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FOREST STEWARDSHIP COUNCIL ARBEITSGRUPPE DEUTSCHLAND E.V.

Fachhändler: FSC-Zertifizierung und Vermarktung von FSC-Produkten

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Vorwort Angesichts der dramatischen Situation der Wälder der Welt, aussterbender Holzarten und erdrückendem Wettbewerb durch unlautere Holzhändler, ist es von zentraler Bedeutung ein Marktsegmentes zu etablieren, in dem legales Holz und Holz aus guter Waldwirtschaft einem fairen Wettbewerb unterliegt und das dazu dient, Wald zu erhalten und nicht zu vernichten. Die anderen Schutzinstrumente wie Gesetze, die Ausweisung von Schutzgebieten und ein verantwortungsvoller Umgang mit dem wertvollen Rohstoff Holz, müssen daneben genauso entwickelt werden. Mit der vorliegenden Informationsmappe möchte die FSC Arbeitsgruppe Deutschland möglichst vielen Fachhändlern das FSC-System erläutern, seine Möglichkeiten und Attraktivität darstellen und den Zugang zur FSC- Zertifizierung erleichtern. Im ersten Teil erklären wir das FSC-System: wo es herkommt, wie es wirkt und welche allgemeinen Regeln für eine Zertifizierung gelten. Im zweiten Teil gehen wir auf die konkreten Abläufe einer Zertifizierung von Händlern ein und bieten Hilfestellung für ein FSC-bezogenes Marketing. Der Anhang bietet einen Überblick über die in Frage kommenden FSC-Regeln und -Standards. Er beinhaltet darüber hinaus einen Leitfaden zur Erstellung eines Betriebeshandbuches zur FSC-Zertifizierung. Die vorliegende Veröffentlichung wurde im Rahmens eines Projekts erarbeitet, welches die Heidehof-Stiftung finanziell unterstützt. Wir möchten hiermit der Stiftung ausdrücklich dafür danken.

Ihr FSC-Team August 2007

Hinweis: Angaben zum Verfahren der FSC-Zertifizierung und zur Anwendung der FSC-Standards wurden nach bestem Wissen beschrieben und verfasst. Die Vorschriften zum Verfahren und/oder die FSC-Standards können sich im Laufe der Zeit ändern. Die einzelnen Zertifizierungsstellen können außerdem von diesem Dokument abweichende Interpretationen der FSC-Regeln vornehmen. Diese Informationsmappe stellt eine Einführung in die FSC-Zertifizierung dar und ersetzt nicht die FSC-Regeln oder die Ausführungsverfahren der Zertifizierungsstellen. Stand der Informationsmappe: August 2007

Kontakt und Information FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V. Telefon: 0761/3 86 53 50 Fax: 0761/3 86 53 79 E-Mail: [email protected] Internet: www.fsc-deutschland.de Titelfoto: © Juan Carlos Reyes 2006

Dieses Dokument ist ein Auszug! Unserer vollständige Infomappe „Fachhändler: FSCZertifizierung und Vermarktung von FSC-Produkten“ lassen wir Ihnen gerne zukommen. Bestellen Sie doch einfach die vollständige Infomappe „Fachhändler: FSC-Zertifizierung und Vermarktung von FSCProdukten“ zum Preis von 25€ direkt bei uns. Entweder eine Email an [email protected] oder direkt im Internet www.fsc-deutsclhand.de/infomaterial und schnell und bequem per PayPal bezahlen!

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Fachhändler: FSC-Zertifizierung und Vermarktung von FSC-Produkten I Das FSC-System 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

Der Forest Stewardship Council Der FSC in Deutschland Situation der Wälder der Welt Verantwortungsvoller Holzeinkauf Der FSC in Zahlen Die FSC-Zertifizierung der Produktkette: Das COC-Zertifikat Zeitaufwand Ablauf einer COC-Zertifizierung Was ist bei FSC-kontrolliertem Holz zu beachten? Gruppen-Zertifizierung Zertifizierungsstellen FSC-Label Kosten einer FSC-Zertifizierung Vermarktung von FSC-Produkten FSC im Internet

II Fachhändler: FSC-Zertifizierung und Vermarktung von FSC-Produkten 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Wie finde ich FSC-zertifiziertes Holz? Vermarktung von FSC-zertifizierten Produkten Wie finde ich FSC-Zertifizierungsstellen? Zertifizierung eines Handelsbetriebes Anforderungen an Handelsbetriebe Welche FSC-Regeln sind von Händlern anzuwenden? Leitfaden Betriebshandbuch

III Anhang I • • • • • •

FSC-Anforderungen an die Produktkette - Auszug aus dem FSC Accreditation Manual FSC-STD-40-201 - FSC-Standard zur Kennzeichnung von FSC-Produkten FSC-TMK-50-201 - FSC requirments for the promotional use of the FSC trademarks FSC-Regelung zu prozentualen Angaben Kauf von FSC-Produkten - Leitfaden zur Überprüfung von FSC-Zertifikaten FSC-STD-40-003 - Standard for Multi-site Certification of Chain of Custody Operations

IV Anhang II • Leitfaden zur Erstellung eines Betriebshandbuches

IV Anhang III • FSC-Gruppenzertifizierung für die Chain of Custody FSC-Richtlinien für Zertifizierungsstellen • Liste der FSC-Zertifizierungsstellen (Adressdaten der Hauptniederlassungen)

DAS FSC-SYSTEM

FOREST STEWARDSHIP COUNCIL ARBEITSGRUPPE DEUTSCHLAND E.V.

I Das FSC-System 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

Der Forest Stewardship Council . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I-2 Der FSC in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I-3 Situation der Wälder der Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I-3 Verantwortungsvoller Holzeinkauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I-4 Der FSC in Zahlen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I-6 Die FSC-Zertifizierung der Produktkette: Das COC-Zertifikat. . . . . . I-7 Zeitaufwand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I-10 Ablauf einer COC-Zertifizierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I-11 Was ist bei FSC-kontrolliertem Holz zu beachten? . . . . . . . . . . . . . I-12 Gruppen-Zertifizierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I-14 Zertifizierungsstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I-14 FSC-Label . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I-15 Kosten einer FSC-Zertifizierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I-16 Vermarktung von FSC-Produkten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I-16 FSC im Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I-17

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1. Der Forest Stewardship Council (FSC) Der Forest Stewardship Council (FSC) ist eine nichtstaatliche, gemeinnützige Organisation, die sich für eine umweltgerechte, sozialverträgliche und ökonomisch tragfähige Nutzung der Wälder unserer Erde einsetzt. Die Organisation wird international von Umweltorganisationen, Gewerkschaften, Interessensvertretern indigener Völker sowie zahlreichen Unternehmen aus der Forst- und Holzwirtschaft unterstützt. Der FSC ist für jedermann offen, der ein Interesse an den Wäldern dieser Welt hat. Der FSC wurde 1993 in Folge des Umweltgipfels von Rio ins Leben gerufen. Ziel des FSC ist es, einen Beitrag zur Verbesserung der Waldbewirtschaftung weltweit zu leisten. Der FSC versteht sich hierbei als Plattform, auf der Vertreter mit unterschiedlichen Interessen am Wald zusammenkommen und einen Konsens über verantwortungsvolle Waldwirtschaft finden können. Aus diesem Konsens werden Bewirtschaftungsstandards entwickelt und Informationsarbeit zur Vermarktung von entsprechend erzeugten Waldprodukten geleistet. Wichtigstes Instrument zur Vermarktung von Erzeugnissen aus guter Waldwirtschaft ist ihre Kennzeichnung mit dem FSC-Siegel.

Was tut der FSC weltweit, um diese Ziele zu erreichen? • Der FSC ermuntert Interessensvertreter aus Umweltorganisationen, Sozialverbänden und Unternehmen, sich an der Diskussion über verantwortungsvolle Waldwirtschaft zu beteiligen. • Der FSC entwickelt Standards, mit denen die grundlegenden FSC-Prinzipien umsetzbar und messbar gemacht werden. • Der FSC stellt ein System bereit, mit dem Waldbesitzer auf Einhaltung dieser Standards geprüft werden können. • Der FSC stellt das FSC-Siegel zur Verfügung, anhand dessen Verbraucher entsprechend erzeugte Produkte leicht und eindeutig erkennen können. • Der FSC wirbt für den Konsum von Produkten, die das FSC-Siegel tragen. • Der FSC überzeugt Menschen davon, dass es wichtig und wert ist, sich für eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung einzusetzen.

Forstbetriebe: FM-Zertifikat Forstbetriebe, die die FSC-Standards einhalten und sich durch eine FSC-Prüfstelle zertifizieren lassen, erhalten ein FM-Zertifikat (FM = Forst Management) und können ihr Holz mit dem FSC-Zeichen verkaufen. Solche Forstbetriebe können darüber hinaus auch Öffentlichkeitsarbeit mit dem FSC-Label machen und werden durch zahlreiche Informationen und Hilfen von der FSC Arbeitsgruppe Deutschland in ihrer Waldwirtschaft unterstützt.

Verarbeitungsbetriebe und Handel: das COC-Zertifikat Firmen, die sich in der Produktkette vom Wald zum Verbraucher befinden - also Verarbeitungsbetriebe und der Handel - können sich nach den FSC-Produktkettenregeln, der Chain-of-Custody, zertifizieren lassen und erhalten ein COC-Zertifikat. Mit diesem COC-Zertifikat weisen sie nach, dass FSC-Holz nicht unzulässig mit anderem Holz vermischt wird und erlangen die Autorisierung, Produkte mit dem FSCSiegel kennzeichnen zu können.

Einzelhandel: Registrierte Nutzer des FSC-Logos Unternehmen, die FSC-Produkte nicht mehr weiterverarbeiten und das FSC-Zeichen in der Werbung einsetzen möchten, lassen sich von dem FSC als Logonutzer registrieren. In der Regel sind dies Einzelhandelsunternehmen. Die Registrierung ist kostenfrei! Das Unternehmen erhält eine Registrierungsnummer, z.B. FSC-DEU-0815. Dieses Verfahren ist insbesondere für Einzelhändler wie Holzfachmärkte, Baumärkte oder den Versandhandel entwickelt worden.

Berater und Agenten Berater der Forst- und Holzindustrie sowie Holzhandelsagenten können sich ebenfalls als Nutzer des FSC-Logos kostenlos registrieren lassen, um ihre Dienstleistungen mit dem FSC-Zeichen zu bewerben. Auch hier wird eine Registrierungsnummer wie beim Einzelhandel vergeben.

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DAS FSC-SYSTEM 2. Der FSC in Deutschland Der FSC bevollmächtigt nationale FSC Arbeitsgruppen zur Entwicklung nationaler FSC-Standards im Rahmen ausgewogener Organisationsstrukturen. Wichtigstes Kennzeichen ist das Drei-Kammer-System: Um die Interessen der verschiedenen Mitglieder gleichermaßen zu berücksichtigen, werden sie einer Umwelt-, Sozial- oder Wirtschaftskammer zugeordnet. Alle Kammern haben gleiches Stimmrecht. Mittlerweile existieren nationale FSC Arbeitsgruppen in vielen Ländern auf allen Kontinenten. Der FSC will damit dezentral Informationen bereitstellen und die lokale Beteiligung von Akteuren unterstützen und organisieren. Die nationale Initiative in Deutschland ist die FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V., ein gemeinnütziger Verein. In der Arbeitsgruppe arbeiten alle großen Umweltverbände, die Gewerkschaften für Arbeitnehmer in der Forst- und Holzwirtschaft, umweltbewusste Waldbesitzer und Verbände der Holzwirtschaft zusammen. Das Aufgabenspektrum der FSC Arbeitsgruppe Deutschland umfasst folgende Schwerpunkte: • Entwicklung und Betreuung des Deutschen FSC-Standards für gute Waldwirtschaft • Information von - Forstbetrieben - Verarbeitungs- und Handelsbetrieben - Einzelhändlern - Politik, Wissenschaft, Verbänden und Verbrauchern • Marketing und Kommunikation zum Thema gute Waldwirtschaft • Mitarbeit bei internationalen Entwicklungen des FSC-Systems • Unterstützung von registrierten Logonutzern aus dem Einzelhandel bei der Verwendung des FSC-Zeichens • Unterstützung der Presse bei der Berichterstattung über verantwortungsvolle Waldwirtschaft und den FSC

3. Situation der Wälder der Welt Die globale Waldzerstörung schreitet ungebremst voran. Laut Food and Agriculture Organization (FAO) beträgt der jährliche Waldverlust 13 Millionen Hektar weltweit. Holz aus umstrittenen oder illegalen Quellen sowie Holz aus nicht nachhaltiger Waldbewirtschaftung macht auch vor europäischen und deutschen Märkten nicht Halt. Studien zeigen, dass Probleme am Holzmarkt entstehen. Beispielsweise wird der Holzpreis auf dem Weltmarkt deutlich durch illegales Holz abgesenkt. Die Mißachtung von Arbeitsschutzvorschriften, der Einschlag in Naturschutzgebieten oder andere umstrittene Holzeinschläge und Formen des unlauteren Wettbewerbs ermöglichen den Verkauf von Holzprodukten zu Dumpingpreisen.

Unfairer Wettbewerb durch illegalen Einschlag Eine Studie, angefertigt im Auftrag des amerikanischen Holz- und Papierindustrieverbandes, kommt zu dem Schluss, dass illegales Holz auf dem Markt die Wettbewerbsfähigkeit der Produzenten beeinträchtigt, die legales Holz verarbeiten. Die Studie kommt zu folgenden Kernaussagen: - Neben vielen lokalen Auswirkungen haben manche illegalen Praktiken besorgniserregende internationale Auswirkungen. - Der Anteil illegalen Holzes am weltweiten Rundholzaufkommen wird auf 5 bis 10% geschätzt. - Es wird geschätzt, dass auf dem internationalen Markt 2 bis 4 % der weiterverarbeiteten Nadelholzprodukte und 23 bis 30 % im Laubholzbereich illegalen Ursprungs sind. - Der Weltmarktpreis für Holz ist durch illegales Holz um 7 bis 16% abgesenkt. Seneca Creek Associates, LLC & Wood Resources International, LLC. November 2004: Illegal Logging and Global Wood Markets - The Competitive Impacts on the U.S. Wood Products Industry

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4. Verantwortungsvoller Holzeinkauf Weder die Verbraucher noch gewerbliche und öffentliche Beschaffer von Holz und Holzprodukten wollen zum Raubbau am Wald beitragen. Öffentliche Institutionen und große Firmen sind darüber hinaus besonders vorsichtig, denn erstere haben eine große Verantwortung in Bezug auf die Ausgabe von Steuergeldern und letztere das Ziel, ein positives Image zu pflegen. Zahlreiche Einzelhändler haben außerdem Einkaufsrichtlinien entwickelt, die bei Holzprodukten glaubwürdige Herkunftsnachweise, z.B. FSC, fordern. Zahlreiche Beispiele aus der Wirtschaft und von Einzelhandelsunternehmen zeigen, dass Einkaufsrichtlinien von Zulieferern von Holzprodukten zunehmend Angaben zur Herkunft des Holzes verlangen. Häufig wird dabei das FSC-Zertifikat erwähnt, hervorgehoben, bevorzugt oder als einzige Zugangsvoraussetzung festgeschrieben. Auch von staatlicher Seite wird immer stärker auf FSC-Siegel geachtet. Sowohl bei der Gesetzgebung als auch in der öffentlichen Beschaffung gibt es zahlreiche Aktivitäten und intensive Diskussionen, die darauf abzielen, Raubbau auszuschließen und Holz aus guter Waldwirtschaft zu bevorzugen. Hervorzuheben sind dabei der FLEGT-Prozess (Forest Law Enforcement, Government and Trade) der Europäischen Union (EU), der Beschaffungserlass des Bundes zur Beschaffung von Holz, sowie zahlreiche entsprechende kommunale Beschlüsse.

Drei Beispiele von Holzkäufern, die Wert auf FSC-Beschaffung legen Beschluss des Umweltausschusses der Stadt Gladbeck, 10.03.2003 „Die Verwaltung wird beauftragt, bei allen direkten Beschaffungen von Holz und im Rahmen der Auftragsvergabe an Dritte eine gültige Zertifizierung des Holzes durch den Forest Stewardship Council (FSC) zur Voraussetzung zu machen. Dem Bauausschuss wird empfohlen, den Beschluss vom 21.01.1989, dass Tropenholz bei der Stadt Gladbeck nicht mehr zum Einsatz kommen soll, aufzuheben. Dem Umweltausschuss ist in 2004 über Erfahrungen zu berichten.”

Stufenmodell für den Holzeinkauf von IKEA, 22.01.2001 1. Stufe - Eingangsvoraussetzungen: Holz kommt nicht aus intakten Naturwäldern und Wäldern mit besonderem Schutzwert. 2. Stufe - Mindestanforderungen erfüllt: Die Holzherkunft ist bekannt. Die Erzeugung ist legal und findet nicht in Schutzgebieten statt. Das Holz stammt nicht aus Plantagen, die nach 1994 durch Naturwaldumwandlung entstanden sind. 3. Stufe - Umstellungsbetriebe: Das Holz stammt aus Betrieben, die sich nach anerkannten Standards prüfen ließen. 4. Stufe - gut bewirtschafteter Wald: Das Holz stammt aus Wäldern, die ein Zertifikat nach einem von IKEA anerkanntem System haben. Dabei ist das FSC-System als einziges zugelassen.

Deutsche Bahn wünscht nachhaltige Waldbewirtschaftung Deutsche Bahn Umweltbericht 2005

“Für Schnittholz hat die [Deutsche] Bahn 2004 erste Schritte unternommen, um bis Ende 2008 den Holzanteil von zehn auf mindestens 70 Prozent anzuheben, der ein Zertifikat des Forest Stewardship Council (FSC) für nachhaltige Waldbewirtschaftung trägt. Lastenhefte mit den technischen Anforderungen für die Ausstattung von Personenbahnhöfen wurden entsprechend ergänzt. Architekten- und Ingenieurleistungen werden künftig mit der vertraglichen Festlegung vergeben, ausschließlich Holz mit FSC-Zertifikat zu verwenden. Bei allen Neuausschreibungen für den Einkauf von Schnitthölzern wird das Siegel für die nachhaltige Forstwirtschaft zum Vergabekriterium gemacht. [...] Raubbau an den wenigen verbleibenden tropischen und borealen Urwäldern will die Bahn damit ausschließen und eine nachhaltige Forstwirtschaft unterstützen.”

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DAS FSC-SYSTEM Welche Vorteile haben zertifizierte Betriebe? Eine FSC-Zertifizierung bietet Unternehmen je nach Bedarf und Branche unterschiedliche Vorteile. Sie kann insbesondere in Forstbetrieben ein Controllinginstrument sein, um Betriebsabläufe wie beispielsweise das Jagdmanagement, zu optimieren. Für Herstellungs- und Handelsunternehmen sind sehr häufig Marktvorteile zu finden: Neue Kunden können gewonnen, bisherige gehalten und/oder ein Mehrabsatz realisiert werden. Vorteil Zugang zu neuen Märkten

FM-Betriebe ✔

COC-Betriebe ✔

Einzelhändler







Mehrpreise

möglich

möglich

möglich

Marketing







Risikomanagement







Umsetzung der Firmenphilosophie







Imagepflege







Controlling / betriebl. Verbesserungen



Erfüllung von Kundenanforderungen







Kundenbindung und -gewinnung

Das FSC-Siegel Prinzipiell alle Produkte, die aus Rohstoffen des Waldes hergestellt werden, können das FSC-Siegel tragen. Natürlich kommen insbesondere Holz und Papier in Betracht, aber auch Kosmetika, Honig, Früchte und Nüsse, Kautschuk und Pilze sowie Wildfleisch und Wasser. Der Einfachheit halber wird im weiteren Text lediglich von Holz gesprochen. Viele der Aussagen treffen aber auch auf andere Waldprodukte zu. Das FSC-Zeichen auf dem Produkt zeigt dem Käufer, dass das Holz aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft stammt oder diese fördert. Der FSC hat dazu drei FSC-Label entwickelt (siehe Kapitel FSC-Label).

Glaubwürdigkeit des FSC-Siegels Das FSC-Siegel ist laut Aussage unterschiedlicher Organisationen und Institutionen weltweit anerkannt. Führende Umweltverbände bescheinigen dem FSC-System als einzigem Glaubwürdigkeit. Verbraucherverbände empfehlen den Kauf von FSC-Produkten und bei Verbrauchertests schneidet FSC regelmäßig mit der besten Note ab. Aber auch Regierungen und Verbände erkennen die Prinzipien und die Leistungen des FSC-Systems an. In vielen Ländern ist bei öffentlichen Beschaffungen von Holz und Holzprodukten das FSC-Zertifikat anerkannt, darunter in Deutschlend, Großbritannien, Belgien und Dänemark. Das Verbrauchermagazin Ökotest hat 2002 die Waldbewirtschaftungsstandards von drei Holzsiegeln in Deutschland beurteilt. FSC wurde zusammen mit Naturland mit „sehr gut“ dem Verbraucher empfohlen. Das PEFC-Zeichen schnitt nur mit ausreichend ab. Die fehlende Prüfung vor Zertifikatsvergabe sowie der zugelassene Pestizideinsatz bei PEFC-Deutschland waren zentrale Mängel, die zur Abwertung führten.

Die Wirkung von FSC im Wald Die Waldbewirtschaftungsstandards des FSC schaffen in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht einen Mindeststandard für gute Waldwirtschaft. Zum einen führt dies zu positiven Auswirkungen im Bereich Umweltschutz und sozialen Aspekten, aber auch zu betrieblichen Verbesserungen. Eine europäische Studie des WWF aus dem Jahr 2005 wertet die Auflagen aus, die FSC-Waldbetriebe im Rahmen der Zertifizierung umsetzen müssen. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass in allen sechs untersuchten Ländern die FSC-Zertifizierung die Waldwirtschaft in allen drei Aspekten der Nachhaltigkeit verbessert. Beispielsweise wurden in Deutschland auf 375.000 ha von 508.000 ha zertifizierte Waldfläche die Wildschäden reduziert. Auch wurde die Biodiversität auf 460.000 ha Waldfläche verbessert. Im sozialen Bereich zeigt die Studie auf, dass durch das FSC-System Schwarzarbeit und die Hinterziehung von Sozialabgaben verhindert werden. Im wirtschaftlichen Bereich wurden aufgrund der FSC-Auflagen in Privatbetrieben die Erstellung von Betriebsplänen, in öffentlichen Betrieben Vermarktung und Buchhaltung optimiert. Es ist vielfach berichtet worden, dass in vielen tropischen Ländern erstmals durch die FSC-Zertifizierung Inventuren und Bewirtschaftungspläne umgesetzt werden.

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5. Der FSC in Zahlen Mehr als 89 Millionen Hektar Wald sind weltweit FSC-zertifiziert. Dies entspricht nach Schätzungen einem Anteil an der regelmäßig bewirtschafteten Waldfläche von mehr als zehn Prozent. Weit über 5000 Firmen sind COC-zertifiziert.

Internationaler Steckbrief des FSC (Stand Juni 2007) FSC-zertifizierte Waldfläche weltweit [ha] ......89 Mio. Gesamtzahl der Forest Management Zertifikate ..829 Länder mit Forest Management Zertifikaten.............77 Gesamtzahl der Chain of Custody Zertifikate .....5810 Länder mit Chain of Custody Zertifikaten ...............74 Akkreditierte Zertifizierungsstellen .........................16 Mitglieder des FSC International .................rund 640 Länder mit FSC-Mitgliedern .....................................79 Länder mit nationalen FSC-Initiativen ......................41

Steckbrief des FSC in Deutschland FSC-zertifizierte Waldfläche [ha] ...................499.000 Anzahl der Forest Management Zertifikate ............63 Anzahl der Chain of Custody Zertifikate ..............437

Entwicklung FSC-zertifizierte Waldfläche in Hektar

weltweit

Deutschland 700.000

90.000.000 neue FM Fläche weltweit

80.000.000

600.000

70.000.000

neue FM Fläche Dtl.

60.000.000

FM Fläche Dtl. Gesamt

50.000.000

FM Fläche weltweit Gesamt

500.000 400.000

40.000.000

300.000

30.000.000

200.000

20.000.000 100.000

10.000.000 0

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440.429 65.901 52.129 2.741.7 3.572.9 4.289.8 neue FM Fläche weltweit 0 0 0 0 0 4.997 neue FM Fläche Dtl. 0 0 0 0 0 4.997 FM Fläche Dtl. Gesamt FM Fläche weltweit Gesamt 440.429 506.330 558.459 3.300.2 6.873.2 11.163.

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06/2007

5.210.2 99.336 104.333 16.373.

4.957.4 95.114 199.447 21.330.

2.957.3 138.552 337.999 24.288.

6.564.8 89.403 427.402 30.852.

9.185.3 17.714 445.116 40.038.

7.982.1 51.010 496.126 48.020.

20.104. 15.246 511.372 68.125.

16.166. 67.307 578.679 84.291.

4.335.8 -79.973 498.706 88.627.

Entwicklung FSC-zertifizierte Holzwirtschaftsbetriebe

weltweit 6.000

0

Deutschland

neue COC-Zertifikate weltweit 5.000

neue COC-Zertifikate Dtl.

4.000

Gesamt COC Zertifikate Dtl.

3.000

Gesamt COC Zertifikate weltweit

2.000 1.000 0

neue COC-Zertifikate weltweit neue COC-Zertifikate Dtl. Gesamt COC Zertifikate Dtl. Gesamt COC Zertifikate weltweit

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06/200 7

2 0 0 2

2 0 0 4

3 0 0 7

10 2 0 17

51 0 2 68

189 12 14 257

344 25 39 601

552 25 64 1.153

880 67 131 2.033

324 43 174 2.357

457 39 213 2.814

747 68 281 3.561

809 90 371 4.370

1.030 45 416 5.400

410 21 437 5.810

500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0

DAS FSC-SYSTEM 6. Die FSC-Zertifizierung der Produktkette: Das COC-Zertifikat In heutigen Zeiten kämpfen viele Unternehmen der Holz- und Papierbranche mit einer schwierigen Marktlage. Sei es, dass die Rohholzkosten steigen oder die erzielbaren Preise unbefriedigend sind. Dies sind schlechte Zeiten für Umweltschützer, die von Unternehmen der Forst- und Holzbranche Nachweise über Holzherkünfte einfordern, um den weltweiten Raubbau an Wäldern zu stoppen. Gutes Holz steht zwar hoch im Kurs, ist bei Unternehmen jedoch durch arbeits- und kostenintensive Kontrollsysteme mit zusätzlichem betrieblichem Aufwand verbunden und der Nachweis mühsam zu führen. Ziel von Zertifizierungsansätzen ist es, mit einheitlichen Kontrollsystemen Holz aus guter Waldwirtschaft in der Verarbeitung nachzuweisen und zu fördern. Käufer können über ein Siegel den “Mehrwert” einer aufwändigeren Forstwirtschaft erkennen und honorieren. Mit seinen Regelungen zur Verarbeitung von FSC-Holz legt der FSC ein pragmatisches und einfaches System zur Verarbeitung und Kennzeichnung von FSC-Holz vor. Mehr als 13 Jahre Erfahrung, Entwicklung von Know-How und Aufbau der Marke FSC stehen dahinter. Die Standards wurden in intensiven Beratungsprozessen unter Beteiligung von Vertretern zahlreicher Organisationen aus verschiedenen Regionen entwickelt und in Pilottests weltweit erprobt. Das Ergebnis: die Standards sind praxisnah und in der Umsetzung effektiv. Unternehmen, die diese Regeln des FSC anwenden, befriedigen Kundenansprüche und erzielen gesellschaftliche Anerkennung, um nur zwei Vorteile zu nennen.

Das Konzept der Produktkette Produkte mit dem FSC-Siegel durchlaufen vom Wald bis zum Endverbraucher mehrere Stationen und damit verbunden mehrere Eigentumsverhältnisse. Diese Kette, die Chain of Custody (COC), kann unterschiedlich lang sein. Entscheidend ist, dass alle Eigentümer innerhalb der Produktkette COC-zertifiziert sind. Bei der COC-Zertifizierung geht es um zwei Aspekte: • Überprüfung der verarbeiteten FSC-Holzmengen • Vermeidung von umstrittenen Holzquellen, wenn FSC-zertifiziertes und nicht zertifiziertes Holz gemischt werden. Beispielsweise kauft ein Hobelwerk FSC-zertifiziertes Holz von einem FSC-zertifizierten Sägewerk. Das Hobelwerk prüft zum einen die Gültigkeit des Zertifikates des Sägewerks. Zum anderen prüft es die Auftragspapiere, die bestätigen, dass FSC-zertifiziertes Holz geliefert wurde. Durch die Überprüfung jedes einzelnen Gliedes in der Verarbeitungs- und Handelskette entfällt beim jeweiligen Betrieb die komplizierte Kontrolle der Kette zurück bis zum Waldbesitzer. Lediglich die Herkunft von einem FSC-zertifizierten Vorlieferanten muss nachgewiesen werden. Ein Käufer von Hobelware prüft beim Kauf von oben genanntem Hobelwerk wiederum nur die Gültigkeit des FSC-Zertifikates des Hobelwerkes und die Auftragspapiere. Weitere Prüfungen seitens des Käufers sind nicht notwendig.

Effektive Kontrolle der Produktkette vom Wald zum Verbraucher Dieses COC-System stellt eine effektive Form der Mengenflusskontrolle vom Käufer eines FSC-Produktes über den Handel zurück zur Herstellung und schließlich bis zum Wald dar, in dem das Holz geerntet wurde. Gleichwohl ist eine komplette Rückverfolgung durch das FSC-System nicht möglich, da immer nur sichergestellt wird, dass ein FSC-Produkt als solches von einem FSC-zertifizierten Hersteller geliefert wird. Die gesamte Produktkette wird nie abgebildet und ist somit auch durch die FSC-COCZertifizierung nicht ermittelbar. Auf diese Weise werden Handelsgeheimnisse (Vorlieferanten, Kunden) und Handels-Know-How geschützt. Das FSCSystem ist hierdurch effektiv, kostensparend und bietet eine pragmatische Handhabung für Hersteller und Händler.

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Welche Modelle gibt es, um FSC-Holzmengen zu verfolgen? Der FSC-Produktkettenstandard für Unternehmen, die FSC-zertifizierte Produkte herstellen und liefern (FSC-STD-40-004), bietet für die Kontrolle des Mengenflusses die drei folgenden Optionen an:

Das 100%-Modell: Holz kann als FSC-pure verkauft und deklariert werden, wenn es zu 100% aus FSCzertifizierten Wäldern stammt. Zur Einhaltung dieser Regelung ist eine separate Lagerung und Verarbeitung des FSC-Holzes erforderlich. Das Bilanzierungs-Modell: Holz kann als FSC-mixed verkauft und deklariert werden, wenn es aus einer Produktgruppe (Definition siehe Kapitel 8) von FSC-zertifiziertem und kontrolliertem Holz stammt. Über ein Mengenkonto wird errechnet, wie viel Holz als FSC-Material verkauft werden darf. Dabei gilt: FSCInput = FSC-Output. Der Vorteil dieses Modells ist, dass von einer separaten Lagerung, Transport und Verarbeitung abgesehen werden kann. Holz, das aus nicht kontrollierten Herkünften stammt, muss hingegen immer gesondert gelagert und verarbeitet werden. Das Schwellenwert-Modell: Holz kann als FSC-mixed verkauft und deklariert werden, wenn es aus einer Produktgruppe von FSC-zertifiziertem und kontrolliertem Holz stammt, in der mindestens 70% des Holzes aus FSC-Holz besteht. Der Prozentsatz des FSC-Anteils (der fortlaufende Mittelwert) wird dabei über einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten errechnet. Nach dem derzeit gültigem FSC-COC-Standard für Herstellung kann das Schwellenwertmodell nur noch bis zum 31.12.2007 angewandt werden. Es liegt allerdings beim FSC eine Empfehlung vor, dass Schwellenwertmodell auch weiterhin als Option zuzulassen. Die COC-Regeln sind in der Überarbeitung. Über Änderungen informiert die FSC Arbeitsgruppe Deutschland.

Hinweis 1: Unternehmen, die recyceltes Holz oder Papier verarbeiten, können diese Mengen zur Erreichung des Schwellenwertes anrechnen lassen. Hinweis 2: Wenn nicht-zertifiziertes Holz mit FSC-zertifiziertem Holz gemischt wird, dann muss das nicht-FSC-zertifizierte Holz auf umstrittene Quellen wie illegaler Einschlag untersucht werden. Weiteres zu FSC-Controlled Wood in nachfolgenden Kapiteln.

100% Option

Schwellenwerte

Bilanzierung von FSC-Mengen

Rohmaterial

Verarbeitung

Materialausgang FSC-Holz wird getrennt gelagert, verarbeitet und gehandelt

FSC-Holz wird unter Beachtung von Mindestanteilen gemischt

FSC-Holz wird vermischt und rechnerische FSC-Anteile werden gekennzeichnet

Jeder FSC-Input kann weiterverkauft werden. Ab 10 % Input können Produkte gekennzeichnet werden.

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Sie wollen wissen, was es bei der FSC-Chain-of-Custody noch zu beachten gibt? In unserer Infomappe „Fachhändler: FSC-Zertifizierung und Vermarktung von FSC-Produkten“ finden Sie umfassende Informationen zum Thema Chain-of-Custody und Controlled Wood des FSC zusammengefasst. Aufwändiges recherchieren in technischen Standards entfällt. Bestellen Sie doch einfach die vollständige Infomappe „Fachhändler: FSC-Zertifizierung und Vermarktung von FSCProdukten“ zum Preis von 25€ direkt bei uns. Entweder eine Email an [email protected] oder direkt im Internet www.fsc-deutsclhand.de/infomaterial und schnell und bequem per PayPal bezahlen!

DAS FSC-SYSTEM 8. Ablauf einer COC-Zertifizierung Anfrage des Unternehmens an eine Zertifizierungsstelle Das Unternehmen kontaktiert eine Zertifizierungsstelle, die in der Region tätig ist. Eine Liste der Zertifizierungsstellen ist unter www.fsc-deutschland.de/db auf der Homepage der FSC Arbeitsgruppe Deutschland abrufbar.

Einschätzung der Durchführbarkeit Das interessierte Unternehmen wird gebeten, relevante betriebsinterne Verfahrensabläufe (Einkauf, Lagerung, Produktion, Verkauf) darzustellen. Dies ermöglicht dem Zertifizierer, die Machbarkeit und den Aufwand der Zertifizierung einzuschätzen. In komplexen Produktionen wird gegebenenfalls die Durchführung einer Vorprüfung empfohlen.

Kostenvoranschlag der Zertifizierungsstelle Bei positiver Einschätzung des Unternehmens erstellt die Zertifizierungsstelle einen Kostenvoranschlag, der detailliert die Kosten des Hauptaudits und der vier Folgeaudits für einen Zeitraum von fünf Jahren darlegt.

Zertifizierungsvertrag Bei Einvernehmen unterzeichnen das Unternehmen und die Zertifizierungsstelle einen Zertifizierungsvertrag. Das weitere Vorgehen und die Inspektionstermine werden festgelegt.

Bestimmung des Gutachters Die Zertifizierungsstelle bestimmt einen Gutachter, der die Betriebsinspektion durchführt und den Inspektionsbericht anfertigt.

Durchführung der Betriebsinspektion Der Gutachter führt eine Betriebsinspektion nach den gültigen FSC-Regelungen durch, bei der im Wesentlichen folgende Parameter untersucht werden:

• Zertifizierte Vorlieferanten Die Zertifikate der Vorlieferanten werden unter www.fsc-info.org auf ihre Gültigkeit hin überprüft und alle relevanten Aufzeichnungen zum zertifizierten Produkt werden abgeglichen, z.B. Einkaufs- und Frachtpapiere, Lade- und Lieferscheine sowie Rechnungen mit der entsprechenden Lieferung (siehe auch den Leitfaden “Kauf von FSC-Produkten” im Anhang). • Input-Output-Prüfung Das Verhältnis zwischen Input und Output der FSC-zertifizierten Ware wird überprüft. Dieses sollte anhand des Ausnutzungsgrades und/oder einer Inventarisierung von Einkaufsmenge, Lagerbestand und Verkaufsmenge nachvollziehbar sein. • Identifizierung und Produktionsabläufe Die klare Identifikation von Lieferungen und FSC-Material (z.B. Kennzeichnung von Stämmen, Schnittholz, Lagerbeständen) wird überprüft. Eine visuelle Kontrolle von Anlagen und Arbeitsabläufen wird vorgenommen. Des weiteren werden die internen Verwaltungsabläufe (z.B. schriftliche Verfahrensanweisungen, Mitarbeiterschulung) kontrolliert. • Produktgruppenliste Das Unternehmen führt eine Liste, in der sämtliche FSC-Produkte in Produktgruppen zusammengefasst sind. Diese FSC-Produktgruppenliste wird immer auf dem neusten Stand gehalten. Produkte innerhalb einer Produktgruppe stammen aus ähnlichen Produktlinien und sind in Bezug auf Holzartenzusammensetzung, Wert und Qualität vergleichbar. Das Kriterium Wert wird voraussichtlich im Zuge der derzeitigen Überarbeitung des COCStandards entfallen. Informieren Sie sich dazu bei der FSC Arbeitsgruppe Deutschland oder einer der FSC-Zertifizierungsstellen.

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Was kommt nach der Betriebsinspektion? • Evaluierung der Betriebsinspektion Es werden Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten im Betriebsablauf hinsichtlich der Zertifizierung erörtert. • Erstellung des Zertifizierungsberichtes In einem abschließenden Zertifizierungsbericht werden die Ergebnisse der Inspektion und gegebenenfalls die nötigen Änderungen dokumentiert. Der Bericht wird dem Unternehmen zur Gegenzeichnung vorgelegt. Er ist Eigentum des Unternehmens. • Ausstellung des Zertifikats und Registrierung beim FSC Erfüllt das Unternehmen die Voraussetzungen für die FSC-Zertifizierung, stellt die Zertifizierungsstelle ein Zertifikat aus und registriert das Unternehmen beim FSC. Das Unternehmen wird in der öffentlichen Datenbank des FSC gelistet. • Jährliche Folge-Betriebsinspektionen Zertifizierte Betriebe werden jährlich im Rahmen eines Audits überprüft.

FSC-kontrolliertes Holz Vom FSC kontrolliertes Holz (FSC controlled wood) ist Holz, das weder FSC-zertifiziert ist noch aus Recyclingprozessen stammt. Ein Unternehmen, das Holz als FSC-kontrolliert verarbeiten möchte, muss nachweisen, dass umstrittene Herkünfte vermieden werden. FSC-kontrolliertes Holz wird beispielsweise benötigt, um FSC-Mix-Produkte herzustellen. Der FSC hat dazu die zwei folgenden Standards entwickelt:

• Der FSC-STD-40-005 für nicht-FSC-zertifiziertes, kontrolliertes Holz richtet sich an Unternehmen der HolzProduktkette, die Holz verarbeiten oder handeln und dabei umstrittene Herkünfte vermeiden wollen. Der Standard legt die Regeln für FSC-kontrolliertes Holz fest, das einem Produkt mit dem Label FSC Mix (siehe Kap. 12) beigemischt werden darf. Der Standard beinhaltet folgende Grundsätze: - Herkunftsnachweis Bei allen nicht-zertifizierten Materialeingängen muss die Herkunft bekannt sein. - Einstufung des Risikos Gebiete, aus denen nicht-zertifiziertes Holz stammt, werden unterschieden in Gebiete mit nachweislich niedrigem Risiko (Low-Risk-Gebiete) und solchen mit unbekanntem oder hohem Risiko (High-Risk-Gebiete). Risiko bezieht sich dabei auf die mögliche Existenz umstrittener Holzquellen. - Prüfung von Holz aus Gebieten, die nicht Low-Risk-Gebiete sind Wird Holz aus Gebieten verarbeitet, die nicht als Low-Risk-Gebiet eingestuft werden, dann ist auf der Ebene der Forstbetriebe aufgrund von Mindestanforderungen nachzuprüfen. Es ist lediglich aufgrund der Kategorie nachzuprüfen, die dazu führte, dass das Gebiet nicht als Low-Risk eingestuft werden konnte. • Der FSC-STD-30-010 für Forstbetriebe, die nicht-FSC-zertifiziertes, kontrolliertes Holz liefern, legt fest, wie Forstbetriebe, die selbst nicht FSC-zertifiziert sind, einem Käufer gegenüber nachweisen können, dass das Holz nicht aus umstrittenen Herkünften stammt. Forstbetriebe können sich nach diesem Standard durch einen FSC-Zertifizierer prüfen lassen und Holz als FSCkontrolliert deklarieren.

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Sie Interessieren sich für die Regeln, die es bei kontrolliertem Holz zu beachten gibt? In unserer Infomappe „Fachhändler: FSC-Zertifizierung und Vermarktung von FSC-Produkten“ haben wir für Sie das wichtigste zum Thema zusammengefasst. Bestellen Sie doch einfach die vollständige Infomappe „Fachhändler: FSC-Zertifizierung und Vermarktung von FSCProdukten“ zum Preis von 25€ direkt bei uns. Entweder eine Email an [email protected] oder direkt im Internet www.fsc-deutsclhand.de/infomaterial und schnell und bequem per PayPal bezahlen!

DAS FSC-SYSTEM 12. FSC-Label Die Rolle des Verbrauchers Für den Verbraucher ist ohne ein zuverlässiges Kontrollsystem nicht ersichtlich, ob ein Holzprodukt aus unstrittigen Quellen oder aus Raubbau stammt. Mit dem FSC-Siegel erhält der Verbraucher die Möglichkeit, Holzprodukte aus vorbildlicher Waldwirtschaft zu identifizieren und durch eine bewusste Kaufentscheidung einen Beitrag zur weltweiten Erhaltung der Waldressourcen leisten. Mit zunehmender Nachfrage nach Holz mit dem FSC-Siegel wird die Umstellung der Holzerzeugung in den einzelnen Betrieben einfacher. In einigen Branchen, wie im Papierbereich oder bei Laminat und Paneele, hat sich bereits ein breites Angebot an FSC-Produkten entwickelt.

10 Millionen Deutsche kennen das FSC-Zeichen Die Studie “Umweltbewusstsein in Deutschland 2004” des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ergab für das FSC-Siegel eine Bekanntheit von 13%. Damit kennen 10 Millionen Menschen in Deutschland dieses Zeichen, das die umweltgerechte und sozialverträgliche Erzeugung von Holz garantiert. Mehr als ein Drittel davon bevorzugen beim Einkauf Produkte aus guter Waldwirtschaft mit dem FSC-Zeichen, so die Studie. Diese Aussage wird auch von der Wirtschaft bestätigt: “Verbraucher achten mehr und mehr darauf, dass Produkte verantwortungsvoll hergestellt werden. Im Holzbereich, besonders bei Produkten aus nichteinheimischen Hölzern, setzt sich - wie die Zahlen zeigen - das FSC-Zeichen durch”, so Manfred Valder, Vorstand der Hornbach Baumarkt AG. “Hornbach wird diesem Verbrauchervotum folgen, zunehmend mehr FSC-Produkte in die Märkte bringen, um damit den Einsatz des guten Rohstoffes Holz zu fördern und um Tropenhölzer aus fragwürdigen Quellen auszuschließen!” Der Baumarktbetreiber hat bereits sehr erfolgreich große Teile des Gartenholzsortimentes auf FSC umgestellt. Hornbach stört, dass es zu viele Anbieter gibt, die kein Interesse zeigen, ihre Produkte FSC-zertifiziert verkaufen zu wollen. Aus der Pressemitteilung der FSC Arbeitsgruppe Deutschland vom 18.10.2004

Die Kennzeichnung FSC-zertifizierte Produkte können drei verschiedene Label tragen. Je nach Zusammensetzung werden folgende Label verwendet:

• Das FSC 100% Label kennzeichnet Produkte, die aus reinem FSC-zertifziertem Holz oder aus reinen FSC-zertifzierten Holzfasern (FSC pure) bestehen. Das Label bedeutet, dass das Produkt aus vorbildlich bewirtschafteten Wäldern stammt. • Das FSC Mix Label kennzeichnet Produkte, die aus FSC-Holz, kontrolliertem Holz und/oder Recyclingholz zusammengesetzt sind. Das Label bedeutet, dass mit dem Kauf dieses Produktes gute Waldwirtschaft gefördert wird. Hinweis: Der Text des FSC Mix Labels kann je nach Rohstoffzusammensetzung variieren. • Das FSC Recycling Label kennzeichnet Produkte, die zu 100% aus Gebrauchtholz oder Altpapier bestehen. Das Label bedeutet, dass Waldressourcen geschont werden.

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13. Kosten einer FSC-Zertifizierung Die Kosten, die einem Unternehmen für die Zertifizierung in Rechnung gestellt werden, richten sich nach dem Aufwand für die Zertifizierungsstelle und dem durchschnittlichen jährlichen Gesamtumsatz des Unternehmens. Sie bewegen sich üblicherweise in einem Rahmen von 1.500 - 5.000 Euro pro Jahr. Die Kosten entfallen auf die folgenden Einzelpunkte: - Vorbereitung des Audits (Zusendung von Informationen und Dokumenten) - Auditbesuch - Erstellung eines Auditberichtes - Kosten für die laufende Betreuung (Freigabe der Logonutzung, Anfragen etc.) - Gebühren zur Anmeldung und Verwaltung des Zertifikates beim FSC International Center bzw. bei der Accreditation Services International GmbH Übersicht zu den Gebühren, die beim Anmelden eines Zertifikates an den FSC zu entrichten sind: Größe des Unternehmens Gebühren (Umsatz mit Holzprodukten) (pro Jahr) < 200.000 US $ 10 US $ 200.001 - 1.000.000 US $ 100 US $ 1.000.001 - 5.000.000 US $ 200 US $ 5.000.001 - 25.000.000 US $ 400 US $ 25.000.001 - 100.000.000 US $ 700 US $ >100.000.001 US $ 1000 US $

14. Vermarktung von FSC-Produkten Um die Vermarktung von FSC-Produkten zu unterstützen, bietet die FSC Arbeitsgruppe Deutschland Informationsmaterialien an, stellt Werbeplattformen zur Verfügung und vermittelt potenzielle Partner. U.a. folgende FSC-Infomaterialien sind über die FSC Arbeitsgruppe Deutschland zu beziehen: -

FSC-Werbeflyer (Leporello, 8-seitig, 10x21 cm, 4-farbig) Motive der Kampagne 07/08: „Umarmung“, „Herzensbaum“, „Konsum hinterlässt Spuren“ Poster und Postkarten der Motive „Umarmung“ und „Herzensbaum“ FSC-Poster mit Pierce Brosnan oder Jennifer Lopez (DIN A1, 4-farbig)

Umfangreiche Informationen und viele Werbemöglichkeiten bietet der Internetauftritt an: - Websponsoring von www.fsc-deutschland.de - Ausführlicher Eintrag in die Liste der FSC-Unternehmen in Deutschland unter www.fsc-deutschland.de/db - Werbung in der Datenbank und im Newsletter - Datenbank zu FSC-Papier in Europa unter www.fsc-paper.org Die FSC Arbeitsgruppe Deutschland organisiert bundesweit zahlreiche Treffen und Kongresse wie zum Beispiel von kommunalen Beschaffern in Nordrhein-Westfalen, von Schlüsselakteuren der Zellstoff- und Papierbranche und von FSC-zertifizierten Waldbesitzern. Unternehmen werden eingeladen, sich zu beteiligen und die Foren zu nutzen, um sich einer größeren (Fach-) Öffentlichkeit zu präsentieren und den FSC-Markt zu entwickeln. Der FSC organisiert außerdem Informationsstände auf Messen, die durch die Forst- und Holzwirtschaft unterstützt werden. Regelmäßig findet eine Beteiligung u.a. an folgenden Messen statt: - SPOGA / GAFA - Messe für Gartenartikel, Köln - INTERZUM - Messe für Innenausbau und Möbelfertigung, Köln - PRACTICAL WORLD - Zulieferermesse für die Bau- und Heimwerkermärkte, Köln - BAU - Baumesse, München - INTERFORST, Forstmesse, München - KWF-Sonderschau, Forstmesse

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DAS FSC-SYSTEM 15. FSC im Internet

Deutschsprachig: www.fsc-deutschland.de

www.fsc-schweiz.ch

Englischsprachig: www.fsc.org www.fsc-info.org

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16. FSC-Produkte finden Datenbank von FSC-Unternehmen in Deutschland: www.fsc-deutschland.de/db

Datenbank zur Zertifikatsprüfung international: www.fsc-info.org

Datenbank zu FSC-Papier in Europa: www.fsc-paper.org

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FOREST STEWARDSHIP COUNCIL ARBEITSGRUPPE DEUTSCHLAND E.V.

II Fachhändler: FSC-Zertifizierung und Vermarktung von FSC-Produkten 1. 2. 3. 4. 5. 6.

Wie finde ich FSC-zertifiziertes Holz?. . . . . . . . . . . . II-1 Vermarktung von FSC-zertifizierten Produkten . . . . . II-2 Wie finde ich FSC-Zertifizierungsstellen? . . . . . . . . . II-6 Zertifizierung eines Handelsbetriebes . . . . . . . . . . . II-6 Anforderungen an Handelsbetriebe . . . . . . . . . . . . . II-7 Welche FSC-Regeln sind von Händlern anzuwenden? . . . . . . . . . . . . . . II-10 7. Leitfaden Betriebshandbuch . . . . . . . . . . . . . . . . . II-10

FSC-ZERTIFIZIERUNG UND VERMARKTUNG

ZERTIFIZIERUNG UND VERMARKTUNG

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1 Wie finde ich FSC-zertifiziertes Holz 1? Das Auffinden potenzieller Lieferanten von FSC-zertifiziertem Holz ist mit Hilfe des Internets relativ einfach. Sollten Sie keinen Internetzugang haben, fragen Sie entweder einen Ihnen bekannten FSCZertifizierer oder die FSC Arbeitsgruppe Deutschland. Diese ist telefonisch unter 0761/3 86 53 - 50 oder per Email unter [email protected] zu erreichen. Der FSC unterhält eine internationale Datenbank (www.fsc-info.org), mit der alle gültigen FSC-Zertifikate weltweit abgefragt und überprüft werden können. Durch Spezifizierung der Fragekriterien können Parameter wie Standort und Art des Unternehmens eingegrenzt werden. Es kann über eine einfache Produktbeschreibung nach verfügbaren FSC-Produkten gesucht werden. Des weiteren ist über die Homepage der FSC Arbeitsgruppe Deutschland eine regelmäßig aktualisierte Datenbank mit allen FSC-Unternehmen in Deutschland (www.fsc-deutschland.de/db) zu finden. In der Datenbank werden alle Unternehmen geführt, d.h. zertifizierte Forstbetriebe, zertifizierte Hersteller und Händler und registrierte FSC-Einzelhändler.

Email-Listen zur Holzvermarktung Die FSC Arbeitsgruppe Deutschland bietet E-Mail-Listen zum Kauf und Verkauf von FSC-Rundholz und FSC-Produkten an. Jeder, der sich in eine der E-Mail-Listen (FSC-Rundholz/ FSC-Holz, bearbeitet) eingetragen hat, kann Anfragen oder Angebote verschicken, die an alle Listenmitglieder weitergeleitet werden. Auf diese Art erreichen Sie umgehend Ihre Zielgruppe. Die Listen dürfen dabei ausschließlich für die Vermarktung von FSC-Produkten genutzt werden. Sie sind unter www.fsc-deutschland.de/infocenter/inmarketing.htm im Internet zu finden.

Verfügbarkeit von FSC-Produkten erhöhen Die Verfügbarkeit von FSC-Produkten kann erhöht werden, indem Zulieferer gezielt angefragt werden. Wenn der Lieferant bereits FSC-COC1-zertifiziert ist, wird er eventuell aufgrund Ihrer Nachfrage seine FSC-Beschaffung verbessern. In manchen Fällen hilft hier auch die Information des Zulieferers, wo und wie FSC-Holz beschafft werden kann. Ist der Zulieferer nicht FSC-COC-zertifiziert, kann ein Gespräch mit dem Ziel, dass das Unternehmen eine Zertifizierung vornimmt, sinnvoll sein. Denn das meiste Holz, welches in FSC-zertifizierten Wäldern geerntet wird, verliert seinen FSC-Status, wenn Unternehmen in der Produktkette nicht FSC-COC-zertifiziert sind.

Nachfrage stärken Auch das FSC-System folgt den Gesetzen von Angebot und Nachfrage: Verbraucher, Endkunden oder Einzelhändler verlangen nach Produkten mit dem FSC-Zeichen, Handel und Hersteller bis hinunter zu den Forstbetrieben im Wald reagieren auf diese Nachfrage, darufhin steigt das Angebot von FSCProdukten im Markt und Forstbetriebe verkaufen möglicherweise mehr FSC-Holz - unter Umständen auch zu besseren Konditionen. Der Handel nimmt dabei neben der Produktion eine Schlüsselstellung ein. Er transportiert die Nachfrage weiter in Richtung Forstbetriebe und löst Beschaffungsprobleme. Der Handel kann sich im FSC-Markt eine gute Position erarbeiten, da er über wertvolles Wissen verfügt, wo und wie man FSC-Holzmengen besorgen kann. Die Marktsegmente, in denen FSC-Nachfrage artikuliert wird, zeigen in der Regel eine gute FSC-Dynamik. Beispiele sind Bereiche Gartenmöbel sowie Papier und papierverwandte Produkte. Neu hinzu kommen derzeit die Märkte für Werkzeuge und Werkzeugteile sowie für den Export von FSCLaubschnittholz.

FSC-Marktplatz - Datenbank zu deutschen FSC-Unternehmen >> www.fsc-deutschland.de/db Weltweite Suche und Prüfung von FSC-Zertifikaten >> www.fsc-info.org 1) Wenn in diesem Text der Begriff ‚Holz’ genannt wird, dann steht dieser stellvertretend auch für andere Produkte aus dem Wald wie Papier oder Nicht-Holz-Produkte wie Kautschuk. Der Begriff ‚Holz’ wird verwendet, um den Text einfach und verständlich zu machen. 2) COC= Chain-of-Custody, zu deutsch Produktkette

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ZERTIFIZIERUNG UND VERMARKTUNG 2. Vermarktung von FSC-zertifizierten Produkten Zielgruppen und Nachhaltigkeit Sollte Ihre Vermarktung nicht bereits durch das Produktsortiment, das Erscheinungsbild Ihrer Firma und andere Faktoren auf eine abgrenzbare Zielgruppe ausgerichtet sein, empfiehlt es sich, ein Zielgruppenmodell herzuleiten oder zu überlegen, wen Sie in welcher Form ansprechen wollen. Das ISOE-Institut (Institut für sozial-ökologische Forschung GmbH) hat im Projekt ‘ecobiente’ ein Zielgruppenmodell für nachhaltiges Bauen und Wohnen hergeleitet. Dieses Zielgruppenmodell kann Ihnen helfen, Ihre FSC-Vermarktung auf bestimmte Zielgruppen auszurichten. In dem Modell werden sieben Zielgruppen unterschieden. Den Zielgruppen wurden jeweils sogenannte Eco-Ausprägungen zugeordnet:

Zielgruppe die Arrivierten die Authentischen die Konventionellen die Selbstbestimmten die Ambitionierten die Trendigen die Hyper

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Eco-Ausprägung Eco-Integration Lebensqualität/Sinnlichkeit und Lebensqualität/Gesundheit Ökologische Konsequenz und Eco Effektivität Eco-Prestige Ökologische Ambivalenz Ökologische Ambivalenz Eco Ironie

Abbildung: Zielgruppenmodell von ecobiente zu nachhaltigem Bauen und Wohnen

Anwendung des Zielgruppenmodells:

Beispiel 1: Wenn zu Ihrer Zielgruppe beispielsweise Personen mit hohem Einkommen aus den Villenvororten deutscher Großstädte gehören (i.d.R. Zielgruppe die Arrivierten), dann wird beim Tropenholzterrassenbelag nicht nach glaubwürdigen Herkunftsnachweisen, z.B. FSC, gefragt. Wahrscheinlich ist es auch nicht besonders zuträglich, in dem Verkaufsgespräch herauszustellen, dass das Produkt aus guter Waldwirtschaft kommt. Diese Eigenschaft sollten Sie dem Kunden einfach mitliefern. Natürlich sollte der Kunde die Möglichkeit haben, zu erfahren, dass die Herkunft aus guter Waldwirtschaft durch das FSC-Siegel gewährleistet ist. Das Zertifikat wird aber nicht das zentrale Verkaufsargument sein. Vielmehr geht es diesen Kunden darum, dass das Holz zu dem arrivierten Stil passt.

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Sie wollen mehr zur Vermarktung von FSC-Produkten wissen? In unserer Infomappe „Fachhändler: FSC-Zertifizierung und Vermarktung von FSC-Produkten“ finden Sie viele Ideen und praktische Hinweise, was im Rahmen einer Chain-of-CustodyZertifizierung auf Sie zukomme. Warum Energie verschwenden auf Dinge, die es bereits gibt? Bestellen Sie doch einfach die vollständige Infomappe „Fachhändler: FSC-Zertifizierung und Vermarktung von FSCProdukten“ zum Preis von 25€ direkt bei uns. Entweder eine Email an [email protected] oder direkt im Internet www.fsc-deutsclhand.de/infomaterial und schnell und bequem per PayPal bezahlen!

ANHANG I

FOREST STEWARDSHIP COUNCIL ARBEITSGRUPPE DEUTSCHLAND E.V.

Anhang I • FSC-Anforderungen an die Produktkette Auszug aus dem FSC Accreditation Manual • FSC-STD-40-201 FSC-Standard zur Kennzeichnung von FSC-Produkten • FSC - TMK-50-201 FSC requirments for the promotional use of the FSC trademarks • FSC-Regelung zu prozentualen Angaben • Kauf von FSC-Produkten Leitfaden zur Überprüfung von FSC-Zertifikaten • FSC-STD-40-003 Standard for Multi-site Certification of Chain of Custody Operations

ANHANG II

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Anhang II • Leitfaden zur Erstellung eines Betriebshandbuches

ANHANG III

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Anhang III • FSC-Gruppenzertifizierung für die Chain of Custody FSC-Richtlinien für Zertifzierungsstellen • Liste der FSC-Zertifizierungsstellen (Adressdaten der Hauptniederlassungen)

Interessieren Sie sich für weitergehende Informationen? In den Anhängen unserer Infomappe „Fachhändler: FSCZertifizierung und Vermarktung von FSC-Produkten“ haben wir alle relevanten Dokumente für Sie zusammengestellt. Aufwändiges Suchen im Internet und ausdrucken entfällt. Bestellen Sie doch einfach die vollständige Infomappe „Fachhändler: FSC-Zertifizierung und Vermarktung von FSCProdukten“ zum Preis von 25€ direkt bei uns. Entweder eine Email an [email protected] oder direkt im Internet www.fsc-deutsclhand.de/infomaterial und schnell und bequem per PayPal bezahlen!