Elisabeth Buchner. Elisabeth Buchner DER MANN UND SEINE DER MANN UND SEINE HORMONE HORMONE

Elisabeth Buchner Elisabeth Buchner DER MANN UND SEINE DERHORMONE MANN UND SEINE HORMONE Inhaltsverzeichnis vorwort................................
Author: Hans Knopp
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Elisabeth

Buchner Elisabeth Buchner

DER MANN

UND SEINE

DERHORMONE MANN UND SEINE HORMONE

Inhaltsverzeichnis vorwort............................................................................................................................................................................................................................................................................................ 9

1 Hormonwissenschaft

4 Zusammenspiel der Hormone

Geschichte der Hormonforschung...................................................................................................................... 16



2 Organe und Hormondrüsen

Die männlichen Geschlechtsorgane.................................................................................................................... 24



Hormonfabrik Leber............................................................................................................................................................................................... 34



Hormonfabrik Darm............................................................................................................................................................................................... 36



Hormonfabrik Hormondrüsen.......................................................................................................................................... 38

Körpereigene Hormonregulation......................................................................................................................... 49

3 Faszination Männerhormone

.



Sexualität und Hormone ...................................................................................................................................................................... 104



Arbeitswelt und Hormone................................................................................................................................................................ 110



Sport, Fitness und Hormone..................................................................................................................................................... 113



Fruchtbarkeit................................................................................................................................................................................................................................. 117

5 Hormontestung

Wie sieht eine sinnvolle Testung aus?....................................................................................................... 124

6 Reparatur des Hormonsystems

Der Körper reguliert sein eigenes Hormonsystem................................................. 144



Was sind Hormone?................................................................................................................................................................................................ 56



Hormonimpulse über Nahrung...................................................................................................................................... 146



Androgene - männlich prägende Hormone....................................................................... 62



Hormonimpulse über Pflanzen....................................................................................................................................... 150



Estrogene / Östrogene................................................................................................................................................................................. 74



Naturheilkunde.................................................................................................................................................................................................................... 168



Progesteron........................................................................................................................................................................................................................................ 83



Hormonmedikamente - mit und ohne Rezept............................................................ 169



Cholesterine.................................................................................................................................................................................................................................... 86



Nährstoffe und Nahrungsergänzungen .......................................................................................... 183



DHEA.......................................................................................................................................................................................................................................................................... 88



Stresshormon Cortisol.................................................................................................................................................................................. 91



Melatonin.................................................................................................................................................................................................................................................. 94



Warnzeichen des Körpers wahrnehmen........................................................................................... 188



Schilddrüsenhormone.................................................................................................................................................................................. 95



Probleme mit der Sexualität......................................................................................................................................................... 190

Hormon-Derivate......................................................................................................................................................................................................... 99



Geschlechtskrankheiten...................................................................................................................................................................... 212



Prostatabeschwerden........................................................................................................................................................................................ 214

7 Baustellen erkennen und beseitigen

PSA-Test bei Prostatabeschwerden..................................................................................................... 245

Wunderwaffe Öl....................................................................................................................................................................................................................... 324

Probleme beim Wasserlassen........................................................................................................................................ 252

Zink.................................................................................................................................................................................................................................................................................... 329

Burn-out................................................................................................................................................................................................................................................. 255

Albumin.............................................................................................................................................................................................................................................................. 330

Herzprobleme................................................................................................................................................................................................................... 258

Jod - nicht Jodid...................................................................................................................................................................................................................... 331

Blutdruckstörungen........................................................................................................................................................................................ 266

9 Immunsystem stärken

Leberprobleme.................................................................................................................................................................................................................. 272



Übergewicht............................................................................................................................................................................................................................... 273

Reparatur für´s Immunsystem............................................................................................................................................... 336

Hautprobleme......................................................................................................................................................................................................................281 Haarverlust................................................................................................................................................................................................................................ 284

10 „... fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.”

Kopfschmerzen und Migräne...........................................................................................................................................286

Frag ich oder frag ich nicht?.......................................................................................................................................................... 342

Schlafstörungen...................................................................................................................................................................................................... 289

Brustwachstum beim Mann............................................................................................................................................ 292

Darmprobleme.............................................................................................................................................................................................................. 294 Krebs (allgemein)................................................................................................................................................................................................. 297 Depressive Verstimmungen........................................................................................................................................... . 302 Schlaflosigkeit.................................................................................................................................................................................................................... 304 Starkes Schwitzen................................................................................................................................................................................................... 306



8 Kundendienst für den Körper



Wie der Körper leistungsfähig bleibt.............................................................................................. 310

Säure-Basenhaushalt............................................................................................................................................................................ 315

Alternative Hilfen gegen Süßhunger....................................................................................................318 Enzyme........................................................................................................................................................................................................................................................ 320



Nachwort................................................................................................................................................................................................................................................................................................. 350 SOS Herzinfarkt.................................................................................................................................................................................................................................................................. 352 SOS Schlaganfall........................................................................................................................................................................................................................................................... 354 Studien........................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 356 Literatur und Webtipps ............................................................................................................................................................................................................................. 361 Über die Hormonselbsthilfe....................................................................................................................................................................................................... 369



Über Censa......................................................................................................................................................................................................................................................................................... 371



Worterklärungen und Abkürzungen............................................................................................................................................................. 373



Impressum........................................................................................................................................................................................................................................................................................... 383

Index...................................................................................................................................................................................................................................................................................................................... 379

Vorwort Elisabeth Buchner

Vorwort Willkommen im Reich der Hormone! Ich freue mich, wenn Sie sich mit mir auf eine Entdeckungsreise in ein faszinierendes Gebiet begeben. In den bisher über 20 Jahren meiner eigenen Hormonreise, habe ich so viel Spannendes erlebt! Ob es mir gelingt, Ihnen etwas von der Begeisterung über die Wunderwelt der Hormone weiterzugeben? Zum Thema „Hormontherapie“ und „Anti-Aging“ werden Sie in Literatur, Internet oder Zeitschriften viele gegensätzliche Meinungen finden. Das ist zunächst verwirrend. Dieses Buch beschreibt behutsame und alternative Wege, um Hormonstörungen auszugleichen. Von der frühen Hormonforschung bis zu unseren heutigen Möglichkeiten und Erkenntnissen liegt ein langer Weg. Hormonzusammenhänge in unterschiedlichen Lebensphasen, Situationen und gesundheitlichen Notlagen sind noch lange nicht ausreichend bekannt und erforscht. Bevor ich 1994 in das Thema „natürliche Hormonregulierung“ einstieg, begleitete ich verzweifelte Ehepaare und Eltern aus sozialpädagogischer und psychologischer Sicht. Damals hatte ich keine Ahnung, welches Ausmaß Hormonstörungen für Beziehungen haben können. Nicht nur zwischen Mann und Frau oder Kindern. Auch unser Leben am Arbeitsplatz wird durch den Einfluss der Hormone geprägt. Im Buch werden Sie bald erfahren, warum dem so ist. Als Frau schreibe ich hier, wie ich Männer augenzwinkernd erlebe. Mann und Frau sind in faszinierender Polarität erschaffen – was uns, bei aller Genialität, auf beiden Seiten ziemlich zu schaffen machen kann. Wenn wir uns aber als gegenseitige Ergänzung verstehen, dann werden ungeahnte Kräfte frei. Hormone sind nicht an allem Schuld! Insofern werden Sie in diesem Buch auch

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Vorwort Elisabeth Buchner

so manch kleine Bemerkung finden, die über das Hormonthema hinausgeht. Die dazu weiterführende Literatur finden Sie im letzten Teil des Buches – thematisch geordnet.

Sind Sie eine medizinische oder therapeutische Fachkraft? Wenn ja, lesen Sie das Buch zunächst für sich selbst und erst danach auch im Blick auf Ihre Patienten. So oft stehen einem bei Literatur oder Fortbildungen spezielle Patienten vor Augen, denen man bisher nicht weiterhelfen konnte. Auch Therapeuten und sogar Apotheker brauchen manchmal selbst Hilfe – trotz allen Wissens! Deshalb bieten wir Schulungen, Seminare und Fachtagungen an, um zusammen mit Fachkräften weitere Geheimnisse des Hormonsystems zu erforschen.

Sind Sie eine Frau? Die Erfahrung lehrt, dass „Männerbücher“ zuerst und mindestens genauso oft von Frauen gelesen werden, wie von Männern. Das verleitet uns Frauen manchmal dazu, das neue Wissen wie Trümpfe geschickt in Wortgefechte einzuflechten. Daraus wird leider zu oft ein „ICH habe Recht!“. Eine Frau hat oft die besondere Gabe, besorgniserregende Veränderungen zu erkennen und zu spüren. Diese Gabe ist eigentlich ein Vorteil – solange sie nicht dazu führt, dass wir unseren Mann oder Partner „herumkommandieren“. Nörgelnde Frauen sind schwer zu ertragen – nicht nur vom Partner. Andererseits machen wir Frauen uns oft einfach nur Sorgen, wenn unser Partner keine Rücksicht auf seine Gesundheit nimmt. Wir wollen ihn nicht verlieren, weil wir ihn lieben und mit ihm verbunden sind. Sehr viel schöner ist es, wenn man miteinander entdecken, sich auszutauschen und lernen kann – egal, ob es sich um Partner, Vater, Bruder, Sohn oder Freund handelt. Wir alle brauchen Ermutigung und Unterstützung - Männer und Frauen gleichermaßen. Wenn Sie im Buch Zusammenhange entdecken, bei denen Sie Ihr „liebes Du“ wiederfinden, dann mache ich Ihnen den Vorschlag, bestimmte Stellen vorsichtig mit Bleistift anzustreichen (so, dass man es wieder wegradieren kann). Gemeinsam könnte man so leichter über heikle Punkte sprechen oder positive Veränderungen erkennen. Vielleicht regt dieses Buch dazu an, mehr ins Gespräch zu kommen.

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Dieses Buch hat eine Geschichte… Zu diesem Buch gibt es eine Vorgängerversion, die im Januar 2005 erstmals erschien. Manches darin stammte aus der Feder von Dr. John R. Lee, einem engagierten Hausarzt aus Kalifornien. Dr. John R. Lee starb am 17.10.2003 nach einem Abendvortrag in den USA, zwei Wochen nach seiner Europa-Tournee. Mit sehr viel Mut und Ausdauer setzte er bis zuletzt sein ganzes Wissen und all seine Kraft ein, um Menschen mit hormonellen Problemen zu helfen sowie sinnvollere, natürlichere Alternativen als bisher üblich aufzuzeigen. Viele Betroffene und Fachkräfte profitieren noch heute von seiner geduldigen Detektivarbeit. Seine Bücher verkaufen sich heutzutage weltweit, werden diskutiert und beachtet - ebenso seine Kommentare zu Studien. Für mich waren die Tage seiner Vorträge in München und Nürnberg im Oktober 2003 wie ein Zureichen des „Hormon-Staffelstabes“ im deutschsprachigen Raum. Bei Interesse können Sie sich diese Vorträge über Youtube.com kostenfrei ansehen (www.youtube.com/user/hormonselbsthilfe). Seit dieser letzten Begegnung im Oktober 2003, hat sich im Bereich der Hormone viel bewegt. Heutzutage öffnen sich immer mehr medizinische und pharmazeutische Fachkräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz der natürlichen Hormonregulierung. Viele Beschwerden, sowohl bei Frauen als auch bei Männern, die durch veränderte Hormonspiegel entstehen, können mit natürlichen Methoden vollständig, ja sogar weitaus besser behandelt werden, als durch herkömmliche Behandlungen. Beim Mann wird in der Regel gänzlich verkannt, dass hinter manchen gesundheitlichen Störungen eine Fehlregulation der Hormone steckt. Parallel dazu gibt es Strömungen in der Medizin und Naturheilkunde, die eine sehr hohe Substitution mit körperidentischen Hormonen empfehlen. Deshalb sind auf diesem Gebiet oft sehr verschiedene Dr. John R. Lee (Arzt, Referent, Dozent, Autor / USA) arbeitete schon seit den frühen 70er Jahren mit natürlichen Hormonen. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass sich immer mehr Frauen und Männer für eine natürliche Hormontherapie interessierten - als Alternative zu den herkömmlichen Hormontherapien mit veränderten Hormonarten.

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Vorwort Elisabeth Buchner

und widersprüchliche Thesen vertreten, die auf unterschiedlichen Behandlungsphilosophien und Test-Einschätzungen basieren.

Hormonselbsthilfe Was 1994 mit meinen ersten Entdeckungen im Bereich der natürlichen Hormonregulierung begann, mündete, zusammen mit einem kleinen Team von Betroffenen, in den Jahren 1999 bis 2004 in einen Selbsthilfeverein (ISA-Netzwerk e.V.). Dieser Verein wurde nach vier Jahren wieder „beerdigt“, weil die Vereinsstatuten sehr viel Aufwand erforderten, sodass die Vereinsform mehr hinderte als nutzte. Seitdem ist die Hormonselbsthilfe eine Initiative, die sich als offizielle Firma selbst trägt. Inzwischen ist aus dem ursprünglich zarten Pflänzchen ein kleiner Baum gewachsen. Auf unserer Internetseite www.hormonselbsthilfe.de können Sie sich ein Bild von den verschiedenen Angeboten und Zweigen unserer Arbeit machen. Dazu gehören u.a. Schulungen für medizinische Fachkräfte, die mehr von unseren Erfahrungen hören möchten. Bei allen Empfehlungen zur Hormonversorgung orientieret sich die Hormonselbsthilfe an gesunden, beschwerdefreien Männern, Frauen, Schwangeren, Kindern oder Senioren. Mit welcher Hormonversorgung (ohne Substitution) sind wir widerstandsfähig und leistungsstark, um den Alltag zu bewältigen? Wir haben vielfach beobachtet und erlebt, dass nicht nur Hormonmangel eine Beeinträchtigung unserer Leistungsfähigkeit bedeutet, sondern auch ein langfristiges Überversorgen mit Hormonimpulsen. Im Buch wird mehrfach darauf eingegangen. Unterschiede in der persönlichen “Chemie” des Einzelnen, seiner Arbeitswelt und Lebenssituation sind dabei genauso zu berücksichtigen wie Tagesrhythmus und Ernährung. Allein diese verschiedenen Aspekte erfordern individuelle und behutsame Therapieansätze. Mit Standardbehandlungen einer Leitlinienmedizin kommt man dabei selten ans Ziel. Wir sind alle herausgefordert, die Verantwortung für unsere Gesundheit zu übernehmen und die Symptomsprache unseres Körpers zu beachten. Seit der ersten Ausgabe „Wie Männer stark bleiben“ im Jahr 2003, sind viele neue Erkenntnisse hinzugekommen.

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Der direkte Zugang zur Hormontestung ermöglichte neue Entdeckungen. In selbst finanzierten Messreihen untersuchen wir die Hormonwirkung von speziellen Pflanzen, Pflegeprodukten, Ölen und Nahrungsmitteln. Das brachte uns einen großen Schritt weiter. Da bei der Hormontestung in Deutschland teils andere Verfahren als in den USA zum Einsatz kommen, mussten die Angaben von Messwerten in der früheren Ausgabe dieses Buches entsprechend angeglichen werden. In Europa ist vieles anders als in den USA. Deshalb wurde dieses ursprünglich von amerikanischen Erkenntnissen geprägte Buch komplett überarbeitet, europäischen Verhältnissen angepasst, erweitert und aktualisiert.

Fremdwörter und medizinische Begriffe Ich habe mich bemüht, den Leser vor „Wort-Ungetümen“ zu verschonen und deutschsprachige Begriffe zu verwenden. Lassen Sie sich durch Begriffe wie „5-alpha-Reduktasehemmer“ oder "Dehydroepiandrosteron (DHEA)" nicht entmutigen. Für solche Begriffe gibt es kein deutsches Wort.

Sie wertgeschätzter Leser… …sind es wert, dass ich aus Achtung und Respekt bei der Sie-Form bleibe, auch wenn das nicht mehr „modern“ ist. In meinen Augen sind Sie ein einmaliges Kunstwerk Ihres Erfinders, vor dem ich mich verneige und bewundere.

Danke an alle Helfer für dieses Buch Jedes unserer Bücher hat eine eigene Entstehungsgeschichte – dieses auch (siehe oben). Meinen ausdrücklichen Dank möchte ich unserer Dipl. Designerin Julia Danisch aussprechen. Christian Gratz, Monica Elsässer und Annegret Sarembe haben das Buch aus verschiedenen Blickwinkeln vorab gelesen und kommentiert. Dafür bin ich sehr dankbar! Möge dieses Buch möglichst viele Männer ermutigen, die Wunder ihres Körpers neu zu entdecken und die typisch männlichen Kräfte und Stärken bewahren zu helfen – oder neu zurückzugewinnen. Dezember 2016, Elisabeth Buchner

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Kapitel 6

Reparatur des Hormonsystems Wenn Sie Ihre Scheibenwischer am Auto auswechseln, benutzen Sie dazu vermutlich keinen Boschhammer. Dafür gibt es feine Schraubenzieher, um das alte Teil zu ersetzen. Für den Ölwechsel brauchen Sie anderes Werkzeug, als für den Reifenwechsel oder die Reparatur der Blinklichter. Auch für den Hormonausgleich stehen uns ganz verschiedene „Werkzeuge“ zur Verfügung, die nicht immer gleich den Spezialisten benötigen. Es ist gut, dass es Spezialisten gibt – sowohl für das Auto als auch für die Hormone. Beide werden manchmal vorübergehend gebraucht, aber viele hormonelle Problemchen können Sie selbst vermeiden oder aus ausgleichen. Im Gegensatz zum Auto ist Ihr Körper weitgehend so entwickelt und geschaffen, dass er sich nicht nur erneuern und reinigen, sondern sogar selbst reparieren kann – zumindest bis zu einem gewissen Grad. Wie sieht das im Falle einer körpereigenen Hormonregulierung aus? Dazu hat der Körper mehrere Notfallpläne.

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Kapitel 6: Reparatur des Hormonsystems

Der Körper reguliert sein eigenes Hormonsystem Wenn für die derzeitigen Herausforderungen und Körperfunktionen nicht ausreichend Hormone zur Verfügung stehen, dann kann sich ein gesunder Körper erst mal selber helfen. Um das nachvollziehen zu können, muss man nicht unbedingt Biochemie oder Medizin studiert haben. Fangen unsere Hormondrüsen zu "schwächeln" an, stehen dem Körper einige Ausgleichsmöglichkeiten für die Notversorgung zur Verfügung. Manche sind sofort abrufbereit und manche brauchen eine Weile, bis sie einsatzfähig sind. Dazu gehört die Leberarbeit, die noch vorhandene Hormone in bedürftige Mangelbereiche umwandeln kann.

überraschend lange Hungerphasen überleben – vielleicht, weil die Hormonversorgung auf verschiedenen Wegen aufrecht erhalten wird. Es gibt noch eine ganz besondere Reaktionsweise des Körpers auf kurzfristigen Hormon-Notstand: Reichen spezielle Hormone für die derzeitigen Herausforderungen nicht aus, bekommen wir Heißhungerattacken auf Nahrungsmittel, Getränke oder Süßigkeiten, die fehlende Hormonbausteine oder Enzyme enthalten. Um welche Nahrungsmittel es dabei geht, schauen wir uns im nächsten Kapitel genauer an.

Dazu dienen: 1. Ein kleiner Vorrat in der Leber (z.B. Blutzucker-Regulierungshormone) 2. Diverse Fettpolster (gut gefüllt mit Estron-Vorrat) 3. Für extreme Notphasen hat Ihr Körper eine zusätzliche „eiserne Reserve“ zur zur Verfügung, die "gebunden Hormone" im Blutkreislauf. Den Begriff "eiserne Reserve" kennen Sie als Mann vielleicht aus früheren Militärzeiten. Für größere Notzeiten haben wir die an Proteine gebundenen „ReserveHormone“. Sie haben bereits gelesen, dass normalerweise gebundene Hormone nicht in die Zielzellen vordringen können – zumindest nicht, so lange Sie am Auto festgeschnallt sind. Aber in einer gravierenden Notsituation scheint es ein spezielles Programm des Körpers zu geben, um die gebundenen Hormone schrittweise von den Proteinen zu lösen. Auf diese Weise entstehen aus gebundenen Hormonen vorübergehend genügend freie Hormone, die ihre ursprüngliche Aufgabe erfüllen können. Bekommt der Körper mehr als 4-5 Tage keine Nahrung und keine Proteine, sehen wir manchmal überraschend satte Messwerte im Speicheltest. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass Männer und Frauen erst nach einigen Fastentagen tatsächlich Fett abbauen. Erst nach längerer Hungerzeit dürfte dann mehr und mehr die „eiserne Hormonreserve“ eine wichtige Rolle spielen, indem mehr und mehr die von Proteinen befreiten Hormone im Blutkreislauf zum Einsatz kommen. Demnach sind wir von unserem Erfinder bestens ausgerüstet, auch längere Notzeiten durchzustehen. Menschen können

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