CHEFEXPERTEN DER WESTSCHWEIZ QUALIFIKATIONSVERFAHREN 2015
In diesen Prüfungsunterlagen wird der Einfachheit halber nur die männliche Form verwendet. Die weibliche Form ist selbstverständlich immer eingeschlossen.
Qualifikationsverfahren 2015 Eidg. Fähigkeitszeugnis Fachfrau- / Fachmann Betreuung 1. BERUFSKENNTNISSE A. Schriftliche Prüfung Die Berufskenntnisse werden in verschiedenen Positionen schriftlich und mündlich geprüft und bewertet. (Note Berufskenntnisse) Die Erfahrungsnote aus dem beruflichen Unterricht ist Bestandteil der Note der Abschlussqualifikation. (Erfahrungsnote berufskundlicher Unterricht)
1. Prüfungsform Die Aufgabenstellung der schriftlichen Prüfung orientiert sich an der Verordnung über die berufliche Grundbildung1 und den Bildungsplan zur Verordnung 2.
2. Ablauf der schriftlichen Prüfung Die schriftliche Prüfung findet am Ende des letzten Ausbildungssemester statt. Der Kandidat muss anhand eines Sachverhalts (Situation/Fallbeispiel) Fragen verschiedenen Themen schriftlich beantworten. Die Prüfungspositionen sind: 1. « Begleiten, Betreuen im Alltag », 2. « Mensch und Entwicklung ; Kommunikation, Zusammenarbeit », 3. « Berufsrolle, Ethik, Rahmenbedingungen, Organisation, Arbeitstechnik, Qualität », 4. « Spezifische Berufskenntnisse ».
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zu
Verordnung über die berufliche Grundbildung Fachfrau Betreuung / Fachmann Betreuung vom 16. Juni 2005.
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Bildungsplan zur Verordnung über die berufliche Grundbildung Fachfrau Betreuung / Fachmann Betreuung Bern, 16. Juni 2005 mit Anpassungen vom 2. Dezember 2010.
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Ablauf Empfang & Informationen zum
Dauer 5 Min.
Bemerkungen Der Kandidat erhält die Prüfungsposition 1 und 2. Es
Ablauf, Verteilung des 1. Teils
erfolgt die Anwesenheitskontrolle und die Anweisungen
der Prüfungsserie
zum
(Prüfungsposition 1 und 2)
Apparate, Pausenorganisation …) Der Kandidat schreibt
Prüfungsablauf
(Dauer,
Verbot
elektronischer
seine Kandidatennummer auf das Prüfungsblatt und kontrolliert, ob die erhaltene Prüfungsserie vollständig ist. 1. Teil der schriftlichen
90 Min.
Der
Kandidat
antwortet
auf
die
Prüfungsfragen
Prüfung « Prüfungsposition 1
Prüfungsposition 1 und 2.
und 2»
Der Kandidat gibt seine Prüfungsarbeit den Experten ab, sobald er fertig ist – jedoch spätestens nach 90 Min. – und unterschreibt die Präsenzliste, wenn er den Prüfungssaal verlässt.
Pause
30 Min.
Verteilung des 2. Teils der
5 Min.
Der Kandidat erhält die Prüfungsposition 3 und 4. Die
Prüfungsserie
Experten weisen nochmals auf den Ablauf und die Regeln
(Prüfungsposition 3 und 4)
hin. Der Kandidat schreibt seine Kandidatennummer auf das Prüfungsblatt und kontrolliert, ob die erhaltene Prüfungsserie vollständig ist.
2. Teil der schriftlichen
105 Min.
Der
Kandidat
antwortet
auf
die
Prüfungsfragen
Prüfung « Prüfungsposition 3
Prüfungsposition 3 und 4.
und 4»
Der Kandidat gibt seine Prüfungsarbeit den Experten ab, sobald er fertig ist – jedoch spätestens nach 105 Min. – und
unterschreibt
die
Präsenzliste,
wenn
er
den
Prüfungssaal verlässt.
3. Spezielle Richtlinien
Unentschuldigte Verspätungen oder Absenzen können zum Abbruch der Prüfung führen. Im Raum dürfen keine elektronischen Apparate oder andere Kommunikationsmittel benützt werden. Jede Art von Betrug oder Betrugsversuch wird für die jeweilige Prüfungsposition mit der Note 1 bestraft. Esswaren sind während der Prüfung nicht erlaubt, ein Getränk ist erlaubt.
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B. Mündliche Prüfung 1. Prüfungsform Die Experten führen mit dem Kandidaten ein Prüfungsgespräch, bei dem er zeigt, wie er professionell denkt und handelt. Bei den mündlichen Prüfungen sind keine Hilfsmittel erlaubt. Die Verwendung von Hilfsmitteln hat Sanktionen zur Folge. Aus den von den Experten vorgeschlagenen 2 Themen wählt der Kandidat eines aus, zu welchem er sich während 15 Minuten auf das Prüfungsgespräch vorbereitet. Im Gespräch (25 Minuten) schildert er eine zum Thema passende Praxissituation. Er analysiert diese aus verschiedenen Blickwinkeln, zeigt verschiedene, in dieser Situation mögliche Handlungsansätze auf, begründet und bewertet diese und verbindet sie mit der Theorie. Die Notizen werden unmittelbar nach dem Gespräch von den Experten vernichtet. Die Prüfung dauert insgesamt 45 Minuten.
2. Ablauf mündliche Prüfung Ablauf
Dauer
Bemerkungen
1. Einführung:
5 Min.
Die Experten legen den Prüfungsstoff fest, indem sie für
Vorstellen Experten
den Kandidaten 2 relevante Themen aus der spezifischen
sowie Aufgabe +
Fachrichtung wählen. Der Kandidat wählt eines der
Themen, Wahl des
beiden
Themas
Vorbereitungssaal an seinen Sitzplatz zur Vorbereitung
Prüfungsthemen
und
begibt
sich
im
des Prüfungsgesprächs. 2. Vorbereitungszeit
15 Min.
für den Kandidaten
Der Kandidat darf während der Vorbereitung nur Fragen zur Organisation stellen. Am Ende der Vorbereitungszeit begibt sich der Kandidat mit dem Thema und seinen Notizen zum Prüfungsgespräch in den angegebenen Prüfungssaal.
3. Prüfungsgespräch
25 Min.
Der
Kandidat
übergibt
den
2
Experten
das
Prüfungsthema. Am Ende des Gesprächs verlässt der Kandidat den Prüfungssaal ohne seine Notizen und Prüfungsdokumente. Die Experten vernichten unmittelbar nach dem Gespräch die Notizen.
3. Richtlinien für die Vorbereitungszeit der mündlichen Prüfung
Der Kandidat darf keine Hilfsmittel und keine Tasche mit sich tragen. Die Verwendung von Hilfsmitteln hat Sanktionen zur Folge. Ohne offiziellen Rechtfertigungsgrund ziehen Verspätungen und Absenzen den Abbruch der Prüfung nach sich. Auf das Themenblatt, welches gewählt wurde, dürfen keine Notizen gemacht werden. Im Raum dürfen keine elektronischen Apparate oder andere Kommunikationsmittel benützt werden. Jede Art von Betrug oder Betrugsversuch wird mit der Note 1 bestraft. Esswaren und Getränke sind während der Prüfung nicht erlaubt.
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C. Bewertung Jede Prüfungsposition der schriftlichen Prüfung und der mündlichen Prüfung sind separat benotet. Die Notengebung beruht auf dem Art. 34 der Bundesverordnung über die Berufsbildung BBV: „Erbrachte Leistungen bei Qualifikationsverfahren werden durch ganze oder halbe Noten bewertet. Die beste Note ist die 6, dies schlechteste Note ist die 1. Noten unter 4 bestätigen die ungenügenden Leistungen“. Die Gesamtnote der Prüfung Berufskenntnisse ist der Durchschnitt der 5 Noten und wird auf eine Dezimalstelle gerundet. Die 5 Noten sind : Die 4 Noten der vier Prüfungspositionen der schriftlichen Prüfung und die Note der mündlichen Prüfung.
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2. PRAKTISCHE PRÜFUNG C. Vorgegebene praktische Arbeit (VPA) 1. Prüfungsform Gemäss dem Bildungsplan, Teil der Verordnung über die berufliche Grundbildung Fachfrau / Fachmann Betreuung3, verläuft die Prüfung der Berufspraxis am Arbeitsplatz des Kandidaten in Form einer vorgegebenen praktischen Arbeit (VPA) von ungefähr 4 Stunden. Der zeitliche Ablauf sieht folgendermassen aus: Ablauf Vorstellung und Reflexionsgespräch (1. Teil) Handlungen in Einzel- und Gruppensituationen (Beobachtung durch Experten) Vorbereitung für das Reflexionsgespräch Reflexionsgespräch (2. Teil)
Dauer 15 Min. maximum 2 Std. 30 Min. 30 Min Ungefähr 35 Min.
2. Allgemeine Weisungen Der Berufsbildner darf während der Prüfungsphase zu keiner Zeit aktiv in den Prüfungsverlauf eingreifen, selbst dann nicht, wenn er am Prüfungstag seiner beruflichen Aktivität in der Institution nachgeht. Die Experten begleiten den Kandidaten während der vorgesehenen Prüfungsdauer, ohne in irgendeiner Weise in den Ablauf einzugreifen. Einzige Ausnahme sind Situationen, die die Sicherheit und / oder die Intimsphäre der betreuten Personen, die respektiert werden muss, gefährden. Die Experten geben in keiner Weise Auskunft über die Benotung der Prüfung. Die Institution ist Verantwortlich, sowohl für die Vorbereitung des Reflexionsgesprächs wie auch das Reflexionsgespräch (Teil 1 und 2), dem Prüfungskandidaten und den Experten einen abschliessbaren Raum zur Verfügung zu stellen. Die Vertraulichkeit wird somit gewährleistet.
3. Vorbereitungsdokument Das Vorbereitungsdokument dient als Grundlage für den Ablauf der VPA. Dieses Dokument muss an die Chefexpertin Frau Susan Bielmann geschickt werden (Adresse und Rahmenfrist siehe Seite 8). Das Vorbereitungsdokument beinhaltet: 1. Das Titelblatt (siehe Beispiel welches Sie erhalten haben) 2. Eine kurze Beschreibung der Institution, der Institutionsangestellten und deren Funktion, sowie der am Prüfungstag anwesenden betreuten Personen. 3. Einen genauen Anfahrtsplan zum Prüfungsort, Lageplan und Informationen über Parkplatzmöglichkeiten. Das Dokument muss zwingend vom Kandidaten und vom Verantwortlichen der Institution unterschrieben werden. 3
Bildungsplan zur Verordnung über die berufliche Grundbildung Fachfrau Betreuung / Fachmann Betreuung, Teil C, ODA S, Bern, 16. Juni 2005, mit Anpassungen vom 2. Dezember 2010, Seite 69.
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4. Vorgegebene praktische Prüfung A. Reflexionsgespräch : 1. Teil
Mündliche Präsentation :
Während den vorgegebenen 15 Minuten : Der Kandidat und die Experten stellen sich vor. Der Kandidat präsentiert und erklärt den geplanten Ablauf für die bevorstehenden 2,5 Std. Beobachtungszeit und warum er dies so gewählt hat.
Schriftliche Präsentation
Der Kandidat übergibt den Experten ein schriftliches Dokument (2 A4 Seiten Maximum in zweifacher Ausführung) mit dem Ablauf für die bevorstehenden 2,5 Std. Beobachtungszeit (anwesenden Personen, Beschreibung der diversen Aktivitäten mit der entsprechenden Dauer, eine Beschreibung der Übergänge etc.) B. Beobachtungszeit Der Kandidat bietet während 2,5 Std. (ohne Unterbruch) den betreuten Personen Handlungen in Einzelsituationen und Handlungen in Gruppensituationen unter Berücksichtigung der Ziele aus dem Bildungsplan, an. Der Kandidat muss genügend Zeit in Einzel- und Gruppensituationen einplanen, sodass den Experten die nötigen Elemente für eine gute Evaluierung zur Verfügung stehen (diese Zeit kann zwischen mehreren Aktivitäten in Einzelsituationen und mehreren Aktivitäten in Gruppensituationen aufgeteilt werden). C. Vorbereitung für das Reflexionsgespräch Dem Kandidat stehen 30 Minuten für die Vorbereitung des Reflexionsgesprächs zur Verfügung. D. Reflexionsgespräch : 2. Teil
Mündliche Präsentation
Der Kandidat hat 20 Minuten zur Verfügung für: Ein zusammenfassendes Kommentieren seiner Leistung während den 2,5 Stunden Beobachtungszeit und für eine persönliche Bewertung von Änderungsmöglichkeiten bzw. Möglichkeiten der Verbesserung seiner Handlungen. Eine detaillierte Analyse einer Arbeitssequenz (welche während den 2,5 Std. Beobachtungszeit vorgekommen ist, Kandidat wählt aus welche Sequenz). Diese Analyse beinhaltet eine Schilderung der ausgewählten Situation, einen Bezug zu 3 Leistungsziele aus dem Bildungsplan, eine Reflexion seiner praktischen Arbeit (gemäss dem Dokument „Arbeitsdokumentation Vorlage 2“, zu finden unter www.savoirsocial.ch oder in ausgedruckter Form im Handbuch „Fachfrau / Fachmann Betreuung“). Die Experten haben Maximum 15 Minuten zur Verfügung, um ihre Fragen in Bezug mit dem Beurteilungsraster zu stellen.
Schriftliche Präsentation
Der Kandidat übergibt den Experten ein schriftliches Dokument in zweifacher Ausführung, mit den 3 Leistungszielen zur ausgewählten Arbeitssequenz. Die Leistungsziele müssen aus dem Bildungsplan Version 2011 ausgewählt werden und eines der Ziele muss unbedingt das Leistungsziel Nr. 3.2.1 auf Seite 14 sein. Oktober 2014
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5. Beurteilung Das Handeln in Einzelsituationen, in Gruppensituationen und die Reflexionsgespräche werden einzeln benotet. Die Notengebung beruht auf dem Art. 34 der Bundesverordnung über die Berufsbildung BBV: „Erbrachte Leistungen bei Qualifikationsverfahren werden durch ganze oder halbe Noten bewertet. Die beste Note ist die 6, dies schlechteste Note ist die 1. Noten unter 4 bestätigen die ungenügenden Leistungen“. Die Evaluation erfolgt auf der Basis des Evaluationsrasters der vorgegebenen praktischen Arbeit 2013, welchen Sie anfangs Jahr erhalten werden. Die Schlussnote ist der Durchschnitt aus den 3 Fachnoten Handlungen in Einzelsituationen, Handlungen in Gruppensituationen und dem Reflexionsgespräch (1. und 2. Teil). Die Note im Qualifikationsbereich « praktische Arbeit » ist prüfungsentscheidend. Bei einer Note unter 4 gilt das Qualifikationsverfahren als nicht bestanden. ________________________ 4
Bildungsplan zur Verordnung über die berufliche Grundbildung Fachfrau Betreuung / Fachmann Betreuung, Bern, 16. Juni 2005, mit Anpassungen vom 2. Dezember 2010.
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3. KANTONALE GESAMTPLANUNG DES QUALIFIKATIONSVERFAHRENS 2015 Ablauf
Verantwortliche/r
Frist
Informationsveranstaltung für die Kandidaten zum Qualifikationsverfahren 2015
S.Bielmann
04. Dezember 2014
Informationsveranstaltung für die Berufsbildner/innen der Kandidaten in der Grundbildung und verkürzte Ausbildung
S.Bielmann
10. Dezember 2014
Rücksendung des Dokuments „Verfügbarkeit VPA Lehrlinge“
Kandidat-in
10. Januar 2015
Vorbereitungsdokument für die praktische Prüfung VPA Versand an die Chefexpertin (Frau Bielmann)
Kandidat-in
25. April 2015
Amt für Berufsbildung BBA
Mitte April 2015
Aufgebot zu Prüfungen
den
verschiedenen
Mündliche Prüfung (gemäss Aufgebot vom Amt für Berufsbildung 2015) Experten und Kandidaten
Dienstag, 26. Mai 2015
Schriftliche Prüfung (gemäss Aufgebot vom Amt für Berufsbildung 2015) Experten und Kandidaten
Mittwoch, 27. Mai 2015
Praktische Prüfung (gemäss Aufgebot Experten und Kandidaten vom Amt für Berufsbildung 2015)
vom 01. - 20. Juni 2015
Übergabe des Fähigkeitszeugnis
Amt für Berufsbildung BBA / Einladung
Freitag, 10. Juli 2015
Vorbereitungsdokument praktische Prüfung VPA : Das Vorbereitungsdokument VPA in 3-facher Ausführung bis am 25.04.2015 schicken an : Susan Bielmann, Chefexpertin OrTra Gesundheit-Soziales Rue de Rome 3 1700 Fribourg Die 3 Exemplare müssen einzeln und separat geheftet werden. Bitte nur diese Bindungsvariante benützen. Auf dem Titelblatt das Datum und die Zeit der praktischen Prüfung klar und genau vermerken und zwar in Form von Tag, Datum, Zeit (Beispiel: Freitag, 5. Juni von 08.00 Uhr – 12.00 Uhr).
Wichtige Adressen : Amt für Berufsbildung : Christophe Monney, Sektorchef Tel : 026 / 305 25 06 E-Mail :
[email protected] Chefexpertin : Oktober 2014
Susan Bielmann E-Mail :
[email protected]
Tel : 079 / 286 39 18 8