Einleitung | Job | AT‘s | Messen |
FraBo
| Rep. & Stichprobe | Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Fragebogenerstellung - warum nicht mit Excel?
Vorteil:
Tabstopps und Ausrichtungen sind durch die Spalten vordefiniert
Nachteil: schwerfällig in der textlichen Anwendung
Leitfaden durch's Semester Herbst/Winter 2016/17
01
Standortbestimmung
02
MMF-Job
03
Viele Wege zum Ziel: Mafo-Anwendungen ("Arbeitstechniken")
04
Messen | Skalen | Codes
05
Fragebogen
06
Repräsentativität | Stichprobe
07
Schwankungsbreiten | Stichprobengröße
08
Feldarbeit
09
Grundlagen der Datenanalyse (mit SPSS)
10
Ergebnisinterpretation und Evaluierung
11
Praxisanwendungen: Die "Vermessung" der (Medien-)Welt
12
X+
© Mag. Dr. Claus Braunecker
55
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Grundgesamtheit
Die Grundgesamtheit ist die Menge aller gleichartigen Objekte (Untersuchungseinheiten), auf die sich eine Untersuchung bezieht. “Universum“ | „Population“ | „Kollektiv“ Je nach Aufgabenstellung gibt es verschiedene Grundgesamtheiten. ► Eine exakte Definition der Grundgesamtheit ist unumgänglich: Für wen besitzen die Untersuchungsergebnisse Gültigkeit? Die Definition der Grundgesamtheit ist die Basis aller Forschungen! Ohne Grundgesamtheit keine Forschung!
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Grundgesamtheit
Die Grundgesamtheit ist die Menge aller gleichartigen Objekte (Untersuchungseinheiten), auf die sich eine Untersuchung bezieht. „Universum“ | „Population“ | „Kollektiv“ Je nach Aufgabenstellung gibt es verschiedene Grundgesamtheiten. ► Eine exakte Definition der Grundgesamtheit ist unumgänglich: Für wen besitzen die Untersuchungsergebnisse Gültigkeit? Die Definition der Grundgesamtheit ist die Basis aller Forschungen! Ohne Grundgesamtheit keine Forschung!
© Mag. Dr. Claus Braunecker
56
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Mögliche Grundgesamtheiten - die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren | im Alter von 18 bis 79 - die Wiener Wohnbevölkerung - Kunden eines Flugunternehmens | eines Versandhändlers - die Mitarbeiter von IKEA - die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Veranstaltung - Mercedesfahrer, die in Wien wohnen - Urlaubsreisende, die im letzten Jahr mind. eine Flugreise unternommen haben - das Management der Post - die Autofahrer-Lobby - alle Ausgaben eines Online-Mediums im letzten Jahr - die Mitarbeiterkommunikation in einem Unternehmen - die Prozesse eines Unternehmens
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
© Mag. Dr. Claus Braunecker
► Ist diese Liste überall völlig korrekt? Wem fallen weitere GGH ein?
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
57
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo | Rep. & Stichprobe | Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media Vollerhebung oder Stichprobe
Grundgesamtheit
Vollerhebung
Stichprobe
Abbildung aus: HowToDo
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Totalerhebung & Stichprobe
► Totalerhebung:
Alle werden erhoben. Bei überschaubarer Grundgesamtheit, kleineren Bevölkerungs- und Personengruppen (Mitarbeitende einer Firma, Institution), Inhaltsanalysen
► Stichprobe:
Ein (meist) repräsentativer Teil der Grundgesamtheit wird stellvertretend erhoben. Die Ergebnisse dieser Teilerhebung werden in der Folge auf alle Elemente der Grundgesamtheit übertragen.
Für die Auswahl jener Vertreter bzw. Elemente der Grundgesamtheit, die in die Stichprobe kommen, gelten genaue technische Regeln.
© Mag. Dr. Claus Braunecker
58
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Stichprobe: Pro's & Contra's
Vorteile von Stichprobenerhebungen: +++
Zeit
+++
Kosten
+++
„Schlägt weniger Wellen“
+++
Vollerhebungen oft unmöglich
+++
Grundgesamtheit oft unbekannt
+++
u. U. „repräsentativer als Vollerhebungen“
Nachteile: ---
Stichprobenfehler
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Stichprobe, Erhebungsmethode, Repräsentativität
► Stichproben-Auswahlverfahren sind unabhängig von der Erhebungsmethode und unterliegen überall denselben Regeln. ► Die Nachvollziehbarkeit und Qualität einer Auswahl hängen von einer sorgfältigen Definition der Grundgesamtheit ab. ► Es ist nicht immer notwendig, auf repräsentative Stichproben zurückzugreifen: In der qualitativen Forschung und bei Experimenten gelten andere Regeln.
© Mag. Dr. Claus Braunecker
59
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo | Rep. & Stichprobe | Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media Repräsentativität
Grundgesamtheit
Jede repräsentative Stichprobe muss ein exaktes, lediglich verkleinertes Abbild der Grundgesamtheit sein!
repräsentative Stichprobe
Stichprobe entspricht genau der Struktur der Grundgesamtheit Abbildung aus: HowToDo
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo | Rep. & Stichprobe | Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media Fehlende Repräsentativität nicht repräsentative Stichprobe
Grundgesamtheit
Stichprobe entspricht NICHT der Struktur der Grundgesamtheit Abbildung aus: HowToDo
© Mag. Dr. Claus Braunecker
60
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Was ist Repräsentativität? ► Sind Stichprobe 1 und Stichprobe 2 repräsentativ? Nach welchen Kriterien? ► Wie viele Personen müssen in den Untergruppen von Stichprobe 3 (n = 100) und Stichprobe 4 (n = 10.000) befragt werden, um völlig repräsentativ zu sein? Kunden
Stichprobe 1
Stichprobe 2
Stichprobe 3
Stichprobe 4
absolut
absolut
absolut
absolut
absolut
84.170
1.000
1.000
100
10.000
%
%
%
100,0
100,0
100,0
Anzahl
Anzahl
Männer
48,75
47,9
34,4
49
4.875
Frauen
51,25
52,1
65,6
51
5.125
1 Jahr
14,60
14,5
14,5
15
1.460
2 bis 5 J
62,03
62,7
62,7
62
6.203
mehr als 5 J
23,37
22,8
22,8
23
2.337
Total
Geschlecht
Kunde seit ...
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Repräsentativität Was ist Repräsentativität? ► Wie muß eine für Niederösterreich repräsentative Stichprobe (n = 1.000) bzgl. der Verteilung auf die beiden Geschlechter und 3 Kundengruppen (Kunde seit …) aussehen? Benutzen Sie als Grundlage den File „ue_quoten_daten.xls“. a) Wie viele Interviews müssen mit Niederösterreichern, wieviele mit Niederösterreicherinnen durchgeführt werden? b) Wieviele Interviews entfallen auf die jeweiligen VertreterInnen der 3 Kundengruppen in diesem Bundesland?
© Mag. Dr. Claus Braunecker
61
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Stichproben-Auswahlverfahren ► Auswahl per Zufall:
► Auswahl OHNE Zufall: Herr A oder Herr B oder Herr C (KANN, weil jeweils ♂ & 39 Jahre!)
Herr A (MUSS, weil gezogen!)
© Mag. Dr. Claus Braunecker
62
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo | Rep. & Stichprobe | Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media Arten von Stichproben
ZUFÄLLIG: reine Zufallsauswahl ausgewählte Elemente MÜSSEN in die Erhebung | hochwertigste Stichprobenart
KAPITEL 3.21
komplex
● vorgeschichtet ● kleine Untergruppen disproportional verstärkt ● Faktorengewichtung auf repräsentativ
KAPITEL 3.22
einfach ● zufällige Auswahl aus einer Datenbank
NICHT ZUFÄLLIG: systematische Auswahl subjektiv gefärbt | KEINE Berechnung von Schwankungsbreiten zulässig
KAPITEL 3.23
willkürlich ● Auswahl auf's Geratewohl ● Erheber wählen individuell aus ● völlig willkürlich
bewusst ● Quotenstichprobe ● Erheber wählen nach Merkmalen aus ● sehr repräsentativ
KAPITEL 3.24
Abbildung aus: HowToDo
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo | Rep. & Stichprobe | Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media Arten von Stichproben
ZUFÄLLIG: reine Zufallsauswahl ausgewählte Elemente MÜSSEN in die Erhebung | hochwertigste Stichprobenart
KAPITEL 3.21
einfach ● zufällige Auswahl aus einer Datenbank
komplex
● vorgeschichtet ● kleine Untergruppen disproportional verstärkt ● Faktorengewichtung auf repräsentativ
KAPITEL 3.22
NICHT ZUFÄLLIG: systematische Auswahl subjektiv gefärbt | KEINE Berechnung von Schwankungsbreiten zulässig
KAPITEL 3.23
willkürlich ● Auswahl auf's Geratewohl ● Erheber wählen individuell aus ● völlig willkürlich
bewusst ● Quotenstichprobe ● Erheber wählen nach Merkmalen aus ● sehr repräsentativ
KAPITEL 3.24
Abbildung aus: HowToDo
© Mag. Dr. Claus Braunecker
63
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
EINFACHE Zufallsauswahl Diese Verfahren bestehen im zufälligen „Ziehen“ von Untersuchungsobjekten aus einer überschaubaren Grundgesamtheit und sind damit die mathematisch einwandfreisten! ► keine Kenntnis der Merkmalsstruktur der Grundgesamtheit ist erforderlich. ► PC-Zufallsgenerator oder Ziehung nach einer gewissen Systematik. zufällig einfach
komplex
nicht zufällig willkürlich © Mag. Dr. Claus Braunecker
bewusst 64
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Zufallsstichprobe
► Ziehen Sie eine einfache Zufallsstichprobe von n = 500 aus einer Kundendatenbank.
Benutzen Sie als Grundlage den File „kundendatenbank.xlsx“.
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo | Rep. & Stichprobe | Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media Zufallsstichprobe
► Zuerst nach Zufallszahlen sortieren und dann X-beliebige Datensätze entnehmen … ZufallsZahl
KundenNummer
Vorname
Zuname
Geburtsdatum
E-Mail-Adresse
=ZUFALLSZAHL()
05
Ernst
Mayer
17.10.1942
[email protected]
0,05087
15
Helene
Müller
11.01.1985
Helene.Mü
[email protected]
0,12148
03
John
Berger
18.02.1947
[email protected]
0,18116
13
Emelie
Franz
18.03.1967
[email protected]
0,23312
06
Hermann
Mann
17.01.1965
[email protected]
0,25621
04
Anna
Sommer
10.08.1955
[email protected]
0,32622
08
Wilhelm
Huber
10.07.1991
[email protected]
0,35114
11
Ingrid
Brauner
30.08.1987
[email protected]
0,38488
14
Herta
Muster
24.04.1986
[email protected]
0,41664
09
Otto
Gelbmann
15.10.1990
[email protected]
0,51188
12
Rudolf
Herbst
12.01.1976
[email protected]
0,70729
01
Linda
Schwarz
11.01.1965
[email protected]
…
…
…
…
…
…
0,99392
5000
Charlotte
Weiss
23.04.1971
[email protected]
© Mag. Dr. Claus Braunecker
Abbildung aus: HowToDo
65
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Zufallsauswahl: Überblick
Das Erhebungspersonal hat KEINEN Einfluss auf die Auswahl!
Voraussetzungen: ► Bekannte und definierte Grundgesamtheit. ► „Zugängliche“ Grundgesamtheit. ► Jedes Element darf nur ein Mal vorkommen. ► Jedes Element muß eine (berechenbare) Auswahl-Chance haben.
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo | Rep. & Stichprobe | Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media Arten von Stichproben
ZUFÄLLIG: reine Zufallsauswahl ausgewählte Elemente MÜSSEN in die Erhebung | hochwertigste Stichprobenart
KAPITEL 3.21
einfach ● zufällige Auswahl aus einer Datenbank
komplex
● vorgeschichtet ● kleine Untergruppen disproportional verstärkt ● Faktorengewichtung auf repräsentativ
KAPITEL 3.22
NICHT ZUFÄLLIG: systematische Auswahl subjektiv gefärbt | KEINE Berechnung von Schwankungsbreiten zulässig
KAPITEL 3.23
willkürlich ● Auswahl auf's Geratewohl ● Erheber wählen individuell aus ● völlig willkürlich
bewusst ● Quotenstichprobe ● Erheber wählen nach Merkmalen aus ● sehr repräsentativ
KAPITEL 3.24
Abbildung aus: HowToDo
© Mag. Dr. Claus Braunecker
66
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Zufallsauswahl: Vorschichtung … hier z.B. sollte man vorschichten ;-)
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
KOMPLEXE Zufallsauswahl: Schichtung Schichtung = „Ordnung“ der GGH vor der Ziehung ■ Die Grundgesamtheit wird bzgl. eines ihrer Merkmale in homogene Teile zerlegt (z.B. Bundesland). ■ Erst aus diesen Teilen erfolgt die Zufallsauswahl.
Proportionale Schichtung: Der Anteil der Teilgruppen in der Stichprobe entspricht dem Anteil derselben Teilgruppen in der Grundgesamtheit. Disproportionale Schichtung: Wenn der Anteil einzelner Teilgruppen in der Grundgesamtheit für abgesicherte Aussagen zu gering ist, werden die unterrepräsentierten Gruppen verstärkt.
zufällig einfach
nicht zufällig willkürlich
© Mag. Dr. Claus Braunecker
komplex
bewusst 67
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Vergleich proportionaler & disproportionaler Ansatz Quelle: Firmendaten
Kundinnen und Kunden absolut in %
Interviews proportional
Interviews disproportional
Wien
1.722
20,5
221
120
NÖ
1.613
19,2
207
120
Bgld
280
3,3
36
120
OÖ
1.419
16,9
182
120
Sbg
538
6,4
69
120
Trl
710
8,4
91
120
Vbg
373
4,4
48
120
Stmk
1.205
14,3
155
120
Ktn
557
6,6
71
120
Österreich
8.417
100,0
1.080
1.080
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Exkurs: Gewichtung
Wenn die tatsächliche Datenstruktur nicht einer gewünschten bzw. aus der Grundgesamtheit bekannten Verteilung entspricht, werden die Daten „gewichtet“.
► In der Stichprobe unterrepräsentierte Datensätze werden mit einem Faktor > 1, ► überrepräsentierte mit einem Faktor < 1 multipliziert. ► Je mehr Faktoren je weiter über 1 zu liegen kommen, desto „schwieriger“ wird‘s …
© Mag. Dr. Claus Braunecker
68
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Beispiel: Gewichtung bei disproportionaler Stichprobe Stichprobe aus Firmendaten
Interviews proportional
Interviews disproportional
Wien
221
120
= 221 / 120
1,842
NÖ
207
120
= 207 / 120
1,724
Bgld
36
120
= 36 / 120
0,299
OÖ
182
120
= 182 / 120
1,517
Sbg
69
120
= 69 / 120
0,575
Trl
91
120
= 91 / 120
0,759
Vbg
48
120
= 48 / 120
0,399
Stmk
155
120
= 155 / 120
1,289
Ktn
71
120
= 71 / 120
0,595
Österreich
1.080
1.080
Berechnung
Gewichtung Faktor
► Jeder Datensatz aus Wien z.B. ist 1,842 Interviews „wert“ … ► Jeder Datensatz aus dem Burgenland z.B. ist 0,299 Interviews „wert“ …
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Beispiel: Gewichtung bei disproportionaler Stichprobe
Stichprobe aus Firmendaten
Interviews disproportional
Gewichtung Faktor
Wien
120
1,842
NÖ
120
1,724
Bgld
120
0,299
OÖ
120
1,517
Sbg
120
0,575
Trl
120
0,759
Vbg
120
0,399
Stmk
120
1,289
Ktn
120
0,595
Österreich
1.080
© Mag. Dr. Claus Braunecker
► Im Beispiel besitzt jetzt jedes Bundesland in der Stichprobe eine für sinnvolle Aussagen über das Bundesland (halbwegs) vernünftige Größenordnung von n = 120. ► Für ein österreichischen Gesamtergebnis müssen die einzelnen Datensätze jedoch der tatsächlichen Verteilung entsprechend auf- oder abgewichtet werden.
69
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
KOMPLEXE Zufallsauswahl: mehrstufige Schichtung
Viele Grundgesamtheiten sind räumlich weit verbreitet, sehr groß oder in ihrer Zusammensetzung nicht genau bekannt. Die endgültigen Zielpersonen werden hier erst nach mehreren Zwischenauswahlstufen (Schichtungen) ausgewählt.
► Jede Zwischenauswahl stellt die „Grundgesamtheit“ für die nächstfolgende Auswahlstufe dar. z.B.: Nation Bundesländer Filialen Kundentypen (kurzfristige | mittelfristige | langfristige) endgültige Zielpersonen
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo | Rep. & Stichprobe | Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media Arten von Stichproben
ZUFÄLLIG: reine Zufallsauswahl ausgewählte Elemente MÜSSEN in die Erhebung | hochwertigste Stichprobenart
KAPITEL 3.21
einfach ● zufällige Auswahl aus einer Datenbank
komplex
● vorgeschichtet ● kleine Untergruppen disproportional verstärkt ● Faktorengewichtung auf repräsentativ
KAPITEL 3.22
NICHT ZUFÄLLIG: systematische Auswahl subjektiv gefärbt | KEINE Berechnung von Schwankungsbreiten zulässig
KAPITEL 3.23
willkürlich ● Auswahl auf's Geratewohl ● Erheber wählen individuell aus ● völlig willkürlich
bewusst ● Quotenstichprobe ● Erheber wählen nach Merkmalen aus ● sehr repräsentativ
KAPITEL 3.24
Abbildung aus: HowToDo
© Mag. Dr. Claus Braunecker
70
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Willkürliche systematische Auswahl
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Willkürliche systematische Auswahl
Ohne Zufall oder feste Regeln. ► Es gibt keinen Auswahlplan. ► völlig subjektive Auswahl der Zielpersonen durch den Interviewer. = Auswahl auf's Geratewohl (Convenience-Sample) = Anfallsstichprobe z.B.: Passantenbefragung, Menschen auf öffentlichen Plätzen, …
zufällig einfach
komplex
nicht zufällig willkürlich © Mag. Dr. Claus Braunecker
bewusst 71
Roter Faden | QualiQuanti | Repräsentativität | Stichprobe | Schwankungsbreiten | Messniveau | Datenanalyse | Evaluierung | Praxis Arten von Stichproben
ZUFÄLLIG: reine Zufallsauswahl ausgewählte Elemente MÜSSEN in die Erhebung | hochwertigste Stichprobenart
KAPITEL 3.21
einfach ● zufällige Auswahl aus einer Datenbank
komplex
● vorgeschichtet ● kleine Untergruppen disproportional verstärkt ● Faktorengewichtung auf repräsentativ
KAPITEL 3.22
NICHT ZUFÄLLIG: systematische Auswahl subjektiv gefärbt | KEINE Berechnung von Schwankungsbreiten zulässig
KAPITEL 3.23
willkürlich ● Auswahl auf's Geratewohl ● Erheber wählen individuell aus ● völlig willkürlich
bewusst ● Quotenstichprobe ● Erheber wählen nach Merkmalen aus ● sehr repräsentativ
KAPITEL 3.24
Abbildung aus: HowToDo
Roter Faden | QualiQuanti | Repräsentativität | Stichprobe | Schwankungsbreiten | Messniveau | Datenanalyse | Evaluierung | Praxis
Bewusste systematische Auswahl: Quotenbeispiel
► usw. männlich
10 8
weiblich
10 9
blond
6 4
brünett
6
schwarz
6 5
rothaarig
2 5
erwachsen
15 13
jugendlich
4 5 17 20
© Mag. Dr. Claus Braunecker
72
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Bewusste systematische Auswahl: Quoten ► Erhebungspersonal wählt die Zielpersonen selbst nach Quotenanteilen aus. ► Die Verteilung der Quotenmerkmale in der Stichprobe entspricht zumeist deren Verteilung in der Grundgesamtheit. Quotenauswahlverfahren sind die am häufigsten eingesetzten bewussten Auswahlverfahren. Kenntnisse über die strukturelle Beschaffenheit der Grundgesamtheit sind erforderlich! zufällig
► Im Gegensatz zur reinen Zufallsauswahl dürfen bei Quotenauswahlverfahren keine statistischen Schwankungsbreiten berechnet werden!!!
einfach
nicht zufällig willkürlich
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
komplex
bewusst
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Bewusste systematische Auswahl: Quotenstichproben-Regeln Bei Quotenstichproben gilt es, zu beachten: ► Die Quoten müssen für das Erhebungspersonal leicht erkennbar sein. ► Quotierungsmerkmale müssen objektiv und ohne Interpretationsspielräume sein. ► Möglichst viele Interviewpersonen sollten jeweils möglichst wenige Interviews durchführen. ► Das Interviewendennetz sollte möglichst heterogen sein. ► Interviews müssen an Orten durchgeführt werden, die von allen Stichprobenteilen bevölkert werden.
© Mag. Dr. Claus Braunecker
73
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Quotenstichprobe für Niederösterreich 1. Berechnung des möchte Anteils an Interviews, der eine von den gesamtösterreichischen 1.000 auf Eine Einkaufskette in ÖSTERREICH repräsentative KundInnen-Befragung mitNiederösterreich insgesamt 1.000entfällt. Interviews durchgeführen. 2. Berechnung der prozentuellen Merkmalsverteilung innerhalb Niederösterreichs ► Wie (in welcher Reihenfolge) gehen Sie vor, damit Sie und Umlegung je Subgruppe auf die unter 1. ermittelten Interviews für Niederösterreich. zu untenstehendem Ergebnis FÜR NIEDERÖSTERREICH gelangen? 3. Aufteilung der unter 2. ermittelten Interviews je Subgruppe auf 10 Interviewpersonen.
Quelle: Firmendaten
niederösterreichische KundInnen
Interviewpersonal
Stichprobe gesamt
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
absolut
in %
Interviews
Interviews
Männer
789
48,9
94
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
Frauen
824
51,1
98
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
1 Jahr
263
16,3
31
3
3
3
3
3
3
3
3
3
3
2 bis 5 J
977
60,6
116
12
12
12
12
12
12
12
12
12
12
mehr als 5 J
373
23,1
44
4
4
4
4
4
4
4
4
4
4
1.613
100,0
192
19
19
19
19
19
19
19
19
19
19
Geschlecht
Kunde seit …
Gesamt
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Quotenstichprobe für Niederösterreich Was ist an dieser Quotenberechnung noch nicht ganz richtig bzw. genau? ► Es darf keine „gerundeten“ Interviews geben. „Komma“-Menschen können nicht befragt werden: Händisch nachjustieren!
Quelle: Firmendaten
niederösterreichische KundInnen
Interviewpersonal
Stichprobe gesamt
1
2
3
4
5
7
8
9
10
9
10 9
10 9
10 9
10 9
10
10
10
10
10 9
10 9
3
3
3
3 4
3 4
3
3
12 11
12 11
12
12
12
12
12
12
4 5
4 5
4 5
4
4
4
4
4
4
19
19
19
19
19
19 20
19 20
19
19
absolut
in %
Interviews
Männer
789
48,9
94
9
9
9
9
9
Frauen
824
51,1
98
10
10
10
10
1 Jahr
263
16,3
31 32
3
3
3
2 bis 5 J
977
60,6
116
12 11
12 11
mehr als 5 J
373
23,1
44
4 5
1.613
100,0
192
19
6
Interviews
Geschlecht
Kunde seit …
Gesamt © Mag. Dr. Claus Braunecker
74
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo | Rep. & Stichprobe | Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media Stichprobenkombination: Vorschichtung, Samplepoints, Quoten
Bundesland:
Salzburg
12
Einsatzort:
Tamsweg
192
11
Interviews:
10
Bgld
34
2
Männer:
5
OÖ
170
10
Frauen:
5
Sbg
64
4
15-19 Jahre:
1
Trl
84
5
20-24 Jahre:
1
Vbg
68
4
25-29 Jahre:
1
Stmk
146
9
30-34 Jahre:
1
Ktn
44
3
35-39 Jahre:
1
Österreich
1.000
40-44 Jahre:
1
45-49 Jahre:
1
50-54 Jahre:
1
55-59 Jahre:
1
60-64 Jahre:
1
Bundesland
Interviews
Sample-Points
Wien
198
NÖ
Bundesland:
60
Salzburg
Einsatzort:
Saalfelden
Interviews:
15
Männer:
7
Frauen:
8
15-19 Jahre:
2
20-24 Jahre:
1
usw. usw.
1.
z.B.
2.
Sbg Stadt
Saalfelden
Flachau
3.
Tamsweg
4ff. Abbildung aus: HowToDo
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
© Mag. Dr. Claus Braunecker
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
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Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Inzidenz = Penetration: Welche Stichprobe ist realistisch? Vor jeder Entscheidung für ein Stichprobenverfahren stellt sich die Frage: „Findet“ man die Stichprobenmitglieder? Beispiel: Man sucht nach VerwenderInnen der Waschmittelmarke Persil in Portugal. Annahme: Die Marke Persil hätte in Portugal etwa 100.000 VerwenderInnen. Umgelegt auf die ~10.000.000 PortugiesInnen (exkl. Kinder) bedeutet das: 1% der PortugiesInnen verwenden Persil. ► In einer Zufallsstichprobe ergibt nur jeder hundertste Fall(!) einen Treffer (= Verwender von Persil). Um wenigstens 100 Nettointerviews mit VerwenderInnen von Persil zu bekommen, müssten 100 * 100 = 10.000 Personen kontaktiert werden!
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
© Mag. Dr. Claus Braunecker
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
76
Einleitung | Job | AT‘s | Messen | FraBo |
Rep. & Stichprobe
| Schwankungsbreiten | Feld | Datenanalyse | Evaluierung | Media
Mögliche Grundgesamtheiten - die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren | im Alter von 18 bis 79 - die Wiener Wohnbevölkerung - Kunden eines Flugunternehmens | eines Versandhändlers - die Mitarbeiter von IKEA - die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Veranstaltung - Mercedesfahrer, die in Wien wohnen - Urlaubsreisende, die im letzten Jahr mind. eine Flugreise unternommen haben - das Management der Post - die Autofahrer-Lobby - alle Ausgaben eines Online-Mediums im letzten Jahr - die Mitarbeiterkommunikation in einem Unternehmen - die Prozesse eines Unternehmens
► Welche Stichprobe? Wie kommen Sie zur Grundgesamtheit?
Leitfaden durch's Semester Herbst/Winter 2016/17
01
Standortbestimmung
02
MMF-Job
03
Viele Wege zum Ziel: Mafo-Anwendungen ("Arbeitstechniken")
04
Messen | Skalen | Codes
05
Fragebogen
06
Repräsentativität | Stichprobe
07
Schwankungsbreiten | Stichprobengröße
08
Feldarbeit
09
Grundlagen der Datenanalyse (mit SPSS)
10
Ergebnisinterpretation und Evaluierung
11
Praxisanwendungen: Die "Vermessung" der (Medien-)Welt
12
X+
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