FIS Alpine World Ski Championships St. Moritz

FIS Alpine World Ski Championships St. Moritz 2017 6.‐19.2.2017                               www.stmoritz2017.ch SCHULUNGSTAG TORRICHTER AGENDA Po...
Author: Chantal Sommer
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FIS Alpine World Ski Championships St. Moritz 2017 6.‐19.2.2017                               www.stmoritz2017.ch

SCHULUNGSTAG TORRICHTER AGENDA

Pontresina, Samstag den 3. Dezember 2016

1. Begrüssung 2. Regelwerke 3. Chef Torrichter 4. Torrichter 5. Arbeitsunterlagen 6. Spezielles 7. Praktische Fälle 8. Fragen

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1. BEGRÜSSUNG

1. BEGRÜSSUNG Vorstellung der Schlüsselpositionen • Martin Berthod:

Leiter Rennorganisation gesamt

• Reto Canclini:

Wettkampfleiter Qualifikationsrennen L/M in Zuoz

• Wim Rossel:

Wettkampfleiter Damen St. Moritz

• Räto Wohlwend:

Torrichter Chef Damen

• Toni Steiner:

Wettkampfleiter Herren St. Moritz

• Adriana Motti:

Torrichter Chefin Herren

• Claudio Duschletta: Wettkampforganisation L/M Zuoz • Beat Gruber:

Torrichter Chef L/M Zuoz

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2. REGELWERKE

2. REGELWERKE

Saison 2016/17 FIS IWO etc.

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3. CHEF TORRICHTER

3. CHEF TORRICHTER Zugehörigkeit im Organisationkomitee o Rennorganisation (RO)

Einordnung der Stelle o Direkt vorgesetzte Funktion:

Wettkampfleiter Wettkampfleiter Stellvertreter

o Direkt unterstellte Funktionen: Stellvertreter Chef Torrichter Torrichter

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3. CHEF TORRICHTER Aufgaben des Chef Torrichters  Sorgt für rechtzeitige Nummerierung der Tore  organisiert den Einsatz der Torrichter  Kurze Einweisung in die Funktion des Torrichters (Regelkunde)  überreicht benötigtes Material (Shirt, Schutzmappe mit Kontrollkarte, Bleistift, Schreibunterlagen, evtl. Spitzer und Radiergummi; Startlisten)  leitet und überwacht die Tätigkeit der Torrichter und meldet Bereitschaft an RO  weist jedem Torrichter seinen Standort und die seiner Kontrolle unterstellten Tore zu (Einsatzplan mit Pisten- resp. Laufskizze oder Tabelle)

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3. CHEF TORRICHTER Aufgaben des Chef Torrichters  Kümmert sich während des Rennens um die Torrichter, unter dem Moto: informieren, motivieren, unterstützen, auch loben ist erlaubt!  bringt nach dem 1. Lauf und am Schluss des Wettkampfes die Kontrollkarten zum Schiedsrichter  unterstützt die Jury bei Streitfällen / Disqualifikationen mit Hilfe des zuständigen Torrichters

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4. TORRICHTER

4. TORRICHTER Aufgaben der Torrichter  erfährt Standort und Zuständigkeitsbereich vom Chef Torrichter  überwacht die korrekte Durchfahrt ( Praktische Fälle)  notiert sämtliche Regelverstösse (Sturz, Auslassen eines Tores, Behinderung eines Läufers, falsches Passieren eines Tores) unter Angabe der Tornummer, Zeichnung/Skizze und der Startnummer des Läufers  kennt die Wettkampfregeln (FIS IWO Art. 660ff)  sorgt für freie Strecke, warnt Streckenposten durch lautes Zurufen: „Läufer“  richtet evtl. gelöste Torfahnen  informiert die Streckenposten über Schäden an der Strecke

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4. TORRICHTER Aufgaben der Torrichter  verlässt während des Rennens nicht seinen Posten, es sei denn es ist für Ersatz gesorgt  kommt nach Ende des Durchgangs ins Ziel zur Klärung aller Torfehler/Behinderungen  darf einem Läufer, der nach Sturz, das Rennen weiterfahren will, nicht helfen  winkt Läufer bei Gefahr ab  Der Torrichter hat die Anordnungen und Weisungen der Jury zu folgen.

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4. TORRICHTER Bedeutung der Aufgabe des Torrichters  Dem Torrichter fällt im Rahmen der Rennorganisation eine „sehr wichtige“ und schwierige Aufgabe zu. Für den Wettkämpfer ist die Feststellung der objektiven Wahrheit von ausschlaggebender Bedeutung. Der Torrichter entscheidet über einen möglichen Sieg oder eine Disqualifikation des Wettkämpfers.  Ein Torrichter darf daher eine Disqualifikation nur dann anzeigen, wenn er „einwandfrei“ überzeugt ist, dass ein Torfehler vorliegt. Hegt er Zweifel muss er genaue Untersuchungen anstellen (z.B.: Befragen des benachbarten Torrichters, Untersuchungen der Spuren im Schnee oder an der Torstange.)  Keineswegs darf die Meinung des Publikums oder sonstigen „Zeugen“ (z.B.: Trainer, Eltern, Betreuer usw.) für sein Urteil massgebend sein.  Im Zweifelsfalle gilt: Es ist besser, ein Fehler bleibt unbestraft als dass eine unrichtige Disqualifikation vorgenommen wird. FIS Alpine World Ski Championships St. Moritz 2017

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5. ARBEITSUNTERLAGEN

5. ARBEITSUNTERLAGEN DIE KONTROLLKARTE Jeder Torrichter muss eine Kontrollkarte, wenn notwendig mit Wasserdichter Hülle erhalten. Diese muss für jeden Lauf folgende Angaben enthalten: • Name des Torrichters • Laufbezeichnung • Nummern der Tore • Skizze der zu überwachenden Tore • Nennung der persönlichen Handynummer Mitteilung der Bereitschaft an den Chef Torrichter

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5. ARBEITSUNTERLAGEN DIE KONTROLLKARTE  Jede von einem Torrichter gemachte Entscheidung muss klar und unparteiisch sein.  Der Torrichter muss den Fehler nur angeben wenn er überzeugt ist, dass ein Fehler begangen wurde.  Klare und gewissenhafte Ausfüllung der Torrichterkarte (Verwechslung Tor- und Startnummer)  Feststellung der korrekten Durchfahrt; auch bei evtl. fehlenden Drehstangen  Allfällige Torfehler durch genaue Zeichnung dokumentieren  Wettkämpfer darf keine fremde Hilfe in Anspruch nehmen  Wettkämpfer darf nicht von Drittpersonen behindert werden  Wiederholungslauf. Beachte: aus Eigenverschulden zugeführte Behinderung zählt jedoch nicht!

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5. ARBEITSUNTERLAGEN KORREKTE DURCHFAHRT o Ein Tor ist korrekt durchfahren, wenn beide Skispitzen und beide Füsse des Wettkämpfers die Torlinie überquert haben. Verliert ein Wettkämpfer unverschuldet einen Ski, z.B. nicht durch Einfädeln an der Torstange, müssen die Spitze des verbliebenen Skis und beide Füsse die Torlinie überquert haben.

Torlinie

o Diese Regel gilt auch beim Zurücksteigen. Zurücksteigen ist nur im Slalom gestattet, und das auch nur wenn der Wettkämpfer nicht eingefädelt hat. o nach einem vollständigen Stopp (z.B. nach einem Sturz) ist es verboten weiterzufahren, gilt nur bei Bewerben mit fixem Startintervall (DH, SG und GS)

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5. ARBEITSUNTERLAGEN EINSTANGENBEWERB (z.B. Slalom) o Wo keine Aussenstange vorhanden ist, muss die Drehstange mit beiden Füssen und den Skispitzen von der gleichen Seite umfahren worden sein, der normalen Rennlinie des Slaloms folgend die imaginäre Linie von Drehstange zu Drehstange überquerend. Verliert ein Wettkämpfer einen Ski ohne einen Fehler zu begehen, so müssen die Spitze des verbliebenen Skis sowie beide Füsse beide Anforderungen erfüllen. Hat ein Wettkämpfer die imaginäre Linie zwischen Drehstange und Drehstange nicht korrekt durchquert und folgt nicht der normalen Rennlinie, muss er zurücksteigen, um die verpasste Drehstange herum (nicht gültig bei Einfädler). FIS Alpine World Ski Championships St. Moritz 2017

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5. ARBEITSUNTERLAGEN KORREKTE DURCHFAHRT 3

1

o Wenn ein Wettkämpfer eine Stange aus ihrer vertikalen Stellung entfernt, bevor seine Füsse und Skispitzen die Torlinie passiert haben, müssen die Skispitzen und Füsse weiterhin die ursprüngliche Torlinie überqueren (Markierung im Schnee).

3

1

o Dies gilt auch im Falle einer fehlenden Drehstange oder Tor. 1 Drehstange 3 Aussenstange --- Torlinie RICHTIG

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1

3

FALSCH (muss notiert werden)

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5. ARBEITSUNTERLAGEN KORREKTE DURCHFAHRT Normale Durchfahrt Auch eine Möglichkeit Ebenfalls richtig

offenes Tor (blau)

vertikale Kombination (rot / blau)

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5. ARBEITSUNTERLAGEN KORREKTE DURCHFAHRT RICHTIG

FALSCH

RICHTIG

FALSCH

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KOMPLETT FALSCH

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6. SPEZIELLES

6. SPEZIELLES GUT ZU WISSEN  Nach Beendigung des 1. resp. 2. Durchganges ist die Torrichterkarte (am jeweiligen Standplatz des Torrichters) dem Chef der Torrichter zu übergeben.  Allfällige Vorkommnisse unbedingt gleich dem Torrichterchef melden.  Der Torrichter muss bis Ablauf der Protestzeit (≥15 Minuten nach Rennende) der Jurymitglieder zur Verfügung stehen.  Bei einem eventuellen Protest kann es zu einer Befragung durch die Jurymitglieder kommen;  Bitte klare und sachliche Auskunft (Zeichnung oder Notiz auf der Kontrollkarte kann sehr hilfreich sein!).  Der Torrichter soll und muss zu seiner Entscheidung stehen  kein „Umfallen oder Umschwenken“ durch mehrmaliges Nachfragen der einzelnen Jurymitglieder! (z.B.: „es könnte ja doch nicht so gewesen sein..??..!!“)

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6. SPEZIELLES AUSKUNFTERTEILUNG  Der Torrichter muss nur den Jury Mitgliedern auf Befragen Auskunft erteilen. Dies sind insbesondere der Renndirektor, der Schiedsrichter, der TD FIS und der Chef Torrichter. Auf keinen Fall Auskunft an Dritte, d.h. an Trainer, Begleiter, Betreuer, Eltern, etc., erteilen.  Der Torrichter muss einem Wettkämpfer bei Sturz, Irrtum oder unkorrektem Passieren eines Tores mit lautem Zurufen über den Fehler informieren („ZURÜCK“). Nach der Korrektur des Fehlers (z. B. zurücktrippeln auf Höhe Torstange) mit lautem zurufen „OK“ oder „GUT“ die Weiterfahrt bestätigen. Nach Möglichkeit auf den Rennläufer zugehen um mögliche Verständigungsschwierigkeiten ausschliessen zu können.

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6. SPEZIELLES ERLEDIGUNG VON PROTESTEN  Zur Verhandlung über einen Protest gegen die Disqualifikation müssen der «betroffene Torrichter» und allenfalls auch die Torrichter der angrenzenden Torkombination bzw. andere beteiligte Funktionäre, der betroffene Wettkämpfer und der protestierende Mannschaftsführer oder Trainer vom TD eingeladen werden.  Ausserdem werden die beantragten sonstigen Beweismittel wie z.B. Videoaufzeichnungen, Filme und Fotos geprüft.

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6. SPEZIELLES WIEDERHOLUNGSLAUF FÜR WETTKÄMPFER  Ein Wettkämpfer, der im Wettkampf behindert wird, muss unmittelbar nach der erfolgten Behinderung anhalten und dies dem nächstgelegenen Torrichter melden.  Er kann bei einem Mitglied der Jury um die Wiederholung seines Laufes ansuchen.  Dieses Ansuchen kann auch vom Mannschaftsführer des behinderten Wettkämpfers gestellt werden.  Der Wettkämpfer darf sich anschliessend dem Pistenrand entlang zum Ziel bewegen.

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6. SPEZIELLES STANDORT DES TORRICHTERS  Der Torrichter muss so platziert sein, dass er seine Tore und seinen Streckenabschnitt gut einsehen kann, ohne die Wettkämpfer zu behindern. Genaue Standortbestimmung erfolgt vor dem Rennen gemeinsam mit dem Chef Torrichter.  Skis resp. Snowboard unbedingt am Streckenrand der Rennpiste (ausserhalb der Absperrung) platzieren (nicht in den Schnee stehend stecken sondern hinlegen – Sicherheit: Verletzungsgefahr der Rennläufer bei einem Sturz!!!).  Der Torrichter sitzt nicht im Schnee, sitzt nicht auf irgendwelchen mitgebrachten oder selbst gebauten Stühlen sondern steht „ganz normal“ an seinem zugewiesenen Platz.  Bedenke: Der Torrichter entscheidet eventuell über einen Sieg oder eine Disqualifikation  konzentriertes Arbeiten!.

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7. PRAKTISCHE FÄLLE

7. PRAKTISCHE FÄLLE ANDERE SPORTARTEN  ANDERE REGELN (z.B. Inlineskates) Kein Torfehler liegt vor, wenn sich an der Torstange beide Inlineskates vollständig neben der gedachten Senkrechten zur Befestigung der Torstange befinden! So wie hier:

Abb. 1

Abb. 2

Abb. 3

Abb. 4

Abb. 1 Sowieso klar! Abb. 2 Skates am Boden; auch kein Problem! Abb. 3 Skates nicht am Boden, aber trotzdem kein Problem, deutlich innerhalb der gedachten Linie! Abb. 4 Puh! Gerade noch! Am Limit! Aber trotzdem noch innerhalb der gedachten Senkrechten! FIS Alpine World Ski Championships St. Moritz 2017

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7. PRAKTISCHE FÄLLE ANDERE SPORTARTEN  ANDERE REGELN (z.B. Inlineskates) Ein Torfehler liegt vor, wenn sich an der Torstange ein Teil eines Inlineskates über der gedachten Senkrechten zur Befestigung der Torstange befindet. Den hat‘s erwischt: Disqualifiziert! Abb. 5 Inlineskate eindeutig über die gedachte Senkrechte!

Übrigens auch hier gilt: Im Zweifelsfalle immer für den Sportler entscheiden!

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7. PRAKTISCHE FÄLLE FOTOS UND INSTRUKTIONSVIDEOS  Kanalwechsel für MP4-, MOV- und AVI-Dateien https://www.youtube.com/ Schulungsvideos

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8. FRAGEN

Sponsoren

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Danke für die Aufmerksamkeit!

#stmoritz2017

Skript: Reto Canclini / „Schulungstag Torrichter“ / Auszug FIS IWO Band IV, Ausgabe Juli 2016 Pontresina, 3. Dezember 2016

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