EVANGELISCH REFORMIERTE LANDESKIRCHE DES KANTONS AARGAU

EVANGELISCH–REFORMIERTE LANDESKIRCHE DES KANTONS AARGAU Nr. 9, September 2003 Eine Vison von Kirche Einen Weg zur Konfliktlösung Ein voller Erfolg i...
Author: Axel Raske
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EVANGELISCH–REFORMIERTE LANDESKIRCHE DES KANTONS AARGAU

Nr. 9, September 2003

Eine Vison von Kirche Einen Weg zur Konfliktlösung Ein voller Erfolg ist das Szenische Fest «Wasser ist Leben» und auch der Erlös von WasserZeichen 2003 Seite 3 und 4

will Burkhard Kremer aus kirchlicher Sicht im Freifach Religion an der Kanti Wohlen aufzeigen Seite 11

äussern Rosmarie Wipf und Lukas Baumann von der Kommission für Gleichgeschlechtliche Lebensformen im Gespräch Seite21

www.ref-ag.ch

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t l a Inh ■ WasserZeichen 2003 ■ Szenisches Fest «Wasser ist Leben» gut gestartet 3 ■ Jugendevents: Waterproof und Theater 4 ■ Kirche Schweiz/Aargau ■ Ökumenische Kirchenmusikschule eröffnet 5 ■ Bettagsmandat der Kirchenräte 6 ■ Veranstaltungen und Termine 7 ■ Landeskirche ■ 30 Jahre Eheberatung Bezirk Baden 8 ■ Gemeindesonntag im Zeichen des Wassers 8 ■ Synode ■ Budget 2004 9 ■ Veranstaltungen 9 ■ Kirchenrat/Zentrale Dienste ■ Rücktritt von Kirchenrat Adrian Tanner 10 ■ Neustrukturierung der Fachstelle Frauenfragen 10 ■ Kantonalkollekte Bettag 10 ■ Pädagogik und Animation ■ Freifach Religionslehre an der Kanti Wohlen 11 ■ Dekanatstreffen für Unterrichtende PH 2 und 3 12 ■ Medienfenster 13 ■ Kirche und Gesellschaft ■ Rügel: Rückblick und Neues 14 ■ ÖeMe: Dekanatstagungen 2003 15 ■ Diakonie: Arbeitseinsätze mit Kirchgemeindegruppen 16 ■ Personelles - Kirchgemeinden ■ Diplomierung von sieben Katechetinnen 17 ■ Meldungen, offene Stellen 18 ■ Pfarrkapitel: Ausserordentliche Sitzung Januar 2004 19 ■ Leserbrief 19 ■ Schwerpunkt ■ Interview mit R. Wipf und L. Baumann 21 ■ Verschiedenes ■ Landeskirchlicher Terminkalender 23 ■ WasserZeichen 2003, «90 Sekunden», Veranstaltungen 24

Umfrage über das Beten

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Im Namen Gottes

«Wasser ist Leben» in der katholischen Kirche Suhr am Samstag, dem 16. August 2003. Siehe Bericht auf Seite 3

«Vielleicht gibt es ja so etwas wie eine Energie, die über uns hinausgeht», meinte eine junge Frau in der Gruppe nachdenklich. «Aber eigentlich ist das ja nicht so wichtig». Es lag mir auf der Zunge zu fragen: «Wenn nicht Gott oder diese Energie wichtig ist, was dann?» Aber die Gruppe nahm ihr Thema wieder auf und ich schluckte meine Frage hinunter. Was bedeutet es, wenn uns die Worte zu fehlen beginnen, unseren Glauben auszudrücken? Wenn man sich auch in kirchlichen Kreisen kaum mehr erlaubt, von «Gott» zu sprechen? Umso mehr berührt es mich, dass es unsere Schweizerische Bundesverfassung nach wie vor wagt, in ihrer Präambel die gesamte Verfassung zu beginnen: «Im Namen Gottes, des Allmächtigen! Das Schweizervolk und die Kantone, in der Verantwortung gegenüber der Schöpfung, ..». Selbstbewusst und selbstverständlich werden hier zwei Grundpfeiler unseres christlichen Glaubens festgehalten: Wir haben jemanden über uns und Menschen sind keine selbstherrlichen Götter, die in letzter Weisheit ihre Leben regeln und bestimmen können. Das kann und darf nicht einmal der Staat. Wir stehen «in Verantwortung gegenüber der Schöpfung», also: Keine Willkür, sondern das Wissen: Wir müssen Rechenschaft ablegen. Ich bin mir fast sicher, dass die junge Frau aus der Gruppe den Kopf schütteln würde, über diese «altertümliche» Sicht und Formulierung unserer Bundesverfassung. Und doch: Unsere Glaubwürdigkeit als Landeskirche hängt davon ab, ob wir es wagen, uns immer wieder in unserer Gesellschaft und in unserem Staat gegen die Vergötzung des Menschen einzusetzen und ob wir Werte und Leitlinien aus unserem christlichen Glauben in unsere Zeit und Welt hineinbringen können. Es ist der Boden, aus dem unser Staatswesen gewachsen ist.

Foto: refbild/pfander

Claudia Bandixen

Vor einiger Zeit stand ganz dick im Blick: «77 Prozent der Schweizer beten». Das Meinungsforschungsinstitut Demoscope fand bei einer repräsentativen Umfrage von 1001 über 15Jährigen heraus, dass 80% der Schweizer an Gott glauben (in der Stadt weniger, auf dem Land mehr). Blick weiter: «Die meisten Schweizerinnen und Schweizer glauben nicht nur an Gott, sie haben ihm auch etwas zu sagen.» Als Anlass zum Gebet wurden genannt: Sorge um Familie und Freunde, Dankbarkeit, eigene Gesundheit, persönliche Schicksalsschläge, Naturkatastrophen, der Irak-Krieg, die Wirtschaftslage in der Schweiz. Wir haben Gott also etwas zu sagen und tun es. Das gefiel mir spontan. Aber dann dachte ich: Da muss sich Gott also viel anhören von uns. Wir reden, Gott hört zu. Und wie ist es umgekehrt? EINFACH LAUSCHEN wird als Anlass zum Gebet nicht genannt – der wichtigste Gebetsanlass in meinen Augen: Still sein und horchen auf Gott. Beten ist gut, aber beten ohne zu hören bleibt Nabelschau. So lange wir reden, ist Gott still. «Diese Ergebnisse stellen dem Hergott ein gutes Zeugnis aus», so der Blick-Kommentar zur Umfrage. Da hat er ja Glück gehabt, der Herrgott, dass wir uns sein Ohr noch leihen. Wenn Sie beten – wer darf dann länger reden, Gott oder Sie? Martin.Kuse, Pfarrer in Möriken-Wildegg.

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Titelbild:

Wasser Z eichen

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Szenisches Fest «Wasser ist Leben» in Suhr gut gestartet Erste Aufführung mit Erfolg In der fast gefüllten katholischen Kirche Suhr fand am Samstag, den 16.8., die erste Inszenierung von «Wasser ist Leben» statt. Dieses szenische Spiel ist der festliche Höhepunkt der Beiträge der Aargauer Landeskirchen zum Kantonsjubiläum. In einer klaren und multimedialen Form begegneten sich Mann und Frau, ein leicht überforderter Sigrist, der bewegte Wasserchor und alle Besucherinnen und Besucher am Brunnen. In Eis erstarrte Gestalten wandeln sich von Szene zu Szene, bis sie sich in neu gefundener Beziehung gegenseitig Wasser und damit Leben schenken.

Bild: refbild/pfander

Finale in «Wasser ist Leben» in der katholischen Kirche Suhr

Dazwischen steht eine intensive Folge szenischer, musikalischer und gesanglicher Auseinandersetzung, in welcher der bewegte Wasserchor und die in verschiedensten Stimmungen sehr präsenten Solisten überzeugten. Das intensive, unterhaltend-besinnliche Spiel wurde durch das Mitwirken aller Anwesenden bei der Wassermusik und beim Senden von Kurzmitteilungen zu einem tiefen Erlebnis. Nicht zuletzt die eigens von Rafael Baier für dieses Fest komponierte Musik vermochte viele zu begeistern. Am fröhlichen Nachfest auf dem prächtig gestalteten Kirchenplatz erlebten alle Beteiligten, wie sich Wasser in Wein verwandelte: Geteiltes Leben, das weiterführt zum lebendigen Wasser.

Die letzte Inszenierung des Spiels wird am Bettag, 21. September, um 10 Uhr in Möhlin in der Steinlihalle zu sehen sein. Medienmitteilung vom Montag, 18. August 2003 (s.a. www.ref-ag.ch „news“)

Toni Schmid, Projektleiter Szenisches Fest, Tel. 062 836 10 63, [email protected]

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Jugendevents

Waterproof - noch ganz dicht? Ökumenische Jugendveranstaltung vor dem Bettag Die Aargauer Jugend denkt und handelt ökumenisch. Im Rahmen der Beiträge der Aargauer Landeskirchen zum Kantonsjubiläum «WasserZeichen 2003» findet am 19. und 20. September der Event «waterproof - noch ganz dicht» statt. Aus acht Regionen machen sich schon am Freitagabend Jugendliche entlang der Wasserläufe auf den Weg. Schwerpunktmässig dreht sich alles um die Themen Wasser und Nord-Süd. Interessierte Jugendliche können sich unter www. waterproof-ag.ch über die Regionalprogramme informieren und sich mit dem Onlineformular direkt anmelden. Am Samstagnachmittag treffen dann alle Gruppen im Amphitheater Windisch ein und werden auf der grossen Wiese im «welcome-Bereich» empfangen. Erwartet werden rund 400 Jugendliche aus allen Regionen des Kantons. Verschiedene Jugendorganisationen stellen ihre Angebote vor. An zahlreichen Bars gibt es Erfrischungen wie Mineralwasser, Fruchtsäfte und Glacé. Um 15 Uhr beginnt der Bühnenevent im Amphitheater, moderiert von Palino aus Baden. Auf dem Programm steht Funkiges aus Zofingen mit der Band waterproof. Die Hip-Hop Tanzgruppe Roundabout wird für Stimmung sorgen. An drei Orten werden die Jugendlichen mit Spezialitäten von Küchen aus aller Welt verköstigt. Um das leibliche Wohl kümmern sich die Stollenwerkstatt aus Aarau und das HEKS Lernwerk aus Turgi, zwei kirchliche Beschäftigungsprojekte für Stellenlose im Aargau. Abschluss und Höhepunkt von waterproof bildet am Samstag um 19 Uhr der ökumenische Gottesdienst im Amphitheater unter dem Motto «Kirche – noch ganz dicht». Gestaltet wird die Feier von einer Gruppe Jugendlicher und der Band «treejazz». Zum zentralen Event in Windisch sind auch nicht angemeldete Jugendliche und Junggebliebene herzlich eingeladen. Diese Veranstaltung ist öffentlich und kostet keinen Eintritt. Thomas Gautschi, Projektleiter, Projektstelle PH5

Jugendtheatergruppe Spettacolo spielt «Die Frau vom Meer»

WasserZeichen 2003 Veranstaltungen im September

Als Beitrag zu den Jubiläumsaktivitäten der Aargauer Landeskirchen «Wasser-Zeichen 2003» spielt die Jugendtheatergruppe Spettacolo der Reformierten Kirchgemeinde Windisch «Die Frau vom Meer» von Henrik Ibsen. Die drei Aufführungen beginnen am 12., 13. und 14. September jeweils um 20 Uhr im reformierten Kirchgemeindehaus in Windisch an der Dorfstrasse. Der Eintritt ist frei. Die Jugendtheatergruppe existiert als Teil der Jugendarbeit der Kirchgemeinde Windisch schon seit 1983 und bringt bereits ihr 29. Stück zur Aufführung. Informationsdienst / Akke Goudsmit

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Szenisches Fest «WASsER IST LEBEN» 21. September, 10 Uhr: Möhlin, Steinlihalle, im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes Fotoausstellung «An fremden Wassern» 2. – 11. September: Markthof, Nussbaumen 13. - 21. September: Kulm, reformierte Kirche 22. Sept. bis 2. Oktober: SchinznachBad, Wanderweg beim Kurhotel

Nord-Süd

3. - 15. Oktober: Laufenburg, katholische Kirche

Grosser Erfolg für die Wasserprojekte von HEKS und Caritas Anlässlich ihres Jubiläumsbeitrags «WasserZeichen 2003» und seines NordSüd-Projektes haben die Aargauer Landeskirchen alle Kirchgemeinden und Pfarreien im Kanton aufgerufen, die Kollekten der Osterfeiern und weiterer Feiern, die im Rahmen von «WasserZeichen 2003» stattfinden, den beiden Hilfswerken HEKS und Caritas Schweiz zugunsten von Wasserprojekten in ärmeren Ländern des Südens zur Verfügung zu stellen. Der Erfolg ist überwältigend: bis jetzt sind aus zahlreichen Kirchgemeinden und Pfarreien rund Fr. 41‘000.- eingegangen. Auch der Erlös aus dem das ganze Jahr über laufenden Verkauf der Jubiläumsgläser und Karaffen in vielen Kirchgemeinden und Geschäften – ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Kanton Aargau – kommt den Wasserprojekten von HEKS und Caritas zugute. Neben der Nord-Süd-Fotoausstellung «An fremden Wassern», die bis Ende Oktober im ganzen Kanton zu sehen ist, wird im August und September als weiterer Höhepunkt das Theaterprojekt «Wasser ist Leben» aufgeführt. Weitere Informationen auch zu den Verkaufsstellen unter www.wasserzeichen.ch.vu oder unter Faxabruf 062 838 00 29. Annette Lüthy-Altherr, Kommunikation WasserZeichen 2003

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Andere Veranstaltungen 7. September, 10 Uhr, Katholische Kirche Schöftland: ökumenischer Gottesdienst zur Schöpfungszeit 2003 «Wasser als Quelle des Lebens» 12., 13. und 14. September, 20 Uhr, Ref. Kirchgemeindehaus Windisch: Jugendtheatergruppe Spettacolo spielt «Die Frau vom Meer» von Henrik Ibsen. Eintritt frei. 13. September: 9 - 17 Uhr, Stapferhaus, Schloss Lenzburg: Tagung «Philipp Albert Stapfer - Wegweiser an der Wende zur modernen Schweiz» 20. September, Amphitheater Windisch: eine ökumenische Sternwanderung/-fahrt für junge Leute ab 16 Jahren: 14 Uhr gemeinsamer Event im Amphitheater mit der Band «waterproof», «Roundabout» und Palino aus Baden; 19 Uhr Abschlussgottesdienst: «Kirche – noch ganz dicht?» mit der Band treejazz; weitere Infos unter www.waterproof-ag.ch. 25. Oktober, Klosterkirche Wettingen, 16.30 Uhr: Schlussveranstaltung von WasserZeichen 2003 gemeinsam mit der Lancierung des Sozialpreises des Sozialrates der Aargauer Landeskirchen.

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Aargau

Ökumenische Kirchenmusik Neue ökumenische Kirchenmusikschule eröffnet Erste gemeinsame Ausbildung der Aargauer Landeskirchen für Kirchenmusik Wer im Kanton Aargau eine kirchen-musikalische Ausbildung absolviert, muss sich nicht mehr auf eine Kon-fession spezialisieren. Reformierte und Katholiken bilden ihre Kirchenmusikerinnen und –musiker in Zukunft gemeinsam aus. 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben am Samstag ihre Ausbildung an der neuen Kirch-enmusikschule in Wettingen begonnen. Sie besuchen den ersten gemischt-konfessionellen Lehrgang, der ihnen in den kommenden zwei Jahren eine Grundausbildung in Musiklehre, Singleitung und Dirigiertechnik bieten wird. Dazu kommen spezifische Fächer wie Gregorianik,

Die Leiterin der neuen Kirchenmusikschule Veronika Kühnis

Liturgik und Hymnologie. Bei der offiziellen Eröffnung der neuen Schule am Samstag in der Aula der Kantonsschule Wettingen betonte Schulleiterin Veronika Kühnis, dass die Absolventinnen und Absolventen dadurch einen vertieften Einblick in das Wesen des katholischen wie auch des reformierten Gottesdienstes bekommen. «Mit Musik können wir die christliche Botschaft über die Sinne vermitteln. Das ist unabhängig von Konfessionen und Positionen.»

Ausbildungen zusammen gelegt Die neue Kirchenmusikschule entstand aus dem Zusammenschluss zweier verschiedener Ausbildungsgänge für Kirchenmusiker, einer katholischen in Wettingen und einer reformierten in Aarau. Beide litten unter Teilnehmerschwund. Dennoch sei der Zusammenschluss nicht primär aus finanziellen, sondern vielmehr aus ideellen Gründen erfolgt, betont Veronika Kühnis. Der neue Lehrgang sei intensiver als früher, «Kosten gespart haben wir keine». Während der viersemestrigen Ausbildung ist jeweils am Samstagvormittag Unterricht, dazu kommen Einzellektionen in Orgelspiel (eine Lektion pro Woche) und in Gesang (eine Lektion alle 14 Tage). Die Schule sei keine ökumenische Institution, betont Veronika Kühnis, sondern sie bilde Kirchenmusikerinnen und – musiker aus, die sich sowohl im Fach Liturgik (katholische Liturgiegestaltung) wie

auch in Hymnologie (Geschichte und Bedeutung des Chorals im reformierten Gottesdienst) auskennen. Das sei auch aus praktischer Sicht sinnvoll. Es sei heute keine Seltenheit, dass ein katholischer Organist in einem reformierten Gottesdienst spiele oder umgekehrt. Der Lehrgang an der Kirchenmusikschule ist in verschiedene Module aufgeteilt, die auch anderen kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern offen stehen. So können zum Beispiel Diakonische Mitarbeitende das Modul in Singleitung oder dasjenige in Gregorianik besuchen. Aargauer Kirchen tragen Schule zu über 50 Prozent Die Trägerschaft der neuen Schule setzt sich aus den beiden Kirchenmusikerverbänden sowie der Evangelisch-Reformierten und Römisch-katholischen Landeskirche zusammen. Letztere übernehmen zusammen mehr als die Hälfte der Kosten. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kostet der viersemestrige Lehrgang Fr. 1‘400,- im Semester. Die neue Schule basiert weitgehend auf dem Ausbildungsprogramm der katholischen Kirchenmusikschule. Neu für die Reformierten ist die Idee, dass die Ausbildung ein Volldiplom in Chorleitung und Orgel fokussiert. Es kann aber auch künftig nur das Chorleitungs- oder das Orgeldiplom erworben werden. Zur Schulleitung gehören neben Veronika Kühnis Aktuar Wolfgang Rothfahl, reformierter Pfarrer in Brugg und Kassierin Christine Neuhaus.

Bilder: T. Compagno

Schülerinnen und Schüler der neuen ökumenischen Kirchenmusikschule Aargau

ria / Thomas Compagno - Medienmitteilung vom 18. August 2003

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Aargau

Reformierte Medien

Religionen im Aargau

Neue kirchliche Filmbeauftragte

Gebet der Religionen am Bettag auf dem Mutschellen

Die Theologin Christine Stark ist am Filmfestival von Locarno im Rahmen des Ökumenischen Empfangs als neue Filmbeauftragte der Reformierten Medien vorgestellt worden. Sie löst Anfang Oktober Hans Hodel ab, der seit Ende Juli pensioniert ist. Die 32-jährige Theologin ist deutsche Staatsangehörige und Pfarrerin der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern. Sie ist zur Zeit Assistentin für Altes Testament an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich. Die Aufgabe der Filmbeauftragten bei den Reformierten Medien umfasst die theologische Auseinandersetzung mit Film (hauptsächlich in Publikationen, Seminaren, Festivaljurys und anderen Veranstaltungen) und die Führungs- und Grundlagenarbeit im ökumenischen Medienladen.

Nach Baden (zweimal), Gränichen und Rheinfelden kommt es am Bettag, 21. September 2003, zum fünften Mal zu einem «Gebet der Religionen», und zwar im «Berikerhus» in Berikon, südlich der Mutschellen-Passhöhe. An ihm beteiligen sich neben den gastgebenden Kirchgemeinden und den regional ansässigen religiösen Gemeinschaften Menschen aus dem ganzen Aargau. Es ist der jährliche öffentliche Höhepunkt einer Reihe von interreligiösen Begegnungen im Kanton. Die Feier beginnt um 10.30 Uhr. Der erste Teil ist eine Art Gottesdienst, mit Lesung, Berichten und Gebeten. Das diesjährige Thema «Unterschiede beleben – Respekt vor der Vielfalt» hat sich als Folge vieler Beziehungserfahrungen ergeben. Nach der Feier geniessen die Teilnehmenden besondere Speisen, vor allem aus den Herkunftsländern der Mitwirkenden. Die Begegnung gerade auch mit Leuten ande-

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rer Kulturen und Religionen ist dabei die Hauptsache, «damit aus Fremden Freunde werden». Einige kulturelle Darbietungen wie Tänze und Musik tragen zur besondern Atmosphäre bei. Die Feier schliesst etwa um 14.30 Uhr. Das «Gebet der Religionen» hat zum Ziel, die Kräfte zu bündeln, die zum Aufbau und zur Pflege einer friedvollen Gesellschaft notwendig sind. Der Aargauer Interreligiöse Arbeitskreis widmet sich dieser Aufgabe seit 1994. Die von heiligen Schriften wie von religiösen Personen vermittelten Vorstellungen von Gott und die Gebete sind zwar verschieden, doch das gemeinsame Feiern hilft uns, Vorurteile abzubauen und einander in der Vielfalt zu respektieren.

Weitere Feiern Auf dem Kirchplatz in Baden beginnt ein «Gebet der Religionen» am gleichen Tag um 11 Uhr, in Zurzach bei der Reformierten Kirche um 10 Uhr. Für den AIRAK: Ursula Walti, Max Heimgartner und Thomas Markus Meier

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Bettagsmandat Mensch und Arbeit Der Regierungsrat und die drei Landeskirchen im Kanton Aargau veröffentlichen Jahr für Jahr einen zur Besinnung mahnenden Bettagsruf. Der diesjährige Text wurde von den Landeskirchen verfasst; er widmet sich dem Thema „Mensch und Arbeit“. Der eidgenössische Bettag erinnert auch im Jubeljahr des Kantons daran, dass die meisten seiner Bewohnerinnen und Bewohner in der Tradition des Christentums stehen. Gerade diese Tatsache darf den Respekt für all die vielen aus anderen Kulturen stammenden Menschen, die heute mit uns zusammen leben, in keinerlei Weise schmälern. Es ist nicht zuletzt die tägliche Arbeit, die uns mit diesen Menschen verbindet. Und diesem Thema – der Arbeit – wendet sich das diesjährige Bettagsmandat zu. Zwar wird das Verhältnis zwischen Mensch und Arbeit durch vielerlei Gesetze bestimmt, welche die soziale Sicherheit gewährleisten sollen. Dennoch ist nicht zu übersehen, dass immer wieder Menschen aus dem sozialen Netz herausfallen. Wir denken dabei, um einige Beispiele zu nennen, an ausgesteuerte und arbeitslose Menschen, an Jugendliche, die mehr und mehr Mühe haben, eine Lehrstelle zu finden, an die «working poors», die zu Löhnen arbeiten müssen, welche ihre Existenz nicht sichern,an behinderte Menschen, die keinen Arbeitsplatz finden, an Menschen, die – vom Leistungsdruck in der globalisierten Shareholderwelt zermürbt – an den Rand ihrer Kräfte gedrängt und «ausgebrannt» sind. Staat und Politik stehen angesichts knapp gewordener Finanzen unter Druck. Nur mit ausgeglichenem Haushalt können Kanton und Gemeinden auf Dauer funktionieren. Die Konsequenzen einzelner Massnahmen für schwache und benachteiligte Menschen wie Familien, Alleinerziehende, Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger müssen dabei berücksichtigt werden. So ist denn mit dem Staat auch der Einzelne immer wieder sozial gefordert. Nicht zuletzt deshalb schreiben die Landeskirchen zum Abschluss des Jubiläumsjahres einen Sozialpreis aus, der dazu animieren will, sich im Bereich der Freiwilligkeit Massnahmen zur Erhaltung der sozialen Sicherheit und zur Eliminierung drohender Armut einfallen zu lassen, ganz im Sinne jener Botschaft – im Alten wie im Neuen Testament – die da heisst: Du sollst den Nächsten lieben wie dich selbst. Deshalb unser Aufruf: Engagieren wir uns als Arbeitnehmende und Arbeitgebende sowie als Gemeinschaft von Bürgerinnen und Bürger für Schwache und Benachteiligte! Der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag soll uns Gelegenheit geben, darüber nachzudenken und entsprechend zu handeln. Die Kirchenräte der Aargauer Landeskirchen

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Veranstaltungen und Termine Vortrag: Demenzkranke Menschen verstehen und begleiten Am 9. September um 20 Uhr referieren Verena Heidelberger, stv. Geschäftsleiterin Pro Senectute Aargau, Schweiz. Alzheimervereinigung/Sektion Aargau und Käthi Möckli, betroffene Angehörige und Vorstandsmitglied der Alzheimervereinigung/ Sektion Aargau in der Ref. Kirche Mellingen über das Thema Demenzerkrankung. Der Vortrag «Demenzkranke Menschen verstehen und begleiten» richtet sich an Männer und Frauen jeden Alters und jeder Konfession. Die Ref. Kirchgemeinde und der ref. Frauenverein Mellingen und Umgebung möchten damit zum Gespräch über eine bis heute tabuisierte Krankheit einladen und dazu ermutigen, Hilfe zu suchen und anzunehmen, sowie Menschen, die erkrankt sind, mit Respekt zu begegnen. Esther Wannenmacher

Stapfertagung zum Kantonsjubiläum Anlässlich des Kantonsjubiläums findet am Samstag, 13. September, unter dem Titel «Philipp Albert Stapfer – Wegweiser an der Wende zur modernen Schweiz» im Stapferhaus, Schloss Lenzburg , eine Tagung über den Erziehungsund Kulturminister, Diplomaten und reformierten Theologen (1766 – 1840) statt. Die Tagung beginnt um 9 Uhr mit einem Begrüssungskaffee bei Musik des 18. Jahrhunderts und zeigt anschliessend ein Video über die Französische Revolution und ihre Folgen für die Schweiz . Der Historiker und Stapferbiograf Dr. phil. Adolf Rohr aus Baden referiert über die politische Sendung des Theologen Stapfer und Pfr. Kurt Flückiger zeigt in einem Diavortrag auf, wie auch Stapfer den «gnädigen Herren von Bern» damals den «Marsch geblasen» hat. Nach dem Mittagslunch im Schlossgarten werden Ateliers zu folgenden Themen angeboten: Leben und Werk Stapfers

im aktuellen Prüfstand; Vom Dilemma der heutigen Bildungspraxis; Aufklärung gescheitert, gekommen ist das Goldene Kalb!?; Nathan, der Naive?, sowie: Maulkorb für Pfarrer/innen heute – ein Relikt des Kulturkampfes? Angeregt durch verschiedene Medien kann hier diskutiert werden. Als Gesprächspartner/innen haben zugesagt: Prof. Frieda Vogt, Direktorin des Seminars Brugg; Werner Christen, Pädagoge und Vizedirektor der Aargauischen Lehrerweiterbildung; Willy Roos, Präsident der Schweizerischern Akademie der technischen Wissenschaften; Nationalrat Heiner Studer und Pfr. Urs Waldmeier.

Einübung in die Kontemplation.

Die von der Sektion Aargau des Schweizerischen Protestantischen Volksbundes (SPV) durchgeführte Tagung endet gegen 16.30 Uhr. Anmeldungen bitte bis zum 8. September an das Stapferhaus, Postfach, 5600 Lenzburg. Der Tagungsbeitrag (inkl. Verpflegung) beträgt Fr. 50./Fr.70.- (Paare) und für Mitglieder Fr. 30./Fr. 50.-

Am 25. und 26. Oktober (Samstagnachmittag bis Sonntagnachmittag) bietet die Ref. Kirchgemeinde LenzburgHendschiken in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Lenzburg im Ref. Kirchgemeindehaus Lenzburg (fünf Gehminuten vom Bahnhof) ein Wochenende für Einsteiger/innen und Praktizierende der Kontemplation an. Kontemplation ist ein Weg in der Stille nach innen bis in die tiefste Wirklichkeit unseres Lebens, zu Gott. Sie ist ein Weg gegenstandsloser Meditation ohne Bilder, Gedanken oder Musik. Auf diesem Weg folgen die Teilnehmer/innen den Spuren der abendländischen Mystiker/innen. Die Leitung hat Pfrn. Elisa Maria Jodl, Affoltern a. Albis, Kontemplationslehrerin aus der Würzburger Schule von Pater Willigs Jäger. Nähere Informationen gibt Pfr. Thomas Schüpbach-Schmid (062 891 26 01, [email protected]).

Elisabeth Martinek

Thomas Schüpbach-Schmid

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Aarauer Bettagsgespräch Am Mittwoch, 17. September lädt das reformierte Forum Aarau um 20 Uhr zum Bettagsgespräch «Christentum und Islam» in die Stadtkirche Aarau ein. Thema sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Chancen und Schwierigkeiten der Begegnung in heutiger Zeit. Es spricht Amira Hafner- Al-Jabaji, 1971 geboren als Tochter eines Irakers und einer Deutschen. Sie studierte an der Universität Bern Islam und Medienwissenschaften, ist tätig als Journalistin und Referentin im interreligiösen Dialog, Vorstandsmitglied der Gemeinschaft Christen und Muslime in der Schweiz, verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Das diesjährige Bettagsgespräch des Reformierten Forums Aarau möchte einen klärenden Beitrag zur notwendigen Auseinandersetzung zwischen Islam und Christentum leisten. Diskussion und Fragen im Anschluss an das Referat sind erwünscht. Richard Nöthiger

Impressum Herausgeber Kirchenrat der Evangelisch-Reformierten Landeskirche des Kantons Aargau Redaktion Informationsdienst Frank Worbs, Elisabeth Martinek Redaktionsadresse Ev.-Ref. Landeskirche Aargau Augustin Keller-Strasse 1 Postfach, 5001 Aarau Tel 062 838 00 18, Fax 062 838 00 29 e-mail: [email protected] Layout Urs Rechsteiner, Grafiker-Illustrator, Hausen/Brugg Druck Druckerei Baumann AG, Menziken, gedruckt auf 100% Recyclingpapier erscheint monatlich Auflage: 2’600 Redaktionsschluss für Nummer 10, Oktober 2003: 15. September

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Kirchgemeinden

Eheberatung

HEKS Aargau/ Solothurn

Reinach: Namensänderung in Reinach-Leimbach

30 Jahre Eheberatungsstelle des Bezirks Baden

Kündigung des Regionalleiters Walter Vogt

Nachdem die Synode im Juni 2003 die Kirchenordnung dahingehend geändert hat, dass der Kirchenrat die Kompetenz erhält, Namensänderungen von Kirchgemeinden zu beschliessen, hat er nun den ersten Antrag auf eine Namensänderung, gestellt von der Kirchgemeinde Reinach, genehmigt. Die «Reformierte Kirchgemeinde Reinach» wird künftig «Reformierte Kirchgemeinde Reinach-Leimbach» heissen.

Vor 30 Jahren wurde in Baden eine von den Kirchen getragene interkonfessionelle Eheberatungsstelle für den Bezirk Baden gegründet. Es war ein weitsichtiger Schritt in den Anfangsjahren des ökumenischen Aufbruchs, zu dem sich reformierte und katholische Kirchgemeinden und Pfarreien des Bezirks gemeinsam entschlossen. Tausende von Paaren haben in all den Jahren Auskunft, Beratung, Mediation oder Therapie gesucht. Der Verein, der die Stelle betreibt, zeichnet das Jubiläumsjahr mit zusätzlichen Aktivitäten aus.

Nach fünfjähriger Tätigkeit kündigte Walter Vogt die Stelle als Leiter der Regionalstelle HEKS Aargau/Solothurn. Neben den Angeboten im Migrations- und Asylbereich realisierte die Stelle in dieser Zeit wirksame Projekte in den Bereichen Beschäftigung, Wohnen, Übersetzungsdienste, neue Armut und Beziehungsförderung. Gleichzeitig wurde die Zusammenarbeit mit der Landeskirche im Bereich der Diakonie durch die Einrichtung der Stelle HEKS-Diakonie und eine Leistungsvereinbarung intensiviert. Vogt verlässt die Stelle per Ende Oktober.

Am ersten Sonntag im September wird in den Kirchgemeinden unserer Landeskirche wie jedes Jahr der GEMEINDESONNTAG mit besonderen Gottesdiensten gefeiert, die von freiwilligen Mitarbeitenden der Kirchgemeinden vorbereitet und gestaltet werden. In diesem Jahr dient die Arbeitsdokumentation der Ök. Kommission Kirche - Umwelt der Schweizer Kirchen (OeKU) mit dem Titel «Wasserläufe» als Grundlage für die Gottesdienste. Sie wurde im Rahmen der Beiträge der Aargauer Landeskirchen zum Kantonsjubiläum «WasserZeichen 2003» unter Mitwirkung der Laienpredigerkommission unserer Landeskirche und der ök. Aargauer Kommission Bewahrung der Schöpfung erarbeitet. Allen, die aktiv an der Gestaltung eines Gottesdienstes mitwirken, sei herzlich für Ihr Engagement gedankt alle anderen sind herzlich eingeladen, am GEMEINDESONNTAG in ihrer Kirche teilzunehmen. Kirchenrat, Laienpredigerkommission, ök. Kommission WasserZeichen 2003

Eheberatungsstelle Baden, Tel. 056 222 44 80, www.eheundpaarberatungbaden.ch, email: [email protected]

Walter Vogt

Bild: zVg

Gemeindesonntag 2003 am 7. September im Zeichen des Wassers

Am 18. September wird im reformierten Kirchgemeindehaus Wettingen, Etzelstrasse 22, um 20 Uhr ein Forumtheater zum Thema «Szenen einer ganz normalen Partnerschaft» inszeniert. Die Zuschauerinnen und Zuschauer haben die Möglichkeit am Beziehungsleben der Spielerinnen und Spieler aktiv teilzunehmen. Sie können mit ihrem Eingreifen das Geschehen auf der Bühne unterbrechen und verändern. Ausserdem startet ab 21. Oktober jeweils dienstags von 19.30 bis 21 Uhr eine neue Paar-Gruppe für Männer und Frauen in Partnerschaften (fünf Abende) unter der Leitung von Eheberater Dr. Josef Lang in den Räumen der Eheberatungsstelle an der Zürcherstrasse 27 in Baden.

Fussball: FC Grossrat Aargau – FC Landeskirche Dienstag, 23. September 2003, 18 Uhr, Sportplatz Schützenrain, Oberentfelden Sportfans und Interessierte sind zum Zuschauen und Unterstützen der landeskirchlichen Mannschaft eingeladen. Das Spiel dauert zwei mal 30 Minuten. Neue Spieler sind willkommen und melden sich bitte bei Christian Boss (Tel. 062 838 00 14) oder Beat Urech (Tel. 062 838 00 22).

Synode Geschäfte

Budget 2004 Der Kirchenrat hat nach der zweiten Lesung das Budget 2004 zuhanden der Synode verabschiedet. Bei einem gleich bleibenden Zentralkassenbeitrag der Kirchgemeinden von 2,4% rechnet es mit ausgeglichenen Erträgen und Ausgaben bei einem Umfang von 10‘433‘900 Franken. Das entspricht einer Reduktion von 11,7% im Vergleich zur Rechnung 2002 (der Zentralkassenbeitrag bei 2,5%) und einer Erhöhung von 1,5% gegenüber dem laufenden Budget 2003. Für die Angestellten der Landeskirchlichen Dienste beantragt der Kirchenrat der Synode eine Erhöhung der Lohnsumme um 1,37% gemäss dem neuen Dienst- und Lohnreglement.

Teuerung 2004 für Angestellte in Kirchgemeinden Für die Mindestbesoldungsreglemente der Angestellten in den Kirchgemeinden empfiehlt der Kirchenrat der Synode, im Jahr 2004 keinen Teuerungsausgleich auf den Löhnen zu budgetieren, weil die Teuerung seit einem Jahr auf einem sehr niedrigen Stand verharrt. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese Löhne nicht steigen werden. Unabhängig von der generellen Teuerungszulage können sich die Löhne der Angestellten in den Kirchgemeinden entsprechend den vorgesehenen Dienstalterszulagen entwickeln.

Empfehlungen zum Bericht der Kommission gleichgeschlechtliche Lebensformen Im November 1998 beschloss die Synode die Grundlagen zur Gleichstellung homosexueller Menschen in der Reformierten Aargauer Landeskirche, insbesondere die Zulassung zu kirchlichen Ämtern und die Gleichstellung homosexueller Paare in der Pensionskasse. Gleichzeitig entschied sie sich für eine fünfjährige Bedenkzeit, um zu klären, inwieweit ein Recht homosexueller Paare auf eine kirchliche Segnungs- oder Trauungsfeier in der Landeskirche wünschenswert wäre. Der Kirchenrat beauftragte eine Fachgruppe, Grundlagen für die Gleichstellung zu

schaffen, die konkrete Umsetzung der Gleichstellung zu unterstützten und die offenen Fragen abzuklären. Unabhängig davon wurde bereits bei der Revision der landeskirchlichen Pensionskasse homosexuelle Paare mit Ehe- und Konkubinatspaaren gleichgestellt. Die «Kommission für gleichgeschlechtliche Lebensformen» unter Vorsitz von Pfr. Lukas Baumann hat diesen Auftrag erfüllt und einen Bericht mit Empfehlungen dem Kirchenrat vorgelegt, der im a+o Nr. 6 vom Juni 2003 vorgestellt wurde. Auf dieser Grundlage wird der Kirchenrat der Synode im November 2003 nach Ablauf der fünf Jahre Bericht erstatten. Zu den Empfehlungen der Kommission nimmt der Kirchenrat folgendermassen Stellung: Hinsichtlich der expliziten Aufnahme von Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare in die Kirchenordnung kann der Kirchenrat der Kommission zustimmen, dass ein über die bestehenden Möglichkeiten hinausgehender Paragraph zur Zeit nicht sinnvoll ist: «Der Segensparagraph würde zu einem Homosexuellenparagraphen und führte zu einer Polarisierung, die der Sache nicht dienlich ist.» Gemäss § 19 der Kirchenordnung sind solche Segnungen bereits möglich: «... Segen (Gottes) ist Bestandteil des Gottesdienstes sowie des ganzen Lebens. Segenshandlungen und der Zuspruch des Segens sind nicht an ein Amt gebunden. Ganz besonders kommen sie aber zum Ausdruck: am Schluss des Gottesdienstes, in der seelsorgerlichen Begleitung von Menschen, in gottesdienstlichen Feiern zu besonderen Lebenssituationen und – übergängen, sofern die Pfarrerin oder der Pfarrer und die Kirchenpflege ihre Zustimmung erteilen. » Zur Unterstützung hat die Kommission eine Sammlung von fünf Liturgien erarbeitet, die der Kirchenrat mit einem Kreisschreiben den Kirchgemeinden zugeschickt hat. Für den weiteren Meinungsbildungsprozess in Form von Bildungs- und Diskussionsveranstaltungen ist nach der Auflösung der Kommission der Bereich Kirche und Gesellschaft der Landeskirchlichen Dienste zuständig, welche auch weitere bisher von der Kommission wahrgenommene Aufgaben übernehmen werden: Anlaufstellen für Fragen zu Homosexualität und für die Beratung von Kirchgemeinden und Mitarbeitenden sind der Theologische Sekretär (für Pfarrerinnen und Pfarrer und Kirchenpflegen) und die Fachstelle Diakonie (für die Dia-

a+o Nr. 9, September 2003

konischen Mitarbeitenden) sowie die Fachstelle Frauenfragen und der Informationsdienst (für Fragen der Kommunikation). Das Einrichten eines eigentlichen Fachbereichs Sexualität und Kirche, wie ihn die Kommission in Erwägung zieht, sieht der Kirchenrat nicht als notwendig an. Verschiedene Stellen in der Kirche würden sich diesem Thema bereits widmen, und es gäbe zahlreiche und kompetente Konzepte und Einheiten für den Religionsunterricht. Informationsdienst

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Veranstaltungen

Einführungsabend für Synodale: Das Geld der Landeskirche Es gehört zu den Hauptaufgaben der Synode, Budget und Rechnung der Landeskirche zu genehmigen. Wer das sorgfältig und verantwortungsvoll machen will, braucht einigen Sachverstand. Zu dessen Vertiefung möchten die beiden Referenten Christian Boss, Leiter der Zentralen Dienste und der Finanzverwaltung der Landeskirche sowie Christian F. Boss, Hauptbuchhalter der Landeskirche, beitragen. Die Unterlagen für die Herbstsynode vom 19. November dienen als Grundlage für diese Einführung – bitte mitnehmen! Themen: Woher das Geld kommt; wofür das Geld gebraucht wird; die einzelnen Schritte beim Budgetieren; die einzelnen Schritte beim Abrechnen; der Kontenplan; wer wofür die Entscheidungskompetenz hat. Der Kurs findet statt am: Donnerstag, 23. Oktober 03, von 19 bis 21 Uhr (Getränke und Snacks ab 18.30 Uhr) im Ref. Kirchgemeindehaus Lenzburg (5 Minuten ab Bahnhof). Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung bis 23. September bei Ev.-Ref. Landeskirche, Alice Liniger, Postfach, 5001 Aarau, Tel. 062 838 09 61; Fax 062/838 09 69; [email protected].

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K irchenrat

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Neustrukturierung der Fachstelle Frauenfragen

Aus dem Kirchenrat

Rücktritt von Kirchenrat Adrian Tanner Kirchenrat Adrian Tanner wird am 31. Dezember 2003 von seinem Amt als Kirchenrat zurück treten. Im November 1996 wurde er von der Synode in die Exekutive der Aargauer Landeskirche gewählt, in der er sieben Jahre lang verschiedene Ressortverantwortlichkeiten wahrgenommen hat und noch nimmt, schwerpunktmässig Tagungshaus (früher TagungsZentrum) Rügel und Projekt Kirche 2002, Finanzen, Bau und Pensionskasse und aktuell das ökumenische Projekt «WasserZeichen 2003». Er hat schon bei seinem Amtsantritt erklärt, dass er mit Erreichen des 70. Lebensjahrs gedenkt, dieses Amt niederzulegen.

Bild: zVg

Kirchenrat Adrian Tanner

Nachdem er die Übergangszeit von der alten zur neuen Amtsperiode des Kirchenrats begleitet hat und der Kirchenrat in der neuen Zusammensetzung gut eingespielt ist, möchte er Ende Jahr sein Amt abgeben. Bis dahin wird er noch aktiv in der Evaluation der neuen Organisationsstruktur und im Jubiläumsprojekt der Aargauer Landeskirchen «WasserZeichen 2003», das ebenfalls Ende 2003 abschliesst, mitarbeiten.

Projektstelle PH 5 bis Ende 2006 verlängert Der Kirchenrat hat die Verlängerung der bis Ende 2003 befristeten Projektstelle PH 5 mit einem Pensum von 50% im Bereich Pädagogik und Animation bis Ende 2006 bewilligt. Die Arbeit im Rahmen des 5. Teils des Pädagogischen Handelns wurde bis Anfang 2003 von Pfarrerin Ariane Keller ausgeführt. Seit ihrem Ausscheiden hat der Diakonische Mitarbeiter Thomas Gautschi, vorher in der Kirchgemeinde Zurzach, die Arbeit übernommen.

Die zur Zeit nicht besetzte Fachstelle Frauenfragen wird auf der Grundlage eines von einer Fachgruppe ausgearbeiteten Konzepts neu strukturiert. Für die äussere Form der Stelle und ihre konkrete Einbindung in die Organisationsstruktur der Landeskirchlichen Dienste werden zur Zeit noch verschiedene Varianten geprüft. Zu den Aufgaben im Rahmen der neuen Ausrichtung gehört die Verfolgung und Prüfung der Gleichstellung von Männern und Frauen in den landeskirchlichen Diensten im Hinblick auf Strukturen und Arbeitsbedingungen und in den Reglementen und Verordnungen der Landeskirche im Sinne des sogenannten gendermainstreamings. Sie soll auch auf Ebene der Kirchgemeinden für das Thema sensibilisieren und Denkanstösse weitergeben. Speziell wird die Stelle die Partnerschaftliche Gemeindeleitung aus der Sicht der Geschlechter prüfen und geschlechtsspezifische Fragen stellen, wie zum Beispiel: was macht die Kirche attraktiv für Frauen oder Männer. Zu der Gruppe, die seit Sommer 2002 die Grundlagen für dieses Konzept und Alternativen erarbeitet hatte gehörten (z.T. nur zeitweise) unter der Leitung von Vreni Gut, Bereichsleiterin Kirche und Gesellschaft: Marianne Pfändler, Präsidentin der DH, Elsbeth Zimmermann, Katechetin und Pfarrfrau, ehemalige Grossrätin, Gaby Wartmann, Theologin, Sabine Scheuter, Fachstelle für Frauenfragen der Zürcher Landeskirche, Therese Wagner, Kirchenrätin, Ruth Voggensperger, Fachstelle Frauenfragen. Claudia Bandixen und Christan Boss.

Aargauer Vertretung an der Synode der Waldenserkirche Ursula Walti, Leiterin der Fachstelle OeME, vertritt im Auftrag des Kirchenrates die Reformierte Aargauer Landeskirche an der Synode der Waldenserkirche vom 24. bis 29. August in Torre Pellice, Norditalien. Sie ist den Waldensern in besonderer Weise verbunden, da sie ein Jahr ihres Theologiestudiums an der Waldenserfakultät in Rom absolviert hat. Informationsdienst

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Aktuelle Mitteilungen aus der Kirchenratssitzung stehen nach der Sitzung im Internet auf www.ref-ag.ch «Kirchenrat / aktuell».

Kantonalkollekte Bettag: Reformierter Weltbund Im Reformierten Weltbund RWB sind wir mit rund 75 Millionen Reformierten weltweit zusammengeschlossen, das sind ca. 215 Kirchen in über hundert Ländern. Während christliche Kirchen in Europa abnehmen, wachsen sie in vielen Ländern Afrikas. Zwei Drittel der RWB-Kirchen sind materiell arme Kirchen. Der RWB arbeitet eng zusammen mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen und dem Lutherischen Weltbund. Er hat einen Sonderstatus bei UNO-Menschenrechtsdebatten und interveniert wenn nötig auch bei Regierungen. Er unterstützt seine Mitgliedkirchen: in Westeuropa für ihren Auftrag in einer zunehmend säkularisierten und multikulturellen Gesellschaft, in Zentral-, Ostund Südeuropa, damit sie sich als Minderheitskirchen behaupten können, in Afrika in ihrem Kampf gegen Armut und AIDS, undemokratische Regierungen und Kriege, im mittleren Osten für den Dialog mit Andersgläubigen und Friedensarbeit im Israel-Palästina Konflikt, in Asien im Kampf gegen die Folgen von wirtschaftlicher Globalisierung und in ihrer Friedensarbeit gegen religiösen Fanatismus, in der Karibik, um zu stärkeren reformierten Kirchen zusammenzuwachsen, im Pazifik in ihrem Kampf gegen Nukleartests und Zerstörung der Lebensgrundlagen, in Lateinamerika im Kampf gegen neokoloniale Herrschaft, Strukturanpassungsprogramme von Weltbank und IWF und totale Verarmung der Menschen. Nordamerkanische Reformierte Kirchen sind konfrontiert mit schwierigen internen Konflikten zu aktuellen Problemenwie Irakkrieg, Mitverantwortung an weltweiter ökonomischer Ungerechtigkeit, Zerstörung der Schöpfung oder Todesstrafe. Sie suchen Unterstützung des RWB, um ihren prophetischen Auftrag besser erfüllen zu können. 2004 findet in Accra, Ghana, Afrika, die 24. Generalversammlung des RWB statt. Dafür und für seine grosse Aufgabe bittet der Reformierte Weltbund um ihre Solidarität und Unterstützung. Margrit Leuenberger, RWBExekutivausschussmitglied

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Pädagogik und A nimation Feierabendgespräche zur Verwaltung der Kirchgemeinde Das Feierabendgespräch ist offen für alle Kirchenpfleger/innen, Verwalter/innen und Synodale. In einer lockeren Runde sollen alle Fragen, welche die Verwaltung der Kirchgemeinde betreffen, beantwortet werden. Dabei wird das neue Handbuch für Kirchenpflegen einbezogen. Als Gesprächspartner stehen Ihnen folgende Personen zur Verfügung: Christian Boss, Leiter des Bereichs Zentrale Dienste der Landeskirche und Finanzverwalter; Christian F. Boss, Leiter Informatik und Liegenschaftsverwalter; Patrik Müller, Pfarrer, Theologischer Sekretär; Rosmarie Weber, Kirchenschreiberin Das Feierabendgespräch findet am Freitag, 31. Oktober von 16 bis 17.30 Uhr im Tagungshaus Rügel ob Seengen statt. Anschliessend gibt es einen kleinen Imbiss. Ein Kursbeitrag wird nicht erhoben, der Imbiss kostet jedoch Fr. 10.- (vor Ort zu bezahlen). Anmeldung bis 30. September an: Evang.-Ref. Landeskirche, Alice Liniger, Postfach, 5001 Aarau; Fon: 062/838 09 61; Fax: 062/838 09 69; e-mail: alice. [email protected] . Mit der Anmeldebestätigung erhalten Sie einen Orientierungsplan. Christian Bader

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PH 1

Mutige Kleinkindergottesdienste In den Kleinkindergottesdiensten «Fiire mit de Chliine» hat sich vielerorts eingebürgert, Bilderbücher als Grundlage zu gebrauchen. Seltener wagen es die Verantwortlichen, biblische Geschichten zu erzählen. Das neu erschienene Methoden-

Webmaster gesucht

heft 8 der Reihe «Mit kleinen Kindern Gottesdienst feiern» will dazu ermutigen und anleiten. Regine Schindler schildert eindrücklich, in welcher inneren Haltung Geschichten erzählt werden können. Sie geht auch den Fragen nach, welche Geschichten sich für Kleinkinder eignen und wie sich Erzählende vorbereiten können. Eine kurze Vorstellung von illustrierten Kinderbibeln rundet diesen Beitrag ab und schafft all denen Abhilfe, die sich Kleinkindergottesdienste ohne Bilder (bücher) nicht vorstellen können. Ein Beitrag von Ines Jenni ergänzt dieses Heft mit sehr konkreten Hinweisen und Beispielen, wie eine biblische Geschichte ganz nah am Bibeltext und doch 3 bis 5Jährigen gut verständlich erzählt werden kann. Mut braucht es, kleinen Kindern biblische Geschichten zu erzählen, und Mut ist auch gefragt, Themen rund um Angst, Tod und Trauer im November anzugehen. Das gleichzeitig erschienene Modellheft 3 «Vertrauen finden im Dunkeln» lädt ein, aus den traditionellen Themen des Jahreskreises auszubrechen und zwischen Erntedank und Advent neue Gottesdienste zu wagen. Ariane Keller

Um die Homepage www.vitamin-k.ch jugendgerecht und aktuell zu halten, bin ich auf der Suche nach jungen Erwachsenen, die Lust und Zeit haben, sich in der vitamin-k Redaktion zu engagieren. Interessierte können via [email protected] mit mir Kontakt aufnehmen.

PH 5 Planen Sie Angebote, Projekte und Anlässe für junge Erwachsene? Die Projektstelle PH5 berät und unterstützt Sie gerne dabei. Bei der Konzeption, Planung, Durchführung und Evaluation von PH5Angeboten können Sie dank dem Netzwerk Vitamin-K von den Erfahrungen anderer Kirchgemeinden profitieren. Ihre Anfragen erreichen mich am besten unter [email protected]. Thomas Gautschi

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Seelsorge Menschen mit Behinderungen

a+o Bettagsgottesdienst Königsfelden

Projektstelle PH5

Für den diesjährigen ökumenischen Bettagsgottesdienst für Menschen mit und ohne Behinderungen am 21. September haben wir, passend zum Kantonsjubiläum, das Thema «Wasser» gewählt. Die Feier findet um 14.30 Uhr in der Klosterkirche Königsfelden statt. Frauen und Männer der Stiftung für Behinderte, arwo Wettingen, spielen die Geschichte «Der Wasserkrug» nach Leo Tolstoi. Die musikalische Begleitung der Feier haben Barbara Bättig, Harfe, und Chantal Harnisch, Klavier. Nach der Feier bietet sich beim traditionellen gemeinsamen Zvieri die Gelegenheit für persönliche Gespräche und Begegnungen.

Waterproof – noch ganz dicht? Für den ökumenischen Jugendevent im Rahmen des Kantonsjubiläums (Wasserzeichen 2003) gibt es in einigen Regionen noch freie Plätze. Interessierte Jugendliche können sich auf der Homepage www.waterproof-ag.ch mit dem Onlineformular direkt bei den Regioverantwortlichen anmelden. Der zentrale Event am 20. September im Amphitheater Windisch ist öffentlich. Ab 14 Uhr sind darum auch nicht angemeldete Jugendliche und Junggebliebene herzlich eingeladen. Mit dabei: «waterproof», Funkiges aus Zofingen; «Roundabout», Hip-Hop Dance aus Gossau und Palino aus Baden. Abschluss und zugleich Höhepunkt von waterproof ist der ökumenische Gottesdienst um 19 Uhr unter dem Motto «Kirche – noch ganz dicht?» mit der Band treejazz. Die Regionalprogramme und ein Onlineanmeldeformular sind auf www. waterproof-ag.ch zu finden.

Madeleine Dössegger Szene aus einem Bettagsgottesdienst 2001

Foto: zVg

Zentrale Dienste

a+o Nr. 9, September 2003

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Pädagogik und A nimation

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Kirchliche Arbeit an kantonalen Schulen Freifach Religionslehre an der Kanti Zofingen In einem kleinen Kreis von Schülerinnen und Schülern unterrichte ich das Freifach Religion an der Kantonsschule Zofingen. Die Gruppe von Studierenden aus verschiedenen Klassen kommt meist zu Blocklektionen. Neben religionswissenschaftlichen Themen waren in den vergangenen zwei Semestern Fragen zum Buddhismus und weiteren asiatischen Religionen Hauptpunkte der Unterrichtsgespräche. Ziel einer Exkursion war das buddhistisch-thailändische Zentrum in Gretzenbach/SO. Der Vorsteher nahm sich persönlich zwei Stunden Zeit, um mit den neun jungen Erwachsenen einige grund-

Bild: zVg

Burkhard Kremer

sätzliche spirituelle Wahrheiten bildlich und praktisch zu besprechen. In der anschliessenden Fragerunde zeigte der Klostervorsteher keine Berührungsängste und fragte höflich und interessiert die Studierenden nach ihren eigenen Wertvorstellungen und ethischen Grundhaltungen. Im letzten Semester haben natürlich die Fragen um Krieg und Frieden und über den Islam die Diskussionen im Unterricht bestimmt. Es kam zur Sprache, dass nur in sehr wenigen Fächern an der Schule auf diese aktuellen Fragen eingegangen wurde. Auf Grund dieser Gespräche baten einige Studierende, die die Anti-Kriegsdemonstration in Zofingen organisierten, um die Stellungnahme eines kirchlichen Vertreters bei dieser Demonstration. Ich kam diesem Anliegen nach. Dass Schülerinnen und Schüler, die der Kirche ansonsten kritisch gegenüberstehen, den Wunsch

nach einer Stellungnahme der Kirche auf dem Nikolaus-Thut-Platz in Zofingen formulierten, erfreute mich. Das Echo auf die Ansprache war ermutigend. Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern bildet nun unabhängig vom schulischen Unterricht ein Forum, aus dem die Impulse aus diesen Tagen weitergetragen werden. Meine Grundabsicht war und ist, dass den Studierenden ein deutlicher und engagierter Weg zur Konfliktlösung aus kirchlicher Sicht aufgezeigt wird. Das altbekannte Modell der (militärischen) Konfliktlösung mit Siegern und Verlierern ist nicht der einzige Weg. Es gibt Alternativen. Unweigerlich kam das Gespräch auch auf die Militärdienstverweigerung und die dazu gehörende Wertediskussion unter Einbezug der Evangelien. Dabei wurde in besonderem Masse auf die Klärung des Begriffes «Gewissensentscheid» Gewicht gelegt. Immer wieder wird aus aktuellem Anlass auf persönliche Themen eingegangen. Oft geht es dabei um die Verarbeitung von Erlebnissen aus dem früheren kirchlichen Unterricht und die Hinterfragung dogmatisch-fundamentaler Gemeindegruppen, die im Westaargau innerhalb und ausserhalb der Landeskirche werben und florieren. Dazu gehören Gespräche über die Grenze zwischen Religion und Macht: Muss ich Glaubenssätzen zustimmen, die eine Gruppe von mir fordert? Kann mir eine Gruppe den Glauben absprechen? Gibt es christliche, unanfechtbare Wahrheiten und Autoritäten? Offene Volkskirche versus «bibeltreue» Gemeinde – welche Kriterien erlauben mir, eine mündige und persönliche Spiritualität zu finden? Zu diesem Thema gehörten im letzten Semester auch Gespräche über das Studium der Theologie und die Arbeit als Theologin und Theologe oder Pfarrer oder Pfarrerin, sowie die Auswirkungen der Studienreform mit der Einführung von Grundlagen- und Hauptstudium. Das «Kerngeschäft» der Religion, die Spiritualität, muss im schulischen Kontext nicht tabu bleiben: Neben dem Besuch bei den Buddhisten, der das Thema auch neu im Unterricht initiierte, fand ein Besuch bei Juden in Zofingen statt, die uns zum Sabbatbeginn in der Familie einluden und dann über jüdische Spiritualität und die Spannung zwischen Orthodoxie und liberalem Judentum Auskünfte gaben. Zukunftsprojekt ist eine Spezialwoche in der Kombination von Sport und Religion: Eine Segelwoche im nächsten Herbst. Burkhard Kremer, Pfarrer in Zofingen

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Bereichsinfo Für den Weiterbildungskurs «Unterwegs zurm Lagererfolg» sind noch etliche Pätze frei. Interessierte Personen möchten sich bitte sofort melden. Für die Planung, Organisation und Leitung der Austauschtreffen «Fiire mit de Chliine», konnten die beiden erfahrenen Katechetinnen Jutta Bossard, Erlinsbach und Silvia Wimmer, Rietheim, gewonnen werden. Sie arbeiten im Auftragsverhältnis für unsere Landeskirche. Jutta Bossard übernimmt von Ariane Keller den Sitz in der Begleitkommission des interkantonalen Projektes «Modellheftreihe Fiire mit de Chliine!» Beat Urech

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Verein Kirchlicher Religionsunterricht Dekanatstreffen für Unterrichtende PH 2 und 3 Aarau: 2. September, 19.30 Uhr, Siegeristenschüür, Kirchberg Küttigen, Thema: Leben zur Zeit Jesu Baden: 29. Oktober, 20 Uhr, Kirchgemeindehaus Baden, Bullingerstube, Thema: Singen, Tanzen, Musizieren im RU Frick: 23. Oktober, 20 Uhr, Kirchgemeindehaus Rain/Brugg, Thema folgt schriftlich Kulm: 8. September, 19 Uhr, Kirchgemeindehaus, Schöftland, Thema: Geschichten aus dem alten Testament Lenzburg: Einladung erfolgt schriftlich Zofingen: 9. September, 19 Uhr, Kirchgemeindehaus, Rothrist, Thema: Tod; Referentin: Elisabeth Michel-Tschan, Zug Sie sind herzlich eingeladen auch Angebote ausserhalb ihres Dekanates wahrzunehmen!

a+o Nr. 9, September 2003

Keine Päckliaktion 2003 Die Kik-Kommission ist geschrumpft, neue Mitglieder arbeiten sich ein. Das HEKS-Komitee, mit dem wir zusammen arbeiteten, löst sich Ende Jahr auf. Ausserdem musste die KiK-Kommission feststellen, dass von immer weniger Kirchgemeinden immer weniger Päckli an die Sammelstelle in Turgi geliefert wurden. Die Konkurrenz verschiedenster Päcklisammelaktionen für die Weihnachtszeit ist in den vergangenen Jahren noch grösser geworden. Deshalb beschloss die KiK-Kommission für 2003 auf die Durchführung einer Weihnachtspäckliaktion für Kinder zu verzichten. Trotzdem halten wir es für wichtig und wertvoll, eine Päcklisammelaktion speziell von Kindern für Kinder anbieten zu können. Wir prüfen daher verschiedene Alternativen zum bisherigen Angebot und sind zuversichtlich, im kommenden Jahr wieder alle, die mit Kindern in der Kirche arbeiten, zum Mitmachen an unserer Päckliaktion bewegen zu können. Urs Klingler

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Aus- und Weiterbildung Wir bitten Sie, für die ausführlichen und vollständigen Kurs-Angebote die Broschüre «Weiterbildung 2003» zu beachten. Diese Broschüre kann bestellt werden bei Evang.-ref. Landeskirche, Sekretariat PH, Postfach, 5001 Aarau; Tel.: 062 838 09 60; Fax: 838 09 69; email: [email protected].

Christian Bader

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Medienvisionierung

Die regelmässigen Medienvisionierungen der katechetischen Medienstelle Aarau sind eine gute Möglichkeit sich über Neuerscheinungen, aktuelle Medien, Arbeitshilfen und Bücher für den Unterricht und Gottesdienste auf dem Laufenden zu halten. Schwerpunkte des Nachmittags sind: Einblick in die neuen Gruppenmedien, CD- Rom und DVD und ihre Möglichkeiten im Unterricht (je 2 Beispiele), Ausstellung und Kommentierung der neu angeschafften Bücher und Arbeitshilfen. Die Visionierung findet am 29. Oktober von 14 bis 17 Uhr im Ref. Kirchgemeindehaus Lenzburg, Zeughausstr. 9, statt. Der Nachmittag wird von Toni Schmid, Irene Fäh und Madeleine Dössegger geleitet. Madeleine Dössegger

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M e d i e n s t e l l e

KiKKommission

«Mittendrin» – Film über die Kath. Behindertenseelsorge Zürich

K a t e c h e t i s c h e n

Susanne Metzger- Müller

Im Jahr 2004 werden zum PH-Teil 3 vier Kurs-Module angeboten: je eines zu den religionspädagogischen Grundlagen, zur Katechese, zum freizeitlichen Zusammensein und zum gottesdienstlichen Feiern. Die Module sind je in einem Quartal platziert und haben einen Umfang von 15 Kursstunden. Sie können einzeln besucht werden oder als ganzes Paket. Wer drei der vier Module absolviert, erhält das Zertifikat «Zusatzausbildung in PH 3». Es werden Fachreferentinnen und -referenten beigezogen. Die Gesamtleitung hat Thomas Gautschi, der auch weitere Auskünfte erteilt (Fon 062 838 00 26; Fax 062 838 09 69; e-Mail: [email protected]

Medienfenster R e l i g i o n s u n t e rrich t

d e r

Spielen Sie gerne? Hätten Sie Lust wieder einmal mitten im Alltag eine Weile in die Welt des Spielens abzutauchen? Dann kommen sie zur Jahrestagung am 10. März 2004. Ab 16 Uhr spielen wir unter Anleitung von Edith Hehlen (Lehrerin, Spielpädagogin) im Bullingerhaus in Aarau. Die Mitgliederversammlung findet um 14 Uhr statt.

Voranzeige: Kursmodule zum PH 3 «Chile kenne - Chile läbe»

a u s

VKRU-Mitgliederversammlung und Katechetische Jahrestagung 2004

A k t u e l l e s

Bitte vormerken:

Zum Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen hat die Kath. Behindertenseelsorge Zürich einen Dokumentarfilm für die Öffentlichkeitsarbeit in Kirchgemeinden erstellt. Während eines Jahres filmte Tula Roy verschiedene Veranstaltungen. «Mittendrin» gibt Einblick in den Alltag, die Probleme, aber auch die Lebensfreude von Menschen mit ganz unterschiedlichen Behinderungen und weckt gleichzeitig das Verständnis für deren Seelsorge. Der Film hat eine Länge von 81 Minuten und gliedert sich in 7 Teile: Im Prolog wird die Aufgabe der Behindertenseelsorge Zürich erläutert. Die Teile 1-5 geben Einblick in verschiedene Formen von Behinderungen. Der Epilog zeigt die Zukunftsperspektiven, Träume und Visionen der Seelsorger/innen für Menschen mit Behinderungen auf. Der Film (ev. nur einzelne Sequenzen) eignet sich für den Einsatz im RU an der Oberstufe, in der Jugend- und Erwachsenenarbeit. Eine Begleitbroschüre gibt wertvolle methodische Anregungen und kurze Hintergrundinformationen zu verschiedenen Behinderungen. «Mittendrin» Tula Roy/Video Bei der Medienstelle ausleihbar unter der Signatur 6214 Madeleine Dössegger

Katechetische Medienstelle, Hohlgasse 30, 5000 Aarau, Tel. 062 836 10 64, Fax 062 836 10 65; E-mail: [email protected], Geöffnet: Montag – Freitag 9–11 und 14–17 Uhr

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Kirche und Gesellschaft

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Tagungshaus Rügel Für Informationen und Anmeldungen zu den folgenden Veranstaltungen wenden Sie sich an: Tel. 062 767 60 54, [email protected], www.ruegel.ch. Benutzen Sie auch die Anmeldekarte in der Mitte des a+o!

Rückblick Am 20. Juni traf sich eine grosse Schar von Tanzbegeisterten auf dem Rügel, um den Sommer zu begrüssen und ihn zu ermuntern, schön zu werden. Und siehe – er hat es sich fast etwas zu sehr zu Herzen genommen… Sommertanzkurs auf dem Rügel

Am Eidgenössischen Bettag ein eidgenössisches Thema: Soll der Bund auf das religiöse Leben in der Schweiz Einfluss nehmen? Darf er gewisse Religionsgemeinschaften fördern, andere nicht? Muss er ihnen Freiheit für ihre Lehre und ihr Wirken garantieren? Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) hat einen Artikel für die Bundesverfassung entworfen, der solche Fragen aufnimmt. Am Bettag, 21. September von 11 bis 17 Uhr, stellt Pfr. Markus Sahli vom SEK den Entwurf zunächst vor. Dann wird der Text in thematischen Gruppen weiter entwickelt. Zum Schluss beziehen Nationalratskandidatinnen und –kandidaten verschiedener Parteien in einem Podiumsgespräch Stellung. Der SEK bietet uns von der Kirchenbasis an diesem Tag die Chance, auf Entwicklungen «ganz oben» Einfluss zu nehmen. Ergreifen wir die Chance! Alle Interessierten – auch ohne Vorkenntnisse – sind sehr herzlich zum Mitdenken und Mitformulieren eingeladen! Der Eintritt ist frei. SEK und Rügel spendieren ein einfaches Mittagessen. Anmeldungen bitte bis 8. September.

LebensRäume – LebensTräume: Feng Shui Feng Shui – für viele ein Zauberwort, für andere verdächtig. Die fernöstliche Lehre verspricht Wohlbefinden, erfülltes Leben, Ganzheitlichkeit. Auf dem Weg zu diesen Zielen spielen die Räume, in denen wir leben, eine wichtige Rolle. Aus dem kritischen Gespräch zwischen Feng Shui und der christlichen Tradition ergeben sich in diesem Kurs hilfreiche Impulse für die Raumgestaltung im Haus, für die Betrachtung der Räume unseres Lebens, für die Harmonie von Innen und Aussen, für die Beziehung von Mensch

Fotos: T.Bornhauser

Bettag: Zukunftswerkstatt zum Religionsartikel

und Gott. Der Kurs findet am Samstag, 4. Oktober, von 9 bis 17 Uhr unter Leitung von Albert Capaul, Feng Shui Berater und Esther Worbs, Pfarrerin, statt. Vorkenntnisse sind keine nötig. Anmeldungen bitte bis 15. September.

Wochenendkurs: Erkunden, wie die Seele schwingt Was verstehen biblische Texte unter «Seele», was die Psychologie, die Philosophie? Fundierte Informationen, Hören auf den eigenen Körper, Singen und Tanzen erwarten uns in diesem Kurs. Unter der Leitung der Theologin und Bibiodramaleiterin Marianne Vogel Kopp finden wir von Freitag, 24 Oktober 18 Uhr bis Sonntag, 26. Oktober, 16 Uhr näher zur harmonischen Schwingung unserer Seele. Anmeldungen bitte bis 20. September.

Wichtiger Hinweis: Frühzeitig buchen! Die Belegung im Tagungshaus Rügel ist erfreulich gut. Das hat zur Folge, dass Reservationen von Gastgruppen frühzeitig getätigt werden sollten. Selbstverständlich sind Gruppen aus Kirchgemeinden sehr willkommen, denn der Rügel ist ja ein Haus zum Nutzen der Aargauer Kirche. Darum die Bitte: Kommen Sie mit Ihrer

Gemeindegruppe und reservieren Sie früh - möglichst ein Jahr im Voraus, dann freuen sich alle Seiten und der Frust einer Absage bleibt Ihnen und dem Haus erspart. Vielen Dank! Thomas Bornhauser

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Erwachsenenbildung Kurs: «Vom Hauskreis bis zur Weltkirche» Verteilt über die ganze Erde gibt es heute eine Vielfalt von christlichen Kirchen mit je eigener Gestalt, Ausprägung und Geschichte. Solche Verschiedenheiten zu bemerken und als Reichtum wahrzunehmen, darin die Einheit aufzuspüren und uns selbst als reformierte Aargauer Landeskirche im ganzen Kontext einzuorden – darum geht es an den ersten beiden Kursabenden in der Reihe «Kirche sein – ungeniert reformiert». Die Themen sind u.a.: Vom Kleinen zum Grossen, von der «Zelle» über die Ortskirche zur Landeskirche, zum Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund ... bis zum ÖRK; die besonderen Anliegen und Beiträge der Volkskirche und der Freikirche; lieux d’église; Bewegungen; die Aargauer Landeskirche im Kontext der grossen kirchlichen Vielfalt heute.

a+o Nr. 9, September 2003

Referent ist Pfr. Paul Jäggi, der als ehemaliger Präsident des Kirchenrats die Kirchenlandschaft à fond kennt und von vielen persönlichen Begegnungen berichten kann. Die Moderation hat Christian Bader von der landeskirchliche Fachstelle Erwachsenenbildung. Die Kursabende finden jeweils mittwochs, am 29. Oktober und am 12. November von 18 bis 22 Uhr im Tagungshaus Rügel ob Seengen statt und kosten Fr. 100.- (inkl. zwei Nachtessen). Anmeldungen bitte bis 30. September an Evang.-Ref. Landeskirche, Alice Liniger, Postfach, 5001 Aarau; Fon: 062/ 838 09 61; Fax: 062/838 09 69; e-mail: [email protected] . Mit der Anmeldebestätigung erhalten Sie die Rechnung und einen Orientierungsplan. Christian Bader

Basis-Ausbildung in Bibliodrama mit Heidemarie Langer, Hamburg Raschentschlossene können sich noch für die Einführungswoche und 8 Ausbildungswochen zwischen November 2003 und Mai 2006 im Haus der Stille und Besinnung in Kappel am Albis anmelden. Es sind noch wenige Plätze frei! Für ein detailliertes Programm, Auskünfte und Anmeldungen wenden Sie sich an: Christian Bader, Fachstelle Erwachsenenbildung der Evang.-Ref. Landeskirche des Kantons Aargau, Postfach, 5001 Aarau; Tel 062 838 00 25; Fax 062 838 09 69; E-mail [email protected] Christian Bader

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Ökumene, Mission und Entwicklungsfragen OeME-Dekanatstagungen 2003 Dekanat Aarau Dienstag, 16. September, 19 bis 22 Uhr, reformiertes Kirchgemeindehaus Unterentfelden Thema: HIV/AIDS–hautnah miterlebt in Afrika - mit Rolf und Christa SolèrKühni. Als Leitender Arzt und Krankenschwester haben die beiden bis vor kur-

zem das mitten im Regenwald gelegene Landspital Nyasoso in Kamerun geführt. Dabei war Ihnen die HIV/AIDS-Prävention ein besonderes Anliegen. Als ökumenische Mitarbeitende von mission 21 haben sie auch mitbekommen, wie die Presbyterianische Kirche darum ringt, was es heisst, die frohe Botschaft in Zeiten von AIDS zu verkündigen. Es wird auch Gelegenheit bestehen, andere OeME-Beauftragte zu treffen und mit ihnen Erfahrungen auszutauschen.

Dekanat Lenzburg Mittwoch, 24. September, 19 bis 22 Uhr, reformiertes Kirchgemeindehaus Lenzburg Thema: OeMe-Beauftragte sind wie Feuerhüterinnen und Feuerhüter. Manchmal gelingt es, das OeME-Feuer durch Nachlegen von Holz neu zu entflammen. Manchmal droht die Glut auszugehen. Am kommenden Dekanatstreffen soll viel Raum sein für Erfahrungsaustausch und eine Ideenbörse. So werden wir an der regionalen OeME-Vernetzung weiterknüpfen. Dazwischen werden Ruedi Debrunner, Musiker, und Ursula Walti Debrunner, OeME-Fachstellenleiterin, von ihren Erfahrungen berichten, die sie während ihres mehrjährigen Einsatzes in Kamerun gemacht haben.

Weitere Daten: Dekanat Zofingen: Mittwoch, 15. Oktober, 19 bis 22 Uhr im KGH Reitnau Dekanat Baden: Samstag, 25. Oktober, 14 bis 17.00 Uhr im KGH Spreitenbach Dekanat Kulm: Dienstag, 4. November, 19 bis 22 Uhr im KGH Schöftland Dekanat Brugg: Freitag, 14. November, 19 bis 22 Uhr im KGH Rheinfelden OeME-Beauftragte bekommen eine persönliche Einladung zugeschickt. Die OeME-Dekanatstreffen sind jedoch öffentlich.

Mit Bossey-Gästen den Missionssonntag feiern Wenn Weltoffenheit, Gastfreundschaft und Begegnung wichtige Pfeiler Ihres Gemeindelebens sind, dann streichen Sie sich in Ihrer Gemeindeagenda das 1. Adventswochenende dick an. Vom 28. November bis 1. Dezember gibt es für Kirchgemeinden nämlich wieder die Gelegenheit, Studierende aus dem ökumenischen Institut Bossey bei sich aufzunehmen und mit ihnen den Missionssonntag

zu feiern. So bekommen weltweite Kirche und interkultureller Austausch ein konkretes Gesicht. Wenn engagierte Menschen von ihren Herkunftsländern und –kirchen berichten, so ist das anders als ein Zeitungsbericht. Vielleicht verändert sich aber auch bei uns manche Sichtweise, wenn wir uns ihren Beobachtungen und Fragen stellen. Mission heisst: Fenster auf und offen sein dafür, was in der grossen Welt passiert. Türe auf und über Grenzen hinweg die Begegnung wagen. Bei Interesse oder Fragen melden Sie sich bitte bis spätestens Ende September bei: Ursula Walti, OeME-Fachstelle, Tel. 062 / 838 09 62.

Schweizerisches ökumenisches Friedensprogramm 2003-2004 Der Jahreskurs will mit einer praxisorientierten Ausbildung Menschen zum aktiven Eingreifen in Konflikt- und Gewaltsituationen befähigen – im Ausland wie vor der eigenen Haustür. Er verbindet theoretische Ansätze mit dem Nachdenken über eigene Erfahrungen und Verhaltensweisen. Ziel ist die Einübung von gewaltfreiem Handeln in der Kommunikation und in der Bearbeitung von Konflikten. Die Ausbildung richtet sich an Frauen und Männer, die in ihrem beruflichen oder persönlichen Engagement mit Konflikten konfrontiert sind und die ihre Kompetenzen in diesem Bereich erweitern und vertiefen möchten. Die 7 Kurseinheiten umfassen je 3-5 Tage und finden vom Oktober 2003 bis Juni 2004 abwechslungsweise in Basel, Luzern oder Gwatt bei Thun statt. Für weitere Fragen oder die Anmeldung bis 15. September 2003, wenden Sie sich an: HEKS-Inlandzentrale, SöFSekretariat, Postfach 722, 8029 Zürich.

mission 21 zu Gast in Ihrer Gemeinde? Von Mitte September bis Mitte Oktober ist Rosmarie Hilfiker, eine gebürtige Aargauerin, wieder im Land: Als Krankenschwester und Hebamme arbeitet sie seit 1977 in Kamerun. Sie ist verantwortlich für das Gesundheitszentrum Bafut und hat einen reichen Erfahrungsschatz. Gerne berichtet sie an einem Abendanlass oder Gottesdienst auch in Ihrer Kirchgemeinde. Weitere Auskunft bei: Shabnam Edith Barth, mission 21, Tel. 061/260 22 31 oder e-mail: [email protected]. Ursula Walti

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Kirche und Gesellschaft

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Diakonie Arbeitseinsätze mit Gruppen aus den Kirchgemeinden Seit mehreren Jahren fördert unsere Landeskirche Arbeitseinsätze für Senioren/Seniorinnen und für Konfirmanden und Konfirmandinnen. Im Rahmen dieser Arbeitswochen können Gruppen aus unseren Kirchgemeinden aktiv Diakonie leben. Vielfach kennen wir die Sorgen und Nöte unserer Mitmenschen nur aus der Ferne. Nach Naturkatastrophen widmet sich die Presse ausgiebig diesen Themen, bereits nach kurzer Zeit geraten sie aber wieder in Vergessenheit. Die von Not geprüften Menschen werden wieder allein gelassen. Wir im Unterland erleben die Kraft der Natur in den letzten Jahren immer öfter. Die entstandenen Schäden können in der Regel aber rasch behoben werden. In den Berggebieten ergeben sich

Der Mensch braucht Beziehungen, aber diese sind nicht selbstverständlich. Die gesellschaftliche Situation und bestimmte Stationen im persönlichen Lebenslauf verunmöglichen es vielen Menschen, spontan und selbständig Beziehungen zu pflegen oder aufzubauen. Sie sind darauf angewiesen, dass andere auf sie zu gehen. Auf Grund dieser Erkenntnisse wurde im Aargau vor Jahren ein organisierter Besuchsdienst auf ökumenischer Basis ins Leben gerufen. Die Fachstelle Diakonie der Ev. - Ref. Landeskirche und die Caritas Aargau bieten interessierten Kirchgemeinden und Pfarreien folgende Dienstleistungen an: • Beratung und Prozessbegleitung beim Aufbau eines Besuchsdienstes. • Ausbildungskurse für Besucherinnen und Besucher. • Weiterbildung für Besuchsdienst gruppen. • Einzelseminare zu speziellen Themen.

grössere Schwierigkeiten. Der Zugang mit Maschinen ist erschwert, meist kann nur in den Sommermonaten gearbeitet werden und die personellen und finanziellen Ressourcen sind in kleineren Berggemeinden schnell ausgeschöpft. Hier können wir uns solidarisch zeigen. Arbeitseinsätze sind mehr als ein Tropfen auf den heissen Stein. Wenn eine Alp gesäubert, ein Dach neu gedeckt oder ein Zimmer frisch getäfert wurde, bringt dies nicht nur den Beschenkten Vorteile und Erleichterung. Auch für die Helferinnen und Helfer entsteht ein grosser Gewinn. Sie werden gebraucht und erleben meist eine grosse Dankbarkeit. Gruppen, die seit mehreren Jahren in der gleichen Region arbeiten, erzählen von neuen Beziehungen, die weit über die Arbeitswochen hinausgehen. Diese Erlebnisse prägen Konfirmandinnen und Konfirmanden und sorgen auch bei Seniorinnen und Senioren für Abwechslung und neuen Gesprächsstoff. Arbeitseinsätze sprechen Menschen in den Kirchgemeinden an, die gerne ihr Können und ihre Erfahrung einsetzen wollen. Die Landeskirche übernimmt für 2 Jahre die Reisekosten der ersten fünf neuen Kirchgemeinden eines Jahres, die einen Arbeitseinsatz wagen.

Weitere Informationen erhalten sie bei: Rudolf Wernli, Fachstelle Diakonie der Ev. – Ref. Landeskirche des Kantons Aargau, Augustin Keller-Strasse 1, 5000 Aarau. Tel. 062 838 00 21. Rudolf Wernli

Fotos: zVg

Projektmanagement:Weitere Kurse von HEKS Diakonie

Gesucht: Eine kleine Gruppe von Senioren (ehemalige Bauhandwerker), die gerne einen Einsatz im Kanton Aargau durchführen würde. Dadurch könnte eine Familie unterstützt werden, die ein älteres Haus bewohnt und die finanziellen Mittel für die Renovation einzelner Räume nicht aufbringt. Interessenten melden sich bei Rudolf Wernli, Fachstelle Diakonie der Ev. – Ref. Landeskirche, Augustin Keller-Strasse 1, 5001 Aarau. Telefon: 062 838 00 21.

Solidarität mit Menschen: Der Ökumenische Besuchsdienst Die spontane Nachbarschaftshilfe gibt es immer noch. Aber auch in kleineren Dörfern fallen heute mehr Menschen als früher durch das Netz der Gemeinschaft, weil man einander nicht mehr kennt. Durch den wachsenden Kostendruck müssen sich auch die professionellen Dienste wie Spitex oder Sozialdienst, auf spezialisierte Dienstleistungen beschränken. Für zwischenmenschliche Begegnungen steht immer weniger Zeit zur Verfügung. Gleichzeitig werden in der leistungsorientierten Gesellschaft Schwache an den Rand gedrängt und ausgegrenzt.

Auf Grund der grossen Nachfrage wird der Kurs «Projektmanagement» für kirchliche Mitarbeitende und Kirchenpflegemitglieder in diesem Jahr noch zwei Mal durchgeführt: Mittwoch, 29. Oktober Montag, 10. November Für diejenigen, die bereits an der Schulung «Projektmanagement» teilgenommen haben, wird ein Vertiefungstag angeboten. Es stehen in der zweiten Jahreshälfte noch drei Daten zur Verfügung: Freitag, 19. September Montag, 20. Oktober Mittwoch, 3. Dezember Ziel dieses Tages ist, an aktuellen oder zukünftigen Projekten mit Hilfe der Gruppe und der Unterstützung der Kursleiterin zu arbeiten. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, wenn sich Teams aus derselben Kirchgemeinde gemeinsam zum selben Praxistag anmelden – so haben sie den grössten Nutzen für ihre Arbeit. Anmelden kann man sich per e-mail: [email protected] , per Post: HEKS Diakonie, Rain 24, 5000 Aarau oder telefonisch unter: 062/836 30 23 Marianne Klopfenstein

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a+o Nr. 9, September 2003

HEKS-Sammlung

2003 und 2004 werden im Aargau freiwillige Beiträge für HEKS-Projekte gesammelt Der Kirchenrat, das HEKS-Komitee und die OeME-Kommission rufen die Kirchgemeinden auf, - wie im Budget des laufenden Jahres - auch im Budget 2004 einen speziellen, freiwilligen Beitrag für das landeskirchliche Hilfswerk HEKS aufzunehmen. Die Synode hat am 21. November 2001 beschlossen, die Beiträge an die kirchlichen Hilfswerke HEKS, Brot für alle und Mission 21 ab 2003 in einem einzigen Beitrag im Budget der Landeskirche aufzunehmen (Motion Klee). Dieser Grundbeitrag an die kirchlichen Hilfswerke muss mindestens 5% des Zentralkassenbeitrags der Kirchgemeinden ausmachen. Er ersetzt unter anderem den bisherigen HEKSPflichtbeitrag der Kirchgemeinden, der bereits 2003 weggefallen ist. Über diesen früheren HEKS-Pflichtbeitrag hinaus haben viele Kirchgemeinden zusätzliche Spenden gegeben, die an HEKS-Projekte und Schwesterkirchen in (Ost-)Europa verteilt wurden (das „landeskirchliche Hilfswerk“ gemäss § 127 Kirchenordnung). Auf diese Spenden sind unsere Partner auch in Zukunft angewiesen. Deshalb wird die spezielle Aargauer Sammlung von freiwilligen Beiträgen für das landeskirchliche Hilfswerk noch zwei Mal in den Jahren 2003 und 2004 durchgeführt. Die Beiträge kommen vollumfänglich einzelnen HEKS-Hilfsprojekten zugute. Die Verwaltungskosten werden aus dem Grundbeitrag der landeskirchlichen Zentralkasse finanziert. Es ist wichtig, dass unsere Hilfswerke einerseits mit einem gesicherten Grundbeitrag für ihre Projekte und die Verwaltung rechnen können. Andererseits sind sie aber auch weiterhin auf freiwillige Spenden von Gemeinden und Einzelpersonen angewiesen.

Keine Aargauer Sammlung mehr ab 2005 - HEKS-Komitee aufgelöst Ab 2005 wird die Landeskirche ihre eigenen Sammlungen für HEKS-Projekte weisungsgemäss einstellen. Die Kirchgemeinden sollten aber auch weiterhin freiwillige Spenden für die kirchlichen Hilfswerke HEKS, Brot für alle und Mission 21 budgetieren. Damit helfen sie den Hilfswerken, ihre Projektarbeit kontinuierlich weiter führen zu können. Ab 2004 werden OeME-Fachstelle und OeME-Kommission auch die Anliegen des HEKS in unserem Kanton vertreten. Sie übernehmen diese Aufgabe vom HEKSKomitee Aargau, das Ende 2003 aufgelöst wird. Das landeskirchliche Hilfswerk, geführt vom HEKS-Komitee Aargau, wird aus verschiedenen Gründen (Vereinfachung der Strukturen) aufgelöst werden. Bitte überweisen die Beiträge auf das Konto der landeskirchlichen Zentralkasse PC 50-615-9. Bringen Sie bitte auf dem Einzahlungsschein den Vermerk „HEKSSammlung“ an. Kirchenrat, HEKS-Komitee

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Ausländerintegration Kirchenrat befürwortet Bericht «Zur Integration der ausländischen Bevölkerung mit geregeltem Aufenthalt» des Regierungsrats Der Kirchenrat begrüsst den vom Aargauer Regierungsrat vorgelegten Bericht und drei der darin vorgeschlagenen vier Massnahmen zur Integration der ausländischen Bevölkerung mit geregeltem Aufenthalt als «Schritte in die richtige Richtung“, die aber vom Ausmass her bei weitem noch nicht genügten. Der Kirchenrat stimmt in seiner Vernehmlassungsantwort vor allem drei Massnahmen aus dem Anhörungsbericht zu: den Deutsch und Integrationskursen, die als dringend erachtet werden, der Förderung des interkulturellen Dialogs, wobei allerdings zu beachten sei, dass nur wer mitbestimmen kann, auch bereit ist Mitverantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen. Bei der Weiterbildung und

dem Einsatz von Kulturvermittlern weist der Kirchenrat darauf hin, dass weniger die Ausbildung, die beispielsweise von HEKS und Caritas angeboten werde, ein Problem sei als vielmehr die Finanzierung der Einsätze von Kulturvermittlerinnen z.B. im Sozialwesen, im Bildungswesen aber auch in Wirtschaftsbetrieben. Die vierte Massnahme, das Konzept für die Schaffung einer Koordinationsstelle für Integration und die Einrichtung eines Ausländerdienstes (der besser „Fachstelle für Integration“ heissen sollte) kritisiert der Kirchenrat: Dabei geht es ihm einerseits um die inhaltliche Ausrichtung dieser Stellen und ihre Aufgaben, vor allem aber um ihre strukturelle und örtliche Einordnung. Der sogenannte Ausländerdienst müsse für die Betroffenen möglichst niederschwellig, d.h. frei und ohne Angst zugänglich sein. Er dürfe deshalb auf keinen Fall bei der Fremdenpolizei angesiedelt sein, „schon gar nicht in deren Gebäude“, sondern müsse in einem neutralem Umfeld wie der Kantonalen Verwaltung eingegliedert werden. Grundsätzlich hält der Kirchenrat fest, das es bei dem von der Integrationspolitik angestrebten „harmonischen Zusammenleben der gesamten Wohnbevölkerung“ nicht nur um die vom Regierungsrat erwähnten „verschiedenen Ethnien, Nationalitäten und sozialen Schichten“ gehe, sondern auch um die verschiedenen „Religionen und Konfessionen, die in dieser Aufzählung nicht vorkommen“. Islam, Judentum und Christentum würden zwar „stark abgrenzende, ja ausgrenzende aber auch enorme integrative Kräfte bergen“. Informationsdienst ria Es ist wichtig, dass unsere Hilfswerke einerseits mit einem gesicherten Grundbeitrag für ihre Projekte und die Verwaltung rechnen können. Andererseits sind sie aber auch weiterhin auf freiwillige Spenden von Gemeinden und Einzelpersonen angewiesen.

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Personelles und Persönliches

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Katechetik

Hören, zuhören und weiter erzählen Sieben Katechetinnen der Reformierten Landeskirche erhielten ihr Diplom Hinhören und weitererzählen – das sei die Aufgabe von Katechetinnen und Katecheten, sagt Ausbildungsleiter Christian Bader. Sieben Katechetinnen der Evangelisch-Reformierten Landeskirche des Kantons Aargau schlossen am Sonntag in Spreitenbach ihre umfangreiche dreijährige Ausbildung mit der Diplomfeier im Gemeindegottesdienst ab. Die Ausbildung zur Katechetin/ zum Katecheten in der Reformierten Aargauer Landeskirche ist aufwändig: Drei Jahre und 450 Kursstunden, sowie nochmals so viele Stunden ausserhalb der Kurse sind nötig, um das Diplom zu erhalten. Am Sonntag

durften sieben Katechetinnen den Abschluss ihres Lehrgangs zur kirchlichen Religionslehrerin im Gemeindegottesdienst in Spreitenbach feiern. In einem von Gemeindepfarrer Jean-Pierre Vuilleumier geleiteten Gottesdienst und im Beisein von Familien und Freunden, von Mentorinnen, Praktikumslehrkräften und Vertretungen der einzelnen Kirchgemeinden erhielten sie ihre Ausweise aus den Händen von Pfarrer Christian Bader und Pfarrerin Katharina Fuhrer, die gemeinsam die landeskirchliche Fachstelle Kirchlicher Religionsunterricht leiten und für die Ausbildung der Katechetinnen verantwortlich sind. Gott hörbar machen Christian Bader betonte in seiner Predigt, wie wichtig es sei, hinzuhören. Wer hinhöre, höre das Lachen der Kinder und den Lärm der Zivilisation, den Walkman des Nachbarn im Zug und das Rauschen der Blätter im Wald. Und vielleicht höre man in allem die Stimme Gottes. Das griechische Wort «katechein» bedeute, etwas weiter zu erzählen, was man gehört habe. Die christliche Gemeinde lebe davon, dass gehört, zugehört und weiter erzählt werde, sagte Bader. «Die Katechetin, der Katechet gibt ein Echo von der Stimme Jesu, wenn er von ihm erzählt.»

Foto: T.Compagno

Hintere Reihe von links: Ruth Miotti, Susanne Mühlebach, Ruth Hasler,Gabriella Kehl. Vordere Reihe von links: Katharina Fuhrer (Ausbildnerin), Sibylla Lerch, Nathalie Saxer, Christiana Quaino, Christian Bader (Ausbildner).

Katharina Fuhrer wies darauf hin, dass die Neudiplomierten als Katechetinnen immer wieder von Gott Ermutigung für ihre nicht einfache Aufgabe erfahren werden. Seine Versprechen für ihren Dienst habe viele Facetten: Kraft und Geist, um die mitunter auch schwierigen Aufgaben zu meistern, aber auch Freude und Phantasie, um Gott für die Schülerinnen und Schüler sichtbar und spürbar zu machen. Mit den Worten der kürzlich verstorbenen Theologin Dorothee Sölle spitzte sie den Auftrag zu: «Wir müssen Gott auf der Erde vertreten.» Im Namen des Kirchenrates gratulierte Hans Peter Mauch den sieben Katechetinnen zur abgeschlossenen Ausbildung. Nach der dreijährigen Auseinandersetzung mit Theologie, Didaktik und Pädagogik komme ihnen jetzt eine zentrale Aufgabe in der reformierten Kirche zu: Der Kontakt mit Kindern, Lehrerinnen und Lehrern. «Sie werden jetzt die zum Teil sehr niedrige kirchliche Sozialisation vieler Kinder erleben», warnte Mauch. Entsprechend wichtig sei ihre Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler an die christliche Gemeinschaft und die reformierte Identität heranzuführen.

a+o Nr. 9, September 2003

12 Katechetinnen pro Jahr Jedes Jahr schliessen durchschnittlich zwölf, zumeist reformierte Katechetinnen, seltener Katecheten, ihre Ausbildung im Aargau ab. Die kirchlichen Religionslehrerinnen sind oftmals in kleinen Pensen in den Gemeinden tätig. Die Katechese sei damit ein Teilzeit- und damit wiederum ein typischer Frauenberuf. Die Ausbildungkosten von 7000 Franken bezahlen die Katechetinnen und Katecheten selbst. Manche können dabei auf die Unterstützung durch ihre Kirchgemeinde zählen. Seit 1989 finden Diplomfeiern im Rahmen von Gemeindegottesdiensten statt, denn, so Bader: «Die Katechese gehört in die Gemeinde.» ria / Thomas Compagno –

Medienmitteilung vom 1. Juli 03 – im Internet nachzulesen auf www.ref-ag.ch «news».

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Kommissionen

Landeskirchliche Dienste

Hauskommission Heimgarten Brugg

Lehrabschluss und Wechsel

Der Kirchenrat hat für das seit dem Rücktritt von Ursula Bezzola vakante Präsidium der Hauskommission des Heimgartens Brugg zwei Personen gewählt: Madeleine Schifferle, Windisch, bisher Mitglieder der Kommission und Kirchenrat Daniel Strebel, Baden. Sie haben die Präsidiumsaufgaben im Sinne eines Co-Präsidiums aufgeteilt. Madeleine Schifferle ist für die hausinternen Geschäfte und die Sitzungsleitung zuständig. Daniel Strebel ist vor allem für die Aussenbeziehungen und die Kontakte mit dem Kirchenrat verantwortlich.

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Melanie Baur hat ihre Prüfungen am KV bereits im Juni abgeschlossen und Mitte August ging auch ihre dreijährige, abwechslungsreiche Lehrzeit zu Ende. Die Mitarbeitenden der Landeskirchlichen Dienste gratulieren Melanie ganz herzlich! Melanie Baur wird weiterhin im Haus der Kirche anzutreffen sein. Als Nachfolgerin von Esther Graber ist sie mit 70% für Finanzen und Personaladministration angestellt.

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Amtsantritte undWechel

Pfarrstellen Reinach-Leimbach Pfarrerin/Pfarrer, 100%, per 1. Dezember 03 Seengen Pfarrer oder Pfarrehepaar, 100 %, per 1. März 04 Veltheim Pfarrerin/Pfarrer, 100%, per 1. Juni 04

Diakonische Stellen und Jugendarbeit Lenzburg-Hendschiken Diakonische Mitarbeiterin, 30%, per 1. Dezember 03 Auskunft: Sekretariat, Dorothea Schneiter, 062 838 09 63 oder direkt bei der betreffenden Kirchgemeinde.

Ein neues Gesicht Am 11. August hat ein neuer Lehrling in den Landeskirchlichen Diensten seine Ausbildung zum Kaufmann angefangen. Roman Engler aus Windisch wird in den nächsten drei Jahren die neu konzipierte, erweiterte Grundbildung absolvieren. Die Mitarbeitenden im Haus der Kirche heissen Roman ganz herzlich willkommen. Dorothea Schneiter

Roman Engler

Foto: zVg

Offene Stellen in den Gemeinden

Kornelia Baumberger, Wettingen, Hausfrau und Mutter von fünf Kindern, früher im Marketing, hat an der Theologischen Fakultät Basel ein Nachdiplomstudium in evangelischer Theologie, die sogenannte Peritia Theologia, abgeschlossen. Aufgrund dieser theologischen Qualifikation erteilt der Kirchenrat ihr die definitive Laienpredigererlaubnis im Kanton Aargau. Baden Pfarrer Hans Heinrich Müri wird am 30. September 03 pensioniert. Kirchberg Pfarrerin Helene Widmer wird am 1. Oktober 03 die Arbeit in der Gemeinde aufnehmen Kulm Am 1. Oktober 03 wird Pfarrer Kilian Ruckstuhl die Stelle in der Gemeinde Unterkulm antreten. Reinach-Leimbach Pfarrer Thomas Schüpbach hat seine Stelle per 30. November 03 gekündigt. Suhr Josué Arias, Diakonischer Mitarbeiter, hat seine Tätigkeit am 1. August 03 aufgenommen. Windisch Pfarrerin Brigitta Frey Kindlimann hat am 1. Juli 03 ihre Tätigkeit in der Gemeinde aufgenommen.

Foto: zVg

Laienpredigererlaubnis

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Pfarrkapitel

Ausserordentliche Sitzung am 21. Januar in Aarau Die Aargauer Pfarrerinnen und Pfarrer kommen am Mittwoch, dem 21. Januar 2004, von 9 bis 12 Uhr zu einer ausserordentlichen Kapitelsitzung im Hörsaal des Kantonsspitals Aarau zusammen. Haupttraktandum ist das Geschäftsreglement des Pfarrkapitels. Anschliessend besteht die Möglichkeit, gemeinsam zu essen. Die nächste ordentliche Sitzung des Pfarrkapitels findet am Mittwoch, 16. Juni 2004, in Seon, Dekanat Lenzburg statt. Beginn 9 Uhr. Erika Compagno, Präsidentin

Korrigendum Der irrtümlich im Terminkalender des letzten a+o Nr. 7/8 auf S. 23 abgedruckte Termin des nächsten Pfarrkapitels «11. September» ist falsch. Die Redaktion des a+o entschuldigt sich für diesen Fehler.

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Leserbrief

Zum Kommentar im a+o Juni 2003 «Dossier zur Sozialhilfepraxis im Kanton Aargau» Aus dem Kommentar zum Dossier «Sozialhilfepraxis» kommt mir eine gewisse Überheblichkeit entgegen, die dem schwierigen Umfeld des untersuchten Komplexes keine Rechnung trägt. Neben die in den Kommentaren dargestellten «fünf einfühlsamen Portraits von Armutsbetroffenen» kann jede weltliche oder kirchliche Sozialhilfestelle problemlos «Portraits von Sozialarbeitenden» hinstellen, deren einfühlsame und kompetente Bemühungen in mindestens fünf Fällen nichts bewirkten. Ganz einfach, weil ein Teil der Armutsbetroffenen weder in der

Lage ist, seine Situation realistisch einzuschätzen, noch bereit ist, irgend eine Verhaltensänderung zu erwägen; dafür aber alle gesetzlichen Quellen jahrelang gerne zu seinen Gunsten mobilisiert. Dass solche Armutsbetroffenen zu einem Kostenfaktor werden und auch ein Stück weit als solcher behandelt werden, ist nicht verwunderlich. Zu meinen, man könne mit grosszügigeren finanziellen Anreizen die Probleme der einzelnen lösen, ist in vielen Fällen ein Trugschluss. Die Tatsache, dass Sozialhilfegelder in angemessener Höhe zurückgefordert werden, wenn eine Person den Rank in eine gesicherte Existenz wiedergefunden hat, ist nicht unangemessen. Das zurückbezahlte Geld kann im nächsten Fall zum «turnaround» helfen. Schliesslich zahlt man ja ein aufgenommenes Darlehen auch zurück. In der ganzen Analyse werden letztlich die Kompetenzen und die Einfühlsamkeit der Sozialbeauftragten und die Entscheidungspraxis der Behörden in Frage gestellt. Es entsteht ein Bild von inkompetenten, kaltschnäuzigen Technokraten. Es wird nach regionalen Sozialdiensten mit Fachpersonal gerufen. Meine Erfahrung mit regionalen Diensten ist, dass die hohe «Fallbelastung» auch gut ausgebildetes Personal schnell einmal an die Grenzen bringt, und dass der regionale Sitz oft zu weit vom eigentlichen Lebensumfeld der Armutsbetroffenen weg ist. Der Kontakt gestaltet sich dadurch einiges komplizierter, als mit einem/einer Beauftragten im Dorf. Ich denke, dass im gesetzlich vorgegebenen Rahmen in den meisten Fällen gute und engagierte Arbeit geleistet wird, auch wenn diese nicht immer zum anvisierten Erfolg führt und deswegen auf beiden Seiten Frustration hinterlässt. Diese anspruchsvolle Arbeit nebenbei mit einem Wort zu würdigen, wäre der kritischen Analyse und insbesondere dem Kommentar gut angestanden. Kirchliche Parteinahme in allen Ehren, aber auch in Sozialämtern und Behörden arbeiten Kirchenmitglieder mit christlichethischer Haltung. Und mal ehrlich: Wievielen sozialdiakonisch Mitarbeitenden werden in den Kirchgemeinden die zeitlichen und finanziellen Ressourcen zugestanden, um wirklich sozialdiakonisch zu arbeiten? Erich Baumann

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bestehend aus den vier Gemeinden Seengen, Egliswil, Boniswil, Hallwil, am unteren Ende des Hallwilersees gelegen, zählt 3600 reformierte Einwohnerinnen und Einwohner. Wir bauen einerseits gerne auf Bewährtem auf, sind andererseits jederzeit offen für neue Ideen. Eine unserer zwei Pfarrpersonen erreicht nach 32 Amtsjahren das Pensionsalter. Wir suchen daherauf 1. März 2004 oder nach Vereinbarung

einen Pfarrer oder ein Pfarrerehepaar; (100%) Sie teilen sich mit mit Ihrer Kollegin die allgemeinen pfarramtlichen Aufgaben (Verkündigung, Seelsorge, Jugend- und Familienarbeit, Unterricht im Rahmen des Pädagogischen Handelns, Kasualien) nach Ihren Stärken auf. Die gegenwärtig vakante Stelle SDM soll mit Ihrem Einfluss ebenfalls wieder bestellt werden.

Wir wünschen uns  offene, kontaktfreudige Persönlichkeit mit einiger Erfahrung, die  eine lebensnahe und verständliche Verkündigung pflegt  teamfähig und organisatorisch kompetent ist  persönliches Engagement einbringt und aktiv am kirchlichen Leben teilnimmt  Wünschbares und Machbares auseinanderhalten kann.

Wir bieten Ihnen  aktives Team, das Sie bei der Umsetzung Ihrer Ideen unterstützt  ein geräumiges, familienfreundliches, renoviertes Pfarrhaus, in unmittelbarer Nähe von Kirche und Kirchgemeindehaus in Seengen.  modernes, freundliches Kirchgemeindehaus  leistungsfähiges Sekretariat

Weitere Auskünfte erhalten Sie von: Rolf Kasper, Präsident Pfarrwahlkommission Tel 079 332 67 35 Heinrich Urech, Präsident Kirchenpflege Tel 062 892 95 41 (G) Tel 079 455 57 27 Schriftliche Bewerbungen senden Sie bitte bis am 13. September 2003 an: Rolf Kasper, Präsident der Pfarrwahlkommission, Seeweg 3, 5706 Boniswil

Schwerpunkt Eine Vision von Kirche Interview mit Rosmarie Wipf und Lukas Baumann von der Kommission für gleichgeschlechtliche Lebensformen Wie kamen Sie dazu, in der Kommission für gleichgeschlechtliche Lebensformen mitzuarbeiten? Baumann: Nachdem ich mich 1995 als Pfarrer öffentlich zu meiner Homosexualität bekannt habe, habe ich mich auch in der Gesprächssynode und in der Synode für die Anliegen homosexueller Menschen engagiert. Das war mit ein Grund, weshalb die Diskussionen damals überhaupt in Gang gekommen sind. Und da war es dann nur natürlich, dass ich für die Kommission angefragt wurde und meine Mitarbeit auch zugesagt habe. Wipf: Ich habe damals in der Zeitung von den Synodediskussionen gelesen und auch, dass eine Fachgruppe gebildet werden soll. Daraufhin habe ich meine Mitarbeit angeboten. Aus mehreren Gründen. Erstens, weil ich seit vielen Jahren ganz offen eine lesbische Beziehung lebe und das Thema Homosexualität mich ganz persönlich betrifft. Zweitens, weil ich in meiner Arbeit als Psychotherapeutin immer wie-

Fotos: E. Martinek

Rosmarie Wipf

der erlebe, was passiert, wenn Menschen nicht zu ihrer Homosexualität stehen können. Sie werden schlicht krank. Das ist zum Teil dramatisch. Da werden Männer und Frauen, manche davon verheiratet, über lange Zeit auf Angststörungen und Depression hin behandelt und eigentlich liegt ein nicht gelebtes coming out darunter. Ich dachte mir: Wenn hier schon die Möglichkeit geboten wird, die Stimme zu erheben, dann tue ich das. Der dritte Grund war, dass ich davon ausging: Wenn sich eine Kirche – die Landeskirche - mit dem Thema Homosexualität auseinandersetzt, dann geht es nicht in erster Linie um Sexualität, dann geht es um die Integration einer Minderheit und damit verbunden um Machtfragen. Das hat mich interessiert.

Mit welchen Zielvorstellungen oder Visionen sind Sie an die Arbeit gegangen? Baumann: In den beiden Kommissionsausschüssen Anlaufstelle für Kirchgemeinden und Liturgie, in denen ich mitgearbeitet habe, waren die Ziele mehr oder weniger durch den Synodebeschluss vorgegeben, nämlich einerseits über die Fragen von Homosexuellen in der Kirche zu informieren und mit den Kirchenmitgliedern darüber ins Gespräch zu kommen und andererseits Grundlagen zur umstrittenen Frage der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare zu erarbeiten. Meine persönliche Zielvorstellung war darüber hinaus, miteinander so ins Gespräch zu kommen, dass die harten Fronten die in der Gesprächssynode wie in der Synodedebatte selber da waren, aufweichen. Wipf : Eine meiner persönlichen Zielvorstellungen war, dass die Landeskirche sich bis nach unten in ihre Praxis für das Thema Homosexualität und v.a. für die Menschen, die homosexuell empfinden, öffnet und sagt: Das ist eine Lebensform wie andere auch und deshalb stehen wir auch hier zu Segnungsfeiern. Denn wieso sollen diese Menschen nicht genauso wie

a+o Nr. 9, September 2003

andere mit dem Gefühl des Aufgehobenseins bei Gott und mit dem Gefühl, sie sind in Ordnung so, wie sie sind, auf den Weg in ein glückendes Leben entlassen werden? Meine Vision von Kirche ist die einer Kirche, die niemanden ausgrenzt. Ich dachte: vielleicht kann die Kirche mit Hilfe der Kommission modellhaft etwas formulieren - im Sinne von Offenheit, von gelebter, wirklicher Toleranz und im Sinne von Gerechtigkeit. Wie hat die Kommission konkret versucht, die verhärteten Fronten aufzuweichen bzw. eine Öffnung für das Thema Homosexualität herbeizuführen? Wipf: Wir haben uns als Kommission schon früh den Kirchgemeinden bekannt gemacht und ihnen angeboten: Wir kommen gern, um mit euch über dieses Thema zu reden – sei es als Ausschuss Beratung oder Grundlagen und Bildung. Wir haben ausserdem ein konkretes Angebot für Kirchenpflegerinnen und -pfleger ausgeschrieben . Konnten Sie damit die Ziele von Information und Gespräch erreichen? Wipf: Nein, unsere Angebote miteinander ins Gespräch zu kommen sind – bis auf eine Ausnahme - nicht beansprucht worden. Genauso wenig wie die Anlaufstelle, die der Information und Beratung dienen sollte. Ausser Presse oder Medien war niemand daran interessiert. Wie erklären Sie sich das mangelnde Interesse? . Baumann: Homosexualität ist eine gesellschaftliche Randerscheinung. Zudem leben immer noch zu wenig Homosexuelle offen ihre Neigung. Deshalb kommen die meisten Menschen nur im Zusammenhang mit irgendwelchen Schlagzeilen mit dem Thema in Berührung, aber es ist keine unmittelbare Betroffenheit da.

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S chwerpunkt

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Welche Schlüsse haben Sie daraus bezüglich der Frage der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare gezogen? Wipf: Wenn Homosexualität in der Kirche eigentlich kein Thema ist, sondern nur dann aktuell wird, wenn konkrete Menschen auftreten, die z.B. eine Segnungsfeier möchten, macht es keinen Sinn die Segnung homosexueller Paare in der Kirchenordnung rechtlich zu verankern. Das würde nur wieder die Diskussionen anfachen, die wir bereits 1998 hatten und wäre der Sache nicht dienlich. Wir fanden es deshalb zur Zeit völlig ausreichend, dass eine Segnung auf Grund der Gemeindeautonomie möglich ist, d.h. wenn Kirchenpflege und Pfarrer oder Pfarrerin sie im konkreten Fall beschliessen. Im Schlussbericht schlägt die Kommission verschiedene Massnahmen vor, um das innerkirchliche Interesse am Thema Homosexualität zu erhöhen und die Auseinandersetzung damit zu verstärken. Weshalb erscheint Ihnen das immer noch wichtig? Wipf: Es geht um die Integration einer Minderheit - das sind immerhin 5% der Bevölkerung - und um die Frage: Findet diese in ihrem Lebensvollzug Lukas Baumann

in der Kirche einen Platz? Oder passiert weiterhin das, was bereits anfängt zu passieren, nämlich dass homosexuelle Menschen, die sich spirituell auseinandersetzen und denen Spiritualität wichtig ist, sich aus der Landeskirche hinausbegeben und ihren eigenen Zug fahren. Die Ghettoisierung darf es nicht auch spirituell geben. Baumann: Homosexualität soll in der Kirche nicht zu einem ständigen Thema gemacht werden. Es bringt auch nichts, darüber im Grundsatz zu diskutieren. Aber die gesellschaftliche Entwicklung geht eindeutig in die Richtung einer Öffnung und Akzeptanz gegenüber Homosexualität. Deshalb erscheint es uns wichtig, an den praktischen Fragen dranzubleiben, d.h. Homosexualität im konkreten Fall auch in der Kirche zum Thema zu machen. Als Beispiel: Wenn die Kirche zukünftig vermehrt mit Stellenbewerbungen homosexueller Menschen konfrontiert wird, muss sie damit umgehen können. Unter welchen Voraussetzungen könnten Ihrer Meinung nach Glaubensfragen bezüglich der Homosexualität nicht mehr «kirchenspaltend» sein? Wipf: Wir müssen wegkommen vom Zitieren von Bibelstellen und weg von Theorien, hin auf die Begegnungsebene. Veränderungen kann es nur geben, wenn sich Menschen konkret begegnen. Wenn wir einander gegenübersitzen, sollten wir fragen: Was haben wir eigentlich für Interessen? Nicht: Was haben wir für Positionen? Dann kann man vielleicht entdecken, dass die Anliegen homosexueller Menschen gar nicht so gefährlich sind - dass dadurch nicht das Weiterleben der heterosexuellen Ehe und der Familie gefährdet ist, wenn man registrierte Partnerschaften schafft oder sogar eine

mögliche Ehe zulässt. Mit der Begegnung und dem Austausch untereinander wäre die Chance gegeben, miteinander zu lernen. Und das ist für mich nicht nur eine sinnvolle Lebensform, sondern auch Ausdruck gelebten Glaubens. Was hat Ihnen die Arbeit in der Kommission persönlich gebracht? Wipf: Innerhalb der Kommission ganz schöne und fruchtbare Begegnungen. Denn in dieser Kommission gab es homosexuelle und heterosexuelle Personen und da ist Auseinandersetzung passiert. Wir mussten uns formulieren, einander mitteilen, worum es uns eigentlich geht, denn es gab nicht immer einfach eine stillschweigende Einigkeit. Ich habe viel gelernt im Formulieren meiner lesbischen Identität und auch ganz viel begriffen, was das gesellschaftspolitisch und kirchenpolitisch heisst. Baumann: Für mich war es sehr positiv, zusammen mit anderen an den Fragen dran zu sein und z.B. in der Liturgiegruppe ganz Grundsätzliches wie das Verständnis von Trauung besprechen zu können. Auch die Idee und die Umsetzung der Umfrage hat mir viel gebracht. Es war gut, zu sehen, wo wir stehen. Danke für das Gespräch! Elisabeth Martinek

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Der landeskirchliche Terminkalender

Verschiedenes

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Veranstaltungen und Versammlungen

Aarau, Ref. Stadtkirche

Ökumenischer Frauengottesdienst

Mellingen, Ref. Kirche

Demenzkranke Menschen verstehen und begleiten, Vortrag von Verena Heidelberger und Käthi Möckli Aarauer Bettagsgespräch: Christentum und Islam, mit Amira Hafner-AlJabaji Kant. Ökumenischer Bettaggottesdienst für Menschen mit und ohne Behinderung Medienvisionierung

Aarau, Stadtkirche Königsfelden, Klosterkirche Lenzburg, Kirchgemeindehaus

Sonntag, 7. September, 18 Uhr Dienstag, 9. September, 20 Uhr Mittwoch, 17. September, 20 Uhr Sonntag, 21. September, 14.30 Uhr Mittwoch, 29. Oktober, 14 bis 17 Uhr

Kurse und Tagungen Lenzburg und Tagungshaus Rügel Schloss Lenzburg, Stapferhaus Luzern, RomeroHaus

Weiterbildung für Kirchenpfleger/innen: Erste Erfahrungen fruchtbar machen - Coaching für (neue) Präsidentinnen und Präsidenten. Tagung zu Philipp Albert Stapfer

Herzberg, Tagungszentrum

Methoden-Rucksack am Beispiel von Wundergeschichten (PH 2 und 3)

Feministisch-Theologische Tagung gegen Gewalt

Kurs: «Projektmanagement», Vertiefungstag

Seengen, Tagungshaus Rügel Zukunftswerkstatt zum Religionsartikel (Veranstaltung des SEK) Schweizerisches, ökumenisches Friedensprogramm 2003 - 2004 Seengen, Tagungshaus Rügel Lebensräume - Lebensträume: Feng Shui Lenzburg, Ref. Kirchgemeindehaus Twannberg

Einführungsabend für Synodale: Das Geld der Landeskirche

Lenzburg, Ref. Kirchgemeindehaus

Einübung in die Kontemplation

Fortbildungskurs: Gospel sing along

Kurs «Projektmanagement» für kirchliche Mitarbeitende und Kirchenpflegemitglieder Seengen, Tagungshaus Rügel Wochenendkurs: Erkunden wie die Seele schwingt Seengen, Tagungshaus Rügel Vom Hauskreis bis zur Weltkirche

Seengen, Tagungshaus Rügel Verwaltung der Kirchgemeinde: Feierabendgespräch Seengen, Tagungshaus Rügel Salbung im Gottesdienst

Verschiedene Daten 4. bis 20. September Samstag, 13. September, 9 - 16.30 Uhr Sonntag, Montag, 14./15. September Freitag/Samstag, 19./20. September Freitag, 19. September Montag, 20. Oktober, Mittwoch, 3. Dezember Sonntag, 21. September, 11 bis 17 Uhr Oktober 2003 bis Juni 2004 Samstag, 4. Oktober, 9 bis 17 Uhr Donnerstag, 23. Oktober 19 bis 21 Uhr Freitag-Sonntag, 24. bis 26. Oktober Samstag/Sonntag, 25./26. Oktober Mittwoch, 29. Oktober Montag, 10. November Freitag/Samstag, 24./25. Oktober Mittwoch, 29. Oktober, und Mittwoch, 12. September, jeweils 18 bis 22 Uhr Freitag, 31. Oktober, 16 bis 17.30 Uhr Samstag, 15. November, 9.30 Uhr

Termine a+o

Aarau Seon, Kirchgemeindehaus Aarau, Hörsaal Kantonsspital

Redaktionsschluss für a+o Oktober 2003 Synode Jahreskonferenz PH Ausserordentliche Sitzung Pfarrkapitel

15. September 2003 19. November 2003 15. November 2003 Mittwoch, 21. Januar 2004, 9 bis 12 Uhr

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a t s n Ve r a

n e g ltun

WasserZeichen 2003 «WASsER ist LEBEN» Sonntag, 21. September, 10 Uhr Möhlin, Steinlihalle, im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes wird zum fünften und letzten Mal das erfolgreiche multimediale Spiel mit Chor, Band, drei Schauspielern, SMS und vielen Überraschungen aufgeführt. (s. Bericht auf Seite 3)

AZB 5001 Aarau

Adressänderungen bitte melden.

Jede Woche am Montag um 8.10 Uhr im Radio Argovia «90 Sekunden», der religiöse Kurzkommentar der Aargauer Landeskirchen Montag, 1. September Robert Zeller, Möriken, ref. Montag, 8. September Ursula Radtke, Niederlenz, Pfarramtssekretärin, ref. Montag, 15. September, Elisabeth Martinek, Schafisheim, Pfarrerin in Niederlenz, ref. Montag, 22. September Robert Zeller, Möriken, ref. Montag, 29. September Maria Carabin, Aarau, Diplommittelschülerin, christkath. Montag, 6. Oktober Markus Anker, Zürich, Doktorand an der Theol. Fakultät Montag, 13. Oktober Bernadette Müller, Unterkulm, Krankenschwester, kath.

Theater Jugendtheatergruppe Spettacolo:

Henrik Ibsens «Die Frau vom Meer» 12., 13. und 14. September, 20 Uhr ref. Kirchgemeinde-haus Windisch an der Dorfstrasse. Der Eintritt ist frei.

Tagung «Philipp Albert Stapfer – Wegweiser an der Wende zur modernen Schweiz» Samstag, 13. September, 9 bis 16.30 Uhr Stapferhaus, Schloss Lenzburg Eine Veranstaltung des Schweizerischen Protestantischen Volksbundes/Sektion Aargau. Anmeldungen bis zum 8. September an das Stapferhaus, Postfach, 5600 Lenzburg. Der Tagungsbeitrag (inkl. Verpflegung) beträgt Fr. 50.-/ Fr.70.- (Paare) und für Mitglieder Fr. 30.-/Fr. 50.-

Gespräch Aarauer Bettagsgespräch «Christentum und Islam» Mittwoch, 17. September, 20 Uhr Stadtkirche Aarau Eine Veranstaltung des Reformierten Forums Aarau. Mit Amira Hafner- Al-Jabaji, Vorstandsmitglied der Gemeinschaft Christen und Muslime in der Schweiz.

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