Essen, was wir wollen?

Essen, was wir wollen? Ernährung heute P.b.b., Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf, 02Z0311823 Juli/August 2012  Mit Rama Cremefine „wie Sauerrahm“...
Author: Ludo Braun
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Essen, was wir wollen? Ernährung heute

P.b.b., Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf, 02Z0311823

Juli/August 2012 

Mit Rama Cremefine „wie Sauerrahm“ zu neuen Umsatzhöhen!

    

Die leichte Alternative zu Sauerrahm Cremige Konsistenz mit herrlich frischer, säuerlicher Note Mit pflanzlichen Best andteilen für vollen Genuss bei weniger Fett Kein Flocken beim Verfeinern Ihrer Lieblingsgerichte Massive T V- und Internet Kampagne

TV tag on mit über 27 Mio. Bruttokontakten!

Lieferst art: 23. Juli 2012

Kommentar Sicher wie nie Im Sinne des Verbraucherschutzes scheint derzeit alles mög-

was uns die Konzerne zur Verfügung

lich zu sein. Da wird seitens bestens etablierter Konsumenten-

stellen. Und zur Verfügung stellen sie

schutzverbände, wie zum Beispiel des Vereins für Konsumenten-

uns ohnehin nur das, was billig produzierbar ist, aber dennoch

information (VKI) und selbsternannten Aufpasser-Vereinen wie

jede Menge Kohle bringt. Zeitweise ging es bei einigen State-

Foodwatch, auf Produzenten und Handel hingedroschen, als

ments sogar so weit, dass man den Eindruck bekommen könnte,

wären diese Schwerverbrecher. Mögen einige Vorwürfe wie über-

die Lebensmittelindustrie will die Bevölkerung mit all ihren

triebene Werbung oder nicht ganz exakte Deklarationen auf den

ungesunden Inhaltsstoffen ganz bewusst schädigen. Da wurde

diversen Verpackungen in Einzelfällen durchaus berechtigt sein,

die Agrarmarkt Austria angeprangert, weil sie mit öffentlichen

grenzt jedoch das Gros der Beanstandungen ganz klar an Hetz-

Geldern den Fleischkonsum ankurbelt, da wurden die großen

kampagnen unter dem Deckmäntelchen diverser Machtspiele.

Handelsketten verteufelt, weil sie Industrieware anbietet. Und

Für die – nicht wirklich überraschend – sehr viele Publikumsme-

da wurden die Lebensmittelproduzenten als grundsätzliche Ver-

dien stets offene Seiten und Sendeplätze haben. Scheint es doch

ursacher allen Übels denunziert.

bei vielen Kolleginnen und Kollegen ein ungeschriebenes Gesetz

Was alle dabei so gerne vergessen, ist die Tatsache, dass wir

zu geben, unreflektiert auf die Mächtigen, und dazu zählen nun

mit unserer zur Verfügung stehenden Lebensmittelvielfalt das

einmal die großen Lebensmittelkonzerne und Handelsketten,

Paradies auf Erden haben und dass Lebensmittel dank strengster

hinzudreschen.

permanenter Kontrollen noch nie so sicher waren wie heute,

Beim jüngsten Symposium vom forum.ernährung heute wur-

meint Ihr

de zwar auch für die Lebensmittelindustrie Stellung bezogen, doch sickerte vor allem bei den Publikumsdiskussionen klar und deutlich durch, dass sowohl der Handel als auch die Industrie bereits viel zu viel in unser aller Privatsphäre eingreifen. Und Willy Zwerger

zwar dahingehend, dass wir ohnehin nur das kaufen können,

Impressum Herausgeberin: Mag. Dagmar Lang, MBA Chefredakteurin: Silvia Meißl Stv. Chefredakteur: Willy Zwerger Chef vom Dienst: Mag. Stefan Pirker Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Ausgabe: Mag. Dagmar Lang, MBA ([email protected]) Silvia Meißl ([email protected]) Mag. Stefan Pirker ([email protected]) DI Christian Pleschberger ([email protected]) Mag. Michaela Schellner ([email protected]) Sabine Sperk ([email protected]) Willy Zwerger ([email protected]) Anzeigen: Karin Hasenhütl / Anzeigenleitung ([email protected]) Mag. Eva Salvarani / Anzeigenberatung ([email protected]) Sekretariat: Brigitte Rohrer ([email protected]) Cornelia Ifsits ([email protected]) Sandra Koiser ([email protected]) Lektorat: Martina Bauer Vertrieb: Gertrude Mayer ([email protected]) Grafisches Konzept & Layout: Christian Huttar Coverfoto: Fotolia.com Elektronische Produktion: DTP-Abteilung Manstein Verlag, Georg Vorstandlechner Erscheinungsweise: elfmal im Jahr mit einer Doppelnummer Juli/August Jahresabonnement: € 35,- exkl. MwSt. Einzelpreis: € 3,60 exkl. MwSt. Auslandsabonnement: € 60,- exkl. MwSt. Auflage: 27.000 Aboservice: +43/1/866 48-930 E-Mail: [email protected] Homepage: www.cash.at

Medium:

Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., Brunner Feldstraße 45, A-2380 Perchtoldsdorf Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48-100 E-Mail: [email protected] Firmenbuchnummer: FN 62661 z Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt UID-Nummer: ATU14936907 Berufsverband: Österreichischer Zeitschriften- und Fachmedienverband Berufsbezeichnung: Zeitschriftenverlag Zugang: entfällt Aufsichtsbehörde: keine Mitgliedstaat: Österreich Unternehmensgegenstand: Gegenstand des Unternehmens ist die Ausübung des Verlagsgeschäftes, die Herausgabe und Verlag von periodischen Druckschriften, die Herstellung von Reproduktionen, der Handel mit Waren aller Art, die Beteiligung am oder Pachtung von Unternehmen gleicher oder ähnlicher Unternehmenszwecke sowie von Unternehmen jedweder Art, die geeignet sind, dem Geschäftsgegenstand förderlich zu sein, ausgenommen Bankgeschäfte im Sinne des Bankwesengesetzes. Sitz: Perchtoldsdorf Vertretungsbefugte Organe: Mag. Birgit Gasser, Geschäftsführerin, Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß Gesellschafter der Manstein Zeitschriftenverlagsgesellschaft

m.b.H.: Deutscher Fachverlag GmbH, Mainzer Landstraße 251, D-60326 Frankfurt am Main Gesellschafter der Deutscher Fachverlag GmbH: Andreas Lorch, Catrin Lorch, Anette Lorch, Britta Lorch Stimmrechtsverhältnisse: Das Stimmrecht richtet sich nach der übernommenen Stammeinlage. Stille Beteiligungen: keine Treuhandverhältnisse: keine Beteiligungen an anderen Medienunternehmen: specialmedia.com GmbH Unternehmensgegenstand: Gegenstand des Unternehmens ist a) das Verlagswesen (Herausgabe von periodischen Druckschriften), b) der Anzeigenverkauf, c) sämtliche Tätigkeiten, die zur

Erreichung der unter a) und b) genannten Zwecke dienlich und/oder notwendig sind. Sitz: Wien Firma des Herstellers: Holzhausen Druck GmbH, Holzhausenplatz 1, A-1140 Wien Verlagsort: Perchtoldsdorf Herstellungsort: Holzhausenplatz 1, A-1140 Wien Anschrift des Medieninhabers: Brunner Feldstraße 45, A-2380 Perchtoldsdorf Anschrift der Redaktion: Brunner Feldstraße 45, A-2380 Perchtoldsdorf Name des Herausgebers: Mag. Dagmar Lang, MBA Anschrift des Herausgebers: Brunner Feldstraße 45, A-2380 Perchtoldsdorf Grundlegende Richtung: ein unabhängiges österreichisches Handelsmagazin

Tel.: 00 43 / 22 35 / 44 170-0 • E-Mail: [email protected]



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Inhalt | Juli/August 2012

Handel MPreis Der Tiroler Nahversorger kooperiert mit Tankstellenbetreiber Gutmann, hat außerdem Wein & Co überzeugt und prüft aktuell den Markteintritt in Bayern. 

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LEH an Verkehrsknotenpunkten Die Aufwertung von Bahnhöfen und Flughäfen zu beachtlichen Shoppingagglomerationen spielt auch für den LEH eine immer größere Rolle.

14

F. Wierlemann, R. Trettenbrein/Inverto Laut den Branchenkennern bietet der Einkauf im LEH großes Potenzial für Wertsteigerungen, weshalb Inverto einen Bera-

tungsschwerpunkt genau darauf legt.16

Coverstory proM2/CASH

Das jüngste Symposium des forum.ernährung heute ging der Frage nach, ob Essen Privatsache oder Fremdbestimmung sei. Mit einer hochspannenden Konklusio: Es kommt immer auf den persönlichen Zugang zu Lebensmitteln an.

Im Nachfolgeseminar zu „Wie tickt der Einkauf“ gehen proM2-GF Christian Reitterer und Meinl am Graben-Chef Udo Kaubek noch mehr ins Detail.

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GfK/Serviceplan Gruppe Laut GfK und der Serviceplan Gruppe kämpfen Hersteller und Händler in Deutschland und Österreich mit einem langfristigen Absatzrückgang. 

EU-Kosmetikverordnung

Frank Wierlemann (r.) und Rudolf Trettenbrein von Inverto legen einen ihrer Beratungsschwerpunkte auf den Einkauf im LEH.

Ab 11. Juli 2013 tritt die neue EU-Kosmetikverordnung (EG) Nr. 1223/2009 in Kraft,

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die vor allem für die Händler so manche Frage aufwirft.

Hot Spot Kaufleute Laut Michael Peter Wurmlinger gibt es zwischen dem Beruf des Skippers und dem des selbstständigen Lebensmitteleinzel-

händlers erstaunlich viele Parallelen.20

Unter dem Motto „Gesättigte Märkte – was nun?“ erarbeiteten die Seminarteilnehmer in den Workshops unterschiedlichste neue

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Vertriebs- und Absatzkanäle.

Tchibo/Eduscho-Mitarbeiterin Karina Bibl gibt Einblicke in die Kaffeewelt und ihren

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proM2/CASH Um als Key Account Manager auf verschiedenste Gesprächsverläufe optimal vorbereitet zu sein, empfiehlt sich ein Besuch

des Seminars „Wie tickt der Einkauf“.26

4

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Young Business Factory

Laut Gfk und der Serviceplan Gruppe ist der Mythos vom ewigen Wachstum nicht länger aufrechtzuerhalten.

Lehrlingsstammtisch Tchibo/Eduscho

abwechslungsreichen Arbeitsalltag.

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Bei der 13. YBF gab es Lob und konstruktive Kritik von Robert Nagele, Sigrid Göttlich, Otto Buchta, Michael Blass und Wolfgang Hötschl.

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Industrie

Unternehmensgruppe Schlumberger Die Unternehmensgruppe Schlumberger konnte den Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr stabil auf Vorjahresniveau halten.

Der Henkel General Günter Thumser weiß um die Wichtigkeit der Assets eines Headquarter-Standorts.

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Günter Thumser/Henkel CEE Der Henkel-General warnt davor, die Assets eines Headquarter-Standorts, wie zum Beispiel ein leistungsfreundliches Steuersystem, zu verspielen.

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Schlumberger hat sich die Kräuterspirituosenmarke Leibwächter einverleibt. Im Bild: Herbert Jagersberger, Eduard Kranebitter und Wolfgang Spiller.

Sonnentor

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Das Bio-Vorzeigeunternehmen präsentierte vor Kurzem die Pläne für das neue BioGasthaus am Ortseingang von Sprögnitz im Waldviertel. CASH war vor Ort.

Die Marktreports

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62 Brot & Backwaren 68 Alles für die Schule

D.E Master Blenders 1753 Der Geschäftsbereich Coffee & Tea der Sara Lee Corporation wird künftig unter D.E Master Blenders 1753 geführt. Neu präsentiert sich auch die Marke Senseo.

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L’Oréal/essie Die amerikanische Kult-Nagellackmarke essie startet nach Erfolgen in Kosmetiksalons und Parfümerien nun auch ihren Siegeszug im heimischen DFH.

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Franz Kronhuber, Verkaufsleiter Österreich Sara Lee Coffee & Tea Germany GmbH, im CASH-Interview über die Abspaltung des Kaffee- und Teegeschäfts sowie über den Relaunch bei Senseo.

72 Tiernahrung

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Zitat JuLI/AUGUST 2012 „Jeder Einkäufer steht dermaßen unter Ertragsdruck, sodass man gar keine Zeit mehr hat, um über Verbesserungen nachzudenken.“ Rudolf Trettenbrein, Inverto

Espresso

MILCH

Expressfinder 3 Kommentar/Impressum 6 Aktuell 12 Handel 46 CASH-Hit des Monats 47 Industrie-News 80 Trends 82 Zu guter Letzt

76 Wäschepflege

Die ideale Milch zum Kaffee

Handel | Aktuell

- Newsticker - Hartlauer Nach abgeschlossener Übersiedlung präsentiert sich das Hartlauer Geschäft in der Sparkassegasse 6 in Hollabrunn den KundInnen nunmehr hell und umweltfreundlich mit LED-Beleuchtung ausgestattet auf einer Verkaufsfläche von insgesamt 262 m2.

Rewe International

Modernstes Zentrallager Österreichs Mit einer Investition von rund 60 Millionen Euro baut die Rewe International AG in Ohlsdorf (OÖ) das modernste Zentrallager Österreichs. Mehr als 200 Mitarbeiter werden auf einer Lagerfläche von rund 36.000 m2 ab Mitte des nächsten Jahres tätig sein. Künftig werden von Ohlsdorf etwa 700 Filialen und Märkte in insgesamt fünf Bundesländern beliefert. Etwa 130.000 Verpackungseinheiten werden hier täglich umgeschlagen werden, das Sortiment wird etwa 9.500 Artikel umfassen. Voraussichtlich bereits im Sommer 2013 soll der erste LKW das Zentrallager West mit Waren verlassen. „Für uns als Rewe Group ist der Bau eines zweiten Zentrallagers in Österreich – neben jenem in Wiener Neudorf in Niederösterreich – ein wesentlicher Schritt zur Optimierung unserer Position in

- Kochabo.at KochAbo.at-Kunden können ab sofort nicht nur abwechslungsreiche Rezepte mit frischen Zutaten online bestellen, sondern den perfekt abgestimmten Wein gleich dazu. Für die wöchentlich wechselnde und stimmige Auswahl des Weins zu einem Gericht kooperiert KochAbo.at mit Weinhändler Del Fabro. - Lidl Lidl feiert Erfolge in Sachen Nachhaltigkeit und verwendet für sein Fin Carré Schokoladentafel-Sortiment ab sofort ausschließlich UTZ-zertifizierten Kakao aus nachhaltigem Anbau. Im September des letzten Jahres lag dessen Anteil aufgrund fehlender Mengen noch bei zehn Prozent; jetzt konnte der Zertifizierungsgrad aller Schokoladentafeln der Lidl-Eigenmarke noch weit vor dem angepeilten Ziel im Jahr 2020 auf 100 Prozent erhöht werden.

Westösterreich“, freut sich Franz Nebel, Vorstand Rewe International AG, anlässlich der Spatenstichfeierlichkeiten. „Doch nicht nur unsere Märkte und Filialen profitieren von dieser Investition. Wir bekennen uns damit auch klar zum Wirtschaftsstandort Oberösterreich und schaffen in der Region mehr als 200 Arbeitsplätze.“

Zielpunkt

Testfamilie gesucht Die heimische Supermarktkette Zielpunkt setzt verstärkt auf das Thema Innovationen und sucht – gemeinsam mit dem Magazin Weekend – eine Testfamilie. „Wir erteilen dem Einheitsgeschmack eine Absage und lancieren ab Herbst ein eigenes Innovations-Regal. Ab sofort suchen wir eine Familie mit mindestens einem Kind, einem Haustier und Oma oder Opa, die uns dabei tatkräftig unterstützt“, skizziert DDI Jan Satek, Vorstandsvorsitzender von Zielpunkt. Eine breit angelegte Kommunikationskampagne ist der Auftakt für die InnovationsOffensive bei Zielpunkt. Die Innovationen werden laufend über das wöchentlich erscheinende Flugblatt, eine eigene Webseite www.amstartpunkt.at, einen Newsletter und via Facebook der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Zielpunkt Tester-Familie wird laufend Produkte und Neuheiten testen und bewerten. „Unsere Ideal-Kandidaten sind humorvoll, haben eine Affinität zu Lebensmitteln und erzählen gerne

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wird stellvertretend für alle anderen Konsumenten die Produkte testen und beurteilen. Somit werden Produkte erstmals intensiv abseits der Werbung vorgestellt und dem Praxis-Check unterzogen.“ Interessierte Familien können sich bis 17. August mit lustigen Familien-Fotos oder einem selbst gedrehten Kurz-Video bewerben. „Je kreativer und witziger, desto größer ist die Chance, die neue Zielpunkt Tester-Familie zu werden“, so Schuckert. Nähere Infos: www.amstartpunkt.at

Fotos: Rewe International, Zielpunkt

davon“, präzisiert Zielpunkt Marketing-Chefin Bettina Schuckert. „Unsere Familie

- tchibo Kaffeefreunde finden ab sofort in den 800 deutschen und 150 österreichischen Tchibo-Filialen auch alles für Hund und Katz - vom Futter bis zum Zubehör.

SES/Prisma Unternehmensgruppe

Spar beteiligt sich an Seestadt Bregenz Die SES Spar European Shopping Centers und der Stadtent-

Wohnungen sowie 1.400 auf Büroflächen. Die Einreichplanung

wickler Prisma gehen zur Realisierung der Seestadt Bregenz

soll bis Ende 2012 abgeschlossen sein, ein Baustart wird für

eine strategische Kooperation ein, die sich auf die Bereiche

Herbst 2013 angestrebt und die Eröffnung soll dann 2016 folgen.

Entwicklung, Shop-Vermietung und künftiges Management

Eine Kooperation mit dem benachbarten Seequartier ist ins-

des Projekts erstreckt. Die gemeinsam gegründete Entwick-

besondere in den Bereichen des Einzelhandels, der Verkehrs-

lungs- und Managementgesellschaft PRISES Quartierent-

planung und der Parkraumbewirtschaftung vorgesehen.

wicklung GmbH – jeweils zu 50 Prozent im Eigentum der Prisma Holding AG und der SES – soll nun die weitere Umsetzung vorantreiben. Gestärkt wird diese Kooperation durch eine Erweiterung in der Eigentümerstruktur der Seestadt Bregenz Besitz- und Verwaltungsgesellschaft mbH. Diese setzt sich nun folgendermaßen zusammen: 40 % CB Investment GmbH (Prisma Unternehmensgruppe), 30 % JDL Leasinggesellschaft mbH, 20 % HypoRent Leasing- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H., 10 % SES. Zudem ist mit Ansiedlung eines Eurospar Marktes im Erdgeschoss bereits der erste Anchor-Mieter für den Handelsbereich der Seestadt fixiert. Das Gesamtprojekt mit einem Investitionsvolumen von rund 95 Mio. Euro umfasst eine Nutzfläche von rund 20.000 Quadratmetern, davon entfallen 15.000 auf Handels-, Dienstleistungs- und Gastronomieflächen, 4.200 auf

Boxpark

Shoppen im Container Konsummüdigkeit, viel Fläche und wenig Vielfalt sowie die Konkurrenz aus dem Onlinebereich machen dem stationären Einzelhandel zu schaffen. Neue Betriebstypen wie der Boxpark in London, die eine Verbindung zwischen internationalen und lokalen Marken, zwi-

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schen Einkaufserlebnis, Urbanität und Kommunikation sowie zwischen Konsum und dem guten Zweck schaffen, sind also gefragt. Der Boxpark ist eine aus 61 neben- und übereinandergelegten Schiffscontainern bestehende Pop-up-Shopping-Mall. Optimal integriert sind dort neben großen Marken der Retailindustrie und jungen Kreativen außerdem Gastronomie und Verweilplätze. Der Boxpark steht nicht auf der grünen

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Wiese, sondern befindet sich in der Nähe der Shorein London und soll dort für zumindest fünf Jahre bestehen bleiben.

Beides finden Sie ab sofort bei uns! www.cash.at/Jobs

Ihr Kontakt: Karin Hasenhütl Leitung Marketing & Anzeigen, +43-1-86648-411, [email protected] Brigitte Rohrer Back Office, +43-1-86648-460, [email protected]

Illustration: Shutterstock

Fotos: Prisma, recycledarchitecture.blogspot.com

ditch High Street auf einem ehemaligen Güterbahnhof

Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH. • Brunner Feldstraße 45 • A-2380 Perchtoldsdorf • Tel.: +43 1 866 48-0 • Fax: +43 1 866 48-520

Handel | Aktuell

Termine „Zukunftstrends schon heute praktisch umgesetzt“ lautet das Motto des 4. qualityaustria Lebensmittelforums, das am 17. Oktober 2012 im LFI Hotel Auf der Gugl 3 in Linz stattfindet. Lebensmittelrecht & Standards, Krise & Kommunikation sowie Innovationen & Trends sind die großen Themenblöcke des diesjährigen Events, für das einmal mehr namhafte Referenten aus dem In- und Ausland verpflichtet werden konnten. Weitere Details und Anmeldung unter: www.qualityaustria.com/ lebensmittelforum2012

Headquarters Austria

Erstmalige Diskussion über Headquarters in Wien Durch den weltweiten Zuwachs multinationaler Konzerne steigt die Bedeutung regionaler Unternehmenszentralen. Gleichzeitig wird die Führung globaler Organisationen immer komplexer und verlangt spezifisches Know-how. Von wo aus werden globale Konzerne künftig die Region Zentral- und Osteuropa bearbeiten? Wie sieht die optimale Unternehmensstruktur aus? Wo sind die besten Standorte für Headquarters? Diese und andere Fragen werden am 4. und 5. Oktober 2012 beim 1. Europäischen Headquarters-Kongress in Wien diskutiert. Dabei greift das vom unabhängigen, überparteilichen Verein Headquarters Austria organisierte Event die dynamische Entwicklung Europas sowie multinationaler Unternehmen auf und lädt internationale Experten wie Harvard-Professor Mihir A. Desai, den Gründer des Ashridge

Am 6. November 2012 findet wieder der jährliche ECR Austria Info-Tag in Wien statt. Die diesjährige Konferenz wird sich mit dem Themenschwerpunkt „Wachstumschance in schwierigen Zeiten“ befassen. Hochkarätige Vortragende und Diskutanten, werden Chancen, Konzepte und Best-PracticeBeispiele vorstellen, mit denen es möglich ist, Wachstum zu generieren. Nähere Infos: www.ecr-austria.at

Strategic Management Centers, Michael Goold, und den Chairman der Wolong Holding Group, Jiancheng Chen, nach Wien. Der Headquarters-Kongress unterscheidet sich nicht nur durch seinen thematischen Fokus von anderen Tagungen. Anspruch der Organisatoren ist es, einen aktiven und vielseitigen Austausch von Erfahrung und Wissen zu ermöglichen. Daher wird das Publikum laufend über ein elektronisches Voting-System in die Debatten und Vorträge mit einbezogen. Die Meinungen des Auditoriums werden unmittelbar präsentiert und an die Vortragenden zurückgespielt. Der Kongress findet im Imperial Riding School Renaissance Vienna Hotel (Ungargasse 60, 1030 Wien) statt. Ein Gala-Dinner im Wiener Rathaus rundet das Programm ab. Die Registrierung für den 1. Europäischen Headquarters-Kongress ist bereits angelaufen und erfolgt über die Website. Nähere Informationen und Details zum

Vertreter von Erzeugerorganisationen (EOs) und andere Experten aus dem europäischen Obst- und Gemüsesektor treffen sich am 20. und 21.11.2012 in Brüssel zum 7. Mal zum ICOP 2012. Organisiert wird die Veranstaltung vom Beratungsunternehmen gfa Consulting zusammen mit seinen diesjährigen Partnern amcAustria, DPA, VBT, Cogeca und AREFLH. Das Bedürfnis nach Networking und Austausch wird auch in der O&G-Branche immer stärker. Der ICOP will eine Plattform dafür sein und setzt sich mit aktuellen Themen und Problemen in diesem Zusammenhang auseinander. Kontakt: gfa-consulting gmbh, FranzBruckner-Gasse 15, A-8160 Weiz Tel +43 / (0) 3172 / 93 080 E-Mail: [email protected] http://www.gfa.co.at/ICOP

Programm auf www.headquarters-congress.com.

SIAL Paris

Lebensmittel total Sie ist die größte Lebensmittelmesse Europas in diesem Jahr – die SIAL Paris. Wenn sie vom 21. bis 25. Oktober 2012 wieder im Messezentrum Paris Nord Villepinte über die Bühne geht, dann werden fast 6.000 Aussteller und rund 140.000 Fachbesucher aus aller Welt erwartet. Neu gestaltet wird bei der heurigen Messeauflage die Halleneinteilung. So werden beispielsweise die beiden wichtigen Angebotsbereiche Milchprodukte und Getränke in die Halle 7 verlegt und sind damit nun direkt vom Vorplatz aus zugänglich.

CASH-Gewinnspiel

Gewonnen haben ... Spar-Kauffrau Maria Parth aus 6330 Kufstein und Loidl-Marketingleiterin Mag. Elisabeth Mittelbach-Krenn aus 8083 St. Stefan im Rosental sind die beiden Gewinnerinnen beim CASH-Gewinnspiel in der Ausgabe 6/2012. Sie wussten, dass die Ottakringer Brauerei die Suche nach dem kältesten Bier im Kühlschrank jetzt

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mit der Bierrutsche vereinfachen will und dürfen sich somit über einen Aufenthalt im Seehotel Am Kaiserstrand in Lochau (Vorarlberg) freuen.

Rewe International

Tragetaschen aus Altkunststoff Unter dem Motto „Gemeinsam Verantwortung tragen“ forciert die Rewe International AG ihre Offensive zur Reduktion von Plastikabfall: Ab August wird sukzessive das gesamte Sortiment für Plastiksackerl in allen Billa-, Merkur- und PennyFilialen umweltfreundlich umgestellt, wobei die neuen Sackerln auch den Adeg-Kaufleuten offeriert werden. Denn künftig wird nur noch auf Recyceltes zurückgegriffen: Die neuen Plastik-Tragetaschen bestehen dann zu mindestens 80 Prozent aus Altkunststoff. „Als Unternehmen mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit werden wir den Rohstoffeinsatz künftig noch umweltbewusster gestalten und wollen damit zudem CO2-Emissionen einsparen. Darum setzen wir auch beim Thema Tragetaschen

Fotos: Billa, Fotolia.com

auf das Prinzip ,vermeiden, reduzieren und verwerten‘“, so Frank Hensel, Vorstandsvorsitzender Rewe International AG.

aus gesammeltem Plastikmüll, wie etwa Paletten-Umpa-

Insgesamt zirka 700 Tonnen Kunststoff werden mit der Um-

ckungsmaterial hergestellt. Mettler-Papier, der europäische

stellung pro Jahr eingespart. Die CO2-Emissionen diesbezüg-

Marktführer für Serviceverpackungen aus Papier und Kunst-

lich sollen so um jährlich etwa 50 Prozent reduziert werden.

stoff, produziert die neuen Tragetaschen. Bis zum Herbst soll

Zu einem großen Teil werden die nachhaltigeren Tragetaschen

die Umstellung weitestgehend vollzogen sein.

Deutscher Fachverlag

VKI vs. Kika

Die Top 50 Handelsunternehmen

Vorsicht bei (Rabatt-)Aktionen

Wie die Lebensmittelzeitung

„Ein Unterneh-

vermeldet, hat 2011 die deut-

men muss in sei-

sche Lebensmittelbranche

ner Werbung auf

wieder erfolgreich mit einem

Einschränkungen

Umsatzplus – um 1,4 Prozent

seiner (Rabatt-)

auf 227,9 Milliarden Euro –

Aktion

geschlossen. Allein die Top

auffällig hinwei-

50 Handelsunternehmen ge-

sen wie auf die

nerieren 99 Prozent des Ge-

We r b e a k t i o n

samtumsatzes.

selbst“, heißt es in einem jüngst vom Oberlandesgericht Wien

Nachzulesen sind die aktu-

ergangenen Urteil. Zum Hintergrund: Die Firma Kika hatte

ellen Daten und Fakten zu

Weihnachten 2010 eine „Weihnachtsrabatt-Aktion“ angekün-

den Top 50 Handelsunter-

digt und im Kleindruck ausgerechnet Weihnachtsbeleuchtung

nehmen in der neuen Broschüre „Die marktbedeutenden

davon ausgenommen. Der VKI ging gegen diese Werbung mit

Handelsunternehmen 2012“. Umsatzentwicklung, Gruppen-

einer Verbandsklage nach dem Gesetz gegen unlauteren

struktur, Vertriebslinie und Anzahl der Outlets – dargestellt

Wettbewerb vor. In erster Instanz wurde die Klage abgewiesen.

auf 46 Seiten. Basierend auf den Daten von TradeDimensions

Im Berufungsverfahren wurde das Ergebnis nun umgedreht.

legt die Lebensmittel Zeitung (Verlagsgruppe Deutscher Fach-

Die Ausnahme der Weihnachtsbeleuchtung aus der Rabatt-

verlag GmbH, Frankfurt am Main) das Standardwerk jedes

aktion war als eine von mehreren Ausnahmen zwar genannt,

Jahr neu auf. Preis der Broschüre: 49 Euro inkl. MwSt. zzgl.

aber sie war in keiner Weise (etwa durch Positionieren direkt

Versand

an den Anfang des Textes oder durch Fettdruck) hervorgeho-

Das aktuelle Poster „Die Top 50 des deutschen Lebensmittel-

ben. Damit verschwand gerade diese wesentliche Zusatzin-

handels 2012“ präsentiert die wichtigsten Daten aus der

formation im Kleingedruckten und war von Kaufinteressen-

Broschüre im übersichtlichen DIN A1 Format. Die Rückseite

ten leicht zu übersehen. Eine solche Werbung ist irreführend,

ist auf Englisch. Preis des Posters: 29 Euro inkl. MwSt. zzgl.

so das OLG Wien, und verurteilte Kika zu deren Unterlassung.

Versand

Die ordentliche Revision wurde nicht zugelassen.

ebenso



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Handel | Aktuell

Jobnotizen

bauMax: DDr. Regina Pre-

reichischen Landesregie-

Österreich-Geschäfts und somit für den

hofer, Vizerektorin der Wirt-

rung in St. Pölten das große

Einzelhandels- als auch den Gastronomie-

schaftsuniversität Wien,

Verdienstkreuz des Landes

Bereich verantwortlich. Zu ihrem umfas-

wurde in der Hauptver-

Niederösterreich an Mag.

senden Aufgabengebiet zählt die Adaption

sammlung am 28. Juni 2012

Erwin Kotányi verliehen.

von Kommunikationskampagnen für den

als Aufsichtsratmitglied der

Kotányi dazu: „Ich freue mich über diese

österreichischen Markt sowie die Position

bauMax AG ernannt. Sie

Auszeichnung, mit der ich nicht gerechnet

von McCain als Innovationsführer zu for-

folgt damit Univ-Prof. Dr.

habe, da man sich dafür auch nicht bewer-

cieren. Matousek, die zuletzt bei Tchibo

Michael Tanzer nach, der 18

ben kann. Als oberste Vertretung des Un-

Coffee Service für Vertrieb und Marketing

Jahre dem Aufsichtsrat an-

ternehmens habe ich die Auszeichnung

zuständig war, verfolgt bei McCain neue

gehörte. Und: Mit Juli 2012

entgegengenommen, die allerdings meinen

Wege entsprechend dem Motto „Create The

wurde der Vorstand der

500 Mitarbeitern gilt, die den Erfolg des Un-

New McCain“ und hat das Ziel, die bereits

bauMax AG durch zwei

ternehmens erst möglich machen. Es freut

vorhandenen Erfolge bei Kartoffelspeziali-

neue Mitglieder erweitert.

mich außerdem, dass unsere Leistung von

täten und im umfangreichen Finger-Food-

Neben KR Martin Essl als

außen und von der Politik wahrgenommen

Sortiment weiter auszubauen.

Vorstandsvorsitzenden, Hans-Jörg Greimel

wird, was ein Ansporn für uns ist, diesen

als Vorstand für Beschaffung und Logistik

Weg weiter zu gehen.“

meinKauf.at: Kurz nach

und Mag. Werner Neuwirth-Riedl als Vor-

dem Einstieg von Michael

stand für den kaufmännischen Bereich,

L’Oreal Österreich: Astrid

Brehm als Investor im Mai

ergänzen mit Michael Hürter und Elmar

Mair am Tinkhof (Foto) leitet

2012 und dem von Medien-

Weinert zwei neue Mitglieder die Bereiche

seit 1. Juli 2012 die Marke-

Profi Clemens Riedl als Ad-

Vertrieb/Marketing bzw. Immobilien/ Finan-

tingabteilung der Consumer

zen.

Products

Division

visor holt der Spezialist für

von

Online-Prospekte in Österreich, meinKauf.

L’Oréal Österreich und ist

at, Martin Prantl an Bord. Martin Prantl war

Beiersdorf CEE: Birgit Lin-

damit für die Strategie der Marken L’Oréal

elf Jahre als Retailer Services Director bei

hart-Kaser, seit über 14 Jah-

Paris, Maybelline-Jade, Garnier und Essie in

Nielsen Österreich tätig, wo er ab Jänner

ren im Beiersdorf Konzern

Österreich zuständig. Mair am Tinkhof folgt

2005 auch den Posten des Managing Direc-

tätig und seit vier Jahren

in ihrer neuen Position Alma Kopic nach, die

tor bekleidete.

Beiersdorf Marketing Ma-

zu L’Oréal Deutschland zurückkehrt, um dort

nager Österreich, über-

eine neue Aufgabe im Mass Market-Vertrieb

NÖM AG: Nach mehr als

nimmt ab sofort auch die Leitung der Ab-

zu übernehmen. Mair am Tinkhof berichtet

zwölf Jahren bei der NÖM AG

teilung Shopper & Customer Marketing für

direkt an den Country Manager der öster-

verlässt Maria Kitzler das

die Beiersdorf Central Eastern Europe Group.

reichischen Niederlassung Markus Faschang,

Unternehmen und freut sich

Die 39-Jährige startete ihre Karriere bei der

der zusäzlich zur Geschäftsführung auch die

Rewe Tochter Bipa, bevor sie zu Beiersdorf

Consumer Products Division leitet.

nun auf neue berufliche Herausforderungen. In dieser Zeit hatte sie die Leitung der Exportabteilung, des Bestellbüros

wechselte. Maximarkt: Gerald Bamber-

und der Rezeption/Konsumentenhotline

Hervis/STMI: Siegwald

ger (42) zeichnet ab sofort

inne. Weiters war sie Vorstandsassistentin,

Haas (45) ist ab sofort De-

für die Marketingleitung

sowie Pressesprecherin, inklusive Betreuung

puty General Manager des

von Maximarkt mit seinen

der Handelsmedien und Medienkooperatio-

von Hervis Sports und Go

sieben Standorten in Ober-

nen. Maria Kitzler wird per Ende September

Sport im Mai gegründeten

österreich und Salzburg verantwortlich. Der

Joint Ventures STMI. In dieser Position ist

gebürtige Linzer ist bereits seit 2010 im

Haas seitens Hervis für die Entwicklung

Unternehmen tätig und blickt auf eine lang-

Pago Österreich: Mag. (FH) Elisabeth Hölbling

und den Ausbau internationaler Marken

jährige Erfahrung im Bereich Werbung und

(31) ist seit Anfang Juli 2012 die neue Mar-

bei den Sporthändlern verantwortlich.

Marketing zurück.

Ebenso ist Haas für den Ausbau von Ex-

2012 aus der NÖM AG ausscheiden.

ketingleiterin von Pago Österreich. Damit übernimmt

klusivproduktion und Businessmodellen

McCain: Mit 1. Juni 2012

sie die Agenden, die zwi-

mit den Industriepartnern zuständig sowie

übernahm Alexandra Ma-

schenzeitlich Pago Öster-

auch für die Verhandlung von besseren

tousek (39) die Verkaufs-

reich Geschäftsführer Fons

Einkaufspreisen durch Mengenbündelung.

und Marketingleitung bei

Thijssen innehatte. Die Ab-

McCain Österreich. In dieser

solventin der Fachhochschule für Marketing

Kotanyi: Am 26. Juni wurde im feierlichen

Funktion ist die gebürtige

& Sales ist bereits seit 2010 bei Pago. Nach

Rahmen des Landhauses der Niederöster-

Wienerin für die gesamte Abwicklung des

2-jähriger Tätigkeit im internationalen

10

7-8|2012 CASH

Produktmanagement hat sie nun innerhalb

walter Arndt Geiwitz an. Andreas Kozik,

Vitakraft: Mag. Klaus Eich-

der Vertriebsgesellschaft für Österreich die

Geschäftsführer Vertrieb von Schlecker

horn heißt der neue Ge-

Marketingposition übernommen.

Österreich, und Prokurist und Einkaufslei-

schäftsführer von Vitakraft.

ter Helmut Kampenhuber bleiben bis auf

Der studierte Wirtschafts-

PRVA: Der Wis-

Weiteres in ihren Funktionen im Unter-

senschaftliche

nehmen bestätigt.

Senat des Public

informatiker begann 1998 bei AC Nielsen, war von 2005 bis 2006 Sales & Marketing Manager bei McCain, von 2006

Relations Ver-

Spitz: Mag. Wolfgang Dobretzberger (Foto)

bis 2011 in derselben Funktion bei Bolton

bandes Austria

wurde zum Geschäftsführer der S. Spitz

Austria und zuletzt bei der Uniq Sport

(PRVA) hat mit

GmbH bestellt. Er folgt damit Mag. Horst

GmbH zuständig für Marketing, Finanzen

Dr. Wolfgang Hötschl (li.), Generaldirektor

Populorum nach, der nun-

von Kelly, einen neuen Vorsitzenden. Höt-

mehr die Geschäftsführer-

schl folgt damit dem ehemaligen Verbund-

Agenden der Vitalis Hol-

Vivatis: Der ehemalige Aldi- und Hofer-

Generaldirektor Dipl.-Ing. Hans Haider (re.)

ding, der Muttergesellschaft

Manager Armin Burger (Foto), der Anfang

nach, der diese Aufgabe nach neunjähriger

von Spitz, übernimmt.

Februar 2011 zum Aufsichtsratsvorsitzen-

Amtstätigkeit zurückgelegt hat.

Wolfgang Dobretzberger

den der Vivatis Holding AG bestellt wurde,

und Einkauf.

zeichnet in seiner neuen Position für die

legte nach nur 16 Monaten sein Mandat

Schlecker Österreich: Johannes Zuber wur-

Agenden Controlling, Finanzen und IT ver-

zurück. Mit Reinhard Schwendtbauer ist

de mit 26. Juni 2012 zum Interimsgeschäfts-

antwortlich. Bei Spitz war Wolfgang Dob-

bereits ein neuer Aufsichts-

führer von Schlecker Österreich bestellt,

retzberger zuvor sechs Jahre lang Leiter für

ratschef im Amt, der erst im

nachdem Anton Schlecker, der diese Posi-

Controlling und IT und übernahm 2010

April in den Vorstand der

tion bis dahin innehatte, seine Funktion

gemeinsam mit Rainer Widmar auch die

RLB Oberösterreich einge-

aus bekannten Gründen zurückgelegt hat.

Geschäftsführung der Gasteiner Mineral-

zogen ist und den Bereich

Zuber gehört dem Team von Insolvenzver-

wasser GmbH.

Beteiligungen verantwortet.

Handel

MPreis

So mancher bayerische Bürgermeister hätte gerne einen im Ort, Tankstellenbetreiber Gutmann kooperiert bereits seit über einem Jahr mit ihm und Fachhändler Wein & Co ist jetzt sogar bei ihm eingezogen: Die Rede ist vom Tiroler Nahversorger MPreis.Autor: Christian Pleschberger

Wenn zwei sich mögen o mancher bayerische Bürgermeister

dern Tirol, Vorarlberg und Salzburg 31

Wein & Co-Filialleiterin Melanie

ist in der Zentrale in Völs dem Ver-

Tankstellen gleichen Namens. Darüber

Mayr erwartet neben der Stammkund-

nehmen nach bereits vorstellig geworden.

hinaus befinden sich im Besitz von Gut-

schaft auch viele neue Kunden. „Wenn

Laut Unternehmenssprecherin Ingrid

mann auch noch 40 Disk-Tankstellen.

man zum täglichen Einkauf gleich aus rund 2.000 Weinen den passenden Trop-

Heinz prüft MPreis derzeit auch den Markteintritt in Bayern, und bis Ende des Jahres könnte es eine Entscheidung geben.

12

Zum täglichen Einkauf stets den passenden Wein

fen auswählen oder schnell einmal ein perfektes Geschenk mitnehmen kann,

Längst entschieden ist dagegen die

Dass MPreis im wahrsten Sinn des

dann ist das Einkaufserlebnis und nicht

Zusammenarbeit mit der Firma Gut-

Wortes ein Kundenmagnet ist, hat jetzt

-stress“, liegt der Kundennutzen aus

mann. Insgesamt sechs Tankstellen-

auch Fachhändler Wein & Co erkannt

Sicht der quirligen Tirolerin jedenfalls

standorte (Götzens, Hall, Imst, Innsbruck

und ist kurzerhand gleich bei ihm ein-

klar auf der Hand.

Grabenweg, Ramsau im Zillertal und

gezogen, und zwar am Standort Kuf-

Ingrid Heinz, Unternehmensspre-

Vomp) des Mineralölhändlers und Tank-

stein/Erdach. Anders als beim Wein &

cherin von MPreis, geht ebenfalls von

stellenbetreibers verfügen mittlerweile

Co-Markt in der Merkurcity in Wiener

einer Win-win-Situation aus: „Die Wein-

über einen MPreis-Shop. Das Besondere

Neustadt handelt es sich dabei aber um

fachhandlung ist eine Bereicherung

daran: Die Preise dort unterscheiden

keine Shop-in-Shop-Lösung. Vielmehr

beim täglichen Lebensmitteleinkauf, die

sich nicht von den übrigen Supermarkt-

tritt Wein & Co bei MPreis in Kufstein

unsere Kunden begeistern wird, und die

preisen – gültige MPreis-Aktionen aus-

eigenständig als Mieter auf einer Ver-

sinnliche Erlebniswelt, die MPreis den

genommen. Und die Zusammenarbeit

kaufsfläche von rund 150 Quadratme-

Tirolern verspricht, erfährt durch den

ist noch ausbaufähig, denn insgesamt

tern in Erscheinung. Die Eröffnung fand

neuen Mieter die perfekte Ergänzung“,

unterhält Gutmann in den Bundeslän-

am 30. Juni statt.

ist sie überzeugt.

7-8|2012 CASH



Foto: www.birgitkoell.at

S

www.milka.at Milka Amavel Mousse – jetzt noch locker-luftiger

Der neue SchokoladenMousse-Genousse!

OPTIMIERTES PRODUKTKONZEPT • Deutlich dünnere Schokoladenhülle durch neues, innovatives Produktionsverfahren • D  adurch stärkere Betonung der noch locker luftigeren Mousse-Füllung • Zwei einzeln in Folie verpackte 55g-Einheiten für optimale Portionierbarkeit und Frische • O  ptimierter Öffnungsmechanismus ermöglicht leichtes Öffnen und Verschließen der Packung • Einheitliche Preisgestaltung für das gesamte Milka Amavel Tafelsortiment

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UMFANGREICHE UNTERSTÜTZUNG • Aufmerksamkeitsstarker POS- und PR-Auftritt • „Schokoladen-Mousse-Genousse“-Events • Begleitende Internet- und Social Media Maßnahmen

Handel

LEH an Verkehrsknotenpunkten

Der neue Spar Gourmet am Flughafen Wien

Shopping zwischen Gleis und Gate Was international bereits seit vielen Jahren gang und gäbe ist, fasst nun auch in Österreich immer mehr Fuß – die Aufwertung von Bahnhöfen und Flughäfen zu beachtlichen Shoppingagglomerationen. Welche Rolle dabei der Lebensmittelhandel spielt, lesen Sie hier.

Ebenso beeindruckend lesen sich die Zahlen des Flughafens Wien, der nach der Eröffnung des Check-in 3 im heurigen Juni nun rund 19.000 Quadratmeter Shopping- und Gastronomiefläche aufweist. Bei der Vergabe dieser Fläche be-

Autor: Stefan Pirker

rücksichtigt man laut Peter Kleemann, Pressesprecher des Flughafens Wien, nisse, die aufgrund von Marktforschung,

zentrum“ könnte hier wohl ge-

der bisherigen Verkaufsstatistik und

meint sein? Es umfasst insgesamt 77.000

durch Erfahrungswerte erhoben werden.

Quadratmeter. Davon entfallen 29.000

Etwa 7,5 Prozent der Shoppingfläche am

Quadratmeter auf Gastronomieflächen

Flughafen Wien entfallen aktuell auf

und 48.000 Quadratmeter auf Shopping-

den Lebensmittel- und Delikatessen-

flächen. Diese unterteilen sich wieder-

handel, allen voran auf Outlets der Han-

um in 9.000 Quadratmeter für den Le-

delsketten Billa (Details siehe Kasten) und

bensmittelhandel

39.000

jetzt neu im Check-in 3 auch Spar Gour-

Quadratmeter für den übrigen Handel

met. Beide Geschäfte haben an sieben

bzw. Dienstleistungen. In den nächsten

Tagen in der Woche geöffnet (Spar Gour-

Jahren will man um rund 20.000 Quad-

met: 5 bis 22 Uhr, Billa: 6.30 bis 22 Uhr)

ratmeter erweitern. Schon erraten, wel-

und sind öffentlich zugänglich.

und

cher Shopping-Tempel da beschrieben

fünfmal so hohe Kundenfrequenz

wurde? Genau genommen handelt es sich dabei gar nicht um ein Einkaufszentrum, sondern um eine Aufstellung der gesamten Shopping- und Gastronmieflächen, die es laut ÖBB derzeit an Österreichs Bahnhöfen gibt.

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Hanna Bomba-Wilhelmi, RegioPlan: „Gut funktionierende Shopping-Center an Bahnhöfen sprechen sowohl Reisende als auch Konsumenten aus der Umgebung an.“

Spar eröffnete heuer am 1. Juni weiters einen neuen Supermarkt mit Bistro am Salzburger Hauptbahnhof. „Diese beiden neuen Standorte an wichtigen

Fotos: Spar, RegioPlan, Rewe International/APA-Fotoservice/Rastegar

W

die unterschiedlichen Kundenbedürfelches österreichische „Einkaufs-

Der Merkur mini Markt am Wiener Westbahnhof schlägt den Spagat zwischen Convenience-Food für den sofortigen Verzehr und kleinen Einkäufen für den Hausgebrauch.

Am Salzburger Hauptbahnhof betreibt Spar seit 1. Juni 2012 einen Supermarkt mit Bistro, dessen Frequenz laut eigenen Angaben fünfmal so hoch ist wie in einer vergleichbaren Filiale.

Verkehrsknotenpunkten sind als Con-

gen der Woche geöffnetes Geschäft,

Bomba-Wilhelmi. Der Branchenmix in

venience Stores konzipiert. Sie haben

das es auf nur 80 Quadratmetern

einem Shopping-Center an einem Ver-

einen großen Food-to-go-Bereich, der,

schafft, einen beeindruckenden Spa-

kehrsknotenpunkt ist dabei laut Bomba-

wie sich zeigt, von den Kunden sehr gut

gat zu schlagen. Einerseits bietet man

Wilhelmi generell stärker auf den kurz-

angenommen wird. Entsprechend an-

ein reichhaltiges Sortiment an Take-

fristigen Bedarf (Lebensmittel, Drogerie,

gepasst ist auch der Ladenbau, der mit

away-Artikeln für den sofortigen Ver-

Trafik, Bank) ausgerichtet, während er

einer modernen, urbanen, eben auf Con-

zehr an, andererseits hat man die

in Handelsagglomerationen beispiels-

venience ausgerichteten Optik ausge-

Möglichkeit, auch kleine Einkäufe für

weise am Stadtrand einen stärkeren

stattet ist“, erzählt Spar-Unternehms-

den Haushalt zu Hause zu erledigen.

Anteil im langfristigen Bereich (Mode,

sprecherin Nicole Berkmann, die zudem stolz berichtet: „Am Hauptbahnhof Salzburg verzeichnen wir eine fünfmal

Elektronik, Möbel) aufweist.

Reisende und Wohnbevölkerung als Kunden

so hohe Kundenfrequenz wie in einem

Neben den teilweise längeren Öff-

vergleichbaren Spar Supermarkt. Der

nungszeiten ist es vor allem die erhöh-

Kundenansturm verteilt sich auf alle

te Frequenz, die einen Standort an einem

sieben Tage der Woche und eigentlich

Bahnhof für den Handel interessant

auch auf alle Öffnungsstunden am Tag.“

macht. „Der Vorteil an einem Bahnhof mit einem gut funktionierenden Shop-

Geöffnet, wenn andere zu haben

ping-Center liegt darin, dass man sowohl

Riesige, mittlerweile schon legendäre

Reisende als auch Konsumenten aus der

Kundenanstürme müssen auch die

Umgebung ansprechen kann“, meint

Wiener Billa-Filialen am Praterstern

Mag. Hanna Bomba-Wilhelmi, Geschäfts-

und am Kaiser-Franz-Josephs-Bahn-

führerin von RegioPlan Consulting, die

hof vor allem an Sonn- und Feiertagen

die Bedeutung der Wohnbevölkerung für

verkraften. Schließlich sind dies im-

das Funktionieren eines Shopping-Cen-

mer noch die größten Supermärkte in

ters auf einem Bahnhof dezidiert unter-

der Bundeshauptstadt, die geöffnet

streicht. Spricht ein Handelsstandort an

haben, wenn die anderen zu haben

einem Bahnhof nämlich nur Reisende

(müssen). Seit November des Vorjahrs

an, reicht eine geringe Anzahl an Ge-

ist die Rewe International nun auch

schäften, die vorwiegend Lebensmittel

am Wiener Westbahnhof präsent, und

für den schnellen Verzehr anbieten.

zwar gleich mit drei Konzepten: ei-

„Wenn aber auch Konsumenten ihren

nem herkömmlichen Merkur Markt,

Lebensmittelbedarf für zu Hause im

einem Merkur Restaurant und einem

Shopping-Center am Bahnhof abdecken

Merkur mini Markt. Bei Letzterem

möchten, dann können auch größere

handelt es sich um ein an sieben Ta-

Supermärkte eingeplant werden“, so



Ausblick Hinsichtlich neuer Lebensmittelgeschäfte an Bahnhöfen tut sich in den nächsten Monaten und Jahren einiges. So wird die Spar im Bahnhof WienMitte im Herbst des heurigen Jahres einen 2.900 Quadratmeter großen Interspar eröffnen. 2014 folgt dann ein weiterer Interspar Hypermarkt am neuen Wiener Hauptbahnhof (ehemals Südbahnhof). Ein weiterer Bahnumbau ist übrigens dafür verantwortlich, dass ein bestehender Supermarkt vor Kurzem geschlossen wurde. Um in Zukunft auch Fernzügen genug Platz zu bieten, wird zurzeit die Zughaltestelle am Flughafen Wien vergrößert. Das hat dazu geführt, dass die Billa-Filiale im Flughafengebäude weichen musste. Billa ist jedoch am Flughafen Wien weiter mit der markanten Filiale in Form eines Flugzeughangars bei der Flughafen-Ausfahrt/ Einfahrt vertreten.



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15

Handel

Frank Wierlemann, Rudolf Trettenbrein/Inverto

Clever Vor zwölf Jahren gründete der Ex-Plus-Manager Dr. Frank Wierlemann (rechts) das Beratungsunternehmen Inverto. Für die kürzlich in Österreich gegründete Inverto Austria angelte er sich mit dem Ex-Penny-Manager Mag. Rudolf Trettenbrein einen Branchenkenner. Ein Beratungsschwerpunkt von Inverto ist der Einkauf: Für diesen sehen beide im Lebensmittelhandel großes Potenzial für Wertsteigerungen – wenn Konditionsblüten der Transparenz weichen und sich Einkäufer Produkt-Detailwissen einverleiben. Interview: Silvia MeiSSl

eines Unternehmens leistet.

mancher Einkäufer hat es sich in seinem

Rudolf Trettenbrein: Im Rückblick

land. Viele warten darauf, dass die Her-

betrachtet sehe ich es so: Anfänglich

steller in die Handelszentrale kommen

bemerkt man vielleicht, dass man Ent-

und etwas verkaufen. Aber das ist aus

Frank Wierlemann: Es gibt dafür

scheidungen optimaler und damit wer-

unserer Sicht eine falsche Haltung: Der

mehrere Gründe, aber einer davon war

testeigender treffen könnte. Aber je

Einkäufer muss großes Interesse daran

meine Tätigkeit bei Plus. Es ist unglaub-

mehr man in seiner Rolle als Einkäufer

haben, Einkaufs- und Sortimentspro-

lich, wie viel Einsparungspotenzial es

aufgeht, um so weniger hinterfragt man

zesse aktiv zu gestalten.

beim Einkauf von Papier bis hin zu

die Strukturen und Richtlinien, die in-

Trettenbrein: Und er muss auch In-

Schaufensterpuppen gibt, um einen sehr

tern vorgegeben sind. Jeder Einkäufer

teresse am Produkt selbst haben und

großen Bogen zu spannen. Aber es ist

steht unter erheblichem Ertragsdruck,

über Detailwissen verfügen. Wie wird

auch unglaublich, wie viel Potenzial man

so dass man – überspitzt gesagt – gar

das Produkt hergestellt? Wie kann sich

in so mancher Einkaufsorganisation im

keine Zeit mehr hat, um über Verbesse-

aufgrund der Rohstoffpreisentwicklung

Lebensmittelhandel finden kann, ob-

rungen nachzudenken.

der Preis des Produkts in der nächsten

wohl der Einkäufer per se einen so erheblichen Beitrag zur Wertsteigerung

16

vorliegenden Handelskonzentration auf einem hohen Ross.

Herr Trettenbrein, Sie waren ja bei Penny, nämlich in Österreich und dann auch auf internationaler Ebene tätig. Haben Sie auch zu wenig Potenzial ausgeschöpft?

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Bleiben wir in Österreich: Man sagt, viele Einkäufer sitzen aufgrund der

Wierlemann: Ich möchte eher sagen, Job ein bisschen gemütlich gemacht, und das gilt übrigens auch für Deutsch-

Zeit verändern? Welche Alternativen habe ich? Mit diesem Wissen ausgestat-

Fotos: [email protected]

CASH: Herr Wierlemann, Sie haben Inverto vor zwölf Jahren als Beratungsagentur mit Fokus auf Einkauf und Supply Chain Management gegründet. Sie waren vorher zuletzt Manager bei Plus und für den Einkauf von NichtHandelsware verantwortlich. Hat Sie das auf die Idee gebracht, Einkäufer zu beraten?

einkaufen Trettenbrein: Das ist gar keine Seltenheit und hat schon auch damit zu tun, dass der Vertrieb halt immer vor Ort im Laden, sozusagen beim Kunden ist, während sich viele Einkäufer am besten in ihrem Büro in der Zentrale aufgehoben sehen. Sie kennen zwar Studien über Kaufverhalten und Shoppertrends, aber das ist manchmal eben zu wenig.

Ist das nicht grundlegend die Aufgabe eines Category Managers? Wierlemann: Die Jobprofile verschwimmen in der Praxis, in Deutschland genauso wie hier in Österreich. Eigentlich gibt es aber eine klare Trennung: Der Category Manager kümmert sich um ein optimales Sortiment, abgestimmt auf die Zielsetzung des Händlers und mit Blick auf Kundenbedürfnisse und Verkaufspreise. Die Aufgabe des Einkäufers ist es, die Ware für den Category Manager zu den besten Konditionen zu finden.

tet verringert sich automatisch die Ab-

von den Lieferanten unabhängiger zu

hängigkeit zum Lieferanten und die

werden. Aber wenn ich in meinem Un-

Wir haben bisher über den Einkauf von Markenartikeln gesprochen. Ist die Lage für den Einkäufer bei Eigenmarken schwieriger?

Diskussion gewinnt an inhaltlicher Tie-

ternehmen 38 verschiedene Konditio-

Trettenbrein: Das muss man diffe-

fe. Das alles wird aber häufig von einer

nen zulasse, dann wird der Weg zum

renziert betrachten. Für einige sind

einzigen Frage verdrängt: Wie kann ich

Ziel sehr intransparent.

vom Lieferanten möglichst viel Geld in

Wem schadet es?

die Unternehmenskassa spülen?

Trettenbrein: Kurzfristig profitiert

Der Einkäufer ist ja wie erwähnt, in eine Konzernstruktur eingebettet. Wie soll er dem Druck ausweichen?

der Händler, aber im Grunde bringt die-

Wierlemann: Die grundlegende

für die Industrie. Deshalb: Sogenannte

Richtung kann nur die Geschäftsführung

Konditionsblüten schaden dem Händler.

vorgeben. Wenn man ständig nur Konditionsverbesserungen einfordert, dann

Aber von Werbekostenzuschüssen profitiert er?

stellt sich für mich die Frage: Welches

Wierlemann: Ebenfalls nur kurzfris-

Ziel verfolgt der Lebensmittelhandel?

tig, denn die Erfahrung zeigt schon, dass

Eigentlich sollten es zwei sein, die ja

der Großteil meistens von Artikeln

auch immer wieder von den Händlern

kommt, die der Verbraucher eigentlich

selbst ins Treffen geführt werden. Ers-

nicht wirklich braucht.

tens: sich in Richtung Kunde zum Mitbewerber zu differenzieren. Zweitens:

se Intransparenz, vor allem bei international tätigen Händlern, klare Vorteile

Das würde bedeuten, dass der Einkäufer am Markt vorbei einkauft.

Inverto AG •• International tätige Unternehmensberatung für Einkauf und Supply Chain Management, Köln •• Referenzen (Auszug): Bahlsen, Carl Kühne, dm drogerie markt, Fressnapf, Kaiser’s Tengelmann, Valora •• 9 Standorte in Europa und Asien, 115 Mitarbeiter •• Geschäftsführer Inverto Austria: Mag. Rudolf Trettenbrein Schwerpunkte: Handel, Konsumgüter, Industrie, Pharma Vorherige berufliche Stationen: Penny, Rewe Austria, Lidl Austria



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Handel

Frank Wierlemann, Rudolf Trettenbrein/Inverto

Rudolf Trettenbrein (links), Frank Wierlemann am Wort: „Wenn man ständig nur Konditionsverbesserungen einfordert, dann stellt sich für mich die Frage, welches Ziel verfolgt der Lebensmittelhandel?“

Eigenmarken Ertragskiller, weil es keine Werbekostenzuschüs-

Wierlemann: Es gibt mehrere Ziele, aber ein Hauptziel ist,

se gibt. Im Einstiegspreissegment bringen sie wiederum mehr

dass es eine langfristige Wertsteigerung gibt und Prozesse

Marge. Wenn der Einkauf nicht weiß, was das Ziel mit Eigen-

transparent ablaufen. Das können wir aber nur erreichen,

marken ist, bzw. die Unternehmensführung mit den Bonifi-

indem wir nicht nur beraten und uns dann verabschieden,

kationen nicht richtig steuert, dann wird es in jedem Fall

sondern wir begleiten Umsetzungsprozesse ...

schwierig. In der Strategie sollte die Höhe des Eigenmarken-

... und verdienen damit wahrscheinlich auch sehr viel Geld.

anteils verankert sein. Unsere Erfahrung ist, dass dies nicht

Wierlemann: Wir sind keine Non-Profit-Organisation.

immer der Fall ist, aber wir gehen davon aus, dass es in ir-

Unser unternehmerisches Modell ist, dass wir einen Teil der

gendeiner Form Ziele geben muss.

Einsparungen, die wir bei unseren Kunden erreichen, bekom-

Mit welchem Ziel werden Sie beauftragt, wenn es um die Beratung einer Einkaufsorganisation geht?

men. Das ist sehr transparent.

Meine Herren, herzlichen Dank für dieses Gespräch.

10 Schritte zum Misserfolg im Einkauf & Category Management 1. Denken Sie nur an den Werbekostenzuschuss der Industrie! Wichtig ist, dass Geld vom Lieferanten in die Kassa fließt, egal ob man den Artikel verkaufen kann oder nicht. 2. Oberstes Ziel bei Jahresgesprächen – Konditionsverbesserung! Egal, wenn vom Lieferanten die Preise erhöht werden, Hauptsache Sie können dem Vorstand eine Verbesserung der Konditionen melden. 3. Der Einkäufer ist der König, nicht der Kunde! Der Kunde hat das zu kaufen, was der Einkäufer in die Regale stellt, hat ja ohnehin keine andere Wahl und greift schon zu, wenn nur dieser Artikel vorhanden ist. 4. Vergeuden Sie nicht Ihre kostbare Zeit für die Vorbereitung auf Termine mit der Industrie! Sie sitzen als mächtiger Einkäufer ja ohnehin auf dem längeren Ast und Ihre große Stärke ist die Stegreifverhandlung. Bisher waren Sie doch mit dem Ergebnis auch immer sehr zufrieden. 5. Eigenmarken sind nur dazu da, um die Marge zu erhöhen! Was ist Kundenbindung? Was hat Kundenvertrauen mit Eigenmarke zu tun? Speziell im Einkauf müssen Eigenmarken billig sein, auf Qualität schaut der Kunde bei Eigenmarken ohnehin nicht.

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6. Eigenmarken müssen billig aussehen, weil sie es sind! Eigentlich wollen Sie ja gar nicht, dass der Kunde die Eigenmarke kauft, er soll doch lieber die Marke kaufen, da bekommen Sie tolle WKZ. Die Eigenmarke steht ja nur im Regal, weil es der Chef so will. 7. Was kümmert Sie die Rohstoffentwicklung! Wozu mühsam Indizes zusammentragen und beobachten, der Lieferant wird Ihnen schon sagen, wenn etwas teurer oder billiger wird und welchen Einfluss diese Änderung auf das Produkt hat. 8. Haben Sie Ergebnisprobleme? – In der Spanne ist noch Luft! Wenn im 3. Quartal erkennbar wird, dass man das Ertragsziel nicht erreicht, erhöhen Sie die Verkaufspreise. Den Kunden bringen die paar Cent nicht um und merken tut er es sicher auch nicht. 9. Der schnelle Weg zu sicherem Geld – viele neue Listungen! Egal, ob der Vertrieb die Artikel ins Regal bekommt, ich gehe ohnehin nicht in die Filiale, dann sehe ich das Problem nicht. 10. Ihr Arbeitsplatz ist in der Zentrale und nicht im Markt! Wozu sollten Sie sich im eigenen Markt oder bei der Konkurrenz umsehen, Sie bekommen alle Informationen die Sie benötigen ohnehin von der Industrie.

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Handel

Hot Spot Kaufleute

HOT ∙ E Zwischen dem Beruf des Skippers und dem des selbstständigen Lebensmitteleinzelhändlers gibt es erstaunAutor: Michael Peter Wurmlinger lich viele Parallelen.

LEUT

Rudern oder segeln?

AU ∙K F

POT S ∙

für den Beruf des selbstständigen Lebensmitteleinzelhändlers entschieden haben, eine große Verantwortung für

Zum Titel dieses Beitrags hat mich

heute in Erinnerung, was er sagte. „Ihr

Lieferanten übernommen und tragen

meine Ausbildung zum Skipper inspi-

habt dafür Sorge zu tragen, dass die

im Falle des Scheiterns die alleinige Ver-

riert. Ein Skipper ist der verantwortliche

Crewmitglieder bestens geschult und

antwortung.

Boots- bzw. Schiffsführer auf Schiffen

instruiert sind, um etwaige Schäden zu

Erst Monate später, nach vielen The-

der Freizeitschifffahrt. Bereits der erste

vermeiden. Wenn ihr das Gefühl habt,

orieabenden, an denen wir sämtliche

Theorieabend war für mich, so wie auch

dass jemand mit der Situation überfor-

Verhaltensregeln – angefangen vom

für die übrigen Kursteilnehmer, sehr

dert sein könnte, vermeidet es im Inte-

Ablegen, Verhalten bei Wetterum-

lehrreich. Nur als Detail am Rande sei

resse aller anderen Crewmitglieder,

schwüngen, Unfällen an Bord bis hin

an dieser Stelle erwähnt, dass von den

diese Person an der Fahrt teilnehmen

zum Anlegen – im Trockentraining im-

ursprünglich 50 Interessenten lediglich

zu lassen. Es muss euch klar sein, dass

mer und immer wieder durchexerziert

35 übrig blieben, die die Ausbildung

ihr alleine für alle Geschehnisse an Bord

hatten, wagten wir gemeinsam den Weg

dann auch tatsächlich in Angriff nah-

die volle Verantwortung tragt. Sollte es

in die Praxis und erst dann konnten wir

men. Auf sehr ernste Art und Weise

zu einem Unfall kommen, könnt ihr

erstmals das Kommando eines Bootes

machte uns der Ausbildner nämlich

euch nicht vor Gericht auf eines eurer

übernehmen.

bereits am ersten Abend klar, welche

Crewmitglieder ausreden, und darauf,

Verantwortung man als Skipper über-

dass jemand anderer Schuld am Unfall

nimmt, und auf welche Risiken man

trägt. “ Das saß!

sich einlässt. Nur zu gut ist mir noch

20

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Auch Sie haben übrigens, als Sie sich

AUFGABEN KLAR DEFINIEREN Im Gegensatz zum Beruf des Lebensmitteleinzelhändlers sind für den Skip-

Fotos: Fotolia.com, MPW Consulting

Ihre Mannschaft, Ihre Kunden und Ihre

per jedoch sämtliche Verhaltensregeln

nung der Stelle, den einzelnen Aufgaben,

und Maßnahmen weltweit einheitlich

die die/der Stelleninhaber(in) zu erledi-

klar dokumentiert und niedergeschrie-

gen hat, wer im Krankheitsfall dieser

ben. Im Ernstfall kann er auf diese Auf-

Person die Stellenvertretung innehat bis

zeichnungen zurückgreifen und sich

hin zu den Möglichkeiten, wie man die

über das richtige Verhalten in prekären

Leistung überprüfen kann bzw. wie man

Situationen informieren.

diese messbar machen kann, um einer-

Ihnen stehen solche Aufzeichnun-

seits dem Inhaber der Position Klarheit

gen häufig nicht in dieser Vielfalt zur

darüber zu geben, dass er auf dem rich-

Verfügung und oft müssen sie sich bei

tigen Kurs ist oder dass er gegebenen-

einem „heraufziehenden Unwetter“ auf

falls gegensteuern muss, um das ge-

ihr Gefühl verlassen und hoffen, dass

steckte Ziel zu erreichen. Ich kann Ihnen

ihre Besatzung, sprich, ihr Team, richtig

aus meiner eigenen Erfahrung sagen,

reagiert.

dass es sehr gut tut, wenn man jeman-

Peter Wurmlinger

An Bord eines Schiffes ist es wichtig,

den hat, der einem beim Abkommen

schätzt. Urplötzlich erfasste uns eine

dass jeder seine Aufgabe kennt und ge-

von der richtigen Route zur Seite steht,

Böe, zerriss unsere Segel und nur mit

nau weiß, was von ihm erwartet wird.

um wieder auf Kurs zu kommen. Auch

Mühe und dank des kompromisslosen

Nur so wird die gesamte Mannschaft das

diese Aufgabe liegt in ihrem Verantwor-

Einsatzes jedes Einzelnen konnten wir

tolle Gefühl des Segelns erfahren und

tungsbereich.

ein Kentern des Schiffes verhindern. Mit

nicht immer auf den Hilfsmotor oder gar auf die Ruder zurückgreifen müssen, um Fahrt aufnehmen zu können.

Hilfe des Motors erreichten wir schließ-

WER WEISS, WO’S LANGGEHT, KOMMT RASCHER ANS ZIEL

lich den sicheren Hafen, und dort machte ich eine weitere tolle Erfahrung. Im

Sind bei Ihnen im Geschäft diese

Bei vielen meiner Kunden sind die

Team spielten wir die Situation noch-

Aufgaben auch genau bekannt? Weiß

einzelnen Aufgaben heute dokumen-

mals durch und analysierten, was wir

jeder genau Bescheid, welche Position

tiert. Erarbeitet wurde das gemeinsam

in diesem konkreten Fall hätten anders

er innehat und was von ihm erwartet

mit den jeweiligen Stelleninhabern.

machen können. Wir suchten dabei aber

bzw. verlangt wird? Und wissen Sie ge-

Auch das ist sehr wichtig: Binden Sie

nicht nach Fehlern einzelner Personen,

nau, welche Anforderungen Sie an die

die Mitarbeiter in diesen Prozess ein.

sondern nach Lösungen für die Zukunft,

Person haben, die beispielsweise in Ih-

Geben sie ihnen zum Beispiel den Auf-

d.h. nach Möglichkeiten, wie wir uns im

rem Unternehmen die Stelle der Fein-

trag, sich darüber Gedanken zu machen,

Falle des erneuten Auftretens einer sol-

kostabteilungsleiterin ausüben soll?

was aus Ihrer Sicht die Tätigkeiten sein

chen Situation besser verhalten könn-

Über welche Fähigkeiten muss diese

könnten, die es ihm Rahmen der Erle-

ten. Auch das hat uns als Crew zusam-

Person verfügen, welche fachlichen bzw.

digung dieser Aufgaben zu erfüllen gilt.

mengeschweißt. Und dann haben wir

sozialen Eigenschaften sollte sie mit-

Gleichzeitig machen Sie sich persönlich

auf den erfolgreichen Ausgang unseres

bringen etc.?

Gedanken über die jeweilige Aufgaben.

Abenteuers angestoßen.

VERANTWORTUNG WAHRNEHMEN

Anschließend verdichten Sie diese Ge-

In der nächsten Folge werde ich wei-

danken und Aufgaben in einem gemein-

tere Beispiele dafür bringen, wie man

Bei den meisten Filialketten im Le-

samen Gespräch mit Ihren Mitarbeite-

als Händler trotz zunehmendem Gegen-

bensmitteleinzelhandel sind diese Auf-

rInnen und erstellen damit eine auf Ihre

wind und stärker werdender Strömung

gaben klar beschrieben und dokumen-

Bedürfnisse und auf Ihr Geschäft maß-

den richtigen Kurs beibehält.

tiert. Bereits beim Einstellungsgespräch

geschneiderte Stellenbeschreibung.

wird die oder der Anwärter auf eine

Sie werden sehen, dass sich dadurch

bestimmte Position mit diesen Aufgaben

künftig viele Diskussionen vermeiden

konfrontiert, und durch gezielte Frage-

lassen, die Ihnen in der Vergangenheit

stellungen wird die Eignung beim Vor-

oft das Gefühl gegeben haben, auf der

stellungsgespräch überprüft.

Stelle zu rudern und nicht wirklich vo-

Selbstständige Einzelhändler sind

ranzukommen.

dagegen oft im Tagesgeschäft verhaftet

Übrigens: Trotz meiner langen the-

und lassen darob ihre Mitarbeiter über

oretischen Ausbildung als Skipper kam

deren eigentliche Aufgaben nicht selten

es bei unserer ersten größeren Ausfahrt

im Unklaren. Dabei wäre es so einfach,

zu einem Ereignis, an das ich wohl mein

z.B. die bereits erwähnte Stelle einer

Leben lang denken werde. Wir hatten

Feinkostabteilungsleiterin klar zu um-

die Bora (trockener, kalter und böiger

reißen, angefangen von der Bezeich-

Starkwind, Anm.) in Kroatien unter-



HotSpot Kaufleute

Infos zur Serie

Bei dieser Serie handelt es sich um eine Kooperation von MPW Consulting exklusiv mit CASH. Sofern nicht anders angegeben, stammt der Inhalt von Michael Peter Wurmlinger (redaktionelle Betreuung: Christian Pleschberger, CASH). Anregungen bzw. Fragen zur Serie richten Sie bitte direkt an den Autor, E-Mail: [email protected].



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Handel

Lehrlingsstammtisch Tchibo/Eduscho

Meisterin der Latte Art

22

7-8|2012 CASH

Gut ausgebildete Lehrlinge sind die Basis jeder erfolgreichen Unternehmensentwicklung. Die besten der Jungen stellt CASH in Serie vor. In dieser Ausgabe entführt uns Karina Bibl als angehende Einzelhandelskauffrau in die Kaffeewelt von Tchibo/Eduscho. Autorin: SABINE SPERK

Karina beherrscht die Kunst der „gerollten“ Milch, das kann nicht jeder!

S

chon als kleines Mädchen wusste Karina Bibl, dass sie bei

in Fairtrade-Qualität – fast neidisch werden lässt. Kein Wun-

Eduscho bzw. Tchibo arbeiten möchte, wenn sie „groß“

der also, dass Fräulein Bibl hochzufrieden mit ihrem Job ist:

ist. Zahlreiche Besuche gemeinsam mit ihrer Mutter machten

„Ich mache alle Arbeiten gleich gern und genieße, dass mein

sie schon damals zum Kaffeefan, beziehungsweise wollte sie

Beruf so abwechslungsreich ist. Es gibt immer was anderes

seitdem den Geruch von frisch geriebenen Kaffeebohnen in

zu tun und zu lernen.“ Am liebsten ist Karina allerdings der

ihrem späteren Leben stets um sich haben. Diesen Anspruch

Kundenkontakt, da sie eine offenherzige und freundliche

erfüllt sich die heute 18-Jährige bereits das dritte Jahr, das sie

Person ist.

als Lehrling in der Filiale in der Millenium City im 20. Wiener Gemeindebezirk verbringt. „Nach der Hauptschule und einem Jahr Polytechnikum hab ich mich bei Tchibo beworben und hatte zwei Gespräche, das erste mit der Human ResourcesManagerin und das zweite mit dem Gebietsleiter. Der Anruf, dass ich genommen wurde, erreichte mich im Urlaub, der dann noch schöner für mich war.“ Seit September 2009 lernt Karina, wie man die Coffeebar bedient, Kunden betreut, Auslagen gestaltet und das wöchentlich wechselnde Non-FoodSortiment nachschlichtet. „Karina kann besonders gut ‚gerollte‘ Milch zubereiten und wenn Zeit ist, macht sie sogar ein Herz als Verzierung in die Milchschaumkrone. Das kann nicht jeder, sie aber hat das gleich nach der ersten BaristaSchulung beherrscht“, erzählt Filial- und Ausbildungsleiterin Sabine Zahler stolz über ihren talentierten Schützling, der „Meisterin“ der sogenannten „Latte Art“.

good to be lehrling Karina ist Sabine Zahlers erster Lehrling und auch ihr einziger, was den Vorteil hat, dass sie sich voll und ganz auf deren positive Entwicklung im Unternehmen konzentrieren kann. Derzeit sind in den insgesamt 143 Tchibo/EduschoFilialen in Österreich 19 Lehrlinge beschäftigt. Als „Goodies“ winkt den jungen wie auch alteingesessenen Mitarbeitern ein Rabatt von zehn Prozent auf Waren sowie eine Gratismehlspeise pro Tag und Kaffee, Tee und heiße Schokolade ohne Limit. „Wir bekommen auch Gutscheine fürs MittagesFotos: Johannes Brunnbauer

sen, die können wir überall einlösen. Hier in der Millenium City ist das praktisch, weil es viel Auswahl an Gastronomie gibt“, schildert Karina ihren verpflegungstechnisch abgesicherten Alltag. Ein „Kaffeescheckheft“ garantiert zusätzlich teilweise kostenlosen Kaffeegenuss in Form von Bohnenkaffee oder Cafissimo Kapseln für Zuhause, was einen bei der breiten Auswahl an Eduscho und Tchibo Kaffeesorten – auch

Kommen bestens miteinander aus: Filial- und Ausbildungsleiterin Sabine Zahler mit ihrem Schützling.



7-8|2012 CASH

23

Handel

Lehrlingsstammtisch Tchibo/Eduscho

Passt mir das oder passt mir das nicht? Karina ist Fan des wöchentlich wechselnden Non-Food-Sortiments.

privatleben und berufliche ziele

schluss plant sie jedoch, keine Ruhe zu geben: „Mein Ziel

Was sie neben der Arbeit bei Tchibo/Eduscho privat ger-

ist es, stellvertretende Filialleiterin in dieser Filiale zu wer-

ne macht? „Seit Kurzem gehe ich im 22. Bezirk in ein Fit-

den.“ Spezielle Schulungen für Nachwuchsführungskräfte

nesscenter und trainiere mit Geräten, das ist ein guter Aus-

innerhalb des Unternehmens Tchibo/Eduscho werden sie

gleich nach der Arbeit. Am liebsten ist mir, wenn ich am

bei ihrem Ziel, die Karriereleiter zu erklimmen, unterstützen.

Wochenende daheim bin und einfach nur ausspanne.“ Na-

„In naher Zukunft steht allerdings noch die Führerschein-

türlich hört die Jugendliche auch Musik und geht mit Freun-

prüfung an und irgendwann suche ich mir auch eine eigene

den aus, aber lieber geht sie es ruhig an. Nach dem Lehrab-

Wohnung“.



karina bibl – der Steckbrief

Auch Auslagengestaltung gehört zu den abwechslungsreichen Tätigkeiten des Lehrlings.

24

7-8|2012 CASH

... Einzelhandelskauffrau in spe •• Jahrgang: 1993 •• Sternzeichen: Waage •• Stärken: freundlich, pünktlich, ehrgeizig, teamfähig, sehr gut im Sauberhalten der Kaffeebar. •• Hobbys & Interessen: trainieren im Fitnesscenter, schwimmen, Musik hören, ausspannen. Das sagt Karina: •• Über ihre Zukunft: „Ich möchte gerne stellvertretende Filialleiterin werden. Nach der Lehre werde ich den Führerschein machen und mir irgendwann auch eine eigene Wohnung suchen.“

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Handel

proM2/CASH

Ein Praxisseminar für harte Zeiten versprechen die beiden Coaches Christian Reitterer (l.) und Udo Kaubek.

Training für Extremsituationen

Autor: Stefan Pirker

haupt? Diese und ähnliche Frage brennen sicherlich vielen Verkäufern der Industrie auf der Zunge. Doch in einer nicht immer friktionsfreien Geschäftsbezieauf Handelsseite dann doch nicht zu stellen. Beim Seminar „Wie tickt der Einkauf“ bietet sich jedoch die gute Gelegenheit, mit zwei „neutralen“ Insidern aus Handel und Markenartikelindustrie über solche Themen zu plaudern. Zum einen ist dies Univ.-Lektor Ing. Christian Reitterer, MBA, ehemals Verkäufer bei Nestlé, und zum anderen Mag. Udo Kaubek, ehemals Einkäufer bei Rewe und Graben. In ihrem Seminar geben sie folglich nicht nur bereitwillig spannende

orauf achtet der Einkäufer eigent-

Einblicke in ihren beruflichen Werdegang,

lich mehr, wenn es um die Einlis-

sondern halten auch jede Menge Tipps

tung eines neuen Produkts geht – auf

für das knallharte Tagesgeschäft bereit.

den Deckungsbeitrag in Prozent oder den Deckungsbeitrag in absoluten Zahlen?

26

Die Tricks der Einkäufer

Wie viel verdient ein Einkäufer in einer

So präsentiert etwa Udo Kaubek ei-

Handelszentrale und wie viel eigenstän-

nen Katalog mit 26 Einkäufertaktiken und

dige Entscheidungsgewalt hat er über-

Tricks inklusive der probaten Gegenmaß-

7-8|2012 CASH

Wie tickt der Einkauf? & Wie tickt der Einkauf – Next Level von proM² in Kooperation mit CASH

hung wagt man sie seinem Gegenüber

nunmehr Geschäftsführer bei Meinl am

W

terminvorschau

Was, wann & wo? •• 25. September 2012: Hotel Friesacher, Salzburg/Anif (Wie tickt der Einkauf) •• 26. September 2012: Hotel Friesacher (Next Level) •• 9. Oktober 2012: Hotel Schlosspark Mauerbach, Mauerbach bei Wien (Wie tickt der Einkauf) Preise: •• Wie tickt der Einkauf: € 740,– pro Person zzgl. Mwst. •• Wie tickt der Einkauf – Next Level: € 890,– pro Person zzgl. MwSt. •• Kombibuchung (beide Termine): € 1.480,– pro Person zzgl. Mwst. Weitere Auskünfte und Anmeldung: proM² Consulting & Coaching GmbH Tel.: +43/664/211 16 46 Email: [email protected] Web: www.pro-m.eu

Fotos: [email protected]

Meist kommt es anders, als man denkt – diese Erfahrung musste wohl schon jeder Key Account Manager machen, wenn es um Verkaufsgespräche mit dem Handel geht. Um dennoch bestmöglich auf verschiedenste Gesprächsverläufe vorbereitet zu sein, empfiehlt sich ein Besuch des Seminars „Wie tickt der Einkauf ?“ von proM2 in Kooperation mit CASH.

nahmen. Dazu zählt etwa die Einkäufertaktik, das Gespräch mit rasch zu lösenden Verhandlungspunkten zu beginnen. Durch die geweckte Euphorie sollen folglich Zugeständnisse seitens der Industrie bei wichtigen Punkten leichter erreicht werden. Hier warnt Kaubek, zu früh in Übermut zu verfallen und unüberlegte Zusagen zu tätigen. Oder der Einkäufer

Nach der fundierten Einführung in erfolgreiches Kommunizieren und Verkaufen ...

bringt plötzlich neue Alternativen aufs Tapet (Wie viel Rabatt gibt es, wenn wir

sind“. Sprich, sie schütten die Einkäufer

doch noch zehn Paletten mehr nehmen?)

des Handels mit jeder Menge Informa-

„Geben Sie in so einem Fall nie eine vor-

tionen und viel zu langen Geschichten

schnelle Schätzung ab. Rechnen Sie das

zu. „Dabei zeichnet sich ein Top-Verkäu-

neue Angebot genau durch und reichen

fer eigentlich dadurch aus, dass er mehr

Sie die Zahlen gegebenenfalls zu einem

Fragen stellt, als er selber redet. Nur so

späteren Zeitpunkt nach“, empfiehlt Kau-

erfährt er nämlich von den Vorstellun-

bek. Neben diesen eher subtileren Tricks

gen und Problemen seines Geschäfts-

wird zum Teil aber auch mit Angriffen

partners und kann ihm dann die pro-

auf das persönliche Selbstwertgefühl ge-

baten Lösungen dafür anbieten“, betont

arbeitet. Auch wenn es nicht immer leicht

Reitterer. Wie ein kompaktes, effizien-

fällt – in solchen Situationen hilft nur

tes Gespräch aufgebaut sein soll, de-

„Keep cool!“, beim linken Ohr rein und

monstrierte Reitterer anhand der „Ele-

... sowie der individuellen Vorbereitung ...

rechts wieder raus, so Kaubek. Ganz generell rät er jedem Key Account Manager der Industrie kurz vor einem Verhandlungsgespräch – z. B. einen Tag davor – mit dem Einkäufer nochmals Kontakt aufzunehmen, um folgende zwei Punkte abzuklären: 1. Worum soll es in dem Gespräch inhaltlich gehen und hat der Einkäufer vielleicht auch Themen, die er gerne behandeln möchte? So minimiert man das Risiko, mit unvorhersehbaren Dingen konfrontiert zu werden und erweckt gleichzeitig Verständnis für die Bedürfnisse des Einkäufers. 2. Wer bzw. wie viele Personen

... geht es schließlich in das absolut realitätsnahe Listungsgespräch.

werden bei dem Gespräch dabei sein? Dadurch kann man sich auf die kom-

vator Speech“. Dies ist ein nur 30 bis 90

Ende der Veranstaltung dann in ein „re-

mende Gesprächssituation bereits bes-

Sekunden langes Gespräch, vergleichbar

ales“ Listungsgespräch für konkrete

ser einstellen, wenn nun plötzlich auch

mit einer Liftfahrt in einem Bürogebäu-

Produkte. Udo Kaubek greift dabei tief

ein zweiter Einkäufer dabei sein soll, mit

de, an dessen Ende es eine Ja/Nein-

in die Kiste der Einkäufertricks und

dem z.B. die „Good boy, bad boy“-Taktik

Entscheidung gibt. Eingangs nennt man

mimt die unterschiedlichsten Typen –

gespielt werden soll.

kurz das Motiv/das Thema, über das

von untergriffig-präpotent bis hin zu

man sprechen möchte. Im zweiten

überschwänglich-euphorisch. Für seine

Schritt folgen die Argumente für oder

Gegenüber ist dies sicherlich kein leich-

gegen diese Sache. In Schritt drei betont

tes Unterfangen, doch vom Lerneffekt

Top-Verkäufer Fragen mehr, als sie reden Wie man dann in Verhandlungen

man den Nutzen („das hilft dir“, „da-

dieses „Trockentrainings“ zeigt sich

erfolgreich kommuniziert, um erfolg-

durch kannst du“ etc.). Und in Schritt

schlussendlich jeder überzeugt.

reich zu verkaufen, beleuchtet Christian

vier stellt man die Frage um Zustim-

Reitterer. Seiner Meinung nach machen

mung oder Ablehnung.

die Vertreter der Industrie zu oft den

Mit all diesem Wissen ausgestattet

Fehler, dass sie permanent „auf Sendung

geht es für die Seminarteilnehmer am



Einen Nachbericht vom zweiten Teil des Seminars „Wie tickt der Einkauf – Next Level“ finden Sie auf der nächsten Seite.



7-8|2012 CASH

27

Handel

proM²/CASH

Udo Kaubek: „Verkäufer und Einkäufer sind nie auf Augenhöhe, aber Angst haben beide.“

Wie tickt der Einkauf 2 – Next Level Im Nachfolgeseminar zu „Wie tickt der Einkauf“ gehen proM²-Geschäftsführer Christian Reitterer und Meinl am Graben-Chef Udo Kaubek noch mehr ins Detail und bieten noch mehr Praxis, Dialog sowie Problemlösungen an. Autorin: SABINE SPERK

können ist, mit Emotion statt mit Ratio zu kontern.“

Angst haben beide – auch der handel Laut Kaubek ist man vor allem als nationales Unternehmen ein gefragtes

28

an. Meinl am Graben-Boss Udo Kaubek

auch der Handel seinen Umsatz bringen

der Einkauf 2 – Next Level“ haben die

ist selbst ein „alter Hase“ im Geschäft

und ist daher in einem Abhängigkeits-

Teilnehmer von Teil 1 die Möglichkeit,

des Einkaufs und weiß: „Die Zukunft,

verhältnis zur Industrie. „Ihr Gegenüber

bereits Erlerntes aufzufrischen und

in der wir leben, wird angespannter.

ist sehr wohl ein Partner, denn Sie beide

weiter zu verinnerlichen sowie neue

Unfaire Angriffe werden sich vermeh-

brauchen das Geschäft. Also bitte haben

Erkenntnisse über das oftmals ange-

ren. Der Handel hat Kosten, die weiter-

Sie keine Angst, selbst wenn Ihnen Sank-

spannte Verhältnis zwischen Einkäufer

hin steigen werden und daher wird

tionen angedroht werden, dass man zum

und Verkäufer zu gewinnen. Da die

versucht, diese an anderer Stelle wieder

Mitbewerb gehen wird. Das sind nur Ein-

beiden Seminare seit diesem Jahr auch

reinzuholen. Das passiert einerseits

schüchterungstaktiken und wenn Sie

blockweise veranstaltet werden, emp-

durch Preiserhöhungen und anderer-

den Sanktionen einmal nachgeben, ha-

fiehlt es sich, dieses Angebot zu nutzen

seits durch härtere Preisverhandlungen

ben Sie für immer das Geldbörsel geöff-

und sich dadurch zwei ganze Tage mit

mit den Verkäufern.“ Daher rät Kaubek

net.“ Natürlich sind diese Dinge leichter

der „Materie“ auseinanderzusetzen.

den Key Accountern weiters: „Es geht

gesagt als umgesetzt, andererseits be-

Next Level beschäftigt sich noch mehr

nur darum, Sie zu verunsichern. Oft ist

stärkt der Meinl am Graben-Chef die

mit unfairen Taktiken des Einkäufers

alles nur Show, keine Realität. Das

Seminarteilnehmer: „Sie sind mit hoher

und bietet konkrete Problemlösungen

Schlimmste, was Sie als Verkäufer tun

Wahrscheinlichkeit besser geschult als

7-8|2012 CASH

Fotos: [email protected]

I

Opfer des Einkäufers, andererseits muss m Fortsetzungsseminar „Wie tickt

jeder Einkäufer, Sie haben ein viel höheres Produktwissen und Wissen ist Macht. Vergessen Sie das nicht!“ Einer der wichtigsten Gründe für unfaire Taktiken des Einkäufers seien nämlich, dass er selbst „blank“ ist und nicht weiter weiß.

angriffe abwehren In der „Trickkiste“ der Einkäufer befinden sich zum Beispiel persönliche Angriffe, die dazu führen sollen, dass der Key Accounter die Selbstkontrolle verliert und nicht mehr in der Lage ist, ein über-

Das Zwiegespräch wird von Christian Reitterer als Video aufgezeichnet, damit die Teilnehmer im Nachhinein reflektieren können.

und Listungskriterien (Wie viel Platz ha-

Christian Reitterer: „Gut verkaufen ist immer besser als gut verhandeln.“

legtes Urteil abzugeben. Auf Aussagen wie: „Das ist absoluter Blödsinn, was Sie da sagen, Sie wollen sich mit Ihrer Mar-

learning by doing

ben die im Geschäft?) ist auch die Vorbe-

Wie auch im ersten Teil von „Wie

reitung auf emotionaler Ebene sehr wich-

tickt der Einkauf“ wird auch in „Next

tig. Welcher Persönlichkeitstyp ist mein

Level“ von den Teilnehmern in Gemein-

Gegenüber, was tun die verschiedenen

schaftsarbeit eine Case Study vorberei-

Typen bei Stress. „Unerlässlich ist dabei

tet und im Anschluss coram publico im

ein Check, welcher der vier Persönlich-

Zwiegespräch-Rollenspiel mit dem „har-

keitstypen Enthusiast , Praktiker, Suppor-

ten Brocken“ Udo Kaubek präsentiert.

ter oder Analytiker man selbst ist, dann

Die Teilnehmer schlugen sich allesamt

tut man sich bei der Analyse des Ge-

sehr gut und konnten viele neue Er-

sprächspartners auch leichter“, präsen-

kenntnisse für das Alltagsleben eines

tierte Reitterer in Next Level ein brauch-

Key Accounters aus „Wie tickt der Ein-

bares Tool, bestehend aus einem einfa-

kauf – Next Level“ mitnehmen. Feedback

chen Kreuzerltest, der zu einem raschen

der Teilnehmer finden sich im unten

Ergebnis des Persönlichkeitstypen führt.

stehenden Kasten. 



Cash hat nachgefragt: teilnehmer-feedback wie tickt der einkauf 2 – next level

fertigkeit gekontert werden. Da hilft nur:

„Ich würde das Seminar definitiv weiter empfehlen. Next Level ist „das Tüpfelchen am i“ vom ersten Teil. Die zwei Herren sind ein kongeniales Duo und die Rollenspiele mit Herrn Mag. Kaubek sind immer ein Vergnügen und eine Herausforderung.“

das Gegenüber ins Leere laufen lassen,

Eva Maria Schneider, Vöslauer

ke nur zu unseren Lasten profilieren“ darf auf keinen Fall mit harter Schlag-

zum Beispiel mit einer solchen Antwort: „Ihr Einwand zeigt mir, dass Sie demgegenüber skeptisch sind, aber wo genau liegen Ihre Bedenken?“ So erlangt man die Gesprächsführung wieder und einem ernstzunehmenden Verkaufsgespräch steht im besten Fall nichts mehr im Wege.

das gegenüber analysieren proM²-Geschäftsführer Christian Reit-

„Gut – besser – ‚Wie tickt der Einkauf 2‘. Ein Seminar unter der Leitung eines genialen Duos, das die Teilnehmer bestmöglich auf verschiedene Verhandlungssituationen vorbereitet und Einkäufertaktiken durchleuchtet. Wer glaubt, es handelt sich nur um Theorie, der irrt – denn wer hatte schon das ‚Vergnügen‘ mit Herrn Kaubek als Verhandlungspartner. Praxisnahe Verhandlungen, wie etwa Jahresgespräche und Produktneueinführungen ließen den Puls bei uns Teilnehmern höher schlagen und zeigten persönliche Stärken und Verbesserungspotenziale auf. ‚Wie tickt der Einkauf 2‘ ist sehr empfehlenswert – fast ein ‚Muss‘ für jeden guten Verkäufer!“ Michael Edlbauer, Vöslauer

terer rät den Teilnehmern dazu, sich vor auf diesen vorzubereiten. Neben der Sa-

„Passender könnte der Titel des Seminars wirklich nicht sein! Die Antworten werden punktgenau gegeben und öffnen einem die Augen fürs Wesentliche!“

chebene, die Fragen wie strategische Kun-

Max Nemecek, Vöslauer

dem Gespräch mit dem Einkäufer bestens

denziele (Was verkauft der eigentlich?)



7-8|2012 CASH

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Handel

GfK/Serviceplan Gruppe

Vom Ende eines Mythos Der Mythos vom ewigen Wachstum ist nicht länger aufrechtzuerhalten. Wie im Rahmen der diesjährigen Roadshow von GfK und Serviceplan Gruppe anschaulich dargelegt wurde, sind Hersteller und Händler sowohl in Deutschland als auch in Österreich erstmals seit den 1950er Jahren mit einem langfristigen Absatzrückgang konfrontiert.

erhöhte Mobilitäts- und Flexibilitätsanforderungen aufgrund veränderter Arbeitsverhältnisse und -zeiten, die Steigerung der Lebensmittelpreise sowie der bewusstere Konsum. Angesichts dessen müssen sich sowohl Hersteller als auch Händler bis 2015 auf eine langfristig rückläufige Absatzentwicklung einstellen. Bei

Autor: Christian Peschberger

Fast Moving Consumer Goods ist laut Wolfgang Tardawa, Division Manager

30

Absatz von Produkten des täglichen Be-

Minus von 1,5 Prozent zu rechnen, bei

Mengenwachstum wurde von der

darfs in Deutschland von 2007 bis 2011

Textilien mit einem nochmaligen Minus

GfK in Kooperation mit der Serviceplan

um 2,5 Prozent verringert, bei Textilien

von zwei Prozent. „Der Mythos vom ewi-

Gruppe erstmals in Zahlen gefasst und

sogar um fünfzehn Prozent. Wichtigste

gen Wachstum ist definitiv zu Ende. Wir,

Brancheninsidern im Rahmen der dies-

Gründe dafür sind demografische Fak-

das heißt deutsche Unternehmen, müs-

jährigen Marken-Roadshow präsentiert.

toren (Bevölkerungszahl, Haushaltszahl,

sen uns zum ersten Mal seit den 50er

Gemäß GFK/Serviceplan hat sich der

Lebenswelten), sinkende Einkaufslust,

Jahren auf eine langfristig rückläufige

7-8|2012 CASH

Fotos: Fotolia.com, Spar, Pfeiffer

D

Marketing der GfK, mit einem weiteren as Ende des Mythos vom ewigen

ge Rezepte der Marketingpraxis, wie

gerade in einer wertorientierten Mar-

man diesen Veränderungen begegnen

kenführung aktuell die größte Chance,

will, nicht erkennbar; die häufigste Nen-

den unausweichlichen Mengenrückgang

nung mit 45 Prozent lautet: „Wir brau-

durch wertmäßiges Wachstum wettzu-

chen nicht zu reagieren“, was daraus

machen (s. Infobox). Dazu ist seinen

resultiert, dass fast 50 Prozent der Mar-

Ausführungen zufolge jedoch eine neue

ketingleiter mit keiner Veränderung des

qualitative Markenführung notwendig,

Konsumverhaltens rechnen.

die alle Ebenen des Marketings erfasst: Produktinnovation, Preispolitik, Kom-

Wertorientierte Markenführung gefragt

munikation und Budgetpolitik. Entscheidender Faktor ist dabei seiner Ansicht

Dabei läge laut Dr. Peter Haller, Grün-

nach die Demokratisierung der Marken-

der und Partner der Serviceplan Gruppe,

führung, denn die Mitbestimmung der

Mengen-Minus Das Mengen-Minus trifft bereits bis 2015 die Märkte – allerdings sehr unterschiedlich.

Deutschland FMCG

120

Deutschland Textil Österreich FMCG Österreich Textil

2015

2011

2010

nen, damit umzugehen“, so Twardawa.

2009

80

2008

Absatzentwicklung einstellen und ler-

2007

100

Die gleiche Entwicklung, tendenziell sogar noch etwas stärker ausgeprägt, er-

Quelle: GfK

wartet er auch für Österreich.

Einkaufs-Lust

Sozioökonomische Veränderungen unterschätzt

Die Einkaufsfrequenz bei FMCG sinkt in Österreich seit Jahren dramatisch, bedingt unter anderem durch sinkende Einkaufslust

Von vielen Marketingverantwortlichen wird die Veränderung der sozio-

100

ökonomischen Faktoren bislang nur

60

74,4

71,0

70,2

69,1

69,4

25,6

29

29,8

30,9

30,6

2010

Rahmen einer Befragung von 50 Mar-

2009

kannt, wie die Serviceplan Gruppe im

80

2008

mit dem Fokus auf Überalterung er-

2007

sehr lückenhaft und eindimensional

Einkaufen macht Spaß in Prozent

ketingdirektoren im Dezember 2011 und sachen für den gesellschaftlichen Wandel angesprochen, gaben 41 Prozent der Befragten zur Antwort: „Die Bevölke-

40 20

rung wird immer älter.“ Trends wie zunehmende Verstädterung, Bevölkerungsrückgang, Polarisierung Alt vs. Jung etc. werden hingegen nicht the-

Einkaufen ist lästig in Prozent

0 2011

im Jänner 2012 herausfand. Auf die Ur-

Quelle: GfK AT Consumer Scan

matisiert. Entsprechend sind eindeuti-



7-8|2012 CASH

31

Handel

GfK/Serviceplan Gruppe

Nachgefragt bei: Gerhard Drexel & Erich Schönleitner Kann man dem prognostizierten Mengen-Minus als Händler entgegensteuern oder ist das ein Problem, mit dem sich primär die Industrie auseinandersetzen muss? Dr. Gerhard Drexel, Spar: „GrundDr. Erich Schönleitner, Pfeiffer: „Das sätzlich betrachte ich jede PrognoEnde einfach linearer Mengenentse mit einer gesunden Portion Skepwicklungen ist uns seit Jahren besis. Unabhängig davon setzen wir kannt, nicht überraschend, und bei Spar schon seit längerer Zeit auf bereits knapp ein Jahrzehnt strateeine Doppelstrategie: Mengengisch als wertsteigerndes Wachstum wachstum überall dort, wo es Poin der Pfeiffer Unternehmensgruppe tenziale gibt, sowie signifikante verankert. In dem Zusammenhang haben wir u.a. in der KommunikatiWertsteigerung und Kundenbindung durch innovative Qualitätsmarken on mit der Industrie heuer auch wie z.B. Spar Premium, Spar Natur*pur, Spar Vital, Spar free from erstmals den Lieferanten-Award ausgelobt und strategische Zuoder – ganz aktuell – Spar Veggie.“ kunftsgespräche mit ausgewählten Industriepartnern begonnen. Verbraucher bei der Markenführung hat

schon Kaufverzicht geübt – und damit

Haller in der Praxis noch viel zu wenig

längst begonnen: 5,8 Millionen Men-

massiv Einfluss auf Umsatz und Einstel-

wahrgenommen. „Im Gegenteil, es

schen im Alter ab 14 Jahren sind laut

lung zu den betreffenden Marken ge-

herrscht eine große Unsicherheit. Wir

GfK heute in Österreich online. Davon

nommen.

müssen jedoch zur Kenntnis nehmen:

reden 77 Prozent in einem der Social-

Die Chancen, diese rapiden Verän-

Der Verbraucher will bei Marken, die

Webs aktiv mit. In Deutschland verfol-

derungen durch kontinuierliches pro-

ihm täglich begegnen und die seinen

gen sogar 50 Prozent die von ihnen be-

fessionelles Social-Web-Monitoring zu

Lebensstil beeinflussen, heute und in

vorzugten Marken (im Durchschnitt

erkennen und den Verbraucher mit sei-

Zukunft noch verstärkt aktiv mitreden.

zwölf an der Zahl) im Netz und äußern

nen Einstellungen und Erwartungen als

Reagieren wir darauf nicht, übernimmt

sich aktiv dazu. Bereits 35 Prozent haben

Teil der Markenführung zu verstehen

der Markt die Regie“, prophezeit der

aufgrund der Kommentare anderer User

und aktiv einzubeziehen, werden laut

Agenturmanager.

Wertorientierte Markenführung

Handlungsempfehlungen für die Praxis

•• Abschied von global definierten Zielgruppen nach Altersklassen und den theoretischen, exorbitanten Millionenreichweiten zugunsten einer expliziten Berücksichtigung von klar definierten, kaufbereiten Minderheiten. •• Entscheidung für eine Doppelstrategie aus Marketing und Kommunikation mit differenzierten Strategien bei jüngeren und älteren Verbrauchern. Bei älteren Verbrauchergruppen ist im Gegensatz zu jüngeren mit rückläufiger Markenloyalität zu rechnen sowie mit einer zunehmenden Bevorzugung des Diskonts. Bei den Jungen sollte das Marketing daher konsequent auf Wachstum zielen, bei den Alten auf Kundenbindung. •• Aktive Mitwirkung von sorgfältig ausgewählten, potenziellen Verbrauchern bei der Entwicklung neuer Produkte während des gesamten Entwicklungsprozesses (nicht erst am Ende durch Pre-Tests). •• Entwicklung und Dialog neuer Kampagnenansätze und -alternativen gemeinsam mit dem Verbraucher auf einer eigens dafür eingerichteten Online-Plattform in Form sogenannter Consumer-Labs. •• Touchpoint-Marketing: Konzipierung und Gewichtung des Medieneinsatzes nach Entscheidungsphasen Quelle: Serviceplan Gruppe/GfK

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Discount Der Discount verliert auch in Österreich bei Jüngeren an Attraktivität, während ihm Ältere zuwandern Jüngere Lebenswelten

Ältere Lebenswelten

12,1

13,2

10,7

9,4

22,7

23

24,4

24,7

34,6

33,3

38,4

37,9

30,7

30,5

26,5

27,9

2006

2011

2006

2011

100

80

60

40

20

0

Discounter

Hypermarkt

Supermarkt

Drogeriemärkte Quelle: GfK AT Consumer Scan

• NEUER MARKENAUFTRITT: SENSEO® setzt Maßstäbe durch sein neues Design • OPTIMIERTES SORTIMENT: Abdeckung aller Verbraucherbedürfnisse • KLARE SORTIMENTSSTRUKTUR: Verbesserte Orientierung für den Shopper

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LUNGO

M E H R I N F O S U N T E R W W W.S E N S E O. AT

KLASSIKER

MILCHSCHAUM

Handel

EU-Kosmetikverordnung

Wille zur Vereinfachung Ab 11. Juli 2013 gilt die neue EU-Kosmetikverordnung (EG) Nr. 1223/2009. Während die Regelung aus der Sicht der Hersteller klar und eindeutig ist, erhebt sich für die Händler hingegen noch so manche Frage, etwa, inwieweit und ab wann die Lieferanten verpflichtet sind, sie mit rechtlich vertriebsfähiger Ware zu beliefern.

heitsregelungen umfasst sind. „Lediglich im Fall von Eigenmarken tritt die volle Verantwortung auf den Handel über“, so Witt. Die Frage, wie mit nicht verordnungskonformer Ware zu verfahren ist, stellt sich aus seiner Sicht nicht, denn: „Nicht konforme Ware darf nach

Autor: Christian Pleschberger

dem 11. Juli 2013 nicht mehr vertrieben werden.“ Allerdings räumt auch er ein,

34

a die alte Richtlinie über kosmeti-

Hersteller in der Pflicht

Beständen, z.B. in den Verteilzentren der

sche Mittel (76/7687EWG) bereits

Während die Regelung aus der Sicht

mehrfach erheblich abgeändert worden

der Hersteller klar und eindeutig ist,

war und zudem teilweise unterschied-

erhebt sich für die Händler dagegen

liche nationale Bestimmungen bestan-

noch so manche Frage, beispielsweise,

den, wurde im Dezember 2009 die neue

inwieweit und ab wann die Lieferanten

Kosmetikverordnung 1223/2009 erlas-

verpflichtet sind, sie mit rechtlich ver-

Und was tut ein Händler, falls es im

sen. Sie zielt u.a. auf die Verbesserung

triebsfähiger Ware zu beliefern. Thomas

Zuge einer Überprüfung zu einer Bean-

des gesundheitlichen Verbraucherschut-

Witt, Geschäftsführer Beiersdorf Öster-

standung kommt, die eine Strafverfü-

zes auf der einen sowie des freien Wa-

reich, sieht in dem Zusammenhang in

gung nach sich zieht? Kann sich der

renverkehrs auf der anderen Seite ab.

erster Linie die Industrie in der Pflicht.

Händler in einem derartigen Fall gegen-

Die Verordnung ist seit 11. Jänner 2010

„Die Hersteller sind gefordert, dass die

über dem Lieferanten schad- und klag-

in Kraft, ihre Bestimmungen gelten aber

neue Kennzeichnung zeitgerecht reali-

los halten? „Faktisch wird der Handel

erst ab dem 11. Juli 2013. „Ab diesem

siert wird“, räumt Witt ein. Für den Han-

– wie er es auch bisher gemacht hat – im

Zeitpunkt ist die Verordnung dann ver-

del selbst ergeben sich aus der neuen

Zuge einer marktamtlichen Untersu-

bindlich für alle Mitgliedsstaaten gültig“,

Verordnung seiner Auffassung nach

chung gegenüber der Behörde die ver-

erklärt Dr. Amire Mahmood, Juristin im

keine neuen Verpflichtungen, die nicht

antwortliche Person gemäß der Verord-

Bundesminsterium für Gesundheit.

bereits jetzt schon von Produktsicher-

nung benennen – sprich: den Hersteller

7-8|2012 CASH

Händler, keine rechtliche Regelung in der Kosmetikverordnung gibt.

Händler bei Eigenmarken in der Verantwortung

Foto: Fotolia.com

D

dass es über das weitere Handling von

bzw. Importeur. Nur im Fall von Eigenmarken fällt die Verantwortung auf den Händler selbst zurück“, erklärt Witt. „Jedoch haben sich die Hersteller bereits intensiv mit der neuen Kosmetikverordnung und den neuen Vorkehrungen befasst, sodass die gelieferten Produkte inner-

Innovation, Inspiration und Impulse für den teuersten Platz am POS.

halb der vorgegebenen Frist sämtlichen Anforderungen der Verordnung entsprechen werden“, beruhigt er. Ähnlich argumentiert L’Oréal Österreich Director Corporate Communications und External Relations Dr. Alexandra Pifl. „Die Anforderungen, die sich aus der neuen Verordnung ergeben, sind seit etwa 2009 bekannt. Produkte werden seit damals entsprechend der Verantwortung der Hersteller angepasst und seit geraumer Zeit erfolgen keine Lieferungen an den Handel in nicht konformer Aufmachung“,



versichert sie.

EU-Kosmetikverordnung

DAS GANZE SEHEN, UM CHANCEN ZU ENTDECKEN.

Wesentliche Neuerungen

•• Klare Regelungen bei der Verantworlichkeit: Ab 11.07.2013 dürfen nur jene kosmetischen Mittel in Verkehr gebracht werden, die den Bestimmungen der Verordnung entsprechen und für die eine verantwortliche (natürliche oder juristische) Person in der EU benannt wurde. •• Produktnotifizierung: Wichtige Informationen über das Produkt (Kategorie, Name, Herkunftsland, evtl. vorhandene Nanomaterialien oder CMR-Stoffe etc.) müssen vor dem Inverkehrbringen an eine zentrale Produktinformationsdatei gemeldet werden. •• Bekanntgabe der Rahmenrezeptur: Die Information über die Rahmenrezeptur ist ausschließlich für die Giftinformationszentralen bestimmt, damit diese im Fall von Vergiftungen rasche und geeignete Maßnahmen zur Behandlung treffen können. •• Regelungen zu Nanomaterialien: Das Vorhandensein von Nanomaterialien muss im Rahmen der allgemeinen Notifizierungspflicht für kosmetische Mittel gesondert mitgeteilt werden (Art. 16). •• Einheitliche Kennzeichnung: Neu eingeführt wird das Symbol der Sanduhr, das jetzt als Alternative zu „mindestens haltbar bis ...“ verwendet werden kann sowie die EU-weite Verpflichtung der Angabe „Made in ...“ bei Produkten, die außerhalb der EU hergestellt wurden, wobei „Made in ...“ nicht in die nationalen Sprachen übersetzt werden muss. •• Werbeaussagen – Kriterienkatalog: Gemäß § 20 der Verordnung dürfen für kosmetische Mittel keine Texte, Bezeichnungen, Warenzeichen, Abbildungen und andere Zeichen verwendet werden, die über die Merkmale oder Funktion täuschen, die die Kosmetika nicht besitzen. Quelle: WKO, Taylor Wessing e|n|w|c Rechtsanwälte

Die Messe für Ihren Erfolg an der Kühltheke Was dürfen Sie von einer Messe erwarten, die fokussierter und kompakter ist als jemals zuvor? Nicht weniger als die besten Chancen für Ihre Produkte! Wir zeigen Ihnen gerne, wie das funktioniert. Fordern Sie noch heute Ihre Unterlagen an oder besuchen Sie uns auf www.intermopro.de, www.intercool.de und www.intermeat.de

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Handel

Young Business Factory

Den Sieg beim YBF-Workshop holten sich ex aequo die Gruppen fünf und acht. Dafür gab’s von Billa-Vertriebsdirektor Robert Nagele (Mitte) Geschenkskörbe von Billa Corso.

Auf der Suche nach neuen Vertriebsformaten „Gesättigte Märkte – was nun?“ lautete das Motto der letzten Young Business Factory (YBF). Dabei zeigten nicht nur Top-Referenten aus Handel und Markenartikelindustrie, wie sie mit dieser Problematik umgehen. Auch die Seminarteilnehmer erarbeiteten in den Workshopgruppen unterschiedlichste neue Vertriebs- und Autor: Stefan Pirker Absatzkanäle.

ist das 250 Quadratmeter große Geschäft mit 2.700 Artikeln in erster Linie auf Laufkundschaft ausgerichtet. Dementsprechend wurde der Laden so konzipiert, dass er beim Betreten sofort überblickt werden kann. Das Sortiment besteht aus einem hohen Anteil an „Ready to eat“-Artikeln, einer im Vergleich zu normalen Geschäften doppelt so ho-

L

36

hen Anzahl an Süßwaren sowie Getränearning by hearing, learning by doing

im Hotel Schloss Hernstein (NÖ) statt-

ken, fast zu Gänze im Kleingebinde.

und learning by networking – mit

fand, bot von all dem wahrlich jede

Huber bezeichnete „Food in the City“

diesen drei Attributen charakterisierte

Menge, garniert mit einer kräftigen Por-

als ein passendes Konzept für gesättig-

CASH-Chefredakteurin Silvia Meißl in

tion Spaß und Unterhaltung.

te Märkte, mit dem sich Umsatzpoten-

ihrer Moderation die Zielsetzung der

Von lehrreich-interessant bis unter-

zial, das sich im wahrsten Sinn des

Young Business Factory powered by Ver-

haltsam-amüsant reichte folglich auch

Wortes auf der Straße vor dem Geschäft

band der Regionalmedien Österreichs

der Bogen der Vorträge. So präsentierte

befindet, nutzen lässt.

(VRM). Dieses Seminar für den Manage-

etwa Mag. Alois Huber, Geschäftsführer

mentnachwuchs aus Handel und Mar-

der Spar-Zentrale St. Pölten, gemäß dem

kenartikelindustrie, das Ende Juni mitt-

Motto der Veranstaltung „Gesättigte

lerweile zum 13. Mal und heuer erstmals

Märkte – was nun? Die Suche nach neu-

Wie die Firmengruppe Kastner ver-

en Vertriebsformaten & Absatzkanälen“

sucht, sich als Multifachgroßhändler

das „Food in the City“-Konzept, das die

von den Mitbewerbern zu differenzieren,

Spar im Juli 2011 erstmals in der Wiener

beleuchtete Christof Kastner. Die eige-

Babenbergerstraße, am Beginn der Ma-

ne Kompetenz wird dabei mittels ver-

riahilferstraße, realisierte. Laut Huber

schiedener Submarken (AllesWein,

7-8|2012 CASH

MultifachgroSShändler mit mehreren Submarken

Geschirr&Co, BioGast etc.) unterstrichen. Diese Submarken sollen laut Christof Kastner sogar noch ausgebaut werden. In ihrer Gesamtheit will die Firmengruppe Kastner damit ein Leistungsversprechen abgeben, das andere nicht bieten können. Welche Wege der Differenzierung die Markenartikelindustrie geht, zeigten Dr. Alfred Schrott, Vorstand für Marketing & Verkauf bei Manner, sowie Dr. Wolfgang

Amüsante Zwischenfragen aus dem Publikum waren beim Live-Interview von CASH-Chefredakteurin Silvia Meißl mit Kelly Geschäftsführer Wolfgang Hötschl stets willkommen.

Hötschl, Geschäftsführer bei Kelly. Manner positioniert sich dabei als Alternative zu global agierenden, anonymen (Süßwaren) Großkonzernen. Im Bereich Waffeln sowie ausgewählte Zuckerwaren strebt man in Zentral- und Osteuropa die Marktführerschaft an, wobei im Export der Fokus auf jene Länder gelegt wird, in denen man einen bleibenden Fußabdruck hinterlassen kann. Um dies zu erreichen, führte man im Vorjahr z.B. erstmals eine 360-Grad-Promotion in den Ländern Deutschland, Tschechien, Slowenien und Ungarn durch.

Lebensmittel mit Unterhaltungsfaktor Bei Kelly ist man laut Geschäftsfüh-

Fotos: Johannes Brunnbauer

rer Wolfgang Hötschl dazu übergegan-

Beim Tischfußballturnier setzte sich im Finale die Gruppe vier (rechts) hachdünn mit 5:4 gegen die Gruppe sieben durch.

Maresi Geschäftsführer und Workshopgruppenleiter Otto Buchta (Mitte) mit seinen Jurykollegen (v. l. n. r.) Robert Nagele (Vertriebsdirektor, Billa), Sigrid Göttlich (Director Retailer Services, The Nielsen Company), Michael Blass (Geschäftsführer im Fachverband der Nahrungs- und Genussmittelindustrie) und Wolfgang Hötschl (Geschäftsführer, Kelly)

Handel

Young Business Factory

gen, Snacks nicht nur als Nahrungsmittel zu betrachten, sondern ihnen auch eine unterhaltende Funktion zu geben. Um den Konsumenten dabei stets etwas zu bieten, setzt man einerseits auf Line Extensions, andererseits aber auch auf echte Innovationen, die einen neuen Nutzen, einen neuen Verwendungsanlass sowie eine neue Wertschöpfungskette schaffen. Gruppe eins, bestehend aus Stefanie Antl (Almdudler), Cathryn Binder (Billa), Florian Dernoschnig (Wojnar’s), Michael Fritz (Kelly), Birgit Neuruhrer-Deimling (Bahlsen) und Eva Salvarani (CASH), entwickelte im Workshop das 24 Stunden lang geöffnete, Drive-in-Vertriebskonzept Tempo-Mart.

Workshopleiter Otto Buchta, Geschäftsführer von Maresi Austria, erklärte schließlich die Aufgabenstellung für die eigenständigen Gruppenarbeiten. In diesen mussten, entweder aus Sicht des Handels oder der Markenartikelindustrie, frei wählbar, neue Vertriebsformate und Absatzkanäle gefunden und anschließend in maximal fünf Minuten präsentiert werden. Alle acht Workshopgruppen entschieden sich dafür, neue Vertriebswege aus Sicht des Handels zu entwickeln, wobei eine deutliche Tendenz in Richtung Verknüpfung von Online- und stationärem Handel erkennbar war.

Shopping in der U-Bahn Den Sieg, jeweils mit dem höchst möglichen Juryvoting von 50 Punkten, Mit dem Shop & Cook-Konzept, bei dem gekaufte Lebensmittel gleich im Geschäft selbst zubereitet werden können, holte sich Gruppe 2 den zweiten Platz. Workshopleiter Otto Buchta überreicht dafür an Melanie Kollmann (Billa), Stefan Pirker (CASH), Katharina Rössl (NÖM), Matthias Traschl (Kastner) und Magdalena Wagner (Haubi’s) jeweils eine Ottakringer Bierrutsche.

holten sich ex aequo die Gruppen fünf und acht. Gruppe fünf konnte die Jury mit dem Konzept „Mei Billa-Kastl“ überzeugen. Dabei handelt es sich um einen „Billa-Schließfachshop“, bei dem zuvor bestellte Waren auch nach Ladenschluss bis 6.00 Uhr in der Früh aus Schließfächern abgeholt werden können. Ebenfalls wahre Begeisterungsströme seitens der Jury und somit 50 Punkte gab es für „YOU Shop – Der Shop kommt zu dir“ von der Gruppe acht. Dieses Konzept funktioniert einen Waggon der Wiener U-Bahn zu einem fahrenden Mini-Markt um, bei dem die Warenausgabe mittels Automat bewerkstelligt wird. Platz zwei holte sich die Gruppe zwei für das Konzept „Shop & Cook“. Ausgewählte LEH-Outlets erhalten dabei eine Küche integriert, in

Hier feilt Gruppe drei, bestehend aus Isabella Holzinger-Neulinger (Billa), Franz Lechner (Spar), Alexandra Obermoser (Henkel), Christian Pleschberger (CASH), Sabrina Reiter (Unilever) und Thomas Schmidt (Waldquelle), gerade an ihrem begehbaren Verkaufsautomaten namens „Box ’n Shop“.

38

7-8|2012 CASH

der man sich die gekauften Lebensmittel gleich zubereiten lassen kann bzw. in der man auch selbst den Kochlöffel schwingen darf. 



Manstein Verlag-GF Dagmar Lang: „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sich so viele Top-Manager als Mitwirkende bei der YBF zur Verfügung stellen. Ein herzliches Dankeschön dafür.“

Gruppe vier machte nicht nur im Workshop mit ihrem Drive-in Supermarkt „Driving Emma“ eine gute Figur, sondern holte sich auch den Sieg beim Tischfußballturnier. Matthias Bauer (Spar), Marc-Michael Grabler (Julius Meinl), Katharina Hofbauer (Kelly), Katharina Rameder (Billa) und Sabine Sperk (CASH) wurden dafür mit einer prall gefüllten NÖM-Kühltasche belohnt, überreicht von NÖM-Mitarbeiterin Katharina Rössl (1. Reihe, 1. v. r.).

Michael Blass, Fachverband der Nahrungs- und Genussmittelindustrie: „Die Lebensmittelindustrie muss sich selbst ein schlüssigeres Gesamtbild verpassen, um Skandalisierungsversuchen von außen besser vorbeugen zu können.“

Die intensive Arbeit hat sich für Gruppe fünf ausgezahlt. Errangen doch Karin Hasenhütl (CASH), Miriam Krickl (Unilever), Iris Litschauer (Kraft Foods), Ines Sordje (Rewe International), Markus Pois (Efko) und Anita Wimmer (Kelly) mit ihrem Schließfachshop „Mei Billa-Kastl“ den ersten Platz beim Workshop.

Alois Huber: „Food in the City ist ein maßgeschneidertes Konzept der Spar für ein neues Konsumverhalten.“

Lebensmittel werden online geordert und können anschließend bei in der Stadt abgestellten Anhängern selbstständig abgeholt werden. Dieses Konzept präsentierte Gruppe sechs, bestehend aus Jürgen Artmann (Haribo), Dieter Henrich (Verband der Regionalmedien Österreichs), Ivana Ivic (Radlberger), Alexander Neteschal (ZIP Warenhandel) und Susanne Sustersic (Julius Meinl).

WHAT‘s N.X.T?

www.n-x-t.at

Handel

Young Business Factory

Für ihre Workshoparbeit, den Pick-up Point, verpasste Gruppe sieben knapp einen Spitzenplatz. Doch beim Tipp-Spiel, bei dem das Ergebnis des Halbfinalmatches Spanien-Portugal bei der Fußball Euro 2012 richtig erraten werden musste, lag man am nächsten. Dafür sponserte Kelly-Geschäftsführer Wolfgang Hötschl mit Snacks gefüllte Sporttaschen, die Kristina Jovanovic (NÖM), Sabine Karl (Radlberger), Simon von Malottki (ZIP Warenhandel), Gerhard Pichl (Wojnar’s) und Birgit Schrödlein (Spar) mit nach Hause nehmen durften.

Dieter Henrich, Geschäftsführer vom Verband der Regionalmedien Österreichs, ist nicht nur langjähriger Sponsor der YBF, sondern auch bei jeder Auflage selbst persönlich mit dabei.

Im historischen Innenhof von Schloss Hernstein gebar Gruppe acht die futuristische Idee vom Mini-Markt in einem Waggon der Wiener U-Bahn. Das bedeutete Platz eins für Barbara Bernhard (Spar), Michael Edlbauer (Vöslauer), Michael Hild (Waldquelle), Oliver Ratschka (A.C. Nielsen) und Elisabeth Vogl (Bahlsen).

Christof Kastner: „Mit unserem Konzept als Multifachgroßhändler differenzieren wir uns von den Mitbewerbern.“

CASH bedankt sich bei den Sponsoren der Young Business Factory 2012 Almdudler, Bahlsen, Billa Corso, Brau Union, Campari, Coca-Cola, Haribo, Haubi’s, Kelly, Kotányi, Kraft Foods, Lenz Moser, Maresi, Mautner Markhof, Milford, Nestlé, NÖM, Ottakringer, Pago, Pfanner, Radlberger, SCA, Spar, Spitz, Verband der Regionalmedien Österreichs (VRM), VKF Renzel, Zielpunkt

40

7-8|2012 CASH

Alfred Schrott: „Manner ist als Alternative zu global agierenden, anonymen Großkonzernen positioniert.“

Coverstory

Ernährung heute

Essen, was wir wollen?

Das jüngste Symposium des forum.ernährung heute ging der Frage nach, ob Essen Privatsache oder Fremdbestimmung sei. Mit einer hochspannenden Conclusio: Es kommt immer auf den persönlichen Zugang zu Autor: Willy Zwerger Lebensmitteln an.

42

7-8|2012 CASH

D

Gesundheits-facts ie Liste der Referenten und Diskutanten hätte illustrer nicht sein kön-

nen. forum.ernährung heute-Präsident Dr. Peter Reinecke und seine wissenschaftliche Leiterin Mag. Marlies Gruber haben nämlich so ziemlich alles aufgeboten, was zum Thema Ernährung in irgend einer Weise Relevanz hatte – von Ernährungsspezialisten und Gesundheitswissenschaftlern über Philosophen und Schriftsteller bis hin zu Ökologen

Für Walter Wippersberg hat das Streben nach Gesundheit religiösen Charakter.

und Vollblut-Veganern. vor unangefochten an der Spitze der

beängstigende fakten

nicht übertragbaren Erkrankungen in

Wie sehr das Thema Ernährung in

Europa liegen, finden wir ab dem dritten

Zusammenhang mit Gesundheit in

Platz praktisch nur mehr ernährungsbe-

Überflusszeiten wie diesen unter den

dingte Verursacher: erhöhtes Choleste-

Nägeln brennt, verdeutlichen folgende

rin, zu geringer Obst- und Gemüse-Ver-

Facts ziemlich eindrucksvoll (siehe hie-

zehr, hohe Blutdruckwerte, Übergewicht

zu auch nebenstehender Kasten):

und Bewegungsmangel.

•• Die Zahl der übergewichtigen und

Selbstverständlich macht sich dar-

adipösen Menschen hat in den ver-

über auch die Politik ihre Gedanken. So

gangenen Jahrzehnten kontinuier-

hat Gesundheitsminister Alois Stöger

lich zugenommen, so auch in Ös-

Ende Mai dieses Jahres zehn Gesund-

terreich.

heitsziele präsentiert, mit der Absicht,

•• In Österreich sind zwei von fünf Er-

in den nächsten zwanzig Jahren die in

wachsenen sowie jedes fünfte Kind

Gesundheit verbrachten Lebensjahre

übergewichtig.

der Österreicher um zwei Jahre zu stei-

•• In Europa werden ernährungsbe-

gern. Zwei wichtige Maßnahmen dabei:

dingte Erkrankungen wie Herzkreis-

Ernährung mit qualitativ hochwertigen

lauferkrankungen, Diabetes und be-

Lebensmitteln soll für alle zugänglich

stimmte Krebsarten für die Haupt-

gemacht und Bewegung im Alltag ge-

krankheitslast (77 %) verantwortlich

fördert werden.

gemacht und stellen mit 86 Prozent die Haupttodesursachen dar.

Immer wieder stehen staatlich aufoktroyierte Maßnahmen zur „Zwangs-

Wenn man davon ausgeht, dass Ta-

beglückung“ des Volkes in Sachen ge-

bak- und Alkoholmissbrauch nach wie

sunder respektiver ungesunder Ernährung im Fokus kontraversieller Meinungen. Wie zum Beispiel die 2011 in Dänemark eingeführte Fettsteuer oder die Sondersteuer auf Süßes, Salziges und Fettes in Ungarn. Für die einen eine durchaus praktikable Lösung, für die anderen nicht nur perfekte Beispiele für

Fotos: Fotolia.com, forum.ernährung heute

Sinnlosigkeit, sondern auch ein viel zu tiefer Eingriff in die persönliche Entscheidungsfreiheit.

•• Jeder zweite Österreicher gibt an, schon einmal eine Diät gemacht zu haben. •• 47 Prozent essen jeden Tag bzw. mehrmals wöchentlich bewusst kaloriensparend. •• 38 Prozent der Österreicher geben an, dass sie mindestens einmal pro Woche Sport betreiben und liegen somit knapp unter dem EU-Schnitt von 40 Prozent. •• 29 Prozent sagen, dass sie nie Sport betreiben (EU: 39 %). •• 39 Prozent der Österreicher geben an, regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen. •• 75 Prozent fühlen sich gesundheitlich sehr oder eher gut – und das relativ konstant über die vergangenen Jahre. •• 85 Prozent machen sich zumindest manchmal Gedanken um ihre Gesundheit, 30 Prozent sogar oft bzw. sehr oft. •• 81 Prozent der besser situierten Österreicher beurteilen ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut, während dies nur 59 Prozent der Menschen mit sozio-ökonomisch niedrigerem Status so wahrnehmen. •• Die große Mehrheit der Österreicher sieht zumindest einen gewissen Zusammenhang zwischen Gesundheit und eigenem Verhalten – allerdings sinkt dieser Wert konstant. Sah 2010 noch mehr als ein Drittel einen deutlichen persönlichen Anteil an der Erhaltung der eigenen Gesundheit, war es 2011 nur mehr ein Viertel. •• Die Weltgesundheitsorganisation WHO definiert „Gesundheit“ als „einen Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur des Fehlens von Krankheit oder Gebrechen“.

religiöse auswirkungen

Petra Lehner sieht den größten Handlungsbedarf bei sozial schwachen Menschen.

Schriftsteller Walter Wippersberg,

schen selbst als auch seitens der Obrig-

einer der Referenten beim besagten Sym-

keiten. Er vergleicht den Gesundheits-

posium des forum.ernährung heute, geht

wahn mit der Religion und verweist

der Gesundheitswahn entschieden zu

darauf, dass Gesundheit in früheren

weit, und zwar sowohl seitens der Men-

Zeiten nicht wirklich wichtig war, sehr



7-8|2012 CASH

43

Coverstory

Ernährung heute

gen bis zum Herzinfarkt. Wobei der Patient ohnehin alles glauben muss, was der Arzt sagt.“ Somit stehe die Krankheit permanent im Mittelpunkt des Interesses und jede Gesundenuntersuchung habe ausschließlich den Sinn, irgendetwas zu finden. Wippersberg sieht auch in dem von der Politik unterstützten und geneMartina Kaller: „Essen hat auch wichtige soziale Komponenten, dient nicht nur der reinen Nahrungsaufnahme.“

rell vom Volk verfolgten Ziel, möglichst alt zu werden, überhaupt keinen Sinn. Man sollte vielmehr das Leben genießen,

Ursula Püringer findet es richtig und wichtig, dass die öffentliche Hand in die Ernährung jedes Einzelnen eingreift.“

es auskosten, solange es es wert ist“. Er persönlich halte es da mit den Juden:

produkten, was sich letztendlich auch

„Die wollen nämlich lebenssatt sterben.“

auf einen signifikanten Rückgang der

In diesem Zusammenhang interes-

Kindersterblichkeit sowie der durch Er-

sant ist, dass ohnehin nur zehn Prozent

nährung verursachten Krankheiten

der Krankheiten persönlich beeinfluß-

ausgewirkt hat. Auch die Vielzahl an

bar sind, 20 Prozent durch die Medizin,

ErnährungsberaterInnen sei eine posi-

jedoch 70 Prozent mehr oder weniger

tive Entwicklung, wobei der Staat durch

vom Schicksal abhängen.

seinen Einfluss auf geschützte Märkte, regionale Produkte, Schutzzölle und

massenware wird abgelehnt Einen nicht zu unterschätzenden

gen ebenfalls sehr viel beiträgt.

Aspekt brachte Kulturhistorikerin Mar-

Was die Verbraucher sehr wohl sehr

tina Kaller von der Universität Wien ein,

heftig ablehnen, ist die leider vielerorts

denn ihrer Meinung nach seien die wah-

festzustellende Tendenz zu Massenwa-

ren Ernährungsexperten nach wie vor

re und zu wertarmen Lebensmitteln mit

die älteren Frauen in unserer Gesell-

hohem Zucker- und Fettanteil. Kaller:

schaft, wobei sie Wippersberg insofern

„Was die Menschen wirklich wollen, ist

wohl jedoch die Vermeidung von Krank-

recht gab, als dass der gesundheitliche

Natürlichkeit, Einfachheit und Regiona-

heiten und das Abwenden von Schmer-

Aspekt beim Kochen für die Familie stets

lität. Wobei eines klar sein muss: Durch

zen. Wippersberg: „Das größte Gut un-

ein marginaler war. Kaller: „Es ging um

regionales Essen kann die Welt nicht

serer Vorfahren war die Freude am

weitaus größere Dimensionen als nur

gerettet werden.“

Leben.“

um Nahrungsaufnahme, es ging um

Klaus Kocks: „Jeder Mensch hat das Recht, sich falsch zu ernähren.“

44

Nahrungsmittelproduktionsförderun-

Wie sehr das heutige Streben nach

einen sozialen Beitrag für die Familie,

Gesundheit bereits religiöse Dimensio-

für die Gruppe. Essen fand immer ge-

nen bekommen hat, beweist der Spruch

meinsam statt, nie einzeln.“

fleischkonsum reduzieren Wie wir essen sollten, versuchten anschließend vier Experten mit unter-

„Ich habe gesündigt“, wenn man sich

Ein Umstand, der sich in den letzten

schiedlichen Zugängen zum Thema

einmal ein Stück Schokolade gegönnt

Jahren fast dramatisch geändert hat.

mittels Impuls-Statements vorzuschla-

hat. Wippersberg weiter: „Früher bauten

Denn immer mehr Single-Haushalte

gen. Die gesunde Variante versuchte

sie Kathedralen, heute bauen wir Klini-

sind nur ein sichtbares Zeichen der Ver-

Petra Lehner vom Gesundheitsministe-

ken, damals retteten sie ihre Seelen, wir

änderungen unserer gesellschaftlichen

rium schmackhaft zu machen. Ihre

retten heute unsere Figur.“ Und: „Der

Strukturen, ein zweites sichtbares Zei-

Stichworte: ausgewogen, vielfältig, lust-

Drang nach Extremsportarten ist doch

chen sind – daraus resultierend – einer-

voll, regelmäßig, schadstofffrei, natür-

nichts anderes als eine Form der Selbst-

seits immer mehr Singlepackungen in

lich und gesund. Sie sieht den größten

geisselung.“

den Supermärkten und der Trend zu

Handlungsbedarf bei den sozial schwa-

Was Wippersberg weiters anpran-

Convenience-Produkten respektive zu

chen Menschen.

gert, ist der unreflektierte Glaube an die

einer Zunahme des Außer-Haus-Ver-

Die hedonistische Variante bevor-

medizinische Wissenschaft und die aus-

zehrs. Es wird also immer weniger ge-

zugt hingegen Katharina Seiser von der

gelebte Rolle des Sünders als Patient

kocht in Österreichs Haushalten.

Plattform www.esskultur.at. Sie mag es

beim Arzt: „Die Untersuchung ist die

Was sich jedoch, so Kaller weiter,

gar nicht, wenn ihr – von wem auch

Beichte und die Buße sind die Verhal-

sehr wohl positiv entwickelt hat, ist die

immer – vorgeschrieben wird, was sie

tensmaßregelung mit Strafandrohun-

Lebensmittelsicherheit bei Industrie-

essen soll: „Mein Bauch geht niemanden

7-8|2012 CASH

das Vieh benötigt 80 Prozent der Fläche,

sondern auch die Hauptverursacher der

trägt jedoch nur 17 Prozent zur Ernäh-

stetig steigenden Gesundheitskosten.

rung bei.“ Daher sei er für eine explizi-

Daher findet sie es richtig und wichtig,

te Fleischsteuer, eine damit verbundene

dass die öffentliche Hand in die Ernäh-

Umstellung der Ernährung, einen Ver-

rung jedes Einzelnen eingreift, vor allem

zicht auf Flugzeuge, ein Reduzieren des

bei Kindern, Senioren und bei Großver-

Autofahrens und ein Wohnen wie im

brauchern wie Betriebskantinen usw.

Fass – klein und gut isoliert.

Kommunikationsberater

Klaus

In die gleiche Kerbe schlug auch Felix

Kocks von der CATO-Sozietät sieht die

Hnat von der Veganen Gesellschaft Ös-

Tatsache, dass viele Menschen das Ko-

terreichs, der die vegane Variante präfe-

chen verlernt haben als unmittelbare

riert. Er liege damit voll im Trend, betra-

Folge der Lebensmittel-Industrialisie-

etwas an.“ Ihre Philosophie ist eine pu-

ge doch der jährliche Mitgliederzuwachs

rung. Sein philosophischer Ansatz: „Je-

ristische, daher wirft sie der Lebensmit-

seines Vereins 30 Prozent und werde die

der Mensch hat das Recht, sich falsch

telindustrie die vielen Zusatzstoffe vor,

Produktpalette auch in den Supermärk-

zu ernähren. Daraus ergibt sich, dass

die diese in ihre Produkte einarbeitet,

ten kontinierlich größer. Sein größtes

eine Diskriminierung von Übergewich-

und der Landwirtschaft die oftmals

Anliegen: die Rechte der Tiere wahren

tigen ethisch nicht zu rechtfertigen ist.“

nicht artgerechte Tierhaltung. Und sie

und die unethische Art und Weise, wie

Auch er prangert jedwede staatlich ge-

fordert Kochen als Pflichtschulfach.

Tiere genutzt werden, abschaffen.

lenkte Einflüsse in Sachen Ernährung

Katharina Seiser: „Ich fordere Kochen als Pflichtschulfach.“

Ex-Greenpeace-Aktivist Wolfgang Pekny deckt die ökologische Sichtweise ab. Er erinnert einmal mehr daran, dass

an: „Der Staat will überall Einfluss neh-

lebensmittel-stickeralben Gesundheitsmedizinerin

men, so auch beim Essen.“ Um etwas mit

zynisch zu enden: „Diabetiker & Co

die Welt völlig aus dem Gleichgewicht

Schwerpunkt Ernährung Ursula Püringer

sollten gesellschaftlich viel mehr Anse-

geraten sei, dass ein Viertel der Bevöl-

weiß um die Problematik der richtigen

hen genießen, weil sie kürzer leben. Und

kerung drei Viertel der Welt braucht,

Ernährung: „Es geht um Lebensmittel-

Bio-Jünger sind genau das Gegenteil.“

dass wir derzeit bereits drei Planeten

preise und um Lebensmittelverfügbar-

Alles in allem ein spannender, kurz-

bräuchten, um alle Bedürfnisse zu be-

keit. Da gesunde Lebensmittel nicht für

weiliger und in vielerlei Hinsicht zum

friedigen und dass es globale Pflicht der

alle Gesellschaftsschichten zugänglich

Nachdenken anregender Tag, wobei eine

Habenden wäre, mit weniger Platz aus-

sind, sind Zivilisationskrankheiten wie

Idee direkt an die großen Handelsketten

zukommen und vor allem weniger

Diabetes, Adipositas und Bluthochdruck

gerichtet ist: Stickeralben zum Thema

Fleisch zu konsumieren. Pekny: „Denn

nicht nur die häufigsten Todesursachen,

Lebensmittel zu lancieren.



Nachgefragt: bei forum.ernährung heute-Präsident Dr. Peter Reinecke* CASH: Herr Reinecke, dem forum.ernährung heute gelingt es seit geraumer Zeit, spannende und durchaus kontroversielle Ansichten im Rahmen seiner Symposien zu präsentieren. Was ist die Idee dahinter? Peter Reinecke: Essen und Trinken sind elementare Bestandteile unseres Lebens, daraus resultieren Esskultur, Genuss und Lebensfreude. Uns geht es dabei um eine Versachlichung der Diskussion über Lebensstile. Der Hunger in der Welt einerseits und die Zivilisationskrankheiten andererseits sind stetige Begleiter unseres Alltags. Wie greifen Sie im Rahmen des Forums diese Themen auf? Wenn man davon ausgeht, dass die halbe Welt hungert und die andere Hälfte zu fett ist, ist das Spannungsfeld vorprogrammiert. Dazu kommt, dass die Gesundheit als Wert noch nie so wichtig war, wie sie heute ist. Daraus resultiert die Angst vor Nicht-Gesundheit, vor Täuschung und Betrug. Die Menschen haben daher ein gesteigertes Informationsbedürfnis, wollen alles wissen und

sind dabei sehr sensibel. Was zu zunehmender Verunsicherung führt. Ein Paradoxon oder eine logische Folge der zunehmenden Transparenz? Eher eine Frage der persönlichen Lebensphilosophie. Was für die einen in grundsätzliches Vertrauen in die Lebensmittel-Produzenten mündet, wird von den anderen als permanente Gefahr empfunden. Diese ständige Bedrohung – zurückzuführen auf unsere Urängste des Verhungerns und des Vergiftetwerdens – führt zu Misstrauen und Generalverdacht. Die logische Konsequenz daraus: eine starke Sehnsucht nach früher, wo alles ehrlicher und nicht industrialisiert war. Was uns automatisch zum Thema Lebensmittelsicherheit bringt. Exakt. Denn eines muss jedem klar sein – noch nie waren Lebensmittel so sicher wie heute. *Dr. Peter Reinecke war von 1994 bis 2009 Generaldirektor von Kraft Foods Österreich und kann auf umfassende Erfahrungen in Forschung, Management und Unternehmensberatung zurückgreifen.



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45

DES MONATS

CASH HIT

INDUSTRIE

Autor: Willy Zwerger

Grießkoch – le Snack Ganz viel früher, als wir vom CASH-Hit des Monats-Testteam noch allesamt sehr sehr jung waren, geschah es so ab und an, dass uns das Grießkoch übrig blieb und uns sozusagen unter der Hand im Schüsselchen vertrocknete. Später dann, wenn wir vom Spielen dreckig und hundemüde nach Hause kamen, entdeckten wir den eingetrockneten Rest und erfreuten uns aufs Neue ob des nunmehr völlig anders schmeckenden Nachschlags. Als dann die Jahre der Grießkochlosigkeit ins Land zogen und wir uns allesamt von völlig anderen Dingen ernährten, war es ausgerechnet ein befreundeter Großwildjäger, der uns an die guten, alten Grießbreizeiten erinnerte und uns von ganz besonderen Zwergen erzählte, die er auf auf Grießkochbasis im speziellen Verfahren getrocknet, als Zwerge geformt und in einen lustigen Zwergenbeutel verpackt, auf dass nicht nur die Kinder mit großer Freude nach ihnen griffen. Auch dem Großwildjäger wurde plötzlich warm ums Herz und er begann wie wir nostalgisch zu werden und den Geschmack unserer Kindheit wieder hochkommen. Und was uns allen zusätzlich große Freude bereitet, ist die Tatsache, dass es Schoko- und Vanillegeschmack gibt und es zum Knabbern genauso gut schmeckt wie in der Milch.

FFM-Fact Finding Mission Produktname: Himmeltau Grießzwerge Produktkategorie: Grießbrei zum Knabbern Inhalt: 30 g pro Packung Varianten: Schoko und Vanille Herstellermarke: Himmeltau Vertrieb: Maresi Austria GmbH Meytensgasse 27 1131 Wien

Tel. +43/1/53 189-0 [email protected] www.maresi.at Weitere Informationen: Ingrid Maximilian Marketing Manager Tel. +43/1/53 189-38 [email protected]

Fotos: Maresi, [email protected]

seinen Safaris kennenlernen durfte. Wurden diese doch

INDUSTRIE

Zitat des Monats

Österreichische Markenwert Studie 2012

Red Bull weiter klar in Front

Österreichs wertvollste Marke ist auch heuer wieder mit deutlichem Abstand Red Bull. Dabei konnte der Markenwert nochmals um 3,9 Prozent zulegen und befindet sich laut Österreichischer Markenwert Studie 2012 nun bei 13,929 Mrd. Euro. „Mit zwölf Prozent Umsatzzuwachs, resultierend aus 4,6 Mrd. verkauften Dosen, dem zweiten Formel-1-Weltmeistertitel in Folge, verbunden mit weltweitem Medienecho und hohen Werbewertzuwächsen, sowie dem österreichi-

„Verkaufsgespräche sind wie Fußballspiele mit der deutschen Nationalmannschaft. Sie sind erst vorbei, wenn die Mannschaft im Bus sitzt.“ Ing. Christian Reitterer, MBA, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Pro Management Quadrat

schen Bundesliga-Meistertitel bleibt das Salzburger Markenunternehmen weiter auf der Überholspur. Perfekt inszenierte internationale Eigen-Events und der Ausbau innovativer Medienprodukte demonstrieren unverändert das große Potenzial“, kommentiert Dr. Gerhard Hrebicek, Herausgeber der eurobrand2012 Markenwertstudie den Spitzenplatz von Red Bull. Generell fällt bei den Ergebnissen der heurigen Österreichischen Markenwertstudie auf, dass Markenunternehmen im Industriesegment ein Wachstum von 9,4 Prozent erzielen konnten, während vor allem die Top Finanzdienstleistungsmarken wie Raiffeisen und Erste Bank massive Markenwertverluste hinnehmen mussten. Diese Markenwertverluste haben sogar dazu geführt, dass sich die Markenwerte der Top 10 Austro-Brand Corporations im Vergleich zu 2011 um 3,1 Prozent auf 32,7 Mrd. Euro verringert haben. Die negative Entwicklung der Finanzdienstleister herausgerechnet, wäre man auf ein Plus von 3,8 Prozent gekommen. Die Österreichische Markenwert Studie – eurobrand Austria 2012 wurde heuer bereits zum neunten Mal durchgeführt und ermittelte aus dem News & Trend-

Expressfinder 6 Aktuell 12 Handel 47 Industrie-News 52 Interview Thumser 54 Sonnentor 56 D.E Master Blenders 1753 58 Essie 60 Schlumberger 62 Brot & Backwaren 68 Alles für die Schule 72 Tiernahrung 76 Wäschepflege

Ranking der „Top 500 umsatzstärksten Unternehmen Österreichs“ vom Juni 2012 jene heimischen

Die Top 10 Brand Corporations Fotos: Red Bull, [email protected], Fotolia.com

Markenwert in Mio. Euro 1. Red Bull

13.929

2. Swarovksi Gruppe

3.674

3. Telekom Austria Group A1

2.292

4. Novomatic Group of Companies

2.285

5. Raiffeisen Bankengruppe

2.276

6. Casinos Austria Gruppe

2.171

7. Spar Österreich Gruppe

2.072

8. ÖBB Gruppe

1.520

9. Erste Bank Gruppe

1.323

10. OMV

1.209 Quelle: Österreichische Markenwert Studie 2012

Unternehmensmarken, die sich zu mehr als 45 Prozent in österreichischem Eigentum befinden. Die Analyse wurde anhand von 180 österreichischen Markenunternehmen in 16 Branchensegmenten im Rahmen der eurobrand2012 Studie durchgeführt.

80 Trends 82 Zu guter Letzt



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INDUSTRIE | NEWS

Product Line Über das Tochterunternehmen convivo GmbH bietet Lekkerland in Österreich inzwischen rund 20 Artikel in den Warenbereichen Getränke, Süßwaren und Snacks an. Neu seit Mitte Juni im Sortiment ist der Energy-Drink Take Off Tropic Mix in der leuchtend goldgelben 0,33-Liter-Dose mit dem Geschmack von Orange, Maracuja, Mango und weißer Traube.

Friedrich Kaiser

Historische Neupositionierung Die Marke Kaiser hat im Wirtschaftsjahr 2011 einen Inlandsumsatz mit hauseigenen Marken in Höhe von 3,1 Mio. Euro umgesetzt und liegt damit im österreichischen LEH und DFH konstant unter den Top 3 der Halsund Hustenbonbonhersteller. Kaiser-Marketingleiterin Katja Marschner erklärt: „Dennoch haben wir in den letzten Jahren nicht in dem Ausmaß neue Konsumenten dazu gewinnen können, wie wir uns das gewünscht hätten. Die neue Markenstrategie wird unsere Tradition, unseren Elan und unsere Innovationsfreude sichtbar und neu erlebbar machen.“ Und mit dieser neuen Markenstrategie will das Unternehmen seine Marke und

Neu im Sortiment der IMS Höllinger GmbH gibt es jetzt das koffeinfreie Bio Cola in der 250 Milliliter Dose sowie Bio Cranberry SprizzFruchtsoda in der 500-MilliliterPET-Flasche.

das Sortiment moderat verjüngen. Dabei setzt man auf die Positionierung als Bonbonmeister Kaiser, der die Stärken des Zuckerlherstellers – aus der Natur gewonnene Zutaten, beste Qualität sowie stetige Neuentwicklung und Verbesserung der Rezepturen – gekonnt auf den Punkt bringt. Im Süßwarenregal heben sich die Kaiser Bonbons durch die neue, weiße und teilweise transparente Verpackung vom Wettbewerb ab; der gewohnte Farbcode definiert jede Sorte aber weiterhin. Auch das Logo wurde sanft modernisiert und die drei Tannen als Qualitätssiegel noch stärker darin verankert. Nach einer Sortimentsstraffung gibt es nun insgesamt 20 Geschmacksrichtungen, neu neben den Klassikern Bimenthol, Brust Caramellen und Waldhonig Salbei sind Honig Spitzwegerich, Schwarzer Holunder und Brust Caramellen zuckerfrei mit Ismomalt und der Süße aus Stevia.

NÖM

Nach Expansion nun Restrukturierung Das Jahr 2011 bescherte der NÖM laut Angaben des Wirtschaftsblatts einen Verlust von 7,3 Mio. Euro, nachdem 2010 noch ein Gewinn von

Die Klassik-Range von Yo wird im August um die Sorte Multivitamin erweitert. Die Kombination der Multifrucht-Sorten Trauben, Birnen, Marillen, Äpfel sowie die Südfrüchte Orangen und Ananas verleihen dem Sirup einen Hauch Exotic und bringen wertvolle Vitamine sowie Folsäure mit sich, verspricht Hersteller Eckes-Granini.

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7,4 Mio. verbucht wurde. Zu einem großen Verlustbrocken mutierte dabei die 2009 eröffnete Molkerei im britischen Telford nahe Birmingham, für die man nun einen Partner sucht. Von den Plänen, eine weitere Molkerei in der Ukraine zu eröffnen, hat man sich vorerst einmal gänzlich verabschiedet. Im Zuge eines bereits im Vorjahr eingeleitetem Restrukturierungsprogramm mussten rund 100 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Die Restrukturierung in Österreich ist nun aber abgeschlossen, heißt es dazu vom NÖM-Mehrheitseigentümer Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien.

Fotos: convivo/Lekkerland, IMS Höllinger, Almdudler, Eckes-Granini, Kaiser

Ab sofort sind die neuen und kultigen Almdulder Werbemittel auch im Onlineshop (www.almdudler.com/shop) erhältlich. Neben den beliebten Trachtenpärchenliegen und Sitzsäcken warten dort u.a. auch Almdulder Liegetücher, die kultigen Almdudler Trachtenshirts für Madln und Buam u.v.a.m. auf die Fans.

Zuegg-Group

Sattes Wachstum im Vorjahr Die Zuegg-Gruppe blickt auf ein wachstumsgetriebenes Jahr 2011 zurück, sowohl im B2B wie auch im B2C-Bereich. Das Geschäft mit den Marken Zuegg und Zuegg Skipper, für das im Jahr 2010 eine Niederlassung in Graz, geführt von Sales-Manager Christian Izzo, gegründet wurde, wuchs um 10,5 Prozent auf einen Umsatz von rund 120 Millionen Euro. Damit erzielt diese Division 56,7 Prozent des Gesamtumsatzes von rund 210 Millionen Euro des in vierter Generation von Präsident Oswald Zuegg geführten Konzerns. Das B2B-Geschäft, in dem Spezialprodukte wie z.B. Säfte und Fruchtzubereitungen für die Weiterverarbeitung etwa im Molkerei- und Backwarenbereich in fünf Produktionsstandorten (Deutschland, Italien, Russland) hergestellt werden, legte umsatzmäßig um 17 Prozent auf 92 Millionen Euro

Oswald Zuegg (2. v. r.), hier mit italienischen Bauern auf einer Testplantage in Süditalien: „Wir wollen nicht nur unser Geschäft, sondern auch die Region weiterentwickeln.“

Fotos: CASH-Archiv, Julius Meinl, Iglo Österreich

zu. Am Standort Zörbig in Deutschland ist die Produktion von Konfitüren und Brotaufstrichen sowie von Fruchtsirupen

Qualität „vom Bauern bis zum Tisch“ und die Innovations-

konzentriert. Die erfreuliche Konzernentwicklung (Hauptsitz:

freudigkeit basiert: In Österreich wurden zuletzt die Frucht-

Verona) führt Oswald Zuegg auf das gelebte Motto „Passion

aufstriche Zitrone und Williams Birne gelauncht. Nun hofft

for fruit, love for life“ der 523 Mitarbeiter umfassenden

man, auch mit diesen Sorten an die steigende Beliebtheit

Belegschaft zurück, auf dem das Bekenntnis zu höchster

der Marke Zuegg anzuknüpfen.

Julius Meinl Kaffee

Iglo

Grund zum Feiern

Permira verkauft nun doch nicht

Sein 150-jähriges Jubiläum hat Julius Meinl Kaffee mit einem

Knalleffekt um die Ver-

eigens dafür designten und temporär aufgebauten Kaffeehaus

kaufsgerüchte von

namens „Meinl’s Café 150“ mitten am Wiener Graben gefeiert.

Iglo/Bird’s Eye durch

Auf über 375 Quadratmetern auf zwei Ebenen inklusive Ter-

den Finanzinvestor

rasse mit Blick auf den Kohlmarkt und den Graben gab es

Permira. Dieser blies

insgesamt 150 Sitzplätz und einen Lounge-Bereich. Darüber

nämlich die Verkaufs-

hinaus boten die in-

pläne für seine Tief-

tegrierte Bühne im

kühlkost-Sparte, die er

Erdgeschoß und die

2006 übernommen

Außenbühne in Form

hatte, kurzerhand ab

einer Riesen-Espres-

und teilte weiters mit,

somaschine Platz für

dass man auch die ge-

Live Acts und weitere

plante Ausschüttung

Programmpunkte. Im

einer Superdividende von einer halben Milliarde Euro nicht

Jubiläumsjahr avan-

mehr weiterverfolge. Offizieller Grund: Die Kosten für die Divi-

ciert das österreichi-

dende wären Permira als Schulden aufgehalst worden, heißt es.

sche Traditionsunter-

Permira hatte zuvor das Gebot der Investoren Blackstone und

nehmen außerdem

BC Partners, die für Iglo kolportierte 2,5 Milliarden Euro zah-

mit der Übernahme

len wollten, als zu niedrig abgelehnt. Permira wollte angeblich

des Unternehmens

2,8 Milliarden Euro. Ziemlich wahrscheinlich ist nun ein Bör-

Kavaimpex mit Sitz in

segang in einigen Jahren. Bis dahin gilt Business as usual. Für

Boljum, Istrien, zur

Iglo Österreich Geschäftsführer Dr. Rainer Herrmann defini-

Nummer 1 im Gastro-

tiv kein Problem. Er meint: „Permira hat sich über fünfeinhalb

nomie-Sektor (HoRe-

Jahre als ausgezeichneter Geschäftspartner erwiesen und

Ca) in Kroatien.

gute Investitionen getätigt.“

Iglo Österreich Geschäftsführer Rainer Herrmann



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INDUSTRIE | NEWS

Product Line Für die unterschiedlichen Beschwerdegrade bei schmerzempfindlichen Zähnen hat die Sensodyne-Forschung drei Bürstenvarianten entwickelt (Sensitive, Mittel und Mikro Aktiv). Die Sensodyne Mikro Aktiv-Zahnbürste, deren Borsten sich zur Spitze hin verjüngen, eignet sich vor allem für die schonende Reinigung der Zähne und des Zahnfleischrandes bei besonders stark schmerzempfindlichen Zähnen.

Starzinger

Gutes Beispiel für Nachhaltigkeit Im Mai gastierten Vertreter der österreichischen Getränkewirtschaft bei Starzinger in Frankenmarkt, um gemeinsam Weiterentwicklungen der Branche hinsichtlich ökologischer Nachhaltigkeit zu diskutieren. Die Unternehmensgruppe selbst ist ein gutes Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften. So etwa investiert Starzinger laufend Geschäftsführerin Ludmilla Starzinger begrüßt die Teilnehmer der Nachhaltigkeitsagenda.

in hochmoderne Anlagen, etwa zur Ermöglichung eines intelligenten Abwasserma-

nagements, zur Energiereduktion und -rückgewinnung sowie zur Lärmreduktion. Darüber hinaus unterhält Starzinger ein eigenes Wasserkraftwerk für die Stromversorgung der Brauerei Bräu am Berg, als Haupteigentümer am Biomassekraftwerk Frankenmarkt ist auch für die Wärmeversorgung der Dosenanlagen gesorgt. Au-

Von Juli bis Dezember laden die Promotionsticker mit Gewinncodes auf den Feh 15er- und 30er-Packungen dazu ein, Reisestopps für den Feh Luxuszug zu sammeln. Neben einer Reise mit dem Venice Simplon-Orient-Express nach Paris und London gibt es für alle Reisefans auch 15 hochwertige Leder-Reisetaschen und 100 StädteReiseführer zu gewinnen.

ßerdem bleibt Starzinger Verfechter der Glas-Mehrwegware – jeder vierte Liter Mineralwasser wird heute noch im Glasgebinde ausgeliefert. Große Bedeutung hat für Starzinger darüber hinaus auch intelligentes und flexibles Transportmanagement (s. CASH 6/2012, S. 56 f).

Bongrain

Aufwärtstrend hält an 2011 hatte Bongrain erstmals den zweiten Platz im österreichischen Käse-Gesamtmarkt im LEH hinter Schärdinger erklommen. Mit einem zweistelligen wertmäßigen Umsatzplus im ersten Halbjahr 2012 hält dieser Aufwärtstrend nun weiter an. Verantwortlich dafür sind vor allem die vier strategischen Marken Bresso, Brunch, Fol Epi und St. Albray, die man in Österreich auch mit TV-Werbung unterstützt. Brunch hat man etwa wieder auf Wachstumskurs gebracht, indem man sein Image stärkte, aber auch mehr kommunizierte, dass man Brunch nicht nur zum Streichen, sondern auch zum Kochen verwenden kann. Ein weiterer Wachstumstreiber im insgesamt 150 Artikel umfassenden Sortiment von Bongrain Österreich sind Neuprodukte. Rund 50 Prozent von ihnen sind speziell auf die hiesigen Konsumen-

Die neue Pflegeserie Nivea Aqua Effect mit der innovativem Hydra IQ Technologie sorgt für eine optimale Feuchtigkeitsbalance der Haut, versichert Hersteller Beiersdorf. Sämtliche Tagescremen enthalten LSF 15. Die Formulierungen sind zudem genau auf die Ansprüche der jeweiligen Hauttypen abgestimmt.

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tenbedürfnisse zugeschnitten, wie z. B. die im März 2012 gelaunchte Bresso-Sorte Wildkräuter Rosmarin und Thymian. Oder mit dem im April 2012 herausgebrachten Fol Epi Hauchfein würzig zielt man vor allem auf den in Westösterreich stark verbreiteten Geschmack in Richtung Bergkäse ab. Bongrain legt hierzulande aber auch ein starkes Augenmerk auf die Käsetheken und bietet Produkte (z.B. St. Albray) an, die es im SB-Regal so nicht gibt.

Fotos: GlaxoSmithKline, SCA, Wella, Beiersdorf, Starzinger, Bongrain

Mit vier neuen Stylingprodukten im Rahmen seiner Pro Series Range (Frizz Control Schaumfestiger, Frizz Control Haarspray, Heat & Shine 2-Phasen-Spray sowie Repair & Style Styling Fluid) bringt Wella ab Juli frischen Wind in den Einzelhandel.

Unilever

Innovatives Vorschubsystem Die

Traditionsmarke

Knorr hat für den Einzelhandel ein spezielles System für das Suppenregal entwickelt. Das sogenannte Vorschubsystem sorgt dafür, dass die Produkte immer an die Vorderseite des Regals geschoben werden und somit eine permanente Frontpräsentation der Knorr Produkte gewährleistet werden kann. Das klappbare Vorschubsystem ist direkt auf den Regalböden des Suppenregals befestigt. Die Knorr Produkte, die in Sammelpackungen (Trays) gebündelt sind, werden direkt auf den Schienen des Vorschubsystems aufgesetzt. Durch eine einfache Federtechnik erkennt die Mechanik, wenn eine Packung aus dem Tray genommen wird. Die nachfolgenden Packungen werden anschließend automatisch nach vorne geschoben. Somit können die Packungen nicht mehr umfallen und sind für den Konsumenten immer an der Vorderseite des Regals sichtbar. Das gesamte Suppenregal wirkt dadurch gut sortiert und aufgeräumt, zugleich minimiert sich der Aufwand der Mitarbeiter bei der Regalpflege. Das vor einem Jahr gestartete Projekt wird bereits in 700 Märkten in Österreich erfolgreich umgesetzt.

Haribo

Seit 90 Jahren in aller Munde Die berühmten Fruchtgummibären von Haribo feiern

technik-news Sato, international führender Lieferant von Strichcodedruck- und Etikettierungssystemen sowie EPC/RFIDLösungen, stellt dem Lebensmittelmarkt mit dem Etikettendrucker TH2 eine Drucklösung zur Verfügung, mit der Anwender die Anforderungen der neuen europäischen Vorschriften zur Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln erfüllen können. Aufgrund der neuen Vorschriften müssen die Lebensmittelhersteller Verbraucher über die Herkunft von Frischfleisch sowie Obst und Gemüse und über das Vorhandensein von Allergenen wie Eiern, Erdnüssen, Nüssen, Milch oder von Gluten, das in Weizen, Roggen, Gerste und Hafer enthalten ist, informieren. Das Etikett muss auch Angaben dazu enthalten, ob ein Produkt schon einmal eingefroren war. Außerdem ist eine Mindestschriftgröße zu verwenden, die das Lesen der Etiketten vereinfachen soll.

heuer ihren 90. Geburtstag. Firmengründer Hans Riegel sen. ließ sich im Jahr 1922 von Tanzbären, wie sie damals noch als Attraktion auf Jahrmärkten und bei Schaustellern zu sehen waren, inspirieren und kreierte im Jahr 1922 in Bonn einen „Tanzbären“ aus Fruchtgummi. In den 30er Jahren wurde das Sortiment dann mit dem Teddybär als Naschversion des beliebten Stoffbä-

Damit die Nutzung des GS1 Systems noch einfacher wird, hat GS1 Austria alle GS1 Standards und GS1 Services in einem Paket zusammengefasst. Mit dem sogenannten „GS1 Connect Leistungspaket“ stehen nun alle notwendigen Komponenten für einen erfolgreichen Einsatz von GS1 mit einem Vertrag zur Verfügung.

ren erweitert und der Haribo Goldbär erblickte schließlich als Nachfolger des Fotos: Sato, Container Centralen, Haribo, Unilever

Tanzbären 1960 das Licht der Welt. Erst in Blechdosen und als lose Ware angeboten, begannen die Goldbären ihren Siegeszug und waren ab Anfang der 60er Jahre erstmalig in Zellophan-Beuteln erhältlich. Im Jahr 1989 präsentierten sich die Goldbären sowohl in der Farbe – sie wurden wegen der Verwendung von Auszügen aus natürlichen Früchten und Pflanzen blasser – als auch bei der Verpackung neu. Diese zierte damals zum ersten Mal der gelbe Goldbär mit roter Schleife, mit dem man einen weiteren Schritt in Richtung unverwechselbares Markenprodukt setzte. Seit dem Jahr 2007 sind die Goldbären durch die zusätzliche Geschmacksrichtung Apfel noch vielfältiger. Für Vielfalt im Sortiment sorgen des Weiteren die Haribo Saft-Goldbären mit 22 Prozent Fruchtsaft.

Container Centralen (CC), der europäische Marktführer im Bereich Topfpflanzenlogistik, verlegt die Tätigkeiten des Hauptsitzes von Odense in Dänemark nach Hoofddorp in den Niederlanden. Der Umzug ist Teil der Strategie des Unternehmens, sich stärker am Kundenbedarf auszurichten.



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INDUSTRIE

Günter Thumser/Henkel CEE

Die Pionierphase ist vorüber Exzellente Flugverbindungen, ein gutes Ausbildungs- und ein leistungsfreundliches Steuersystem sind die Assets eines Headquarter-Standorts. Henkel-General Mag. Günter Thumser warnt davor, sie für Wien zu verspielen.

anderen Standorten verbindet. Das ist für ein Headquarter einfach unverzichtbar. Natürlich spielt auch die historische Nähe eine Rolle, die einem hilft, wenn man ein Unternehmen gestaltet oder mit Kunden Kontakt hat.

Interview: Dagmar Lang

Wie viele internationale Konzerne haben denn in Wien ihr Headquarter? Gesprochen wird immer von zweihundert. Wenn ich Ihre Frage eng definiere,

um die Frage, was machen wir für die

dann sind es 30 oder 40.

nächsten zwanzig, dreißig Jahre, um diesen Standort attraktiv zu erhalten.

Wo liegen die Zukunftschancen? Wo könnten Headquarters nach Wien abwandern?

Günter Thumser: Ich bin sehr stolz da-

Was wären da Ihre Vorstellungen? Was sollte man tun?

Da gibt es ja zwei Wachstumsperspek-

rauf, dass der Kongress in Wien statt-

Man sollte die Infrastruktur weiter aus-

tiven: Zum einen könnte man Head-

findet, weil Wien aufgrund seiner geo-

bauen. Stichwort Flugverbindungen: Das

quarters für das größere Europa neu

politischen Lage und seiner historischen

war einmal ein großes Asset und ist im

definieren. Und es könnten von woan-

Beziehungen zum Umfeld hervorragend

Augenblick wirklich gefährdet.

ders her welche transferiert werden, was ich für weniger wahrscheinlich

der etwas tun muss, um als Headquar-

Sie meinen eine stabile, wirtschaftlich intakte Austrian Airlines?

ter-Standort attraktiv zu sein. Wir sind

Ja, eine, die den Hub Wien mit den wich-

nehmen größer werden, mehrere Länder

jetzt ohnehin an einer Schwelle, wo die

tigen osteuropäischen, aber auch mit

abdecken und so ein Headquarter ent-

geeignet ist und weil Wien immer wie-

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Pionierphase vorüber ist. Jetzt geht es

7-8|2012 CASH

halte. Es wird eher so sein, dass Unter-

Foto: Johannes Brunnbauer

CASH: Im Oktober findet der erste europäische Headquarter-Kongress in Wien statt. Sie werden dort referieren, was ist Ihre persönliche Erwartungshaltung?

„Wien hat zwei große Assets: steht. Die Frage ist, schaffe ich Synergien in der Logistik, in der Produktion und in vielen Verwaltungseinheiten – so wie bei Henkel. Wien ist geografischer Mittelpunkt und gleichzeitig ein historischmentalitätsmäßiger Meltingpot. Das macht unseren Standort so stark.

Was war für Henkel der Keyfaktor, Wien zum Headquarter zu machen?

Gut ausgebildete Mitarbeiter und Kostenvorteile, denn die Stadt ist wirklich günstiger als Prag und Budapest.“

ausgebildete Mitarbeiter und Kostenvorteile, denn die Stadt ist wirklich günstiger als Prag und Budapest. Im Top-Level sind auch die Gehälter in diesen Ländern höher als in Österreich, weil es

Das ist in mehreren Phasen geschehen.

dort viel weniger Top-

Wir feiern ja heuer 25 Jahre Henkel in

optimistisch. Sorgen mache ich mir nur

Manager gibt. Hingegen in der Adminis-

Zentral- und Osteuropa und 85 Jahre

um Griechenland. Ich glaube an die hun-

tration ist Osteuropa signifikant günsti-

Henkel in Wien. Und irgendwie kann

dertprozentige Notwendigkeit einer

ger. Daher glaube ich, die große

man diese beiden Jubiläen nicht tren-

gemeinsamen Währung in einem so

Konkurrenz sind Städte wie Genf und

nen, weil sie einen Weg aufzeigen. Es

zersplitterten Europa. Im wirtschaftli-

Zürich – und aus heutiger Sicht so merk-

gibt so etwas wie eine Verwurzelung

chen ist es eben noch immer einfacher

würdig anmutende Standorte wie Dubai.

und die Nähe zu den Nachbarländern.

als im politischen Leben, sich auf einen

Außerdem war Deutschland zu diesem

Nenner zu einigen. Wirklich aufwärts

Welche Meilensteile sollte die Politik dazu setzen?

Zeitpunkt sehr stark mit der Wiederver-

wird es aber erst wieder gehen, wenn

Die Besteuerung der Gehälter und das

einigung beschäftigt, was für uns ein

es klare Rahmenbedingungen gibt, in-

schulische Ausbildungsniveau sind die

Window of Opportunity war, das wir

nerhalb derer sich die Volkswirtschaften

Achillesferse. Wenn Henkel aus Hun-

über viele Jahre genutzt haben. Später

bewegen dürfen. Wenn die Sanktionen

derten von Bewerbungen für sechs tech-

bekamen wir auch die Verantwortung

immer wieder aufgeschoben und abge-

nische Lehrstellen gerade mal drei fin-

für sehr große Länder, weil man erkannt

schwächt werden, dann wird sich die

det, weil die Qualifikation so katastrophal

hatte, dass die Nähe auch in der Führung

momentane Situation noch mindestens

ist, dann sagt das alles. Wenn das Schul-

eine Rolle spielt.

zwei Jahre hinziehen.

system nicht modernisiert und entrüm-

Die Nähe zum Markt sollte in Zukunft eine noch größere Rolle spielen?

pelt wird und endlich die Individuen

Da bin ich mir ganz sicher. Je mehr Glo-

Was sollte die österreichische Politik tun, um den Standort für Headquarters attraktiver zu gestalten?

balisierung, desto mehr wollen die Kon-

Es war schon mal ein wichtiges Signal,

auch bei den höher Gebildeten. Und

sumenten Produkte aus ihrer Region.

die Gruppenbesteuerung nicht abzu-

unser Steuersystem ist leistungsfeind-

Da sind wir mit unseren großen öster-

schaffen. Darüber hinaus würde ich mir

lich. Die Nettoeinkommen in Osteuropa

reichischen Marken gut dabei: mit Glem,

mehr Flexibilisierung bei der Gestaltung

sind signifikant höher als bei uns. Wir

mit Silan, mit Bluestar – allesamt Markt-

der Arbeitsverträge wünschen. Viele

beginnen viel zu spät bei der Besteue-

führer in ihrer Kategorie.

einengende Bestimmungen widerspre-

rung und setzen dann zu hoch an. Eine

Wie hat sich die Unternehmenskultur am Standort durch die HeadquarterFunktion verändert?

chen sowohl den Intentionen der Wirt-

Gesellschaft, in der die Hälfte de facto

schaft als auch jenen der Mitarbeiter,

nichts zu den Steuereinnahmen bei-

wenn ich etwa an Arbeitszeitbeschrän-

trägt, kann langfristig nicht überleben.

Sie hat sich unglaublich verändert. Das

kungen oder Schutzbestimmungen für

beginnt schon bei der Sprache. Es gibt

Ältere und für Lehrlinge denke.

Und diese beiden Punkte könnten Ihrer Meinung nach die Rolle Wiens als Headquarterstandort doch gefährden?

gefördert werden, anstatt alle über einen Kamm zu scheren, sehe ich das Problem

Das sehe ich ganz sicher so. Wenn Sie

spricht. Also findet das Meeting in Eng-

Welche Rolle spielt denn die Attraktivität der Stadt Wien für die Standortwahl?

lisch statt. Wir haben hier am Standort

Wien ist schon eine sehr begehrte Stadt.

Manager in Bratislava Henkel kostet,

Mitarbeiter aus 43 Nationen für 32 Län-

Wir spüren das jede Woche, wenn wir

was er netto verdient und wenn Sie die

der. Daraus ergibt sich eine internatio-

Mitarbeitern kurzfristig einen Aufent-

gleiche Rechnung für Österreich aufma-

nale Grundhaltung, ohne dass man die

halt in Wien für ein intensives Projekt

chen, dann ist der Handlungsbedarf

Wurzeln verleugnet.

anbieten, da denkt keiner lange nach.

wirklich hoch.

kaum ein Meeting, bei dem nicht ein Mitarbeiter dabei ist, der nicht Deutsch

Wenn wir jetzt mal einen Blick in die Zukunft werfen, so etwa bis 2020, 2025 – wo sitzt denn die größte Konkurrenz zu Wien?

mal gegenüberstellen, was ein General



Sie sitzen mitten in Europa und hören auch jeden Tag, dass der Euro zerbrechen könnte. Wie beurteilen Sie das Risiko und wie groß wäre die Katastrophe wirklich?

Danke für das Gespräch.

Jedenfalls nicht mehr in Prag oder Buda-

statt. Genauere Informationen darüber

Ich persönlich bin für den Euro sehr

pest. Da hat Wien zwei große Assets: gut

finden Sie auf Seite 8 dieser Ausgabe.

Der 1. Europäische Headquarters-Kongress findet am 4. und 5. Oktober 2012 in Wien



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53

INDUSTRIE

Sonnentor

beitgeber in der Region. „Wir werden in das neue Bio-Gasthaus eine Million Euro investieren und dadurch sechs neue Arbeitsplätze schaffen. Das ist, wie wir wachsen wollen“, so Gutmann weiter. Entstehen wird das Gasthaus dort, wo sich jetzt noch ein alter „Stadl“ befindet: direkt am Ortseingang von Sprögnitz. Baubeginn ist für Herbst 2012, die Eröffnung mit großem Kräuterfest für August 2013 geplant.

kräuterwirt gesucht „In unserem Bio-Gasthaus bieten wir ein biologisches, regionales KräuterGenuss-Erlebnis mit einem großen vegetarischen Angebot“, verkündet Gutmann Firmengründer Johannes Gutmann freut sich auf das erste Sonnentor Bio-Gasthaus in Sprögnitz.

das

Konzept

des

neuen

Genusstempels. Derzeit ist man bei Sonnentor noch auf der Suche nach einem Kräuterwirt, der das Bio-Gasthaus führen soll: „Wir suchen ein begeiste-

Da wächst ein Bio-Gasthaus Anfang des Sommers präsentierte das Bio-Vorzeigeunternehmen Sonnentor einer Handvoll Journalisten und Gästen die Pläne für das neue Bio-Gasthaus, das am Ortseingang von Sprögnitz im Waldviertel entstehen soll. CASH war zum genussvollen Lokalaugenschein vor Ort.

rungsfähiges Genusstalent mit Affinität zum Thema Kräuter. Unser Kräuterwirt bringt viele innovative und kreative Genuss-Ideen mit, die viele Besucher des Waldviertels begeistern werden.“ Noch bis Ende des Jahres können sich Interessenten bei Sonnentor bewerben, zurzeit gibt es zwei Bewerber.

auf der sonnenseite Weitere Neuigkeiten sind einerseits der Sonnentor Image-Film „auf der Sonnenseite“, für den der Filmemacher Peter Felzmann ein Jahr lang mit den Bauern in Kontakt war, ihre Erlebnisse aufgesaugt hat, um sie dann in seinem

Autorin: SABINE SPERK

Film über Werte, Tradition und Verantwortung wiederzugeben. Außerdem soll

54

Firmenzentrale hat gezeigt, dass hier

für Jung und Alt kombiniert werden:

wir wieder“, erklärte Firmengründer

wirklich noch Teepackungen per Hand

Direkt nebenan wird das „Bio-Bengel-

Johannes Gutmann einer auserlesenen

befüllt werden – nur so kann garantiert

chen-Kräuterdorf“ angesiedelt und ein

Anzahl von Journalisten sowie hochka-

werden, dass bei den Kräutertees eine

„Liebeshügel“ – auf dem eine manns-

rätigen Gästen der regionalen Politik

Blume aus dem runden Sichtfenster der

hohe Venus-Statue steht – mit einem

und befreundeter Unternehmen aus

Verpackung ragt und dass genügend

angrenzenden „Mach-mit-Kräuterfeld“

dem Waldviertel bei der Präsentation

Arbeitsplätze für die Menschen in der

laden zum Selber-Anpflanzen und Ern-

der Pläne für das neue Bio-Gasthaus.

Umgebung verfügbar sind. Durch die

ten ein. Mitte Mai 2012 ist man von der

Die wichtigsten Gäste waren ihm aller-

Zusammenarbeit mit 150 Bio-Bauern,

Dorf- und Stadterneuerung zum „ersten

dings seine jahrelangen Wegbegleiter:

die eine Gesamtanbaufläche von 500

offiziellen Kräuterdorf“ im Waldviertel

die heimischen Bauern, die ihn seit sei-

Hektar nachhaltig bewirtschaften, und

ernannt worden – „wir rechnen dieses

nem Start vor 24 Jahren mit ihrer Arbeit

170 Mitarbeitern am Standort Sprögnitz

Jahr mit rund 35.000 Besuchern“, zeigt

unterstützen. Ein Rundgang durch die

ist Sonnentor einer der wichtigsten Ar-

sich Gutmann stolz.

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Foto: Sonnentor

A

das Bio-Gasthaus mit einer Erlebniswelt lles, was wir verdienen, investieren

Im Blickpunkt | PID

Die gläserne Stadt Wiens Stadtregierung öffnete im Mai letzten Jahres ihr Archiv und stellt seither Schritt für Schritt ihre gesammelten Daten – übersichtlich aufbereitet – ins Netz. Und zwar zur freien Verwendung und völlig kostenlos.

W

Schwerpunkt liegt in dieser Phase auf stadtplanerischen Daten und dem Flächenwidmungs- und Bebauungsplan. Auch Inhalte aus den Bereichen Verkehr, Kultur, Umwelt und Bevölkerung werden angeboten. Im Bereich Stadtentwicklung wurde unter anderem der Datensatz "Flächenwidmungs- und Bebauungsplan" im WMTS-Format freigeschalten. Darin sind die grafischen

as bedeutet Open Government Data? Open Government

Inhalte aller gültigen Flächenwidmungs- und Bebauungs-

Data (OGD) bezeichnet die Idee, dass von der Verwaltung

pläne für Wien (sogenannte Plandokumente) zusammenge-

gesammelte, öffentliche Daten frei zugänglich gemacht wer-

fasst.

den. Diese Daten sollen der Bevölkerung in maschinenlesba-

Von den derzeit insgesamt 38 Statistikpaketen, die für

rer Form zur Verfügung gestellt werden, sodass diese auto-

OGD von der Landesstatistik Wien zur Verfügung gestellt

matisiert verarbeitet werden können. Offene Standards bei

werden, wurden für die jetzt laufende sechste OGD-Phase 31

Schnittstellen und Software ermöglichen mehr Transparenz,

Statistikpakete neu strukturiert, konzeptionell harmonisiert

Partizipation und Kollaboration.

und inhaltlich aktualisiert. Insgesamt wurden elf neue Sta-

Neben den technischen Schnittstellen muss seitens der Verwaltung ein rechtlicher Rahmen geschaffen werden. Bei-

tistikpakete veröffentlicht, wobei vier bereits veröffentlichte Datensätze deaktiviert wurden.

spiele für diese öffentlichen Daten sind etwa Geo-Daten, Verkehrsdaten, Umweltdaten, Budgetdaten oder statistische

Infos auch auf www.data.wien.at/neuigkeiten/wege/phase6.html

Daten. Personenbezogene Daten werden dabei keine veröffentlicht. Allen Anwendungen gemeinsam ist, dass sie Daten verwenden, die von der Stadt Wien bereitgestellt werden,

NEWSLETTER

Die Anwendungen sind ein deutliches Zeichen der starken und kreativen Entwicklungscommunity in Wien.

Neue Daten zur Stadtplanung und Statistik Im Open Government Data-Katalog der Stadt Wien wurden am 29. Juni 2012 rund 30 neue Datensätze freigeschalten. Der

Neuer Informationskanal Ab sofort können sich an OGD-Wien Interessierte für einen Newsletter anmelden. Der Newsletter wird etwa ein- bis zwei Mal im Monat über Neuerungen im Open Government Data der Stadt Wien informieren.

Advertorial

ansonsten aber ohne Zutun der Stadt Wien entwickelt wurden.

INDUSTRIE

Sara Lee Coffee & Tea Germany GmbH/D.E Master Blenders 1753

Alles neu

B

56

eim weltweit aktiven amerikani-

schäft bekannt gegeben wurden. Im Juni

schen Konsumgüterkonzern Sara

des heurigen Jahres ging der Spin-Off

Lee ging es in den vergangenen Jahren

nun über die Bühne und das bisherige

heiß her. Denn schon im Jahr 2005 hat

Kaffee- und Teegeschäft rund um die

das Unternehmen beschlossen, sich neu

Marken Douwe Egberts, Senseo, L’OR Es-

aufzustellen und sich kontinuierlich

pressO, Marcilla, Pilão, Moccona, Pickwick

von einigen Geschäftsfeldern verab-

und Hornimans wird nun in Europa, Bra-

schiedet. So wurde die Sparte Körper-

silien, Australien und Thailand unter dem

pflege im Jahr 2010 an die Unilever ab-

Namen D.E Master Blenders 1753 geführt.

gegeben, die Marke Ambi Pur im dritten

Da die endgültige Umfirmierung aller-

Quartal des gleichen Jahres von Procter

dings erst im ersten Quartal 2013 abge-

& Gamble sowie das Insektizidgeschäft

schlossen sein wird, bleibt der Firmen-

2011 von S.C. Johnson übernommen.

name Sara Lee Coffee & Tea Germany

2011 war aber auch das Jahr, in dem

GmbH bis dahin allerdings noch aufrecht.

erstmals die Pläne zur Aufspaltung der

Die verbleibende, nordamerikanische

Sara Lee Corporation in zwei eigenstän-

Fleischwaren-Sparte ist künftig unter der

dige, börsennotierte Unternehmen mit

Bezeichnung Hillshire

dem Fokus auf Heißgetränke bzw. das

Brands Company am

nordamerikanische Fleischwarenge-

Markt vertreten.

7-8|2012 CASH

D.E Master Blenders 1753 – Facts •• Geschäftsführung: Michiel Herkemij (Chief Executive Officer and Executive Director) •• Umsatz 2011: 2,6 Mrd. Euro •• Weltweit Nummer-3-Kaffeeanbieter •• Marken: Douwe Egberts, Senseo, L’OR EspressO, Marcilla, Pilão, Moccona, Pickwick und Hornimans •• Mitarbeiter: rund 7.500 weltweit •• Firmensitz: Amsterdam •• Web: www.demasterblenders1753.com

Fotos: Sara Lee Coffee & Tea Germany, Johannes Brunnbauer

Nach turbulenten Zeiten und der Teilung der Sara Lee Corporation in zwei eigenständige „pure-play“ Unternehmen, wird der Geschäftsbereich Coffee & Tea künftig unter dem Namen D.E Master Blenders 1753 von Amsterdam aus geführt. In Österreich ist man weiterhin mit den Marken natreen sowie Senseo vertreten. Letztere präsentiert sich nach einem umfassenden Relaunch ab August Autorin: Michaela Schellner 2012 komplett neu.

Beziehung neu entflammen

Wettbewerb noch stärker

In Österreich liegt der Fokus im Be-

speziellen Farbgebung vonein-

zu differenzieren und ein

ander abgrenzen, sondern auch

reich Kaffee und Tee weiterhin auf den

starkes Fundament für zu-

durch zielgruppenspezifische

Marken natreen und Senseo. Letztere

künftiges Wachstum zu schaffen.“

wurde im Jahr 2002 in Deutschland gelauncht und ist seit 2005 auch auf dem

Displays, eigene Preisstellung und spezielle Kampagnen. Mit „Senseo Lungo“

Verbraucherwünsche erfüllen

eröffnet man des Weiteren ein neues

österreichischen Markt präsent. Ge-

In diesem Sinne wurden das Logo

Premium-Segment in der Kategorie der

meinsam mit Philips sorgte Senseo da-

und das Verpackungsdesign zugunsten

Kaffeepads und hat für einen espresso-

mals mit dem innovativen, convenien-

von Klarheit und dem Spiel mit Farben

ähnlichen Geschmack in eine neue Tech-

ten

eine

komplett neu gestaltet. Besonders gro-

nologie investiert.

Revolution am Kaffeemarkt und setzte

ßen Wert gelegt hat man außerdem auf

laut eigenen Angaben bisher 35 Milliar-

eine strukturierte Produktinformation

den Pads und 33 Millionen Maschinen

mit neuem Geschmacksnavigator, der

Mit all diesen Neuerungen will das

ab. Um dem Markt neue Impulse zu

Aufschluss über den Charakter des je-

Unternehmen den Konsumenten einer-

geben, wurde Senseo einem Designre-

weiligen Kaffees gibt. Darüber hinaus

seits die Vielfalt des Kaffees näher brin-

launch unterzogen und gleichzeitig eine

kam es auch zu einer Neustrukturierung

gen und Senseo als eines der führenden

neue Premium-Range entwickelt. Franz

des Sortiments, das sich nun noch bes-

Einzelportionssysteme wieder stärker

Kronhuber, Österreich-Verkaufsleiter

ser an den Bedürfnissen der Verbraucher

in deren Bewusstsein rücken. Kronhu-

Sara Lee Coffee & Tea Germany GmbH,

orientiert. Künftig können diese zwi-

ber: „Wir wollen mit D.E Master Blenders

erklärt: „Mit Senseo ist es wie mit einem

schen den Segmenten „Senseo Klassi-

1753 vom weltweit drittgrößten zum

Partner, der selbstverständlich gewor-

ker“ (Classic, Decaf, Strong, Extra Strong,

zweitgrößten Kaffeeunternehmen wer-

den ist. Den man zwar einmal gewählt

Guten Morgen, Mild und neu Extra Mild),

den. Mit unserem Relaunch bei Senseo

hat, weil er großartig und aufregend war,

„Senseo Milchschaum“ (Cappuccino,

und vielen spannenden Innovationen

der heute jedoch zum Alltag gehört. Un-

Cappuccino Choco, Café Latte und neu

sowohl sortiments- als auch maschi-

sere Aufgabe ist es deshalb, den Zauber

Cappuccino Caramel) und „Senseo Lun-

nenseitig in der Pipeline haben wir die

in der Beziehung zwischen Konsument

go“ (Tradizionale, Delicato, Forte) wäh-

Weichen für eine erfolgreiche Zukunft

und Marke neu zu entflammen, sich im

len, die sich nicht nur aufgrund der

jedenfalls gestellt.“

Kaffeepadsystem

für

Ambitionierte Ziele



Nachgefragt bei: Franz Kronhuber,

Verkaufsleiter Österreich Sara Lee Coffee & Tea Germany GmbH CASH: Herr Kronhuber, das bisherige Kaffee- und Teegeschäft der Sara Lee Corporation wird künftig unter dem Namen D.E Master Blenders 1753 geführt. Wie kam es zu diesem Namen und was erwartet man sich von diesem Schritt? Franz Kronhuber: Douwe Egberts steht seit dem Jahr 1753 für Kaffee höchster Qualität und zählt mittlerweile zu den meistverkauften Marken in Europa. Als einer der weltweit größten Kaffeeröster gilt das niederländische Unternehmen nicht nur als Experte für traditionelle Kaffeespezialitäten, sondern auch als Trendsetter für moderne Kaffeekonzepte. Der neue Name ist ein dynamischer Ausdruck der neuen Positionierung des Unternehmens, die die Brücke zwischen traditionellen Werten und bahnbrechenden Innovationen schlagen will. Als „pure-play“ Company, die sich voll auf das Kaffee- und Tee-Geschäft konzentriert, ist das Unternehmen davon überzeugt, seine Innovationen so noch besser umsetzen zu können und dadurch wettbewerbsfähiger zu sein. Welche Auswirkungen hat die neue Konzernstruktur auf die Geschäfte in Österreich und welche Pläne verfolgt D.E Master Blenders 1753 denn generell?

Im Grunde genommen wird sich nur der Name des Konzerns ändern. Wir werden in Österreich nach wie vor mit unseren Marken Senseo und natreen präsent sein, für deren Vertrieb ich hierzulande weiterhin verantwortlich bin. Das Marketing wird zentral von Deutschland aus gesteuert. Unser Ziel ist es, das weltweit zweitgrößte Kaffeeunternehmen zu werden. Dabei basiert unsere Wachstumsstrategie auf organischem Wachstum, Mehrwertangeboten, Innovation und Expansion auf allen Kontinenten. Welche Innovationen sind denn konkret geplant? Aktuell haben wir Senseo einem Relaunch unterzogen, um die Führungsposition der Marke zu unterstreichen und uns auch optisch noch deutlicher vom Wettbewerb abzugrenzen. Zudem wurde das Sortiment neu in die Bereiche „Klassiker“, „Milchschaum“ und „Lungo“ strukturiert, um den Verbrauchern im Sinne der Convenience – für die Kaffeepads naturgemäß stehen – die Orientierung im Regal zu erleichtern. Mit „Senseo Lungo“ eröffnen wir darüber hinaus ein neues Premium-Segment in der Kategorie der Kaffeepads. Bei der innovativen Range sorgt ein feinerer Mahlgrad und extra viel Kaffee pro Pad für einen espressoähnlichen Geschmack.



7-8|2012 CASH

57

INDUSTRIE

L’Oréal/essie

Nagellack mit Personality

Vor gut 1,5 Jahren hat L’Oréal die amerikanische Kult-Nagellackmarke „essie“ gekauft, die nach Erfolgen in Kosmetiksalons und Parfümerien nun auch ihren Siegeszug im heimischen Drogeriefachhandel startet. Autorin: Michaela Schellner

58

s sind diese kleinen Dinge, die die Besonderheit der Marke essie aus-

Von „sugar daddy“ bis „jamaica me crazy“

sönlichkeit der einzelnen Farbe unterstreichen und Nagellackfans beim

machen“, schwärmt die dynamische

So besticht das Sortiment im Han-

Aussuchen ein Lächeln ins Gesicht

Unternehmerin Essie Weingarten über

del mit elf Nagelpflegeprodukten und

zaubern. Um darüber hinaus auch mit

ihr Lebenswerk. Denn für die professi-

70 Must-have-Farbnuancen. Letztere

den weltweiten Farbtrends Schritt zu

onelle Nagelexpertin ist essie seit dem

werden von Essie Weingarten, die sich

halten, werden während des Jahres vier

Gründungsjahr 1981 weit mehr als nur

wegen ihrer Liebe zu Farben selbst als

weitere exklusive Farbkollektionen

eine Marke oder ein Nagellack. Deshalb

„colorholic“ bezeichnet, sorgfältig be-

lanciert.

engagiert sie sich für eine einmalige

nannt. Denn Namen wie „sugar daddy“,

Nuancenvielfalt und unvergessliche

„ballet slippers“, „bachelorette bash“

Namen – eben Farben mit echter Per-

oder „jamaica me crazy“ sollen das

Neben der beeindruckenden Farb-

sönlichkeit.

fantasiereiche Wesen sowie die Per-

auswahl überzeugt essie aber auch mit

7-8|2012 CASH

Qualität und Pflege im Fokus

Fotos: L’Oréal

E

S’BESCHTE ECK VOM KÄS. Qualität, wie Weingarten

S’Beschte

betont: „Wir setzen Maßstäbe und sind ein Vorbild für andere. Ich habe Jahre damit verbracht, eine Formel auszuarbeiten, die sieben bis zehn Tage hält,

Essie Weingarten, essie-Gründerin

ohne abzusplittern. Ge-

was aus Emmentaler und Gouda werden kann

nauso wichtig waren mir

NEU

die perfekte Bürste, die das Auftragen vereinfacht

! mit Gouda

und der perfekten Flakon, der ein Verwenden des Nagellacks bis zum letzten Tropfen ermöglicht.“ Da nicht alle Nägel gleich sind und die Farbe nur auf perfekten Nägeln optimal zur Geltung kommt, darf laut Weingarten aber auch die individuelle Pflege nicht auf

Sascha Jakovljevic, Vertriebsdirektor Consumer Products Division L’Oréal Österreich

der Strecke bleiben. Deshalb hat die Beautyexpertin viel Zeit in die Entwicklung einer Nagelpflege investiert, die auf jede Frau und jeden Nageltyp – von „trocken & brüchig“, „weich & schwach“ oder „gesund & normal“ – abgestimmt ist.

Leidenschaft begeistert Mit ihrer großen Leidenschaft begeistert die Nagelexpertin also Frauen rund um den Globus mittlerweile seit 30 Jahren, denn die essie-Produkte sind in 101 Ländern weltweit und in mehr als 250.000 Salons, Spas und Beauty-Destinationen erhältlich. Groß war die Begeisterung auch beim Kosmetikhersteller L’Oréal, der die Kultmarke vor rund 1,5 Jahren gekauft hat. Sascha Jakovljevic, Vertriebsdirektor der Consumer Products Division L’Oréal Österreich, erklärt: „essie punktet durch unglaubliche Farbvielfalt, absolutes Trendgespür und eine herausragende Qualität der Formeln.“ Um all diese Benefits allen heimischen Nagellackfans zur Verfügung stellen zu können, hat L’Oréal vor Kurzem den österreichweiten Roll-out der mit einem Verkaufspreis von ca. 9,90 Euro pro Lack im Premium-Preissegment angesiedelten Marke gestartet. Mittlerweile sind die Produkte flächendeckend im österreichischen Drogeriefachhandel sowie in ausgewählten Parfümerie Filialen erhältlich, was bei den Verbrauchern sehr gut ankommt. Jakovljevic: „Die ersten Abverkaufszahlen sind mehr als vielversprechend und zeigen, dass wir mit essie nicht nur stark zur Belebung des Nagellackmarktes beitragen, sondern auch den gesamten Markt der Dekorativen Kosmetik in Österreich ankurbeln und für zusätzliche Umsätze im Handel sorgen.“



• Der Marktführer* in neuer Schale • Beschter Geschmack mit Österreichs beliebtesten Käsesorten * Quelle: AC Nielsen Segment Becher (MAT W20.2012)

TV-Kampagne ab September 2012 9,4 Mio. Werbekontakte

INDUSTRIE

Unternehmensgruppe Schlumberger

V.l.n.r.: Vorstand Produktion und Logistik Herbert Jagersberger, Vorstandsvorsitzender Eduard Kranebitter und Vorstand Finanzen, IT und Beteiligungen Wolfgang Spiller

Wachstum kraft Kompetenz Die Unternehmensgruppe Schlumberger konnte den Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr stabil auf Vorjahresniveau halten. Im wichtigen Kernmarkt Österreich verbesserte sich das Ergebnis um 11,6 Prozent. Mit dem Erwerb der Kräuterspirituosenmarke Leibwächter setzt das Unternehmen die Strategie der Konzentration auf seine geschäftlichen Kernkompe­tenzen Autor: Christian Pleschberger zielstrebig fort.

ten Investitionen in die Werbung sowie in Maßnahmen im Verkaufs- und Marketingbereich, die eine verbesserte Marktbearbeitung in den kommenden Jahren gewährleisten sollen. Darüber hinaus konnte auch die Vermögens- und Kapitalstruktur verbessert werden: Die Eigenmittel zum Bilanzstichtag 31. März 2012 betrugen 50,5 Millionen Euro nach 49 Millionen Euro im Geschäftsjahr

60

blieb mit 4,3 Millionen Euro ebenfalls

mittelquote von 37,2 Prozent (Vorjahr:

gruppe nach 218,9 Millionen Euro

leicht hinter dem des Vorjahres zurück

34,5 %). „Schlumberger verfügt damit

Umsatz im Geschäftsjahr 2010/2011 im

(s. Tabelle). Die Gründe für den leichten

weiterhin über eine solide Eigenmittel-

Vorjahr einen Umsatz von 218,8 Millio-

Rückgang liegen laut Vorstandsvorsit-

ausstattung“, so Wolfgang Spiller, Vor-

nen Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT)

zenden Eduard Kranebitter in verstärk-

stand Finanzen, IT und Beteiligungen.

7-8|2012 CASH

Fotos: Schlumberger

I

2010/2011, das entspricht einer Eigennsgesamt erzielte die Unternehmens-

Starke Eigen-, Gruppenund Prinzipalmarken Eckpfeiler der aus Sicht der Unternehmensleitung zufriedenstellenden Entwicklung waren im vergangenen Jahr u.a. erfolgreiche Produktneueinführungen wie Schlumberger Rosé Secco oder Hochriegl frizzante acht, die das Wachstums der genannten Marken anschoben. So etwa wuchs die Marke Schlumberger wertmäßig um 13 Prozent. Noch stärker fiel das Wachstum bei Hochriegl aus – die Marke legte wertmäßig um 25 Prozent zu. Doch auch Gruppenmarken wie Asbach, Xuxu oder Wodka Grasovka und

Insgesamt konnte ein Umsatzplus bei den eigenen Marken von rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt werden.

bedeutende Prinzipalmarken wie Stolichnaya entwickelten sich erfreulich. Ebenso trug der erweiterte Alkoholfrei-

Gesteigerte Ertragskraft im Visier

mensgruppe soll künftig u.a. aber auch die Kräuterspirituosenmarke Leibwäch-

Bereich einschließlich der internationa-

Die Aussichten für das laufende

ter sorgen. Mit 1. Jänner 2013 gehen

len Premium-Wassermarken Evian, Vol-

Wirtschaftsjahr insgesamt bewertet

nämlich die weltweiten Markenrechte

vic und Badoit mit einem Umsatzwachs-

Vorstandsvorsitzender Eduard Kranbit-

an dem Label von der Friedrich Schwar-

tum von 35 Prozent zur positiven Ent-

ter nicht zuletzt aufgrund der prognos-

ze GmbH & Co. KG und der Westenhorst

wicklung bei.

tizierten sinkenden bzw. stagnierenden

GmbH & Co KG im Zuge eines klassi-

Wirtschaftsleistung in mehre-

schen Asset-Deals auf Schlumberger

ren europäischen Ländern als

über. Über den Kaufpreis wurde Still-

verhalten positiv. Auf dem

schweigen vereinbart. Leibwächter ist

Heimmarkt sieht er den

in der Vergangenheit im österreichi-

Wachstumsplafond bei

schen Lebensmittelhandel kontinuier-

im Ausland weiter steigender Be-

Sekt hingegen noch lange

lich jeweils um rund drei bis vier Prozent

liebtheit. Der Exportanteil hat sich

nicht erreicht. Eine Verdop-

jährlich gewachsen und war zuletzt

in den letzten Jahren verdoppelt und

pelung des Gesamtmarktes

rund vier Millionen Euro Umsatz schwer.

liegt derzeit bei rund 36 Prozent, d.h.

ist seiner Einschätzung

Mit dem Erwerb von Leibwächter stei-

mehr als jede dritte Flasche Schlum-

nach denkbar. Für Wachs-

gert Schlumberger seinen Marktanteil

berger geht ins Ausland. Mittelfristig

tum und gesteigerte Er-

im Bereich Kräuterspirituosen in dem

wird eine Exportquote von 50 Pro-

tragskraft der Unterneh-

von Nieseln beobachteten Marktseg-

Verdoppelung des Exportgeschäfts Darüber hinaus erfreut sich Schlumberger als Sektmarke auch

zent angestrebt. Neben wichtigen bestehenden Märkten wie Deutschland, Schweiz und Niederlande will man

ment mengenmäßig auf rund 60 und Mit Wirkung 1.1.2013 übernimmt Schlumberger die Kräuterspirituosenmarke Leibwächter

wertmäßig auf rund 63 Prozent.



den Fokus künftig verstärkt auf Märkte wie Russland, Polen und Skandinavien richten. Derzeit in Vorbereitung ist der

Schlumberger AG

Markteintritt in Großbritannien. Im Land,

Entwicklung der Kennzahlen

das mit dem zweithöchsten Pro-Kopf-

Kennzahl

Verbrauch an Schaumweinen zu einem

Geschäftsjahr 2011/2012

2010/2011 2009/2010 2008/2009

Umsatz

TEuro

218.836

218.897

213.862

Betriebsergebnis

TEuro

4.264

4.463

2.987

2.058

Bilanzgewinn

TEuro

21.425

19.969

18.336

15.929

offiziell fällt der Start des Exportge-

Cashflow gesamt

TEuro

540

77

-244

-992

schäfts nach England bereits in diesem

davon Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit

TEuro

8.096

5.710

8.949

-1.961

%

37,22

34,52

34,38

38,70

Anzahl

214

210

221

236

der wichtigsten Märkte gehört, plant Schlumberger, das Exportgeschäft im Geschäftsjahr 2012/2013 zu starten. In-

Sommer. Schlumberger ist nämlich bei den Olympischen Sommerspielen 2012

Eigenkapitalquote

in London einmal mehr Produktpartner

MitarbeiterInnen (im Jahresdurchschnitt)

des Österreichischen Olympischen Comité (ÖOC) im Österreich-Haus.

208.770

Quelle: Unternehmensangaben



7-8|2012 CASH

61

INDUSTRIE | Marktreport

Brot & Backwaren

Natürlich convenient Frische, Qualität und Natürlichkeit zählen hierzulande zu den wichtigsten Kriterien, wenn es um den Kauf von Brot und Backwaren geht. Dabei greifen Herr und Frau Österreicher immer lieber zu convenient aufbereiteten Produkten, sie schätzen aber auch die saisonale Abwechslung.

kürzlich ebenfalls zwei neue Schnittbrotsorten - nach eigenen Angaben in völlig neuer Qualität (echtes Vollkornbrot) - auf den Markt. Aber auch bei den Kuchen und Feinbackwaren geht Ölz einen Weg, der deutlich in Richtung

Autor: Stefan Pirker

Convenience zeigt. Nach den MiniSchoko Schnecken, die, einzeln ver-

Brot- und Backwarennachfrage in Ös-

Dinkel ist zurzeit bei Anker übrigens

Konsum konzipiert wurden, gibt es mit den Schoko-Brötchen (genaue Beschrei-

terreich traditionell sehr hoch. Aller-

ein großes Thema. Bereits zu Os-

bung siehe Seite 65) jetzt ein weiteres

dings ist sie im Wesentlichen gesättigt.

tern führte man eine Dinkel-

neues Ölz-Produkt für unterwegs.

Nachfragezuwächse lassen sich daher

pinze im Sortiment, in erster

nicht beim klassischen Mischbrot oder

Linie gedacht für Menschen

bei Semmeln verzeichnen, sondern vor

mit Nahrungsmittelunverträg-

allem mit Spezialitäten, am besten als

lichkeiten. Nun im Sommer setzt

Dass gerade Produkt-

Convenience-Produkt angeboten. Ge-

man einen weiteren „Weizen-

neuheiten im Brot und

schnittene Brote liegen z.B. stark im

frei-Schwerpunkt“, bei dem in

Backwaren-Segment eine

Trend. Laut Ankerbrot-Vorstand Peter

den Anker-Filialen die neue

immer größere Bedeu-

Ostendorf befindet sich die eigene

Dinkelkruste angeboten wird

tung spielen, unter-

Frisch&Geschnitten-Schiene auf klarem

bzw. für den LEH das

streicht Anton Hauben-

Wachstumskurs. So wird das Angebot

Frisch&Geschnitten Din-

rund um Krustenbrot, Alpenwecken und

kelbrot gelauncht wird.

Kornfit laufend erweitert, aktuell um ein Dinkelbrot.

62

Weizenfrei-Schwerpunkt

7-8|2012 CASH

Saisonale Spezialitäten

berger jun., Geschäftsführer Marketing & Filialen bei Haubi’s. Aus

Ölz brachte mit dem Mühlviertler

diesem Grund bereichert man das Stan-

Dinkel- und dem Roggenvollkornbrot

dardsortiment immer wieder um

Fotos: Fotolia.com, Ankerbrot, Haubi’s, Ölz

I

packt, besonders für den Außer-Hausm internationalen Vergleich ist die

saisonale Spezialitäten,

Natürlichkeit/Ursprüng-

kretes Versprechen handelt: „Wir ver-

wie z.B. aktuell das Oli-

lichkeit verschrieben. „Frische

wenden nur beste Rohstoffe, ohne Kom-

venbrot Rustikal oder

und Qualität sind schließlich das A &

promisse. Dazu zählen z. B. Alpenbutter,

das Toskanabrot in den

O unserer täglichen Arbeit. Das wollen

Äpfel aus der Region Bodensee, Eier zu

Sommermonaten. „Öfters Mal

wir auch mit unserem neuen Slogan

100 % aus Bodenhaltung etc. Weiters ist

was Neues und stetige Innovationen

‚Das Beste von Wien. Seit 1891‘ ausdrü-

der Fülleanteil bei unseren Nuss- und

sind schließlich der Umsatzmotor im

cken“, erklärt Ankerbrot Vorstand Peter

Mohnstollen mit 60 Prozent sehr hoch.

österreichischen Lebensmittelhandel“,

Ostendorf.

Die Ölz Zöpfe werden alle von Hand ge-

so Haubenberger.

flochten. Zudem stehen wir für Top-

Egal, mit welchen unterschiedlichen Innovationen die einzelnen Unterneh-

Qualität als Grundprinzip

Hygiene. Unser Unternehmen ist auf

Aber auch bei Ölz gilt Qualität als

dem höchsten Niveau nach IFS zertifi-

men versuchen einen Verkaufserfolg zu

Grundpfeiler der Unternehmens-

erzielen – in einem Punkt ist man sich

philosophie. „Eine konstan-

durch die Bank einig: Ohne erstklassige

te Qualität auf höchstem

reichen.“ Für Kapelari-Langebner

Rohstoffe und höchste Qualität geht gar

Niveau ist für Ölz Backwa-

bewirken diese Qualitätsbausteine,

nichts. So schwört man etwa bei Haubi’s

ren eine Selbstverständ-

gemeinsam mit dem Unterneh-

klar auf die drei Prinzipien österreichi-

lichkeit“, bringt es Mag.

menshintergrund eines österrei-

sche Rohstoffe, Ehrlichkeit und Trans-

Daniela Kapelari-Langeb-

chischen Familienunternehmens,

parenz. „Die Leute wollen und sollen ja

ner, Geschäftsführerin

die große Stärke der Marke Ölz:

auch wissen, woher ihr tägliches Brot

Marketing & Vertrieb, auf

Sicherheit geben und Vertrauen

und Gebäck kommen“, betont Anton

den Punkt. Sogleich unter-

schaffen – zwei gerade bei Brot

Haubenberger jun.

mauert sie auch, warum es

und Backwaren von den Kon-

Ganz ähnlich hat man sich bei Anker

sich dabei um keine hohle

den drei Attributen Frische, Qualität und

Worthülse, sondern ein kon-

ziert und lebt aktives Qualitäts- und Hygienemanagement in allen Be-

sumenten sehr geschätzte



Eigenschaften. 

Serviervorschlag

PUMPERNICKEL-FAMILIE ter: te un .de/ p e z Re acher metGour .mestem wwwte p reze

250g

250g

500g

500g

Mestemacher GmbH · 33254 Gütersloh · Telefon + 49 (0) 5241/87 09-0 · www.mestemacher.de

„Mestemacher ist 140 Jahre jung und innovativ“

Prof. Dr. Ulrike Detmers

Mitglied der Geschäftsführung und Gesellschafterin der Mestemacher-Gruppe

INDUSTRIE | Marktreport

Brot & Backwaren

Pan&Co/Backaldrin

Ö3-Weckerl neu belebt Im Jahr 1999 hat es das Ö3-Weckerl bereits einmal gegeben.

tungen, sondern auch über die ersten Verkaufszahlen. So

Damals realisierte man dieses Projekt in Form einer Backmi-

gingen in den ersten Verkaufswochen durchschnittlich rund

schung von Backaldrin mit gewerblichen Bäckern. Beim 2012er

50.000 Ö3-Weckerl pro Tag über den Ladentisch.

Ö3-Weckerl ist Backaldrin auch wieder mit dabei. Doch das

Verantwortlich dafür war sicherlich nicht zuletzt die von Reichl

neue Weckerl ist nun ein vorgegarter Teigling von Pan&Co,

und Partner kreierte, österreichweite Werbekampagne inklu-

der in erster Linie über den LEH (Spar, Pfeiffer, Kiennast,

sive PR-Maßnahmen, deren Invest-

MPreis, etc.) vertreiben wird – ein gutes Beispiel also für den

ment sich bis zum Jahresende auf

Veränderungsprozess des Brot- und Backwarenbereichs in

rund 900.000 Euro beläuft.

den letzten Jahren.

Agenturchef Rainer Reichl

So wie das Hitradio Ö3 soll auch das rund 65 Gramm schwe-

über die Kommunikations-

re Ö3-Weckerl eine breite Zielgruppe ansprechen. Dabei setzt

strategie: „In Anlehnung an

man auf eine dreigeteilte Form sowie eine neue Rezeptur mit

den Ö3-Wecker haben wir den

Ballaststoffen und Omega-3 für eine aus-

Ö3-Weckerl-Bäcker als eigen-

gewogene Ernährung. „Die Rohstoffe für

ständigen Charakter konzi-

das neue Ö3-Weckerl stammen aus Ös-

piert. Als Präsentator des Ö3-

terreich und werden hier verarbeitet. So-

Weckerls zieht sich das Sujet des

mit kommt beste heimische Qualität zum

Weckerl-Bäckers

Einsatz und die Wertschöpfung bleibt in

sämtliche Werbe- und

der Region“, erklärt Backaldrin-Eigentümer

Kommunikations-

Peter Augendopler.

maßnahmen und

Die Vertriebsrechte für das seit 1. Juni er-

wird besonders in

hältliche Ö3-Weckerl liegen exklu-

den Hörfunkspots

siv bei Pan&Co. Geschäftsführer

in verschiedenen

Wolfgang Hofer äußert sich nicht

Varianten einge-

nur sehr zufrieden über die Lis-

setzt.“

durch

Der Mann

Als erste österreichische Bäckerei hat Der Mann jetzt ein

weist demnach einen ähnlich nied-

Original Eiweiß-Abendbrot herausgebracht, mit dem die

rigen Glyx-Index wie z. B. Broccoli,

Kohlenhydrataufnahme reduziert werden kann. Die 500

Spinat, Pilze oder grüner Salat (je-

Gramm schwere, knusprige Brotspezialität weist einen fünf-

weils 15) auf.

mal höheren Eiweißanteil als herkömmliche

Das Original Eiweiß-Abendbrot von

Weizen oder Roggenmischbrote auf und

der Bäckerei Der Mann enthält

der Kohlenhydratanteil wurde um das

eine besonders hochwertige Ei-

Fünf- bis Sechsfache reduziert. Wie

weiß-Mischung aus Weizen-, Soja-

eine methodische Vergleichsstu-

und Lupinen-Eiweiß und besteht zudem aus einer aus-

die von Eiweißbrot, herkömm-

gewogenen Mischung von Sojaschrot, brauner und gelber

lichem Weißbrot und Glukose

Leinsaat, Sonnenblumenkernen, Apfelfaser, Sesam und

in der medizinischen Fakultät

64

geröstetem Gerstenmalzmehl.

der Christian-Albrechts-Univer-

Mit dem Original Eiweiß-Abendbrot

sität in Kiel am Institut für Hu-

ergänzt der Mann sein Spezialbrot-

manernährung und Lebensmit-

Sortiment für Brotliebhaber, die

telkunde ergeben hat, liegt der

auf eine reduzierte Kohlenhyd-

Glyx-Index (glykämischer In-

rat-Zufuhr achten und für jene,

dex) mit einem Wert von 17,1

die sich nach der Insulintrenn-

signifikant unter dem der her-

kost von Dr. Pape „Schlank im

kömmlichen Brote (ca. 72,9) und

Schlaf“ ernähren möchten.

7-8|2012 CASH

Fotos: Reichl und Partner, Der Mann, Echo Medienhaus, Ölz, Mestemacher, Kuchenmeister

Original Eiweiß-Abendbrot

Product Line

Felber

Mit dem AMA Handwerk-Siegel ausgezeichnet Unter den ersten Unternehmen, die das neue AMA HandwerkSiegel führen dürfen, befindet sich die Wiener Traditionsbäckerei Felber. „95 Prozent der Konsumenten kennen das bestens etablierte AMA-Gütesiegel und vertrauen der unabhängigen Qualitätskontrolle. Wir hoffen, dass das Handwerk-Siegel auch

Von Mestemacher gibt es jetzt ein Roggenvollkornbrot mit Mandeln und Sonnenblumenkernen. Durch die achtprozentige Mandelzugabe entwickelt das Brot ein fein-herzhaftes Geschmackserlebnis. In einer 350-Gramm-Packung befinden sich insgesamt fünf Scheiben Brot.

bald in aller Munde ist und bei den Konsumenten auf ebenso positive Resonanz stößt. Die Verleihung ist eine schöne Bestätigung für unser Bestreben nach meisterlicher Qualität und den Einsatz regionaler Produkte“, freute sich Geschäftsführerin Doris Felber anlässlich der Verleihung. Felber-Qualitätsmanager Wolfgang Höfinger und Geschäftsführerin Doris Felber

Um das AMA Handwerk-Siegel zu erlangen, musste die Bäckerei Felber strenge Kriterien erfüllen.

So müssen beispielsweise über 50 Prozent der Mitarbeiter ausgebildete Fachkräfte – also Meister, Gesellen und Lehrlinge – sein. Im Hause Felber liegt dieser Anteil sogar bei 80 Prozent. Ebenfalls bewertet wurden die verarbeiteten Rohstoffe wie Mehle, Milch und Eier, die zu 100 Prozent aus regionaler Herkunft stammen. Weiters wurden das Eigenkontrollkonzept zur Qualitätssicherung und die hohen Hygienerichtlinien des Unternehmens als außerordentlich positiv bewertet.

Ölz

Kuchenmeister erweitert in diesem Herbst sein Baumkuchensortiment. Zu den bestehenden Sorten Vollmilch und Zartbitter gesellt sich ab September 2012 der Baumkuchen mit Fondant. Fondant wird von vielen Baumkuchenkennern als die einzig passende Glasur für einen Baumkuchen betrachtet. Fondant verleiht dem Baumkuchen eine fein süße, leicht fruchtige Note. Bisher industriell nicht herstellbar, hat Kuchenmeister mit namhaften Maschinenherstellern eine neue Fertigungslinie für die Verarbeitung von Fondant entwickelt.

www.haubis.at

Schokogenuss für unterwegs Bei den neuen Ölz Schoko Brötchen handelt es sich um feines Hefeteiggebäck mit Schokofülle. Der Schokoladeanteil dieses Mini-Gebäcks liegt bei 12 Prozent. Jedes der sechs Brötchen im wiederverschließbaren 270-Gramm-Beutel ist einzeln verpackt. Damit trägt Ölz dem anhaltenden Trend zum Snacking Rechnung. Die Mindesthaltbarkeitsdauer des Produkt liegt bei 21 Tagen. Erhältlich ist es im Handel seit Mitte 2012.

HAUBI‘S GENUSSKULTUR VON

ÖSTERREICH FÜR ÖSTERREICH

Juli

Anton Haubenberger GmbH • 3252 Petzenkirchen



7-8|2012 CASH

65

INDUSTRIE | Marktreport

Brot & Backwaren

Ströck

Olympisches Sport Activ Brot Im heurigen Olympiajahr fungiert Ströck als neuer

Aktiv Brot besteht zu 100 Prozent aus ös-

nationaler Partner des Österreichischen Olympi-

terreichischem Getreide und ist mit erle-

schen Comités (ÖOC). Die österreichische Hand-

senen Zutaten wie Hirse, Amaranth, Lein-

werksbäckerei wird dabei als Top-Sponsor bei

samen und Traubenkernmehl der ideale

der Sommer-Olympiade in London im

Energielieferant für alle, die

„Austria House Tirol“ die gesamte ÖOC-

aktiv und bewusst in den Tag

Delegation und alle österreichischen

starten wollen. Es ist ab dem

Sportler täglich mit frischem Gebäck

2. Juli 2012 im Handel bei

versorgen. „Für Ströck gehören Leis-

Merkur und in jeder

tungssport und gesunde Ernährung

Ströck-Filiale erhältlich. Im

einfach zusammen“, erklärt Ge-

Juli beträgt der Preis des Brotes im Zuge einer Aktion

schäftsführer Gerhard Ströck die Beweggründe für das

4,99 Euro/kg, danach 5,49 Euro/

Sponsoring. „Deshalb

kg. Das Power-Brot wurde von Philipp Ströck, dem Pro-

haben wir Olympia auch zum Anlass

duktentwickler der Familie

genommen und

Ströck, kreiert.

das Sport Aktiv Brot kreiert“, er-

Die ehemalige Spitzenschwimmerin Mirna Jukic wirbt für das Sport Activ Brot von Ströck

gänzt er. Das Ströck Sport

Eat the Ball

Haubi’s

Gebäck in Ballform

IFS Zertifizierung auf höchstem Niveau

Gebäck, originalgetreu in Form von

Für internatio-

Spielbällen hergestellt. Eat the Ball

nal agierende

wird weniger gebacken als vielmehr

Unternehmen

in einer geschlossenen Form schonend

Haubi’s

sind hohe Qua-

tauen und Wiedereinfrieren ohne Auf-

litäts- und Hy-

backen möglich. Nach dem Auftauen

gienestandards

behält das Gebäck für 24 Stunden sei-

absolute Pflicht.

ne Frische und bis zu zwei Tagen seinen vollen Geschmack.

66

wie

gegart. Dadurch ist mehrfaches Auf-

Deshalb

hat

man sich nun

„Mit Eat the Ball haben wir ein Produkt kreiert, das Essen mit Spielen ver-

zum wiederhol-

bindet und das Thema Brot so auch für junge Leute wieder interessant und

ten Male einer IFS (Internationaler Food Stan-

spannend macht“, erklärt Norbert Kraihamer, geschäftsführender Gesell-

dard) Überprüfung unterzogen und sogar mit

schafter von Eat the Ball. Das Start-up Unternehmen mit Sitz in Salzburg

der Auszeichnung „Höheres Niveau“ absolviert.

wurde im Jahr 2010 gegründet und hat sich mit Unterstützung der öster-

Der Anforderungskatalog dafür enthält 250

reichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) die Produkteinführung

Leistungspunkte in den Kapiteln Unterneh-

und -weiterentwicklung von Eat the Ball zur Aufgabe gemacht.

mensverantwortung, Qualitätsmanagement-

Die erste Eat the Ball Variante in Form eines American Footballs wurde nach

system, Ressourcenmanagement, Herstellungs-

vier Jahren Entwicklungszeit im Juni 2011 fertiggestellt. Nach mehreren

prozess & Messungen. Haubi’s ist weiters Träger

Akzeptanztests auf Sportveranstaltungen wurde Eat the Ball in Österreich

des 4S-Service Awards (internationaler Para-

bei der Super Bowl Party im Wiener Marriott Hotel erstmals offiziell präsen-

meter für umfassenden Dienst am Kunden),

tiert. Die Premiere im LEH erlebte Eat the Ball im Zuge der heurigen Fußball

des SGS Austria Bio-Prüfsiegels sowie des Bio-

Europameister in den sieben Maximärkten in Oberösterreich und Salzburg.

Siegels der Europäischen Union.

7-8|2012 CASH

Fotos: Ströck, Eat the Ball, BackWerk

Eat the Ball ist eine neue Art von

BackWerk

Neueröffnung in der SCS Die Selbstbedienungsbäckerei BackWerk hat im Zuge der Umbaumaßnahmen in der Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf (NÖ) ihre dortige Filiale vergrößert. Die Franchise-Kette eröffnete das Geschäft im neuen Design und mit erweiterter Verkaufsfläche. „Die Erweiterung und Neugestaltung in Vösendorf ergab sich, da die SCS aktuell selbst großflächige Umbaumaßnahmen im ganzen Gebäude durchüber das neue Lounge-Design mit gemütlichen Sitzgelegenheiten und mehr Platz auf nunmehr 168 Quadratmetern Verkaufsfläche freuen“, erklärt Ingrid Dubowy, BackWerkGeschäftsführerin für Österreich.

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führt. Kunden können sich jetzt

Wunschkonzert.

In Österreich betreibt BackWerk derzeit 17 Franchisefilialen und erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 11 Mio. Euro. Für 2012 sind weitere Standorte sowie rund 13 Mio. Euro Umsatz geplant. Das Franchise-Unternehmen wurde 2001 in Düsseldorf gegründet und hat heute seinen Hauptsitz in Essen. Neben Deutschland, wo man 290

Hauptrohstoffe ausschließlich aus österreichischer Herkunft.

Auf Wunsch aus 100% biologischen Rohstoffen.

Vorgegart, teigig, halbgebacken, frisch oder tiefgekühlt, fertiggebacken.

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Brot und Gebäck, bio oder konventionell.

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7-8|2012 CASH

67

Alles für die Schule

Handel und Hersteller sind bereits zu Schulschluss wieder bereit für das neue Schuljahr und bringen innovative Schreibwaren und Zubehör in die Regale. Der Trend geht eindeutig in Richtung individuelle Designs und Farben sowie umweltfreundliche Sortimente.

alle Bereiche des Schulbedarfs. Jedes Jahr wandern bei Libro rund 2,2 Millionen Schulhefte, 3,1 Millionen RollerballStifte, 330.000 Bleistifte und 180.000 Federpennale über die Ladentische“, erklärt Stefan Juhls, seit Kurzem Chief

Autorin: SABINE SPERK

Merchandising Officer bei der MTH Retail Group. Die beiden Eigenmarken Li-

W 68

brolino und Libroline entwickeln sich ährend sich Schüler aller Alters-

mit Schreibwaren, Papier und Zubehör

sehr gut, neben dem umfassenden Sor-

gruppen noch in den wohlverdien-

für das Malen und Basteln. „Als Kom-

timent an Markenprodukten möchte

ten Sommerferien befinden, wappnet

plettanbieter für die Schule bieten wir

der Schulspezialist auch eine günstige

sich der Handel bereits für das kom-

unseren Kunden ein umfangreiches

Alternative mit gutem Preis-Leistungs-

mende Schuljahr und befüllt die Regale

Sortiment von über 3.000 Artikeln für

Verhältnis anbieten. In diesem Jahr wird

7-8|2012 CASH

Fotos: Fotolia.com, Libro, Format Werk

INDUSTRIE | Marktreport

Bei Libro gehen jährlich 180.000 Federpennale über den Ladentisch.

Vorlieben der jungen Zielgruppe

um für Unterricht, Kunst und Kultur.

Bescheid. Auf die große Nachfra-

„Oberstes Ziel ist es, Umweltbildung in

ge nach umweltbewussten Schul-

der Schule zu verankern. Gemeinsam

sachen hat Libro mit einem Aus-

mit Lehrerinnen und Lehrern werden

bau des Sortiments reagiert – im

in Unterrichtsprojekten Ideen zu The-

Bereich Papier gibt es seither ver-

men wie Wasser, Abfall, Energie, Schul-

mehrt Artikel, die mit dem öster-

tung,

zeichnet sind.

Jause usw. einge-

es erstmals ein Librolino-Starterset, mit

*

Quelle: AC Nielsen, LEH exkl. Hofer, Absatz 2009 – 2011 FRUCADE® ist ein eingetragenes Markenzeichen der DrinkStar® GmbH, Rosenheim, Deutschland.

allem, was Erstklässler brauchen, geben:

g eländeg estal-

reichischen Umweltzeichen gekenn-

gesunde

bracht und aktiv

umweltbildung für schüler

erarbeitet.

Da-

angefangen von einer Heftbox mit Gum-

Österreichs größter Hersteller von

durch wird prakti-

miband bis hin zu Wachsmalkreiden

Papierwaren, Format Werk, setzt auf

sches Wissen und

und heimisch erzeugten Buntstiften.

klimafreundliche, ressourcenschonen-

Können erworben,

„Der Trend zu cooler Optik und einem

de Fabrikation der Markenprodukte

das sich auch zu

durchgehenden Look der Schulsachen

Formati, Format-X und Ursus Green.

Hause umsetzen

ist nach wie vor ungebrochen. Bei den

Neben Auszeichnungen mit den höchs-

lässt“, beschreibt

Schulanfängern stehen in diesem Jahr

ten Umweltgütesiegeln Blauer Engel

Nicole Primetzho-

vor allem Tiermotive und Marken wie

und Österreichisches Umweltzeichen

fer, Marketing bei Format Werk, das

Cars, Hello Kitty und Spiderman hoch

gibt es seit Jahren eine Kooperation mit

Programm Ökolog. Umweltbewusst zeigt

im Kurs. Die Teenager setzen bei Schul-

dem WWF und dem Österreichischen

sich auch das österreichische Unterneh-

rucksäcken auf Trendmarken wie Puma,

Jugendrotkreuz bei der Schulmarke For-

men Brevillier Urban & Sachs: Die Trend-

Nitro, Pepe Jeans, Jansport und Bey-

mat X – neu ist die Initiative „Ökolog“

marke Jolly hat unlängst Öko-Graphit-

blade“, weiß Juhls über die aktuellen

gemeinsam mit dem Bundesministeri-

stifte gelauncht, die aus garantiert

Unfassbar fruchtig, unfassbar erfolgreich! Der Umsatztreiber mit erfrischend neuer Kampagne Aufmerksamkeitsstarke und humorvolle TV-Kampagne erhöht die Bekanntheit und sorgt für Abverkaufsimpulse Rund 900 attraktive Prime-Time-Schaltungen zwischen Juni und Oktober auf reichweitenstarken Sendern

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INDUSTRIE | Marktreport

Alles für die Schule

kein basteln ohne klebstoff Mit dem Slogan „Im Falle eines Falles – klebt UHU wirklich alles!“ wurde UHU über die Jahre hinweg zum Synonym für Klebstoff in Österreich. „Das Produktversprechen muss bei jeder Anwendung neu bewiesen werden. Daher ist es uns wichtig, mit besonderen Applikationsformen, anwenderfreundlichen Tuben und Flaschen und gonnen – ein Druckkugel-

stoffen den Konsumenten die Klebe-

Holzanbau

schreiber, dessen Schaft aus

arbeit zu erleichtern“, verrät UHU-

stammen und in heimischer Produktion

Metacrylata-Material besteht, das

Geschäftsführer Thomas Willenpart

hergestellt werden, wofür man mit dem

einen uniquen Perlmutt-Effekt

das Geheimnis des Unternehmenser-

Österreichischen Umweltzeichen aus-

zeigt.

folges. „UHU setzt jedes Jahr zu Schul-

nachhaltigem

gezeichnet wurde. „Die neuen Stifte

Faber-Castell setzt seit 1761

anfang auf ein Lizenzthema, das bei

werden aus der heimischen Holzart

auf Schreibwaren „Made in Ger-

der Jugend in dieser Zeit im Fokus steht.

Weymouthkiefer hergestellt und unter-

many“ und hat für Schüler den

Heuer haben wir eine internationale

liegen strengsten, kontrollierten Anbau-

perfekten Bleistift entwickelt: Die

Kooperation mit DreamWorks und pas-

bedingungen“, erklärt Jolly-Marke-

Kappe beinhaltet einen Spitzer

send zum Kinostart im Herbst als

tingleiter Clemens Ellmauthaler.

und dient außerdem als Schutz

Schulanfangsthema „Madagascar 3“

Das helle, naturbelassene Holz der

vor Spitzenbruch. Am Ende des

gewählt. Viele Artikel sind daher in ei-

Graphitstifte ist frei von Imprä-

schwarzen Bleistiftes befindet

ner speziellen Madagascar-Aufma-

gnierungs- oder Konservie-

sich ein schmierfreier Radierer,

chung erhältlich.“ Ab Sommer 2011

rungsstoffen und entfaltet

die aufgesetzten Späneboxen

konnte man außerdem mit der Einfüh-

nach dem Spitzen einen

gibt es wahlweise in Blau,

rung der „UHU Sekundenkleber blitz-

angenehmen Geruch nach natürlichem Holz.

zum schreiben anstiften Als wahres „Baumsparwunder“ be-

70

hochwertigen Inhalts-

Schwarz oder Brombeerfarben.

schnell Minis“ punkten, die laut Gfk

Bei einem weiteren deutschen Traditi-

Österreich in der Periode November/

onsunternehmen mit eigener Produk-

Dezember 2011 bereits den fünften

tionsstätte – Pelikan – werden die Wün-

Platz in der Artikelhitliste aller Sekun-

sche der Schüler durch aufwendige

denkleber in Österreich erreichen

zeichnet das Nürnberger Unter-

Marktforschung analysiert und bei der

konnten.

nehmen Staedtler einen Bleistift

Entwicklung neuer Produkte eng mit

Auch beim Hersteller tesa dreht

namens „Wopex“, der durch sein

Schülern, Lehrern und Wissenschaftlern

sich alles ums Kleben: „Das Angebot

einzigartiges Material und ein spe-

zusammengearbeitet. Arno Telkämper,

der beiden starken Marken tesa und

zielles Herstellungsverfahren

Senior Vice President Europe und Ge-

Tixo reicht von Klebefilmen und Ver-

deutlich mehr Stifte hervorbringt

schäftsführer für Deutschland und Ös-

packungsbändern über Flüssigkleber,

als bei der herkömmlichen Blei-

terreich: „In der Schulsaison 2012 gibt

Korrektur- und Kleberoller bis hin zu

stiftfertigung. Mit der Serie „Fimo

es gleich zwei Neuheiten: den Pelikano

Klebestiften und tesa Powerstrips“,

Accessoires“ hat Staedtler außer-

Transparent mit glasklarem Design so-

fasst Mag. Gabriele Kosar, Geschäfts-

dem ein Produkt auf den Markt

wie den Mark & Write, mit dem man

führerin von tesa, zusammen. Mit dem

gebracht, das dem Kunden ermög-

Markieren und Schreiben mit

neuen tesa „ecoLogo“-Sortiment setzt

licht, einen Füllhalter selbst mit

nur einem Gerät erledi-

man auch hier ein „grünes“ Zeichen:

Fimo zu modellieren und damit

gen kann.“

„Die tesa eco-Logo Produkte werden

ein absolutes Unikat zu erschaffen.

aus recycelten oder biobasierten Ma-

Ballograf Cupa schlägt in dieselbe

terialien hergestellt, zusätzlich sind

Kerbe und hat unlängst mit der

alle Produkte lösungsmittel- und PVC-

Einführung des Ballograf Empire I

frei sowie recycelbar.“

7-8|2012 CASH



Fotos: Brevillier Urban & Sachs, Pelikan, Faber-Castell AG, Ballograf Cupa, UHU

und II be-

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INDUSTRIE | Marktreport

Tiernahrung

Tierversuchung deluxe Mal die 20-ProzentMarktanteilsschwelle überschritten“, so Wieser weiter. Mit den Marken Gourmet, ONE, Felix, Beneful und der Fachhandelsmarke Pro Plan setzt man bei Nestlé Puri-

L

72

na

PetCare

aut der Online-Plattform „PETcom“

und die Ten-

vor allem auf Convenience-

leben derzeit in heimischen Haus-

denz ist stei-

halten zirka 581.000 Hunde, 1,5 Millio-

gend“, weiß

Produkte mit gesundheitlichem

nen Katzen, 65.000 Zwerghasen, 64.000

Mag. Hubert

Zusatznutzen, wie etwa alters-

Meerschweinchen, 30.000 Goldhamster

Wieser, Coun-

gerechte Ernährung oder Futter

und 15.000 Mäuse. Die Population von

try Business

für sterilisierte Tiere. Royal Ca-

Ziervögel ist seit den 80er Jahren am

Manager

absteigenden Ast, zur Zeit werden noch

Nestlé Purina PetCare Austria. Das Un-

etwa 310.000 Vögel gehalten. Vor allem

ternehmen ist mit 14 Prozent

Hunde und Katzen werden von den Ös-

Marktanteil die starke Nummer

Monaten auch Ernäh-

terreichern oftmals als vollwertiges Fa-

Zwei unter den Markenartikelan-

rungslösungen für sehr

milienmitglied oder sogar als Kind- und

bietern auf dem österreichischen

kleine Hunde gelauncht.

Partner-Ersatz gesehen und behandelt.

Heimtiernahrungsmarkt. „Wir

Momentan läuft die Ein-

Kein Wunder also, dass das Geschäft

befinden uns seit einigen Jahren

führung eines Futters, das

rund um das Tier boomt. „2011 war Tier-

auf ungebremstem Erfolgskurs

sich an sterilisierte Katzen

nahrung Herrn und Frau Österreicher

mit zweistelligem Umsatzplus

richtet, die zu „starkem

rund 416 Millionen Euro wert. Knapp 90

und konnten auch 2011 mit 10

Bettelverhalten“ neigen.

Prozent des Umsatzes wurde mit Hun-

Prozent wachsen. Im Katzenseg-

Vitakraft wiederum küm-

de- und Katzennahrung erwirtschaftet

ment haben wir YTD zum ersten

mert sich auch um die

7-8|2012 CASH

nin springt auf denselben Zug auf und hat neben Produkten für Hundesenioren in den letzten

Fotos: Fotolia.com/Eric Isselée, Mars, Nestlé, Royal Canin, Vitakraft, Vitaform, Fressnapf, Das Futterhaus, Spar, Rewe Group, Lidl.

Heimtiere nehmen im Leben der Österreicher einen enorm hohen Stellenwert ein, was sich auch in der Konsumbereitschaft der Tierbesitzer zeigt. Die Trends gehen laut Handel, Fachhandel und Hersteller einstimmig in Richtung Premium- und Bionahrung sowie zu Snacks und Convenienceprodukten Autorin: SABINE SPERK mit Mehrwert.

sondern auch für Katzen. Zweistellige Wachstumsraten über die letzen Jahre zeigen einen großen Bedarf an Katzensnacks. Aber auch Snacks mit funktionalem Mehrwert sind stark nachgefragt, hier bietet Mars beispielsweise die „Pedigree DentaStix“ an, die sich für die tägliche Zahnpflege des Hundes eignen und die Bildung von Zahnstein bis zu 80 Prozent reduzieren sollen. Im Sommer 2012 wird das komplette Pedigree Trockensortiment einem umfangreichen Relaunch unterzogen, der neben einer neuen Rekleinsten Heimtiere wie Hamster, Degus,

snacks mit mehrwert

zeptur auch ein neues Packungsdesign

Streifenhörnchen oder Mäuse und hat

Marktführer Mars, der bekannte

mit übersichtlicher Navigation mit sich

zucker- und getreidefreie Rezepturen

Marken wie Whiskas, Pedigree, Chappi,

sowie naturnahe Produktserien wie das

Kitekat, Sheba, Cesar und Frolic produ-

Die Marke Eukanuba, die so wie Iams

Nagerfutter „Vita Verde“ im umfangrei-

ziert, sieht einen starken Wachstum-

vom Großhändler Vitaform vertrieben

chen Sortiment.

strend für Snacks – nicht nur für Hunde,

wird, punktet durch die ausschließliche

bringt.

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INDUSTRIE | Marktreport

Tiernahrung

bekommt man knapp 30 Produkte von Clever im Preiseinstiegssegment und 95 Produkte von Quality First. In den kommenden Wochen wird hier das Segment der Katzenschalen um drei Sorten mit wertvollen Vitaminen und ohne Farb- oder Konservierungsstoffe erweitert. Zielpunkt verVerwendung von tierischen Proteinen

satz. Im Jahr 2011 steigerte man sich

zeichnet ebenfalls eine

und einen hohen Anteil an präbioti-

von 110 Millionen auf 117 Millionen Euro

zufriedenstellende Um-

schen Fasern. Vitaform stellte unlängst

– auch für heuer wird mit einem weite-

satzentwicklung

einen Eigenantrag auf

ren deutlichen Umsatzanstieg gerech-

Tierbereich und setzt

Eröffnung eines Sanie-

net. Heidi Obermeier, Geschäftsführerin

stark auf die Segmente

rungsverfahrens und

von Fressnapf Österreich, freut sich über

Frischebeutel

verkündete in einer

diese Entwicklung und weiß: „Es zeigt

Snacks – derzeit führt

offiziellen Aussendung:

sich ganz eindeutig, dass die Tierbesit-

man die Eigenmar-

„Trotz der sehr guten

zer in Österreich sehr großen Wert auf

ke „Juwel“. Dis-

Zusammenarbeit und

ein gesundes und gepflegtes Tier legen

konter Lidl bie-

auch der hervorragen-

und dieses immer mehr zum Familien-

tet „Orlando“,

den Verkaufszahlen im

mitglied wird. Die Trends bei der Fütte-

„Optidog“, „Cos-

Hinblick auf die Zu-

rung gehen in Richtung Premium- und

hida“ und „Opticat“.

sammenarbeit

mit

Biofutter, hier reagieren wir mit unseren

Iams und Eukanuba in

Eigenmarken Select Gold, Real Nature

Österreich verlief das Wirtschaftsjahr

und BioPlan auf die Bedürfnisse unserer

und

neue tierfutterfabrik in österreich

für Vitaform nicht nach Plan. Daher

Kunden.“ Den Trend

Wie sich der Tiernahrungsmarkt in

sind wir gezwungen, beim Handels-

nach Premium- und

Österreich weiter entwickeln wird,

gericht Eisenstadt einen Sanierungs-

Bionahrung

sieht

hängt bestimmt auch von folgenden

antrag einzureichen. Der Plan ist, den

auch die Fachhan-

Neuerungen ab: In Pöttelsdorf im Bezirk

derzeitigen wirtschaftlichen Engpass

delskette Das Futter-

Mattersburg ist eine neue Tierfutter-

im Zuge dieses Sanierungsverfahrens

haus, die als Abrun-

Fabrik in Planung, für welche das vor

zu lösen und das Unternehmen wei-

dung zum Sortiment

wenigen Wochen gegründete Unterneh-

terzuführen.“

der Industriemarken

men „Austria Pet Food“ verantwortlich

die Eigenmarken Ak-

zeichnet. Produktionsstart soll im ersten

fachhandel mit starken eigenmarken

tiva Gold, Aktiva, Draft,

Quartal 2013 sein, man möchte sich

Feliton und Vivantis anbietet. Ende die-

ausschließlich auf die Produktion von

Das Unternehmen Fressnapf – zu

ses Jahres wird man in Österreich mit

Nassfutter in Dosen für die Eigenmar-

dem auch die Megazoo- und Equiva-

20 Filialen vertreten sein, also in acht

ken der Handelsunternehmen konzen-

Märkte zählen – hingegen freut sich

Bundesländern mit zumindest einem

trieren. Der Standort in Pöttelsdorf wer-

über laufend wach-

Geschäft.

de „die modernste Anlage Europas“,

senden Gesamtum-

lässt Initiator, Investor und Chairman

handel zieht mit

Das umfangreiche Eigenmarkensortiment der Firma Fressnapf

74

im

7-8|2012 CASH

Christian Wimmer, MBA wissen. Wie

Auch bei den österreichi-

schon letzten Herbst bekannt

schen Handelsunternehmen

wurde, wird auch Mars am Ge-

boomt das Geschäft mit Tier-

lände der Heimtiernahrungsan-

nahrung und Zubehör. Na-

lage in Bruck/Leitha eine zusätz-

türlich wird auch hier ver-

liche Anlage für Hunde- und

stärkt auf die Eigenmarken

Katzennahrung in Frischebeuteln

gesetzt: Spar bietet „Molly“

errichten, für die insgesamt 33

für Katzen, „Scotty“ für Hun-

Millionen Euro investiert werden.

de und „Fiffy“ für Nager. Bei

Geplante Inbetriebnahme ist

der Rewe International AG

ebenfalls 2013. 



mischt jetzt auch das Snacks-Segment auf! Snacks

Ab sofort

Jetzt listen und Umsatz sichern! Marktanteile FELIX

FELIX – der erfolgreiche Innovationstreiber der Katzenvollnahrung 1

8,8 7,3

2,6

Snacks sind größter Wachstumstreiber im Katzen-Segment 2

2008

Breitflächige und abverkaufsfördernde Samplingmaßnahmen

5,0 0,8 2007 1

2009

2010

2011

Quelle: Nielsen 2012 Katze Wert Total Single Serve LH+DFH excl. H/L

2

Quelle: GfK 2012 Katze Wert Total

Nestlé Purina PetCare Österreich, Am Euro Platz 2, A-1120 Wien · www.purina.at

INDUSTRIE | Marktreport

Wäschepflege

Reinerlös Autor: Christian Pleschberger

D

ie Kategorie Wäschepflege entwickelte sich im Vorjahr in den von

Nielsen betrachteten Absatzmärkten durchwegs positiv. Der Universalwaschmittelmarkt erreichte eine Größe von 121,6 Millionen Euro und lag wertmäßig annähernd stabil auf dem Niveau des vorangegangenen Jahres (-0,2 % vs. 2010). Mengenmäßig konnte er sich mit einem Plus von einem Prozent sogar leicht verbessern. Der Spezialwaschmittelmarkt war 2011

76

7-8|2012 CASH

Wäschepflege

Markt-Telegramm

•• Universalwaschmittel Der Universalwaschmittel-Markt erreichte im letzten Jahr eine Größe von 121,6 Millionen Euro und liegt somit stabil auf Vorjahresniveau (-0,2 Prozent vs. 2010), während er sich mengenmäßig leicht verbessern konnte (+1,0 Prozent). Im auflaufenden Jahr weist der Markt aktuell ein leichtes Plus von 1,3 Prozent auf, obwohl die Menge leicht rückläufig ist (-2,5 Prozent bis inkl. KW20). •• Spezialwaschmittel Der Spezialwaschmittel-Markt war im Jahr 2011 umsatzmäßig 18 Millionen Euro schwer, was gegenüber 2010 einem Zuwachs von plus 4,4 Prozent entspricht. Mengenmäßig fiel der Anstieg mit plus 2,7 Prozent etwas geringer. Die Marktentwicklung 2012 (bis inkl. KW 16) zeigt zwar mengenmäßig einen Zuwachs um 2,6 Prozent, allerdings ging der Markt wertmäßig zurück, was auf aggressivere Preise zurückzuführen ist. •• Weichspüler Der Weichspüler-Markt wuchs im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent auf einen Wert von 28,6 Millionen Euro, mengenmäßig konnte der Markt allerdings nur um knapp ein Prozent zulegen. Im auflaufenden Jahr 2012 (bis inkl. KW 16) weist der Weichspüler-Markt eine stabile Entwicklung auf und hält derzeit bei einem Wert von 8,8 Millionen Euro. Quelle: Industrie

Fotos: Fotolia.com, Henkel, Erdal, Ecover, Unilever, Procter & Gamble, Spar

Der Waschmittelmarkt entwickelte sich im Vorjahr stabil. Prozentual die stärksten Zuwächse gab es bei Spezialwaschmitteln. Generell gewinnen Flüssigwaschmittel mehr und mehr an Bedeutung, zudem wird die gesamte Kategorie duftaffiner.

– dadurch zuletzt auf insgesamt 52,8

Kurz & bündig

Prozent steigern. „Persil verbesserte sich um 2,2 Prozentpunkte und erreicht einen Marktanteil von 36,1 Prozent. Dixan mit 10,4 Prozent und Weißer Riese mit 6,3 Prozent Marktanteil behaupten sich als Nummer-3- und Nummer-4-Marke am Gesamtmarkt im Mittelpreissegment“, freut sich Henkel Austria Marketing Managerin Elisabeth Springs. Und auch bei Spezialwaschmitteln redet Henkel ein Wörtchen mit. Springs zufolge konnte die Marke Fewa ihren

Ecover setzt als weltweit erster Hersteller von Wasch- und Reinigungsmitteln seit Kurzem Verpackungen aus 100 Prozent grünem Polyethylen (PE) für seine Flüssigprodukte ein. Die Basis dafür bildet Ethanol aus Zuckerrohr. In Bezug auf Treibhausgasemissionen ist zuckerrohrbasiertes PE gegenüber herkömmlichem PE um rund 75 Prozent effizienter.

Marktanteil im Vorjahr in diesem Segment auf 43,9 Prozent steigern. Zudem Harald Bauer, dm: „Wir sind mit der Entwicklung zufrieden. Sie liegt über der Gesamtmarktentwicklung und der Entwicklung des DFH.“

verfügt Henkel mit Silan über die meistgekaufte Weichspüler-Marke am österreichischen Markt. Marktanteilszugewinne melden aber auch die Mitbewerber. „Für unsere Waschmittelmarke Coral war 2011 ein sehr erfolgreiches Jahr. Sie kann mit plus 2,2 Prozent ein überproportionales Wachstum verzeichnen“, erklärt Rebecca Widerin. Sie verantwortet bei Unilever Austria die strategische Leitung des Geschäftsbereichs Home & Personal Care.

Flüssigwaschmittel befinden sich nach wie vor im Umsatzaufwind. Der Einstieg von Frosch aus dem Haus Erdal in diesem Jahr mit dem besonders haut- und faserschonenden Fein& Woll-Waschbalsam 1 Liter in das Spezialwaschmittelsegment ist also nur ein logischer Schritt und sollte dem Handel auch in dieser Kategorie wieder stabilere Preise bringen.

Auch Omo konnte, gestützt auf eine neue TV-Kampagne sowie auf eine lokale Aktivierung mit Geld-zurück-Garantie, ihren Ausführungen zufolge in den letzten Monaten Boden gutmachen. Über das genaue Ausmaß hält sie sich jedoch bedeckt. Elisabeth Springs, Henkel: „Henkel trägt mit seinen Produkten maßgeblich zur positiven Entwicklung der Kategorie bei.“

Ökoprodukte gefragt Einer generell steigenden Nachfrage erfreuen sich derzeit zudem um-

umsatzmäßig rund 18 Millionen Euro

weltfreundliche Produkte, wie dm Ge-

schwer. Gegenüber 2010 entspricht das

schäftsführer Harald Bauer bemerkt.

einem Zuwachs von 4,4 Prozent. Men-

„Niedrigtemperaturwaschmittel oder

genmäßig fiel der Anstieg mit 2,7 Pro-

Pouches sowie Produkte wie Ecover und

zent etwas geringer aus. Der Weich-

Frosch erweisen sich am POS derzeit

spüler-Markt wuchs im Vorjahr um 2,5

besonders zugkräftig“, so Bauer. Der

Prozent auf einen Wert von 28,6 Milli-

Einstieg von Erdal mit einem Frosch

onen Euro und legte mengenmäßig um

Fein- und Woll-Waschbalsam in das

knapp ein Prozent zu, sehr zur Freude

Spezialwaschmittelsegment in diesem

nicht nur der Händler sondern auch

Jahr erscheint vor diesem Hintergrund

der Hersteller.

nur allzu logisch. „Frosch schließt mit diesem Artikel eine Lücke im Segment

Starke Marken dominieren

und wird dem Handel auch in dieser

So etwa konnte Henkel den Markt-

Kategorie wieder stabilere Preise brin-

anteil aller seiner Universalwaschmit-

gen“, ist Erdal Österreich-Geschäfts-

tel-Marken – Persil, Dixan, Weißer Riese

führer Franz Studener überzeugt.

Auch das Duftsegment am Universalwaschmittelmarkt entwickelt sich in den letzten Jahren positiv. Im wachsenden Flüssigsegment ist der Duft neben der Waschleistung eines der wichtigsten Kaufkriterien. Diesem Trend folgend setzt das neue Dixan Limonenblüten Frische Gel aus dem Haus Henkel auf ein entsprechend innovatives Duftkonzept. Die Coral Range von Unilever präsentiert sich seit KW 27 mit zwei neuen Produkten im Portfolio: dem mild dezenten und daher besonders hautverträglichen Coral Sensitiv Color sowie mit Coral Sport & Outdoor, das laut Hersteller für angenehme Frische und schonende Reinigung bei funktionaler Sport- & Outdoorkleidung sorgt.



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INDUSTRIE | Marktreport

Kurz & bündig Jüngste Produktneuheit der Marke Ariel aus dem Haus Procter & Gamble ist die Variante Fresh Sensations. Sie kombiniert die bekannte strahlende Reinheit von Ariel mit unwiderstehlichem Frischeduft und bedient damit das florale Duftsegment.

Wäschepflege

Ohne Promotion ist alles nichts Als ausgewiesener Branchenkenner weiß er nur allzu gut, dass akzeptable Handelsmargen in diesem Marktsegment keine Selbstverständlichkeit sind, denn die gesamte Kategorie ist stark umworben und zeichnet sich durch eine hohe Promotionintensität aus. „Die lange Haltbarkeit der Produkte sowie der ständige Bedarf an Waschmitteln

Das neue Persil Super KraftGel Color von Henkel entfaltet seine Waschkraft bereits ab 15 ° C. Die neue Dosierkappe ermöglicht zudem punktgenaues und einfaches Dosieren. Durch die Reduktion von Verpackungsmaterial, Dosiermenge und Energieaufwand wird außerdem die Umwelt geschont und Geld gespart. Splendid Bio von Spar ist das erste biologische Waschmittel „made in Austria“, das mit dem Siegel der Austria Bio Garantie zertifiziert wurde. Es enthält ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe, keine Chemikalien, ist dermatologisch mit „Sehr gut“ getestet und somit besonders für Allergiker und Baby-Wäsche geeignet. Die Riesenwaschmaschine als Blickfang des Persil-Wäscheservice von Henkel ist bereits seit 2009 fixer Bestandteil bei Sport- und Musikveranstaltungen in Österreich. Nach dem Nova Rock Festival sind heuer auch das Beachvolleyball Grand Slam-Turnier von 17. bis 22. Juli in Klagenfurt und das Frequency Festival von 16. bis 18. August in St. Pölten Stationen des Persil-Wäscheservices.

lassen die VerbraucherInnen bei Preisaktionen besonders gerne zugreifen“, nennt Unilever Managerin Rebecca Widerin den Grund dafür. Sondergrößen, Multipacks sowie die Zugabe von kleinen Geschenken haben sich als Absatztreiber während solcher Aktionszeiträume zusätzlich etabliert, und sie werden das Marktgeschehen wohl auch bis auf Weiteres entscheidend mitbestimmen.



Franz Studener, Erdal: Die klare Ökopositionierung und die besonderen Hautschonungsqualitäten der Frosch Wäschepflegeartikel erlauben uns eine sehr konsistente Preispolitik, die auch dem Handel zugute kommt: wesentlich weniger Preispromotions als für klassische Waschmittelmarken und akzeptable Handelsmargen für Waschmittel, die in diesem Marktsegment nicht selbstverständlich sind.“

Wäschewaschen in Österreich

Energiesparen ja, aber ...

Für knapp zwei Drittel aller österreichischen Haushalte (63 %) ist es durchaus vorstellbar, die gesamte Wäsche bei niedrigeren Temperaturen zu waschen, sofern die Grundvoraussetzungen passen. Zu diesem Resultat kommt eine repräsentative Umfrage der Karmasin Motivforschung im Auftrag von Procter & Gamble Austria. Hier die Ergebnisse in Kurzform: •• Häufigkeit der Maschinenwäsche 91 Prozent der Befragten waschen zumindest 1 x wöchentlich die Wäsche – davon 43 Prozent mehrmals wöchentlich, 15 Prozent (fast) täglich. Geschlechtsspezifische Unterschiede gibt es kaum; nur die über 50-Jährigen waschen im Vergleich zu den anderen Altersgruppen ihre Wäsche etwas seltener. •• Relevanz des Energiespargedankens 88 Prozent der Befragten halten den Energiespargedanken im Allgemeinen für sehr bzw. eher wichtig; 77 Prozent achten auch beim Wäschewaschen auf den Energieverbrauch und versuchen, hier umweltbewusst zu handeln. Lediglich für die bis 30-Jährigen und eher auch für Männer ist Energiesparen vergleichsweise weniger ein Thema. •• Energiesparendes Wäschewaschen Für rund 63 Prozent aller österreichischen Haushalte ist es durchaus vorstellbar, die gesamte Wäsche bei niedrigeren Temperaturen (z.B. 40 statt 60 oder 30 statt 40 Grad) zu waschen, ein knappes Drittel (32 %) hat Bedenken. Wesentliche Voraussetzungen für das Wäschewaschen bei Niedrigtemperaturen sind für die Befragten vor allem die Gewährleistung einer absoluten Hygiene (53 %), aber auch die vollständige Entfernung von Schmutz & Flecken (38 %) sowie eine dafür entsprechend geeignete Waschmaschine (24 %). Quelle: Quantitative Untersuchung der Karmasin Motivforschung im Auftrag von Procter & Gamble Austria, Mai 2012; telef. Interviews, Personen ab 14 Jahren, n=500.

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19. Österreichische Medientage

25.–27. september 2012 Wiener Stadthalle, Halle F

programm & anmeldung:

www.medien-tage.at

Freuen Sie sich auf hochkarätige nationale und internationale Referenten: Jean Ziegler ­· Sebastian Kurz ­· Kathrin Zechner Wolfram Weimer ­· Christoph Schuh ­· Knut Foeckler Donata Hopfen ­· Egon Matzner ­· Brian Sullivan Alexander Wrabetz ­· Karola Wille ­· Johannes Larcher Michael Wölfle ­· Christian Röpke ­· Dietmar Dahmen Norm Johnson ­· Tomáš Bella · Volker Gaßner Cliff Ryan · Frank Thomsen · und viele mehr.

Juli-August 2012

Trends

INDUSTRIE

Partyspaß garantiert

Für Figurbewusste

Im deutschen Handel lässt der laut

Weil Stevia gerade in aller Munde ist und zucker-

eigenen Angaben zweitgrößte

reduzierte Produkte nach wie vor im Trend liegen,

Hersteller von Konsumgüterver-

hat Lattella sein Light-Sortiment

packungen, Rexam Beverage Can,

einem Relaunch unterzogen und

in den Sommermonaten mit ei-

die Submarke Stevi Light ent-

nem kultigen Getränk aufhorchen.

wickelt. Dabei kommt neben

„Ballermann Sangria – Das Origi-

der jetzt laktosefreien Molke

nal“ ist dort nämlich in der prak-

eine Kombination aus Frucht-

tischen, bunt gestalteten 250-ml-

zucker und Stevia zum Einsatz,

Slimline-Dose erhältlich und soll

wodurch 30 Prozent Zucker

insbesondere die junge, ausgeh-

eingespart werden können.

freudige Zielgruppe ansprechen.

Und damit sich die Verbrau-

Hergestellt und vermarktet wer-

cher vom anhaltend vollen

den die Ballermann Sangria-Do-

Lattella-Geschmack überzeu-

sen von der Binderer St. Ursula

gen können, sorgt auch gleich

Weinkellerei GmbH; die Abfüllung

die neue Geschmacksrichtung

übernimmt der österreichische Co-Packing-Spezi-

Traube Cassis für Abwechslung

alist Pfanner.

am POS.

Rexam Beverage Can, www.rexam.com

Berglandmilch, www.lattella.at

Schonend geangelt Im Sinne der Nachhaltigkeit und um den Fischbestand langfristig zu schützen, hat Bolton – Europas führender Hersteller von Dosenthunfisch – die neue Produktlinie „Rio Mare – Mit der Angel gefangen“ auf den Markt gebracht. Bei dieser kommen nur Thunfisch-Filets aus ausgewiesenen Fischereizonen und schonendem Fischfang in die Dose. Die Thunfische – übrigens alle ausschließlich von der Art Skipjack – werden einzeln mit der Angel anstatt mit Netzen gefangen, wodurch Jungfische im Wasser bleiben und Beifang ausgeschlossen werden kann. Erhältlich ist die neue Range in den Sorten Olivenöl und Naturale.

Federweiche Wimpern

Essbarer Energy-Drink

Der neue Volum’ Express Falsche Wimpern

Auf der Suche nach einem besonderen Energie-Kick

Feder-Look Mascara von Maybelline Jade

wird man bei den neuen Produkten – Riegel und

erfüllt den Wunsch nach vollen Wimpern,

Shots – von Enexy fündig. Denn dabei handelt es sich

gepaart mit einem federweichen Tragege-

um Energy-Drinks, die nicht getrunken, sondern

fühl. Möglich ist das durch die innova-

gegessen werden. Im Inneren der Produkte befindet

tive Gel-Mousse-Formel mit weniger

sich nämlich ein Gelkern, der die Energie aus Gua-

harten Wachsen, die die Wimpern

rana bündelt und von weißer Scho-

elastisch und weich macht. Die

kolade ummantelt ist. Erhältlich ist

Mega-Bürste mit schwingendem

der essbare Energy-Drink als Riegel zu 42 Gramm

Bürstenkopf erreicht darüber

oder als Shot und damit in Form von kleinen,

hinaus alle Wimpern gleichzei-

grünen Schokokugeln in einer wiederverschließ-

tig und sorgt so für einen vo-

baren Dose (ca.83 g). Top ist auch das Design, das

luminösen Wimpernauf-

bereits mit dem iF packaging design award aus-

schlag. L’Oréal, www.maybelline.at

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gezeichnet wurde. Enexy UG, www.enexy-power.com

Fotos: Iglo, Berglandmilch, Bolton Austria, L’Oréal, Enexy, Rexam, Weber-Stephen, Trolli, feelglück

Bolton Austria, www.riomare.at

Gerolltes Eis

Grillen wie die Spanier

Wer an heißen Tagen

Auch in Spanien wird gern gegrillt; allerdings

Lust darauf hat, Eis

etwas anders als bei uns. Dort spricht man

einmal anders zu ge-

nämlich vom Grillen à la plancha, was so viel

nießen, kommt mit

bedeutet wie Grillen mit hoher Hitze. Mit der

der neuen Eisrolle

gusseisernen Grillplatte Plancha von Weber für

Vanille-Himbeere aus

den Grill ist das aber auch hierzulande einfach

dem Mehlspeistraum-

möglich, denn damit lassen sich Gambas,

Sortiment von Iglo

Krabbben, kleine Tintenfische, Zucchinischei-

garantiert auf seine

ben oder Gemüseallerlei im Handumdrehen

Kosten. Denn das Dessert

mit einer Temperatur zwischen 200 und 350

in der 260-g-Packung setzt auf die beliebten Zutaten Vanilleeis und

Grad perfekt anbraten. Dabei verdampfen Flüs-

Himbeersoße umhüllt von Biskuitteig, ist bereits servierfertig vorbe-

sigkeiten nicht, sondern „schweben“ von der

reitet und überzeugt mit seiner frisch-fruchtigen Note bestimmt nicht

Hitzewelle getragen über der Bratplatte, wo-

nur Kinder.

durch das Bratgut nicht in Kontakt mit dem

Iglo, www.iglo.at

Bräter kommt. Weber-Stephen, www.weberstephen.at

Einfach fair Um das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu fördern, die Arbeitsbedingungen in den Entwicklungsländern zu verbessern und deren Existenz nachhaltig zu sichern, kooperiert Trolli mit Fairtrade und präsentiert drei mit Fairtrade-Zucker hergestellte FruchtgummiKreationen. „Sierra Cruz“ (exotische Tiere und kleine Palmen), „Rio Bamba“ (Bärenparade) und „Janga Wanga“ (kleine Früchtchen, sauer bezuckert) werden außerdem mit natürlichen Aromen und ohne künstliche Farbstoffe hergestellt. Trolli, www.trolli.de

Inserenten in CASH AMA Beilage DrinkStar 69 Flughafen Wien 19 Französische Botschaft 71 Haubenberger 65

Glücklich trinken Hektik, Stress, Erschöpfung und schlechte Laune einfach wegtrinken zu können, klingt nach einem Traum, der nun aber Realität werden könnte. Denn der neue feelglück Serotonizer ist reich an der natürlichen

Kelly 39 Kraft Foods 13 Kuchen-Peter 67 Laimer 3 Lindt & Sprüngli 83 Maresi 5

Aminosäure L-Tryptophan und hilft dadurch dem

Messe Düsseldorf 35

Glückshormon Serotonin auf die Sprünge. Den ge-

Mestemacher 63

treidehaltigen, fruchtig-frischen, vitaminreichen,

Nestlé 75

natürlichen und nährstoffhaltigen Saft einfach mindestens zwei Wochen lang täglich noch vor dem Früh-

NÖM 37 Österreichische Post 73

stück auf nüchternen Magen trinken und schon kann

PID 55

eine spürbare Verbesserung des allgemeinen Wohl-

Rauch 41

befindens einsetzen. Erhältlich im Online-Shop

Rupp 59

www.feelglück.de in den drei Geschmacksrichtungen

Sara Lee 33

Johannisbeere Banane, Mango Orange oder Traube

Storck 84

Maracuja.

Unilever 2

feelglück, www.feelglück.de

Wagner 25 Waldquelle 11



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Skurriles aus Handel, Industrie und dem Rest der Welt

zU Guter Letzt

Fundstück des Monats

Live aus den Outlets

Fladen-Brott

„Mir graust so!“

Wie anders sollte man denn sonst

Schön, wenn sich der heimische Lebensmittelhandel

seinen Kunden signalisieren,

und hier vor allem die großen Ketten, redlich bemühen,

dass das Fladen-Brott nicht mehr

dass das Volk mehr frischen Fisch kauft und dann auch

wirklich frisch ist?

noch selbst zubereitet. Unlängst in einem Verbrauchermarkt am Rande Wiens mit gut sortierter Frischfisch-

Studie des Monats

Abteilung. Ein junger Mann erfreut sich des Anblicks eines Saiblings und teilt dies inklusive Kaufabsicht der

Good Marketing

jungen Dame dahinter mit. Da vom Saibling sowohl

Eine hochinteressante Studie hat das Zukunftsinstitut

Angebot waren, frug die Fischfachverkäuferin – etwas

herausgebracht. Sie heißt Good Marketing und be-

zaghaft zwar, aber immerhin – nach, ob sie nun einen

schäftigt sich mit dem vor einem radikalen Umbruch

ganzen Fisch oder das Filet einpacken solle. „Brauchen

stehenden Marketing der Zukunft. Hintergrund: Der

tu ich eigentlich nur das Filet“ meinte der junge Mann,

individualisierte Konsument von heute ist über un-

„außerdem geht dann die Zubereitung schneller.“ Wo-

zählige Kanäle der digitalen Welt zu erreichen. Nie gab

rauf die Verkäuferin sichtlich erleichtert meint: „Das

es mehr Möglichkeiten und Wege der Kundenanspra-

ist gut, weil als Ganzer hätte ich Ihnen den Fisch nicht

che. Und nie waren Kunden besser informiert: Sie

geben können.“ „Und wieso nicht?“ wollte der junge

beherrschen die Regeln der Kommunikation mindes-

Mann wissen. Die knappe, aber ehrliche Antwort: „Weil

tens so gut wie die Anbieter. Damit Sie im Dickicht der

mir vor dem Kopf so graust.“

ganze als auch kopf- und schwanzlose Filetstücke im

digitalen Irrwege nicht den Überblick verlieren, gibt Ihnen die Studie acht Strategien an die Hand,

Bücher des Monats

mit denen Sie das Ver-

Grillbücher von Weber

trauen für Ihre Marke beim Kunden zurückge-

Vor dem Grillen ist nach dem Grillen. Egal, ob Sie nun

winnen. Denn Vertrau-

begeisterter Winter- oder klassischer Sommergriller

en wird zum entschei-

sind, bestens geeignet zum Grillen sind auch der Herbst

denden Faktor in der

und das Frühjahr. Und um einmal etwas anderes als

Marketingkommunika-

die klassischen Koteletts respektive Käsekrainer & Co

tion, die auf einer

auf den Rost zu legen, hat Weber zur bereits legendär-

g l e i ch b e re ch t i g t e n

en Grillbibel vier neue Grillbücher aufgelegt. Eines übers

Marken-Kunden-Bezie-

Grillen im Allgemeinen, eines zum Thema Chicken,

hung fußt.

zum Thema Fisch und für Vegetarier. Nähere Infos res-

Nähere Infos und Bestel-

pektive Bestellmöglichkeiten: www.weberstephen.at

lung: www.zukunftsinstitut.de/good-marketing

Nebenbei bemerkt

Goldener Windbeutel Seit geraumer Zeit versucht die deutsche Verbraucher-Plattform Foodwatch der nahrungsmittelproduzierenden Industrie auf die Zehen zu steigen und etwaige Verbrauchertäuschungen respektive – wie sie es so gerne nennen – Werbelügen aufzudecken. Höhepunkt ist einmal im Jahr die Verleihung des Goldenen Windbeutels für die größte Werbelüge, die im Übrigen von den Online-Besuchern der Plattform gewählt wird. Heuer kam der Babyund Kinderkost-Hersteller Hipp zum Handkuss, der den Goldenen Windbeutel für seine laut Foodwatch viel zu süßen Kinder-Instant-Tees verliehen bekam. Mit nicht zu übersehender güldener Trophäe machten sich die Foodwatch-Mitarbeiter auf dem Weg in die Pfaffenhofener Hipp-Zentrale, um der Pressesprecherin den Preis zu überrei-

Das nächste CASH erscheint am 28. 9. 2012

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chen, selbstverständlich begleitet von jeder Menge Medienvertreter. Was dort geschah und wie Hipp reagierte, sehen Sie unter diesem Link: http://www.youtube.com/foodwatchTV.

Neu, gefüllt und erfolgversprechend Die zwei neuen Sorten der merci Tafelschokolade: ab Oktober

2012

Edle, feinherbe Schokolade mit einem Herz aus köstlichem Marzipan, 112g

Zartes Nougat umhüllt von feiner Vollmilchschokolade, 112g

Die zwei neuen Sorten versprechen noch größere Erfolge: • Marzipan ist die rotationsstärkste Sorte bei den Premium-Tafeln* • Nougat zählt zu den beliebtesten Sorten im Tafelmarkt insgesamt** • Die gute Konsumentenakzeptanz und hohe Wiederkaufsraten versprechen ein noch größeres Erfolgspotenzial der merci Tafelschokoladen.***

40 Mio . Inte

nsive merci TVKW 38 Kampagne bis KW 50

*Quelle: Nielsen 2011 Akzeptanzranking **Quelle: Nielsen MA-Ranking SKU nach Umsatz am Totalmarkt ***Quelle: GFK Konsumerpanel 2011

Profitieren auch Sie vom merci-Tafelschokoladen-Erfolg!