Spielen. Seine Schüsse kommen immer gefährlicher, er trifft sogar Pfosten oder Latte. Aber ins Tor schafft er es nicht. Trainer Joachim Löw hält die Treue zu seinem glücklosen Stürmer. Bei einem wie Müller stirbt die Hoffnung zuletzt. »Thomas hat hier das Pech an den Füßen kleben. Er zeigt es nicht, aber es wurmt ihn mächtig – gerade weil er die Chancen auf Tore hatte.« Dann ist nach einem 0:2 gegen Frankreich im Halbfinale das Turnier zu Ende. Sechs

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Spiele hat sich Thomas Müller bemüht. Kein Tor ist ihm geglückt, einen Elfer hat er versemmelt. Nichts wie weg! Den Kopf frei machen! Nur nicht weiter verkrampfen. Die nächste Saison beginnt. Der FC Bayern München wird nun von Carlo Ancelotti trainiert, und Thomas Müller ist wieder maßgeblich an torreichen Siegen zu Beginn beteiligt. Alles paletti in München. Dann reist Thomas Müller mit der Nationalmannschaft nach Oslo. Er wirkt entspannt – aber ist er wirklich so locker? Die Beobachter schauen genau hin.

Die Jubel-Bayern. Coman und Martínez feiern Müller nach seinem Tor beim Supercup in Dortmund. 20 Bundesliga-Tore erzielte er 2015 / 2016, so viele wie nie zuvor.

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Kopfduell. Thomas Müller im Zweikampf mit dem Italiener Giorgio Chiellini. Erstmals gelang der DFBAuswahl ein Turniersieg gegen Italien. Im Elfmeterschießen traf auch Müller.

Müller geht dorthin, wo es wehtut. Er wühlt und wuselt, er ist links und rechts und vorne und ein wenig weiter im Rückraum. Das sind »Laufwege«, die in keinem Lehrbuch stehen. Das 0:1 wurschtelt er gerade mal ins Tor. Elegant ist das nun überhaupt nicht – aber was soll’s? Vor seinem zweiten Treffer zum 3:0 zeigt er Flankengeber Sami Khedira die gewünschte Richtung des Zuspiels an, stürmt mit Verve in den Ball und köpft ihn technisch perfekt flach ins rechte Eck. Deutschland gewinnt mit 3:0. Trainer Löw hat ein erleichtertes Sonderlob für seinen Stürmer aus Bayern: »Es ist ja wieder WM-Zeit, WM-Qualifikation. Da trifft er sowieso regelmäßig. Ich denke, dass ihn das erste Tor bei der Nationalmannschaft nach längerer Zeit erleichtert hat.« Uff! Deutschland »müllert« wieder. Wobei Thomas das Verb »müllern« nicht für sich beanspruchen darf. Die Vokabel hat die »Bild«-Zeitung für den Namensvetter Gerd erfunden. Der machte ebenfalls für die Bayern Tore am Fließband – und niemand kam ihm während der Karriere so recht auf die Schliche, wie er das tat. Thomas Müller ist auch so einer. Die Experten rätseln über seine »Laufwege«. Die Trainer der Gegner lassen Videos über Müllers Aktionen bis in die letzte Sequenz analysieren und hecken Strategien gegen den Mann aus. Nützt nichts – der Müller entwischt den Verteidigern, er foppt die Torhüter, er steht urplötzlich in der

Flugbahn des Balls. Und zack! Wieder hat er »gemüllert«. Nach dem Match erklärt er – zu Recht –, wie platt er sei. Nichtsdestotrotz ist er einer der wenigen Fußballprofis, die selbst in diesem Augenblick der Ausgebranntheit noch für einen frechen Spruch gut sind. »Unbekümmert« sei er, schreiben die Journalisten anfangs. Doch auch nach Jahren der Berühmtheit und nach Siegen in den wichtigsten Wettbewerben (nun hat es sich wirklich mit der »Unbekümmertheit«), haut Thomas Müller der Öffentlichkeit seine rhetorischen Schlitzohrigkeiten um die Ohren. Blitzgescheit ist er. Wenn die Beine schon den Dienst zu versagen drohen, arbeitet das Hirn noch immer in Höchstform. Außerdem – man möge bitte sehr das derbe Bayerisch nachsehen – »scheißt« sich der Thomas Müller nix. Also: Warum lange nach Hörensagen-Zeugen suchen – lassen wir doch den Fußballspieler Thomas Müller selbst beurteilen, was ihn ausmacht: »Ich weiß, dass mein Spiel nicht das allerschönste ist, ich bin nicht da, um die Leute mit Kunststückchen zu unterhalten.«

Das Rekordtor. Sein 2:2 in letzter Minute gegen Juventus Turin im Achtelfinale war sein 35. Treffer in der Champions League. Damit überholte er sogar Namensvetter Gerd Müller.

Bayrisches Original. Thomas mit seiner Frau Lisa beim Besuch des Münchner Oktoberfestes.

10. Thomas MÜLLER FC BAYERN MÜNCHEN

83

Name Thomas Müller Geburtstag 13. September 1989 Nationalität Deutschland Verein FC Bayern München Position Sturm Marktwert 75 Millionen Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 83 »Ich definiere mich eben über die Effizienz und Gradlinigkeit. Wenn ich mal irgendwo bin und ein kleines Kind zu mir sagt: Zeig mir mal ein paar Tricks, muss ich sagen: Ich kann keine Tricks. Die wollen dann immer irgendwelche Zaubereien sehen, Ball hochhalten, viermal um die eigene Achse und so was. Aber das war noch nie mein Fachgebiet.« »Ich weiß, dass jedes Tor gleich viel zählt, nämlich immer eins. Ich weiß auch, wenn man nur die schönen Tore nähme, hätte ich nicht so viele auf dem Konto.« »So ist Fußball. Das hat man in der Vergangenheit schon öfter gesehen, dass am Ende nicht immer der verdiente Sieger mit dem Pokal dasteht. Das ist schwer in Worte zu fassen. Aber Fußball ist auch nicht alles.«

»Den habe ich ausnahmsweise mal so getroffen, wie ich wollte – geht also auch!« »Wer mich kennt, der weiß, dass ich mehr meinem Instinkt folge als Anweisungen von Trainern.« »Wenn wir uns den Arsch aufreißen, das Spiel gewonnen haben – dann nimmt man das als gegeben hin. Wenn wir spielen wie die Ballerinas, dann heißt es doch, wir haben keine Typen in der Mannschaft.« So ist er, der Star, der beim FC Bayern die Rückennummer 25 und in der Nationalmannschaft die 13 trägt. Schmarrn, sagen die Menschen in Pähl. Unser Thomas ist kein Star. Dass er, der Vorzeigestürmer des deutschen Fußballs, der Darling der Fans, er eine Berühmtheit sei – das merke man im Dorf nur, weil immer wieder Busse vor dem Gasthaus »Müllers Lust« halten und ganze Horden von Fußballverrückten nach Spuren des tollen Thomas suchen. Pähl. Ministrant. Nur Fußball im Kopf. Trotzdem Abi im nahen Weilheim, wo er auch am 13. September 1989 zur Welt gekommen ist. Schon in der A-Jugend beim FC Bayern. Viel zu dünn, ein Hungerhaken, an den Thomas wächst nix ran. Trotzdem kämpft sich der Knirps durch. Die Trainer erkennen das Talent, wollen ihn einnorden, geben dann aber auf. Sappradi, was sind das für Laufwege? Na ja, soll er machen, wie er will, er hat ja Erfolg. Erster Auftritt in der Bundesliga gegen den HSV am 15. August 2008. Zwei Jahre später brilliert Müller mit fünf Toren bei der WM in Südafrika. Dafür bekommt er einen Goldenen Schuh. Grimmig packt er ihn ein und bringt ihn daheim in den Keller. Vier Jahre später holt Deutschland den Titel. Thomas Müller bekommt diesmal nicht die Trophäe des effizientesten Torjägers. Da kann er doch nur lachen: »Des interessiert mich ois net, der Scheißdreck. Weltmeister samma. Den Pott hamma. Den scheiß goldenen Schuh kannst dir hinter die Ohren schmier’n.« Ja! So ist er, der Meister der Laufwege.

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11 JAMES RODRÍGUEZ REAL MADRID [80]

Siegergeste. Beide Zeigefinger recken sich gen Himmel. So feiert James Rodríguez seine Tore.

Reals Nummer 10 Sein Marktwert rekrutiert sich aus der Vergangenheit. 80 Millionen Euro zahlte Real Madrid an den AS Monaco – und sicherte sich dafür den Torschützenkönig der WM 2014. James Rodríguez erhielt die Rückennummer 10, die zuvor Mesut Özil getragen hatte. Und die Madrilenen feierten ihren neuen Superstar.

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Der WM-Torjäger. 2014 wurde er bester Torschütze, erzielt hier das 3:0 gegen Griechenland.

11. James RODRÍGUEZ REAL MADRID

80

Name James David Rodríguez Rubio Geburtstag 12. Juli 1991 Nationalität Kolumbien Verein Real Madrid Position Mittelfeld Marktwert 70 Millionen Euro Titel 2016 CL (10) Punktzahl 80 Zwei Saisons später steht der Kolumbianer kaum mehr in der Startaufstellung. Seit Zinédine Zidane bei Real das Sagen hat, sitzt Kolumbiens WM-Held mehr denn je auf der Ersatzbank. Ein Transfer im Sommer scheiterte, ein Tauschgeschäft mit Chelseas Dribbelkünstler Eden Hazard ebenso. Keiner war bereit, die aufgerufene Ablösesumme von mehr als 70 Millionen zu zahlen. Rückblick. Juni 2014, WM in Brasilien. Ein 23-jähriger Kolumbianer wird zur Entdeckung des Turniers. Er trifft in jedem Spiel. Gegen Griechenland per Fuß zum 3:0, gegen die Elfenbeinküste per Kopf zum 2:1, gegen Japan zum 4:1. Zweimal wird er zum Man of the Match gekürt. Und die Gala ist noch nicht zu Ende. Im Achtelfinale wirft er mit seinem Doppelpack zum 2:0 Ex-Weltmeister Uruguay aus dem Turnier. Beim K. o. im Viertelfinale gegen Gastgeber Brasilien fließen die Tränen. Per Elfmeter kann er zwar auf 1:2 verkürzen,

aber der kolumbianische Höhenflug ist vorbei. David Luiz, Brasiliens Abwehridol, nimmt beim Schlusspfiff James in den Arm, versucht zu trösten, als der Superstar schluchzend das Spielfeld verlässt. Aus und vorbei. Aber James geht nicht mit leeren Händen. Mit sechs Treffern wird er Torschützenkönig des Turniers. Zudem wird sein Tor zum 1:0 gegen Uruguay zum schönsten WM-Tor gewählt. Mit der Brust hat er den Ball angenommen und volley in die Maschen gehämmert. Ein Tor für die Geschichtsbücher. Ein Tor, das Real animierte, den Golden Boy um jeden Preis zu verpflichten. Der steht beim AS Monaco unter Vertrag, hat da in 34 Spielen neun Tore erzielt. Ein Durchschnittswert. Zuvor beim FC Porto allerdings hat er mehr geglänzt – mit 25 Toren und 27 Assists in 65 Spielen. Das sind Zahlen, die Reals Chefeinkäufer überzeugen, zumal er mit Porto in drei Jahren dreimal Meister wurde. In seiner Heimat wird er seit der WM als Superstar gefeiert. Aber den Status hat er bei Real mehr und mehr eingebüßt. Im Starensemble mit Benzema und Bale, mit Ronaldo und Kroos, mit Modrić und Morata ist oft genug kein Platz für den torgefährlichen Mittelfeldspieler, für den Mann mit der Nummer 10. Sein lausbubenhaftes Grinsen aber hat er nicht verlernt. Obwohl inzwischen verheiratet und Vater einer Tochter, ist James immer noch der Schwarm aller weiblichen Real-Fans. Zumindest das.

12 KARIM BENZEMA REAL MADRID [70] ALGERISCHE WURZELN Seine Herkunft kann niemand verleugnen. Karim Benzema, Sohn algerischer Einwanderer, wuchs im Viertel Bron Terraillon auf, einer Vorstadt von Lyon, dem zweitgrößten Ballungszentrum Frankreichs. Karim war das sechste von neun Kindern. Seine Familie lebt noch immer dort. über seinen jüngsten Bruder Gressy lernte er Karim Zenati kennen. Einer, der hinabglitt in das Milieu der Kriminalität, wegen Raubüberfall, Drogenhandel, Erpressung immer wieder vor Gericht stand. »Wir werden mit Gewalt geboren«, hat Zenati mal zu einem Richter gesagt, »Gewalt in unserem Viertel, in Schulen, einfach überall.« Als Karim in den Fokus internationaler Top-Vereine rückte, war mit dem FC Barcelona alles klar; der Vertrag lag unterschriftsreif vor, die Ablösesumme mit Lyon war ausgehandelt, und doch nahm Barça von dem Transfer Abstand. Die Scouts hatten in seinem Umfeld recherchiert und stellten seine Persönlichkeit infrage. So landete Benzema 2009 bei Real Madrid, das stolze 35 Millionen für den Mittelstürmer zahlte. Mit Real und in den Stadien sorgt Benzema ausschließlich für positive Schlagzeilen. Kein arrogantes Gehabe, keine exzentrische Ausraster, dafür praktizierter Teamgeist und vor dem Tor Extraklasse. 113 Tore in 220 Spielen – das ist eine Top-Quote, die er auch in Frankreichs Nationalmannschaft bestätigte. 2011, 2012 und 2014 haben sie ihn in Frankreich zum Fußballer des Jahres gewählt. Aber die Europameisterschaft im eigenen Land fand ohne Karim Benzema statt. Trainer Didier Deschamps hatte ihn ausgeladen. Die Vergangenheit hatte den Stürmer wieder eingeholt.

Im Oktober 2015 wurde Benzema vor den Untersuchungsrichter zitiert und im November angeklagt wegen »Mittäterschaft bei einem Erpressungsversuch und Mitwirken in einer kriminellen Vereinigung«. Besonders pikant: Er soll in einen Erpressungsversuch gegen seinen Nationalmannschafts-Kollegen Mathieu Valbuena involviert gewesen sein. Ein dreckiges Spiel mit Sexvideos und der Aufforderung an Valbuena, 150.000 Euro zu zahlen, um diese Videos aus dem Verkehr zu ziehen. Benzema wurde per Gericht jeglicher Kontakt zu Valbuena untersagt. Der Kreis schließt sich. Karim Zenati, der Jugendfreund seines Bruders, wurde als Drahtzieher ausgemacht und hatte Benzema kontaktiert. Der Mittelstürmer reagierte ob der Ausbootung erbost. »Er hat sich dem Druck eines rassistischen Teils von Frankreich gebeugt«, klagte der Torjäger Nationaltrainer Didier Deschamps an und löste damit eine Rassismus-Debatte aus. Ganz Frankreich diskutierte mit. Sportminister Kanner sprach von »inakzeptablen Äußerungen«, der frühere Premierminister François Fillon fand Benzemas Äußerungen »unerträglich«. Die Probleme des Landes auf Fragen der Herkunft oder Religion zurückzuführen, sei »kein Anzeichen von guter Gesundheit«. Éric Cantona dagegen konnte Benzemas Empörung nachvollziehen: »Der Rassismus ist ein Gesellschaftsproblem. Schade, wenn er so auch in den Sport getragen wird.«

Der Torjäger. Mit Wucht und Eleganz geht der Mittelstürmer seit 2009 für Real auf Torjagd wie hier gegen Osasuna.

Inkognito. Karim Benzema am Flughafen Charles de Gaulle. Während der Euro kam er als Tourist nach Frankreich.

Der doppelte Benzema. Als Spieler Extraklasse, im Leben nicht immer.

12. Karim BENZEMA REAL MADRID

70

Name Karim Benzema Geburtstag 19. Dezember 1987 Nationalität Frankreich Verein Real Madrid Position Sturm Marktwert 60 Millionen Euro Titel 2016 CL (10) Punktzahl 70 Frankreich wurde ohne Benzema Vize-Europameister. Inzwischen ist Benzema rehabilitiert und darf wieder für Frankreich spielen. Aber immer wieder wird Benzema von seiner Vergangenheit eingeholt. Er selbst war schon mit Sexfotos erpresst worden. Die Täter wurden bei der Geldübergabe geschnappt, stammten aus seinem Umfeld. In Madrid fiel er zudem durch Crashs, illegale Autorennen und Fahren ohne Führerschein auf. Nichts hat ihn vorsichtiger werden lassen. Ein Mann mit zwei Gesichtern.

13 EDEN HAZARD CHELSEA LONDON [65]

Schnell, trickreich, torgefährlich. Eden Hazard, der Belgier in Diensten des FC Chelsea hier im Spiel gegen West Ham.

13. Eden HAZARD CHELSEA LONDON

65

Name Eden Hazard Geburtstag 7. Januar 1991 Nationalität Belgien Verein Chelsea London Position Mittelfeld Marktwert 65 Millionen Euro Punktzahl 65

UNTER BRÜDERN Er ist eine der großen Hoffnungen des belgischen Fußballs. Und nicht nur in der Heimat begeistert er die Fans. 2015 wird Eden Hazard »Englands Spieler des Jahres«. Doch er ist nicht der einzige Hazard, der vielversprechend aufspielt. Da sind des Weiteren Thorgan und Kylian. Und Ethan kommt auch noch nach … Eden Hazard ist 25, als er die erste große Krise als Fußballer meistern muss. Eben noch – in der Saison 2014/2015 – hat der belgische Nationalspieler den FC Chelsea noch mit 14 Treffern und zehn Assists zum Titel auf der Insel geführt und ist zu Englands Spieler des Jahres 2015 gewählt worden. Ex-Coach Mourinho hat das so kommentiert: »Da die Premier League die beste Liga der Welt ist, denke ich, dass er zu den besten Spielern gehört.« Auch Hazard genoss die Zeit: »Eines Tages will ich der Beste sein, und diese Saison war schon sehr gut.« Nun der Absturz. Auf seine beste Saison folgt die mieseste. Chelsea versackt im Mittelmaß. Und über Hazard, den teuren Belgier, wird gemunkelt, er werde es nicht mehr lange bei den Briten machen. Dann die Europameisterschaft in Frankreich. Eden Hazard ist einer der großen Gewinner. Entzückt berichtet »spiegel online«: »Eden Hazard gilt seit Jahren als größtes Versprechen des belgischen Fußballs. Der Tempo-Dribbler steckte beim FC Chelsea aber monatelang in der Formkrise, die er auch mit in die EM nahm. Aus und vorbei! Gegen Ungarn hat der 25-Jährige mit vielen spektakulären Szenen gezeigt, wieso ihn mancher Experte sogar für einen

kommenden Weltfußballer hält. Wie er vor dem 2:0 den Ball mit dem Außenrist in den freien Raum spielte, an den verdutzten Abwehrspielern vorbeisprintete und den freien Batshuayi bediente, war an Raffinesse nicht zu überbieten. Gehört in jedes Highlight-Video der EM 2016. Und auch sein Tor zum 3:0 war sehenswert.« Jetzt ist er also wieder wer in der ersten Reihe des Weltfußballs. Wurde auch höchste Zeit – ansonsten liefe Eden Gefahr von den eigenen Brüdern. Thorgan rackert seit 2014 im Mittelfeld von Borussia Mönchengladbach, Kylian spielt beim SV Zulte Waregem in Belgiens erster Liga. Und der jüngste der vier Brüder, Ethan, trainiert im Nachwuchszentrum des belgischen Zweitligisten AFC Tubize. Sie haben einfach Fußball in den Genen, die Hazards. Vater Thierry war ein abgeklärter Verteidiger in der zweiten und dritten belgischen Liga. Mutter Carine spielte in der ersten belgischen Frauenfußball-Liga – sie konnte das Stürmen nicht mal lassen, als sie schon im dritten Monat schwanger war. »Wir haben die Jungs auf dem Weg zum Profifußball begleitet, aber wir mussten sie zu nichts zwingen. Die haben hinterm Haus gebolzt, bis wir sie zum Abendessen geholt haben. Für sie gab es nichts anderes als den Fußball.« Heute geht jeder seinen Weg. Eden findet auf eigene Weise aus seiner großen Krise, die Brüder machen ihren Weg und sind sich da nicht für die »Ochsentour« zu schade. »Technisch gesehen ist Eden der Beste, aber was den Fleiß angeht, ist Thorgan vorne. Kylian ist ein Mix aus beiden. Wenn er etwas schaffen will, dann darf er sich nicht von den beiden anderen blenden lassen. Er sollte nicht versuchen, im Schatten der zwei Großen mitzugehen,« so der Vater. Wird er auch nicht tun. Die Brüder Hazard haben keine Probleme miteinander. »Es gab nie Neid«, sagt der Vater. »Und wenn Eden Weltfußballer wird, werden wir alle miteinander ein Fass aufmachen.« Papa Hazard lächelt und meint: »Weltfußballer hin oder her – wenn ich den Namen Hazard hinten auf einem Trikot sehe, und wenn dann tausende Menschen den Namen eines meiner Söhne rufen, dann wird es mir einfach nur warm ums Vaterherz.«

14 ÁNGEL DI MARÍA PARÍS ST. GERMAIN [68]

Schnell, wendig, laufstark. Der Argentinier Ángel Di María stürmt für Paris St. Germain in der Champions League, hier gegen Arsenal London.

14. Ángel DI MARÍA PARIS ST. GERMAIN

68

Name Ángel Fábián Di María Hernández Geburtstag 14. Februar 1988 Nationalität Argentinien Verein Paris St. Germain Position Stürmer Marktwert 60 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 68

LIONELS »SCHATTEN« Sie sind in derselben Stadt aufgewachsen und hinausgezogen in die große Welt, um den Fußball zu erobern. Lionel Messi und Ángel Di María: zwei ganz Große im Business, die einander perfekt ergänzen. Ángel Fabián Di María Hernández kommt am 14. Februar 1988 im argentinischen Rosario zur Welt. Er ist ein spargeldünner Junge, der sich wendig und freundlich durchs Leben schlägt. Den Fußball-Ángel kann keiner stoppen, er stellt schon bald mit dem Ball Dinge an, von denen die anderen ihr Leben lang träumen werden. Niemand wundert sich, als Ángel erklärt, dass er mal Fußballspieler von Beruf werden wolle. So ist es dann auch. Ángel landet bei Rosario Central, einem der Erstligaklubs der Stadt, gegründet 1889 von Eisenbahnern. Lionel »Leo« Andrés Messi Cuccittini wird am 24. Juni 1987 in Rosario geboren. Er ist ein nimmermüder Junge, den sie »la pulga« (der Floh) nennen. Schon bald spielt er beim zweiten großen Verein der Stadt: bei den Newell’s Old Boys, gegründet 1903 von einem Schuldirektor. Messi trickst alle aus. Er wird nicht toll wachsen – aber er wird der beste Fußballspieler der Welt werden. Ángel Di María hätte das auch drauf, sagen die Experten. Aber er wird »nur« zu einem der teuersten Profis der Welt, um den sich alle reißen. Bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres steht er immer in der zweiten Reihe. Das macht ihm nichts aus. Nein, darüber ist er eher froh.

»Lionel«, sagt Ángel, »ist der Beste. Ich sehe ihm manchmal staunend zu und frage mich, ob wir denselben Sport treiben. Unser Kollege Thiago Silva hat mal gesagt, man könne Lionel nur mit einem Gewehr stoppen. Da musste ich lachen. Wenn Messi in Bestform ist, nützt dir auch ein Gewehr nichts.« Aber das sei gut so. Könner können von diesem Messi nur profitieren. »Der Typ hat so ein Selbstvertrauen, das er auch den Leuten um sich herum vermittelt und weitergibt. Wenn du den als Käpt’n hast, bist du schon auf der Siegerstraße.« Ángel Di María ist ein scheuer Zeitgenosse. Er schiebt gerne die anderen ins Rampenlicht. Fußball will er spielen, Tore schießen, Titel gewinnen. Und da ist er auf bestem Wege. Mit Benfica Lissabon wurde er 2009/2010 Meister und zweimal Portugiesischer Ligapokalsieger. Die Bilanz bei Real Madrid: Champions League-Sieger 2013/14, UEFA Super Cup-Sieger 2014, Spanischer Meister 2011/12, Pokalsieger 2010/11, 2013/14, Supercupsieger 2012. Mit Paris Saint-Germain wurde er 2016 Französischer Meister, Pokalsieger, Ligapokalsieger, Supercupsieger. Er wird 2007 Juniorenweltmeister mit Argentinien. Ein Jahr später gewinnt er Gold bei den olympischen Spielen. Da erzielt Di María im Finale in Peking nach Traumpass von Messi mit einem gefühlvollen Heber aus 16 Metern das 1:0. Di María ist der eher stille Siegertyp. Sollen doch die Messis und Ronaldos gefeiert werden – er kennt seine Qualitäten und braucht den großen Rummel nicht. Ihm reicht es, wenn der große Maradona urteilt: »Ángel ist einer der besten Spieler der Welt. Kaum einer läuft so viel wie er. Er gibt nie auf, ist bissig in den Zweikämpfen und technisch ein großer Könner. Ein Jahrhundert-Spieler.« Nur manchmal entgleist dem netten Ángel die Laune. Bei Manchester United hat er einen Trainer, der partout nicht mit Ángel Di María kann. Louis van Gaal mag den Argentinier nicht – und mobbt ihn um die Spiellust. »Ich spielte eine Partie auf der einen, dann im nächsten Spiel auf einer anderen Position. Ich schoss Tore auf der einen, dann spielte ich wieder auf einer anderen Position. Das hat meiner Integration nicht geholfen.« Was tut der stille Di Mari? Er betreibt den Vereinswechsel, wird fürstlich entlohnt, schert bei Paris ein – und gewinnt, was so zu gewinnen ist. So agieren Könner.

15 SERGIO BUSQUETS FC BARCELONA [68]

Lang und schlang und unauffällig und überall. Sergio Busquets vom FC Barcelona ist einer der besten Sechser der Welt.

15. Sergio BUSQUETS

FC BARCELONA

68

Name Sergio Busquets i Burgos Geburtstag 16. Juli 1988 Nationalität Spanien Verein FC Barcelona Position Mittelfeld Marktwert 60 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 68

DER HELD VON BARÇA Sie sind rar geworden – die Heroen der großen Vereine. Die Besten der Branche ziehen als Söldner des Millionenspiels von einem Sieger-Klub zum nächsten. Und da gibt es die wenigen, die in ihrer Heimat zu Institutionen werden. Sergio Busquets ist einer von ihnen. Die Visionäre des FC Barcelona sind glücklich, dass es Sergio Busquets gibt. Er kommt aus Sabadell, wo er am 16. Juli 1988 ins Geburtsregister aufgenommen wurde. Aufgewachsen ist er in einem diszipliniert-harmonischen katalonischen Haushalt, für den der Vater in jungen Jahren als Torwart des FC Barcelona (das Vereinsgelände liegt gut 20 Kilometer von Sergios Elternhaus entfernt) die Pesos verdient hat. Fußball also hat der kleine Sergio in die Wiege gelegt bekommen. Den FC Barcelona liebt er schon, als er aus dem Krabbelalter raus ist. Er macht sich gut, wächst solide zu einem robusten Mittelfeldakteur heran, ist geschickt am Ball. 2005 darf er in der A-Jugend des FC Barcelona ran. Seither kann er sich ein Leben ohne den FC kaum mehr vorstellen – und die BarçaFans können sich einen Titel ohne Busquets nicht ausmalen. Auch die Trainer wissen, was sie an ihm haben. Pep Guardiola zum Beispiel erklärt: »Wenn man die fußballerische Kompetenz einer Person prüfen will, muss man sie nur nach ihrer Meinung zu Busquets fragen.« 2008 holt der hellsichtige Guardiola den damals 20-jährigen Busquets von der Reservemannschaft ins Starensemble und baut ihn anstelle des erfahreneren Yaya Touré in die Stamm-Elf ein. Der wiederum ist stinksauer und kehrt Barcelona den

Rücken. Busquets ist ein treuer Mensch. Er wird Guardiola die Starthilfe in seinem Profileben nicht vergessen. Der Trainer ist es ja auch gewesen, der ihn zum besten Sechser der Welt geformt hat. Im Februar 2016 – da gehört er nun wirklich schon zum Inventar des FC Barcelona – kursieren auf einmal Gerüchte, Busquets würde sich umhören, welcher Verein für ihn denn noch infrage käme. Die Katalanen sind alarmiert – und die Journalisten fragen unverblümt beim Schweiger Busquets nach. Da bequemt er sich zu folgender Aussage: »Ich habe immer gesagt, es gibt nur zwei Personen, die mich davon überzeugen könnten, Barcelona zu verlassen. Die eine ist meine Frau und die andere ist Guardiola.« Entsetzen bei den Journalisten. Busquets – einsachtzig groß, kantig, ein Kerl, der nicht viele Worte braucht – grinst und beruhigt die Leute: »Pep weiß, dass mein Klub Barcelona ist. Ich glaube nicht, dass er mich fragen wird, ob ich für ihn arbeiten möchte.« Manchmal nagt es in ihm, dass er der teuerste »Ausputzer« und »Wasserträger« des Profifußballs ist. Einer, der zuverlässig dafür sorgt, dass die Neymars und Messis und Iniestas vorne ihre Geniestreiche aushecken können. Einer, der hinten die Löcher stopft, den Überblick nie verliert und nach vorne die Impulse gibt, die die Iniestas und Messis und Neymars brauchen. Meistens kommt er mit dieser Rolle klar, manchmal aber wurmt es ihn schon. »Natürlich würde ich nicht sagen, dass es mich komplett kalt lässt, zu wissen, dass ich möglicherweise einer der Kandidaten für den ›ballon d’or‹ sein könnte, aber es stört mich auch nicht, dass es nicht klappt. Es ist keine meiner Prioritäten. Mir bedeutet Lob von den Trainern, Mitspielern und anderen Leuten mit einer hohen Fußballaffinität viel mehr als die Meinung von irgendeiner Jury, die nur an Spielern mit einem hohen medialen Standing interessiert ist.« Basta! Jetzt hält Sergio aber auch wieder die Klappe.

16 TONI KROOS REAL MADRID [65]

Der König von Madrid. Lucas hebt Toni Kroos in die Höhe – und der deutsche Spielmacher lässt sich feiern. Seinen Vertrag hat er in Madrid bis 2022 verlängert.

16. Toni KROOS

REAL MADRID

65

Name Toni Kroos Geburtstag 4. Januar 1990 Nationalität Deutschland Verein Real Madrid Position Mittelfeld Marktwert 55 Millionen Euro Titel 2016 CL (10) Punktzahl 65

MAN OF THE MATCH Was hat sich Toni Kroos nicht schon alles anhören müssen. Er sei ein Langweiler, ein Stehgeiger, ein Lustspieler, der abtaucht, wenn es nicht läuft. Sagen die einen. Die anderen schwärmen von ihm als Ballverteiler im Stile eines Quarterbacks. Carlo Ancelotti hat ihn sogar zum Professor ernannt. Toni Kroos, der nun bei Real wie im Nationalteam die Nummer 8 auf dem Rücken trägt, ist im Starensemble von Real Madrid auffallend unauffällig. Zumindest außerhalb des Platzes. Da gibt es weder Allüren noch Schlagzeilen. Aber auf dem Platz ist er der Stratege, der Ball und Rhythmus beherrscht. Bundestrainer Jogi Löw sagt es so: »Er macht keine Fehler und sorgt für eine gute Symmetrie auf dem Platz. Ich kenne keinen Spieler, der so cool ist wie der Toni.« Er hat das Auge für den freien Mitspieler, überragt mit einer Passgenauigkeit, die kaum ein anderer auf der Welt anbieten kann. Und hat nun seine Position gefunden: die Acht. Nicht die Sechs, die er zunächst in Madrid besetzte, auch nicht die Zehn, für die er bei den Bayern auserkoren war. Dass er ein Riesentalent besitzt, war schon früh klar. Die Bayern wollten ihn, da war er 14. Als er 16 war, überwiesen sie stolze 2,3 Millionen an Hansa Rostock. Und Uli Hoeneß schwärmte: »Für ihn haben wir das Trikot mit der Nummer 10 reserviert.« Ganz so schnell ging es denn doch nicht. Zwar war Kroos mit 17 Jahren und 265 Tagen unter Trainer Ottmar Hitzfeld der bis dahin jüngste Spieler, der je für den FC Bayern in der Bundesliga aufgelaufen war. Aber der Aufstieg war kein Selbstläufer. Als Jürgen Klinsmann Bayern-Trainer war, wurde Kroos nach Leverkusen ausgeliehen und erkämpfte sich bei Jupp Heynckes einen Stammplatz.

Erst danach startete er durch: Stammspieler bei Bayern, Meister, Pokalsieger, Triple-Gewinner und dann Weltmeister. beim Jahrhundertspiel, dem 7:1 gegen Gastgeber Brasilien im WM-Halbfinale, glänzte er als zweifacher Torschütze und war an zwei weiteren Treffern maßgeblich beteiligt. Er wurde in Rio zum »Man of the Match« gewählt und war der Kopf des Weltmeister-Teams von Jogi Löw. Kroos ist der erste und einzige in der DDR geborene Fußball-Weltmeister. Als Deutschland 1990 den WM-Titel holte, wurde Toni Kroos in Greifswald, zwischen den Inseln Rügen und Usedom in Mecklenburg-Vorpommern gelegen, gerade geboren. Sein Vater Roland, zuvor selbst für den Greifswalder SC am Ball, war sein erster Trainer. Und auch seine Mutter hat als zweifache DDR-Meisterin im Badminton Sport im Blut. Schon früh wurde sein außerordentliches Talent entdeckt. Kroos kam auf insgesamt 47 Einsätze in diversen U-Mannschaften des DFB, führte die deutsche Auswahl bei der U-17-WM in Südkorea als Kapitän aufs Feld und wurde dort zum besten Spieler des Turniers gewählt. Für 30 Millionen Euro wechselte Kroos nach der WM zu Real Madrid. Auch deshalb, weil er seinen bis 2015 laufenden Vertrag in München nicht vorzeitig verlängern wollte. obwohl Stammspieler, Leistungsträger und Erfolgsgarant, fühlte er sich beim deutschen Rekordmeister nicht entsprechend anerkannt und gewertschätzt. bei Real Madrid ist er unter all den Superstars längst etabliert. Und wird immer noch besser.

17 ALEXIS SÁNCHEZ ARSENAL LONDON [65]

Chilenischer Jubelsprung. Alexis Sánchez feiert einen Torerfolg für seinen FC Arsenal.

17. Alexis SÁNCHEZ

Arsenal London

65

Name Alexis Alejandro Sánchez Geburtstag 19. Dezember 1988 Nationalität Chile Verein Arsenal London Position Sturm Marktwert 55 Millionen Euro Titel 2016 Südamerika-Meister (10) Punktzahl 65

KÄMPFEN, ALEX, KÄMPFEN! Chile ist klein, Argentinien ist zweieinhalbmal größer. Argentinien hat Messi und müsste eigentlich alles gewinnen. Bei Chile spielt der unermüdliche Alexis Sánchez. Die Mannschaften sind sich spinnefeind und spielen in zwei aufeinander folgenden Jahren um den wichtigsten amerikanischen Titel. And the winner is: Alex Sánchez und Companeros. 2007 mit CSD Colo-Colo Chilenischer Meister. 2008 mit CA River Plate Argentinischer Meister. In Spanien 2012 Pokalsieger und ein Jahr darauf Meister mit dem FC Barcelona. Mit dem FC Arsenal-Gewinn des FA-Cups 2015. Supercopa, Community Shield, UEFA Super-Cup, FIFA-Klub-Weltmeister … Nicht schlecht. Am dollsten freilich freut sich Alexis Sánchez, geboren am 19.8.1988 in Tocopilla, über zwei Turniere, die er mit der chilenischen Nationalmannschaft gewinnt. 2015 und 2016 holen sie sich die Copa América. 2015 spielt Sánchez von Anfang an und setzt im Finale das Tüpfelchen aufs I. Er hat einen der besten Momente seines Turniers, als er schlitzohrig und dreist den vierten Penalty im Elfmeterschießen in die Mitte des argentinischen Tors schlenzt. In diesem Moment beginnt im Gastgeberland Chile eine tagelange Party, und die Argentinier verstehen die Welt nicht mehr. »Ich finde keine Erklärung, vielleicht bin ich schuld, das ist eine Folter«, sagt ein am Boden zerstörter Javier Mascherano, noch der beste Argentinier an diesem Tag. Die Teams treffen auch ein Jahr darauf im Endspiel aufeinander. Es wird ein heißer

Ritt. Die »Süddeutsche« berichtet: »Diese Partie kam in der ersten Halbzeit einer Begegnung zweier wild gewordener Straßenköter im Hinterhof gleich: erster Torschuss nach 16 Sekunden. Erste gesundheitsgefährdende Grätsche nach 36 Sekunden, erste Rudelbildung nur wenige Sekunden später. Schiedsrichter Héber Lopes schickte nach 28 Minuten Marcelo Díaz aus Chile vom Platz, noch vor der Pause folgte Marcos Rojo (Argentinien), weil der mit einer Grätsche versucht hatte, sowohl den Ball als auch das Bein des Gegenspielers zu zerstören.« So geht es auch weiter. Wieder müssen die Kämpfer – man kann hier nicht von »Spielern« sprechen – in die Verlängerung. Wieder haben erschöpfte Chilenen letzten Endes beim Elfmeterschießen das größere Glück und die nötige Konzentration. Sánchez bejubelt den Sieg von der Bank aus. Er ist Opfer des verbissenen Fights geworden. Ein Gegenspieler ist ihm aufs Sprunggelenk getreten, Sánchez knickte um und zog sich eine schmerzhafte Verletzung zu. Auf Twitter teilt er Tage nach den Copa-Feierlichkeiten Fotos seines linken Fußes – der Zwischenfall ist nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Starke Schwellung, gruseliger Bluterguss, die Fotos sind wahrlich nichts für schwache Nerven. Dazu schreibt Sánchez: »Hauptsache gewonnen. Ich langweile mich, weil ich nicht aus dem Bett komme. Aber in mir ist eine große Genugtuung – und immer wenn ich dran denke, dass wir die Argentinier verhauen haben, geht es mir schon viel besser.« Da haben wir es wieder: das schon so oft besungene »Herz eines Kämpfers«.

18 JÉRÔME BOATENG FC BAYERN MÜNCHEN [63] IM ZEITGEIST Kein anderer Weltmeister hat sein Profil seit 2014 so verschärft. Kein anderer hat einen solchen Leistungssprung hingelegt. Kein anderer entspricht dermaßen dem Zeitgeist wie Jérôme Boateng. Und kein anderer wurde im Jahr 2016 mit so vielen Ehrungen überhäuft wie der Abwehrspieler des FC Bayern München. Er ist Fußballer des Jahres geworden. Für einen Abwehrspieler eine Besonderheit. Er hat die Journalistenwahl, seit 1960 vom Kicker-Sportmagazin durchgeführt, mit 163 Stimmen gewonnen und seine Mitspieler Thomas Müller (95) sowie Robert Lewandowski (90) deutlich distanziert. »Natürlich bin ich unglaublich stolz, dass ich so etwas erreichen konnte«, hatte Boateng erklärt, der diese Auszeichnung zum ersten Mal erhielt und Nachfolger von Kevin De Bruyne ist – als erster Abwehrspieler seit Jürgen Kohler 1997. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) zeichnete den gebürtigen Berliner mit dem »Moses MendelssohnPreis des Landes Berlin« aus. Der Preis, mit 10.000 Euro dekoriert, wird vergeben für Toleranz gegenüber Andersdenkenden, zwischen Völkern und Religionen. Bundeskanzlerin Angela Merkel lud den Verteidiger des FC Bayern zum Tag der offenen Tür ins Kanzleramt ein. Die Veranstaltung, zum 18. Mal durchgeführt, stand in diesem Jahr unter dem Motto »Migration und Integration«. Da fiel der Kanzlerin der farbige Fußballer mit seinem sozialen Engagement als passender Botschafter ein. Zu dem Thema hatte Boateng einen wesentlichen Beitrag geleistet, wenn auch unfreiwillig. Kurz vor der Euro 2016 hatte der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland in einem FAZ-Hintergrundgespräch den Fußballer in den Fokus der gesellschaftlichen Diskussion gerückt: »Die Leute«, so Gauland, »finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.« Die »Süddeutsche«

begab sich daraufhin auf Nachbarschafts-Recherche und fand nur positives Echo im Münchner Nobelvorort Grünwald. DFB-Präsident Reinhard Grindel wertete die Gauland-Äußerung als »einfach geschmacklos, die Popularität Boatengs für politische Parolen zu missbrauchen«. Wochenlang rückte Boateng in den Blickpunkt und wurde zum Vorzeige-Athleten einer gelungenen Integration, der sich zudem sozial engagiert und »für viele Jugendliche ein Vorbild ist« (Grindel). Das Schlusswort gehörte Jogi Löw. Nach einer gelungenen Abwehraktion im EMEröffnungsspiel gegen die Ukraine (2:0) sagte der Bundestrainer: »Manchmal ist es halt doch gut, einen Boateng zum Nachbarn zu haben.«

Foto mit Symbolcharakter. Boateng verhindert mit letztem Einsatz ein Tor der Ukraine. Sein Kampfgeist ist ansteckend und vorbildlich.

Engagierter Abwehrchef. Jérôme Boateng geigt seine Meinung, wenn es sein muss auch lautstark. Seit dieser Saison bildet er mit Mats Hummels das vereinigte Weltmeister-Abwehrduo.

Geladener Gast. Angela Merkel bat Jérôme Boateng ins Kanzleramt als Botschafter für gelungene Integration.

Stolze Eltern. Prince und Martina Boateng bei der Vergabe des Moses Mendelssohn Awards in Berlin.

Boateng ist ein Mann des Zeitgeistes. Beginnen wir mit dem Fußballer Boateng. In den Berliner Hinterhöfen aufgewachsen, kam er über Hertha BSC, den Hamburger SV und Manchester City im Jahr 2011 zum FC Bayern. Jupp Heynckes war es, der den Abwehrspieler unbedingt wollte. Seither ist seine Karriere mit Titeln gepflastert: viermal in Serie Deutscher Meister, Triple-Gewinner 2013, Weltmeister 2014, dreimal DFBPokalsieger. Aus dem manchmal unbeherrschten Innenverteidiger, der schon immer durch Schnelligkeit und Kopfballstärke bestach, ist eine Persönlichkeit geworden, die auch als heimlicher Spielmacher glänzt. Seine Spieleröffnungen durch Flankenwechsel, punktgenau über 60 Meter und mehr geschlagen, sind in der Fußballwelt einzigartig und das Resultat harter Trainingsarbeit. »Ja, das habe ich geübt und immer mehr verfeinert«, sagt der neue Liebling der Nation. Bei der Euro glänzte er auch erstmals als Torschütze, als er beim 3:0-Sieg gegen die Slowakei aus 20 Meter zum 1:0 traf und damit die Null eliminierte, die da nach weit über 50 Länderspielen in seiner Torstatistik stand. Boateng ist auch stylisch. Er besticht durch sein Outfit, seine Schuhe, sein zum Zopf geflochtenes Haar. Obwohl er bei den Spielen mit Haftschalen aufläuft, steht er außerhalb des Platzes zu seiner Sehschwäche und trägt modebewusste Brillen. Das Hamburger Unternehmen Edel-Optics hat ihn daraufhin zum Brillendesigner befördert. Denn Boateng hat Geschmack. Zudem ist er ein Musterbeispiel für gelungene Integration. Er wuchs in BerlinCharlottenburg bei seiner deutschen Mutter auf, die als Flugbegleiterin bei British Airways und später beim Bodenpersonal der Lufthansa angestellt war. Sein ghanaischer Vater aus dem Clan der Aduana trennte sich von der Familie, als

Jérôme fünf Jahre alt. Jérôme besuchte die sportbetonte Poelchau-Gesamtschule mit einer gymnasialen Oberstufe und verließ die Schule mit dem Hauptschulabschluss, um seine Fußballkarriere zu forcieren. Kevin-Prince, sein älterer Halbbruder, entschied sich für die Nationalmannschaft von Ghana. Jérôme aber durchlief seit 2005 alle deutschen Jugend-Nationalmannschaften, stand 2009 in jener deutschen Elf, die U-21-Europameister wurde. Zu der Mannschaften gehörten auch Neuer, Höwedes und Özil, allesamt 2014 Weltmeister. Welchen Stellenwert Boateng gerade im Jahr 2016 erreichte, zeigte sich auch bei der Wahl zum Kapitän als Nachfolger von Bastian Schweinsteiger. Boateng machte keinen Hehl daraus, dass er das Amt gerne ausüben würde und es eine Ehre sei, die deutsche Mannschaft (oder auch den FC Bayern) anzuführen. Ehe sich Jogi Löw für Manuel Neuer entschied, erhielt Boateng viel Zuspruch – aus der Bevölkerung ebenso wie aus der Fußballbranche.

Auszeichnung. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller übergibt den Moses Mendelssohn Award an Boateng.

Demonstration. Fans bekunden beim Länderspiel ihre Solidarität mit Boateng.

Boateng, neuerdings vom ehemaligen Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger und dessen Firma SAM-Sports vermarktet, gilt nunmehr als moderner Musterprofi in allen Bereichen: in seiner Vorbildfunktion auf dem grünen Rasen, in Lifestyle und in seinem sozialen Engagement. »Jérôme ist der erste kickende Sozialarbeiter«, sagt Ismail Öner, der mit Boateng 2010 in Berlin den Verein »Mitternachtssport« gegründet hat. In Spandau können Jugendliche freitags bis sonntags zwischen 20 und 3 Uhr Hallenfußball spielen, kostenlos. Für diese Aktion gab’s bereits 2013 den Ritterschlag, ein Bambi für Integration. »Lieber ein Zweikampf auf dem Platz als auf der Straße«, sagt Boateng, der so oft wie möglich vorbeischaut oder 30, 40 Mann nach München einlädt, weil es den Youngstern viel gibt: »Eine Begegnung mit Jérôme ist wie 100 Liter Selbstbewusstsein tanken«, sagt Öner.

18. JÉRÔME BOATENG

FC BAYERN MÜNCHEN

63

Name Jérôme Boateng Geburtstag 3. September 1988 Nationalität Deutschland Verein FC Bayern München Position Abwehr Marktwert 45 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Pers. Erfolge 2016 Fußballer des Jahres in Deutschland (10) Punktzahl 63 Jüngst fuhr der Bayernstar im gelb-schwarzen US-Schulbus vor der Willy-BrandtGesamtschule im Münchner Stadtteil Hasenbergl vor. Kreischende Mädchen und Jungs mit funkelnden Augen stürmten auf den Fußballer zu. Am trainingsfreien Tag war er gekommen, um für das Spendenprojekt »Living a Dream« zu werben, das Kinder in Brasilien unterstützt, die von Hunger, Gewalt und Kriminalität bedroht sind. Boateng macht darum kein Aufhebens. Die Sozialarbeit ist ein Teil von ihm. Und das nicht nur durch finanzielle Unterstützung, sondern durch persönliches Engagement. Boateng ist anders als andere Fußballprofis. Diesen Sonderstatus im internationalen Fußballbusiness hat er sich hart erarbeitet, auf und außerhalb der Stadien. Das ist mehr als nur Zeitgeist.

19 DAVID ALABA FC Bayern München [63] VON WEGEN »GESTOLPER«! Er trinkt nicht, er flucht nicht, er trainiert diszipliniert und ist ein MusterProfi. Beim FC Bayern München lieben sie den Österreicher David Alaba wegen seiner Kreativität und seiner Zuverlässigkeit. in der Heimat gießen sie manchmal einen Kübel Schmäh aus. David Alaba kümmert’s nicht – das ist einfach nicht sein Niveau. David Alaba kann nicht anders – er muss sich einfach gut fühlen. Ihm geht es gut. »Jeder, der mal bei Bayern war, weiß, wie toll das hier ist. Man fühlt sich wie in einer Familie. Jeder Spieler ist dankbar, beim FCB arbeiten zu dürfen. München ist ein sehr, sehr gutes Pflaster für mich. Ich habe es ja schon in der Jugend sehr schön gehabt, weil ich meine Familie oft sehen konnte. Wien ist ja nicht weit …« Außerdem kommt der Papa seit 2008 zu jedem Heimspiel. George Alaba aus Nigeria, der zum Studieren nach österreich übergesiedelt ist und im Bundesheer der erste farbige Soldat war, der das Geld für die Familie als DJ verdient und nun den Musiker-Job an den Nagel gehängt hat, ist jetzt Vollzeitmanager seiner Kinder. Die Tochter tanzt, singt und ist in Austrias TV eine beliebte Promi-Schöne. Und David hat sich schon in jungen Jahren einen Namen als einer der zuverlässigsten Abwehrspieler des Globus gemacht. Also bekommt er vom Papa alle zwei Wochen Besuch in München. Für die Fahrten zwischen Wien und München hat der Fußballprofi seinem Dad gleich zwei Autos geschenkt.

Münchner Stimmungskanone. David Alaba mit Thomas Müller bei der Champions-Party 2016.

Österreicher mit nigerianischem Vater. David Alaba zählt in München schon zum Inventar, kam schon mit 16 nach München.

19. David ALABA

FC BAYERN MÜNCHEN

63

Name David Olatukunbo Alaba Geburtstag 24. Juni 1992 Nationalität Österreich Verein FC Bayern München Position Mittelfeld Marktwert 45 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Pers. Erfolge 2016 Fußballer des Jahres in Österreich (10) Punktzahl 63 Manchmal begleitet Mama ihren Mann zu den Auftritten des Filius. Mit Fußball hatte die Frau – sie liebt Mode und knallig lackierte Fingernägel – immer noch nicht viel am Hut. Für sie war die Kickerei nur ein »komisches Spiel«, bei dem Menschen »mit einem Ball und kurzen Shorts herumlaufen«. Seit ihr Sohn in kurzen Hosen Abermillionen wert ist, hat sie sich wenigstens ein Basiswissen angeeignet. »Ich schaue immer, wo David den Ball hinpassen muss. Und ich weiß, was ein Abseits ist.« Der derzeit bekannteste Fußballer Österreichs wurde 1992 in Wien geboren. Nach seiner Ausbildung bei Austria Wien ging er 2008 zu Bayern München. Mit 17 Jahren war er der jüngste Nationalspieler Österreichs, 2011 wird er regelmäßig zum »Fußballer des Jahres« gewählt. Doch manchmal sind die Menschen undankbar – und der Künstler gilt im eigenen Lande nichts. So ergeht es auch bisweilen David Alaba. In Austria argwöhnen die Fans, der nette David gebe für die Bayern sein Bestes, doch im Trikot der Nationalmannschaft bleibe er unter seinen Möglichkeiten. So bekommt er im Oktober 2016 nach einem 2:3 in der WM-Qualifikation in Serbien sein Fett weg. Die »Krone« ärgert sich über sein »peinliches Gestolper« in Diensten der Nation. Und was macht der in Ungnade gefallene Star? Nichts. Er bleibt freundlich und hat weiterhin beste Manieren. Vor dem nächsten Spiel zieht er sich zurück: Kopfhörer auf, Musik: Hip-Hop oder R’n’B. Dann raus auf den Platz und Leistung bringen. Die Kritik darf nicht zu nah gehen. Was gestern war, ist vorbei. »Mir ist bewusst, dass ich in der Öffentlichkeit stehe und Vorbild für junge Menschen sein kann. Ich versuche, immer ich selbst zu sein: ein normaler junger

Mann. Ich denke, das gelingt mir. Ich habe noch den gleichen Freundeskreis, seit ich zehn bin. Das ist wichtig, genauso die Familie. Starrummel brauche ich nicht. Und wenn sich die Menschen über mein ›Gestolper‹ aufregen, zeige ich ihnen am liebsten beim nächsten Match, dass sie unrecht haben.« Respekt, Herr Alaba, so gehört sich’s.

20 SERGIO AGÜERO MANCHESTER CITY [60]

Sein Förderer. Pep Guardiola im Dialog mit seinem Stürmerstar.

Der mit dem Ball tanzt. Kun Agüero bei Manchester City.

17. Sergio AGÜERO Manchester City

60

Name Sergio Leonel Agüero del Castillo Geburtstag 2. Juni 1988 Nationalität Argentinien Verein Manchester City Position Sturm

Marktwert 60 Millionen Punktzahl 60

COOL BLEIBEN Ist es schwierig, in der Generation eines Messi zu bestehen? Nein, nicht so sehr, erklärt der Argentinier Agüero. Man muss nur ein gesundes Selbstbewusstsein haben. Sergio Agüero – geboren am 2. Juni 1988 in Buenos Aires und letzthin hoch dotierter Angestellter bei Atlético Madrid und Manchester City – ist ein selbstbewusster Sportsmann. Nicht zuletzt, weil er mit der argentinischen Nationalmannschaft 2005 und 2007 Junioren-Weltmeister, 2008 Olympiasieger und 2014 Vizeweltmeister geworden ist. Argentiniens Fußballer des Jahres 2009, von allen nur Kun genannt, ist sich auch seiner Qualitäten bewusst. Von allen Seiten wird er in dieser Selbstwahrnehmung bestätigt. Da ist zum Beispiel der Trainer Pep Guardiola. Der schwärmt in hohen Tönen von den Qualitäten des Flügelstürmers Agüero. Was den wiederum bewegt, seiner Begeisterung über Pep Luft zu machen: »Er ist ein großartiger Typ. Es gibt Gründe, warum er schon so viel gewonnen hat. Er ist einfach ein Gewinner.« Ein Siegertyp, der offenbar auch Agüeros Nationalmannschaft gerne zu einer Trophäe verholfen hätte. Agüero verrät: »Vor einiger Zeit gab es viele Gespräche wegen des Nationalteams. Pep sagte mir: ›Ihr habt mich nicht angerufen. Ich hätte euch liebend gern trainiert!‹ « Agüro lacht, dann murmelt er, vielleicht hätte es dann auch geklappt mit der Weltmeisterschaft. Aber nein, das war jetzt ein Scherz. Für solcherlei Frohsinn nämlich hat der Star aus Buenos Aires viel übrig. Sein Ausrüster hat ihn mal gebeten, doch vor laufender Kamera ein Interview mit sich selbst zu führen. Si, klaro, hat er geantwortet und lachend losgelegt. Viel sinnloses Zeug haben Agüero und Agüero miteinander geredet. Doch ab und zu hat der Fragesteller dem Star echt auf den Zahn gefühlt – und dann sagte er ungeschönte Wahrheiten über das Selbstbewusstsein eines Stürmers: »Du musst an dich glauben. Dein Glaube und deine Gelassenheit helfen dir über Flauten hinweg. Ruhig bleiben, auf die Chancen warten. Fußball ist ein seltsames Spiel. Immer wieder bekomme ich zu lesen, dass ich wie Messi sein will. Halt mal!, sage ich da. Stimmt nicht. Ich möchte gerne ein paar Dinge können, die er beherrscht. Aber ich bin sicher, dass auch Messi zu mir rüberschaut und sich ab und zu denkt, Mannomann, das will er auch drauf haben. 1998 habe ich bei den Nachbarn im

Fernsehen die Übertragung von England gegen Argentinien geschaut. Wir haben sie damals im Viertelfinale aus dem Wettbewerb gefegt. Jesus, war ich aufgeregt! Ich habe auf den Tischen getanzt. Da will ich auch hin, in diese großen Arenen, unter die Allerbesten. Da will ich auch gewinnen. Und so habe ich es dann gemacht. Früher habe ich vielleicht mal gedacht, ich müsste spielen wie der oder ein anderer. Habe versucht, gute Leute zu kopieren. Das hat sich dann aber schnell gegeben. Ich weiß noch, wie das passiert ist. Ich wollte unbedingt den Übersteiger in mein Spiel einbauen. Also habe ich geübt und geübt und geübt. Und eines Tages, im Training, dachte ich schon, ich hätte es drauf. Mache also einen Übersteiger – und lege mich auf die Schnauze. Danach habe ich mir gesagt, dass ich mein Spiel perfektionieren muss. Und seither konzentriere ich mich auf Agüero und niemanden anderen. Das ist gut so.« Und das ist einer der Schlüssel zum Erfolg.

21 KOKE ATLÉTICO MADRID [60]

Kopfballsieger. Koke ist das Herz von Atlético Madrid, gewinnt hier das Kopfballduell gegen Bayern-Kapitän Lahm und auch das Halbfinale der Champions League. Ein Finalsieg aber fehlt noch in seiner Titelsammlung.

21. KOKE ATLÉTICO MADRID

60

Name Jorge Resurrección Merodio (Koke) Geburtstag 8. Januar 1992 Nationalität Spanien Verein Atlético Madrid Position Mittelfeld Marktwert 60 Millionen Euro Punktzahl 60

JAMMERN GILT NICHT Er spielt seit seiner Jugend für Atlético Madrid. Koke hatte Angebote von den besten Vereinen der Welt, aber er wollte nicht weg. Warum auch? Ein Technik-Kämpfer wie er ist gemacht für einen Klub, in dem ein Trainer wie Diego Simeone das Sagen hat, der von seinen Spielern Einsatz bis zum Umfallen erwartet. Ende April 2016 verliert der FC Bayern München bei Atlético Madrid mit 0:1, und der Bayern-Coach Pep Guardiola schäumt vor Wut. Anfangs mag er gar nicht anerkennen, mit wie viel Leidenschaft, Emotion und Kampfgeist sich die Elf von Trainer Diego Simeone in die »Schlacht« geworfen hat. Nein, Guardiola und auch sein Spieler Javi Martínez suchen die Schuld anderswo. Der Rasen, zetern sie, sei schuld. »Die Zirkulation des balles ist kaum möglich, weil der Rasen nicht mithilft. Er war extrem trocken. Wir haben geahnt, dass es so sein wird. bei trockenem Rasen haben technisch unterlegene Teams größere Chancen gegen uns.« Die Madrilenen sind ungerührt. Vor allem einer. Atlético-Anführer Koke hört, dass sich die Münchner übers Geläuf aufregen und kontert lässig: »Rasen ist Rasen. Das ist eben Fußball. Wir haben wie gewohnt mit unseren Waffen gekämpft, da können die sich über den Rasen beschweren, wie sie wollen.« Trainer Simeone sekundiert dem Madrilener Eigengewächs. »Die erste Halbzeit war sehr nah an dem, was wir uns vorgenommen hatten. Da haben wir – Rasen hin, Rasen her – die Bayern dominiert und waren sehr nah dran an dem, was wir uns

vorgenommen hatten. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel aus den Händen gegeben. Da haben wir Glück gehabt, dass Leute wie Koke auch in solch misslichen Situationen nie aufgeben. Der Mann rennt, bis er umfällt.« Jorge Resurrección Merodio, bekannt als Koke Resurrección oder Koke, geboren am 8. Januar 1992 in Madrid, ist ein großer Läufer, aber kein großer Selbstdarsteller – das wird er wohl auch nicht mehr. Sooft er kann, drückt er sich an den Journalisten und an den Kameras nach dem Spiel vorbei. Pressekonferenzen mag er nicht. Nur zum Internet-Radiosender »Onda cero« pflegt er ein lebhaftes Verhältnis. Die Kumpels vom Sender bekommen immer wieder Interviews, die die Vertreter der großen Tages- und der Sportzeitungen auch gern hätten. In einem Gespräch im Jahr 2016 kommt Koke auf die Nationalspieler Cristiano Ronaldo und Leo Messi zu sprechen. »Sie beide sind fantastische Spieler«, sagt der Mittelfeldakteur, »was sie auf dem Platz veranstalten, ist spektakulär. cristiano Ronaldo ist ein Athlet, Messi ein Gott.« Was hat er sich mit den beiden schon herumschlagen müssen! Vor allem der kleine Argentinier macht Koke immer wieder zu schaffen. »Lionel ist sehr schwer zu verteidigen. Ihn wollte ich schon immer in meiner Mannschaft haben. Das gilt natürlich auch für Cristiano, aber ich bevorzuge Messi.« Koke hätte es auch anders haben können: Es gab die Option, mit Messi in einer Mannschaft zu spielen. Barça zeigte Interesse an einer Verpflichtung des Edeltechnikers, doch dieser entschied sich für eine Vertragsverlängerung bei Atlético. »Ich danke Barça und den anderen Klubs für ihr Interesse, aber ich bin glücklich über meinen Verbleib bei dem Verein, der mich groß gemacht hat. Ich bin schon mein ganzes Leben hier, warum sollte ich diesen Klub in der besten Zeit seiner Geschichte verlassen?« Mit den »Rojiblancos« gewann Koke in den vergangenen Jahren die Meisterschaft, den spanischen Pokal, die Europa League und den UEFA Super Cup. Zudem stand Atlético Madrid im Champions League-Finale. Verlor wieder mal gegen Real. Jetzt fehlt noch ein großer Titel mit der Nationalmannschaft. Oder endlich mal ein Sieg im Champions League-Finale. Am besten gegen Real. Da hat Koke nämlich noch eine dicke Rechnung offen …

22 KEVIN DE BRUYNE MANCHESTER CITY [60]

Ruhiger Star. Vor einem Jahr wechselte Kevin De Bruyne vom VfL Wolfsburg zu Manchester City – für die Bundesliga-Rekordsumme von 74 Millionen Euro.

22. Kevin

DE BRUYNE MANCHESTER CITY

60

Name Kevin De Bruyne Geburtstag 28. Juni 1991 Nationalität Belgien Verein Manchester City Position Mittelfeld Marktwert 60 Millionen Euro Punktzahl 60

DIE FÜSSE STILLHALTEN Ja, einerseits ist Kevin De Bruyne einer, der gern die Füße stillhält. Er mag nicht auffallen, er will ungestört dem Fußball-Beruf nachgehen. Andererseits ist er natürlich der, der eines besonders gut kann: die Füße sprechen lassen. 1997 ist Kevin De Bruyne sechs Jahre. Seine Eltern melden ihn im Fußballverein an, das ist selbstverständlich, weil der Knirps irre viel Talent zu haben scheint. KVV Drongen ist der erste Klub, dann macht der Bub »Karriere« – KAA Gent, KRC Genk. Es ist eine unbeschwerte Kindheit: »Ich war eigentlich ganz brav. Ich habe so gut wie nie Ärger gemacht. Und selbst wenn ich Ärger gemacht hätte: Wenn ich hätte abhauen müssen, hätte der böse Nachbar keine Chance gehabt, mich zu fangen. Nicht mal auf dem Fahrrad. Aber mein Leben als Kind war beschaulich, es war nett, es war gesund, so in der Natur und an der frischen Luft. Doch mir war nie langweilig. Erst als die Pubertät anfing, wollte ich weg. In die große Stadt.« Mit 17 hat Kevin Premiere in der Ersten von Genk. Er wirbelt dermaßen, dass er den internationalen Scouts auffällt. 2012 wechselt er zum FC Chelsea, spielt leihweise bei Werder Bremen, muss zurück zu Chelsea, heuert 2014 beim VfL Wolfsburg an und wird unter großem Getöse ein Jahr später von Manchester City abgeworben. Mit knapp 25 hat er den Belgischen Pokal und die Belgische Meisterschaft, den DFB-Pokal und die Vizemeisterschaft in der Bundesliga sowie den Englischen Ligapokal gewonnen. Er ist 2015 Belgischer Sportler und Deutschlands Fußballer des Jahres.

Nun ist De Bruyne in der Elite der Weltstars angekommen. Er wird allerorten gefürchtet. Als er mit Belgien zur Europameisterschaft anreist, gelten er und seine Kollegen als Geheimfavoriten des Turniers. Das Team scheidet überraschend im Viertelfinale gegen EM-Neuling Wales aus. Dabei ist De Bruyne gerade in Fahrt gekommen. Er selbst redet gar vom Vordringen ins Finale und vom Titeltraum. Das ist ungewöhnlich. Der Mittelfeldspieler von Manchester City ist ein stiller Zeitgenosse. »Um ehrlich zu sein, ich bin selbst kein sonderlich extrovertierter Mensch. Es fällt mir schwer, einfach so auf die Leute zuzugehen und zu sagen: ›Hey, ich bin der Neue. Was geht ab?‹ Ich lasse erst mal lieber meine Leistung sprechen. Auf Partys bin ich selbst eher der Typ, der in der Ecke steht. Bei Cristiano Ronaldo sieht es gut aus, wenn er ein bisschen dick aufträgt. Bei mir nicht so. Ich möchte kein Showstar sein. Ich möchte als Fußballer etwas gelten. Darauf konzentriere ich mich total.« Wenn er nicht gerade einen seiner brillanten Pässe schlägt, zum Tempo-Dribbling ansetzt oder mit Toren glänzt, ist De Bruyne irgendwie unsichtbar. »Ich möchte nicht der Star sein«, sagt er, »ich bin einfach nur ein ruhiger Kerl.« Das gelingt ihm bei der EM nach zähem Beginn sehr gut. In den ersten Tagen des Turniers wurde noch viel über De Bruynes Wert für die belgische Mannschaft debattiert: Der Star versagt mal wieder, hieß es, und Trainer Marc Wilmots erklärte besorgt: »Sein Leben hat sich verändert, und vielleicht ist er nach einer langen Saison bei Manchester City auch ein bisschen müde.« Aber dann dreht er auf und läuft mit roten Backen heiß. Spielt wie ein junger Gott, ist auf dem besten Weg … … und dann scheidet er mit 1:3 gegen die walisischen Nobodys aus. Danach prasselt die Häme auf De Bruyne und das Team nieder. Het Laatste Nieuws schreibt: »Was für eine Schande. Wales durchsticht Belgiens Traum.« Da kann De Bruyne nur leise lächeln. Diese lauten Töne mag er nicht. Freundlich erklärt er: »Ich möchte jetzt nicht mit der Presse reden. Ich will einfach bald wieder meine Füße sprechen lassen – dann werden wir dieses Viertelfinale auch vergessen können.« Für solche Sätze lieben ihn seine Fans.

23 LUKA MODRIC REAL MADRID [60]

Spindeldürr und technisch stark. Der Kroate Luca Modrić, hier in der Champions League gegen Dortmunds Pulisic, ist Mittelfeldpartner von Toni Kroos bei Real Madrid.

23. Luka MODRIC

Real Madrid

60

Name Name Luka Modrić Geburtstag 9. September 1985 Nationalität Kroatien Verein Real Madrid Position Mittelfeld Marktwert 50 Millionen Euro Titel 2016 C L (10) Punktzahl 60

ALLES DURCHLEBT Luka Modrić hat eine Odyssee des Fußballs hinter sich, als er bei Real Madrid ankommt. Für den Kroaten ist der Verein, in dem sich nur die Härtesten und Besten bewähren, ein Glücksfall. Er hat eine neue Heimat – und er trifft auf einen Trainer, der das Maximum aus dem Spieler herausholt. Im Juni 2016 gibt Luka Modrić, ein Superstar der leisen und seltenen Töne, der Pressestelle seines Arbeitgebers kurze öffentliche Einblicke in sein Denken. Bei »Realtotal« sagt er im Interview: »Wenn du jung bist, willst du alles machen: über alle Seiten laufen, um jeden Ball kämpfen. Wenn du dich entwickelst und reifst, siehst du die Dinge besser. Du liest die Spiele besser als zuvor. In vier Jahren bei Real Madrid bin ich als Spieler sehr gereift. Hier durchlebst du alles. Du musst mental sehr stark sein und um alles kämpfen.« Außerdem bekennt er sich zu seinem Verein: »Es ist mein Wunsch, hier meine Karriere zu beenden. Ich denke momentan nur an Real Madrid. Ich habe den Wunsch, so lange wie möglich hier zu sein.« Modrić erzählt, dass er bei Real endlich zur Ruhe gekommen ist. Und dass ein Trainer daran großen Anteil gehabt habe: dieser fabelhafte Italiener; dieser Carlo Ancelotti, der ja leider jetzt bei den Bayern arbeite. »Ich hatte zu jedem Trainer ein sehr gutes Verhältnis. Alle halfen mir, mich zu verbessern, aber wenn ich einen wählen müsste, dann Ancelotti. Wir hatten und haben noch immer ein großartiges Verhältnis zueinander.« Ancelotti selbst ist auch voll des Lobs über den Kroaten Modrić. »Er ist absolut passsicher, wenn er Tempo aufnimmt, lässt er alle hinter sich. Luka Modrić ist kaum zu stoppen. Das gibt Bale und Ronaldo in den Spitzen die freien

Räume. Er entscheidet, wie wir spielen.« Luka Modrić spielt so ähnlich wie seinerzeit Carlo Ancelotti. Das gefällt dem Trainer, und er erfindet für den Kroaten ein ganz neues Konzept. Die Karriere des jungen Mannes mit den schulterlangen Haaren ist nicht sehr gradlinig. Im Alter von zehn Jahren fällt er beim Probetraining von Hajduk Split durch. Zu spillerig sei er, der würde sich gegen die großen Jungs nie durchsetzen können. Modrić ist zwar brillant beidfüßig am Ball, aber das reiche nicht, keine Perspektive. Die Familie gibt nicht auf. Man irrt von einem Verein zum nächsten, landet wieder in Zagreb. Während des Bürgerkriegs im ehemaligen Jugoslawien wird Lukas Großvater getötet, die Familie zieht zurück in ihre Heimatstadt Zadar und kommt in einem Hotel auf der Insel Iz, das zum Flüchtlingsheim umfunktioniert worden ist, unter. Dieser Luka ist so überzeugend am Ball, dass es sich herumspricht, im Osten sei ein schlitzohriges Talent, das vielleicht einer der größten Techniker überhaupt sei. Gerade für Kroatien zaubert er, dass immer wieder von ihm geredet wird. Bei der EM 2006 wird er ins Team des Turniers gewählt. 2008 leistet sich Tottenham Hotspur für 21 Millionen Euro den Modrić-Wahnsinn. Nach einem Wadenbeinbruch ist der Kroate dann endlich auf der Überholspur. Er führt Tottenham in die Champions League, wird zum Spieler der Saison und verlängert seinen Vertrag. 2012 holt ihn Madrid – für 35 Millionen. Bei Real entwickelt er sich zu einem der besten zentralen Mittelfeldspieler der Welt. Und in Madrid findet der Unstete endlich Sesshaftigkeit und Ruhe. Er ist einer aus der neuen Generation, der weiß, was er will: in Madrid alt werden.

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24 IVAN RAKITIC FC BARCELONA [58]

Wehende Haare, starker Zweikämpfer. Ivan Rakitić hat sich beim FC Barcelona durchgesetzt. Der ExSchalker, hier im Punktspiel gegen Sevilla, ist im Mittelfeld gesetzt.

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24. Ivan RAKITIC FC Barcelona

58

Name Name Ivan Rakitić Geburtstag 10. März 1988 Nationalität Kroatien / Schweiz Verein FC Barcelona Position Mittelfeld Marktwert 50 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger 3) Punktzahl 58

PICASSO MALT Lange Zeit schien es, als würde der in der Schweiz geborene Kroate Ivan Rakitić ein ewiges Talent mit allen Aufs und Abs bleiben. Erst nach dem Wechsel von Schalke zum FC Sevilla zeigte sich, welch ein Juwel im Mittelfeld der Mann ist. Im September 2007 ist der junge Ivan Rakitić bester Dinge. Der für rund fünf Millionen Euro vom FC Basel zum FC Schalke 04 gewechselte Mittelfeldspieler erklärt: »Ich bin in die Bundesliga gekommen, um mich mit den besten zu messen.« Es sieht auch alles ganz gut aus nach den ersten Bundesliga-Einsätzen. Flink ist er, dieser Rakitić, hat überraschende Ideen, ist südländisch unkonventionell und schießt Tore. Dann läuft er mit den Schalkern gegen den FC Bayern auf. Vor dem Match haut Ivan Rakitić wieder so einen Spruch raus: »Ich habe schon als kleiner Junge davon geträumt, gegen den großen Oliver Kahn ein Tor zu schießen.« Das ist nun mal wirklich ein hochstrebender Plan. In der 23. Minute macht Rakitić Ernst. Mit einem Distanzschuss aus rund 23 Metern bringt er die Gäste aus Gelsenkirchen in Führung. Auch in der Folgezeit erspielt er sich diverse Chancen, scheitert aber an Kahn, dem Titan. Das Spiel endet 1:1. Man könnte meinen, damit sei der Mann aus der Schweiz in der Bundesliga angekommen. Doch es wird nichts mit einer berauschenden Karriere in Deutschland. Das Magazin »Elf Freunde« begleitet die Laufbahn des Ivan Rakitić mit

großer Sympathie. Über die Schalker Episode bleibt festzuhalten: »Das war der Spieler, der während seiner Zeit beim FC Schalke 04 zwischen Welt- und Kreisklasse schwankte, der einmal Tore, so anmutig wie ein Picasso-Gemälde, mit seinem Fuß malte und anderntags die Flanken hinters Tor schlug. Der, der zuweilen phlegmatisch über den Platz trabte und am Ende von Trainer Felix Magath für rund zwei Millionen Euro verscherbelt wurde.« Ja, da steht »verscherbelt« – und die Wortwahl ist treffend. In Spanien jedoch entpuppt sich Rakitić auf wundersame Weise. Auf Schalke wurde ihm fehlende Robustheit vorgeworfen. In 135 Spielen gelangen ihm nur 16 Tore und 29 Vorlagen. Jetzt, in Sevilla, lassen ihm Trainer und Mitspieler Raum für seine Kreativität. »Hier wird anders gespielt, viel mehr so, wie ich es liebe.« Rakitić darf nun fast immer im zentralen, offensiven Mittelfeld spielen. Mit allen Freiheiten. Mal lässt er sich etwas tiefer auf die Position als Achter fallen, mal gibt er eine hängende Spitze hinter dem Kolumbianer Carlos Bacca. Früher musste Rakitić oft auf den rechten Flügel ausweichen, was ihm nie wirklich behagte. Im Zentrum bestimmt er nun den Rhythmus des FC Sevilla, versorgt Bacca mit Pässen und steuert selbst Tore bei. In Sevilla wird er – die Menschen lieben ihn, weil er Spanisch mit andalusischem Akzent spricht und eine Schönheit aus der Region zur Frau nimmt – sogar zum Kapitän ernannt und gewann mit dem Klub die Europa League. Dann ein Rekordwechsel nach Barcelona, dann ein gutes EM-Turnier mit der kroatischen Nationalmannschaft, für die er mittlerweile spielt. Rakitić gehört 2016 zur Stammelf und steht in allen vier Begegnungen in der Startaufstellung. Im zweiten Gruppenspiel gegen die tschechische Nationalmannschaft schießt er die 2:0Führung heraus. Nach Ausschreitungen kroatischer Zuschauer endet das Spiel noch 2:2. Im Achtelfinale scheidet das Team gegen Portugal aus. Dennoch macht Rakitić vor beginn der Saison 2016/2017 einen zufriedenen Eindruck. Die bisherige Bilanz liest sich doch ganz ordentlich: Schweizer Meister und Pokalsieger mit Basel. DFB-Pokal auf Schalke. Ziemlich beste Zeiten in Sevilla. Zweimal spanisches Double in Barcelona. FIFA-Klub-Weltmeister. Champions-League-Gewinner … Sieht gut aus. Und da ist noch mehr drin.

25 ARTURO VIDAL FC BAYERN MÜNCHEN [58]

Der Vorzeige-Krieger. Arturo Vidal, Mittelfeldkämpfer und Antreiber, ist seit 2015 beim FC Bayern. Der Chilene ist ein Titelgarant.

25. Arturo VIDAL

FC BAYERN MÜNCHEN

58

Name Arturo Erasmo Vidal Pardo Geburtstag 22. Mai 1987 Nationalität Chile Verein FC Bayern München Position Mittelfeld Marktwert 40 Millionen Titel 2016 Südamerikameister (10), Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 58

FREUND DER NACHT – UND DES ERFOLGS Der Mann bringt seine Leistung, auch wenn er malad ins Match geschickt wird. Der Chilene Arturo Vidal landet auf seiner Profitour beim FC Bayern München und zeigt, dass aus dem Lebemenschen ein ernsthafter Führungsspieler geworden ist. Chilenischer Meister 2006 und 2007. Champions League-Finalist 2015. Italienischer Meister 2012, 2013, 2014, 2015. Italienischer Supercupsieger 2012, 2013. Italienischer Pokalsieger 2015. Deutscher Meister 2016. DFBPokal-Sieger 2016. Deutscher Supercup-Sieger 2016. Copa América 2015 und 2016. CSD Colo-Colo in Chile (wo er am 22. Mai 1987 in Santiago zur Welt gekommen ist). Bayer 04 Leverkusen. Juventus Turin. Seit 2015 FC Bayern München. Geht’s noch besser? Kaum. Arturo Vidal ist ein überaus gradliniger und erfolgreicher Karrierist im Premium-Fußball. Ein Profi, auf den man sich immer verlassen kann. Im Oktober 2016 reist er zu WM-Qualifikationsspielen seiner Nationalmannschaft. Chile ist trotz des Gewinns der Copa América ein Wackelkandidat. Aus der ganzen Welt werden die Superstars eingeflogen und legen gegen Peru eine schlimme Zitterpartie hin. Nur einer sticht heraus: Arturo Vidal. Kapitän Claudio Bravo, jetzt Manchester City, atmet nach dem Match erst mal tüchtig durch, dann redet er fast nur über Vidal: »Er hat nicht trainieren können. Er war krank. Und doch hat er gekämpft, um zu gewinnen. Ich ziehe den Hut vor ihm. Er spielt nicht von ungefähr bei einer der besten Mannschaften der Welt.«

Zwei Tore hat »Rey Arturo« – mittlerweile in Diensten des FC Bayern München – zuvor gegen Peru im Nationalstadion von Santiago erzielt. Damit hat er nicht nur die Zahl seiner Länderspiel-Tore auf 20 erhöht, sondern vor allem für einen 2:1-Sieg gesorgt, der Chiles Chancen auf die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland wahrt. Gut gemacht, Arturo, loben sie ihn in der Heimat und entlassen ihn wieder ins ferne Europa, wo er sein Glück gemacht hat. »Es war in den ersten Monaten schwierig für uns und für Arturo«, resümiert Trainer Pep Guardiola noch im März 2016. Vidal habe Zeit gebraucht, um die Spielweise zu verinnerlichen, an der die Mannschaft des FC Bayern schon zwei Jahre unter dem Trainer gefeilt hatte. Lange Zeit fehlte dem Chilenen die Dominanz, die Guardiola sich von ihm erwartet hatte. Defensiv spielte er in einer unanstrengenden Hinrunde seinen »Stiefel runter«. Aus der Offensive schien er sich zu oft zu verkrümeln. Vorbei, die zähen Zeiten. »Ich denke, jetzt ist es viel, viel besser. Er kennt jetzt absolut alles, und wir kennen ihn.« Nun hat er seine Aufgaben gefunden und angenommen: Vidal ist Führungskraft geworden. Er kurbelt das Umschaltspiel der Bayern an und ist in der eigenen Hälfte für den Gegner ein extrem unangenehmer Libero auf Höhe der Mittellinie. Auch Eskapaden (in Chile hat Vidal mal mit seinem Sportflitzer eine schlimme Trunkenheitsfahrt hingelegt, früher galt er als lebenslustiger Freund der Nacht) werden nicht mehr vermeldet. Der Chilene ist an der Isar brav geworden. Und verspricht dem neuen Coach Ancelotti, dem »Mister«, eine herrliche Zukunft: »Ich bin bereit, sein Leader zu sein. In jeder Mannschaft, in der ich bisher gespielt habe, habe ich das angestrebt. Voranzugehen und alles, was ich habe, auf dem Rasen zu lassen. Wie ich schon vergangene Saison gesagt habe: Mein Ziel ist es, mit dieser Mannschaft alles zu gewinnen, und das geht nur, indem man sich aufopfert und alles gibt. Wenn der Trainer mich in dieser Rolle sieht, werde ich ihn nicht enttäuschen.«

26 PIERRE-EMERICK AUBAMEYANG BORUSSIA DORTMUND [55]

Hochgeschwindigkeit. Aubameyang umkurvt Freiburgs Torwart Schwolow. Er ist einer der schnellsten Stürmer der Welt.

26. Pierre-Emerick AUBAMEYANG BORUSSIA DORTMUND

55

Name Geburtstag 18. Juni 1989 Nationalität Gabun / Frankreich Verein Borussia Dortmund Position Sturm Marktwert 40 Millionen Euro Pers. Erfolge 2016 Fußballer Afrikas 2016 (10) Punktzahl 55 Puh, was für eine Rakete! 13 Millionen Euro zahlte der BVB 2013 an den AS St. Etienne, um den Sprinter nach Dortmund zu holen. Eine Investition, die sich gerechnet hat. Denn Aubameyang lieferte sich letzte Saison ein Wettschießen mit Robert Lewandowski, brachte es auf 25 Bundesliga-Tore. Dazu wurde er als erster Spieler aus der Bundesliga zu Afrikas Fußballer des Jahres gewählt. Eine große Auszeichnung für den Mann, der die englische, französische und Gabuner Staatsangehörigkeit besitzt und als einer der schnellsten Spieler der Welt gilt. 3,75 Sekunden wurden auf den ersten 30 Metern gemessen, das ist Olympia-verdächtig. Aubameyang, im französischen Laval geboren, kam bereits mit 17 zum AC Mailand, bestritt aber in den drei Jahren kein Spiel in der Serie A. Er wurde ausgeliehen nach Dijon, nach Lille, zum AS Monaco, wechselte 2011 zum AS Saint Etienne. Erst da gelang ihm der Durchbruch, den er mit 37 Toren in 87 Ligaspielen untermauerte. Aber erst in Dortmund wurde er zum internationalen Star. Deutschlands RekordNationalspieler Lothar Matthäus adelte ihn als TV-Experte wie folgt: »Wenn ihn ein großer englischer Verein haben will, glaube ich an eine dreistellige Millionensumme.« Obwohl sein Vertrag in Dortmund bis 2020 läuft, winkt dem BVB bei einem Transfer die höchste Ablösesumme der Bundesliga-Geschichte.

27 MANUEL NEUER FC BAYERN MÜNCHEN [53]

International gefragt. Manuel Neuer, Titelgarant im deutschen Tor und beim FC Bayern, ist gern gesehener Gast bei der FIFA-Wahl. Dreimal in Serie wurde er zum Welttorhüter gewählt.

27. Manuel Neuer FC Bayern München

53

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Name Manuel Peter Neuer Geburtstag 27. März 1986 Nationalität Deutschland Verein FC Bayern München Position Torwart Marktwert 45 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 53 Deutschland hatte stets herausragende Torhüter. Aber einen wie Neuer noch nie. Seit 2013 ist er auch offiziell der beste Torwart der Welt, wurde dreimal in Folge zum Welttorhüter gewählt. Bei der WM 2014 demonstrierte er der Fußball-Welt, wie modernes Torwartspiel aussieht. Mit Abwehraktionen weit außerhalb des Strafraums, mit glänzenden Reflexen auf der Linie und einer nahezu perfekten Strafraumbeherrschung. Eine Leistung, die er – weit weniger spektakulär, aber ebenso erfolgreich – beim FC Bayern durch den Doublegewinn bestätigte und auch bei der Euro 2016 wiederholte. Der Weltmeister von 2014, seit 2010 unumstrittene Nummer eins im deutschen Tor, wurde 2011 und 2014 zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt und ist seit dem Rücktritt von Bastian Schweinsteiger neuer Kapitän der DFB-Auswahl. Platz 27 in unserer Rangliste untermauert: Er ist der beste Torwart der Welt. Einer, der Punkte wert ist. Seinen Vertrag bei den Bayern hat er bis 2021 verlängert.

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28 PAULO DYBALA JUVENTUS TURIN [65]

Schnell und trickreich. Paulo Dybala von Juventus Turin.

28. Paulo DYBALA JUVENTUS TURIN

53

Name Paulo Bruno Dybala Geburtstag 11. November 1993 Nationalität Argentinien Verein Juventus Turin Position Sturm Marktwert 45 Millionen Euro Transfersumme: Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Pers. Erfolge 2016: Punktzahl 53 Sein Spitzname ist La Joya, was so viel heißt wie »Das Juwel«. Juve hat einen Glücksgriff getan, als der 22-jährige Argentinier 2015 von US Palermo kam. Der Linksfuß, meist auf der rechten Seite zu Hause, erzielte in seiner ersten Meistersaison gleich 19 Treffer, bereitete neun weitere Tore vor und wurde zum argentinischen Nationalspieler. Der Stürmer stammt aus Cordoba. Sein Vater, der ihn zu jedem Training begleitet und gefahren hatte, starb, als Paulo 17 war. Danach ging er in das Jugendinternat und wechselte bereits im Alter von 19 Jahren nach Italien. In den drei Jahren in Palermo reifte er zum Stammspieler und ist heute einer der begehrtesten Nachwuchsstürmer der Welt. 32 Millionen zahlte Juve für den Stürmer – und er zahlt mit Toren zurück. So eindrucksvoll, dass sogar schon der FC Barcelona sein Interesse bekundete, das er aber beiseite schob. »Mit Messi«, so der Stürmer, »spiele ich lieber in der Nationalmannschaft zusammen.«

29 MESUT ÖZIL Arsenal London [50]

Torjubel. Mesut Özil wird bei Arsenal immer besser und torgefährlicher. Hier feiert er einen Treffer gegen den FC Chelsea.

29. Mesut ÖZIL ARSENAL LONDON Name Mesut Özil

50

Geburtstag 15. Oktober 1988 Nationalität Deutschland Verein Arsenal London Position Mittelfeld Marktwert 50 Millionen Euro Punktzahl 50 Bei Arsenal wurde er zum Spieler des Jahres gewählt. Mit sechs Toren und 19 Assists lieferte er seine beste Spielzeit in der Premier League ab. Der Weltmeister, der beim DFB von Lukas Podolski das Trikot mit der Nummer 10 geerbt hat, galt schon immer als außergewöhnliches Talent. Der Spielmacher mit türkischen Wurzeln, in Gelsenkirchen aufgewachsen, von Werder für 13 Millionen zu Real Madrid verkauft (2010), für 50 Millionen im Jahr 2013 zu Arsenal gewechselt, fühlt sich in der Premiere League immer wohler. Obwohl sein Vertrag noch bis 2018 läuft, drängen die Londoner auf eine Verlängerung. Dann will Özil auch bei Arsenal das Trikot mit der Nummer 10 – und natürlich mehr Lohn. Bei der Euro 2016 erzielte er das Führungstor gegen Italien und ebnete so den Weg, dass Deutschland erstmals gegen die Azzuri bei einem großen Turnier gewinnen konnte. Wie beliebt er ist, zeigt auch sein Facebook-Account mit 31 Millionen Likes. Kein anderer deutscher Fußballer kann eine solche Popularität vorweisen.

30 SERGIO RAMOS REAL MADRID [50]

Überflieger. Sergio Ramos ist der Herr der Lüfte, sowohl im eigenen als auch im gegnerischen Strafraum. Hier überspringt er die Villarreal-Abwehr.

30. SERGIO RAMOS REAL MADRID

50

Name Sergio Ramos García Geburtstag 30. März 1986

Nationalität Spanien Verein Real Madrid Position Abwehr Marktwert 40 Millionen Euro Titel 2016 CL (10) Punktzahl 50 In Madrid genießt der knallharte Innenverteidiger Heldenstatus. Seit 2005 spielt er für Real, gehört somit schon zum Inventar. Gleich in zwei Champions League Finals gelang ihm ein Tor, 2014 und 2016, jeweils gegen Atlético, jeweils per Kopf. 2014 war es das 1:1 in der dritten Minute der Nachspielzeit. 2016 erzielte er das 1:0 in der 15. Minute, in beiden Fällen holte Real den Titel. Das hat ihm einen Mythos bei den Real-Fans eingebracht. Natürlich hatte er auch bei der Euro 2016 seinen Stammplatz, ist zweifacher Europameister (2008 und 2012), Weltmeister (2010). Mit seinen nunmehr 30 Jahren hat er 350 Spiele für Real und 140 Länderspiele für Spanien auf dem Buckel – und ein Ende ist nicht in Sicht. Dabei hat der Titelhamster eine schwarze Seite. Insgesamt kassierte er in seiner Karriere bisher 19 Platzverweise. Kein anderer Spieler wurde in Spanien so oft des Feldes verwiesen wie Sergio Ramos.

31 HARRY KANE TOTTENHAM HOTSPURS [50]

Eiskalt. Hier trifft Harry Kane gegen Sunderland. Er ist Tottenhams Top-Torjäger.

31. HARRY KANE TOTTENHAM HOTSPURS Name Harry Edward Kane Geburtstag 28. Juli 1993

50

Nationalität England Verein Tottenham Hotspurs Position Sturm Marktwert 40 Millionen Euro Pers. Erfolge 2016 Torschützenkönig (10) Punktzahl 50 Englands Top-Stürmer ist Tottenhams Vorzeigeprofi. Er stammt aus der Jugendakademie, spielte schon mit 17 seine erste Profisaison. Bevor er 2013 zu den Spurs zurückkehrte, wurde er ausgeliehen und auf die große Bühne vorbereitet. Er spielte für Leyton, Millwall, Norwich und Leicester, arbeitete an seinen Schwächen. Nach diesen Wanderjahren ist er jetzt Englands neue Nummer 9. Mit 25 Treffern wurde er 2016 Torschützenkönig der Premier League und ballerte Tottenham zur Vizemeisterschaft. Im Jahr zuvor schon hatte er 21 Tore erzielt. Das zeugt von Konstanz. Kane ist groß, mit einem sehr guten Kopfballspiel ausgestattet, mit einer edlen Technik gesegnet und weiß, wo das Tor steht. Europas Top-Klubs stehen Schlange bei dem inzwischen 23-jährigen Stürmer. Sein erster Auftritt auf internationaler Bühne fand bei der Euro 2016 statt. Da aber blamierten sich die Engländer – auch mit Kane –, scheiterten gegen Wales. Viele hatten auf ihn schon als Torschützenkönig gewettet …

32 GERARD PIQUÉ FC BARCELONA [48]

Urgestein. Gerard Piqué ist in Barcelona eine Institution, stammt aus der eigenen Jugendakademie.

32. GERARD PIQUÉ FC BARCELONA

48

Name Gerard Piqué Bernabéu Geburtstag 2. Februar 1987 Nationalität Spanien

Verein FC Barcelona Position Abwehr Marktwert 40 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 48 Er ist in Barcelona geboren. Im Alter von zehn Jahren kam er in die Jugendakademie des FC Barcelona. Aber den Durchbruch schaffte er bei Manchester United, gewann mit ManU Meisterschaft und Champions League. Seit 2008 ist er wieder in Barcelona und hier eine Institution. Der knallharte Verteidiger ist neben Xabi, Messi und Seedorf einer von vier Spielern, die bisher viermal die Champions League gewannen. Er wurde mit Barça sechsmal Meister, zuletzt 2016, und ist seit 2009 eine feste Größe in der spanischen Nationalelf. Zunächst mit Puyol, nun mit Ramos bildet er die Innenverteidigung, wurde Weltmeister 2010 und Europameister 2012. Seine Stärke: das Kopfballspiel und die Spieleröffnung. Er gilt als einer der technisch besten Innenverteidiger der Welt. Auch Nicht-Fußball-Fans kennen ihn als Lebensgefährten von Shaquira. Mit der zehn Jahre älteren Popsängerin hat er zwei Kinder. Wie Pep Guardiola setzt er sich auch für die Unabhängigkeit Katalaniens ein, spielte viermal in der Auswahl Katalaniens.

33 MARCO VERRATTI PARIS ST. GERMAIN [48]

Der Dirigent. In der italienischen Nationalelf, hier gegen Israel, trägt Verratti das Trikot mit der Nummer 10, ist der Chef im Mittelfeld.

33. MARCO VERRATTI

PARIS ST. GERMAIN

48

Name Marco Verratti Geburtstag 5. November 1992 Nationalität Italien Verein Paris St. Germain Position Mittelfeld Marktwert 40 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 48 Carlo Ancelotti gilt als Entdecker des defensiven Mittelfeldspielers. Er holte den Italiener für 12 Millionen Euro 2012 aus Pescara nach Paris. Dort wuchs er zum Leistungsträger und steigerte seinen Marktwert mit den Erfolgen. Im Sommer verhandelte er mit Real Madrid, entschied sich dann aber doch für PSG und verlängerte seinen Vertrag bis 2021. »Ich möchte so lange bleiben, bis wir die Champions League gewonnen haben.« Die Euro 2016 verpasste er wegen einer Verletzung und beim neuen PSG-Trainer Unai Emery nicht unumstritten. Aber den Aufstieg von PSG hat er erfolgreich mit geprägt. Viermal in Folge wurde er französischer Meister, gewann Pokal und Ligacup, dazu dreimal in Serie den französischen Supercup. Verratti ist als defensiver Mittelfeldspieler ein starker Zweikämpfer, mit seiner Dynamik auch Stratege und Spielmacher. Ein Italiener, der in Frankreich Karriere macht.

34 RENATO SANCHES FC BAYERN MÜNCHEN [47,5]

Markenzeichen. Die wehenden Rastalocken tragen nun das Bayern-Trikot. Renato Sanches gilt als eines der größten Talente Europas.

34. RENATO SANCHES FC BAYERN MÜNCHEN Name Renato Júnior Luz Sanches

47,5

Geburtstag 18. August 1997 Nationalität Portugal Verein Benfica Lissabon / FC Bayern München Position Mittelfeld Marktwert 30 Millionen Euro Transfersumme 35 Millionen (30 Mio. + 35 Mio. = 65 Mio. : 2 = 32,5 Punkte) Titel 2016 Europameister (10), Meister (5) Punktzahl 47,5 Halb Europa hat ihn gejagt, Manchester United wollte ihn unbedingt, der FC Bayern hat ihn: Das größte Talent des europäischen Fußballs trägt seit Sommer das Bayern-Trikot. Es ist eine Bilderbuchkarriere, die Renato Sanches hingelegt hat. Erst im Herbst 2015 wurde er Stammspieler bei Benfica, besticht durch Schnelligkeit, Passgenauigkeit, Athletik und Dynamik, wird Meister, Nationalspieler und schließlich sogar Europameister. Rummenigge bekam daraufhin eine SMS von Sanches’ Berater: »Seien Sie froh, dass Sie den Transfer so früh gemacht haben.« 35 Millionen haben die Bayern hier in ihre Zukunft investiert, durch den Auftritt bei der Euro hat Sanches seinen Marktwert weiter gesteigert. Der Mann mit den Rastalocken, der an Edgar Davids erinnert, stammt aus Lissabons Problemviertel Musgueira, ist Sohn einer saotomensisch-kapverdischen Einwandererfamilie. Weil seine Mutter die Geburt erst fünf Jahre später durch die Taufe offizialisierte, wurde sein wahres Alter angezweifelt. Benfica ließ einen Knochen- und Gebisstest machen. Seither ist das Geburtsjahr 1997 bestätigt. Sanches ist wirklich erst 19 Jahre alt.

35 HULK SHANGHAI SIPG [46,9]

Stürmischer Chinese. Hulk wechselte für über 55 Millionen Euro nach Shanghai.

35. HULK SHANGHAI SIPG

46,9

Name Givanildo Vieira de Souza (Hulk) Geburtstag 25. Juli 1986 Nationalität Brasilien Verein Zenit St. Petersburg / Shanghai SIPG Position Sturm Marktwert 32 Millionen Euro Transfersumme 55,80 Millionen Euro (32 Mio. + 55,80 Mio. = 87,80 Mio. : 2 = 43,9 Punkte) Titel 2016 Pokalsieger (3) Punktzahl 46,9 Als er in Tokio stürmte, haben sie ihn Hulk getauft. Weil sein Verein Tokio Verdy in grünen Trikots auflief und der brasilianische Stürmer die körperbetonte Spielweise bevorzugte, trägt er den Spitznamen der Komikfigur. Seither heißt Givanildo Vieira de Souza in aller Welt Hulk. Als Hulk holte er 2012 Olympiasilber, als Hulk wurde er bei der WM im eigenen Land Vierter. Was kaum einer weiß: Hulk war einer der teuersten Transfers im Sommer 2016. Da wechselte er für die Wahnsinns-Ablösesumme von 55,8 Millionen Euro von St. Petersburg nach Shanghai in die chinesische Liga. Ein Zeichen, dass auch der chinesische Fußball bereit ist, in die Marktwert-Diskussion des europäischen Fußballs einzusteigen. Hulk, der Stürmer, im brasilianischen Campina Grande aufgewachsen, begann seine Profikarriere 2005 in Japan. Nach 44 Toren in 55 Spielen wechselte der schussgewaltige Linksfuß 2008 für 19 Millionen Euro zum FC Porto. Auch hier traf der Ballermann in 99 Spielen 54-mal, was Zenit St. Petersburg 55 Millionen wert war. Nun also der neue Rekordtransfer nach China.

36 CECS FÀBREGAS CHELSEA LONDON [45]

Dreh- und Angelpunkt. Ces Fàbregas trägt auch bei Chelsea das Trikot mit der Nummer 4, ist Spielmacher der Conte-Elf.

36. CECS FÀBREGAS CHELSEA LONDON

45

Name Francesc Fàbregas Soler

Geburtstag 4. Mai 1987 Nationalität Spanien Verein Chelsea London Position Mittelfeld Marktwert 45 Millionen Euro Punktzahl 45 Das spanische Mittelfeld-As ist ein Pendler zwischen den Welten, zwischen Spanien und England. Auch mit 29 Jahren ist der zentrale Mittelfeldspieler noch immer eine der begehrtesten Offensivkräfte Europas. Seine Erfolgsliste ist lang: Er ist englischer Meister und spanischer Meister, dazu Welt- und Europameister. Fàbregas stammt aus der Jugend des FC Barcelona. Weil er sich im katalanischen Starensemble keine Chancen ausrechnete, wechselte er bereits mit 16 Jahren zum FC Arsenal, war mit 16 Jahren und 177 Tagen der bis dahin jüngste Spieler im Arsenal-Team und wurde als Nachfolger von Patrick Vieira gefeiert. Deshalb trägt er auch bis heute die Rückennummer 4, obwohl er zeitweise sogar als »falsche 9« aufgestellt wurde. Dem technisch brillanten Mittelfeldspieler wurde anfangs Aggressivität und Torgefährlichkeit abgesprochen. Doch mit zunehmendem Alter etablierte er sich in der Weltspitze. 2011 erfüllte er sich einen Kindheitstraum und kehrte nach Barcelona zurück. 5 Millionen der 38 Millionen Ablöse übernahm er sogar selbst, weil er auf Gehalt verzichtete. Mit Barça wurde er Meister und Pokalsieger, kehrte aber 2014 in die Premier League zurück, diesmal zu Mourinhos FC Chelsea. Hier ist er nach wie vor Dreh- und Angelpunkt.

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37 EDINSON CAVANI PARIS ST. GERMAIN [45]

Da, wo es wehtut. Cavani, Mittelstürmer von Paris St. Germain, behauptet sich in vorderster Front, hier gegen Fouad Chafik aus Dijon.

37. EDINSON CAVANI PARIS ST. GERMAIN

45

Name Edinson Roberto Cavani Gómez www.Ebook777.com

Geburtstag 14. Februar 1987 Nationalität Uruguay Verein Paris St. Germain Position Sturm Marktwert 37 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 45 In seiner Heimat haben sie ihm längst ein Denkmal gesetzt. Edinson Cavani wurde bereits 2014 zum Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Salto ernannt. Da hatte er gerade besondere Schlagzeilen geliefert: Einen verwandelten Elfmeter gegen Lille feierte er mit der Pistolero-Geste, sah dafür Gelb. Als er gegen die Karte protestierte und dabei den Schiedsrichter am Arm fasste, sah er Gelb-Rot. Ein Platzverweis aus dem Raritätenkabinett, der nicht nur in seiner Heimat auf Unverständnis stieß. Der Mittelstürmer aus Uruguay, seit 2013 bei Paris St. Germain und gemeinsam mit Zlatan Ibrahimović Titelgarant beim französischen Meister, hat italienische Wurzeln. Sein Großvater wanderte nach Uruguay aus. In Italien (US Palermo) begann auch seine Europa-Karriere. Aber erst in Neapel (2010 bis 2013) reifte er zum internationalen Star, erzielte 78 Tore in 104 Spielen und steigerte seinen Marktwert auf 64,5 Millionen Euro. Für diese Summe wechselte er nach Paris. Und der nächste Poker ist eröffnet. Der Vertrag von Cavani läuft bis 2018. Will Paris Cavani noch vergolden, steht ein Transfer 2017 ins Haus. Bisher zeigte der Mittelstürmer keine Anstalten, seinen Vertrag vorzeitig zu verlängern.

38 ISCO REAL MADRID [45]

Eleganz. Mit dem Außenrist schirmt Isco den Ball ab, gilt im Trikot von Real Madrid als großer Techniker.

38. ISCO REAL MADRID

45

Name Francisco Román Alarcón Suárez (Isco) Geburtstag 21. April 1992

Nationalität Spanien Verein Real Madrid Position Mittelfeld Marktwert 35 Millionen Euro Titel 2016 C L (10) Punktzahl 45 Seit 2012 ist er ein »Golden boy«. Dieses Prädikat erhält der beste Nachwuchsspieler Europas. Isco hat ihn, weil er beim FC Malaga schnell für Furore sorgte. Mit ihm als Strategen, Antreiber und torgefährlichen Mittelfeldspieler qualifizierte sich Malaga erstmals für die Champions League, kam bis ins Viertelfinale. Daraufhin wechselte Isco 2013 zu Real Madrid. Obwohl er bereits über 100 Einsätze für Real in der Primera Division vorweisen kann, hat er bei der großen Konkurrenz mit Modrić, Kroos oder Rodríguez noch immer keinen Stammplatz sicher. Deshalb verzichtete auch Nationaltrainer del Bosque, ihn ins Aufgebot für die Euro 2016 zu berufen. Isco, technisch stark, torgefährlich dazu, gilt auch deshalb als begehrtes Transferobjekt. Obwohl er bei den Champions League-Triumphen 2014 und 2016 zum Aufgebot gehörte, stand er zweimal nicht in der Finalelf. Sein Vertrag läuft bis 2018. Durchaus möglich, dass er im Sommer 2017 wechselt. Bei jedem anderen Verein als Real hätte Isco vermutlich einen Stammplatz.

39 JOÃO MÁRIO INTER MAILAND [45]

Durchsetzungskraft. João Mário hat sich bei Inter Mailand integriert, setzt sich hier gegen Romas Florenzi durch.

39. JOÃO MÁRIO

INTER MAILAND

45

Name João Mário Naval da Costa Eduardo Geburtstag 19. Januar 1993 Nationalität Portugal Verein Sporting Lissabon / Inter Mailand Position Mittelfeld Marktwert 30 Millionen Euro Transfersumme 40 Millionen Euro (30 Mio. + 40 Mio. = 70 Mio. : 2 = 35 Punkte) Titel 2016 Europameister (10) Punktzahl 45 Er gilt als einer der Shooting-Stars in ganz Europa. Der Portugiese João Mário ist eine der Entdeckungen von Portugals Nationaltrainer Fernando Santos. Er vertraute dem hageren Mittelfeldspieler, setzte den 23-Jährigen in seine Schaltzentrale und wurde mit ihm Europameister. Mário war einer von fünf Spielern, die in allen EMSpielen eingesetzt wurden. João Mário stammt aus Porto. Aber ausgebildet wurde er bei Sporting Lissabon. Er durchlief alle Jugend-Nationalmannschaften, brachte es auf über 70 Einsätze in den Nachwuchsteams seines Landes. Von der U 15 bis zur U 21 war er stets Leistungsträger, sammelte auch bei EM- und WM-Endrunden internationale Erfahrung. Fernando Santos entdeckte ihn 2014 für die A-Nationalmannschaft, ließ ihn im Freundschaftsspiel gegen Frankreich debütieren. Da entwickelte er sich zu einem Eckpfeiler und spielte sich in die Notizbücher der europäischen Scouts. Nach der Euro wechselte er in die Serie A zu Inter Mailand. Die Italiener überwiesen stolze 40 Millionen Euro auf das Konto von Sporting Lissabon.

40 ÁLVARO MORATA REAL MADRID [43]

Kopf voraus. Alvaro Morata weiß, wo das Tor steht. Hier erzielt er ein Kopfballtor gegen Sporting Lissabon. Rechts: Ronaldo.

40. Álvaro MORATA REAL MADRID

43

Name Álvaro Borja Morata Martín Geburtstag 23. Oktober 1992 Nationalität Spanien Verein Juventus Turin / Real Madrid

Position Sturm Marktwert 40 Millionen Euro Transfersumme 30 Millionen Euro (40 Mio. + 30 Mio. = 70 Mio. : 2 = 35 Punkte) Titel 2016 Meister (5), Pokalsieg (3) Punktzahl 43 Benzema, Ronaldo, Bale: In dieser Angriffsreihe war kein Platz für Álvaro Morata, der bereits mit 15 Jahren zu Real Madrid kam. 37 Einsätze in vier Jahren waren ihm zu wenig. Deshalb wechselte er 2014 nach Italien. Weil aber Real die Qualitäten zu schätzen wusste, vereinbarten sie bei dem Transfer zu Juventus Turin ein Rückkaufrecht für 30 Millionen Euro. Diese Option wurde im Sommer 2016 genutzt. Denn bei Juve hatte sich Morata durchgesetzt und internationale Klasse bewiesen. Im Halbfinale 2015 hatte er gegen seinen Heimatverein in Hin- und Rückspiel getroffen, Juve ins Finale gebracht und Real aus der Champions League geworfen. Auch im Endspiel von Berlin gegen Barcelona gelang ihm das Tor zum 1:1, Barça aber holte letztlich den Titel. Einer der begehrtesten Stürmer Europas ist also wieder zu Hause. Sein Wechsel war übrigens der einzige Transfer, den Real im Sommer 2016 getätigt hat.

41 JORDI ALBA FC BARCELONA [43]

Einsatz. Jordi Alba kämpft um jeden Ball und zeigt Offensivqualitäten. Der Linksverteidiger des FC Barcelona begann seine Karriere als Stürmer.

41. Jordi ALBA FC BARCELONA Name Jordi Alba Ramos

43

Geburtstag 21. März 1989 Nationalität Spanien Verein FC Barcelona Position Abwehr Marktwert 35 Millionen Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 43 Er ist nur 170 Zentimeter klein, aber als Linksverteidiger einer der Größten der Welt. Jordi Alba ist nicht nur beim FC Barcelona, sondern seit 2011 auch in Spaniens Nationalmannschaft eine feste Größe. Der Katalane begann seine Karriere in Barcelona, wechselte aber im Alter von 16 Jahren in die Jugend des FC Valencia. Hier begann auch seine Profikarriere. Er wirbelte auf dem linken Flügel und erwies sich als torgefährliche Offensivkraft. Aber erst beim Zweitligisten Gimnastic, wohin er 2008 ausgeliehen wurde, gelang ihm der Durchbruch. Da fiel er auch als Raubein auf und erhielt in 35 Spielen zehn gelbe Karten. Vergessen. Als Valencias Abwehr durch Verletzungsprobleme gehandicapt war, wurde Alba zum Verteidiger umgeschult. Seit 2012 ist er beim FC Barcelona und aus der Stammelf nicht mehr wegzudenken. Drei Meistertitel und der Gewinn der Champions League stehen auf seiner Vita. Zudem wurde er 2012 Europameister.

42 LUCAS MOURA PARIS ST. GERMAIN [43]

Zauberfuß. Elegant nimmt Lucas den Ball mit, zeigt im Spiel seine technische Klasse. Er kam bereits im Alter von 20 Jahren zu Paris St. Germain.

42. Lucas MOURA PARIS ST. GERMAIN

43

Name Lucas Rodrigues Moura da Silva Geburtstag 13. August 1992 Nationalität Brasilien Verein Paris St. Germain Position Sturm Marktwert 35 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 43 Wer in Brasilien in jungen Jahren auffällig wird, der wird von europäischen TopKlubs gescoutet. So war es auch bei Lucas Moura. Bereits mit 18 Jahren war er Stammspieler beim FC São Paulo, wirbelte auf dem rechten Flügel und erwies sich auch als torgefährlich. 28 Tore in 103 Ligaspielen sind für ein Nachwuchstalent Top-Werte. Als er 20 war, holte ihn Paris St. Germain nach Europa. Der brasilianische Junioren-Nationalspieler glänzte 2011 mit der U-20. Bei der Südamerika-Meisterschaft wurde er in jeder Partie eingesetzt, erzielte nach Neymar die meisten Tore. Deshalb gehörte er auch zu jener Olympiaauswahl, die 2012 in London Gold holen sollte, das Finale aber gegen Mexiko verlor. Seit 2013 spielt er für Paris und war wichtiger Bestandteil jener Mannschaft, die viermal in Serie die französische Meisterschaft gewann.

43 DAVID DE GEA MANCHESTER UNITED [43]

Siegesfaust. David de Gea ist Rückhalt bei ManU und Nachfolger von Iker Casillas im Tor der Spanier.

43. David DE GEA MANCHESTER UNITED

43

Name David de Gea Quintana Geburtstag 7. November 1990 Nationalität Spanien Verein Manchester United Position Torwart Marktwert 40 Millionen Euro Titel 2016 Pokalsieger (3) Punktzahl 43 Im Top-100-Ranking ist David de Gea nach Manuel Neuer der zweitbeste Torwart. Der 25-jährige Spanier gilt als potenzieller Nachfolger von Torwartlegende Iker Casillas. Sein erstes Turnier bestritt er bei der Euro 2016, als die Spanier allerdings im Achtelfinale ausschieden. De Gea, 192 Zentimeter groß, wechselte 2011 von Atlético Madrid auf die Insel, kam als Europa-League-Gewinner zu Manchester United. Mit ManU wurde er 2013 Meister. 2015 war sein Transfer zu Real Madrid bereits beschlossene Sache. Auch Real hatte ihn als würdigen Nachfolger von Casillas auserkoren. Er sollte im Tausch mit Navas wechseln. Der Transfer scheiterte im letzten Moment, weil die notwendigen Unterlagen zu spät beim spanischen Verband eintrafen. Daraufhin verlängerte de Gea seinen Vertrag bei ManU und ist nach anfänglichen Schwierigkeiten unumstritten die Nummer 1 im Tor des englischen Rekordmeisters.

44 DOUGLAS COSTA FC BAYERN MÜNCHEN [43]

Aufsteiger. Douglas Costa galt schon immer als großes Talent, bei den Bayern stieg er zum internationalen Star auf.

44. Douglas COSTA FC BAYERN MÜNCHEN Name Douglas Costa de Souza Geburtstag 14. September 1990

43

Nationalität Brasilien / Portugal Verein FC Bayern München Position Sturm Marktwert 35 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 43 Sein Stern ging im März 2008 auf. Beim Punta Cup in Uruguay wurde er Torschützenkönig und zum besten Spieler gewählt. Costa galt als eines der größten Talente des brasilianischen Fußballs, glänzte durch Schnelligkeit und Tordrang. So verhalf er Porto Alegre zur Vizemeisterschaft. Obwohl viele europäische Top-Klubs, darunter der FC Chelsea, das Talent im Auge hatten, wechselte Costa 2010 für rund 6,5 Millionen Euro zu Schachtar Donezk in die Ukraine. Er selbst hielt 20 Prozent der Transferrechte. Mit Donezk spielte er Champions League, auch gegen den FC Bayern. Die Münchner waren von seiner Schnelligkeit und Spielauffassung dermaßen überzeugt, dass sie den Brasilianer 2015 nach München lockten und dafür mehr als 30 Millionen Euro überwiesen. Weil Porto Alegre 20 Prozent der Transferrechte hielt, gingen rund sechs Millionen direkt nach Brasilien. In München gilt Costa als Nachfolger von Robben oder Ribéry, kann sowohl rechts wie links außen spielen. In seinem ersten Bayern-Jahr bereitete er 14 Treffer vor, war damit bester Vorlagengeber, gewann Meisterschaft und Pokal.

45 LEONARDO BONUCCI JUVENTUS TURIN [43]

Abwehrbollwerk. Leonardo Bonucci mit Torwartlegende Gigi Buffon bei Juventus und in der Nationalmannschaft.

45. Leonardo BONUCCI

JUVENTUS TURIN

43

Name Leonardo Bonucci Geburtstag 1. Mai 1987 Nationalität Italien Verein Juventus Turin Position Abwehr Marktwert 35 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 43 Der 1,90 m große Abwehrspieler ist ein Erfolgsgarant. Seit 2010 spielt er bei Juventus Turin, mit ihm gewann Juve fünfmal den Scudetto, die italienische Meisterschaft. Welchen Stellenwert er hat, zeigt sich auch in der Nationalmannschaft. Hier ist er Elfmeterschütze Nummer eins, verwandelte bei der Euro 2016 den Elfmeter zum 1:1 gegen Deutschland. Im Elfmeterschießen allerdings scheiterte er an Manuel Neuer. Der Karrierestart verlief übrigens holprig. Er stammt aus der Jugend von Inter Mailand, wurde hin- und hergeschoben, nach Treviso, Pisa und Bari, das sich schließlich die Transferrechte sicherte. Inter hatte keine Verwendung für den Innenverteidiger. In Bari, inzwischen 22 Jahre alt, wurde er Stammspieler. Juventus erkannte das Talent des eisenharten Abwehrspielers, holte ihn vor sechs Jahren nach Turin. Seither gehört er auch zur Nationalmannschaft.

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46 ANDRÉ GOMES FC BARCELONA [42,5]

Groß und stark. Gomes – hier gegen Sevilla – weiß sich auch in neuer Umgebung zu behaupten.

46. André GOMES FC BARCELONA

42,5

Name André Filipe Tavares Gomes Geburtstag 30. Juni 1993

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Nationalität Portugal Verein FC Valencia / FC Barcelona Position Mittelfeld Marktwert 30 Millionen Euro Transfersumme 35 Millionen Euro Mio. + 35 Mio. = 65 Mio. : 2 = 32,5 Punkte) Titel 2016 Europameister (10) Punktzahl 42,5 Die Zahlen sind beeindruckend. 35 Millionen Euro überwies Barcelona an Valencia. Im Erfolgsfall kommen 20 Millionen hinzu. Und wenn Gomes zum Fußballer Europas gewählt werden sollte, werden noch einmal 15 Millionen fällig. Solche Zahlen für André Gomes zeugen von Vertrauen. Noch liegt er in dieser Rangliste nur auf Platz 46 – Tendenz nach oben! Der portugiesische Mittelfeldspieler, 2014 von Benfica Lissabon zum FC Valencia nach Spanien gewechselt, verlor seinen Stammplatz während der Europameisterschaft durch Verletzung. Dennoch hatte er großen Anteil daran, dass Portugal erstmals die Kontinentalmeisterschaft gewinnen konnte, bereitete den ersten Turniertreffer durch Nani gekonnt vor. Barcelona schnappte sich den Ausnahmefußballer, der schon bei den Junioren stets die Kapitänsbinde getragen hatte und dadurch Leaderqualitäten belegen konnte. Barça hat seine Ablösesumme auf 100 Millionen Euro festgeschrieben und ihn mit einem Fünfjahresvertrag ausgestattet.

47 N’GOLO KANTÉ CHELSEA LONDON [42,75]

Kometenhafter Aufstieg. N’golo Kanté spielte vor zwei Jahren noch in Frankreichs 2. Liga, jetzt für Chelsea.

47. N’golo KANTÉ CHELSEA LONDON

42,75

Name N’golo Kanté Geburtstag 29. März 1991 Nationalität Frankreich Verein Leicester City / Chelsea London Position Mittelfeld Marktwert 30 Millionen Transfersumme 35,5 Millionen (30 Mio. + 35,5 Mio. = 65,5 Mio. : 2 = 32,75 Pkt.) Titel 2016 Meister (10) Punktzahl 42,75 Seine Karriere gleicht einem märchenhaften Aufstieg. Bis 2014 spielte der Franzose malischer Herkunft noch in der 2. Liga, schaffte mit SM Caen den Aufstieg in die 1. französische Liga und gab seinen Stammplatz im defensiven Mittelfeld nicht mehr her. 2015 wurde Leicester City auf ihn aufmerksam und lockte ihn auf die Insel. Leicester zahlte eine Ablöse von rund 8 Millionen Euro. Mit Kanté als Stabilisator und Stammspieler wurde Leicester Sensations-Meister in der Premier League und der rasante Aufstieg von Kanté ging weiter. Im Sommer wechselte er für 35,5 Millionen Euro zum FC Chelsea. Innerhalb eines Jahres war sein Marktwert in astronomische Höhen geschnellt. Erst im März 2016 debütierte Kanté im Freundschaftsspiel gegen die Niederlande für Frankreich, gehörte dann zu jener Elf, die im eigenen Land Vize-Europameister wurde. Das Finale allerdings erlebte er nur auf der Ersatzbank. Zuvor hatte er durch zwei gelbe Karten seinen Stammplatz verloren.

48 JOHN STONES MANCHESTER CITY [41,5]

Zwiegespräch. Pep Guardiola mit seinem neuen Abwehrspieler John Stones, der bei ManCity die Nummer 24 trägt.

48. John STONES

Manchester City

41,5

Name John Stones Geburtstag 28. Mai 1994 Nationalität England Verein Manchester City Position Abwehr Marktwert 28 Millionen Euro Transfersumme 55 Millionen Euro (28 Mio. + 55 Mio. = 83 Mio. : 2 = 41,5 Punkte) Punktzahl 41,5 In England ist vieles anders als anderswo. Das gilt für Ablösesummen ganz besonders. 55 Millionen Euro zahlte Manchester City für den Innenverteidiger an den FC Everton. Er ist damit der teuerste Abwehrspieler der Welt. Dabei ist John Stones noch nicht einmal Stammspieler in der Nationalspieler, gehörte zwar zu Englands Aufgebot für die Euro 2016, stand aber keine Minute auf dem Platz. Stones, 188 Zentimeter groß und entsprechend kopfballstark, gilt als kompromissloser Abräumer. Schon mit 17 debütierte er beim FC Barnsley, wechselte mit 19 zum FC Everton und erhielt nun bei der Elf von Pep Guardiola einen Sechsjahresvertrag. Mit Everton sammelte er erste internationale Erfahrung in der Europa League. Die hohe Ablösesumme katapultiert ihn in diesem Ranking auf Platz 48, obwohl er noch keine Titel vorweisen kann. Mit 22 gilt er noch immer als Talent, vielleicht sogar als Englands größtes Abwehrtalent.

49 DAVID LUIZ CHELSEA LONDON [41,25]

Markenzeichen. David Luiz mit wallendem Lockenkopf. Seit Sommer spielt der Brasilianer wieder für Chelsea.

49. David LUIZ CHELSEA LONDON

41,25

Name David Luiz Moreira Marinho Geb. 22. April 1987 Nationalität Brasilien Verein Paris St. Germain / Chelsea London) Position Abwehr Marktwert 28 Millionen Euro Transfersumme 38,5 Millionen Euro (28 Mio. + 38,5 Mio. = 66,5 Mio. : 2 = 33,25 Punkte) Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 41,25 Sein Lockenkopf ist weltberühmt. Er war Kapitän jener Mannschaft, die im WMHalbfinale 2014 gegen Deutschland 1:7 verlor. Er gewann 2012 die Champions League, 2013 die Europa League. In Portugal wurde er 2010 zum Fußballer des Jahres gewählt. Der brasilianische Abwehrspieler hat schon (fast) alles erlebt. Nun spielt er wieder für den FC Chelsea. Für den Verein, von dem er 2014 gewechselt war. 49,5 Millionen zahlte Paris St. Germain damals, die bis dahin höchste Ablösesumme für einen Abwehrspieler. Für 38,5 Millionen kehrte er nun an die Stanford Bridge zurück, weil der neue Trainer Conte einen Abwehrleader suchte. Luiz kam bereits mit 18 Jahren nach Portugal, begann bei Vitoria und Benfica seine Karriere. Er wird sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld eingesetzt und verfügt über einen harten Schuss. Mit Paris wurde er zweimal Meister. Nun hofft Chelsea auf ihn, seine Entschlossenheit und seine Leaderqualitäten, um an alte Erfolge anknüpfen zu können.

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50 RAHEEM STERLING MANCHESTER CITY [40]

Schnell, dribbelstark, torgefährlich. Raheem Sterling gilt als größtes englisches Stürmertalent, lässt hier gleich sechs Birminghamer stehen.

50. Raheem STERLING MANCHESTER CITY

40

Name Raheem Shaquille Sterling Geb. 8. Dezember 1994

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Nationalität England Verein Manchester City Position Sturm Marktwert 40 Millionen Euro Punktzahl 40 62,5 Millionen Euro zahlte ManCity vor einem Jahr für das vielleicht größte englische Stürmertalent. Raheem Sterling kann rechts wie links spielen, schoss in seiner ersten Saison bereits sechs Tore und durfte mit zur Euro 2016 nach Frankreich. Hier war er Stammspieler. Sterling wurde von Rafael Benítez bei Queens Park Rangers entdeckt und in die Jugend des FC Liverpool gelockt. Er war mit 17 Jahren und 107 Tagen der zweitjüngste Spieler, der je für Liverpool in der Premier League zum Einsatz kam. Mit 21 Jahren hatte er bereits 95 Spiele in der Premier League bestritten. Das weckte Begehrlichkeiten, besonders bei den Scheichs von ManCity. Der Rechtsfüßler, der auch die jamaikanische Staatsbürgerschaft besitzt und in der Hauptstadt Kingston geboren wurde, durchlief alle englischen JugendAuswahlmannschaften und debütierte bereits mit 18 Jahren in der englischen Nationalmannschaft. Pep Guardiola will das Juwel weiter schleifen und ihn noch torgefährlicher machen.

Europäischer Überflieger. Renato Sanches war der jüngste Spieler im Team von Europameister Portugal. Schon vor dem Turnier hatte er sich für Bayern München entschieden.

51 DIEGO GODÍN ATLÉTICO MADRID [40]

51. Diego GODÍN ATLÉTICO MADRID

40

Name Diego Roberto Godín Leal Geburtstag 16. Februar 1986 Nationalität Uruguay / Spanien Verein Atlético Madrid Position Abwehr Marktwert 40 Millionen Euro Punktzahl 65

Madrid gegen Madrid, Karim Benzema (Real) gegen Diego Godín (Atlético), der französische Mittelstürmer gegen das Abwehrbollwerk aus Uruguay. Seit Godín 2010 zu Atlético wechselte, entwickelte sich sein Klub zur europäischen Spitzenmannschaft. Die Fans verehren ihn, seit 2014 er letzten Spieltag das 1:1 in Barcelona köpfte und Atlético damit zum spanischen Meister machte.

52 HENRIKH MHKITARYAN MANCHESTER UNITED [40]

52. Henrik MHKITARYAN MANCHESTER UNITED

40

Name Henrik Mhkitaryan Geburtstag 21. Januar 1989 Nationalität Armenien Verein Borussia Dortmund / Manchester United Position Mittelfeld Marktwert 38 Millionen Euro Transfersumme 42 Millionen Euro (38 Mio. + 42 Mio. = 80 Mio. : 2 =

40 Punkte) Punktzahl 40 So ist er, der Armenier. Schnell, technisch versiert (wie hier im Manchester-Derby gegen Otamendi), aber auch hochgradig sensibel. Während Tuchel ihn in Dortmund zum Top-Star aufbaute, stellte Mourinho den Ex-Dortmunder aufs Abstellgleis. Der BVB wollte ihn halten. Als Mhkitaryan mit Streik drohte, nahm Dortmund lieber die 42 Millionen aus Manchester …

53 GRANIT XHAKA ARSENAL LONDON [40]

53. Granit XHAKA ARSENAL LONDON

40

Name Granit Xhaka Geburtstag 27. September 1992 Nationalität Albanien / Schweiz Verein Borussia Mönchengladbach / Arsenal London Position Mittelfeld Marktwert 35 Millionen Euro Transfersumme 44 Millionen (35 Mio. + 55 Mio.= 80 Mio. : 2 =

40 Punkte) Punktzahl 40 Arsenal London holte den Schweizer mit albanischen Wurzeln im Sommer aus Mönchengladbach. Granit Xhaka, hier gegen César Azpilicueta von Chelsea, gilt als Mega-Talent. Ein exzellenter Sechser, Stratege, starker Zweikämpfer, mit Schussund Leaderqualitäten. Nie zuvor kassierte Gladbach so viel für einen Spieler wie für ihn.

54 MARCO REUS BORUSSIA DORTMUND [40]

54. Marco Reus BORUSSIA DORTMUND Name Marco Reus Geburtstag 31. Mai 1989 Nationalität Deutschland Verein Borussia Dortmund Position Sturm Marktwert 40 Millionen Punktzahl 40

40

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Sie lieben ihn in Dortmund, er ist zum Inbegriff der stürmischen Borussia geworden. Marco Reus, in Dortmund geboren, aber in Gladbach zum Star gereift, stürmt seit 201 2 für die Borussia und hatte viel Verletzungspech. Nach der WM 2014 fand auch die Euro 2016 ohne den schussgewaltigen Stürmer statt.

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55 LEROY SANÉ MANCHESTER CITY [40]

55. LEROY SANÉ MANCHESTER CITY

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Name Leroy Sané Geburtstag 11. Januar 1996 Nationalität Deutschland / Frankreich Verein Schalke 04 / Manchester City Position Mittelfeld Marktwert 30 Millionen Euro Transfersumme 50 Millionen Euro

(30 Mio. + 50 Mio. = 80 Mio. : 2 = 40 Punkte) Punktzahl 65 Pep Guardiola wollte Deutschlands Shooting-Star unbedingt haben. Nach 47 Bundesliga-Spielen mit elf Toren zahlte Manchester City sagenhafte 50 Millionen Euro an Schalke. Kein Bundesliga-Spieler war bis dahin teurer. Leroy Sané, hier gegen Harry Arter von Bournemouth, gilt als Deutschlands größtes Stürmer-Talent.

56 RAPHAËL VARANE REAL MADRID [40]

56. Raphaël VARANE REAL MADRID

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Name Raphaël Varane Geburtstag 25. April 1993 Nationalität Frankreich Verein Real Madrid Position Abwehr Marktwert 30 Millionen Pers. Erfolge 2016 CL (10)

Punktzahl 40 Raphael Varane im Zweikampf mit Bas Dost: Der französische Abwehrspieler, von Zidane persönlich in Lens entdeckt, spielt seit 2011 bei Real Madrid, gewann bereits zweimal die Champions League mit den Königlichen. Mit seinen 23 Jahren hat er bereits 100 Ligaspiele für Real bestritten, gilt als einer der besten Innenverteidiger der Welt.

57 WILLIAM CARVALHO SPORTING LISSABON [40]

57. William CARVALHO Sporting Lissabon

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Name William Silva de Carvalho Geburtstag 7. April 1992 Nationalität Angola / Portugal Verein Sporting Lissabon Position Mittelfeld Marktwert 30 Millionen Titel 2016 Europameister (10) Punktzahl 65

William Carvalho, in Angola geboren, ist der einzige Spieler in den Top 100 aus Portugals Liga. Der Mittelfeldstar von Sporting Lissabon, hier im Duell mit André vom FC Porto, wurde 2015 zum besten Spieler bei der U-21-EM gewählt und gehörte zur Stammelf bei Portugals überraschendem EM-Sieg 2016.

58 MARCELO REAL MADRID [40]

58. MARCELO REAL MADRID

40

Name Marcelo Vieira da Silva Júnior Geburtstag 12. Mai 1988 Nationalität Brasilien Verein Real Madrid Position Abwehr Marktwert 30 Millionen Euro Titel 2016 CL (10) Punktzahl 40

Der Brasilianer gehört bereits seit 2007 zum Inventar von Real. Der Außenverteidiger mit der Löwenmähne, hier gegen Lazar Markovié von Sporting Lissabon, besticht durch Schnelligkeit, technische Raffinesse und seine Offensivqualitäten. 2008 und 2012 nahm er an Olympia teil, brachte aus London eine Silbermedaille mit.

59 ROMELU LUKAKU FC EVERTON [40] Für den FC Chelsea (2011 bis 2014) war er nicht gut genug. Seit der Belgier Romelu Lukaku aber für den FC Everton stürmt, schießt er auch Tore – wie hier gegen Stoke City. Für Belgien traf er in 53 Spielen 19-mal, auch bei der Euro. 2015 war er Torschützenkönig der Europa-League. Ein Vollblutstürmer, kraftvoll und torgefährlich.

59. Romelu LUKAKU FC EVERTON

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Name Romelu Menama Lukaku Bolingoli Geburtstag 13. Mai 1993 Nationalität Belgien Kongo / DR

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Verein FC Everton Position Sturm Marktwert 40 Millionen Euro Punktzahl 40

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60 WAYNE ROONEY Manchester united [38] Zweikampf der Generationen: Wayne Rooney (Manchester United) gegen Kevin De Bruyne (Manchester City). Seit 2014 ist Rooney Kapitän bei Manu und von der englischen Nationalmannschaft. Englands Vorzeigeprofi und Rekordtorschütze, jüngster Nationalspieler, jüngster Torschütze, ist zwar in die Jahre gekommen, aber auch eine Ikone: fünfmal Meister (zuletzt 2013), dazu Champions League-Sieger 2008.

60. Wayne ROONEY MANCHESTER UNITED Name Wayne Mark Rooney Geburtstag 24. Oktober 1985

38

Nationalität England Verein Manchester United Position Sturm Marktwert 35 Millionen Euro Titel 2016 Pokalsieger (3) Punktzahl 38

61 MAREK HAMŠÍK SSC NEAPEL [38] Das Markenzeichen des Slowaken in Diensten vom SSC Neapel (seit 2007) ist weithin sichtbar: Die Irokesen-Frisur. Und jubeln kann er auch wie hier gegen Benfica. Der Mittelfeldspieler, in Bystric in der Tschechoslowakei geboren, wurde bereits 2008 zum besten Nachwuchsspieler der Serie A gekürt. Er ist extrem torgefährlich, hat fast 100 Tore in der Serie A erzielt.

61. Marek HAMŠÍK SSC NEAPEL

38

Name Marek Hamšík Geburtstag 27. Juli 1987 Nationalität Slowakei

Verein SSC Neapel Position Sturm Marktwert 38 Millionen Euro Punktzahl 38

62 MARQUINHOS PARIS ST. GERMAIN [38] Der 22-jährige Innenverteidiger – hier im Spiel gegen St. Étienne – kam bereits mit 18 Jahren aus São Paulo nach Europa, spielte zunächst für den AS Rom, seit 2013 für Paris St. Germain. Nach der WM 2014 wurde er zum Stammspieler der Seleção, der brasilianischen Nationalelf, und ist ein wichtiger Stabilisator in der Abwehr von Frankreichs Meister von 2014, 2015 und 2016.

62. MARQUINHOS PARIS ST. GERMAIN

38

Name Marcos Aoás Corrêa (Marquinhos) Geburtstag 14. Mai 1994 Nationalität Brasilien / Portugal Verein Paris St. Germain Position Abwehr Marktwert 30 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5),

Pokalsieger (3) Punktzahl 38

63 Andrés INIESTA FC BARCELONA [38] Europas Fußballer des Jahres 2012 ist Weltmeister und Doppel-Europameister mit Spanien. Der Spielmacher des FC Barcelona (hier gegen Sampdoria Genua) ist einer der besten Mittelfeldspieler der Welt, genialer Stratege, oft Mann für die besonderen Momente. Im WM-Finale 2010 erzielte er das Siegtor. Viermal gewann er die Champions League.

63. Andrés INIESTA FC BARCELONA

38

Name Andrés Iniesta Luján

Geburtstag 11. Mai 1984 Nationalität Spanien Verein FC Barcelona Position Mittelfeld Marktwert 30 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 38

64 BLAISE MATUIDI PARIS ST. GERMAIN [38] Matuidi, dessen Eltern aus Angola stammen, ist auf dem Zenit. 2015 wurde der einzige Franzose in der Stammelf von Paris St. Germain zu Frankreichs Fußballer des Jahres gewählt. Der defensive Mittelfeldspieler, hier gegen St. Etienne, ist der Motor bei Frankreichs Abo-Meister, das Herzstück des Top-Klubs. Mit der Nationalelf wurde er Vize-Europameister.

64. Blaise MATUIDI PARIS ST. GERMAIN

38

Name Blaise Matuidi Geburtstag 9. April 1987 Nationalität Frankreich / Angola Verein Paris St. Germain

Position Mittelfeld Marktwert 30 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 38

65 MATS HUMMELS FC BAYERN MÜNCHEN [36,5] Neue, alte Kleider für Mats Hummels: In München geboren, kehrte er im Sommer zum FC Bayern zurück – für 38 Millionen. In Dortmund war er Kapitän, Leistungsträger, Antreiber. Nun bildet er mit Jérôme Boateng die WeltmeisterAbwehr des FC Bayern. »Ich will Titel gewinnnen«, so hatte er seinen Wechsel begründet und damit: »Ich will nach Hause.«

65. Mats HUMMELS FC BAYERN MÜNCHEN Name Mats Julian Hummels Geburtstag 16. Dezember 1988

36,5

Nationalität Deutschland Verein Borussia Dortmund / FC Bayern München Position Abwehr Marktwert 38 Millionen Euro Transfersumme 35 Millionen Euro (38 Mio. + 35 Mio. = 73 Mio. : 2 = 36,5 Punkte) Punktzahl 36,5

66 MARIO GÖTZE BORUSSIA DORTMUND [36] Deutschlands WM-Held – hier im Spiel gegen Wolfsburg – wurde in München nicht glücklich. Nicht unter Pep Guardiola, und auch Ancelotti wollte ihm keinen Stammplatz garantieren. Also holte Dortmund den »verlorenen Sohn« zurück – für 28 statt 35 Millionen. Mario Götze, ballsicher, schnell, torgefährlich, bekommt in Dortmund seine 2. Chance.

66. Mario GÖTZE BORUSSIA DORTMUND Name Mario Götze Geburtstag 3. Juni 1992

36

Nationalität Deutschland Verein FC Bayern München / Borussia Dortmund Position Mittelfeld Marktwert 28 Millionen Euro Transfersumme 28 Millionen Euro (28 Mio. + 28 Mio. = 56 Mio. : 2 = 28 Punkte Pers. Erfolge 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 36

67 CLAUDIO MARCHISIO JUVENTUS TURIN [36] Claudio Marchisio, hier im Spiel gegen Genua, ist in Turin geboren und bei Juventus eine Institution. Der Mittelfeldstratege ist seit 2009 Nationalspieler, wurde 2012 Vize Europameister. Die Euro 2016 verpasste er wegen eines Kreuzbandrisses. Fünf Meistertitel holte er mit Juve und ist auch mit 30 Jahren noch das Herzstück beim italienischen Rekordmeister.

67. Claudio MARCHISIO JUVENTUS TURIN

36

Name Claudio Marchisio Geburtstag 19. Januar 1986 Nationalität Italien

Verein Juventus Turin Position Mittelfeld Marktwert 28 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 36

68 ARDA TURAN FC BARCELONA [36] Arda Turn, der hier einen Treffer gegen Gijón feiert, ist der einzige türkische Nationalspieler in dieser Top 100. 2015 wechselte er von Atlético Madrid für 34 Millionen Euro zum Fc Barcelona, durfte aber nicht spielen, weil Barcelona gegen Transferauflagen verstoßen hatte. Erst seit Januar 2016 ist er Stammspieler im Mittelfeld des katalanischen Starensemble.

68. ARDA TURAN FC BARCELONA

36

Name Arda Turan Geburtstag 30. Januar 1987 Nationalität Türkei

Verein FC Barcelona Position Mittelfeld Marktwert 28 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 36

69 SADIO MANÉ FC LIVERPOOL [35,6] Der Linksaußen aus Senegal feiert sein Tor gegen Hull City. Der Stürmer war Wunschspieler von Jürgen Klopp und wechselte im Sommer vom FC Southampton zum FC Liverpool. Ins Rampenlicht spielte sich Mané bei Red Bull Salzburg (2012 bis 2014, 31 Tore), wo er seinen Transfer in die Premier League per Trainingsverweigerung durchgesetzt hatte.

69. Sadio MANÉ FC Liverpool

35,6

Name Sadio Mané Geburtstag 10. April 1992 Nationalität Senegal

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Verein FC Southampton / FC Liverpool Position Mittelfeld Marktwert 30 Millionen Euro Transfersumme 41,20 Millionen Euro (30 Mio. + 41,20 Mio. = 71,20 Mio. : 2 = 35,6 Punkte) Punktzahl 35,6

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70 GRZEGORZ KRYCHOWIAK PARIS ST. GERMAIN [35,3 ] Gemeinsam mit seinem Trainer Unai Emery kam der Pole – hier im EM-Viertelfinale gegen Portugal – vom Europa-League-Gewinner FC Sevilla nach Paris. St. Germain gab dem Innenverteidiger einen Fünfjahresvertrag. Er ist damit zurück in der League 1, wo er seit 2008 diverse Stationen durchlaufen hatte. Erst in Spanien wurde er zum Ass und damit auch für den Top-Klub interessant.

70.Grzegorz KRYCHOWIAK PARIS ST.GERMAIN Name Grzegorz Krychowiak Geburtstag 29. Januar 1990 Nationalität Polen

35,3

Verein FC Sevilla / Paris St. Germain Position Mittelfeld Marktwert 30 Millionen Euro Transfersumme 33,60 Millionen Euro (30 Mio. + 33,60 Mio. = 66,60 Mio. : 2 = 30,3 Punkte) Titel 2016 EL (5) Punktzahl 35,5

71 MIRALEM PJANIC JUVENTUS TURIN [35] Er spricht Bosnisch, Luxemburgisch, Deutsch, Englisch, Französisch. Er wuchs in Luxemburg auf, spielt aber für Bosnien. Und seit Sommer für Juventus Turin. Miralem Pjanić, torgefährlicher Spielmacher, ist seit 2011 in Italien und hat sich in der Serie A durchgesetzt.

71. Miralem PJANIC JUVENTUS TURIN

35

Name Miralem Pjanić Geburtstag 2. April 1990 Nationalität Bosnien-Herzegowina / Luxemburg Verein AS Rom / Juventus Turin

Position Mittelfeld Marktwert 38 Millionen Euro Transfersumme 32 Millionen Euro (38 Mio. + 32 Mio. Euro = 70 Mio. Euro : 2 = 35 Punkte) Punktzahl 35

72 AARON RAMSEY ARSENAL LONDON [35] Seit der Euro 2016 kennt ihn jeder. Er wurde in die EM-Elf gewählt als einer von zwei Waliser Spielern. Aaron Ramsey, hier im Spiel gegen Liverpool, wurde bereits 2008 von Arsène Wenger entdeckt und zu Arsenal gelockt. Ein torgefährlicher Mittelfeldspieler, der Arsenal 2014 den ersten Titel nach neun Jahren sicherte, das Siegtor im FA-Cup-Finale erzielte.

72. Aaron RAMSEY ARSENAL LONDON Name Aaron James Ramsey

35

Geburtstag 26. Dezember 1990 Nationalität Wales Verein Arsenal London Position Mittelfeld Marktwert 35 Millionen Euro Punktzahl 35

73 JAN OBLAK ATLÉTICO MADRID [35] Er ist ein Teufelskerl zwischen den Pfosten, slowenischer Nationaltorwart, Rückhalt im Kasten von Atlético Madrid (seit 2014). Jan Oblak ist einer von nur vier Torhütern im Klub der Top 100. Hier eine Szene aus dem Champions LeagueFinale gegen Real Madrid. Zweimal stand er im Finale, zweimal allerdings ohne Erfolg.

73. Jan OBLAK ATLÉTICO MADRID Name Jan Oblak Geburtstag 7. Januar 1993 Nationalität Slowenien Verein Atlético Madrid Position Torwart

35

Marktwert 35 Millionen Euro Punktzahl 35

74 SAÚL ÑÍGUEZ ATLÉTICO MADRID [35] Jérôme Boateng wird sich erinnern: Saúl war es, der das Siegtor im Halbfinale gegen die Bayern erzielt hatte. Seit der EM ist Saúl Ñíguez der 22-jährige Mittelfeldmann von Atlético Madrid, auch spanischer Nationalspieler. 2008 kam er von Real zum Nachbarn, weil er sich bei den Königlichen nicht wohlgefühlt hatte.

74. Saúl ÑÍGUEZ ATLÉTICO MADRID

35

Name Saúl Ñíguez Esclapez Geburtstag 21. November 1994

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Nationalität Spanien Verein Atlético Madrid Position Mittelfeld Marktwert 35 Millionen Euro Punktzahl 35

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75 ROBERTO FIRMINO FC LIVERPOOL [35] Roberto Firmino, hier gegen Toby Alderweireld von Tottenham, ist in der Bundesliga bestens bekannt. 2015 wechselte er von der TSV Hoffenheim zum Fc Liverpool. Der torgefährliche Techniker aus Brasilien glänzt neuerdings mit einem Haarzopf. Seit 2014 spielt er in der Seleção.

75. Roberto FIRMINO FC LIVERPOOL

35

Name Roberto Firmino Barbosa de Oliveira Geburtstag 2. Oktober 1991 Nationalität Brasilien Verein FC Liverpool

Position Sturm Marktwert 35 Millionen Euro Punktzahl 35

76 DIEGO COSTA CHELSEA LONDON [35] Der bullige Mittelstürmer, in Brasilien geboren, spielt seit 2014 für Spanien und für Chelsea. 36 Tore in seinen ersten 58 Ligaspielen zeigen: Er ist ein Torgarant.

76. Diego COSTA CHELSEA LONDON Name Diego da Silva Costa Geb. 7. Oktober 1988 Nationalität Spanien / Brasilien Verein Chelsea London

35

Position Sturm Marktwert 35 Millionen Euro Punktzahl 35

77 COURTOIS CHELSEA LONDON [35] Der belgische Nationaltorwart misst 199 cm, kam 2014 von Atlético Madrid und ist ein würdiger Nachfolger von Petr Čech.

77. Thibaut COURTOIS CHELSEA LONDON Name Thibaut Courtois Geb. 11. Mai 1992 Nationalität Belgien Verein Chelsea London Position Torwart Marktwert 35 Millionen Euro Punktzahl 35

35

78 ALEXANDRE LACAZETTE OLYMPIQUE LYON [35] Der Stürmer ist in Lyon geboren, spielt für Olympique, schoss 78 Tore in 175 Spielen und gehört zum Kader des Vize Europameisters.

78. Alexandre LACAZETTE OLYMPIQUE LYON Name Alexandre Lacazette Geb. 28. Mai 1991 Nationalität Frankreich / Guadeloupe

35

Verein Olympique Lyon Position Sturm Marktwert 35 Millionen Euro Punktzahl 35

79 OSCAR CHELSEA LONDON [35] Der brasilianische Nationalspieler zaubert seit 2012 im offensiven Mittelfeld bei Chelsea, ist Impuls- und Ideengeber und torgefährlich dazu.

79. OSCAR CHELSEA LONDON Name Oscar dos Santos Emboaba Júnior Geb. 9. September 1991 Nationalität Brasilien Verein Chelsea

35

London Position Mittelfeld Marktwert 35 Millionen Euro Punktzahl 35

80 PHILIPPE COUTINHO FC LIVERPOOL [35] Der brasilianische Mittelfeldstar spielt seit 2013 für die Reds, kam bereits mit 18 nach Europa (zu Inter Mailand). Er ist Stammkraft im Klopp-Team.

80. Philippe COUTINHO FC LIVERPOOL Name Philippe Coutinho Correia Geb. 12. Juni 1992 Nationalität Brasilien Verein FC Liverpool Position Mittelfeld

35

Marktwert 35 Millionen Euro Punktzahl 35

81 RIYAD MAHREZ LEICESTER CITY [35] Der Franzose mit algerischen Wurzeln hatte großen Anteil am Meistercoup von Leicester, schoss 17 Tore, bereitete 10 vor.

81. Riyad MAHREZ LEICESTER CITY Name Riyad Mahrez Geb. 21. Januar 1991 Nationalität Algerien / Frankreich Verein Leicester City

35

Position Mittelfeld Marktwert 30 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5) Punktzahl 35

82 DANIEL CARVAJAL REAL MADRID [35] Der Außenverteidiger spielte 2012 /13 für Leverkusen, hat sich als dynamische Stammkraft beim Champions League-Sieger etabliert.

82. Daniel CARVAJAL REAL MADRID Name Daniel Carvajal Ramos Geb. 11. Januar 1992 Nationalität Spanien Verein Real Madrid

35

Position Abwehr Marktwert 25 Millionen Euro Titel 2016 C L (10) Punktzahl 35

83 MAURO ICARDI INTER MAILAND [35] Der argentinisch-italienische Doppelstaatsbürger durchlief die Jugendakademie von Barça. In der Serie A war der Mittelstürmer 2015 Torschützenkönig.

83. Mauro ICARDI INTER MAILAND Name Mauro Emanuel Icardi Rivero Geb. 19. Februar 1993 Nationalität Argentinien / Italien

35

Verein Inter Mailand Position Sturm Marktwert 35 Millionen Euro Punktzahl 35

84 ANTHONY MARTIAL MANCHESTER UNITED [35] 2015 zahlte ManU 50 Millionen für den Stürmer. Der Franzose wurde im Vorjahr zum besten Teenager der Premier League gewählt.

84. Anthony MARTIAL MANCHESTER UNITED Name Anthony Joran Martial Geb. 5. Dezember 1995 Nationalität Frankreich / Guadeloupe Verein Manchester United Position Sturm

35

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Marktwert 32 Millionen Euro Titel 2016 Pokalsieger (3) Punktzahl 35

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85 ALEX SANDRO JUVENTUS STURIN [34] Juve holte den brasilianischen Stürmer 2015 für 26 Millionen aus Porto, wurde als Linksverteidiger auf Anhieb Meister und Pokalsieger.

85. Alex SANDRO JUVENTUS TURIN Name Alex Sandro Lobo Silva Geb. 26. Januar 1991 Nationalität Brasilien Verein Juventus Turin Position Abwehr

34

Marktwert 26 Mio. Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 34

86 JUAN MATA MANCHESTER UNITED [34] Der Spanier, seit 2011 auf der Insel (Chelsea), seit 2014 bei ManU, stürmt über links. Er ist Welt- und Europameister.

86. Juan MATA MANCHESTER UNITED Name Juan Manuel Mata García Geb. 28. April 1988 Nationalität Spanien Verein Manchester United Position Mittelfeld

34

Marktwert 31 Millionen Euro Titel 2016 Pokalsieger (3) Punktzahl 34

87 RADJA NAINGGOLAN AS ROM [33] Der belgische Nationalspieler mit indonesischen Wurzeln und auffallendem Irokesenschnitt glänzt bei der Roma im defensiven Mittelfeld.

87.Radja NAINGGOLAN AS ROM

33

Name Radja Nainggolan Geb. 4. Mai 1988 Nationalität Belgien Verein AS Rom Position Mittelfeld Marktwert 33 Millionen Euro

Punktzahl 33

88 DAVID SILVA MANCHESTER CITY [33] Der Spanier stürmt seit 2010 für ManCity, hat über 100 Länderspiele, ist Welt- und Europameister, Vorlagen- und Flankengeber, torgefährlich dazu.

88. David SILVA MANCHESTER CITY Name David Josué Jiménez Silva Geb. 8. Januar 1986 Nationalität Spanien Verein Manchester City Position Mittelfeld Marktwert 33 Millionen Euro

33

Punktzahl 33

89 JAVIER MARTÍNEZ FC BAYERN MÜNCHEN [33] Bis heute ist er der teuerste Bundesliga-Spieler, seit 2013 bei Bayern, Abräumer im Mittelfeld und Innenverteidiger. Der Spanier kam aus Bilbao.

89. Javier MARTÍNEZ FC Bayern München Name Javier Martínez Aguinaga Geb. 2. September 1988 Nationalität Spanien Verein FC Bayern München Position Abwehr

33

Marktwert 25 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 33

90 NICOLÁS OTAMENDI MANCHESTER CITY [32] Argentinischer Manndecker, vom FC Porto bei Velez Sarsfield entdeckt und seit 2015 bei ManCity. Nationalspieler.

90. Nicolás OTAMENDI MANCHESTER CITY

32

Name Nicolás Hernán Gonzalo Otamendi Geb. 12. Februar 1988 Nationalität Argentinien Verein Manchester City Position Abwehr Marktwert 32 Millionen Euro

Punktzahl 32

91 WILLIAN CHELSEA LONDON [32] Der brasilianische Offensivmann stürmte für Donezk und Machatschkala, ehe er 2013 mit N’Eto zu Chelsea kam. Dort ist er Stammkraft.

91. WILLIAN CHELSEA LONDON Name Willian Borges da Silva Geb. 9. August 1988 Nationalität Brasilien Verein Chelsea London Position Mittelfeld Marktwert 32 Millionen Euro Punktzahl 32

32

92 MICHY BATSHUAYI CHELSEA LONDON [32] Chelsea holte den belgischen Stürmer aus Marseille. Bei Olympique war er an über 30 Prozent aller Tore beteiligt.

92. Michy BATSHUAYI CHELSEA LONDON

32

Name Michy Batshuayi Geb. 2. Oktober 1993 Nationalität Belgien / Kongo DR Verein Olympique Marseille / Chelsea London Position Sturm Marktwert 25 Millionen Euro Transfersumme 39 Millionen Euro (25 Mio. + 39 Mio. = 64 Mio. : 2 = 32 Punkte) Punktzahl 32

93 NEMANJA MATIC CHELSEA LONDON [32] Chelsea wurde bereits 2009 auf den serbischen Nationalspieler aufmerksam, verlieh ihn nach Arnheim und Lissabon. Heute ist er Stammkraft im defensiven Mittelfeld.

93. Nemanja MATIC CHELSEA LONDON

32

Name Nemanja Matic Geb. 1. August 1988 Nationalität Serbien / Slowakei Verein Chelsea London Position Mittelfeld

Marktwert 32 Millionen Euro Punktzahl 32

94 JAVIER PASTORE PARIS ST . GERMAIN [32] Der Argentinier hat den Spitznamen El Flaco, der Schmale, ist seit 2011 bei PSG, offensivstark und torgefährlich. Seit 2010 Nationalspieler.

94. Javier PASTORE PARIS ST . GERMAIN

32

Name Javier Matías Pastore Geb. 20. Juni 1989 Nationalität Argentinien / Italien Verein Paris St. Germain Position Mittelfeld Marktwert 24 Millionen Euro

Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 32

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95 ANDER HERRERA MANCHESTER UNITED [31] Der spanische Mittelfeldspieler, technisch versiert, kam 2014 aus Bilbao zu ManU, kaufte sich aus seinem Vertrag für 36 Millionen frei.

95. Ander HERRERA MANCHESTER UNITED

31

Name Ander Herrera Agüera Geb. 14. August 1989 Nationalität Spanien Verein Manchester United Position Mittelfeld Marktwert 28 Millionen Euro

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Pers. Erfolge 2016 Pokalsieger (3) Punktzahl 31

96 CHRISTIAN ERIKSEN TOTTENHAM HOTSPURS [31] Dänemarks Bester, 2011 und 2013 zum Fußballer des Jahres gewählt, ging mit 16 in die Ajax-Schule nach Amsterdam und wechselte 2013 nach London.

96. Christian ERIKSEN TOTTENHAM HOTSPURS Name Christian Eriksen Geb. 14. Februar 1992 Nationalität Dänemark Verein Tottenham Hotspurs Position Mittelfeld Marktwert 31 Millionen Euro

31

Punktzahl 31

97 SHKODRAN MUSTAFI ARSENAL LONDON [30,5] Der Weltmeister aus Bad Hersfeld spielte nie Bundesliga. Arsène Wenger holte den Innenverteidiger aus Valencia, wo er zum Leistungsträger reifte.

97. Shkodran MUSTAFI ARSENAL LONDON

30,5

Name Shkodran Mustafi Geb. 17. April 1992 Nationalität Albanien / Deutschland Verein FC Valencia / Arsenal London Position Abwehr Marktwert 20 Millionen Euro

Transfersumme 41 Millionen Euro (20 Mio. + 41 Mio. = 61 Mio. : 2 = 30,5 Punkte) Punktzahl 30,5

98 YEVHEN KONOPLYANKA SCHALKE 04 [30] Der ukrainische Mittelfeldstar, Europa-League-Sieger mit Sevilla, ist für ein Jahr ausgeliehen, hat mit 50 Länderspielen enorme internationale Erfahrung.

98. Yevhen KONOPLYANKA SCHALKE 04

30

Name Yevhen Konoplyanka Geb. 29., September 1989 Nationalität Ukraine Verein FC Sevilla / FC Schalke 04 Position Sturm Marktwert 25 Millionen Euro Transfersumme (Leihspieler) Titel 2016 UL (5) Punktzahl 30

99 JOSÉ GIMÉNEZ ATLÉTICO MADRID [30] Innenverteidiger aus Uruguay, gemeinsam mit Godín das Abwehrbollwerk von Atlético. Kompromisslos und kopfballstark.

99. José GIMÉNEZ ATLÉTICO MADRID

30

Name José María Giménez de Vargas Geb. 20. Januar 1995 Nationalität Uruguay / Spanien Verein Atlético Madrid

Position Abwehr Marktwert 30 Millionen Euro Punktzahl 30

100 THIAGO FC BAYERN MÜNCHEN [30] Kam 2013 mit Pep Guardiola aus Barcelona (»Thiago oder nix«). Filigraner Mittelfeldspieler und Mann für besondere Momente – auch bei Ancelotti.

100. THIAGO FC BAYERN MÜNCHEN

30

Name Thiago Alcántara do Nascimento

Geb. 11. April 1991 Nationalität Spanien / Brasilien Verein FC Bayern München Position Mittelfeld Marktwert 22 Millionen Euro Titel 2016 Meister (5), Pokalsieger (3) Punktzahl 30

Karrierestart bei Bayer Leverkusen. Daniel Carvajal spielte 2012 / 2013 in Leverkusen und ist nun einer der besten Rechtsverteidiger der Welt.

ANHANG

Die teuersten Transfers des Jahres Erinnern Sie sich an Hulk? An jenen kräftig-bulligen Brasilianer, der durch untypisch-brasilianischen Körpereinsatz auffällt? Nahezu unbemerkt hat er sich auf Platz drei der teuersten Transfers des Jahres geschlichen. Der Stürmer wechselte von Zenit St. Petersburg nach Shanghai. 55,8 Millionen Euro zahlten die Chinesen und untermauerten damit, dass auch sie künftig im Transfer- und Gehaltspoker um internationale Top-Stars mitbieten können. Es wurden viele Transferrekorde aufgestellt im Sommer 2016. Pogba ist der teuerste Spieler aller Zeiten; Sané der teuerste deutsche, Xhaka der teuerste Schweizer aller Zeiten. in dieser Top-50Rangliste tauchen sechs Deutsche auf. Aber der teuerste Bundesliga-Profi liegt nur auf Platz 13. Sogar für Mustafi wurde mehr bezahlt als für Hummels. POGBA 115 MIO. 1. PAUL Von JUVENTUS TURIN zu MANCHESTER UNITED | Franzose, Mittelfeld HIGUAÍN 90 MIO. 2. MIGUEL Vom SSC NEAPEL zu JUVENTUS TURIN Argentinier, Mittelstürmer 55,8 MIO. 3. HULK Von ST. PETERSBURG zu SIPG SHANGHAI Brasilianer, Mittelstürmer STONES 55,6 MIO. 4. JOHN Vom FC EVERTON zu MANCHESTER CITY Engländer, Abwehr

SANÉ 50 MIO. 5. LEROY Von SCHALKE 04 zu MANCHESTER CITY Deutscher, Angreifer YHAKA 45 MIO. 6. GRANIT Von BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH zu ARSENAL LONDON | Schweizer, defensives Mittelfeld MKHITARYAN 7. HENRIKH Von BORUSSIA DORTMUND zu

42 MIO.

MANCHESTER UNITED | Armenier, Mittelfeld MANÉ 41,2 MIO. 8. SADIO Vom FC SOUTHAMPTON zum FC LIVERPOOL Senegalese, Angriff MUSTAFI 41 MIO. 9. SHKODRAN Vom FC VALENCIA zu ARSENAL LONDON Deutscher, Abwehr MÁRIO 40 MIO. 10. JOÃO Von SPORTING LISSABON zu INTER MAILAND | Portugiese, Mittelfeld BATSHUAYI 11. MICHY Von OLYMPIQUE MARSEILLE zum

39 MIO.

FC CHELSEA | Belgier, Angriff LUIZ 38,5 MIO. 12. DAVID Von PARIS ST. GERMAIN zum FC CHELSEA Brasilianer, Abwehr HUMMELS 13. MATS Von BORUSSIA DORTMUND zu

38 MIO.

FC BAYERN MÜNCHEN | Deutscher, Abwehr BAILLY 14. ERIC Vom FC VILLARREAL zu

38 MIO.

MANCHESTER UNITED | Elfenbeinküste, Abwehr KANTÉ 35,8 MIO. 15. N’GOLO Von LEICESTER CITY zum FC CHELSEA Franzose, Mittelfeld GOMES 35 MIO. 16. ANDRÉ Vom FC VALENCIA zum FC BARCELONA Portugiese, Mittelfeld SANCHES 17. RENATO Von BENFICA LISSABON zu FC

35 MIO. BAYERN MÜNCHEN | Portugiese,

Mittelfeld

18. MOUSSA SISSOKO

35 MIO.

Von NEWCASTLE UNITED zu TOTTENHAM HOTSPURS | Franzose, Mittelfeld KRYCHOWIAK 19. GRZEGORZ Vom FC SEVILLA zu PARIS ST. GERMAIN Pole, Abwehr MILIK 32 MIO. 20. ARKADIUSZ Von AJAX AMSTERDAM zum SSC NEAPOL Pole, Angriff PJANIC 32 MIO. 21. MIRALEM Vom AS ROM zu JUVENTUS TURIN Bosnien-Herzegowina, Mittelfeld GAMEIRO 32 MIO. 22. KEVIN Vom FC SEVILLA zu ATLÉTICO MADRID Franzose, Angriff

33,6 MIO.

Good bye, St. Petersburg. Mit Blumen in der Hand verabschiedet sich Hulk von seinen Fans im PetrovskyStadion, wechselte im Sommer nach China.

Welcome, Shanghai. Ein riesiges Empfangskomitee erwartete Hulk am Flughafen Shanghai. Er ist der teuerste Spieler Chinas aller Zeiten.

JESUS 32,0 MIO. 23. GABRIEL Von PALMEIRAS SÃO PAULO zu MANCHESTER CITY | Brasilianer, Angriff BENTEKE 31,2 MIO. 24. CHRISTIAN Vom FC LIVERPOOL zu CRYSTAL PALACE Belgier, Angriff MORATA 30 MIO. 25. ÁLVARO Von JUVENTUS TURIN zu REAL MADRID Spanier, Mittelstürmer

SLIMANI 30 MIO. 26. ISLAM Von SPORTING LISSABON zu LEICESTER CITY | Algerier, Angriff

Schalkes Überflieger. Leroy Sané feiert sein Tor gegen Dortmund. Er war im Vorjahr Schalkes bester Stürmer und Vorlagengeber.

SCHÜRRLE 30 MIO. 27. ANDRÉ Vom VFL WOLFSBURG zu BORUSSIA DORTMUND | Deutscher, Angriff ALCÁCER 30 MIO. 28. PACO Vom FC Valencia zum FC BARCELONA Spanier, Angriff BABOSA 29,5 MIO. 29. GABRIEL Vom FC SANTOS zu INTER MAILAND

Brasilianer, Angriff BOLASIE 28,9 MIO. 30. YANNICK Von CRYSTAL PALACE zum FC EVERTON Kongolese, Angriff GÖTZE 28 MIO. 31. MARIO Von FC BAYERN MÜNCHEN zu BORUSSIA DORTMUND | Deutscher, Angriff GÜNDOGAN 32. ILKAY Von BORUSSIA DORTMUND zu

28 MIO.

MANCHESTER CITY | Deutscher, Mittelfeld WIJNALDUM 33. GEORGINIO Von NEWCASTLE UNITED zum

27,5 MIO.

FC LIVERPOOL | Niederländer, Mittelfeld 25 MIO. 34. JESÉ Von REAL MADRID zu PARIS ST. GERMAIN Spanier, Angriff UMTITI 35. SAMUEL Von OLYMPIQUE LYON zum FC BARCELONA | Franzose, Abwehr

25 MIO.

GAITÁN 25 MIO. 36. NICO Von BENFICA LISSABON zu ATLÉTICO MADRID | Argentinier, Mittelfeld AYEW 24,1 MIO. 37. ANDRÉ Von SWANSEA CITY zu WEST HAM United | Ghana, Angriff GARAY 24 MIO. 38. EZEQUIEL Von ZENIT ST. PETERSBURG zum FC VALENCIA | Argentinier, Abwehr ALONSO 23 MIO. 39. MARCOS Vom AC FLORENZ zum FC CHELSEA Spanier, Abwehr PJACA 23 MIO. 40. MARKO Von DYNAMO ZAGREB zu JUVENTUS TURIN | Kroate, Mittelfeld JANSSEN 22,1 MIO. 41. VINCENT Von AZ ALKMAAR zu TOTTENHAM HOTSPURS | Niederländer, Angriff CANDREVA 42. ANTONIO Von LAZIO ROM zu INTER MAILAND

22 MIO.

Italiener, Mittelfeld PÉREZ 20 MIO. 43. LUCAS Von DEPORTIVO LA CORUNA zum

FC ARSENAL | Spanier, Mittelstürmer NDONG 20 MIO. 44. DIDIER Vom FC LORIENT zum AFC SUNDERLAND Gabun, Mittelfeld MUSA 19,5 MIO. 45. AHMED Von ZSKA Moskau zu LEICESTER CITY Nigeria, Angriff BOUFAL 18,7 MIO. 46. SOFIANE Vom OFC LILLE zum FC SOUTHAMPTON Marokkaner, Mittelfeld BRAVO 47. CLAUDIO Vom FC BARCELONA zu

18 MIO.

MANCHESTER CITY | Chilene, Torwart IBE 48. JORDON Vom FC LIVERPOOL zum

18 MIO.

AFC BOURNEMOUTH | Engländer, Angriff BASTÓN 18 MIO. 49. BORJA Von ATLÉTICO MADRID zu SWANSEA CITY Spanier, Angriff

16,6 MIO. 50. GERSON Von FLUMINENSE zum AS ROM Brasilianer, Mittelfeld

Gladbachs Stratege. Granit Xhaka war nicht nur Kapitän, sondern auch das Herzstück des Gladbacher Spiels im defensiven Mittelfeld.

Die teuersten Transfers in der Bundesliga Die teuersten Transfers tätigte der Meister. Auf Platz eins und zwei stehen mit Mats Hummels und Renato Sanches, die beiden Neuzugänge des FC Bayern München. Das meiste Geld aber investierte Borussia Dortmund und ist in dieser Hitliste der 25 teuersten Transfers gleich mit sieben Spielern vertreten. Nach dem Abgang der Leistungsträger Hummels, Gündogan und Mkhitaryan muss Thomas Tuchel eine neue Mannschaft aufbauen. HUMMELS 1. MATS FC BAYERN MÜNCHEN

38 MIO.

Dortmunds Kapitän und Weltmeister wollte zurück nach München. Im Mai 2007 hatte er unter Trainer Felix Magath einen Profieinsatz bei den Bayern (beim 5:2 gegen Mainz), spielte meist bei den Amateuren. In Dortmund erreichte er internationale Klasse, wurde Leistungsträger und Kapitän. SANCHES 2. RENATO FC BAYERN MÜNCHEN

35 MIO.

Der Portugiese legte eine Bilderbuchkarriere hin, gilt als eines der größten Talente des europäischen Fußballs. Bei Benfica Lissabon debütierte der 18-Jährige erst im Herbst 2015, wurde Meister und Leistungsträger und wurde im Sommer mit Portugal Europameister. Ein kometenhafter Aufstieg für den dynamischen Mittelfeldspieler. SCHÜRRLE 3. ANDRÉ BORUSSIA DORTMUND

30 MIO.

Kein deutscher Spieler hat so große Transfersummen bewegt wie der Weltmeister: 2011 für 8,5 Mio. von Mainz zu Leverkusen, 2013 für 22 Mio. zu Chelsea, 2015 für 32 Mio. nach Wolfsburg, jetzt für 30 Mio. nach Dortmund. Der pfeilschnelle Stürmer war Wunschspieler von Trainer Tuchel, der ihn bereits in Mainz trainierte.

GÖTZE 4. MARIO BORUSSIA DORTMUND

28 MIO.

Das größte deutsche Talent ist nach drei Jahren beim FC Bayern wieder zu Hause. Auch deshalb, weil ihm Trainer Ancelotti keinen Stammplatz garantieren wollte. Götze, Schütze des 1:0 gegen Argentinien, das Deutschland zum Weltmeister machte, erhofft sich durch die Rückkehr zum BVB, an alte Glanzleistungen anknüpfen zu können. Er ist erst 24 Jahre alt. EMBOLO 5. BREEL SCHALKE 04

21,5 MIO.

Der Schweizer Nationalspieler mit Wurzeln in Kamerun gilt als größtes Talent des Schweizer Fußballs. Der schnelle und torgefährliche Stürmer, erst 19 Jahre alt, kam vom Meister FC Basel, für den er in 61 Spielen 21 Tore erzielte. Halb Europa jagte den talentierten Angreifer, auch der VfL Wolfsburg. VOLLAND 6. KEVIN BAYER LEVERKUSEN

20 MIO.

Der Kapitän der deutschen U 21 wollte schon ein Jahr zuvor zu Bayer. Nun hat der Wechsel geklappt. Vollblutstürmer Volland, beim TSV 1860 München ausgebildet, spielte vier Jahre in Hoffenheim, erzielte 32 Tore und soll dem Bayer-Angriff mehr Durchschlagskraft verleihen. DRAGOVIC 7. ALEKSANDAR BAYER LEVERKUSEN

18 MIO.

Der österreichische Nationalspieler spielte für Austria Wien, für den FC Basel und die letzten drei Jahre für Dynamo Kiew. Der Abwehrspieler wurde zum Last-MinuteTransfer, war Wunschspieler von Trainer Roger Schmidt und soll Leverkusens Abwehr verstärken.

BURKE 8. OLIVER RB LEIPZIG

15 MIO.

Burke gilt als größtes Talent des schottischen Fußballs. Der 19-jährige Stürmer wurde in England ausgebildet, spielte in der 2. Liga für Nottingham Forest und schaffte den Sprung in die schottische Nationalmannschaft. Sportdirektor Ralf Rangnick hat stets eine gute Nase für Talente bewiesen, er traut ihm eine große Zukunft zu. KEÏTA 9. NABY RB LEIPZIG

15 MIO.

In Österreich wurde der 21-jährige Stürmer aus Guinea von Trainern und Spielern zum Spieler des Jahres 2015/16 gewählt. Sportdirektor Rangnick hatte ihn 2013 beim FC Istres in Frankreich entdeckt und zu Red Bull Salzburg geholt. Nun der Wechsel zu RB Leipzig, wo er sich weiterentwickeln soll. Keïta ist Nationalspieler von Guinea. KOSTIC 10. FILIP HAMBURGER SV

14 MIO.

Er ist der teuerste Transfer der Hamburger Vereinsgeschichte. Der serbische Stürmer, seit 2015 auch Nationalspieler, kam von Absteiger VfB Stuttgart, wo er in 59 Spielen acht Tore erzielte. Er ist auf der linken Angriffsseite zu Hause. Ein idealer Konterspieler, schnell und zielstrebig. GERHARDT 11. YANNICK VFL WOLFSBURG

13 MIO.

Der U-21-Spieler ist der teuerste Neuzugang des VfL Wolfsburg. Bei Köln glänzte er im defensiven Mittelfeld durch Dynamik, Zielstrebigkeit und Passsicherheit. Beim VfL war er Wunschspieler von Trainer Dieter Hecking und gilt als Nachfolger des Brasilianers Gustavo.

VESTERGAARD 12. JANNIK BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH

12,5 MIO.

Der 1,99-Meter-Abwehrhüne kam von Werder Bremen, ist dänischer Nationalspieler. Seine Mutter ist eine deutsche Cellistin, sein Vater dänischer Justizbeamter. Er wuchs in Kopenhagen auf, begann seine Profikarriere 2011 bei der TSG Hoffenheim. Auffallend vor allem seine Kopfballstärke.

Von Dortmund zu Bayern. Mit 38 Millionen war Mats Hummels der teuerste Transfer des Sommers 2016.

Von Bayern zu Dortmund. Weltmeister-Torschütze Mario Götze kehrte ebenso wie Hummels zu seinem Stammverein zurück.

RODE 13. SEBASTIAN BORUSSIA DORTMUND

12 MIO.

Der Dampfmacher im Mittelfeld kam 2014 ablösefrei von der Frankfurter Eintracht

zum FC Bayern, konnte sich aber gegen die starke Konkurrenz keinen Stammplatz sichern. Deshalb wagt er einen Neubeginn in Dortmund. Bevorzugte Position ist das defensive Mittelfeld, er ist zweikampfstark und besticht durch seine Dynamik und seinen Willen. BRUMA 14. JEFFREY VFL WOLFSBURG

1,5 MIO.

Bundesliga-Erfahrung sammelte Bruma bereits beim HSV (2011 bis 2013). Dann musste er zurück zum FC Chelsea, schaffte aber dort nicht den Durchbruch. Der Niederländer wechselte zum PSV Eindhoven, wurde dort Leistungsträger und Meister. Jetzt wagt der 24-jährige Abwehrchef erneut den Sprung ins Ausland. DEMBÉLÉ 15. OUSMALE BORUSSIA DORTMUND

15 MIO.

Dembélé ist eines der größten Talente des französischen Fußballs, wurde von Trainer Didier Deschamps bereits zum Nationalspieler. Und das, obwohl er erst im Herbst 2015 erstmals in der ersten Liga spielte. Dembélé, Jahrgang 1997, ist pfeilschnell, hat Spielwitz, ist torgefährlich und unterschrieb in Dortmund einen Fünfjahresvertrag. KRAMER 16. CHRISTOPH BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH

15 MIO.

Gladbach hatte den Mittelfeldspieler von 2013 bis 2015 ausgeliehen. Dann musste er zurück nach Leverkusen. Als Gladbach nun einen Nachfolger für Xhaka suchte (wechselte zu Arsenal), wurde der Weltmeister fest verpflichtet. In Gladbach war er Nationalspieler geworden, als laufstärkster Spieler der Liga aufgefallen. Daran will er nun anknüpfen. GUERREIRO 17. RAPHAËL BORUSSIA DORTMUND

12 MIO.

Er ist in Frankreich geboren, aber wurde mit Portugal Europameister. Seine Mutter

ist Französin, sein Vater Portugiese. Obwohl er ausschließlich in Frankreich spielte, wurde er für Portugals U 21 nominiert. Borussia holte ihn vom FC Lorient, wo er auf der linken Seite jede Position spielte, egal, ob Abwehr oder Angriff. KRAMARIC 18. ANDREJ 1899 HOFFENHEIM

10 MIO.

Der Kroate kam im Januar 2016 aus Leicester, schoss sieben Tore. Daraufhin verpflichtete Hoffenheim den Stürmer fest und überwies die zweistellige Millionensumme nach England. Beim englischen Meister konnte er sich nicht durchsetzen. Dabei hatte er in der Jugend 450 Tore für Dynamo Zagreb erzielt – bis heute Vereinsrekord. WERNER 19. TIMO RB LEIPZIG

10 MIO.

Er ist gerade 20 und hat schon 100 Bundesliga-Spiele auf dem Buckel. Timo Werner, Eigengewächs des VfB Stuttgart, spielte schon mit 17 erstklassig, ist Stuttgarts jüngster Profi. Nach dem Abstieg seines VfB wollte der U-21Nationalspieler erstklassig bleiben und wechselte zum Aufsteiger nach Leipzig. BARTRA 20. MARC BORUSSIA DORTMUND

8 MIO.

Er ist ein echter Barça-Schüler. Mit elf Jahren kam er in die Jugendakademie »La Massia«. Aber auch mit 25 hat er es nicht in Barças Starelf geschafft. 59 Einsätze in sechs Jahren waren ihm zu wenig. Dortmund hat den 183 Meter großen Spanier als Abwehrchef und Nachfolger von Mats Hummels verpflichtet. SANTOS 21. DOUGLAS HAMBURGER SV

7,5 MIO.

Der Brasilianer stand in jenem Team, das bei Olympia Gold gewann. Der HSV verpflichtete den Linksverteidiger von Atlético Mineiro. 2013 versuchte er sich bereits in Europa, wurde vom FC Granada verpflichtet und gleich nach Italien

ausgeliehen. Bei Udinese Calcio kam in der Saison 2013 /14 aber nur auf drei Einsätze in der Serie A. KRUSE 22. MAX WERDER BREMEN

7,5 MIO.

Der deutsche Nationalspieler, in Wolfsburg durch diverse Eskapaden aufgefallen und für die EM 2016 aus dem DFB-Aufgebot gestrichen, kehrt zu seinem Stammverein zurück. 2006 kam er in die Werder-Jugend, spielte vor allem bei Werder II (68 Einsätze / 7 Tore), ehe er bei St. Pauli, Freiburg und Gladbach durchstartete. Wurde in Wolfsburg nicht glücklich. MOR 23. EMRE BORUSSIA DORTMUND

7 MIO.

Er ist erst 19 und ganze 168 Zentimeter groß. Aber der türkische Nationalspieler, in Kopenhagen geboren, gilt als großes Talent. Bereits mit 17 spielte er in der dänischen Profiliga für den FC Nordsjaelland (13 Einsätze). Bereits 2015 absolvierte der Stürmer ein Probetraining bei St. Etienne, ein Transfer aber scheiterte. In Dortmund unterschrieb er einen Fünfjahresvertrag. GÓMEZ 16. MARIO VFL WOLFSBURG

7 MIO.

Bei Besiktas Istanbul wurde er Meister und Torschützenkönig (26 Tore). Wegen der politischen Unruhen in der Türkei wollte er aber nicht zurück. Da schnappte Wolfsburg zu, holte ihn vom AC Florenz, wo Gómez wegen zahlreicher Verletzungen nicht Fuß fassen konnte. Nach drei Jahren im Ausland will sich Gómez wieder in der Bundesliga beweisen. HINTEREGGER 25. MARTIN FC AUGSBURG

7 MIO.

Bei Red Bull Salzburg spielte er jede Abwehrposition, zuletzt als Abwehrchef in der Innenverteidigung. Ein halbes Jahr (10 Einsätze) wurde er nach Gladbach verliehen.

Als Borussia eine Kaufoption ungenutzt verstreichen ließ, griff der FC Augsburg zu. Er ist der teuerste Transfer der Augsburger Vereinsgeschichte. Seit 2013 ist er österreichischer Nationalspieler.

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KÜHNE-HELLMESSEN [ Jg. 1957] ist Autor und Herausgeber von mehr als 70 Sportbüchern. Allein in diesem Jahr sind zehn Titel erschienen, darunter »100 × verrückter Fußball«, »60 Jahre Champions League«, »4Ever« über den FC Bayern, Ereignisbücher zur Euro, zu Olympia und den Paralympics. Dazu kommen Biografien über Matthias Sammer [»Der Feuerkopf«], Lothar Matthäus [»Der Leitwolf«], Rudi Völler [»Ruuuuudi«] oder Franz Beckenbauer [»Schaun mer mal«]. Der Hobby-Golfer ist auf allen Fußballplätzen der Welt zu Hause, hat für den Kicker, Sport-Bild, BILD und BLICK von Welt- und Europameisterschaften, von der Champions League und der Bundesliga berichtet, ehe er sich mit der Firma SPOBUCOM auf die Produktion von Sportbüchern verlegt hat. In seiner Top-Elf stehen mit Neuer, Boateng, Hummels, Sanches und Lewandowski gleich fünf Spieler des FC Bayern, mit Toni Kroos dazu ein weiterer Ex-Münchner. Diese Top-Elf ist seine subjektive Auswahl und diskutabel. Wie würde Ihre Top-Elf aussehen?

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