Erfahrungsbericht Einzelansicht Allgemein Name Geschlecht: E-Mail: Heimathochschule: Fachbereich: Studienfach: Ausbildungsstand während des Auslandsaufenthaltes: Gastunternehmen

Sarah Dehmel weiblich FRIEDRICH-ALEXANDER-UNIVERSITAET ERLANGEN-NUERNBERG-28318-IC-1-2007-1-DE-ERASMUS-EUCX-1 Ingenieurwissenschaften, Technik Wirtschaftsingenieurwesen Master - 1.Jahr

Name des Gastunternehmens: Ansprechpartner vor Ort: Straße/Postfach: Postleitzahl: Ort: Land: Telefon: Fax: Homepage: E-Mail: Berufsfeld des Praktikums: Dauer des Praktikumaufenthalts - Von: Dauer des Praktikumaufenthalts - Bis: Erfahrungsbericht

Robert Bosch Madrid Espana Luis García Peñafiel C / Hnos García Noblejas 19 28037 Madrid Spanien -

Einkauf, Logistik, Materialwirtschaft 15.03.2012 07.09.2012

Erfahrungsbericht: Erfahrungsbericht ? Praktikum bei Robert Bosch Madrid

Vorbereitung Praktikumssuche (inkl. Bewerbung) Die Praktikumssuche stellte sich in meinem Fall als sehr einfach heraus. Ich wollte nach Spanien, am besten in die Hauptstadt Madrid, in ein internationales Unternehmen. Da ich Wirtschaftsingenieurwesen studiere konnte ich mich bei der Stellensuche sowohl nach betriebswirtschaftlichen als auch technischen Praktikumsstellen umschauen. Da ich von einigen Kommilitonen wusste, dass Robert Bosch Madrid sehr gerne deutsche Praktikanten beschäftigt, habe ich mich drei Monate vor meinem gewünschten Praktikumsbeginn dort beworben (Bewerbung auf eine Stellenanzeige auf der

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Bosch-Homepage) mit meinem Lebenslauf, einem Anschreiben und meinen Zeugnissen. Drei Wochen später hatte ich ein telefonisches Bewerbungsgespräch und zwei Wochen darauf die Zusage zu meinem gewünschten Praktikum. Den Startermin konnte ich auch flexibel gestalten, und konnte so noch meine letzten Prüfungen in Deutschland ablegen. Wohnungssuche Auch die Wohnungssuche gestaltet sich für mich recht einfach, da Robert Bosch eine Liste mit circa 40 Wohnungen an ihre Praktikanten ausgibt, in welchen schon einmal Praktikanten gewohnt hatten. Ich wusste von Kommilitonen, dass es Wohnungen circa fünf Minuten von Bosch entfernt gibt, in welchem viele junge Leute wohnen. Den Vermieter habe ich dann 1,5 Monate vor meinem Praktikum angeschrieben und sofort die Zusage zu einem 16qm Zimmer in einer schönen Wohnung mit Dachterrasse und Balkon erhalten. Auch bei vielen anderen Praktikanten gestaltete sich die Wohnungssuche aufgrund des großen Immobilienangebots in Madrid im Moment nicht schwierig. Die Mieten für Zimmer in WGs liegen je nach Lage zwischen 300-400 Euro und liegen daher auf dem Niveau von Erlangen, bzw. etwas darüber. Versicherung Da zwar meine Krankenversicherung den Auslandsaufenthalt abdecken würde, aber meine Haftpflichtversicherung nicht für das Ausland gültig ist, habe ich mich für die Versicherung über den DAAD entschieden. Dieser benötigt nur einen ausgefüllten Informationszettel und setzt eine Bewerbung für ein ERASMUS-Stipendium voraus, aber sonst war diese sehr einfach abzuschließen und deckt nun für einen sehr geringen Betrag die sechs Monate Auslandspraktikum bezüglich Krankenversicherung und Haftpflichtversicherung ab. Sonstiges Sprachkenntnisse Bevor es nach Spanien geht, sollte man zumindest die Alltagssituationen auf Spanisch meistern können. Die Spanier sind zwar sehr hilfsbereit und freundlich, allerdings sprechen nur sehr wenige Englisch. Sollte das Spanisch-Niveau noch nicht dafür ausreichen, lohnt es sich vor seinem Praktikum anzureisen und einen Intensivkurs über einige Woche zu belegen. Hier gibt es eine Reihe von Sprachschulen, welche solche Kurse anbieten (oftmals auch mit Freizeitangebot am Nachmittag) und die Auswahl sollte nach persönlichen Vorlieben getroffen werden. Auch während des Aufenthalts bietet es sich an, einen Sprachkurs zur Vertiefung der Grammatik und zum Erlernen des Fehlerfreien Sprechens zu belegen. (Eine empfehlenswerte Sprachschule ist die AILMadrid, wo ich auch selbst einen Sprachkurs für 3 Monate belegt habe). Ärztliche Versorgung Grundsätzlich ist die ärztliche Versorgung in Spanien gut, wie mir einige spanische Kollegen bestätigten. Medikamente gibt es jedoch nicht unbedingt in genau der gleichen Ausführung zu kaufen. Die Apotheker wissen jedoch den Namen des spanischen Gegenstücks. Ich selbst habe Medikamente wie Aspirin, Iboprofen und Wick Day Med problemlos in Spanien erhalten. Spezifische Medikamente sollte man besser mitbringen. Besondere Impfungen sind nichterforderlich, es sei denn, man plant Aufenthalte in Gegenden, wo sauberes Wasser nicht die Regel ist. Robert Bosch Madrid hat auch einen

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Werksarzt, welchen man während der Arbeitszeit aufsuchen kann (nach Terminvereinbarung) und bei kleineren Problemen gut weiterhelfen kann, wie ich selbst bei einem Besuch dort feststellen konnte. Lebenshaltungskosten Die Lebenshaltungskosten insgesamt sind ähnlich wie in Deutschland, da manche Lebensmittel zwar etwas teurer sind, aber z.B. Obst und Gemüse wesentlich preiswerter. Madrid bietet als Hauptstadt von Spanien auch bei abendlicher Beschäftigung etwas in allen Preisklassen. Man kann in einigen Kneipen Bier für 1 Euro bekommen, aber in Clubs auch 6 Euro dafür bezahlen. Daher ist es jedem selbst überlassen, wie viel er ausgeben möchte. Viele Museen bieten zu bestimmten Öffnungszeiten (meist abends) kostenlosen Eintritt an, sodass man auch sehr preiswert die Kultur Madrids miterleben kann. Auch Reisen mit dem Bus oder mit dem Auto sind oftmals günstiger als in (Süd-)Deutschland, wenn man sich vorher informiert und Preise vergleicht. Sonstiges Ausreichend Passbilder mitbringen (z.B. für die Metro Karte, Carnet Joven etc.), oder an einem Automaten in der Metro (U-Bahn) machen. Evtl. Online-Banking beantragen, damit Du auch von Spanien aus problemlos Geldangelegenheiten in Deutschland erledigen kannst. Formalitäten vor Ort Telefon- / Internetanschluss Der Internetanschluss war, wie mittlerweile in fast allen Wohnungen in Madrid, schon vorhanden und stellt eine schnelle DSL-Leitung dar. Bei der Wahl einer Prepaidkarte hat man die Qual der Wahl, es gibt verschiedenste Anbieter mit unterschiedlichen Konditionen. Diese kann man im Internet oder in einem Handyladen direkt einsehen und sich dann entscheiden. Je nachdem ob man eine Internetflat möchte, günstig ins Ausland telefonieren möchte oder nur im Inland günstige Konditionen benötigt. Prepaidkarten (Vertrag würde ich für einen Aufenthalt unter zwei Jahren nicht empfehlen) gibt es in Handyshop und bei sogenannten ?Chinos? (von Chinesen geführte Tante-Emma-Läden mit sehr großem Angebot an Alltagsgegenständen), manchmal auch im Supermarkt. Bank / Kontoeröffnung Die Kontoeröffnung stellt kein besonderes Problem dar. Direkt bei Bosch gibt es drei Banken: BBVA, Banco Pastor und Banco Popular. Alle drei kennen sich mit den Formalitäten bei Bosch-Praktikanten aus und bei Vorlage des Arbeitsvertrages und des Personalausweises hat man nach 20-30min ein spanisches Bankkonto für welches man eine Karte bekommt, welche zugleich als Kreditkarte fungiert. Auch Online-Banking ist falls gewünscht möglich. Diese Bankdaten werden dann der Personalabteilung mitgeteilt, sodass man am Ende des Monats sein Gehalt überwiesen bekommt. Am Ende des Praktikums sollte man darauf achten, das Konto auch wieder zu kündigen, da sonst Kontoführungsgebühren anfallen könnten.

Sonstiges

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Spanischer Personalausweis Wer sich in Spanien ausweisen möchte benötigt eine NIE-Nummer. Die NIE ist eine Art Personalausweis für Ausländer, welchen man benötigt um sich beim Einwohnermeldeamt anzumelden oder Strom und Wasser zu beantragen. Da der eigentliche Termin für die NIE erst drei Monate nach Praktikumsanfang liegt, weil man bei dem Amt hier einen Termin benötigt, müssen sich die Praktikanten am ersten Arbeitstag eine provisorische NIE holen (hierfür bekommt man sehr schnell einen Termin), welche dann bis zum Ausstellen der richtigen NIE gültig ist. Dies stellt ?nur? einen Zettel mit der vorläufigen NIE Nummer dar und wird dann auch zum Beantragen der eigentlichen NIE benötigt. Öffentliches Verkehrsmittel Das Metro/Busnetz in Madrid ist hervorragend ausgebaut. Innerhalb der Stadt gibt es so gut wie nichts, dass man nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Es gibt Einzelfahrkarten (sencillos, 1,50-2,00 Euro), 10er Karten (Metrobus 12,00 Euro) und Monatskarten (Abonos, Zone A, ca. 52 Euro). Mit dem Metrobus sowie dem Abono kann man nicht nur die Metro, sondern auch den Bus benutzen. Für ein Abono muss man sich in einem Tabakladen (estanco) eine Grundkarte ausstellen lassen (kostet ca. 2,00 Euro). Für diese benötigt man ein Passbild und den Personalausweis. Die dazugehörige Fahrkarte kann man entweder im estanco oder am Schalter in den Metrostationen kaufen.

Tätigkeiten Bei meinem Praktikum in der Abteilung Materialmanagement und Servicedienstleistungen stellte eine Hauptaufgabe die Bestellabwicklung dar. Der erste Schritt einer Bestellung beginnt mit einer Bestellanforderung (im folgenden BANF genannt). Diese kann entweder durch eine Bestellung zum Projekt geschehen, indem alle offenen Bestellungen zu einem Projekt angezeigt werden. Auch ist es möglich, dass ein Material über eine Handbanf bestellt wird, welche man vom Besteller des Materials im Papierformat erhält. Dies stellt oftmals einen Ausdruck des SAP-Auszugs und ein Angebot oder eine technische Skizze dar. Eine dritte Möglichkeit stellt die Lagerbestellanforderung dar, eine automatische Anforderung, die je nach Lagerbestand aktiviert wird um den Lagerbestand wieder aufzustocken. Dies geschieht vor allem bei einfacheren, kleineren Standardmaterialien. Werden Teile gebraucht die vorher noch nicht oder schon seit langem nicht mehr bestellt wurden, werden Angebote eingeholt. Je nach Wichtigkeit geschieht das telefonisch oder schriftlich. Zu einem Angebot gehört nicht nur die Frage nach dem Preis sondern auch nach der Lieferzeit, technischen Plänen oder spezifischen Daten der nachgefragten Ware. Die Angebote werden später verglichen und nicht immer ist der niedrigste Preis ausschlaggebend für den Zuschlag sondern auch Faktoren wie schnelle Lieferzeit oder vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Vergangenheit können ausschlaggebend sein. Anschließend werden die Materialien nach Lieferanten geordnet in einer Bestellung zusammengefasst, das benötigte Lieferdatum und der Preis und die Menge eingefügt und die Bestellung per Fax oder E-Mail an die Lieferanten versandt. Ist das Material bestellt wird auf die Bestellbestätigung des Lieferanten gewartet. Diese kommt oftmals per Fax, teilweise per E-Mail, bei großen Lieferungen auch zusätzlich noch mündlich. Diese wird dann in das SAP eingepflegt und bei großen Abweichungen nachgefragt und um eine Verkürzung der Lieferzeit oder um eine Expresslieferung

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gebeten. Wenn das Material dann im Lager angeliefert wird, werden die Pakete überprüft und bei korrekter Lieferung bezüglich Material und Menge der Wareneingang gebucht. Um keine Materialien zu übersehen wird zu Beginn jeder Woche eine Fehlteileliste erstellt welche sowohl fehlende Lieferungen (Verzug) aber auch noch nicht bestätigte Bestellungen enthält. Diese Liste wird nach Projekten sortiert und in dringenden Fällen werden die fehlenden Materialien bei den Lieferanten gemahnt. Auch am Ende der Woche werden noch einmal Mahnungen bei fälligen Lieferungen an die Lieferanten verschickt um sicher zu gehen, dass alle für die Produktion notwendigen Materialien zum richtigen Zeitpunkt verfügbar sind um eine Just-in-time- Produktion zu ermöglichen und um die Lagerbestände möglichst gering zu halten. Des Weiteren ist es auch eine Aufgabe des Praktikums im Bereich Einkauf die Daten im SAP aktuell zu halten, also neue Preise, neue Lieferantenadressen oder Mindestbestellmengen einzupflegen. Auch die Bestellungen werden mit technischen Daten, Angebotsanfragen und Bestellbestätigungen abgelegt um bei Unklarheiten die Originaldaten prüfen zu können. Damit die Konditionen für alle Lieferanten gleich sind ist eine Aufgabe des Praktikums auch die Erstellung von Lieferantenverträgen, welche nach Material und Dienstleistungen unterschieden werden und dann von beiden Seiten unterzeichnet abgelegt werden. Als weitere Aufgabe, bei dem Kontakt mit Lieferanten, ist die Lieferantenevaluation. Hierbei beurteilen alle Einkäufer ihre Lieferanten anhand verschiedener Kriterien, wie die Liefertreue, die Flexibilität und das Preis-Leistung-Verhältnis. Diese Bewertungen wurden dann gewichtet , in Prozentzahlen ausgegeben, mit dem Qualitätssystem des Lieferanten und dem Entwicklungspotential verrechnet und an die Lieferanten versandt, die so ein Feedback ihrer Arbeit bekommen und bei einer schlechteren Bewertung Verbesserungsmaßnahmen einleiten können. Auch die Analyse der Lieferzeit und der Flexibilität der Lieferanten gehört zu dem Aufgabenbereich der Abteilung ?Materialmanagement und Serviceleistungen?. Hierbei wird einerseits überprüft wie viel und wie oft der tatsächliche Liefertermin vom bestätigten Termin abweicht und andererseits wie groß die Differenz zu dem von Robert Bosch gewünschten Termin ist. Diese Daten werden nach Einkäufer und Zulieferer getrennt ausgewertet und bieten so zum einen eine Informationsquelle für den Einkäufer und das Department, aber können auch als Hinweis für den Zulieferer verwendet werden, wenn diese sehr viele verspätete Lieferungen aufweist. Des Weiteren wurde während meines Praktikums auch der weltweite Verbesserungsprozess von Bosch (BeQik) eingeführt, an welchem jeder Mitarbeiter und Praktikant mitarbeiten und Vorschläge einbringen konnte. Nach den sechs Monaten kann ich sagen, dass ich sehr viel gelernt habe bei Robert Bosch Madrid: Neben dem fachlichen Wissenszuwachs konnte ich auch mein Spanisch deutlich verbessern und mich auch persönlich weiterentwickeln. Die mir gestellten Aufgaben wiesen verschiedene Schwierigkeitsgrade auf, wobei ich mich aufgrund der guten Betreuung nie überfordert, aber auch selten unterfordert gefühlt habe.

Tagesablauf und Arbeitszeiten Die Arbeitszeit beträgt pro Tag acht Stunden. Der Arbeitstag beginnt zwischen 08.00 und 09.00 Uhr und endet dementsprechend zwischen 17.00 und 18.00 Uhr. Genauere Arbeitszeiten werden individuell mit dem Betreuer festgelegt und sollten Überstunden vorhanden sein, steht auch einem freien Nachmittag mal nichts im Wege. Die Mittagspause findet meist von 13.00-14.00 Uhr statt, kann aber auch hier von Abteilung

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zu Abteilung variieren. Die Kantine bietet ein sehr abwechslungsreiches und ausgewogenes Mittagsmenü, welches für Praktikanten für 5,50? zu haben ist. Dies beinhaltet Vorspeise, Hauptgericht, Getränk, Nachspeise und Brot. Auch ist es unter den Praktikanten beliebt sich in der Mittagspause in die nahegelegen Grünanlage zu setzen und dort ein belegtes Brötchen vom Bäcker oder selbstmitgebrachtes Essen zu verzehren. Betreuung Die Betreuung bei dieser Arbeitsstelle (ATMO2/MAT) war sehr gut. Meine Chefin stand immer bei allen Fragen zur Verfügung und da ein sehr kollegiales Verhältnis in dieser Abteilung herrscht, arbeitet man miteinander ohne große Hierarchiestrukturen. Dies ermöglichte, eine eigenständige Arbeit mit Betreuung und einem Verantwortungszuwachs, wenn sich herausstellt, dass man den Aufgaben gewachsen ist. Auch konnte ich in verschiedenen weitere (über die Abteilung hinaus) Themengebiete reinschnuppern und dort Aufgaben übernehmen, was einen breiteren Wissenszuwachs bedeutete. In meiner Abteilung selbst (Materialmanagement und Serviceleistungen) befanden sich sechs feste Mitarbeiter und ein weiterer Praktikant, von denen zwei auch Deutsche waren. Durch die Tatsache, dass Robert Bosch ein deutsches Unternehmen ist, ist die Arbeitsweise hier schon sehr ähnlich zu der Deutschen. Es wird etwas mehr auf Zwischenmenschliches gelegt, wodurch etwas mehr Cafepausen gemacht werden und auch die Kleiderordnung ist nicht so streng (ein T-Shirt ist erlaubt). Bei Besprechungen mit der ganzen Gruppe war die Sprache aber natürlich Spanisch. Im Büro selbst hatte ich einen gut ausgestatteten Arbeitsplatz mit allen Utensilien die für das Praktikum notwendig waren und sollte es Fragen bezüglich Programmen oder dem Computer allgemein geben, war immer ein Mitarbeiter zur Stelle, der einem bei Problemen weiterhelfen konnte.

Entwicklung Sprachkenntnisse Bei Robert Bosch Madrid gibt es sehr viele deutsche Praktikanten, was den Einstieg etwas einfacher macht, aber für die Sprachkenntnisse nicht von Vorteil ist. Daher muss man selbst Initiative ergreifen und sich eher an die ?Einheimischen? halten um sein Spanisch zu verbessern. Kontakt zu Spaniern aufzubauen stellt keine große Hürde dar, wenn man offen auf die Menschen zugeht. Die Spanier sind allgemein in ihrer Mentalität sehr offen und hilfsbereit und man kann beim Sport (Fitnessstudio ect) oder auch in der Freizeit bei verschiedenen Veranstaltungen schnell Kontakt knüpfen. Auch gibt?s es bei Robert Bosch immer Praktikanten, die in Madrid studieren und kann sich daher immer Tipps zum weggehen oder für besondere Ausflugsziele holen. Auch ein Sprachkurs kann dazu beitragen seine Kenntnisse aufzufrischen und sich beim alltäglichen Leben in Spanien sicherer zu fühlen. Ich selbst habe versucht jede Möglichkeit Spanisch zu sprechen wahrzunehmen und mich hauptsächlich mit Spaniern in der Freizeit umgeben, da man im Büro die Kommunikation auf Deutsch kaum vermeiden kann. So habe ich sowohl die Hemmung verloren, einfach zu sprechen, meinen Wortschatz erweitert und konnte die neuerlernte Grammatik direkt in der Praxis anwenden.

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Alltag / Freizeit Ausgehmöglichkeiten Madrid bietet als die Hauptstadt Spaniens unzählige Bars, Kneipen, Clubs und Diskotheken. Das Angebot ist riesig und es sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Möchte man mit seinen Freunden am Abend gemütlich ein Bier im Park trinken, bietet sich der ?Templo de Debot? als Treffpunkt junger Menschen sehr an. Aber auch schickere Clubs und Diskotheken sind in Madrid zu finden, wie z.B. das Kapital oder das Pacha. Grundsätzlich ist es so, dass man in (fast) allen Bars und Kneipen zu seinem Getränk ein paar Tapas erhält. Hier reicht die Auswahl von nur ein paar Oliven oder Chips bis hin zu kleinen Gerichten mit Fleisch und Gemüse. Sehr beliebt sind in Spanien die ?Patatas Bravas? (frittierte Kartoffeln mit pikanter Soße), welche es in sehr vielen Restaurants als Tapas gibt.

Tages- bzw. Wochenendtrips Neben dem Praktikum kann man die Wochenenden nutzen um andere Städte in Spanien zu erkunden. Im Umkreis von Madrid (100km) gibt es die Städte Toledo, Segovia und Avila, welche alle drei ein Weltkulturerbe besitzen und sehr sehenswert sind. Diese sind mit dem Bus sehr einfach und schnell zu erreichen. Die Haupt-Busunternehmen in Spanien sind alsa (alsa.es) und avanza-bus (avanza-bus.es). Mit diesen kann man auch nach Valencia, Salamanca, Granada etc. fahren. Wobei sich ab einer Fahrt von drei Stunden, meist eine Fahrt mit dem Zug lohnt, welche um einiges komfortabler und schneller von statten geht. Eine Fahrt mit dem Zug nach Barcelona dauert nur drei Stunden (mit dem Bus sieben Stunden) und ist damit fast genauso schnell, wie wenn man dorthin fliegt. Flüge kann man in Spanien sehr günstig über sogenannte ?No-frills-Airlines? wie Ryanair oder vueling buchen. Hierzu sucht man einfach auf verschiedenen Flug-Homepages und vergleicht die Angebote. Möchte man mit vier oder fünf Personen verreisen, bietet sich eventuell auch das Mieten eines Autos an. In Spanien gibt es neben einheimischen Autovermietern auch internationale Anbieter, wie z.b. Sixt. Sonstiges Die großen spanischen Tageszeitungen sind El Pais, El Mundo sowie ABC. Deutsche Zeitungen, Spiegel, Focus etc. gibt es an jedem größeren Zeitungsstand oder VIPS (ist ein Restaurant mit Supermarkt, rote Front, fast überall in Madrid), v.a. jedoch auch am Sol. Bilder/Fotos: keine Bilder/Fotos Tipps für Praktikanten Vorbereitung

Praktikumssuche:

Die Praktikumssuche stellte sich in meinem Fall als sehr einfach heraus. Ich wollte nach Spanien, am besten in die Hauptstadt Madrid, in ein internationales Unternehmen. Da ich Wirtschaftsingenieurwesen studiere konnte ich mich bei der Stellensuche sowohl nach betriebswirtschaftlichen als auch technischen Praktikumsstellen umschauen. Da ich von einigen Kommilitonen wusste, dass Robert Bosch Madrid sehr gerne deutsche Praktikanten beschäftigt, habe ich mich drei Monate vor meinem gewünschten Praktikumsbeginn dort beworben

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Wohnungssuche:

Versicherung:

Sonstiges:

(Bewerbung auf eine Stellenanzeige auf der Bosch-Homepage) mit meinem Lebenslauf, einem Anschreiben und meinen Zeugnissen. Drei Wochen später hatte ich ein telefonisches Bewerbungsgespräch und zwei Wochen darauf die Zusage zu meinem gewünschten Praktikum. Den Startermin konnte ich auch flexibel gestalten, und konnte so noch meine letzten Prüfungen in Deutschland ablegen. Auch die Wohnungssuche gestaltet sich für mich recht einfach, da Robert Bosch eine Liste mit circa 40 Wohnungen an ihre Praktikanten ausgibt, in welchen schon einmal Praktikanten gewohnt hatten. Ich wusste von Kommilitonen, dass es Wohnungen circa fünf Minuten von Bosch entfernt gibt, in welchem viele junge Leute wohnen. Den Vermieter habe ich dann 1,5 Monate vor meinem Praktikum angeschrieben und sofort die Zusage zu einem 16qm Zimmer in einer schönen Wohnung mit Dachterrasse und Balkon erhalten. Auch bei vielen anderen Praktikanten gestaltete sich die Wohnungssuche aufgrund des großen Immobilienangebots in Madrid im Moment nicht schwierig. Die Mieten für Zimmer in WGs liegen je nach Lage zwischen 300-400? und liegen daher auf dem Niveau von Erlangen, bzw. etwas darüber. Da zwar meine Krankenversicherung den Auslandsaufenthalt abdecken würde, aber meine Haftpflichtversicherung nicht für das Ausland gültig ist, habe ich mich für die Versicherung über den DAAD entschieden. Dieser benötigt nur einen ausgefüllten Informationszettel und setzt eine Bewerbung für ein ERASMUS-Stipendium voraus, aber sonst war diese sehr einfach abzuschließen und deckt nun für einen sehr geringen Betrag die sechs Monate Auslandspraktikum bezüglich Krankenversicherung und Haftpflichtversicherung ab. Sprachkenntnisse Bevor es nach Spanien geht, sollte man zumindest die Alltagssituationen auf Spanisch meistern können. Die Spanier sind zwar sehr hilfsbereit und freundlich, allerdings sprechen nur sehr wenige Englisch. Sollte das Spanisch-Niveau noch nicht dafür ausreichen, lohnt es sich vor seinem Praktikum anzureisen und einen Intensivkurs über einige Woche zu belegen. Hier gibt es eine Reihe von Sprachschulen, welche solche Kurse anbieten (oftmals auch mit Freizeitangebot am Nachmittag) und die Auswahl sollte nach persönlichen Vorlieben getroffen werden. Auch während des Aufenthalts bietet es sich an, einen Sprachkurs zur Vertiefung der Grammatik und zum Erlernen des Fehlerfreien Sprechens zu belegen. (Eine empfehlenswerte Sprachschule ist die AILMadrid, wo ich auch selbst einen Sprachkurs für 3 Monate belegt habe). Ärztliche Versorgung Grundsätzlich ist die ärztliche Versorgung in Spanien gut, wie mir einige spanische Kollegen bestätigten. Medikamente gibt es jedoch nicht unbedingt in genau der gleichen Ausführung zu kaufen. Die Apotheker wissen jedoch den Namen des spanischen Gegenstücks. Ich selbst habe Medikamente wie Aspirin, Iboprofen und Wick Day Med problemlos in Spanien erhalten. Spezifische Medikamente sollte man besser mitbringen. Besondere Impfungen sind nichterforderlich, es sei denn, man plant Aufenthalte in Gegenden, wo sauberes Wasser nicht die Regel ist. Robert Bosch Madrid hat auch einen Werksarzt, welchen man während der Arbeitszeit aufsuchen kann (nach Terminvereinbarung) und bei kleineren Problemen gut weiterhelfen kann, wie ich selbst bei einem Besuch dort feststellen konnte. Lebenshaltungskosten Die Lebenshaltungskosten insgesamt sind ähnlich wie in Deutschland, da manche Lebensmittel zwar etwas teurer sind, aber z.B. Obst und Gemüse wesentlich preiswerter. Madrid bietet als Hauptstadt von Spanien auch bei abendlicher

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Beschäftigung etwas in allen Preisklassen. Man kann in einigen Kneipen Bier für 1? bekommen, aber in Clubs auch 6? dafür bezahlen. Daher ist es jedem selbst überlassen, wie viel er ausgeben möchte. Viele Museen bieten zu bestimmten Öffnungszeiten (meist abends) kostenlosen Eintritt an, sodass man auch sehr preiswert die Kultur Madrids miterleben kann. Auch Reisen mit dem Bus oder mit dem Auto sind oftmals günstiger als in (Süd-)Deutschland, wenn man sich vorher informiert und Preise vergleicht. Sonstiges Ausreichend Passbilder mitbringen (z.B. für die Metro Karte, Carnet Joven etc.), oder an einem Automaten in der Metro (U-Bahn) machen. Evtl. Online-Banking beantragen, damit Du auch von Spanien aus problemlos Geldangelegenheiten in Deutschland erledigen kannst. Formalitäten vor Ort

Der Internetanschluss war, wie mittlerweile in fast allen Wohnungen in Madrid, schon vorhanden und stellt eine schnelle DSL-Leitung dar. Bei der Wahl einer Prepaidkarte hat man die Qual der Wahl, es gibt verschiedenste Anbieter mit unterschiedlichen Konditionen. Diese kann man im Internet oder in einem Handyladen direkt einsehen und sich dann entscheiden. Je nachdem ob man eine Telefon-/Internetanschluss: Internetflat möchte, günstig ins Ausland telefonieren möchte oder nur im Inland günstige Konditionen benötigt. Prepaidkarten (Vertrag würde ich für einen Aufenthalt unter zwei Jahren nicht empfehlen) gibt es in Handyshop und bei sogenannten ?Chinos? (von Chinesen geführte Tante-Emma-Läden mit sehr großem Angebot an Alltagsgegenständen), manchmal auch im Supermarkt. Die Kontoeröffnung stellt kein besonderes Problem dar. Direkt bei Bosch gibt es drei Banken: BBVA, Banco Pastor und Banco Popular. Alle drei kennen sich mit den Formalitäten bei Bosch-Praktikanten aus und bei Vorlage des Arbeitsvertrages und des Personalausweises hat man nach 20-30min ein spanisches Bankkonto für welches man eine Karte bekommt, welche zugleich als Bank/Kontoeröffnung: Kreditkarte fungiert. Auch Online-Banking ist falls gewünscht möglich. Diese Bankdaten werden dann der Personalabteilung mitgeteilt, sodass man am Ende des Monats sein Gehalt überwiesen bekommt. Am Ende des Praktikums sollte man darauf achten, das Konto auch wieder zu kündigen, da sonst Kontoführungsgebühren anfallen könnten. Sonstiges: Spanischer Personalausweis Wer sich in Spanien ausweisen möchte benötigt eine NIE-Nummer. Die NIE ist eine Art Personalausweis für Ausländer, welchen man benötigt um sich beim Einwohnermeldeamt anzumelden oder Strom und Wasser zu beantragen. Da der eigentliche Termin für die NIE erst drei Monate nach Praktikumsanfang liegt, weil man bei dem Amt hier einen Termin benötigt, müssen sich die Praktikanten am ersten Arbeitstag eine provisorische NIE holen (hierfür bekommt man sehr schnell einen Termin), welche dann bis zum Ausstellen der richtigen NIE gültig ist. Dies stellt ?nur? einen Zettel mit der vorläufigen NIE Nummer dar und wird dann auch zum Beantragen der eigentlichen NIE benötigt. Öffentliches Verkehrsmittel Das Metro/Busnetz in Madrid ist hervorragend ausgebaut. Innerhalb der Stadt gibt es so gut wie nichts, dass man nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Es gibt Einzelfahrkarten (sencillos, 1,50-2,00 Euro), 10er Karten (Metrobus 12,00 Euro) und Monatskarten (Abonos, Zone A, ca. 52 Euro). Mit dem Metrobus sowie dem Abono kann man nicht nur die Metro, sondern auch den Bus benutzen. Für ein Abono muss man sich in einem Tabakladen (estanco) eine Grundkarte ausstellen lassen (kostet ca. 2,00 Euro). Für diese benötigt man ein Passbild und den Personalausweis. Die dazugehörige Fahrkarte kann man entweder im estanco

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oder am Schalter in den Metrostationen kaufen. Alltag / Freizeit

Ausgehmöglichkeiten:

Sonstiges:

Madrid bietet als die Hauptstadt Spaniens unzählige Bars, Kneipen, Clubs und Diskotheken. Das Angebot ist riesig und es sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Möchte man mit seinen Freunden am Abend gemütlich ein Bier im Park trinken, bietet sich der ?Templo de Debot? als Treffpunkt junger Menschen sehr an. Aber auch schickere Clubs und Diskotheken sind in Madrid zu finden, wie z.B. das Kapital oder das Pacha. Grundsätzlich ist es so, dass man in (fast) allen Bars und Kneipen zu seinem Getränk ein paar Tapas erhält. Hier reicht die Auswahl von nur ein paar Oliven oder Chips bis hin zu kleinen Gerichten mit Fleisch und Gemüse. Sehr beliebt sind in Spanien die ?Patatas Bravas? (frittierte Kartoffeln mit pikanter Soße), welche es in sehr vielen Restaurants als Tapas gibt. Tages- bzw. Wochenendtrips Neben dem Praktikum kann man die Wochenenden nutzen um andere Städte in Spanien zu erkunden. Im Umkreis von Madrid (100km) gibt es die Städte Toledo, Segovia und Avila, welche alle drei ein Weltkulturerbe besitzen und sehr sehenswert sind. Diese sind mit dem Bus sehr einfach und schnell zu erreichen. Die Haupt-Busunternehmen in Spanien sind alsa (alsa.es) und avanza-bus (avanza-bus.es). Mit diesen kann man auch nach Valencia, Salamanca, Granada etc. fahren. Wobei sich ab einer Fahrt von drei Stunden, meist eine Fahrt mit dem Zug lohnt, welche um einiges komfortabler und schneller von statten geht. Eine Fahrt mit dem Zug nach Barcelona dauert nur drei Stunden (mit dem Bus sieben Stunden) und ist damit fast genauso schnell, wie wenn man dorthin fliegt. Flüge kann man in Spanien sehr günstig über sogenannte ?No-frills-Airlines? wie Ryanair oder vueling buchen. Hierzu sucht man einfach auf verschiedenen Flug-Homepages und vergleicht die Angebote. Möchte man mit vier oder fünf Personen verreisen, bietet sich eventuell auch das Mieten eines Autos an. In Spanien gibt es neben einheimischen Autovermietern auch internationale Anbieter, wie z.b. Sixt. Sonstiges Die großen spanischen Tageszeitungen sind El Pais, El Mundo sowie ABC. Deutsche Zeitungen, Spiegel, Focus etc. gibt es an jedem größeren Zeitungsstand oder VIPS (ist ein Restaurant mit Supermarkt, rote Front, fast überall in Madrid), v.a. jedoch auch am Sol.