Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie

ÖFFENTLICHE GESUNDHEITSPFLEGE Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie Leiterin: PD Dr. rer. nat. Karin Lange Forschungsprofil Die Forschu...
Author: Josef Kramer
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ÖFFENTLICHE GESUNDHEITSPFLEGE

Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie Leiterin: PD Dr. rer. nat. Karin Lange Forschungsprofil Die Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie befasst sich insbesondere im Sinne Angewandter Forschung mit den psychosozialen Bedingungen der Entstehung, des Verlaufs und der Behandlung chronischer Krankheiten. Im Vordergrund stehen dabei Fragestellungen zur psychosozialen Bewältigung, zum Therapieverhalten und zur Rehabilitation bei Typ 1 und Typ 2 Diabetes und bei der Adipositas sowie ihren Folgeerkrankungen. So wurde zur Adipositas im Kindes- und Jugendalter in Kooperation mit dem Landesgesundheitsamt Niedersachsen ein Bericht zur Prävention und Behandlung des Übergewichts bei Kindern erstellt, der in ein strukturiertes, multidisziplinäres Behandlungsprogramm mündete. Dieses wurde am Kinderkrankenhaus auf der Bult 2005 gestartet. Zur Prävention der Adipositas im Vorschulalter wurde die dreijährige Studie „Fit von Klein auf“ zur Förderung und Effektivität von regelmäßiger körperlicher Aktivität an 40 niedersächsischen Kindergärten mit über 900 Vierjährigen gestartet. In Bezug auf die Adipositas im Erwachsenenalter werden in Kooperation mit dem GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit im Rahmen der Forschungsplattform „Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg (KORA)“ bevölkerungsbezogene Analysen zur Quantifizierung der Inanspruchnahme gesundheitlicher Versorgung und der entsprechenden Krankheitskosten durchgeführt. Dabei werden insbesondere auch psychosoziale Aspekte des Körpererlebens und der gesundheitlichen Lebensqualität als vermittelnde Größen berücksichtigt. Weitere multizentrische, nationale und internationale Projekte befassten sich vor allem mit der Entwicklung und Evaluierung von Schulungsprogrammen für Patienten mit chronischen Erkrankungen (Adipositas, Diabetes Typ 1 und Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Phenylketonurie) sowie der Elternschulung bei chronisch kranken Kindern (Diabetes und zu früh geborene Kinder). In diesem Zusammenhang wurden auch neue psychodiagnostische Verfahren für die Entwicklungsdiagnostik und zur Untersuchung der Lebensqualität bei Patienten mit chronischen Krankheiten entwickelt. Ferner wurden in Kooperation mit dem Diabetes-Zentrum am Kinderkrankenhaus auf der Bult und weiterer deutscher pädiatrischer Diabetes-Zentren empirische Studien zur Versorgungssituation und Behandlungsqualität chronisch kranker Kinder und Jugendlicher (Typ 1 Diabetes) durchgeführt. Ein weiterer Bereich widmet sich medizinpsychologischen Fragen in der Zahnheilkunde. So wird für die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnheilkunde (DAJ) das bundesweite Internet-Projekt „be-küssed“ evaluiert. Weitere Fragestellungen betreffen den Einsatz des Transtheoretischen Modells, „motivational interviewing“ und „entdeckenden Lernens“ in der zahnärztlichen Individualprophylaxe unter Praxisbedingungen sowie besondere Probleme und Ansätze in der Behandlung von Kindern.

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ÖFFENTLICHE GESUNDHEITSPFLEGE Forschungsprojekte Inanspruchnahme allgemeinärztlicher, fachärztlicher, physiotherapeutischer und heilpraktischer Versorgung durch adipöse Erwachsene: Die Rolle der Unzufriedenheit mit dem eigenen Körpergewicht

Die Entscheidung, einen Arzt oder Angehörigen eines anderen Heilberufes aufzusuchen, wird in der Regel zu einem größeren Teil von individuellen, persönlichen Merkmalen bestimmt, als dies für Art und Umfang eines bereits begonnenen Versorgungsgeschehens der Fall ist. Insbesondere gilt dies für den Bereich der ambulanten Versorgung, zu dem der Einzelne strukturbedingt den direkteren Zugang hat. Zugleich ist die Identifizierung und Analyse dieser Merkmale, zu denen – neben physischen und psychischen Bedarfsfaktoren – vor allem psychosoziale Faktoren gehören, in Bezug auf mögliche Bedürfnisse, Erwartungen und Präferenzen von Patienten aufschlussreich. Ein Bedarfsfaktor, bezüglich dessen eine erhebliche Bedeutung psychosozialer Faktoren für das Inanspruchnahmeverhalten Betroffener zu vermuten ist, ist die Adipositas. Physiologisch definiert als übermäßige Ansammlung von Fettgewebe im Körper, ist sie psychologisch in zweifacher Weise uneindeutig: Für die einen eine Krankheit, ist sie für andere „nur“ ein Risikofaktor, und auch die Bedeutung genetischer Dispositionen ist nicht nur in der Wissenschaft ein heiß diskutiertes Thema. Des Weiteren sind Adipöse sozial einer Stigmatisierung ausgesetzt, die nicht nur von betroffenen Kindern und Jugendlichen als belastend empfunden wird. Beides kann bei Adipösen zu einer Stabilisierung der angesichts des herrschenden Schönheits- (= Schlankheits-)Ideals meist bereits ohnehin bestehenden Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und dessen Gewicht führen. Diese Unzufriedenheit ist – als ein Aspekt negativ getönten Körpererlebens – therapeutisch allerdings ein „zweischneidiges Schwert“: Zum einen ist ohne sie eine Motivation zur Veränderung von Verhalten mit dem expliziten Ziel der Gewichtsreduktion schwer vorstellbar, zum anderen jedoch ist sie in chronifizierter Form selbst ein Risikofaktor etwa für ungesundes Verhalten, Probleme in sozialen Beziehungen sowie Essstörungen. Vor diesem Hintergrund stellt sich für Gesundheitsversorger die Frage, ob Besuche adipöser Patienten in ihren Praxen „nur“ durch Morbiditätsfaktoren oder – zumindest auch – durch Unzufriedenheit mit dem eigenen Gewicht vermittelt sein könnten. Dies ist nicht zuletzt deshalb von Belang, weil gemäß der aktuellen Leitlinie der Deutschen Adipositas Gesellschaft die Hausärzte eine zentrale Rolle in der Langzeitbetreuung adipöser Patienten spielen (sollen). Gleichzeitig fehlen zu dieser Frage bevölkerungsrepräsentative Studien, die über das aus der klinischen Erfahrung stammende Wissen hinaus auch Versorgungsnichtnutzer berücksichtigen. In Kooperation mit dem Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen (IGM) am GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit wurden dazu 2006 die entsprechenden Daten des KORA-Survey S4 1999/2001 der „Kooperativen Gesundheitsforschung in der Region Augsburg“ analysiert und publiziert. Dazu lag eine Stichprobe von N = 942 nicht-untergewichtiger Erwachsener im Alter von 25 bis 74 vor, die – nach Geschlecht, Alter, und Körpermasse (Body MassIndex in kg/(m²)) stratifiziert – zufällig aus Einwohnermeldeamtsregistern gezogen worden war. Die Inanspruchnahme von Allgemeinärzten, Fachärzten, Physiotherapeuten und Heilpraktikern in den sechs

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ÖFFENTLICHE GESUNDHEITSPFLEGE Monaten nach dem Hauptteil des Surveys wurde mittels dreier computer-unterstützter Telefoninterviews erhoben, während Körpergewicht per Laufgewichtswaagen (SECA 709) mit integriertem Maßstab (SECA 221, Eichstufe 3) und Unzufriedenheit mit dem eigenen Gewicht per computer-unterstützter persönlicher Interviews im KORA-Studienzentrum erhoben worden waren. Abbildung 1 zeigt die deskriptiven Ergebnisse. Zunächst zeigt sich (a) für die adipöse im Vergleich zur normalgewichtigen Gruppe ein deutlich erhöhter Anteil von Nutzern von Allgemeinärzten, während dies für den fachärztlichen Bereich nicht gilt (dies repliziert Arbeiten des Robert Koch-Instituts im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung des Bundes). Auch in den nicht-ärztlichen Bereichen Physiotherapie und Heilpraxis sind erhöhte Nutzungsraten zu verzeichnen. Interessanterweise finden sich analoge Unterschiede, wenn Personen verglichen werden, die mit ihrem Körpergewicht unzufrieden bzw. zufrieden sind (b).

Abb. 1: Inanspruchnahme ambulanter Versorger nach (a) Körpermasse (BMI nach WHO-Kriterien) und (b) Unzufriedenheit mit dem eigenen Körpergewicht (Altersrange: 25-74)

Modelliert man die vermutete vermittelnde Rolle der Unzufriedenheit mit dem Körpergewicht für die Zusammenhänge zwischen Adipositas und Versorgungsinanspruchnahme, so ergeben sich je nach Versorgungsart differenzielle Ergebnisse. Wie Abbildung 2 zeigt, sind zunächst die Unterschiede zwischen der adipösen und normalgewichtigen Gruppe auch nach Adjustierung für soziodemografische Variablen und sozioökonomischem Status stabil. Bezieht man den körperlichen Gesundheitszustand der Befragten ein (physische Komorbidität/FCI), deutet sich lediglich bezüglich der Physiotherapie eine Erklärung der erhöhten Inanspruchnahme durch die adipöse Gruppe an. Berücksichtigt man allerdings zusätzlich, ob die Befragten unzufrieden mit ihrem Gewicht sind, werden die Zusammenhänge der Adipositas mit der Inanspruchnahme von Physiotherapeuten und vor allem von Heilpraktikern (nicht jedoch von Allgemeinmedizinern) insignifikant. Mit anderen Worten: Während die Inanspruchnahme von Allgemeinmedizinern durch adipöse Erwachsene „nur“ mit ihrer körperlichen (Ko-)Morbidität assoziiert zu sein scheint, hängt die erhöhte Nutzungsrate vor allem von Heilpraktikern offensichtlich (auch) mit der negativ getönten Selbstbewertung Adipöser im Hinblick auf ihr Körpergewicht zusammen.

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ÖFFENTLICHE GESUNDHEITSPFLEGE Für die Versorgungspraxis verweisen diese Ergebnisse darauf, dass für diese adipösen Patienten ein verstärkt patientenzentrierter Kommunikationsstil indiziert sein dürfte, da bekannt ist, dass Nutzer komplementärmedizinischer Angebote in der Regel eine Präferenz für diese Form der Arzt-PatientInteraktion haben. Zugleich implizieren einerseits die deutlich höheren Inanspruchnahmeraten von Allgemeinärzten und andererseits die hohe Korrelation zwischen Adipositas und der Unzufriedenheit mit dem eigenen Körpergewicht für die hausärztliche Versorgung, dass neben „reiner“ Gewichtsreduktion Fragen des Körpererlebens eine wichtige Rolle für die Prävention chronischer Krankheiten mittels Behandlung adipöser Patienten spielen.

Abb. 2: Chancenverhältnisse („Odds Ratios“) für die Inanspruchnahme ambulanter Versorger durch adipöse vs. normalgewichtige Erwachsenen (multiple logistische Regressionsmodelle; FCI = Functional Comorbidity Index, hier modifiziert zur Indexierung physischer Komorbidität)

Abb. 3: Direkte medizinische Kosten in vier BMI-Gruppen in der Region Augsburg (ambulant-ärztliche Versorgung + Arzneimittelkonsum + Krankenhausbehandlung; adjustierte Mittelwerte per annum mit 95%-Konfidenzintervallen; Altersrange: 25-74; Erhebungszeitraum: 1999-2001)

Krankheitskosten der (schweren) Adipositas. Darüber hinaus zeigt eine ebenfalls 2006 in Kooperation mit dem IGM publizierte Krankheitskostenstudie auf Grundlage der KORA-Daten, dass ökonomisch der Prävention und der Behandlung der schweren Adipositas (Grade 2-3) eine besondere Bedeutung zukommt. Wie in Abbildung 3 dargestellt, sind die mittleren direkten medizinischen Kosten in dieser Gruppe circa zweieinhalb Mal so hoch wie in der Gruppe mit Adipositas Grad 1 (wohlgemerkt adjustiert

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ÖFFENTLICHE GESUNDHEITSPFLEGE für soziodemografische Variablen und den sozioökonomischen Status). Dieser deutliche Unterschied ist vor allem deshalb von Brisanz, weil aus Studien anderer Autoren bekannt ist, dass die Häufigkeit der schweren Adipositas nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland stärker zunimmt als die der moderaten Adipositas. Projekt: Versorgungsinanspruchnahme und Krankheitskosten adipöser Erwachsener. Projektleiter: Dr. phil. Thomas von Lengerke und Dr. rer. pol. Jürgen John (GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen), als Teil der Forschungsplattform KORA („Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg“; Finanzierung: GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit); Förderung: Eigenmittel

Weitere Forschungsprojekte Multizentrische bundesweite Evaluation der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität eines Typ 1 Diabetes-Schulungsprogramms für Eltern neu erkrankter Kinder

Projektleiter: PD Dr. rer. nat. Karin Lange in Kooperation mit zehn pädiatrischen Diabeteszentren in Deutschland; Förderung: NovoNordisk Pharma Deutschland GmbH Neuauflage eines Diabetesschulungsprogramms für Jugendliche mit Typ 1 Diabetes und Akkreditierung durch das Bundesversicherungsamt (BVA) im Rahmen des „DMP Diabetes mellitus Typ 1“ in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie e. V. und dem Kinderkrankenhaus auf der Bult Hannover

Projektleiter: PD Dr. rer. nat. Karin Lange unter Mitarbeit von Dr. rer. nat. Heike Saßmann; Förderung: Roche Diagnostics GmbH Entwicklung, Evaluation und Akkreditierung eines Diabetesschulungsprogramms zur Insulinpumpentherapie für Jugendliche mit Typ 1 Diabetes in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie e. V. und dem Kinderkrankenhaus auf der Bult Hannover

Projektleiter: PD Dr. rer. nat. Karin Lange und Prof. Dr. med. Thomas Danne unter Mitarbeit von Dipl.-Psych. Isabel Lass; Förderung: Roche Diagnostics GmbH Gesundheitsbezogene Lebensqualität und Stoffwechseleinstellung von jungen Menschen mit Typ 1 Diabetes im Übergang von der pädiatrischen zur internistischen Betreuung

Projektleiter: PD Dr. rer. nat. Karin Lange und Prof. Dr. med. Thomas Danne unter Mitarbeit von Dr. rer. nat. Heike Saßmann; Förderung: Novo Nordisk Pharma GmbH

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ÖFFENTLICHE GESUNDHEITSPFLEGE „Paediatric Onset-Study“ – eine internationale. multizentrische, prospektive und randomisierte Studie zum Einsatz einer Insulinpumpe in Kombination mit einem „Real-time System“ zur kontinuierlichen Glukosemessung bei neu an Diabetes Typ 1 erkrankten Kindern

Projektleiter: Prof. Dr. med. Thomas Danne und PD Dr. rer. nat. Karin Lange; Förderung: Medtronic Europa „Paediatric Pelikan Sun Lancet Studie“ – zur Erfassung des Schmerzes bei der Blutentnahme zur Blutglukosebestimmung bei Kindern mit Diabetes

Projektleiter: Prof. Dr. med. Thomas Danne und PD Dr. rer. nat. Karin Lange; Förderung: Terumo Deutschland GmbH „Fit von Klein auf“: Prospektive, randomisierte Studie zur Prävention des Übergewichts bei Vorschulkindern in Niedersächsischen Kindergärten

Projektleiter: Prof. Dr. med. Thomas Danne und PD Dr. rer. nat. Karin Lange; Förderung: BKK Landesverband Niedersachsen/Bremen und Nationales Aktionsforum Diabetes mellitus (NAFDM) Entwicklung und aktueller Stand der Vorsorgungsstrukturen zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1993, 1998 und 2003

Projektleiter: PD Dr. rer. nat. Karin Lange; Förderung: Stiftung „Das zuckerkranke Kind“ Entwicklung, Implementierung und Evaluation eines multidisziplinären Behandlungskonzepts für übergewichtige und adipöse Kinder und Jugendliche

Projektleiter: Prof. Dr. med. Thomas Danne (Kinderkrankenhaus auf der Bult, Hannover), PD Dr. rer. nat. Karin Lange und Dr. rer. biol. hum. Alexander Tewes; Förderung: Krankenkassen „Frühes Leben braucht starke Eltern“: Multidisziplinäre Schulung für Eltern zu früh geborener Kinder zur kompetenten, eigenverantwortlichen Betreuung in den ersten Lebensjahren

Projektleiter: PD Dr. rer. nat. Karin Lange in Kooperation mit Dr. med. Achim Neubauer (Abteilung Neonatologie, Kinderkrankenhaus auf der Bult, Hannover) und Dipl.-Psych. Michael Wachtendorf (Sozialpädiatrisches Zentrum, Kinderkrankenhauses auf der Bult, Hannover); Förderung: Runder Tisch, Kostenträger Evaluierung eines patientenzentrierten Schulungsprogramms für Patienten mit insulinpflichtigem Typ 2 Diabetes mellitus

Projektleiter: Dr. rer. biol. hum. Ulrich Brinkmeier und Prof. Dr. med. Wielant Machleidt (Abteilung Sozialpsychiatrie und Psychotherapie der MHH) in Kooperation mit PD Dr. med. Matthias Frank (Saarlandklinikum Neunkirchen); Förderung: Eigenmittel

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ÖFFENTLICHE GESUNDHEITSPFLEGE Vergleich der Effekte einer Intervallrehabilitation mit denen einer konventionellen Rehabilitation bei der Behandlung von erwerbsfähigen Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2

Projektleiter: Dr. rer. biol. hum Gundula Ernst und Dr. med. Peter Hübner (Klinik Niederrhein, Bad Neuenahr-Ahrweiler). Förderung: Rehabilitations-Forschungsnetzwerk der Deutschen Rentenversicherung Rheinland (Refonet) Untersuchung von neuropsychologischen Beeinträchtigungen in der Behandlung von malignen hämatologischen Erkrankungen

Projektleiter: Dipl.-Psych. Margitta Kruse (Abteilung Hämatologie und Onkologie der MHH) und Dr. rer. biol. hum. Gundula Ernst im Rahmen der Multicenter-Studie unter Federführung von Prof. Dr. med. Dr. phil. Uwe Koch (UKE der Universität Hamburg); Förderung: José Carreras Leukämie-Stiftung e. V. Entwicklung eines Wissenstests für Patienten mit Chronisch Obstruktiver Bronchitis (COPD)

Projektleiter: Dr. rer. biol. hum. Gundula Ernst in Kooperation mit der Deutschen Rentenversicherung Bund; Förderung: Eigenmittel Diabetes und Adipositas

Projektleiter: Dr. phil. Thomas von Lengerke in Kooperation mit Dr. rer. oec. Michael Happich, Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg, und der IGES Institut für Gesundheits- und Sozialforschung GmbH, Berlin; Förderer: Lilly Deutschland GmbH Soziale Netzwerke, soziale Partizipation und Gesundheit

Projektleiter: Dr. phil. Thomas von Lengerke in Kooperation mit dem GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit im Rahmen der Forschungsplattform „Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg (KORA)“; Förderung: Eigenmittel Evaluation des zahnärztlichen Präventionsprojektes „be-küssed“ – Vergleich von Hauptschülern und Gymnasiaten in den Klassenstufen 7 bis 10 sowie Hauptschülern der Klassenstufen 7 bis 10 nach zwei unterschiedlichen Interventionsmaßnahmen

Projektleiter: Dr. rer. biol. hum. Thomas Schneller in Kooperation mit der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ), Bonn; Förderung: DAJ Medizinpsychologische Begleitforschung zur Verbesserung der zahnärztlichen Versorgung bei ausgewählten Zielgruppen (z. B.: Kinder; Halitosis-Patienten; Behinderte)

Projektleiter: Dr. rer. biol. hum. Thomas Schneller; Förderung: Eigenmittel

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ÖFFENTLICHE GESUNDHEITSPFLEGE Originalpublikationen

Danne T, von Schütz W, Lange K, Nestoris C, Datz N, Kordonouri O. Insulinpumpentherapie bei Kindern und Jugendlichen. Diabetes Stoffwechsel Herz 2006; 15(2):59-65.

Tewes A, Frank M, Tegtbur U, Busse MW, Brink-

Danne T, von Schütz W, Lange K, Nestoris C, Datz N, Kordonouri O. Therapie mit Insulinpumpen. Diabetologe 2006; 2(4):321-31.

MMW Fortschr Med 2006; 148(Orig 3):13-18

Danne T, von Schütz W, Lange K, Nestoris C, Datz N, Kordonouri O. Current practice of insulin pump therapy in children and adolescents - the Hannover recipe. Pediatr Diabetes 2006; 7(Suppl 4):25-31.

von Lengerke T. Public health is an interdis-

Herpertz S, Petrak F, Kruse J, Kulzer B, Lange K, Albus C. Ess-Störungen und Diabetes mellitus. Ther Umsch 2006; 63(8):515-9. Kruse J, Petrak F, Herpertz S, Albus C, Lange K, Kulzer B. Diabetes mellitus und Depression - eine lebensbedrohliche Interaktion. Z Psychosom Med Psychother 2006; 52(3):289-309. Kulzer B, Albus C, Herpertz S, Kruse J, Lange K, Petrak F. Psychosoziales und Diabetes. Diabetologie Stoffwechsel 2006; 1(S2):S217-23. Lange K. Förderung der eigenverantwortlichen Therapie bei Typ-2-Diabetes: Subjektive Einschätzungen, Risikomanagement und Verhaltensänderung. Diabetologe 2006; 2(6):484-92. Schaefer M, Tewes U, Münte TF, Johannes S. Lateralized irrelevant speech alters visuospatial selective attention mechanisms. Biol Psychol 2006; 72(1):51-8. Tewes A, Frank M, Tegtbur U, Brinkmeier U. Insulinpflichtiger Typ-2-Diabetes: Patientenzentrierte Schulung verbessert die Stoffwechsellage. Deutsches Ärzteblatt 2006; 103(6): A 341-A 345.

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meier U. Patientenzentrierte Schulung: Patienten mit insulinpflichtigem Typ-2-Diabetes mellitus profitieren unabhängig von ihrem Bildungsstand. (siehe auch die kommentierte Kurzfassung dieser Arbeit in: MMW Fortschr Med 2006; 148(15)).

cipline, and about wholes and parts: indeed, critical health psychology needs to join forces. J Health Psychol 2006; 11(3):395-399. von Lengerke T, John J; KORA Study Group. Use of medical doctors, physical therapists, and alternative practitioners by obese adults: does body weight dissatisfaction mediate extant associations? J Psychosom Res 2006; 61(4):553560. von Lengerke T, Reitmeir P, John J. Direkte medizinische Kosten der (starken) Adipositas: ein Bottom up-Vergleich über- vs. normalgewichtiger Erwachsener in der KORA-Studienregion. Gesundheitswesen 2006; 68(2):110-115. Übersichtsarbeiten

Danne T, Beyer P, Etspüler J, Heidtmann B, Holl R. W, Holterhus P. M, Kiess W, Knerr I, Kordonouri O, Lange K, Lepler R, Marg W, Näke A, Neu A, Petersen M, Ziegler R. Diabetes mellitus im Kindes- und Jugendalter. Diabetologie Stoffwechsel 2006; 1(2):S230-6. Kulzer B, Albus C, Herpertz S, Kruse J, Lange K, Petrak F. Psychosoziales und Diabetes. Diabetologie Stoffwechsel 2006; 1(S2):S217-23.

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ÖFFENTLICHE GESUNDHEITSPFLEGE Buchbeiträge, Monographien,

Wissenschaftspreise

Herausgeberschaft von Büchern

Dr. Thomas von Lengerke, Dr. Andreas Mielck, Dr. Jürgen John: Prämiertes Poster Psychosoziale Einflüsse auf die Inanspruchnahme gesundheitlicher Versorgung am Beispiel der Adipositas: Ergebnisse aus der KORA Studienregion, 5. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, Ludwigshafen, 12.-13.05.2006.

Lehrbuchpublikationen Hürter P, Kordonouri O, Lange K, Danne T. Kompendium pädiatrische Diabetologie. Berlin: Springer: 2006. Schneller T. Psychologie. In: Roulet FJ, Fath S, Zimmer S, editors. Lehrbuch Prophylaxeassistentin. 3rd ed. München: Elsevier; 2006. p. 141-162. Andere Buchpublikationen Tewes U. (2006): Psychologische Diagnostik: Weichenstellung für den Reha-Verlauf. In: Arbeitskreis Klinische Psychologie in der Rehabilitation BDP, editor. Psychologische Diagnostik: Weichenstellung für den Reha-Verlauf. Bonn: Deutscher Psychologen Verlag; p. 13-32.

Weitere Tätigkeiten in der Forschung

PD Dr. rer. nat. Karin Lange: Mitglied der Leitlinienkommission „Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle des Diabetes mellitus im Kinder und Jugendalter“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG); Mitglied der Leitlinienkommission „Psychosoziales und Diabetes mellitus“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).

Tewes U, Grön O. AKE – Ängste und Angstverarbeitung bei koronaren Erkrankungen. Frankfurt am Main: Harcourt Test Services; 2006. Abstracts

2006 wurden insgesamt 9 Abstracts publiziert. Habilitationen

PD Dr. rer. biol. hum. Ulrich Brinkmeier: Verhaltenstherapeutische Behandlung chronischer Krankheiten am Beispiel von Diabetes mellitus Typ 2 und Herz-Kreislauferkrankungen („Medizinische Psychologie“). Promotionen

Dehne L (Dr. med. dent.): Die Stufen der Verhaltensänderung für die Verbesserung der Mundhygiene (nach dem Transtheoretischen Modell (TTM)).

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