EUROPAN14 DIE PRODUKTIVE STADT

EUROPAN14 DIE PRODUKTIVE STADT THEMA EUROPAN 14 DIE PRODUKTIVE STADT 1 DEFINITION DES THEMAS 2 STANDORTKRITERIEN Zwischen Mikro und Makro – Program...
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EUROPAN14 DIE PRODUKTIVE STADT

THEMA EUROPAN 14

DIE PRODUKTIVE STADT 1 DEFINITION DES THEMAS 2 STANDORTKRITERIEN Zwischen Mikro und Makro – Programmatischer Rahmen Verschiedene Akteure – Zeitnahe Umsetzung

3 BLICKWINKEL Die Produktive Metropole, Djamel Klouche, l‘AUC

4 BEISPIELE 4.1 Vom monofunktionalen Wohngebiet zum produktiven Quartier 4.2 Vom Geschäftsviertel zum Wohngebiet 4.3 Produktive Straßen 4.4 Multifunktionale Gebäude 4.5 Urbane Landwirtschaft 4.6 Produktiver urbaner Wandel

1 THEMA: DIE PRODUKTIVE STADT In den letzten Jahrzehnten vollzog sich in Europa eine umfassende urbane Stadterneuerung. Organisationen wie Europan haben die Idee einer durchmischten Stadt gefördert und inzwischen kann man sagen, dass die Ideologie der durchmischten Stadt allgemein vertreten wird. Aber wie durchmischt ist diese durchmischte Stadt tatsächlich? In vielen Stadtgebieten der post­industriellen Ära ist das Wohnen das vorherrschende Programm. Also ergänzen wir sinnvoll Büroflächen und öffentliche Einrichtungen, legen aber besonderen Wert darauf, Gaststätten, Läden und Restaurants zu schaffen, weil wir von jedem neuen Quartier erwarten, dass ein authentischer lebendiger urbaner Stadtteil entsteht. Beim Rückblick auf den Verlauf dieser Welle urbaner Regeneration müssen wir feststellen, dass wir eine Nutzung systematisch ausgeschlossen haben: produktive Ökonomie. Aus jedem Warenhaus wurden Lofts, jede Industriehalle wurde zum Kunst- oder Freizeitzentrum, jede (Industrie-)Brache ein neues Wohngebiet. Produktive Ökonomie wanderte aus der Stadt an den Stadtrand – derselben Stadt oder an das andere Ende der Welt. Nun haben wir in vielen europäischen Städten ein räumliches oder soziales Missverhältnis der Lebens- und Arbeitsbedingungen. Die Stadt bietet Arbeitsmöglichkeiten für gut ausgebildete Kräfte, ein großer Teil der wenig qualifizierten Arbeitskräfte hingegen lebt in der Stadt ohne die Gelegenheit zu arbeiten. Dieses Missverhältnis schafft zahlreiche Probleme in Bezug auf Ökonomie, Mobilität und Gesellschaft. Die urbane Erneuerung, die wir unter den Prämissen einer Ideologie der durchmischten Stadt vollzogen haben, ist weniger durchmischt als wir uns glauben machen wollen. Produktive Ökonomie, Fertigung und Reparatur sind ebenfalls Teil des städtischen Lebens. Unsere heutige Stadt ist keine vollständige Stadt. Natürlich wollen wir keine Stahlwerke in das Stadtzentrum zurückbringen. Aber wir begrüßen bereits die Hipster mit ihrer kleinmaßstäblichen urbanen Fabrikation. Wir bringen in zunehmendem Maße eine neue Recycling-Industrie in der Stadt selbst unter. Wir könnten schon jetzt systematisch in den Programmen zur Neuentwicklung von Arealen Flächen für kleine und mittlere Betriebe vorsehen. Wir sollten es vermeiden, dass der Spengler, der in der Stadt lebt und dort unsere Häuser repariert, aus der Stadt herausfahren muss, um geeignete Lagerflächen zu finden. Produktion in der Stadt sollte gefördert werden, in das Gefüge integriert werden, sich erweitern können, angebunden an das tägliche Leben, unterstützt und begrüßt werden.

Welche Alternativen bieten sich? Anstatt von Programmen, die auf Separation und unbegrenzten Ressourcen basieren, besteht die Herausforderung darin, Nachbarschaften mit Eigeninitiative zu schaffen, kleine Kreislaufwirtschaften, neue Alternativen der Koproduktion und des ökologischen Denkens und Handelns (eco-sharing). Die erneute Vermischung von Leben und Arbeiten könnte ein Mittel sein, um den Prozess der Hybridisierung zwischen lokalen und globalen Ökonomien voranzutreiben, zwischen Makround Mikro-Strategien. Auf diese Weise erzeugen wir durch die Ansiedlung von Produktion in der Stadt neue Gegebenheiten für mehr Recycling, soziale Interaktion und Urbanität. Ziel ist eine nachhaltigere Stadt.

1 Wie können wir einen Teil der wirtschaftlichen Aktivitäten in die Stadt integrieren, wie die Produktion von Nahrungsmitteln, Arbeitsmöglichkeiten für gering Qualifizierte, neue industrielle Produkte, um die Beziehungen zwischen den Bürgern zu verbessern (um Integration zu fördern, der Gentrifizierung zu begegnen, um neue Arten des Lernens und des Arbeitens zu schaffen)? Wie kann soziale Eingliederung berücksichtigt werden? Wie können die Akteure eingebunden werden? 2 Wie kann in industriell geprägten Bereichen gewohnt, wie in einem Wohnumfeld produziert werden? Wie wird mit den Spannungen, die aus den neuen Beziehungen zwischen Produzieren und Leben erwachsen, umgegangen, beispielsweise möglichen Umweltbelastungen, welche die Lebensqualität beeinträchtigen? 3 Wie lassen sich die Produktionskreisläufe hinsichtlich Vertrieb/Abfall/Konsum integrieren? Wie lassen sich vielfältige Produktionskreisläufe Kreisläufen im städtischen Kontext verankern und in einen erweiterten Öko-Maßstab einordnen? Die Herausforderung bei Europan 14 ist, neue Nachbarschaften zu erzeugen, indem Leben und Produktion verbunden werden.

2 STANDORTKRITERIEN 1 Standorte im Makro-Mikro-Maßstab

Die Standorte sollen mit ihren ortsspezifischen Charakteristika, sowohl im lokalen Maßstab als auch bezüglich der aktuellen oder potenziellen Verknüpfung mit ökologischen und urbanen Systemen vorgestellt werden.

2 Programmatischer Rahmen

Es gilt ein Programm zu formulieren, welches neue Arten von Nachbarschaften zwischen Produktion und Wohnen/Leben aufzeigt.

3 Eine Vielzahl an Akteuren

Erforderlich sind Angaben zu den momentanen Akteuren vor Ort und zu solchen, die in den Prozess der Transformation eingebunden werden (sollen). Dabei sollen sowohl die wichtigsten öffentlichen Akteure als auch die Akteure mit allgemeinem, maßstabsübergreifendem Interesse. Durch die verschiedenen Blickwinkel der Akteure soll die Komplexität des Projektes verständlich werden.

4 Umsetzung

Es ist darzulegen, mit welchem Teilbereich die Umsetzung des Projektes initiiert werden soll (z. B. ein Gebäude, ein öffentlicher Raum, Infrastruktur).

3 DIE PRODUKTIVE STADT BAUEN Oder: Wie können Wohnen und ökonomische Aktivitäten an einem Ort in Einklang gebracht werden, im Herzen der Stadt? Text von Djamel Klouche, Architekt, l’AUC, ehemaliger Preisträger Europan „... in der Stadt sind viele Räume vorzufinden, weitläufige Areale, nicht mehr benötigte Infrastruktur, gleichzeitig umfangreiche und großzügige Programme, für die wir nun eine neue Form der Entwicklung in Bezug auf neue soziale und ökonomische Erwartungen und Ansprüche finden müssen (qualitätvolle Umgebung, mehr Austausch, mehr Nachbarschaft, mehr gemeinsames Nutzen und Teilen, mehr Effizienz etc.). Die Produktive Stadt soll dieser Ort sein, welcher – ohne die Qualität der vorhandenen Räume infrage zu stellen – den Weg bereitet für eine eher unkonventionelle räumliche Organisation, welcher die Lebensbedingungen der einzelnen Bewohner mischt, die Arbeitsbedingungen, die Bedingungen jeder Art an produktiven Aktivitäten (Handel, Handwerk, Produktion, Logistik, Geschäfte) innerhalb eines resilienten urbanen Raumes, einladend und offen. Wir müssen alle zusammen mobilisieren: öffentliche und private Akteure und die Bevölkerung, um produktive großstädtische Areale wie beispielsweise innerhalb des Netzwerkes von Grand Paris Express zu schaffen – eine Metropolis von unten. Produktive innerstädtische Bereiche, welche einen richtigen und geeigneten Ort für produktive Aktivitäten in der Stadt bieten, und wo bewohnte Stadt und produktive Stadt neue räumliche Allianzen eingehen, ambitionierte lokale Projekte hervorbringen, aus denen sich vielfältige Vorteile kurzer, geschlossener Kreisläufe ergeben. Produktive innerstädtische Bereiche, welche erlauben, dass konsequent zeitgemäße architektonische Typologien entstehen, welche die soziale und funktionale Mischung zur notwendigen Grundlage des Zusammenlebens machen. Produktive innerstädtische Bereiche, welche die Voraussetzung schaffen für neue Beziehungen zwischen Ökonomie und Bewohnern, zwischen Wissen und Produktion, zwischen öffentlichem und gemeinschaftlich genutztem Raum. Produktive innerstäd­tische Bereiche, die sich entschieden auf die Koproduktion der Akteure in der Stadt konzentrieren. Die produktive Stadt ist ein hybrider Raum, ein Raum der Unterschiede, ein Raum in dem jeder Bereich gestärkt wird, wo die Summe der Differenzen für die Attraktivität sorgt ...“

4 BEISPIELGEBENDE KONTEXTE Um die diversen Umsetzungen des Themas in Form von im Wandel befindlicher Kontexte zu illustrieren, werden als Referenz einige urbane Projekte, nach Themen geordnet, vorgestellt. 4.1 VOM MONOFUNKTIONALEN WOHNGEBIET ZUM PRODUKTIVEN QUARTIER 1 PARIS (FR) CHAPELLE INTERNATIONAL 4.2 VOM GESCHÄFTSVIERTEL ZUM WOHNGEBIET 1 Genf (CH) Carrouge 2 Reflexion über Grand Paris (AIGP) 4.3 PRODUKTIVE STRASSEN 1 Brüssel: Produktive Straßen 2 London Harrow Stadtzentrum 4.4 MULTIFUNKTIONALE GEBÄUDE 1 Europaplatz Center Bern (CH) 2 Miami (US) Parkhaus 1111 Lincoln Road 4.5 URBANE LANDWIRTSCHAFT 1 Montpellier (FR) Agriparc 2 Brooklyn NY (US) Kultivierte Dächer 4.6 PRODUKTIVER URBANER WANDEL 1 NDSM, Amsterdam (NL) Industriebrache im aktiven Wandel

Vom monofunktionalen Wohngebiet zum produktiven Quartier Paris (FR) Chapelle International Die zeitgemäße Metropole sollte in der Lage sein, alles zu beherbergen, den Stammsitz eines internationalen Unternehmens, ein Backoffice, ein Service-Unternehmen, ein Start-up, eine Fabrik oder Kreativwirtschaft/Produktion. Im Gegensatz zur klassischen UnternehmensLogik arbeiten Unternehmer der neuen produktiven Ökonomie an der Logik der Projekte, der Teams, Kleingruppen oder von Kollektiven, sie sind kaum institutionalisiert. Sie suchen nach Räumen in der Stadt, in anpassungsfähigen, flexiblen Gebäuden, und vor allem mit sehr viel niedrigeren Mieten als konventionelle Bürokomplexe als marktüblich bezeichnen. Experimente werden hier und da durchgeführt, aber sie erregen zu wenig Aufmerksamkeit. Wir entwickeln gerade, im Norden von Paris, nahe der Porte de la Chapelle, mit dem Projekt Chapelle International, ein Projekt, welches in den oberen Geschossen Wohnen für Familien mit gutem Blick auf den Montmartre bietet, kombiniert mit Flächen in den zwei untersten Etagen, die wir „SOHO“ – small office home office – nennen: ein Programm welches Arbeitsplätze und Wohnraum kombiniert, mit einer Logistik-Halle am nördlich gelegenen Bahn-Netzwerk.

Vom Geschäftsviertel zum Wohngebiet 1 Genf (CH) Carrouge Die Überprüfung des Status und der Ausrichtung des Standortes genießt Priorität bei Geneva State. Um die Lebensbedingungen entsprechend den Bedürfnissen der Bürger zu schaffen und um die lokale Ökonomie zu stützen, müssen wir jene anlocken, die durch ihre Arbeit und ihre Investi­ tionen Wohlstand schaffen. Beim Wohnen hat die Verwaltung die Absicht schneller umsetzbare Projekte auf dem Areal La Praille-Acacias zu fördern.

Vom Geschäftsviertel zum Wohngebiet 2 Reflexion über Grand Paris (AIGP) Die Gebiete für das Vorhaben sind im Wesent­ lichen vor 1980 entstanden. Sie erfüllen nicht mehr unsere Erwartungen und müssen erneuert werden. Es ist festzustellen, dass Parks, Grünflächen und Areale für Aktivitäten der Bürger sehr ungleich im Stadtgebiet verteilt sind. Was ist zu tun? • Das Wohnen ist zu stärken, um die Diversität zu steigern und Pendlerströme zu verringern. Dabei sind der Umgang mit Ressourcen oder die Reduzierung des Energieverbrauches im Gebiet zu beachten. Neue Einrichtungen ergänzen die vorhandenen. Die Energieverbrauchsdaten und das Flächenangebot zeigen, dass auf dem Terri­ torium von Grand Paris bis 2030 eine Million Wohneinheiten bzw. 60 % der empfohlenen Anzahl an Wohnungen gebaut werden können.

Beispiel Verdichtung eines Industrieareals

Team Bernardi Secchi + Paola Vigano/Studio 8

• Geeignete Nutzungen werden hinzugefügt, um die ökonomische Attraktivität des Ortes zu steigern und die Rahmenbedingungen für einen privilegierten Lebensstil für künftige Einwohner zu gewährleisten. • Einen effizienten öffentlichen Nahverkehr einzurichten, Parks, welche Verknüpfungen mit anderen Quartieren schaffen und die Erschließung optimieren.

Funktionsmischung eines Industrieareals

Team Jean Nouvel (AJN) Jean-Marie Duthilleul (AREP) Michel Cantal Dupart (ACD)

Produktive Straßen 1 Brüssel: Produktive Straßen In Brüssel und Umgebung sind große Erschließungsachsen das historische Erbe und Zeugen der Urbanisierung. Diese Achsen sind fast vollständig den Bedürfnissen des Verkehrs angepasst. Entlang dieser Achsen ist die Ökonomie aufgrund der guten Erschließung/Anbindung verwurzelt, während die Produktivität meist abseits der Straßen angesiedelt ist. DNA DER PRODUKTIVEN STADT Mit dem Niedergang der Aktivität in weiten Teilen der historischen Stadt sind es die Straßen und die Kanäle, welche die DNA der produktiven Stadt ausmachen. Wenn, nach dem Niedergang der Qualität des öffentlichen Raumes, gleichzeitig produktiver Raum von diesem Rückgrat verschwindet, bleibt nur ein kollektiver ausgehöhlter Raum übrig, der nur gewährleistet, dass der Verkehr fließt, ohne selbst zum (Fahrt-)Ziel zu werden. LESBARKEIT UND VERANKERUNG Produktive Straßen verleihen der urbanen Infrastruktur und produktiven Aktivitäten ein Gesicht. Die Bekanntheit und die Sichtbarkeit verfügbarer Einrichtungen tragen dazu bei, attraktive Rahmenbedingungen für Investitionen und Verbindungen mit vorhandenem Gewerbe zu schaffen. Darüber hinaus müssen wir auf die Qualität der Business-Architektur achten, um eine positive Dynamik als Umfeld eines attraktiven urbanen Projektes für die produktive Stadt zu erzeugen. Schließlich muss sich der Ausbau produktiver Straßen an anderen infrastrukturellen Einrichtungen orientieren, wie Radwegen und dem Netzwerk der Bahn. So verankern wir das produktive Gewebe fest im Stadtgebiet. HAUPTACHSEN FÜR DAS ÖFFENTLICHE LEBEN Wir brauchen mehr Raum für öffentliche Einrichtungen der Mobilität entlang der Hauptstraßen und eine neue Strategie für den öffentlichen Nahverkehr, Haltestellen der (neuen) Straßenbahn- und Buslinien müssen die erforderliche Frequenz an den Knotenpunkten entlang der Straßenachsen aufweisen, ein Projekt als Herausforderung für den öffentlichen Raum.

Produktive Straßen 2 London Harrow Stadtzentrum Das Areal hat es schwer, es mit den zahlreichen neuen Shopping-Malls in der Nähe aufzunehmen. Als Antwort wurden Straßen neu gestaltet und die gesamte Umgebung wurde aufgewertet mit neuer Pflasterung und Belägen, Bänken, Bepflanzungen, Beschilderung und Beleuchtung. PLÄTZE BELEBEN Trotz seiner sehr guten Lage ist der Lowland Recreation Ground ein wenig genutzter und unbeliebter Grünraum. Diese wichtige öffentliche Ressource wird umgestaltet nach Entwürfen der Architekten Adams & Sutherland. Bepflanzung, Spielplätze und ein Café tragen dazu bei, eine angenehme und begrünte Umgebung zu schaffen, als Ergänzung zum pulsierenden Stadtzentrum. Ein neues flexibles Veranstaltungsareal entsteht, welches dazu dienen kann, um große Open-Air-Events oder kleinere Konzerte, Tanzund Unterhaltungsveranstaltungen abzuhalten. DEN ÖFFENTLICHEN RAUM NEU GESTALTEN Die St. Ann’s Road ist die wichtigste Einkaufsstraße für Harrow. Die Fußgängerzone dient als Zugang für zwei Indoor-Shopping-Zentren und bietet Kiosks und Marktstände. David Kohn Architekten beleben das Straßenbild und schaffen eine stärkere Identität, um mit den Einkaufsmöglichkeiten der Umgebung mithalten zu können. NETZWERKE SCHAFFEN Ein neuer Bezirk zur Förderung von Gewerbe in Harrow bringt lokale Händler zusammen und schafft einen fühlbaren Unterschied im Management des Stadtzentrums. Die Organisation schweißt all jene zusammen, die sich auf das Stadtzentrum für ihren ökonomisches Wohlergehen verlassen, sie werden ermutigt, bei Projekten zu kooperieren, welche das Stadtzentrum verbessern, gleichzeitig steigern sie ihre Gewinne.

Multifunktionale Gebäude 1 Europaplatz Center Bern (CH) Urban Office Project Architekten, Europan 5-Preisträger Im westlichen Teil von Bern gelegen, entwickelte sich Ausserholligen zu einem attraktiven Areal, welches alle Vorteile urbanen Lebens bietet und daneben dem Wunsch nach einem mobilen und vernetzten Leben entspricht. Seit dem Dezember 2014 bietet der Europaplatz mit einem Gebäude zwischen Straße und Bahn eine Mischung von Funktionen: • Wohnen • Büroflächen • Handel und Gastronomie • Haus der Religionen Das Wohnen genügt nicht nur den Ansprüchen an modernes Wohnen und Lifestyle, es ist auch von allen Seiten gut erreichbar und zugänglich. Das Europaplatz Center ist ein lebendiger Ort des Austausches – wo eine Drehscheibe der Möglichkeiten mit Haus der Religionen, Arbeitsstätten, Büros, Läden und Wohnungen neue Treffpunkte schafft.

Multifunktionale Gebäude 1111 Lincoln Road Miami (US) Herzog & de Meurons 1111 Lincoln Road ist ein mehrgeschossiges Parkhaus in Miami Beach, das Gebäude ist aber auch ein Ort für verschiedene Aktivitäten, erklärt der Eigentümer Robert Wennet. Das Beton-Gebäude mit Geschossdecken auf trapezförmigen Stützen wurde 2010 fertig gestellt. Über einer Reihe von Läden und Restaurants bietet das Gebäude natürlich belichtete Parkdecks, die auch für andere Aktivitäten genutzt werden können. „Ich bekam die Gelegenheit, die Vorstellung der Leute über das was Parken bedeutet zu verändern und einen Gebäudetypus zu errichten, der zu einem sozialen Treffpunkt und öffentlichem Raum wird“ sagt Wennet. „Alles was wir in der Garage tun ist nicht unbedingt das, was sie dort erwarten.“ Er fährt fort zu erklären, dass das Gebäude über eine „großartige zentrale Treppe“ verfügt, anstatt eines geschlossenen Treppenhauses. „Eine Parkgarage gerne zu betreten versus sie sobald wie möglich zu verlassen wird zum neuen Paradigma“ erklärt er.

Urbane Landwirtschaft Agriparc Montpellier Ein ehemaliges Weingut aus dem 17. Jahrhundert, ein Areal von 25 Hektar, die Domäne Mas Nougier, wurde 2007 zu einem öffentlichen Agriparc umgewandelt, der zwei benachbarte Quartiere verbindet. Die Stadt wollte im Park landwirtschaftliche Aktivitäten etablieren und so das Konzept einer Dreifachnutzung anzubieten: Produktion, Bildung, Erholung. Konzept Agriparc Ein Agriparc kann definiert werden als ein multifunktionaler Raum, welcher urbane und landwirtschaftliche Funktionen in einer Win-winStrategie vereint. Die Funktion der Produktion als ökonomische und humane Aktivität, die Funktion des Konsums, welche den Bürgern qualitätvolle Nahrungsmittel mit kurzen Transportwegen bietet (Märkte, Körbe, Hausgärten und auch Ernährung). Umwelt: Landwirtschaftliche Areale als Erbe und landschaftlicher Wert leisten einen Beitrag zur Biodiversität. Das SCOT-Schema einer territorialen Kohärenz gibt klare und nachhaltige Grenzen der Urbanisierung vor. Es erlaubt die Entwicklung der Landwirtschaft zu gestalten und so die Umgebung der Stadt aufzuwerten, indem auf kurze Kreisläufe der Verteilung gesetzt wird. Die Kombination urbaner und landwirtschaftlicher Nutzungen bildet die Basis des Konzeptes Agriparc. Die Herausforderung besteht darin, die Ränder der Urbanisierung so zu gestalten, dass sie das urban-rurale Verhältnis aufwerten, Blicke auf die großartige Landschaft und Zugang zur Natur bieten.

Urbane Landwirtschaft Brooklyn (NY US) Grange Farm Brooklyns Grange Farm umfasst zwei Dach-Gemüsegärten von einem Hektar, die über 25 Tonnen biologisch angebauten Gemüses pro Jahr produzieren. Ebenfalls betrieben wird eine Imkerei mit über 30 der Natur überlassenen Bienenstöcken, verteilt auf den Dächern von NYC, Die zweite Farm, auf dem Dach des Gebäudes 3 am historischen Marinehafen Brooklyn, ist ein 5.850 qm großes Dach, welches sich zwölf Geschosse über den East River erhebt. Errichtet im Jahre 2012, ist der Dachgarten bedeckt mit 2530 cm dicker intensiver Bepflanzung. Den Löwenanteil zur Finanzierung der Navy Yard Farm steuerte die Abteilung zum Schutz der Umwelt der Green Infrastructure Stormwater Management Initiative bei. So werden über eine Million Gallonen Regenwasser pro Jahr genutzt, die Belastung der überlasteten Red Hook Kläranlage verringert, welche 13.000 Hektar im Nordwesten von Brooklyn versorgt, und außerdem die Menge an Abwasser reduziert, die in die offenen Abwasserkanäle überläuft. Der Marinehafen ist in NY eine Legende: Man kann jeden Achtzigjährigen in der Umgebung fragen, er wird eine Geschichte über einen Ehegatten oder seine Geschwister erzählen, die damals dort gearbeitet haben. Heute beherbergt der Marinehafen zahlreiche voll funktionsfähige Trockendocks sowie viele Dutzend hochinteressanter Betriebe, Künstler und Innovative.

Produktiver urbaner Wandel 1 NDSM, Amsterdam (NL) Industriebrache im aktiven Wandel NDSM, Kinetisch-Noord. Dieser fabelhafte Industriestandort, der frühere Amsterdamer Hafen, wurde zu einer Art-Factory mit 80.000 m2 umgewandelt, ein Ort der Kultur, Kunst und experimenteller Ausrichtungen. Das Ziel des Projektes ist, einen funktionalen und gut zugänglichen Arbeitsraum zu schaffen: multidisziplinär und experimentell. Junge und weniger junge Künstler aus allen Sparten wie Theater, Straßen-Performance, Design, Bildhauerei, Multimedia ... finden hier ihren Platz. NDSM ist ein 24/7-Stadtteil mit einem pulsierenden Mix an Angeboten: intensiv und kontrastreich, lebendig und einzigartig. Ein Ort zum Leben, Arbeiten, für Bildung, Unterhaltung, Essen, Aufenthalt und mehr. Für Verkauf und Kreativität. Die alte Schiffsindustrie und ihre Monumente sind das Fundament. Behutsam nährt NDSM organisches Wachstum im urbanen Raum. Eine selbstgemachte Stadt existiert nicht einfach, sie entsteht. Ein neues Gebäude, in dem das Bildungsinstitut ROC TOP (Berufsschule) und 380 Studentenapartments für NDSM angesiedelt sind, wird hier entstehen. Es geht nicht nur darum, was in NDSM neu entsteht, sondern auch um die Wiederbelebung dessen, was bereits da war. Auf demselben Areal, zu den Glanzzeiten von NDSM, stand ein großes unabhängiges Bildungsinstitut, das De Enheid. Viel Wissen für NDSM wurde hier vermittelt, nun wird eine neue soziale Einrichtung geschaffen, für eine zeitgemäße Form der Ausbildung.

Ein Ort in Bewegung, Kunst und Läden als Übergang zu anderen Funktionen

EUROPAN ist der europaweit größte Ideenwettbewerb für innovativen Urbanismus und Architektur mit anschliessendem Umsetzungsprozess. Im Rahmen von offenen Wettbewerbsverfahren, die EUROPAN seit 1989 alle zwei Jahre für junge internationale ArchitektInnen und StadtplanerInnen unter 40 Jahren auslobt, kooperiert EUROPAN mit ausgesuchten europäischen Gemeinden und EntwicklerInnen. Als EUROPAN StandortpartnerIn bringen Sie ein Wettbewerbsgebiet ein, für das die engagiertesten Architekturteams Europas Projekte entwickeln.

Mit EUROPAN 14 startet die vierzehnte Wettbewerbsrunde und fragt: Wie durchmischt ist die durchmischte Stadt eigentlich? Unter dem Thema ´Die produktive Stadt´ will EUROPAN einen besonderen Schwerpunkt auf eine nachhaltige Entwicklung der Städte durch gemischt genutzte Quartiere, alternative Energie- und hybride Nutzungskonzepte legen, die dem Bedürfnis der Menschen nach einer Stadt der kurzen Wege entspricht und die eine Vielfalt von Lebensweisen, Kulturen und Nutzungen ermöglicht.

Apr - Jul: Jul - Dez: Okt/Nov: Nov/Dez: Jan: Jan/Feb: Mär/Apr: Ende Jun: Jul/Aug: Sep: Nov: Nov: Dez: Jan/Mär: Jan - Jun: Sep/Okt:

2016 Bewerbungen der StandortpartnerInnen Vorbereitung der Ausschreibung der Wettbewerbsstandorte Internationales Intersessions-Forum in Europa Nationaler Standortworkshop 2017 Finalisierung der Ausschreibung der Wettbewerbsstandorte Start des Wettbewerbs Standortbegehungen + öffentliches Diskussionsforum Wettbewerbsabgabe Vorprüfung 1. Juryrunde – Lokale Fachkommission - Vorauswahl (20%) Internationales Forum der Städte und Jurien 2. Juryrunde - International besetzte Jury - Endauswahl Europaweite Bekanntgabe der Ergebnisse 2018 Ausstellungen der internationalen Ergebnisse in Österreich Initiierung der Umsetzungsprozesse mit Impulsworkshops Internationales Forum der Ergebnisse & Buchpublikationen

Europan Österreich, Verein zur Förderung von Architektur, Wohnungs- und Städtebau ZVR 690746338 c/o Haus der Architektur . Palais Thinnfeld . Mariahilferstrasse 2 . 8020 Graz Dependance Wien . Mariahilferstrasse 93/1/14 . 1060 Wien . t +43. 1. 212 76 80-34 . [email protected]