Februar 2009

Frank Hess n ge n u t tal en 4 s ran f d - 1 Ve au 11 n ite e S Januar/ Februar 2009 13. Jahrgang, Nr. 77 Herbst-Blatt Herbst-Blatt Treptow & ...
Author: Gitta Hausler
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Frank Hess

n ge n u t tal en 4 s ran f d - 1 Ve au 11 n ite e S

Januar/ Februar 2009



13. Jahrgang,

Nr. 77

Herbst-Blatt Herbst-Blatt Treptow & Köpenick

Die Zeitung nicht nur für Senioren

Schloss Köpenick, ein Aquarell auf Bütten von Frank Hess zum Jubiläumsjahr 2009

(Weitere Informationen über den Maler und sein Werk : www.arthess.de)

Auch im neuen Jahr sind wir für Sie da:                   

Rund um die Uhr! 24 h Erreichbarkeit unter 533 20 40

Wir wünschen Ihnen von Herzen einen guten Start ins Jahr 2009, Besinnung auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben und viele Lichtblicke im kommenden Jahr.



Mobiler PflegeDienst Schaumann & Born GmbH Elsenstraße 6 12435 Berlin

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Ein Wort zuvor Aus dem Inhalt

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Das Armutsrisiko steigt.... Stadtepartnerschaften Im Gedenken Der Eisvogel Pro Plänterwald Technikgeschichte Feuilleton Gerstäcker, der Weltreisende Veranstaltungen Erkundungen Kultur Wilhelm Spindler Sicherheit Ein neuerVerein Erinnerungen Ehrenamt in Singapur Jaxa von Copnic Junkers und die Ju HB-Verteilungsstellen 800 Jahre Köpenick

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nachdem wir nun Weihnachtsfest und Jahreswechsel hinter uns und die 77. Ausgabe unseres „Herbst-Blatt“ vor uns haben, widmen wir uns mit voller Kraft dem neuen Jahr. Ich wünsche Ihnen für die kommenden Monate alles Gute, Kraft, Gesundheit und Freude. Nun bereits im 13.Jahr begleitet das Herbst-Blatt das Geschehen aufmerksam und kritisch, auch in unserem Treptow-Köpenick. Da wird es jetzt einiges zu tun geben. Denn schließlich feiert Köpenick „sein“ Jubiläum, die 800. Wiederkehr des Tages seiner erstmaligen urkundlichen Erwähnung. Und unser gesamter Bezirk feiert mit. Stichtag ist der 10. Februar. Denn an diesem Tag im Jahr 1209 unterschrieb Konrad II., Markgraf der Ostmark, eine Urkunde, in von der „copnic“ die Rede war. Diese Schrift ist älter als das „Gründungsdokument“ von Cölln/Berlin, das dafür etwas früher das Stadtrecht erhielt. Aber Köpenick war nicht ganz 700 Jahre selbstständige Stadt, bevor es am 1. Oktober 1920 nach Groß-Berlin eingemeindet wurde. Zu Recht sind wir also stolz auf „Köpenick 2009 – eine Stadt in Berlin wird 800 – Treptow-Köpenick der neue Bezirk“. Bereits in diesen Tagen wird der Heimatverein Köpenick ein Buch mit dem Titel „Von Copnic nach Köpenick – Ein Gang durch 800 Jahre Geschichte“ vorlegen. (Siehe Seite 24) Mehr als 30 Beiträge sind hier versammelt. Traditionen wie der Köpenicker Grenzenzug werden ebenso beleuchtet wie die Geschichte der Waschfrauen und die Bedeutung von Wäldern, Natur und Sport für die Region. Wir erwarten Besuch. Der Bundespräsident hat zugesagt, uns die Ehre zu geben. Kommen werden auch Delegationen aus unseren Partnerstädten und hoffentlich viele, viele weitere Jubiläumsgäste. Zahlreiche Veranstaltungen begleiten uns durch dieses Jahr. Dazu gehört eine wissenschaftliche Tagung zum Thema „Jaxa und die Anfänge von Köpenick“ wie auch das Köpenicker Wasserfest, die deutschen Waldarbeitermeisterschaften anlässlich von 100 Jahren Berliner Forsten, das Musical „Heißer Sommer“ und der Auftritt der Berliner Philharmoniker. Selbstverständlich sind auch die Traditionsfeste wie der Köpenicker Sommer und die Treptower Festtage dabei. Für den Sozialtag ist der 27.Juni vorgesehen. Wir gedenken des Mauerfalls vor 20 Jahren und erinnern an die Eröffnung des Motorflugplatzes Johannisthal vor 100 Jahren. Lassen Sie sich also genug Raum bei Ihrer Terminplanung. Für alle ist etwas dabei. Unmöglich, Ihnen an dieser Stelle alles mitzuteilen. Sie können sich aber selber informieren, zum Beispiel im Internet unter www.800jahrekoepenick.de. Und ehe ich das vergesse: Zwei wichtige Termine sollten Sie in diesem Jahr auf gar keinen Fall versäumen. Das sind die Wahlen zum Europa-Parlament und zum Deutschen Bundestag. Mit herzlichen Grüßen Ihre Gabriele Schöttler

Angleichung des Rentenwertes Ost Bei diesem Thema sind offenbar sowohl die Presseleute als auch die meisten Politiker überfordert. Beständig werden Renten und Alterseinkommen verwechselt. Für uns Beitrittsbürger wird das Alterseinkommen zu 96 % aus der gesetzlichen Rente bestritten, weil die Zusatzrentenversorgungen DDR zum Teil von der BRD gestrichen wurden. In der Alt-BRD werden Beamtenpensionen, berufsständige Versorgungen, Betriebsrenten usw. zusätzlich zur gesetzlichen Rente gezahlt. Dadurch macht dort die gesetzliche Rente 67 % des Alterseinkommens aus. Deshalb ist ein unkommentierter Vergleich der Rentenzahlbeträge eine üble Irreführung. Diese Falschdarstellung muss sowohl in unseren eigenen Köpfen als auch in den Medien und bei den Politikern korrigiert werden. Zur Herstellung

gleicher Lebensbedingungen für gegenwärtige und künftige Rentner wäre die Beseitigung der Differenz von 12 % des Rentenwertes Ost gegenüber dem aktuellen Rentenwert ein wichtiger Schritt. Damit könnte unser Alterseinkommen dem westdeutschen Niveau angenähert werden. Immerhin haben wir erreicht, dass die Debatte über die Rentenanpassung im Bundestag und im Bundesrat angekommen ist. Das Köpenicker Seniorenforum hat in dieser Sache im Oktober einen Brief an die Bundeskanzlerin gerichtet. Der Soziale Arbeitskreis hat in gleicher Angelegenheit Ende November an Herrn Wowereit geschrieben. In beiden Briefen haben wir angeboten, die uns bekannt gewordenen Lösungsvorschläge zur Verfügung zu stellen. Leider gibt es keine Antworten.

Am 4. Dezember 2008 hat der Bundestag den Antrag der LINKSFRAKTION zur Angleichung des Rentenwertes Ost an den aktuellen Rentenwert endgültig mit der Mehrheit der anderen Bundestagsparteien abgelehnt. Dabei haben die Regierungsparteien nichts an künftiger Gestaltungsabsicht zu erkennen gegeben. Vorschläge der FDP und von Bündnis 90/GRÜNE laufen auf eine kostenneutrale Regelung hinaus. Am 12.Dezember hatte ver.di zusammen mit der Gewerkschaft der Polizei (GdP), der Gewerkschaft TRANSNET (Eisenbahn), der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), dem Bund der Ruhestandsbeamten und Hinterbliebenen (BRH), der Volkssolidarität und dem Sozialverband Deutschlands (SoVD) zu einem Workshop über ihren Vorschlag „Gerechte Renten - in Ost und West“ eingeladen, der dem Antrag der LINKEN ähnelt. Der (Fortsetzung Seite 3)

Impressum

Herbst-Blatt Treptow & Köpenick

Gegründet von Ursula Eichelberger. Hrsg.: Verein zur Förderung sozialer und kultureller Kontakte e.V. , unterstützt von der Sozialstiftung Köpenick, von IABW und TCS concept GmbH.

Postadresse der Redaktion: Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick c/o Ursula Eichelberger Köpenicker Landstraße 195 12437 Berlin Tel.: 030 - 53 69 97 80 Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick

Redaktion dieser Ausgabe: Ursula Eichelberger (CR, V.i..S.d.P.), Wolfhard Besser, Tristan Micke, Monika Niendorf, Heinz Stange. Kontaktperson zum VFK e.V.: Joachim Born Satz/ Layout: Eichelberger



Anzeigen: c/o Eichelberger, Köpenicker Landstr. 195, 12437 Berlin Tel.: 030-53 69 97 80 Fax: 030-53 69 97 81 e-mail: [email protected]

Redaktionsschluß der vorliegenden Ausgabe war der 16.12.2008 Erscheinungsweise: alle zwei Monate Nr. 78 erscheint am 1.3.2009

Druckerei: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH www.berliner-zeitungsdruck.de

Wir danken allen Spendern, die uns helfen, unser Blatt drucken zu lassen, und bitten, bei Einzahlungen auf das Konto unseres Vereins den Vermerk „Für Herbst-Blatt“ nicht zu vergessen. Herzlichen Dank im Voraus.

Bankverbindung

Verein zur Förderung sozialer und kultureller Kontakte e.V. Berliner Volksbank BLZ: 100 900 00, Kto.-Nr: 726 92 36 013. Januar/ Februar 2009

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Politik/ Soziales

Armutsrisiko steigt für Jung und Alt Ein Gespenst geht um in Deutschland – das Gespenst der Armut. Nie in der zurückliegenden Zeit der Altbundesrepublik war so intensiv die Rede davon wie gegenwärtig im vereinigten Deutschland. In der DDR war dieses Phänomen kein Thema. Wer gilt als arm? Laut EU-Definition werden diejenigen Haushalte so bezeichnet, die monatlich weniger als 60 % des mittleren Einkommens zur Verfügung haben. Auf eine Einzelperson umgerechnet heißt das: Weniger als 605 Euro in den neuen, 730 Euro in den alten Bundesländern. In Deutschland liegt das Armutsrisiko durchschnittlich bei 13,5 %, in den Neuen Bundesländern sogar lt. Datenreport 2008 des Statistischen Bundesamtes sogar bei 22,7 %; im EU-Durchschnitt bei 19 %. In einigen EU-Ländern noch darüber, wie Irland, Großbritannien, Belgien, Spanien, Portugal, Griechenland und Italien. In Deutschland haben sich die Armutsrisiken aufgrund der Arbeitsmarkt- und Sozialreformen der letzten Jahre deutlich verschärft, stellt eine Analyse von Prof. Ute Klammer (Universität Duisburg-Essen) fest. Die Verkürzung der Bezugszeit von Arbeitslosengeld I, der Ausschluss von Langzeitarbeitslosen vom Bezug des ALG II durch die Klausel „Bedarfsgemeinschaft“ sowie die im Niedriglohnsektor arbeitenden Menschen (6,5 Mill.– das sind 22 % aller in Deutschland Beschäftigten), die auf die Aufstockung ihres Einkommens durch ALG II angewiesen sind, verschärfen die Situation.

Diese Faktoren bewirken zudem die absehbare Altersarmut, vor allem in Ostdeutschland für künftige Rentner. Die längeren Phasen der Arbeitslosigkeit und niedrige Verdienste in Kombination mit den Rentenreformen der vergangenen Jahre lassen diesen Zustand befürchten. Erhielten die in Rente gehende Beschäftigte im Jahr 2000 noch 70 % ihres NettoArbeitsentgeltes, so sind es heute 63 % und im Jahr 2030 sogar nur noch 52 %. In Zahlen ausgedrückt: Der Auszahlbetrag sinkt (als Beispiel) von 1000 Euro im Jahr 2000 auf 750 Euro im Jahr 2030! Ein weiteres bedrückendes Problem stellt die Kinderarmut in Deutschland dar. Die Analyse stellt fest, dass jedes 6. Kind bereits betroffen ist, denn – so die Statistik – Alleinerziehende haben ein Armutsrisiko von 35,4 %. Eine etwas erfreulichere Tatsache ist allerdings, dass die Altersarmut in Deutschland gegenwärtig noch nicht so bedrückend sei. Diese Aussage traf Prof. Dr. Gert G. Wagner von der TU Berlin auf einer Gemeinschaftsveranstaltung des DGB, der Hans-Böckler- und Friedrich-Ebert-Stiftung zur Alterssicherung am 12. November 2008. Sie könnte aber künftig ein Problem werden. Nicht so sehr für die gegenwärtige Rentnergeneration, sondern für diejenigen, die demnächst das Rentenalter erreichen. Wenn es schon in der Erwerbstätigenphase Armutsprobleme gebe, dann erst recht im Alter, sagte der Redner. Als Rentenbezieher habe man dann wenig Möglichkeiten, seine Bezüge aufzubessern.

(Fortsetzung von Seite 2) Andrang war so groß, dass nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden konnten. Staatssekretär Thönnes zeigte sich recht hilflos und kam bei den Teilnehmern der Veranstaltung nicht so gut an. Bei ihm fehlte jegliche konkrete Aussage, er flüchtete sich in die Kompliziertheit. Die Veranstalter haben sich auf die Bildung eines Bündnisses für die Durchsetzung des von ver.di vorgelegten Stufenmodells zur Angleichung des Rentenwertes Ost an den aktuellen Rentenwert verständigt. Leistungen für Ost-Rentnerinnen und -Rentner sollen an das West-Niveau angeglichen werden. Zugleich wird sichergestellt, dass weder die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler in Ost und West noch die West-Rentnerinnen und -Rentner belastet werden. Mit einer kostenneutralen Vereinheitlichung des Rentenrechts in Deutschland würde der derzeitige Rückstand beim aktuellen Rentenwert Ost endgültig festgeschrieben und die im Einigungsvertrag versprochene Angleichung aufgegeben. Die Hochwertung der Ost-Arbeitsentgelte muss solange beibehalten werden, bis eine Angleichung der Löhne erfolgt ist. In einzelnen Branchen kann, sobald eine Lohnangleichung erreicht ist, die Hochrechnung entfallen. Die Politik wird aufgefordert, die Deutsche Einheit auch im Rentenrecht zu vollenden und gegebene Versprechen einzulösen. Dafür ist ein Zeithorizont von 2012, höchstens 2015, ins Auge zu fassen. Auch wir, der Soziale Arbeitskreis Treptow-Köpenick, werden uns – wie sicherlich noch weitere Vereine und Verbände – diesem Bündnis anschließen.

Den Politikern der Regierungsparteien fehlt vermutlich der politische Wille zur Herstellung der Renteneinheit. Möglicherweise hofft man auf die biologische Lösung. Mit uns Alten kann das vielleicht sogar klappen. Aber was wird aus den nächsten Rentnergenerationen, wenn die Benachteiligung des Ostens anhält? Die Angleichung des Rentenwertes ist nur ein Punkt. In gleicher Weise steht die Beseitigung der grundsätzlichen Ungerechtigkeiten, die durch die Streichung der Zusatzversorgungen wie Betriebsrenten und anderen berufsbedingten Zusagen für das Alter entstanden sind. Die Frage ist nun, was können und müssen wir tun? Weiterhin müssen wir gegenüber der Regierung, den Abgeordneten sowie den Fraktionen des Bundestages aktiv werden. Die Rentenfrage gehört in den Wahlkampf. Die Kandidaten für den Bundestag müssen wir in ihren Versammlungen fragen, wie sie die einheitlichen Alterseinkünfte in Deutschland durchsetzen wollen. Und wir sollten bei den Antworten nicht fehlende Mehrheiten und Berufung auf ihre Parteidisziplin akzeptieren. Von uns gegenwärtigen und künftigen Rentnerinnen und Rentnern können nur Kandidaten gewählt werden, die unsere Interessen vertreten und überzeugend darlegen, wie sie diese auch durchsetzen wollen. Die Belange der Wirtschaft sind nur bedingt mit unseren konform. Deshalb heißt es weiter kämpfen, wer nicht kämpft hat schon verloren.

Die gleiche Auffassung vertraten die Sozialverbände auf einer Tagung am 7. November in Potsdam. Deshalb forderte der Präsident der Volkssolidarität, Prof. Dr. Gunnar Winkler, einen grundlegenden Wandel im System der Alterssicherung. Er müsse erfolgen durch die Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung, Streichung der eingeführten Kürzungsfaktoren und Einführung eines Inflationsschutzes bei der Rente. Auf der Gemeinschaftsveranstaltung des DGB mit der gewerkschaftsnahen Böckler- und der sozialdemokratischen Friedrich-Ebert-Stiftung waren ähnliche Forderungen erhoben worden. Annelie Buntenbach vom DGB-Bundesvorstand kritisierte, dass sich die Unternehmen immer mehr aus der gemeinsamen Alterssicherung heraus stehlen und somit der Generationenvertrag brüchig geworden ist. Die gesetzliche Rente müsse die tragende Säule der Altersversorgung bleiben und den Lebensstandard sichern. Es gehe nicht an, dass ganz normale Erwerbstätigkeit heute nicht mehr vor Altersarmut schütze. Wenn künftig Krankenschwestern oder Verkäuferinnen bei 40-jähriger Beschäftigung und gezahltem Tariflohn nur Anspruch auf etwa 600 Euro Rente haben, sei das ein Skandal. Selbst bei einem von den Gewerkschaften geforderten Mindestlohn von 7,50 Euro käme der Versicherte bei 40-jähriger Tätigkeit künftig nur auf 530 Euro Rente. Deshalb fordere der DGB eine Mindest-rente. Die Politik müsse gegen die zu erwartende Altersarmut, vor allem in Ostdeutschland, gegen steuern. Das mache notwendig, den Nachhaltigkeitsfaktor in der Rentenberechnung aufzugeben, der die Rentenhöhe immer weiter absenkt. Eine Erwerbstätigenversicherung müsse anstelle des bisherigen Rentensystems eingeführt werden, die für alle Beschäftigten gilt. Deshalb empfiehlt es sich, unseren Töchtern und Söhnen, den Enkelkindern dringend zu raten, sich für eine Zusatzrente als zweites Standbein für das Alter zu entscheiden. Die Riester-Rente ist zwar nicht der große Wurf, aber sie dürfte eine finanzielle Stütze werden für nächsten Rentergenerationen. Schließlich wurde auf beiden Veranstaltungen die schon lange fällige Angleichung der Ost- an die Westrenten gefordert. Mit dieser Problematik beschäftigte sich am 12. Dezember 2008 auch ein Workshop von ver.di, über den das HerbstBlatt in dieser Ausgabe berichtet. Von der DGBGemeinschaftsveranstaltung erging der Appell an die Politik, ein neues Rentenangleichungsgesetz zu schaffen. Die jetzige Regelung könne kein Dauerzustand sein. Trotzdem werden die Ostrentner auch in 10 Jahren weniger Rente beziehen als ihre West-Kollegen. Die Erklärung dazu benennt dieser Bericht. Darum ging von beiden Veranstaltungen die Anregung aus, dass diese Problematik im Wahlkampf eine dominierende Rolle spielen sollte. Auch die großen Sozialverbände Deutschlands wollen mit Blick auf die Bundestagswahlen 2009 sozialpolitische Akzente setzen, damit das Gespenst Armut vertrieben wird. Wolfhard Besser

Eberhard Rehling Sprecher im Sozialen Arbeitskreis Treptow-Köpenick

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick

Die gezeichneten Beiträge in diesem Blatt geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Die veröffentlichen Beiträge können nach Rücksprache mit der Redaktion und mit Quellenangabe unentgeltlich nachgedruckt werden. Leserzuschriften sind gern gesehen. Werden Antworten erwartet, bitten wir darum, einen frankierten Rückumschlag beizulegen.



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Jubiläum

Ulrich Stahr

Städtepartnerschaften - Wege der Freundschaft nach Europa Das Jahr 2009 mit dem 800. Geburtstag von Köpenick hält zu diesem Ereignis Dutzende von Veranstaltungen bereit. Einer der Höhepunkte wird die „Woche der Städtepartnerschaften“ sein, die vom 22. bis 26. April 2009 stattfindet. In diesen Tagen werden auf Einladung unserer Bezirksbürgermeisterin Gabi Schöttler Gäste aus allen unseren Partnerstädten fünf Tage lang hier sein. Sie werden unseren schönen Bezirk kennen lernen und mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und vielen Bürgerinnen und Bürgern zusammentreffen, um über Gegenwart und Zukunft unserer kommunalen Partnerschaften zu sprechen. In der Ausgabe des „Herbst-Blattes“ März/April 2009 wird allen Leserinnen und Lesern zum Besuchsprogramm Näheres mitgeteilt. Heute sollen Sie einige Voraus-Informationen zu dieser interessanten Woche erhalten. Der Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin unterhält mit 11 anderen Städten des In- und Auslandes vertraglich geregelte partnerschaftliche Beziehungen: seit 1990 mit der Stadt Köln, seit 1991 mit East Norriton Township in den USA, seit 1993 mit Warszawa-Mokotów in Polen, seit 1997 mit Albinea in Italien und Odernheim in Deutschland, seit 1998 mit Cajamarca in Perú, seit 2002 mit Izola in Slowenien, Mürzzuschlag (Kapellen) in Österreich, Olomouc in der Tschechischen Republik, Subotica in Serbien und dem Komitat Vesprèm in Ungarn, letztere alle im Rahmen der „Vereinten Spiele der Nationen“ (United Games of Nations), bei denen jedes Jahr viele Jugendliche mehrere Wochen lang zu Sport und Spiel im Bezirk zusammenkommen. Diese Städtepartnerschaften werden vom 2003 gegründeten Städtepartnerschaftsverein „Partner Treptow-Köpenick e. V.“ unterstützt und gefördert. Der Verein „Partner Treptow-Köpenick“ hat sich die Aufgabe gegeben, die Aufnahme, Pflege und Vertiefung von partnerschaftlichen und freundschaftlichen Kontakten zwischen den Bürgern Treptow-Köpenicks und Bürgern der Partner-Städte und -Gemeinden im In- und Ausland - hier wie da - transparenter zu gestalten und allgemein mitzuhelfen, gegenseitiges Kennenlernen, Verbundenheit und Freundschaften zu entwickeln, damit Menschen und kommunale Einrichtungen ihren Weg hin zu einem geeinten Europa leichter finden. Der Verein unterstützt im Bezirk vorhandene Initiativen, Projekte, Schulen und Vereinigungen, die sich bilateral auch diesem Thema widmen. Der Verein „Partner Treptow-Köpenick“ ist schon seit Wochen fleißig und ideenreich dabei, das Bezirksamt bei der Vorbereitung des Programms der „Woche der Städtepartnerschaften 2009“ logistisch zu unterstützen. Er wird auch bei der Durchführung tatkräftig mithelfen. Natürlich ist weitere Mitarbeit von Bürgerinnen und Bürgern sehr gewünscht. Der Vorstand freut sich über jeden neuen Interessenten/ Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick

jede neue Interessentin an dieser Vereinsarbeit vom „Schnuppern“ bis zur Mitgliedschaft. Seinen Sitz hat der gegenwärtig 60 Mitglieder umfassende Verein im Rathaus Treptow. Vorsitzender ist der ehemalige BVV-Vorsteher Ulrich Stahr, zu erreichen unter 0170/1660611. Nun noch einige interessante Details zu unseren bezirklichen Partnerschaften. Albinea: In der Nacht vom 25. zum 26. August 1944 sollte in der norditalienischen Stadt eine deutsche Wehrmachtskommandostelle von Partisanen angegriffen werden. Fünf deutsche Soldaten sympathisierten mit ihnen. Einer war der Feldwebel Hans Schmidt aus Treptow. Der Plan misslang. Hans Schmidt und seine Kameraden wurden erschossen. Albinea ehrte die fünf Deutschen mit der Ehrenbürgerschaft. Damit begann die Verbindung zu unserem Bezirk. Inzwischen gibt es in Albinea eine Via Treptow und hier bei uns einen Albinea-Platz und einen Don-Ugoletti-Platz, benannt nach dem Pfarrer, der es 1944 erreichte, dass die Erschossenen nicht namenlos verscharrt wurden. 1997 kam es in Albinea zur offiziell unterzeichneten Partnerschaft und 1998 zur Wiederholung dieser Unterzeichnung hier vor Ort. East Norriton Township: Nach dem Mauerfall 1989 suchte von den USA aus eine „The Bridge“ genannte Initiative Kontakte zu deutschen Städten und Gemeinden, um Unterstützung beim Aufbau der demokratischen Strukturen anzubieten. In Berlin waren es einzig Bezirksbürgermeister Michael Brückner und BVV-Vorsteher Wolfgang Sparing aus Treptow, die sofort reagierten. 1991 kam es zur offiziell unterzeichneten Partnerschaft. Der gegenseitig vorteilhafte Austausch von Erfahrungen kommt besonders

deutlich darin zum Ausdruck, dass nach Bildung des neuen Bezirks Treptow-Köpenick Mitarbeiter der jeweiligen Verwaltungen in den Partner-Rathäusern eine Zeit lang arbeiteten und beiden Verwaltungen dienliche Erfahrungen austauschten und sammelten. Cajamarca: Die Beziehungen zu dieser alten Inca-Stadt, 2700 Meter hoch in den Gebirgszügen der Anden gelegen, wurden und werden besonders durch die Arbeitsgemeinschaft „Städtepartnerschaft Treptow-Köpenick - Cajamarca“ des 1996 gegründeten „Fördervereins Lokale Agenda 21 Treptow-Köpenick e V.“ initiiert und getragen. Viele interessante Informationen bietet dazu die homepage http://www. staepa-cajamarca.de. Im Mai 2008 waren Bürgerinnen und Bürger aus unserem Bezirk in Cajamarca zu Gast. Dort entstand eine umfangreiche VideoDokumentation über Land und Leute. Schon heute sei darauf hingewiesen, dass der Verein „Partner Treptow-Köpenick“ diese und weitere optische Eindrücke aus anderen Partnerorten am Freitag, dem 27. Februar 2009, 18.00 Uhr, im Ratskeller Köpenick, Hochzeitszimmer, darbieten wird. Wer Interesse daran hat, sich zwei Stunden unterhaltsam in ferne Länder entführen zu lassen, der merke sich diesen Termin der Informationsveranstaltung „Freunde in der Ferne“ jetzt schon vor. Allen Leserinnen und Lesern unseres informativen und interessanten bezirklichen „Herbstblattes“ wünscht der Städtepartnerschaftsverein „Partner Treptow-Köpenick“ ein gesundes und glückliches neues Jahr, unterstrichen auch durch die Wünsche unserer Freunde in der Ferne: Buon Anno! (it.) - A happy new year! (engl.) - ¡Feliz año nuevo! (sp.)

Besuch aus East Norriton Township zum „Köpenicker Sommer“ 15. - 17. Juni 2007. Empfang im Rathaus Treptow. (Vordere Reihe von links nach rechts hinten) Siegfried Stock, BVV-Vorsteher, die Gäste: Jim Serratore (Board of Supervisors, Chef der Gemeindeverwaltung), Shirley Tording (Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung), John Brumbaugh (Sohn von Cheryl B.), Cindy Serratore (Ehefrau von Jim S.), (stehend) Cheryl Brumbaugh (Mitarbeiterin Norritown High School), (nicht auf dem Bild) Helmuth J. H. Baerwald (Townshipmanager)

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Informationen

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Einige zentrale Veranstaltungen des Jahres 2009 9.-10.2.2009: Jaxa und die Änfänge von Köpenick, Wissenschaftliche Tagung 10.2.: Offizieller Festakt „800 Jahre Köpenick“ 1.3.: Ausstellung „Die LaurentiusStadtkirche in Köpenick“, Geschichte und Architektur 17.3.: Jubiläumsempfang 17.3.: Frühlingskonzert: Treptower Chöre gratulieren 22.-26.4.: Woche der Städtepartnerschaften 30.4.-3.5.:20. Treptower Hafenfest 9.5., 11.00 - 17.00 Uhr: 2.Berliner

Freiwilligenbörse 9.5.: 19. Fest auf der Bölsche 9.-10.5.: Späth‘er Frühling, Späthstraße 80/81 13.5., 15.00 Uhr: Jubiläumsveranstaltung „15 Jahre Die Immergrünen“ im Rathaus Köpenick, Ratssaal 2.-30.6.:Fotoausstellung „ Ehrenamt in Treptow-Köpenick hat viele Gesichter“ 5.-7.6.: Treptower Festtage & Treptow in Flammen 12.-14.6.:48.Köpenicker Sommer mit historischem Festumzug 13.6.: Kiezer Sommer

Pläne 29.8.: Lange Nacht der Museen 29.8.: 7 Katzengrabenfest 12.-13.9. 5. Friedrichshagener Kulturfestival „Dichter dran“ 12.9.: 9. Berliner Freiwilligentag 13.9.: Altglienicker Spätsommerfest 19.9.: Adlershofer Herbstfest 1.10.: Vernissage zum Fotowettbewerb zu „8oo Jahre Köpenick“ 1.10.-1.11.: Theaterprojekt „Hauptmann von Köpenick“ 4.-13.12.: Köpenicker Weihnachtsmarkt 31.12.: Silvesterball (Änderungen vorbehalten)

13.6.:Johannisthaler Kiezfest 13.6.: Lange Nacht der Wissenschaften 20.6.: 41.Karolinenhofer Sommerfest 27.6. - 8.7.: 35. Berliner Seniorenwoche 3.7.: Auftaktveranstaltung zum 14. Köpenicker Blues & Jazzfestival 10.7.: Köpenicker Wasserfest 28.8.: Wie Köpenick zu seinem Namen kam. Lange Nacht der Sagen und Märchen 29.8.: Ausstellungseröffnung „Ein Gang durch die Geschichte Köpenicks anhand historischer Karten und

Hans-Joachim Skibinska, (29.5.1932 – 6.12.2009)

Ein lieber Freund und engagierter Mitstreiter ist von uns gegangen Noch vor Kurzem planten wir gemeinsame Aktionen, und auch die „Herbst-Blatt“Ausgabe zum Jahreswechsel hat er mit erarbeitet. Er war der Vertreter sowohl der Senioren von Ver.di als auch gewähltes Mitglied der Seniorenvertretung TreptowKöpenick und der beste Korrektor in den 13 Jahren des Bestehens unserer Zeitung. Kaum können wir es fassen, dass ein kleiner chirurgischer Eingriff solch tragische Folgen nach sich zog. Als wir uns verabschiedeten, planten wir die gemeinsame Weihnachtsveranstaltung der gesamten Redaktion ... Nun liegt ein Schatten über dem Fest. Ein lieber Freund und immer einsatzbereiter Mitstreiter ist von uns gegangen. Wir vermissen Dich. Lieber Hans-Joachim, Du hast die Zeitung mitgegründet, warst von Anfang an dabei. Viele Leser haben Dir zu verdanken, dass sie pünktlich ihre Zeitungen bekamen. Auf Dich war immer Verlass. Du hast Dich nie geschont. Wir gedenken Deiner und werden Dich nie vergessen. Unser tief empfundenes Beileid übermitteln wir auf diesem Wege seiner tapferen Frau und seiner Familie. Ursula Eichelberger für die Redaktion „Herbst-Blatt“ Wir mussten ihn gehen lassen: Die Krankheit war stärker. Achim Skibinska, unser Vorstandsmitglied, verstarb am 6. Dezember 2008 nach mehreren Operationen im Krankenhaus. Wir verlieren mit ihm einen aktiven Gewerkschafter, einen allseits beliebten Kollegen und einen Kämpfer für die Gleichstellung der Senioren der neuen Bundesländer mit denen im Westen unseres Landes. Achim war nicht nur Mitglied im Vorstand der Ortsseniorengruppe Treptow-Köpenick von ver.di, sondern er arbeitete auch ehrenamtlich in der Seniorenvertretung unseres Stadtbezirks mit. Wir werden ihn schmerzlich vermissen. Madelon Frank-Weiland für die Ver.di-Ortsgruppe Treptow-Köpenick

Im Gedenken

An der Sitzung der Seniorenvertretung im Oktober hat unser Mitglied Hans-Joachim Skibinska noch teilgenommen – sich wie immer aktiv an der Diskussion beteiligt, hat Vorschläge eingebracht, Überlegungen zur Erörterung gestellt, uns an Termine erinnert , uns auf wichtige Termine aufmerksam gemacht. Keiner ahnte zu diesem Zeitpunkt, dass es das letzte Mal sein würde, dass er mitten unter uns weilte. Zur Novembersitzung musste er sich wegen Krankheit entschuldigen- und nur wenige Stunden vor unserer Zusammenkunft im Dezember erhielten wir von seiner Familie die traurige Nachricht, dass Hans-Joachim seiner schweren Krankheit erlegen ist. Wir gedachten seiner in liebevoller Erinnerung und sind uns in den Minuten stillen Gedenkens einig in der Trauer um seinen Tod, einig im Wissen, dass er uns sehr fehlen wird. Seiner Familie sprechen wir unsere tiefempfundene Anteilnahme aus. Die Mitglieder der Seniorenvertretung Die Urnenbeisetzung findet am 9.1.2009, 11.00 Uhr auf Prof. em. Dr. Herta Kuhrig dem St.-Laurentius-Kirchhof statt (Rudower Straße 23, Vorsitzende 12557 Berlin)

Volkmar Gruve Rechtsanwalt zugelassen beim Kammergericht

Tätigkeitsschwerpunkte:

 

Grundstücksfragen  Verkehrsrecht allgemeines Zivilrecht  Erbrecht  Baurecht Rodelbergweg 6 12437 Berlin  Am S-Bahnhof Baumschulenweg Telefon 5 32 85 61  Telefax 5 32 87 79

In eigener Sache  In eigener Sache An der Finanzierung der vorliegenden Ausgabe waren nachfolgend aufgeführte Unternehmen beteiligt, wofür wir herzlich danken: Ambulantes Reha-Zentrum, Adlershof, Apotheke in der Marktpassage Adlershof, Bellmann Bestattungen, Hörakustik Kornelia Lehmann, Kleine Schublade, Mobiler PflegeDienst, Pflege-Vital Beate Langer GmbH, Rechtsanwalt Volkmar Gruve, Seniorenheim am Lietzensee GmbH, die Stern-Apotheke Baumschulenweg und die WBG Treptow Nord. Ganz besonders danken wir den privaten Spendern wie Annemarie Beier, der Chorgemeinschaft „pro musica“(auch jenen. die nicht genannt werden wollen), und jenen Freizeitstätten, die die HB-Leser animierten, eine Kleinigkeit in das Spendentöpfchen des „Herbst-Blattes“ zu tun, so dem Frauentreff Treptow, der SFS im Treptow Kolleg und dem Senioren-Englisch-Kurs der VHS.

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick





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Natur

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Ein „Fliegender Edelstein“ Vogel des Jahres 2009

Dieser „Edelstein“ ist der Eisvogel, so auch bezeichnet wegen seiner Farbenpracht. Der Name lässt vermuten, dass der Eisvogel besonders den Winter liebt. Total falsch. Schnee und Eis können für ihn tödlich sein, wie der strenge Winter 1978/79 beweist. Damals dezimierte die Kälte einen Großteil der Population in der (Alt-)Bundesrepublik und der DDR, denn die Eisvögel ernähren sich von kleinen Süßwasserfischen, Insekten, kleinen Fröschen und Kaulquappen. Eisvögel haben zwar einen kräftigen Schnabel, sind aber nicht in der Lage, zugefrorene Teiche, Flüsse und Bäche aufzubrechen. Also verhungerten und erfroren 1978/79 viele von ihnen. In den vergangenen 30 Jahren hat sich der Eisvogelbestand auf unterem Niveau wieder erholt. Trotzdem ist diese Vogelart nach wie vor gefährdet. Vogelkundler schätzen, dass es in Deutschland gegenwärtig 4.500 bis 7.000 Brutpaare gibt; der europäische Gesamtbestand soll bei 120.000 liegen. Der Eisvogel steht auf der Roten Liste in Deutschland und weiteren mitteleuropäischen Ländern. Sein Verbreitungsgebiet reicht mit sieben Unterarten von West-Europa bis Sachalin, Japan, Taiwan und Südindien so-

wie im Norden bis zum 60. Breitengrad (Südschweden, Baltikum, südliche Region Sibiriens). Aus den Gebieten mit kontinental ausgeprägten Wintern – wie in Ostund Nordeuropa – zieht er sich dann in wärmere Gegenden Europas zurück. Er ist also nicht nur ein Stand-, sondern auch ein Zugvogel. Der Bezeichnung „Eisvogel“ führt zu einer falschen Annahme. Sein Name ist vermutlich aus dem althochdeutschen abgeleitet und bedeutet soviel wie „schillern“ oder „glänzen“. Er wird deshalb auch „Schillervogel“ genannt, denn diese Bezeichnung passt zum flirrenden Farbenspiel, das er im Sitzen und im Flug bietet. Aus diesem Grund wird der etwa spatzengroße Eisvogel (lat.: Alcedo atthis) auch als „fliegender Edelstein“ betitelt. Er steht für lebendige Flüsse und Auen. Schon einmal war er „Vogel des Jahres“; 1973 in der Alt-Bundesrepublik. Die Entscheidung des Naturschutzbundes Deutschlands (NABU), ihn erneut als „Vogel des Jahres“ zu wählen, sei bewusst be-

schlossen worden, sagte der NABU-Vizepräsident, Helmut Opitz, zur Begründung. Die Forderungen von damals erwiesen sich immer noch als aktuell. Es mangele an Lebensräumen für die Vögel, trotz einiger Fortschritte. Der Eisvogel brauche sauberes Wasser, naturnahe Bäche, Flüsse und Seen sowie artenreiche Talauen. Nur dort finde er seine notwendige Nahrung. Wer den Eisvogel beobachten will, muss als Stadtmensch schon etwas aus Berlin hinaus ins Brandenburger Umland fahren. Bei etwas Glück kann man ihn im Spreewald oder an der Unteren Havel sehen. Niemand kann sich dann der Faszination entziehen, ihn beim Fischen zu erleben. Mit seinem dolchartigen Schnabel stürzt er kopfüber wie ein Pfeil durch die Wasseroberfläche und fängt sich seine kleinen Fische. Er muss seine Beute optisch fixieren können, daher ist klares Wasser notwendig, um passende Fische zu erspähen. Der Tauchvorgang dauert nur eine Sekunde. Fische, die er selbst fressen will, trägt er zu einem Sitz und lässt sie kopfüber in seinen Schlund gleiten. An Ufergewässern, die unverbaut sind, legt er seine Brutröhren an Steilwänden an. Anfang März legt das Weibchen 6 bis 7 weiß glänzende Eier. 18 bis 21 Tagen dauert das Brüten. Nach 23 bis 27 Tagen verlassen die Jungen das Nest. Eine zweite Brut erfolgt im Sommer. Leider ist der Zustand der Ufer von Flüssen, Bächen und Seen häufig für Eisvögel ungeeignet. Durch Begradigung von Flussläufen und Verbau ihrer Ufer ist ihr Lebensraum stark eingeschränkt, wie z. B. das Gebiet der Unteren Havel mit ihren Niederungen. Früher schlängelte sich die Havel in diesem Gebiet durch viele Flussarme in Brandenburg und Sachsen-Anhalt; heute sind viele Abschnitte begradigt oder eingedeicht. Dies entzog dem Eisvogel und anderen Vogelarten den Lebensraum. Aber seit 2005 läuft ein umfangreiches Renaturierungsprogramm an der Unteren Havel, dass das größte europäische Projekt dieser Art ist, dank der Bemühungen des NABU. Die Havel bekommt ihr ursprüngliches Bild zurück mit

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick

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Natur

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Fachtagung über den Plänterwald

Rückblick und Vorschau - Eine Liebeserklärung an die grüne Oase in Treptow

Fotos: NABU

Sandstränden und Flachufern, natürlichen Flussauen, Flutrinnen und Tümpeln sowie wieder erschlossenen Altarmen. Sie bieten dann dem Eisvogel gute Bedingungen für das Überleben. Trotzdem werden von staatlicher Seite immer noch Flussläufe und Kanäle umfangreich ausgebaut und begradigt, was sich sehr nachteilig für die Vogelwelt und andere Tiere, die am und vom Wasser leben, auswirkt – nicht nur im Land Brandenburg. Deshalb fordert der NABU einen Stopp für den weiteren Ausbau der letzten freien Fließgewässer, wie sie für die Schifffahrt an Elbe, Donau und Oder geplant sind. Somit kann der Eisvogel nirgends häufig vorkommen. Wenn Bäche und Flüsse in ein Korsett aus Stein und Beton gezwängt sind, findet der Eisvogel weder genügend Nahrung noch Brutmöglichkeiten. Nur 10 % der deutschen Fließgewässer werden vom Bundesumweltamt als naturnah bewertet. Sollte der Naturfreund dennoch den Eisvogel sichten, dann wird er von seinem Erscheinungsbild fasziniert sein. Je nach Lichtverhältnissen wirkt die Oberseite seines Gefieders kobaltblau bis türkisfarben; die Unterseite ist orangebraun und an der Halsseite befinden sich weiße Flecken. Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern sprechen sich dafür aus, dem Eisvogel in Deutschland eine dauerhafte Heimat zu bieten. Dazu braucht das Land lebendige Flüsse. Beide Verbände wollen 2009 eine bundesweite Bestandserhebung durchführen und ihre Mitglieder aufrufen, neue Brutplätze für den „fliegenden Edelstein“ zu schaffen.

Wolfhard Besser

Kaum eine andere Metropole verfügt über einen so hohen Waldbestand wie Berlin. Unser grüner Bezirk Treptow-Köpenick hat einen großen Anteil daran. Am 14. November 2008 fand in der Zeit von 9 bis 17.00 Uhr im Rathaus Treptow die Fachtagung „Der Berliner Plänterwald Naturschutz, Waldbau und Erholung“ statt. Hier wurde über den 90 ha umfassenden, seit 10 Jahren als Landschaftsschutzgebiet gesicherten Raum beraten. Er wurde in den Jahren von 1876 bis 1884 durch Aufforstungen angelegt und ist heute für die Erholung der Bürger von Bedeutung. Gleichzeitig bildet er den Lebensraum für 40 Baumarten, 40 Straucharten, 179 krautige Pflanzenarten und 45 Vogelarten. Es ging folglich in der Tagung darum, wie besondere Biotope gepflegt und geschützt werden können. Deutlich wurde auch, welch große Bedeutung der Plänterwald für Brutvögel hat und, dass jedermann bewusst sein sollte, solche Räume zu schützen und pfleglich damit umzugehen. Dabei waren auch keine Konflikte ausgespart, die sich aus der unmittelbaren Nähe zum verkehrsreichen Wohngebiet ergeben. Teile des Plänterwaldes dienten einst als Baumschule für die Bepflanzung von Grünanlagen und Straßenzügen. Durch die Bebauung wurde der Plänterwald zusammen mit dem Treptower Park von anderen Grünflächen isoliert. Die forstwirtschaftliche Pflege soll dafür sorgen, dass der Wald auch in Zukunft den verschiedenen Ansprüchen gerecht werden kann. Die zahlreichen Teilnehmer an der ersten Fachtagung über einen Berliner Wald belegten, dass dieses Thema von großem öffentlichen Interesse ist. Im restaurierten Ratsaal vermittelten Spezialisten in ihren Vorträgen neueste Erkenntnisse über städtische Waldgebiete hinsichtlich ökologischer, waldbaulicher, rechtlicher und soziologischer Aspekte. Nach den Vorträgen hatten die Zuhörer Gelegenheit zur Fragestellung und Diskussion. Was auch rege genutzt wurde. Veranstalter waren: Die Arbeitsgemeinschaft PRO PLÄNTERWALD mit dem Bezirksamt Treptow-Köpenick, dem Amt für Umwelt und Natur sowie Berliner Forsten. Tristan Micke



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Januar/ Februar 2009

Technikgeschichte

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Wie der Film seinen Ton bekam Von Tristan Micke

Vor 80 Jahren, am 17. Januar 1929, wurde das Filmlustspiel „Ich küsse Ihre Hand, Madame“ von Robert Land im Berliner Tauentzien-Palast uraufgeführt. Die weibliche Hauptrolle spielte Marlene Dietrich, ihr Partner war Harry Liedtke. Dieser Stummfilm hatte eine Toneinlage, in der die Titelmelodie (Musik: Ralph Erwin, Text: Fritz Rotter) erklang. Zu den Mundbewegungen Liedtkes wurde sie vom Tenor Richard Tauber gesungen. Ein Trick, der durch den Tonfilm ermöglicht wurde (Synchronisieren), der aber auch für Verwirrung sorgte, denn fälschlich wurde auf dem Kinoplakat Harry Liedtke als Sänger des Liedes genannt. Groß war die Enttäuschung der Liedtke-Anhänger, als sich der Irrtum herausstellte. Im Vorprogramm liefen die ersten Ton-Kurzfilme „Ramona“ und „Das letzte Lied“. Danach begann sich der Tonfilm in Deutschland durchzusetzen. Weltweit wurde der Stummfilm bis etwa 1936 durch den Tonfilm abgelöst. Bis dahin war die musikalische Untermalung von Stummfilmen nur durch Musiker (Tappeure) möglich. Bei Filmpremieren in großen Kinos kamen oft ganze Orchester zum Einsatz. Erläuterungen zum Inhalt, wie Gespräche usw., wurden schriftlich übermittelt, sie erschienen als Untertitel auf der Leinwand. Sprache und Musik durch gleichzeitiges Abspielen von Grammophonen parallel zum Film darzubieten, wurde praktiziert, war aber aufwändig und teuer. Außerdem lief der Ton nicht synchron zu den Filmbildern und ließ qualitätsmäßig zu wünschen übrig. Die erste synchrone Tonfilmaufführung erfolgte durch Sven Berglund 1921 in Stockholm. Am 17. September 1922 wurde im Rahmen einer dem „sprechenden Film“ gewidmeten Matinee im Berliner Al-

hambra-Lichtspieltheater der Film „Der Brandstifter“ aufgeführt. Das war der erste Spielfilm in Deutschland mit einer integrierten Lichttonspur. Damit war eine zeitliche (synchrone) Übereinstimmung von Bild und Ton gewährleistet. Deutsche Pioniere auf diesem Gebiet waren die Ingenieure Hans Vogt, Jo Benedict Engl und Joseph Massolle, die in der Babelsberger Str. 49, in BerlinWilmersdorf, ihr Labor hatten. Das Lichtton-Verfahren Mit einem Mikrofon werden Tonschwingungen (Sprache, Geräusche oder Musik) in Stromschwankungen umgesetzt, die in so genannten Kerr- oder Karoluszellen in Lichtschwankungen verwandelt und auf dem Filmstreifen neben den Bildern als Tonspur entsprechend der Lautstärke und der Tonhöhe als verschieden stark geschwärzte und verschieden weit auseinander liegende Striche fotografisch aufgezeichnet werden (Sprossenschrift). Bei der Zackenschrift erfolgt die Belichtung des Tonstreifens in unterschiedlicher Breite, in Zackenform.

Beim Abspielen des Films wird das Verfahren umgekehrt, indem die Tonspur von einer Lichtquelle durchleuchtet und die Lichtschwankungen mittels einer Fotozelle in Stromschwankungen umgewandelt werden. Nach ihrer elektronischen Verstärkung sind diese dann als Sprache, Geräusche oder Musik im Lautsprecher hörbar. Dabei war ein technisches Problem zu lösen: Bekanntlich nutzt der Film die Trägheit des menschlichen Auges aus, indem einzelne Bilder für eine achtundvierzigstel Sekunde auf die Leinwand projiziert werden. Das Bild muss also für eine kurze Zeit vor der Optik verweilen, der Film bewegt sich dort deshalb ruckweise durch. Dagegen muss die Tonspur vollkommen kontinuierlich am Tonkopf vorbei laufen, um den Ton störungsfrei wiedergegeben zu können. Damit sich das Filmrucken nicht auf die Tonspur überträgt, hat das Filmmaterial vor und nach dem Bildfenster einen „Puffer“ von jeweils 8 Bildern in Form von Schleifen, wodurch das Rucken in Verbindung mit einem Rollensystem vollkommen kompensiert wird. Die Bilder und der dazugehörende Ton haben einen international genormten Abstand (Versatz) von 20 Bildern, was dem Abstand zwischen Bildfenster und Tonkopf des Projektors entspricht.

Kurz notiert - Kurz notiert - Kurz notiert - kurz notiert Vor 200 Jahren:

Geburt des Erfinders der Blindenschrift Am 4.1. 1809 wurde Louis Braille in Coupvray/ Seine et Marne geboren. Er starb am 6.1.1852 in Paris Er, der selbst im Kindesalter sein Augenlicht verlor, schuf aus sechs Reliefpunkten in vierundsechzig Kombinationen das Alphabet der Blindenschrift.. Sein System, das auch Noten, wie mathematische und chemische Zeichen umfasst, ging um die Welt. Er half damit Millionen von Menschen aus der Isolation heraus und führte sie in die Gesellschaft zurück.

Vor 200 Jahren:

Der Naturforscher Charles Darwin Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick

wurde am 12. 2. 1809 in The Mount bei Shrewsbury geboren. Am 1.April 1882 starb er in Down. Er widersprach mit seiner Arbeit über „die Entstehung der Arten durch natürliche Auslese“ der Schöpfungslehre der Kirche. Seine Evolutionstheorie ist auch heute noch Gegenstand vieler Debatten unter Gelehrten.

Vor 175 Jahren: Der Zoologe und Philosoph Ernst Haeckel wurde am 15.2.1834 in Potsdam geboren. Er starb am 8.8.1919 in Jena. Als Anhänger des Darwinismus bewies er mit seinen Arbeiten die wechselseitige Wirkung und Bedingtheit von Philosophie und Naturwissenschaften

Vor 125 Jahren:

Der Tiefseetaucher und Physiker Auguste Piccard wurde am 28.1.1884 in Basel geboren. Er starb am 25.3.1962 in Lausanne. Er bewies die Ähnlichkeit der Versuche in großen Höhen und in großen Tiefen. Sein Tiefseeboot betrachtete er als „Freiballon für die Tiefsee“ mit kleinen Änderungen.

Vor 125 Jahren:

Paul Nipkow ( (1860–1940) reichte am 15.1. 1895 beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin ein Reichspatent für ein elektrisches Teleskop ein, das rückwirkend zum 6.1. 1884 als Patentschrift Nr. 30 105 erteilt wurde. . Die Nipkowsche Scheibe bildet die Grundlage für das Teles-

kop. Mit ihrer Hilfe konnten Bilder in Hell-Dunkel-Signale zerlegt und wieder zusammengesetzt werden.

Vor 75 Jahren

Frédéric (1900-1959) und Irène (1897-1956) Joliot-Curie entdeckten am 11. Januar 1934 am RadiumInstitut in Paris die künstliche Radioaktivität, als sie bei einem Versuch Atome der Elemente Bor und Aluminium mit Alphateilchen beschossen. Am 15. Januar 1934 präsentierten sie ihre Forschungsergebnisse in der Akademie der Wissenschaften. Für die Leistungen auf dem Gebiet der Atomforschung wurde das Forscherehepaar 1935 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Januar/ Februar 2009

Feuilleton

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Dann läg ich nicht im Schmutz bloß hier in der Landschaft rum und fühlte mich nicht nutzlos, dies Nichtstun bringt mich um.

Um die Ecke Gedachtes von Lotar Cibis

 Rauchzeichen

Der Feldstein just verspürte den dunklen Drang nach mehr, er meinte, ihm gebührte dass er wie Einstein wär.

Die alten Indianer, das ist ja bekannt, hat fälschlich man dereinst nach Indien benannt, die hatten nachbarschaftlich nie ein Problem, sie benutzten den Rauch als Signalsystem.

Er fand nichts  relativer als zu viel freie Zeit nach der Erkenntnis rief er, er tät sich selber leid.

Sie kannten keine Handys, wie man sie heute braucht, sie haben sich ihre Nachrichten einfach zugeraucht. Da war kein Porto fällig und schnell ging es auch, den Rauchmelder nutzen war so schlecht nicht als Brauch.

Einsame Größe

Die Steinzeit-Methoden, dass man Feuer macht, um irgendjemand zu grüßen, sind jetzt unangebracht. Wenn man damit beginnt, hat man bestenfalls die Feuerwehr und die Polizei auf dem Hals.

Auf einem Feld lag unbeachtet ein Feldstein, knapp ein Kilo schwer, wer ihn an diesen Ort verfrachtet, weiß heute niemand mehr.

Die schnellste Methode zum Nachrichtentausch ist hinzwischen per Handy der alltägliche Plausch. Was man sich unterhält, hört auf Schritt und auf Tritt, wenn man laut genug spricht, auch der Nachbar gleich mit.

Die Steine ringsum schwiegen. Was sollten sie auch tun, als auf dem Feld zu liegen und in sich selbst zu ruhn.

Der Feldstein tat sich grämen, er dachte so bei sich, ich müsste mich nicht schämen, fänd mehr Beachtung ich.

Der eitle Feldstein dachte, den Andren fehlt Verstand, er löste auf sich  sachte und wurde schließlich – Sand

Gruselig und lebensnah: die Welt der Wachsfiguren Nachdem ich schon in London „Madame Tussauds“ besucht und mit Interesse die königliche Familie angeschaut hatte, freute ich mich auf meinen ersten Besuch bei „Madame Tussauds“ in Berlin. Die Räume sind schummrig, im ersten Raum fällt mir eine junge Frau auf, die sich über einen Schaukasten beugt und etwas anschaut. Eigenartig, denke ich, so ein bisschen altmodisch gekleidet, bis ich erkenne, wer sie ist - die erste Wachsfigur, Sophie Scholl. Im nächsten Raum stehen die bekannten Politiker Gorbatschow, Kennedy, Sarkozy, Ulbricht, Honecker, Kohl, Schröder, Merkel....Angela Merkel steht an einem Rednerpult , ein zweites neben ihr steht leer. Das ändert sich. Eine junge Frau tritt forsch an das andere Rednerpult und lässt sich zusammen mit der Bundeskanzlerin fotografieren. Später stellt sich ein Mann zum Fotografieren neben Einstein und streckt sehr weit die Zunge heraus. Hitler sitzt am Schreibtisch hinter einer Glasscheibe. Vor Siegmund Freud kann man sich auf seine Couch aus elegantem braunem Leder legen. So manch einer würde hier gern etwas ausruhen, weil die Füße langsam schwer werden, aber das geht nicht! Bei „Madame Tussauds“ ist alles erlaubt, man darf die Wachsfiguren berühren, man darf sie und sich selbst mit ihnen fotografieren lassen, was die Besucher sehr erheitert. Also kein Museum, wo das strengstens verboten ist, aber dafür eben ein stolzer Eintrittspreis von achtzehn Euro! Bei jeder Wachsfigur hängt eine kleine Tafel mit einem „Kernsatz“ der Berühmtheit, Hauptlebensstationen, Lebensdaten. Bei Romy Schneider, als Sissy festlich gekleidet und frisiert, steht der Satz: „Im Film kann ich alles, im Leben nichts.“ Blitzlichtge-

witter um sie herum.

Auf vielfachen Wunsch hat Lotar Cibis seine satirischen Gedichte als Bändchen herausgebracht. Für nur 5,00 Euro kann man es beim Büchereck Baumschulenweg erwerben (Tel.: 53216132)

benötigt. 226 Maße müssen von der Persönlichkeit abgenommen, 150 Fotos gemacht werden, zwei Stunden „Sitting“ wie es so schön Deutsch heißt! 140 Stunden allein sind notwendig, um Haare und Augenbrauen anzubringen. Lustig für mich zu erfahren, dass bei allen Figuren von Zeit zu Zeit die Haare gewaschen und das Make-up aufgefrischt wird. Wie verfährt man bei den nicht mehr Lebenden, um sie im Wachs weiterleben zu lassen? Wer bestimmt, wer in Wachs ausgestellt wird? Ist es unbedingt notwendig, Jürgen Klinsmann, Nina Hagen, Herbert Grönemeyer schon in der Jetztzeit auszustellen? Ich bin an allen vorbeigekommen – an Günther Grass, Dalai Lama, dem Papst im festlichen Ornat, Oliver Kahn, Boris Becker, Henry Maske...aber einen muss ich total übersehen haben, ausgerechnet Klaus Wowereit! Übrigens: ein Foto habe ich auch mitgenommen; nur wirke ich ein bisschen bieder neben Marlene! Anita Sachse

Mit der einzigartigen Erscheinung von Marlene Dietrich Zylinder, schwarze Smokingweste mit Rose, weiße Bluse und sehr lange Beine - lasse ich mich fotografieren, hier sind Scheinwerfer angebracht. Die junge Fotografin sagt zu mir:“ Sie können sich doch einmal neben sie stellen, Sie müssen das Foto ja nicht nehmen!“ Auf der Tafel bei Marlene Dietrich steht: „Wenn man schöne Beine behalten will, muss man sie von den Blicken der Männer küssen lassen.“ Bei Beethoven und Bach verweile ich längere Zeit. Allen berühmten Persönlichkeiten ist Hintergrundmusik beigefügt, also genieße ich für kurze Zeit, so mit ihnen Auge in Auge, ihre Musik. Bei Bach steht an der Tafel: „Alles, was man tun muss, ist die richtige Taste zum richtigen Zeitpunkt zu treffen.“ Ich stelle fest, dass hier im kulturellen Bereich alle vom Wuchs her wesentlich kleiner sind als zum Beispiel die Politiker des g jetzigen und vergangenen Jahrhunderts, nwe hule c Sarkozy ausgenommen. Günther Jauch s Basteln & Schenken aum sitzt (schon mit Brille!) an seinem Pult, hf. B B Ernststr. 6 S am eingespielt wird die Musik „Wer wird 12437 Berlin - Treptow Millionär?“ Tel.: 030 - 53 21 97 53

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In einem anderen Raum erfahre ich durch Film und Schautafel an der Wand viel über Madame Tussauds (1761 – 1850). Sie wurde in Straßburg geboren. 1835 konnte sie in London ihre erste Ausstellung eröffnen. Um eine Wachsfigur herzustellen, werden 800 Stunden

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Literatur

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Friedrich Gerstäcker (1816 -1872), Stich nach einer Zeichnung aus der „Gartenlaube“ 1870

„Flusspiraten“ und „Regulatoren“

Gerstäcker reiste um die Welt und schrieb 80 Bücher



Von Dr. Christian Heermann

v Dass Friedrich Gerstäcker (18161872) in Hamburg geboren wurde, war durch das Opernsänger-Engagement der Eltern in der Hansestadt bedingt. Sein Vater, ein weiland recht bekannter Tenor, starb schon wenige Jahre später. Da die Mutter mit der Sorge für drei Kinder überfordert war, kam der kleine Friedrich zu Verwandten nach Braunschweig. Durch ruheloses Hin und Her und viele einsame Kindheitstage fühlte er sich alleingelassen wie Robinson Crusoe. „Mit meinem achten Jahre schon fasste ich den Entschluss“, erinnerte er sich später, „ebenfalls eine unbewohnte Insel aufzusuchen.“ Dann wirkte „das Wort ‘Amerika’ wie eine gewisse Zauberformel.“ Ab 1830 besuchte Gerstäcker die Nikolaischule in Leipzig, begann dann eine Kaufmannslehre und brach sie wieder ab. Auf den Rittergütern Döben und Haubitz bei Leipzig absolvierte er noch eine Landwirtschaftslehre, bis er 1837 nach Amerika aufbrach. Hier arbeitete er als Holzfäller, Heizer, Koch und Erntehelfer, als Pillenschachtelhersteller, Schilfrohrhändler und Hotelgeschäftsführer. Nirgendwo fand er den Weg vom Tellerwäscher zum Millionär. Zwischen den einzelnen Stationen lagen immer wieder ausgedehnte Streif- und Jagdzüge. Aber auch damit war kaum Geld zu verdienen: „Wo es Wild gibt, hat es keinen Wert, und wo es Wert hat, ist es mühsam und zeitraubend, es zu erbeuten.“ Nach 6 1/2 Jahren packte ihn das Heimweh und er kehrte nach Deutschland zurück. In Dresden und dann in Leipzig beginnt er zu schreiben und schon gleich am An­fang entstehen seine zwei bekanntesten Werke: „Die Regulatoren in Arkansas“ (1845) und „Die Flußpiraten des Mississippi“ (1848). Sie erscheinen im Leipziger Verlag von Otto Wigand.



Zwischen 1849 und 1852 ist er wieder auf großer Tour nach Südamerika, Kali­fornien, Tahiti und Australien. Drei weitere Reisen werden noch folgen. In jene exotischen Teile der Welt entführt er auch seine Leser. Das Weihnachts­märchen „Wie der Christbaum entstand“ (Herbst-Blatt Nr. 76) war sein einziger Ausflug zum Nordpol - freilich nur auf dem Papier. Die Geschichte entstand 1857 unter dem Titel „Das Gottes-Auge oder Die Entstehung des Christbaums“. Ab 1858 folgten eine 2. und 3. Auflage mit etwas verändertem Titel und Inhalt. Als er 1852 nach Leipzig in die Salomonstraße - so ziemlich am Zentrum - zurück­gekehrt war, empfand er Pferdegetrappel und Stadtlärm, Ruß und Luftver­ schmutzung als unerquicklich und übersiedelte mit seiner Familie ins Dörfchen Plagwitz - heute längst nach Leipzig eingemeindet. Spätere Umzüge führten ihn in die Nähe von Gotha, nach Dresden, schließlich nach Braunschweig. Sein Arbeitszimmer hatte er mit Gewehren und Tomahawks, Tierfellen und 1000

Von l nach r.:

Verlag Neufeld & Henius, Berlin ab 1903 Verlag Neues Leben, Berlin, und Union Verlag Stuttgart starteten 1987 eine gesamtdeutsche Ausgabe. Bis 1990 erschienen 6 Bände In der DDR gab es auch 28 GerstäckerGroschenhefte. Das Heft 410 stammt aus demJahr 1980

Links daneben: Gerstäckers Arbeitszimmer in Dresden, Kaitzer Straße, Ende 1866 Gerstäckers Werke wurden in verschiedenen Verlagen in vielen Serien ediert. Hier die ab 1889 weitverbreitete Prachtausgabe

Reiseandenken exotisch ausstaffiert, wie das auch Karl May in der Villa „Shatterhand“ machte. Im Gegensatz zu May hatte Gerstäcker aber vieles von dem, worüber er schrieb, gesehen und manches erlebt. Gemeinsam war beiden, dass sie sich gelegentlich in Trapperkleidung oder anderem exotischen Habitus präsentierten. Oder dass sie beim Schreiben mit ihren Romanfiguren sprachen. „Herrgott, die Kerle machen einen Spektakel, ich halt’s nicht aus“, habe Gerstäcker bei der Arbeit an einer Krawallszene bei den „Flußpiraten“ verzweifelt gerufen. Gerstäcker gilt als realistischer Autor, schrieb aber keine Reisereportagen. Als seinerzeit erfolgreicher Schriftsteller musste auch er mitunter den Schleier der Fantasie herablassen, konnte im Handlungsablauf auf romantische Tünche nicht verzichten. Das ist nicht nur durch dichterische Freiheit bedingt, sondern auch durch den zeitlichen Abstand zwischen Erlebtem und Geschriebenem: Strapazen und andere Ärgernisse versinken im Vergessen; auf dem Papier erscheinen Handlungen, wie sie hätten sein sollen. Karl May hat sich mit manchen Motiven von Gerstäcker anregen lassen, so bei mehrfach geschilderten Ölbrandkatastrophen, beim Überfall von Indianern auf einen Eisenbahnzug nach Anstiftung durch einen Weißen oder sogar beim legendären 25-schüssigen Henrystutzen; bei Gerstäcker gibt es Henrybüchsen mit 14 Kugeln. Es ist bedauerlich, dass der große Abenteuer-Erzähler allmählich in Vergessen­heit zu geraten scheint. Rund 80 Bücher hat er hinterlassen und 350 kleinere Erzählungen. Einst war er auch durch andere Genres - „Heimliche und unheimliche Geschichten“, Gedichte und Theaterstücke - recht bekannt. Ein wieder aufge­spürtes Märchen war somit Grund genug, ihm ein paar Gedanken gegen das Vergessenwerden zu widmen.

Bilder: Archiv Heermann Januar/ Februar 2009

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Veranstaltungen

Konzerte 20.1., 19:00 Uhr: Eindeutig- Zweideutig. Ein musikalisch lustvoller und erotischer Spaziergang mit Jeannette Rasenberger (Gesang) am Klavier Martin Orth. Eintritt: 5,00 / 4,00 Euro Kulturbund Treptow 29.1., 19.00 Uhr: Konzert am Abend Elias Matt - Sänger & Songschreiber (Akustikgitarre, Klavier) – wird begleitet vom Berliner Duo Rescue Mission / Stefanie (Gesang) und Denny (Bass). Sie versetzen uns in die skandinavische, irische u. englische Liederwelt von Folk u. Pop. Freunde von Folksängern u. internationalen Songschreibern, wie Cat Stevens, Christy Moore, Coldplay, Eskobar werden erfreut sein! Eine angenehme Mischung von Winter u. Wärme... Eintritt: 5 E / 4 E Kulturküche Bohnsdorf 1.2., 16.00 Uhr: Haydn - Zyklus. *) Haydn in Eisenstadt (1) Joseph Gregor Werner „Die Jahreszeiten“ (Jan. -

*)Karten über:Tourismusbüro Köpenick.Tel.: 6557550 oder Service-Hotline: 0180 - 5237454 **) Veranstaltung der Volkssolidarität

SFS Rathaus Johannisthal 12439 Berlin, Tel.: 90297-5665 Einlass: 13.30 Uhr, Kaffeetafel 14.15 Uhr, Programmbeginn 15.00 Uhr, (falls nicht anders vermerkt!)

8.1.: Tanz mit Manne Menzel, Eintritt 3.- E 14.1. , 10.00 Uhr: Themenfrühstück mit der Diplompsychologin Ines Sperling, Eintritt und Beköstigung 5.- E (Anmeldung erforderlich) 15.1.: „Die goldenen Zwanziger“ ein musikalisch-literarisches Programm mit Maria Pfaffeneder & Partner Eintritt 2,50 E 22.1.: Tanz mit der Little Party Band, Eintritt 2,50 E 29.1.: „Klassiker - Karussell“ ein Musik & Film - Programm von und mit Jochen Kaiser, Eintritt 2,50 E Geburtstagskinder IV. .Quartal sind herzlich eingeladen und melden sich bitte vorher an SONNTAGSCAFE´ am 11. und 25.01. von 14.00 – 17.00 Uhr 2.2., 14-16.00 Uhr: Tanz für Demenzkranke und ihre Angehörigen, Eintritt + Kaffeegedeck 5.-E (Anmeldung erbeten) 5.2.: Zum Tanz bittet Herr Gatev,

Juni), Joseph Haydn: Concertino f. Cembalo imd Streicher G-Dur, Joseph Haydn: Divertimento Nr. 16 C-Dur, Joseph Haydn: Concertino f.Cembalo imd Streicher C-Dur. Mozartensemble Berlin Schloss Köpenick Aurorasaal 22.2., 17.00 Uhr: Meisterwerke des Barock (1)*). Joseph Gregor Werner „Die Jahreszeiten“ (Jan. bis Juni), Georg Friedrich Händel „Triosonaten op.5 Nr. 1 und 5. Mozartensemble Berlin. Eintritt: 32/ 26 E Französischer Dom, Französ. Friedrichstadtkirche am Gen- darmenmarkt, Georges-Casa- lis-Saal 28.2., 19.00 Uhr: Musik.Das Akkordeon-Orchester der Musikschule Köpenick spielt. Ratz-Fatz

Vo r s c h a u , weil schon Kartenverkauf:

Theater/ Film 6.1., 14.30 Uhr: „Von Länglichkeiten und Unzulänglichkeiten“ - Schauspielereien, Texte aus fünf Jahrhunderten lesen und spielen Karola Mühlmann und Bernhard Buley. Eintritt: 2 Euro Ratz-Fatz 7.1., 10.00 Uhr: Hänsel und Gretel. Ein Singspiel speziell für Puppentheater mit Motiven aus der Oper von E. Humperdinck. Regie, Ausstatt., Spiel: Monika Parthier - Für Kinder ab 4 Jahren. Eintritt: 3 E Kulturküche Bohnsdorf 8.1.15:00 Uhr: Claire Waldoff. Friederike Carus (Gesang) und Uwe Streibel (am Klavier) Eintritt: 2,50 E Kulturküche Bohnsdorf

14.3., 14.00 Uhr: Frühlings-Konzert mit dem Landespolizeiorchester Brandenburg**) von Volksmusik bis Schlager. Anschließend Tanz. Eintritt 14,00 E 9. 5., 14.00 Uhr: Konzert mit dem Spitzengesangsduo Alenka Genzel und Frank Matthias begleitet vom Ensemble Esprit. intritt: 14,00 E (anschließend Tanz, 3,00 ?). Bunsensaal, Adlershof, Volmerstraße 2:

9.1., 19.00 Uhr: Zeitenwechsel – Willkommen im Museum für deutsche Zukunft. Ein Kabarettprogramm mit Carola Bläss Ratz-Fatz 11.1., 10.00Uhr: Hänsel und Gretel – Puppenbühne Harlekin, ab 3 Jahre Ratz-Fatz 13.1., 19:00 Uhr: Auf Tohuwabohu Kabarett mit Gerald Wolf. Regie: Sandra Carbonell. Eintritt: 5,00 / 4,00 Euro Kulturbund Treptow 13.1., 14.30 Uhr: Filmstudio Sirius: „Die lustige Welt der Tiere“ Eintritt: 2 Euro Ratz-Fatz 14.1., 19.00 Uhr: The best of. Das Gestische Theater Berlin e.V. bietet amüsante, unterhaltsame Geschichten in Form von Pantomime mit Musik. Die gehörlosen und hörgeschädigten Darsteller aus mehreren Ländern führt der Pantomime Ingo Müller engagiert zur hohen Kunst des Ausdrucks, was der Gruppe bereits nationale und internationale Erfolge einbrachte. Eintritt: 5E/4E Kulturküche Bohnsdorf 16.1., 19.00 Uhr: „Der Tanz um das goldene Kalb“.Ein Stück von Bernhard Buley - Nach der biblischen Geschichte aus dem 2. Buch Moses.. Es spielt „théâtre bonjour“, Regie: Bernhard Buley. Ratz-Fatz (Fortsetzung Seite 12)

Eintritt 3.-E 12.2.: „ Zu Wahrheiten vereint“. Lesung mit Karin Manke (Eine Begegnung von 31 Autoren aus Ost & West), Eintritt 1,50 E 19.2.: Tanz mit M&B, Eintritt 2,50 E SONNTAGSCAFE´ am 8. und 22.02. von 14.00 – 17.00 Uhr

SFS im Treptow-Kolleg, Kiefholzstr.274

12437 Berlin, Tel.: 532 00 95

Eintritt: 1,50  ; Beginn: 15 Uhr (falls nichts anderes angegeben)

(ab 14.30 Uhr Kaffee)

8.01.: Gemütliches Kaffeetrinken zum Jahresauftakt 14. 1.: Tanz mit Jürgen Greuel Eintritt: 2,50 E 21. 1. : „Geschichten aus Baumschulenweg“ mit Herrn Krämer 26. 1. : Geburtstagsfeier für die Geburtstagskinder der Monate Dezember 08 und Januar 09 (Anmeldung bitte bis zum 23. 01. 09) 25. 2. : „Faschingsparty“ mit Bernd Schwerdtfeger. Kostenbeitrag: 5 E

Seniorenfreizeitstätte Karl-Kunger-Str. 30

Begegnungsstätte Dahmestraße 33

12435 Berlin, Tel.:

12526 Berlin; Tel.:90297 55 09

Kaffeetafel ab 14.00 Uhr Beginn der Veranstaltung: 14.30 (falls nichts anderes angegeben)

8.1.: Tanz ins neue Jahr mit Herrn Schwerdtfeger. Eintritt: 2,50 E 15.1.: Gemütliches Kaffeee-Trinken 22.1.: Heinz-Rühmann-Show mit Herrn Kaiser 29.1.: Wintermärchen. Lesung in gemütlicher Atosphäre 5.2.: Tipps aus der Apotheke. Informationen von Frau Schimming 12.2.: Faschingsfeier. Zum Tanz spielt dasDuo Polley. Eintritt: 2,50 E 19.2.: Kaffee-Nachmittag mit CDMusik 26.2.: Tanz mit Ray Hoch. Eintritt: 2,50 E

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick

Beginn: 14.00 Uhr.(falls nichts anderes angegeben) Eintritt: 1,50 

13.1., 14.00 Uhr:„Mit Tanz- und Sangesfreude ins neue Jahr“. Musik mit Manfred Menzel. Veranstaltung der VS-OG 094 20.1., 14.30 Uhr: Jahreseröffnung mit Duo Cornelius. Eintritt: 2,50 Euro 27.1., 14.30 Uhr: Teeverkostung mit Herrn Kretschmar. Eintritt: 1,50 E 3.2., 11.00 Uhr: Seniorenbrunch, Kosten: 4,00 Euro 3.2., 13.00 Uhr: Kinonachmittag, anschl. Kaffeetrinken. Kosten: 1,20 Euro 10.2., 14.00 Uhr: „Mit Berliner Humor feiern wir Fasching“, Musik mit Kiry Janev Veranstaltung der VS-OG 094 Eintritt: Mitglieder: 1,00 Euro, Gäste: 2,00 Euro 17.2., 14.30 Uhr: Rumpelkammer mit Herrn Kaiser, Eintritt: 2,50 Euro 24.2., 14.30 Uhr: Faschingsfeier mit Herrn Paschke, Eintritt: 2,50 Euro



(Änderungen vorbehalten)



Januar/ Februar 2009

12 (Fortsetzung von Seite 11)

16.1.,20.00 Uhr: Be Berlin – arm, aber sexy. Stadttheater Cöpenick 18.1., 10.00 Uhr: Der unsichtbare Diener – Kinder Theater Mobil, ab 3 Jahre Ratz-Fatz 19.1., 19:00 Uhr: Däumlinchen. Puppenspiel von und mit Martin Lenz. Eintritt: 2,50 Euro Kulturbund Treptow 20.1., 10.00 Uhr: Rotkäppchen aus dem Koffer mit dem Puppentheater GONG. Das bekannte Grimmsche Märchen wird aus einem Märchenkoffer mit Stock-, Stab- und Klappmaulfiguren gespielt. Text, Regie, Ausstatt.: Larten Glinzig - Für Kinder ab 3 Jahren. Eintritt: 3 E Kulturküche Bohnsdorf 21.1., 10:00 Uhr: Dornröschen Stadttheater Cöpenick 21.1., 15:00 Uhr: Be Berlin – arm, aber sexy. Stadttheater Cöpenick 23.1., 19.00 Uhr: „Ernst Lubitsch – Meister der Gesellschaftskomödie“ Lubitsch wurde 1892 in Berlin geboren. Schon bald trat er in Filmen auf und führte 1914 zum ersten Mal Regie. In Deutschland drehte er Komödien und historische Ausstattungsstücke. In Hollywood wurde Lubitsch zum Meister der Gesellschaftskomödie, die gewöhnlich ein wenig frivol und zynisch war. Der viel zitierte „Lubitsch-touch“

Veransta bestand aus einer Leichtigkeit, mit der er seine Pointen setzte, und aus dem Geschick, dramatische Situationen ironisch aufzulösen. Gestaltung: Dr. Katrin Sell Ratz-Fatz 23.1., 19.00 Uhr: Märchenabend Grashüpfer 23.1., 20:00 Uhr: Edith Piaf – Liebe und Chansons Stadttheater Cöpenick 24.1., 14.00 Uhr + 16.00 Uhr: Der kleine Eisbär Grashüpfer 24.1., 20:00 Uhr: Be Berlin – arm, aber sexy. Stadttheater Cöpenick 25.1., 10.00 Uhr: Zwei Kerle – Puppen. etc – Theater mit Figuren, Ratz-Fatz 30.1., 19.00 Uhr: Köpenick und kein Ende. Ein Stück von A. Weiß/B. Buley, Regie: Bernhard Buley, es spielt: „theater-coram-publico“ Ratz-Fatz 28.1., 15:00 Uhr: Be Berlin – arm, aber sexy. Stadttheater Cöpenick 30.1, 18.00 Uhr: Märchenabend Grashüpfer 31.1., 20:00 Uhr: „Auf Tohuwabo“ hu!“. GASTSPIEL Kabarett Gerald Wolf Stadttheater Cöpenick 7.2., 17.00 Uhr: Köpenick und kein Ende. Ein Stück von A. Weiß/B. Buley, Regie: Bernhard Buley, es spielt: „theater-coram-publico“ Ratz-Fatz 27.2., 19.00 Uhr: Die Mausefalle von Agatha Christie. In einer Inszenierung von Bernhard Buley, es spielt theater-coram-publico. Regie: B. Buley Ratz-Fatz

Vorträge/Lesung 8.1., 14.30 Uhr: Ein neues Jahr beginnt – was wird es uns bringen? Gedanken, Ideen und Themen zum Jahr 2009. Gesprächsrunde mit Margit Haberkorn. Kostenbeitrag: 1,00 E Frauentreff Treptow 12.1., 14.30 Uhr: Gemeinsames Liedersingen im Treff. Kostenbeitrag: 1,00 E Frauentreff Treptow 13. 1., 18 Uhr: Ursula Reinhold liest aus ihrem neuen Roman „Claras Erben“ – eine Geschichte über Frauen dreier Generationen im Berlin unserer Tage. Anna-Seghers-Gedenkstätte, 12489 Berlin-Adlershof, 14.1., 15.00 Uhr: Solidarität mit Kuba, Gerda Daenecke von KarEn berichtet über das Ausmaß der Naturkatastrophe Begegnungsstätte PRO 15.1., 14.30 Uhr: Auf den Spuren Theodor Fontanes anlässlich seines 190. Geburtstages: Streifzüge durch die Mark Brandenburg. Filmvorführung mit Rainer Fuchs vom Filmstudio Sirius . Kostenbeitrag: 1,50 E Ratz-Fatz 17.1., 10.30 Uhr: Die „Dichterpflänzchen“ mit ihrem Programm: Freude sprudelt in Pokalen. (Mit Frühstücksangebot!) Ratz-Fatz 22.1., 14.30 Uhr: Rosen, Tulpen, Nelken ... - Erinnerungen an die  Jugendzeit. Vera Brocke blättert in Poesiealben und plaudert mit uns über Brauchtum und Tradition Wer möchte, kann sein Poesiealbum mitbringen ... Kostenbeitrag: 1,00 E Frauentreff Treptow 22.1., 15:00 Uhr: Rohnstock ErzählSalon in Bohnsdorf. Dr. Ursula Macht stellt Ihnen diese Möglichkeit der Erinnerung, der Kommunikation und des Austauschs von persönlichen Geschichten vor. Während des Salons kann jeder Gast seine Geschichte vortragen. So kommt das reiche Spektrum an Lebenserfahrung zum Tragen! Eintritt: 2,50 E Kulturküche Bohnsdorf 26.1., 14.30 Uhr: Vom Umgang mit schwierigen Zeitgenossen /Teil 2 Gesprächsrunde mit der Pädagogin Marianne Esslinger Kostenbeitrag: 1,00 E Frauentreff Treptow 27.1., 19:00 Uhr: Von Namibia bis Sambia Teil 1 - Unser Traum von Afrika. Multimedial vorgetragen von Ursula Gapski. Eintritt: 3,00 / 2,00 Euro Kulturbund Treptow 28.1., 15.00 Uhr: Die Sprache bringt

Wissenschaftliche Jaxa und die Anfäng

Vom 9. bis zum 10.2.2009 Wissenschaftliche Tagung zu Frage macht Köpenick vor seiner urkundl stentums mit Beziehungen nach Bö

Veranstalter: Berlin-Brandenburgisc Schlo

Weitere Informationen: Tourismusv Tel. (030) 655 75 50/51 Fax (0 www.berlin-tourismus-online.de

es an den Tag – auch die Sprache ist in der Krise, Vortrag von Dr. Waltraut Engelberg Begegnungsstätte PRO 29.1., 14.30 Uhr: Wege und Möglichkeiten zu einem aktiveren Kurzzeitgedächtnis für mehr Sicherheit im Alltag. Gesprächsrunde und praktische Übungen mit der Sozialpädagogin Rosel Heyn, Kostenbeitrag: 1,00 E Frauentreff Treptow 31.1., 10.30 Uhr: Klaus Feldmann: Lachen und lachen lassen – Mattscheibe. Geschichten und Gedichte mehrerer Autoren, die im weitesten Sinne einen Bezug zum Fernsehen haben. (Mit Frühstücksangebot!) Ratz-Fatz 2.2., 13.30 – 16.00 Uhr: Workshop Kreativ. Osterbasteleien und Handarbeiten. Kostenbeitrag: 1,00 E (Bitte Materialkosten einplanen) Frauentreff Treptow 4.2., 14.30 Uhr: „Narr des Glücks“. Aus ihrer neuen Heine-Biografie liest die Autorin Kerstin Decker. Eintritt 5E Wuhletreff 5.2., 14.30 Uhr: Jahresbeginn woanders anders:Neujahr in Vietnam – das Tét-Fest. Hildegard Müller erzählt über ihre Erlebnisse mit vietnamesischen Freunden und deren Brauchtum Kostenbeitrag: 1,00 E Frauentreff Treptow 9.2., 14.30 Uhr: Gemeinsames Liedersingen im Treff. Kostenbeitrag: 1,00 E Frauentreff Treptow 11.2., 18.00 Uhr: Schicksale in Klemperers Tagebüchern - vorgestellt von Walter Nowojski Begegnungsstätte PRO 12.2., 14.30 Uhr: Reihe: Frau und Gesundheit. Was verstehen wir unter „Bachblüten“. Gesundheitsberaterin Dipl.Pharm.-Ing. Brigitte Schimming informiert und berät anhand von Beispielen. Kostenbeitrag: 1,00 E Frauentreff Treptow 13.2., 20.00 Uhr bis Samstag, 14.2., 10.00 Uhr: Lesenacht. Lesen und vorlesen, zuhören und dabei einschlafen. Ratz-Fatz 14.2., 10.30 Uhr: Kassandra vor dem Löwentor – Dr. Monika Melchert



altungen

Tagung: 800 Jahre Köpenick: ge von Burg und Stadt

en: In welchem historischen Kontext wird Köpenick 1209 erstmals erwähnt? Was lichen Ersterwähnung zu einem herausragenden Ort, zum Mittelpunkt eines Füröhmen, Brandenburg, in die Lausitz, nach Polen, Pommern und Schlesien.

che AdW, Landesdenkmalamt Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz oss Köpenick, 12555 Berlin

verein Berlin Treptow-Köpenick e.V 030) 651 45 98

(Mit Frühstücksangebot) Ratz-Fatz 14.2., 14.30 Uhr: Heilkräuterentdeckungen. „Baldrian – Mondkraut für den guten Schlaf“. Eintritt 2,50 E Wuhletreff 17. 2., 18 Uhr: Sonja Hilzinger liest aus ihrem soeben erschienen Buch: „Elisabeth Langgässer. Eine Biographie“. Anna-Seghers-Gedenkstätte, 12489 Berlin, 19.2., 14.30 Uhr: Was tun, wenn sooo... viel versprochen wird?? - Haustürgeschäfte & Co. Helgard Kitzing informiert über Verhaltensweisen, rechtliche Möglichkeiten und gibt Hinweise dazu. Kostenbeitrag: 1,00 E Frauentreff Treptow 20.2., 19.00 Uhr: Friedrich Hölderlin – Leben und Werk.Gestaltung: Dr. Katrin Sell Ratz-Fatz 21.2., 10.30 Uhr: Wolfgang Fehse liest aus seinem Roman „Karneval in X“ u.a. Geschichten. Michael Z bringt eigene Lieder zu Gehör „Die Nacht der leidenden Reichen“ Eine Veranstaltung des aphaia Verlages.(Mit Frühstücksangebot) Ratz-Fatz 23.2., 14.30 Uhr: Kind sein heute ... Gesprächsrunde mit der Pädagogin Marianne Esslinger. Kostenbeitrag: 1,00 E. Frauentreff Treptow 24.2., 14.30 Uhr: Fröhliche Fastnacht. Wir laden herzlich ein zu einem geselligen Nachmittag mit Musik, Spaß, Pfannkuchen u.a.m. Wer möchte, kann etwas zum Vortragen mitbringen! Kostenbeitrag: 2,00 E (incl. Kaffee/ Kuchen) Frauentreff Treptow

25.2., 18.00 Uhr: Linksruck in Lateinamerika? Wolfgang Gehrcke berichtet (angefragt) Begegnungsstätte PRO 26.2., 14.30 Uhr: Wege und Möglichkeiten zu einem aktiveren Kurzzeitgedächtnis für mehr Sicherheit im Alltag. Gesprächsrunde und praktische Übungen mit der Sozialpädagogin Rosel Heyn. Kostenbeitrag: 1,00 E Frauentreff Treptow 26.2., 19.00 Uhr: Endometriose verstehen - Bewältigungsstrategien kennen lernen. Informationsabend. Vortrag: Martina Schröder, Anmeldung bis 20.2. erbeten.Kosten 1,50 E SHZ Eigeninitiative 28.02., 10.30 Uhr: In Liebe verbunden – im Leben entzweit – „Kulti Wir“. Zwei der berühmtesten Liebesromanzen der literarischen Welt: Rainer Maria Rilke und Lou Andreas Salome, Isadora Duncan und Sergej Jessenin. (Mit Frühstücksangebot) Ratz-Fatz



Januar/ Februar 2009

Ausstellungen Bis 11.1.2009: Arbeiten auf Papier von Petra Ballhorn Galerie im Ratz-Fatz Bis 11.1.: Petra Ballhorn „Arbeiten auf Papier“. Bilder-ZeichnungenDrucke Galerie im Ratz-Fatz 19.1.bis März 2009: Malerei von Dieter Krause.. Vernissage: 17.1., 19.00 Uhr Galerie im Ratz-Fatz 8.1. –6.3.: Ausstellung zur 800-JahrFeier. Köpenick - Altstadt/Kietz Vorstadt. Ergebnisse der Stadterneuerung 1993 – 2007 . Vernissage: 8.1., 18.30 Uhr. Rathaus Köpenick in der Flurgalerie der I. Etage.

Dies und das 6.1., 10 Uhr: Thematisches Frauenfrühstück: Basilikum – mehr als ein Küchenkraut. Zur Geschichte, Tradition und Verwendung informiert Gisela Bochow (Bitte etwas zum Verzehr mitbringen!) Kostenbeitrag: 1,00 E Frauentreff Treptow 13.1., 9 – 11 Uhr: Beratung zu rechtlichen Fragen des Alltags. Mit Helgard Kitzing. (Voranmeldung für Einzelgespräche erbeten!) Frauentreff Treptow 19.1., 13.30 Uhr: Workshop Kreativ: Gestalten mit der Wachsmaltechnik Encaustic sowie Handarbeiten. Kostenbeitrag: 1,00 E (bitte Materialkosten einplanen) Frauentreff Treptow 20.1., 10 Uhr: Frauenfrühstück: Kontakte – Gespräche – Interessen sowie Vorstellung des Familienprojektes “Wellcome“ durch Anke Russow von der GEFA gGmbH (Gesellschaft für FamilienAktivierung) (Bitte etwas zum gemeinsamen Verzehr mitbringen). Kostenbeitrag: 1,00 E Frauentreff Treptow 10.2., 9.00 – 11.00 Uhr: Beratung zu rechtlichen Fragen des Alltags mit Helgard Kitzing. (Voranmeldung für

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16.1.- 15.2.: Literatur – Musik – Bildende Kunst. Der Adlershofer APHAIA VERLAG stellt sich vor. Das Verlagskonzept verbindet Literatur mit Musik und bildender Kunst von Zeitgenossen. Galerie Grünstraße bis 29.01. ( Mo - Do 12:00–18:00 Uhr): ALLERLEI . Renate Sydow & ihre Malkurs-Kinder. Mit Enthusiasmus gezeichnete und gemalte Motive in Pastell, Acryl, Aquarell und Öl zeigen die von der Malerin angeleiteten Kinder und Jugendlichen. Renate Sydow stellt ebenso eigene Werke aus Kulturküche Bohnsdorf bis 28.2.: Entspannen, Malen, Lebensfreude. Malerei von an Krebs erkrankten Frauen. SHZ Eigeninitiative bis 31. 1.: Berlin – retour. Grafik, Malerei, Skulptur. Robert Ralston, Schweiz. Einzelgespräche erbeten!) Frauentreff Treptow 16.2., 13.30 – 16 Uhr: Workshop Kreativ: Osterbasteleien und Handarbeiten. Kostenbeitrag: 1,00 E (Bitte Materialkosten einplanen) Frauentreff Treptow 17.2. , 10 – 12 Uhr: Frauenfrühstück: Kontakte – Gespräche – Interessen “Reden wir miteinander“. (Bitte etwas zum gemeinsamen Verzehr mitbringen) Kostenbeitrag: 1,00 E Frauentreff Treptow 24.2., 10 – 11 Uhr: Reihe: Fit und entspannt Wir üben die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson Kostenbeitrag: 1,00 E 27.1., 10 - 11 Uhr: Reihe: Fit und entspannt . Wir üben die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson Kostenbeitrag: 1,00 E Frauentreff Treptow 3.2., 10 – 12 Uhr: Thematisches Frauenfrühstück: Wie gehen wir mit unserer wertvollen Lebenszeit um? (Bitte etwas zum gemeinsamen Verzehr mitbringen!) Kostenbeitrag: 1,00 E Frauentreff Treptow 14.2., 9:00-15:00 Uhr: Tag der offenen Tür.: Seniorenbegegnungsstätte Sterndamm 124, 12487 Berlin (Johannisthal)

Erkundungen

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Wanderungen, Exkursionen, Führungen Chronologisch geordnet

10.1.: Zur Hirtenwiesen.*) Bus bis Nachtheide - "Wendische Spree" Alt Müggelheim Bus X 69 ca. 10 km Treff:11.00 S-Bhf.Köpenick 15. 1.: Der Tiergarten im Winter*) Hotel Eden Budapester Str. - "Wer lebt wo in Berlin" - U-Bhf. Bundesplatz. ca. 11 km Treff: 11.00 Bhf Tiergarten 24.1.: Zur „Bude 18“ *). Alter Radelander Weg - Eichwalde Schmöckwitz Tram 68 .ca. 12 km Treff: 10.30 S-Bhf. Grünau 31.1.: Neu Venedig zur Winterzeit*) Naturschutzgebiet "Püttberge" - Hubertussee - S-Bhf. Wilhelmshagen . ca. 10 km. Treff: 10.45 S-Bhf. Rahns dorf 8.2.: Rund um Köpenick Teil 1/9*) Neuenhagener Mühlenfließ - Der Malchow - Heuweg - S-Bhf. Rahns-

dorf, ca. 12 km. Treff: 10.30 S-Bhf. Fried richshagen 14.2.: Vom S-Bahnhof direkt zum Gipfelkreuz. *) 6900 Zentimeter über dem Meeresspiegel - Alt Tegel U-Bhf. ca. 12 km. Treff: 10.30 S-Bhf. Frohnau 21.2.: Rund um Köpenick*) Teil 2/9. Fichtenau - Eichberg - Springeberg - Flakensee - Wilhelmshagen, ca. 14 km Treff: 10.30 S-Bhf.Rahnsdorf 26.2.: Goethe, Bach und köstlicher Kaffee.**) Speisen wie Goethe in Auerbachs Keller in Leipzig, der den 5. Platz unter den 10 bekanntesten Gaststätten der Welt einnimmt. J. S. Bachs wohl berühmteste weltliche Kantate “ Die Kaffeekantate“ begleitet Sie im Anschluss bei einem Streifzug durch Leipzigs historische Mitte. Krönender Abschluss ist der Besuch des Kaf-

feemuseums im arabischen „Coffe Baum“, Deutschlands ältestem, noch in Betrieb befindlichen Kaffeehaus. Seien Sie wie Bach, Wagner und Schumann Gast bei einem typischen sächsischen Kaffeeklatsch. Preis: 49,50 E (Buchung erbeten bis: 12.2.) Treff: S-Bhf. Köpenick, Elcknerplatz Abfahrt: 8.00 Uhr Ankunft: ca. 19.00 Uhr 1.3.: Mach'ne Tour durch Wald und Flur. *) Düppeler Forst Südseite - Tannenberge - Loggia Alexandria Bus 316. ca. 11km. Treff: 10.30 S-Bhf. Wann- see (Schalterhalle)

*) Wanderungen mit dem „Wanderfreund“. Tel.: 6 56 07 34 **) Buchungen: Tourismusverein Berlin Treptow-Köpenick, Tel. 655 755 0 oder Touristinformation Schlossplatz Köpenick

Köpenick - wie es früher war Rechtzeitig zur 800 Jahrfeier Köpenicks hat der Wartberg Verlag den lange Zeit vergriffen Klassiker „Köpenick - wie es früher war“ unseres viel zu früh verstorbenen Leiters des Heimatmuseums Köpenick Claus-Dieter Sprink neu aufgelegt. Ein Stadtbild vergangener Tage aufzublättern, bringt einen Hauch Wehmut mit sich, aber auch Freude am Entdecken und Erinnern. Allzu oft sind es die vertrauten Plätze und Orte unseres Lebens, die uns verloren gehen. Die historischen Fotografien und Zeichnungen, die in diesem Band präsentiert werden, dokumentieren nicht nur eine längst vergangene Zeit, sondern wecken ganz persönliche Erinnerungen. Die großformatigen Bilder stammen überwiegend aus dem Heimatmuseum Köpenick und reizen immer wieder zum Detailstudium: Aufschriften auf Häusern, Architekturdetails oder Gesichtszüge der abgebildeten Menschen - alles wird hier sichtbar gemacht. Wichtig war überhaupt, dass die Menschen immer wieder ins Blickfeld geraten. Dem Leser werden auf einem imaginären Gang durch die Stadt nicht nur die großen Ereignisse gezeigt, sondern auch der Alltag der Bewohner. Er erlebt die rege Geschäftstätigkeit in der Grünstraße mit ihren beinahe 50 Geschäften in Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick

der Zeit um 1930, kann einen Blick auf das beeindruckende Rathaus in der Rosenstraße werfen, das damals noch mit Dreiecksgiebel und Turmbekrönung ausgestattet war, erfährt, warum die Stadt den Beinamen "Waschküche Berlins" erhalten hatte und die Kahnschifffahrt auf den Gewässern Köpenicks ein gefragtes Transportunternehmen war. So entsteht ein mosaikartiges Gesamtbild von Köpenicks "guter alter Zeit". Die Fotos werden zu Eckpunkten des Phantasiespiels, das vielfältige Reize in sich birgt. Neben den nostalgischen "Aha Erlebnissen" reizt hauptsächlich das Entdeckungsspiel, bei dem der Betrachter versucht, das Foto mit der aktuellen Situation zur Deckung zu bringen. Wo jedoch die eigne Vorstellungskraft versagt, Gegenwart und Vergangenheit allzu sehr auseinander klaffen, helfen die ausführlichen Bildtexte des Autors ClausDieter Sprink - in denen geschichtliche und aktuelle Informationen ineinander verwoben sind - jede Ecke und jedes Haus zu identifizieren und örtlich einzuordnen. Bibliographische Angaben: Claus-Dieter Sprink, Köpenick - wie es früher war. 72 Seiten, gebunden,

Wuhletreff

Begegnungsstätte des „ Tausendfüßler“ e.V., Zum Wuhleblick 18, 12555 Berlin Tel.: 652 72 71 Beginn: 14.00 Uhr (falls nichts anderes angegeben), Eintritt: 1,50 

7.1., 14.30 Uhr: Rückblick und Vorschau. Gemütlicher Kaffeenachmittag. Eintritt 2 E 9.1., 9.30 Uhr: Fit- aktiv- mobil. Bewegungsübungen und geistiges Training mit Dr. Nele Lehmann, Eintritt 2,50 E 9.1., 10.30 Uhr: Schönes Wochenende... Frauenfrühstück am Freitag. Eintritt 3,50 E 10.1., 14.30 Uhr: Heilkräuterentdeckungen. Angelika - die Engelwurz, ein Engel in Pflanzengestalt. Eintritt 2,50 E 12.1., 15.00 Uhr: Geburtstagsfeier für die Geburtstagskinder des Monats Dezember 2008. Mit Kaffeetafel und Musikprogramm . 13.1., 10.00 Uhr: Spaß, Spiele und Gedächtnisübungen. Texte, Gedichte und Lieder – wiederentdeckt mit Adina und Norina. Eintritt 1,50 E 14.1., 14.30 Uhr: Tanz ins Neue Jahr. Zu unserer beliebten Kaffeetafel gibt es Life – Musik gespielt von Manne Menzel . Eintritt 2,50 E 16.1., 10.30 Uhr: Schönes Wochenende... Frauenfrühstück am Freitag. Eintritt 3,50 E 18.1., 11.00 Uhr: Neujahrskonzert: Just four Cellos. Musik für vier Celli von Barock bis Pop. Es spielen: Peter Albrecht, Jörg Breuninger, Christian Raudszus und Volkmar Weiche Eintritt mit Brunch 13,50 E 19.1., 14.30 Uhr: Volksliedersingen mit Adina und Norina. Eintritt 1 E 19.01., 14.30 Uhr : Gesundheitsberatung von Pro Senior: Alles gegen Schlafprobleme. Eintritt 1 E 21.1., 14.30 Uhr: Mit dem Herzen dabei. Musikalisch-literarischer Nachmittag mit René Carsten, Adina und Norina Buder. Eintritt 4 E 23.1., 10.30 Uhr: Frauenfrühstück am Freitag. Eintritt 3,50 E 24.1., 14.30 Uhr: Heilkräuterentdeckungen. „Esche - ein Weltenbaum in den Alten Sagen“ Eintritt 2,50 E 26.1., 11.30 Uhr: Kulinarische Reise durch die Jahreszeiten. Kleiner geselliger Mittagsimbiss mit dem Gericht der Saison. Eintritt mit Imbiss 5E 26.1., 14.30 Uhr: Volksliedersingen mit Adina und Norina. Eintritt 1E 26.1., 14.30 Uhr: Praktische Haushaltstipps und Tupper- Empfehlungen Eintritt 1 € 27.1., 10.00 Uhr: Spaß, Spiele und Gedächtnisübungen. Texte, Gedichte und Lieder wiederentdeckt mit Adina und Norina. Eintritt 1,50 E 28.1., 14.30 Uhr: Tanz am Mittwoch mit dem Duo M&B. Eintritt 2,50 E 29. 1., 10.30 Uhr: Kintopp und Kaffeepott. Wunschfilm des Monats“ Januar/ Februar 2009

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Kutur

Gute Geschäfte in der Freiheit fünfzehn

Hier is die Szene, hier steppt der Bär! Premiere im Stadttheater Cöpenick

„100mal hab ick Berlin vaflucht...“ sang Helga Hahnemann, und sie liebte Berlin. Jeder von uns könnte viele Gründe aufzählen, warum man diese Stadt lieben und hassen kann. Der etwas dümmliche, anglisierte Slogan mit „be Berlin ...“ könnte indes eher zur Abkehr bewegen. Nun lud das Stadttheater Cöpenick zur Premiere „Be Berlin, arm , aber sexy“ ein. Die Phantasie fährt in viele Richtungen aus, und das ist auch recht so. Man erwartete bei diesen beiden gescheiten Akteuren André Nicke und Regina Nitzsche sowohl ironische Distanz als auch Klamauk. Die zwei singenden Schauspieler garantierten für einen unterhaltsamen Abend, haben wir sie doch schon in ähnlichen Inszenierungen wie in „Hurra, mein Weib will mich verlassen“ erlebt. Auch da spielten und sangen sie zwei Stunden zur Freude und Überraschung des Publikums. Das Temperament und das Können der Beiden kennend, erwartete man eine kabarettistische Intepretation des im Titel genannten Themas. „Hier ist die Szene, hier steppt der Bär – hier herrscht Idylle und noch ville mehr! Wie war det früher und wie is et heute?. Wat macht die Stadt mit die kleenen Leute?“ so rappten die grotesken „Zwillinge“ Kies und Schotter durchs Programm. Im ersten Teil war André Nicke eine elegante, hochaufgeschossene, sich nicht immer damenhaft gebärdende Frau und Regina Nitzsche agierte als ein mittelloser, bisweilen vulgär und hormongesteuerter kleiner Bursche vielleicht aus der früheren Mulackstraße. So stand alles, was gesagt und gesungen wurde a priori unter dem Zeichen des Komischen. Claire Waldoffs Chansons erfuhren eine neue Nuance, auch Otto Reuter, Kurt Tucholsky oder Ringelnatz. Die leisen Töne hatten es schwer, sich gegen die schrillen, schrägen und lauten zu behaup-

ten, aber sie waren da. Der zweite Teil präsentierte sich nicht ganz so grotesk, denn Regina Nitzsche spielte eine Frau, die in Gestik und Rhythmus allerdings den Rapper der vorangegangenen Stunde nicht verleugnen konnte – bisweilen den vorgetragenen Text störend. Zwar stark rhythmisch, doch manchmal deplaziert . André Nicke spielte den Mann. Beide zogen auch hier gekonnt ihre Kreise durch das alte und das neuere Berlin. Von den „Kreuzberger Nächten“ über Claires „Wat braucht der Berliner, um glücklich zu sein?“ bis Trude Hesterbergs „Eenmal in der Woche muss ick weenen“ und die Wilmersdorfer Witwen. In einem trafen sich beide und das Publikum: „Es gibt nur ein Berlin“! Nach einem arbeitsreichen Tag findet man hier Spaß. Nicke begleitete sich und seine Partnerin am Keyboard und gab das Tempo der Reise durch das Berliner Leben an. Zwei Stunden kabarettistisch überhöhtes literarisch-musikalisches Theater. U.E.

61 Engagementvereinbarungen ebnen den Weg für neue, nachhaltige Partnerschaften zwischen beiden „Welten“, den Gemeinnützigen und den Wirtschaftsunternehmen. Am 20.November fand in der Freiheit fünfzehn in Berlin Köpenick der 1. Marktplatz TreptowKöpenick unter der Schirmherrschaft von Bezirksbürgermeisterin Gabriele Schöttler statt. Auf dieser Veranstaltung, die vom Freiwilligenzentrum STERNENFISCHER in Zusammenarbeit mit engagierten Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung und Gemeinnützigem Sektor organisiert wurde, haben Wirtschaftsunternehmen und Gemeinnützige gemeinsam in den Kategorien „Helfende Hände“, „Helfende Köpfe, Wissen und Kenntnisse“, „Hilfsmittel & Logistik“ und „Gelegenheiten & Kontakte“ gute Geschäfte gemacht- ein innovativer Ansatz, der vielen neuen Kooperationen den Weg ebnete. Insgesamt wurden zwischen 50 Unternehmen und 40 gemeinnützigen Einrichtungen 61 Engagementvereinbarungen abgeschlossen. So hat beispielsweise die WISTA MANAGEMENT GmbH in der DASI gGmbH einen neuen Partner im Gemeinnützigen Bereich gefunden, für den sie fortan Praktikumsplätze im Unternehmen bereithalten wird und im Gegenzug auf eine verlässliche Unterstützung zur Langen Nacht der Wissenschaften zählen kann. Auch viele mittelständische und kleine Unternehmen beginnen dank des Marktplatzes erfolgversprechende Partnerschaften. Die Firma CKR Berlin Beratung – Training – Coaching ist hier ein weiteres Beispiel für ein „Gutes Geschäft“: Inhaberin Dr. Christiane Krause wird die Evangelische Schule Köpenick durch ein Training für Schüler/innen „Sicherheit im Auftreten“ unterstützen und im Gegenzug in ihrem Büro Unterstützung erhalten. Solche und ähnliche Geschäfte standen im Mittelpunkt des Marktplatzes, der auch viele Gäste anlockte. Treptow-Köpenick, so die Schirmherrin Gabriele Schöttler, habe so viel zu bieten. Gerade durch seine breite Palette an gemeinnützigen Einrichtungen und seinen vielen lokal ansässigen Unternehmen sei dieses Veranstaltungsformat genau richtig im Bezirk. Das fanden auch die Teilnehmer/innen. Alle gaben im Auswertungsbogen an, dass es unbedingt einen weiteren Marktplatz im Jahr 2009 geben müsse. Es wird eine Fortsetzung im Herbst 2009 geben. (Presse-Info)

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Lokaltermin

Die Wäscherei Wilhelm Spindler –

ein ehemaliger Köpenicker Großbetrieb Lokaltermin

Relief mit dem Porträt von Wilhelm Spindler, Denkmal an der Spindler-Brücke

Das Unternehmen von Wilhelm Spindler war als Seidenfärberei am 1. Oktober 1832 in Kellerräumen in der Burgstraße 3, im Berliner Zentrum, gegründet worden. 1841 kaufte Spindler in der Wallstraße 12, in der Nähe des Spittelmark- tes, ein Grundstück für eine Färberei und Wäscherei. Weitere Filialen entstanden in der Poststraße 11, in der Friedrichstraße 153 a und in der Leipziger Straße 36. Als erster in Deutschland führte Spindler die Trockenreinigung von Kleidungsstücken ein, bei der die Kleidung mittels Benzin oder Benzol, jedoch ohne Wasser, gereinigt wird. 1870 wurden Spindlers Söhne William und Carl Teilhaber des Unternehmens. Sie beteiligten sich auch an der Entwicklung von neuen Färbetechniken und Waschverfahren. Die Industrialisierung Berlins nahm in diesen Jahren stark zu und hatte Platzmangel, hohe Bodenpreise und Steuerlasten innerhalb der Stadt zur Folge. Deshalb kauften die Spindlers 1871 ein ca. 50 Hektar großes Gelände auf der Köpenicker Feldmark. Sie bauten dort die „Anstalt zur chemischen Reinigung, Wäscherei und Färberei“. Das Unternehmen passte gut nach Köpenick, da sich hier bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts um die 200 kleine und mittlere Wäschereien angesiedelt hatten. Köpenick war zur „Waschküche Berlins“ geworden. Am 24. April 1873 wurde der erste Werkteil eingeweiht. In ihm war die Wollfärberei untergebracht. Vier Tage später starb Wilhelm Spindler. Seine beiden Söhne führten das Werk weiter und bauten es aus. Die Familie Spindler nannte das von ihnen erworbene Gebiet zunächst inoffiziell Spindlersfeld, setzte aber später durch, dass Spindlersfeld als offizieller Ort bei Köpenick anerkannt wurde. Am 29. Dezember 1873 bestätigte die brandenburgische Provinzialregierung den Ortsnamen Spindlersfeld. Carl Spindler ließ sich 1876 am Spreeufer, im heutigen Eiselenweg, eine Villa errichten. Unter dem Namen „W. Spindler - Wäscherei, Färberei und chemische Reinigung Berlin C und Spindlersfeld bei Coepenick“ war die Firma bekannt geworden. Am 1. April 1892 ging die von der Firma Spindler finanzierte, von der Berlin - Görlitzer Eisenbahn abzweigende Strecke nach Spindlersfeld in Betrieb. Zusammen mit der Spree als Wasserstraße war die Eisenbahn ein wichtiger Transportweg der Firma. Zur Deckung ihres Energiebedarfs mussten jährlich bis zu 8000 Tonnen Steinkohle herangeschafft werden. 1896 arbeiteten hier 1886 Menschen. In Niederlassungen in Berlin und anderen Orten waren weitere 281 Arbeiter beschäftigt. Das Werk in Spindlersfeld war mit einer umfangreichen, zeitgemäßen Technik ausgestattet. Zum Bestand gehörten: 35 Dampfkessel, 22 Dampfmaschinen und 10 Dampfpumpen. Eine eigene Gasanstalt versorgte das Werk und Teile Spindlersfelds mit Gas. 9 Dynamomaschinen erzeugten elektrische Energie. Es war eine eigene Betriebsfeuerwehr vorhanden. Die Werkräume besaßen eine Dampfheizung. Naturgemäß entstand in der Wäscherei viel Feuchtigkeit, die über Fenster und zahlreiche Luftkanäle in den Werkräumen abziehen konnte. In geschlossenen Systemen wurde das für Liebevolle Pflege in Treptow-Köpenick die Reinigung gebrauchte Benzin zurück gewonnen. Die Reinigung des anfallenden Abwassers war Seit vielen Jahren schon sind wir Ihre Ansprechpartner, wenn es um vorbildlich. Sie erfolgte in mehreren Stufen in eigenen Kläranlagen. Das gereinigte Wasser diente qualifizierte und fachgerechte Pflege in der Häuslichkeit, in ambulant danach zur Bewässerung von Garten- und Parkanlagen. Für Versuche zum Bau einer Kanalisation betreuten Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz oder im stellte das Werk der Stadt Köpenick 1903 eines seiner Klärwerke zur Verfügung. Bereich der Kurzzeitpflege geht. Doch die Pflege-Vital Beate Langer GmbH und die Pflege-Vital KurzWohl ziemlich selten zur damaligen Zeit war das soziale Engagement der Firma Spindler. zeitpflege GmbH bieten Pflegebedürftigen im Herzen von BerlinEs sollte dazu beitragen, die Beschäftigten auf Dauer an das Werk zu binden und so eine StammbeAdlershof mehr als „nur Pflege“. legschaft aufzubauen. Auch sollten Krankheiten der Arbeiter bei ihrer oft gesundheitsschädlichen Liebevoll und auf das körperliche, aber vor allem auch auf das seeliund gefährlichen Arbeit möglichst vermieden werden. sche Wohl der vornehmlich älteren Menschen ausgerichtet, betreuen wir nach dem Modell der Bezugspflege mit einem geringen Wechsel Zwischen 1873 und 1875 entstanden in der Mentzelstraße fünf und 1887 in der Färberstraße zwei der Pflegekräfte Wohngebäude. Hier fanden die Beschäftigten von Spindler preiswerte Wohnungen in Werknähe. Unsere Mitarbeiter wissen, wie wichtig ein vertrauensvolles VerhältZu den umfangreichen Sozialeinrichtungen der Firma Spindler gehörten eine Betriebskrankenkasse, nis im Umgang miteinander ist und leben diesen Grundsatz in ihrer eine Betriebsberufsschule, ein Betriebskindergarten, eine Bibliothek und zwei Sparkassen. Eine täglichen Arbeit In den ambulant betreuten Wohngemeinschaften für an Demenz erWarm- und Flussbadeanstalt, Erholungs- und Sporteinrichtungen sowie ein Ruderverein konnten krankte, pflegebedürftige Menschen in Adlerhof und Karlshorst wird von den Betriebsangehörigen und deren Familien genutzt werden. Die Mitarbeiter erhielten bezahlden Mietern die Möglichkeit gegeben, ihren Lebensabend in Würde ten Urlaub. und Harmonie zu verbringen. Der alte hölzerne Müggelturm war eine Stiftung Carl Spindlers (Spindlerturm). Er wurde am 19. Derzeit stehen noch freie Plätze in der neuen Wohngemeinschaft in Berlin-Adlershof zur Verfügung. Mai 1958 Opfer eines Brandes. Gern bieten wir Ihnen eine eingehende persönliche und 1881 schied William Spindler aus dem Unternehmen aus, wodurch sein Bruder Carl alleiniger Inhakostenlose Beratung an. ber wurde. 1883 konzentrierte dieser sämtliche Betriebsteile in Spindlersfeld. Nach dem Tode Carl Wir freuen uns auf Ihren Anruf! Spindlers im Jahre 1902 übernahmen seine Söhne Wilhelm, Ernst und Erich die Unternehmensfüh678 06 06 rung als offene Handelsgesellschaft. Sie erweiterten das Werk und gründeten 16 Filialen in Berlin. Pflege-Vital Beate Langer GmbH• Pflege-Vital Kurzzeitpflege GmbH Mit der Gründung Groß-Berlins am 1. Oktober 1920 erfolgte die Eingemeindung von Spindlersfeld Florian-Geyer-Str. 97 • 12489 Berlin und Köpenick nach Berlin. 1922 wurde das Spindlersche Unternehmen eine Aktiengesellschaft. Die [email protected]• www.pflege-vital.com  678 06 06 • Fax: 63 97 90 17 Firma Schering übernahm zwischen 1922 und 1925 die Aktienmehrheit. Das Spindlersfelder Werk wurde neben der Müllerstraße in Wedding zu einem weiteren Standort Scherings. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schering in Spindlersfeld enteignet. Hier entstand der VEB Blütenweiß, ab 1961 VEB Vereinigte Wäschereien Berlin Rewatex, ab 1981 VEB Kombinat Rewatex Berlin. Zuletzt arbeiteten hier 4500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nach dem Ende der DDR ging das Werk an die Kölner Larose’ Hygiene-ServiceGmbH. Mitte der 1990iger Jahre erfolgte die Betriebseinstellung in Spindlersfeld. Nur der Betriebsteil Grünauer Straße blieb noch aktiv. 2003 begann die Altlastensanierung des Geländes. In der Nacht vom 29. zum 30. September 2006 kam es zu einem Brand im Hauptgebäude. Die Brandursache blieb ungeklärt. Heute sind viele der Werkanlagen in Spindlersfeld Industrieruinen. Einige Gebäude sind bereits abgerissen, andere stehen unter Denkmalschutz. Tristan Micke



Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick

Januar/ Februar 2009

Sicherheit

Hilfe – meine Handtasche ist in Gefahr!! Monika Niendorf

Der Frauentreff in der Bodelschwinghstraße in Baumschulenweg lud zu einer Präventionsveranstaltung ein. Erschienen waren die Präventionsbeauftragte Frau Nitschke und der Kontaktbereichsbeamte Herr Bungies vom Polizeiabschnitt 65 in Johannisthal und sehr viele Frauen aus dem Wohngebieten in Baumschulenweg. Denn dass hier in unserer Gegend wieder Spitzbuben und Langfinger unterwegs sind, die es besonders auf die Handtaschen älterer Frauen abgesehen haben, hat sich längst herum gesprochen. Und alle Anwesenden wollten von den Beamten wissen, wie man sich verhalten soll, wie man sich schützen kann. Viele von uns machen es den Langfingern auch zu leicht, um an unsere Taschen und unser Geld heranzukommen. Aber nicht nur unser Wohngebiet ist betroffen. Beide Beamten bestätigten uns, der Handtaschenklau ist überall unterwegs und die Polizei hat die Schwerpunkte ihrer Aktivitäten im Auge, ist mit Zivilstreifen und Polizeiautos unterwegs. Wie kann man vorbeugen? Die erste Regel ist, alle Wertsachen, vor allem Geld, Ausweis, Geldkarte und den Hausschlüssel immer am Körper tragen. Das heißt: In verschiedenen Innentaschen von Jacke oder Mantel, in der warmen Jahreszeit möglichst in einem Brustbeutel oder in einer Gürteltasche, die innen, also hinter dem Gürtel von Hose oder Rock getragen wird. Solche Taschen oder Beutel gibt es in allen einschlägigen Taschengeschäften. Spezialgeschäfte für Wanderartikel führen solche Taschen auch. Aber nicht immer kann man ganz ohne Tasche unterwegs sein, schließlich braucht man auch eine Brille, Notizblock, Kalender, was auch immer. Dann auf jeden Fall eine geschlossene Umhängetasche diagonal über der Schulter tragen und nicht nur über einer Schulter hängen lassen, nicht zur Straßenseite hin tragen, fest unter den Arm klemmen oder auf der Körpervorderseite mit dem Verschluss zum Körper tragen. Keine großen Beträge alleine bei der Bank oder Post abheben, Vor allem Bargeld und Geldkarte immer in einer Innentasche oder am Körper tragen! Natürlich sind viele allein stehende Frauen darauf angewiesen, dass sie ihr Geld selbstständig bei der Bank abheben, dann bei größeren Beträgen mit einer Freundin oder Nachbarin verabreden oder auch keine Scheu haben, beim Frauentreff anzurufen und um eine Begleitung zu bitten. Frau Haberkorn, die Leiterin vom Frauentreff hat mir versichert, dass es für solche Fälle immer eine Möglichkeit der Hilfe oder Begleitung gibt. Niemals Geld auf offener Straße zählen, Schlüssel und Ausweis möglichst getrennt aufbewahren, die Pin-Nummer am Besten nur im Kopf mitnehmen und nie gemeinsam mit der EC-Karte einstecken. Alles eigentlich Selbstverständlichkeiten, aber wer denkt schon immer daran? Man muss sich einfach daran gewöhnen, nur das Notwendigste bei sich zu tragen. Sollte man trotz allem einmal Opfer eines Raubüberfalls werden, dass hat uns Frau Nitschke eindringlich ans Herz gelegt, auf keinen Fall die Handtasche verteidigen! Die Spitzbuben sind doch stärker oder werden rabiater, da sie es eigentlich nur auf unser Geld abgesehen haben. Sie könnten uns verletzen, Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick

17 Eine L der je iste mit d en Ei weili Inter g netse en Direk nzelveran it st ti folge ndem e der Ber onen kan altungen liner n auf http: Link // P d dunk www.ber eingesehe olizei unt er lin.de e lejah n we r resze / r it.htm polizei/p den: raeve l ntion /

hinschubsen bis wir die Tasche doch hergeben oder sie wird entrissen. Dann auf jeden Fall sofort den Notruf der Polizei, die Nummer 110, informieren, nicht die nächstgelegene Polizeidienststelle. Jetzt muss es schnell gehen! Nicht versuchen, sich zu wehren, die eigene Gesundheit ist wichtiger als die Tasche! Hilfreich könnte es sein, ein robustes, lautes, batteriebetriebenes Taschenalarmgerät mit einem Reißkontakt in der Mantel- oder Handtasche bei sich zu tragen und im Notfall durch dieses durch eine Reißleine auszulösen. Der Ton ist unerträglich laut und könnte die Spitzbuben vertreiben. Solche Geräte gibt es in einem Spezialgeschäft für Sicherheits- oder Alarmtechnik zu kaufen. Oder Sie bitten Ihren Enkel oder Sohn einmal im Internet bei Google unter: Taschenalarm –Amazon.de nachzuschauen, da gibt es ein so vielfältiges Angebot von ganz billig bis sehr teuer. Dann gab Frau Nitschke noch wichtige Hinweise, wie man sich Trickbetrügern im Straßenverkehr oder öffentliche Verkehrsmitteln gegenüber verhalten soll: Vorsicht, beim Anrempeln im Gedränge. Nicht reagieren auf solche platten Ansprachen wie: “Darf ich Ihnen die Tasche abnehmen?“ „Haben Sie einen Euro für mich?“ oder „Wo finde ich diese Straße“ oder ähnliche ablenkende Fragen, wenn man es nur auf Ihre Handtasche abgesehen hat. Aber ich glaube, da können Sie alle schon unschuldige Touristen von Ganoven unterscheiden und reagieren gleich entsprechend. Den plumpen Fragen an der

Tür nach einem Glas Wasser, einer Notiz für die Nachbarin oder von dem angeblichen Handwerker, der so unangemeldet plötzlich vor der Tür steht, dagegen sind wir doch inzwischen gerüstet. Und einem angeblich in Geldnot geratenen Enkel wird so schnell auch niemand auf den Leim gehen oder? Öffnen Sie Ihre Tür für Fremde nur, nachdem Sie durch den Türspion geschaut haben, benutzen Sie die Türsprechanlage vor dem Öffnen der Haustür und lassen Sie sich eine Türsperre (Kette) an der Wohnungstür anbringen, wenn Sie sie nicht schon längst haben. Öffnen Sie Ihre Wohnungstür immer nur mit vorgelegter Türsperre. An der Wohnungstür ist für a l l e Fremden Schluss!! Ein wichtiger und nützlicher Nachmittag war das im Frauentreff in der Bodelschwinghstraße, vielleicht laden Sie Ihren Kontaktbereichsbeamten auch einmal zu einer Informationsveranstaltung in Ihren Treffpunkt oder in die Begegnungsstätte ein. Frau Nitschke kommt auch gerne zu Ihnen und beantwortet Ihre Fragen in Punkto Sicherheit. Ihre Anfragen richten Sie bitte an Judith Nitschke bei der Polizei Berlin, Abschnitt 65. Tel.: 4664 – 66 50 40 oder an das Bürgertelefon: 4664- 4664. Sie bringen auch schriftliches Informationsmaterial mit. Für eine eventuelle Begleitung zur Bank oder Post beim Abholen größerer Geldbeträge für Alleinstehende wenden Sie sich bitte an den Frauentreff in Baumschulenweg,an Frau Haberkorn unter der Telefonnummer: 532 98 94.

279 64 44 – Das Berliner Seniorentelefon wurde 15 Jahre alt Vor 15 Jahren, also 1993, wurde das Berliner Seniorentelefon ins Leben gerufen. Es ist die schnellste Anlaufstelle für Berliner Seniorinnen und Senioren, wenn man mal nicht weiter weiß, Sorgen hat, einen Rat braucht oder einfach nur einmal wieder eine freundliche Stimme hören möchte, die einem zuhört. Eine sehr nützliche Einrichtung, die unter der Telefon-Nummer 279 64 44 allein im vergangenen Jahr über 400 Mal in Anspruch genommen wurde. Als diese Einrichtung vor 15 Jahren gegründet wurde, war es ein Projekt von engagierten Studentinnen der Sozialpädagogik an der Freien Universität, die sich darum bemüht haben, generationsübergreifend eine Einrichtung zu schaffen, die hilfebedürftigen Menschen, in diesem Falle vor allem der älteren Generation, die Möglichkeit zu geben, sich in Notsituationen eine schnelle Hilfe für die Seele oder auch den Geist ins Haus zu holen. Unterstützung fanden die jungen Frauen um Martina Winkelmann nach einem Aufruf in der Zeitung bald von vielen ehrenamtlichen Berlinerinnen und Berlinern, die sich für eine solche wichtige Aufgabe schulen ließen und sich auch als Ratgeber ans Telefon gewagt haben.. Die unbekannten „Seelentröster“am Seniorentelefon sind heute von 27 bis 76 Jahre alt und immer wieder gerne bereit 1-2 Mal in der Woche diesen Telfondienst für 2 -3 Stunden zu übernehmen. Das bedeutet, das Sorgentelefon ist Montag und Mittwoch von 12.00 bis 14 Uhr und Freitag und Sonntag von 14.00 bis 16.00 Uhr erreichbar. Das Seniorentelefon ist eine Einrichtung des Humanistischen Verbandes Deutschland und jeder, der in Zukunft gerne mitarbeiten möchte, wird vor dem Telefoneinsatz geschult, muss diese ehrenamtliche Arbeit trainieren. 11 Mitarbeiter sind seit vielen Jahren dabei, 3 von Anbeginn an, wie Frau Naujoks und Herr Dr. Seifert, er übrigens aus Berlin-Johannistahl. Einmal in der Woche kommen alle in der Fehrbelliner Strasse 92 zusammen, um Probleme und ungelöste Fragen der Anrufer zu besprechen und wenn möglich, zu klären. Nachwuchs von „jüngeren“ ehrenamtlichen Rentnerinnen und Rentnern ist immer gerne willkommen. Welche Fragen stehen am Telefon im Vordergrund? Persönliche Sorgen und Nöte, Lebensängste, Einspruch gegen den Rentenbescheid, Hilfen bei Umzügen, Handwerkern oder „ wie kann ich meine Freizeit sinnvoll verbringen“. Oft auch Banalitäten, weil man einfach nur reden möchte. Alle werden ernst genommen und angehört. Rechtsauskünfte gibt es nicht. Monika Niendorf Januar/ Februar 2009

Vereinsleben

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Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt Der Verein „ViVer - Vision und Verantwortung e. V.“ und sein Engagement für Zivilcourage

Das Schicksal der Anne Frank ist weltbekannt. Mehr als zwei Jahre überlebte das jüdische Mädchen den NS-Terror während des Zweiten Weltkrieges, weil sie in einem Hinterhaus in Amsterdam versteckt war. Dem Tod im Konzentrationslager konnte sie doch nicht entgehen. Aber wer kennt die Retterin Miep Gies? Dabei war sie es, die als Sekretärin von Annes Vater Otto das Überleben der insgesamt acht Versteckten lange Zeit mit Lebensmitteln und Informationen sicherte. Auch Aristides de Sousa Mendes ist hierzulande fast unbekannt. Zu Unrecht, denn de Sousa Mendes rettete im Juni 1940 mehr als 30.000 Menschen vor Verfolgung, Misshandlung und Mord durch die Nazis. De Sousa Mendes war 1940, als Adolf Hitlers Wehrmacht Frankreich besetzte, portugiesischer Generalkonsul in Bordeaux. Seinerzeit war Portugal die einzige auf dem Landweg erreichbare Zufluchtsstätte für Verfolgte des Naziregimes aus Westeuropa. Allerdings legte der portugiesische Diktator António de Oliveira Salazar Wert auf ein gutes Verhältnis zu Nazi-Deutschland. Deshalb verbot Salazar seinen Diplomaten, Juden, Staatenlosen und anderen NS-Verfolgten Visa für Portugal auszustellen. Doch de Sousa Mendes setzte sich darüber hinweg. Als ihm der Rabbiner Chaim Kruger das Leiden der Juden im deutschen Herrschaftsbereich schilderte, nahm de Sousa Mendes keine Rücksicht auf seine persönlichen Interessen.

Diplomat selbst musste dafür teuer bezahlen. Die portugiesische Regierung entließ ihn aus dem diplomatischen Dienst. 1954 starb der einst geachtete Mann verarmt in Lissabon. Auch nach 1945 dauerte es bis 1988, ehe de Sousa Mendes in Portugal rehabilitiert wurde. Das Schicksal von Aristides de Sousa Mendes hat einige Mitglieder der SPD Alt Treptow-Plänterwald dazu bewogen, ihn mit einer FotoAusstellung bekannt zu machen. Im Februar 2008 wurde die Schau vor mehr als 150 Gästen im Rathaus Treptow eröffnet. Mit der Ausstellung soll ein positives Beispiel mutiger Zivilcourage ins Bewusstsein gerückt werden. In einer Zeit wachsenden Rechtsextremismus und neonazistischer Gewalt zeigt das Beispiel des Aristides de Sousa Mendes, dass nicht tatenlos zugesehen werden muss. Um die Ausstellung „Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt: ARISTIDES DE SOUSA MENDES - Ein Beispiel für Zivilcourage“ weiterzuentwickeln, wurde im August 2008 der Verein „ViVer - Vision und Verantwortung“ gegründet.

Bewusst setzte der damals 55-Jährige sein Amt aufs Spiel, um den Verfolgten zu helfen. Innerhalb weniger Tage stellte de Sousa Mendes jedem Verfolgten, der ein Visum haben wollte, eines aus. Das Ausstellen von Visa für Verfolgte des Naziregimes war damals keine Selbstverständlichkeit.

ViVer steht für Vision und Verantwortung. Ziel ist es, das Andenken an Menschen zu fördern, die sich mit Zivilcourage gegen Diskriminierung, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen engagieren. Dabei geht es dem Verein vor allem um die oft vergessenen Retter, die sich für Bedrängte einsetzen, wenn andere wegschauen. Aristides de Sousa Mendes war ein glänzendes Beispiel dafür.

Normalerweise wurde Geld, ein Beruf und ein Bürge im Zielland benötigt, um einreisen zu dürfen. De Sousa Mendes verlangte nichts. Der

Am 14. September 2008, dem Tag der Mahnung und Erinnerung für die Opfer des Faschismus, wurde die Ausstellung dann einem größeren Publikum in Berlin-Mitte

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Schaumann & Born GmbH Elsenstraße 6, 12435 Berlin Tel.: 533 20 40 Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick

präsentiert. In Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) war die Ausstellung dort einen Sonntag lang zu sehen und wurde in Gesprächen durch den Vereinsvorstand begleitet. Derzeit ist die Ausstellung in Berliner Schulen zu sehen, vornehmlich im Bezirk Treptow-Köpenick. Nähere Informationen zum aktuellen Standort können über den Verein erfragt werden. Die Zahl der Mitglieder bei ViVer ist von 13 bei der Gründung auf inzwischen 26 angestiegen. Sogar der ehemalige Europaabgeordnete Dr. Otto von Habsburg, der sich mit seiner Familie dank der Visa

von de Sousa Mendes selbst vor den Nazis retten konnte, wurde als Ehrenmitglied gewonnen. Seit Mitte November ist der gemeinnützige Verein nunmehr auch in das Vereinsregister eingetragen. Künftig will sich der Verein der professionellen Ausgestaltung der Ausstellung widmen, damit Sie auch in größerem Rahmen wie zum Beispiel im Berliner Abgeordnetenhaus gezeigt werden kann. Darüber hinaus geht es darum, weitere Personen und Aktionen in Erinnerung zu rufen, die beispielhaft für Engagement und Zivilcourage zugunsten Diskriminierter und Verfolgter stehen. Ein Beispiel dafür ist die Initiative des Vereins, eine Straße in Treptow nach Dora Schaul zu benennen. Schaul, die während der NS-Zeit wegen ihrer jüdischen Herkunft aus Deutschland emigrieren musste, hatte im französischen Exil im Widerstand gegen die deutsche Besatzung mitgearbeitet (Vgl. Herbst-Blatt Januar/Februar 2008, S. 19). Der Verein ViVer steht allen Interessierten offen und freut sich über neue Mitglieder oder Menschen, welche die Vereinsarbeit mit Spenden unterstützen wollen. Der Mitgliedsbeitrag liegt bei nur 1,- Euro pro Monat und ist ebenso wie Spenden steuerlich abzugsfähig. Zudem begrüßt der Verein neue Ideen oder eine Mitarbeit beim Ausbau der Ausstellung. Der Vorstand besteht aus der Vorsitzenden Katharina Stillisch und den weiteren Vorständen Joachim Born, Alexander Freier, Martin Magdziak, Maria de Pinho Bayer und Sven Wierskalla. Alle Interessierten wenden sich bitte an: ViVer - Vision und Verantwortung e. V. c/o Frau Katharina Stillisch, Dammweg 138, 12435 Berlin, Tel.: 030 / 532 55 17, E-Mail: [email protected]. Januar/ Februar 2009

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Rückblick

Gedanken zu einer Feldpostkarte Kürzlich fiel mir eine Feldpostkarte aus dem Ersten Weltkrieg in die Hände. Sie wurde am 30. März 1915 in Königsberg vom jüngsten Bruder meiner Großmutter geschrieben. Es ist eine Fotografie, auf der 19 deutsche Soldaten abgebildet sind. Alfons, der Bruder meiner Großmutter, ist der zweite kniende Soldat von links. Jemand aus der Familie hat auf seinem Helm ein kaum sichtbares Kreuz gemalt. Man sagte, dass sich Alfons aus Liebeskummer freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet hatte. Auf der Rückseite des fast 94 Jahre alten Fotos wünscht er der lieben Schwester Ella und dem Schwager Fritz ein fröhliches Osterfest und grüßt herzlichst bis zu einem frohen Wiedersehen. Zu diesem Wiedersehen sollte es nicht mehr kommen, denn auf der Rückseite des Fotos ist nachträglich folgende Zeitungsanzeige aufgeklebt worden: „Fern von der Heimat starb am 24. Mai den Heldentod fürs Vaterland unser lieber Bruder und Mitgründer des Vereins Alfons Wassermann im blühenden Alter von 23 Jahren. Dies zeigen wir zu seinem heutigen Geburtstage an und werden sein Andenken stets in Ehren halten. Die Mitglieder des Theater-Vereins Edelweiss 1912. I. A. Ella Micke, als Schwester. Fritz Micke, als Schwager.“ Alfons ist knapp zwei Monate nach dem Schreiben dieser Karte gefallen. In unserer Familie wurde erzählt, dass eine Metallkassette, in der Alfons in der Küche seiner Eltern einige persönliche Dinge aufbewahrte, eines Tages aus unerklärlichen Gründen klapperte. Später stellte sich heraus, dass das wohl in dem Moment geschah, als ihn auf dem Schlachtfeld die tödliche Kugel traf. Wie sinnlos war doch der Tod von Alfons und all der anderen Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Gelernt hatte man nichts daraus; bald wurde in einen noch grausameren Krieg gezogen. Und heute sind wieder deutsche Soldaten in Ländern, in denen sie nichts verloren haben. Einige sind bereits im Sarg zurückgekehrt. Tristan Micke, 12437 Berlin

„Herbst-Blatt“ online

Sportlerehrung des Bezirks Treptow-Köpenick 2008 Am 5. Dezember 2008 fand die alljährliche Sportlerehrung des Bezirkes Treptow-Köpenick in den Räumen des Sportamtes in der Sportpromenade 3, 12527 Berlin statt. Der Bezirksstadtrat Bürgerdienste, Bildung und Sport Svend Simdorn konnte wieder Sportlerinnen und Sportler aus unserer Region Treptow-Köpenick mit weltweiten Erfolgen begrüßen. Mit einer Vielzahl von erfolgreichen Olympia-, Weltmeister- Europa- und Deutschen Meisterschafts-Teilnehmern ist der Bezirk wieder einer der erfolgreichsten sportlichen Regionen

Europas, was auch die ausgezeichnete Arbeit der Trainerinnen und Trainer, Übungsleiterinnen und Übungsleiter in den Sportvereinen und die Unterstützung durch den Bezirk wieder spiegelt. Unsere Sportlerinnen und Sportler des Bezirkes TreptowKöpenick erreichten im Sportjahr 2008 bei Olympia in Peking 5 Medaillen, 12 Medaillen bei Weltmeisterschaften, 34 Medaillen bei Europameisterschaften und 220 Medaillen bei Deutschen Meisterschaften. Damit haben unsere Sportlerinnen und Sportler des Bezirkes Treptow-Köpenick einen maßgeblichen Anteil am 1. Platz der Sport-Städte beim bundesweiten Vergleich geleistet, der vor wenigen Tagen bekannt gegeben wurde. Abé, Tel. 90297-4406

Um allen jenen zu helfen, die das „Herbst-Blatt“, Treptow & Köpenick, die Zeitung nicht nur für Senioren, nicht erhalten haben, hat es der „Friedrichs-hagener Schirm“ im PDF-Format ins Internet gestellt. Unter www.friedrichshagen.net/soziales/fuer-senioren.html findet man mehrere Ausgaben, auch die neuste des „Herbst-Blattes“. d.R.

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Januar/ Februar 2009 Hrerbst-Blatt Trepotow & Köpenick

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Ehrenamt von links nach rechts:

Esplanade Singapur, Kulturzentrum in Form einer Stachelfrucht (Durian) Wahrzeichen von Singapur: Merlion [Zusammensetzung aus den englischen Wörtern „Mermaid“ (Meerjungfrau) und „Lion“ (Löwe). Das Fabelwesen mit Löwenkopf und Fischkörper symbolisiert die Verbundenheit zum Meer sowie Furchtlosigkeit und Stärke

Freiwilliges Engagement im fernöstlichen Land der Kontraste: Singapur Von Anne Brüning Anne Brüning ist seit Mai 2008 im STERNENFISCHER Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick als Freiwilligenkoordinatorin tätig. Im Rahmen ihres Studiums der Sozialpädagogik und Sozialarbeit absolvierte sie ein Praxissemester in Singapur. In der Einrichtung Beyond Social Services wurde sie für vielfältige Bereiche eingesetzt. Darüber hinaus engagierte sie sich im FreiwilligenmanagementEntwicklungkomitee der Organisation. Freiwilliges Engagement – hierzulande auch häufig als Ehrenamt bezeichnet - steht hoch im Kurs. Laut einer repräsentativen Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend engagiert sich 36% der in Deutschland lebenden Bevölkerung regelmäßig freiwillig für die Gesellschaft (Freiwilligensurvey 2004, siehe auch: http://www.bmfsfj.de/Kategorien/Forschungsnetz/ forschungsberichte,did=73430.html). In Zeiten, in denen interkulturelle Vielfalt nicht mehr nur ein Begriff ist, sondern vielerorts gelebt wird, lohnt es sich, einmal über die eigenen Landesgrenzen hinweg zu schauen. Der südostasiatische Insel- und Stadtstaat Singapur (sanskrit.: Löwenstadt) wird in diesem Beitrag in den Fokus gestellt. Da soziales Engagement im singapurischen Bildungssystem verankert ist, lernen die Menschen bereits in jungen Jahren (Sekundarstufe), sich für ihre Mitmenschen einzusetzen. Dadurch sollen der soziale Zusammenhalt und das gemeinschaftliche Verantwortungsgefühl sowie wichtige soziale Kompetenzen beim Einzelnen gefördert werden. Das freiwillige Engagement von Privatpersonen in gemeinnützigen Einrichtungen spielt in Singapur eine bedeutsame Rolle. Sie helfen in allen erdenklichen Bereichen von der Veranstaltungsorganisation über die Familienhilfe bis hin zu abenteuerpädagogischen Projekten in Schulen. Laut einer statistischen Erhebung des National Volunteer & Philanthropy Centre (Nationales Zentrum für Freiwillige und Menschlichkeit; seit 1999 die zentrale Einrichtung Singapurs zur Förderung und Entwicklung des freiwilligen Engagements in allen gesellschaftlichen Bereichen) haben im Jahr 2008 16,9 % der privaten Bürger Singapurs 45 Millionen Stunden Zeit und Arbeitskraft freiwillig für gemeinnützige Zwecke eingesetzt. Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis der Studie betrifft die individuelle Spendenbeteiligung, die im letzten Jahr bei 91% lag. Umgerechnet wurden zirka 497 Millionen Euro durch Einzelpersonen an gemeinnützige Einrichtungen verschenkt. Von den freiwillig engagierten Menschen haben

sogar 98% zusätzlich Geld gespendet. Bei der Frage nach den vorrangigen Gründen für das Engagement und Spenden zeigte sich die Überzeugung, dass die konkrete gemeinnützige Tätigkeit in hohem Maße sinnvoll ist, als ein vorrangiger Motivationsfaktor. Das bürgerschaftliche Engagement ist auch in vielen Wirtschaftsunternehmen Singapurs ein integraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Wie selbstverständlich nehmen diese ihre Rolle als Bürger der Gesellschaft wahr, indem sie soziale Projekte ins Leben rufen, diese unterstützen u. Ä. Eines davon ist der alljährlich stattfindende MILK Run, bei dem 2008 10.053 Unternehmensmitarbeiter, Kinder, Jugendliche und Privatpersonen freiwillig teilgenommen haben. Bei dieser Veranstaltung geht es in erster Linie darum, Spender und Sponsoren für zahlreiche Projekte zugunsten benachteiligter Minderjähriger zu gewinnen sowie den Teilnehmenden ein gemeinschaftliches Erfolgserlebnis zu ermöglichen, das sie durch die Bewältigung einer vorgegebenen Laufdistanz gewinnen. Durch den letzten MILK Run konnten zirka 680.000 Euro für die Hilfsprojekte eingebracht werden. Auch in Deutschland werden zahlreiche Spendenaktionen und Projekte zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements von Einzelpersonen, Initiativen, gemeinnützigen und staatlichen Institutionen sowie Unternehmen ins Leben gerufen. Beispielsweise gibt es immer mehr Schulen, die sogenannte Service Learning Programme erfolgreich umsetzen. Die seit 2008 bestehende Grünauer Gemeinschaftsschule in Treptow-Köpenick ist eine davon. 49 Siebentklässler engagieren sich derzeit in den verschiedensten sozialen Organisationen in Treptow-Köpenick einmal wöchentlich für 2 Stunden. Unterstützung für dieses Programm erhält die Schule durch die Freudenberg Stiftung und das STERNENFISCHER Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick. Es wird deutlich, dass freiwilliges Engagement sowohl in Deutschland als auch in Singapur als bedeutende Ressource angesehen wird, die es gemeinsam zu fördern gilt. Sie hat die Fähigkeit, eine Gesell-

Singapur

– Fakten und Zahlen Einwohner: ca. 4,8 Millionen - hauptsächlich Chinesen, Malaien, Inder Größe: ca. 682 km² Regierungsform: parlamentarische Demokratie Arbeitslosenquote: ca. 2,2 %

Figur eines Chinesen zum Markt, anlässlich des Chinesischen Neuien Jahres

schaft zu stärken und zu verändern, da Zusammenhalt und Vertrauen durch sie entstehen. Anne Brüning Freiwilligenkoordinatorin STERNENFISCHER Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick Müggelheimer Str. 13, 12555 Berlin Telefon: 030/24 35 85-76 Fax: 030/24 35 85-75 http://www.sternenfischer.org

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Feuilleton

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Ulrich Stahr

Die Schildhorn-Sage des Jaxa von Copnic Jaxa-Denkmal am Schildhorn im Jahr 1904 Die Hufe des Pferdes donnerten über das märkische Land. Aus den Nüstern wehte weißer Schaum. Die Anstrengung ließ die Halsadern dick anschwellen. Mit äußerster Kraft raste das edle Tier dahin, geschunden-getrieben vom geharnischten Reiter, dem, der Stolz gebrochen, die Furcht im Nacken saß. Fürst Jaxa von Copnic war auf der Flucht. Wie wild ritt er am linken Havelufer entlang, um in Spandau die rettende Brücke zu erreichen, die ihn nach Osten in sein Reich und damit in Sicherheit führen würde. Noch waren die feindlichen Verfolger nicht an ihn herangekommen. Er wusste, dass sie nach seinem Leben trachteten, so wie nach dem seiner Kampfgefährten, mit denen er gen Brennabor (Brandenburg) vorgegangen war und die Stadt 1150 (nach Christus) erobert hatte. Doch die zurückgeschlagenen Landeskinder riefen Freunde aus nah und fern zu Hilfe. Dadurch wandte sich das Kriegsglück. Nun war - sieben Jahre später er, der große Wendenfürst, der raue Jaxa von Copnic und Herr über das ganze östliche Havelland, ein Flüchtling geworden. Noch stärker trieb er sein Pferd an. Angst, Wut und Schmach zerfraßen seine Gedanken. Deshalb bemerkte er auch zu spät, dass er zwar weiter dicht am Havelufer Richtung Norden dahinpreschte, aber nun auf eine Landzunge gekommen war, die plötzlich spitz zulief und im Wasser endete. Wild riss er sein Pferd herum. Zurück. Konnte er es noch schaffen, vor seinen Verfolgern wieder den richtigen Weg einzuschlagen? Er versuchte es. Doch, nein. Es war zu spät. Der Wendenfürst saß in der Falle. Vor sich und zu seiner Rechten nun auch: triumphierende Feinde. Hinter sich und zur Linken: das Wasser der Havel. Schon hörte er die Rufe: „Nun haben wir ihn im Sack!“ Lange sollte dieses Zipfelchen Erde dann auch „Der Sack“ heißen. Der Feinde wurden immer mehr. Schwerter blitzten. Lanzen richteten sich auf ihn, bereit ihn zu durchdringen. Da brachte Jaxa von Copnik sein Pferd so plötzlich zum Stehen, dass es sich hoch aufbäumte, ehe es mit zitternden Flanken schweißtriefend zur Ruhe kam. Jaxa musterte in einem Augenblick sein feindliches Umfeld: die Krieger, das Wasser. Und rasend schnell schossen ihm die Bilder der Geschehnisse der letzten Zeit durch den Sinn. 1200 Jahre waren seit Christi Geburt vergangen. Im Spree- und Havelland lebten die aus dem Osten gekommenen slawischen Wenden. Sie siedelten meist in Fischerdörfern, denn die Flüsse boten viel und gute Nahrung, genau so wie die weiten und wildreichen Wälder allüberall. Größere Ansiedlungen gab es nur wenige in diesem von Wasser, Sümpfen, Urwald und dürrer Heide geprägten Land: Brennabor, Spandowe, Berlin, Cölln, Copnic, die Herrschersitze ausgestattet und geschützt durch festungsartige Burgen. Sprewanenfürst Jaxa hatte seine Burg auf der Insel

in Copnic, die man später Schlossinsel nennen würde. Er herrschte über das Land rechts von Havel und Nuthe. Links davon gebot ein Verwandter über Leben und Tod: der Hevellerfürst Pribislaw. Der war zum Christentum übergetreten und hatte sich auf den deutschen Namen Heinrich taufen lassen. Pribislaw lebte allerdings in Furcht, dass - da er kinderlos war - nach seinem Tod sein Verwandter Jaxa sein Erbe antreten und das Land wieder dem Wendengötzen Triglaw ausliefern würde. Deshalb beschlossen er und seine listige Frau Petrussa heimlich, einen seiner westlichen Nachbarn, Albrecht den Bären, zum Erbfolger zu machen. Gedacht, gesagt, getan. Nach Pribislaws Tod im Jahre 1150 wurde Albrecht der Bär benachrichtigt. Der kam schnellstens mit einer großen Ritterschar nach Brennabor, bevor Jaxa vom Tod seines Verwandten erfuhr. Jaxa schäumte vor Wut und sann auf Rache. Seinen Getreuen verkündete er: „ Die Deutschen haben mir mein Erbe geraubt. Mit Betrug. Einem fremden Herrn soll ein Teil meines Volkes gehorchen. Einen fremden Gott sollen sie anbeten. Wer das nicht will, der schwöre, mir zu gehorchen, wenn die Zeit gekommen ist“. Das schworen in der Burg Copnic seine Getreuen. Die Zeit kam bald. Albrecht der Bär war auf Reisen und mit ihm viele seiner Ritter. Jaxa und seine Streitmacht eroberten mit Hilfe von Verrat Brennabor leicht und zerstörten die christlichen Kirchen. Der überrumpelte Albrecht der Bär aber rief die Herrscher seiner deutschen Nachbarreiche zu Hilfe: „Ich kann den Bauern Land geben, den Bürgern Städte bauen, den Mönchen Klöster errichten, den Rittern Ruhm im Kampf gegen Heiden. Helft mir zu Ehren Gottes und unseres Heilandes!“ Und viele Ritter kamen und traten gegen Jaxa an, vor allem die Mannen des Erzbischofs von Magdeburg. Diesem Aufgebot war der Wendenfürst Jaxa nicht gewachsen. Am 11. Juni 1157 (heute als Geburtsstunde Brandenburgs genannt) musste Brennabor wieder aufgegeben werden. Jaxa und sein Heer wendischer Krieger wurden vernichtend geschlagen, die Überlebenden in der Verfolgung getötet oder in alle Winde zerstreut. Jaxa von Copnic war schließlich allein übrig geblieben, immer noch mit der Fahne seines Gottes Triglaw in der Hand. Und nun war er, auf der Suche nach einem Übergang über die Havel, um zurück in sein Stammland zu kommen, zwischen Gatow und Pichelsdorf in die Falle geraten. Das alles raste ihm in Bruchteilen von Sekunden durch den Kopf. Dann war sein Entschluss gefasst. Hoch hob er sein Banner und rief: „Triglaw, Gott meiner Väter, hilf mir jetzt in höchster Not!“ Dann gab er seinem Pferd die Sporen und riss es in das Wasser der Havel hinein, um das andere, das rettende Ufer zu erreichen. Das Pferd arbeitete tapfer

gegen Wasser und Strömung an. Doch mitten im Fluss, der sich dort zu einem See ausweitete, sanken Ross und Reiter tiefer und tiefer. Kaum konnte das Pferd Maul und Nüstern noch über Wasser halten. Da rief Jaxa noch einmal: „Triglaw, verlass jetzt deinen treuen Diener nicht!“. Aber Triglaw half nicht. Jaxa fühlte das Wasser über seinem Harnisch schon an seinem Hals emporsteigen. Da kam ihm ein letzter, vielleicht rettender Gedanke. Er warf das bisher fest umklammerte Triglaw-Banner weg und flehte laut: „Christus, wenn du der wahre Gott bist, dann rette mich - und ich will Dein Diener sein!“ So rief in Todesnot der stolze Wendenfürst und hielt seinen Schild hoch über seinen Kopf. Und, so ist überliefert, das Wunder geschah! Jaxa vermeinte zu spüren, wie der Schild und er angehoben wurden, das Pferd kam zu neuer Kraft, plötzlich fasste es mit den Hufen Grund und bald stieg es, wieder an einer Landzunge, aus dem Wasser. Sie standen gerettet vor großen Eichen. Jaxa sprang vom Pferd, kniete nieder und erneuerte sein Gelübde. Dann befestigte er Schild und Horn am stärksten Baum als Zeichen für Frieden und Übertritt zum christlichen Glauben. Theodor Fontane wörtlich: „Seinen Schild aber, den der Finger Gottes berührt, ließ er dem Ort, wo das Wunder sich vollzogen hatte. Der Schild des Heiden war ihm zum Glaubensschild geworden.“ Ermattet von Kampf und Flucht, doch erfüllt von neuer Zuversicht, ritt er zurück nach Copnic. Zum christlichen Glauben führte er auch seine Untertanen. Mit seinem Nachbarn Markgraf Albrecht lebte er von nun an in Freundschaft und Ruhe. Jaxa von Copnic, Fürst der slawischen Sprewanen, war Gegenspieler von Albrecht dem Bären, der die Mark Brandenburg im Jahr 1157 gründete. Jaxa von Copnic verdanken wir, dass Köpenick schon damals über seine Grenzen hinaus Aufmerksamkeit erfuhr. Er ist somit der bekannteste Urvater unseres schönen Ortes. Die erste urkundliche Erwähnung Köpenicks steht in einer Urkunde des Markgrafen von Meißen, Konrad II., datiert vom 10.02.1209. Die Burg auf der Schlossinsel war zu jener Zeit bereits im Besitz der Dynastie deutscher Markgrafen der Ostmark (Lausitz), der Wettiner. Die Landzunge an der Havel in Berlin-Grunewald, die - der Sage nach - im Leben des Jaxa von Copnic eine Rolle spielte, heißt auch noch heute „Schildhorn“. Ein Denkmal in Form einer hohen Säule erinnert „Am Schildhorn“ an die Jaxa-Sage. Der Jaxa-Turm in Gatow, Kennzeichen der vermuteten Absprungstelle des Wendenfürsten in die Havel, scheint heutzutage allerdings dem endgültigen Verfall preisgegeben.

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Technikgeschichte

Dem Flugpionier, Hugo Junkers, zum 150. Geburtstag Von Heinz Stange

Vor 150 Jahren, am 3.Februar 1859, wurde Hugo Junkers in Rheydt (heute Mönchengladbach) geboren. Er besuchte die Gewerbeschule in Barmen und studierte an den Technischen Hoch­schulen in Berlin, Karlsruhe, und Aachen. Besonderen Einfluss übte auf ihn der Berliner Prof. Slaby aus. Er war es auch, der später 1888 Junkers einem Dessauer Unternehmen empfahl. Bis 1892 arbeitete Junkers dort als Konstrukteur. Er grün­dete dann eine eigene Firma in Dessau, die Kalorimeter und Gasbadeofen produzierte. Mehrere Patentanmeldungen folgten auf dem Gebieten Wärmetechnik und Motorenbau. Bekannt durch seine Erfindungen erhielt er 1897 eine Professur für Thermo­dynamik in Aachen. 1898 heiratete Junkers. Er zeugte in seiner Ehe 12 Kinder (5 Söhne,/ 7 Töchter). In Aachen lernte er Prof. Reisner kennen, der dort mit Flug-Apparaten experimentierte. Er forderte 1909 Junkers zur Mit­arbeit auf. Der Beitrag von Junkers war die Gestaltung der Tragfläche. Es wurde die erste freitragende Metalltragfläche. Der FlugApparat wurde 1912 fertiggestellt und von Aachen nach Berlin-Johannisthal zu erfolgreichen Flugversuchen überführt (7.8.1912). Diese Wellblech-Tragflächenkonstruktion war der Start für die einzigartige Flugzeugbauer-Karriere des Prof. Hugo Junkers. Er wurde ein Wegbereiter der Luftfahrt, ihr großer Erfinder und Pionier des Metallflugzeugbaues. Seine Maxime war: „Es genügt nicht als Erfinder eine Idee in die Welt zu setzen und Patente darauf zu nehmen. Wir müssen weitergehen und planmäßige Forschungsarbeit zur erfolgreichen Realisierung dieser Idee zu betreiben. Wie müssen durch tech­ nisch-wirtschaftliche Forschungsarbeit das Produkt für die Praxis reif (und brauchbar) machen“. Als der reife Prof. Junkers damals durch verschiedene Umstände mit den Anfängen des Motorfluges konfrontiert wurde hatte er 3 geniale Ideen. Ideen in einer Zeit als die Flugzeuge alle aus Holzleisten, Papier, Pappe. Leim und Leinwand sowie Drahtverspannungen für die dünnen Tragflächen bestanden. Die Antriebe waren schwachbrüstige Benziner. Er aber hatte dazu 3 Grundideen die da waren: Das Ganzmetallflugzeug, die dicke Tragfläche und der Schwerölmotor. Diese Ideen waren seine Ziele, deren Erreichung er alles unterordnete. Selbst als

Bellmann Bestattungen

er sich auf dem Erfolgsweg befand und mehrere einschlägige Fabriken besaß, waren diese dazu da, die finanziellen Mittel für seine Forschungen und den Versuchsmusterbau zu erbringen. So war er eigentlich nicht; oder nur nebenbei der Flugzeug­fabrikant mit Werken in Dessau, USA, Schweden, UdSSR, und Japan. Nein, er war immer der große Erfinder, Forscher und Neuerer, der ständig an der Vervollkommnung und Verbesserung seiner Grundideen arbeitete und gleichzeitig nebenbei deren erfolgreiche Anwendung organisierte. So wurde er neben­bei zum eigentlichen Vater der friedlichen Welt-Luftfahrt. Vergessen wir nicht, in Dessau wurden gut 60 Flugzeugkonstruktionen entworfen, entwickelt und teilweise gebaut. Darunter die 2 großen Erfolge F13 (1919) und Ju52/3m(1931) Die Ju52/3m wurde 1937 auf allen Kontinenten von mindestens 27 Luftverkehrs-Gesellschaften geflogen. Die deutsche Lufthansa hatte 1937 110 Exemplare dieses Typs. Ja sie fliegt, sogar heute noch in Berlin. Als der älteste Verkehrsflughafen der Welt, Berlin-Tempelhof, Ende Okt. 2008 geschlossen wurde, gehörte zu den letzten Maschinen,die von dort zum Abschied starteten neben dem legendären US-Rosinenbomber, auch die alte Tante Ju, die Ju52/3m Doch nun weiter zum persönlichen Schicksal von Prof. Junkers. Seine Dessauer Betriebe waren in der Weltwirtschaftskrise 1931/ 1933 in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Zur Verbesserung der Zahlungsbilanz sollte Prof. Junkers alle auf seinen Namen eingetragenen Forschungspatente auf die Dessauer Werke zur Verrechnung übertragen. Was er aber ablehnte. Die neuen Machthaber (Nazis) forderten 1933 des­gleichen. Er lehnte wieder ab. Durch politische Erpressung (wegen Zusammenarbeit mit der SU usw. usf.) wurde er soweit zurechtgebogen, dass er in der Nacht vom 17./18. Okt.1933 einen vorgelegten Verzichtsvertrag unterschrieb. Er mußte seinen Reisepass abgeben und erhielt Bayrisch-Zell als Aufenthaltsort zugewiesen. Hier verstarb er nach weiteren Einschränk­ungen am 3.Februar 1935. Ein Genius der Luftfahrt war still, leise und verbittert abgetreten. Aber sein Name war so hell-leuchtend der Zu­kunft zugewandt, dass man es für angemessen hielt, die Strahlekraft

des Wortes „Junkers“ weiter als Werksnamen und Typenbezeichnung von Flugzeugen aus Dessau zu nutzen. Literatur: Günter Schmitt: Hugo Junkers und seine Flugzeuge. Verlag: Transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1986

Inh. Ute Bellmann Fachgeprüfte Bestatterin

Mitglied der Berliner Bestatter-Innung

Bouchéstraße 17 12435 Berlin

Tag & Nacht 536 999 20  548 007 23 www.bellmann-bestattungen.de

Montag - Freitag 9 - 17 Uhr, Sonnabend nach Vereinbarung Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick



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HB-Verteilerstellen Zentrale Verteilungsstellen des „Herbst-Blattes, Treptow & Köpenick“ Adlershof

Ambulantes Reha-Zentrum Adlershof Florian-Geyer-Str. 109, 12489 Berlin Tel.: 67 89 40 30 Anna-Seghers-Gedenkstätte, AnnaSeghers-Str.81, 12489 Berlin Tel.: 677 47 25 Apotheke in der Marktpassage, Dörpfeldstraße Tel.: 67 19 83 30 Diakonie-Station, Radickestr.48, 12489 Berlin Tel.: 65 47 20 10 DRK Kreisverband Neukölln-Treptow e.V., Sozialstation Süd/Ost, Radickestr. 48. 12489 Berlin. Tel.: 68 98 81-0 IABW, Institut für Arbeitsmarktforschung und berufliche Weiterbildung e.V., Adlergestell 107, 12439 Berlin Tel.: 67 80 49 85 Knut‘s-Sauna-Center, Straße am Studio, Praxiszentrum, 12489. Tel.: 63 92 23 61 Kulturzentrum Alte Schule, Dörpfeldstraße 54, 12489 Berlin Tel.: 67 89 28 86 Röhnicke, Arndtstr. 32, 12489 Berlin. Tel.: 677 13 74 Pflege-Vital Beate Langer GmbH, Florian-Geyer-Str. 97, 12489 Berlin. Tel.: 63 97 90 18 Sozialamt Treptow-Köpenick, Hans-Schmidt-Str.18 Tel.: 90297 23 08

Altglienicke

Altglienicker Bürgerzentrum, Seniorenbegegnungsstätte, Ortolfstr. 182, 12524 Berlin Tel.: 90297 67 17 Katholisches Pfarramt Maria Hilf, Lianenweg 20, Tel.: 673 12 30 Evangelische Gemeinde, Köpenicker Straße 35, Tel.: 672 83 81 Dr. Wolfgang Storost, Volkssolidarität, Semmelweisstraße 15 B, 12524 Berlin. Tel.: 67 89 72 23 Hephatha, Seniorenresidenz, Normannenstraße 7, 12524 Berlin. Tel.: 67 97 58 73

Alt-Treptow

Das Tabakhaus im Park Center Treptow, Elsenstraße 111-113, 12435 Berlin Tel.: 53 21 10 07 Fitness am Park, im Park Center. Elsenstraße 111-113 Tel.: 536 38 00 Mobiler PflegeDienst, Elsenstraße 6, 12435 Berlin Tel.: 5 33 20 40 SFS Karl-Kunger-Str.30 im „Gerard Philipe“, 12435 Berlin, Tel.: 5 33 78 22 Nachbarschaftsgalerie der KungerKiezInitiative, Karl-Kunger-Straße 15, 12435 Berlin Alt-Treptow.

Tel. 030-5336392

Baumschulenweg

Arztpraxis Dr. Heine, Ernststr. 1, 12437 Berlin Tel.: 532 86 06 Begegnungsstätte PRO, Kiefholzstraße 275, 12437 Berlin Tel.: 532 86 44 Blumenhaus Süd, Kiefholzstr. 221 a 12437 Berlin (Parkplatz Friedhof) Büchereck Baumschulenweg GbR, Baumschulenstr. 11/ Eingang Behringstraße, 12437 Berlin, Tel.: 53 21 61 32 Club im Kietz, Rodelbergweg 9, 12437 Berlin, Tel.: 5 32 41 67 Evangelische Kirchengemeinde Baumschulenweg, Baumschulenstraße 82, 12437 Berlin, Tel.: 5 32 81 96 Frauentreff Treptow, Bodelschwinghstr. 19, 12437 Berlin Tel.: 532 98 94 Kulturbund Treptow e.V., Ernststr. 14 /16, 12437 Berlin, Tel.: 53 69 65 34 SFS Kiefholzstr.274 im Treptow-Kolleg, 12437 Berlin, Tel.: 5 32 00 95 Stern-Apotheke, Baumschulenstraße 96, 12437 Berlin. Tel.: 53 02 78 66 VHS Treptow, Baumschulenstr. 81, 12437 Berlin Volkssolidarität e.V. Glanzstraße 2, 12437 Berlin, Tel.: 5 32 84 44 WBG Treptow-Nord, Kiefholzstr. 289, Tel.: 536 35 60

Bohnsdorf

Evangelische Gemeinde Bohnsdorf, Reihersteg 36/38, 12526 Berlin, Tel.: 676 10 90 Kulturküche, Dahmestraße 33, 12526 Berlin Seniorenbegegnungsstätte Dahmestr. 35, 12526 Berlin Tel.: 676 33 93 Katholisches Pfarramt St. Laurentius, Grottewitzstraße 15 Krankenhaus Hedwigshöhe, Höhensteig 1, 12526 Berlin Tel.: 6741-0 Sen.-Zentrum St. Michael, Höhensteig (neben Krankenhaus Hedwigshöhe)

Friedrichshagen

Begegnungsstätte Bärentreff. Stillerzeile 123, 12587 Berlin, Tel.: 65482934 Bürgeramt 3, Myliusgarten 20, 12587 Berlin. Tel.: 90297-36 00 Sozialstiftung Köpenick, Seniorenzentrum Werlseestraße 39a Tel.:644 22 27/28 Seniorenfreizeitstätte Müggelseedamm 244, 12587 Berlin SFS Vital, Fürstenwalder Damm 474 12587 Berlin Tel.: 64 48 87 24

Grünau

Bürgerhaus Grünau. Regattastraße 141. 12527 Berlin. Tel.: 674 43 48

Hessenwinkel

Nachbarschaftszentrum, Fürstenwalder Allee 366, 12589 Berlin; Tel.: 648 60 90

Johannisthal

Pflegeheim Treptow-Johannisthal, Südostallee 212, 12487 Berlin Evang. Kirchengemeinde Joh’thal, Sterndamm 90, 12487 Berlin Heimatmuseum Treptow, Sterndamm 102, 12487 Berlin, Tel.: 90297 5629 SFS im Rathaus Johannisthal , Sterndamm 102, 12487 Berlin Tel.: 6172-5665 Seniorenbegegnungsstätte Sterndamm 124, 12487 Berlin (Johannisthal pharma „plus“, Sterndamm 31, 12487 Berlin Tel.: 46 99 88 99 Zahnarztpraxis Dr. Kunze, Pilotenstraße 14, 12487 Berlin. Tel.: 631 70 32

Köpenick

Frauentreff an der Wuhlheide. Rathenaustraße 38, 12459 Berlin. Tel.: 595 80 30 Förderverein Lokale Agenda 21, Rudower Straße 51, 12557 Berlin Tel.: 686 44 24 Haus der Begegnung, Wendenschloßstr.404, 12557 Berlin, Tel.: 65488114 Lotto-Toto-Zeitungsvertrieb Thomas Klemke, Oberspreestraße 148, 12557 Berlin Tel.: 65 47 24 21 Mediathek, Jägerstr.1-2, 12555 Berlin, Tel.: 655 73 49 Nachbarschaftstreff Am Wiesengraben, 12557 Berlin Seniorenzentrum Bethel Köpenick, Alfred-Randt-Str.23, 12559 Berlin, Tel.: 65 89 50 Rathaus Köpenick, Pressestelle, Bürgerberatung, Alt-Köpenick, 12555 Berlin Seniorentreffpunkt „Charlotte“, Charlottenstraße 17 c, 12557 Berlin Stephanus-Seniorenzentrum, Müggelspree (ehemals Daniel Vergara), Salvador-Allende-Straße 91 12559 Berlin Tel.: 030 - 343 541 0 STERNENFISCHER, Müggelheimer Straße 13. 12555 Berlin. Tel.: 23 36 29 98 Thalia-Buchhandlung im FORUM Köpenick, Bahnhofstraße Tourismusverein Berlin Köpenick/ Treptow e.V., Schlossplatz, 12555 Berlin, Tel.:655 75 50 Wuhletreff, Köpenick-Nord, Zum Wuhleblick 18, 12555 Berlin Tel.: 652 72 71

Herbst-Blatt, Treptow & Köpenick

Niederschöneweide

Zentrum Schöneweide, Schnellerstraße, Lotto-Annahme. Bürgerberatung, Michael-BrücknerStr. 1, 12439 Berlin Geriatrische Tagespflege, Schnellerstraße 94, 12439 Berlin, Tel.: 6 71 52 62 Hörakustik Lehmann, Spreestraße 23, 12439 Berlin, Tel.: 6 36 46 46 offensiv ‘91, Hasselwerderstr. 38-40 Tel.: 63 90 25 81 Geschäftsstelle der Linken, Brückenstraße 28, 12439 Berlin Tel.: 42 02 31 16 Pflegewohnheim Lebenswerk “Spreeufer”, Bruno-Bürgel-Weg 1-5 Tel.: 666 549 20 Ratz-Fatz, Schnellerstr. 81 Tel.: 67 77 50 25 Selbsthilfezentrum Eigeninitiative, Fennstr. 31, 12439 Berlin Tel.: 631 09 85

Oberschöneweide

Generationsklub KES, Plönzeile 7, 12459 Berlin Tel.: 902 97 54 15 VHS Köpenick, Plönzeile 7, 12459 Berlin. Tel.: 535 17 15 Sonnenapotheke, Wilhelminenhofstr. 30, 12459 Berlin. Tel.: 5376785

Plänterwald

Augenarztpraxis, Dr. Lemke, Galileistraße 31, 12435 Berlin, Tel.: 5 33 70 26 Dr. Andrea Lüder, Gynäkologin, Ärztehaus Galileistraße 31, 12435 Berlin, Tel.: 5 33 77 03 Luna-Apotheke, Am Treptower Park 40, 12435 Berlin, Tel.: 53 69 81 00 Rathaus Treptow, BVV-Büro, Sozialausschüsse, Pförtner, Neue Krugallee 4, 12437 Berlin

Andere Stadtbezirke KreuzbergFriedrichshain

Seniorenamt, Yorkstraße

Nachbarschaftsheim, Urbanstr. 21 Pflegestation, Urbanstr. 131 SFS Falckensteinstraße, Falckensteinstr. 6 Tel.: 22 50 32 30 Seniorenwohnhaus Gitschinerstr.38

Neukölln

Haus Rixdorf, Seniorenheim, Delbrückstr.25

Mitte

junge Welt-Ladengalerie, Torstraße 6, 10119 Berlin. Tel.: 53 63 55-54/ 56



Januar/ Februar 2009

Kleine Bestandsaufnahme 800 Jahre turbulente Geschichte einer Stadt – die sind kaum zu fassen! Nun ja, Köpenick ist seit 1920, seit der Berliner Eingemeindung, keine eigenständige Stadt mehr, aber die Jahrhunderte lange Entwicklung dieses Stückchens von Berlin hat es in sich. Lassen wir dieses Jubiläum Anlass sein, uns Gedanken über das Werden unseres Stadtbezirkes zu machen, um einer friedvollen, erfolgreichen Zukunft entgegengehen zu können. Rechtzeitig, gleichsam als Kompass und Kompendium, erschien der vom Heimatverein herausgegebene Jubiläumssammelband im trafo-Verlag (Abb.Mitte). In 32 Beiträgen führen 24 sachkundige Autoren in die Vergangenheit. Der Heimatforscher Kurt Wernicke bietet den Überblick und schafft immer wieder Zusammenhänge und der Archäologe Gunnar Nath lässt Steine, Knochen und andere Sachzeugen reden. Vor uns liegt kein Buch, das man in einem Zuge verschlingt, sondern man wird es immer wieder und zu manchem Thema extra wiederholt befragen. Ob es dabei um die Verteilung der Ländereien, um Machtkämpfe oder Herrschaftsansprüche geht, oder um die Besiedlung. Wann hat wer wo gewohnt? Woher kamen sie, welche Berufe übten sie aus? Wie war das damals mit der Französischen Kolonie in Köpenick? Warum haben sich die Maulbeerbaumplantagen nicht gehalten? Aribert Giesche führt uns; wie er übrigens auch die familiäre Herkunft von Mutter Lustig aufklärt. Dass die Frauen in dem Band nicht zu kurz kommen, dafür sorgt Claudia von Gélieu in ihrem Beitrag über die Köpenicker Wäscherinnen.(Schade, dass das ehemalige Wäschereimuseum aus finanziellen Gründen die Stadt verlassen hat.) Unter den einzelnen bedeutsamen Persönlichkeiten, die in dem Band behandelt werden, befindet sich Hans Hermann von Katte, der Jugendfreund des späteren Königs Friedrichs II., der auf Befehl Friedrich Wilhelms I vor den Augen seines Sohnes enthauptet wurde.(Ulrich Stahr). Dass auch der Politiker und Publizist Arnold Ruge auf Schloss Köpenick inhaftiert war, erfährt der Leser aus dem Beitrag von Martin Küster. In ihrem Grußwort an die Leser des „Herbst-Blattes“ hat unsere Bürgermeisterin Gabriele Schöttler u.a. von Traditionen wie dem „Grenzenzug“ gesprochen. In

dem Jubiläumsband erklärt Ruth Kähler sowohl das Ereignis von 1451 als auch die darauf folgenden traditionellen Grenzenzüge. „Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts dominierte bei diesem Ritual das Bestreben, in einem feierlichen Zeremoniell den Besitz an Grund und Boden, an den der Status eines mit dem Bürgerrecht versehenen Städtebürgers gebunden war, zu si-

chern, Eigentumsverletzungen zu korrigieren oder zu bestrafen sowie neue Bürger in die Ordnungsgebote der Stadt einzuführen.“ Wer sich speziell mit Namenkunde befasst, wird auch hier manch Anregendes finden. Das betrifft sowohl die Ortsteilbezeichnungen als auch Familiennamen. Bauten, Betriebe und ihre Geschichte finden Berücksichtigung wie das Rathaus Köpenick (Claus-Dieter Sprink) und die Jachtwerft Berlin Köpenick (Johannes Schade/ Kurt Wernicke). In dem schönen grünen Bezirk darf die Natur nicht fehlen und damit kommen die Naturfreunde zu Wort (Erich Hubusch). Beim Lesen des Beitrages über die Ausflugsgaststätten der Vergangenheit von Stefan Förster, kommt Wehmut auf, weil sich doch so manches Traditionlokal der Berliner in unserem Bereich „verflüchtigt“ hat. Aber geben wir die Hoffnung nicht auf. Unsere Zukunft liegt vor und nicht hinter uns. Jetzt haben wir erst einmal ein Jahr produktiven Erinnerns. Wer seine Vergangenheit verstanden hat, wird auch eine gute Zukunft haben. U.E. Abb.: oben links:Jaxa-Münze; rechts: einziges uns bekanntes Bild des „Jaksa z Kopanicy“