Erfahrungsbericht Auslandssemester Kanada

Erfahrungsbericht Auslandssemester Kanada 20. Januar 2014 1 Allgemeines Dieser Erfahrungsbericht handelt von meinem Auslandssemester in Vancouver,...
7 downloads 1 Views 85KB Size
Erfahrungsbericht Auslandssemester Kanada

20. Januar 2014

1

Allgemeines

Dieser Erfahrungsbericht handelt von meinem Auslandssemester in Vancouver, Kanada. Ich habe dort ein Semester an der Kwantlen Polytechnic University studiert. In Deutschland studiere ich Informatik und bin folge dessen an der Fakult¨at 07, die eine Partnerschaft mit der KPU hat. In Kanada ist, im Gegensatz zum deutschen Semester, ein Jahr in drei Trimester aufgeteilt. Ich war dort w¨ahrend des Fall Terms, das im September beginnt und kurz vor Weihnachten endet. Es u ¨berschneidet sich also nur mit dem deutschen Winterse¨ mester und es entsteht somit keine zus¨atzliche Wartezeit durch Uberschneidung mit einem zweiten Semester.

2

Bewerbung

Die Kwantlen University ist Partnerhochschule der Hochschule M¨ unchen. Das macht den Bewerbungsprozess relativ angenehm. Zuerst bewirbt man sich bei der Hochschule M¨ unchen f¨ ur einen Austauschplatz. Hat man einen, muss einen die KPU noch als exchange Student akzeptieren.

2.1

Bewerbung an der Hochschule Mu ¨ nchen

F¨ ur die Bewerbung an der Hochschule M¨ unchen sind folgende Unterlagen fristgerecht einzureichen: • Bewerbungsbogen Hochschule M¨ unchen • Letter of Motivation • Lebenslauf • Anlage A - Online Form 1

• Anlage B - NON-EU Learning Agreement • KPU Course Approval Form • KPU Bewerbungsbogen • Reisepass • Transcript of Records • DAAD Certificate Die meisten der Formulare und Unterlagen sind selbsterkl¨arend und man weiß, wo sie zu kriegen sind. Sollte es trotzdem mal eine Frage geben, steht Hr. Rode immer hilfsbereit zur Verf¨ ugung. Da zu dem Bewerbungszeitpunkt meist noch nicht bekannt ist, welche Kurse in dem u achsten Semester angeboten werden, sollte man die Kurse aussuchen die ¨bern¨ einen interessieren und die auf deutsche Pflicht- oder FWP-F¨acher anrechenbar (inhaltlich gleich) sind. F¨ ur die Kurse, die in das Course Approval Sheet eingetragen werden, wird von der KPU gepr¨ uft ob man alle Voraussetzungen erf¨ ullt und, wenn dem so ist, wird man zur Registrierung freigegeben. Die endg¨ ultige Einschreibung passiert jedoch erst kurz vor Semesterbeginn. Alle Kurse der KPU k¨onnen auf der Webseite unter der URL http://www.kpu.ca/courses gefunden werden. Der Faktor f¨ ur die Umrechnung von kanadischen Credits in ETCS ist mal 2. W¨ahrend des Auswahlprozesses der HM wurde ich zus¨atzlich zu einem Gespr¨ach mit Herrn Rode und einem anderen Studenten eingeladen. Das Gespr¨ach findet in Englisch statt und ist im Grunde recht entspannt. Es geht dabei wohl nur darum die Studenten kennenzulernen und zu pr¨ ufen, ob man die auch so auf die Welt loslassen kann.

2.2

Bewerbung an der Partnerhochschule

Nachdem man also als akzeptabel empfunden wurde, erh¨alt man die frohe Botschaft per Email. Das ist auch der Zeitpunkt, an dem man sich endg¨ utig entscheiden muss. Ob man sich sicher ist oder nicht, die Antwort sollte auf jeden Fall ja sein - ich kann es nur jedem empfehlen. Danach muss man sich jedoch noch an der Partnerhochschule bewerben, was eigentlich recht schnell geht. Ein Link zu dem online Bewerbungsportal der Partnerhochschule befindet sich auch in der Email. In der Regel akzeptiert die Partnerhochschule die Bewerber und schickt dann den sogenannten Letter of Acceptance an das International Office der Hochschule M¨ unchen. Dieses Dokument ist die offizielle Best¨ atigung, zuk¨ unftiger Student der KPU zu sein und reicht aus um in Kanada einreisen (jedoch nicht arbeiten) zu k¨onnen.

2

3

Kurswahl

Die Kurswahl und -Registrierung findet mittels eines Online-Account der KPU statt. Dieser Account enth¨ alt alle Informationen und ist das einzige Portal, das man w¨ahrend des gesamten Studiums ben¨ otigt. Es beinhaltet alles rund um das Studium (u.a. Kursregistrierung, Noten, Moodle, Geb¨ uhren, Stundenplan, B¨ ucherliste). F¨ ur die Kurseinschreibung sollte man ein Course Approval Sheet von der KPU erhalten, auf dem alle Kurse gelistet sind, f¨ ur die man sich einschreiben kann. Die eigentliche Registrierung ist dann selbsterkl¨ arend. Ich habe drei Kurse belegt: • Mobile Programming I • Network Operating Systems • Cloud Computing Mit drei Kursen hatte ich mehr als genug Zeit f¨ ur außeruniversit¨are Aktivit¨aten.

4

Anreise

Wer die Anreise nicht zu einem eigenen Lebensereignis machen m¨ochte, wird nicht darum herum kommen einen Flug zu buchen. Ich bin mit Lufthansa geflogen und habe ein sogenanntes open-return-ticket gebucht. Das ist im wesentlichen ein two-way-ticket mit einem obligatorischen R¨ uckflugdatum, das einmalig kostenfrei umgebucht werden kann. Es ist in der Regel etwas teurer als Hin- und R¨ uckflug fr¨ uhzeitig mit festem Datum zu buchen, bietet sich jedoch an, wenn man das R¨ uckflugdatum noch nicht festlegen m¨ochte. Entscheidet man sich also erst sp¨ at w¨ ahrend des Aufenthaltes in Kanada, wann man Heim fliegen m¨ochte, k¨ onnen die Fl¨ uge schon wieder recht teuer sein und das open-return-ticket zahlt sich aus. Die Einreise in Kanada ist kein Problem. Reisepass und Letter of Acceptance mitnehmen und man kann einreisen.

5

Unterkunft

Meine ersten N¨ achte in Vancouver habe ich einem Hostel namens Cambie-Hostel in Downtown verbracht und w¨ ahrend dieser Zeit nach einem WG-Zimmer in Downtown gesucht. Die Cambie-Hostels sind absolute Backpacker-Hostels und es ist einfach, neue Leute kennenzulernen. Allerdings ist es dort sehr laut und es gibt nur sehr kleine K¨ uchen und Mehrbettzimmer. WG-Zimmer in Downtown sind schwierig zu finden und kosten $600-800. Außerhalb von Downtown ist es wesentlich einfacher und g¨ unstiger ein Zimmer/Wohnung zu finden. Zur 3

Wohnungssuche empfehle ich die Webseite craigslist.ca. Das ist eine sehr weit verbreitete Kleinanzeigenseite, die jeder nutzt um Wohnungen zu inserieren oder zu suchen. Ich bin mit einem anderen Studenten aus M¨ unchen in eine Studentenunterkunft namens Columbia Hotel gezogen. Sie befindet sich am ¨ostlichen Rand von Downtown und kann monatlich bezahlt werden. Der Preis f¨ ur einen Monat ist $630. Dort hat man eine privates Zimmer mit Schreibtisch, Schrank, Bett und Waschbecken und teilt sich drei Toiletten und 2 Duschen mit einem Stockwerk (12 Zimmer). Die K¨ uche teilen sich zwei Stockwerke.

6

Freizeitgestaltung

Die Kwantlen University bietet eine einw¨ochige Einf¨ uhrungsveranstaltung f¨ ur alle Austauschstudenten an. Ich empfehle jedem, sich daf¨ ur anzumelden. Es ist die beste Gelegenheit alle Exchange Studenten kennenzulernen und man macht einige tolle Aktivit¨aten, bei denen man Stadt, Universit¨ at und Studenten kennenlernt. Die Universit¨ at und die Student Association bem¨ uhen sich sehr darum, die Studenten auch außerhalb des Vorlesungssaales an den Campus zu bringen. Sie organisieren regelm¨aßig Events und bieten w¨ ochentliche Sportveranstaltung in der campuseigenen Sporthalle an. W¨ahrend meiner Zeit dort waren das zum Beispiel Campus Run, Dodgeball Tournament, Road Hockey Tournament und Christmas Dinner. Diese Events machen Spaß und bieten Gelegenheit auch kanadische Studenten anderer Studieng¨ange kennen zu lernen. Außerdem gibt es w¨ ochentliche Sportveranstaltung wie drop-in Basketball, Volleyball, Fußball und Yoga, sowie einen Fitness-Raum. Vancouver an sich bietet nahezu grenzenlose Freizeitgestaltungsm¨oglichkeiten. So hat es eine beeindruckende Innenstadt mit vielen Hochh¨ausern, wundersch¨onen Straßen und Gassen, einen riesigen Park mit einem Sea-Walk entlang des Pazifiks, den Stanley Park, und einige sehr sch¨ one Str¨ ande. Vancouver ist außerdem von einigen Bergen umgeben, die man mit den ¨ offentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Im Norden von Vancouver befinden sich die Coast-Mountains mit vielen Provincial Parks und einigen tollen hiking-trails und Seen. Wir sind einige male nach Squamish gefahren. Squamish liegt n¨ ordlich von Vancouver und ist mit dem Auto in ca. 1,5h zu erreichen. Dort kann man alle m¨ oglichen Outdoor-Aktivit¨aten wie Rating, Mountainbiking oder Hiking machen. Im S¨ uden grenzt Vancouver direkt an die amerikanische Grenze. Wir sind u ¨ber ein langes Wochenende mit einem Leihauto nach Seattle und Portland gefahren. Außerdem sind Fl¨ uge nicht so sehr teuer, dass man auch nach Las Vegas oder Los Angeles fliegen kann. ¨ Ostlich befinden sich die Rocky Mountains. Es sind atemberaubende Berge und ein absoluter Traum f¨ ur Ski- und Snowboardfahrer. Nach Ende des Semesters sind ein Freund und ich nach Revelstoke gefahren. Es dauert etwa 6 Stunden mit dem Auto aber es lohnt sich. Revelstoke ist ein Ski-Resort, das f¨ ur seinen vielen Schnee (4,7m Anfang Januar), Pulverschnee und Backcountryh¨ ange bekannt ist. Es war ein einmaliges Erlebnis und wenn

4

ihr begeisterte Wintersportler seid, d¨ urft ihr euch das nicht entgehen lassen wenn ihr schon mal da seid.

7

Student-Life

Die Leute in Kanada sind sehr aufgeschlossen, freundlich und interessiert an anderen Leuten. Die meisten Menschen, die dort Leben sind selbst Einwanderer und deshalb auch sehr tolerant anderen Ausl¨ andern gegen¨ uber. Das macht es m¨oglich, Menschen und auch Kulturen aus allen Teilen der Welt kennenzulernen. W¨ahrend man viel u ¨ber andere Kulturen lernt, entdeckt man auch die Eigenheiten der deutschen Kultur und lernt, was unser Land besonders macht. Das ist wirklich sehr interessant. Die Integration an der Universit¨ at ist sehr einfach. Man braucht lediglich an der Welcome Week teilzunehmen. Danach wird man ca. 80 Austauschstudenten und einige sehr freundliche Mitarbeiter des Office of International Students and Scholarships kennen und sich schon sehr wohl f¨ uhlen.

8

Fazit

Ich kann das Land, die Stadt und die Universit¨at nur empfehlen. In Kanada leben Menschen aus allen Teilen der Welt und man lernt sehr viel u ¨ber verschiedene Kulturen. Vancouver ist eine atemberaubend sch¨ one Stadt und perfekt gelegen f¨ ur alle m¨oglichen Ausfl¨ uge. Die KPU und insbesondere das OISS (Office for International Students) sorgen sich sehr um ihre Austauschstudenten, stehen immer hilfsbereit zur Seite und geben sich viel M¨ uhe, den Studenten in allen Situationen zu helfen und eine sch¨one Zeit zu bereiten.

5