ESP BAHNHOF LANGENTHAL. STUDIENAUFTRAG Stadtraum Bahnhof Langenthal BEURTEILUNGSBERICHT

ESP BAHNHOF LANGENTHAL STUDIENAUFTRAG Stadtraum Bahnhof Langenthal BEURTEILUNGSBERICHT 09.04.2013 0 INHALTSVERZEICHNIS 1 2 EINLEITUNG 3 1.1 1...
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ESP BAHNHOF LANGENTHAL

STUDIENAUFTRAG Stadtraum Bahnhof Langenthal

BEURTEILUNGSBERICHT 09.04.2013

0

INHALTSVERZEICHNIS 1

2

EINLEITUNG

3

1.1 1.2 1.3

3 4 5

VERFAHREN 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 2.10 2.11

3

Ausgangslage Ziele Zwei Studienaufträge im Parallelverfahren Auftraggeberin Verfahrensbegleitung Beurteilungsgremium Selektives Verfahren im Dialog Präqualifikation Entschädigung, Folgeauftrag Rechte Ausstellung Startveranstaltung, Zwischenbesprechung Schlussabgabe, Vorprüfung Präsentation

6 6 6 6 7 7 8 9 9 9 10 10

BEURTEILUNG

11

3.1 3.2 3.3

11 11 15

Beurteilungskriterien Ablauf der Beurteilung Empfehlungen

4

WÜRDIGUNG DER ARBEITEN

16

5

GENEHMIGUNG

22

6

ANHANG

23

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1

EINLEITUNG 1.1

Ausgangslage Das Umfeld des Bahnhofs Langenthal ist für die Stadt von grosser Bedeutung. Der Bahnhof ist Visitenkarte der Stadt und Ankunftsraum für Reisende, Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs sowie zentraler städtischer Identifikations- und Bezugsraum. Der Gemeinderat leitete in diesem Bewusstsein die notwendigen Prozesse für die Planung des Entwicklungsschwerpunkts ESP Bahnhof Langenthal ein. Nach mehrstufigen Vorarbeiten konnte im Frühjahr 2011 der "Kommunale Richtplan ESP Bahnhof Langenthal" fertig gestellt werden. Darin sind alle wesentlichen Zielsetzungen bezüglich der Entwicklung, Nutzung und/oder Umnutzung der angrenzenden städtebaulichen Strukturen, der Qualitätsanforderungen an den öffentlichen Raum, der verkehrlichen und funktionalen Organisation sowie der Image-Aufwertung beschrieben. Im Rahmen des Agglomerationsprogramms des Bundes und der Entwicklungsschwerpunktplanung (ESP) des Kantons Bern plant die Stadt Langenthal folgende Vorhaben: – – – –

Umgestaltung des bestehenden Bahnhofplatzes Süd Bau des neuen Bahnhofplatzes Nord Umgestaltung/Ausbau der Personenunterführung zur neuen, velogängigen Bahnhofspassage Bessere Anbindungen der Fussgänger-/Veloverbindungen an den Bahnhof

Es besteht die Absicht, den Ausbau der Bahnhofspassage durch die SBB oder allenfalls die Stadt als Bauherrschaft zu realisieren (siehe 2.5.). Die Bauherrschaft für den Umbau des Bahnhofplatzes Süd wird die Stadt Langenthal übernehmen. Für den Neubau des Bahnhofplatzes Nord und den Bau der angrenzenden Hochbauten muss die Bauherrschaft nach Vorliegen des Vorprojektes noch geklärt werden. Im Frühjahr 2011 wurde der Kommunale Verkehrsrichtplan fertiggestellt. Der oben erwähnte Richtplan ESP Bahnhof Langenthal bildet darin einen Bestandteil. Beide Planwerke wurden im Frühling 2012 vom Kanton Bern genehmigt. Somit liegen auf Richtplanebene zwei wesentliche Planungsinstrumente vor, welche behördenverbindliche Vorgaben für die zukünftige Entwicklung des Gebietes aufzeigen. Das Stadtparlament hat am 19. September 2011 in einem einstimmigen Beschluss den Planungsauftrag und den erforderlichen Kredit für den Studienauftrag "ESP Bahnhof Langenthal“ bewilligt.

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Es ist vorgesehen, umgehend nach dem Studienverfahren, basierend auf dem ausgewählten Projekt mit dem Verfasserteam einerseits Grundeigentümer verbindliche Planungswerke (Überbauungsordnungen) auszuarbeiten, andererseits die Projektierung von bewilligungsfähigen Bauvorhaben einzuleiten, damit die Terminvorgaben aus dem Agglomerationsprogramm eingehalten werden können. 1.2

Ziele Im Zentrum der Aufgabe stand der öffentliche Raum. Ziel war es, die Ankunftsbereiche nördlich und südlich des Bahnhofs Langenthal zu qualifizieren und als wichtige verbindende „Trittsteine“ in das städtische Netz der öffentlichen Räume zu integrieren. Die Flächen sollten eine deutliche Aufwertung erfahren und sowohl gestalterisch wie auch funktional klar definiert werden. Die Integration in den städtebaulichen Kontext stellte insbesondere auch in Bezug auf die Abstimmung mit der Entwicklungsplanung des Areals der Firma GEISER agro.com AG – nordwestlich angrenzendes Areal (vgl. Bild unten) und Studienobjekt des parallel laufenden Verfahrens (siehe auch 1.4.) – eine besondere Herausforderung dar.

Planungsgebiet: Projektperimeter (rot) und Areal der Firma GEISER agro.com

Als „Tor“ in die Stadt sollte das Bahnhofareal das Ortsbild Langenthals unterstützen. Unterschiedlichste Nutzungen treffen hier aufeinander und reflektieren die Bedeutung des Entwicklungsschwerpunktes als wichtiger Bezugsort der Stadt.

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Die mobilitätsbezogene Funktion und Bedeutung des Bahnhofs bedingt eine Abwicklung verschiedenster Verkehrsbewegungen auf engem Raum und bringt hohe Publikumsfrequenzen mit sich. Dementsprechend sollten die Aufenthaltsqualität der öffentlichen Räume optimiert und die Ziele der nachhaltigen Mobilität berücksichtigt werden. Angesichts der Hauptfunktion des Bahnhofsareals als Verkehrsknotenpunkt war es wichtig, die Qualität des Verkehrssystems zu verbessen (Verbesserung der Intermodalität, Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs). 1.3

Zwei Studienaufträge im Parallelverfahren Der Perimeter des Studienauftrags „Stadtraum Bahnhof Langenthal“ grenzt im nördlichen Bereich nahtlos an das Firmenareal GEISER agro.com an. Die bauliche Entwicklung auf diesem Areal wird künftig die dritte Raumkante des Bahnhofplatzes Nord definieren. Die hier stattfindende Entwicklung wird massgeblich die Nutzungsmischung, die Belebung, die räumliche Qualität und Identität des Gesamten Bahnhofsgebiets mit beeinflussen. Dank der Verhandlungsangebote der Stadt Langenthal und der Kooperationsbereitschaft der Firmenleitung von GESIER agro.com konnte die Planung dieser beiden Areale koordiniert und parallel angegangen werden. Dafür wurde ein zweiter Studienauftrag mit dem Verfahren zum "Stadtraum Bahnhof Langenthal“ gekoppelt und im selben Zeitraum parallel durchgeführt. Beide Verfahren wurden vom gleichen Begleitgremium beurteilt sowie von den gleichen 5 Teams bearbeitet. Die Verfahren unterschieden sich in Bezug auf die Auftraggeberschaft, auf die Entschädigung und in der Aussicht auf eine Folgebeauftragung. Aus diesen Gründen blieben sie als Verfahren getrennt, wurden aber gemeinsam, parallel durchgeführt (vgl. Programm Studienauftrag "Areal GEISER agro.com").

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VERFAHREN 2.1

Auftraggeberin Stadt Langenthal Stadtbauamt Jurastrasse 22 4901 Langenthal

2.2

Verfahrensbegleitung Prof. Dr. Michael Koch, Architekt SIA/FSU (Moderation) Maresa Schumacher, Architektin SIA (Begleitung, Organisation) yellow z urbanism architecture Kappelergasse 16 8001 Zürich Telefon: 044 212 20 55 Email: zuerich @ yellowz.net

2.3

Beurteilungsgremium Fachpreisrichter Urs Affolter, Stadtbaumeister Langenthal (bis Januar 2013) – Ursula Stücheli, Architektin SIA/BSA, Bern – Rolf Mühlethaler, Architekt, SIA/BSA, Bern – Andreas Galli, Architekt, SIA/BSA, Zürich – Sibylle Aubort Raderschall, Landschaftsarchitektin BSLA, Meilen – Willi Hüsler, Verkehrsplaner SVI, Zürich – Jürg Meyer, Projektentwickler, Architekt REG, Emmenbrücke – Dr. Markus Zahnd (Ersatz), Stadtentwicklung, Stadtbauamt, Architekt SIA, Langenthal –

Sachpreisrichter – Thomas Rufener, Vorsitz, Stadtpräsident, Langenthal – Michael Schmid, SBB Immobilien, Leiter Fläche, Olten – Fredy Miller, Direktor ASm, Langenthal – Hermann Ernst, Ernst & Nyffeler Architekten, Langenthal – Peter Bracher, GEISER agro.com AG, Langenthal – Alfred Flückiger, GEISER agro.com AG, Langenthal – Bruno Meier (Ersatz), Amt für öffentlichen Verkehr Kanton Bern, Bern Experten (ohne Stimmrecht) – Anita Schnyder Gerber, Abteilung Orts- und Regionalplanung, Amt für Gemeinden und Raumordnung des Kantons Bern, Bern – Dr. Sonja Cypra, Basler & Hofmann, Nachhaltigkeit, Zollikofen – Christian Landis, SBB Immobilien Bewirtschaftung, Olten

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– –

2.4

Ingrid Stalder-Heitz, SBB Infrastruktur Projekte, Olten Hermann Amstutz, SBB Infrastruktur Netzentwicklung, Olten

Selektives Verfahren im Dialog Um den hohen Qualitätsanforderungen, welche für den Bahnhofsbereich gelten, gerecht zu werden, wurde das Verfahren als Studienauftrag durchgeführt. Ausgeschrieben wurde eine Projektstudie mit Folgeauftrag im selektiven Verfahren im Sinne von Art. 12 Abs. 1 lit. b der Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen (IVÖB). Subsidiär galt die Ordnung SIA 143, Ausgabe 2009.

2.5

Präqualifikation Am 25. Juli 2012 wurden die Studienaufträge „Stadtraum Bahnhof Langenthal“ und „Areal GEISER agro.com“ im selektiven Verfahren öffentlich ausgeschrieben. Teilnahmeberechtigt waren Teams von Fachleuten, die eine Ausbildung und Erfahrung in folgenden Bereichen nachweisen konnten: – – – – –

Architektur/ Städtebau Landschaftsarchitektur/ Freiraumgestaltung Verkehrsplanung Immobilienökonomie Umwelt/ Nachhaltigkeit

Bis zum Eingabetermin am 28. August 2012 bewarben sich 22 Teams um die Teilnahme an den Studienaufträgen. Am 3. September 2012 bestimmte das Beurteilungsgremium die für die Bearbeitung der Studienaufträge einzuladenden Teams aufgrund folgender Eignungskriterien: –

– –



Funktionalitäts-, Betriebs- und Gestaltungsqualitäten sowie die Berücksichtigung von Aspekten der Ökonomie und Nachhaltigkeit der dokumentierten Referenzprojekte Gewichtung: 40% Optimale Teamzusammensetzung Gewichtung: 20% Qualifikation und Erfahrung in vergleichbar komplexen oder analogen Planungsvorhaben Gewichtung: 20% Verkehrsplanerische Kompetenz in Hinblick auf die Komplexität des Verkehrsknotens am Bahnhof Gewichtung: 20%

Folgende 5 Teams wurden einstimmig zur Teilnahme am Studienauftrag ausgewählt:

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2.6

Team 1 Städtebau / Architektur Landschaftsarchitektur Verkehrsingenieurwesen Immobilienökonomie: Umwelt / Nachhaltigkeit Gebäudetechnik HLKS

Ernst Niklaus Fausch Architekten Raymond Vogel Landschaften Prof. Dipl.-Ing. Klaus Zweibrücken Fahrländer Partner Raumentwicklung Amstein + Walthert Amstein + Walthert

Team 2 Städtebau / Architektur Landschaftsarchitektur Verkehrsingenieurwesen Immobilienökonomie Umwelt / Nachhaltigkeit HLKS-Ingenieur

Schneider & Schneider Architekten Schweingruber Zulauf Landschaftsarch. Sulzer + Buzzi Baumanagement Ballmer + Partner CSD Ingenieure Hans Abicht

Team 3 Städtebau / Architektur Landschaftsarchitektur Verkehrsingenieurwesen Immobilienökonomie Umwelt / Nachhaltigkeit Lichtplanung; Kunst+Bau

ADP Architekten/Lüscher Egli Architekten Müller Illien Landschaftsarchitekten Markwalder & Partner Losinger Marazzi Suter von Känel Wild Sektor 4 Lichtplanung; Eva Bertschinger

Team 4 Städtebau / Architektur Landschaftsarchitektur Verkehrsingenieurwesen Immobilienökonomie Umwelt / Nachhaltigkeit

Steinmann & Schmid Architekten Fontana Landschaftsarchitektur Rapp Infra Wüest & Partner Ayron Energy

Team 5 Städtebau / Architektur Landschaftsarchitektur Verkehrsingenieurwesen Immobilienökonomie Umwelt / Nachhaltigkeit

Weber Brunner Architekten Kuhn Landschaftsarchitekten Ernst Basler und Partner Urs Alpstäg Ernst Basler und Partner

Entschädigung, Folgeauftrag Jedes der 5 beauftragten Teams wurde mit CHF 41'000 (exkl. MwSt.) entschädigt. Zusätzlich erhielten die Teams eine Entschädigung von CHF 29'000 (exkl. MwSt.) aus dem gekoppelten Parallelverfahren zum „Areal GEISER agro.com“ (vgl. 1.3). Die Auftraggeberin beabsichtigt, für die Grundstücke in Ihrem Besitz das Verfasserteam (ausgenommen zusätzliche Fachspezialisten, vgl. 2.4.) der durch das Beurteilungsgremium empfohlenen Arbeit mit Vorprojekt, Bauprojekt und Ausführung (100% Leistungsumfang nach

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SIA) nach dem öffentlichen Beschaffungswesen (Boeb) und der Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen (VoeB) zu beauftragen. Darüber hinaus wird sich die Auftraggeberin dafür einsetzen, die Umsetzung (mit dem Verfasserteam) des Siegerprojektes auf nicht städtischem Grund innerhalb des Projektperimeters zu unterstützen. Die SBB beabsichtigt für das Teilprojekt Bahnhofspassage (Gestaltung Innenraum und Ausgänge, ausgenommen Ingenieurleistungen) das Verfasserteam (ausgenommen zusätzliche Fachspezialisten) der erstrangierten Arbeit mit Bauprojekt und Realisierung nach dem öffentlichen Beschaffungswesen (Boeb) und der Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen (VoeB) zu beauftragen. Vorbehalten bleiben die erforderliche Kreditgenehmigung durch die zuständigen politischen Organe, die SBB und die ASm, und eine einvernehmliche Vertragslösung. 2.7

Rechte Mit dem Einreichen der Bewerbungsunterlagen anerkennen die Teilnehmenden die Programmbestimmungen. Die Urheberrechte über die eingereichten Arbeiten verbleiben bei den Verfassern. Mit der Abgabe der Arbeiten und Ausrichtung der Entschädigung gehen die eingereichten Unterlagen in das Eigentum der Auftraggeberin über.

2.8

Ausstellung Die Ausstellung der eingereichten Arbeiten ist wie folgt vorgesehen:

2.9

Zeitraum

vom 1. bis 7. Mai 2013 Vernissage und Pressekonferenz am 2. Mai, 16:30 Uhr

Ort

Grosser Saal der Truppenunterkunft Südstrasse 6, 4900 Langenthal

Startveranstaltung, Zwischenbesprechung Am 05. November 2012 wurde im Rahmen einer Startveranstaltung den Teams die Aufgabenstellung erläutert und gemeinsam eine Begehung der zu bearbeitenden Areale durchgeführt. Am 08. Januar 2013 wurde eine Zwischenbesprechung einzeln mit den Teams durchgeführt um die im Lauf der Projektstudien aufgetauchten Fragen und veränderten Rahmenbedingungen stufengerecht zu diskutieren. Gestützt auf die Beratungen des Beurteilungsgremiums wurden den Teams anschliessend allgemeine und individuelle Empfehlungen für die Weiterarbeit schriftlich erteilt.

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2.10

Schlussabgabe, Vorprüfung Nach der fristgerechten Abgabe der Pläne durch alle Teams am 15. März 2013 (die Modelle waren im Rahmen der Schlussbesprechung abzugeben) wurden die Eingaben auf Ihre Vollständigkeit und Korrektheit hin geprüft. Die im Programm geforderten Unterlagen wurden von allen Teams vollumfänglich eingereicht. Es wurden keine Programmabweichungen festgestellt. Die einzureichenden Berechnungen und Flächenangaben wurden übergeprüft. Es wurden keine fehlerhaften Angaben festgestellt. Alle Arbeiten wurden vorbehaltlos zur Beurteilung zugelassen.

2.11

Präsentation Am 26. März 2013 fanden sich das Beurteilungsgremium und die teilnehmenden Teams zur Präsentation der einzelnen Beiträge zusammen. Die Präsentation war für alle am Verfahren Beteiligte offen und bot die Gelegenheit, die verschiedenen Arbeiten kennenzulernen und den Erläuterungen der jeweiligen Konzepte beizuwohnen. Nach den Präsentationen wurden die Teams verabschiedet und das Beurteilungsgremium zog sich zur Beurteilung der Arbeiten zurück.

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3

BEURTEILUNG 3.1

Beurteilungskriterien Die eingereichten Arbeiten wurden gemäss folgender Kriterien (Reihenfolge ohne Gewichtung) beurteilt: – – –

3.2

Städtebau / Identität / Gestaltung Verkehr / technische Anforderungen / Funktionalität Realisierbarkeit / Nachhaltigkeit

Ablauf der Beurteilung Das Beurteilungsgremium war vollständig und stimmfähig. Herr Urs Affolter hat seine Stelle als Stadtbaumeister in Langenthal per Ende Januar verlassen. Sein Stimmrecht wurde, wie im Programm vorgesehen, durch Herrn Markus Zahnd übernommen. Zu Beginn ging das Gremium von Projekt zu Projekt, die Konzepte wurden gesamthaft rekapituliert und vertieft betrachtet. Stärken und Schwächen der Projekte wurden intensiv diskutiert. Daraufhin erfolgte der erste Beurteilungsrundgang, in dem über Zurückstellung resp. Mitnahme in die 2. Runde abgestimmt wurde. Die Diskussion wurde jeweils in zwei Etappen geführt: –



anfangs wurden die städtebauliche Haltung und der Entwicklungsvorschlag in Bezug auf den Perimeter GEISER agro.com besprochen und beurteilt nachfolgend wurden die Projekte der Plätze, der Bahnhofpassage und die verkehrliche Organisation in Bezug auf den Perimeter Stadt besprochen und beurteilt

Die nachfolgend aufgeführten Stichworte widerspiegeln den Grundtenor der Diskussion, sind aber nicht als deren abschliessende Wiedergabe zu verstehen. Für die gesamthafte Beurteilung der Projekte wird auf die Würdigungen (Kap. 4.) verwiesen. 3.2.1

Erster Rundgang – Die Diskussion in Stichworten

Team Ernst Niklaus Fausch Ist in der Gestaltung gesamthaft sehr klar. Städtebauliche Volumen nicht angemessen, versprechen grössere Quartierstrukturen als real folgend. Platz Süd: Entspannte Lösung, „Leere in der Mitte“ wird gewürdigt. Der vorgeschlagene Wendekreis für die Busse wird voraussichtlich nicht ausreichen, notwendige Anpassungen würden aber den Platzraum beeinträchtigen. Platz Nord: nicht auf Niveau Platz Süd.

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Unterführung effizient organisiert und Veloabstellplätze am richtigen Ort, jedoch im Betrieb voraussichtlich nicht funktional weil zu klein. – –

Antrag, das Team bzgl. Perimeter Stadt in die nächste Runde mitzunehmen wird einstimmig angenommen. Antrag, das Team bzgl. Perimeter Geiser nicht in die nächste Runde mitzunehmen wird einstimmig angenommen.

Team Schneider + Schneider Städtebaulicher Vorschlag unspektakulär aber solide. Plätz Süd: Gestaltung wird hinterfragt, Businsel im zentralen Bereich räumlich ungünstig (Haltekanten, Witterungsschutz), aber guter Lösungsansatz für die Funktionalität des Bushofs. Wenn Notwendigkeit erhärtet wird, Stadtbusse am vorgeschlagenen Standort vorzusehen: zu favorisierender Vorschlag. Platz Nord solide geplant und funktional. – –

Antrag, das Team bzgl. Perimeter Stadt in die nächste Runde mitzunehmen wird einstimmig angenommen. Antrag, das Team bzgl. Perimeter Geiser in die nächste Runde mitzunehmen wird einstimmig angenommen.

Team ADP / Lüscher Egli Die städtebaulichen Versprechen sind zu schwach und werden nicht eingehalten. Platz Süd: Lage der Rampenabgänge eher schwierig. Analoge Behandlung und Materialisierung der beiden Plätze in ganz unterschiedlichen Situationen wird nicht nachvollzogen und kritisch beurteilt. Platz Nord überzeugt gestalterisch und atmosphärisch nicht. P+R in Kombination mit Velostation im Norden wird positiv hervorgehoben. – –

Antrag, das Team bzgl. Perimeter Stadt nicht mitzunehmen wird einstimmig angenommen. Antrag, das Team bzgl. Perimeter Geiser nicht in die nächste Runde mitzunehmen wird einstimmig angenommen.

Team Steinmann Schmid Der Realismus ist zu würdigen. Die erwähnte Skepsis bzgl. Entwicklungen schien glaubhaft, wurde aber nicht konsequent umgesetzt. Der Städtebau bleibt sehr fragmentarisch, Zusammensetzung „isolierter Solitäre“. Heterogene Grossform („Superblock“) als Struktur für den Ort kann nicht überzeugen, wirkt unangemessen. Freiraum unklar, unbefriedigend und ungünstig gewichtet. Platz Süd: grosses Busterminal stört das Stadtgefüge (Haltekanten, Witterungsschutz) Patz Nord: Lage und Ausdehnung das Parks wird in Frage gestellt. Gestaffelte Aufgänge werden kritisiert, Konflikt zwischen Fussgänger- und motorisiertem Verkehr

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– –

Antrag, das Team bzgl. Perimeter Stadt nicht mitzunehmen wird einstimmig angenommen. Antrag, das Team bzgl. Perimeter Geiser nicht in die nächste Runde mitzunehmen wird einstimmig angenommen.

Team Weber Brunner Städtebauliches Konzept ist zu würdigen auch weil es der einzige Beitrag ist, der den Umgang mit Bestand untersucht. Qualität des Ensembles ist hoch, die Einzigartigkeit (entgegen Austauschbarkeit anderer Ansätze) ist als hoher Wert zu betrachten. Die prozessuale Entwickelbarkeit (in flexiblen Etappen) wird hervorgehoben. Das Konzept erlaubt es, das Areal als Ganzes lebendig und genutzt zu halten, in jeder Entwicklungsphase... Verschiedene Nutzungen sind vorstellbar, in unterschiedlichen Formen. Der Umbau müsste günstig realisiert werden. Rochade mit dem bereits vorgesehenen Firmenbau nicht möglich. Abgesichertes Nutzungsprogramm für Umstrukturierung erforderlich um glaubhaft sein zu können. Die Investorentauglichkeit der (schönen) Idee wird angezweifelt. Die Frage nach der planerischen Umsetzung (Instrumente) wird aufgeworfen. Es bräuchte viele einzelne ÜOs. Oder eine grosse ÜO die (bewusst) nicht ganz umgesetzt würde. Platz Süd: Gestaltung eher unbestimmt, nicht begeisternd aber ok. Der unverstellte, offene Platzraum wird positiv hervorgehoben. Ausdehnung Wendekreis für den Bus wird hinterfragt. Platz Nord: Lesart und Verbindungsachsen, Freiraumabfolge, etc. sind zu würdigen. Spannender Ansatz. Platzgestaltung zurückhaltend, aber konsequent und angemessen. – –

0.1.1

Antrag, das Team bzgl. Perimeter Stadt in die nächste Runde mitzunehmen wird einstimmig angenommen. Antrag, das Team bzgl. Perimeter Geiser nicht in die nächste Runde mitzunehmen wird mit 8 gegen 4 Stimmen angenommen.

Diskussion und zweiter Rundgang

Die Diskussion in der ersten Runde verlief sehr intensiv. Das Beurteilungsgremium diskutierte die enge Verknüpfung zwischen den beiden Perimetern und besprach eingehend den geeigneten Weg, für beide Perimeter eine unabhängige Empfehlung formulieren zu können und gleichzeitig die gesamthafte Entwicklung des Areals vor Augen zu halten und Konflikte in den Empfehlungen auszuräumen. Daraufhin erfolgte der zweite Beurteilungsrundgang. Nach der intensiven Diskussion war das Beurteilungsgremium bereit abschliessende Empfehlungen für den Perimeter GEISER agro.com zu formulieren. Für den Perimeter Stadt wurde nochmals vor den Plänen der im ersten Rundgang favorisierten Projekte diskutiert und argumentiert.

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Diskussion Perimeter Stadt

Team Ernst Niklaus Fausch Bahnhofpassage zu lang und zu breit (und zu teuer). Velo-PP im UG würden gemäss Aussage SBB voraussichtlich nicht realisiert werden. Ausgänge über Eck ungünstig (ausserhalb Sichtfeld, Sicherheitsgefühl beeinträchtigt) Team Schneider + Schneider Passage zu lang. Der Abgang Norden überzeugt nicht, ausreichende Länge der Rampe wird angezweifelt, die Dachstruktur über Aufgang wird kritisch hinterfragt. Buspakete auf Platz Süd, bzw. der Verstellte zentrale Platzraum werden kritisch hinterfragt. Team Weber Brunner Gestaltung Platz Süd sehr pragmatisch. Im Norden angemessen und prozessorientiert (und entsprechend flexibel). Die erste Etappe würde ohnehin so ausschauen. Besondere Erwähnung: Das Team Weber Brunner wird für ihren Diskussionsbeitrag und die Eingriffstiefe speziell gewürdigt. Abstimmung

Weber Brunner werden mit 10 zu 2 Stimmen für die weitere Projektierung der beiden Plätze und der Bahnhofspassage empfohlen.

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3.3

Empfehlungen Empfehlungen für den Perimeter „Stadtraum Bahnhof Langenthal“

Allgemeine Empfehlung –

Es ist anzustreben, die beiden Plätze als offene, stimmungsvolle und möglichst unverstellte Räume zu gestalten.

Das Beurteilungsgremium empfiehlt der Auftraggeberin Stadt Langenthal, das Team Weber Brunner mit einem Folgeauftrag gemäss Ausschreibung (vgl. 2.6) zu beauftragen. Erkenntnisse

Platz Süd Die Konzeptskizze ist klar und überzeugend. Die Klarheit des Eingriffs, das Entschlacken und das Freistellen des zentralen Raums werden positiv gewürdigt. Die Bedeutung und Zeichenhaftigkeit des Platzes hervorzuheben ist wichtig, der einheitliche Belag wirkt sich in diesem Sinne positiv aus. Die genaue Ausdehnung und Materialisierung des Belags kann noch präzisiert werden. Das Bestreben, den Vorbereich der städtischen Villa (Platzecke Südost) bildhaft als Grünraum zu erhalten wird geschätzt, die Nutzung und Gestaltung kann in diesem Sinne noch verbessert werden. Die Notwendigkeit der Velorampe im Bereich Jurastrasse sollte hinterfragt werden. Der Studienauftrag hat zur Erkenntnis geführt dass eine lineare Aufstellung der Busse die zu bevorzugende Lösung für den Bushof darstellt – wenngleich sie nicht in jeder Hinsicht optimal ist. Die im Projekt vorgeschlagene Organisation sieht diese Anordnung vor. Im Detail gibt es noch Optimierungsmöglichkeiten die in der Weiterbearbeitung berücksichtigt werden sollen. Die oberirdische Anordnung der Veloabstellplätze wird positiv beurteilt. Bahnhofpassage Die räumliche Grosszügigkeit wird geschätzt. Die Dimensionierung wird in Bezug auf die Bauwerk-Kosten als präzise und angemessen beurteilt. Die ansprechend einfache Gestaltung der Passage über den Bodenbelag wird positiv hervorgehoben. Platz Nord Die Grosszügigkeit und formale Gestaltung des Aufgangs Nord wirkt stimmig und überzeugend. Die einfache Materialisierung, Gestaltung und Organisation des Platzes haben positiven Anklang gefunden. Das Projekt vermag trotz des bescheidenen Mitteleinsatzes ein stimmungsvolles Bild zu erzeugen. Der Vorschlag ist stufengerecht ausbaubar und kann sich flexibel den künftigen Entwicklungen anpassen.

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WÜRDIGUNG DER ARBEITEN TEAM ERNST NIKLAUS FAUSCH

Das Projekt ist in der Gestaltung gesamthaft sehr klar und stimmig. Die Gestaltung von Bahnhofplatz Süd wirkt angenehm „entspannt“, die Leere in der Mitte des Platzes und die grünen Vorbereiche der drei platzbestimmenden Gebäude werden positiv gewürdigt. Die Busanlage ist nicht optimal. Die langen Wege sind nicht einzuhalten wegen der Anschlussverbindungen (künftig 4 Minuten). Der vorgeschlagene Wendekreis für die Busse wird voraussichtlich nicht ausreichen, notwendige Anpassungen würden aber den Platzraum womöglich beeinträchtigen. Die Unterführung ist effizient organisiert und wirkt auf dem ersten Blick überzeugend. Die hier angebotenen Veloabstellplätze wären optimal platziert. Bei genauer Überlegung wird jedoch angezweifelt, ob sich dieser Ansatz im Betrieb bewähren würde, weil die Anzahl der Plätze zu beschränkt ist. Die Veloführung ist zwar ansprechend gestaltet, aber die Verkehrsführung ist zu lang und zu umständlich, und die Ausgänge über Eck sind unerwünscht. Die Gestaltung und Stimmung des Bahnhofplatzes Nord ist eher enttäuschend. Die gesamte städtebauliche Anlage mag nicht zu überzeugen. Die städtebaulichen Strukturen sind im Massstab dem Ort nicht angemessen: sie lösen ein Versprechen aus welches, das Umfeld nicht einzuhalten vermag.

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Die Abänderung des Volumens für den bereits vorgesehenen Firmenbau ist wie vorgeschlagen nicht umsetzbar, insbesondere aufgrund der Etappierung: die gegen Norden vergrösserte Geometrie bedingt einen Abriss des nördlich angrenzenden Bestandgebäudes. Dieses bleibt aber mittelfristig noch in Betrieb. Der Tiefgaragenzugang einzig über die Rampe des vorgesehenen Firmenbaus könnte zum Nadelöhr werden und schafft zu viele Abhängigkeiten. Die Aspekte der Nachhaltigkeit sind nicht ausreichend ins Konzept integriert, es wird kein konkreter Bezug aufgezeigt. TEAM SCHNEIDER-SCHNEIDER

Das Projekt präsentiert sich gesamthaft als unspektakulärer, aber solider städtebaulicher Vorschlag. Die Lesart und Herleitung ist exemplarisch für viele der Beiträge, sie ist fein und tief ausgearbeitet. Die Flexibilität der Bebauungsmuster in den Feldern hebt sich positiv hervor. Das Projekt zeigt atmosphärische Strassenzüge, insbesondere die vordere Achse auf der Nordseite (Adress-Achse), mit einer klaren rückwärtigen Baukante. Die Front gegenüber der bestehenden EFH-Siedlung wirkt eher geschlossen, ist aber dank der moderaten Höhe verträglich. Die Gestaltung des Bahnhofplatz Süd wird kritisch hinterfragt: eine den zentralen Platzbereich besetzenden Businsel (Haltekanten, Witterungsschutz) ist eher unerwünscht. Der Lösungsansatz für den Bushof ist hingegen funktional überzeugend und positiv her-

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vorzuheben. Die Umsteigefunktionen sind naheliegend, schnell und attraktiv. Die gestalterischen Qualitäten bleiben aber bescheiden. Der Pavillon über der Velorampe Süd wirkt störend und ist nicht nachvollziehbar. Die Buschlaufe hinter dem Velorampendach ist eher umständlich und verlängert die Fahrtwege. Taxiplätze liegen im Konfliktbereich und auch die K+R Anlage im östlichen Bereich wird in ihrer Lage kritisch hinterfragt. Der Platz Nord ist solide geplant und funktional. Die Ausdehnung Richtung Norden und das Freiraumkreuz mit der wichtigen Fussgängerachse werden positiv gewürdigt. Stimmung und Nutzerqualitäten werden jedoch kritisch diskutiert. Die Rampe des Aufgangs Nord ist zu kurz. Die Aspekte der Nachhaltigkeit sind sehr gut im Projekt integriert. Wichtige Untersuchungen für ein ganzheitliches Projekt werden aufgezeigt. TEAM ADP / LÜSCHER EGLI

Das Projekt hat sich im Laufe der Bearbeitung merklich gewandelt. Teilweise sehr in die Tiefe ausgearbeitete Detaillierungen wie zum Beispiel das Beleuchtungskonzept oder die Ausbaugestaltung der Vordächer sollen positive Erwähnung finden. Die städtebaulichen Versprechen sind jedoch leider zu schwach geblieben und werden im Projekt nicht eingelöst. Die analoge Behandlung, Gestaltung und Materialisierung der beiden doch sehr unterschiedlichen Plätze nördlich und südlich des Gleisfelds wird nicht nachvollzogen und kritisch hinterfragt.

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Die Rampenabgänge im Süden liegen sehr ungünstig im Stadtgefüge und werden kritisch beurteilt. Die Anordnung der Bushaltekanten ist in der linearen Organisation des Bushofs funktional stimmig. Der Bahnhofplatz Nord ist funktional und übersichtlich, aber als Begegnungsraum unattraktiv. Das unterirdische P+R kombiniert mit einer Velostation wird positiv hervorgehoben. Der diagonale Erschliessungsraum (Zubringerachse von der Hasenmattstrasse, parallel zum Entlastungskanal) wirkt unentschlossen und räumlich undefiniert. Die vorgeschlagene Wohnzeilen-Struktur im Perimeter GEISER ist eng gesetzt. Die Qualität des Wohnens in solcher Dichte bzw. die Notwendigkeit der dichten Gebäudesetzung wird in Frage gestellt. Mit Ost-West-Typen sind die Grundrisse lösbar, aber nicht optimal. Die informelle Durchwegungsmöglichkeit des Areals erlaubt es, wichtige Verbindungen herzustellen. Die lockere Eingliederung der bestehenden EFH-Siedlung wird positiv vermerkt. Einige Nachhaltigkeitsaspekte werden angesprochen, fliessen jedoch zu wenig in das Konzept ein. TEAM STEINMANN SCHMID

Der Realismus dieses Projektbeitrags ist zu würdigen. Die erwähnte Skepsis bzgl. Entwicklungen erschien glaubhaft, wurde aber leider im Konzept nicht konsequent umgesetzt. Der gewählte Ansatz verunmöglicht zudem eine künftige, allfällig dichtere und lebhaftere Entwicklung.

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Der Städtebau bleibt sehr fragmentarisch, zusammengesetzt aus „isolierten Solitären“. Der heterogene Superblock als Struktur für den Ort (Areal GEISER) vermag nicht zu überzeugen und wirkt unangemessen. Die Nähe zum Areal Ammann und die von dort ausgehenden Emissionen wurden in der Umsetzung zu stark gewichtet. Entsprechend ist die Ausnützung deutlich zu tief. Die architektonische Ausformulierung des Blocks mit seinen sehr ungleichen Seiten wirft Fragen auf. Trotzdem ist der bewusste Umgang mit dem Areal Ammann und der Lärmsituation zu würdigen. Der hohe Zeilenbau südlich der bestehenden EFH-Siedlung ist überdimensioniert und in dieser Lage kritisch. Die vorgeschlagenen kommerziellen Nutzungen sind zu weit entfernt von den Fussgängerströmen und werden so nicht funktionieren. Die Gestaltung und Anordnung der Freiräume ist schwer verständlich: viele Räume bleiben in ihrer Bestimmung unklar oder wirken in ihrem Bezug zu den städtebaulichen Strukturen und Nutzungen am falschen Ort platziert (doppelte Führung des Aufgangs Nord, abseitige Lage und Grösse des Parks, Kreuzung der Fussgängerströme mit jenen des motorisierten Verkehrs). Die Besetzung des Bahnhofplatzes Süd als Bushof wird bedauert und entspricht nicht der gewünschten Aufwertung dieses Raumes. Der Umgang mit der Bahnhofpassage bleibt sehr zurückhaltend und zeigt wenig Innovation. Die Aspekte der Nachhaltigkeit werden zu wenig berücksichtigt und sind kaum im Konzept integriert. TEAM WEBER BRUNNER

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Das städtebauliche Konzept ist zu würdigen: dieser ist der einzige Beitrag, der den Umgang mit dem Bestand seriös untersucht. Die Qualität des Ensembles ist hoch, die Einzigartigkeit (entgegen Austauschbarkeit anderer Ansätze) ist als bedeutsamer Wert zu betrachten. Der Umgang mit dem Bestand, insbesondere auch mit UG-Volumen, ist lobenswert. Der aufgezeigte Bezug Nord-Süd ist sensibel und spannend. Die Lage des Hochbaus (Landmark) an der Kühlhausstrasse wird kritisch hinterfragt. Die prozessuale Entwickelbarkeit (in flexiblen Etappen) wird hervorgehoben. Das Konzept erlaubt es, das Areal als Ganzes lebendig und in Betrieb zu halten während jeder einzelnen Entwicklungsphase. Verschiedene Nutzungen sind vorstellbar, in unterschiedlichen Formen. Ein Umbau der vorhandenen Strukturen müsste günstig realisiert werden. Ein gesichertes Nutzungsprogramm als Grundlage für die Umstrukturierung ist jedoch erforderlich für die Glaubhaftigkeit dieses Ansatzes. Bedauerlicherweise fehlt dieser wesentliche Nachweis, demzufolge muss aus Sicht der Investoren der Umstrukturierungsvorschlag als untauglich beurteilt werden. Die vorgeschlagene Rochade mit dem bereits vorgesehenen Firmenbau ist nach aktuellem Wissensstand nicht möglich. Die Frage nach der planerischen Umsetzung (Instrumente) wird aufgeworfen. Es bräuchte viele einzelne ÜOs. Oder eine Grosse ÜO die (bewusst) nicht ganz umgesetzt wird. Die Bestandssicherung als Form (Lichtraumprofil) auch bei Neubau ist nicht nachvollziehbar. Die Nachbarschaft zum Areal Amman ist schwierig, in der vorgeschlagenen Form nicht verständlich. Das Grundkonzept des Bahnhofplatzes Süd überzeugt, die offene zentrale Leere wird begrüsst. Die Gestaltung wird aus einer grosszügigen Stadtraumvorstellung heraus entwickelt. Ausdehnung und Materialisierung des Platzbelages dienen dieser Idee, sind jedoch zu präzisieren. Die Ergänzung der grünen Gebäude-Vorbereiche wird begrüsst, im Detail und atmosphärisch ist aber noch Gestaltungsbedarf. Die Ausdehnung des Wendekreises für den Bus wird hinterfragt. Die Lesart und die Verbindungsachsen, die Freiraumabfolge, etc. in der Organisation und Gestaltung von Bahnhofplatz Nord sind zu würdigen. Es ist ein spannender und innovativer Ansatz. Die Gestaltung ist zurückhaltend, aber konsequent und stimmungsvoll. Ein Langenthal-spezifisches Projekt und aktuell im Umgang mit Nachhaltigkeit. Die prozessorientierten Gedanken sind zu würdigen. Nachhaltigkeitsaspekte wurden berücksichtigt und fliessen ins Konzept ein. Die analysierten Stärken/Schwächen wurden aufgezeigt.

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GENEHMIGUNG Fachpreisrichter Urs Affolter Ursula Stücheli Rolf Mühletahler Andreas Galli Sibylle Aubort Raderschall Willi Hüsler Jürg Meyer Dr. Markus Zahnd (Ersatz) Sachpreisrichter Thomas Rufener, Vorsitz Michael Schmid Fredy Miller Hermann Ernst Peter Bracher Alfred Flückiger Bruno Meier (Ersatz)

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ANHANG (Pläne der Projekte)

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