Fragen, hinschauen, selber machen

Ausgabe 03/2005 Dr. Stephan Meiser (l.) Leiter des Laser-Labors „Discover Light“, erklärt Schülern des JTC St.Ursula-Schule Aufbau und Funktionsweise ...
Author: Fritzi Geiger
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Ausgabe 03/2005 Dr. Stephan Meiser (l.) Leiter des Laser-Labors „Discover Light“, erklärt Schülern des JTC St.Ursula-Schule Aufbau und Funktionsweise von Lasern.

www.treffpunkt-technik-schule.de

Newsletter für Lehrerinnen und Lehrer in Niedersachsen

NEWS

Fragen, hinschauen, selber machen Schüler experimentieren im Labor „Discover Light“ der LZH Laser Akademie Hannover. Hmm – ... ? Das klingt zunächst so kompliziert, als Jonas Neumann aus dem „JuniorTechnik-Club“ der St. Ursula-Schule in Hannover erklärt, wie er mit einigen Mitschülern einen Stickstofflaser gebaut hat. Na, sehen wir einmal genau hin: Eine geerdete Metallplatte, eine Isolierschicht, zwei durch eine Spule verbundene Aluplatten und ganz oben zwei winzige Metallplatten mit angeschliffenen Schneiden, zwischen denen mit Hilfe eines Elektronenstoßes ein Stickstoffgas angeregt wird. Dabei wird Licht erzeugt: ein feiner Strahl, der sich als kleiner blauer Punkt auf einem Blatt Papier „einfangen“ lässt. Das grundlegende Prinzip eines solchen Lasers zu ergründen und zu verstehen – das beschreibt der Physik-, Mathe- und Informatiklehrer Andreas Reincke als das Ziel dieses Projektes, das mit Unterstützung des Schüler-Labors der Laser Akademie Jugend forscht 2 verwirklicht werden Technik in Realschulen 2 konnte. Seit einem Techniktag beim TÜV 3 halben Jahr besteht Technik verbindet 3 in Garbsen am Rande VDI-Praxisparcours 3 von Hannover, im JET strahlt aus 4 Labor „Discover Mathe ohne Grenzen 4 Light“, die MöglichSeifenkistenrennen 5 keit, an Führungen, Energie macht Schule 6 Thementagen und Rollen, starten, landen 6 7 Porträt Ingenieur Lieb-Links 8 8 Impressum

Inhalt

Laborexperimenten rund um das Thema Laser teilzunehmen. „Wie sich dies im Einzelnen gestaltet“, sagt der Leiter des Labors, Dr. Stephan Meiser, „das liegt ganz bei dem Lehrer und den Schülern. Manche konsumieren eher, andere – und da sind die Schüler der St. Ursula-Schule das beste Beispiel – bringen selbst Ideen mit. Dabei finden sie hier die Unterstützung, die sie für die Umsetzung ihrer Projekte brauchen.“ Eine Werkstatt mit Spezialwerkzeugen und auch fachliche Anleitung. Die Grundlagen des Lasers, die Lasermesstechnik, die Materialbearbeitung mit dem Laser oder Einsatzmöglichkeiten von Lasern in der Medizin – das sind Themen, die in Projektarbeiten oder auch im Rahmen von Betriebspraktika vertieft werden können. Auch das LZH selbst öffnet Schülern – vornehmlich der gymnasialen Oberstufe – die Türen und ermöglicht interessante Einblicke in die Welt der professionellen Laserentwicklung, des Laserbaus und des Lasereinsatzes. Unterstützt wird das Labor auch von der Stiftung Niedersachsenmetall, der SIAG GmbH, Sennheiser electronic GmbH und der TUI Stiftung. Kontakte und Info: www.lzh-laser-akademie.de [email protected] www.jtcsus.de.vu/

Jetzt vorbildliche Lehrer vorschlagen! Zum zweiten Mal nach 2004 schreibt die Stiftung Niedersachsenmetall den Preis für besonderes Engagement von Lehrerinnen und Lehrern in den MINT-Fächern in Niedersachsen aus. Damit würdigt sie den besonderen persönlichen Einsatz und das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer der Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) aller allgemeinbildenden Schulen und Fachgymnasien Niedersachsens. Aufgerufen sind alle Schulleitungen, Lehrkräfte, Schüler, Eltern und Institutionen, geeignete Kandidaten vorzuschlagen. Eine fachkundige Jury entscheidet nach den Kriterien „Besondere Leistungen im Unterricht“, „Engagement für Projekte an der Schule“, „Förderung der Teilnahme an Wettbewerben“ und „Einsatz für die Kooperation mit externen Partnern“. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro dotiert. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff wird die Preise überreichen. Kandidaten müssen vorgeschlagen werden. Die Unterlagen müssen bis zum 15. September eingereicht werden bei: Stiftung Niedersachsenmetall, Olaf Brandes, Geschäftsführer, Schiffgraben 36, 30175 Hannover, www.stiftung-niedersachsenmetall.de

Wie werden die Druckbehälter geprüft, die den Treibstoff auf Bussen der üstra AG enthalten?

Bundessieger im Fachgebiet Technik: Christoph Budelmann.

Jugend forscht 2005 Ins richtige Licht gesetzt Christoph Budelmann aus Syke ist Bundessieger „Jugend forscht“.

News und Infos

Ohne Licht tappt der Mensch im Dunkeln. Als eine seiner Lebensgrundlagen beeinflusst es sein Wohlbefinden und dient ihm zur Orientierung. Die Lichterzeugung verbraucht eine Menge Energie, die jedoch zum großen Teil durch den Einsatz intelligenter Technik eingespart werden könnte. Der 19-jährige Christoph Budelmann entwickelte Lightronic, ein effizientes Beleuchtungssystem, das abhängig vom Tageslicht und der Präsenz im Raum automatisch oder manuell geregelt werden kann. Dabei ist es möglich, jede Leuchte einzeln zu steuern. Dafür gab’s den ersten Platz im Fachgebiet Technik und – gestiftet vom VDI – 1.500 Euro Prämie.

200 Oberstufenschüler erhielten Einblick in die Arbeitswelt

Abbiegen Wie stellt man aus Metall und Stein ohne Risiko fantasievolle Kreaturen her? Wie kann man die Werkstoffe überhaupt aneinanderfügen? wie schafft man aus es, Schüler aus Und Lüchow und Azubi dass die Geschöpfe anschließend wirkHildesheim entwickeln raffinierte lich aussehen wie Menschen, Tiere Blinkerabschaltung. oder Fabelwesen? Im Gegensatz zu Autos stellt sich der Blinker bei Motorrollern nicht automatisch wieder zurück. Wird er vergessen, sind andere Verkehrsteilnehmer irritiert. Schwere Unfälle können die Folge sein. Aus einer solchen Erfahrung ist das Projekt von Christian Schmedt, Nina Tebel und Hauke Günther entstanden. Sie haben eine raffinierte elektronische Schaltung entwickelt, die erkennen kann, wann ein Abbiegevorgang beendet ist. Dabei wurden alle möglichen Fahrsituationen berücksichtigt. Ist der Blinker irrtümlich noch gesetzt, so wird ein Summton ausgelöst, der den Fahrer erinnert. Lohn der Entwicklung war der 5. Platz im Fachgebiet Arbeitswelt.

Weitere Platzierte aus Niedersachsen ... ... sind Sascha Hoinkiss aus Schwanewede (Biologie, Sonderpreis der Deutschen Zoologischen Gesellschaft), Claas Riedel, Julia Zischang und Phillipp Momeyer aus Uelzen (4. Platz im Fachgebiet Chemie), Tim Coldewey aus Wilhelmshaven (Geo- und Raumwissenschaften), Christian Hohmann aus Buchholz (Mathematik / Informatik, Einladung des Gouverneurs von West Virginia und der Ernst A C Lange-Stiftung zu einem Forschungscamp), sowie Julian Alexander Amani und Christian N. Kulenkampff aus Göttingen (4. Platz im Fachgebiet Physik).

Technikunterricht in Realschulen schon ab Jahrgangsstufe 6 Ein Erlass des Niedersächsischen Kultusministeriums hatte seit dem Jahr 2004 den praxisorientierten Technikunterricht in den Realschulen eingeschränkt. Kernproblem: Schüler können frühestens ab Jahrgang 9 einen Wahlpflichtunterricht Technik erhalten. Die Stiftung NiedersachsenMetall ist der Auffassung, dass ein grundsätzliches Interesse bei den Schülern früher initiiert werden sollte. Die Entwicklung von technischen Fähigkeiten sei in zwei Jahrgangsstufen (9 und 10) kaum möglich. Deshalb haben sich Stiftung NiedersachsenMetall, die Handwerkskammer Hannover und weitere Verbände für einen qualifizierten und frühzeitigen Technikunterricht eingesetzt. In Gesprächen mit dem Kultusministerium und Schulen wurden für das Land kostenneutrale Lösungen vorge-

legt. Inzwischen hat das Kultusministerium eine praktikable Lösung vorgelegt: Den Schulen wird abweichend von der Stundentafel ermöglicht, den Wahlpflichtunterricht Technik in den Schuljahrgängen 6 bis 10 einzurichten. Alternativ hierzu kann das Fach Technik im 8. Schuljahrgang nach Entscheidung der Schule an Stelle des Faches Wirtschaft Pflichtunterricht werden; dabei sollen Verknüpfungen zu den Inhalten des Faches Wirtschaft hergestellt werden. Schulen, die diese Möglichkeiten in Anspruch nehmen wollen, müssen dem Kultusministerium mitteilen, welche von der Stundentafel abweichende Regelung sie erproben wollen. Die Genehmigung wird für vier Jahre erteilt; nach drei Jahren haben die Schulen dem Kultusministerium einen Erfahrungsbericht vorzulegen.

Mehr als 7.000 offene Stellen für Elektroingenieure Nach Angaben des VDE-JobBarometers haben Elektroingenieure in Deutschland trotz der angespannten Arbeitsmarktsituation gute Chancen. Die Auswertung der OnlineStellenangebote von 1.000 Unternehmen, die dem vom VDE und worldwidejobs.de ermittelten JobBarometer für Elektroingenieure zugrunde liegt, ergibt derzeit 7096 Stellenangebote. Rund 26 Prozent aller Stellenangebote auf den Firmen-Homepages richten sich an Ingenieure der Elektround Informationstechnik.

Herbstuni für Schülerinnen in Hannover Mathe, Physik oder doch lieber Maschinenbau? Die Qual der Wahl plagt besonders Studieninteressierte. Um die Entscheidung zu vereinfachen, können Schülerinnen in der Woche vom 24. bis zum 28. Oktober 2005 erste Einblicke in technische und naturwissenschaftliche Fächer gewinnen.

Was passiert, wenn Heizöl ins Grundwasser gerät? Wie gefährlich sind brennbare Dämpfe? Wie misst man die Festigkeit eines Stahls? Welche Art von Gasflaschen halten Busse der üstra in Hannover in Bewegung? Antworten auf diese Fragen erhielten rund 200 Oberstufenschüler während des diesjährigen Tages der Technik auf dem Gelände der TÜV NORD Gruppe in Hannover. Zum Tag der offenen Tür hatte das

Unternehmen zusammen mit dem VDI-Hannover eingeladen. Ebenfalls beteiligt war die üstra AG. „Wir sind mit dem Interesse sehr zufrieden, und ich freue mich, dass wir so vielen Schülern einen Teil unserer vielen Gesichter zeigen konnten“, sagte Franz Pohl von TÜV NORD Systems, der die Veranstaltung zusammen mit Dr. Uwe Groth vom VDI-Hannover organisiert hatte.

FH Braunschweig/Wolfenbüttel unter den TOP 10

„Technik verbindet“ wieder

Wer sich auf einen Studienplatz für Ingenieurwesen an einer Fachhochschule (FH) bewerben will, sollte sein Augenmerk auf Niedersachsen richten. Beim Hochschulranking des Job- und Wirtschaftsmagazins karriere hat die FH Braunschweig/Wolfenbüttel (FH) bundesweit den 7. Rang belegt. Mehr als 21.000 Studierende und Absolventen sowie 600 Personalchefs von Unternehmen wurden befragt. Ein Schwerpunkt der Interviews war dabei die Ausbildung zum Wirtschafts-, Elektrooder Maschinenbauingenieur. Die Hochschule ist in Braunschweig, Wolfenbüttel, Wolfsburg und Salzgitter vertreten. An ihr sind zurzeit 7.200 Studierende immatrikuliert.

Alle zwei Jahre ist es so weit: „Technik verbindet“, die große Schülermesse, bietet tausenden von Nachwuchstechnikern die Möglichkeit, ihre Projekte vorzustellen. Während der vergangenen „Technik verbindet“ im Oktober 2004 waren mehr als 3.000 Schüler aus ganz Niedersachsen auf dem ExpoGelände in Hannover. Die Initiatoren bereiten schon jetzt die nächste Messe vor. Sie soll voraussichtlich im September 2006 stattfinden.

Anmeldeschluss ist der 30. September. Infos auf der Homepage der Universität Hannover unter www.zsb.uni-hannover.de/aktuell/ herbstuni/herbstuni.htm oder bei Inge-Maria Klein von der Zentralen Studienberatung unter Tel. (05 11) 762 - 52 17.

Es ist zwar noch ein Jahr Zeit bis dahin, wer jedoch schon Projekte vorbereiten will, ist herzlich eingeladen, dies zu tun.

News und Infos

Sicher auf dem Motorroller – Nina Tebel, Christian Schmedt und Hauke Günther schalten den Blinker ab.

Infos: VDI Hannover Dr. Uwe Groth, [email protected] Tel. (05 11) 234 34 70, Dr.-Ing. Sylvia Harre, Tel. (05 11) 986 21 22 [email protected]

Probieren geht über studieren VDI-Praxisparcours zum Girls’ Day: 400 Schülerinnen probierten, für welche Berufe sie geeignet sind. „Ich habe zwar noch nie gelötet, aber es macht sehr viel Spaß!“ „Besonders gut finde ich, dass man an jeder Station alles selbst ausprobieren kann.“ Zwei Schülerinnenmeinungen, die widerspiegeln, was sich die Initiatoren des Praxisparcours am Girls’ Day in Hannover gewünscht hatten: Dass man zunächst ausprobieren muss, was einem wirklich liegt, um dann eigene Stärken und auch Schwächen besser einschätzen zu können.

Der fünfte bundesweite Girls’ Day – Mädchen-Zukunftstag Ende April sollte erneut Mädchen motivieren, sich für eine qualifizierte Ausbildung oder ein Studium in derzeit noch „frauenuntypischen“ Berufsfeldern zu interessieren. Frei nach dem Sprichwort „Probieren geht über studieren“ hatte die VDI Landesvertretung Niedersachsen in Kooperation mit dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit, der Region Hannover – Team Gleichstellung -, dem Regionalnetzwerk Hannover e.V. und dem Technikzentrum Lübbecke am Girls´ Day einen Praxisparcours für

Mädchen aufgebaut. Die rund 400 Mädchen der Klassenstufen 5 bis 10 konnten an verschiedenen Stationen herausfinden, ob sie bestimmte Fähigkeiten haben oder ein gewisses Geschick entwickeln, das in verschiedenen Berufen benötigt wird. Info: Dr.-Ing. Sylvia Harre VDI Landesvertretung Niedersachen Am TÜV 1 30519 Hannover

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Sieger aller Klassen mit Urkunden und Pokalen.

Best-Practice: Vorzeigeprojekte für Lehrer

JET strahlt aus

Schule und Ausbildung

Schüler interviewten VDI- Präsident Prof. Dr.-Ing. Eike Lehmann

Der Junior-Technik-Club „Öffentlichkeitsarbeit“ vor Ort. Scheinwerfer, Traversen, Fernsehkameras und Lautsprecher waren nur ein Teil der umfangreichen Technik. Der Junior-Technik-Club „Öffentlichkeitsarbeit“ berichtete täglich von der Sonderausstellung „Go for High-Tech“, die parallel zur Hannover Messe stattfand.

verbindet“, die alle zwei Jahre als Großveranstaltung auf der Expo-Plaza läuft. Auf dem Deutschen Ingenieurtag des VDI im Mai in Magdeburg standen Nano-, Bio- und Medizintechnik auf dem Programm. Mehr als 800 Besucher folgten der Einladung in die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Auch hier waren Mitglieder des JuniorTechnik-Clubs „Öffentlichkeitsarbeit“ vor Ort. Zahlreiche Gesprächspartner konnten vor die Fernsehkamera im JET-Café zu einem Interview gebeten werden. Neben dem Präsidenten des VDI, Prof. Dr.-Ing. Eike Lehmann, und dem Direktor Dr.-Ing. Willi Fuchs stellten sich weitere Kongressteilnehmer den Fragen von Marc Charbonnier vor laufender Kamera.

Rund 30 Jugendliche führten auf dem Stand des VDI-Hannover Interviews, produzierten Berichte und zeigten den Besuchern, wie komplette Fernsehaufzeichnungen entstehen. Eine OnlineRedaktion stellte täglich aktuelle Berichte von der Industriemesse ins Internet. Die Fernsehaufzeichnungen liefen in der Messewoche jeden Abend ab 18.48 Uhr beim Regionalsender für Hannover „h1“ und als Video-Stream im Internet.

Infos zu JET:

In entspannter Atmosphäre des „JETCafé“ gab es viele Informationen über die Junior-Technik-Clubs. In einem Trailer bekamen die Besucher einen Überblick über die Ausstellung „Technik

Dr. Uwe Groth, VDI E-Mail: [email protected] Matthias Behne, Fachberater Berufsorientierung, [email protected]

Mathematik ohne Grenzen Mathe ist langweilig? Bereits seit mehr als 15 Jahren beweist ein französisch-deutscher Mathematikwettbewerb für 10. und 11. Klassen das Gegenteil: „Mathématiques sans frontières“ - „Mathematik ohne Grenzen“. Die Schillerschule Hannover hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Wettbewerb erstmalig niedersachsenweit durchzuführen und zu betreuen. Die Stiftung NiedersachsenMetall unterstützt die Ausrichtung des Wett-

Kunstunterricht mal ganz anders. Auf die Spuren des Künstlers Jean Tinguely machten sich Schüler der IGS List in Hannover. Ihre Mischung aus Schrott und Kunst war eines von insgesamt 84 Projekten, die Lust auf Technik im Schulunterricht machen sollen. Die Stiftung NiedersachsenMetall hatte gemeinsam mit der Landesschulbehörde mehr als 100 Lehrer zu einer Ideenbörse eingeladen. „Wir wissen aus unseren Kooperationen mit 140 Schulen, dass Vorschläge zu neuen Projekten jederzeit erwünscht sind“, sagt Olaf Brandes, Geschäftsführer der Stiftung NiedersachsenMetall. Für die Lehrer gab es vor allem eine Erkenntnis: Je nachdem, was sie anbieten, können im Technikunterricht so unterschiedliche Dinge entstehen wie eine Solaranlage, ein Roboter, ein Luftkissenboot oder ein Nussknacker. Brandes: „Wir wollen Anregungen zur Unterrichtsgestaltung geben und den Lehrkräften den direkten Austausch untereinander ermöglichen.“

Stiftung NiedersachsenMetall organisierte Rennen in Braunschweig. Profi-Startrampe, Sonne satt, ein eigenes Fahrerlager mit Porsche Boxster als Hingucker – Rennfahrerherz, was willst du mehr? Mehr als tausend Schaulustige in Superstimmung hatten sich bei hochsommerlichen Tempera-

Seifenkisten flitzten um die Wette turen Anfang Juli im Braunschweiger Prinzenpark eingefunden, um das große Seifenkistenrennen-Finale zu erleben. Veranstalter war die Stiftung NiedersachsenMetall. Sie hatte Schüler, die bei den Braunschweiger, Gifhorner, Wolfenbütteler und Peiner Seifenkistenbauprojekten dabei waren, zur Endausscheidung geladen. Bevor die Piloten an den Start gehen konnten, war zunächst Geschick und Erfindungsreichtum gefragt. In einer mehrmonatigen Bauphase hatten die Teams ihre Seifenkisten selbst konstruiert und gestaltet. Insgesamt starteten 31 Schüler-Teams in zwei Wertungsklassen: In der „Formel S“ fuhren 18 Schüler-Teams um die Wette, in der „Formel Freestyle“ gingen 13 Teams an den Start.

Schneller Renner mit Team.

gabe immer in europäischen Fremdsprachen (Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch) gestellt wird und auch in einer solchen beantwortet werden muss.

Die Aufgaben werden von einer deutsch-französischen Kommission in Straßburg erstellt und müssen in Teamarbeit gelöst werden. Zumeist handelt es sich um Logik- und Anwendungsaufgaben, wobei die erste Auf-

Am Hauptwettbewerb im Februar haben 45 Klassen aus 17 niedersächsischen Schulen teilgenommen. Insgesamt waren ca. 1.110 Schülerinnen und Schüler beteiligt. Im Mai wurden die Besten feierlich geehrt.

Gelohnt hat sich die Teilnahme für alle, besonders aber für die siegreichen Mannschaften. So gab es für die schnellsten drei Renner der jeweiligen Fahrzeugklassen stattliche Pokale zu gewinnen. Da es den Veranstaltern generell auch auf das handwerkliche Geschick ankam, erhielten die SchülerTeams mit den besten Konstruktionen Geldpreise zwischen 300 und 100 Euro.

Per Handy zum Lieblingssong

Kunst aus Schrott: André Klein von der IGS List mit einem Technikprojekt.

bewerbs organisatorisch und finanziell. „Wir wollen helfen, bei jungen Leuten Lust auf Mathematik und Naturwissenschaften zu wecken“, so Stiftungsgeschäftsführer Olaf Brandes.

Die Formel S-Mannschaften hatten bereits seit mehreren Monaten am Seifenkistenprojekt der Stiftung NiedersachsenMetall teilgenommen. Ihnen wurde ein Bausatz mit Bodenplatte, Lenkung und Bremsen zur Verfügung gestellt. Der Aufbau musste in Eigenregie geplant, konstruiert und gebaut werden. In der „Formel Freestyle“ fuhren Teams mit eigenen, vollständig selbst konstruierten Fahrzeugen.

Schule und Studium

Katrin und Martina bei der Dreharbeit auf dem JET-Stand.

Malte Weymann war vor der Präsentation an sechs Nachmittagen nach Wolfsburg gefahren Malte Weymann warund vor hatte der dort zusammen mit des FachPräsentation anStudenten sechs Nachmittagen bereichs Elektrotechnik Handy nach Wolfsburg gefahrenein und hatte in der Programmiersprache Java so dort zusammen mit Studenten desprogrammiert, dass es aus der Ferne Fachbereichs Elektrotechnik ein Handy einen ansprechen und steuern in der PC Programmiersprache Java so konnte. programmiert, dass es aus der Ferne einen PC ansprechen und steuern Eine gute Abwechslung vom normalen konnte. Unterricht, fanden die Schüler. Das Handy-Projekt ist das dritte im Eine gute Abwechslung vom Projekt normalen Rahmen dieser Kooperation vonDas Schule Unterricht, fanden die Schüler. und Fachhochschule. Robert-BoschHandy-Projekt ist das Die dritte Projekt im Stiftung hat dafür drei Laptops Rahmen dieser Kooperation vonspenSchule diertFachhochschule. und fördert die Mitarbeiter auf und Die Robert-BoschSeiten der Stiftung hatFachhochschule. dafür drei Laptops spendiert und fördert die Mitarbeiter auf Seiten der Fachhochschule.

Win Braunschweiger Schüler programmieren Mobiltelefone. Ein paar Klicks im Handymenü und schon beginnt der PC das Musikprogramm Win AMP zu laden. Per Handy wählt Malte Weymann, einer der Schüler aus der Jahrgangstufe 12 der Integrierten Gesamtschule

Franzsches Feld in Braunschweig, verschiedene Musikstücke aus und demonstriert die Möglichkeiten des Handys, das er zusammen mit seinen Mitschülern im Rahmen eines von Dr. Winfried Zemann initiierten Formel-X-Projektes an der Fachhochschule Braunschweig/ Wolfenbüttel programmiert hat.

AMP

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Exponate zum Mitmachen und Anfassen machen die Ausstellung zum Erlebnis.

Arbeitsplatz PC: Roland Schweikhard hat seine Interessen zum Beruf gemacht.

Erlebnisausstellung der EWE AG bietet Energie zum Anfassen und Ausprobieren. EWE hat Jubiläum. Das Energieunternehmen mit Sitz im niedersächsischen Oldenburg blickt auf 75 Jahre wechselvolle und spannende Geschichte rund um das Thema „Energieversorgung“ zurück. Grund genug, eine einzigartige Erlebnisausstellung auf die Beine zu stellen und sie in der Weser-EmsRegion wandern zu lassen.

Schule und Ausbildung

Den Besucher erwartet Aufregendes und Wissenswertes aus der Welt der Energie und Kommunikation – zum Anfassen und Ausprobieren. Nach einem 12-minütigen Film ist er auf das Thema eingestimmt und begibt sich auf eine geführte Tour durch die Bereiche Strom, Erdgas, Wasser, Telekommunikation und Informationstechnologie, die Geschäftsfelder der EWE AG. Ein Zeitstrahl informiert über alles Wissenswerte, wie Entdeckungen und Erfindungen in diesen Gebieten.

Interaktive Exponate laden zum Anfassen und Experimentieren ein und geben Antworten auf Fragen wie: „Ist Erdgas ein Brückenschlag in die energetische Zukunft?“ „Woher kommt der Strom?“ oder „Wohin führen uns die Daten-Autobahnen?“ Besondere Angebote gibt’s für Schulen. An zwei Fertigungsstraßen können Schüler Mini-Windräder bauen. Unter Anleitung von Mitarbeitern der EWE AG üben die jungen Technikinteressierten einzelne Fertigungsschritte ein und lernen dabei Begriffe kennen, die in technischen Berufen Alltag sind. Hierfür müssen die Schülerinnen und Schüler nicht einmal technische Vorkenntnisse mitbringen. „Uns ist wichtig, dass die jungen Menschen unbefangen an Technik herangehen“, betont Almut Siems von der Marketing-Abteilung der EWE AG. Das ist ein Schnupperangebot zum EWE-Schul-Infomobil „Energie macht Schule“, das im Rahmen der Ausstellung auf einer Lehrer-

fortbildung vorgestellt wird. Zu den Themen Wind, Solar, Energiewandlung, Energie sparen und CO2-Minderung kommt die EWE AG bei Bedarf zur Unterstützung des Unterrichts zu den Schulen in ihrem Netzgebiet. In Lehrerfortbildungen informiert die EWE AG auch über die Ausbildung in ihrem Haus, welche Anforderungen sie als Wirtschaftsunternehmen an die künftigen Mitarbeiter stellt und über die Windenergienutzung im norddeutschen Raum. Die Ausstellung ist noch in Bremervörde vom 4. bis zum 10. September auf dem Markt- und Messegelände Feldstraße und in Oldenburg vom 30. Oktober bis zum 5. November auf dem Freigelände Weser-Ems-Halle zu sehen. Öffnungszeiten: Sa. und So., 10 bis 18 Uhr, Mo. – Fr., 8 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Schulen werden gebeten, ihren Besuch anzumelden. Telefon: 01 80 / 1 00 03 93, Fax: 01 80 / 1 00 02 25 oder E-Mail: [email protected]

Heute an den Technologien der Zukunft forschen Interesse an Technik, Spaß an Mathe und Physik und der Wille, im Team zu arbeiten und gemeinsam Ziele zu erreichen – das sind für Roland Schweikhard Grundvoraussetzungen, um als Ingenieur erfolgreich zu sein. Bei dem 26-Jährigen trifft alles zu. Schon früh faszinierten ihn technische Fragestellungen, besonders interessant war für ihn die Luft- und Raumfahrt. Bereits als Schüler baute und flog er Modellflugzeuge. „In der Schule habe ich dann mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer belegt, das hat Sinn und Spaß gemacht“, betont er. Fast folgerichtig hat er an der RWTH Aachen Maschinenbau studiert, die Vertiefungsrichtung Luft- und Raumfahrttechnik belegt und ein Jahr in den USA verbracht. Seitdem lässt ihn die Aerodynamik nicht mehr los. Heute arbeitet und forscht der Nachwuchsingenieur am Deutschen Zentrum für

Rollen, starten, landen Braunschweiger Schülergruppe informiert sich über die Arbeit im Tower.

Der Tower in Hannover.

„Da ist sie!“ Die HLF 428 – ein Airbus 310 von Hapag-Lloyd – im Landeanflug auf den Flughafen Hannover. Aus Fuerteventura. Ein Blick auf den Radarbildschirm im Tower und Malte, einer der Schüler aus der IGS Franzsches Feld in Braunschweig, die heute zu Besuch auf dem Flughafen Hannover sind, weiß: Sie ist 700 Fuß hoch und 130 Knoten schnell. Dann verliert sie an Höhe, 600 Fuß, 500 Fuß ..., die Geschwindigkeit bleibt. Der Lotse erteilt klare Anweisungen, es geht zum Gate 15, die Landeklappen sind bereits ausgefahren und kurz darauf setzt die Maschine sanft auf.

Nach der Besichtigung der Flughafenhalle – auch hinter den Kulissen – , der Flughafenfeuerwehr und einer Startbahnfahrt ist der Besuch auf dem Tower im wahrsten Sinne des Wortes der Höhepunkt dieses Tages auf dem Flughafen: In 66 Meter Höhe arbeiten hier 18 Fluglotsen im Schichtdienst. Sie sorgen für ein sicheres Starten und Landen der Flugzeuge, beobachten und leiten die überfliegenden Maschinen und koordinieren den Verkehr auf dem Flughafen. Rund 300 Flugbewegungen begleiten die Fluglotsen täglich. Voraussetzungen: ein hohes Konzentrationsvermögen, Ausdauer und im Fall einer Gefahr auch gute Nerven. Der Beruf des Fluglotsen stand im Mittelpunkt eines Kurzvortrags von Thorsten Jüngel, der die Gruppe auch über die

Luft- und Raumfahrt in Braunschweig (DLR). Hier hat er im Rahmen seiner Diplomarbeit eine Methode erarbeitet, um den Einfluss von Hubschrauberrotoren auf Rumpf und Leitwerke des Fluggeräts zu beschreiben und ist nun in die Entwicklung von ÜberschallVerkehrsflugzeugen eingebunden (EUProjekt HISAC, High Speed Aircraft). Hört sich spannend an. Ist es auch, oder? Roland Schweikhard lächelt. „Für mich ist das sehr spannend, jedoch braucht man umfassendes theoretisches Grundwissen.“ Also doch trockene Materie? „Wenn man die Numerik, also das Rechnen mit sehr großen Gleichungssystemen, als trocken bezeichnen mag, ist das vielleicht so“, sagt er. Doch den Ingenieur fasziniert diese mathematische Teildisziplin. „Mit der Numerik kann man rechnerisch physikalische Probleme beschreiben und lösen. Sie ist unser tägliches

Handwerkszeug und erzeugt Ergebnisse, mit denen wir uns sehr plastisch Strömungen veranschaulichen können“, sagt er. Ohne Großrechner jedoch läuft nichts. Komplexe Gleichungssysteme, die z.B. Strömungen und Auftriebskräfte beschreiben, brauchen gewaltige Rechenleistungen. „Der Umgang mit dem PC und Kenntnisse in Programmiersprachen sind deshalb unabdingbar“, erklärt Schweikhard. Wer sich schon in der Schule für den Ingenieurberuf interessiert, dem rät er, in AGs mitzuarbeiten oder den Lehrer zu bitten, interessante Themen intensiver zu behandeln. Wichtig aber sei vor allem eines: der Spaß daran! „Ohne Motivation und ein wenig Disziplin wird man es in den Ingenieurwissenschaften schwer haben“, weiß er.

Schule und Studium

„Energie macht Schule“

Luft- und Raumfahrtingenieur Roland Schweikhard arbeitet an Technologien für einen zukünftigen Überschall-Business-Jet.

Ein einwöchiges Auswahlverfahren filtert die geeigneten Kandidaten aus der großen Zahl der Bewerber heraus. Besonders attraktiv sind die hohe Ausbildungsvergütung und Einstiegsgehälter ab 4.800 Euro. Anfragen bei [email protected]

Arbeit der DFS, die Deutsche Flugsicherung GmbH, informierte. Die Ausbildung dauert zwei oder drei Jahre, je nachdem, ob zum Tower- oder zum Centerlotsen. Voraussetzung ist das Abitur mit guten Englischkenntnissen.

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TTS-Lieb-Links

Herausgeber • Stiftung NiedersachsenMetall Schiffgraben 36, 30175 Hannover • Verein Deutscher Ingenieure (VDI)

Europäisches Kooperationskonzept zur technischen Früherziehung. Umfassendes Materialangebot mit ausgearbeiteten und getesteten Vorlagen und Anleitungen für die Bereiche Computer, Elektrizität, Licht/Optik und vieles mehr.

• Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW) • Verband der Metall- und Elektroindustrie

Lust auf Technik

Osnabrück-Emsland e.V. (VME) • Nord-West-Metall (NWM) • Ingenieurkammer Niedersachsen • Zentralverband Elektrotechnikund Elektronikindustrie e.V. (ZVEI)

Internet-Links

www.bionik.tu-berlin.de Das Studium von Ergebnissen der biologischen Evolution aus der Sicht des Ingenieurs ist die Bionik. Auf dieser Seite gibt es viel Neues zu diesem Gebiet, zusammengestellt von der TU Berlin.

Redaktion Lehrer machen Lust auf Technik GuS Kommunikation

Auflage: 7500

Stellen Sie uns Ihren Kollegen vor, der seinen Schülern Lust auf Technik macht. Rufen Sie die Redaktion an, faxen Sie uns oder schicken Sie eine Mail.

Mitmachen

Wenden Sie sich bitte an:

Schulklassen/Unternehmen vor Ort Bei Interesse, den Beruf des Ingenieurs haut- und praxisnah zu erleben, stellen wir den Kontakt zu ortsnahen Unternehmen her. Ingenieure und Auszubildende stehen Ihnen direkt für Fragen zur Verfügung.

Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gemeinnützige GmbH Ulrich Rode Theodor-Heuss-Straße 3 38122 Braunschweig Telefon (05 31) 2 8116 - 41 Telefax (05 31) 2 8116 - 50 eMail: [email protected]

Am Mohrenshof 2a · 28277 Bremen Telefon (04 21) 87 89 89 - 4 · Fax - 5 eMail: [email protected]

www.ch3cooh.de Materialien für den Chemieunterricht und die Naturwissenschaften.

www.uni-giessen.de/~gx1006/ti92/ Unterrichtsprojekt des Instituts für Didaktik der Mathematik der Universität Gießen zum Einsatz neuer Medien im Mathematikunterricht.

Bestellung Bitte per Fax an (04 21) 87 89 89 5 oder per eMail [email protected]

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