Eurythmie und ihre Wirkungen auf Substanzen

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Eurythmie und ihre Wirkungen auf Substanzen Nachschrift eines Vortrages von Tanja Baumgartner, an der ersten Weltkonferenz für Heileurythmie am Goetheaunum, Dornach 5. Mai 2008 Wie ist diese Forschungsarbeit entstanden? Von einer der Organisatorinnen, Frau Erika Leiste, wurde ich eingeladen einen Vortrag hier an der ersten Heileurythmie Konferenz vor ihnen zu halten. 1986 habe ich meine Eurythmieausbildung hier in Dornach, in der Zuccoli-Schule, abgeschlossen, damit hat eigentlich meine Tätigkeit erst begonnen mich in meiner Ausbildung zu vertiefen. Jetzt können Sie sich ja fragen „Wie hat das begonnen dass ich angefangen habe zu forschen?“ „Wie bin ich zu dieser Art von Forschung gekommen?“ Durch das eurythmische Begleiten kranker Menschen welche auf mich zu kamen mit Krankheits-Themen mit denen ich bisher noch gar nicht in Berührung gekommen war, da wurde mir jeweils eine Aufgabe gestellt, die dieses Bitte in sich enthält, das Sie alle kennen, wo sie nicht nein sagen können oder dem einfach ausweichen wollen, weil sie spüren und sie fühlen sich im Innersten aufgerufen einen Weg, eine Lösung für und mit den Betroffenen zu finden. Begleitung einer halbseitig gelähmten jungen Frau Ich erzähle Ihnen ein Beispiel: Eine 19jährige Frau musste notfallmässig an einem HirnTumor operiert werden. Der Tumor war schon mit der Hirnmasse verwachsen, sodass eine Hirnverletzung beim herausschneiden des Tumors nicht vermieden werden konnte. Dieses hatte eine linksseitige Lähmung der ganzen Körperseite zur Folge. Dank vieler Therapien konnte sie wieder stehen, sich aber nur mühsam fortbewegen. Meine erste Aufgabe die sich aus ihren körperlichen Behinderungen zeigten war, das nach rechts isoliert verlagerte Körperbewusstsein zu durchschauen, dass nämlich durch die Verlagerung die linke Körperseite zu einem Fremdkörper geworden war. Mein einziger Anknüpfungspunkt mich auf eine solche Herausforderung einzulassen war, die Aussage von Rudolf Steiner: „In der Eurythmie soll jede physische Bewegung eine Ätherische werden.“ In diesem Falle war der physische Leib der jungen Frau durch die Operation verletzt, jedoch der Ätherische Leib war davon nicht betroffen. Da stellte ich mir die Frage: „Kann durch Stärkung und Bewusstmachung ihres Ätherleibes der physische Körper in Bewegung gebracht werden?“ Wie bei einer Marionette, das Ziehen an den Fäden den Körper bewegend. Das war der besagte Anknüpfungspunkt oder wenn man so will, dass ich diese Herausforderung annahm. Individuelle Betreuung Nun galt es in erster Linie, ihre Mitte neu heran zu bilden. Durch eurythmische Lautbewegungen welche ich direkt an ihrer linken Körperseite, in physischer Berührung ausführte, dem so genannten Fremdkörper, und der Mithilfe der jungen Frau in dem sie die ihre gesund erhaltene rechte Körperseite selber bewegte, entstand mit viel Übung über längere Zeit ein Ganzheitserlebnis. Dadurch konnte sich ihre Mitte neu bilden. Ausgehend von dieser neu gebildeten Mitte, begann ich einen zweiten „Griff“ zu entwickeln, in dem ich die beruhigende Konsonantenreihe, (Nervenreihe) einführte. Über ein Jahr lang haben wir uns intensiv mit dem „D“ Laut beschäftigt. Das „D“ ermöglichte der jungen Frau, ausgehend vom Schüsselbein, durch die Knochen und die Gelenke hindurch, ihre linke gelähmte Körperseite neu zu erobern (diesen zum Fremdkörper gewordenen Teil). Jeder Laut wurde mir durch diese Erfahrung, wie zu einem „Land“ welches man bereisen kann und in dem man immer wieder von neuem grosse Entdeckungen macht. Schon als junge Eurythmistin hat mich die Tatsache

-2jedes Mal zu triefst berührt, wie konkret die eurythmischen Laute im physischen Leib ihre Wirksamkeit offenbaren. Geschenk durch die Eurythmie Die Schulmedizin hatte behauptet, dass eine Beweglichkeit ihres gelähmten Armes bis höchstens auf Schulterhöhe möglich sein könnte, wenn von ihr intensive Physiotherapie ausgeübt werde. Nun kommt die wohl grösste und schönste Überraschung aus dieser Arbeit und als ein Geschenk mit einer so grandiosen Bestätigung auch an Rudolf Steiner. Nach zwei jährigen Arbeiten konnte die junge Frau ohne Mithilfe meinerseits, eine „L“-Bewegung bis über den Kopf ausführen welches uns beide sehr berührt hat. Als letztes möchte ich ihnen sagen was aus diesem jungen Menschen geworden ist, sie hat Jura studiert und diesen Beruf im Rechtsleben ausgeführt. Auf diese Art und Weise habe ich mit mehreren Dutzend Menschen individuell, therapeutisch, eurythmisch gearbeitet. In jeder individuellen Arbeit war es für mich sehr berührend, wie konkret die Laute wirken. Es stärkte mein Vertrauen und fasste mich immer wesentlicher werdend in die eurythmische Wirklichkeit hinein. Konsequenterweise erkrankte ich selbst. Mein körperliches Instrument stellte mir nun eine Aufgabe durch eine schwere Erkrankung, womit ich mich mit tiefer Gründlichkeit verbinden lernte und vor allem Unterscheiden lernte die Wechselbeziehung zwischen Therapeutin und Patientin am eigenen Leib zu be- und ergreifen. Gesundheitlich befand ich mich in einem sehr kritischen Zustand, dass dieser Zustand mich auch an mein Lebensende hätte hinführen können. Ich habe selber intensiv eurythmisch an mir gearbeitet, sodass wider alle Erwartungen sich mein Zustand innerhalb dreier Monate so konkret verbesserte, wo doch der Arzt mir eine Genesung von zwei bis drei Jahren vorausgesagt hatte. Wie kann man die heilende Wirksamkeit der Eurythmie zur Sichtbarkeit bringen? Durch einen aus der Gesellschaft ergriffenen Sichtwinkel, die wir auch mit Vorurteilen behafteten Vorstellungen nennen, wurde mein kurzer Heilungsprozess so stark kritisiert, dass sich in mir ein Bedürfnis einstellte: „Wie könnte oder mit was könnte ich die heilende Wirksamkeit der Laute für andere sichtbar machen. Nach längerem in mir bewegenden Fragen und Tragen dieses WODURCH sich das offenbaren könnte, wurde mir durch die Glyzine, eine rankende Pflanze, (Blauregen) etwas in die Hand gegeben was sie sicherlich nicht vermuten werden. Ich kann mich heute noch darüber amüsieren wenn ich daran denke wie die Glyzinenschoten noch hängend an der Pergola mich mit ihrem Verhalten, in dem sie sich zum Versamen platzend, eines Tages mich einfach in Beschuss nahmen um sich so auf sich aufmerksam zu machen. Die Schönheit der wunderbaren Glyzinensamen brachte mich dazu, mit ihnen eurythmisch arbeiten zu wollen. Ich hielt die Samen in meiner Hand und bewunderte ihre Ausdruckskraft. Daraus entstand der Entschluss in mir nach dem Gesichtspunkt der vier Elemente, Wasser „L“, Luft „R“, Erde „B“ und Feuer „S“ mit diesen Samen zu arbeiten. Bis in die Morphologie der Pflanzen hinein wurden die unterschiedlichen Wirkungen der eurythmisch angewandten Laute sichtbar. Diese Tatsache der Sichtbarkeit stellte ich in einem Forscherkreis vor. Dieser Kreis bestehend aus Naturwissenschaftlern, die sich schon mehrere Jahre mit dem Thema des Ätherischen auseinandergesetzt hatten, äusserte sich jeder über das was er an den von mir mitgebrachten, behandelten Pflanzen beobachten konnte. Ob es aus der Sichtweise der Mathematiker, eines Physikers, eines Architekten und eines Strömungsphysikers geschildert wurde, beschrieb jeder auf seine Art das Wesen der Laute ohne überhaupt etwas über die Behandlungsart derselben zu wissen.

-3Nachdem ich den anwesenden Wissenschaftlern nun mein „kleines“ Geheimnis offenbart hatte, das und wie ich die Pflanzen eurythmisch behandelt habe und damit grosses Erstaunen auslöste, wurde die IDEE geboren ausgedehnter Experimente an zu gehen. Würde es sich lohnen zu prüfen diesen neuen Forschungsansatz zu vertiefen?

Der Beginn einer Zusammenarbeit mit Dr. Stephan Baumgartner Aus dieser Begegnung entstand eine Zusammenarbeit mit Dr. Stephan Baumgartner. Wir haben beide den gleichen Namen, sind aber weder verwandt noch verschwägert. Stephan ist Physiker, er arbeitet 50% an der Universität Bern, an der KIKOM, das ist die kollegiale Instanz für Komplementärmedizin. Die anderen 50% arbeitet er in der Krebsforschung Hiscia in Arlesheim. In der Erforschung der Feinstofflichkeit, Homöopathie bringt er grosse Erfahrungen mit. Stephan zeigte grosses Interesse sich an einem Vorprojekt für eurythmische Behandlungen an Pflanzen mit zu beteiligen. Die Resultate eines solchen Vorprojektes würden uns dann zeigen, ob wir Gelder für diese Versuche zusammenbekommen könnten.

Einarbeitung anhand von Kressesamen Daraufhin wurde ich nun eingearbeitet in die Untersuchungsmethoden der Hiscia, welche für die Homöopathie und rund um Anthroposophische Heilmittel forschen und viel mit Kresse, Zwergerbsen und Kalanchoe (Bryophyllum) arbeiten. Ich wurde in ihren Untersuchungsmethoden anhand von Kressesamen eingearbeitet. Die Kresse eignet sich besonders gut für diese Experimente, dadurch, dass sie schon nach vier Tagen Resultate aufzeigt. Als Pflanze gehört sie zur Familie der Kreuzblütler, die wiederum zu den Kohlpflanzen gehören und somit Senföle beinhalten.

Das Behandlungs- und Untersuchungsprozedere Zuerst habe ich Kressesamen in Gazesäckchen eingenäht. Dann stellte sich die erste Frage: „Wie lange soll man die Samen behandeln?“ Würde einmal genügen oder sollte es mehrere Male sein. Daraus entstanden viele Experimente, in denen wir versuchten eine optimale Behandlungsdauer heraus zu finden: - Erhält man einer einmaligen Behandlung überhaupt ein Resultat? - Wie verhält sich es bei einer zweimaligen Behandlung? - Oder was zeigt sich nach einer ein- oder dreiwöchigen Behandlung? Dieses haben wir in vielen Experimenten erprobt.

Ergebnisse betreffend Häufigkeit Am stärksten ist die eurythmische Wirkung, wenn man viel behandelt. Aber das Interessante war, dass man sogar nach einer einmaligen 10 Minuten Behandlung eine sichtbare Reaktion erhält, d.h. dass ich nachher an den Pflanzen einen Unterschied ablesen konnte. Die eurythmische Behandlung wurde erst Mal nur mit „B“- und „L“Lauten durchgeführt, da grundlegende Fragen wie Ortseinflüsse, Dauer der Behandlung, Personenbezug, etc. abgeklärt werden mussten; diese mussten von uns erst wissenschaftlich in Erfahrung gebracht werden, bevor wir mit weiteren Lauten in die Forschungsarbeit einsteigen können. Die „L“–Behandlung wirkt Wachstum fördernd. Die „B“–Behandlung wirkt Wachstums hemmend. Dieses Resultat hat sich umgedreht, wenn ich nur einmal für 10 Minuten behandelte. Dann hat das „B“ mehr Wachstum bewirkt und das „L“ weniger Wachstum.

-4Stephan erklärte mir, dass dieses Phänomen in der Homöopathie ebenfalls auftreten würde. Wenn man eine einmalige Dosis gibt wird der Organismus angeregt, und verstärkt dadurch seine Eigenaktivierung. Werden aber über eine lange Behandlungszeit Medikamente eingenommen, dann nimmt der Leib sich zurück und das Medikament kann stärker wirken. Das gilt für die homöopathische - genauso wie für die eurythmische Behandlung. Bild 1 „B“ - Behandlung

Fragen betreffend in Bezug auf die Behandlungsdistanz - Lege ich die Samen direkt in meine Hand? - oder auf eine Tischunterlage? (siehe Bild 1) - Bewege ich die Laute um sie herum oder gehe ich einige Schritte zurück? - Dazu habe ich viele, viele Experimente gemacht: Pro Untersuchung waren es jeweils 360 Pflanzen, die beobachtet wurden: - Bei der ersten Untersuchung der 360 Pflanzen in der Hand, - bei der zweiten Untersuchung der 360 Pflanzen auf einer Unterlage liegend, aus etwa 20 cm Entfernung, - bei der nächsten Untersuchung der 360 Pflanzen auf die Entfernung von zwei Metern, dann jeweils 5m, 7m oder 10m und vom nächsten Zimmer aus bei geschlossener Türe. Mir war nicht bekannt, aus welcher Distanz man überhaupt wirken kann. Alles war offen, Literatur gibt es bis anhin noch keine oder ich werde selber darüber schreiben. Es ist eine reine Pionierarbeit in die wir uns hineinknien. Wirkung in Wellen Erstaunlich war uns: Alle Distanz – Behandlungen haben Resultate gezeigt, aber in bestimmten Kurven folgend. Daraus hat sich uns eine große Frage eröffnet, die von uns noch weiter verfolgt werden müssten. Die direkte Führung der Kressesamen in meiner Hand, hatte nicht die starke Auswirkung wie, das Bewegen in einem Abstand von 20 cm um die liegenden Samen herum. Da war die Wirkung stark, bei zwei Metern Abstand wurde die Wirkung wieder schwächer. Die Wirkungsintensität nahm zu bis 7 m, das folgte einer wie auch immer gearteten Wellenbewegung, dies können wir noch nicht beantworten. Dieses Experiment müssten wir spezifisch auf diese Fragestellung hin 100fach wiederholen. Die Wissenschaftler wollen unerbittlich eine Wiederholung nach der anderen. In vielen Fällen war das ein richtiger Opfergang für mich. Es braucht seine Zeit, bis die Wirksamkeit der Laute den Stoff ergreifen. Diese Forschungsarbeit fordert insbesondere von mir als Künstlerin, eine ganz neuartige Disziplin. Ruhigstellen in der Dunkelkiste Als alle Samen eurythmisch behandelt waren, wurden sie abgezählt - sechzehn Stück in ein Plastiksäckchen mit Fließpapier und 3ml Destilliertem Wasser befeuchtet. Die Schwierigkeit bestand darin, dass man zum Abfüllen nicht viel Zeit hatte, da alle Samen möglichst dieselbe Quellzeit zur Verfügung haben sollten. Die Plastiksäckchen wurden jetzt auf Stängelchen aufgehängt und diese Stängelchen wurden in einer Styroporkiste befestigt und vier Tage im Dunkeln zum Keimen gebracht. Ich musste zum ersten Mal beim Einhängen der Plastiktütchen in die Kiste tief durchatmen. Mein Einwand war, dass das Dunkle der Pflanze entsprechen nicht würde. Hier klärte mich der Wissenschaftler auf, dass das Dunkle die gleichmäßigste Beleuchtung abgäbe. Sobald Licht mit im Spiel sei, würde das eine Tütchen mehr und das andere weniger Licht erhalten. Deshalb kommen sie in die Dunkelkiste. In dem Plastiktütchen bekommen die Samen nur wenig Luft, destilliertes Wasser, also auch kaum Nahrung.

-5Messverfahren Die „L“ Gruppe zeigte die Wurzelstreckung bis unten an den Tütenboden und hier sehen sie im Vergleich dazu die „B“ Gruppe welche viel kürzere Wurzeln entwickelt haben. Zum Teil wuchsen die Pflanzen schräg oder und gedreht im Tütchen und zeigten somit unterschiedliche Aspekte. Wir haben vier Parameter an den Keimlingen gemessen: 1. 2. 3. 4.

die die die die

Sprosslänge Wurzellänge Streuung, Winkelwachstum Krümmung

Wir erhielten gute Resultate. Mit diesen Resultaten schlossen wir das Vorprojekt ab.

Erstes Forschungsjahr in der Verbindung der Universität Bern Erweiterte Untersuchungen Das Vorprojektjahr hat viel versprechende Resultate hervorgebracht. Auf Grund dieser Ergebnisse entschlossen wir unsere Art und Weise vertiefter und intensiver durchzuführen. Über die Universität Bern, der KIKOM, unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Peter Heusser, wurde uns eine Möglichkeit eröffnet die nun folgenden Forschungsprojekte durchführen zu können. Um die Finanzierung mussten wir uns aber selber kümmern. Das erste Projektjahr wurde in Kürze durch drei Sponsoren finanziert. Dies ermutigte uns im höchsten Masse. Eintönige Messungen Mit der Methode, die ich anhand der Kresse über die Hiscia erlernte, habe ich im ersten Forschungsjahr über 100.000 Pflanzen behandelt und digitalisiert! Das war ein mühsamer, anstrengender Weg, ein Prozess durch den ich mich erst richtig durchquälen musste. Durch diese Erfahrung, der Computerarbeit, bildete ich mir einen klaren Begriff von Wissenschaftlicher Untersuchungsdisziplin. Künstler sprechen sehr oft von Forschung im Kunstbereich, dies hat aber wenig mit den Untersuchungsansprüchen der Wissenschaft zu tun. Die Tütchen mit den ausgekeimten Samen, wurden auf den Fotokopierer gelegt, so konnte man den Wachstums-Ist-Zustand festhalten, dann wurden die Tütchen auf die Grösse eines A4-Blattes um 200% vergrössert. Diese Vergrösserungen lernte ich dann mittels eines Digitaltablettes abzuzeichnen, um die vier schon genannten Parameter in Mass und Zahl zur Verfügung zu haben. Rechts hatte ich einen Einlesestift und links musste ich immer Klick – Befehle in den Computer geben. Klick - Spross – Klick – Wurzel, 100.000 Mal! Ich dachte, das überlebe ich nicht. Ich hatte einen ganzen Stapel, mehrere 1000 Blätter, ab zu zeichnen. Nach zehn Blättern dachte ich, ich drehe durch, das kann niemand leisten; Ich musste einerseits mich absolut konzentrieren, andererseits aber die stereotypen Vorgänge immer wiederholen. Einander unterstützende Aktivitäten Das Folgende erzähle ich zwischen den Zeilen in Klammern: Mir war klar, ich musste mir etwas einfallen lassen, um das durchhalten zu können, die Messungen entweder abzugeben und jemanden Externen damit zu beauftragen. Ich wollte aber selber in diese Erfahrung eintauchen um meine eigenen Erfahrungen zu machen. Warum? Um die Komplexität der notwendigen Zwischenschritte zu erleben um in Zukunft den Aufwand des ganzen Untersuchungsprozesses abschätzen zu können. Dann habe ich mir einen CDPlayer hingestellt und beim Einlesen der Daten CDs angehört. Nach einer Viertelstunde merkte ich, dass die beiden Tätigkeiten, das Hören und das Klicken, sich gegenseitig unterstützten. Ich konnte beobachten, dass ich fürs Anhören einer CD, einer Enzyklopädie der Deutschen Geschichte und Literarische Hörspiele eine andere Partie im Gehirn brauchte als für das stupide Klicken. Diese Digitalisierarbeit könnte ich nie sechs

-6bis acht Stunden am Stück durchziehen. Ich würde aber auch nie sechs Stunden Hörspiele anhören, aber beide Aktivitäten haben sich gegenseitig ausgeglichen und mich energetisch aufgebaut. So konnte ich ruhig bleiben und die Arbeit durchführen. Bild 2 einlesen am Schreibtisch

Phänomen des Ineinandergreifens Später kam ich ins Gespräch mit Dorian Schmidt, Verein für (Bildekräfteforschung) welcher an dieser eben geschilderten Tatsache eine Freude hatte, da meine Erfahrung ein gutes Beispiel dafür sei, dass im Ätherischen mehrere Vorgänge gleichzeitig nebeneinander bewegt werden können. Das ist zwar ein banales Beispiel, aber das Phänomen hat sich mir so gezeigt. Degenerierte Erbsen Nur noch ein Phänomen aus dem Labor mit den Zwergerbsen. Ich will nicht näher auf die Versuche eingehen, das wäre ein grosses Thema für sich. Diese Erbsen wurden für Wissenschaftliche Zwecke über Jahre, sogar über Jahrzehnte klein gezüchtet. Sie wurden von ihrer normalen Größe zu kleinen kuriosen Verkleinerungen gezogen, damit man mit ihnen gut arbeiten kann. So würden sie nicht aus dem Topf raus fallen und seien somit handlicher. Ordnung im Chaos Diese Zwergerbsen hatten kranke Blattformationen, zum Beispiel, kamen des Öfteren Ranken aus einem Blatt heraus. Oder das Blatt war verschoben, bestand nur der einen Hälfte nach, und aus der anderen fehlenden Seite wuchs die Ranke heraus, ein Riesenchaos in der Pflanzenstruktur! Das Berührende war, das durch die Behandlung die Pflanzen gesund wurden. Einerlei ob mit „B“- oder „L“-Lauten behandelt, sie entwickelten schöne runde Blätter und die Ranken saßen da wo sie hingehörten. Die ganze Pflanze in sich bekam eine Korrektur! Was bei diesen Experimenten deutlich wurde, das im dritten Untergeschoss, so tief im Keller, optimal ungünstige Verhältnisse für Pflanzen, künstliche Beleuchtung, Belüftung, und kein Wind für die Befruchtung und trotzdem hatten die behandelten Pflanzen es bis zu 30% mehr Erbsengewicht gebracht. Wir haben die Versuchspflanzen auch visuell untersucht und haben versucht daraus zu erkennen, was sich in der „L“-Gruppe, der „B“-Gruppe und den Unbehandelten für Unterschiede in der Morphologie zeigten. Arbeiten und Fragen im ersten Forschungsjahr Wir haben das Forschungsprojekt drei Jahre über die Universität Bern durchführen können. Zusammenfassend kann man sagen, im ersten Jahr haben wir vor allem, viele, viele Daten gesammelt, eben an diesen 100.000 Kresse-Pflänzchen, die Längen, die Krümmungen und die Winkelstreuungen. Des Weiteren haben wir viele Fragestellungen verfolgt, wie zum Beispiel - Ist der Ort wichtig, wo die Behandlungen stattfinden? Ob in Norddeutschland, im Elsass oder in den Bergen? Interessanterweise war die Reaktion stärker bei den Behandlungen in den Bergen. Es lässt sich denken, dass die Ätherkräfte in der Höhe intensiver wirken, dadurch haben die Laute, welche reine Ätherbewegungen sind, vermutlich stärker gewirkt. - Spielt es eine Rolle, wer behandelt? Ich hatte von Anfang an gesagt, ich sei überzeugt, dass jeder Mensch behandeln kann, der sich mit diesen Lautkräften bewusst verbindet. Das ist nicht von meiner Person abhängig. Ich behauptete sogar, dass ein Kind oder ein Jugendlicher, der noch nicht über die Ich-Kräfte verfügt, aber über den Ätherleib, behandeln kann. Ich machte erst einige

-7Experimente, indem ich meine Kinder mit einbezog, sie haben mit ge-„L“-t und ge-„B“-t und es hat jedes Mal gute Resultate ergeben. - Welche Bedeutung hat die Behandlung im Verhältnis zur Konstellation des Mondes? Diese Frage stellte Dr. Stephan Baumgartner, da er den Mondeinfluss bei seinen Konstellationsforschungen in der Homöopathischen und Anthroposophischen Heilmittelherstellung sehr berücksichtigen muss. Nach zehn Anwendungen sagte er mir schließlich: „Es ist jetzt deutlich, dass deine Behandlungen stärker sind als der Mond!“ Es wäre vermessen mich mit dem Mond messen zu wollen, aber die unmittelbare Nähe, das nähere „Dransein“ und die Ich-Intention, die sich mit diesem Stoff verbindet ist offensichtlich einprägender als das, was kosmisch von der Jahreszeit abhängig ist für die Pflanzen bei diesen Experimenten. Ich habe noch eine ganze Liste von weiteren Forschungsfragen, kann aber jetzt nicht alle vortragen. Eine etwas ungewöhnliche Fragestellung hatte ich noch in Bezug auf die Wirkung des Ortes. - Wie wirken die Behandlungen, wenn der Ort sich dauernd verändert? Ich begann also während meiner Ferien, auf einer Reise im Auto Samen zu behandeln. Dieses erforderte von mir eine grosse Selbstüberwindung, da die Traditionen dagegensprechen, im Auto Eurythmie zu machen. Man muss eine Hülle um das zu behandelnde bilden. Selbst in einen Auto, welches mit 120km/h fährt, prägen sich die Lautbewegungen nachhaltig in dem Samengut ein. Die Technik und die Geschwindigkeit bleiben dabei außen vor, weil man so dicht an den Stoff heran kommt und die so Substanz beeinflussen kann. Das müsste nach vielen Richtungen hin untersucht werden wenn es von Interesse wäre. Aber an diesem Phänomen waren die Auswirkungen der Laute bereits gut zu erkennen. Zusammenfassend: Ätherisches Wirken sichtbar machen an der Pflanze Warum ich überhaupt begonnen hatte mit diesen Experimenten, war nicht die Absicht einer Selbstdarstellung, sondern in dem das Aufmerksammachen in Bezug auf die Eurythmie zu zeigen: „Schaut doch, die Lautbewegungen wirken bis in den Stoff hinein, man kann es sehen!“ Es war nie unsere Absicht das Ätherische zu beweisen sondern nur mit allen möglichen Mitteln darauf hin zu weisen. Ich habe schon vor Wissenschaftlern Vorträge gehalten und ihnen diese hier auf dem Tisch stehende Exemplare gezeigt, eine „L“- und eine „B“- behandelte Pflanze, die völlig unterschiedliche Ergebnisse zeigen. Es handelt sich dabei keineswegs um Einzelfälle, von dieser hier mitgebrachten Kalanchoe (Bryophyllum) habe ich drei Exemplare, die sehen genauso aus, und von diesem habe ich ebenfalls drei, die alle blühen. (siehe Bild) Bild 3

Kalanchoe/Bryophyllum

Zweites Forschungsjahr an der Universität Bern Pflanzen gemäßes Arbeiten Jetzt möchte ich auf die Themen des zweiten Forschungsjahres eingehen. Wir wollten nicht nur Daten sammeln, sondern gingen mehr auf Bedingungen ein welche eine Pflanze braucht, die wir nicht Plastiktütchen und destilliertem Wasser aussetzen wollten, in dem keinerlei Mineralstoffe enthalten sind. Wir wollten die Pflanzen in Erde setzen und mit Leitungswasser wässern, auch wenn dies noch keine große Nahrung ist, aber es sind doch Bedingungen die eher den Pflanzen entsprechen.

-8Wir nannten diese Versuche: „qualitative Experimente“. In dieser qualitativen Experimenten Reihe wurden zwölf verschiedene Pflanzen in Töpfen am Tageslicht behandelt. An dieser Stelle sei ein Phänomen genannt: Jede Pflanzenart „lüftet“ was heissen will offenbarte, ein neues Geheimnis über den Laut, der zur Behandlung angewendet wurde. Das zweite Forschungsjahr bestand unter diesem Themenkomplex: „qualitative Experimente“. (Erstes Forschungsjahr: stand unter dem Thema: „quantitative Experimente“.) Jede Pflanze braucht einen anderen „Umgangston“ Wenn ich die Behandlungsintentionalität, die ich gegenüber der einen Pflanze, zum Beispiel der Kalanchoe habe, für die Behandlung der anderen, der Soleirolia übernehme, geht die Soleirolia ein. Warum? Ich hatte sie einmal behandelt mit der Haltung: „Komm, los, jetzt machen wir etwas!“ Diese auffordernde Haltung ist angebracht für die Behandlung der Kalanchoe. Jedoch nicht für die Soleirolia Pflanze, die hing am nächsten Tag über den Topfrand nach so einer auffordernden Behandlung. Daran merkte ich: „Das war zuviel!“ Ich habe sie dann erst einmal drei Wochen gar nicht mehr behandelt, habe sie durchatmen lassen und ihr habe im Vorbeigehen „Hallo“ zugerufen. Jede Pflanze hat ihr eigenes Tempo Das kennen sie bestimmt auch aus der Zusammenarbeit mit Ihren Patienten, man muss sich ihnen anpassen. Ich kann nicht jedem einen Laut wie eine „Mütze“ überstülpen. „Was braucht dieser Mensch und in welcher Form braucht er einen Laut?“ So wie man einem Menschen nicht einen Laut „überstülpen“ darf, so verhält es sich bei den Pflanzen genauso. Jedes Lebewesen fordert eine originäre Wahrnehmung für eine Behandlung. Am Behandlungs-Beispiel einer Kalanchoe wurde mir etwas Wesentliches deutlich. Zu Beginn verhielt sie sich steif und eigenwillig, eine Bewegungsbeziehung mittels des Lautes war kaum möglich. „Lass mich doch sein.“ „Was machst du da?“ „Das brauche ich doch nicht“, war die Stimmung die sie verbreitete. Im Verhältnis zu anderen Pflanzen zeigte sie geringe Unterschiede zwischen „L“- und „B“- Behandlung. Nach einem Jahr, als ich die Behandlung die darauf folgende Beobachtungsphase abgeschlossen hatte, dachte: „Die Kalanchoe brauche ich eigentlich nicht mehr“, die könnte man aus der Experimenten Reihe entfernen. Ich entschied mich sie zu behalten und weiter zu gießen. Ich behandelte die Kalanchoe im darauf folgenden Jahr kein einziges Mal mehr. Nun zeigte sie mir ihr Geheimnis. „Hey, ich bin ein Phlegma. Ich weiß selbst, was ich will. Ich brauche nur meine Zeit.“ Nach diesem besagten unbehandelten Jahr kam bei den „L“ - behandelten Pflanzen ein immenser Wachstumsschub. Die mit „B“ – behandelten Pflanzen wurden schwer, Breitblättrig und zeigten ein saftiges Grün. Monate später klärte mich meine Frauenärztin auf, das Bryophyllum ein sehr erfolgreiches Wehen-hemmendes-Heilmittel in den Anthroposophischen Medikamenten ist. (siehe Bild oben) Herausfordernde Fragen, die in die Zukunft weisen Es tauchten neue Fragen zu dieser eurythmischen Forschungsarbeit in verschiedenen Bereichen auf. Wird eine Frage angegangen, entwickeln sich daraus mindestens fünf weitere Fragen. Das wurde für uns zu einer grossen Herausforderung, erstens, diese Vielseitigkeit auszuhalten und zweitens, sich dann für einen effizienten nächsten Schritt zu entscheiden. Viele offene Fragen mussten und müssen erst ein Mal liegen bleiben, da wir nicht alle bearbeiten konnten. Eine dieser Fragen, was geschieht wenn ich die Pflanzen mit „B“ und „L“ Laute zusammen an einer Pflanze behandle, das haben wir uns oft gestellt, aber noch nicht untersucht. Würde ich dies aufgreifen, müsste ich konsequenterweise nicht nur zwei Laute bilden, sondern müsste ganze Lautzusammenhänge anwenden. In der Heileurythmie gibt es für die unterschiedlichen Krankheitsbilder auch Lautzusammenhänge. Da geht es dann nicht um die einzelne Lautgeste, sondern um die Wortgebärde. Dann wird es viel differenzierter und gleichzeitig umfassender, wollte man solche Zusammenhänge erforschen. Wir tasten uns mit diesem Thema in die Zukunft hinein, in welcher diese Anwendungsmöglichkeiten sich entfalten werden.

-9Arbeitsintention beim Behandeln Man kann sehr leicht übersehen, worum sich unsere ganze Arbeit in den ersten Anfängen handelte. Ausgegangen wurde eindeutig von der Eurythmie, um diese einem breiteren Publikum zugängig zu machen. Des Weiteren wollte ich aufzeigen, wie real die Eurythmischen Kräfte bis in die Substanzen hinein wirken können, das war mein UrMotiv. Die innere Intentionalität und Absicht wirkt bis in die Pflanzen herein. Vermarktung und ursprüngliche Absicht Aus diesen gewonnenen Resultaten entwickelte sich die Idee, diese im Pflanzenanbau anzuwenden. Ich halte viele Vorträge vor Bauern und Verbänden im biologischen Landbau, ein Teil der Menschen aus der Landwirtschaft ist sehr aufgeschlossen mit diesen Methoden arbeiten zu wollen. Das Interesse und die Nachfrage ist immer etwas Motivierendes. Die Frage und der Wunsch der Vermarktung stellten uns vor eine Riesenherausforderung. Aber wo ist die Grenze des moralisch Vertretbaren? Meine Absicht war es ja, für die Eurythmie einen Träger, einen Indikatororganismus zu finden, der aufzeigt, dass Eurythmie wirksam ist. Ich möchte mich an dieser Stelle auf den Einleitungstext des „Tagungsbegleiters“ (Programmheft) beziehen, da heisst es: „Wie können wir die Heileurythmie als Anthroposophische Therapie auf gute Weise in die Öffentlichkeit stellen lernen?“ Die Eurythmie und die Heileurythmie wurden zu einem Schlüssel, zu einem Werkzeug, mit dem wir plötzlich verbarrikadierte Türen aufschließen können. Es besteht ein Riesenbedürfnis danach solche Schlüssel in die Hände zu bekommen. Es ist ganz wichtig in der Darstellung mitzuformulieren, dass wir die Eurythmie nicht zweckmässig gebrauchen, sondern dass die Eurythmie sich selbst offenbaren kann. Das ist im Moment meine größte Herausforderung und Sorge, gerade im wirtschaftlichen Bereich und dem Pflanzenzüchtungsbereich. Man kann in alle Bereiche eingreifen, aber da muss ich unbedingt die Überlegung und Fragestellung hinzunehmen: -

Was brauchen die Pflanzen? Sind Pflanzen stehen geblieben in ihrer Entwicklung? Brauchen sie Hilfe, weil sie geschädigt wurden durch unser Umweltsystem? Oder möchten sie so bleiben wie sie ist?

Durch diese Fragestellung bekommen wir eine ganz andere Beziehung zum Thema. „Kämmen“ durch ein Gestaltungsprinzip Schaut man die zwölf verschiedenen behandelten Pflanzenarten an, zeigt jede „B“Variante ein eigenes Charakteristikum der „B“-Wesenheit. Das kann man durchgängig sagen über die zwölf Pflanzenarten, die ich behandelte im zweiten Forschungsjahr. In der Kontrollgruppe, den unbehandelten Pflanzen, sind als Anlage jeweils alle Varianten vorhanden, kommt alles gemischt vor. Durch die Behandlung „kämmen“ wir die Pflanze mit einem Gestaltungsprinzip: Zum Beispiel sind die Usambara-Veilchen rosettenförmig zentriert, die Glyzinienblätter sind an der Spitze eingedrückt, andere bilden ein intensiveres Blattgrün, Ficus bekommt ein gekrümmtes Stämmchen, etc. Jede Pflanze reagiert auf ihre Art und Weise auf die Beeinflussung durch „B“. Was wie ein roter Faden durch alle Versuche durchgeht, das Blattgrün, die Intensität im Blatt, ist bei „B“ immer intensiver als bei „L“, das lässt sich auch gut nachvollziehen. Nebeneinander gehalten sieht man es sofort. „B“ macht auch größere Blattoberflächen. „L“- und „B“- Kalanchoe Mutterpflanzen und ihre vegetative Vermehrung Ich fand es sehr interessant, dass bei der „L“ Kalanchoe behandelten Pflanze mehr Kümmerlinge unter den Jungpflanzen waren, als bei der „B“ behandelten Pflanze.

- 10 Die „L“ Mutterpflanze war groß, sie hatte eine ausladende Eigendynamik in ihrem Wachstum, aber für ihre „Kinderchen“ hat es nicht mehr richtig gereicht - das kennt man ja ein bisschen aus dem Alltag... Die „B“-Mutter hingegen, die sich fürsorglich kümmerte um ihre „Nachkommen“ sich in ihrem Wachstum zurück hielt, hatte lauter kleine kräftige Jungpflänzchen. Entwicklung unterschiedlicher Düfte und Geschmäcker Beim Fotografieren der Kresse, fragte mich mein Mann, Haiggi Baumgartner, der alle meine Fotos machte: „Ist das möglich, dass die Pflanzen unterschiedlich riechen?“. Tatsächlich rochen die Pflanzen alle anders. Stephan entschied beim abschliessen des Projektes, dass wir die Kresse nicht mehr gebrauchen und entsorgen können. Entsorgen wollte ich die Kresse aber nicht, denn ich hatte lange mit ihr gearbeitet. Ich dachte, Kresse kann man essen. Ich habe probiert. Was mich sehr erstaunte, es hatten sich drei verschiedene Geschmäcker der Kressesorten entwickelt! Die „B“-Kresse war sehr scharf, fast nicht genießbar. Die „L“-Kresse war wässrig, ein bisschen undefinierbar, erst nach einem Moment entfaltete sich der Geschmack und die dritte Variante die Kontrolle, war die mir bekannte Salatkresse. Ich habe den eben beschriebenen Geschmacksversuch in grossen Mengen wiederholt und mehr von allen Sorten in einer Schale angesät, dachte, da müsste ich andere Leute mit einbeziehen. Ich habe eine Art „Degustation’“ veranstaltet, habe Wasser und Brot dazwischen gereicht zum Neutralisieren. Es waren drei verschiedene Kressequalitäten, alle haben dieselben Phänomene beschrieben. die Sorten unterschieden sich deutlich von Duft und Geschmack. Auswirkungen auf Nahrungsmittel Damit hat sich wieder ein Riesengebiet aufgetan: - Was heißt das in Bezug auf unsere degenerierten Nahrungsmittel? - Könnte man ihnen auf diesem Wege nicht etwas zuführen, damit sie wieder mehr Geschmack und Gehalt bekommen? - Was muss geschehen, dass ihre Geschmacksbildung ein bisschen angeregt wird? Daraus hat sich ein großes Projekt entwickelt, an dem wir momentan dran sind. Ich habe lange nach einem Chemiker gesucht, der diese Substanzen untersuchen kann und wurde fündig: Er hat ein eigenes Labor, wohnt zwischen Bremen und Hamburg und interessiert sich für die Eurythmie. Er hat elektronische „Nasen“, die Gerüche feststellen können. Mit einem Gas-Chromatografen kann er die Substanzen in den Senfölen differenzieren, um nachweisen zu können, dass eine ätherische Beeinflussung bis ins Physische, bis in die Substanz hinein festgestellt werden kann. Bei unseren Versuchen lieferten wir im sichtbaren Bereich den Nachweis, messbar über Daten, die wir eingelesen hatten. Es geht uns darum das Dogma aufzubrechen, dass Eurythmie nicht für „Auserwählte“ ist. Ich bemühe mich darum, möglichst viele Tore zu öffnen, damit die Akzeptanz für die Eurythmie in der Öffentlichkeit zunehmen kann.

Drittes Forschungsjahr an der Universität Bern In unserem dritten Projekt-Jahr haben wir begonnen mit unseren Ergebnissen nach außen zu treten in Form von Vorträgen und der ersten Publikation. Institut ArteNova, mit Sitz in Basel/Schweiz, gegründet Weil unsere Experimente nach so vielen Richtungen hin sich ausdehnten, wollten wir einen eigenen Trägerverein gründen. Wir stehen weiterhin mit der Universität Bern und mit dem Institut für Krebsforschung, Hicia, Arlesheim in enger Zusammenarbeit. Aus diesem Grunde haben wir ein eigenes Institut gegründet, das Institut ArteNova, Institut für Eurythmie in Forschung und Kunst. Ein wunderbares Team hat sich zusammen gefunden, einen emeritierten Biologieprofessor, Prof. Dr. Reinhard Leuthold, Vorstand, seine Frau Elfie Leuthold,

- 11 Aktuarin und den Mathematiker, Dr. Renatus Ziegler, Präsident, sehr wertvolle Menschen, die mitdenken und mithelfen, Fragen und Aufgaben in Bewegung zu bringen, um dann diese in den Handlungsbereich zu verwirklichen. Des Weiteren begleitet ein Kreis von vier Beiräten unsere Arbeit. Pflanzliche Wachstumsbewegungen abbilden Wir betraten in diesem dritten Jahr außerdem ein weiteres neues Gebiet, in das ich Ihnen noch einen kurzen Einblick gebe: Wir haben nicht nur über Wochen und Monate versucht, den Ist-Zustand der Pflanzen fotografisch festzuhalten, sondern auch den Prozess des Wachstums selbst mit zu beobachten und zu dokumentieren. Hier noch ein paar Zeitraffer-Clips, ein großes neues Thema. Das hier sind zwei Mungbohnen, (zwei Mungbohnen im Zeitraffer-Clip werden gezeigt) die vor dem Keimen behandelt wurden. Von diesen haben wir alle zwei Minuten ein Bild gemacht über einen Zeitraum von drei Wochen hinweg, was eine Unmenge an Daten ergab. Zum Glück hatte ich Unterstützung durch Christoph Jäggy, (Hiscia) der dieses Datenmaterial bearbeiten konnte. Das Wertvolle an dieser Methode ist, dass wir jetzt in einen künstlichen Raum hineinschauen und sehen können, wie sich die pflanzliche Wachstumsbewegung durch die eurythmische Behandlung verändert. Bei der Mungbohne zeigt es sich anders als bei der Glyzinie. Prof. Leuthold hat bei sich zuhause in drei Zimmern Labore eingerichtet, unglaublich innovativ, und hat mittlerweile schon 75 Pflanzen aufgenommen: Jede Pflanze hat ihre eigene Art sich zu bewegen und zeigt eine eigene Wachstumsbewegung. (Staunende „Ah`s“ und „Oh’s“ beim Zeigen der Clips aus dem Publikum) Im Labor ist es windstill, diese Bewegungen kommen von der Pflanze selbst. Wir haben uns gefragt, ob wir nur zu Beginn die Samen behandeln sollen und dann das Wachstum alle zwei Minuten fotografieren sollen, oder ob wir auch während des Wachsens behandeln sollen. Das ist eine Frage, die wiederum ein weiteres Gebiet eröffnet, über das nirgends in der vorhandenen Literatur nachgelesen werden kann. Unterschiedliche Bewegungsqualitäten an behandelten Mungbohnen erkennen Versuchen Sie einmal bei der „L“-Pflanze zu erkennen welche Beziehung sie während des Wachsens zu ihrem Umkreis hat. Ihr Umfeld wird mit „Pflanzen-Aufmerksamkeit“ durchströmt. Ihre Blattoberfläche ist „wach“. Hingegen die „B“-Pflanze „schaut“ sorgsam mittels ihrer Blätter zur Erde. Um immer mit der Erde „in innerem Kontakt“ zu bleiben. (Zeitraffer Film wird gezeigt. Frage: „Das sehen sie doch alle?“ Vom Publikum wird es aufmerksam bestätigt.) Es gibt viele Menschen die nicht sehen worauf ich hinweise. Es hilft ihnen aber, wenn ich ihnen Stützen zur Beobachtung gebe, um auf die „pflanzliche Bewusstheit“ der Blattflächen zu achten, die sich nach oben wendet. Unterscheidung von Grundbewegung und Eurythmie Man darf hier nicht die Eigenbewegung der Pflanzen aus den Augen verlieren, es sind beides Mungbohnen. In diesem Falle habe ich keine Kontrollgruppe mit dabei, habe aber etliche Aufnahmen von anderen Pflanzen mit Kontrolle. Die große Frage ist nun: Was ist Eurythmischer Bewegungseinfluss und was ist Mungbohnen-EigenBewegung? Was versteht man unter Eigenbewegungen der Pflanze? Die Eigendynamik der Mungbohne ist eine Art von segelnder Bewegung, wie ein Adler der in der Luft dahinsegelt. Diese Bohnen hier habe ich nur 10x 10 Minuten behandelt, da entwickelt sie diese eurythmisch tangierte Wachstumsdynamik.

Laufende Projekte des Instituts 1. Zusammenstellung einer Kurz-DVD

- 12 Eines unserer Projekte ist, dass wir bei ArteNova eine Kurz-DVD von ca. 30 Min. zusammenstellen, auf der man verschiedene Bewegungstypen der Pflanzen sehen kann und ein bis zwei Beispiele, die eurythmisch behandelt wurden, mit einer kurzen einleitenden Dokumentation. 30. August 2008 wird die kurz-DVD veröffentlich. (Erwerblich bei ArteNova) 2. Erstellen einer ausführlichen DVD Ein zweites Projekt ist eine ausführliche DVD über die Entstehungsgeschichte der Eurythmischen Forschung. Ca. 90 Min. ergänzend mit weiteren Zeitraffer-Clips von Pflanzenbewegungen. 3. Phytokinetik -Lexikon Ein drittes Projekt ist ein Phytokinetik-Lexikon mit über 100 untersuchten Pflanzen. Wir wollen versuchen, Typen und Familien herauszuarbeiten. Jede Pflanze hat ihre Eigenbewegungsart, das wird dann auf jeder Phytokinetik DVD zu sehen sein. Dieses Werk kann man dann über ArteNova erwerben. Wer Informationen über das Institut ArteNova wünscht, wer über die aktuellen Projekte auf den Laufenden gehalten werden möchte, möge sich bitte hier eintragen. Mitdenkende Mitglieder/Zukunftsaufgaben Sie können auch eine Mitgliedschaft von CHF 30.-- im Jahr beantragen als unterstützendes Mitglied – wir haben den Betrag absichtlich klein gehalten. Warum ich das hier erwähne: „Wir brauchen eine wache, breit gefächerte Trägerschaft, die mitdenkt. Uns geht es darum, dass unsere Forschungsarbeit im Bewusstsein begleitet und mitgetragen wird, damit unsere Öffentlichkeitsarbeit nicht nur von 50 Menschen gestützt wird, sondern von einer grösseren interessierten Gesellschaft getragen wird. Dieser Menschenkreis ist interessiert, dass neben der materialistisch- wissenschaftlichen Arbeit eine Neue ins Ätherisch reichende Forschung ermöglicht und eröffnet wird. Alles weist daraufhin, dass diese Ideen zu Umwälzungen führen werden. Zum Abschluss bringe ich das viel gebrauchte Bild: Wir besteigen mit dieser neuen Form der Forschung einen 4000 Meter hohen Berg, bisher haben wir erst 10 bis 15 Meter geschafft. Vielen Dank für ihr Interesse, machen sie regen Gebrauch von den Unterlagen. Tanja Baumgartner 2, rue de Bâle F – 68870 Barthenheim-la Chaussée [email protected]

An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich bei Frau Katharina Offenborn für ihre Initiative zur Veröffentlichung in dieser Festschrift bedanken. Dank ihrer Abschrift der Tonbandaufnahmen, konnten wir diesen Text in Kürze realisieren! Weiter bedanke ich mich herzlichst bei Heidemarie Trudrung, die mich durch einige Nächte hindurch mit kreativer und gekonnter Unterstützung beim Redigieren und Korrigieren begleitet hat.

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