02 / 2015

Informationsblatt des Oldtimer-Club Schänis

Auflage 100 Exemplare • erscheint 1-2mal jährlich

FLIEGEN IN HOLLAND 2015 ein Bericht über das Internationale VGC-Treffen 2015

Werner Rüegg «Ja, gibt es denn Aufwind über der gros­ sen Ebene?», wurde ich gefragt, wenn ich erzählte, wir würden nach Holland fahren zum Segelfliegen. Ja sicher! Für mich gab es andere Bedenken: die komplizierte Luftraumstruktur mit den vielen Beschränkungen, die Transpon­ derpflicht, die behördlichen Schikanen, noch schlimmer als bei uns in der Schweiz.

Flugwetter! Flugbetrieb in Venlo / NL

Damals, als ich fliegen lernte vor 63 Jahren, 1952 auf der Frauenfelder All­ mend, war das alles noch kein Thema, da war die Freiheit über den Wolken noch grenzenlos! Venlo Wir trafen uns zum Rendez-vous in Venlo, dicht an der deutschen Grenze. Erfreulich viele Schweizer waren da,

insgesamt 10 Personen mit 5 Flugzeu­ gen: Ka 2 und Moswey III vom OCS Schänis; der neu renovierte Spyr IV der Stiftung Segel-Flug-Geschichte; Slings­ by T31 von Beat und Ursi Huber und selbstverständlich, wie immer, die Elfe HB-1199 mit Lilly Grundbacher. Der zugeteilte Luftraum war beschei­ den: über holländischem Gebiet 12 km im Umkreis von Venlo, über dem an­ grenzenden Deutschland setzten kont­ rollierte Lufträume enge Grenzen. Den­ noch waren sehr schöne, halt eher lange Flüge möglich. Wir staunten über die dicht besiedelte Landschaft. Jeder Fleck ist überbaut, riesige Gewächs­ häuser bedecken die letzten Wiesen. Terlet Leider war die Schweizer-Beteiligung am Haupttreffen dann eher beschei­ den. Nur wenige reisten weiter, von Venlo nach Terlet, dem holländischen Segelflugzentrum in der riesigen, ge­ schützten Heidelandschaft bei Arnhem. Anfangs war das Wetter garstig, windig und kalt, mit ergiebigen Regengüssen. Das bekamen vor allem die Bewohner der grossen Zeltstadt zu spüren. Doch

MEIN ERSTER FLUG MIT DER OCS-KA-6 HB-703…

dann gab’s Flugwetter. Der Flugplatz ist riesig, der Flugbetrieb kompliziert mit verschiedenen Pisten, die Transportwe­ ge lang. Die Flüge über der ungewohn­ ten Landschaft waren faszinierend. Das Fluggebiet wäre an sich recht gross gewesen. Gegen Osten hätte man ca. 70 km Richtung Ruhrgebiet fliegen kön­ nen, nur fehlte dort die Thermik! Über der fast unberührten Heide war sie gut und erlaubte sehr schöne, lange Flüge über 5 Stunden waren kein Problem. Natürlich wurde nicht nur geflogen. Die Organisatoren boten ein Rahmenpro­ gramm, man traf sich, die Stimmung war herzlich, familienfreundlich. Die Umgebung bot vielerlei Möglichkeiten: Museen; kleine, hübsche Städte; Arn­ hem, bekannt durch die Schlacht um die Brücke gegen Ende des 2. Welt­ kriegs, verfilmt in «Die Brücke». Der letzte Flug Am Mittwoch, 5. August, montierten Elisabeth und ich zum letzten Mal den Moswey. Ich wusste: Heute mache ich meinen letzten Flug. Es war ein würdi­ ger Abschiedsflug. Fast vier Stunden flog ich mühelos über der Heide, photo­ graphierte die Brücke von Arnhem und genoss die Sicht über die Flussland­ schaft südlich von Arnhem, wo der Rhein sich teilt in Niederrhein, Waal und Ijssel. «Non, je ne regrette rien!» Ich bereue nichts, auch nicht den Entschluss, mit Fliegen aufzuhören. Nick Newton, der eben am Rally zurückgetretene Präsi­ dent unseres Vintage Glider Clubs half mir persönlich, das Flugzeug zu de­ montieren. Es war mir eine Ehre.

Heiri Ehrensperger

Flugplatz Terlet / NL

So machte sich «ein Gschärli» von 10 SGL- und OCS-Piloten samt Ka-2, Ka6, Diskus, Duo–Diskus und Arcus auf Richtung Flugplatz Nötsch und bezog im Adria Alpen Hotel am Presseggersee Zimmer mit Halbpension zu einem Spe­ zialpreis von ≈ € 65, dies mit einem

super Frühstücksbuffet und einem 4-Gang-Menu am Abend. Die erste Woche waren wir Schäner praktisch unter uns bei Superwetter, allerdings mir starkem Wind, um das uns die ab folgendem Wochenende dazu stossen­ den Teil­nehmer später beneideten. Da bot sich dann die Gelegenheit, Be­ kanntschaften zu machen oder aufzufri­ schen mit Segel­fliegern und -fliegerin­ nen anderer Gruppen. Nun aber noch einige Zeilen zum Grund unserer Reise nach Kärnten, dem Se­ gelfliegen. Dank Insistieren von Willy Waiblinger entschloss ich mich, einen Flug mit der Ka-6 zu machen – ein su­ per Erlebnis! Total wurden es dann 4 Flüge samt der kompetenten Einwei­ sung durch Ruedi Weiss.

Die Ka-6 sagt mir sehr zu, obwohl sie oder vielleicht weil sie, wie wir beide, deutlich aus dem letzten Jahrhundert stammt. Unsere Gemeinsamkeit geht aber noch weiter, auch ich bin nicht mehr der Schnellste. Mit ihrer hölzernen Härte kommt sie gut gegen meinen harten Kopf an, da meine Härte im Innern steckt, ihre sich aber unange­ nehmerweise direkt hinter meinem Kopf befindet. Dies lässt sie einem beson­ ders im Schlepp spüren, vor allem bei Turbulenz, wie sie sich am Dobratsch, dem Hausberg von Nötsch, häufig findet! Alles in Allem, eine sehr erfreuliche Bekanntschaft!

Internationaler Abend in Terlet Stand 11/15

Abschied

Ein herzliches Dankschön, lieber Werner, für Dein langjähriges Wirken im OCS! Du hast unsern Club als Obmann vor bald 20 Jahren zusammen mit Hans Peter aus einer tiefen Flaute wieder aktiviert … Du hast als Fluglehrer unsere Oldies auch den jüngeren Piloten-Generationen mit viel Herzblut schmackhaft gemacht…. Du hast durch Dein aktives Wirken als Vertreter der Schweiz im internationalen Vintage Glider Club vielen Schweizer Oldie-Piloten zu unvergesslichen Reisen und Flugerlebnissen in ganz Europa verholfen… Wir wünschen Dir von Herzen alles Gute und noch viele schöne Reisen – auch ohne Steuerknüppel in der Hand und ohne Fallschirm am Rücken. Lieber Werner, liebe Elisabeth, bliibed gsund und munter und freut Euch weiterhin an der Oldiefliegerei und am OCS !

Unterstützt vom SFVS finden jährlich Alpine Segelflug Lager statt, so auch seit vielen Jahren im Frühling in Nötsch Nähe Klagenfurt. In den letzten Jahren lag der Termin für SGL-Mittglieder ohne eigenes Flugzeug sehr ungünstig, Be­ ginn einige wenige Tagen vor dem 1. Mai, dem Datum, an dem die Grup­ penflugzeuge zurück in Schänis sein müssen. Dieses Jahr nun und geplant auch für 2016 lag das Lager bedeutend günstiger, 2015 Beginn 18. April.

Nur Fliegen im Kopf… Werner Rüegg 1952 im Segelflugkurs auf der Allmend Frauenfeld

OSV Generalversammlung

Samstag, 13. Februar

Flugplatz Birrfeld

OCS-Winterarbeit II 2015/16

Sonntag, 28. und Montag, 29. Februar

Werkstatt Schänis

Schänis, Arbeitstag

Samstag, 5. März

Flugplatz Schänis

OC-Schänis Generalversammlung

Samstag, 12. März

Hirschen Schänis

OCS-Anfliegen mit Apéro am Samstag

Freitag, 18. bis Sonntag, 20. März Reserve 1. bis 3. April

Flugplatz Schänis

alle Flz

Frühlings-Lager

Samstag, 2. bis Samstag, 16. April

San Vittore

Nach Anmeldung

Frühlings-Lager

Freitag, 16. April bis Samstag, 7. Mai

Nötsch AT

Nach Anmeldung

OSV Oldtimerwoche Blumberg

Samstag, 14. bis Sonntag, 22. Mai

Blumberg DE

Nach Anmeldung

Oldiefliegen für alle

Samstag, 18. bis 19. Juni

Flugplatz Courtelary

alle Flz

Vintage Glider Meeting

Freitag, 17. bis Samstag, 25. Juni

Enemonzo IT

Nach Anmeldung

Segelflug Schweizermeisterschaft

Samstag, 2. bis Samstag, 9. Juli

Flugplatz Schänis

Platz gesperrrt für Nichtteilnehmer

VGC Vortreffen VGC Haupttreffen

Montag, 18. bis Samstag, 23. Juli Montag, 25. Juli bis Donnerstag, 4. August

Oripää, Finnland Räyskälä, Finnland

Sommerlager

Montag, 1. bis Samstag, 13. August

Münster im Obergoms

Ka-6/ Ka-2

OSV Gummiseiltage

Freitag, 16. bis Sonntag, 18. September

Rigi

Moswey, Baby

OCS-Schlussfliegen

Freitag, 30. September bis Sonntag, 2. Oktober

Flugplatz Schänis

alle Flz

Arbeitstag, Schänis

Samstag, 5. November

Flugplatz Schänis

Winterarbeit 16/17

Mittwoch, 9. bis Freitag, 11. November

Werkstatt Schänis

Baby / Ka-2

SEGELFLUGLAGER LAGER MÜNSTER / VS 2015 Markus Bucher Wiederum nahmen in diesem Jahr eine handvoll Schänerund OLC-Piloten den Weg via Schöllenen in den Kanton Wal­ lis in Angriff. Dass hierbei Lagererfahrung, Ortskenntnisse und vorhandene Checklisten, u.a. auch im Verlad der mitzuführen­ den Materialien, hilfreich sind, zeigte sich in einer speditiven Vorbereitung und Abwicklung. In Münster angekommen, wur­ den wir durch den Lagerleiter Chrigl Thomann herzlich begrüsst, so dass einem ersten Angewöhnungsflug nichts mehr im Wege stand. Dieses Jahr zeigten sich das Wallis und die thermischen Be­ dingungen von der besten Seite. Längere Flüge mit dem DuoDiscus oder mit den beiden Oldtimerflugzeugen Ka-6 und Ka-2 im Raum Gotthardmassiv, zum Gornergrat, Richtung Les Diablerets wurden unternommen. Auch genussvolle Mo­ mente, zum Beispiel das Erfliegen der Lötschenlücke mit der Ka-6, waren traumhafte Tagesziele. Die Basis konnte ausge­ kurbelt werden und am Abend zeigten sich alle Lagerteilneh­ mer glücklich über die fliegerischen Eindrücke. Dass der Flug­ platz Raron gesperrt war, stellte bei diesen Bedingungen ein geringfügiges Problem dar. Einquartiert waren alle Piloten im Hotel Nufenen. Unsere älteren Flugkollegen wissen nun mal was wohl bekommt. Ende Woche musste man der Tatsache ins Auge schauen, dass der Wasserballast infolge Körperge­ wichtszunahme sukzessive reduziert werden konnte. Nur, wo war das Ablassventil? Auf jeden Fall hat in jedem Lager auch das Kulinarische stets seinen Stellenwert. So gehörte ein Ab­ stecher zum Baschi mittlerweilen zur jährlichen Fleischtraditi­ on. Staunen können wir wiederholt über die feurige Grilltech­ nik und den resultierenden Gaumenschmaus. Das Lager war ein voller Erfolg. Die beiden Oldtimerflugzeuge kamen rege zum Einsatz, da alle Teilnehmenden über deren Flugberechti­ gung verfügten und das ursprüngliche Fliegen auch bei bes­

ten Bedingungen zerlebrierten. Zeigten doch zwei Flüge zum «Horu» (Matterhorn!), dass auch eine Ka-6 mit einer beschei­ deneren Gleitzahl nur entsprechend geflogen werden muss. Zwischenzeitlich entdeckten die «jüngeren» Piloten das Fischen in Biel (VS) vor dem mittäglichen Flugstart. Ein toller Tipp unserer Wirtin. Wie könnte es anders sein – ab Mittwoch «verflog» die Woche buchstäblich, so dass bald der Heimreisetag anstand. Die bei­ den kürzeren und das längere Gespann mit dem Duo-Discus

mussten den fahrtechnisch teilweise fordernden Schöllenen­ rückweg antreten. Einig sind wir, dass diesem Unterfangen im nächsten Jahr – so wahr alle gesund und flugfit sind – nichts entgegensteht. Selbstverständlich sind wir lagerbegeisterte Piloten stets auch auf einen wohlwollenden Vorstand seitens SGL ange­ wiesen, um das entsprechende Flugmaterial auf die Reise mitzunehmen. Hierfür möchten wir uns nochmals bestens bedanken. Ein Trost bleibt zu Letzt – die Teilnehmerzahl ist

doch eher geringer geworden. Müsste diesbezüglich wieder mal etwas Werbung gemacht werden? Denn eine Lager­ woche von einem anderen Flugplatz aus und die kollegiale Stimmung unter den Piloten sind ein klarer Mehrwert.

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OCS Flugsaison 2015 mit neuem Flugstunden -Rekord

OSV GUMMISEIL GESCHICHTE 1987 – 2015 Willy Fahrni

429 km-Streckenflug mit der Ka-2 im Frühlings-Segelfluglager Nötsch

Willy Waiblinger mit der Ka-6 auf seinem Flug von Münster aus zum Matterhorn.

Bereits das Anfliegen vom Freitag, 10. bis Sonntag, 12. April in Schänis war mit 27 Stunden 18 Minuten, 29 Starts ein gut besuchter Anlass. Dank der Initiative von Willy Waiblinger begann das Segelfluglager Nötsch 2015 bereits am 18. April. Dieser frühere Be­ ginn ermöglichte es auch einigen Lä­ gern-Mitgliedern an diesem Lager teil­ zunehmen, dies weil dieSegelfluggruppe Lägern vom 1. Mai bis zum 31. Juli kei­ ne Flugzeuge für Lager zur Verfügung stellt. Aber gerade solche Lager, an welchem nicht nur OCS Mitglieder von Schänis teilnehmen, sind für unseren Club eine der wenigen Möglichkeiten neue Mit­ glieder zu finden. Dass man auch mit Oldtimerflugzeugen weite Flüge machen kann, bewiesen Werner Schättin mit Copilot Walter

Hüppin am 22. April, als sie mit der Ka-2, HB-724 vom Dobratsch nach Innichen im Pustertal flogen (mit Sicht zu den drei Zinnen). Zurück am Dobratsch , verlängerten sie den Flug noch zum Seebergsattel und landeten nach 5 Stunden 53 Minuten in Nötsch. (429 Km) Auch in Blumberg vom 23. bis 31. Mai waren unsere 4 Oldtimer 27 Stunden in der Luft. Werner Rüegg organisierte das OldieFliegen für alle am 4. Und 5. Juli in Win­ terthur. Einige Piloten vom Gastflugplatz nutzten die Gelegenheit um Flüge mit dem Baby zu machen. Das Flachland-Training für Gummiseil­ starts in Emmen benutzten 4 OCS Pilo­ ten als Vorbereitung für das Fliegen mit Gummiseilstarts von der Rigi am 19. und 20. September. Leider musste das

Fliegen von der Rigi wegen unsicherem Wetter abgesagt werden. Am 43. Internationalen Rally des Vinta­ ge Glider Club in Holland nahmen eini­ ge OCS-Piloten am Vortreffen in Venlo mit der Ka-2 und dem Moswey teil; am Haupttreffen in Terlet waren dann nur noch 2 Piloten und der Moswey im Ein­ satz. Werner Rüegg machte am 5. August 2015 in Terlet mit dem Moswey seinen letzten Flug. Er hat sich entschlossen, altershalber seinen Ausweis nicht mehr zu erneuern. Als Abschluss hat Werner noch die meisten Stunden zum OCS Rekord bei­ getragen. Das Lager Münster vom 3. bis 7. Au­ gust mit Beteiligung von Lägern- und OCS-Piloten profitierte von sehr guten Wetterbedingungen.

Nach dem Schlussfliegen vom 25. bis 27. September in Schänis, beteiligten sich Willy Waiblinger und Walter Schmid mit der Ka-6 noch am Winden-Week­ end in Mollis; aus Zeitgründen gab’s dann leider leider nur noch je einen Start für unsere Piloten. Flugleistungen 2015: 138 Flüge mit ins­ gesamt 192 Stunden 28 Minuten Flug­ zeit. Ein derartiges Jahresresultat ist wohl erwähnenswert und darf sich se­ hen lassen! Am meisten Stunden flogen Werner Rüegg 43 Std 40 Min Willy Waiblinger 32 Std 03 Min Walter Schmid 22 Std 12 Min die längsten Flüge machten: Werner Schättin, 5 Std 53 Min Werner Rüegg 5 Std 31 Min Willy Waiblinger 5 Std 07 Min Nun gilt es, dieses Resultat 2016 zu wiederholen...

An Pfingsten 1987 fand das 1. Old­ timer-Treffen mit Gummiseilstart auf dem Spitzerberg in Österreich statt. Eingeladen waren auch Fritz Fahrni und Max Räz mit dem Bergfalke HB-690. Toni Kahlbacher hatte einen Lift gebaut mit der die Segel-flugzeuge auf den Hundsheimer Kogel hoch gebracht wurden. Nach der Rückkehr kam bei meinem Bruder der Gedanke auf, auch eine Gummiseil-anlage zu bauen. Die Worte «me sötti» wurden immer wieder gebraucht. Dann wurde es wieder etwas ruhiger in der Gummiseil Geschichte. 1989 gründeten wir die Oldtimer Segel­ flug Vereinigung Schweiz. 1993 kam das Gummiseil wieder ins Gespräch und alle wussten wie es geht, aber keiner hat etwas gemacht. Ende des Jahres habe ich mich dann ent­ schlossen eine Gummiseilanlage zu bauen. Nachdem 1931, 1935, 1955 und 1985 auf dem Jungfraujoch alle Versuche mit einer beinahe Katastrophe endeten und nur mit viel Glück Tote vermieden wer­ den konnten, musste eine durchdachte Anlage her. Mit Willi Schwarzenbach hatte ich mich dahingehend abgesprochen, dass er für die Beschaffung des Gummiseiles und den Kontakt mit dem «Eidgenössi­ schen Luftamt» verantwortlich war. Er unterbreitete den Herren unser Konzept auf Französisch (das machte Eindruck). Am 17. November 1994 reisten Willi Schwarzenbach und ich mit der neu gebauten Anlage nach Bern zum «Eidg.

Luftamt» in ein traumhaft schönes Büro. Den vielen anwesenden Herren erklär­ ten wir unser Konzept. Ausziehen der Seile nur mit Personen (Gummihunde), Rückhalteklinke (ohne Belastung der Rumpfes) am Boden fixiert und vieles mehr. Nach eingehender Diskussion wurde uns die Bewilligung zum Betrei­ ben der Anlage, sowie für die Ausbil­ dung der Piloten nach dem bekannten Verfahren, erteilt. Nach den ersten Starts mit dem neuen Gummiseil haben wir gemerkt dass es so nicht funktioniert (Seil zu schwach). Also neues, stärkeres Seil bestellen und eine Startrampe bauen. Dank der Un­ terstützung diverser Firmen und dem grossen Verständnis meiner Frau Traudi konnte ich in vielen hundert Stunden eine Anlage bauen wie sie uns ab 1995 bis heute (20 Einsatz-Jahre) zur Ver­ fügung steht. Das Gummiseilstart-Team (Willy, An­ dreas und Eric Fahrni) stand bis 2015 an 29 Orten und mit über 129 MannTagen für die Piloten im Einsatz. 749 Starts (inkl. Ausbildung) und gesamt­ haft über 183 Flugstunden vom Berg konnten durchgeführt werden. Nach 21 Jahren ist es nun für das OSVGummiseil-Team in der jetzigen Zusam­ men-setzung an der Zeit, das Betreiben der Anlage ab 2016 in andere Hände zu geben. Sie möchte unterhalten, ge­ pflegt und eingelagert werden. Die GV im Februar 2016 wird entschei­ den, wer und wie die Anlage weiter be­ trieben wird.

Ein kleiner Bilderbogen zum 27. OSV-Treffen im Juni 2015 auf dem Flugplatz Thun im Berner Oberland Bilder: Karin Lehmann

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