Erfahrungsbericht Einzelansicht Allgemein Name Geschlecht: E-Mail: Heimathochschule: Fachbereich: Studienfach: Ausbildungsstand während des Auslandsaufenthaltes: Gastunternehmen

Katharina Onischka weiblich FRIEDRICH-ALEXANDER-UNIVERSITAET ERLANGEN-NUERNBERG-28318-IC-1-2007-1-DE-ERASMUS-EUCX-1 Medizinwissenschaften Medizin Sonstiges

Name des Gastunternehmens: Ansprechpartner vor Ort: Straße/Postfach: Postleitzahl: Ort: Land: Telefon: Fax: Homepage: E-Mail: Berufsfeld des Praktikums: Dauer des Praktikumaufenthalts - Von: Dauer des Praktikumaufenthalts - Bis: Erfahrungsbericht

Luzerner Kantonsspital Frau Habermacher/ Fr. Prof. Dr. Briner Kantonsspital Luzern 6000 Luzern Schweiz www.luks.ch [email protected] Gesundheits- und Sozialwesen 04.12.2011 22.03.2012

Erfahrungsbericht: Am 1.Dezember habe ich mich mit dem Auto auf den Weg in die Schweiz, konkret nach Luzern, begeben, um dort ab dem 5.Dezember das zweite PJ-Tertial in der Inneren Medizin am Kantonsspital Luzern zu starten. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung): Schon relativ früh im klinischen Abschnitt des Medizinstudiums hatte ich mit dem Gedanken gespielt, mein Innere Tertial in der Schweiz zu machen, da andere mir bekannte Medizinstudenten immer nur begeistert von der Ausbildung und Zeit wieder kamen und berichteten. Zudem war/ist an meiner Heimatuni eine Rotation auf verschiedene Abteilungen/Stationen/Spezialitäten nicht möglich. Also habe mich ca. ein Jahr im Voraus an verschiedenen Kliniken in der Schweiz beworben (in dem ich auf den Webseiten der einzelnen Spitäler nach Bewerbungsweg/Ansprechpartner gesucht habe, und dann an die entsprechende Person eine digitale Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf und Abitur-/Physikumszeugnis

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geschickt habe). Nicht ganz unwichtig bei der Auswahl waren dabei für mich die Bewertungen und Erfahrungsberichte der letzten Jahren von anderen Medizinstudenten. Da zu dieser Zeit das Luzerner Kantonsspital (kurz LUKS) recht gute Bewertungen erhielt, und dann auch eine Zusage vom Kantonsspital kam, war für mich klar, dass ich dort ich mein zweites PJ-Tertial absolvieren werde. Unterkunft: Untergebracht werden konnte ich zum Glück in einem der beiden spitaleigenen Personalwohnhäuser (eines wird zurzeit umgebaut, und ist deswegen nicht bewohnt). Hier wohnen auf 10 Etagen je 20 Personen, meist andere UHU?s (der schweizerische Ausdruck für Unterassistenten bzw. PJ-ler / Medizinstudenten in der praktischen Ausbildung), Pflegeschüler und/oder auch Assistenzärzte, die gerade erst angefangen und noch keine andere passende Wohnung gefunden haben. Pro Etage gibt es zwei Küchen, die eher mau ausgestattet sind mit je 2 Herdplatten und einer Mikrowelle. An Geschirr bzw. Kochutensilien hat man entweder Eigenes mitgebracht, oder man hat Glück und die Vorgänger haben Etwas da gelassen. Und dann gibt es noch 3 Duschen und 2 Badewannen für ein Stockwerk. Das Zimmer selber, ca. 15m², ist mit einem Bett, einen relativ großen Schreibtisch und Stuhl, einem Wandregal, einem Kleiderschrank, einen kleinen Tisch mit Sessel und einem kleinen Bad (mit Waschbecken, Spiegelschrank und Toilette) ausgestattet. Für 350 CHF ist es eigentlich ein fairer Preis, da die Wohnungspreise in Luzern und Umgebung doch eher höher liegen, und zudem ist man am Morgen nur eine Gehminute von der Klinik entfernt und kann auch gleich in Arbeitskleidung erscheinen, und man findet so auch schnell Kontakt zu anderen Unterassistenten/Mitstreitern. Die Zimmerbestellung kann man eigentlich gleich mit dem Unterzeichnen des Praktikumsvertrages machen (man bekommt dafür mit den Vertragsunterlagen einen Zettel zur Zimmerreservierung mit geschickt, den man dann ausgefüllt zurück sendet, das war es schon). Bei mir lief da irgendetwas schief, als ich nämlich zwei Wochen vor Ankunft noch einmal wegen einen Termin für die Zimmerübergabe anfragte, stellte sich heraus, dass für mich Keines reserviert war. Aber zum Glück war es auch kurzfristig kein Problem noch ein Zimmer zu bekommen. Praktikum: Im Departement Medizin werden die Unterassistenten zunächst erst einmal auf alle Stationen aufgeteilt, d.h. pro Station gibt es immer 2 Assistenzärzte und dem wird jeweils ein UHU zugeteilt. Wenn dann noch Unterassistenten ?übrig? sind, kommt man entweder auf die Notfallabteilung oder wird per Los einer Spezialität (Diagnostik oder Intensivstation) zugeteilt. Jeden Monat gibt es dann einen neuen Einsatzplan. Meist ist man am Anfang für 3-5 Wochen auf einer Station, dann wechselt man. Notfalldienst kann man eingeteilt werden bzw. sich wünschen, muss man aber nicht zwingend absolvieren. In der Allgemeinen Inneren Medizin waren immer mindestens 15 andere Uhu?s/PJler, am Ende sogar einige mehr ? geschätzt über 20, wo bei 2/3 auch aus Deutschland kamen, bunt gemischt von allen Ecken, manche studierten in Lübeck andere in München, der Rest waren meist schweizer Medizinstudenten, die oft auch nur für einen Monat da waren. Wie man es im Praktikumsvertrag unterschrieben hat, arbeitet man auf Station auf meistens 55 Stunden pro Woche, ist man auf einer Spezialität (das sind die Diagnostikabteilungen der verschiedenen Fachrichtungen wie Kardiologie, Rheumatologie, Onkologie, etc), wo v.a. ambulante Patienten kommen, ist es entspannter und man läuft mehr mit und passt auf, als dass man richtig eigene Aufgaben hat. Auf Station fängt man meist 7:45h an, dann gibt es 8:00h den Röntgenrapport, weiter geht

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es auf Station mit Visite, Verläufe schreiben, Untersuchungen anmelden, usw. und vor allem die neuen Patienten aufnehmen. Man lernt hier auf jeden Fall das gründliche Untersuchen. Blutabnehmen oder Zugänge legen muss man überhaupt nicht, dass wird alles von den Pflegekräften erledigt. Wie überall hängt der Lerneffekt auch immer von den Ärzten und Oberärzten ab bei denen man gerade eingeteilt ist, der eine ist da mehr bemüht als der andere. Ansonsten gibt es an Weiterbildungsmöglichkeiten jeden Montagabend eine verpflichtende Fortbildung nur für Unterassistenten der Inneren Medizin. Desweiteren könnte man dann in der Woche auch noch an anderen Veranstaltungen teilnehmen, z.B. denen der Assistenzärzte, aber ob man es zeitlich schafft, hängt viel von der Station und dem Assistenzarzt ab, bei dem man gerade eingeteilt ist. Wenn man auf Station ist, darf bzw. muss man jeden zweiten Samstagvormittag allein auf dem eigenen Stationsteil Visite durchführen (dafür hat man theoretisch als Kompensation den Donnerstagnachmittag davor frei, aber dies ist nicht garantiert). Auch wenn es am Anfang recht anstrengend klingt, finde ich gerade diesen Samstagdienst sehr gut, denn man hat mehr oder weniger einmal ganz allein die Verantwortung, und man bekommt so auch eine Vorstellung, wie es sich anfühlt, wenn man später Arzt ist. Kleidung wird vom Spital gestellt, und praktischer Weise gibt es mehrere Wäschepools, wo man sich so oft man will/braucht ganz unkompliziert frische Wäsche zum Wechseln holen kann, viel entspannter als ich es von Deutschland kenne. Was für mich hier noch selbstverständlicher war, dass man meistens die vertraglich geregelte eine Stunde Mittagspause auch ohne Probleme nehmen kann. Wie sehr sich das schweizerische vom deutschen Gesundheitssystem unterscheidet, fällt mir schwer zu beurteilen, mir persönlich sind nicht so viele Unterschiede aufgefallen bzw. bewusst geworden. Alltag und Freizeit: Unter der Woche hat man leider nicht allzu viel Zeit etwas zu unternehmen, da man meist von 7:45 bis 18-19h arbeitet, und die meisten Geschäfte/etc. hier auch 18:30 schließen. Wenn dann kocht man mit anderen Unterassistenten noch etwas zusammen oder macht Sport. Aber sonst ist Luzern eine wirklich wunderschöne Stadt in der Zentralschweiz, mit einer genialen Lage am Vierwaldstättersee und den dahinter beginnenden Alpen. So bleiben zumindest für die freie Zeit am Wochenende doch auch genügend Möglichkeiten, um die Schweiz zu erkunden. Im Winter ist es hier natürlich ein Traum für Wintersportler, aber auch sonst kann man vieles andere Schöne unternehmen wie eine Schiffsfahrt auf dem Vierwaldstättersee oder Zürich/Basel/Bern erkunden, usw. ? Langweilen muss man sich also nicht. Allerdings muss man wirklich eines bedenken, die Schweiz ist doch um einiges teurer als Deutschland. Allein die Lebenshaltungskosten für Essen und Trinken sind recht hoch (da zahlt man mal für eine Pizza in einer durchschnittlichen Pizzeria locker 20?), so dass die 1250 CHF, die man pro Monat verdient, zwar gut für die Miete, Sozialabzüge und das Essen reichen (Mittagessen kann man im Personalrestaurant, kostet ca. 10 CHF pro Mahlzeit), d.h. einen Teil der Freizeitaktivitäten oder Ausflügen muss durchaus aus der eigenen Tasche zahlen, da z.B. ein Tageskipass im Durschnitt 50CHF kostet (ohne Anreise, etc). Zudem muss man sich eine Dauerparkkarte erwerben (wenn man mit Auto kommt), da es in ganz Luzern keinen freien Parkplatz gibt (wobei das für den größten Teil der Schweiz gilt). Mit Einheimischen/Schweizern persönlicheren Kontakt aufzubauen, war eher schwierig. Eigentlich beschränkte sich der Kontakt auf die Arbeit im Spital. Mit ein paar anderen

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schweizerischen Studenten, die auch im Wohnheim untergebracht waren, hat man auch in der Freizeit etwas unternommen. Aber mein Eindruck ist, dass es eher schwierig ist für nur 4 Monate einen intensiven sozialen Kontakt zu Schweizern aufzubauen, sie sind da eher zurückhaltend und bleiben unter sich, zumindest ist das mein subjektives Empfinden. Ein Grund ist eventuell auch die sprachliche Barriere, denn das ?Schwyzerdütsch? hat nicht unbedingt etwas mit unserem Hochdeutsch zu tun. Gerade am Anfang war es doch auch eine Herausforderung alles zu verstehen und man musste des Öfteren auch mehr als einmal nachfragen (v.a. am Telefon war es zu Beginn schwierig). Aber am Ende konnte man sowohl das Personal wie auch die Patienten fast problemlos verstehen und sogar teilweise den einzelnen Regionen/Kantonen zu ordnen ;) Fazit: Alles in allem waren die 4 Monate Innere Tertial am Luzerner Kantonsspital eine erfahrungs-/lehrreiche und schöne Zeit. Zum einen hat man viele neue, liebe Menschen kennengelernt, zum anderen trägt man in der Schweiz als Unterassistent doch um einiges mehr Verantwortung als in Deutschland, wodurch man zwar gefordert, aber auch gefördert wird. Ob man an theoretischem, medizinischem Wissen mehr dazu gewinnt als in Deutschland, glaub ich nicht unbedingt. Aber wie man praktisch eine Station managt oder Visiten alleine macht, lernt man doch recht gut, und ist in diesem Punkt eventuell etwas mehr vorbereitet auf das zukünftige Arbeitsleben, als man es in Deutschland wäre. Es ist zwar am Anfang nicht immer einfach, aber man wächst mit seinen Herausforderungen und bekommt doch einen guten Einblick bzw. Gefühl wie es ist, wenn man dann approbierter Arzt ist. Und an freien Tagen kann man doch einige schöne Sachen wie Skifahren, Wandern, etc. unternehmen, so dass sich trotz mancher Schwierigkeiten am Anfang (Sprachverständnis, Arbeitsumfang, Verantwortung, etc.) die Zeit hier gelohnt hat und ich nicht missen möchte.

Bilder/Fotos: Tipps für Praktikanten Vorbereitung

Praktikumssuche:

Wohnungssuche: Versicherung: Sonstiges:

Ca. ein Jahr vor Beginn des Tertials, dass ich in der Schweiz absolvieren wollte, hatte ich mich an mehreren Spitälern in der Schweiz beworben. Ausschlaggebend für die Auswahl der Kliniken waren v.a. Berichte/Bewertungen im Internet von anderen PJlern in den letzten Jahren. Beworben habe ich immer per Email mit einem digitalen Bewerbungsschreiben bestehend aus Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnissen, etc. Die Kontaktemailadressen habe ich immer auf den jeweiligen Homepages des Spitäler gesucht/gefunden. Mir wurde ein Zimmer im Personalwohnhaus über das Spital vermittelt. Habe ich über MLP abgeschlossen. -

Formalitäten vor Ort

Telefon-/Internetanschluss: Bank/Kontoeröffnung:

Telefonanschluss war mit im Zimmer. Internetanschluss habe ich über einen anderen Bewohner im Wohnheim via Wlan privat bekommen. War vom Spital gefordert, auf dessen Empfehlung habe ich das Ausbildungskonto (dadurch keine Kontoführungsgebühren) bei PostFinance eröffnet und nach Beendigung des Praktikums wieder gekündigt.

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Sonstiges:

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Alltag / Freizeit

Ausgehmöglichkeiten:

Sonstiges: