Fahrt quer durch Deutschland

Fahrt quer durch Deutschland Unsere Fahrt beginnt an einem Sonntag. Um 10.45 Uhr rollen wir bei herrlichem Sonnenschein in Richtung Süden von Deutschl...
Author: Liane Koch
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Fahrt quer durch Deutschland Unsere Fahrt beginnt an einem Sonntag. Um 10.45 Uhr rollen wir bei herrlichem Sonnenschein in Richtung Süden von Deutschland. Tussi führt uns über schreckliche Straßen, also fahren wir dort, wo wir gar nicht fahren wollten – Autobahn. Es ist warm und durch das etwas geöffnete Fenster kommt immer wieder der Duft der Rapsfelder ins Auto. Es ist eine herrliche Jahreszeit. Um 13 Uhr stehen wir auf dem Stellplatz von Klingenberg, unserem ersten Ziel auf dieser Fahrt. Wir haben Sonne, Ruhe und gehen spazieren. Es ist herrlich und total entspannend.

Am nächsten Tag soll es um 10.40 Uhr weitergehen – bei herrlichem Sonnenschein rollen die Räder am Main entlang in Richtung Heilbronn. Dort sind wir noch nicht gewesen und neugierig, was uns da alles begegnet. Doch als wir dort ankommen, geht uns ein Licht auf. Hier waren wir doch schon einmal!!!!!!!!!

Es ist sehr, sehr warm, aber ein Stadtbummel muss sein. Danach verschlingen wir unsere Bücher im Schatten vor dem Wohnmobil. Dienstagmorgen - Ausgeschlafen, Augen auf, Blick nach draußen: grauer Himmel und es fängt an zu regnen. Mit Schirm geht es los. Es gibt viel zu sehen in Heilbronn, der Rotweinhauptstadt Deutschlands: die Robert-Mayer-Sternwarte, die Lern- und Erlebniswelt experimenta, das Kleist-Archiv Sembdner, das romantische Trappenseeschlösschen, das Käthchenhaus (Käthchen von Heilbronn), und viele andere interessante Punkte.

Das nächste Ziel heißt Gernsbach an der Murg, nur ca. 90 km entfernt. So lassen wir alles ein bisschen langsamer angehen. Es ist trüb, aber warm und trocken.

Wir stellen fest – auch hier waren wir schon einmal. Auch in Gernsbach gibt es viel zu sehen: das alte Rathaus, der Katz’sche Garten, ein Barockgarten, der baumkundliche Lehrpfad mit über 400 heimischen und exotischen Baumarten und das größte Hochmoor im Schwarzwald, das Wildseemoor. Zur Entspannung prasseln abends die Regentropfen aufs Dach, und Blitz und Donner schrecken uns manchmal auf. Das Wetter am nächsten Morgen lädt nicht dazu ein, früh aufzustehen. Wir entschließen uns, nach dem Frühstück weiter zu fahren. Das Ziel Baiersbronn ist nach einer Fahrt durch die wunderschöne Landschaft des Schwarzwaldes erreicht.

Trotz des leichten Regens lockt uns der Ort zu einem Spaziergang. Junge und Junggebliebene können sich im Märchenmuseum umsehen, die Fußgängerpassage präsentiert sich als herrliches Blumenmeer. Mit der Schwarzwald-Plus-Karte kann man viele Sehenswürdigkeiten und auch die weitere Umgebung mit freier Fahrt und freiem Eintritt entdecken. Heute ist Freitag, der 13. Im Regen geht es weiter. Nach kurzer Fahrt und Einkaufen erreichen wir den Stellplatz in Rottweil, der ältesten Stadt Bad-Württembergs. Ebenso ist Rottweil die Stadt der Türme und der Rottweiler Hunde. Es regnet und es ist wenig Betrieb - 3 Mobile sind schon da, jetzt sind wir Nr.4. Der Stellplatz steht etwas unter Wasser, aber das ist bei dem Dauerregen kein Wunder.

Da jagt man ja keinen Hund bzw. Rottweiler vor die Tür.

Und da wir jetzt auch keine mehr haben, nehmen wir Hut und Schirm und stapfen in Richtung Stadt. Als Sehenswürdigkeiten sind hier neben vielen anderen die Dominikanerkirche und das dazu gehörige Museum, das Stadtmuseum, das Salinenmuseum und die Kunstskulpturen, verteilt in der ganzen Stadt, zu nennen.

Kunst in der Stadt mit alter Parkuhr. Der Regen wird etwas weniger, so dass wir den Spaziergang genießen können. Am nächsten Tag ist es phasenweise trocken und die Sonne kommt raus. So machen wir wieder einen Gang in die Stadt, warten im Café auf den Regen, der genau dann kommt, als wir das Café verlassen haben. Wir sind froh, danach das Dach vom KaBri-Mobil über uns zu haben.

Bevor wir weiterfahren besuchen wir die „Welt der Kristalle“ in Dietingen, ca. 7 km von Rottweil entfernt. Mit dem WoMo fahren wir hin, man kann aber auch den Anrufbus vom Bahnhof aus, nutzen. Schon auf der Außenanlage können wir riesige Kristalle und Steinfiguren bestaunen,

und auch meine heißgeliebten Elefanten stehen, in Granit gemeißelt, als Herde vor dem Gebäude. Als wir das Museum betreten (6 € Eintritt, die sich unbedingt lohnen) erfasst mich ein Schauer, und ich bekomme Gänsehaut vor so viel Schönheit und Energie. Hier ist alles an Kristallen und Mineralien ausgestellt, was Millionen Jahre zum Wachsen benötigt hat.

Ein Widder-Schädel mit Selenitkristallen bewachsen

riesengroße Regenbogenobsidiane, die im

Licht wirklich in allen Farben erstrahlen.

Amethystdrusen in allen Variationen und Größen

und wunderschöne Bergkristallgruppen-und Kugeln. Ein Film über die Gewinnung dieser Schönheiten zeigt, welcher Aufwand nötig ist, um diese Kostbarkeiten zu bergen. Im angrenzenden Shop kann man unter einem sagenhaften Angebot seine Auswahl treffen und wunderschöne Schätze mit nach Hause nehmen. Ich kann natürlich auch nicht widerstehen, aber für meinen Wunschkristall, eine große Bergkristallkugel, muss ich noch ein bisschen sparen. Immer noch voll der wahnsinnigen Eindrücke fahren wir zum Stellplatz zurück, den wir dann am nächsten Morgen in Richtung Konstanz verlassen. Der Stellplatz „Am Döbele“ ist rappelvoll, und so fahren wir zur Insel Reichenau. Da wollte ich schon immer mal hin. Also los. Hier gibt es freie Stellplätze.

Nach diesem Tag „in Familie“ liegt heute eine kurze Strecke vor uns, wenn der Bodensee nicht wäre. Es soll nach Ravensburg gehen, und da wir mit dem WoMo die Fähre nicht nutzen, umfahren wir den See, d.h. ca. 80 km zusätzlich. Am Himmel verabschiedet uns ein Zeppelin, der über dem Bodensee schwebt.

Um 12 Uhr empfangen uns alle Kirchenglocken Ravensburgs, als wir auf den Stellplatz fahren.

Sogar die Sonne kommt raus (hurra, es gibt sie noch!). Stadtnah können wir von dort in ein paar Minuten die Innenstadt besichtigen. Und wieder rollen wir weiter, Ziel ist Kempten. Nach einer halben Stunde liegen die Alpen vor uns, ein faszinierender Blick auf das noch schneebedeckte Gebirge in herrlichem Sonnenschein. Dann kommen wir nach Kempten und wissen – hier waren wir auch schon. Abends singt uns der Regen in den Schlaf und weckt uns am Morgen.

Eigentlich wollen wir hier noch einen Tag bleiben, aber bei dem starken Regen mit Wind machen wir keinen Erkundungsgang mehr, obwohl ich mir gerne den Archäologischen Park Cambodunum und einige der zahlreichen Sehenswürdigkeiten angesehen hätte. Das ist dann ein Grund, bei besserem Wetter nochmal wiederzukommen, denn das lohnt sich bestimmt. So sind wir am Mittag auf dem Stellplatz in Garmisch-Partenkirchen – im Regen.

Aber Regenjacke an, Schirm raus und los geht’s. Mit der Stellplatzkarte kann man den ganzen Tag die Buslinien nutzen, was wir auch eifrig tun. So Busfahrt-unerfahren wie wir sind, steigen wir auch prompt in den falschen Bus, und anstatt direkt in die Stadt zu kommen, machen wir erst eine Fahrt durch die Umgebung, bevor die von uns eigentlich anvisierte Haltestelle kommt. So haben wir das Umfeld von Garmisch-Partenkirchen auch noch erkundet. In der Stadt beeindruckt uns die historische Ludwigstraße, hier besonders die mit Lüftlmalereien verzierten Häuser.

Da das Wetter am Freitagabend besser wird und die Berge klar zu sehen sind, machen wir uns am Samstag per Bahn, Zahnradbahn, Seilbahn und Gletscherbahn auf den Weg zum Gipfelkreuz der Zugspitze. Die gesamte Rundfahrt mit möglicher Pause am Eibsee hat sich gelohnt und ist bei klarem Wetter unbedingt zu empfehlen.

Der Eibsee von oben

Zurück im Tal lassen wir den Aufenthalt in Garmisch-Partenkirchen bei einem Gläschen Wein bzw. Bier langsam ausklingen. Am nächsten Morgen sagen wir Garmisch-Partenkirchen bei Superwetter Tschüss. Es geht nach Schongau. Auf dem Weg dorthin, etwas abseits, liegt das aus frühen Filmen bekannte Schloss Linderhof. Auf der Romantischen Straße fahren wir vorbei am Märchenwald in Schongau, bevor wir den Stellplatz erreichen. Beim Gang ins Städtchen machen wir eine tolle Entdeckung – verkaufsoffener Sonntag und riesengroßer Krammarkt. Nach dem Mittagessen sitzen wir unter der Markise im Schatten – in der Sonne ist es zu heiß – und lassen es uns gutgehen.

Gestern fast 30° im Schatten und heute ist der Regen mal wieder unser Wecker. Nächstes Ziel ist

Donauwörth,

und es schüttet wie aus Eimern. Doch der Regen wird weniger, und so machen wir uns doch noch auf den Weg ins Städtchen. Wieder im WoMo angekommen, regnet es Backsteine. Die ganze Nacht von Montag auf Dienstag hat der Regen unserem KaBri-Mobil aufs Dach geprasselt. Da es auch nach dem Frühstück nicht besser wird und es wohl Probleme mit der Elektrik des WoMos gibt, beschließen wir so schnell wie möglich (d.h. Autobahn) in einem Rutsch nach Hause zu fahren. Wir schaffen es ohne Zwischenfälle und es ist auch schön, nach so abwechslungsreichen Tagen wieder zu Hause zu sein. Im Nachhinein sind wir froh, nicht mehr im Süden Deutschlands, besonders in Bayern, zu sein; denn Unwetter überschwemmen Orte mit nicht zu bändigender Kraft. Biggi und Karl-Heinz