Erfahrungsbericht Erasmus von Charlotte Busch

Erfahrungsbericht Erasmus von Charlotte Busch Rechtswissenschaften Universitat Internacional de Catalunya (UIC), Barcelona, Spanien von September 2...
Author: Birgit Bösch
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Erfahrungsbericht Erasmus von Charlotte Busch Rechtswissenschaften Universitat Internacional de Catalunya (UIC), Barcelona, Spanien von September 2015 bis Juni 2016

1. Land und Partnerhochschule, Studienfach Ich war für 10 Monate im Rahmen des Erasmus+ Förderprogramms an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universitat Internacional de Catalunya in Barcelona eingeschrieben. 2. Betreuungspersonen In Freiburg wurde ich durch Sybille Schneiders betreut, in Barcelona vorrangig durch Maria Mut. 3. Anmelde- und Einschreibeformalitäten Ich habe den Platz an der UIC über die Restplatzvergabe erhalten und habe demnach meine Zusage direkt erhalten, nachdem ich im ersten Bewerbungsverfahren keinen Platz erhalten hatte. Nach der Bestätigung wurde mir durch Frau Schneiders direkt der Kontakt zu der Gastuniversität vermittelt. Man musste sich online in einem Portal namens Relint2 registrieren und die erforderlichen Dokumente einsenden (insbesondere Learning Agreement, Versicherungsnachweis im Ausland, Sprachnachweis über ein B2-Niveau). Bei Fragen konnte man sich sehr gut an Maria Mut wenden sowie an das allgemeine Auslandsbüro der UIC (Belen Aguado Viguer). Allerdings sollte man bedenken, dass ab dem 1. August bis zum 1. September an der Uni niemand zu erreichen ist. Also sollte man versuchen alles wichtige vorher zu erfragen/zu erledigen. 4. Vorbereitung auf das Auslandsstudium Da ich kurz vor meiner Abreise nach Barcelona noch meine Aufsichtsarbeit geschrieben habe, hatte ich nicht viel Zeit mich auf das Auslandsstudium groß vorzubereiten; dies war auch nicht sonderlich nötig. Ich habe durch Frau Schneiders den Austauschstudenten aus Barcelona noch in Freiburg getroffen, der mir meinen Anfang in Barcelona etwas erleichtert hat und einer meiner ersten Freunde dort war. Außerdem hat er mir meine erste Wohnung vermittelt. Ich würde daher jedem empfehlen Frau Schneiders nach dem derzeitigen Austauschstudenten zu fragen, da es den Einstieg wirklich erleichtern kann. 5. Sprachliche Vorbereitung Wie beschrieben, benötigt man an der UIC ein Sprachniveau von B2 in Spanisch. Mein Schulspanisch entsprach dem leider nicht mehr. Da ich einen Restplatz erworben hatte und ich zunächst nicht wusste, dass ein Sprachnachweis erforderlich ist, erlaubte mir die UIC nach

langen hin- und her, dass ich den Sprachnachweis zum Semesterbeginn nachreichen kann. Diesen Weg würde ich nicht empfehlen, da mein Platz bis zur letzten Minute unsicher war. Ich habe in Barcelona dann ab Anfang August einen dreiwöchigen Sprachkurs an der Sprachschule SpainBCN (www.erasmusinbarcelona.com) belegt und hier ein B2-Niveau erreicht. Von dem Kurs hatte ich über eine Email vom Auslandsbüro erfahren sowie hatte einer meiner Vorgänger in seinem Erfahrungsbericht den Kurs empfohlen. Der Kurs ist sehr informativ gehalten und vermittelt einem gut die wichtigste Grammatik. Vokabeln sollte man vorher schon können bzw. selbstständig wieder auffrischen. Für mich war der Kurs als Auffrischung meines Schulspanischs super und als Einstieg in Barcelona perfekt, da man schnell andere Erasmusstudenten kennenlernt. Bis zum Ende meines Aufenthalts waren die Leute aus meinem ersten Sprachkurs meine besten Freunde in Barcelona. 6. Belegte Veranstaltungen und Universität Meine im Learning Agreement gewählten Kurse habe ich größtenteils geändert. Ich habe mich die ersten 2 Wochen in möglichst viele Vorlesungen reingesetzt und danach gewählt, welche Professoren freundlich waren und am deutlichsten Spanisch geredet haben. Die Uni ist wie eine Schule organisiert und funktioniert nach einem strengen Stundenplan. Die Jahrgänge des ersten und dritten Jahres hatten bei mir vormittags zwischen 8 und 14 Uhr Vorlesungen. Die Jahrgänge des zweiten und dritten Jahrgangs hatten nachmittags Vorlesungen von 15 bis 19 Uhr. Da die Uni im Stadtteil „Sarría“ etwas abseits liegt, habe ich die Kurse möglichst zusammenliegend gewählt. Generell ist den Professoren Pünktlichkeit und Anwesenheit wichtig, fehlt man mehr als 2-3 mal fällt man meist durch. Die Uni schreibt vor, in der Mitte des Semester min. eine Prüfung zu haben, sowie gibt es eine Abschlussprüfung außerhalb der Vorlesungszeit. Die Studenten waren zumindest bei mir schwer zugänglich und nicht besonders hilfsbereit, obwohl die Kurse nur aus ca. 30 Personen bestehen. Davon sollte man sich aber nicht verrückt machen lassen und es einfach weiter probieren, insbesondere gibt es Skripte älterer Semester, nach denen man seine Kommilitonen fragen sollte. Diese können bei dürftigen Mitschriften für die Klausuren sehr hilfreich sein. Präsentationen/Arbeitsblätter der Professoren gibt es nämlich kaum. Im ersten Semester habe ich folgende Veranstaltungen belegt: • Introducción a la Teoría del Derecho Die Professorin Bélen war von Beginn an sehr hilfsbereit und freundlich. Der Kurs wird vierstündig im ersten Semester angeboten und ist sehr philosophisch gestaltet. Die Vorlesung erinnerte an die Vorlesung Rechtsphilosophie in Freiburg. Man musste 2 Bücher lesen zu denen es jeweils eine mündliche Prüfung gab; in der Prüfung hat einem die Professorin dann einfache Fragen zum Inhalt gestellt und hat mich trotz bescheidenem Spanisch bestehen lassen. Die Anwesenheit wurde mit kleinen Tests überprüft. Für die Abschlussprüfung gab es ein Skript aus dem Vorjahr mit dem man die Prüfung gut bestehen konnte. Insgesamt war der Arbeitsaufwand hoch, der Kurs dafür aber einfach zu bestehen. • European Law

Die Veranstaltung European Law wurde von der Erasmus Koordinatorin Maria Mut gehalten und war eine der interessantesten Vorlesungen. Der Kurs findet zweistündig auf Englisch statt. Er wird nicht von der juristischen Fakultät angeboten, sondern von ADE. Es werden sehr einfach die verschiedenen EU-Organe erklärt. Es gibt nur eine Klausur am Ende und man kann den Kurs auf jeden Fall ohne weiteres bestehen. Außerdem ist Maria die gesamte Zeit sehr hilfsbereit und an internationalen Studenten sehr interessiert. • Economics Survey Economics Survey war ein vierstündiger Kurs auf Englisch aus dem 2. Jahr. Ich habe den Kurs mit den anderen Erasmusstudenten gewählt, weil der Professor in der ersten Stunde hilfsbereit erschien. Nach kurzer Zeit habe ich die Wahl sehr bereut. Der Kurs wird von 2 Professoren gehalten. Der Professor des ersten Vorlesungsabschnittes schien Probleme mit weiblichen Studierenden zu haben und bewertete in meiner Klausur Sachen als falsch, da er die englischen Vokabeln nicht kannte. Der Arbeitsaufwand war recht hoch (Hausaufgaben und Kurztests). Der zweite Professor war deutlich netter und einfacher, hat dafür aber auch viel auf Spanisch geredet. • Historia del Derecho y de las instituciones Der Professor war nicht sehr begeistert, dass wir kein Katalanisch konnten, hat aber im Endeffekt den Großteil der Vorlesung auf Spanisch gehalten. Der Kurs bezieht sich immer auf ein katalanisches Buch des Professors, war aber auch ohne Buch zu bestehen (auch hier gab es ein halbwegs verständliches katalanisches Skript). Als Erasmusstudenten wurden wir befreit Aufsätze als Hausaufgaben zu schreiben und mussten dafür eine 15minütige Präsentation über deutsche Rechtsgeschichte halten. Insgesamt war der Kurs etwas zu trocken, aber einfach zu bestehen. • Sprachkurs Spanisch Da ich ohnehin einen Sprachkurs besuchen wollte, beschloss ich mein ECTS-Konto mit einem universitären Spanischkurs etwas aufzubessern. Ich würde jedem empfehlen einen Kurs während des Semesters zu besuchen um regelmäßig Spanisch zu üben, allerdings war der Kurs der Uni bei weitem zu teuer für den Umfang und Art des Unterrichts. Ich würde daher einen Kurs an einer anderen Sprachschule besuchen.

Im zweiten Semester habe ich folgende Veranstaltungen belegt: • Fundamentos del Comportamiento Humano Der Kurs wird von derselben Professorin wie Introducción gehalten und setzt sich daher ähnlich zusammen. Es wird das menschliche Verhalten im Allgemeinen analysiert. • Derecho Internacional Público Inhalt des Kurses ist das allgemeine Völkerrecht. Für mich war dieser Kurs mit Abstand der interessanteste. Für die einzelnen, umfangreichen Themenblöcke wurden Skripte hochgeladen, sodass der Kurs einfach vor- und nachzubereiten war. Der Kurs bestand aus 2 Prüfungen und einer inszenierten Verhandlung des IGH, die als einziges Element

der Vorlesung auf Englisch stattfindet. Diese Vorlesung ist insbesondere interessant für Studierende, die sich den großen Öff anrechnen lassen wollen. • Instituciones Internacionales y Derechos Humanos Dieser vierstündige Kurs wurde von Maria Mut angeboten und fand im Rahmen des ADEProgramms statt. Ich war die einzige Erasmusstudentin, hatte aber keine Probleme zu folgen. • Einsteigersprachkurs Katalanisch Da ich fast als einzige Erasmusstudentin für 2 Semester an der UIC war, habe ich mich für einen kostenlosen Katalanischkurs angemeldet, um die neuen Erasmusstudenten kennenzulernen. Außerdem erwärmt man das Herz eines jeden Katalanen, wenn man das ein oder andere Wort katalanisch kann.

Insgesamt war ich von meinen Kursen und der Uni nicht sonderlich begeistert. Es wird ein hoher Arbeitsaufwand gefordert, ohne dass man den Eindruck hat viel Wissen vermittelt zu bekommen. Ich würde jedem empfehlen die Kurse nur auf Spanisch zu belegen, da die Professoren darauf ausreichend Rücksicht nehmen und man so die Sprache noch viel schneller lernt. Die Kurse auf Englisch können extrem nervig sein, da die Studenten und Professoren oft sehr schlechte Englischkenntnisse haben. Das Studieren ist viel unselbstständiger als in Deutschland und erinnert mehr an die Schulzeit. Es wird nur gelernt, was die Vorlesung behandelt hat und was der jeweilige Professor gesagt hat (es gibt so gut wie keine Sekundärliteratur). Die Uni ist streng katholisch und eine Privatuniversität. Daher ist z.B. die Mensa mit einem Mittagessen für knapp 10€ zu teuer. Die Studenten sind nach deutscher Vorstellung keine typischen Studenten, sie sind noch sehr jung und größtenteils sehr wohlhabend. Die Uni hat oft an einen Laufsteg erinnert. Die Studenten wohnen meist außerhalb von Barcelona bei ihren Eltern oder in sog. Residenicas, Unterkünfte ähnlich wie ein Hotel. Sie hatten leider wenig Interesse an den ausländischen Studierenden und hatten auch einfach sehr andere Vorstellungen. Daher war es recht schwer etwas gemeinsam zu unternehmen. Man sollte sich davon nicht abschrecken lassen!! Barcelona hat als Stadt unglaublich viel zu bieten und es ist wirklich einfach andere Leute, auch außerhalb der Uni, kennenzulernen. Außerdem gibt es an der UIC trotz ihrer kleinen Größe viele Erasmusstudenten aus der ganzen Welt. Wir haben immer super viel zusammen unternommen. Da viele ausländischen Studenten aus Südamerika kamen, wurde zumindest im 2. Semester auch viel Spanisch geredet. Ich habe auch sehr nette Mitstudenten durch ein Sprach-Tandem kennengelernt, der Kontakt wird vom Erasmusbüro der UIC vermittelt. 7. Sprache Mein Spanisch wurde im Laufe des Jahres immer besser. Wenn man ohne große Vorkenntnisse allerdings vor hat, komplett fließend zurückzukehren, würde ich Barcelona nicht unbedingt als Erstes empfehlen. Die erste Sprache aller Barceloner ist katalanisch und es wird extrem viel wert darauf gelegt. Die Kurse in der Uni sind (im Gegensatz zu vielen anderen Universitäten in Barcelona) ausschließlich auf Spanisch. Sobald es allerdings in die Pause geht redet der Großteil

Katalanisch. Auch in meiner ersten Wohnung wurde nur katalanisch geredet. Für mich war dies bis auf einige Male eigentlich kein Problem, da jeder auch Spanisch kann und trotz katalanischem Stolz auch bereit ist (kurz) Spanisch zu reden. Trotzdem ist es gerade in Gruppen extrem nervig nichts zu verstehen. Ich habe mein Spanisch größtenteils mit den Südamerikanern meiner Uni geübt. Im Alltag habe ich immer versucht alles auf Spanisch zu lösen (Vermieter, Einkäufe...) und mir verboten auf Englisch zu reden. Dies war dennoch relativ schwer, da Barcelona sehr international und an Touristen gewöhnt ist und jeder einem helfen möchte indem er auf Englisch wechselt. Im Endeffekt bin ich mit meinem Spanisch zufrieden und kann fast alles ausdrücken, hatte aber zu Beginn mehr Hoffnung komplett fließend reden zu können. 8. Wohnung und Metro Meine erste Wohnung war im Stadtteil Sant Gervasi gelegen und wurde mir über den spanischen Austauschstudenten in Freiburg vermittelt. Ich habe sie bereits aus Freiburg angemietet. Leider hat mir das Viertel nicht sehr gut gefallen, da es zwar nah an der Uni lag, aber dafür weit vom Zentrum und vorallem weit vom Meer entfernt lag. Ich hatte mir vorgestellt, dass Barcelona als große Stadt überwiegend ein eigenes Stadtteilleben aufweist. Im Endeffekt spielt sich aber der Großteil vom Placa Catalunya in Richtung Meer ab oder im Stadtteil Gracia. Da meine 3 katalanischen Mitbewohnerinnen, ihr Chihuahua und ich auch nicht sonderlich zurechtgekommen sind, bin ich nach 3 Monaten umgezogen in die WG einer Freundin aus meinem ersten Sprachkurs. Meine zweite Wohnung war am Placa Urquinaona gelegen, was mitten im Zentrum ist. Für beide Wohnungen habe ich 400€ gezahlt und war im Verhältnis zu meinen Freunden im Durchschnitt. Der Wohnungsmarkt in Barcelona ist sehr lebendig, weshalb es vollkommen ausreicht vor Ort eine Wohnung zu finden. Insbesondere kann man sich dann die Lage und die Zimmer anschauen, da teilweise echte Kammern, ohne Fenster, mit Kakerlaken usw. vermietet werden. Als Kaution ist eine Monatsmiete normal und oft muss die Miete in Bar gezahlt werden. Viele Wohnungen scheinen außerdem unangemeldet vermietet zu werden, dies kann bei der Anmietung schwer zu durchschauen sein. Die Uni ist nur mit Bussen oder den Ferrocarril (die katalanische Metro die nur einen Teil Barcelonas befährt) zu erreichen. Die Station heißt Sarría von der man noch 15 Minuten einen Berg hochlaufen muss. Man sollte daher unbedingt schauen, dass die Wohnung nah an einer Ferrocarrilstation liegt. Für bis 25-jährige gibt es ein sehr preisgünstiges 3-Monatsticket für ca. 100€. Als Wohnviertel würde ich daher Gracia, El Born, Barrio Gotico und L’Eixample empfehlen. 9. Anreisetipps Meine Eltern haben mich mit dem Auto runtergefahren, da sie in der Nähe Urlaub gemacht haben. Man kann aber ohne Probleme auch per Flugzeug anreisen, da alle Zimmer möbliert vermietet werden. Ich wollte eigentlich mein Auto mitnehmen, kann davon aber jedem abraten, da Stellplätze extrem teuer sind und auf der Straße parken so gut wie unmöglich ist. Außerdem ist man super gut mit Flugzeug, Zug und Bus angebunden.

10. NIE, Kontoeröffnung, Lebenshaltungskosten Man braucht in Spanien für fast alle Formen der Registrierung eine Número de Identificatión de Extranjero – also eine Ausländeridentifikationsnummer. Diese ist in Barcelona extrem schwer zu bekommen, da die Vergabestelle extrem überlastet ist und man vorher einen Termin online beantragen muss. Am besten im Vorhinein schauen, ob man schon den Termin bei der Polizeistation machen kann, wobei das System bei mir 8 Monate nicht funktionierte. Eigentlich muss man nach 3 Monaten Aufenthalt eine NIE beantragen, ich habe nach 3 Monaten ohne Termin aufgegeben. Die NIE ist erforderlich um ein Konto in Spanien zu eröffnen, um zu arbeiten oder um das Stadtfahrrad Bicing benutzen zu können. Ich habe in Deutschland ein Konto bei der DKB eingerichtet und konnte so kostenlos im Ausland Geld abheben und war nicht auf ein spanisches Konto angewiesen. Man kann also auch ohne NIE zurechtkommen. Mir hat es im Endeffekt so gut in Barcelona gefallen, dass ich noch ein Praktikum bei einer Kanzlei im Juni gemacht habe, um meinen Aufenthalt etwas verlängern zu können. Leider brauchte ich um dort arbeiten zu können dann doch die NIE. Mit dem Erasmusgeld und damit knapp 200€ mehr im Monat hatte ich ungefähr 900€ im Monat zur Verfügung. Ich habe immer sehr viel unternommen und daher auch leider immer alles verbraucht. Man hätte es wahrscheinlich aber auch wirtschaftlicher angehen können. 11. Mobiltelefon Da ich meinen deutschen Vertrag nicht kündigen konnte, habe ich für 5€ mehr im Monat eine Europaflat abgeschlossen und konnte mein Telefon wie in Deutschland mit Internet, und Telefon nutzen. Das sollte man bei seinem Anbieter unbedingt nachfragen. Die meisten meiner Freunde hatten hier aber zusätzlich eine Prepaidkarte mit Telefon und Internet von Orange mit Kosten von etwa 20€ pro Monat. 12. Versicherungen Man muss der Uni einen Nachweis erbringen, dass man durch die heimische Versicherung auch im Ausland gedeckt ist. Ich habe dazu meine Versicherung angerufen und diese wussten genau welches Formular erforderlich ist. Dieses habe ich eingereicht. Allerdings war ich im ganzen Jahr kein einiges Mal auf einen Arzt angewiesen und kann daher nicht sagen, ob dies ausreichend ist. 13. Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, Tipps In Barcelona gibt es jeden Tag etwas zu unternehmen, es wird einem nie langweilig. Ob kulturell durch Konzerte, Jazzclubs, Theater und Museen oder beim feiern durch Festivals, Straßenfeste und Clubs. In Facebook sind Events meistens einfach zu finden. Gerade im August und September war ich auf mehreren sehr coolen Stadtteilfesten, wie z.B. in Gracia oder Sants. Die sollte man sich unbedingt anschauen, da hier typische Musik gespielt wird, viele Einheimische unterwegs sind, Menschentürme gebaut werden und bis tief in die Nacht gefeiert wird. Man bekommt schnell einen Eindruck von der Kultur. Zu jedem Feiertag gibt es zahlreiche kostenlose Events in Barcelona, besonders gefallen hat mir La Mercé (September), Sant Jordi (April) und San Joan (Juni).

In den Sommermonaten war der Strand in Barcelona sehr überfüllt, daher sind wir oft an die Strände außerhalb Barcelonas gefahren. Besonders schön ist die Strandstadt Sitges, der Badeort Garraf und Castelldefels. Auch ein Tages- oder Mehrtagestrip an die Costa Brava lohnt sich unheimlich. Ich bin außerdem viel in Spanien gereist. Ich habe in den Osterferien eine Rundreise in Andalusien gemacht, hier erlebt man Spanien nochmal ganz anders und es ist deutlich billiger als Barcelona. Außerdem lohnt sich die Reise nach Valencia und in den Norden nach San Sebastian. Ich war auch wandern und Skifahren in Andorra, und kann zumindest das Wandern sehr empfehlen. Es gibt auch viele organisierte, günstige Trips für Erasmusstudenten. Einer meiner Lieblingsorte war im Sommer der Placa del Sol in Gracia mit einer ähnlichen Funktion, wie der Freiburger Augustinerplatz. Alle Welt trifft sich hier, um gemütlich am Abend etwas gemeinsam zu trinken und es gibt total viele die ihre Gitarre mitbringen, singen und spielen. Falls einem mal nichts einfällt sind die Straßen so schön, dass man immer spazieren gehen kann und sich die tollen Häuserfassaden anschauen kann. Und wenn das zu anstrengend ist, kann man ja auch einfach aufs Meer schauen. In Barcelona findet sich immer etwas! Fazit Ich kann jedem ein Jahr in Barcelona nur empfehlen!! Auch wenn mein Anfang mit Sprachproblemen und einer etwas ungünstigen Wohnsituation etwas schwer war und mir die Uni nicht sonderlich gefallen hat, war das Jahr einfach eine riesige Erfahrung und Herausforderung, die mir unheimlich gut gefallen hat. Kleinere Städte machen einem den Anfang vielleicht etwas leichter, dafür kann man in Barcelona bis zum Ende immer etwas Neues entdecken. Man lernt Leute aus aller Welt kennen und hat die Chance mal ganz alleine für sich auf Entdeckungstour zu gehen. Man lernt, was man im deutschen Studium zu schätzen hat und was man sich am spanischen Lebensstil abschauen sollte.