FOTOGRAFIEN WERDEN BILDER

FOTOGRAFIEN WERDEN BILDER DIE BECHER-KLASSE 27. April –13. August 2017 Thomas Ruff (*1958) Porträt (G. Benzenberg), 1985 Leihgabe des Künstlers © Tho...
Author: Hilke Melsbach
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FOTOGRAFIEN WERDEN BILDER DIE BECHER-KLASSE 27. April –13. August 2017

Thomas Ruff (*1958) Porträt (G. Benzenberg), 1985 Leihgabe des Künstlers © Thomas Ruff, VG Bild-Kunst 2017

Das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler, die Möglichkeiten digitaler Bildbearbeitung, die gesellschaftliche Dimension von Architektur, das Anerkennen von Fotografie als Kunst – diese Ausstellung bündelt viele spannende Themen. Mit den Schülerinnen und Schülern der ersten Becher-Klasse und mehr noch mit ihren Lehrern, den bekannten Fotografen Bernd und Hilla Becher, verbindet sich eine der radikalsten Veränderungen der Kunst unserer Gegenwart. In einem umfassenden Überblick widmet sich das Städel Museum dem Wirken der Becher-Klasse und dem damit einhergehenden fundamentalen Wandel im Medium der Fotografie. Neben Bernd und Hilla Becher werden international renommierte und auch wiederzuentdeckende Künstlerinnen und Künstler wie Volker

Döhne, Andreas Gursky, Candida Höfer, Axel Hütte, Tata Ronkholz, Thomas Ruff, Jörg Sasse, Thomas Struth und Petra Wunderlich präsentiert. Die Schau versammelt rund 200 teils großformatige Hauptwerke, aber auch Frühwerke dieser bedeutenden Künstler. Der Fokus liegt dabei auf den Arbeiten der 1980er- und 1990er-Jahre. Die Ausstellung beschäftigt sich mit vielfältigen Fragen: Welchen Einfluss haben Bernd und Hilla Becher auf ihre Studentinnen und Studenten an der Düsseldorfer Kunstakademie? Was trennt die Arbeiten der Schülerinnen und Schüler von den Werken ihrer Lehrer? Und welche Gemeinsamkeiten und Parallelen lassen sich erkennen? Gibt es überhaupt so etwas wie eine Becher-Schule? Oder haben wir es ‚nur‘ mit einer Gruppe sehr erfolgreicher Fotografinnen und Fotografen zu tun, die in einem besonders günstigen historischen Moment am ‚richtigen Ort‘ studiert haben? Und welchen Einfluss hatten diese Künstlerinnen und Künstler auf unseren gegenwärtigen Bildbegriff? Für Besuche von Schulklassen, Kita- und Hort-Gruppen bietet die Ausstellung „Fotografien werden Bilder“ vielfältige interessante Anknüpfungspunkte und spannende Erfahrungen. Wählen Sie eine Führung oder einen Workshop aus dem nachfolgenden Programm oder stimmen Sie Ihren Besuch individuell mit uns ab. Weitere Informationen erhalten Sie auch bei unserer Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher am 4. Mai.

IDEAL VORBEREITET INS MUSEUM Stimmen Sie sich mit Ihren Schülern schon vor Ausstellungsbeginn online und kostenlos auf die Ausstellung ein und nutzen Sie das Digitorial zur Vorbereitung Ihres Besuchs im Städel Museum: becherklasse.staedelmuseum.de

FÜHRUNGEN UND WORKSHOPS Wir freuen uns auf den Besuch Ihrer Schulklasse, Kita- oder Hort-Gruppe in der Ausstellung „Fotografien werden Bilder“. Gerne organisieren wir eine Führung zu einem Thema aus unserem Angebot oder stimmen den Museumsbesuch individuell auf Ihren Unterricht ab. Nutzen Sie Ihren Besuch auch für die fächerübergreifende Vermittlung und verbinden Sie Themen der Kunst mit Inhalten aus dem Unterricht in Geschichte, Philosophie, Deutsch, Mathematik, Politik und Wirtschaft. FÜHRUNG Kosten pro Schüler: 3 Euro Eintritt zzgl. 2 Euro Führungsgebühr (Der Eintritt ist für Schüler bis einschließlich der 6. Klasse frei.) Dauer: 60 Minuten

FÜHRUNG UND WORKSHOP Ein besonderes Erlebnis ist eine Führung in Kombination mit einem Workshop. So werden die Inhalte der Ausstellung auch praktisch erlebbar. Kosten pro Schüler: 3 Euro Eintritt zzgl. 4 Euro Führungs- und Workshop-Gebühr (Der Eintritt ist für Schüler bis einschließlich der 6. Klasse frei.) Dauer: 120 Minuten

Bernd Becher (1931–2007) und Hilla Becher (*1934) Kohlesilos, 1969–1989 Dauerleihgabe aus Privatbesitz im Städel Museum Städel Museum / ARTOTHEK

Bitte melden Sie Ihren Museumsbesuch an: Aus organisatorischen Gründen bitten wir alle Gruppen, ihren Besuch im Städel Museum anzumelden. Die Anmeldung ist für Schulklassen natürlich kostenlos. Die Anzahl der Gruppen mit eigener Führung ist aus konservatorischen Gründen begrenzt. Bitte reservieren Sie daher frühzeitig einen Termin: Telefon 069-605098-200 oder [email protected]

THEMENAUSWAHL #

DER BESONDERE BLICK (Kita + Grundschule) Nebelverhangene Berge, gigantische Bibliotheken und heruntergekommene Imbissbuden – die Becher-Schüler fotografieren viele unterschiedliche Orte. Ihre Umgebung nehmen sie dabei genau in den Blick. Was unterscheidet diese Aufnahmen von den Fotos, die man im Alltag oder Urlaub mit dem Smartphone macht? In der Führung gehen die Kinder dieser und ähnlichen Fragen auf den Grund. Workshop (optional): Alltägliche Objekte wie Heftklammern, Schwämme oder Büroklammern fotografiert Jörg Sasse vor einfarbigen Hintergründen. Der Fokus liegt dabei ganz auf den einzelnen Gegenständen. Im

Workshop werden Abbildungen von alltäglichen Objekten auf farbige Hintergründe aufgeklebt und es wird mit unterschiedlichen Farbwirkungen experimentiert. Die Schüler können auch Gegenstände selbst malen und collagieren. Sie erforschen, wie aus mehreren Einzelbildern eine Bilderserie entsteht.

Volker Döhne (*1954) Ohne Titel (bunt), 1979 (2014) Privatsammlung © Volker Döhne ÄHNLICH UND DOCH ANDERS (Sekundarstufe I) Bernd und Hilla Becher verfolgen ein strenges Konzept: Sie fotografieren über fünf Jahrzehnte hinweg fast ausschließlich Industriearchitektur in Schwarz-Weiß. Ihre Schüler gehen jedoch einen anderen Weg: Sie arbeiten beispielsweise mit Farbfotografie und erschließen sich eine Vielzahl neuer Motive. Welche künstlerischen Möglichkeiten eröffnen sich dadurch? In dieser Führung steht das vielschichtige Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern im Mittelpunkt. Workshop (optional): Während eine Schwarz-Weiß-Fotografie von Hell-Dunkel-Kontrasten und Strukturen lebt, erhält sie durch Farbgebung eine ganz andere Wirkung. Der Blick für diese Unterschiede wird im Workshop geschult. Die Schüler fotografieren mit Digitalkameras im Städel Museum Motive in Schwarz-Weiß und in Farbe. Anschließend werden einige der Aufnahmen ausgewählt und im gemeinsamen Gespräch miteinander verglichen.

DU SOLLST DIR EIN BILD MACHEN (Sekundarstufe I + II) Zeigt ein Porträtfoto die Persönlichkeit eines Menschen oder ist es nur eine farbige Oberfläche? Mit dieser Frage setzen sich einige Becher-Schüler intensiv auseinander. Thomas Ruffs Nahaufnahmen von Gesichtern sind teils über zwei Meter hoch. Thomas Struth beschäftigt sich mit Menschengruppen und ihren Konstellationen. Axel Hütte arbeitet in seinen Porträtfotos mit dem Wechselspiel aus Schärfe und Unschärfe. In der Führung eröffnen sich für die Schüler neue Perspektiven auf die Porträtfotografie. Workshop (optional): Thomas Struth fotografiert Menschen im Museum. Sie sitzen auf Bänken, vertiefen sich in die Gemälde, lesen die kleinen Schilder daneben oder schlendern durch den Raum. Es entstehen Fotos, auf denen die Besucher in vielfältiger Weise in Beziehung zu den Werken treten: Mal sind es vergleichbare Posen, mal ähnliche Kleidungsfarben oder Figurenkonstellationen. Im Workshop bewegen sich die Schüler in Kleingruppen durch die Sammlung des Städel Museums. Sie stehen einander vor den Werken Modell und fotografieren sich gegenseitig. Wie kann man Kunst betrachten und damit umgehen? Die Schüler loten fotografisch die Möglichkeiten aus.

Thomas Struth (*1954) Louvre 3, Paris 1989, 1989 (2012) DZ BANK Kunstsammlung im Städel Museum, Städel Museum, Frankfurt am Main © Thomas Struth

WIE DIE LEHRER, SO DIE SCHÜLER? (Sekundarstufe I + II) Wie viel Becher steckt in der Becher-Klasse? 1976 beginnen die Bechers ihre Lehrtätigkeit an der Düsseldorfer Kunstakademie. Sie haben einen starken künstlerischen Einfluss auf ihre Studenten. Diese erarbeiten jedoch auch ganz eigene Positionen, die sich stark von ihren Lehrern unterscheiden. In der Führung betrachten die Schüler die künstlerische Entwicklung der Becher-Klasse, die sich konstant zwischen Aneignung und Abgrenzung bewegt. Workshop (optional): Häufig sind die Straßen, Gebäude und Innenräume auf den Fotografien der BecherKlasse menschenleer. Und selbst wenn Menschen fotografiert werden, gibt es nur wenige Hinweise auf ihre Persönlichkeit. Die Fotografien werfen viele Fragen auf, spielen bewusst mit Irritation und regen dadurch die Fantasie an. Im Workshop entstehen mithilfe von kreativen Schreibtechniken zu einzelnen Werken individuelle Gedichte und Geschichten.

Jörg Sasse (*1962) W-84-02-13, Düsseldorf, 1984 Courtesy Galerie Wilma Tolksdorf © Jörg Sasse, VG Bild-Kunst 2017 EINE FRAGE DER PERSPEKTIVE (Sekundarstufe II) Die Becher-Schüler wählen bei ihren Ansichten von Innenräumen und Gebäuden oft ungewöhnliche Blickwinkel. Sie reflektieren die Nutzung, Ästhetik und gesellschaftliche Bedeutung ihrer Motive. Seit Ende der 1980er-Jahre arbeiten einige von ihnen zudem mit digitaler Bildbearbeitung. In der Führung werden die Schüler dazu angeregt, den Wahrheitsgehalt der Fotografie ebenso wie die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen. Workshop (optional): Küche, Badezimmer und Wohnzimmer – viele Becher-Schüler interessieren sich für Innenräume. Sie wählen ihre Bildausschnitte sorgfältig. Zudem achten sie genau auf künstlerische Aspekte wie Farbkomposition, Motivauswahl und Lichtstimmung. Im Workshop begeben sich die Teilnehmer mit digitalen Kameras ins Städel Museum und bei gutem Wetter auch in den Außenraum. Sie entwickeln ihre eigenen Perspektiven auf die Architektur. Mit den vorgefundenen Gebäudeformen setzen sie sich experimentell auseinander.

BITTE MELDEN SIE IHREN MUSEUMSBESUCH AN! Aus organisatorischen Gründen bitten wir alle Gruppen, ihren Besuch im Städel Museum anzumelden. Die Anmeldung ist für Schulklassen natürlich kostenlos. Die Anzahl der Gruppen mit eigener Führung ist aus konservatorischen Gründen begrenzt. Bitte reservieren Sie daher frühzeitig einen Termin. Sie erreichen uns unter Telefon 069069-605098605098-200 oder [email protected].