Elektrotechnik studieren an der Hochschule Esslingen

Ausbildung und Karriere Elektrotechnik studieren an der Hochschule Esslingen Am Campus Göppingen der Hochschule Esslingen studieren in der Fakultät M...
Author: Frauke Maier
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Ausbildung und Karriere

Elektrotechnik studieren an der Hochschule Esslingen Am Campus Göppingen der Hochschule Esslingen studieren in der Fakultät Mechatronik und Elektrotechnik über 800 Studierende

Die Fakultät Mechatronik und Elektrotechnik am Campus Göppingen Die Hochschule Esslingen (HE), die einen Campus in Göppingen hat, blickt auf eine spannende Geschichte zurück – ihre Wurzeln reichen bis ins 19. Jahrhundert. Nachdem im Jahr 1987 ent-schieden wurde, in Göppingen eine „Außenstelle“ der damaligen Fachhochschule Esslingen aufzubauen, wurde schon ein Jahr später das erste Gebäude am 14.03.1988 mit einem Festakt eröffnet. Heute gibt es am Campus Göppingen über 1.200 Studierende in den Fakultäten Mechatronik und Elektrotechnik (ME) sowie Wirtschaftsingenieurwesen. Dazu gehören die Bachelor-Studiengänge Automatisierungstechnik, Elektrotechnik, Feinwerktechnik und Wirtschaftsingenieurwesen sowie die Masterstudiengänge Mechatronik/ Systems Engineering und in englischer Sprache Automotive Systems. Die innovativen, dualen Studiengänge der Hochschule sind zwischenzeitlich sowohl für

Masterstudiengänge

3 Semester

Studiendauer 3 Semester

Bachelorarbeit

7. Semester Schwerpunkte 4. und 6. Semester 5. Semester Praxissemester

Studiengänge 3. bis 6. Semester

1. Studienabschnitt 1. und 2. Semester

die umliegenden Firmen als auch für überregionale Weltmarkführer zu einem wichtigen Instrument für die gezielte Nachwuchsrekrutierung geworden. In Göppingen entstand 1995 die erste reine Mechatronik-Fakultät in Deutschland. Heute hat die Fakultät in der Industrie einen hervorragenden Ruf und dieser wird auch durch vorderste Plätze in allen Rankings immer wieder bestätigt. Die Absolventinnen und Absolund fünf Schwerpunkten hab venten, welche die Wahl zwischen drei Studiengängen en (Bild  1), sind am Arbeitsmarkt und insbesondere bei den regionalen Firmen sehr nachgefragt und verfügen neben einem hervorragenden Fachwissen auch über ein durch Verantwortungsbewusstsein geprägtes Persönlichkeitsprofil. Ein breites Angebot an Studien- und Praktikumsmöglichkeiten an 40 ausländischen Partnerhochschulen sowie Studierende von Partnerhochschulen unter anderem aus Mexiko, China, Finnland, USA auf dem Göppinger Campus runden das Profil ab. Das exzellente, praxisorientierte Studium ist die beste Basis, um mit Technik und Wirtschaft die Zukunft zu gestalten.

Software und Netze

(Industrie 4.0)

Komponenten der Automatisierungstechnik

Mechatronik / Automatisierungstechnik

El. Anlagen und El. Antriebssysteme und regen. Kfz-Elektronik Energien

Sensorik

Mechatronik / Elektrotechnik

Mechatronik / Feinwerktechnik

Mechatronische Grundlagen Mechanik, Elektrotechnik, Informatik, Mathematik, Physik, Messtechnik,….. Duale Studienmodelle mit der Industrie MechatronikPlus und E-MobilitätPlus (Lehre + Studium) MechatronikCom (Studium + Firmenpraxis)

Bild 1: Studiengänge und Schwerpunkte der Fakultät Mechatronik und Elektrotechnik (alle Fotos: HE).

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Ausbildung und Karriere Der Studiengang Mechatronik/ Elektrotechnik

im Verlauf des Studiums durch gemeinsame Veranstaltungen und Projekte weiter ausgebaut. Highlight ist hierbei ein gemeinsames, mechatronisches Projekt im sechsten Semester, in dem Studierende aus unterschiedlichen Fachgebieten gemeinsam industriell relevante Entwicklungsaufgaben bearbeiten. In der Vergangenheit legten derartige Projekte bereits mehrfach den Grundstein für darauf aufbauende Forschungs- und Entwicklungsprojekte oder Produktentwicklungen. Auf der anderen Seite macht der hohe Entwicklungsstand elektrischer und elektronischer Produkte eine Spezialisierung der Studierenden im Bereich der Elektrotechnik notwendig. Neben der für ein fundiertes Ingenieurstudium notwendigen Ausbildung in den elektrotechnischen Kernfächern können die Studierenden unter drei Vertiefungsrichtungen wählen. Das Curriculum des Studiengangs Mechatronik/ Elektrotechnik (Bild  2) setzt sich zusammen aus dem schon genannten mechatronischen Grundstudium, den weiteren elektrotechnischen Grundlagenfächern und aus den sogenannten Schwerpunktmodulen in den von den Studierenden jeweils gewählten Schwerpunkten.

Die Elektrotechnik ist in den letzten Jahrzehnten in so gut wie alle unsere Lebensbereiche eingezogen und stellt dort intelligente Produkte für die unterschiedlichsten Anwendungen zur Verfügung. Entsprechend vielfältig ist auch das Angebot für die berufliche Entwicklung der Absolventinnen und Absolventen des Elektrotechnik-Studiengangs. Energieversorgungsunternehmen, Firmen der Antriebsund Fahrzeugtechnik, Sensor-Hersteller und Anwender, Elektronikentwickler und Ingenieurbüros, sie alle suchen gut ausgebildete Ingenieure, die in der Lage sind, im Team mit Fachexperten aus unterschiedlichsten Disziplinen, komplexe Produkte zu entwickeln. Hierfür ist auf der einen Seite eine fachübergreifende mechatronische Grundausbildung notwendig, die die Studierenden der Elektrotechnik gemeinsam mit ihren Kommilitonen aus der Feinwerktechnik und Automatisierungstechnik durchlaufen. Schon früh wird dabei das Verständnis für die jeweils andere Disziplin und das fachübergreifendes Denken entwickelt und gefördert. Diese Fähigkeiten werden

Studiengang Mechatronik/Elektrotechnik Bachelorarbeit (4 bis 6 Monate)

7. Sem.

Wahlpflichtmodul

6. Sem.

Mechatronisches Projekt

5. Sem.

Softskills 2

4. Sem.

Regelungstechnik

Mikroprozessortechnik

Elektronik Design und Steuerungstechnik

3. Sem.

Digitaltechnik

Informationstechnik

Werkstoffe

2. Sem.

Mathematik 2

Physik

Elektrotechnik 2

Betriebsorganisation

Software-Engineering

Spezialisierung 1

Spezialisierung 2

Schwerpunktmodul 1

Schwerpunktmodul 2

Schwerpunktmodul 3

Elektrotechnik 3

Signale und Systeme

Elektrische Messtechnik

Elektronik

Informatik

Konstruktionslehre

Softskills 1

Praxissemester (20 Wochen)

Mathematik 1

1. Sem.

Simulation, Regelung von Systemen

Elektrotechnik 1

Technische Mechanik 2 Technische Mechanik 1

12-24 Wochen Vorpraktikum (wird erlassen bei vorheriger Facharbeiterausbildung oder TG) Mechatronik

Studiengang

Schwerpunkt

Industrie

Schwerpunktmodul 1

Schwerpunktmodul 2

Schwerpunktmodul 3

Elektrische Maschinen

Leistungselektronik

Energieübertragung

4. Semester El. Anlagen und regenerat. Energien ETBAE

El. Antriebssysteme und Kfz-Elektronik ETBAK

Sensorik ETBSE

Elektrische Maschinen

Sensorprinzipien

6. Sem. Wahlmöglichkeiten gemäß Wahlkatalog Spezialisierung 1 Hochspannungstechnik und Netzmanagement Austauschmodul

Leistungselektronik

Sensorelektronik

Elektronik 2

Mikrosystemtechnik

Kfz-Elektronik

Spezialisierung 2 Regenerative Energien Austauschmodul Elektrische Antriebssysteme Elektromobilität

Austauschmodul

Austauschmodul

Aufbau- und Verbindungstechnik

Sensorsignalverarbeitung

Austauschmodul

Austauschmodul

Bild 2: Moduldarstellung des Studiengangs Mechatronik/Elektrotechnik. 114 (2016) Heft 6

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Schwerpunkt: Elektrische Antriebssysteme und KFZ-Elektronik Elektromobilität, autonom fahrende Fahrzeuge und die Entwicklung immer energiesparenderer Antriebe in allen Bereichen der Technik sind aktuelle Themen unserer Zeit. Um die Studierenden dieses Schwerpunktes optimal auf diese Themen vorzubereiten, lernen sie, elektrische Maschinen und Antriebssysteme zu entwickeln und zu optimieren sowie die dafür notwendigen elektronischen und leistungselektronischen Komponenten zu realisieren und deren digitale Vernetzung bereit zu stellen.

Schwerpunkt: Sensorik Sensoren ermöglichen technischen Produkten auf ihr Umfeld zu reagieren. Im Auto sorgen sie für mehr Sicherheit und mehr Komfort, im Smartphone für eine leichtere intuitive Bedienung. Auslegung, Entwurf, Simulation und Entwicklung von Sensoren sind in diesem Schwerpunkt ebenso wichtige Lehrinhalte wie die Entwicklung von digitaler und analoger Sensorelektronik sowie Auswertalgorithmen zur Aufbereitung und Optimierung von Signalen einzelner Sensoren und Sensorsysteme.

Schwerpunkt: Elektrische Anlagen und regenerative Energien Dieser Schwerpunkt bereitet die Absolventinnen und Absolventen darauf vor, energietechnische Anlagen, energieeffiziente elektrische Motoren und leistungselektronische Schaltungen zu entwickeln und somit die Herausforderungen der Energiewende anzuneh-

Bild 3: Student bei der Bearbeitung eines Versorgungskonzeptes mit dem Softwaretool DIgSILENT.

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men. Sie sind nach ihrem Abschluss in der Lage konventionellen elektrischen Anlagen aber auch regenerativen Energiesysteme zu planen, zu bauen und in Betrieb zu nehmen. Studierende dieses Schwerpunktes sind aber aufgrund ihrer Ausbildung auch bestens in der Lage, ihre berufliche Laufbahn im bahntechnischen Umfeld zu starten. Die Hochschule Esslingen hat in der Ausbildung von Bahningenieuren auf dem Gebiet der Energietechnik eine lange Tradition, feierte doch die Ausbildung der elektrischen Energietechnik - jetzt Elektrotechnik – im Jahr 2002 ihr 75-jähriges Jubiläum. Sehr viele Absolventen begannen ihr Berufsleben bei der ehemaligen DB Stuttgart und ihren Ämtern. Selbst bei der letzten zweijährigen Vorbereitungszeit zum Eintritt bei der DB Regio Baden-Württemberg waren Absolventen der HS Esslingen vertreten. Die notwendigen Kompetenzen erwarben diese Absolventen innerhalb ihres Studiums, wo unter anderem die Berechnung und Auslegung der Energieversorgung in Bürogebäuden und Wohnhäusern, aber auch in den Versorgungsnetzen der Bahn sowie der Energieversorgungsunternehmen behandelt werden; somit werden auch den Herausforderungen der dezentralen Energieversorgung der Zukunft und des freien Energiemarkts besondere Beachtung geschenkt. Insbesondere in der Lehrveranstaltung Energieübertragung wird auf den Aufbau der Netze, auch hinsichtlich des Unterschieds zwischen 50 Hz und 16,7 Hz, eingegangen und die Besonderheiten, wie zentrale und dezentrale Energieversorgung, rotierende und statische Umformer, Aufbau der 110/15-kV-Unterwerke, Autofeeder-Systeme und weitere besprochen. Da eine moderne Ausbildung auf diesem Gebiet auch die Handhabung von Berechnungsprogrammen erfordert, sind zwei Programmpakete vorhanden, welche nicht nur die klassischen Themen Spannungshaltung und Kurzschlussberechnung enthalten, sondern auch zur Analyse von Einschwingvorgängen, Oberschwingungsausbreitung, Schutzeinstellung verwendet werden können. Als Laborversuche stehen Einrichtungen zur Sternpunktbehandlung und Energieausbreitung (Wellenvorgänge auf Leitungen) zur Verfügung. Bild  3 zeigt einen Studierenden bei der Bearbeitung eines Versorgungskonzeptes mit dem Softwaretool DIgSILENT (Bild  3). Des Weiteren verfügen die Studierenden auch über Kenntnisse von EPLAN, um Pläne erstellen und Abläufe verwalten zu können. Auch den Aspekten der Energiewirtschaft, wie beispielsweise Energiepreise und -kosten, Gesetze und Richtlinien, Elektrizitätswirtschaft oder Emissionshandel, wird in einer eigenen Vorlesung Energiewirtschaft Raum gegeben. Abgerundet wird das Ausbildungsspektrum in diesem Schwerpunkt durch Lehrveranstaltungen über Regenerative Energien (Photovoltaikanlagen, Windkraftanlagen und Block114 (2016) Heft 6

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heizkraftwerken), Hochspannungstechnik (Design und Prüfung von Isolationssystemen, Erzeugung und Messung hoher Spannungen) und Netzmanagement (Netzbetrieb, Netz- und Anlagenmanagement), wobei die praktische Anwendung in zahlreichen Laborübungen erfolgt. Da elektrische Maschinen und Antriebe einen Großteil der Energieverbraucher darstellen, werden auch Kenntnisse über deren Funktionsweise, Einsatz und Betrieb in der Lehrveranstaltung Elektrische Maschinen vermittelt. Schließlich werden auch die Themengebiete der modernen Leistungselektronik wie Stromrichter, Ansteuerverfahren, Energiewandlerkonzepte und Inverter in der Lehrveranstaltung Aufbau- und Verbindungstechnik von Leistungssteuergeräten behandelt, um deren wachsender Bedeutung Rechnung zu tragen. Mit den erworbenen Kernkompetenzen sind die Absolventen dieses Schwerpunktes somit bestens gerüstet für die Herausforderungen im späteren Berufsalltag, insbesondere auch als Bahningenieur.

lernen die Studierenden das Gelernte in der Praxis anzuwenden und knüpfen oft erste Bande zu ihrem späteren Arbeitgeber. Der Studiengang Mechatronik/Elektrotechnik ist als berufsqualifizierender Studiengang angelegt. Viele der Absolventinnen und Absolventen starten direkt im Anschluss an ihren Bachelorabschluss ihre Ingenieurkarriere. Besteht der Wunsch nach weiterer akademischer Qualifikation, so stehen weiterführende Masterangebote zur Verfügung. Der englischsprachlichen Master of Engineering in Automotive Systems mit seinen Schwerpunkten Vehicle Dynamics, Car Electronics und SoftwareBased Automotive Systems bereitet die Studierenden optimal auf eine berufliche Zukunft bei einem internationalen Kraftfahrzeug-Hersteller oder AutomobilZulieferer vor.

Praxisbezug, Forschung und Masterstudiengänge Für alle Schwerpunkte stehen acht bestens ausgestattete Labore zur Verfügung, in denen die Studierenden an modernem Equipment den aktuellen Stand der Technik kennen lernen (Bild  4, Bild 5). In diesen Laboren werden auch regelmäßig aktuelle Forschungsprojekte von Professoren und Mitarbeitern bearbeitet. Viele Projekte starteten in den oben angesprochenen Teamprojekten der Studierenden. Die gegenwärtig laufenden und zurzeit geplanten Projekte der Fakultät fokussieren sich auf die Schwerpunktthemen nachhaltige Energietechnik und Mobilität, Technik in Gesundheit und Pflege und Industrie 4.0. Beispiele für bereits erfolgreich bearbeitete Forschungsprojekte sind: • Das Projekt AQUIMO, in dem ein rechnergesteuertes Entwurfswerkzeug für die mechatronische Entwicklung vorgestellt wurde. • Das Projekt EVE, in dem ein neuartiger Notfallrespirator entwickelt wurde, der Notfallpersonal und Ersthelfer in die Lage versetzt, bewusstlose und ateminsuffiziente Patienten lebenserhaltend zu beatmen. • Das Projekt Pertumed, in dem ein aktiv steuerbares Gerät zum Einsatz in der Rehabilitation, sowie für die Verletzungs- und Sturzprophylaxe entwickelt und auf den Markt wurde. Im Praxissemester, das die Studierenden typischerweise in einem einschlägigen Unternehmen auf dem Themengebiet ihres Schwerpunktes absolvieren, 114 (2016) Heft 6

Bild 4: Studierende im Elektrotechnik-Labor.

Bild 5: Studierende im Automatisierungstechnik-Labor.

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Der zusammen mit der Hochschule Aalen angebotene deutschsprachige Master Mechatronik/Systems Engineering greift den Gedanken des mechatronischen Systementwurfs auf und rüstet die Studierenden mit den dafür notwendigen Entwicklungs-, Entwurfs- und Simulationswerkzeugen aus. Sie sind damit für alle mechatronischen Entwicklungsaufgaben optimal vorbereitet. Zwischenzeitlich werden in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart drei Promotionskollegs angeboten: Das Promotionskolleg Hybrid das gemeinsam den Firmen Daimler und Bosch betrieben wird, werden regelmäßig fünf Promovierende an der HE betreut. Im Promotionskolleg PROMISE 4.0 geht es um die derzeit viel diskutierten Themen rund um Wirtschaft 4.0. Am Campus Göppingen entsteht als Plattform für dieses Promotionskolleg eine Modellfabrik, in der gemeinsam mit den klein- und mittelständischen Unternehmen der Region an unmittelbar umsetzbaren Lösungen gearbeitet werden wird.

Bild 6: Das Hauptgebäude am Campus Göppingen.

Im Promotionskolleg Windy Cities sollen Windkraftlösungen erforscht werden, die auch im städtischen Umfeld eingesetzt werden können.

Duale Studiengänge Aufgrund der immer größer werdenden Nachfrage der Industrie entscheiden sich von den jährlich 240 Anfängerinnen und Anfängern zwischenzeitlich über 70 Studierende für einen der Dualen Studiengänge, die in der Fakultät ME angeboten werden. Seit dem Jahr 2002 läuft sehr erfolgreich der Studiengang MechatronikPlus (MPK), in dem die Studierenden innerhalb von fünf Jahren sowohl den IHK-Facharbeiterbrief in Mechatronik ablegen als auch das Studium in einem der Schwerpunkte der Mechatronik zum Bachelor of Engineering abschließen. Zum WS 2015/16 startet ein zweiter, innovativer Studiengang E-MobilitätPlus (EPK), der ebenfalls die Facharbeiterausbildung mit einem Studium kombiniert, allerdings wird hier der Fokus auf den Erwerb von Kompetenzen rund um die Elektromobilität gelegt. Während beim Studiengang MPK im Wesentlichen Firmen aus der Automatisierungstechnik, der Produktionstechnik und der Sensortechnik die Hochschulpartner sind, ist der Studiengang EPK insbesondere durch Firmen aus der Automobilbranche, wie z.B. Bosch und Mahle initiiert worden. Aber auch für Studienbewerberinnen und -bewerber, die schon einen Facharbeiterbrief erworben haben und nun studieren wollen, gibt es ein Angebot: Diese erhalten von einer der Partnerfirmen während des gesamten Studiums ein Stipendium und absolvieren im Gegenzug die praktischen Studienphasen in dieser Partnerfirma. Für die Firmen bietet das Modell mit dem Namen MechatronikCom die Möglichkeit, diese Studierenden frühzeitig an die Firma zu binden und somit die Nachwuchsplanung gezielt anzugehen.

Campus

Bild 7: Cafeteria am Campus Göppingen.

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Die Stadt Göppingen mit ihren rund 56 000 Einwohnern bietet den Studierenden eine attraktive Innenstadt, der Bahnhof ist nur fünf Gehminuten vom Campus (Bild  6) entfernt. Der Standort Göppingen gilt auch darum als der „Campus der kurzen Wege“, was ihm den Charakter einer Einrichtung mit einem familiären Flair eingebracht hat. Es gibt zahlreiche studentischen Aktivitäten, für welche die Hochschule den Studierenden Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Unter anderem wurde das Café Campus samt einem Hochschulkino eingerichtet; hier trifft man sich zum Plaudern, Kickern, Billard- und Darts-Spielen oder bei einer der zahlreichen Veranstaltungen (Bild  7). Die Mitglieder des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) organisieren auch sportliche 114 (2016) Heft 6

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Aktivitäten und versorgen die Studierenden über das Lernmittelreferat mit preisgünstigem Büromaterial. Im hauseigenen Fitnessraum kann man Trainieren und im Boulderraum kann geklettert werden – auch das organisieren die Studierenden in Eigenregie. Günstige Wohnheime für die Studierenden gibt es im Studenten-Dorf, das vom Studierendenwerk eigens eingerichtet wurde und nur wenige Fahrrad-Minuten

von der Hochschule entfernt liegt. Die Zimmer und Wohngemeinschaften sind modern eingerichtet und gut ausgestattet. Daneben gibt es in Göppingen viele weitere kostengünstige Unterkünfte für Studierende. Helmut Förschner, Friedrich Gutfleisch, Tilo Strobelt, Rainer Würslin Hochschule Esslingen

Drei Fragen an Prof. Dr.-Ing. Rainer Würslin Dekan der Fakultät Mechatronik Elektrotechnik am Campus Göppingen der Hochschule Esslingen Was ist die hauptsächliche Forschungsausrichtung Ihres Departments? Die Forschungsthemen unserer Fakultät werden im Wesentlichen in unserem Institut für angewandte Forschung (IAF) bearbeitet. Durch dessen interdisziplinäre Arbeitsweise und den direkten Zugriff auf alle technologischen Einrichtungen der Hochschule ist eine effiziente vorwettbewerbliche Forschung gewährleistet. Die seither abgeschlossenen und gegenwärtig laufenden Projekte der Fakultät fokussieren sich auf die Schwerpunktthemen nachhaltige Energietechnik und Mobilität, Medizintechnische Geräte, Technik in Gesundheit und Pflege und Wirtschaft 4.0. Die besondere Stärke des IAF liegt in der Anwendungsbezogenheit der Arbeiten. Unsere Partner sind dabei in der Regel die klein- und mittelständischen Firmen der Region Stuttgart. Wie groß sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Ihre Absolventinnen und Absolventen? Die Fakultät Mechatronik und Elektrotechnik verabschiedet pro Jahr etwa 160 Absolventinnen und Absolventen. Davon beginnen etwa zwei Drittel direkt in einem der zahlreichen Industrieunternehmen der Region Stuttgart. Das restliche Drittel der Studierenden entschließt sich für ein konsekutives Masterstudium – entweder an unserer Hochschule oder oft auch an der Universität Stuttgart. Aufgrund ihrer berufsqualifizierten Ausbildung sind die Absolventinnen und Absolventen aller Bachelor- und Masterstudiengänge in der Region sehr nachgefragt, was auch immer wieder durch die hervorragenden Rankings bei Industriebefragungen bestätigt wird. Viele Firmen bieten den Studierenden schon während des Studiums Praktikantenstellen oder interessante Themen für Abschlussarbeiten an, um so frühzeitig eine feste Bindung an das Unternehmen zu gewährleisten. Auch die Tatsache, dass bereits 70 der 240 Studienanfängerinnen und -anfänger in einem dualen Modell mit Industriepartner beginnen, belegt, dass die Absolventinnen und Absolventen der Fakultät ME sehr nachgefragt sind. Wie ist das Studium aufgebaut? Das Curriculum in der Fakultät Mechatronik und Elektrotechnik zeichnet sich durch ein gemeinsames Grundstudium in den ersten beiden Semestern für alle drei Studiengänge aus.

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Hier erwerben die Studierenden neben dem obligatorischen Wissen in Mathematik und Physik die Grundlagen in den für die Mechatronik wichtigen Grundlagenfächern Elektrotechnik, Mechanik und Informatik. Zum Beginn des dritten Semesters entscheiden sich die Studierenden für einen der Studiengänge Automatisierungstechnik, Elektrotechnik oder Feinwerktechnik. Im vierten und sechsten Semester können je nach Neigung bis zu sechs Schwerpunktmodule zur Spezialisierung gewählt werdend. Das fünfte Semester ist ein praktisches Studiensemester im Umfang von 20 Wochen, das – ebenso wie die halbjährige Abschlussarbeit – in der Regel in der Industrie abgeleistet wird. Viele der Studierenden nutzen eines dieser Industriesemester für einen Aufenthalt im Ausland. ZUR PERSON

Prof. Dr.-Ing. Rainer Würslin (64), Studium der Elektrotechnik an der Universität Stuttgart mit anschließender Promotion auf dem Gebiet der Leistungselektronik und der elektrischen Maschinen. Danach 11 Jahre in einem mittelständischen Unternehmen in Kirchheim/Teck und dort als Technischer Direktor zuständig für die Entwicklung und die Produktion von elektrischen Antrieben für die Automatisierungstechnik. Im Jahr 1994 Ernennung zum Professor am Campus Göppingen der Hochschule Esslingen mit den Lehrgebieten Elektrotechnik, Messtechnik und Antriebstechnik. Seit dem Jahr 2002 Dekan der Fakultät Mechatronik und Elektrotechnik.

WEITERE INFORMATIONEN

Prof. Dr.-Ing. Rainer Würslin, Hochschule Esslingen, Dekan Fakultät Mechatronik und Elektrotechnik, [email protected] Prof. Dr.-Ing. Tilo Strobelt, Hochschule Esslingen, Studiendekan ­Fakultät Mechatronik und Elektrotechnik, [email protected] Prof. Dr.-Ing. Friedrich Gutfleisch, Hochschule Esslingen, Prodekan Fakultät Mechatronik und Elektrotechnik, [email protected] Prof. Dr.-Ing. Helmut Förschner, Hochschule Esslingen, Fakultät ­Mechatronik und Elektrotechnik, [email protected] Weitere Informationen zu dualen Modellen findet man unter: http://www.hs-esslingen.de/de/studiengaenge/ duale-studienmodelle.html.

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